5 2 Orr Fihrer bifs—ſchaſt Abel dung Wifi Bekanntmachung. Betr.: Verſteigerung von Allmendgrundſtücken. Am Mittwoch, den 28. Februar 1934, vorm. 11 Uhr, werden im Sitzungsſaale des Rathauſes nachſtehende Allmendgrundſtücke öffent⸗ lich verſteigert: Oberlück 6. Gew. Nr. 34 Oberlück 13. Gew. Nr. 61 Großer neuer Garten Nr. 21 Mittelgarten, Kurzgewann Nr. 3 Brunnenacker 3. Gew. Nr. 4 Kleine Striehten 5 Nr. 37 Kleinbruchfeld 2. Gew. Nr. 63 Kl. Neuenacker im Gr. Nr. 53 Allmen Nr. 34 Allmen Nr. 143 Dreiruthen Nr. 92 Mittlere Lange Theilung N Krottenwieſe(A) Nr. 17 Oberbruchweide 4. Gew. Nr. 29 Kleinbruchfeld 1. Gew. Nr. 21 Oberlück 10. Gew. Nr. 37 ſofort anzutreten Vierruthen Nr. 64 Schloth Nr. Schloth N. 9 Schloth Nr. 107 Schloth Nr. 23 Oberlück 9. Gew. Nr. 49 Unterbruchweide 10. Gew. Nr. 13 Anſchließend an die Grundſtücksverſteigerung werden die Weiden an den gemeinheitlichen Gräben gegen Barzahlung verſteigert. Viernheim, den 26. Februar 1934. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Bechtel. 134 Bekanntmachung. Betr.: Schweinezwiſchenzählung am 5. März 34. Am 5. März 1934 findet eine Schweine⸗ zwiſchenzählung zu ſtatiſtiſchen Zwecken ſtatt. Verbunden mit dieſer Zählung iſt die Ermitte⸗ lung der nichtbeſchaupflichtigen Haus- ſchlachtungen für die Zeit vom 1. Dezember 33 bis 28. Februar 1934. Dieſe Ermittelung ſoll dazu dienen, einen Ueberblick über den ſaiſon⸗ mäßigen Verlauf der Geſamtſchlachtungen an Schweinen zu erhalten. ö Die Zählung wird von ausgeſteuerten Kauf⸗ leuten vorgenommen und empfehlen wir deshalb, dieſen richtige Angaben zu machen. Wer vorſätzlich die Angaben, zu denen er bei dieſer Zählung aufgefordert wird, nicht er⸗ ſtattet, oder wer wiſſentlich unvollſtändige An⸗ gaben macht, wird mit Gefängnis bis zu 6 Monaten oder mit Geldſtrafe bis zu 10 000.— RM. beſtraft. Auch kann Vieh, deſſen Vorhanden⸗ ſein verſchwiegen worden iſt, im Urteil für den Staat verfallen, erklärt werden. Viernheim, den 26. Februar 1934. Heſſ. Bürgermeiſterei Bechtel. Todes-HAnzeige. Gott, dem Allmächtigen, hat es in sei- nem unerforschlichen Ratschluß gefallen, meinen lieben, unvergeßlichen Gatten, unseren treusorgenden Vater. Großvater, Schwiegervater, Schwager und Onkel, arrn Ffedrfen weldner!. nach kurzer, schwerer Krankheit, versehen mit den hig. Sterbesakramenten, im 90. Lebensjahre, heute Nächt 1 Uhr, zu sich in die Ewigkeit abzurufen. 1— Wir bitten, seiner Seele im Gebete zu gedenken. Viernheim, den 27. Februar 1934. Die trauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet am Donnerstag, nachmittags 4 Uhr, vom Trauerhause, Adolf Hitlerstraße 55 aus, statt. Tu mletengesucht 8 2 Zimmer und Küche möglichſt Par⸗ terre. Von wem, ſagt der Verlag dieſes Blattes. 2ebker l Melustück u. ein Heuenacher) zu verpachten. Wo, ſagt der Verlag ds. Bl. fichten- Stangen als Gerüſt⸗ und Fahnenſtangen geeignet hat zu verkaufen. Moltkestrane 4 Machruf. Infolge eines Unglücksfalles verſtarb unſer Mitglied, Feldſchütz Martin Hanf Wir werden ihm ſtets ein ehrendes Andenken bewahren. N. S. D. A. P. Ortsgr. Vhm. Amt für Beamte: Albert. Trauerkleidung Trauerhüte- Trauerschleier stets in großer Auswahl Fischer- Riegel MANNHEIM— Paradeplatz Vereins⸗Anzeiger Turnverein von 1893 E V.(Hoferſpielproben) Heute abend 1. Teil, Freitag abend 2. Teil in der Schule. Morgen abend Singſtunde im Karpfen; Schüler um halb 8 Uhr, Ge⸗ ſamtchor um 8 Uhr. Vollzähliges Erſcheinen iſt Pflicht. Die Leitung. Geſangverein„Sängertreue“. Heute Diens⸗ tag abend halb 9 Uhr Singſtunde für erſter Tenor und 2. Baß. Bitte vollzählig erſchei⸗ nen. Der Vorſtand. Druckſachen aller Art, werden ſchnell, ſauber u. billig angefertigt in der Druckerei des Uiernheimer Anzeiger Für die vielen Beweise aufrichtiger Teilnahme bei dem schmerzlichen Verluste unseres lieben, nun in Gott ruhenden, unvergeßlichen Bruders und Onkels, Herrn Georg Winkler 7. ferner für das zahlreiche Geleite zur letzten Ruhe- stätte und für die vielen Kranz- u. Blumenspenden sagen wir hierdurch herzlichen Dank. Besonders innigen Dank der Hochw. Geistlich- keit für den trostreichen Beistand, den ehrwürdigen barmh. Schwestern für die liebevolle Pflege, dem Männergesangverein für den erhebenden Grabge- sang sowie dem Kathol. Männer-Verein und der Freiw. Feuerwehr für das ehrende Grabgeleite. Viernheim, den 27. Februar 1934. Die trauernden Hinterbliebenen. Duke b Gemeindekaſſe. Wegen des Monats abſchluſſes fällt der Zahltag am Mittwoch⸗Nachmittag aus.— Donnerstag⸗Vormittag Sozial- u. Kleinrentner.— Die Auszahlung der Allmend⸗ und Schlotherträgniſſe findet nächste Woche ſtatt. Genauer Termin wird bekannt gemacht. Zöller. Nur 40 Pfg. koſtet nach der neuen Anzeigen⸗Regelung eine Kleinanzeige in unſerer Zeitung. Wer alh⸗ etwas zu verkaufen hat, kann ſchon für dieſes Geld inſerieren. Der Erfolg einer derartigen Kleinanzeige iſt ebenſo ſicher! Wer dieſes pre⸗ biert, wird unſere Angaben beſtätigt finden. Eine Kleinanzeige e dellweine zu verkaufen Näh. in d. Exp. die 40 Pfg. koſtet! Von jeder Familie muß eine Perſon Mitglied des Reichsluftſchutzbundes werden! S NS.⸗ Bekanntmachungen (Parteiamtliche Veröffentlichungen der NSDAP., Ortsgr. Viernheim und der Unterformationen). NMS DA F., Ortsgruppe Viernheim Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19. Geſchäftsſtunden⸗ Einteilung: 5 N. S. B. O. und Deutſche Arbeitsfront: Jeden Montag, Mittwoch u. Freitag, abends 79 Uhr Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag, abends 7—9 Uhr Kaſſenverwaltung der Ortsgruppe: Jeden Donnerstag, abends 79 Uhr NS. Frauenſchaft(Singchor). Am Mittwochabend 8 Uhr pünktl. in der Wirtſchaft „Germania“ erſcheinen. Weil damit die letzte Singſtunde vor dem deutſchen Abend ſtatt⸗ findet, rechne ich mit vollzähligem Erſcheinen Der Leiter. Deutſcher Abend am Sonntag, den 4. Mürz, abends 8 Uhr im„Freiſchütz“. Die Parteimitglieder und Mitglieder aller Unterformationen ſei hierauf beſonders hinge ⸗ wieſen und ſchon jetzt vollzählig eingeladen. Heil Hitler! Der Propagandaleiter. Amt für Beamte. Die Beamtenſchaft Viern⸗ heims tritt am Mittwoch vollzählig um ¼4 Uhr am Rathaus an, um unſerem verſtorbenen Mitglied die letzte Ehre zu erweiſen. Der Leiter. Achtung! Blockwarte! Block 1, 2, 10 und 12 haben noch abzurechnen. Ich erwarte unbedingt bis 28. Februar Abrechnung! Heil Hitler! gez. Schweigert, Kaſſenwart. N. S. Volkswohlfahrt. Bei der letzten Brotausgabe haben ſich einige Empfänger er⸗ laubt, d. N. des zugewieſenen, Bäckers zu ändern. Da die Brotkarte eine Urkunde iſt, ſeien die Betreffenden für die Zukunft gewarnt. Bei den nächſten Ausgaben werden wir dieſen Fälſchern einen Riegel vorſchieben. Stockert, Geſchäftsführer. Die Bäckereien liefern die Gutſcheine am Mitt⸗ woch 9— 11 Uhr im Sitzungsſaal des Rat⸗ hauſes ab. Lokales Viernheim, 27. Februar. Der älteſte Orts bürger geſtorben. Nach kurzen ſchweren Leiden verſchied heute Nacht um 1 Uhr im Alter von 90 Jahren, Herr Friedrich Weidner 1., Landwirt, Adolf Hitlerſtraße. Herr Weidner war einer der Wenigen die noch leben, welche 18 7071 mitge⸗ macht haben. Ein arbeitsreiches Leben hat mit dem Verſtorbenen, der ſich ob ſeines ruhigen friedfertigen Lebenswandels allgemeinen Anſehens erfreute, ein Ende genommen. Die Beerdigung findet am Donnerstag nachm. 4 Uhr vom Trauer⸗ hauſe aus ſtatt. R.. P. * Turnverein von 1893. Wir ver⸗ weiſen an dieſer Stelle nochmals auf die An⸗ zeige im Vereinsanzeiger. * Apollo⸗Theater. Das am Donners⸗ tag 1. März beginnende Gaſtſpiel von Elcots neuartiger Volksrevue„Die große Trommel“ bringt die prominente Originalbeſetzung der Komiſchen Oper, Berlin, Hertha Randow, Käthe Teſſin, Lotte Reinecker, Gaſton Brieſe, Heinz Rohleder, Alfons Field, Alf Bern. Die 12 Elcot⸗Girls ſind in den Hauptrollen tätig. Die Todesſchleife im Auto fährt Walter Eleot. Mu⸗ ſikaliſche Leitung: Kapellmeiſter Erich Wittmann, Berlin. Regie: Walter Eleot. Choreografie: Alf Bern. Dekorationen: Hermann Krehan, Berlin. Aufgellärtes Verbrechen Fünf Verhaftungen und fünf Geſtändniſſe. Speyerdorf, 27. Februar. Im Speyerbach iſt Ende vergangener Woche die Leiche der 19jährigen Margarethe Leiſing aus Lindenberg gefunden worden. Die Todes⸗ . iſt nun geklärt. Es hat ſich heraus⸗ geſtellt, daß an der Leiſing ein verbotener Ein⸗ griff vorgenommen worden war. Der Ein⸗ geil war in der Backſtube der Frau Vollmer erfolgt. Nachdem ſich das Mädchen verblutet hatte, wurde es in eine Scheune geſchafft und zuge⸗ deckt. Nachts 12 Uhr fuhren dann Frau Voll⸗ mer und ein Hans Stuhlfauth das Mädchen zum Speyerbach und warfen die Leiche ſamt dem Rade hinein. Mantel, Koffer und die anderen Sachen des Mädchens hatte man einen Kilometer weit abgelegt, um einen Selbſtmord norzutäuſchen. Die Gendarmerie hat fünf Perſonen feſtge⸗ nommen, und zwar die Witwe Anna Vollme Fra Peter, Hans Stuhlfauth, Ernſt Schwab, Franz Geidlinger und die Schwägerin der Vollmer, Frau Wingerter. Die Verhafteten legten bereits ein Geſtändnis ab. * Verwarnung der„Pfälzer Zeitung“. Speyer, 26. Febr. Das Staatspolizeiam! Speyer hat der„Pfälzer Zeitung“ nach Auſ⸗ hebung des am Freitag verhängten Verbot folgendes mitgeteilt:„Die Pfälzer Zeitung bringt in ihrer Nummer 45 vom Donnerstag einen Artikel„Dietrich Eckart⸗Feier in Speyer“ mit einer Kritik über die Erſtaufführung der Tragikomödie„Familienväter“ von Dietrich Eckart. In den einleitenden Sätzen iſt dieſer hervorragende geiſtige Vorkämpfer der deutſch⸗ völkiſchen Freiheitsbewegung als„Abenten— rer“ bezeichnet. Dieſe Aeußerung enthält eine Herabwürdigung der verehrungswürdigen Ge— ſtalt des verſtorbenen Dichters und Verfechters der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung. Die Pfälzer Zeitung wird aus dieſem Grunde ſchärſſtens verwarnt. Im Wiederholungsfalle wird das Staatspolizeiamt unnachſichtlich nut der Maßnhame des Zeitungsverbotes vor⸗ gehen.“ Die Pfälzer Zeitung gibt dazu fo gende Erklärung ab:„Wir bedauern, durch dieſe Aeußerung dem Staatspolizeiamt Anlaß zu dieſer Verwarnung gegeben zu haben. Wit werden uns in Zukunft aller Ausführungen enthalten, die geeignet ſind, die nationalſozia, liſtiſche Freiheitsbewegung herabzuwürdigen. Entwichene Strafgefangene feſigenommen. Auerbach, 26. Februar. Zwei von ihrer Arbeitsſtelle Offweilerhof entwichene Gefan— gene wurden am Ortsausgang gegen Nieder hauſen durch die Welte feſtgenommen und nach Zweibrücken verbracht. Die Ausreißer waren gegen 10 Uhr abends in eine hieſige Bäckerei gekommen und verlangten Bro, worauf die Verfolgung aufgenommen wurde jernheimer Biernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Viernheimer Zeitung Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,40 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratis⸗Beilagen: wöchentlich den„Illuſtrierten Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Verkünd⸗ und Anzeigeblatt für Viernheim ſeit dem Jahr 1883 Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt u. M., Verantwortlich für den Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim. D. A. II. 34 1250. Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags-Ausgabe 10 Pfg. Anzeig (Viernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter-Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig, bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor— mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim Nummer 50 Mittwoch, den 28. Februar 1934 51. Jahrgang Verworrene Lage Die Lage Oeſterreichs wird von Tag ˖ zu Tag ſchwieriger. Innenpolitiſch wie außen⸗ politiſch. Neuerdings ſcheint es, daß maß⸗ gebende Kreiſe Wiens an eine Wieder ⸗ aufrichtung der habsburgiſchen Monarchie denken und ſich davon eine Beruhigung der Gemüter verſprechen. Es iſt indes nicht einzuſehen, wie ſich dieſe Hoffnun⸗ gen verwirklichen ſollen. Auch für Oeſterreich gilt, was für Deutſchland von autoritativer Stelle in letzter Zeit wiederholt erklärt wor⸗ den iſt: die Staatsform iſt nicht das Ent⸗ ſcheidende— weit mehr kommt es darauf an, eine vom Vertrauen des Volkes getragene, tatkräftige und tatenfreudige Regierung zu haben, die mit Ernſt und Nachdruck an die Löſung der politiſchen Fragen und Aufga⸗ ben herantritt. „Darum alſo handelt es ſich. Und nicht um die Frage Republik oder Monarchie. Eine Wiedererrichtung des öſterreichiſchen Thrones würde das unglückliche Land und Volk kei⸗ neswegs aus ſeinen Schwierigkeiten heraus⸗ führen. Ganz im Gegenteil: es würden ſich nur neue Schwierigkeiten einſtellen. Man braucht nur an Ungarn zu denken. Die Habsburger ſehen auch Ungarn als ihr Land an, und Ungarn iſt ja auch in der Tat auch heute noch eine Monarchie, die, bis zur Beſetzung des Thrones, von einem Reichs⸗ verweſer regiert wird. Wenn die Habs⸗ burger wieder in Wien regierten, würden ſie natürlich ihren Anſpruch auch auf die un⸗ gariſche Krone erheben. Wenn aber Un⸗ garn nicht will, was dann? Man ſieht, die Dinge liegen nicht ſo ein⸗ fach. Weil man die natürliche Entwicklung, die zu Deutſchland drängt, unter allen Umſtänden hemmen will, kommt man zu al— len möglichen Konſtruktionen, die völlig ab— wegig ſind. Jetzt ſpricht der Führer der Heimwehr, Fürſt Starhemberg, von dem „auſtrofaſchiſtiſchen“ Staat, den er ſchaffen will. Die marxiſtiſchen Parteien ſind bereits für aufgelöſt erklärt worden und die Chriſt⸗ lich⸗Soziale Partei, die bisherige Regierungs⸗ partei, will ſich demnächſt ſelbſt auflöſen. Aber auch damit wird man nicht weiterkom⸗ men, wird insbeſondere die wirtſchaft⸗ lichen Lebensbedingungen des öſterreichi— ſchen Staates nicht verbeſſern. Hier haben nun die Beſtrebungen ande⸗ rer Staaten eingeſetzt, die ein Intereſſe daran haben, den Anſchluß Oeſterreichs zu Deutſchland zu verhindern. Frankreich wollte Oeſterreich an ſeine Trabanten— Tſchechei, Jugoſlawien und Rumänien— an⸗ ſchließen, während Muſſolini einen wirt⸗ ſchaftlichen Zuſammenſchluß Italien—Heſter⸗ reich—Ungarn plant. Begreiflicherweiſe hat Italien als Nachbar Oeſterreichs an der Ge⸗ ſtaltung der Verhältniſſe in Oeſterreich ein ſtarkes Intereſſe, doch iſt Oeſterreich nicht damit gedient. daß es für die bisherige Be⸗ einfluſſung durch Frankreich und ſeine Tra⸗ banten nun eine ſolche von italieniſcher Seite erhielte. Wirtſchaftlich wäre es auch nicht zu verſtehen, welche Vorteile Italien Oeſterreich und Ungarn bieten könnte. Wie nicht anders zu erwarten, haben die neueſten italieniſchen Abſichten in der Tſche⸗ choſlowakei und in Rumänien alar⸗ mierend gewirkt und zu Drohungen an Frankreichs Adreſſe geführt, wenn es nicht energiſche Schritte unternähme, die Abſichten Italiens zu durchkreuzen. Es wird vielfach angenommen, daß Frankreich den Italienern den Vortritt an der mittleren Donau laſſen will, dagegen ſpricht aber, daß Frank⸗ reich Oeſterreich als die Brücke zur Kleinen Entente reſp. zum Balkanbund betrachtet. So ſtehen ſich hier im Grunde genommen die zwei Donaupläne, der Muſſolinis und der franzöſiſche gegenüber. 90 So iſt das vom Schickſal ſchwer geprüfte kleine Oeſterreich zum Zankapfel zweier Machtgruppen geworden, doch keine der bei⸗ den Parteien ſcheint auf den Gedanken zu kommen, daß über dos Land, die Bewohner und ihre Zukunft niemand anders als die Arbeiter und Vaterland Das Ziel der No: 30 Millionen Menſchen, die nichts als Deutſche ſind— Bedeutung und Wertung der Arbeit im Dritten Reith Berlin, 28. Februar. Die NSBO.— Nationalſozialiſtiſche Be— triebszellen⸗-Organiſation— hat nach der Um⸗ bildung und Neuorganiſation der Deutſchen Arbeitsfront von den hierfür zuſtändigen Stellen die Aufgabe zugewieſen erhalten, die Volksgenoſſen, die ſie erfaßt, zum Nationalſo— zialismus zu erziehen. Als Richtlinie ſchwebt dabei den maßgebenden NSB0O.-Kreiſen das Wort des Führers vor: „Es wird für mich der ſtolzeſte Tag ſein, an dem ich ſagen kann: Ich habe den deuk⸗ ſchen Arbeiter dem Baterlande wiedergewon⸗ nen.“ Der Reichsbetriebsgruppenleiter„Stein und Erde“ A. Piontek, bemerkt hierzu grundſätzlich, daß das neue Arbeitsgeſetz der Kehrbeſen ſein werde, mit dem die vom Führer für die NSBO. gegebene Plattform dauernd ſauber zu halten iſt. Es ſei keine alltägliche Aufgabe, 30 Millionen Menſchen, die durch Verhetzung und unrichtige Behand⸗ lung auf falſche Bahnen gedrängt wurden, den Glauben an ihren Wert zu geben und ihnen die verſchüttete Liebe zum Vaterlande freizulegen. Es ſei die ſchwerſte und dank⸗ barſte Aufgabe zugleich, dieſen beſten Söh⸗ nen des Volkes ein Leben zu geſtalten, das ſinnvoll und nicht ſinnlos ſein ſolle. Und wenn der Leiter der NSBO. einſt melden könne: „Mein Führer! Nimm aus meiner Hand aufgrund der raſtloſen Arbeit der N59. 30 Millionen Menſchen, die nichts als nur Deuk⸗ , dann erſt habe die Natkionalſozia⸗ liſtiſche Betriebszellenorganiſalion ihre ge⸗ ſchichkliche Aufgabe erfüllt. Die NS. wird auf die Erreichung dieſes Zieles mit aller Energie hinarbeiten. Befreiung der Arbeit Der Leiter der Kommiſſion für Wirt⸗ ſchaftspolitik bei der Reichsleitung der NS. DAP., Bernhard Köhler, hat eine grundſätzliche Betrachtung über die Bedeu— tung und Wertung der Arbeit im Dritten Reich veröffentlicht. Darin ſagt er u. a.: Die Wirtſchaft habe der Arbeit zu dienen: ſie ſei erſt möglich, wenn gearbeitet wird. Demnach ſei Arbeitsloſigkeit ein Widerſpruch zu jeder auch nur einigermaßen vernünftigen Wirt⸗ ſchaft. Nach der Herſtellung der Volksgemein⸗ ſchaft, der vordringlichen politiſchen Aufgabe des Nationalſozialismus habe er zunächſt die Arbeit zu befreien. Erſt dann werde wieder Wirtſchaft im eigentlichen Sinne mög⸗ lich ſein. Man könne nicht von Ausgleich zwiſchen„Kapital und Arbeit“ ſprechen; es handele ſich vielmehr nur um die Wiederher⸗ ſtellung des natürlichen Vorrechtes, ja Alleinrechts der Arbeil. An dieſer Wiederherſtellung ſei der Unter⸗ nehmer genau ſo intereſſiert wie der Arbei⸗ ter. Der Unternehmer werde ſeine Aufgabe als Arbeitsführer und Wirtſchaftsſubjekt nur erfüllen können, wenn die Arbeit von der Herrſchaft des Kapitals befreit und das Ka⸗ pital die ihm zukommende Rolle des Dieners der Wirtſchaft übernommen habe. Der So⸗ zialismus habe das höchſte Intereſſe daran, daß der Unternehmer ſeine Kräfte im Volk voll entfalten könne. Es müſſe das oberſte Wirkſchafts⸗ und Ge. ſellſchaftsgeſetz eines ſozialiſtiſchen Staates ſein, keinem Volksgenoſſen, der Arbeit ſucht die Arbeit verweigern zu laſſen. Die Durch. führung dieſes Geſetzes werde gleichzeitig eine Aufwerkung der Arbeit in ſittlicher. Keſell. f ſchaftlicher, politiſcher und wirtſchaftlicher Hinſichk bringen. Das werde ſich in einer ma⸗ teriellen höherbewertung der Handarbeit auswirken müſſen, ohne daß damit die Arbeit anderer Kakegorien enkeignet werden würde. Die Herſtellung des natürlichen Wertes der Handarbeit werde den Sozialismus auch in der Lebenshaltung des deutſchen Volkes ver⸗ wirklichen. Sie werde ſowohl das Induſtrie⸗ proletariat wie auch das akademiſche Prole⸗ tariat unmöglich machen und der Leiſtung wie der Begabung den Weg zum berechtigten Erfolg erſt wieder öffnen. Wirtſchaftspolitiſcher Kongreh Leipzig, 28. Februar. In der Zeit vom 2. bis 4. März findet in Bad Lauſick bei Leipzig eine Tagung der Kommiſſion für Wirtſchaftspo⸗ litik der NS D AP., Reichsleitung, ſtatt, die von ihrem Leiter, Bernhard Köhler, einberufen wurde. Sämtliche Gauwirtſchafts⸗ berater und alle übrigen Mitglieder der wirt⸗ ſchaftspolitiſchen Truppe des Führers für Wirtſchaftsfragen werden daran teilnehmen. Es wird auch der Beauftragte des Führers für Wirtſchaftsfragen eine Anſprache halten. Von den weiteren Vortragsthemen ſeien er⸗ wähnt:„Tendenzen und Möglichkeiten zur Dezentraliſierung von Großbetrieben und ihre ſtrukturpolitiſche Bedeutung“ und„Der Aufbau der Führung durch den Gauwirt⸗ ſchaftsberater“. Der Staatsſekretär im Reichs⸗ ernährungsminiſterium, Herbert Backe, wird über„Die Wirtſchaftspolitik des Nährſtan⸗ des“ referieren. Oeſterreicher ſelbſt zu entſcheiden haben. Die Löſung des Donauproblems, die eines Tages doch gefunden und durchgeführt wer⸗ den wird, iſt mit den jetzt beliebten Metho⸗ den auf keinen Fall zu erreichen. Am wenig⸗ ſten mit einer Wiedereinführung der Habs- burger. Das Donauproblem iſt vor allem nicht lösbar ohne Deutſchland. Man ſcheint auch in Italien zu der Erkenntnis zu kommen, daß ohne Deutſchland das Donau⸗ problem und damit Mitteleuropa nicht zur Ruhe kommen wird. Weder Deutſchland noch Oeſterreich ſind Obiekte volitiſchen Schachers, ſondern Faktoren, mit denen auch die ſtarr⸗ ſten Mächte und Mächtegruppierungen rech— nen müſſen. Ganz zwangsläufig werden ſich die Staa⸗ ten an der Donau trotz aller Hinderniſſe wirt⸗ ſchaftlich wieder zuſammenfinden, wenn auch noch viel Waſſer dieſes ſchönen Stromes ins Meer fließen muß, ehe dieſes Ziel zur Tat wird. Zurzeit jedoch iſt die Lage höchſt ver⸗ worren, nicht zuletzt durch die Schuld der derzeitigen Machthaber in Wien, die Heſter⸗ reich in eine Sackgaſſe hineinmanövriert haben. Den einzigen Ausweg— nämlich die Umkehr— aber wagen ſie nicht zu gehen. Wird Frankreich einlenken? Die Pariſer Preſſe über die Londoner Abrüſtungsbeſprechungen Paris. 28. Februar. Die Abrüſtungsfrage hat nach Be⸗ richten der franzöſiſchen Preſſe aus Rom gewiſſe Fortſchritte gemacht, da die Be⸗ ſprechungen Muſſolinis mit dem engliſchen Lordſiegelbewahrer Eden zu einer Ver ⸗ ſtändigung geführt haben ſollen. Der rö⸗ miſche Berichterſtatter der Havas⸗Agentur will von einer Einigung über den Abſchluß einer Rüſtungspauſe, eines kurzfriſtigen Ab⸗ kommens, durch das der gegenwärtige Rü⸗ ſtungsſtand der Siegermächte ſtabiliſiert und Deutſchland zu einer konkrollierten be⸗ dingten Tejlaufrüſtung ermächtigt werde, wiſſen. Eine derartige Einigung wäre nach Auffaſſung des franzöſi⸗ ſchen Berichterſtatters wenn Eden aus Rerſin nian don Eindruck unmöglich geweſen, mitgenommen hätte, daß Deutſchland keine Einwendungen erheben würde. Eden und Muſſolini ſind ſich ferner, wenn man der franzöſiſchen Preſſe Glauben ſchenken darf, über die Möglichkeit einer allgemeinen Verſtändigungsgrundlage einig. Es handelt ſich nach dem Havas⸗Be⸗ richterſtatter um den bekannten„Mindeſt⸗ plan“, den Italien zu einem von den intereſ⸗ ſierten Mächten zu unterzeichnenden Abkom⸗ men auf folgender Grundlage verdichten möchte: 1.„ſtatus quo“ der aufgerüſtelen Natio- nen; 2. internationaler Verzicht auf den chemiſchen Krieg: 3. internatſongle Beſtim⸗ mungen, durch die Deutſchland ſeinen gulen Willen beweiſen kann, d. h. effektive Kon⸗ trolle der defenſinen Teſlaufrüſtung Deulſch⸗ lands; 4. Sonderabkommen über die halb militäriſchen Verbände, das durch die Ber⸗ liner Beſprechungen Edens ermöglicht wor- den ſein ſoll. Ein Hauptgrund für den in Rom zur Schau getragenen Optimismus ſchreibt der römiſche Verichterſtatter des„Matin“, iſt die Verſicherung Edens, daß Deutſchland ſich nicht weigere, eine effektive Kontrolle über die halbmilitäriſchen Verbände anzunehmen. Die italieniſche Regierung würde dieſe Be⸗ reitſchaft, wenn ſie ſich beſtätigen ſollte, als bedeutungsvoll inſofern anſehen, als ihrer Anſicht nach damit die Zuſtimmung Frank⸗ reichs ermöglicht würde. Londoner Aufrüſtungswünſche London, 28. Februar. In der konſervativen Preſſe wird dringend ein. Aufrüſten Englands gefordert. „Daily Telegraph“ wünſcht Verſtärkung der Luftflotte.„Morning Poſt“ beklagt die beunruhigende Schwäche der britiſchen Kriegsflotte. Eine denkſchrift über die Stärke der Kriegsflotten der Welt bietet dem Blatt Anlaß, den Nachweis zu verſuchen, daß die britiſche Flotte weit hinter den anderen Hriegsflotten der Welt zurückbleibe. Im Jahre 1936 bei Ablauf des Londoner Flotten⸗ abkommens werde Großbritannien z. B. nur drei oder vier nicht veraltete Schlachtſchiffe gegenüber acht amerikaniſchen und fünf ja⸗ paniſchen beſitzen. An Kreuzern werde es 1935 nur die Hälfte der erforderlichen Min⸗ deſtzahl beſitzen. Auch die Zahl der veralteten Fahrzeuge unter den Zerſtörern ſei beunru⸗ higend hoch. Die britiſche Nation müſſe von dem Irrtum laſſen, daß ſie Sicherheit in Ab⸗ nee e und im Völkerbund finden 885 8 e e ee eee ee In kurzen Worten: Seitens der NSBo wird darauf hinge⸗ wieſen, daß die Aufgabe der NSBO die Er⸗ 1 der Maſſen zum Nationalſozialis⸗ mus iſt. Die Reichsbahn hat ſich entſchloſſen, zur Arbeitsbeſchaffung weitere 53 Dampflokomo⸗ tiven im Betrage von etwa 8,5 Millionen Reichsmark in Auftrag zu geben. Die drei Kommuniſten Dimitroff, Popoff und Taneff ſind aus Deutſchland ausgewie⸗ ſen worden. Ihre Abbeförderung nach Sow⸗ and iſt am Dienstag durchgeführt worden. Die Pariſer Preſſe will wiſſen, daß bei den römiſchen Beſprechungen über die Ab⸗ rüſtungsfrage Fortſchritte erzielt worden ſeien Aus der Umgebung des Erzherzogs Eugen wird erklärt, der Erzherzog denke nicht daran, den Poſten des öſterreichiſchen Bundespräſidenten zu übernehmen. Der frühere litauiſche Miniſterpräſident Woldemaras, der ſich ſeit dem Sommer in Kowno aufhielt, iſt nach ſeinem früheren Verbannungsort Eſhereny verſchickt worden. Nach einer ben 8 aus Iſtanbul hat der Aare Sekretär der Sowjetbotſchaft in An⸗ ara Selbſtmord begangen. Er ſoll der GPII angehört haben. Durch die ſchweren Schneeſtürme verur⸗ ſacht, iſt bei Pitsburgh ein Schnellzug ver⸗ unglückt. Fünf Wagen des Zuges ſind von einer Brücke abgeſtürzt. 20 Reiſende ſind ums Leben gekommen. Lob des Arbeitsdienſtes Ein Däne über den deukſchen Arbeilsdienſt. Ein nationaldäniſcher Student, der ein Vierteljahr auf ſeinen Antrag hin im deutſchen Arbeitsdienſt gewe⸗ ſen iſt, hat nach ſeinem Ausſcheiden an den Führer der betreffenden Stammabteilung einen Brief gerichtet, in dem es u. a. heißt: „Es wird mir ſtets eine unvergeßliche Er⸗ innerung ſein, wenn ich an die Tage zurück⸗ denke, die ich in Schwedt und vorher in Dölzigerbrück im Kreiſe junger Ka⸗ meraden verleben durfte. Da ich in zwei Lagern als Arbeitsdienſtfreiwilliger tätig war, hatte ich ſehr gute Gelegenheit, den friſchen Geiſt und die gute Kamerad- ſchafklichkeit in den Lagern voll zu erkennen. Dabei wa⸗ ren beide Lager außerordentlich verſchieden. Das Lager in Dölzigerbrück war eine ver— hältnismäßig kleine Gruppe von ca. 50 Mann, die in einer behelfsmäßigen Baracke tief im Walde untergebracht war, ſo daß man oft tagelang keinen Menſchen zu ſehen bekam. Dieſer Waldaufenthalt war für mich als Städter ein beſonderes Erlebnis. „Die Wälder im herbſtlichen Laub, der nächtliche Sternenhimmel in keiner Weiſe be⸗ einflußk durch künſtliche Beleuchtung, gaben mir ein Erlebnis, wie es wohl nicht vielen jungen Leuten. die Tag für Tag in der Stadt leben, geboten wurde Dazu der friſche Arbeiksgeiſt. die Erkenntnis, daß man mit ſeiner Arbeit, die der Aufforſtung gewidmel war, zu ſeinem kleinen Teil etwas beitrug, das den ſpäteren Geſchlechtern zugute kom⸗ men ſoll, gab uns allen im Lager eine fröh⸗ liche Arbeiksfreude. Dazu die geſunde Luft, eine einfache und bekömmliche Koſt. In dem Lager in Schwedt a. O., wel⸗ ches ca. 200 Inſaſſen zählte und in einer al⸗ ten Kaſerne untergebracht war, konnte ich lei— der nicht allzu lange verbleiben, da perſön— liche Verhältniſſe meinen Abgang nach vier Wochen erforderlich machten. Ich bezweifle aber in keiner Weiſe, daß der Arbeitsdienſt für alle jungen Leute der verſchiedenſten Stände eine außerordenklich gute körperliche und gei⸗ ſtige Schulung bedeutet und ihren ſozialen und kamerad— 16 Sinn in vorbildlicher Weiſe för— ert.“ Das Neiht der Hitlerjugend Der Reichsſugendführer ſpricht zur Gefolg⸗ ſchaft. Stuklgark, 28. Februar. Reichsjugendführer Baldur von Schirach hielt auf der Führertagung des Gebietes 20 Württemberg der Hitlerjugend eine mit ſtür— miſchem Beifall aufgenommene Anſprache, in der er u. a. ausführte: Was die Hitlerjugend grundſätzlich von den Jugendorganiſationen anderer Parteien und Staaten trennt. iſt die Tatſache, daß die HJ. mitgeſtritten, geſchaffen und mitgeopfert hat. Von Anfang an war unſer Weg ein Opfergana: 21 Hitlerfungen ſind auf dieſem Marſch geblieben. 5 Daraus leiten wir das Recht ab, daß ein⸗ zelne Organiſationen, die heute noch ein Son⸗ derdaſein führen, dieſes Sonderdaſein aufzu⸗ geben haben. Ein wichtiger Punkt, bei dem noch manche Unklarheit herrscht, iſt das Verhältnis der HJ. zur Schule. Innerhalb der Schule hat der Lehrer die Höchſtautorität. Dieſe Autorität iſt unantaſtbar. Der HJ.⸗Führer iſt ein Schü⸗ ler wie jeder andere. Außerhalb der Schule beſitzt der HJ.⸗Führer dann dieſelbe unbe⸗ dingte Autorität. Der Jugendführer wandte ſich zum Schluß gegen den Vorwurf, daß man den Krieg vorbereite. Man wolle im Ge⸗ genteil den Krieg unmöglich machen. Ab nach Nußland! Dimitroff, Popoff und Taneff ausgewieſen. Berlin, 28. Februar. Wie von zuſtändiger Stelle mitgeteilt wird, ſind die drei Kommuniſten Dimitkroff, Popoff und Taneff aus Deutſchland ausgewieſen worden. Die Ausweiſung konnke bisher nicht durchgeführt werden, da die bulgariſche Regierung die drei Kommuniſten nicht als bulgariſche Staatsangehörige anerkannte und ihre Uebernahme ablehnke. Nachdem die Sowjetregierung den Genannken neuerdings die Sowjelſtaatsangehörigkeit zuerkannt hat, ergab ſich hieraus die Möglichkeit ihrer Ab⸗ beförderung nach dem Gebiet der Sowjfel⸗ union. Die Abbeförderung iſt Dienstag durch- geführt worden. In Moskau eingetroffen Moskau, 28. Februar. Am Dienskag abend ſind die drei Bulga⸗ ren Dimitroff, Popoff und Taneff im Mos- kauer Flughafen eingetroffen. Auslands⸗Nundſchau Woldemaras erneut verbannk. Der frühere litauiſche Miniſterpräſident aus dem Auslande im vergangenen Sommer ſich ununterbrochen in Kowno aufhielt und Woldemaras, der ſeit ſeiner Rückkehr in einem Hotel wohnte, iſt Dienstag morgen auf Anordnung der Staatsſicherheitspolizei nach ſeinem früheren Verbannungsort Eſhe⸗ neny verſchickt worden. Beamte der Staats⸗ ſicherheitspolizei erſchienen am frühen Mor⸗ gen im Hotel und forderten Woldemaras auf, Kowno in ihrer Begleitung zu verlaſſen. In einem bereitſtehenden Auto wurde Wolde⸗ maras mit ſeiner Gattin abgeſchoben. Selbſtmord eines Sowjeidiplomatken in Iſtanbul. Nach einer Reutermeldung aus Iſtan⸗ „bul wurde der zweite Sekretär der Sowjet⸗ botſchaft in Ankarra, Mitſchin, im Bade⸗ zimmer des Sowjetkonſulats in Iſtanbul tot aufgefunden. Es ſoll ſich um Selbſtmord handeln. Mitſchin hatte Weiſung erhalten, nach Moskau zurückzukehren und hatte be⸗ reits auf dem Dampfer„Tſchitſcherin“ eine Kabine nach Odeſſa gemietet. Es wird be⸗ hauptet, daß er, zwar offiziell auf der Diplo⸗ matenliſte ſtehend, tatſächlich ein Agent der OGPuU.(ruſſiſche politiſche Geheimpolizei) ge⸗ weſen ſei. Er war etwa 30 Jahre alt und pflegte zwiſchen Ankarra und Iſtanbul hin— und herzureiſen. Neitingers Neviſion verworfen Todesurteil im Mordprozeß Handwerk. Frankfurt a. M., 28. Februar. Das Reichsgericht beſtätigte das am 5. Ok- tober vorigen Jahres ergangene Arkeil des Schwurgerichts Frankfurk am Main, durch das der Angeklagte Reikinger wegen Ermor⸗ dung des SA.⸗Mannes Handwerk ſowie we⸗ gen ſchweren Landfriedensbruches und Mord⸗ verſuches in drei Fällen zum Tode, dauern. den Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte und zu zwölf Jahren Juchthaus verurkeilt wor⸗ den mar Letzte Nachrichten 1. Mai Nationalfeiertag Aus der Kabineltsſitung. Berlin, 28. Februar. Das Reichskabinett verabſchiedete in ſeiner Sitzung am Dienskag zunächſt ein Geſetz über die Feiertage. Danach iſt der nationale Jeierkag des deutſchen Volkes der 1. Mai. Der fünfte Sonntag vor Oſtern(Reminiſcere) iſt Ie n d Der erſte Sonntag nach Michaelis iſt Erntedanktag. Außer den genannten nationalen Feier⸗ tagen und den Sonntagen ſind Feier⸗ tage der Neujahrstag, der Karfreitag, der Oſtermontag, der Himmelfahrtstag, Pfingſt⸗ montag, der Bußtag am Mittwoch vor dem letzten Trinitatis⸗Sonntag und der erſte und zweite Weihnachtstag. In Gegenden mit überwiegend evangeliſcher Bevölkerung iſt der Reformationstag, in ſolchen mit überwiegend katholiſcher Bevölkerung der Fronleichnamstag geſetzlicher Feier⸗ tag entſprechend der bisherigen Uebung. Selbſtmord eines Bürgermeiſters. Stektin, 28. Februar. Der Bürgermeiſter von Bütow(Pommern), Dr. Raaſch, wurde am Seeſteg eines Badehäuschens tot auf⸗ gefunden. Die Feſtſtellungen ergaben, daß Dr. Raaſch ſeinem Leben durch Erſchießen ein Ende gemacht hatte. Der Revolver lag noch auf ſeiner Bruſt. Eine Straße durch den Montblanc. Paris, 28. Februar. Ein franzöſiſch⸗italie⸗ niſches Syndikat hat dem Miniſter für öffent⸗ liche Arbeiten, Flandin, einen Plan für den Bau eines Straßentunnels durch den Mont⸗ blane überreicht. Japaniſches Bombenflugzeug abgeſtürzt. Tokio, 28. Februar. Bei Jokoſuka ſtürzte am Dienstag ein japaniſches Bombenflug⸗ 00 ab. Alle drei Inſaſſen fanden dabei den Tod. Die geſetzlichen Feiertage Das vom Reichsinnenminiſterium vorge— legte Geſetz über die Feiertage ändert die Bezeichnung des Volkstrauertages in„Hel— dengedenktag“ und ſieht als weitere kirchliche Feiertage den Fronleichnams⸗ tag und das Reformationsßfeſt vor. Die durch dieſes Geſetz erſchöpfend feſtgeleg— ten Feiertage ſind Feſt⸗ oder allgemeine Feiertage im Sinne reichs- oder landesgeſetz— licher Vorſchriften. Der Reichsminiſter des Innern iſt ermächtigt, im Einvernehmen mit dem Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda Vorſchriften über den Schutz der Sonn- und Feiertage zu erlaſſen. Die Beſtimmung über die Geſtaltung der nationalen Feiertage erläßt der Reichs- miniſter für Volksaufklärung und Propa⸗ ganda im Einvernehmen mit dem Reichsmi⸗ niſter des Innern. Das Geſetz über die Ein⸗ führung eines Feiertages der nationalen Ar⸗ beit vom 10. April tritt außer Kraft. Weitere Kabinettsbeſchlüſſe Ueber die Sitzung des Reichskabinetts wird in der amtlichen Mitteilung weiter be— richtet: Nach einem Beſchluß des Kabinetts iſt die Zuſtimmung des Reiches zum Verzicht auf ein Heimfallrecht ſeitens des bayeriſchen und württembergiſchen Staates für die Lokal- bahnaktiengeſellſchaft in München erteilt. Die⸗ ſer Beſchluß iſt mit Rückſicht auf die ſeitens der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft durchge⸗ führte Sanierung der Münchener Lokal⸗ bahnaktiengeſellſchaft notwendig geworden. Das Reichskabinett verabſchiedete ferner ein Geſetz zur Vereinfachung und Verbilli- gung der Verwaltung. Dieſes Geſetz ſiellt die Häusplakette die amlliche, von der Beichsführung des W. 6. B. bergusgelebene Opferpiulette für den Nong Marl P ͤvTTTTTTTbTTTTbTbTGT0TbTbTbTbTbb Einheuuchren der verreyrspounmtr ſicher und enthält Vereinfachungsmaßnahmen auf dem Gebiete der Reichspoſt und Reichsfinanzver⸗ walkung. In einem Geſetz über die ter werden Kontingentierungsmaßnahmen für die Fieberthermometerinduſtrie vorge— ſchrieben, um dieſen Induſtriezweig, der hauptſächlich im thüringer Walde beheimatet iſt, vor Uebererzeugung und Preisſchleuderei zu ſchützen. Das Geſetz zur Aenderung des Kriegsper— ſonenſchädengeſetzes beſtimmt, daß die Ver⸗ ſorgung für Schäden an Leib und Leben, die jemand in Zuſammenhang mit in!⸗ neren Unruhen erlitten hat, nicht mehr ſtattfindet, ſoweit es ſich um Angehö⸗ rige ſtaatsfeindlicher Parteien oder um För⸗ derung ihrer Beſtrebungen handelt. Im Ge⸗ genſatz hierzu regelt ein Geſetz über die Ver⸗ ſorgung der Kämpfer für die natio- nale Erhebung die Wiedergutmachung der in dieſem Kampfe erlittenen Schäden. Das Geſetz über die Pfändung von Miet⸗ und Pachtzinsforderun⸗ gen wegen Anſprüchen aus öffentlichen Grundſtücklaſten trifft eine Regelung dahin, daß dem aus der öffentlichen Laſt Berechtig⸗ ten der Weg der Miets⸗ und Pachtzinspfän⸗ dung mit dem Vorrecht vor Privat⸗ und dinglichen Gläubigern zwar offen ſtehen ſoll, aber nur wegen der letzten vor der Pfän⸗ dung fällig gewordenen Steuerrate und bei monatlicher Fälligkeit auch wegen der vor⸗ letzten Rate. Dieſe geſetzliche Regelung war infolge einer uneinheitlichen Rechtſprechung auf dieſem Gebiete notwendig geworden. Schließtich verabſchiedete das Reichskabi⸗ nett ein Geſetz über die Abgabenerhebung bei der Neuordnung des Stahlvereins⸗ konzerns, in dem eine Pauſchalierung der Steuer und Gebühren feſtgeſetzt wird, die bei den umfangreichen Transaktionen anläßlich dieſer Neuordnung entſtanden ſind. Reichspräſidenk von Hin denburg und Reichskanz⸗ ler Adolf Hitler während der Kranzniederlegung im Ehrenmal Unker den Linden in Berlin. Prüfung und Beglaubigung der Fieberthermome⸗ Löhne von einſt Beamten⸗ und Geſindelöhne um 1400. Löhne ſind eine heißumſtrittene Angelegen— heit im öffentlichen Leben. Wie war es nan in der guten alten Zeit? Nehmen wir uns einmal das Mittelalter vor und betrachten wir alte Aufzeichnungen des Amtslkellers auf der Burg Berwartſtein aus dem Jahre 1411. Dieſe Aufſtellungen geben uns ein lehrrei— ches Bild über die damaligen Gehalts- und Lohnverhältniſſe der im Dienſte des Burg— herrn ſtehenden Beamten und der Diener— ſchaft. 10 f Der Amtskeller als einziger ortsanſäſſiger Beamter, der die herrſchaftlichen Einkünfte (Zehnten uſw.) einzutreiben und aufzubewah⸗ ren, die Landwirtſchaft, den Weidebetrieb und die Fiſcherei zu beaufſichtigen hatte, erhielt jährlich: 2 Pfund Heller, 4 Ellen Tuch zu einem Gewand(2,40 Meter), 4 Ellen graues Tuch und eineinviertel Elle weißes Tuch (Leinwand) zu Hoſen und 1 Paar Schuhe. War dieſe Beamtenbezahlung als„herr— ſchaftlich“ anzuſprechen, ſo war der Lohn der Bedienſteten im Vergleich dazu nicht gering— wertiger. Es bekam ein Eſeler, der Eſeltrei— ber, der auf Eſeln Brennholz, Lebensmittel und andere Dinge für den täglichen Gebrauch auf der Burg zu beſchaffen hatte, im Jahr: 2 Pfund Heller(alſo denſe ben Geldbetrag wie der Beamte), 4 Ellen Zwilch, 2 Paar Schuhe und 2 Paar Hofen. Der Lohn eines Wächterknechtes betrug im Jahr: 35 Schillinge Heller(20 Schillinge gaben ein Pfund), 4 Ellen Zwilch, 1 Paar Hoſen und 1 Paar Schuhe. Der Hirte erhielt: 1 Pfund Heller, 4 Ellen graues Tuch, 4 Ellen Zwilch, 1 Paar Hoſen und 2 Paar Schuhe. Der Küchenknabe belam im Jahr: 1 Rock, 1 Schürze, 1 Paar Hoſen, 1 Paar Schuhe, aber keinen Barlohn. Eine Magd erhielt: 15 Unzen Heller(1 Unze iſt ein zwölfte! Pfund), 5 Ellen weißes Tuch, 2 Paar Schuhe und ein achtel Malter Korn. Selbſtverſtändlich erhielten alle daneben volle Beköſtigung und Unterkunft auf der Burg. Rechnet man die Jahresvergütung nach heu— tigen Werten um, ſo ergibt ſich, daß die Bar— zahlung ſehr gering war,— für den Beam— ten bei hundertfacher Geldbewertung etwa 26,66 Mark, für die Magd etwa 16,65 Mark. Die Naturalgaben waren ausreichend, die Be— köſtigung meiſt mehr als reichlich bemeſſen. Der Lebensunterhalt war geſichert. Was will man mehr? Wie die Ruſſen Hindenburg fangen wollten Unter den zahlreichen Geſchehniſſen des Welt— krieges iſt bisher eines unbekannt geblieben, das wert iſt, geſchildert zu werden, weil es unter Umſtänden böſe hätte auslaufen können. in ein kleines polniſches Städtchen, das wahr⸗ ſcheinlich Kelze hieß. In dieſem Städtchen befand ſich das Hauptquartier Hindenburgs und Ludendorffs. Spät am Abend vermißte ich eins meiner Autos, mit denen ich die Lie⸗ besgaben an die Front zu bringen hatte. Der Kommandant der Feſtung Krakau, der ſie mir zur Verfügung geſtellt hatte, hatte mir auch einige Kaiſerjäger zur Begleitung mitgege— ben. Wir machten uns ſofort eifrig auf die Suche nach dem verſchwundenen Auto. Das A. O. K. ſtellte mir zu dieſer Aufgabe den Ritt⸗ meiſter de la Crot zur Verfügung, der ver⸗ anlaßte, daß ich ein vollſtändiges Geſpann und einen Geſpannführer dazu geſtellt bekam. So machten wir uns— ich ſelbſt war be— ritten— auf die Suche. Ungefähr 1 km vom Dorf entfernt, ſtießen wir auf eine ruſſiſche Schleichpatrouille. Ich ſandte ſofort den Ge— ſpannführer mit dem dringenden Erſuchen zu— rück, alle verfügbaren Mannſchaften aufzubie— ten, um eine Ueberrumplung des AOK,, die zweifellos geplant war, zu verhindern. Nach, etwa 10 Minuten begegnete ich einer Anzahl von Gardeſchützen, welche die Ruſſen verſcheu— chen ſollten. Der erſte Gardeſchütze, ein rie— ſiger Holſteiner, hätte mich— wie er ſpäter erzählte— da er dort niemand von uns vermutete und meine helle Mütze ihm ſtark verdächtig erſchien, glatt vom Pferde geſchoſ— ſen, wenn ich nicht noch rechtzeitig genag „Großlichterfelde“ gerufen hätte. Als wir dann einige Tage ſpäter auf der Flucht vor den Ruſſen waren, traf ich mit Major Dr. Ra— permann(MdR.) zuſammen, der mir von Berlin her bekannt war. Er begrüßte mich mit den Worten:„Na, das hätte den Ruſſen ja ſo paſſen können, unſer AOK. mitſamt Hindenburg und Ludendorff in die Luft zu ſprengen.“ Es iſt mir unbekannt, wodurch er zur Kenntnis des Vorganges, den ich ſoeben ſchilderte, gelangt iſt. An dieſem Abend ſprach ich nur noch mit dem Gardeſchützen, der mich verſehentlich für einen Ruſſen hielt, über das Geſchehene.“ Damit ſchließt die Schilderung des Dipl. Ing. Schimanſky. Er hat ſie ſpäter auch dem Feldmarſchall und Ludendorff noch ein— mal gegeben. General Ludendorff ſchrieb dar aufhin dieſer Tage u. a. folgendes:„So ähnlich war es. Ich glaube nur, daß der Ort nicht Kelze, ſondern das vorherige Haupt— quartier war, deſſen Name mir entfallen iſt. Sonſt iſt die Darſtellung durchaus nichtig...“ Für die Hausfrau Schnittlauch⸗Verwendung Der Schnittlauch gehört zu den Frühſlings— kräutern, die es beſonders eilig haben, ans Licht zu kommen. Da zurzeit noch keine große Auswahl an grünen Gemüſen iſt, werden wir in den kommenden Wochen häufiger feine Dienſte in Anſpruch nehmen. Daß alle Lauch— arten außerordentliche geſundheitliche Werte haben, iſt hinreichend bekannt, aber man rich— tet ſich noch wenig danach. Außer dem üblichen Zwiebelzuſatz ſollte Quark(weißer Käſe) immer auch eine Bei— gabe von Schnittlauch erhalten. Er bekommt Dipl. Ing. Schimanſky gibt der Oeffentlich— keit mit der Schilderung in der„Oſtpreußi— ſchen Zeitung“ von dem Vorfall zum erſten— mal Kenntnis. Die Zuſchrift lautet: „Wir hatten im September 1914 vom Ro⸗ ten Kreuz den Auftrag erhalten, Liebesgaben für die 38. Diviſion des Generals Woyrſch 55 5 7„ e MIA Fa* an die Oteront zu bringen. Anler Wea führte ROMAN VON P. WILD Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale) Beim Anblick der Dame hatte ſich der Fremde ſogleich von ſeinem Schrecken erholt, verneigte ſich elegant gekleideten Dame in tiefer Trauer, ſuchte offen⸗ ſichtlich nach einem Zuſammenhang zwiſchen— ihr und dem Beſitzer des Zimmers. „Ich wollte zu Herrn Reiſer. Entſchuld Eindringen! Man hat mir die falſche Nu Der Fremde lächelte. Undefinierbar war Hochmütig, arrogant bewundernd... Deut Gedanken hinter dieſer Stirn: „So eine biſt du! Beſuchſt einen unverheirateten Herrn im Hotelzimmer!“ 17 Laut aber ſagte er mit übertriebener Hö „Nein, es iſt das Zimmer von Herrn Al Herr hat ſcheinbar vergeſſen, daß er eine mit einer Dame hatte, denn er beſtellte mich dieſe Zeit. Aber Frauendienſt geht vor Ich verſtehe und räume das Feld. Verdiene ich keinen Dank dafür, Gnädigſte?“ Seine Stimme war voll Hohn. Geſchäftig räumte er ausgebreitete Pa Schreibtiſch zuſammen, legte ſie in eine Mappe, nahm den Hut vom Schemel neben dem Schreibtiſch nachdenklich den unerwarteten Da menbeſuch. N Verdammt hübſch!, dachte er und verſchlang die zarte Rundung ihrer ſchlanken Geſtalt, die feine Biegung des Halſes, die ſtolzgeſchwungenen Lippen. E jäh in ſeine Augen, ungebändigtes Begehren flammte auf. Sie ſah es und trat in unwillkürlicher An Schreibtiſch, ihn zwiſchen ſich und ihn als Schranke be— nutzend. „Sie ſind ſchön, ſehr ſchön“, ſtieß er in heißem e hervor,„und— nicht prüde— was! Kommen zum Stell⸗ Die Reiser bank schlieſt die Schalte dadurch ein ganz beſonderes Aroma. Eine Schnittlauchbeigabe verträgt Rührei ebenfalls recht gut, ganz abgeſehen von dem ſchönen Bilde, das alles Grün in Verbindung mit dem leuchtenden Gelb des friſchen Dokters gibt. Daß man Schnittlauch auch zur Blutreini gungskur in größerer Menge auf Butterbrot * der andere oder ich?“ raſſiges Geſicht, eine tadellos gepflegte Erſcheinung, ſichere Bewegungen, nur in den Augen war ein Glimmen, das 26 ihr Furcht einflößte. höflich vor der armen. igen Sie mein mmer geſagt.“ ſein Ausdruck. lich las ſie die Ihr V ex Reiſer. Der Verabredung gleichfalls auf Herrendienſt! roter Streifen lief. piere auf dem tadelloſem Zeremoniell. und betrachtete in Blitzen kam igſt hinter den Raum— ihr Schrei. „Hanny, du? dichein hierher...“, lachte er verbiſſen, kam zum Ende un— ſichtbarer Vorſtellungen.„Schließlich— iſtſes nicht gleich: „Keine Angſt, Gnädigſte, ich bin beſcheiden. Nur einen Vorſchuß auf die Sengkeit des anderen will ich— ich doch verdient.“ Er griff nach ihr, verſuchte ſie zu um— Sie entſchlüpfte ihm, ergriff ohne beſonderen Willen den Stock auf dem Schreibtiſch, ſeinen Stock, krampfte die Hände darum, als ſei er ihr Waffe, Schutz. a rſtand erbitterte ihn, entflammte ſein Be— gehren. Mit keinem Satz war er neben ihr, legte den Arm um ſie, ſein Mund näherte ſich ihrem. Entſetzt bog ſie ſich weit zurück, ſo weit ſie konnte, hob den Stock— mit pfeifendem Sauſen durchſchnitt er die Luft und... flichkeit:„Verdammt!“ hob der Unbekannte beide Hände gegen die linke Wange, über die, wie ein zuckender Blitz, ein blut— „Weib, das ſollſt du mir büßen“, ſtürmte er gegen ſie, blieb unmittelbar vor ihr ſtehen, horchte angeſtrengt zum Flur hin, bückte ſich blitzſchnell, hob die zu Boden ge⸗ fallene Mappe auf, den Hut, verbeugte ſich haſtig, aber in „Leider muß ich jetzt gehen“, ſagte er gedämpft,„aber die Quittung für das“— er hob die freie Hand gegen die Wange—„vergeſſe ich nicht.“ a a Damit verſchwand er. Im nächſten Augenblick hörte ſie die Doppeltür zum Flur ſchließen. Hinaus! Sie wollte ihm folgen. Doch ihre Füße trugen Bleigewichte, und ſie konnte ſie nicht vom Boden löſen. Leiſer Nebel wogte vor ihren Augen. Sie ſah das Oeffnen der Tür, eine Geſtalt tauchte auf. Ein Schrei verhallte im Was iſt geſchehen, daß du zu mir kommſt?“ Alex erſchrak bei ihrem Anblick. legen ſollte, iſt nicht allgemein bekannt, ver⸗ dient aber weitere Verbreitung. Man kann den Schnittlauch auch ganz fein wiegen und mit Butter vermengen, wodurch ein wunder⸗ voller belebender Brotaufſtrich entſteht. Manche lieben ſeinen Genuß auf einfachem Käſe als beſonders würzig. Selbſt in Suppen mundet er gut und herzhaft. Nur kann man ihn dazu natürlich nicht grob geſchnitten verwenden, ſondern man ſollte ihn auch hier ganz fein wiegen. Auf Salate jeder Art kann man ihn ſtreuen. Wir finden alſo eine große Zahl von Anwendungs— möglichkeiten, bei deren Ausnutzung bald alle Familienmitglieder Freunde bes Schnittlauchs werden dürften. Kochrezente Ragout von Bratenreſten. Zu einem ſehr wohlſchmeckenden Ragout rechnen wir auf ein Pfund Bratenreſte, die fein in Würfel geſchnit— ten werden, ſechs Sazdellen und einen Löffel Kapern, alles fein gehackt. Natürlich können wir auch kleinere Mengen nehmen und müfſ— ſen dann eben auch weniger Zutaten verwen— den. Das ganze wird in 0,25 J Waſſer mit einem Eßlöffel Butter oder mit 0,25 Bratea— ſoße ohne Butter eine halbe Stunde geſchmort, darauf ein Eßlöffel Mehl in einem Eßlöffel Butter geſchwitzt, mit einem Achtelliter Waſſer verkocht und zu dem Fleiſch getan. Nach Be— lieben kann man eine halbe, mittelgroße Salz— gurke in Würfel ſchgeiden und mit dem Fleiſche ſchmoren. Kactoffeimehl als Bindemittel. Es iſt all⸗ gemem bekannt, daß man Kartoffelmehl vor— teilhaft als Bind für Bratenſoßen ver⸗ wenden kann. auch beim Kochen ge— trockneten Obſtes if durchaus zu empfeh— len, nur darf man nie zuviel davon verwen— den, ſonſt werden die Soßen kleiſterig und un— genießbar. Das Anrühr ſo: eine Kleinigkeit kaltem Waſſer aufge zu der kochenden Kartoffelmehl wird in rt. Dieſes wird dann ſe hinzugefügt. Man ſie kurze Zeit kochen, iſt Neues aus aller Welt Au; der Jagd tödlich verunglückt. Geheim— rat Dr. Fritz Hartmann, der Vorſitzende des Direktoriums der Gemeinſchaftsgruppe Deut— ſcher Hypothekenbanken, iſt in ſeinem Jagd— revier Alt-Sieversdorf bei Buckow (Mark) tödlich verunglückt. Nach den am Unglücksort gemachten behördlichen Feſtſtel— ungen hat ſich der Unglücksfall in der ſe zugetragen, daß Geheimrat 5 beim Abſtieg vom Hochſitz auf der b bel ſchlüpfrig gewordenen Leiter ten und von ihr eſtü Sturz hat ſich ſein 6 die tödliche Verletzung Flugzeugabflürze in litärflugzeuge ſind bei Kunſtflügen über dem Oryl zuſammengeſtoße: Beide Flugzeugführer wurden getötet.— In de ſchule von St. Chama überſchlug ſich ein Waſſern. Ein 19 jähriger dabei den Tod Auko vom Zuge erfaßt. Vei agueux wurde ein Kraftwagen, Chauffeur des Präfekten des Depart— ſteuerte, vom Zuge erfaßt und Die vier Inſaſſen, der Chauffeur, f und zwei Kinder, kamen u bis die Brühe ganz „Alex, du?“ ihm, preßte ſich Nun brach Nachklang des den habe Mädchenehre. jagten, ohne Sinn, ohne Zuſammenhang. Scham bekannte ſie den unerwarteten Angriff auf ihre Die Geſchichte der Landkarte Die Geſchichte der Landkarte reicht bis weit in das vierte Jahrtauſend v. Chr. zurück. Im 11. Jahrhundert v. Chr. ſind zum erſten Mal Ueberſichtskarten nachgewieſen worden, die von der chineſiſchen Verwaltung angefor⸗ dert worden waren. Aber ſchon ſehr bald beſchäftigte man ſich damit, das geſamte Welt⸗ bild lartographiſch zu erfaſſen. Berühmt ge⸗ worden iſt die Karte von Ptolemäus aus dem 2. Jahrhundert nach Chriſti. Einen großen Aufſchwung nahm die Ent⸗ wicklung der Landkarte in der Römerzeit, die vor allem Straßenkarten für militäriſche Zwecke aufzuweiſen hatte. Dieſe Römerkac⸗ ten ſind dann die Grundlage der ſpäteven Mönchskarten geworden. Das geſamte Welt⸗ bild des chriſtlichen Mittelalters iſt ſchließlich zum erſten Male in der großen Ebſtorfer Weltkarte dargeſtellt worden. Unabhängig davon ſind dann die Seekarten, die Portulan⸗ oder Rumbenkarten der Italiener und Kata⸗ lanen entſtanden, von denen die Karte des Pietro Visconte berühmt geworden iſt. Eine dritte mittelalterliche Kartenreihe hat ſich bei den Arabern entwickelt. Der älteſte deutſche Kartendruck ſtammt aus dem 15. Jahrhundert. Deutſchland brachte es aber bereits im 16. Jahrhundert zum beſt⸗ kartierten Lande der Welt. Mit dem Erſchei⸗ nen der großen Europakarte von Gerhard Mercator begann das große Jeitalter der Kartographie. Die Fortſchritte in der Orts⸗ beſtimmung und Vermeſſung kamen der Kar⸗ tographie dabei weſentlich zu Hilfe, ſo daß ſchon ſehr bald Weltkarten hergeſtellt wer⸗ den konnten, die auch heute noch verwendet werden können. Im 19. Jahrhundert konnte Deutſchland in der Kartographie wieder einen Vorsprung vor Frankreich gewinnen, der mit dem Auf⸗ blühen der Geographiſchen Anſtalt von Juſtus Perthes in Gotha noch weſentlich erweitert werden konnte. Hier iſt dann die Grumd⸗ lage der modernen Welt- und Landkarte ge⸗ ſchaffen worden. i Die Drucktechnik hat es ſchließlich ermöglicht, die Vervielfältigung der Landkarten zu er⸗ weitern und vor allem zu beſchleunigen, ſo daß heute im Landkartenhandel ein beſon⸗ derer Zweig des Buchhandels entſtanden iſt. Aus der Welt des Wiſſens Die Erbauung des erſten Dampfſchiffes wird Robert Fulton zugeſchrieben. Aber es hat ſchon vor ſeiner Zeit Dampfſchiffe gege⸗ ben, wenn ſie auch keine große Rolle geſpielt haben. Im Jahre 1801 ſchon baute William Symington ein Dampfſchiff, das als Schlepp⸗ dampfer auf dem Forth-Clyde-Kanal benutzt werden ſollte; aber die Behörden behaupte— ten, das Schiff würde das Waſſer in heftige Bewegung etzen, ſo daß die Ufer des Ka— nals zerſtört würden. Auf dieſe Befürchtung hin wurde das Dampfſchiff zu Brennholz zerkleinert. * Nach Konfeſſionen geſchieden beträgt der Prozentſatz in der Welt: 19 Prozent Katho⸗ ken, 16 Prozent Konfutſeanhänger, 13 Pro⸗ zent Mohammedaner, 12,1 Prozent Hindus, 10.8 Prozent Buddhiſten, 8,9 Prozent Prote⸗ ſtanten, 7,1 Prozent Schismatiker, 6,6 Pro⸗ zent Anamiten, 4,1 Prozent Religtonsloſe, 0,9 Prozent Juden. 777 ͤoooooccococccßcccccwcGcGcccccccccccccccccccc Mit dumpfem Gepolter fiel der Stock, den ſie noch immer umklammert hielt, zu Boden; ſie ſtürzte zu hilfeſuchend, angſtvoll in ſeine Arme. Entſetzt ſah ſie den Mann an. Er hatte ein vornehmes, N„Was iſt denn geſchehen?“ ſtreichelte er beſänftigend ihr weiches, lockiges Haar. es aus ihr heraus. ſtürmiſch, in Ihre Worte In Zorn und Wild, eben erlebten Entſetzens. Kopfſchüttelnd betrachtete er ihre Verſtörtheit. „Kaunnſt du iſt?“ bat er. er lächelnd. Ueberraſcht Urſprungs. verlaſſen hatte. ich das geträumt?“ „So wird es ſein, Liebſte. ſpenſter geſehen. Wer ſollte in meiner Abweſenheit mein Zimmer betreten?“ „Geſpenſter?“ Sie ſah vor ſich hin. Langſam ſtrich ihr Blick durch das Zimmer, bekam Leben. Sie bückte ſich, nahm einen Stock vom Boden auf, reichte ihn Alex. „Gehört er dir?“ mir nun ruhig erzählen, was geſchehen Sie hob den Kopf, ſah ihn an. „Der Fremd geſehen haben, als er das Zimmer verließ?“ „Ich habe niemanden auf dem Flur geſehen“, ſagte e“, erinnerte ſie ſich.„Alex, du mußt ihn „Aber du kamſt doch gleich, nachdem er das Zimmer .. oder“— ſie ſah ihn fragend an— habe Sie ſtrich langſam über ihre Stirn. Mir ſcheint, du haſt Ge— ſah er ihn an. Es war ein eigenartiger Stock, wundervoll gearbeitet, Hartholz, ſcheinbar indiſchen „Nein“— er ſchüttelte den Kopf—,„der iſt nicht von mir.“ Die Worte kamen langſam von ſeinen Lippen.„Eine wundervolle Arbeit, die Emailarbeit hier, die Schnitzerei, ein kleines Kunſtwerk.“ Er ſtrich über die feinen Linien. Hatte er eine geheime Feder berührt? die ſchmale, emaillierte Zierplatte wie eine Klappe hinab, legte eine Oeffnung bloß. Der Stock war innen hohl, Unverſehens fiel (Foriſetzung folgt.) 10. Fortſetzung. Nachdruck verboten. Sabine hatte ſich vorgenommen, den ganzen Goethe durchzuleſen; ſie war ſchon am ſiebenundzwanzigſten Band. Aber es waren neununddreißig Bände... und ſie kam bei dem„Götz von Berlichingen“ nicht weiter. So oft ſie von Krieg las, malte ſie ſich aus, daß die Franzoſen eines Tages wiederkommen und den Hof anſtecken könnten, daß man auswandern müßte, wie früher, als die ganze Moſel⸗ ſeite franzöſiſch war. Ihr Großvater war ſogar als Franzoſe geboren Dieſe Gedanken flößten ihr Furcht und Unbehagen ein. Und dieſe ſchrecklich langweiligen Wahlverwandtſchaften, wo immerzu die Gartenanlagen beſprochen wurden, und die Perſonen alle ſo gleichmäßig ſprachen. Auch Werthers Leiden konnte ſie nicht ſo tragiſch nehmen. Und dieſes Bürgermädchen aus Wetzlar intereſſierte ſie nicht.... Und ſchließlich konnten ſie auch neununddreißig Bände Goethe nicht über die Tatſache hinwegbringen, daß ſie ihr Leben bis jetzt ganz unwürdig verbracht hatte, und daß Ulrich daran ſchuld war... Denn er hatte ſie ja ſogar noch darin unterſtützt... i 1*. Es war Winter, der Hof lag eingeſchneit da, die Moſel war zugefroren, die Fähre fuhr nicht mehr, die Schiffer mußten ſich mit dem Nachen durch die dicken Eisſchollen durcharbeiten. Die Bauern blieben in den warmen, dunſti— gen Stuben mit den niedrigen Fenſtern, beſſerten ihre (Geräte aus, ſchliefen ſich nach harten Arbeitstagen einmal gründlich aus, und verließen die warmen Ofenbänke nur, um das Vieh zu füttern. An ſolchen Tagen werden Ge— rüchte ausgeſponnen und weitergetragen und der Klatſch gedeiht. „Wan fehlt dann eigentlich euer Madam?“ forſchten die Weiber die Mägde vom Hof aus.„Die war doch ſonſt nämer auf dem Platz. Jetzt ſieht man ſie nicht einmal mehr in der Kirche...“ Die Mädchen berichteten von Kuren. Ja, ja, nickten die Weiber. Das war der Fluch Gottes. Hätten die Eltern ihn damals das arme Mädchen heiraten laſſen, dann brauchte er jetzt keine Badekuren zu be— zahlen. Der, von dem ſie ſprachen, befand ſich gerade in der Eifel auf einer Kundenreiſe. Frau Mathieſſen ſaß in Sabines behaglich erwärmten Schlafzimmer. Der Teetiſch war zwiſchen Bett und Kachel— ofen geſchoben, ſie waren bei einem intereſſanten Thema: die„Vergangenheit des Mannes“. Frau Mathieſſen be— hauptete, jeder Mann habe eine Vergangenheit. Sabine ſetzte ſich aufrecht in die Kiſſen. „Sehen Sie, Frau Mathieſſen, das ſchwöre ich Ihnen heute, wenn mein Mann eine hätte, er hätte mir alles ge— ſagt. Ich habe ihn einmal gefragt, ob er niemals eine andere vor mir geliebt habe—“ Um Frau Mathieſſens Mund ſpielte ein Lächeln.„Nun, und da hat er geſagt: Niemals!“ „Ja, das hat er mir verſichert, und mein Mann ſagt keine Unwahrheit“, antwortete Sabine.„Aber das ſchwöre ich Ihnen auch, wenn er gelogen hätte, ich hätte ihm dieſe Hand zum letzten Male gereicht, nicht, weil ner ſchuldig iſt, aber belügen durfte er mich nicht.“ „Liebe Frau Sabine“, ſ den geheimnisvollen 1 ſagte Frau Mathieſſen,„ich würde das alles gar nicht tragiſch nehmen. Vor allen Dingen aber nicht ſchwören... Man weiß nie, in welche Lage man kommt... Unſere heutigen Verhältniſſe ſind ſo unentwickelt, die Rechtsbegriffe ſo verworren—“ Der Mann nahm zum Beiſpiel eine Frau in ſein Haus, vertaugte, daß ſie ihm dieſes Haus einrichtete, nahm ihr Vermögen in ſeine Verwaltung, und fand es ſelbſtverſtänd— lich, daß die Frau die Vergangenheit ihres Mannes— wie ſtillſchweigend hinnahm, ohne je danach zu fragen, geſchweige denn, Rechenſchaft zu fordern. Von der Frau dagegen verlangte man Rein— heit bis zur Ehe. Nahm ein Mann eine Frau mit einer Vergangenheit ohne weiteres in ſein Haus? Zum minde— ſten verlangte er eine Beichte von ihr. Und wehe ihr, wenn ſie ihm etwas verheimlicht hätte. Er hatte geſühnt, indem er das arme Mädchen auszahlte, mit Geld abfand. Aber ihre verlorene Ehre, wer erſetzte ihr die? Und das Kind, wer kümmerte ſich um das? Um ſeine Seele? Kein Menſch. Der Vater ſicher nicht... Sie hatte in der Groß⸗ ſtadt viele ſolcher Halbwaiſen zu Menſchen machen helfen, Aber die vielen anderen, die man nicht kaunte, was wurde aus denen? Sabines Herz begann zu klopfen. Eine ungewiſſe Angſt ſtieg in ihr auf. „Frau Mathieſſen“, ſagte ſie,„Sie wollten vorhin etwas ſagen, als ich von der Vergangenheit meines Maunes ſprach“, begann ſie.„Es zuckte um Ihren Mund, als ich das ſchwor... Ich bin für Klarheit... Gibt's eine Unklarheit, ein Gerücht, das ich nicht kenne?“ Eine ſchwüle Stille entſtand. Draußen wirbelte grauer cher gegen das Feuſter; es war, als hülle er alles ein und ſchlöſſe ſie ab gegen die Welt da draußen. Frau Mathieſſen ſchwieg. Sie war überraſcht. Sie hatte feſt angenommen, daß die junge Frau von dieſem Abenteuer Ulrich Eutges unterrichtet ſei. Um ſo ſchlimmer, wenn ſie es nicht war. Einmal mußte ſie erfahren, was man ſich in die Ohren flüſterte, und was ihr die Weiber im Dorfe in den erſten Tagen erzählt hatten. Vielleicht waren dieſe Gerüchte falſch, dann konnte man aufklären... Nom an von Liesbet Dill Copyright by Martin Feuchtwanger Halle(Saale., der neuen Ehe. Man verlangte Reinheit von der Frau, aber der Mann konnte ſündigen nach Belieben. Er machte das dann wieder mit Geld gut, vielleicht mit dem Geld ſeiner Frau. Ihr Geld? Sabine beſann ſich. Wo war denn ihr Geld? Auf der Bank? Gewiß, Ulrich fuhr ja öfters zur Kreis⸗ ſtadt, um die Zinſen ihres Kapitals abzuheben. Aber be— ſaß ſie denn Kapital? Wo war ihr Vermögen angelegt? In Land? In dieſem Hauſe? In den Weinbergen, den Kellereien? Und was geſchah mil ihren Zinſen?... Sie wußte es nicht, ſie erhielt das Wirtſchaftsgeld jeden Monat, ſuchte damit auszukommen und kam damit aus. Dies alles mußte einmal zur Sprache zwiſchen ihnen kommen. Sie ergriff die Hände der Frau Mathieſſen, und ſagte: „Ich danke Ihnen.“ 1 1* Entges beſuchte indeſſen die Gaſthäuſer auf dem Hoch— wald und in der Eifel. Er kam vor Sonnabend abend nicht heim. Und ſeinen Aufenthaltsort wußte ſie nicht, er fuhr ja von Ort zu Ort. Sabine verbrachte eine ſchlafloſe Nacht. Wirre Vor— ſtellungen und ſchaurige Bilder von menſchlicher Ver— kommenheit jagten ſich... Am anderen Morgen ſtand ſie früh auf und kleidete ſich an. Sie wollte mit ihrer Mutter ſprechen. Sie hatte ein ſchwarzes Kleid angezogen und ihren Schmuck ab— gelegt. Einen ſchwarzen Hut von einem Verwandten— begräbnis fand ſie im Schrank. Sie ſetzte ihn auf. Sie wollte von der Mutter aus zum Abendmahl gehen. Als ſie in dem kleinen Zuge ſaß, der bimmelnd durch das beſchneite Wieſental fuhr, ſah ſie ihren Mann vor ſich, wie er ahnungslos durch die Eifel fuhr und ſich abends beim Kartenſpiel vergnügte, und erbittert dachte ſie: So leben wir Frauen blind und ahnungslos am Abgrund dahin... Es war ein kalter, dunſtiger Wintermorgen, aus den Schornſteinen wirbelte der Rauch ſchwarz gegen den grauen Himmel, die Moſel floß zwiſchen ihren treibenden Eisſchollen trüb und ſchwer dahin. Der dicke Fährmann wollte ein gemütliches Geſpräch mit Sabine anknüpfen, die er ſchon als Kind gekannt hatte. Aber ſie heftete den Blick auf ſeine rote Naſe, und dachte: Sicher trinkt er und hat zehn Kinder zu Hauſe, mit denen er ſich ſeine Frau abplagen läßt. Sie tat, als ſei ſie taub. Die Ueberfahrt ſchien Stunden zu dauern. Sie ſand die Mutter nicht im Wohnzimmer. Die Köchin ſagte, ſie ſei oben im Schlafzimmer, es ſei ihr nicht gut. Die Mutter krank? Sabine ſtieg erſchrocken die Treppe hinauf. In dem Schlafzimmer waren die grünen Vor⸗ hänge zugezogen, das bekannte Bild„Abraham ſegnet ſeine Söhne“ über den Betten grüßte ſie... „Mutter, was iſt mit dir?“ Ihre Mutter richtete ſich in den Kiſſen auf, und ſagte mit ſchwacher Stimme:„Ach, du biſt's, Sabine! Kommſt du bei der Kälte?“ Sie drückte ihr matt die Hand. Fieber, nein, das hatte ſie nicht, auch keine Krankheit, wenigſtens keine richtige.„Setz' dich.“ Der Mutter Hand drückte ſie auf den Stuhl neben ſich. Sabine ſetzte ſich, alles ſchwankte ihr vor den Augen. Eine ungewiſſe heiße Angſt ſtieg in ihr auf, die drückende Erinnerung an frühere Zeiten, als die ſonſt geſunde Mutter auch ſo matt hingeſtreckt im verdunkelten Zimmer lag. „Ja, das iſt nun mal ſo im Leben“, ſagte endlich die Mutter,„und man muß es hinnehmen... Ich habe ja nicht gedacht, daß ich das noch einmal durchmachen müßte—“ Da hatte Sabine verſtanden, die Worte ſtockten ihr, ſie blieb wie verſteinert vor Schreck ſitzen. „Ich hätte es lieber dir gewünſcht“, fügte die Mutter hinzu und ſtrich der Tochter über das Haupt. Die drückte ihr ſtumm die Hand. Ihr Vorhaben, von ſich zu ſprechen, gab ſie auf. Sie fühlte, die Mutter ſchämte ſich dieſes Kindes und be— Klarheit zwiſchen Eheleuten war die erſte Bedingung „An Monſelfeld brauchſt du in deinem ganzen Leben nicht vorbeizukommen!“ wandte die Mutter ein. „Wir ſind ja noch neulich daran vorbeigefahren; ich habe die Dächer und den Kirchturm geſehen“, rief Sabine. „Jetzt muß ich immer an das Kind denken! Man kann es doch nicht verkommen laſſen! Wer weiß, wie es die Mutter erzieht!“ „Jeſſes Maria!“ rief Frau Weitz, und richtete ſich auf „Du wirſt doch nicht hingehen und alte Geſchichten auf⸗ rühren. Du haſt einen ſo braven, tüchtigen, guten Mann; ſei zufrieden mit dem, was du haſt, und mach' ihm den Kopf nicht warm! Die Schuld iſt abgetragen—“ „Von dem Mädchen—“ „Und verjährt—“ i „Eine Schuld verjährt niemals“, erwiderte Sabine feſt. Die Mutter ſah ſie an und ſchüttelte den Kopf. Sie legte ſich in die Kiſſen zurück und ſeufzte auf.„Ach, da liegt man und muß ſtillhalten, muß hinnehmen, was Gott ſchickt. Zwanzig Jahre lang hat man in Furcht gelebt... Acht Kinder hab' ich großgezogen, dieſes kaun mir viel⸗ leicht den Tod bringen... Ich bin ſo müde von dieſem Leben... Ich wollte, Gott hätte dir die Kinder all ge— ſchenkt.“ „Man muß alles nehmen, wie es Gott ſchickt, haſt du einmal früher geſagt“, warf Sabine ein. i „Ja, früher hat man manches geſagt. Jeder macht ſeine Erfahrungen... Ach, Kind, wie ſchön könnteſt du es haben mit deinem guten Manne.“ Sabine machte ſich los. muß zum Abendmahl...“ „Ja, geh, aber werd' nicht ſelbſtgerecht, Sabine.“ Sie ließ die Tochter gehen, die ihr heute ſo fremd vor— kam, und dachte: Auf dieſem Wege wird kein Segen ſein, denn ſie hat die Demut nicht, ſie will ein Geſchäft mit dem lieben Gott machen... „Es fängt an zu läuten, ich 21:* 21 Sabine ging zum Abendmahl, aber ſie war danach un⸗ glücklicher als zuvor. Gab es einen Gott, ſo würde er das rächen... Mußten ſie nun nicht in ewiger Angſt leben, daß dieſe Rache ihnen eines Tages in den Rücken fiel? Bis ins dritte und vierte Glied Das Wort ſtand drohend vor ihr. Ihrer Mutter gab er im Ueberfluß, das, um was ſie ihn jetzt auf den Knien bat. Wo blieb da ſeine Gerechtigkeit? Ja, man mußte verſuchen, alles zu ſühnen, vielleicht ſtimmte ihn das um und milderte die Strafe.. Als Entges Sonnabend abend zurückkam und ſie den Wagen auf den Hof fahren hörte, ging ſie ihm nicht, wie ſonſt, entgegen. Er trat ein im verſchneiten Pelzmantel. „Oh, du biſt aufgeſtanden“, ſagte er erfreut, und wollte ſie in ſeine Arme nehmen; aber ſie trat einen Schritt zurück.„Ich habe etwas ſehr Ernſtes mit dir zu ſprechen. Ulrich.“ 5 „Etwas Ernſtes?“ ſagte er, unbehaglich berührt.„Nun denn, mach's kurz. Was iſt los?“ Sabine ſchloß die Tür. Draußen wunderte ſich die Köchin, warum die Frau nicht ſchellte, und ſchickte das Stubenmädchen fragen, ob ſie anrichten ſolle. Aber das Mädchen kam wieder. Es hatte in dem Zimmer einen heftigen Wortwechſel gehört. Man hörte Sabines helle Stimme laut ſchallen; dann polterte ein Stuhl, und der Herr erhob ſeine Stimme. „Na, Gott ſei Dank“, ſagte die Köchin.„Ich hab' ſchon gedacht, er könnt' nit mehr kommandieren. Hoffentlich ſetzt er ihr den Kopf zurecht, daß ſie mit dem Kurieren auf— hört...“ Ulrich Entges ging mit großen Schritten im Zimmer auf und ab. Jawohl, ſe war es. Er war damals zwanzig Jahre alt, es war ein FJugendſtreich, der ihm leid genug war, aber er konnte nichts mehr daran ändern. „Und du willſt es auch gar nicht“, warf ſie ein. Er wurde heftig und ſchlug mit der Fauſt auf den Tiſch Er gab ja alles zu. Er verteidigte ſich nicht und klagte ſich auch nicht an.„Sabine, es iſt ein Menſchenalter dar⸗ über vergangen—“ 1 trachtete es ſchon heute als eine Laſt. Und es war auch eine, mit vierundvierzig Jahren noch einmal Mutter zu werden... „Warum biſt du denn ſo feierlich angezogen?“ Die Aber ſie hob abwehrend die Hand:„Bis ins dritte und vierte Glied—“ Er nahm ihr die Hand vom Geſicht.„Du ſollſt nicht weinen, Sabine, man muß ſich mit dem Unabänderlichen Mutter betrachtete Sabines ſchwarzes, ſchlichtes Kleid. abfinden.“ „Du ſiehſt aus, als ob du etwas Beſonderes vor hätteſt.“ Gehft du zum Abendmahl?“ a Da nahm Sabine die Hände der Mutter und geſtand ihr alles.. Die Mutter hörte ſie ruhig an. Dann ſagte ſie, ſie habe alles gewußt. „Und ihr habt u es mir verſchwiegen?“ rief Sabine, am ganzen Körper bebend. „Was hätte denn das geändert?“ ſagte die Mutter. „Eine Vergangenheit hat jeder Mann, und eine vernünf⸗ tige Frau weiß ſich darein zu finden. Wenn er einmal ein Mädchen gern gehabt hat, ſo iſt das tauſendmal beſſer, als wenn er ſonſt üble Streiche gemacht hätte, wie es „Ja, aber für wen arbeiten wir denn?“ Er fuhr auf.„Für uns einmal zunächſt, wir ſind doch noch keine Greiſe. Man braucht doch nicht immer an den Tod zu denken. Den Hof kriegen einmal deine Brüder, Deine Eltern können ſich nur darüber freuen mit ihren ſieben Söhnen.“ „Jawohl, mit ihren ſieben Söhnen. Die wiſſen doch wenigſtens, für wen ſie leben. Aber wir— ich?“ Entges ſprang auf, ſchob den Stuhl an Tiſch und ging hinaus, die Tür ins Schloß ſchmette nn Und zum erſten Male trennten ſie ſich, ohne ſich zu verſöhnen, und ſagten einander nicht Gute Nacht. . 1* Joſef Weitz mit ſeinem berühmten Sohn in Bonn erleben muß, der im Irrenhauſe endete. Dem Mädchen geht es gut, es hat eine Rente, von der es leben kann, ohne die Hand rühren zu brauchen—“ „Aber ihr Anſehen, ihre Ehre!“ flammte Sabine auf. „Ach, Kind, was fragen denn die Leute viel danach? Das Leben fragt einen auch nicht danach, ob man will oder nicht, das ſtößt einen nur hinein ins Unglück, und beſchloß Frau Mathieſſen. Und dann iſt es eine gute Tat man hat ſich immer nur dagegen zu wehren, daß man 4 i * 25 Zabine war erſt wie erſtarrt, Wie geiſtesabweſend ſah ſie Frau Mathieſſen an. Sie fand weder Tränen noch Worte. obenauf bleibt und ſich nicht herunterziehen läßt.“ „Alſo dann habt ihr mich alle belogen!“ rief Sabine. „Seine Mutter tut, als ob ich den beſten Mann hätte, den Sie fuhr ſich nur immer wieder langſam über es gibt. Nun, wenn das der beſte Mann' iſt, will ich doch die Stirn, und ihre Gedanken ſuchten zurück in der Ver⸗ einmal den ſchlechteſten ſehen! Und dieſem Gewiſſenloſen gangenheit. Daß ſie niemals etwas davon erfahren! Hatte denn ihre Mutter nichts davon gewußt? ſein Leben anvertrauen!— Zu denken, daß dieſe Frau ein paar Stunden weit von uns wohnt—“ Seit Sabine aufgeſtanden und an dem kalten Tage über die Moſel gefahren war, fühlte ſie Schmerzen an den Oberſchenkeln, die ſich ſtrahlenförmig nach allen Seiten ausbreiteten. „Das kenne ich“, ſagte Frau Mathieſſen.„Dagegen hilft nur eine Maſſage.“ Sabine fuhr nun jeden dritten Tag nach Trier zu einer Maſſeuſe. Dieſe Maſſage war an⸗ greifend und ſchmerzhaft; nachher ſtellte ſich eine ſolche Müdigkeit bei ihr ein, daß ſie zu Hauſe kaum die Treppe hinauf und in ihr Schlafzimmer kam. „Wo läuft denn deine Frau wieder hin?“ fragte die alte Frau Entges, wenn ſie Sabine zur Bahn gehen ſah. „Was iſt denn das mit ihr? Iſt ſie wirklich krank?“ „Ich weiß nicht, Mutter. Ich glaube, ſie bildet's ſich ein.“ ö Fortſetzung folgt. ab 1. März wertlos. darauf hin, daß am 28. Februar die Ein⸗ Aus der Heimat Gedenktage 28. Februar. 1683 Der franzöſiſche Phyſiker A. F. Rene de Reaumur in La Rochelle geboren. 1833 Der preußiſche Generalfeldmarſchall Alfred Graf v. Schlieffen in Wali e boren. Sonnenaufg, 6,50. Sonnenunterg. 17.35. Mondaufg. 16,44. 5 Mondunterg. 6,26. Willſt du dich ſelber erkennen, ſo ſieh, wie die andern es treiben. Willſt du die andern verſtehen, blick in dein eigenes Herz. g Schiller. 0 Der März Der März oder Lenzmonat bringt uns den Frühlingsanfang, denn Märzenſchnee tut nicht mehr weh. Die Römer nannten dieſen Monat nach dem Kriegsgott Mars, denn nun war es zu Ende mit den Winterquartieren, die die Legionen bezogen hatten, und die Märſche und Kampfhandlungen dieſes Eroberervolkes begannen wieder. Die Römer zählten auch vom März ab das Jahr, darum iſt für ſie der September wörtlich der„ſiebente“ Monat. Der neue Monat bringt den bekannten fri⸗ ſchen und belebenden Märzwind, von den Frauen begrüßt zum Kleider⸗ und Bettenaus⸗ lüften und zum Ausklopfen des Winterſtaubs. Der März iſt auch der hiſtoriſche Revolu⸗ tionsmonat und wir brauchen nur an das Vorjahr zurückzudenken, um es beſtätigt zu finden. Wie in der Natur, ſo ſteigen auch im Volksleben faſt ſchickſalshaft die drängenden Kräfte nach oben und ſetzen ſich ſtürmiſch durch. Nach dem Hundertjährigen Kalender beginnt der März mit rauher Witterung und bleibt unfreundlich und kalt, bis nach kurzer naſſer Periode zu Beginn des letzten Monatsdrit⸗ tels das Wetter veränderlich und langſam wärmer werden ſoll. * * Graublaue Reichsbanlknoten zu 10 Mark Die Reichsbank weiſt löſungsfriſt für die aufgerufenen graublauen Reichsbanknoten zu 10 Rm. mit dem Aus⸗ gabedatum vom 11. Oktober 1924 abläuft. Vom 1. März ab ſind dieſe Noten wertlos. „ die Reichsbanknoten zu 10 Rm. mit dem Ausgabedatum vom 22. Januar 1929 mit dem Bildnis Thears(Farbe grünlich) blei⸗ ben gültig, ebenſo die Rentenbankſcheine zu 10 Rentenmark mit grünem Farbton und dem Ausgabedatum vom 3. Juli 1925. Die Renten⸗ bankſcheine zu fünf Rentenmark mit dem Mäd⸗ chenkopf und dem Ausgabedatum vom 2. Ja⸗ nuar 1926 bleiben im Verkehr. e Reichshilfe für den deulſchen Obſtbau. Das Reichsernährungsminiſterium hat zur Förderung des deutſchen Obſtbaues bereitgeſtellt, die durch die zuſtändigen Lan⸗ desbauernſchaften(Hauptabteilung 2) ver⸗ teilt werden. Die Landesbauernſchaften geben innerhalb ihrer Bezirke ſelbſt bekannt, wann die Verteilung erfolgt. Das Ziel der Aktion iſt die Steigerung und Qualitätsverbeſſerung bes deutſchen Obſtanbaues. Richtlinien gegeben worden, z. B. eine Min⸗ deſtzahl von neu anzupflanzenden Väumen, Mittel Es ſind gewiſſe * Die Sprache im deutſchen Volk. Nicht alle Deutſche ſprechen deutſch als alleinige Mutterſprache. Ueber 72 000 Reichsbewohner ſprechen wendiſch, 80 000 maſuriſch, eine Drei⸗ viertel⸗Million polniſch und 40 000 kichtdeutſche Sprachen. Dazu kommen alljähr⸗ andere lich im Sommer die Ausländer, die Deutſch⸗ land beſuchen. Während es 1930 noch über 12 Millionen waren, ſank ihre Zahl bis 1932 durch die Weltkriſe auf 600 000. Sie ver⸗ N 1 ſich auf faſt 100 Großſtädte und Kur⸗ Forte. Wettervorherſage: Meiſt unbeſtändiges Wetter, bei ſitkender Temperatur. F und Parteidienſtſtellen GPA. Die NSDAP. in ihrem heutigen Aufbau und Gliederung iſt die anerkannt beſte Organisation der Welt. Jede Gliede⸗ rung, Dienſtſtelle, Amtsleitung und Abteilung bab ihre feſtumriſſene Beſtimmung und Auf⸗ gabe. Daß dabei ein Nebeneinanderarbeiten vermieden und das gemeinſame Ziel in allen Fällen erreicht wird, iſt Aufgabe der Hoheits⸗ träger(Gauleiter, Kreisleiter, Ortsgruppen⸗ Leiter). Hier laufen die Fäden zusammen. Daß ein Hoheitsträger dabei alle Arbeiten und Maßnahmen bis zu einem gewiſſen Grade von hoher Warte aus betrachten muß, iſt ſelbſt⸗ Perſtändlich. Hier das Weſentliche von dem Unwichtigen zu ſichten, iſt Aufgabe der Amts⸗ leiter und Abteilungsleiter. Der Hoheitsträ⸗ Ber beſtimmt alles Grundſätzliche und zieht zur ſachlichen Betrachtung von Einzelfällen je⸗ weils den zuſtändigen Amtsleiter mit heran. Die eigentliche Bearbeitung erfolgt durch die leweiligen Amtsleitungen, bei wichtigen An⸗ gelegenheiten im Sinne der Entſcheidung des Hoheitsträgers, in weniger wichtigen Fällen, dei denen die Grundſätzlichkeit der Bearbeitung ſchon ſepgelegt iſt, durch den Amtsleiter oder ſeine Abteilungsleiter. Direkte Schreiben an den Gauleiter oder gar an den Führer bedeuten eine Mißachtung des Dienſtweges. Solche Schreiben werden immer wieder an die zuſtändige Stelle zurück⸗ geleitet. Die Disziplinloſigkeit derartigen Ver⸗ haltens iſt alſo nicht nur erfolglos, ſondern ogar nachteilig für den Schreiber. Auch beim Inhalt derartiger Schreiben hat ſich eine ge⸗ wiſſe Norm herausgebildet. Sie zeichnen ſich durchweg aus durch einen Umfang von min⸗ deſtens 2 Seiten, möglichſt dazu noch in faſt unleſerlicher Handſchrift. Meiſtens genügt es dann, wenn mit Rotſtift ein einziger der 99 Sätze unterſtrichen wird, um den Sinn des Schreibens ſo feſtzulegen, wie es der Schrei— ber tun ſollte. Was wird nun alles geſchrieben? Am meiſten handelt es ſich um Geſuche nach wirtſchaft⸗ licher Anterſtützung. Dabei wirkliche Notlage von„hotoriſchen Bettlern“ zu unterſcheiden, iſt eine praktiſche Unmöglichkeit. Es erfolgt daher faſt durchweg eine Weiterleitung an das Kontrollamt für Arbeitsbeſchaffung oder an die NS⸗Volkswohlfahrt. Während im All⸗ gemeinen die Kreisdienſtſtellen hier zuſtändig ſind, erfolgt für die„alten Kämpfer“ durch die Gaudienſtſtelle eine beſondere Ueberwa⸗ chung der Arbeitsbeſe ung. Bei dieſer Gelegenheit wird auf eine be— liebte Redewendung hingewieſen„ich bin ein alter Kämpfer, alter Parteigenoſſe“. Wenn man nachforſcht, ſtellt ſich heraus, daß es nicht ſelten um Jahrgang 1932 handelt. „Alte Kämpfer“ ſind ein fuͤr allemal die Par⸗ teigenoſſen unter 300 000,„alte Garde“ nur die Parteigenoſſen bis 100 000 oder aus der HJ. gekommene Pgg. Was an die Dienſtſtellen und vornehmlich die Gauleitung ſonſt noch ſchriftlich und münd⸗ lich herangetragen wird, spottet aller Beſchrei— bung. Die Partei ſoll Anweſen aufkaufen, die vor einigen Jahren zwangsverſteigert wur— den, ſie ſoll zwiſchen unfriedlichen Ehegatten vermitteln, ſoll in Eheſcheidungen eingreifen, ſoll private Geſchäfte finanzieren, ſoll„Er⸗ findungen“ fördern, ſoll„unentdeckten Kräf⸗ ten“ zum Aufſtieg verhelfen und ſoll gericht— liche Entſcheidung anfechten, die vor einigen Jahren nur deshalb nachteilig für den An— tragſteller geweſen ſein ſollen, weil der Rich⸗ ter ein Jude war. Nein, bei allem ehrenvollen Vertrauen, ſo geht es nicht; hierfür ſind die ſtaatlichen Einrichtungen, Inſtitute, Be⸗ rufsverbände and beſtenfalls die zuſtändigen Amtsleitungen der Parte: Rechtsberatung, Kreisgericht, allerdings nur für Pgg.) zu⸗ ſtändig. f Ein weiterer Uebelſtand iſt das Berufen auf den und den„Prominenten“, mit dem man dann und wann das und das erlebt haben will. Die Partei hält ſich allein an den auf dem Dienſtwege beigebrachten Lei- ſtungszeugniſſen. Ueberhaupt iſt die Be⸗ läſtigung der Hoheitsträger und mtsleiter mit privaten Angelegenheiten, oder Dingen, die außerhalb des Sonderarbeitsgebietes liegen, zu einer Belaſtung geworden. Dies trifft be⸗ ſonders für die politiſchen Leiter zu, die durch den jahrelangen Kampf im Gau als Redner o. a. von zehntauſenden gekannt ſind. Auch hier bitte etwas mehr Disziplin. Die Gattung der Wichtigtuer ſollen nicht vergeſſen werden. Meiſtens laſſen ſie bei. ſtundenlangem Rdeefluß ihre„Perſönlichkeit“ wirken. Sie haben„wichtige Meldungen“, gute Ratſchläge, Anregungen, berechtigte Vermutun— gen. Auch„Beſchwerdeführer“ erfreuen ſich zweifelhafter Beliebtheit. Mit aller Eindeutig— keit ſei hier geſagt: Der Spruch„warum zum Schmittche, wenn der Schmitt da is“ hat in der NS DA keinen Raum. Denun⸗ zianten verfallen der Verachtung, Anony—- mes dem Papierkorb. In dieſem Reigen verdienen die„Stam m— geäſte“ ebenfalls erwähnt zu werden. Sie kommen auf die Dienſtſtellen, ſprechen von Wind und Wetter und wenn ſie gehen, fraat man vergebens, warum ſie getommen find. Hier könnte vielleicht die Anſicht aufkommen, daß es ſich hier um Zeitgenoſſen handelt, die ſich gerne bekannt und beliebt machen. Volksgenoſſen, entziehen Sie nicht oberfläch⸗ lich oder gedankenlos die Dienſtſtellen der Partei und deren Politiſchen Leiter ihren eigentlichen Aufgaben dur chewige ellenlange Eingaben und Schriftſätze. Wenn nach gewiſ⸗ ſenhafter Prüfung die Notwendigkeit eines Verkehrs mit den Dienſtſtellen vorliegt, ſo wenden ſie ſich im Intereſſe einer ſchnellen ordnungsmäßigen Erledigung gleich an die richtige Stelle. Gemein nutz geht vor Eigennutz. Die NSDa iſt zum Gemein⸗ nutz da. dem Andenken zweler Hitlerjungen Pfungſtadt, 28. Febr. Am 26. Februar 33 war mit anderen Formationen auch die Hitlerſugend auf einem Werbemarſch durch das Lautertal nach dem Luftkurort Linden⸗ fels gekommen, wo eine Kundgebung ſtatt— fand. Bei einem Ueberfall von Marxiſten wurde der Hitlerjunge Chriſtian Crößmann durch einen Meſſerſtich getötet. Wenige Wo⸗ chen ſpäter folgte ihm ein zweiter Kamerad, der gleichfalls ſchwer verletzt worden war, zur großen Armee der Freiheitshelden der nationalſozialiſtiſchen Bewegung. An ſeinem Todestag wurde auf dem Fried— hof in Pfungſtadt in Anweſenheit des Reichs⸗ ſtatthalters in Heſſen. Gauleiter Sprenger, ein Gedenkſtein geweiht Nach ſeinem Ein⸗ treffen ſprach zunächſt der Obergebietsfüh⸗ rer der HJ. Lauterbacher. Reichsſtatthalter Sprenger führte aus, daß der Gefolgsmann ſeine Treue durch die Tat zu beweiſen habe, wie es Hitlers Gefolgsmannen bewieſen hät⸗ ten. Es ſei bezeichnend für jene Zeit, daß nicht nur die Wehrfähigen, ſondern Jungen im zarteſten Alter, gegen den Willen ihrer Eltern und Erzieher mitgegangen ſind und ſich nicht halten ließen. So auch Chriſtian Crößmann.„An ſeinem Grabe.“ ſo er— klärte Sprenger,„habe ich vor einem Jahr, als man uns eine ehrenvolle Beſtattung ver— weigern wollte und wir ſie dennoch vollzo⸗ gen, verſprochen, ſeinen Tod zu ſühnen und dem Recht zum Siege zu verhelfen. Die harte Fauſt der Gerechtigkeit hat dann den Mörder getroffen. Recht iſt, daß, wer ein deutſches Leben endigt, ſelber ſterben muß. Dabei ſoll es bleiben.“ Lokales Viernheim, 28. Februar. Helft durch Aufträge die zweite Arbeitsſchlacht gewinnen. »Neuer Schneefall. Wer etwa glaubte, der Winter ſei in dieſem Jahre ein kranker Mann, daß er ſeine Rechtsanſprüche ſchon im Februar aufgebe, der mußte heute morgen beim Aufſtehen betrübt feſtſtellen, daß ſein Freund, der Frühling, noch einmal zurückgeſchlagen iſt. Der Winter hat ſeine Schneeſäcke ſo weit geöffnet, daß die Natur im weißen Winterkleid prangt. Sobald Schneeſchmelze einſetzt, hüte man ſich vor naſſen Füßen, ſonſt Schnupfen und Erkrankungen un- ausbleiblich ſind. * Eine Bekanntmachung, betreffend Tabakanbaufläche, kommt in der mor— gigen Ausgabe zum Abdruck, worauf wir die Intereſſenten aufmerkſam machen. *Zurückbeordert. Die heſſ. Staats⸗ regierung hat Herrn Dr. Köhler, wiederum mit der Führung der Gemeinde Lampertheim beauftragt. Heſſiſche Feuerwehr⸗FJachſchule. An dem am Samstag zu Ende gegangenen 8. Lehrgang an der Heſſiſchen Feuerwehr- Fachſchule Der Reichspräſident nimmt nach dem Feſtakt Unter den Linden den Vorbeimarſch der Reichswehr ab. in Friedberg nahmen 16 Feuerwehrleute aus Starkenburg, 14 aus Oberheſſen und drei aus Rheinheſſen, alſo insgeſamt 33, teil. „Neuer Polizeichef. Durch Verfügung des Herrn Staatsminiſters wurde Herr Polizei⸗ kommiſſar Jean Bullmann, von der Poli⸗ zeidirektion in Gießen, als Leiter des hieſigen Polizeiamts berufen. Der neue Chef der hieſi⸗ gen Polizei wird am 1. März ſeinen Dienſt antreten. »Tüncher nach Stuttgart geſucht. Mehrere Tüncher werden zur vorübergehenden Tätigkeit in Stuttgart geſucht. Intereſſenten wollen ſich bis längſten heute nachmittag 4 Uhr bei der hieſigen Arbeitsamtsnebenſtelle melden. Luftſchutz tut not! Luftſchutz iſt Pfli nationale S NS.⸗Bekanntmachungen (Parteiamtliche Veröffentlichungen der NSDAP., Ortsgr. Viernheim und der Unterformationen). MSD AP., Ortsgruppe Viernheim Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19. Geſchäftsſtunden⸗ Einteilung: N. S. B. O. und Deutſche Arbeitsfront: Jeden Montag, Mittwoch u. Freitag, abends 79 Uhr Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag, abends 7—9 Uhr Kaſſenverwaltung der Ortsgruppe: Jeden Donnerstag, abends 7—9 Uhr NS. Frauenſchaft(Singchor). Heute Mittwochabend 8 Uhr pünktl. in der Wirtſchaft „Germania“ erſcheinen. Weil damit die letzte Singſtunde vor dem deutſchen Abend ſtatt⸗ findet, rechne ich mit vollzähligem Erſcheinen Der Leiter. NS BO. und Deutſche Arbeitsfront. Die Kaſſierer der deutſchen Arbeitsfront rechnen heute Mittwoch abend die kaſſierten Beiträge ab. N. S. B.O. Ortsgruppe Vhm. Kaſſenwart. Pflichtverſammlung mit Schulungsabend am Montag, 5. März, abends ¼9 Uhr im Gaſthaus„Gold. Engel“. Die Parteimitglie⸗ der und Parteianwärter, die Mitglieder aller Unterorganiſationen der SA, SͤaR, SS, SSM, SaM, NSKK. NS⸗Frauenſchaft, NS- Bauernſchaft, BdM, HJ haben daran pflichtgemäß teilzunehmen. Die Blockwarte und Führer ſowie Führerinnen melden mir vor Beginn der Verſammlung die Stärke der anweſenden Mitglieder. Für die Blockwarte der PO, NSB0O. und NSV. iſt das Erſcheinen Muß⸗Pflicht Ich lade gleichzeitig alle Volksgenoſſen u. Volksgenoſſinnen, die hierfür Intereſſe haben, zu dieſer Verſamm⸗ lung ein. Heil Hitler! NSDAP. Ortsgruppe Viernheim gez: Franzke, Ortsgruppenleiter. Vörſen und Märkte Vom 27. Februar. (Ohne Gewähr.) Berliner Deviſenkurſe. 1 Pfund Sterling 12,76; 1 Dollar 2,52: 100 holl. Gulden 168,98; 100 Lire 21,53; 100 franz. Francs 16,50; 100 Schweizer Fran⸗ ken 81,02; 100 öſterr. Schilling 47,20. Mannheimer Schlachtviehmarkt. Auftrieb: 123 Ochſen, 98 Bullen, 354 Kühe, 282 Färſen, 865 Kälber, 37 Schafe, 1829 Schweine, 11 Ziegen. Preiſe: Ochſen 29 bis 32, 23 bis 25, 25 bis 29; Bullen 28 bis 30, 25 bis 27, 23 bis 24; Kühe 25 bis 27, 21 bis 24, 17 bis 20, 12 bis 15; Färſen 30 bis 33, 26 bis 29, 23 bis 25; Kälber 42 bis 45, 38 bis 41, 34 bis 37, 30 bis 33; Schafe 30 bis 35; Schweine—, 50 bis 52, 49 bis 52, 48 bis 51.— Marktverlauf: Großvieh, gute Qualitäten lebhaft, ſonſt mittel, Markt ge⸗ räumt; Kälber und Schweine mittel, geräumt. Mannheimer Pferdemarkt. Anfuhr: 20 Arbeits- und 35 Schlachtpferde. Preiſe pro Stück: Arbeitspferde 400 bis 1000, Schlachtpferde 30 bis 125 Rm.— Marktver⸗ 185 Arbeitspferde ruhig, Schlachtpferde mit⸗ el, IDEE-KAF FEE 4 morgens —— mittags A abends Arzte verordnen ihn! MHrleger- und Soldatenverein „Ieufonia“ Gott, der gütige Vater, hat den Senior unserer Altvetèranen zur großen Armee abgerufen. Er war uns allezeit ein treuer Kamerad. Sein Andenken ist in Ehren gesichert. Wir begleiten ihn auf seinem ſetzten Gang und versammeln uns am Donnerstag um halb 4 Uhr im Vereinslokal. Der Vereinsführer. Deutscher Abend am Sonntag, den 4. März, abends 8 Uhr, —. im„Freiſchütz⸗ Wir laden hiermit unſere Parteimitglieder, die Mitglieder ſämtlicher Unterformationen und die hieſige Bevölkerung zu unſerem„Deutſchen Abend“ herzl. ein und erwarten recht zahlreiche Beteiligung. Es gelangt dabei zur Aufführung der hakter unterm Hakenkreuz unter Mitwirkung des Singchors der.- Frauenſchaft, B. d.. und der Rapelle Hauf⸗ Blank.— Eintrittspreis 30 Pfg. einſchließ⸗ lich Programm. Heil Hitler! Ortsgruppenleitung der N.. D. A. P. Der Propagandaleiter. In strahlendem Weiß erwortet sie eine große Auswahl gediegener weißer Waren. Unsere Weiß e- Woche preise sind trotz guter Qualität so berechnet, daß ihnen des Kufen leicht gemacht ist. 3 Zimmer- Wohnung möglichſt mit Bad per 1. April oder ſpäter, zu mieten geſucht. Von wem, ſagt der Verlag die⸗ ſes Blattes. 6 dun die ee Der einreihig. Anzug in vornehmer schWẽ²rz-weißer und grauer Musterung Unsere Hauptpreislagen: 25˙ 38˙ 48˙ 60 Der Sport-Anzug aus solidem Cheviot oder gezwirn- ten, freskoertigen Stoffen, mit Knlccerbocker und langer Hose Unsere Hauptpre slagen: 35 42“ 50˙O 600 Der Frühjahrs Mantel sus imprögniertem Gaberdine in verschiecenen Feben Unsere Hauptpreislagen: 28˙ 38“ 48˙ 35 Unsere Spezialität: Bauchgrögen 9 „ eee Gonizianer — Mannheim f Mittelstrasse 1d, am Meßplatz nlöbel, Wonn- und Schlafzimmer Hüchen, EInzelmönel, Hompl. eiten, Folsterwaren Eigene Anfertigung gegen Bedarfsdeckungsſcheine auf Eheſtandsdarlehen. Zimmer mit Küche und Zubehör billig zu vermieten. Annastr. 21 Erfolg erzielen Sie durch ein Jnſerat in agaaaagggggaggggggagggaggagggaagaggaaggaggcgggggggggſc e Pyllfen Sie vor dem Kauf einer Nähmaſchine die Thöax Prass sons Aahmaschine Sie iſt ein hervorragendes deutſches Er. — dieſer Ztg. zeugnis. Größte Nähſchnelligkeit und Haltbar⸗ N g 1 keit ſind ihre Vorzüge. Phönix war die erſt⸗ Rundſchiffmaſchine in Europa und iſt die der R ke 8 Ex führende geblieben. lich vi Deshalb kaufen Sie die deutſche Phönix. ſchüſze ten da 4 Gg. Wunder 6. Mechanikermeiſter Lorſcherſtraße 44——— Zugelaſſen für Lieferungen aus Ehestands darlehen. lige 2 geſch nichts, Telefon 71 Nac iſt da rung achagggagaaggggaadaaggangaggghgagam 10 05 Teutonia Viernheim. Heute Mittwoch abend 9 Uhr Uebungsſtunde für Schützen- und Schießabteilung. Der alte Spielmannszug tritt mit Inſtrumenten an. Es fehle keiner. Der Vereinsführer. K. K. V. Morgen Donnerstag Unterhaltungs- abend in der Vorſtadt. Der Vorſtand. Achtung! Lehrmeister! Am Freitag, den 2. März um 8 Uhr findet im Kaiſerhof eine Verſammlung aller Lehrmeiſter und Geſchäfts- inhaber, die Jungen unter 18 Jahren beſchäftigen, ſtatt. Es liegt im Intereſſe jedes Einzelnen zu erſcheinen. Es ſpricht Dillenmuth⸗Michelſtadt. Karl Froſchauer Gefolgſchaftsführer — 5 waltu V. Eine ſportliche Delikateſſe für Viernheim: 19 Kunſtumnwelltanhf Neuſadt L hafen Viersen zwar am 4. März 1934 im„Karpfen“! Verke Reic Lan Das Verbi vor, len S fen d über Verke heitlic iſt! Gebie ſtimm Voran nehm Wie terhin nahm Reich rat de Stelle der a Bannführer m. d. F. b. Lawinenartiger Preissturz in der früheren jetzt im Hause Ehatt gegenüber der Kirche Bürstaädterstrale 3 Berrn-Solen Damen- Sohlen. Herrn-Absgtze Damen- Absätze Empfehle mich auch in der Re- paratur von Hitlerstiefel mit an- erkannt bestem Kernleder. grund gen 3 ehren treter Würt Es h. den Abfin Poſtr ſetz i 1933 rührt werd geh Halle Kung legra telle. Verk. Noch nicht lange iſt es her, ſeit dem letzten großen turneriſchen Erfolg des T. V. 1893 Viern⸗ heim in Worms. In der zahlreich beſetzten räumlichen Turnhalle der Vereinigten Turnver⸗ eine„Jahngemeinſchaft“ Worms wurde dieſer doch für die Zukunft in uns berechtigte Hoffnun⸗ letzte Kampf ſiegreich von unſeren zur Zeit in][gen. Anteil an dem wachſenden Können dieſer Form befindlichen ſieben Mannen beſtritten. Dieſer][ſieben Leute nimmt hier auch nicht zuletzt der wie der vorletzte Erfolg gegen Weinheim und ſtets begleitende und fördernde Mannſchafts⸗An⸗ Birkenau war es denn auch, der unſere oberſte] hang. Was bedeutete doch die letzte ſo zahlreich Turnleitung zu dem Entſchluß kommen ließ, für Begleitung für die Hieſigen; zumal wenn das die Folge Städtemannſchaften von größerem tur⸗] Gros ſo alte kampferprobte Turner ſtellten. neriſchen Ruf zu verpflichten. Nicht zuletzt gaben] Wird einer Mannſchaft der nötige Rückhalt- auch die letzten Preſſeſtimmen der Wormſer teil, ſo iſt ihr doch ſchon ein großes Plus in In Tageszeitungen zu dem Entſchluß unſerer Turn⸗] Voraus mit auf den Weg gegeben. Für den leitung Anlaß, wurde doch der Gerätemannſchaft obigen großen Kunſtturn⸗Städtekampf wollen wir Viernheim die beſte Kritik zuteil, die in der Feſt⸗] darum den Wunſch äußern und mit deſſen Ver- derzeitige Kunſtturnriege mit den Turnern: Alois Bauer, Adam Kühlwein, Valentin und Matthias Träger, Engelbert Müller, Han Binninger und Franz Herbert, weckt jt⸗ on 2.50 an bon 1.50 an bon 0.70 al „ bon 0.45 an W„ e Zehnter nanein mit Siammbpaum billig abzugeben Wo, ſagt der Verlag ds. Bl. Große Gabe Durger- zu kaufen ge⸗ ſucht. Angebote mit Preis an die Exp. des Bl. Roll ſtellung endete, daß die hieſige Riege getroſt größere] wirklichung rechnen, einen vollbeſetzten Karpfen⸗ Stadtvereine zur Austragung von Kunſtturn- ſaal zu gewinnen. Wer noch nie derartigen Wettkämpfen engagieren möge. Dem wurde denn] Veranſtaltungen beigewohnt hat, dem möchten auch für den 4. März 1934 entſprochen. T. V.] wir doch empfehlen, an der am 4. März ſtal. 1846 Neuſtadt und Männer⸗Turn- Verein Lud⸗ findenden Veranſtaltung teilzunehmen. Wie ſteln Ue wigshafen werden im großen Karpfenſaal zu es doch in anderen Gemeinden und Städten nit einem turneriſchen Hochgenuß ein Stelldichein geben. Von den beiden Gerätemannſchaften wiſſen wir bereits ſchon zu berichten, daß ſie mit nicht weniger als 4— 5 Siegen vom Deutſchen Turn⸗ feſt in Stuttgart in die Pfalz heimkehrten. Es zeugt dies ſchon zur Genüge von der Stärke der zu erwartenden Brudermannſchaften.— Auch der T. V. 1893 Viernheim hätte mit der min⸗ deſtens gleichen Siegerzahl vom Deutſchen Turn⸗ feſt kommen müſſen, hätten die Turner das nö⸗ tige Selbſtvertrauen zur Teilnahme an den Aus⸗ ſcheidungen in Karlsruhe aufgebracht. Für die Zukunft wars jedoch eine gute Lehre.— Unſere IA mietengesucht 2 Zimmer und Küche möglichſt Par⸗ terre. Bon wem, ſagt der Verlag dieſes Blattes. dem Beſuch ſolcher Veranſtaltungen? In Fraul. furt waren es unlͤngſt 2 500! In Mannheim iſt ebenfalls das geräumige Vereinshaus desß 51 T. V. 1846 immer überfüllt! Nur hier Jam man noch nicht das nötige Intereſſe für diese wirklich edlen Wettkämpfe aufbringen, währen bei einem Schauturnen die Räume eines„Karpfe⸗ nicht ausreichen. Das einmalige Miterleben eines Geräte Wettkampfes macht beſtimmt zum ſteten Anhang. Wir heißen Sie daher zu dem Kunſtturn Geräte Wettkampf am 4. März in „Karpfenſaale“ jetzt ſchon herzlich willkommen „Gut Heil!“ 8 em. decker U Welastück u. eln Henenacker) zu verpachten. Wo, ſagt der Verlag ds. Bl.