Großer Städtekampf im Kunstturnen zwischen Turnverein 1846 Neustadt a. d. H. Männer-Turnv. 1882 Ludwigshafen und Turnverein 1893 e.. Mernheim am Sonntag, den 4. März, abends 8 Uhr Sof. greifb. u. bald zuteilungsreife Area Vertroge der Württ. Kredtnesse in Stutigart von 200 bis 5000 RM. an rasch- entschlossene Interessenten zu vergeben. Ausk. gegen Rück- porto durch die Beiirs- Direktion annnelm, WInamunistrage 26. Rührige Vertreter gesucht. 0 im großen Karpfensaale zu Viernheim! Eier-gAchnittnudeln Eintritt: 40 Pfg. Erwerbslose: 25 Pfg. Zu dieser edlen Veranstaltung ist die hiesige Einwohnerschaft herzlichst eingeladen. Türnberein 1893 e. U. Herntein. Pfund ab 40 Pfg. Hartgrieſß⸗Schnittnudeln Pfund 38 u. 34 Pfg. Eier- Makkaroni Pfd. 50, 42 u. 38 Pfg. Hartgrieß-Wakkaroni Pfund 42 u. 34 Pfg. Eier Spaghetti Pfund 50 u. 42 Pfg. Bartgrießf-Spaghetti pppfsworle Nonserven Erbsen m. Harotten 1/1 Dose 57 0 Gemüse- Erbsen/„ 56 Leipziger Allerlei/„ 780 FSt. Butterbohnnen/ 1„, 55 feinstes Mischobst Pfd. 480 Dampfäp fei morgen Freitag Cabnauu. Brat.- enelllsche Zölle Fliel bei Hügelſtraße 12. Pfund 43 u. 36 Pfg. Miſchobſt dus beſteneſ Früchten, letzter Ernte Pfd. 56, 48, 40, 36 Uflaumen Pfd. 46, 42, 38, 34 Pfg. Calif. Aprikaſen Pfund 78 u. 55 Pfg. Calif. Birnen Dampfäpfel, Pfirſiche Feigen Heute und ſeefriſcher Bemlise-NHu den Cemlise-Maccaroni 2. Rot- u. Welßkraut— Aepfel, Bananen, Orangen zum billigsten Jagesprels 3 Prozent Rabatt 2 Amer evtl. 3 Ammer nebſt Zubehör zu vermieten. Von wem, ſagt Eier ſchöne ſchſw. Ware St. 11, 10 u. 9 Pfg. Weiß- u. Rotwein offen und in Flaſchen 3 Prozent Rabatt Nurelber der Verlag. Orts kundige, schreibgewandte 22 San; 7 Persönlichkeit für Werbe: Inkasso- und Korrespon- denz-Tätigkeit im Nehenerwerh gesucht! Bewerbungen sind unter Nr. B 105 an die Exped. ds. Blattes einzureichen. Euangeliſche Gemeinde. Das 1. Ziel Kirchnotgeld 1933/34 iſt am 1. März fällig und muß ſpäteſtens bis zum 4. März bezahlt ſein. Fichten- als Gerüſt⸗ und Fahnenſtangen geeignet hat zu verkaufen. Moltkestralle 4 atigren 0 Mladen Viſit⸗ karlen in ſchöner Aus⸗ wahl, fertigt der Verlag ds. Bl. Maur Taler zu haben im Verlag ds. Bl. Lawinenartiger Preissturz in der früheren jetzi im Hause Ehatt gegenüber der Kirche Bürstädterstranle 3 Herrn-Sohlen bon 2.50 an Damen- Sohlen.. bon 1.50 an Herrn-Absätze von 0 70 an Damen-Ansatze von 0 d an Empfehle mich auch in der Re- paratur von Hitlerstiefel mit an- erkannt bestem Kernleder. Prima fiehten- Stangen abzugeben Waldstr. 32 hänge. 1 vorrätig in der Exp. ds. Blattes Jeden Do tag eich aum Fervial Kabliau Heutiger Preis Pfund 20 Vfg. und 3% Rabatt Gebetzeiten der jüd. Gemeinde 3. März Ki⸗Siſſo 16. Ador Sabatt⸗Anfang 5.40 Uhr „ Morgen 8,30 Uhr „ Nachm. 3,30 „ Abend 6.55 Wochentag⸗Abend 6,30 „ Morgen 7,00 Nur 40 Pfg. koſtet nach der neuen Anzeigen Regelung eine Kleinanzeige in unſerer Zeitung. Wer ale etwas zu verkaufen hat, kann ſchon für dieſes Geld inſerieren. Der Erfolg einer derartigen Kleinanzeige iſt ebenſo ſicher! Wer dieſes pro biert, wird unſere Angaben beſtätigt finden. Eine Kleinanzeige 1 J doiſweine zu verkaufen Näh. in d. Exp. die 40 Pfg. Koſtet! 9 NS. Bekanntmachungen (Parteiamtliche Veröffentlichungen der NSDAP., Ortsgr. Viernheim und der Unterformationen). NS D AP., Ortsgruppe Viernheim Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19. Geſchäftsſtunden⸗ Einteilung: N. S. B. O. und Deutſche Arbeitsfront: Jeden Montag, Mittwoch u. Freitag, abends 79 Uhr Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag, abends 7—9 Uhr Kaſſenverwaltung der Ortsgruppe: Jeden Donnerstag, abends 7—9 Uhr Pflichtverſammlung mit Schulungsabend am Montag, 5. März, abends ½9 Uhr im Gaſthaus„Gold. Engel“. Die Parteimitglie⸗ der und Parteianwärter, die Mitglieder aller Unterorganiſationen der SA, SAR, SS, SSM, SuM, NSKͤK. NS⸗Frauenſchaft, NS⸗Bauernſchaft, BdM, HJ haben daran pflichtgemäß teilzunehmen. Die Blockwarte und Führer ſowie Führerinnen melden mir vor Beginn der Verſammlung die Stärke der anweſenden Mitglieder. Für die Blockwarte der PD, NSBO. und NSV. iſt das Erſcheinen Muß⸗Pflicht. Ich lade gleichzeitig alle Volksgenoſſen u. Volksgenoſſinnen, die hierfür Intereſſe haben, zu dieſer Verſamm⸗ lung ein. Heil Hitler! NSDDulP. Ortsgruppe Viernheim gez: Franzke, Ortsgruppenleiter. Deutſcher Abend am Sonntag, den 4. März, abends 8 Uhr, im, Freiſchütz“. Wir laden hiermit unſere Parteimitglieder, die Mitglieder ſämtlicher Unterformationen und die hieſige Bevölkerung zu unſerem„Deutſchen Abend“ herzl. ein und erwarten recht zahlreiche Beteiligung. Es gelangt dabei zur Aufführung der Hakter „Unterm Hakenkreuz“ unter Mitwirkung des Fingchors der N. Franenſchaft,. d. M. und der Kapelle Hanf⸗ Hlank.— Eintrittspreis 30 Pfg. einſchließ⸗ lich Programm. Heil Hitler! Ortsgruppenleitung der M. S. D. A. p. Der Propagandaleiter. Rundfunk. Geſchäftsſtelle im Gaſthaus zum Freiſchütz. Sprechſtunden Dienstag und Frei- tag von 18 bis 20 Uhr. Koſtenlos erhalten alle Mitglieder des R. D. R. Röhren und Geräte geprüft ſowie alle Auskünfte, über Rundfunkempfang, Störſchutz u. ſ. w. Neu⸗ aufnahmen für den R. D. R. werden in der Geſchäftsſtelle entgegengenommen. Sämtliche Störmeldungen ſind ſchriftlich an die Ge ſchäftsſtelle zu richten. gez: Englert, Ortsgruppenfunkwart. Achtung, Kohlenhändler. Freitag nach⸗ mittag Ablieferung der Kohlen ⸗ Gutſcheine (Serie E) getrennt nach Kohlen⸗ und Brikettſcheine. Die Sonderzumeiſung iſt nicht zu ſondieren. Stempelaufdruck nicht vergeſſen! Heil Hitler! Zöller, Ogruw. der N. S. V. Reichsluftſchutzbund. Vereinsführer der Geſangvereine, Turnvereine, Sportvereine, Kriegervereine erſcheinen am Freitag, den 2. März zu eiuer Ausſprache im Löwen.(Brück⸗ mann). Der Leiter. Es wollen ſich heute Abend um halb 7 Uhr auf der Geſchäftsſtelle einfinden: a) die beiden Rektoren der hieſigen Volks- ſchulen b) der SAR.⸗Führer c) der Jungvolkführer der H J, d) die BDM. ⸗Führerin e) die BDI M.⸗Führerin. Heil Hitler! Der Propagandaleiter. CEC Der Mahnruf an Alle: „Werdet Mitglied des Reichsluftſchutzbundes“! ECC Lokales Viernheim, 1. März. * Transparente über Viernheims Straßen. Seit Dienstag mittag hängen über unſeren Ortsſtraßen Transparente mit den ver⸗ ſchiedenſten Aufſchriften wie z. B.: „Das Handwerk wirbt um Dich „Gebt dem Handwerk Aufträge“ „Hitler wills— ſchafft Arbeit“ Dieſe Transparente ſind eine Mahnung an alle Volksgenoſſen, die noch in der Lage ſind, beim Handwerksmeiſter zu kaufen. Der Führer will's, ſchafft Arbeit. Laßt jeden Pfennig rollen, denn ein Pfennig, der rollt iſt mehr wert als wenn Du eine Mark zu Hauſe in der Schublade lie⸗ gen haſt. Viernheimer Volksgenoſſen! helft die zweite Arbeitsſchlacht gewinnen, indem Ihr das einheimiſche Gewerbe unterſtützt. Wenn es Dir möglich iſt eine Reparatur ausführen zu laſſen, oder wenn Du fertige Waren kaufen kannſt, die Du in Deinem Hauſe brauchſt, ſo gehe hin zum Handwerker und gebe ihm Deinen Auftrag, denn jeder Kauf ſchafft Arbeit. Volks ⸗ genoſſe denke immer daran: Dein Auftrag noch ſo klein— am Aufbau iſt's ein Stein. *Die Beerdigung des verunglück⸗ ten Felbſchützen Martin Hanf, welche geſtern nachmittag ſtattfand, geſtaltete ſich zu einer gewaltigen Kundgebung der Liebe und Wertſchätzung, deren ſich der Berſtorbene erfreute. überwältigendem Maße. Der Deutſche Beamten⸗ bund, Ortsgruppe Viernheim, gab ſeinem Mit⸗ glied geſchloſſen das Geleit. Auch eine Abordnung der Feldſchützen aus Weinheim war im Trauer⸗ zug vertreten. Am Grabe ſprach Herr Bürger- meiſter Bechtel im Namen der Gemeinde, der der Verſtorbene als Feldſchütze lange Jahre ge⸗ dient hat, herzliche Worte der Anerkennung. Er gedachte Martin Hanf als einem pflichtgetreuen und pflichtbewußtem Beamten, dem die ganze Einwohnerſchaft ein ehrendes Gedenken bewahren wird. Herr Verw.⸗Sekretär Sch mitt legte im Namen der Gemeindebeamten am Grabe einen in kühler Erde. R Kranz nieder und Herr Ortsgruppenf. Franzke widmete im Namen des Deutſchen Beamtenbun⸗ des dem ſo jäh aus dem Leben Geriſſenen einen Kranz und einen ehrenvollen Nachruf. So ruht nun ein Mann, der auf ſo ſchmerzliche Art aus dem Kreiſe ſeiner Familie, aus der Mitte von Freunden und Bekannten, deren Achtung er im weiteſten Maße 1900 genommen wurde, aus Vereins⸗Anzeiger Geſangverein„Liederkranz.“ Heute Donners⸗ tag Singſtunde des Frauenchors. Männerchöre. Niemand fehle! Der Vorſtand. Samstag lich verſteigert: Oberlück Oberlück Brunnenacker Kleine Striethen Kleinbruchfeld Kl. Neuenacker im Allmen Allmen Dreiruthen Krottenwieſe(A) Oberbruchweide Kleinbruchſeld Oberlück Vierruthen Oberlück Unterbruchweide Schloth Schloth Schloth Schloth Heſſ. Bürg Beſonders die Männerwelt beteiligte ſich in Bekanntmachung. Betr.: Verſteigerung von Allmendgrundſtücken. Am Freitag, den 2. März 1934, vorm. 11 Uhr, werden im Sitzungsſaale des Rathauſes nachſtehende Allmendgrundſtücke öffent⸗ 6. Gew. Nr. 13. Großer neuer Garten Mittelgarten, Kurzgewann 3. 2. Gr. Mittlere Lange Theilung 4 1. 10. Gew. Nr. 37 9 Bechtel. Gew. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Gew. Gew. Gew. Nr. Gew. Nr. Nr. Gew. Nr. 10. Gew. Nr. 13 6 134 Nr. Nr. Nr. Nr. Viernheim, den 1. März 1934. ermeiſterei Viernheim 34 61 21 3 4 37 63 53 34 143 92 12 17 29 21 64 49 107 23 9 Heſſiſche Bauernſchaft. Am nächſten Samstag, nachmittags 2 Ubr, findet in Heppenheim eine Rreis⸗Pflicht⸗ Verſammlung ſtatt. Redner Dr. Wagner. Fahrkarten ſind bis Freitag Abend in der Milchzentrale erhältlich. Preis 40 Pfg. Abfahrt 1 Uhr am Rathaus. i Noos, Bauernführer. Freitag mittag von 1 Uhr ab werden dit Ausgleichsbeiträge eingezogen. Hofmann, Rechner. Aufruf! Am Samstag, den 3. und Sonntag, den 4. März 1934, läßt die N. S. V. zu Gunſten der notleidenden Stadtbevölkerung eine Brot ſammlung durchführen. Volksgenoſſen, zeigt bei dieſer Sammlung Euere Volks verbundenheit zwiſchen Stadt und Land. Die Städter haben ſchon und werden auch in Zukunft wieder Son⸗ der⸗Aktionen für die Landbevölkerung durchführen. Ab heute Nachmittag werden Jungvolk-Pimpfen mit Zeichnungsliſten bei Euch vorſprechen. Laßt ſie nicht umſonſt anklopfen und ſpendet gern! Laib Brot.— Die Abholung erfolgt am Sams⸗ tag nachmittag und Sonntag früh. Heil Hitler! Zöller Ogruw. der N. S. V. und des W. H. r Sag es durch Blumen wenn Du verliebt bist! Aber wenn Du etwas Zu verkaufen Zu kaufen Zu vermieten Zu mieten Gefunden Verloren kast oder wenn Du eine Stellung suehst Stellung vergibst Geld suchst Geld vergibst Dann sag es durch eine KLEIN-ANZ EI Af „Viernheimer Anzeiger“ Niernh. „Viernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— 1,40 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratis-Beilagen: Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, Bezugspreis monatl. wöchentlich den„Illuſtrierten zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Verkünd⸗ und Anzeigeblatt für Viernheim ſeit dem Jahr 1883 Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt a. M., Verantwortlich für den Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim. D. A. II. 34 1230. Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg. Nummer 52 Die Wirtſchaftswoche Nakionalſo zialiſtiſche Finanzpolitik.— Banken und Volksgemeinſchafl.— Die Maßnahmen in der Wohnungswirkſchaft.— Der Arbeils⸗ loſenrückgang im Baugewerbe. Einer der Grundſätze der nationalſoziali— ſtiſchen Staatsführung und beſonders der Finanzpolitik verlangt äußerſte Sparſamkeit und eiſerne Diſziplin in der Verwendung der Steuergelder. Daß dabei die Art der Ver⸗ waltung eine Rolle ſpielt, verſteht ſich bei dem Anteil der Verwaltungskoſten an den Staatsausgaben von ſelbſt. Das große Reichsreformgeſetz hat auch darin den Weg freigemacht für eine vernünftige, maßvolle Rationaliſierung, und bereits ſind bei der Reichspoſt und der Reichsbahnverwaltung die erſten Maßnahmen erfolgt. Staatsſekre— tär Reinhardt vom Finanzminiſterium hat in einer großen Kundgebung der Be— triebsgruppe Banken und Verſicherungen im Berliner Sportpalaſt erklärt: Der heutige Staat betrachte es als ſeine vornehmſte Auf— gabe, in dem Verbrauch der vereinnahmten Steuern ſo ſparſam wie nur irgend möglich Sr Freudige Opferbereitſchaft bringt Sieg über Not. Spende am Sonntag zum Eintopf⸗ gericht! E err — zu ſein und infolgedeſſen die Steuern ſo niedrig wie möglich zu bemeſſen und all— mählich zu ſenken. Es werde nicht eine Reichsmark mehr ausgegeben, als zur Wahrung der allgemeinen Intereſſen des Volksganzen unbedingt erforderlich ſei. Die Verwaltung muß ſo einfach und ſo billig wie möglich geſtaltet werden. Dieſe Forderung erhob er aber auch gegenüber allen Inſtitu— ten, die der Volksgemeinſchaft wichtige Dien— ſte zu leiſten haben, beſonders gegenüber den Banken. Dieſe haben in der Nachkriegszeit manchen berechtigten Vorwurf einſtecken müſſen, ſie haben oft gegen die Intereſſen der Volksgemeinſchaft gehandelt, ſo daß ſie ſich nicht wundern dürfen, wenn ſie auf eine nicht ſehr freundliche Stimmung ſtoßen. Und doch haben ſie lebenswichtige Funktionen zu erfül— len. Daß ſie dieſe aber im Sinne einer na— tionalſozialiſtiſchen Wirtſchaft erfüllen, das zu überwachen iſt Sache des Staates, und er wird ihnen fürderhin ſcharf auf die Finger ſchauen. In ſeiner Rede erklärte Staatsſekre— tär Reinhard zu dieſem Punkt: „Die Verantwortung der Banken und der Verſicherungsunternehmen gegenüber der Volksgemeinſchaft iſt keine geringere als die⸗ jenige der Reichsfinanzverwaltung. Die Ban⸗ ken ſind mit wenigen Ausnahmen nicht ſtatt⸗ liche, ſondern private Unternehmungen. Es iſt, ſopiel ich weiß, nicht daran gedacht, dieſe privaten Unternehmungen zu verſtaatlichen. Ich glaube jedoch, daß die allgemeinen In— tereſſen des Volksganzen es bedingen, die Banken einer gewiſſen ſtaatlichen Aufſicht zu Unterſtellen und ihnen Richtlinien zu geben, nach denen ſich ihr Dienſt in der Volksgemein⸗ ſchaft zu beſtimmen hat. Es hat ſich bereits im erſten Hitlerſahr im deutſchen Banken⸗ gewerbe manches geändert und ich bin über⸗ zeugt, daß das deutſche Bankgewerbe ſich im⸗ mer mehr in die Volksgemeinſchaft ſo einglie⸗ dern wird, wie es zu wirtſchaftlicher und ſo⸗ zialer Geſundung unſeres Volkes in allen ſeinen Schichten erforderlich iſt. Ich bin über⸗ zeugt, daß die Banken und Sparkaſſen in immer größerem Ausmaße die Mittel für Er⸗ ſatzbeſchaffungen in Induſtrie, Gewerbe, Handwerk und Landwirtſchaft bereitſtellen können. Solchen Anträgen zu entſprechen, bedeutet für die Banken Frontdienſt im Kampfe um die Verminderung der Arbeits- loſigkeit. Der Lohn dafür wird nicht ausblei⸗ ben. Eine Kürzung der Dividende iſt weni⸗ ger ſchlimm, als Volksgenoſſen, die arbeits⸗ fähig und arbeitswillig ſind, arbeits- und einkommenslos werden zu laſſen. Es gibt immer noch Banken, deren Apparat ſchwer⸗ fälkig und bürokratiſch iſt.“ Freitag, den 2. Alle Parteien gliedern ſich in die Deutſche Front (Viernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die I2geſpaltene Millimeter-Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig, bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor— mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt! vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim 2 4 15 ein— 51. Jahrgang engelüute und Fahnen⸗ ſchmuck— Nur noch Deutſchland, nichts als Dentſchland! Saddrbrücken, 2. März. Der 1. März 1934 iſt für das Saargebiet ein hiſtoriſcher Tag geweſen: alle deut⸗ ſchen Parteien ſind in der Deutſchen Front aufgegangen, die damit zur Ein— heitsfront geworden iſt. In einzigarti— ger Geſchloſſenheit und Begeiſterung hat die geſamte Saarbevölkerung die frohe Kunde von der Bildung der ſaarländiſchen Eidge— noſſenſchaft der Deutſchen Front aufgenom— men. Saarbrücken und alle Ortſchaften des Saargebiets ſind ein Flaggenmeer. Faſt je— des Haus hat geflaggt, um der Verbunden— heit aller in dieſem geſchichtlichen Augenblick für das Saardeutſchtum Ausdruck zu geben. Durch große Aufrufe in der Preſſe wurde die Bevölkerung von den Geſchehniſſen in Kennknis geſetzt. An den Jeitungsaushängen der Organe der Deutſchen Fronk ſcharen ſich dichte Menſchenmengen, um die Aufrufe und Nachrichten über die Bildung der einheitlichen Front an der Saar zu leſen. Schlag 12 Uhr erkönke von allen Kirchen Saarbrückens Glok⸗ kengeläut, um dem feſtlichen und erhebenden Tag eine ganz beſondere Weihe zu verleihen. Alle Schranken konfeſſioneller, parkeilicher und ſozialer Bindungen ſind damit gefallen. Die marxiſtiſche und ſeparatiſti⸗ ſche Preſſe hatte von den in Vorbereitung befindlichen Ereigniſſen deine Kenntnis und hat daher noch keine Notiz davon genommen. Der Aufruf au die Bevölkerung Mit dem 1. März hat ſich das reſtloſe Auf— gehen aller Parteien in die Deutſche Front an der Saar vollzogen. Dieſes Ereignis fin— det ſeinen Niederſchlag in folgenden von der ſaarländiſchen Preſſe veröffentlichten Aufru— fen:„Deutſche Männer und Frauen! Mit dem heutigen Tage geht der Wunſch in Er— füllung, deſſen Verwirklichung wir Saarlän— der ausnahmslos erſehnten. Es iſt Schluß mit allem Parteihader. Wir haben die große Pflicht und Ehre, der Welt zu ſagen, was in der Stunde des Gebotes es heißt: Deutſcher zu ſein. Am heutigen Tage ſchließen wir das herr— lichſte Bruderbündnis. Der Katholik geht in die katholiſche Kirche, der Proteſtant in die ſeine— aber beide ſprechen das gleiche Ge— bel: Unſer Deukſchland. Der Arbeiter, der Bauer, der Unternehmer, der Beamle, jeder kuf an ſeiner Stelle ſeine Pflicht. Alle aber kragen ſie das Gemeinſame in ihrem Herzen: Unſer Deutſchland. Der Sozialdemokrat, der KHommuniſt, der Jenkrumsmann. der Nalio⸗ nalſozialiſt, der chriſtliche Gewerkſchafller, der Freie Gewerkſchaftler, jeder mag politiſch anders gedacht haben, nun aber kreffen ſie ſich alle bei dem einen Gedanken: Anſer Deutſch⸗ Staatsſekretär Reinhardt ſieht im übrigen der weiteren Entwicklung ser zeutſchen Wirt⸗ ſchaft im Jahre 1934 ſehr hesnungsvoll ent⸗ gegen. Er ſagt eine weiter: Abnahme der Arbeitsloſigkeit in beträchtluſem Ausmaß voraus, und man kann wohl ſagen, daß er, der Einblick hat in die finanziellen und ande— ren Möglichkeiten, wohl einer der beſten Be⸗ urteiler der Lage und der Zukunft iſt. Die Maßnahmen der Reichsregierung zur Be⸗ kämpfung der Arbeitsloſigkeit werden for“ geſetzt. Dabei iſt, wie ſchon im verfloſſenen, Jahr, der Förderung der Wohnungswirtſchaft eine wichtige Rolle zugeteilt. Ueber den Stand der vielfachen Maßnahmen auf dieſem Gebiet äußert ſich Oberreglerungsrat Dr. Fiſcher. An erſter Stelle ſteht die Gebäudein⸗ ſtandſetzungsaktion, die im Sommer 1932 eingeleitet wurde und für die bisher insgeſamt faſt 700 Millionen Mark vom Reiche zur Verfügung geſtellt worden ſind. tano. Von dieſem geſchichtlich Nan ſind wir eine eine ſchaft, in der einer für und keiner gegen den anderen aufſtehkt. Mit dieſem Wollen gehen wir nun an die Arbeit! Genoſſen- ö Der Sieg wird unſer ſein! Es lebe die Deuk⸗ den anderen einſteht ſche Front!“ Saarbrücken, den 1. März 1934. Der Landesleiker der Deutſchen Front, gez. Pirro. 1 [[In der Aufnahmeerklärung zur Deutſchen Front im Saargebiet heißt es: Ich bin Deut— ſcher und bitte um Aufnahme in die Saar— volksgemeinſchaft„Deutſche Front“. Gleich— zeitig erkläre ich, daß ich mit dem Tage mei— nes Eintritts in die Deutſche Front mich los— ſage von allem, was Partei heißt und nur die eine Parole kenne: Unſer Deutſch⸗ land. Die große ſaarländiſche Preſſe bringt den Aufruf des neuen Führers der Deulſchen Fronk und den Aufruf an alle Nakionalſozia⸗ liſten des Sdargebiekes in größker Aufma⸗ chung. Sie fordert gleichzeitig die Bevölke⸗ rung auf, zum Zeichen dieſes für Deutſchland im Saargebiet ſo überaus wichtigen Tages die Häuſer zu flaggen. Für unſer Deutſchlang! In einem weiteren Aufruf an alle Na— tionaliſten der Saar wird ausgeführt: Der Nationalſozialismus hat ein Ziel, das heißt: Deutſche Volksgemeinſchaft. Wo ſind die Vorausſetzungen, dieſen Bund zu ſchaffen, mehr gegeben als bei uns an der Saar? Kein Deutſcher will etwas anderes als die Deutſche Volksgemeinſchaft, er mag in dieſer oder jener Partei bisher geſtanden haben. Als aufrechte Männer, die über al— lem Parteiegoismus die Schickſalsverbunden— heit Aller an der Saar ſtellen, erkennen wir als höchſte Ehrenpflicht an, einzuſchlagen am heutigen Tage zu dem Bündnis mit Allen— Katholiken mit Proteſtanten. Arbeiter mit Bauern, Beomte mit Gewerbetreibenden, Nationalſozialiſten mit den Männern und Frauen aus allen Parteien. Fort mit allen Gegenſätzen! Bir echten Nationalſozialiſten erklären an dieſem 1. März: Bei uns gibt es bei Aner- kennung gleicher Rechte und Pflichten an der gleichen Fronk nur Eines: Unſer Deukſchland! Zu dieſer reſtloſen Einigung im Saarge— biet auf der gemeinſamen Linie der Deutſchen Front ſchreibt der neue Landesführer Pirro im Organ der Deutſchen Front u. a. folgen— des: Der deutſche Arbeiter an der Saar iſt deutſcher Sozialiſt. Der deutſche So— zialismus iſt die Vorausſetzung ſeines Le— bens. Seine Verwirklichung iſt ſein einziges Vie Inſtanoſetzungsaktion iſt deshalb ſehr ſtark in Fluß gekommen, und an vielen Or— ten kann die Nachfrage nach Zuſchüſſen kaum befriedigt werden. Die Zuſchußmittel wer— den am 31. März reſtlos vergeben ſein. Da die Reichszuſchüſſe nur einen Teil der Koſten der Arbeiten decken, wurden durch dieſe Aktion dem Bauhandwerk im laufenden Winter Bauaufträge in einer Grö— ßenordnung von 15 bis 2 Millionen Mark zugeführt. An zweiter Stelle ſteht die vorſtädti⸗ ſche Kleinſiedlung, für die vom Reiche bisher 195 Millionen Mark, davon unter der Regierung Hitler etwa 112 Millionen, be— reitgeſtellt worden ſind. 50 000 Kleinſiedler⸗ ſtellen ſind bereits fertig, etwa 30 000 befin⸗ den ſich noch im Bau und werden noch län⸗ gere Zeit eine Stütze für den Baumarkt bil⸗ den. Zur Förderung des Eigen- heimbaues ſind bisher insgeſamt 40 Mil⸗ Sehnen. Der hiſtoriſche Prozeß ift tangjr über die Parteien hinausgegangen. Im Reich ſind ſie liquidiert, auch wir wollen ſie reſtlos liquidieren. Der Nationalſozialiſt hängt nicht an dem Wort„Partei“. Er weiß, daß er in der großen deutſchen Bewegung ſteht. Es geht ihm um die große Sache allein: Unſer Deutſchland! Er iſt unter dem einen Ruf marſchiert, der gerade auch im Saarge— biet dem Nationalſozialiſten allein Rettung war: Deutſchland, nichts als Deutſchland! Mit dem heutigen Tage fallen alle Par— teien! Das große Einigungswerk iſt endlich gelungen! Was der 12. November für das in— nere Reich bedeutete, bedeutet der 1. März für das deutſche Saarvolk. Wir treten nun gemeinſam unſeren Marſch an. Wir werden eine verſchworene Volksgenoſſenſchaft ſein, eine Gemeinſchaft aller Deutſchen an Saar, wo ſie auch in der Vergangenheit ſtan⸗ den. Durch den einen Ring ſind wir alle zu⸗ ſammengeſchweißt: Unſer Deutſchland! * der Flucht aus den freien Gewerkſchaften Sk. Ingbert, 2. März. Der Vorſtand der Ortsverwaltung St. Ing⸗ bert des Deutſchen Metallarbeiterverbandes (ca. 20 Ortſchaften umfaſſend) hat folgende Erklärung abgegeben: Die unterzeichneten Vorſtandsmitglieder der Ortsverwaltung St. Ingbert des Deutſchen Metallarbeiterverban— des haben in ihrer am 26. Februar 1934 ſtatt⸗ gefundenen Vorſtandsſitzung beſchloſſen, al Ortsnerwallwwva dem Poezirk Saar Deutſchen Metallarbeiterverbandes aus ſcheiden und ihre Geſchäfte in der bisherige! Form ſelbſtändig weiterzuführen. Die Rechte ſämtlicher Mitglieder ſind ſelbſtverſtändlich in ihrer alten Form garantiert. Der Zweck des Ausſcheidens liegt darin begründet, daß wir als deutſche Männer die frankophile Politik der Führung der Freien Gewerkſchaften an der Saar nicht mehr mitverantworten woll und können. Als Sozialiſten der Tat ſind r gewillt, ehrlichen deutſchen Sozialismus die Tat umzuſetzen. Wir rufen alle wirklich deutſch geſinnten Mitglieder des Deukſchen Mekallarbeiter⸗ verbandes und der ſonſtigen Freien Gewerk- ſchaften im Saargebiet hiermit auf, dieſen aus ſie uns in nolwendigen Schrift zu vollziehen und er— warten von der geſamten Arbeilerſchaft, daß dieſem unſerem Kampfe für Deukſchland nach Kräften unterſtützt. Deutſch im Handeln, Fühlen und Denken! Auf zur Tak! lionen Marr vom Reiche bewilligt worden. Bis Ende Januar 1934 waren etwa 15000 Reichsbaudarlehenüber insgeſamt 27 Millionen bewilligt. Insgeſamt können mit den Mitteln 23 000 Eigenheime gefördert werden. Die wirtſchaftliche Auswirkung iſt auch bei dieſer Aktion ſehr beträchtlich, denn es werden durch die 40 Millionen des Reiches zuſätzlich etwa 100 bis 120 Millionen für die Bauwirtſchaft mobiliſiert. Infolge aller dieſer Maßnahmen iſt die Arbeitsloſigkeit unter den Bauarbeitern von ihrem Höchſtſtand bis Ende Oktober 1933 um mehr als 500 000 auf rund 431000 zurück⸗ gegangen. Obwohl die Maßnahmen der Re⸗ gierung ſich erſt zum Teil auswirken konnten, dürfte im Jahre 1933 der Wohnungszugang etwa 200 000 betragen haben gegen nur 160 000 im Vorfahr. „Mutter und Kind“ Die neue große Hilfsaktion. Berlin, 2. März. Die Reichsführung der NS.-Volkswohlfahrt hatte zu einer Sitzung eingeladen, in der der Reichsarbeitsausſchuß für das Hilfswerk „Mutter und Kind“ gebildet wurde. Abtei⸗ lungsleiter Pg. Althaus gab den vorläufi⸗ gen Arbeitsplan bekannt. Das neue Hilfswerk ſetzt zielbewußt den Weg der bevölkerungspolitiſchen Aufklärung und Erziehung fort, der von den Vorausſet⸗ zungen eines geſunden Nachwuchſes zu der Verpflichtung hinführt, den Heroismus der Mutter öffenklich anzuerkennen. Das in ſei⸗ nen Ausmaßzen wahrhaft großartig zu nen⸗ nende Werk ſteht unter dem Leitwort des Herrn Reichsminiſters Dr. Göbbels:„Mukter und Kind ſind das Unterpfand für die Un- ſterblichkeit eines Volkes“. Mit dem Hilfswerk„Mutter und Kind“ ruft die NSW. das geſamte deutſche Volk zur Selbſthilfe auf. Sie will damit nicht den ſtaatlichen und kommunalen Stellen neue La— ſten auferlegen, ſondern das Volk ſoll Trä⸗ ger des Gedankens und der Tat werden, daß nur geſunde Mütter und geſunde Jamilien den Volksbeſtand ſichern können. Mit dem Hilfswerk„Mutter und Kind“ ſoll auch keine Doppelarbeit geleiſtet werden. Es trägt den Charakter der zuſätzlichen Hilfe und hat ſich zum Ziel geſteckt, Lücken auszufüllen, vorbeu— gend zu wirken und den Hilfseinrichtungen neue Impulſe für ihre Arbeit zu geben. Die beſte Hilfe für Mutter und Kind iſt die, daß dem Vater ein ſeiner Lebenslage und der Größe der Familie entſprechender Ar- beitsplatß vermittelt wird. Es iſt alles daran— zuſetzen, daß in dieſem Jahre die Familien- väter und vor allem die Väter aus kinder- reichen Familien, ſoweit dieſe noch arbeits— los ſind, Arbeit und Verdienſt bekommen. Der Aufgabenkreis des Hilfswerkes iſt weit geſpannt; er umſchließt Wirtſchafts⸗ hilfe, Arbeitsplatzhilfe, Wohnungshilfe, Müt⸗ tererholung und Mütterſchulung, Hilfe für die werdende Mutter und Sondermaßnahmen für die ledige Mutter. Bis in jedes kleine Dorf muß der Gedanke des Hilfswerkes getragen und dort lebendig werden. Damit eröffnet ſich eine volkser— haltende und volkserzieheriſche Aufgabe von größtem Ausmaß. Die Aufgabe kann nur ge⸗ löſt werden, wenn jeder deutſche Volksgenoſ— ſe durchdrungen iſt von letzter Verantwor⸗ tung und letzter Pflichterfüllung für Dienſt an Familie, Volk und Staat. S o SSO ASO AD Wo zwei eſſen— werden auch dre ſatt! Spende am Sonntag zum Eintopfgericht! Vericht der Saarlommiſſion Genf, 2. März. Das Völkerbundsſekretariat veröffentlicht am Donnerstag einen Auszug aus dem letz— ten Vierteljahresbericht(1. Oktober bis 31. Dezember) der Regierungskommiſ— ſion des Saargebietes an den Gene— ralſekretär des Völkerbundes. Bei der Dar— ſtellung der politiſchen Lage im Saargebiet verweiſt die Regierungskommiſſion auf ihren letzten Vierteljahresbericht, der ſchon die Gründe für die Verhängung von Sonder— maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Ord— nung und Sicherheit enthalten habe. Jum Schluß muß die Regierungskommiſ-⸗ 575 feſtſtellen, daß ſich die Jahl der Arbeits- oſen von 35 302 Ende September auf 39 841 Ende Dezember erhöht hat. Die Saarregie- rung kröſtet ſich damit, daß dieſe Jahl immer 1892 günſtiger ſei als die am Ende des Jahres Fonn⸗ und Feiertagsruhe Einheitliche Kegelung im ganzen Reich. Berlin, 2. März. Der Schutz der Sonn- und Feiertage iſt bisher in Deutſchland in den Ländern ver ſchieden geregelt. Die einheitliche Rege- lung der Feiertage macht auch auf dieſem Gebiet eine Neuordnung notwendig. Durch das Geſetz über die Feiertage wird da— her der Reichsinnenminiſter ermächtigt, im Einvernehmen mit dem Reichspropaganda— miniſter Vorſchriften über den Schutz der Sonn- und Feiertage, auch der rein kirchlichen Feiertage, zu erlaſſen. Beſprechungen über eine einheitliche Rege; lung der Schutzbeſtimmungen ſind bereits eingeleitet, ſo daßßz mit dem Erlaß der neuen Vorſchriften ſchon in Kürze zu rechnen iſt. Die Beſtimmunge nüber die Geſtaltung der nalio⸗ nalen Feiertage erläßt der Reichspropagan⸗ daminiſter im Einvernehmen mit dem Reichs- innenminiſter. Das Geſetz ſieht drei ſolcher Feiertage vor, für deren Ausgeſtaltung der Reichspropa⸗ gandaminiſter verantwortlich iſt, den Na⸗ tlonalfeiertag am 1. Mai, den Hel⸗ dengedenktag und den Erntedank⸗ ta a. — 2——ͤͤ /᷑— — Chriſtentum und Volk Eine Rede des Aeichsbiſchofs. Berlin, 2. März. Auf einer großen Kundgebung der Deut⸗ ſchen Chriſten ſprach Reichsbiſchof Müller. Zu der Behauptung, die Deutſchen Chriſten wollten einen neuen Wotans⸗ kult aufrichten, erklärte der Reichsbiſchof, es hieße dieſen gehäſſigen Verleumdern zuviel Ehre antun, wollte man dagegen proteſtieren. Wenn in dieſer Zeit harte Kritik am Chriſten⸗ tum geübt wurde, ſo ſei das nicht einmal zu bedauern. Dieſe Kritik ſolle zu ſtrenger Selbſtprüfung mahnen, wo die Schuld dafür zu, ſuchen ſei, daß ſich große Maſſen von der Kirche abgewandt hätten. Wenn die Diener der Kirche in engſter Gemeinſchaft mit dem Volke geſtanden, die Sprache geſprochen hät⸗ ten, die das Volk verſteht, dann wäre der Zuſtand wahrſcheinlich ein ganz anderer. Durch die Einigung der 28 Landeskirchen ſei ein 400 Jahre altes Sehnen in Erfüllung ge— gangen. Das Chriſtentum ſei nicht aus dem Judentum erwachſen, ſondern im Kampfe ge— gen das Judentum geworden. Die jungen Theologen müßten in die SA. und in die Arbeitslager. Sie müßten das Volk, ſeine Sprache, ſein Denken und Fühlen verſtehen lernen und ſich ſo das Vertrauen ihrer Ge— meinde erwerben. Der Reichsbiſchof ſchloß mit dem Appell, das zu überwinden, was uns innerlich trenne. Kämpfer für ein Ziel zu werden, ein Volk, ein Staat, eine Kirche. Es mird weiter„geprüft“ Edens Pariſer Beſprechungen. Paris, 2. März. Ueber die Unterredung des Großſiegelbe— wahrers Eden, der von Rom kommend in Paris eingetroffen iſt und dort mit dem Mi— niſterpräſidenten Doumergue und dem Außenminiſter Barthou verhandelte, wird eine amtliche Mitteilung ausgegeben, in der es heißt, Eden habe Doumergue und Varthou über das bisherige Ergebnis ſeiner Reiſe un— terrichtet und die grundſätzlichen Richtlinien der engliſchen Denkſchrift ſeien geprüft wor— den. Miniſterpräſident Doumergue und Außen- miniſter Barthou, ſo heißt es weiter, haben Herrn Eden angekündigt, daß ſie dieſe Prü⸗ fungen fortſetzen werden und ihn in nächſter Zeit von den Schlußfolgerungen unkerrichken werden, die die franzöſiſche Regierung kref— fen wird. Deutſche Tagesſchau Strafanträge im Handwerkskammerprozeß. Im Kölner Handwerkskammer⸗ prozeß beantragte der Staatsanwalt gegen den angeklagten früheren Reichstagsvizepräſi⸗ denten Thomas Efſſer wegen genoſſen⸗ ſchaftlicher Untreue, Untreue und Bilanzver— ſchleierung ein Jahr Gefängnis, 500 Mark Geldſtrafe und drei Jahre Ehrverluſt. Gegen drei weitere Angeklagte wurden ähnliche Stra— fen beantragt, bei einem Angeklagten Frei— pruch mangels Beweiſes. Widerlegung unwahrer Gerüchte. Die Preſſeſtelle der Landesleitung Oeſter— reich der NSDAP. teilt mit: Die in den letzten Tagen von verſchiedenen Seiten— beſonders in der Auslandspreſſe— in Um⸗ lauf geſetzte Melvung, daß Landesinſpektor Theo Habicht vom Führer ſeines Amtes enthoben worden ſei, iſt un wahr und ent⸗ ſpricht in keiner Weiſe den Tatſachen. Ebenſo unwahr und aus der Luft gegriffen iſt die in dieſem Zuſammenhang gebrachte Meldung, „daß an feiner Stelle der Stabsleiter des Steieriſchen Heimatſchutzes, Ing. Rauter, un- ter Beigabe des Neichsſtatthalters von Bayern, General Ritter von Epp, als Inſpektor für Oeſterreich eingeſetzt wurde.“ 5 Neue Getreideverordnungen Die Jeſipreisgültigkeit verlängert. Berlin, 2. März. Die Reichsregierung hat eine Reihe neuer wichtiger Verordnungen zur Regelung der Getreidewirtſchaft erlaſſen. In der amtlichen Mitteilung darüber heißt es u. a.: Mit der Einführung der Feſtpreiſe für Brotgetreide iſt im Oktober des vorigen Jahres nicht nur für den Bauern und Land⸗ wirt, ſondern überhaupt für den geſamten Getreidemarkt eine völlig neue wirtſchaftliche Grundlage geſchaffen worden. Die dem Feſtpreisſyſtem in erſter Linie ge⸗ ſtellte Aufgabe, der Landwirkſchaft eine Ver. wertung ihrer Ernte an Roggen und Weizen, ſoweit zur Ernährung der Bevölkerung er⸗ forderlich iſt, zu feſten und gerechten Preiſen zu ſichern, iſt duraus⸗ ft worden. Dargüber hinaus hat der Roggen⸗ markt in ſeiner Geſamtheit einen ſo ge⸗ ordneten und organiſchen Verlauf genom- men, daß er auch für den Reſt des Wirt⸗ ſchaftsjahres als in ſich geſund und befeſtigt betrachtete werden kann. Am Weizen⸗ markt ſind infolge des beſonders großen Ertrages der letzten Ernte gewiſſe Stockun— gen des Angebots in den frachtungünſtig gele— genen Gebieten— den ſogenanten toten Winkeln— aufgetreten, die zeitweilig die Aufnahme von Weizen durch die öffentliche Hand erforderlich machten. Mit Wirkung vom 8. März 1934 wird die Ausfuhr von Weizen bis zum 15. Juli 1934 mit der Maßgabe zu— gelaſſen, daß mit Hilfe der erteilten Aus— fuhrſcheine bis zum 31. Juli 1934 die glei⸗ che Menge Futtergerſte, Mais oder Dari zoll⸗ frei eingeführt werden kann. Die Wieder— einfuhr von Weizen iſt auf dieſe Ausfuhr⸗ ſcheine nicht zuläſſig. Sodann ſind die nach der bisherigen Rege⸗ lung mit dem 30. Juni 1934 ablaufenden Jeſtpreiſe bis zu dem Zeikpunkt, wo die neue Ernte erwartet werden kann, verlän⸗ gert worden, und zwar bei Roggen bis zum 15. Juli, bei Weizen bis zum 15. Auguſt 34. Die Preishöhe iſt die gleiche, wie ſie für den Juni feſtgelegt worden iſt. 1 Auf diefe Weiſe wird erreicht. daß min⸗ deſtens 500 000 Tonnen Weizen und etwa 200 000 Tonnen Roggen mehr, als bei der bisherigen Geſetzeslage der Fall war, zu den Feſtpreiſen abgeſetzt werden können. Ferner iſt Vorſorge dafür getroffen wor— den, daß die Nachprüfungen über die In ne— haltung der Einlagerungspflicht der Mühlen aufgrund der Verordnung vom 5. November 1933 noch weſentlich verſchärft und mit beſonderer Genauigkeit durchgeführt werden. Durch wiederholte Kontrollen der einzelnen Mühlen wird ſicherge— ſtellt werden, daß am Auslauf des Wirt— ſchaftsjahres die Mühlen die vorgeſchriebenen Pflichtmengen an Weizen auf Lager haben. Schließlich iſt, da der Weizenmarkt gerade an der Wende Februar-März allgemein als beſonders angeſpannt gelten mußte, die Reichsſtelle für Getreide und Futtermittel ermächtigt worden, noch einmal mit Weizen⸗ käufen in den„toten Winkeln“ einzugreifen. Weitere Maßnahmen von allgemeiner Bedeu— tung, die einen geregelten Ablauf des Ge— treidewirtſchaftsjahres ſicherſtellen ſollen, ſte— hen bevor. Der Auslandsabſatz Die Induſtrie zur Wirktſchaftspolitik. Berlin, 2. März. Unter dem Vorſitz von Dr. Krupp von Bohlen und Halbach trat Donnerstag der Ausſchuß für allgemeine Wirtſchafts- und So— zialpolitik beim Reichsſtand der Deutſchen In⸗ duſtrie zu einer Arbeitstagung zuſammen. Die Verhandlungen erſtreckten ſich auf faſt alle Gebiete der Wirtſchaftspolitik unter Be— tonung der für die Arbeitsheſchaffung nan der In kurzen Worten: Am Donnerstag hatte der König von Bul⸗ garien in Berlin eine zweiſtündige Unterre⸗ dung mit dem deutſchen Außenminiſter von Neurath. Die deutſchen Parteien des Saargebiets haben ſich einheitlich in die Deutſche Front eingegliedert. Die deutſch⸗polniſchen Wirtſchaftsverhand⸗ lungen führten zur Beendigung des Zoll⸗ kriegs, der die Wirtſchaftsbeziehungen zwi⸗ ſchen beiden Ländern ſeit 1925 geſtört hat. Im Kölner Handwerkskammerprozeß be⸗ antragte der Staatsanwalt gegen den frühe⸗ ren Reichstagsvizepräſidenten Eſſer ein Jahr Gefängnis. In Tilſit wurde der SA⸗Mann Stiegel von einem Kommuniſten durch einen Meſ⸗ ſerſtich ermordet. In Helſingfors begann der große Spio— nageprozeß gegen die Hausangeſtellte An⸗ tila und Genoſſen. Das ſpaniſche Kabinett Lerroux iſt zurück⸗ getreten. Man rechnet mit der Wiederbe⸗ trauung Lerroux. Induſtrie zu ergreifenden Maßnahmen. Hierbei bildete bei voller Würdigung der auf dem Inlandsmarkt erfreulicherweiſe zu verzeichnenden Belebung die Sorge um die Erhaltung und Skärkung unſeres Auslands- abſatzes den Hauplgegenſtand in den Berich⸗ ken der Verkreler der einzelnen Ausfuhrin⸗ duſtriezweige. Einmütigkeit beſtand darüber, daß unter Aufrechterhaltung der Währung Erleichterungen für die Ausfuhr im Geſaml⸗ intereſſe der deutſchen Volkswirtſchaft drin⸗ gend gebolen ſeien. Generaldirektor Junghans, der Vor⸗ ſitzende des Kartellausſchuſſes beim Reichs⸗ ſtand der Deutſchen Induſtrie, berichtete über „Mittel und Wege zur Beſeitigung der Ver⸗ luſtwirtſchaft“. Seine Ausführungen erſtreck— ten ſich in der Hauptſache auf die mittle⸗ ren und kleineren Betriebe der Fertiginduſtrie, namentlich ſofern ſie als Ex⸗ portinduſtrie unverſchuldet durch den Gang der Entwicklung in große Not gekommen ſeien. Die Hoffnung dieſer Induſtrien ſei nunmehr auf größere Erfolge bei ihren Ver⸗ ſuchen für eine geſunde Marktrege⸗ lung gerichtet Nur eine verluſtfreie Induſtrie könne ſelbſt oder durch Anlei⸗ hen Geldmittel frei machen, um durch Er⸗ neuerung ihrer Anlagen die Staatsinitiative bei der Arbeitsbeſchaffung abzulöſen und wieder ein geſunder Träger für Steuern und Löhne zu werden. Ueber die Durchführung des Geſetzes zur Ordnung der nakionalen Arbeit ſprach der ſtellvertretende Vorſitzende des Ausſchuſſes für Wirtſchafts⸗ und Sozialpoli⸗ tik, Handelskammerpräſident Pietzſch. Er ſtellte ſeine Ausführungen unter den Leitſatz, daß die Durchführung des Geſetzes im nationalſozialiſtiſchen Geiſt der Gemein⸗ ſchaftsarbeit zwiſchen Unternehmern und Ar⸗ beitnehmern erfolgen müſſe, die möglichſt im Wege eigener verantwortungsbewußter Selbſtverwaltung, die ſich aus dem Geſetz er⸗ gebenden Aufgaben zu erfüllen hätten. In dieſem Zuſammenhang komme der Bildung und Zuſammenſetzung der im Geſetz vorge⸗ ſehenen Sachverſtändigenbeiräte und Ausſchüſſe beim Treuhänder der Arbeit weſentliche Bedeutung zu. Der Berichterſtalter richtete an das Unter. nehmerkum den dringenden Aufruf, als Füh⸗ rer der Betriebe ihre verantwortlichen Auf, gaben im Sinne echter Volksgemeinſchaft durchzuführen. Wenn ſo alle Teile— Unter. nehmer und Arbeitnehmer— zuſammen⸗ ſtehen, dann ſei nicht daran zu zweifeln, daß das Ziel des Geſeizes, den Klaſſenkampf end⸗ lich zu beſeitigen, erreicht werden würde. Oeſterreichs Freiwilliges Schutzkorps marſchiert auf. 5 Unſer Bild zeigt den öſterreichiſchen Vizekanz⸗ ler, Major Fey(zu Pferd), die Parade des Freiwilligen Schutzkorps in Wien abnehmend Unſer Familienname Vom Vornamen zur erblichen Familienbe⸗ zeichnung. Heute iſt es ſelbſtverſtändlich und eine un⸗ erläßliche Notwendigkeit, einen Familien⸗ namen zu beſitzen. Es war jedoch nicht im⸗ mer ſo, daß man neben dem Vornamen auch einen Geſchlechternamen führte. Der Vor⸗ name genügte bei den einfachen Rechtsver⸗ hältniſſen und der Geſellſchaftsordnung frü⸗ herer Zeiten vollauf. Es waren echt deutſche Namen, deren man ſich bediente und die man unterſchiedslos den Gliedern vorneh⸗ mer Familien, wie auch den Gliedern niede⸗ ren Standes gab. Die deutſchen Namen zeichneten ſich durch ihre klare Bedeutung aus, denn der Deutſche wollte ihn verſtehen, ſein Name ſollte klingen und irgendwie in Beziehung zu ſeinem Träger ſelbſt, zu ſei⸗ nen Eigenſchaften ſtehen. Der Träger hatte deshalb auch Freude an ihm. wußte von ſei⸗ nem Sinn und machte ihm Ehre. Bis in die Zeit der hohenſtaufiſchen Kai⸗ ſer hinein hatte man von einem anderen als dem Vornamen keine Kenntnis. Wohl hatte die Zahl dieſer durch die Einführung des Chriſtentums längſt eine Vermehrung er— fahren, die Verbreitung der Sitte, einen Fa— miliennamen anzunehmen, kam jedoch erſt im 12. Jahrhundert auf. Da bei zunehmen— der Vergrößerung der Volksſtämme die ge— ſellſchaftlichen Verhältniſſe künſtlicher wur⸗ den, ermöglichte der Vorname allein nicht mehr die nötige Unterſcheidung zwiſchen den einzelnen Perſonen, weshalb man zu Fa—⸗ miliennamen überging. Der Adel kannte wohl ſchon etwas früher den Ge— ſchlechternamen, der ſich meiſt auf den Be— ſitz oder die Herkunft bezog. Zum größten, Teil entlehnte man die Familienna— men den Vornamen, die urſprünglich nur eine Perſon bezeichnet haben, nun aber feſt wurden und ſich auf die Nachkommen vererbten. In der Haupt'ache bilden alſo jene uralten Mannesnamen den Grundſtock zu unſeren heute gebräuchlichen Familiennamen. Sie ſind in der Mehrzahl vom einſtigen vä— terlichen Vornamen abgeleitet und durch vielfache Veränderungen und Verſtümme— lungen auf uns übergekommen. Man wähl— te aber auch ſolche Namen, welche den Cha— rakter, ſein äußeres Merkmal des Menſchen, die Beſchäftigung, das Gewerbe oder den Stand beſchrieben. Das geſchah dann oft in der Weiſe, daß man das Beiwort mit dem Artikel dem Vornamen nachſetzte(Heinrich der Lange, Fritz der Kleine uſw.). Im Lau— fe der Zeiten fiel dann aber der Artikel faſt völlig fort, ſo daß aus Hans der Lange ein— ſach Hans Lange wurde. Bezeichnete ein derartiger Name ſeinen Träger trefflich, ſo ſtimmte die Charakteriſierung bei den Nach— kommen, auf die er überging, meiſt nicht mehr. Die Beibehaltung diente dann ledig— lich nur noch praktiſchen Zwecken Andere Familien nannten ſich nach einem Tiere. Sie wollten ſich aber keineswegs durch ſolche Namen mit dem Tiere identifi— zieren, ſondern ſich nur eine hervorragende Eigenſchaft des Tieres beilegen. Wahr— ſcheinlich aber ſind derartige Tiernamen, die als Familiennamen vorkommen, einſt bloße Hausnamen geweſen. Es war früher ein alter Brauch, daß man in den Städten Häuſern und auf dem Lande dem Die Rei men dürfe. Hofe einen Namen verlieh. Die Stadt hatte nur wenige Häuſer, ſo daß die Bezeichnung nach Straßen und Nummern noch nicht er⸗ 1% war. Man unterſchied die Häu⸗ er deshalb nach Namen. Sie waren über dem Eingang an das Haus geſchrieben oder in einem Bilde in Stein feſtgehalten. Der Hausname übertrug ſich ſpäter auf die Fa⸗ milie. Auf Wirtshausſchildern und bei der Bezeichnung für eine Apotheke ſpielt der Hausname noch heute eine Rolle. Namen die dem Wohnſitz und der Her⸗ kunft entliehen ſind, finden wir ſchon in äl⸗ terer Zeit. Es iſt jedoch zu bezweifeln, ob es ſich hier um die früheſte Form des Fa⸗ miliennamens handelt. Wer über Grundbe— ſitz verfügte, nannte ſich eben nach dieſem. Bei Aenderung des Beſitzes wurde auch meiſt der Name gewechſelt und der des neuen Wohnortes angenommen. Es kann nicht für wahrſcheinlich gelten, daß es ſich bei den uns überlieferten Fami⸗ liennamen, die mit dem Wörtchen„von“ ge— ſchmückt ſind, um lauter Namen adliger Fa⸗ milien handelt. Auch bürgerliche Familien nannten ſich mit dieſer Präpoſition, da ja naturgemäß der Nane eines Hofes allein nicht zur Namensbezeichnung verwendet werden konnte. Erſt im 17. Jahrhundert verbreitete ſich dann langſam die Vorſtel— lung, daß das„von“ nur dem Adel zukom— Allmählich ſind deshalb auch die von bürgerlichen Familien verwendeten Präpoſitionen von, zu, auf, in uw. wegge— fallen oder mit dem Namen verſchmolzer. worden(Vomberg, Imhof. Vonderheid Vonderſand). Unſere Familiennamen ſind alſo nicht ganz Schall und Rauch, denn ſie waren ehe— dem ſinnvoll und bewußt gewählt, wenn dieſer Sinn heute auch nicht mehr offen aus allen Namen ſpricht. Die älteſten Landwirbeltiere Eine falſche und eine richtige Senſation.— Was aus dem„vierbeinigen Fiſch“ des Polar⸗ forſchers Koch wurde.— Wichtige Erkennt⸗ niſſe zur Abſtammungslehre. Als der däniſche Polarforſcher Lauge Koch im Herbſt 1932 von ſeiner Oſt-Grönland⸗Ex⸗ pedition zurückkehrte, verbreitete ſich wie ein Lauffeuer die ſenſationelle Mitteilung, die Ex⸗ pedition habe den„vierbeinigen Fiſch“ ent⸗ deckt, eine der merkwürdigſten naturwiſſenſchaft- lichen Kurioſitäten, die man ſich denken könne. Von erfahrener Seite wurde dem entgegenge— treten, und wie man ſieht, mit Recht. Allerdings iſt die naturwiſſenſchaftliche Sen⸗ ſation nach der hervorragenden Bearbeitung, die die Funde von dent Ehepaar Stenſiö⸗ Stockholm erfahren haben, um nichts geringer geworden. Es hat ſich dabei„nur“ heraus— geſtellt, daß Lauge Koch ſtatt vierbeiniger Fiſche zum erſten Male die Knochen der älte— ſten Landwirbeltiere entdeckt hat. Bisher wußte man nur aus Fußſpuren in Pennſyl— vanien, daß es in der Zeit vor dem Karbon außer Fiſchen noch andere Wirbeltiere gab, wie Edinger in den„Naturwiſſenſchaften“ mit— teilt. Die erſten Knochenfunde dieſer anderen Wirbeltiere ſind deshalb umſo bedeutſamer. Es zeigte ſich, daß es ſich bei dieſen älteſten Landwirbeltieren um Amphibien handelt, jener Gattung alſo, deren Lebensverlauf ſowohl durch den Aufenthalt im Waſſer wie auch Ein altmodiſches Zimmer. Eleganz von geſtern. Ein auf dem Lande bemimmt ißt. Vie Zuſammen⸗ letzung der Kopflnochen iſt der der Fiſche ähn⸗ lich. Sie zeigen überhaupt eine weitgehende Verwandtſchaft mit den Quaſtenfloſſenfiſchen, deren Ueberreſte man auch an der gleichen Stelle vorfand. Man hatte ſchon früher die Vermutung, daß dieſe Quaſtenfloſſer den Fiſchahnen der Vierfüßler am nächſten ſtehen. Jetzt beſtätigen die Funde dieſe Annahme. Die Eigentümlichkeit dieſer älteſten Landwir⸗ beltiere beſteht darin, daß ſie Naſenlöcher an der Unterſeite des Dachſchädels beſitzen. Sten⸗ ſiöb konnte nun vor kurzem bei einem anderen Fund von Quaſtenfloſſern ein inneres und zwei äußere Naſenlöcher ſeſtſtellen, von denen das hintere dieſer beiden Naſenlöcher an der unterſten Kante der Wange liegt. Die nahe Verwandtſchaft dieſer Knochen⸗ funde von Landwirbeltieren mit denen der Fiſche— Quaſtenfloſſer— legt die Annahme nahe, daß wir hier die älteſten Vorfahren aller Amphibien gefunden haben. Es läßt ſich weiter mit größter Wahrſcheinlichkeit dar⸗ aus ſchließen, daß dieſe älteſten Amphibien und Quaſtenfloſſer einen gemeinſamen Ahn ge— habt haben müſſen, ſo daß hier die gemein⸗ ſame Wurzel für die Entwicklung vom Fiſch zum Landwirbeltier zu erblicken iſt, für die Abſtammungslehre von größter Bedeutung. Man muß ſich die weitere Entwicklung der Amphibien ſo vorſtellen, daß das Naſenloch allmählich den Schädel hinaufgewandert iſt, da es ja bei den jüngeren Amphibien auf der Oberseite des Schädels liegt.— Vierbeinige Fiſche lennen wir nun ja leider jetzt nicht, wie es die erſte Mitteilung über dieſe Funde wollte, dafür aber eine für die Wiſſenſchaft in ver⸗ ſchiedener Beziehung ungleich wichtigere Ent— deckung, die, vor allem bei Vervollſtändigung der Funde, wie man ſie erwarten darf, noch reiche Früchte tragen wird. . Zeigt Euch am 4. März als wahrhafte Deuſche! Es iſt kalt geworden Ein unerwarteter und empfindlicher Wetter⸗ ſturz, begleitet von Graupel- und Schnee— böen und einem Temperaturſturz um 14 Grad binnen wenigen Stunden, iſt im Rheintal und in der Hardt erfolgt. Heftige Schneeſchauer verwandelten die ganze Rheinebene in eine Winterlandſchaft; vielfach liegt der Neuſchnee fünf Zentimeter hoch. Als Merkwürdigkeit ſei erwähnt, daß die hotzen Schwarzwaldlagen zu einer Zeit, da in ganz Nordbaden ſtunden⸗ lange Schneefälle niedergingen, von dem aus Norden vorſtoßenden Wintereinbruch noch un⸗ berührt geblieben waren. Wiederzugelaſſene Baltikumlümpfer Karlsruhe, 1. März. Der Badiſche Staatsanzeiger veröffentlicht folgende Bekanntmachung des Miniſters des Innern: Die am 22. Januar 1934 ausgeſprochene Auflöſung des Landesverbandes Baden der Baltikumkämpfer, Vereinigung ehem. Grenz⸗ ſchutz- und Freikorpskämpfer, Sitz Mannheim, wird aufgehoben, nachdem der Verband in— zwiſchen in die SA-Reſerve 2 eingegliedert wurde. Die Aufhebung des Verbots erfolgt unter der Bedingung, 1. daß von den Angehöri⸗ gen des Großdeutſchen Baltirüm⸗Verbandes kel⸗ nerlei beſondere Uniform getragen wird und 2, daß alle Männer unter 35 Jahren und diejenigen Mitglieder, die nicht im Baltikum 1 0 ſogenannte fördernde Mitglieder, aus⸗ ſcheiden. Aufruf an die Jugend! In dieſem Jahre vertäßt eine große Al zahl der Wadi Led die Bollsſchule, um den Weg ins Leden anzutreten. Viele El⸗ tern werden um die Zukunft ihrer Söhne be⸗ ſorgt ſein. Ein großer Teil dſeſer Jugeno wird wiederum verſuchen, in die Stadt zu kommen, um hier irgend eine Stelle zu er⸗ halten. Kameraden des Landes! Bleibt draußen; in Euerem Bauerndorf, erlernt dort die Lano⸗ wirtſchaft und werdet tüchtige Landwirte. Ihr, die Träger der deutſchen Zulunft, ſollt ewig verwachſen ſein mit Heimal und Scholle, Ihr ſollt die ewigen Kämpfer ſein um jedes Stück⸗ chen Erde, Ihr ſollt dem Boden die Feucht abtingen, damit das geſamte deutſche Volk leben lann. Ihr erfüllt damit eine heilige Pflicht allen denen gegenüber, die im deut⸗ ſchen Bauerntum den Qnell der Urkraft der Nation erbliten. Durch intenſiwve Schulung auf landsirt⸗ ſchaftlichem Gebiete werdet Ihr mit allen Sparten Eures Berufes vertraut gemacht. Be⸗ rufswettkämpfe werden in Euch den Willen wachhalten, von Jahr zu Jahr immer mehr zu leiſten. Durch Abhaltung landwirtſchaftlicher Lehrgänge wird Euch jungen Kameraden prak⸗ tiſch und theoretiſch das Rüſtzeug gegeben zum ſchweren Lebenskampfe. Bleibt auf dem Lande, zeigt durch Eure Arbeit, daß Ihr gewillt feid, in der Aus⸗ übung Eures Berufes alles zu geben, damit Deutſchland leben kann. a Hei! Hitler! gez. Friedhelm Kemper, Md, jugendführer. MdR, Landesbauernfährer. Tatders⸗ gez. Huber, gez. Hch. Siekierſky, Leiter des Sozial⸗ amtes der HJ., Gebiet Baden. Lichtbilder vom Vereidigungsalt Für die Landespropagandaſtelle, Die Landesſtelle Baden⸗Württemberg des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Peopaganda, Abteilung Lichtbilderdieaſt, Karlstuhe, Erbprinzenſtraße 15, benötigt Licht⸗ bilder von der Vereidigung und Heldenge⸗ deuifeſee der Aufmarſchbezirke Manne im, Karlsruhe, Freiburg und Konſtanz. Die Bild⸗ ſendungen wollen der obengenannten Biiditelle zue Verfügung geſtellt werden. Wiſſen Sie das? Im Rechnungsjahr 1932-33 wurden in Deutſchland 31,5 Milliarden Zigaret her⸗ geſtellt, gegenüber 28,5 Milliarden in Vor⸗ jahr, ſo daß auf den Kopf jedes in Deutſch⸗ land lebenden Menſchen rund 50 Stück ent⸗ fallen. * Von etwa 30 Millionen Auslandsdeutſchen find rund 20 Millionen katholiſch. Auf den Philippinen werden 80 verſchiedene Sprachen geſprochen; zu der Inſelgrupve ge⸗ hören insgeſamt 6000 Inſeln. und altem Leinen zurück. Geſchickt machte ſie den erſten schlieſt die Schalter NR OMAN VON FP. WIL Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale) 28 „Nein, Herr Reiſer!“ Der Portier wunderte ſich über das Verhör. Nun erklärte Alex Reiſer, um was es ſich handelte. „Ein Einbruch, Herr Reiſer—— das wäre ja furchtbar!“ „Ja— und dieſer Gentleman-Verbrecher iſt der Dame gegenüber zudringlich geworden, und ſie hat ihn gezüchtigt. Auf dies Mal ſetze ich als Erkennungszeichen große Hoff— nung. Bei Ihrer Beobachtungsgabe werden Sie genau darauf achten, Portier— nicht wahr?“ Er hielt inne. Ein älterer Herr, mit kurzgeſchnittenem Bart, trat zu dem ſich tief verneigenden Portier. N „Ich vergaß— hier, meine neue Adreſſe!“ Er reichte ihm ein Papier.„Poſt ſoll nachgeſchickt werden, Tele— gramme auch“, ſprach er in akzentuiertem Ausländerdeutſch, rollte das„R“, wie die Ruſſen es tun. f „Jawohl, Herr Graf!“, verbeugte ſich der Portier devot. „Wer war der Herr?“ fragte Alex Reiſer. „Der ruſſiſche Graf, von dem ich ſoeben ſprach.“ 0 „Ah ſo.“ In kurzen Worten erläuterte Alex Reiſer, was geſchehen war. „Diskretion“, warnte er.. „Liegt in unſerm Geſchäftsintereſſe, Herr Reiſer. Am beſten, wir unterrichten ſofort den Herrn Direktor und unſern Hausdetektiv.“ f „Schön. Und achten Sie ſcharf auf einen Gaſt mit ge— eichneter Wange.“ 5 f cen wir, Herr Reiſer, der geht mir nicht durch— ausgeſchloſſen.“ Herr in dunklem, ſeidenem Pyjama wanderte unruhig im Raum auf und ab. Sein blaſſes Geſicht zeigte über die linke Wange einen grellroten Streifen und eine merkbare Schwellung. „Ausgeſuchtes Pech! wirkt!“ knurrte er.„Aber ein raſſiges Frauenzimmer war's ſchon, trotzdem“, bewunderte er. Wer ſie nur ſein mochte?, dachte er weiter. Dame?— gewiß, aber kommt eine Dame zu einem Herrn ins Hotel?, reſümierte er, lachte hellauf. Heutzutage, da nehmen ſie's nicht ſo genau. Das iſt die Frauenfreiheit! Schöne Freiheit— na, er ſelbſt weiß ein Lied davon zu ſingen. Pfui Deibel, ſchüttelte er ſich. Wer nur dieſe Dame war? Wie das brannte, als biſſen hundert Ameiſen. Was konnte er dagegen tun? Zum Arzt war zu riskant, er mußte vorſichtig ſein. „Bleiben wir bei kaltem Waſſer!“ Er tauchte ein Taſchentuch in ein Glas und hielt es auf die verletzte Stelle. Eine Stunde Kühlung würde gut tun. Er klingelte. Zu ſeiner Ueberraſchung kam die Zimmerwirtin, eine ältere Geheimratswitwe, die ſich tapfer„mit ihren Möbeln“, wie ſie ſelbſt ſpottete, das Leben verdiente. „Sie ſelbſt, gnädige Frau?“ ſagte er beſtürzt. „Das Mädchen iſt aus“, lächelte ſie, ſah ihn an, unter⸗ brach ſich:„Aber was haben Sie denn für eine Verletzung, Herr Schmid?“ „Unglücklicher Zufall, gnädige Frau. Bin immer etwas Außenſeiter. Suchte ſtille Waldwege. Im Gewirr entglitt mir ein Zweig, peitſchte gegen mein Geſicht“, endete er befriedigt, als er ſah, welchen Eindruck es machte. Ein geſteigertes mütterliches, warmes Empfinden ſtand in den feinen Zügen der alten Dame. „Warum ſind Sie nicht gleich zu mir gekommen, Herr Schmid? Jetzt iſt die Backe ſchon ſtark geſchwollen— wir hätten gleich eſſigſaure Kompreſſen auflegen müſſen. Einen Augenblick, ich hole eine Schale herbei.“ Sie verſchwand, kam bald mit einem Porzellanbecken Damit die Viſage recht auffällig Umſchlag, war voll mitleidiger Hilfsbereitſchaft. Das liebevoll Sorgſame tat ihm wohl, weckte Erinne- rungen. Was er lange nicht getan— er dachte an ſeine Mutter. Aber nein!, wiſchte er den Gedanken fort, aus innerer Scham heraus, und lächelte ſpöttiſch. Ein dunkler Schatten glitt durch ſeine Gedanken— Scham, Reue? „Schmerzt ſes ſehr, Herr Schmid?“ fragte ſeine Helferin, Er lachte. „Das iſt das Wenigſte, gnädige Frau. Aber herum laufen wie ein Frauenzimmer, das Zahnſchmerzen hat, einen Wickel über den Kopf tragen, das hat etwas Be— ſchämendes ſür einen geſunden Mann.“ „Alſo verletzte Eitelkeit! Ich dachte, die Herren der Schöpfung litten weniger an dieſer weiblichen Krankheit“, ſpottete ſie ein wenig, fragte gleich darauf beſorgt:„Nicht wahr, die Kühlung tut wohl?“ „Und Ihre Güte, gnädige Frau“, ſagte er wärmer, als ſeine Gewohnheit war. „Güte? Sagen Sie das nicht! Egoismus iſt es; ein wenig helfen macht uns Frauen ſelbſt die größte Freude.“ „Die Frauen von heute denken anders in der Be— ziehung.“ „Nur die Ausnahmen. In Wirklichkeit ſind die Frauen von heute viel beſſer als ihr Ruf. Empfindung iſt kein Modeartikel, den man an- und auszieht; es kommt immer auf die Frauen an, Herr Schmid. Frauenhände ſind dazu da, Wunden zu heilen, nicht zu ſchlagen.“ „Es gibt auch Frauenhände, die letzteres gnädige Frau“, meinte er lakoniſch. „Wenn es not tut!“ meinte ſie nachdenklich.„Doch Sie hatten geklingelt, Herr Schmid. Was wünſchten Sie?“ kam ſie auf die Veranlaſſung ihres Kommens zurück. „Ich wollte Anna bitten, mir eine Taſſe Tee und ein Butterbrot zu bringe.“ „Anna hat Ausgang, aber ich mache es Ihnen gleich zurecht.“ „Nicht doch, gnädige Frau! Ich möchte Ihnen keine Arbeit machen.“(Fortſetzung folgt. beſorgen, — VVVPPCPPPPPVPPPPPPPVPVPVVPPPPPPTPPPVPDPTPPPTVVPPVPPDPPPVPVVVbPTPPVV— Mädchens nicht recht erholen. Es war, als habe dieſes 12. Jortſetung. Nachdruck verboten. Frau Max Weitz konnte ſich nach der Geburt des kleinen neunte Kind die Geſundheit der Mutter aufgezehrt. Die zuſtige, kugelrunde Frau Weitz war abgemagert, fühlte ſich bedrückt; ſie fuhr die Woche zweimal nach der Stadt zum Arzt, bei dem ſie in Behandlung war. „Nun ſind wir ja endlich auf demſelben Wege“, ſagte die Mutter, als ſie eines Tages mit Sabine in der Bahn zuſammentraf.„Willſt du auch zu dem Sanitätsrat?“ „Nein, ich gehe zu dem neuen Arzt.“ Die Mutter ſchüttelte den Kopf.„Von dem habe ich aber nicht viel Gutes gehört. Er iſt nicht im Aerzte⸗ verein—“ „Nun, was tut das, wenn er gute Kuren macht?“ gab Sabine zurück.„Es iſt ein Zeichen, daß er neue Wege geht, und man weiß nicht, ob ſeine Wege beſſer ſind—“ „Für einen anſtändigen Arzt gibt es meines Wiſſens nur einen Weg“, fagte Frau Weitz.„Was willſt du denn bei ihm?“ „Ich werde auf mein Herz unterſucht. Ich will mich im Winter operieren laſſen“, ſagte Sabine.„Und zwar von einem Profeſſor in Berlin, den Frau Mathieſſen perſönlich tennt. Ich will endlich meine Schmerzen los ſein.“ „Du willſt dich operieren laſſen?“ entſetzte ſich Frau Weitz.„Aber Kind, dir fehlt doch nichts.“ „Ach ja, Mutter... Das meint ihr alle... „Du lieber Gott, das bißchen Gliederreißen. Man käßt ich doch nicht zum Vergnügen operieren? Das iſt ja gerade, wie wenn einer probiert, wie's Hängen iſt. Auf einmal hängt er wirklich...“ Sabine lächelte. Die Mutter mit ihrer einfachen Denkungsweiſe würde ja nie den ethiſchen Wert oder Un— wert ihres Lebens erfaſſen. Sie ließ ſich unterſuchen, der Arzt ſtellte eine gute Herz— tätigkeit feſt, und ſie fuhr zu Frau Mathieſſen, um ihr mit— zuteiten, daß ſie ſich zu der Operation entſchloſſen habe. „Bravo“, ſagte dieſe, und drückte der mutigen Freun din die Hand.„Was iſt aus Ihnen geworden!— Wie ſind Sie in der kurzen Zeit gewachſen!“ 40 2 Sabine ſaß mit ihrem Manne im Warteſaal des Opera— teurs in Berlin. Die Klinik des Profeſſors war im Stil eines großen Hotels eingerichtet. Im Warteſaal ſaßen wohl zwanzig Frauen. Mit jeder ging der Profeſſor in ſein Sprechzimmer und kam nach fünf Minuten wieder heraus, um der Hausdame die Nummer des Zimmers zu— zurufen, in das die Patientin geführt werden ſollte. Nicht eine einzige wurde wieder entlaſſen. „Der hat die Unterſuchungen aber los“, meinte Entges. „Er iſt ja auch wegen ſeiner todſicheren Diagnoſen berühmt“, ſagte Sabine ſtolz, daß ſie nun bald der Gegen— ſtand der fünf Minuten langen Aufmerkſamkeit dieſes be— rühmten Mannes ſein würde. Endlich kam ſie an die Reihe. Nach fünf Minuten war die Unterſuchung beendet. Die Operation mußte ſofort vorgenommen werden, Zimmer Nummer dreiundzwanzig. Der Arzt war dafür be— kannt, daß er alles operierte. Auch Sabine wurde operiert. 25·** Nach vierzehn Tagen konte ſie heimreiſen. Entges holte ſie ab, aber im Coups ſtellten ſich heftige Rücken— ſchmerzen ein, ſo daß ſie in Frankfurt Station machen und im Hotel bleiben mußten. Am anderen Morgen erklärte Sabine, ſich nicht rühren zu können; ſie ſtöhnte bei jeder Bewegung. Ein Arzt kam und unterſuchte ſie. Es müßten die Narben ſein, meinte er, die noch ſchmerzten, daran ſei nichts zu machen, man müßte ſich daran gewöhnen. Aber Sabine vermochte ſich nicht an die Schmerzen zu gewöhnen; ſie ließen auch nicht nach, wenn ſie ſich hin⸗ legte, ſie ſtrahlten von den Beinen aus bis in den Rücken hinauf. Nun lag ſie wieder daheim im Bett, kränker als je. In dem Hoſpital des Profeſſors hatte ſie die Bekannt— ſchaft einer begeiſterten Anhängerin des Paſtors Emmel gemacht. Dieſer ſähe den Patienten in die Augen und ſtelle die Diagnoſe. Er hätte auch ihr in die Augen ge— ſchaut und ſie geheilt. Als die Schmerzen immer heftiger wurden, fuhr Sabine zu dem Paſtor, der am Rhein ein großes Beſitztum hatte. Es war November, es lag ſchon Schnee, eine ſcharfe Kälte hatte eingeſetzt, die Teiche waren zugefroren. Der Paſtor, ein ſchöner Mann mit langem Chriſtus— bart, betrachtete lange ihre Augen. „Sie ſind verheiratet?“ ſagte der Paſtor. „Jawohl.“ Er ſchaute ſie ſcharf und durchdringend an.„Haben keine Kinder—“ „Nein.“ „Sie haben ſchon einmal mit der Lunge zu tun ge— habt—“ Sabine beſann ſich.„Ja, leichten Huſten habe ich öfters, aber ob es gerade von der Lunge kommt—“ „Sie fühlen dann Stiche im Rücken—“ 5 „Ja, wenn ich huſte, tut es manchmal dort weh, zwiſchen den Schultern.“ „Ganz richtig. Und dieſe Stiche fühlen Sie jetzt den Rücken entlang?“ „Und in den Beinen.“ Ihre Unterſuchung war beendet; ſie mußte Bäder im Freten nehmen, ſich im Bach in den naſſen Lehm legen und den Körper mit Lehm einhüllen. Sie empfand zuerſt eine ſchreckliche Kälte, aber dann durchrann ſie ein herr⸗ liches Wärmegefühl. Sie lebte von Obſt, Schrotbrot, Ge⸗ müſe, und fühlte ſich wie neu geboren. Nach einer Woche traf eine Depeſche ein, die Entges ſo⸗ fort nach dem Rhein beorderte. Er traf abends ein und ſaud Jabine mit einer Halsentzündung im Bett; ſie Copyright by Martin Feuchtwanger Halle(Saale). Sie war beim Baden im Freien unvorſichtig geweſen und hatte ſich erkältet. Er blieb und pflegte ſie. In dieſer Zeit fühlte er, wie er an dieſer Frau hing. Schwach von dem Fieber, abgemagert lag ſie da, in ihrem weißen Nacht⸗ kleidchen. Sie drückte ſeine Hand an ihre Wange und fragte nach dem Hof. „Wie geht's daheim, Ulli?“ „Oh, wie immer“, ſagte er trocken. „Ach, Ulli, ich mache euch viel Laſt!“ Sie brach in Tränen aus. Und er mußte ſie tröſten und beruhigen, obwohl ihm die Bitterkeit die Kehle zuſchnürte. Aber an ihre Kuren durfte man nicht rühren. Sie zitterte, ſobald er davon ſprach, ſie mit heimzunehmen. Schließlich brachte er ſie mit Gewalt nach Hauſe, und ſie legte ſich dort gleich mit ihren alten Schmerzen ins Bett. Alles war umſonſt. Wie konnte es auch anders ſein, da er ſeine Meinung nicht änderte und keine Reue zeigte. . Laura Weitz hatte nach Sabines Verheiratung ihre Beſuche auf dem Hofe eingeſtellt. Sie lebte viel auf Reiſen, meiſt in München, und kam nur noch an die Moſel, um ihre Eltern zu beſuchen. Ihr Bruder war nicht in das Geſchäft ihres Vaters eingetreten, ſondern zur Regierung nach Trier gegangen. Dieſen Winter hatte Laura plötzlich ihren Weg wieder nach dem Hof gefunden; ſie kam her⸗ übergefahren und leiſtete„der armen Sabine“ Geſellſchaft. Daß in Sabines Ehe etwas nicht in Ordnung war, hatte ſie längſt gehört. Unglückliche Ehen ſind immer inter— eſſant... Die anderen verheirateten Freundinnen ſprachen nur von ihren Kindern. Aber mit Sabine konnte man wenigſtens jetzt Unterhaltungen führen; der Schmerz hatte ihr Kindergeſicht veredelt. Laura war nun Mitte der zwanziger Jahre und noch immer unvermählt. Sie war allmählich von den Männern wegen ihrer ſcharfen Zunge gefürchtet. Wenn ſie zu Sabine kam, wußte ſie immer eine Niedertracht von den Männern zu berichten. In ihrer Phantaſie nahm jeder bewundernde Blick eines Mannes die Geſtalt einer Liebes— erklärung an, auf dieſe Weiſe hatte ſie bereits einer Legion von Männern Körbe erteilt; auch Ulrich hatte ſie einſt„ab— gewinkt“.„Wir hätten doch nicht zuſammengepaßt.“ „Aber damals, bei dem Kaffee, warſt du doch feſt ent— ſchloſſen“, wandte Sabine ein. Laura ging darüber hinweg.„Ich wußte, daß du ihn liebteſt, und wollte ihn dir nicht wegnehmen, ſchon aus verwandtſchaftlichen Rückſichten.“ Sabines ungläubiges Geſicht veranlaßte Laura hinzuzufügen:„Ich bin übrigens nicht die einzige.“ „Die Ulrich abgewinkt hat?“ „Ja, meine Freundin Lore Hilt hat ihm auch einen Korb gegeben. Hat er dir davon nie etwas erzählt?“ „Nein, nie“, ſagte Sabine, der das Herz höher ſchlug. „Aber das iſt doch bekannt. Denke, faſt wäre ich an die Moſel gekommen', ſagte ſie. Lore Hilt und die Moſel!l, ſtelle dir das einmal vor.“ Darüber konnte Sabine nicht lachen. Die Empörung nahm ihr jedes Wort. Das war nun ſchon die dritte Frau. Er hatte ihr geſagt, ſie ſei ſeine„erſte Liebe“ ge— weſen. Wie viele mochten noch da ſein, von denen man nichts wußte? Sabine begann allmählich eine tiefe Verachtung gegen das männliche Geſchlecht zu erfaſſen. Sie verſtand ihren Mann nicht mehr, verſtand die Einrichtung dieſer ganzen Welt nicht, und alles, was ſie nun hörte, beſtärkte ſie nur in ihrer Verachtung. Sie hatte erwartet, Ulrich würde eines Tages reuevoll kommen und geſtehen:„Sabine, ich habe es mir überlegt; ich will wieder gutmachen, was ich gefehlt.“ Sie wäre ihm um den Hals geflogen, denn in ihrem haßerfüllten Herzen ſchlummerte doch noch ein Reſt jener leidenſchaftlichen Zu⸗ neigung, derer ſie ſich jetzt ſchämte. Aber würde ſich wohl jemals ein Mann dazu bereit finden, einen Fehler ein— zugeſtehen? Entges betrat das Giebelzimmer ſeiner Frau ſelten. Er konnte nicht umhin, einzugeſtehen, daß der Raum mit Ge— ſchmack und ſehr wohnlich eingerichtet war, aber er fühlte ſich unter dieſen aufgeſtellten Büſten von Beethoven, Goethe, Strauß und Nietzſche und den überfüllten Bücher- regalen, nicht recht behaglich. Und jedesmal, wenn er kam, fand er etwas Neues; ein Bild von einer anderen ihm un— bekannten Größe, immer war es etwas ganz Beſonderes. Ueber Sabines Bett hing eine Reproduktion. Eine Mutter, die ſich weinend über das Bett ihres Kindes beugte... Sabine zeigte es ihm mit der ihr jetzt eigenen Begeiſte— rung. „Gibt es etwas Wunderbareres, als den Kopf dieſer Mutter?“ Entges warf dem Bilde einen feindlichen Blick zu. „Die Tränen ſind mir zu dick“, erwiderte er und ging hinaus. Er wußte keinen Rat mehr. Wußte nicht, ob die Schmer— zen wirtlich beſtanden, ob ſie ſo ſchlimm waren, wie ſie tat. Aber er ſagte ſich wieder, daß doch kein Menſch ein Ver⸗ gnügen daran finden konnte, ſich monatelang ins Bett zu legen und über eingebildete Schmerzen zu jammern. Die Bekannten fragten ſchon lange nicht mehr nach dem Be— finden ſeiner Frau. Der Sanitätsrat ſogar wich ihm aus. Als er ihn eines Tages zufällig in der Bahn traf, ſah der Arzt, daß Entges Haar an den Schläfen grau geworden war. Er ſah auch vernachläſſigt aus. Er fragte nach Sa⸗ bine. Er hatte gehört, die Operation habe nicht viel ge⸗ holfen. „Da haben Sie nur recht gehört.“ „Ja, wiſſen Sie, lieber Entges, für das Leiden gibt es keinen Rat außer einen einzigen, den ich Ihnen aber nicht geben kann, denn Ihre Frau iſt aus zarterem Stoff als die Bauernweiber. Sie ſind, glaube ich, zu gut zu ihr. S es Braub auf bem Mglęlbel H neee Noman von Liesbet Oil 2—— „Ich habe alles verſucht“, ſagte Entges.„Auch mit dem anderen geht es nicht.“ „Ja, ja, für fixe Ideen hat man keine Rezepte“, er⸗ widerte der Arzt. Narren hielt. Wenn er darüber nachdachte, warum jetzt alles ſo verändert war, packte ihn der Grimm. Er hätte mit der Fauſt dreinſchlagen mögen in dieſe ſentimentale Frauenzimmerwirtſchaft, die jetzt bei ihm eingeriſſen war. Schlug er ihr einen ihrer neuen unvernünftigen Wünſche ab, ſo weinte ſie, aß nichts mehr und ſchlief auch nicht mehr. An Gewicht nahm ſie immer mehr ab. Sabine war ſo ſenſibel geworden, daß der geringſte Widerſtand ſie krank machte. 1358 Und ſo ließ er alles gehen. Aber wenn dann im Winter das breite Fenſter in Sabines Schlafzimmer ſein roſiges, ſanftes Licht ausſtrahlte, das ſich von dem einſamen Licht ſeiner grellen Bureaulampe merkwürdig unterſchied, ſtieg in ihm ein Neidgefühl und ein Groll auf gegen den roten Schimmer, der ihn anzog und zugleich fernhielt. So oft er Sabines abgemagertes Geſicht mit den umſchatteten, unnatürlich großen Augen ſah, hätte er vor ſie hinknien und ihre Hände küſſen mögen: Komm wieder zu mir, Sabine, ich verkomme ohne dich. Aber er brauchte dann nur ſo ein Märtyrerbild oder die Ruſſenkappe der Bürger— meiſterin auf der Brücke auftauchen zu ſehen, dann waren alle weichen Regungen zu Eis erſtarrt. Er lebte allein und las die Zeitung bei Tiſch, wie ein Junggeſelle. Niemand fragte nach ihm. Der Beſuch kam zu ſeiner Frau. Zu ihm kamen nur Weinreiſende, Heu— hänvler. Müller und zuweilen der Poſtdirektor aus Trier. Im Winter, wenn der Hof verſchneit war und es ſchon um vier Uhr dunkel war, ging er öfters gegen Abend zu Buttich hinauf, um einen Skat zu ſpielen. Droben war es immer laut und luſtig. Die Karten flogen auf den Tiſch. Buttich erzählte Geſchichten vom„Trierer Mathes“, der Förſter machte ſeine Jagdwitze und ſie tranken und ſpielten bis Mitternacht. Aber nach einem ſolchen Abend hatte er dann wieder für lange Zeit genug... „Du armer Kerl!“ ſagte ſeine Mutter, als ſie ihren Sohn bei ſeiner einſamen Mahlzeit in dem großen, kalten Zimmer antraf, deſſen Dauerbrenner nie mehr in Ord— nung war. Oben lag ſeine Frau und las Goethe und Schopenhauer. In der Küche johlten die neuen Mägde mit den Knechten und das Geſchirr ſtand noch vom Abend vorher in den Gefäßen. Ach Gott, das konnte ſie gar nicht mit anſehen. Sie ging hinaus und drückte ſtumm die Tür zu. In ihr zitterte alles vor Empörung. Frau Entges war weiß geworden in dieſen letzten Jahren. Ihre Augen, die einſt ſo ſcharf und gefürchtet waren, ſahen nicht mehr gut. Sie trug eine Brille. Des Abends mochte ſie weder leſen noch eine Handarbeit machen. Dann ſaß ſie in ihrer Wohnſtube am Fenſter, ſah in den Abend hinaus und dachte an ihren armen Jungen mit ſeiner kranken Frau. 14. 5 11 K Als Entges nach einer Geſchäftstour ſein Haus betrat, empfing ihn das Stubenmädchen auf der Treppe, und bat, er möchte einmal gleich zu ſeiner Frau kommen. Er ſtieg die Treppe langſam hinauf. Es war, als hätte er auf einmal bleierne Füße bekommen. Sabine empfing ihn in ihrem Bett, aufgeſtützt in ihre Kiſſen. „Endlich kommſt du“, ſagte ſie.„Eben war Frau Mathieſſen mit ihrer Schwägerin hier. Dieſe kommt eben aus Wiesbaden. Sie war bei dem berühmten Doktor Hunderich, von dem ich dir geſchrieben habe. Weißt du, das iſt der Arzt, der ſeine Patienten auf eine ganz beſon⸗ herumlaufen; ſetze dich hier an mein Bett—“ Er ließ ſich ſchwer auf den Stuhl nieder. Die Schwägerin der Mathieſſen hatte ſeit zehn Jahren an Schlafloſigkeit gelitten. Kein Mittel half bei ihr, bis ſie zu dieſem Doktor Hunderich gekommen war. Der hat ſie durch Hypnoſe geſund gemacht. Er befahl ihr, zu ſchlafen, und ſie ſchlief. Er heilte alles: Rheumatismus, Arterienverkalkung, Blinddarmentzündung und Frauen⸗ krankheiten und operierte grundſätzlich niemals. „Sie hat mir ſeine Bücher mitgebracht—“ Sabine reichte ihm drei gelbe Hefte, die vor ihr auf der Bettdecke lagen. „Aber ſo ſage doch ein Wort, Ulrich. Iſt es dir nicht recht, daß ich es einmal mit ihm verſuche?“ „Was ſoll ich da ſagen, Sabine. Reiſe hin, laß dich be⸗ gaunern; wir wollen doch wenigſtens keinen übergehen.“ „Wie häßlich du das ſprichſt“, ſagte ſie. Die Tränen ſtanden ihr ſchon wieder in den Augen.„Nun habe ich mich umſonſt gefreut. Du haſt eben kein Intereſſe mehr für mich. Ach, du haſt es ja nie gehabt...“ Er ſtand auf.„Sabine, ſchweige davon—“ „O ja!“ rief ſie mit bebender Stimme,„denn dann hätteſt du mich nicht leben laſſen wie eine Magd. Anſtatt mir Gelegenheit zu geben, mich fortzubilden, habe ich Hüh⸗ ner und Schweine füttern müſſen. Vier Jahre lang habe ich gekocht wie ein Küchenmädchen. Du haſt nicht einmal gewußt, daß es etwas Beſonderes war... Nein, nein, das haſt du nicht gewußt—“ „Allerdings nicht“, ſagte er,„denn meine und deine Mutter haben ihr Leben lang dasſelbe getan, ohne zu fin⸗ den, daß es ihrer unwürdig ſei.“ „Unſere Mütter ſind Menſchen der vorigen Genera⸗ tion!“ rief ſie heftig. „Ja. Und jetzt regiert das neue Weib“, ſagte er, die Hand auf der Türklinke.„Haſt du mir das ſagen wollen?“ „Ich habe dir nur mitteilen wollen, daß ich morgen reiſe.“ „Zu dem Kurpfuſcher hundertunddrei?“ Sie antwortete nicht, ſondern drückte auf die Klingel Man kann auch zu gut ſein...“ und legte ſich in die Kiſſen zurück. So klingelte ſie jetzt den ganzen Tag. N Fortſetzung folgt, Entges hatte das Gefühl, als ob das Leben ihn zum dere Art hehandelt. Aber du mußt nicht ſo im Zimmer, ler entworfen iſt, die gleichen ind, wie auf dem zur Veröffentlichung ge⸗ langten Abdruck. Eine kommuniſtiſche Verfäl⸗ chung kommt nicht in Frage. Anſcheinend wer⸗ Den von irgend einer Stelle ſyſtematiſch über Varteiamtliche Druchſachen Gerüchte verbreitet t ver Behauptung, ſie enthielten verſteckte emuniſtiſche Propaganda. Das Ziel dieſer Herüchtemacher iſt, leichtgläubige Vollsgenoſ⸗ Aus der Heimat Gedenklage 2. März 1491 Der Ritter Franz von Sickingen auf der Ebernburg bei Kreuznach geboren. 1824 Der Komponiſt Franz Smetanag in Lei⸗ tomiſchl geboren. 1829 Der amerikaniſche Staatsmann Karl Schurz in Liblau bei Köln geboren. Prot. und kath.(5): Simplicius Sonnenunterg. Sonnenaufg. 6.46 n Mondaufg. Mondunterg. 6.49 Trag friſch des Lebens Bürde! Arbeit heißt des Mannes Würde, Kurzer Bach, fließt Erdenleid, Langer Strom, die Ewigkeit. Ernſt Moritz Arndt. * *** Beſchneiden von Hecken und Buſchwerk. Hecken⸗ und Buſchwerk, deren Zweige auf öffentliche Fahr⸗ und Fußwege hinausragen, ſind mit Rückſicht auf den Straßenverkehr zu— rückzuſchneiden bezw. zurückzubinden. Das Zu⸗ rückſchneiden iſt nach Art. 8 des Naturſchutz⸗ geſetzes zum Schutze der Vögel und der Vo⸗ gelbruten in der Zeit vom 1. März bis 1. Auguſt eines jeden Jahres verboten. Zuwider⸗ handlungen werden beſtraft. e Etwas von der Schwarzamſel. Das ſchönſte Konzert im Frühling iſt das der warzamſeln. Hunderte von Schwarzamſeln en von den Bäumen herab ihre melodiſchen Lisder um die Wette ertönen. Ihren Unter— ſchlupf finden die kleinen Sänger in Ziergärten. Dort bauen ſie ſich entweder im Geſträuch oder auch gleich in den Lauben ihre Neſter. Die Amſel iſt ſehr zutraulich, wenn ſie gut gehegt und gepflegt wird. Sie iſt faſt wie ein Haustier, nur bewahrt ſie immer eine ge— wiſſe Reſerve. Ihrer Natur nach iſt ſie ja ein ſcheuer Vogel, doch hat ſie ſich heute ſchon an, die Städte gewöhnt. Auch im Winter hüpft ſie in Gärten und Höfen umher und ſieht ſich nach den Abfällen um. Di i Feinde der Amſeln ſind die K Wettervorhersage: Vielfach bedeckt, aber meiſt trocken. Eintopfmahl— Oypfermahl! Das Eintopfgericht iſt in kurzer Zeit ein deutſcher Volksbrauch geworden. Die deulſche Nation begeht dieſe ernſte Feier zum Ge⸗ dächenis an die Toten des Weltkriegs, in deſ⸗ len Granatfeuer die Volksgemeinſchaft aller Menſchen deutſchen Blutes geboren wurde. So wie damals Offizier und Mann, Arbeiter und Atsdemiler aus einem Keſſel ſpeiſten, ſo ver⸗ inigt uns auch heute einmal im Monat das Einkopfeſſen zu einer Gemeinſchaft, die keine Anterſchiede der Klaſſe oder des Standes kennt. — Das Eintopfgericht iſt jedoch nicht nur eine ſchöne Geſte, eine ſentimentale Erin erung an vergangene Zeiten, ſondern es iſt ein Opfer⸗ mahl, in dem immer wieder aufs neue der Gedanke der Volksgemeinſchaft erlebt und ver— 5 Eintopfeſſen vereinigt be— Städten Deutſchlands an fedem Sonntag im Monat zahlreiche Volks n zu einem gemeinſamen Eſſen in einem ffentlichen Saal. Erwerbsloſe und hohe Be— amte, Handwerker und Akademiker ſitzen i ter Reihe an einem Tiſch.— topfeſſen ſoll für diejenigen, die täglich mit einem Eintopfgericht begnü len, ein gewiſſes Opfer ſein. Darum ſeinen Sinn verloren, wenn es ſo üp bereitet wird, daß es nur noch der Fort Nach ein Eintopfeſſen iſt, und es hat auch keinen lan, wenn nicht das erſparte Geld wirk⸗ ich für die notleidenden Brüder geopfert wird. Opfert am 4. März durch das Eintopfgericht! Gegen die Vexierbild⸗Krantheit Darmſtadt, 2. März. Das Staatspreſſe— amt teilt mit: In letzter Zeit wurde wie— derholt das an Plakatfäulen uſw. aufgehängte von der Reichsführung der NS-Volfswohl⸗ fahrt in Berlin herausgegebene Plakat„Ge⸗ unde Eltern, geſunde Kinder“ beanſtandet und eiltzeiſe ſogar entfernt, weil auf der Schürze größeren Mädchens angeblich zu leſen ſei Tot J“, der von demſelben Mädchen ge⸗ ktragene Henkelkorb beim Umdrehen des B des einen eingeſchlagenen Schädel, der ausge⸗ teeckte Arm desſelben Mädchens den Stiefel, oer den Schädel eingeſchlagen haben ſoll, dar⸗ tctellen ſollen. g. il⸗ Es iſt feſtgeſtellt, daß auf dem Original, f das von einem durchaus einwandfreien Künſt⸗ Zeichen enthalten * en derart zu beeinfluſſen, daß ſie von ſich her⸗ aus derartige Druckſachen der Partei oder lonſtiger amtlicher Stellen vernichten. Das Pla⸗ kat„Geſunde Eltern, geſunde Kinder“ ſowie die gleichnamige Broschüre werden auf Anord⸗ Kung der Reichsleitung der NSwWohlfahet weiker aufgehängt bezw. verbreitet. Jeder Volksgenoſſe hat, wenn er Perſonen, die Gerüchte dieſer Art verbreiten, antrifft, dieſe feſtzuſtellen und insbeſondere nach dem Urheber der Redereien zu forſchen. Meldungen 11 0 Art ſind an die nächſte Polizeibehörde zu geben. Die Bedeutung der Dorftirche Dorflürchenvorſtehertag.— Dank an Prälat Dr. Djehl. Friedberg, 2. März. Der 29. Dorfkirchen⸗ vorſtehertag für das ſüdliche Oberheſſen in Fauerbach hatte ſeine beſondere Bedeutung durch die Anweſenheit von Lic. Dr. Dietrich und den oberheſſiſchen Propſt Knodt, der den einleitenden Gottesdienſt hielt. Auf der eigent— lichen Tagung führte Landesbischof Der. Dietrich u. a. aus: 1 Er erkenne als Führer der Großheſſiſchen Kirche gern an, daß durch die Dorfkirchenta— gungen gedeihliche Arbeit zur Errichtung des chriſtlichen Staates geleiſtet worden ſei. Die evangeliſche Kirche Heſſens und vor allem auch die Dorfkirchenbewegung verdanke ſeinem Amtsvorgänger, Prälat Diehl, außerordentlich viel. Die Verdienſte dieſes Mannes, beſon— ders auf dem Gebiet der Erforſchung der Hei— matgeſchichte innerhalb! i en Weſens, ſeie! annt. Hierfür ſchulden wir P rälat Diehl Dank und Verehrung und hoffen, daß ſein wertvoller Rat der Kirche auch weiter— hin erhalten bleibe. i N 0 Landesbiſchof würdigte die Verdienſte gates, durch den die bäuerliche r anerka: vorden ſeil. Volk 11 a4 tei blnt⸗ und boden bundenen Landbepöller ung ärkten zeln, aus denen die Wi dung unſeres Vofles kommen werde. 5 ö Darauf hielt Dekan Scriba einen gedanken über die Dorfkirche und De Hitler ſchafft Arbeit Maßnahmen des Arbeitsbeſchaff programms im el Achenbaches wie Verbeſſerung der anliegenden Wieſen Gemeinde Oberdieten mit 3000 Tage Ausbau von Wegen im Umlegungsbezirk durch Gemeinde Weilbach mit 3600 Tagewerken; Aufforſtung einer ertragloſen Obſtpflanzung 1 Ausbau der Diete und des 5 —ñ—ñ—ͤ—e.——ͤ———„—V—3:' durch Gemeinde Wolfsanger mit 600 Tage— werken. — i 4 i Aus Heſſen und Naſſau 8 Frankfurt a. M., 2. März.(Neuer Intendant beim Südweſtfunk.) Reichsminiſter Or. Goebbels hat den Inten⸗ danten des Südweſtdeutſchen Rundfunks, Wal— ter Beumelburg, zum Intendanten der Berliner Funkſtunde ernannt. Jum kommiſſariſchen In— tendanten des Südweſtdeutſchen Rundfunks in Frankfurt am Main iſt der bisherige Inten- dant des Deutſchen Volkstheaters am Her— mann-Platz in Berlin, Hans Otto Fricke, be— ſtellt worden. Frankfurt a. M., 2. März.(Falſche 5eldſtücke.) Neuerdings laufen wieder wei⸗ und Fünfmarkſtücke um, die leicht als gefälſcht zu erkennen ſind. Bei den Zweimark⸗ ſtücken handelt es ſich vo end um gegoſſene Stücke, die an ihrer ſchlechten Verſilberung, ihrem grauen Ausſehen und groben Fehlern auf den Schauſeiten als auch an der Rand— riffelung leicht erkennbar ſind. Beim Fallen auf den Boden zerſpringen dieſe Stücke. Un— ter den falſchen Fünfmarkf erſcheint in letzter Zeit beſonders eine Prägung, die an vielen Fehlern der Beſchriftung und an der ſcharfen Randriffelung erkennbar iſt. Der in der Prägung dargeſtellte Eichenbaum zeigt links oben einen dürren Aſt, der eine 5 darſtellt. Dieſe 5 iſt größer und bedeutend ſtärker als bei den echten Stücken. Wiesbaden, 2. März.(Arbeitsge⸗ meinſchaft der Auto busbetriebe) Seither beſtanden in Wiesbaden vier Autobus— betriebe, die ſich nun zu einer Arbeitsgemein— ſchaft für Autobusfahrten mit dem Zweck der Regelung der Fahrten nach einem einheitlichen Programm zuſammenſchloſſen. Für die Folge werden die Fahrten in die Umgebung Wies— badens nach einheitlichem Programm von der Arbeitsgemeinſchaft ausgeführt. Ausgeſchloſſen hiervon bleiben die Dienſt⸗ und Kursfahrten der Deutſchen Reichspoſt und der Wiesbadener Autoverlehrsgeſeilſchaft. Mainz, 2. März.(Opfer der Liebes⸗ tragödie.) Der aus der Liebestragödie am Fiſchtor bekannte Auguſt Dechent, der auf ſeine Braut geſchoſſen und ſich darauf ſelbſt einen Schuß beigebracht hatte, iſt ſeinen ſchwe— ren Verletzungen erlegen. * Aus der Welt des Wiſſens Nach dem letzten Ausweis über die amerika⸗ niſchen Einkommen im Jahre 1933 ſind die Einkommenſteuern nur von 20 Einkommen, die höher als eine Million Dollar waren, bezahlt worden, während 1929 zur Zeit der wirtſchaſtlichen Blüte noch 513 Millionärs⸗ Einkommen gezählt wurden. * In Europa gibt es derzeit 14 regierende Herrſcher und 16 Präſidenten. Politiſches Allerlei Berlin. Die Eröffnung der Leipziger Frühjahrsmeſſe am Sonntag, den 4. März, wird zwiſchen 11 Uhr und 11.40 Uhr auf alle deutſchen Sender übertragen. Die Eröff— e hält Reichsminiſter Dr. Goeb— bels. Kopenhagen. Der Architekt Eduard Hei— berg iſt vom Gericht zu 40 Tagen Haft ver— urteilt worden. Er hatte im September vori— gen Jahres dem deutſchen Geſandten in Ko— penhagen eine Entſchließung überſandt, in der die Reichsregierung beleidigt wurde. Warſchau. Wie amtlich mitgeteilt wird, wurde das in Rybnik erſcheinende Witzblatt „Die Spritze“ wegen eines Ausfalls gegen den Reichskanzler polizeilich be⸗ ſchlagnahmt. Gegen den verantwort— lichen Redakteur iſt ein gerichtliches Straf— verfahren eingeleitet worden. 3 Ii 7. zonfanr 12 Die Dreierkonferenz in Rom Von Italien zugegeben. Rom, 2. März. Die bevorſtehende Dreierzuſammenkunft zwiſchen Muſſolini, Gömbös und Dollfuß, die ver) ch am 12. März in Rom ſtattfinden wird, wird nun auch in der italieniſcher Preſſe offen zugegeben. Man bedient ſich hierbei des Mittels, das Ereignis aus Wien und ſogar aus London welden zu laſſen. detzte Nachrich Letzte Nachrichten 55. 17 Todesurteil beſtätigt Begnadigung dadurch hinfällig. 895147 0 2 4 ro: Leipzig, 2. rz. Der Schlächter Friede⸗ wald war im Februar 1927 vom Hamburger Schwurgericht wegen Mordes und verſuch— ten Mordes zum Tode verurteilt, aber dann zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt worden. Friedewald betrieb ein Wiederauf— nahmeverfahren, indem er darſtellte, er habe in Erregung und Notwehr gehandelt. Das Reichsgericht kam aber zur Verwerfung, da es den Tatbeſtand durch das Schwurgericht als Mord einwandfrei für geklärt anſah. So iſt das Todesurteil rechtskräftig geworden, da durch das Wiederaufnahmeverfahren die Be— gnadigung hinfällig wurde Kirchenführer zurückgetreten. Hamburg, 2. März. Landesbiſchof Dr. Schoeffel hat ſein Amt niedergelegt. Ebenſo haben Generalſuperintendent Dr. Knolle und die Paſtoren Mumſſen, Wehrmann und Dr. Junge ihre Aemter als Pröbſte niedergelegt. Superintendent verhaftet. Magdeburg. 2. März. Superintendent Jordan aus Gommern. Kreis Magdeburg, iſt feſtgenommen worden. Jordan hat mehrfach von der Kanzel die Regierung und das Dritte Reich verächtlich gemacht. Ein großer Spionageprozeß. „Helſingfors, 2. März. Im Hofgericht von Waſa begann die Verhandlung des ſogenann— ten Maſa-Lappoſchen Spionageprozeſſes Die Hauptangeklagte iſt die Hausangeſtellte Ant— tila. Auf der Anklagebank ſitzen noch ein ge— wiſſer Nieminen und ein gewiſſer Maenpää. Die Anklageſchrift bezichtigt die Anttila des Mordes und des Landesverrats bzw. der Mithilſe zum Landesverrat. Der Staatsan— walt ſagt, daß die Spionage auch zugunſten „jetrußlands erfolgt ſei. Die Angeklag— la geſtand. Spionage getrieben und zeiter der Patronenfabrik Lappo, den Obe rſtleutnant Asplund, ermordet zu haben. 1 7 ** I im 2. 10 Meuterei im Zuchthaus Tolle Zuſtände in einer amerikaniſchen Skrafanſtalt. Neuyork, 2. März. Kammiſſar Mac Cormick gab bekannt, daß im Zuchthaus auf der im ſtädtiſchen Be— ſitz befindlichen Welfare-Inſel wäh rend der letzten achttägigen Unwetterperiode * 85 5 dauernd Belagerungszuſtand ge— herrſcht habe te W habe infolge von Unruhen und beginnen Geſamtmeuterei fortgeſetzt Ausnahmedienſt verſehen müſſen. Eine von ihm kürzlich vorgenommene Be— ſichtigung der beiden Anſtalten habe aufſe— henerregende Enthüllungen ergeben. KRumſchmuggler und Nauſchgifthändler be— herrſchten die Zuchthaus verwaltung und führten ein Wohlleben, während weniger glückliche Inſaſſen hungerten. Weiterhin erklärte Kommiſſar Mace Cor— mick, daß eine Exploſion im Hoſpital des —— Zuchthauſes, durch die die Heizanlage außer Betrieb geſetzt wurde, der unmittelbare An— laß zu den Ausſchreitungen geweſen ſei. Die Unruhen hätten ſich dann über das ganze Zuchthaus ausgebreitet. 1300 Sträflinge hätten ſich erhoben und gegen die ſchlechte Verpflegung proteſtiert. Die Gefangenen hätten die Speiſen von den Tiſchen herunter— geſtoßen und laute Verwünſchungen vorge— bracht, bis ſchließlich die Wache im Speiſe⸗ ſaal erſchienen ſei und ſtrenge Maßnahmen angedroht habe. J. Uiernheimer confilmschau Bur heute Freitag. Grosse Extra-Vorstellung I. Tom Mix in: mein Freund der Rönig 2. Radio-Polizei-Patroille. im Central⸗Film⸗Palaſt. Den Filmfreunden Viernheims wird mit dieſer Freitags⸗Vorſtellung wieder mal Rechnung getragen. Beide Tonfilmwerke ſind voll Aben— euer, Senſalionen, Kriminal, Verbrecher jagten, Zirkusſcenen, Tom Mix Kunſtſtücke, Radio als Helfer der Polizei, Kampf gegen die Unterwelt, Liebe und Pflicht uſw. Alſo ſenſationelle und abenteuerliche Tonfilm Ereigniſſe, wie man ſie ſchon lange nicht mehr ſehen konnte. Deshalb heißt für alle Filmfreunde heute die Parole: Auf zu Tom Mix„Mein Freund der König“ und„Radio-Polizei⸗Patroille“. Ab morgen der neueſte Harry Piel-Großtonfilm„Mein iſt die Welt“ oder:„Ein Unſichtbarer geht durch die Stadt“. Alle Filmfreunde beſuchen dieſe Woche den Central-Film⸗Palaſt. 0* 2 U. T.⸗Tonſilmſchau. Die Woche: Ramon Novarro in „Tiebeslied der Wüſte“ Unſere Filmfreunde ſind entzückt, von all den prächtigen und inhaltsreichen Filmdarbietungen die wir bieten. Schlager auf Schlager! Jede Woche ein neuer Großfilm, der die Herzen un⸗ ſerer Beſucher bezaubert. Das dieswöchige Pro- gramm ſtellt wieder eine dieswöchige Großleiſtung da. Sie ſehen und hören: Ramon Novarro in dem beſtem Film ſeines Lebens„Liebeslied der Wüſte“. Ramon Novarro der bekannte Ben- Hur⸗Darſteller ſpielt in dieſem Film die Haupt- rolle und wird alles mit ſeinem hervorragenden Spiel und mit ſeinen einſchmeichelnden Geſängen bezaubern. Der Film führt uns nach Aegypten, nach Kairo, in die Wüſte und zeigt uns eine abenteuerliche, doch zarte Liebesgeſchichte eines jungen, ſchönen Aegypters mit einer ſchönen Eng⸗ länderin. Ein herrlicher Film der alle unſere Beſucher reſtlos begeiſtern wird. Sehr ſchönes Beiprogramm B 2 örſen und Mürfte Vom 1. Mätz. (Ohne Gewähr.) Berliner Deviſenkueſe 1 Pfund Sterling 12,76; 1 Dollar 2,51; 100 holl. Gulden 168,98; 100 Lire 21,63; 100 franz. Francs 16,50; 100 Schweizer Fran⸗ ken 86,98; 100 öſterr. Schilling 47,20. Frankfurter Schlachtviehmarkt. Auftrieb: 74 Rinder, 1084 Kälber, 288 Schafe, darunter 194 Hammel, 790 Schweine. Preiſe: Kälber—, 44, 31 bis 34, 33 bis? 27 bis 33; Hammel 34 bis 35, 31 bis 32 25 bis Schafe 30 bis 27 bis 29, 72 bis 26; Schweine—, 44 bis 47, 42 bis 475 41 bis 45, 35 bis 42.— Marktverlauf: Kälber, Hammel und Schafe mittelmäßig, aus⸗ verlauft, Schweine ſchleppend, geringer Ueber— ſtand. 1 38, 3 7 9 Mannheimer Getteidegroßmarkt. Weizen inl. 19,85 Feſtpr. Bez. 9 19,50, Bez. 10 0, Bez 11 20, Roggen inl. 16,90 bis 17, Feſtpr. Bez. 8 16,50, Bez. 9 16,80; Haſer inl. 15,60 bis 15,85; Soni⸗ mer- und pfätziſche Gerſte 18 his 18,80; Fut⸗ tergerſte inl. 16,50 bis 17; La Plata⸗Mais m. S. 19,25 bis 19,50; Erdnußku nen 16,75 bis 17; Soyaſchrot 15 bis 15,25; Napsk her e Kolo uchen 55 Seſamkuchen 17; Leinkuchen 17,25 bis 17,50; Biertreber getr. inl. m. S Malzkeime 14 bis 14,50; Trockenſchnitzel 9,75 bis 10, Rohmelaſſe 8,50 Steffenſch 11,25; Wieſenheu loſe 6 bis 6,40; Rotkleehen 6,40 bis 6,60; Luzerneklee⸗ heu 7,60 bis 7,80; Preßſtroh Raggen und Weizen 2,20 bis 2,40, Hafer und Gerſte 1,20 bis 1,40; Weizenmehl Spezial Null ſüdd. m. Aust. 27,90, April 30, m. Inl. 28,20, April 28,50; Roggenmehl nordd. 22,25 bis 23,50, ſüdd. und pfälz. 23,25 bis 24, 25; Weizenklete fein 10,25, grob 10,75; Roggenkleie 10,25 bis 11; Roggenfuttermehl 14,50 bis 12; Wei⸗ zennachmehl 15 bis 15,25; 40 16 bis 16,25. Mannheimer Kleinviehmarkt. „Zufuhr: 30 Kälber, 9 Schafe, 3 Schweine, 500 Ferlel, 303 Läufer. Preiſe: Ferkel bis e 2.5 14, über ſechs Wochen 19 bis 24; Läufer 25 bis 26. Kälber, Schafe und feabwedle nicht notiert.— Marktoerlauf: mit⸗ el. Rauhe Haut: Penaten Creme