Ab heute! in seinem schönsten Großtonfilm 4. 8. löbsslel de lat. Beiprogramm: 2. Dick u. Dof„Harte Eier und Nüsse“ 3.„Hilfe, Einbrecher“. 4.„Fox tönende Wochenschau“. Nolabersteloerung. Mittwoch, den 7. März 1934, vormittags 8 ¼½ Uhr, werden im Gaſthaus zum Deutſchen Kaiſer zu Viernheim aus dem Staatswald verſteigert: Stämme, Fichte: 3 St. 91. Kl., 1 St. Za. Kl.; Nutzknüppel 43 rm Eiche Garten- pfoſten 2,5 lg.(Nr. 4529— 4562 aus Kirſchen⸗ garten). Scheiter, Rm.: 152 Buche, 169 Eiche, 305 Kiefer, Knüppel, Rm.: 58 Buche, 72 Eiche, 6 Kiefer, 0,5 Erle; KRnüppelreiſig, Rm: 7 Buche; Aſtreiſig, Wellen: 1800 Buche(aus Poſtſtraße 6), 3300 Eiche(aus Kir- ſchengarten 16/17 und Ameiſenlache 6). Das Buchen-, Scheit⸗ und Knüppelholz aus Stallſchlag 4 und Paſtſtraße 6, Eichen Scheit und Knüppel aus Ameiſenlache und Maſtbrunnen, Kiefern ⸗Scheiter aus Minnigſtück und verſchie⸗ denen Diſtrikten. Unterſtrichene Nummern verſteigert. Steigerer, die mit Holzgeld aus 1932 und früher noch rückſtändig ſind, ſind vom Mitbieten ausgeſchloſſen. Heſſ. Forſtamt Viernheim. werden nicht Klein-Anzeigen haben im Viernheimer Anzeiger immer guten Erxfolg. Fur Keuntals! Anmeldung zur Aufnahme in die Volksſchule. Oſtern 1934. Am Montag, den 5. und Diens⸗ tag, den 6. März, nachmittags von 2—4 Uhr, ſollen die an Oſtern in die Volksſchule aufzunehmende Kinder in der Schillerſchule in folgender Reihenfolge zur Anmeldung vorgeſtellt werden: i Am Montag, die im vorigen Jahr zurück⸗ geſtellten und die in der Zeit vom 1. Okt. 1927 bis 1. April 1928 geb. Kinder. Am Dienstag die in der Zeit vom 1. April 1928 bis 1. Okt. 1928 geb. Kinder. Der Schulvorſtand: Gillig. Ammer Und Küche an junges Ehe- paar zu ver⸗ mieten. Zu erfragen im Vlg. Zu mieten gesucht Wohnung 2 Zimmer u. Küche per 1. April. Von wem, ſgt. d. Vlg. Meinen werten Kunden, Verwandten u. Bekannten zur Kenntnis, daß ich mein Geſchäft allein betreibe. Valentin Boock und Frau Karuſſellbeſitzer. Einige Zentner evtl. auch gegen gute E ß ka'r⸗ nllenandersir. 25 Hinderkasten- Magen blau mit Fell- decke billig ab- zugeben. Von wem, ſagt der Verlag. Stroh zu verkaufen, Del bedarf von Druckſachen bringen wir un— ſere Druckerei in Erinnerung. toffel zu tauſchen Achtung Achtung! Heute abend 8 Uhr findet im Kaiſerhof⸗ ſaal eine große Ver ſammluug aller Handwerksmeiſter Viernheims ſtatt. Alle Handwerksmeiſter müſſen mit ihren Lehrlingen und Gehilfen unter 18 Jahren erſcheinen. gez.: Franzke gez.: Rarl Froſchauer Ogruf. Geſolgſchaftsführer mad. F. b. Erfolg erzielen Sie durch ein Anſerat in dieſer Ztg. Zuckeprübenpfanzer Noos, Bauernführer. Heppenheim frei. „ 4 2. 5 . 5 5 6 9 5. — Heute abend halb 9 Uhr wichtige Versammlung sömeher Alt. Aeupflanzer ee bn e „Regelung des Kontingents 1934 N. B. Es ſind noch einige Fahrkarten nach Abfahrt Samstag 1 Uhr Rathaus. 35 täglich einige der Bewährten Kaiser's Brus- Caramellen schützen Sie in der rauhen 177 vor Husten, Heiserkeit und 5 Katarrh. 5 Aerztlich empfohlen. Ueber 150g 12 5 gegenüber Herrn-Sohien Damen-Sohlen Herrn. Absätze Damen-Absälze Empfehle mich tel 35 plg., Dose 40 und 75 Pig. Zu haben bei: Hnoineke Weltzel. a Ratnaus- Drogerie Peter fosHopn und 160 Plakate sichtbar. diese, Lawinenartiger Preissturz in der früheren jetzt im Hause Ehatt Bürstädterstraſſe 3 paratur von Hitlerstiefel, sowohl als auch alle anderen Schuhe werden nur mit anerkannt bestem Kernleder ausgeführt. Achtung! Billiger u. Gosser Miſchobſt 1a. 8 40 flaumen 835 Aprikoſen 8 40 ſchöne ſchw. Eier St. 9%, 10 St. 880 vollfr. Landeier Stück nur 12% Vollreis Pfd. v. 14 J an Liuſen„„ 19 Jan der Kirche bon 2.50 an bol 1.50 al von 9 70 an on 0 40 an auch in der Re- Erbſen gelb Pfd. 323 3% Nabatt Tams 82. Senkung! Hur. Della Frelan! Hradgs s- Frnranm. Tom Mun. Mein Freund d. Hönig Für alle Fmlraunde Zubel Sensalloglte TontmErelonts88. Mae Pole Fama . ͤ Kb Heute ist der größte Besuch im— Central-Film-Palast— zu erwarten. Y NS. Bekanntmachungen (Parteiamtliche Veröffentlichungen der NSDAP., Ortsgr. Viernheim und der Unterformationen). NSDAP., Ortsgruppe Viernheim Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19. Geſchäftsſtunden⸗ Einteilung: N. S. B. O. und Deutſche Arbeitsfront: Jeden Montag, Mittwoch u. Freitag, abends 79 Uhr Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag, abends 7—9 Uhr Kaſſenverwaltung der Ortsgruppe: Jeden Donnerstag, abends 7—9 Uhr Pflichtverſammlung der N. S. D. A. P. mit Schulungsabend am Montag, /9 Uhr im Gaſthaus„Gold. Engel“. Die Parteimitglie- der und Parteianwärter, die Mitglieder aller Unterorganiſationen der Su, SAR, Ss, SSM, SAM, NSKK. NS DB, NS⸗Frauenſch. NS⸗Bauernſchaft, BdM, HJ haben daran pflichtgemäß teilzunehmen. Die Blockwarte und Führer ſowie Führerinnen melden mir vor Beginn der Verſammlung die Stärke der anweſenden Mitglieder. Für die Blockwarte der PO, NSBO. und NSW. iſt das Erſcheinen Muß⸗-Pflicht Ich lade gleichzeitig alle Volksgenoſſen u. Volksgenoſſinnen, die hierfür Intereſſe haben, zu dieſer Verſamm⸗ lung ein. Heil Hitler! NSDAP. Ortsgruppe Viernheim gez: Franzke, Ortsgruppenleiter. Neichsluftſchutzbund. Vereinsführer der Geſangvereine, Turnvereine, Sportvereine, Krie gervereine erſcheinen am Freitag, den 2. März, abends ½9 Uhr, zu einer Ausſprache im Löwen.(Brückmann). Der Leiter. Rundfunk. Geſchäftsſtelle im Gaſthaus zum Freiſchütz. Sprechſtunden Dienstag und Frei⸗ tag von 18 bis 20 Uhr. Koſtenlos erhalten alle Mitglieder des R. D. R. Röhren und Geräte geprüft ſowie alle Auskünfte, über Rundfunkempfang, Störſchutz u. ſ. w. Neu⸗ aufnahmen für den R. D. R. werden in der Geſchäftsſtelle entgegengenommen. Sämtliche Störmeldungen ſind ſchriftlich an die Ge— ſchäftsſtelle zu richten. gez: Englert, Ortsgruppenfunkwart. NS⸗Frauenſchaft. Singchor. Heute abend pünktlich 8 Uhr im Freiſchütz erſcheinen. Da ſpäter der Saal benötigt wird, keine Nach⸗ Bekanntmachung. Das Tragen der Kriegsauszeich⸗ NS Bo. und Deutſche Arbeitsfront. helfet dem Führer Februar wurden in unſerer Gemeinde 23 Kinder zur Welt geſtorben. vorgenommen. gebeten, das ſie betreffende Inſerat in der heu⸗ tigen Ausgabe zu beachten. an der Autobahn beſchäftigte Michael Fette l zügler. Der Leiter. zog ſich geſtern beim Arbeiten einen Bruch zu, Die Bäckereien halten für Dienstag, den 6. März die Säcke des ihnen von uns gelieferten Mehles aus dem Kreis Gelnhauſen zum Abholen bereit.— Diejenigen Hilfsbedürftigen, die von uns mit einer Flaſche Wein bedacht wurden, liefern die leeren Flaſchen, ſoweit noch nicht geſchehen, am Montag, den 5. März vormittags 10 bis 12 Uhr im Sitzungsſaal des Rathauſes ab. NS.-Volkswohlfahrt, Ortsgr. Viernheim. nungen und ſonſtigen verliehenen Abzeichen zum Dienſtanzug iſt nach einer Verfügung der Reichsleitung vom 26. 2. 34. generell feſtgeſetzt worden.(S. Heſſ. Losztg. vom 1. 3. 34.) Ich erſuche um genaue Einhaltung dieſer Anordnung. Heil Hitler! gez: Franzke, Ortsgruppenleiter. Am Montag, den 5. März, abends 8½ Uhr findet im Gaſthaus„Goldenen Engel“ eine Pflichtverſammlung mit Schulungsabend ſtatt, zu der alle NSBO.⸗ u. Arbeitsfrontmitglieder zu erſcheinen haben.— NSBO-⸗Amtswalter. Alle NSBO-Amtswalter ſind am Montag, den 5. März 1934 pünktlich abends 8 Uhr in der Geſchäftsſtelle. N. S. B O. Preſſe⸗ und Propagandawart Gebt Arbeit in ſeinem Kampf! Lokales Viernheim, 2. März. * Vom Standesamt Im Monat gebracht. 7 Perſonen ſind Weiter wurden 9 Eheſchließungen * Alle Handwerksmeiſter werden * Unfall an der Autobahn. Der Krankenhaus notwendig machte. Der Verunglückte wurde durch das Krankenauto der Freiw. Sani- tätskolonne abgeholt und nach dem Krankenhauſe verbracht. Unglücksfall. Geſtern Nachmittag iſt der SS.⸗Mann Erwin Schmidt, als er eine dienſtliche Tätigkeit verrichtete, an der Mühle zum Heſſiſchen Haus verunglückt. Er wollte über einen vor der Ausladetür ſtehenden Wagen hinwegſteigen, wobei er hängen blieb und ſtürzte und ſich hierbei den Kopf verletzte und auch noch innerliche Verletzungen zuzog. Der Verunglückte wurde ebenfalls durch das Sanitätsauto nach ſeiner Behauſung gebracht. * Spargelbauverein. Die Spargel⸗ bauern mögen das Inſerat im Vereins Anzeiger beachten. *Deutſcher Abend der hieſigen Ortsgruppe der RSD APim Freiſchütz Am Sonntag, den 4. März abends 8 Uhr ver- anſtaltet die hieſige Ortsgruppe einen„Deutſchen Abend“. Es gelangt dabei der in die Kampf⸗ jahre der Bewegung ſpielende Fünfakter„Unterm Hakenkreuz“ zur Aufführung, dem ein Kampf in der Familie unter den erwachſenen Söhnen und ihren Bekenntniſſen zu Grunde liegt. Durch die Mitwirkung des Singchors der NS. Frauen- ſchaft, des Bd. M., die verſchiedene Reigen auf führen, und der bekannten Kapelle Hanf Blank, wird dieſer„Deutſche Abend“ wieder ein volles Haus bringen. Die geſamte Mitgliedſchaft ſo⸗ wie die Bevölkerung iſt dazu herzlichſt eingeladen. Fahrplan⸗ Erweiterung. Bei der O. E. G. hier, verkehren von Samstag, den 3. März 1934 ab Mittwochs und Samstags fol- gender neuer Zug von Viernheim nach Mann- heim O. E G.: Viernheim ab 13.00 Käfertal ab 13.12 Mannheim OEG an 13.24 Außerdem verkehrt Mittwochs ein weiterer Zug von Viernheim nach Mannheim OC. Viernheim ab 14.00 Käfertal ab 14.12 Mannheim OEG an 1424 Tagung der Lichtſpieltheater⸗ beſitzer. Am 6. März findet in Frankfurt a. M. eine Tagung der heſſiſchen und heſſen⸗ naſſauiſchen Lichtſpieltheaterbeſitzer ſtatt, die ihre beſondere Bedeutung durch die Anweſenheit des Präſidenten des Reichs verbandes deutſcher Film- theater, Fritz Bertram, Berlin, erhält. Präſident der ſeine ſofortige Ueberführung in das hieſige! * Großer Städte⸗Wettkampf im Kunſtturnen. Wie bereits ſchon ausführlich berichtet, findet am Sonntag abend in unſerer Gemeinde ein größerer Städte⸗Mannſchafts kampf in Kunſtturnen ſtatt. Die Durchführung des Kampfes wird im Karpfenſaal vonſtatten gezen. Aller Vorausſicht nach iſt dieſe Begegnung mit den Stadtmannſchaften von Neuſtadt a. d. H. und Ludwigshafen für den hieſigen Turnverein ein beſonderes turneriſches Ereignis. Die Pfälzer Gäſte bezw. die Neuſtädter, die erſt am letzten Samstag einen größeren Kampf mit Kaiſerslautern durchführten, werden unſerer Mannſchaften den Kampf ſicherlich nicht leicht machen. Wir wünſchen der Veranſtaltung jetzt ſchon einen ſchönen und für die hieſige Mannſchaft erfolgreichen Verlauf. Der Wettkampf wird umrahmt mit Einlagen der Jugend⸗Akrobatengruppe des T. V. 1846. Neu⸗ ſtadt und der Turnerinnen des T. V. von 18393 Viernheim. Die Darbietungen des Abends zer⸗ ſprechen höchſt ſpannend und unterhaltend za werden. Sünger⸗ Einheit. Singſtunde. ſammlung. gebeten. Samstag Abend 8 ½ hr Sonntag 4. März General-Ver⸗ Um vollzähliges Erſcheinen with Der Vorſitzende Spargelbauverein. Am Sonntag, den 4. Mich um ½3 Uhr findet im„Ochſen“ eine Ver ſammlung ſtatt. Das Erſcheinen aller Spargel bauern iſt Pflicht. Der Führer Turnverein von 1893 EV.(Handball). Heute Freitag abend Spielerverſammlung. Sonntag, den 4. März Freundſchafts Spiele auf dem Turner⸗Waldſportplatz. Nachm. 3 Uhr: Turn- verein 1893 1.— Turnverein Großſachſen! Nachmittags 2 Uhr Turnverein 2.— Tu. Großſachſen 2. Vormittags ¼ 11 Uhr To. 1893 Jugend— T. G.„Jahn“ Weinheim Jugend. Alle Handballanhänger ſind freun lichſt eingeladen. Die Leitung. Turnverein von 1893 e. V. Heute abend findet die Turnſtunde im„Karpfen“ ſtatt. Schafft Arbeit und Brot, unterſtützt Handwerl — Bertram wird in einer Rede alle grundlegenden Fragen des Lichtſpielgewerbes behandeln. und Gewerbe! Vereins⸗Anzeiger a jernhei „Viernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,40 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratis⸗Beilagen: wöchentlich den„Illuſtrierten Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Verkünd⸗ und Anzeigeblatt für Viernheim ſeit dem Jahr 1883 Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 2157“ Frankfurt a. M., Verantwortlich für den Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim. D. A. II. 34 1250. Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg. Nummer 53 3. März 1934 Viernheimer Zeitung (Viernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die I2geſpaltene Millimeter-Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig, bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor— mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim Am Webſtuhl der Zeit Politiſche Wochenbetrachtung. Von Argus. Im deutſchen Saargebiet herrſcht Freudeſtimmung. Seit Wochen war eine zu— nehmende Befeſtigung der Deutſchen Front zu erkennen, ſo daß man jetzt ſagen kann, daß die Bevölkerung wie ein Mann hinter dieſer Organiſation des bewußten Deutſch⸗ tums ſteht. Ein Aufruf des Landesleiters der Deutſchen Front, worin darauf hingewieſen wird, daß fortab jeder Parteihader begraben und ein herzliches Bruderbündnis geſchloſſen worden ſei, das über alle Partei-, Konfeſ—⸗ ſions⸗ und Berufsunterſchiede hinausgreift hat in allen Kreiſen des Saargebiets größ— ten Jubel ausgelöſt. Die Fahnen kamen her— aus und die Glocken läuteten, um das Zu— ſtandekommen der deutſchen Eidgenoſſenſchaft an der Saar zu feiern. Von nun an ſind alle kleinlichen Gegenſätze beſeitigt und es gibt im Saargebiet nur noch ein Streben: den Weg zurück zur großen deutſchen Staatsgemein⸗ ſchaft. An dieſer eiſernen Einigkeit der Saarbevölkerung werden alle franzöſiſchen Machenſchaften ſcheitern. Am Abſtimmungs⸗ tag über das künftige Schickſal des Saarge⸗ biets gehört der deutſchen Sache der Sieg. Um aus der Sackgaſſe, in die die öſter⸗ reichiſche Politik hineingeraten iſt, herauszufinden, ſcheinen einflußreiche Kreiſe in Wien und in Tirol auf die Idee gekom— Morgen— Eintopfgericht! Verſchließe Deine Türe nicht den Hungernden r— men zu ſein, die habsburgiſche Monarchie wieder einzuſetzen. Nun iſt freilich nicht zu erkennen, inwiefern eine Aenderung der Staatsform die politiſchen Schwierigkeiten Oeſterreichs beſeitigen ſoll, die ja in ganz an⸗ deren Dingen ihre Urſache haben. Im Gegen⸗ teil: das Echo, das die Nachricht von der Wiedereinführung der Monarchie im Aus⸗ land gefunden hat, zeigt deutlich, daß dadurch nur neue Schwierigkeiten entſtehen würden. Man wird ſich alſo einen ſolchen Schritt doch noch ſehr überlegen. Mittlerweile gehen die Beſtrebungen Italiens, einen italieniſch⸗öſter⸗ reichiſch⸗ungariſchen Staatenbund zuſtande zu bringen, weiter. Auf Einladung Muſſolinis ſoll demnächſt eine Konferenz der leitenden Männer dieſer drei Staaten in Rom ſtatt⸗ finden. Daß die Verwirklichung eines der⸗ artigen Proſekts die nach Deutſchland drän⸗ genden wirklichen Lebensintereſſen Oeſter⸗ reichs unberückſichtigt läßt, liegt auf der Hand. Trotzdem iſt die Regierung Dollfuß damit einverſtanden, und die italieniſche Preſ⸗ ſe ſucht durch lange Betrachtungen, die ſich teilweiſe auch ſcharf gegen Deutſchland rich⸗ ten, das Zuſtandekommen des Muſſolinipla⸗ nes zu fördern. Die öſterreichiſche Regierung ſelbſt fährt in der Bekämpfung des Marxis, mus fort. Sie will den„Auſtro⸗Faſchismus einführen, das heißt eine faſchiſtiſche Ver⸗ faſſung nach italieniſchem Muſter ſchaffen, ſich aber völlig freihalten von jedem deutſchen Einfluß. Deutſchland kann abwarten. Die Verwirklichung aller dieſer Pläne in und über Oeſterreich wird ſehr bald zeigen, daß di- öſterreichiſche Frage dadurch keineswegs gelöſt oder zu löſen iſt. Und ſo wird die un⸗ ſichere Lage im Donauraum fortdauern, bis der öſterreichiſche Staat den natürlichen Weg findet, und bis ſich die europfiſchen Großmächte damit einverſtanden erklären, daß dieſer Weg gegangen wird. Wohin er führt iſt ganz klar: zu Heutſchland. Der Abgeſandte der engliſchen Regierung, Lordſiegelbewahrer Eden, hat ſeine Rund⸗ reiſe durch die drei kontinentalen Großmäch⸗ te beendet. Er iſt von Berlin nach Rom ge⸗ fahren und von dort über Paris wieder nach London zurückgekehrt. Sein Berliner und römiſchen Beſprechungen über die Abrü⸗ ſtungsfrage ſind befriedigend verlaufen. J: Programmatiſche Auzerungen des Staatsſelretürs Reinhardt— Hebung der Kaufkraft Günſtige Haushaltslage des Reichs— Keine Inflation! Hamburg, 3. März. Der Staatsſekretär im Reichs⸗ finanzminiſterium, Reinhardt. gewährte dem Vertreter des„Hamburger Fremden— blattes“ eine Unterredung über wirtſchaft— liche Fragen. Der Staatsſekretär betonte u. a., grundſätzlich ſei er ein Gegner von in⸗ einandergeſchachtelten Mammutbetrieben, denen, wirtſchaftlich geſehen, die nötige Ueberſichtlichkeit fehle. Dies gelte auch für die heutige Organiſation von Hapag und Lloyd. Hier ſei eine Auflockerung der, Be⸗ triebe unerläßlich, wenn die Vorausſetzung für Verminderung der Betriebsverluſte und für die Einleitung der Rentabilität geſchaffen werden ſolle. Nationalſozialiſtiſche Wirt⸗ ſchaftspolitik heiße freies Spiel der Kräfte in dem allgemeinen Rahmen, der dem Einzel⸗ nen durch die Rückſichtnahme auf das Volks⸗ ganze geſteckt ſei. Das Geſpräch erſtreckte ſich dann auf Fragen der allgemeinen Steuerpolitik. Es kam dabei die Notwendigkeit zum Aus- druck, die Wirtſchaft durch Steigerung der Kaufkraft der Bevölkerung weiter⸗ hin zu beleben. Beonders beſchäftigt den Staatsſekretär die Hebung der Kaufkraft der ärmeren Bevölkerungsſchichten. Er hat dafür Maßnahmen ins Auge gefaßt, die die Oef⸗ fentlichkeit im weiteſten Maße intereſſieren müſſen. Die Spanne zwiſchen Brutto⸗ und Nettolohn erſcheint ihm gegenwärtig aus verſchiedenen Gründen zu hoch. Dazu trü⸗ gen nicht nur die ſtaatlichen Abgaben bei. ſondern vielfach auch die enen Paris iſt er auf der Rückreiſe nur für einen Tag angekehrt, nachdem er ſeine Rundreise ſchon mit einem Beſuch der franzöſiſchen Re⸗ gierung begonnen hatte. Die neuerlichen Pa⸗ riſer Unterredungen ſcheinen nicht gerade er⸗ mutigend verlaufen zu ſein. Kein Wunder: die franzöſiſche Politik war von jeher ein Hindernis für jeden wirklichen Fortſchritt in der Abrüſtungsfrage, und das jetzige Kabi⸗ nett Doumergue muß ſich als ausgeſprochene Koalitionsregierung gerade in dieſer Frage Um jede grundſätzliche Entſcheidung herum⸗ drücken. So hat der Vorſtoß der engliſchen Regierung, die Diskuſſion über die Abrü⸗ ſtungsfrage wieder in Gang zu bringen, wie⸗ der einmal deutlich erwieſen, daß Frankreich nicht mitmachen will und daß daran alles ſcheitert. Deutſchland, England und Italien wären wohl unter einen Hut au bringen, aber wenn Frankreich nicht dabei iſt, kann natür⸗ lich von dem Abſchluß eines allgemein ver⸗ bindlichen Abkommens keine Rede ſein. Der Realpolitiker, der die Dinge ſo ſieht, wie ſie tatſächlich ſind, wird dieſe Sachlage in ſeine Rechnung einſtellen müſſen. * Im übrigen dauert die Spannung in der innenpolitiſchen Atmoſphä⸗ re Frankreichs fort. Die Regierung Doumergue hat zwar erreicht, daß das Parla⸗ ment den Staatshaushalt endlich verabſchie⸗ det hat, und ſie hat neben mehreren Ver⸗ trauensvoten auch ein Ermächtigungsgeſetz erhalten, das ſie in den Stand ſetzt, einſchneſ⸗ dende Sparmaßnahmen zum Ausgleich des Budgets durch Verordnungen in Kraft zu ſetzen— aber die Erregung der Oeffentlich keit wegen der Skandale hält an. Man iſt entrüſtet darüber, daß es noch immer nicht gelungen iſt, das Dunkel um den Mordfall Prince aufzuhellen. Dazu kommt, daß wei⸗ lere Akten des Staviſky⸗Skandals durch einen Einbruch in das Auſtisminiſterium ver⸗ hohen Pflichtbeiträge für Organiſationen uſw., für deren Verringerung er ſich bereits mit Nachdruck eingeſetzt habe. Das Reich werde mit gutem Beiſpiel vorangehen. Die Abgaben für Arbeitsloſenhilfe erbringen im laufenden Rechnungsjahr rund 525 Millionen. Mark. Er beabſichtige nun, die Abgaben mit. Wir⸗ kung ab 1. April 1934 um rund 285 Millio⸗ nen Mark zu ſenken. Bom 1. April ab wolle er alle Einkommen von nicht mehr als 200 Reichsmark monat- lich völlig frei von der Abgabe zur Arbeils⸗ loſenhilfe geſtalten. Für die in Betracht kommenden Schichten ergibt das eine Erſparnis und dement⸗ ſprechende Kaufkra ftſteigerung von insgeſamt 225 Millionen Mark. Die Einkom⸗ men von 200300 Reichsmark monatlich ſol⸗ len um 35 Millionen Mark weniger und die Einkommenſtufen von mehr als 300 Reichs⸗ mark monatlich um 25 Millionen weniger als bisher an Abgabe zur Arbeitsloſenhilfe auf⸗ bringen. Im übrigen komme die freiwillige Spende zur Förderung der nationalen Ar⸗ beit, die ihre große Wirkung in den Win⸗ termonaten getan habe, am 1. April eben⸗ falls in Fortfall.— Ueber die bevorſtehende Frühiahrsoffenſive in der Arbeiksſchlacht äußerte ſich der Staatsſekretär durchaus op⸗ timiſtiſch. Er verwies dabei, wie ſchon bei früheren Gelegenheiten, auf die erheblichen Mittel, die noch aus den verſchiedenen Ar⸗ beitsprogrammen zur Verfügung ſtehen Nich ſchwunden ſind. Die Pariſer Oeffentlichkelt iſt der Auffaſſung, daß eine wohlorganiſierte Maffia beſteht, alſo irgendein Geheimbund, der auch vor Morden und ſonſtigen Verbre⸗ chen nicht zurückſchreckt, um zu verhindern, daß die Affäre Staviſky und andere damit zuſammenhängende Fälle aufgeklärt werden. Einen guten Eindruck hat die Verabſchiedung des Pariſer Generalſtaatsanwalts Preſſard gemacht, der zum Freundeskreis Staviſkys ſehört hat. Nebenbei bemerkt iſt er ein Schwager des früheren Miniſterpräſidenten Chautemps. Wenn aber die Regierung Dou⸗ mergue das Vertrauen der Bevölkerung ſich erhalten will, dann muß ſie jetzt bald mit po⸗ ſitiven Feſtſtellungen über die Skandalaffäre Staviſkys und ihre Hintergründe herausrük⸗ ken. Sonſt kann es Herrn Doumergue gehen wie ſeinem Vorgänger Chautemps: auch die⸗ ſer hatte das Vertrauen des Parlaments, wurde aber trotzdem durch den Unwillen der Bevölkerung zum Rücktritt gezwungen. Mandſchukuo, der neue oſtaſiatiſche „ſelbſtändige“ Staat von Japans Gnaden. hat jetzt einen Kaiſer. In Hſingking, der Hauptſtadt des Landes— ſie hieß bisher Tſchangtſchun— wurde er dieſer Tage feier⸗ lich gekrönt. Als Kaiſer Kang Teh hat Prinz Pufi den mandſchuriſchen Thron beſtiegen. Er iſt kein eigentlicher Neuling in ſeinem Amte, denn er war bereits als kleines Kind Kaiſer von China. die chineſiſche Revolution brach⸗ te ihn im Jahre 1912 um ſeinen Thron. Er lebte dann zurückgezogen, bis ihn die Japa⸗ ner zum Regierungschef des von ihnen ge⸗ gründeten neuen Staates machten, wo er ſetzt Kaiſer geworden iſt. Mandſchukuo iſt nur ein japaniſcher Vorpoſten auf dem aſig— liſchen Feſtlande. Der neue Kaiſerthron ſteht alſo völlig unter ſapaniſchem Protektorat. Sein Schickſal wird daher in Tokio beſtimmt. A ˙·˖[„; 7 + Haushaltslage des Reiches ſei günſtig zu beurteilen. Die Beſprech, zen für den neuen Haushaltsplan ſeien noch nicht abgeſchloſſen. Starke Abſtriche in den An⸗ ö forderungen der Reſſorts ſeien noch notwen⸗ dig, da dieſe durchweg über den Ziffern des vergangenen Jahres liegen. Andererſeits ſei als Zeichen der wachſenden Wiederkehr des wirtſchaftlichen Vertrauens eine anhaltende Erhöhung der Einkünfte aus faſt ſämtlichen Steuerarten feſtzuſtellen. Dafür machen ſich freilich im neuen Haushaltsjahr erſtmalig die großen Vorbelaſtungen aus den verſchie⸗ denen Arbeitsbeſchaffungsprogrammen fühl⸗ bar. Zum Schluß der Unkerredung machte Staalsſekretär Reinhardt energiſch Front ge⸗ gen alle Gelüſte nach einem inflationiſliſchen devalvalioniſtiſchen Kurs, der ein Verbrechen an der Wirtſchaft darſtellen würde. Regie⸗ rung und Reichsbank ſeien enkſchloſſen, nichl das Vertrauen der Sparer zu enkkäuſchen. In dieſer Beziehung ſei die Reichsregierung nur einer Meinung. Verſchwindet die Getränkeſteuer? Auf einem Gaſtſtättentag in Hannover erklärte der Präſident des Reichsverbandes des Deutſchen Gaſtſtättengewerbes, Goer⸗ ke, u. a., er könne zur bevorſtehenden Steu⸗ erreform vorweg verraten, daß es im neuen Steuergeſetz eine Getränkeſteuer nicht mehr geben werde. 7E ooo überall Aufrüſt England, Frankreich und Amerika verſtärken ihre Rüſtungen. London, 3. Im engliſchen Luftfahrtetat iſt für das Jahr 1934 eine Summe von 17 561 000 Pfund Sterling vorgeſehen, das bedeutet im Vergleich zum Haushalt für das Jahr 1933 eine Erhöhung von 135 000. Im Etat ſind vier neue Geſchwader vorge⸗ ſehen, und zwar ſind zwei davon für die Ver⸗ wendung im Binnenlande, eines für Ueber⸗ ſee und eines für Marinezwecle beſtimmt. So⸗ mit beläuft ſich die britiſche Luftflotte auf 81 reguläre und 13 nichtreguläre Ge⸗ ſchwader. Lord Londonderry hat dem Wunſche der Re⸗ gierung beſonderen Nachdruck verliehen, daß man um jeden Preis in Anbetracht des zu erwartenden Ergebniſſes der Abrüſtungskon⸗ ferenz jeden Rüſtungswettlauf auf dem Ge⸗ biete der Luftfahrt vermeiden wolle.(?) Die neuen britiſchen Einheiten entſprächen dem Mindeſtbedarf. Das Sicherhe tsintereſſe Groß⸗ britanniens geſtatte es der Regierung nicht, ſich weiterhin mit einer Unterlegenheit der britiſchen Luftflotte abzufinden. Franzöſiſche Verſchleierungsverſuche Paris, 3. März. Der Vorſitzende des Kammer-Ausſchuſſes für Heeresfragen, Maſſigli, hat im franzöſi⸗ ſchen Senat an Hand einer Statiſtik die Be⸗ hauptung aufgeſtellt, Frankreich habe gegen⸗ über 1914 ſeine Heeresſtärken um 55 v. H. herabgeſetzt. Es gab dazu die Effektipſtärken für 1914 mit 675 000, für 1927 mit 439 000 und für 1934 mit 300 000 an. Dieſes März. Spiel mit Zahlen, ſelbſt wenn man ſie als zutreffend hinſtellt, hat den Fehler, irreführend zu ſein. 1914 galt ſin Frankreich nämlich die dreijährige, 1927 die anderthalbjährige und 1934 die einjäh⸗ rige Dienſtzeit. Selbſtverſtändlich verändert bei einem Heer der allgemeinen Wehrpflicht die Länge der Dienſtzeit notwendig das Bild der „Effektivſtärlen“. Daxaus läßt ſich aber kein Beweis für eine Abrüſtung herleiten, da die Herabſetzung der Effektivſtärken auf der an⸗ deren Seite eine Zunahme der ausgebildeten Reserven bedingt. Gänzlich außer acht gelaſſen iſt bei den ſtatiſtiſchen Angaben die Stärke der Ueberſeetruppe von 150 000 Mann, die vor den Toren Frank⸗ reichs jederzeit zum Einſatz auf europäiſchem Boden bereitſtehen, ferner die ungeheure Stei⸗ gerung des Kriegsgerätes und des Materials ſeit 1914. Tatfächlich beträgt die Frankreichs zurzeit 43 000 Offiziere und 655 000 Mannſchaften. Alſo können die Aus⸗ führungen nicht ais Beweis für eine Ab⸗ rüſtung Frankreichs angeſehen werden, ſondern ſind nur ein Spiei mit Zahlen, hinter dem ſich der Wille zur Richtabrüſtung verbirgt. Die Regierung hat in der Kammer einen Geſetzentwurf eingebracht, der das bereits er⸗ wähnte Programm für die ergänzenden Be—⸗ feſtigungsarbeiten an der Oſtgren⸗ ze billigt. Gleichzeitig brachte ſie einen Geſetz— entwurf, der vorſieht, daß zwiſchen dem 1. März und dem 31. Dezember 1934 der Ab⸗ ſchnitt des Jahres 1934 des Flottenbauprogrammes in Angriff genommen werde. Der franzöſiſche Kriegsminiſter hat verfügt, daß das vor eini⸗ gen Jahren aufgelöſte Fliegerabwehrregiment Nummer 404, das bis dahin in Dijon lag, am 15. April d. J. wieder aufgeſtellt werde. Das neue Regiment ſoll in Tours und Char— tres Garniſon nehmen. Reform des amerilan. Flugweſens Newyorl, 3. März. „Newyork Times“ veröffentlicht einen län— geren Bericht aus Waſhington über ein großzügiges Programm zur Koordinierung des Handels⸗ und Armeeflugweſens. Die Möglich⸗ lichkeit dazu, ſo heißt es, werde durch die kürzliche Reviſion der Poſtflugverträge gebo⸗— ten. Vor allem müßten Flugzeuge mit grö— ßerem Aktionsradius hergeſtellt werden. Die Atlantikküſte ſei gegenwärtig mit ihren bedeutſamen Fabrilzentren gegen Luftangrif⸗ ſe nahezu ungeſchützt. Eine unter Bundes⸗ aufſicht ſtehende Flugzeuginduſtrie könne die⸗ ſem Mangel raſch abhelfen. Durch Aeber⸗ nahme des Poſtflugdienſtes ſollte der Armee die Gelegenheit geboten werden, eine beſ⸗ ſere Ausbildung in der Verteidigung der Oſtküſte zu erhalten. SO SSS SSS SSO SSD Hitler ſchafft Arbeit Maßnahmen des Arbeitsbeſchaffungspro⸗ gramms im Rhein⸗Main⸗Gebiet. J. Dränierung von Grundſtücken in Flur 7 durch Gemeinde Fauerbach mit 720 Tagewer⸗ ken; Entwäſſerung von Grundſtücken mittels Dränage durch Gemeinde Alten-Buſeck mit 1460 Tagewerken; Verebnen von Wieſenge— lände für Ackerwirtſchaft auf ſtaatlichem Ge— lände in der Hammerau durch Volksſtaat Heſ⸗ ſen mit 6300 Tagewerken; Rodauregulierung und Wieſenentwäſſerung durch Gemeinde Jü⸗ gesheim mit 2600 Tagewerken; Regulierung der Selz durch Gemeinde Köngernheim mit 2700 Tagewerken; Regulierung der Selz durch Ge— meinde Sörgenloch mit 1500 Tagewerken; Re⸗ gulierung der Selz durch Gemeinde Üden⸗ heim mit 1667 Tagewerken; Herſtellung von Entwäſſerungsgräben, Verſchleifung alter Grä— ben und Herſtellung von Straßenabfahrten durch Gemeinde Nauheim mit 1500 Tagewer⸗ ken; Herſtellung von Kanaliſations- und Waſ⸗ ſerleitungsprojekten durch Kreis Gießen mit. 3700 Tagewerken; Arbeiten zur Sicherſtellung der Gas-, Waſſer- und Elektrizitätsverſorgung bezw. Neuverſorgung bisher noch nicht ange— ſchloſſener Haushaltungen mit Gas und Strom durch Gemeinde Nieder-Ingelheim mit 1500 Tagewerken; Verbeſſerung des elektriſchen Ka— belnetzes, Errichtung einer Transformatorenſta— tion und Beſchaffung einer Drehſtromdynamo— maſchine durch Stadt Limburg mit 2100 Tage⸗ werken. Aberwathung von Theateraufführungen Darmſtadt, 3. März. Das Heſſiſche Staats- miniſterium erläßt durch den Leiter der Mi⸗ niſterialabteilung für Bildungsweſen, Kultus, Kunſt und Volkstum, Miniſterialrat Rings⸗ hauſen, eine Bekanntmachung, in der es u. a. heißt: In letzter Zeit mehren ſich die Fälle, in denen von unberufener Seite, beſonders auf dem flachen Land, Theateraufführungen ver⸗ anſtaltet werden, die dein kulturellen Wlederauf⸗ bau in keiner Weiſe gerecht werden. Es handelt lich oft um künſtleriſch ganz minderwertige Machwerke, mitunter wird ſogar verſucht, aus dem tiefen Erleben der nationalen Erhebung Geſchäfte zu machen. Die Wiedergabe liegt meiſt in der Hand ganz unzulänglicher Trup⸗ ven. Geſamtwehrmacht Unglück geſchah. von zwei Wochen Gefängnis zu 200 Geldſtrafe. Gerade für den nh unverbildeten und aufnahmefähigen Sinn der Bevölkerung der kleineren Orte iſt nur das Beſte gut genug. Bis zu einer allgemeinen Regelung beauf⸗ tragen wir die Intendanten des Lar bheaters in Darmſtadt(für die Provinz Stactenburg), des Stadttheaters Gießen(für die Provinz berheſſen), des Stadttheaters Mainz(für die Provinz Rheinheſſen) mit der Ueberwa⸗ chung aller Theateraufführungen und der gut⸗ achtlichen Entſcheidung über den künſtleriſchen Wert einer Theatertruppe und ihrer Darbie⸗ tungen. Aus Heſſen und Naſſau Das Schulgeld an den höheren Lehranſtalten. Darmſtadt, 3. März. Zur 8 von Zweifeln wird von zuſtändiger Stelle darauf hingewieſen, daß das Schulgeld an den hö⸗ heren Lehranſtalten in Heſſen ſtets für ein volles Schuljahr, das im Sinne der Schul⸗ geld⸗Berechnung und Erhebung gleichbedeutend iſt mit dem Rechnungsjahr, mithin für die Monate April bis einſchließlich März zu zah⸗ len iſt, einerlei, wann das Schuljahr beginnt und endigt. Diejenigen Schüler, die nach be⸗ ſtandener Reifeprüfung vor Schluß des Schul⸗ jahres aus der Schule austreten, ſind gleich⸗ wohl bis Ende März ſchulgeldpflichtig. * Frankfurt a. M., 3. März.(Das Für⸗ [orgeamt beſtohlen und betrogen.) Der Kontrolleur Hermann Chr. erhielt we— gen verſchiedener Delikte anderthalb Jahre Zuchthaus und fünf Jahre Ehrverluſt. Der Angeklage hatte 1932 im Fürſorgeamt einen Lebensmittelſchein geſtohlen, den er auf ſeinen Namen umfälſchte. Er beſorgte ſich dann für 35 Mark Lebensmittel. Der Beſchuldigte bezog auch 218 Mark Unterſtützungsgelder zu Unrecht, denn er verſchwieg dem Fürſorgeamt, daß er als Beſitzer eines Zigarettenſtandes täglich etwa acht Mark verdiente. Die Verhandlung ergab, daß der Ange kagte als Witwer mit vier Kindern nicht gerade in guten Verhält⸗ niſſen lebte, daß er aber die ſtrafbaren Hand⸗ lungen nicht beging, um ſeine Angehörigen zu unterſtützen. Darmſtadt, 3. März.(Tödlicher Mo⸗ torradunfall.) Wegen fahrläſſiger Tö—⸗ tung bei einem Verkehrsunfall hatten ſich ein 47jähriger Händler aus Egelsbach und ein junger Motorradfahrer aus Iſerlohn, deſſen Sozius bei dem Zuſammenſtoß den Tod fand, vor der Strafkammer zu verantworten. Im Auguſt vorigen Jahres wollte der Händler mit ſeinem Fuhrwerk ohne jede Vorſicht die Frankfurter Landſtraße überqueren, als das Dem Motorradfahrer war die Durchfahrt hinter dem Fuhrwerk völlig verſperrt, er wollte alſo mit Vollgas vorne vorbei, was mißlang. Das Gericht meint, er hätte anhalten ſollen. Als der Hauptſchuldige wurde der Händler zu vier Monaten Gefäng— nis verurteilt. Der Motorradfahrer, der bei dem Unglück ſchwer verletzt wurde, anſtelle Mark Stühlingen(Amt Waldshut), 3. März. (Schwerer Unfall.) Beim Ausgießen einer Kaminglocke mit Blei ereignete ſich ein ſchwerer Unfall. In der Kaminglocke hatte ſich wahrſcheinlich Glanzruß gebildet, der durch das heiße Blei in Glut geriet, Gaſe bildete und die ganze Glocke zerriß. Dabei ſpritzten dem Kaminfegermeiſter Guſtav Fröhlich Metallſtücke und heißes Blei ins Auge. Der Schwerverletzte wurde in die Klinik nach Freiburg übergeführt, wo er ſich ſofort einer Operation unterziehen mußte. Pfullendorf, 3. März.(Blutiger Streit.) In einer hieſigen Wirtſchaft kam es zu Streitereien, in deren Verlauf ein Händ⸗ ler eine Piſtole zog und einen Mechaniken in den Oberſchenkel ſchoß. Der Täter floh, konnte aber am nächſten Tage in der Nähe non Selgetsweiler verhaftet werden. Worms, 3. März.(Froſch und Schnei⸗ der.) So könnte die Üeberſchrift eines Mär⸗ chens lauten. Aber es iſt kein Märchen, das ſich in Worms zugetragen hat, ſondern Wahr⸗ heit und ſogar kriminelle Wahrheit. Vor 14 Tagen wurde in einigen Büros ſtädtiſcher Werke eingebrochen. Ein Geldſchrank wider⸗ ſtand den Oeffnungsbemühungen des Einbre⸗ chers, der ſich alſo mit der Wegnahme von Nahrungs⸗ und Genußm. Onügte, Der Einbrecher wurde überführt. Froſch, ein 24. jähriger Laternenwärter, war der Miſſetäter und—„Franz heißt die Kanaille.“ Auch Fahrraddien t. urden Franz Froſch nach⸗ gewieſen und ſein Hehler war Schneider, Fahrradhändler, mit dem ehrlichen Vornamen Wilhelm. Schnell war das Märchen aus: Froſch und Schneider wurden dem Amtsgericht zugeführt. Worms, 3. März.(Hoch klingt das Lied.) Das Heſſiſche Staatsminiſterium hat dem Schiffer Friedrich Sedelmeyer die Ret⸗ tungsmedaille verliehen, weil er im November 1932 den Fiſcher Chriſtoph Schlebach zu Worms unter eigener Lebensgefahr rettete. Der Retter hat durch dieſe Tat einen beſonderen Beweis von Mut, Entſchloſſenheit und Selbſt⸗ aufopferung gezeigt. Aus der Heimat Gedenktage 3. März. 1841 Der engliſche Tiefſeeforſcher(Challenger— expedition) Sir John Murray in Co⸗ bourg, Kanada, geboren. 1861 Alexander II. von Rußland hebt die Leibeigenſchaft auf. 1932 Der Pianiſt und Komponiſt Eugen d' Al⸗ bert in Riga geſtorben. Sonnenaufg. 6,44. Sonnenunterg. 17,41. Mondaufg. 20,32. Mondunterg. 6,59. 4. März. 1152 Friedrich J., Barbaroſſa, wird zum Kai⸗ ſer gewählt. 1829 Der Ingenieur Karl Heinrich v. Sie⸗ mens in Menzendorf geboren. 1924 Die Türkei ſchafft das Kalifat ab, der Kalif Abdul Medſchid wird verbannt. Sonntagsgedanken Auf die Gottesſohnſchaft Chriſti hat ſich die Kirche erbaut und mit dieſer Gottesſohnſchaft Chriſti ſteht und fällt unſer Chriſtenglaube. Aber was iſt das: Gottes Sohn? In dem Sinn iſt der Ausdruck jedenfalls nicht zu faſſen, wie wir ja alle Gottes Kinder ſind. Got⸗ tes Sohn, das heißt: nicht zu den Menſchen iſt er zu zählen, ſondern an Gottes Seite ſteht er, in lückenloſem Gehorſam aufs engſte mit ihm verbunden, in unzerſtörbarer Liebe aufs innigſte mit ihm vereint. Gottes Art an ſich tragend, Gottes Weſen uns offenba⸗ rend, Licht von Licht aus Gott geboren. Die beſte Deutung gibt der Herr ſelber, wenn er zu den Hohenprieſtern ſagt, von nun an wird des Menſchen Sohn ſitzen zur rechten Hand der Kraft Gottes. An dieſes Wort hat Jeſus ſicherlich gedacht, und die prophetiſche Weisſagung hat er auf ſich gedeutet. Die Zeit der Erniedrigung iſt nun bald vorüber, dann wird das zur Erſcheinung kommen, was er jetzt noch verborgen in ſich trägt, ſitzen wird er zur Rechten Gottes, und der jetzt gerichtet wird, wird einſt Richter ſein,— Gottes Sohn, nicht aus der Welt ſtammend, und nicht mit ihr verflochten, ſondern erhoben und erhaben über alle Welt. Gottes Sohn, auf Gottes Seite, aber in ſeiner Liebe uns an die Seite tretend, in der Trauer uns tröſtend, in der Schwach⸗ heit uns ſtärkend, durch alle Zeiten und Ge⸗ ſchlechter ſchreitend und die Widerſacher ſchrek⸗ kend. Ich bins! Uno einmal in der Ewigkeit, wenn wir zagen, wieder dieſelbe Stimme und dieſelbe Majeſtät und dieſelbe Liebe: ich bins! Gottes Sohn!— Den Göttern gleich zu ſein, iſt edler Wunſch. Goethe. Schont Heiken und Gehölz „Wenn der Vorfrühling lockt, geht dos große Heckenſterben an“, klagt der Kalender⸗ mann. Rainhecken und Gehölze werden ge⸗ plündert. Es ſieht aus, als ob der Unhold Menſch das Knoſpen und Blühen jungen Hol zes fürchten müſſe. um Dorf und Weiler und Hof wird rückſichtslos geſtutzt, gelichtet, ausgehauen und vernichtet. Man könnte mei⸗ nen, es ſei jetzt gerade in der Welt und in der Zeit nichts notwendiger, als Heckenroden und Waldreuten.„Ach ſwo eine Heck, ſo ein But⸗ zenwald— zu was ſind ſie auch ſonſt nutz!— gibt doch nur Buſcheln zum Feuern und ein paar armſelige Bohnenſtangen“, der Unver⸗ nunft ſpricht ſo. Der Hans Kurzſichtig aber fügt bei:„Was Hecken und Stecken, ſind michts als häßliche Schattenwerfer und Sa⸗ menfreſſer für meine Aeckerlein und Wieſen. Aushauen oder Anzünden muß man das Glumpzeug; dann wärmt's wenigſtens den Ofen oder düngt das Land.“ Deutſcher Bauer, ſchone deine Hecken und Gehölze, lichte ſie aus nach Verſtand und Vernunft! Das iſt mein guter Rat. Sieh, eine gute Heckenwirtſchaft vermehrt die deutſche Bie⸗ nenweide, ſichert dir reichlichen Honigertrag und gibt der Raupen⸗ und Mückenpolizei aus der Vogelwelt gute Niſtgelegenheit. Auch be— leben blühende Hecken und weichſelduftende Wäldchen die Schönheit der heimiſchen Flur im Frühling und verſorgen durch herbſtlichen Beerenertrag die hungernden Vöglein im Win⸗ ter mit köſtlicher Nahrung. Bauern, ſchont Hecken und Gehölze. Rodet nicht plan- und wahllos! * n„Zu Kunigund' kommt Warnt von unt“. Dem Sonntag Okuli geht heuer das Feſt der Heiligen Kunigunde(3. März) voraus. Eine alte, den nahenden Frühling verkündende Bauernregel für dieſen Tag lautet:„Zu Kuni— gund' kommt Wärm von unt'“. Märzenbäder am Kunigundentag gelten als beſonderes Schönheitsmittel. Vom Landvolk wiro das Kunigundenkraut vielfach gegen Hautausſchläge verwendet. Die Heilige Kunigunde war die Gemahlin Kaiſer Heinrich 2., der von 1002 bis 1024 das„Heilige Römiſche Reich Deut— ſcher Nation“ regierte. Beim Eintritt in die Ehe machten die beiden ſich das Verſprechen, ſtets jungfräulich zu bleiben. Nach dem Tode des Kaiſers zog ſich Kunigunde ins Kloſter Kaufungen bei Kaſſel zurück. Sie ſelbſt ſtarb im Jahre 1038 und wurde an der Seite ihres Cemohls im Dom zu Bamberg beigeſetzt. Spiel 08 Mannheim auf dem Waldſportplatz! 08 Mannheim wird morgen Sonntag zum fälligen Verbandsrückſpiel auf dem Waldſport⸗ platz gaſtieren. Die Lindenhöfer ſind der aus⸗ ſichtsrrichſte Bewerber um die Meiſterſchaft und ſie werden beſtimmt alles daran ſetzen, um Sieg und Punkte von Viernheim mitzunehmen. Es wird deshalb ein ſehr intereſſantes Spiel zu er— warten ſein, zumal auch die„Grünen“ alles daran ſetzen werden, um ihren ins Wanken ge⸗ kommenen Ruf wieder zu feſtigen. Für jeden Sportfreund iſt deshalb morgen die Pa role: Auf zum Waldſportplatz, zum entſcheidungsvoll⸗ ſten Meiſterſchaftsſpiel des Bezirks Unterbaden. Die Grünen ſpielen in folgender Aufſtellung: Krug, Kiß, Faltermann, Bauersfeld, Mandel Georg, Mandel Fritz, Jakob Kiß, Koob, Fetſch, Mich. Schmitt und Helbig Hans. — Jr fs N Hergeſtelſt in den Perſilwerken! In kurzen Worten: Staatsſekretär Reinhardt vom Reichsfi⸗ nanzminiſterium kündigte in einer Unterre— dung mit einem Preſſevertreter an, daß ab 1. April die Arbeitsloſenhilfe für die kleinen Einkommen wegfällt. Der Führer der Deutſchen Arbeitsfront, Sbaatsrat Dr. Ley, hielt auf einem Emp⸗ fangsabend des außenpolitiſchen Amtes der NSA eine große programmatiſche Rede Am 1. März iſt ein deutſch⸗däniſches Ab⸗ kommen über den gegenſeitigen Warenver— kehr unterzeichnet worden. Die Bundesführung des Bundes Königin Luiſe hat beſchloſſen, den Bund mit Wir⸗ kung vom 1. April aufzulöſen. f Auf die Reviſion der zehn im zweiten Heck— linger Mordprozeß vom Schwurgericht deſ— ſau wegen gemeinſchaftlichen Mordes an dem SA⸗Mann Cieslik zumTode verurteilten Kommuniſten hob das Reichsgericht am Freitag das Urteil auf. Aus Frankreich, England und Amerika werden Rüſtungsverſtärkungen gemeldet. In Paris iſt Frau Staviſky nach einem Verhör durch den Unterſuchungsrichter feſt— genommen worden. Der lettländiſche Außenminiſter Salnays iſt von ſeinem Poſten zurückgetreten. Der Rücktritt erfolgte aus innerpolitiſchen Grün— den. 1 Selbſtauflöſung des Bundes Königin Luiſe. Die Bundesführung des Bundes Kö— nigin Luiſe gibt in einem Aufruf an alle Mitglieder des Bundes bekannt, daß nach Rückſprache mit dem Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, und der Führerin der NS.⸗Frauenſchaft, Frau Scholtz-Klink, der Bund ſeine Auflöſung mit Wirkung vom 1. April 1934 beſchloſſen habe. Die Abwick— lung der Geſchäfte läuft bis 1. Juli 1934; der Eintritt in die NS.⸗Frauenſchaft und den Bund Deutſcher Mädel wird in dem Aufruf den Mitgliedern des Luiſenbundes nahege— legt. Die Bundesführerin ſchließt ihre Ab— ſchiedsworte an die Kameradinnen mit dem Ausdruck der Gewißheit, daß die elfjährige Bundesarbeit nicht umſonſt getan ſei. Aus dem Reichsbankausweis. Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 28. Februar 1934 hat ſich in der Ultimo— Woche die geſamte Kapitalanlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombards und Wertpapieren um 308,6 Millionen auf 3684, Millionen Mark erhöht. Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen haben ſich um 19,8 Millionen auf 340,2 Millionen Mark erhöht. Die Deckung der Noten betrug 9,7 v. H. gegen 9,9 v. H. am 23. Fe⸗ bruar dieſes Jahres. Deulſch⸗däniſches Wirtſchaftsabkommen. Die Mitte Januar zunächſt in Berlin auf— genommenen und vor einigen Tagen in Ko— penhagen fortgeſetzten Wirtſchaftsverhand— lungen zwiſchen Deutſchland und Dänemark haben am 1. März 1934 zur Unterzeichnung eines deutſch⸗-däniſchen Abkom⸗ mens über den gegenſeitigen Warenver⸗ kehr geführt, das, wie von zuſtändiger Seite mitgeteilt wird, geeignet iſt, die wirtſchaft⸗ lichen Beziehungen beider Länder auf eine befriedigendere, ihren wichtigſten Ausfuhrbe— dürfniſſen entgegenkommende Grundlage zu ſtellen. Das neue deutſch⸗däniſche Abkommen bewegt ſich, indem es eine Förderung der deutſchen Ausfuhrmöglichkeiten durch Zuge⸗ ſtändniſſe auf landwirtſchaftlichem Gebiete erſtrebt, in der gleichen Richtung, wie der im Dezember 1933 abgeſchloſſene deutſch⸗hollän⸗ diſehe und der danach mit Ungarn verein⸗ barte Vertrag. — Die Deutſche Arbeitsfront „Der deulſche Arbeiter die kreueſte Stütze Adolf Hitlers.“ Berlin, 3. März. An einem Empfangsabend des außenpoli⸗ tiſchen Amtes der NSDAP. hielt der Führer der Deutſchen Arbeitsfront, Staatsrat Dr. Ley, eine große programmatiſche Rede über „Die Deutſche Arbeitsfront, ihr Werden und ihre Aufgaben“. Dr. Ley führte u. a. aus: Das Größte an der nationalſozialiſtiſchen Re— volution iſt das Wunder des Wachſens und Werdens der Einheit der Nation. Gerade der deutſche Arbeiter iſt heute die beſte und kreueſte Stühe Adolf Hitlers. Es iſt charakteriſtiſch, daß vom Tage der Uebernahme der Gewerkſchaften durch die NSda P. nicht ein einziger Austritt erfolgte, dafür aber gleich vom erſten Tage Neuein⸗ tritte durchgeführt wurden. Ich ging zum Arbeiter ſelber, um ihm die Hand zu geben, erkundigte mich nach ſeinen Nöten und ſei⸗ nen Wünſchen, ſprach als Mann zum Manne und ich ſtehe nicht an, zu erklären, daß dieſe Wochen das größte Erleben für mich geweſen ſind. Es war wundervoll zu beobachten, wie Schüchternheik. Niedergeſchlagenheit, ja zun Teil auch gegneriſcher Grimm und Haß durch den einfachen Händedruck zweier Männer überwunden wurden. Nicht ein einziger von den 60 000 Menſchen, denen ich in dieſen Wo⸗ chen die Hand gedrückt habe, fragte mich, ob ich nicht höhere Löhne oder neue Tarifver⸗ kräge in der Taſche hätte. Während dieſes Ringens um die Anerken⸗ nung, um den Glauben, um das Vertrauen vor ſich ging, waren wir nicht müde, gleich⸗ zeitig die Organiſation in Ordnung zu brin⸗ gen. Nicht weniger als 169 Arbeiter- und An⸗ geſtelltenverbände wurden zu 21 Verbänden zuſammengelegt. Die Verwaltungs- und Pauſchalkoſten. die bis dahin 55 v. H des Beitragaufkom⸗ mens bedeut- n, wurden durch dieſe Maß⸗ nahme allein auf 35 v. H. geſenkt Wir be⸗ friedigten alle Anſprüche, die die Mitglieder an die ehemaligen Gewerkſchaften hatten Die Gewerkſchaften waren ſtark verſchuldet. Wir zahlten dieſe Schulden und konnten bereits in einigen Monaten dem Führer melden, daß wir nicht nur ſchuldenfrei geworden waren, ſondern daß ein anſehnliches Vermögen vorhanden ſei. Die Organiſation, das Ziel und der Weg der alten Gewerkſchaften wa⸗ ren falſch, grundfalſch, deshalb mußten wir ganz neue Wege beſchreiten, ganz neue Ziele aufſtellen und die Organiſation dieſen bei— den anpaſſen. Es gehört vielleicht dereinſt zu den gro- ßzen Taten die nationalen Revolution, daß; ſchon einige Monafe nach Verkündung der NS.-Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ kau— ſende und aberkauſende Arbeiter aus allen Gebieten Deutſchlands in die Berge der Al— pen, in die wundervollen Berge des Schwarz— waldes, in den Harz, in den Bayeriſchen Wald und ins Rieſengebirge fahren konnken. Im Mai, Juni und Juli werden allein mehr als 100 000 deutſche Werksleute auf der hohen See fahren, die großen Geſell— ſchaften des Norddeutſchen Lloyds und der Hapag haben ihre Schiffe zur Verfügung ge— ſtellt. Dann wird es wahr werden, was der— einſt die SPD. in ihren Flugblättern im Jahre 1905 dem Arbeiter verſprach: ihr wer— det dereinſt einmal in die Welt fahren. ihr werdet auf eigenen Schiffen fahren und durch die Lüfte fliegen. Was der Marxismus verſprochen hat, wird der Nationalſozialis— mus in die Tot umſetzen. „Alles für Deutſchland!“ Von der Deutſchen Front im Saargebiet. Saarbrücken, 3. März. Die Stadtverordnetenfraktion der Deut— ſchen Front hat Reichskanzler Adolf Hitler folgendes Telegramm überſandt:„Erweite— rung und Neubelebung der Deutſchen Front im Saargebiet hat in der Stadt Saarbrük— ken begeiſterten Widerhall gefunden. Die Parole für Saarbrücken lautet wie bisher: Alles für Deutſchland!“ Erklärung des Stellvertreters des Führers München, 3. März. Der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, teilt mit: Im Auftrage des Führers gebe ich bekannt, daß der Führer die nun vollzogene Zuſammenfaſſung aller Deutſchen des Saargebietes zu einer einzigen Volksge— meinſchaft, die von allem Parteilichen losge— löſt iſt, auf das Wärmſte begrüßt. Gleichzei— tig weiſe ich auf meine letzte Beranntmachung hin, nach welcher die Mitgliedſchaft bei der NSDAP. des Saargebietes keinen An⸗ ſpruch auf die ſpätere Mitgliedſchaft bei der NSDAP. des Reiches bedeutet; vielmehr er⸗ kläre ich, daß die Vorausſetzungen für eine ſpätere Mitgliedſchaft bei der NSDAP. ein⸗ zig und allein ſich aus der Erfüllung ſämt⸗ licher Anordnungen des Leiters der Deutſchen Front, Pirro, ergibt. a Ein Aufruf Staatsrat Spaniol iſt mit der Führung der Deutſchen Front im Reich beauftragt worden. Dieſe umfaßt alle außerhalb des Saargebietes wohnenden abſtimmungsbe— rechtigten Saardeutſchen. Staatsrat Spaniol— erläßt einen Aufruf, in dem es u. a. heißt: Als Landesleiter der NSDAP. des Saar⸗ gebietes gebe ich bekannt: Im Zuge der ge— troffenen Vereinbarung, die zur umfaſſen— den Volksgemeinſchaft Aller an der Saar geführt hat, erkläre ich: 1. Die Mitgliedſchaft zur NSDAP. ruht vom heutigen Tage an mit allen an dieſe gebundenen geldlichen und ſonſtigen Verpflichtungen. 2. Der geſamte Parteiapparat der NSDAP.(Amtswalter und Mitarbeiter) geht mit dem heutigen Tage nach den Richtlinien der Deutſchen Front in deren Beſitz über, desgleichen werden die geiamten Räumlichkeiten ſowie deren Ein— richtung dieſer bis zum Abſtimmungstage überlaſſen. Hiermit lege ich die Führung der NSDAP., einem höheren Rufe folgend, nie— der. Unſer einziges Ziel iſt: Unſer Deutſch— land! Heil dem Führer! Vor der Abstimmung Genf, 3. März. Dem Juriſtenausſchuß für die Klä— rung von Vorfragen für die Saarabſtim— mung werden folgende Perſönlichkeiten an— gehören: Eugen Borel-Schweiz, Koſters(Mit— glied des holländiſchen Kaſſationshofes) und Baron Marks von Württemberg(Präſident eines ſchwediſchen Appellationshofes). Die nächſte Tagung des Ausſchuſſes wird voraus— ſichtlich am 19 März in Genf ſtattfinden. Wie man weiter hört, wird im Völker- bundsſekrekariat auch eine Liſte neukraler Perſönlichkeiten vorbereiket, aus denen der Abſtimmungsausſchuß für das Saargebiek gebildet werden ſoll. Dieſer Ausſchuß ſelbſt ſoll allerdings vorausſichklich nur aus drei Perſonen beſtehen. Dabei beſteht der Ein- druck, daß ſeine Befugniſſe ſich nur auf einen Teil der bei der Saarabſtimmung aufkauchen- den Fragen erſtrecken werden und daß ge— plant iſt, der Regierungskommiſſion immer noch weitergehende Vollmachten bei der Durchführung der Abſtimmung zu überlaſſen. Nundfunkwetthewerb Das deukſche Volk ſucht ſich ſeine beſten Rundfunkſprecher. Berlin, 3. März. Die Reichsſendeleitung hat unter Mitarbeit des Reichs verbandes Deutſcher Rundfunkteilnehmer e. V. ein großes Preisausſchreiben erlaſſen, das unter dem Motto ſteht:„Das deutſche Volk ſucht ſich ſeine beſten Rundfunkſprecher aus“. Der Wettbewerb ſoll am 15 März be— ginnen und ſteht allen deutſchen Männern und Frauen offen mit dem Ziele, die beſten Rundfunkſprecher zu finden und durch Preiſe auszuzeichnen. Der Reichsverband wird im Laufe des Frühjahrs und Sommers in 1000 Kreis- Das Landhaus des Führers. Unſer Bild zeigt das kleine Landhaus des Führers auf dem Se gel geeg bei Berchtesgaden im Winterkleid. Hier ſucht Adolf Hitler nach angeſtrengten Regierungsgeſchäften Er⸗ holung. — gruppen bunte Rundfunkabende veranffalten, bei denen die anweſenden Volksgenoſſen die beſlen Rundfunkſprecher und Sprecherinnen aus ihrem Kreis ausſuchen ſollen. Es ſind für die beſten Sprecher Preiſe bis zu 2000 Reichsmark vorgeſehen. Der Wettbewerb in den einzelnen Sendegebieten muß bis zum 1. Juli 1934 abgeſchloſſen ſein. Am erſten Sonntag nach Eröffnung der großen Deut ſchen Funkausſtellung im Auguſt 1934 er- folgt in einer umfaſſenden Reichsſendung die Auswahl und Prämiierung der beſten Junkſprecher des Reiches durch das Preisge⸗ richt der RKeichsſendeleilung. 5 Den Rundfunkſprechern werden dabei drei Aufgaben geſtellt, von denen ſie eine wählen und vollenden müſſen. Die erſte Aufgabe umfaßt einen Funkbericht von einem politiſchen Ereignis, einer Kundge⸗ bung der SA und SS, der Partei oder Ar⸗ beitsfront, die zweite einen Funkbericht von einem Volksfeſt; Bericht vom Leben des Bauern, dem alten Brauchtum und der deutſchen Landwirtſchaft, die dritte einen Funkbericht von ſportlichen Kämpfen, einem techniſchen Ereignis oder modernen techmi⸗ ſchen Bauten. ö Eutſeſſelte Gewalten Schweres Erdbeben in Chile. Santiago de Chile, 3. März. In der ſüdchileniſchen Stadt Valdivia wur⸗ de ein ſchweres, vier Minuten dauerndes Erdbeben verſpürt. In Temuco wurden eben⸗ falls Erdſtöße von einer Minute Dauer feſt⸗ geſtellt. Die Verbindung zwiſchen Santiago de Chile und Valdivia iſt unterbrochen. Anwetter über Italien Rom, 3. März. Ueber dem Adriatiſchen Meer wütet heftig⸗ ſter Sturm. Die Paſtſchiffahrt iſt eingeſtellt. Zahlreiche Schiffe ſind in ihre Heimathäfen zurückgekehrt. Ganz Oberitalien meldet äußerſt ſchlechtes Wetter. Der Sturm hat in Verona an zahlreichen Gebäuden und Häu⸗ ſern ſchweren Schaden verurſacht. Von der Riviera und ihrem Hinterland werden eben⸗ falls heftige Stürme und ſtarke Schneefälle gemeldet. Im oberitalieniſchen Alpengebiet iſt Neuſchnee gefallen. Letzte Nachrichten Brand in der J6⸗Jarben Frankfurt a. M., 3. März. In einem pharmazeutiſchen Vorprodukten⸗ betrieb des Höchſter Werkes der JG. Farben iſt vermutlich bei der Deſtillation eine exploſionsartige Entzündung entſtan⸗ den, die das Gebäude in Brand ſetzte. Die Werksfeuerwehr konnte in einſtündiger Ar⸗ beit des Feuers Herr werden, wobei auch das neue Luftſchaumlöſchverfahren gute Dienſte tat. Perſonen wurden nicht verletzt. Der Sachſchaden, der nicht erheblich ſein wird, läßt ſich zahlenmäßig noch nicht feſtſtellen. Betriebsſtörungen, die zu Lieferungs- oder Beſchäftigungsſchwierigkeiten führen würden, ſind nicht zu erwarten. Maſſenepidemie. Sprottau, 3. März. In Ottendorf ſind in letzter Zeit die Maſern ſehr ſtark auf⸗ getreten. Insgeſamt liegen 70 Schulkinder darnieder. In den meiſten Fällen laufen die Erkrankungen ſehr ſchwer aus, weil zu den Maſern noch Lungenentzündung hinzutritt. In zwei Tagen ſind bereits zwei Todes⸗ opfer zu verzeichnen. Auf Anordnung des Kreisamtes iſt die Schule vorläufig auf 14 Tage geſchloſſen worden. Eine Autofernſtraße mit Nachtbeleuchtung. In der Nähe von Döberitz wurde auf der Berlin⸗Hamburger Chauſſee eine neuartige Nachtbeleuchtungsanlage für Fern⸗ autoſtraßen erfolgreich ausprobiert. Unſer Bild zeigt die er⸗ leuchtete Straße der bisher 75 Natrium⸗Dampf⸗Lampen helles Licht ſpendeten. eee Roman von Liesbet Dill Copyright by Martin Feuchtwanger Halle(Saale), 1 T———— 13. Fortſetzung. Nachdruck verboten. Am anderen Morgen wurden die Koffer gepackt. Sabine kam auf das Bureau, um ſich Geld zu holen. Sie ſah in ihrem knappen blauen Reiſekleid und dem Hut mit dem blauen Federtuff ſo friſch und mädchenhaft aus, daß er nicht unterlaſſen konnte, zu bemerken: „Ah!, du kannſt ja wieder gehen.“ „Darüber ſollteſt du dich freuen, anſtatt zu ſpotten“, erwiderte ſie. i „Ich würde mich freuen, wenn dieſes Wohlbefinden ſich nicht immer nur dann einſtellte, wenn eine Reiſe bevor— ſteht. Seltſamerweiſe biſt du immer geſund, wenn du von hier weggehſt. Wenn du wiederkommſt, biſt du krank.“ „Das hat wohl ſeinen tieferen Grund“, ſagte Sabine mit Betonung.„Aber davon willſt du ja nichts hören...“ „Nein“, ſagte er.„Denn ich habe genug davon gehört.“ Er legte ihr das Geld hin.„Langt das für den Gauner?“ Sie überhörte ſeine Worte und ſteckte das Geld in das Täſchchen. N „Verlier' es aber nicht!“ rief er ihr noch nach. „Auf Wiederſehen, Ulrich!“ Sie gab ihm die Hand. „Ich laſſe dir bald auf telegraphiſchem Wege Beſcheid zu— gehen, was der Doktor geſagt hat.“ „Ja, tue das“, entgegnete Entges und begann wieder ſeine Arbeit. Er begleitete ſie nicht mehr zum Bahnhof. Die Bauern und ihre Weiber ſchauten ihnen immer ſo ſpöttiſch nach. Jedermann ſchien über ihn, den Narren, zu lächeln. 1 1 1. Das Sanatorium des Doktor Hunderich war bis auf die Dachkammer beſetzt. Sabine bekam in dem Neben— gebäude der Villa„Charitas“ eine Manſarde mit ſchiefen Wänden. Als ſie zum erſten Male die Villa„Charitas“ betrat, umgab ſie eine faſt unheimliche Stille. Die dicken Doppel- türen ſchloſſen jedes Geräuſch in den Zimmern nach außen ab. Die Treppen waren mit Teppichen belegt. Die Bedie— nung trug Filzſchuhe. Ueberall hingen Tafeln, die Unter— haltungen auf den Gängen verboten. Das Sanatorium lag, von der Villa„Charitas“ durch eine hohe Mauer getrennt, in einem parkartigen Garten. Des Morgens gingen die Patienten zu Doktor Hunderich ins Sanatorium. Er ſelbſt kam nicht zu ſeinen Patienten. Er ging überhaupt nicht aus. Es war ein unterſetzter, breitſchultriger, ſchwarzbärtiger Mann mit blauer Brille und rauher Stimme. Er ſei früher Poſtſekretär geweſen, hörte Sabine. Die Patienten zitterten vor ihm und ſaßen mit klopfendem Herzen in ſeinem Wartezimmer, ehe ſie hereingelaſſen wurden. Doktor Hunderichs Broſchüren waren in der ganzen Welt bekannt. Die verſchiedenartigſten Landsleute kamen hier zuſammen. Jeder mit einer anderen Krankheit. Für jeden hatte der Doktor eine beſondere Methode. Sie beſtand darin, die Körpergewebe erſt ganz abzu- bauen, um ſie dann, nach ſeiner Methode, wieder von neuem aufzubauen. Die Patienten mußten wochenlang dasſelbe Hemd tragen, ſie durften ſich das Haar nicht ſchneiden und den Bart nicht ſcheren laſſen. Sie lebten von Milch, Hafergrütze und Eiern. Dafür bezahlten ſie jeden Tag dreißig Mark. Kein Sonnenſtrahl durfte ſie beſcheinen; ſie gingen mit einem Regenſchirm den kurzen Weg bis zum Sanatorium durch den Garten. Wenn ſie in ihren Liege- ſtühlen im Garten lagen, waren ſie eingewickelt bis an den Hals; ob es warm war oder kalt, das ſpielte keine Rolle. Kein Luftzug durfte ſie berühren. Wenigſtens die Patienten, die noch beim Abbau ihres Körpers begriffen waren. Von den im Aufbau begriffe⸗ nen Patienten ſah man nur die ſchwarzen Schirme im Nachbargarten wandeln Man traf dieſe Patienten nir— gends; ſie wurden zu einer anderen Zeit beſtellt. Der Be— dienung waren Unterhaltungen mit den Patienten bei ſofortiger Kündigung verboten. In dem Hauſe herrſchte eine ſolche Totenſtille, daß Sabine, wenn cends um neun Uhr das elektriſche Licht überall erloſch, ſich vie lebendig begraben vorkam. Doktor Hunderich behandelte Sabine mit einer kleinen Elektriſiermaſchine, die hinter einem Wandſchirm ver— borgen ſtand und die ſeine Erfindung war. Im übrigen verordnete er ihr ſtrenge Diät und Ruhe und empfahl ihr vor allem Geduld, da ihr Leiden falſch be— handelt und vernachläſſigt ſei. Gegen die Schlafloſigkeit verſchrieb er Pillen von roter Farbe. Sabine hatte noch nie ſolche Pillen geſehen; ſie ſchmeckten übrigens nicht ſchlecht. Am Tage lag ſie nun in ihrer wollenen Golfjacke, ein⸗ gewickelt in Decken, im Garten unter ihrem Sonnenſchirm; ſie trug ihr ſchönes Haar aufgelöſt, wie die anderen Frauen, und ſah wie ein Kind darin aus. Gleichzeitig war mit ihr ein junger Student aus Köln angekommen. Er hatte ſich ſeine Gitarre mitgebracht und war enttäuſcht, daß es keine gemeinſamen Mahlzeiten gab und ihm das Leſen ſtreug verboten war. Er lag im Liege⸗ ſtuhl neben ihr. Die Briefe wurden in dem Briefkaſten vor dem Sprech⸗ zimmer geſammelt. Sobald die Patienten zuviel ſchrieben, wurde ihnen das unterſagt. Zur Stadt kamen die Patienten nie. Sie mußten ihre Wünſche auf einen Zettel ſchreiben und dieſen dem Zim⸗ mermädchen zur Beſorgung übergeben. Von dem Augen⸗ blick an, da ſie die Schwelſe des Hunderichſchen Grund⸗ ſtücks betraten, blieben ſie von der Außenwelt abgeſchnitten. Das ſei ein Hauptmittel der Kur, die Abgeſchloſſen⸗ heit, erklärte Sabines Nachbarin, eine Stuttgarterin, die rechts von ihr im Liegeſtuhl lag. Sie litt an Gallenſteinen. Man hatte ſie zu Hauſe operieren wollen; da war ihr die Broſchüre Hunderichs in die Hände gefallen. Er heilte ſie ohne Operation. Natürlich mußte man Geduld haben. Sie war nun ſchon ein halbes Jahr hier und wartete darauf, daß mit dem Aufbau begonnen werden konnte. Ihr Mann war ſchon zweimal gekommen, um ſie heimzuholen, aber ſie ging nicht eher, bis der Doktor ſie entließ. Die Dame, die ein ſchönes Haus auf dem Bopſer be⸗ ſaß und mit vier Koffern angekommen war, wohnte neben Sabine in einer Manſarde mit ſchiefen Wänden und einem kleinen Fenſter, das nach dem Hof hinausging. Sie trug Tag für Tag einen Hänger aus Wolle ohne Kragen und ohne Schmuck. Ihr Haar, das bereits ergraut war und das ſie früher gefärbt hatte, hatte bereits eine grüne Farbe be— kommen. Sie trug es in einem Netz. Sie lebte hier glück⸗ lich und wunſchlos, auch hatten die Schmerzen ſchon be— deutend nachgelaſſen. Sie war eine begeiſterte Anhängerin des Doktor Hunderich. Schon die wunderbarſten Kuren hatte ſie hier miterlebt. Links von Sabine wohnte ein reicher Rittergutsbeſitzer, der wie ein Waldmenſch ausſah; er trug eine unſaubere Wolljacke und hatte einen langen Bart. Der Ritterguts— beſitzer ſprach mit keinem Menſchen. Eines Tages ſagte der Doltor: „So, jetzt gehen Sie heim. Nun ſind Sie ein anderer Menſch. Steigen Sie aufs Pferd und reiten Sie auf Ihre Felder.“ Der Gutsbeſitzer, der über ein Jahr lang in einem ver— dunkelten Zimmer gelegen hatte, ließ ſich das Haar ſchnei— den und den Bart ſtutzen, reiſte nach Hauſe, beſtieg das Pferd und nahm die Verwaltung ſeines Gutes wieder in die Hand. Sabine hatte ſich anfangs vor den Männern in den dicken, verfilzten Wolljacken und den verwahrloſten Bärten gefürchtet. Allmählich gewöhnte ſie ſich an ſie. Neulich war ein neuer Patient hinzugekommen. Am anderen Tage kam er ſchon ohne Kragen, bald darauf trug er dieſelbe Woll— jacke und dieſelbe Haartracht; allmählich ſah er aus wie die anderen. Alle dieſe Geſtalten mit den verwilderten Bärten und dem langen Haar waren zu Skeletten abgemagert, aber heiter und zuverſichtlich, ſprachen von nichts anderem, als von ihrer Kur und von Doktor Hunderichs Heil— methode. Nach ihrer Familie fragten ſie nicht mehr. Sie fragten auch nicht, woher das Geld kommen ſollte, ſondern lebten gänzlich losgelöſt von ihrem bisherigen Daſein und warteten auf den neuen Menſchen, der aus dem alten her— vorgehen mußte. Als Sabine eines Morgens die Dame mit den grünen Haaren zum Gang nach dem Sanatorium abholen wollte, fand ſie die Tür ihres Zimmers offen und das Zimmer— mädchen damit beſchäftigt, die Schränke auszuräumen. Das Bett war leer. Die Dame ſei heute morgen in das Sana— torium umgezogen, ſagte das Mädchen. 1 1. 5 Sabine war nun ſchon ein halbes Jahr in Villa „Charitas“. Von der Stadt hatte ſie noch nichts geſehen, wie die goldenen Kuppeln der griechiſchen Kapelle. Der Wald. der, als ſie herkam, noch friſch und grün ausſah, verfärbte ſich; die Buchen hatten das Laub verloren, es wurde kalt. Man konnte nicht mehr im Garten ſitzen, ſondern lag in der Liegehalle. Die Patienten, die mit ihr eingetroffen, waren teils im Aufbau begriffen, teils mit Gewalt von ihren Verwandten zurückgeholt worden. Die Herren mußten in ihre Stel— lungen zurück, ihr Urlaub war zu Ende, aber ihre Kur ſchien klein Ende zu nehmen. Die Schlafloſigkeit hatte ſich gebeſſert, aber die Schmer— zen waren noch dieſelben. 2 Sabine fühlte ſich wie von unſichtbaren Händen feſt⸗ gehalten. Ihr Intereſſe für alles, was nicht mit dieſer Kur zuſammenhing, war erloſchen. Von ihrem Manne, der ungern Briefe ſchrieb, kamen lurze Karten. Er ſchrieb: die Weinernte ſei vorbei. Der Wein wäre gut geraten. Im Sommer hätten ſie die Reb⸗ laus gehabt; er hätte vierzig Fuder Wein verkauft; eine Kuh wäre eingegangen. Manchmal ſchrieb er auch: er ſehne ſich nach ihr; aber das ſtand doch nur ſo am Schluß, hingeſchrieben wie eine Phraſe. Das, was ſie erwartete, ſchrieb er nie. Seine Mutter ſchrieb überhaupt nicht. 2 35. Acht Tage vor Weihnachten ſtellte Doktor Hunderich feſt, daß mit dem Aufbau ihres Körpers begonnen werden lönne. Sie ſollte in ein großes Parterrezimmer ins Sana⸗ torium überſiedeln. Während ſie beim Packen war, traf ein Brief ihres Mannes ein. Er erinnerte ſie daran, daß in einer Woche Weihnachten ſei und fragte, wie ſie es da— mit halten ſollten. Er für ſeinen Teil verzichte ja, wie ſie wiſſe, darauf, beſchenkt zu werden, er habe keinen anderen Wunſch, als daß ſie geſund heimkomme. Aber die Leute er— warteten, daß man ihnen einen Baum anſtecke. Ob er das zum erſten Male allein tun müſſe? Er hielte es für das beſte, ſie käme jetzt. Sabine war empört. Das war echt. Kein Wort nach ihrem Befinden, nach der Kur. Mitten aus dieſer ſollte ſie fort? Sie warf ſich auf das kleine, harte Sofa und brach in Tränen aus. Nun gut, er ſollte ſeinen Willen haben. Sie ſchellte dem Zimmermädchen; es kam aber niemand. In der ſonſt ſo ſtillen„Charitas“ herrſchte ſeit einer Stunde eine merkwürdige Unruhe. Vorhin war ein Wagen vorgefahren, dem zwei Damen in Trauerkleidung ent⸗ ſtiegen. Die Zimmermädchen liefen zwiſchen beiden Villen hin und her. Im Unterſtock wurde unaufhörlich an eine Tür gepocht; aber an Doppeltüren mit dicken Wandfül⸗ lungen kann man lange klopfen, ehe der Bewohner des Zinemers etwas hört. Die Damen ſprachen aufgeregt und laut, ſie ließen ſich weder durch die Zimmermädchen noch durch gedruckte Plakate dazu bewegen, ihre Stimmen zu dämpfen. Aus allen Zimmern erſchienen die Köpfe der Patienten. Das Telephon klingelte anhaltend durch das Haus. Aber der, auf den man wartete, ließ ſich nicht blicken. Doktor Hunderich hatte ſagen laſſen: er habe Sprechſtunde. Der Lärm ſteigerte ſich. Es wurde jetzt mit Stöcken gegen eine Tür gepocht. Eine jammernde Frauenſtimme rief: „Anton, mache doch um Gottes willen auf; ich bin es ja, deine Mutter und die Tante Seraphim!“ Nun miſchte ſich die männliche Stimme wieder ein. Es war der Freund des Studenten. Er bat um Einlaß. In dem feſtverſchloſſenen Zimmer aber rührte ſich nichts. Endlich kam der Schloſſer mit dem Werkzeug. Die Tür wurde gewaltſam aufgebrochen. Da ſaß der Student auf ſeinem Bett, feierlich in einen ſchwarzen Gehrock gekleidet. Er hatte die Jalouſien heruntergelaſſen und zum Schutz gegen das Licht, das noch durch die ſchmalen Ritzen fiel, ſeinen Regenſchirm aufgeſpannt. Das Zimmer war aus⸗ geräumt. Er hatte alle Gegenſtände unter das Bett ge⸗ ſchafft, den Teppich, das Waſchgeſchirr, ſogar das Ofen⸗ rohr. Und in einer Ecke lag eine leere Weinflaſche. Zwei Krankenwärtern und dem Hausknecht gelang es endlich, ihn zu bändigen und ihn in den Wagen zu bringen. Er wurde in eine Anſtalt übergeführt. Während des allgemeinen Durcheinanders war es Sabine gelungen, unbemerkt aus dem Hauſe zu kommen. Sie hatte ihr Gepäck zurückgelaſſen, aus Angſt, man würde ſie mit Gewalt zurückhalten. Die eben erlebte Szene ſtand noch mit ſchrecklicher Deutlichkeit vor ihren Augen, wäh— rend ſie zum Bahnhof lief. Sie glaubte immer hinter ſich das Toben des Studenten und die kurzen Befehle der Wärter zu hören. Der Zug ſetzte ſich in Bewegung; zun letzten Male ſah ſie die goldenen Kuppeln der Neroberg— kapelle. 75 5 155 Erſchöpft von der Reiſe, kam ſie zu Hauſe an. „Wo haſt du denn dein Gepäck?“ empfing ſie ihr Mann. „Das habe ich dort gelaſſen. Ich habe ja die Kur unter— brechen müſſen und bin ohne Erlaubnis des Doktors ab— gereiſt“, gab ſie zurück. „Nun, das hätte ja vielleicht nicht ſo geeilt“, meinte er gutmütig. Er hatte ſich ſo auf ſie gefreut.„Ich meinte nur wegen Weihnachten.“ „Das Feſt iſt ja auch wichtiger als meine Geſund— heit“, ſagte Sabine und ging vor ihm in das bekränzte Haus. An dieſem Ton hörte er, daß ſie den alten Groll noch unverändert in ſich trug. Auch ſonſt fand er ſie unver— ändert. Nun ja, wie ſollte es auch ſein? Bei einer unter⸗ brochenen Kur konnte man keine Beſſerung erwarten. Sie feierten Weihnachten ſtill und ſreudlos. Sie hatten beide keine Wünſche, wenigſtens ſagten ſie ſo. Aber als dann die Leute mit ihren Kuchentellern und dem Arm voll Geſchenken abzogen und die lange, weiß— gedeckte Tafel zurückblieb, wurde es auch in ihren Herzen leer und ſtill. Die Gans ſchmeckte ihnen nicht, der Weih— nachtstiſch war nicht mit Tannenzweigen geſchmückt. Sabine hatte es vergeſſen. Sie war gegen alles, was nicht mit ihrer Geſundhelt zuſammenhing, gleichgültig geworden. Wenn er aufbrauſte, gab ſie keine raſchen Antworten mehr, ſondern tat, als hörte ſie es nicht; ſchlug er vor Zorn auf den Tiſch, erhob ſie ſich und ſchloß ſich oben in ihr Giebelzimmer ein. Dort oben verbrachte ſie ihre Tage; empſing ihre Beſuche, meiſt auf dem Sofa, öfters aber im Bett liegend, denn die Schmerzen machten ſich im Bett am wenigſten fühlbar. 2: 22˙ 4. Der alte Buttich war erkrankt. Die Magd, die zu Frau Entges gelaufen kam, ſagte, er habe nach ihr verlangt. Frau Entges ging hinüber. In der Schlafkammer hin⸗ ter der Wirtsſtube, lag Buttich ſchweratmend in den Kiſſen. „Ach Gott, Buttich“, ſagte Frau Eutges,„ich muß erſt einmal bei Euch hier aufräumen; das ſieht ja ſchrecklich aus. So könnt Ihr nicht liegen!“ Buttich drehte den Kopf ſchwerfällig nach ihr herum, nickte und ſagte: „Laſſen Sie's nur alles ſo, Frau Entges, et is nit mehr der Müh wert. Mit mir geht's zu End'.“ „Ach, wer wird denn ſo etwas reden“, ſagte ſie, zog die Vorhänge zurück und ſtellte den blechernen Ofenſchirm vor den rotglühenden Kanonenoſen, in dem das Holz brannte. Dann ſetzte ſie ſich neben ſein Bett auf einen Stuhl. Sie war ihr Lebtag nicht Buttichs Freundin ge⸗ weſen. Wenn ſie ſeine fette Geſtalt, mit der Pfeife im Munde, behaglich vor der Tür in der Morgenſonne ſtehen ſah, den Knechten zuſchauend beim Dreſchen oder Häckſel⸗ ſchneiden, konnte ſie ein wahrer Zorn erfaſſen über dieſe Trägheit. Aber wenn jemand krank iſt, verblaßt das alles. „Ihr habt Sorgen, Frau Entges“, ſagte Buttich.„Ich ſeh' et Eich an.“ Bei dieſen Worten regte ſich in dem Herzen der alten Frau die Erinnerung an einen Regenabend im Herbſt, als ſie ratlos und verzweifelt in der einſamen Wohnſtube ſaß und ſich mit entſetzlichen Zukunftsbildern quälte. Buttich hatte ſie aus ihrer Angſt befreit. Wer weiß, was ohne ſeinen Rat geworden wäre; denn Ulrich wollte damals mit dem Kopfe durch die Wand. Aber Buttich hatte einen Aus⸗ weg gefunden. Und das vergaß ſie ihm nicht. Das war es auch, was ihr jetzt die Zunge löſte... Nück⸗ haltlos und ohne Schonung. An der Pforte des Todes konnte man reden, und alles, was ſie bisher in ihrem Mutterherzen vergraben hatte, kam nun ans Licht. Damals hatte ſie geglaubt, es ſei alles gutgemacht und ausgeglichen. Aber ſeit ſich die fremde Frau in dieſe Ehe gedrängt hatte, dem Sohn die Frau entfremdete und ihr die Schwiegertochter nahm, ſeitdem war das Unheil auf dem Hofe eingezogen. Das konnte niemals gut enden. Buttich hörte ſtumm zu. Als Frau Entges weinend ſchwieg, legte er ihr ſeine breite Hane ſchwer auf dle Schul- ter.„Frau Entges, die fremde Frau— jawohl, die babe ich auch geſehen und habe ſie verwünſcht, wen eln deirter ſich nit in eine junge Ehe einmengen darf.., detübr⸗ icher is die andere.“ e e hinein. Mild, freundlich blinzelt die Sonne vom klaren Himmel, ſtreichelt die hohen Häuſergiebel, blinkt durch die Scheiben in die winterlich düſteren Stuben und wirft einen hellen Schein Die Spatzen ſpreizen wohlig ihr Gefieder vor den wärmenden Strahlen; Frühlingsgedanken kommen über ſie: die Männchen ſuchen ſſch die Weibchen aus. Die Finken ſchmettern helle Töne, und vom frühen Morgen bis zum ſpäten Abend ſingt der Star, den Kopf unentwegt der Sonne zu⸗ gewandt. Bienen ſummen um die erſten Blüten, Falter ſchaukeln ſich in hellem Blau. „Grüß Gott, Herr Nachbar! Heur iſt's warm! Wir können es wagen!“ So nicken ſich die Alten zu, die der Winter an das Bett und an die Stube ſeſſelte. Und ſo ſchreiten die von der Tage Laſt und Zahl Gebeugten jetzt Tag um Tag, wenn die Sonne wärmer ſcheint, ſtraßauf, ſtraßab, in den Park, wo die Primeln blühen und Oſterblumen ſprießen. Ein neuer Lebens— ſtrom durchpulſt das alte Menſchengebäude... In langen Reihen fahren Mütter und Kindergärtnerinnen oder ⸗wärterinnen die Kleinſten in den warmen Tag hinaus. Verwundert ſchauen die kleinen Augen da zum erſten Male ſolch hellen Schein, und die Händchen greiſen danach. Jauchzend tummeln ſich die größeren Kinder auf den Spiel— plätzen; das frohe Spiel, die ſchöne Zeit der ungebundenen Freiheit beginnt. Straßen und Plätze erfüllt ihr Geſchrei, aus⸗ toht ſich nun die in Winterſtuben zurückgedämmte Bewegungs— luſt und der Tatendrang. Weit öffnen ſich die Fenſter und Türen, damit die warme Märzſonne ihren Strahl hineinſende; denn eine Kraft geht von ihr aus, die beſeligend belebt, alles erfreut, was Leben in ſich trägt. „Im Lockenhaar den Veilchenkranz, Von Droſſeln und Lerchen umſungen, So kommt durch den goldenen Sonnenglanz Jung-Frühling ins Tal geſprungen!“ heißt es in einem kleinen Liede. So ganz genau mit der Botanik ſcheint der Dichter dieſes hübſchen Verschens nicht vertraut zu ſein, wenn er das Veilchen mit dem Frühlings⸗ anfang in einem Atem nennt. Es müßte ſchon ein ganz außer⸗ ordentlich warmer März ſein, der das kleine Veilchen aus dem Schoße der Mutter Erde ans Tageslicht locken könnte. Zu voller Blüte kommt das Veilchen bei uns erſt Anfang April, ſo daß es richtiger„Apeilveilchen“ heißen müßte. Jedenfalls aber gibt es neben dem Schneeglöckchen und dem Himmels— ſchlüſſel wohl keine Frühlingsblume, die ſich ſolcher Beliebt⸗ heit erfreut, wie das kleine, beſcheidene Veilchen. Der Wohl⸗ geruch dieſes Blümchens, das in ſeinem blau-violetten Kleid⸗ chen ſo ſcheu unterm ſproſſenden Grün hervorlugt, über frifft an Feinheit und Lieblichkeit den Duft aller anderen Wieſen⸗ blumen. Es iſt daher auch ſchon längſt für Parfümeriezwecke in großem Maßſtabe angebaut worden, zum Beiſpiel in Italien und im ſüdlichen Frankreich. Es werden 200 000 Kilogramm Veilchenblüten in jenen Gegenden jährlich geerntet. Ein Morgen Land trägt 800 Kilogramm Blüten, die 2000 Mark einbringen. Es ſind 33000 Kilogramm friſche Veilchenblüten nötig, um ein Liter reine Veilcheneſſenz zu gewinnen. Der Preis für ein Liter reiner Veilcheneſſenz beträgt, eiuſchließlich den Koſten der Zubereitung, etwa 100 000 Mark. Das Veilchen des Südens iſt jedoch nich: ſo lieblich-duftend und auch von Geſtalt etwas größer als unſer Märzveilchen. 5 hi! ſtrömen die Veilchenkulturen von Graſſe, Nizza üſw. einen Duf! alls, der zur Hochblüte berauſchend wirkt und vom Mee de hin ſortgetragen wird. Unter der Hand des Kunſtgärtuer 5 hat das Veilchen eine große Entwicklung durchgemacht. So gibt es zum Beiſpiel nicht nur weiße und blaue, ſondern auch rote, ; 775„ies Mein 1 Irene“, entwickelt Blumen von der Größe eines ZJweimark ſtücks. Immerhin Sie verlieh den Blumen, die in ihrer Gegenwart gepflückt wurden, die Macht, geheime Schätze zu löſen. Se J 1 einem Schäfer erzählt, daß er einſt von einem Mägdelein auf Himmelstür erfuhr, man habe ſich Nachſchlüſſel machen laſſen, um damit ein verborgenes Türchen am Himmelsdom aufzu— Frühlingsblütenhimmels und Auf Märzenregen Folgt Sommerſegen. Ein Lot Märzenſtaub iſt einen Dukaten e. * Märzenſchnee Tut den Saaten weh. *. Ein feuchter März Iſt des Bauern Schmerz. * So viel Fröſte im März, So viele im Mai. Die Primeln unſerer Fluren und Gärten ſind die erſten Frühlingsboten. Wenn ihre Blüten unter dem welken Laub hervorbrechen, dann hat der leibliche Frühling über den un— freundlichen Winter geſiegt. Sie werden auch Schlüſſelblumen, Himmelsſchlüſſel und Goldblümchen genannt. „Gläubig dem erſten Winke des Himmels Eilſt du entgegen, Oeffneſt die Bruſt ihm. Aber es dringen Lauernde Fröſte, Tödlich ins Herz dir.“ So feiert Lenau die Primeln als Erſchließerinnen des Rückert begrüßt ſie als Pförtnerinnen des Herzensheiligtums: Himmelsſchlüſſelchen nenn' ich, ſprach ein Jüngling, Dich mit eig'nem Rechte, weil ein Himmel Mir auf Erden, ein Herz ſich aufgeſchloſſen, Ein geliebtes, im Frühling, als zum erſten Kranz ich ſchüchtern dich wand mit anderen Blumen.“ Wie der kommende Lenz noch immer mit dem mittelalter lichen Minneſängergruß bewillkommt wird als die Zeit, „Die uns will bringen Der Vöglein Singen, Der Blumen Springen Und der Sonne Schein“; ſo ſind die Blumenboten desſelben in ganz beſonderer Weiſe Lieblinge der Dichterwelt geworden. Rückert, Scheuerlin, Kampermann und andere beſingen das Schneeglöckchen, das den Frühling einläutet und die Schläfer in Feld und Heide, und die Sänger in Wald und Flur weckt. Der Volksmund hat die Schlüſſelblume mit mancher be zeutungsvollen Sage umwoben. Denjeuigen, die die Schlüſſel⸗ blume ſuchten, erſchien nicht ſelten die Schlüſſeljungfrau, ſo ge⸗ nannt, weil ſie einen goldenen Schlüſſel in ihrer Krone trägt. So wird von einen ſchönen Platz mit vielen Schlüſſelblumen geführt wurde. 7715 1 fillt zeile Fine Varietä Prinzeſſin Er nahm eine und ſchloß damit leine Tür auf. Hinter derſelben ngefüllte d ge e Veilchen. Eine Varietät,„Prinzeſſin Er el 0 de e ee ſtanden Kiſten mit Schafzähnen N davon, ſteckte ſie in die Taſche und ging fort. Er nahm einige Hände voll Während der Nacht wurden die Schafzähne zu Gold. Leider hatte er die Schlüſſelblume vergeſſen, um mit ihrer Hilfe die Tür wieder zu finden und aufzuſchließen.„ 5 Eine andere Legende berichtet, daß einſt Petrus vor, der ſchließen. Vor Schreck k entfiel ihm das ganze Schlüſſelbund und ſank von Stern zu Stern bis herab zur Erde. Schnell ſandte er dem fällenden Schlüſſelbund einen Engel nach, um das⸗ ſelbe einzuholen. Doch die Schlüſſel hatten unterdeſſen den Erdboden erreicht und ſich in denſelben eingedrückt. Aus ihnen vuchs eine Blume, die der Erde den Frühlingshimmel er— chloß. Der Engel nahm die Schlüſſel wieder mit, aber ein Abdruck, die Schlüſſelblume, blieb zuxück und erſchließt uns jedes Jahr den Blumenhimmel des Frühlings. ö 1 Die alten Deutſchen ſchrieben der Primel auch eine heil hringende Kraft zu. Aus ihr wurde ein Wu nde rtr an 4 gebraut, der für viele Leiden Linderung brachte. Im Mittel⸗ alter empfahl ſie die berühmte Aebtiſſin Hildegard als vor⸗ treffliches Mittel gegen Melancholie. Und heute noch iſt der Schlüſſelblumentee ein ſehr beliebtes Hausmitte Legen allerlei Krankheiten, beſonders gegen Huſten und Bruß leiden. Hier und da werden auch die Wurzeln und Blät; ieſer Pflanze gegen Migräne und Schwindel, als die Nes beruhigend und ſtärkend, angewendet, Nacht verkürzt. Und immer wärmer 0 Strahlen. Schnee und Eis ſchmelzen. Der Winter iſt oft außer- gewöhnlich hart und zäh. Das erſte Leben beginnt ſich zu regen. Noch während des Februarſchnees e um dieſen, und aller Kälte zum Hohn, hat der Kreuzſchnal im Tannenforſt ſein Neſt gebaut, und bald Jungen darin. Jungen, die ein dichtes Flaumkleid anhaben, nicht: um Der erſte geflügelte Frühlingsbote unſerer Gaue iſt nicht, wie viele annehmen, der geſchwätzige Star, ſondern, angeſtell⸗ ten Beobachtungen zuſolge, der wandernde Mäuſebuſſard. Jedoch ſei bemerkt, daß uns im Herbſt nicht alle Buſſarde verlaſſen, denn ein Teil dieſer kleinen Raubvögel zieht es vor, bei uns zu überwintern. Aber über den europäiſchen Süden hinaus wird der Buſſard, wenn ihn der Wandertrieb ergriffen hat, wohl kaum ziehen. Profeſſor Dr. J. Thiemann, der verdienſtvolle Leiter der oſtdeutſchen Vogelwarte Roſſit⸗ ten an der Kuriſchen Nehrung, teilte dem Schreiber dieſer Zeilen unlängſt mit, daß ein in Deutſchland„markierter“, d. h. ein an einem Ständer beringter Buſſard das ferne Spanien zum Ziel ſeines herbſtlichen Wanderfluges erwählt hatte und dort erlegt worden iſt. Mit unſerem volkstümlichſten, gefiederten Frühlingskünder, dem Star, reiſt aus dem ſonnigen Süden auch die ſtattliche, in Deutſchland leider immer ſeltener werdende Gabelweihe wieder bei uns zu. Der Schonung dieſes— dem Hühnerhofe allerdings häufig unwillkommenen— Raubvogels, der auch der rotbraune Milon genannt wird, ſet in Anbetracht der in den letzten Jahrzehnten in Deutſchland feſtgeſtellten ſtarken Abnahme dieſes raſſig-edlen Luftſeglers das Wort u geredet. Jeder Naturfreund, der durch unſere lieben deutſchen Wälder ſchreitet und das ſeltene Glück hat, eine Gabelweihe zu ſichten, wird durch ihren herrlichen Schweve— flug gefeſſelt und entzückt: und wird das reizvolle Bild, das ſich im blauen Aether ſeinen Augen darbietet, nicht ſo leicht vergeſſen. In den erſten Märztagen kommt auch die liebliche Feldlerche wieder in der Heimat an. Unſere Haus- ſchwalbe trifft zwiſchen dem 20. und 28. März wieder bei uns ein. Ein alter Bauernſpruch beſagt über das von jung uns alt freudig und oft frohlockend begrüßte Ereignis der Schwalbenrückkehr: „Seht, zu Mariä Verkündigung(25. März), Da kehren die Schwalben heim mit Schwung!“ Wir ſehen, daß dieſe altüberlieſerte, gereimte 0 weisheit, wie ſo manche andere ländliche Regel, ihr Zuſte kommen trefflichen Naturbeobachtungen verdankt. M Adebar, der uns häufig ſchon Ende Juli verläßt, hat mit ſei Geliebten auch ſchon wieder die altgewohnte Brutſtätte zogen und klappert zur Freude der Dorfjugend von der Scheune oder gar vom Kirchturmdach herab. Später als unſere nütz⸗ lichen, zutraulichen Schwalben kehren die Goldammern, Gras mücken, Kuckucke und Wiedehopfe zurück. Mitte April e r ſich die Nachtigall zum Neſtbau und wenig ſpäter erfreu: wieder die naturliebende, frühlingsbeglückte Menſchheit ihrem berückenden, melodiſchen, nächtlichen Geſang. Als letzt geflügelte Frühlingsboten ſind Nachtſchwalben. Pirole und Mandelkrähen anzuſprechen ſendet die Sonne ja, geradezu unbeküm zroltſchern Die Kälte ſchaden ihm und vor allem teil, ſie erweiſt ihm einen großen Gefallen, und Tannenzapfen weit aufſpringen, ſo daß er bequem! körner herausholen kann und ſein Tiſch überreich Der Raſen an den Hängen und Rainen, die die Sor 1 beſtrahlt, begrünt ſich langſam, und in wenigen Wochen werder 4 die hellen Blütenſterne des Gänſeblümcheus ein weißes Moſaik hineinweben. Saalweide und Haſelſtrauch entfalten ihre Kätz⸗ chen; weithin weht ihr Duft, lockt die Bienen aus den S die ſich an dem Blütenſtaub gütlich tun. Sogar Weſpen, Gallfliegen, bunte Schmetterlinge, wie Kleiner und Zitronenfalter, torkeln, frühlingstrunken und von dem ſo trügeriſchen Sonnenſchein aus ihrem Winterverſteck eg durch die zittrigeblaue Weite. Das ſind die wirklich erſte Frühlingsboten, die oft überſehen werden. Und während ſie uns anzeigen, daß die Natur beginnt, neues Leben zu wirken, ſproſſen und entfalten ſich auch die anderen viel- und oftgen au⸗ ten Frühlingsboten: Schneeglöckchen, Primel, Himmelsſchküſſel— chen, Anemone, Veilchen, Oſterblume. 1 Unkas, der tapfere Vollblut-Indianer, kampierte allein mit tinem jungen Europäer in einer wilden Gegend nahe ſeinem Dorfe. Als ihm durch einen Boten der Raub eines Büffel— zalbes gemeldet wurde, brach er mit dem jungen, erſt vor kurzem angekommenen Europäer auf, um den Räuber zu er⸗ legen. Es war Vollmond, als ſie nach einer Weile einen Tiger näherkommen hörten. Sie kamen nicht richtig zum Schuß und verwundeten den Tiger nur ſchwer. Sie folgten der blutigen Spur, aber die Dunkelheit hinderte ſie daran, den verwundeten Tiger wieder aufzufinden. Sie waren gezwungen, wieder in ihr Lager zurückzukehren und bis zum nächſten Tage zu warten. Beim erſten Tageslicht wollte Unkas noch einen Spaziergang vor dem Frühſtück unternehmen und dann erſt die Jagd fort⸗ ſetzen. Seine Flinte nahm er nur zur Vorſicht mit: ernſtlich dachte er nicht daran, daß ſich der Tiger in der Nähe befinden jönnte. Der junge Europäer begleitete ihn waffenlos. Kaum halten ſie die Stelle erreicht, wo Unkas am Vortage den Tiger angeſchoſſen hatte, als das Raubtier plötzlich aus ſolcher Nähe anſprang, daß die Flinte der Hand Unkas' entfiel, bevor er ſie auch nur anlegen konnte. Er wurde zu Boden geſchleudert, und die Beſtie erfaßte noch im Sprunge ſeine Schultern und Arme. Im erſten Schreck lief der waſfenloſe junge Europäer auf den Rächſten Baum zu, um ihn zu erklettern. Er hatte zum erſten Male einen Tiger des Dſchungels zu Geſicht bekommen, und man kann ſich ſein lähmendes Entſetzen vorſtellen. Aber dann überwand der Wille, ſeinen Freund in der Not nicht im Stich zu laſſen, ſeinen Schrecken. So kletterte er, krank vor Furcht, wieder von ſeinem ſicheren Verſteck hernieder, näherte ſich mit zitternden Knien der Flinte, die nur in geringer Entfernung von der Stelle, wo die Beſtie und Unkas miteinander rangen, auf dem Boden lag, ergriff ſie und ſtreckte die Beſtie damit nieder. Dann lief der junge Europäer Hilfe holen. Aber es war bereits zu ſpät. Der tapfere Unkas ſtarb unter der ſengenden Sonne des Urwaldes in einem Ochſenkarren, in dem man ihn zum nächſten Dorfe bringen wollte W. B. PTT Zeichenſcherz. Das iſt der aute Oukel Theodor. „ Hunz ind ie n o FF ee —— 8 0 N 58. 5 8 a r 75, 5 2 ge ene le —— —— „„ eee 2 00% eee, Zo gern wir auch die bunten Luftballons haben— Hand aufs Herz: auf die Dauer iſt es doch ein wenig langweilig, dieſe hübſchen Dinger nur immer an die Decke ſteigen zu laſſen und daun am Faden wieder herunterzuziehen. Wir geben hier kleinen, geſchickten Baſtlern eine intereſſante Anleitung zum Bau eines Luftſchiffes aus leichtem Seidenpapier. Dieſes wird daun mit den bunten Luftballons gefüllt. Auf geen Ab⸗ bildung zeigen wir euch ein ſtart verkleinertes Schni tmuſter des Luftſchiſſes, das am ſchönſten in Weiß ausſehen wird; ihr könnt aber auch jede andere Farbe dazu nehmen. Die kleinen Teile, mit a bezeichnet, ſind die Streifen, mit denen die Spitzen zuſammengeklebt werden. Wenn das eine Ende fertig iſt, dann müßt ihr erſt das Luftſchiff mit Ballons füllen, etwa zwei bis drei Stück, oder wenn ihr ein Rieſenluftſchiff gebaut habt, mit etwa fünf bis ſechs Stück. Wenn es dann ganz fertig iſt, müßt ihr es dann ſo belaſten, daß es waagerecht fliegt— und nun könnt ihr Herrn Dr. Eckener Konkurrenz machen. rene— 2— 75 8 Wie baue ich mir ein Karuſſell? Als Decke ſchneide ich aus ſtarkem Papier eine Kreisfläche aus. Eine kleine Ecke wird herausgeſchnitten, wie Zeichnung 1 zeigt, dann aufeinandergetlebt. Als Bodenfläche dient ein Deckel oder Boden einer runden Bonbonnierenſchachtel. In der Mitte iſt ein Stab, oben mit einer Draht- oder Nagelſpitze, darauf das Dach geſteckt und mit einem Knopf gehalten, wie Nummer 2. Unten in dem Stab auch eine Spitze, damit in die Grundfläche ſetzen. Die Gondeln(3), die an farbigen Woll⸗ fäden hängen und am Dach durch ein Stück Holz gehalten werden, ſind aus Streichholzſchachteln, die vorn abgeſchrägt werden und mit Buntpapier überklebt ſein können. PPTP der Großvater bat eines Tages die Großmutter:„Koche mir doch einen Kloß!“ Da nahm die Großmutter zwei Handvoll Mehl, miſchte es mit ſaurer Sahne, kochte den Teig in Butter und legte den fertigen Kloß auf das Fenſterbrett, damit er abkühle. Dem Kloß wurde es dort zu langweilig. Er kugelte ſich vom Teller aufs Fenſterbrett vom Fenſterbreit auf den Sims, vom Sims auf den Hof und weiter zur Pforte. Da rollte er nun die Straße entlang, und ihm entgegen kam ein Haſe, der bei ſeinem Anblick freudig ausrief:„Klößchen, Klößchen, ich werde dich freſſen!“—„Friß mich nicht, ſchiel⸗ äugiges Häschen! Ich weiß ein hübſches Lied Das will ich dir ſingen“, ſagte der Kloß und begann:„Mu ſaurer Sahne bin ich gemiſcht. in Butter locker aufgetiſcht, übers Fenſter bin ich entwiſcht... Die Großmutter wird klagen und ſchrei'n, der Großvater holt mich nicht ein— und du, mein Häschen, willſt ſchlauer ſein?“ Und weiter rollte der Kloß— haſt du nicht geſehen— und ließ dem Haſen das Nachgucken. Und da, wie er ſo die Straße entlangtrudelte, begegnete ihm der Wolf. „Klößchen, Klößchen, ich werde dich freſſen!“ heulte der.— „Ach, friß mich doch nicht, Graurock! Ich 1700 ein ſchönes Lied das will ich dir ſingen: Mit ſaurer Sahne b * Butter locker aufgetiſcht, übers Fenſter bin ich entwiſcht; die Großmutter wird klagen und ſchrei'n, der Großvater holt mich nicht ein, dem Häschen dreht ich eine Naſ— du willſt mich freſſen? Wie machſt du das?“ Und weiter— haſt du nich: geſehen— rollte der Kloß und ließ dem Wolf das Nachblinzeln. Und wie er ſo die Straße entlangeilte, begegnet ihm der Bär. „Klößchen, Klößchen, ich werde dich freſſen“ brummte der.— „Ach, du Breittatze, warum denn? Ich weiß ein ſchönes Lied. Das will ich dir fingen Horch auf: Mit ſaurer Sahne bin ich gemiſcht, in Butter locker aufgetiſch. übers Fenſter bin ich entwiſcht; die Großmutter wird klagen und ſchrei'n, der Groß⸗ vater holt mich nicht ein, dem Häschen ich erſt recht entrann, den grauen Wolf, den führt' ich an— glaub, daß mich niemand freſſen kann!“ Und wieder— haſt du nicht geſehen— rollte der Kloß davon und ließ auch dem Bären das Nachſchauen. Weiter, immer weiter kollerie er nun die Straße entlang bis ihm der Fuchs begegnete.„Kloß. Klößchen, du biſt ſo fein“, rief er aus.—„Soll ich dir was vorſingen?“ fragte der Kloß. —„Ja, tu das!“ ſagte der Fuchs mit liſtigem Augenzwinkern. — Und der Kloß ſtimmte an:„Mit ſaurer Sahne bin ich ge⸗ miſcht, in Butter locker aufgetiſcht, übers Fenſter bin ich ent⸗ wiſcht; die Großmutter wird klagen und ſchrei'n, der Großvater holt' mich nicht ein, dem Häschen ich erſt recht entrann. den grauen Wolf, den führte ich an, dem Bär entwiſchte ich im Nu. Nun, Füchslein, was ſagſt du dazu?“—„Ein köſtliches Liedchen, liebes Klößchen“ ſprach der Fuchs.„Leider bin ich ſchon ſehr alt und ſchwerhörig und kann dich daher nur ſchlecht verſtehen. Setze dich doch hier auf meine Schnauze und ſinge mir deinen Vers noch einmal— aber ein menig lauter!“ Der Kloß ſprang auf die Schnauze des Schlaufuchſes und wieder⸗ holte ſein Lied„Ich danke dir von Herzen, liebes Klößchen“. lobte der Fuchs,„es iſt ein ganz prächtiges Liedchen, und ich werde es gern noch einmal vernehmen. Nimm daher auf meiner Zunge Platz und ſinge es mir zum allerletzten Male!“ Der Fuchs ſtreckte ſeine lange, rote Zunge heraus. Da ſprang der fleißige Sänger darauf, der Fuchs machte:„Happ!“ Und ſchon war der Kloß nicht mehr da. L. B. Optiſche Täuſchung. Seht euch die Zeichnung mehrmals genau an. Manchmal ſieht man ſechs, manchmal ſieben Würfel. TTwTT—T—T—T——w.w.w.. Der kleine Zauberkünſtler. Dinge, die bergauf rollen. Mit einem Schlage kann ſich der kleine Zaubertünſtler be⸗ rühmt machen und ſeine Spielkameraden und ⸗kameradinnen in höchſtes Erſtaunen verſetzen. Ex erklärt mit größter Sicher heit, daß der Spielball auf dem ſchiefen Tiſch oder auf einer bergabführenden Straße hinunterrollt. Alle werden dieſer Be— hauptung gern beipflichten. Nun erklärter aber mit erhobener Stimme:„Ich aber kann es ermöglichen und euch beweiſen. daß ſo ein Ding auch bergauf rollen kann!“ Auf das Staunen achter er ſelbſtbewußt gar nicht, ſondern geht ſofort ans Werk! Zur Demonſtration ſtellt er zwei große Bücher, mit dem Rücken nach oben, auf den Tiſch. Die Bücher dürfen nicht gleichgroß ſein, ſondern das eine iſt kleiner lleber die in einiger Entfernung voneinander aufgeſtellten Buchrücken legt der kleine Künſtler nun zwei lange Stäbe oder Stöcke, die bei dem höheren Buch enger beieinander liegen, als bei dem kleinen, alſo nach abwärts zu auseinander laufen Aus Pappe hat ſich der Experimentator vorher einen Doppelkegeh geklebt ung dieſen legt er nun auf die unteren Enden der beiden Stäbe. Sofort wird der Doppelkegel beginnen, aufwärts zu rollen! Die Erklärung dafür iſt ſchnell gegeben, wenn ſich das Staunen gelegt hat: Bei der engen Bahn der Stäbe iſt am unteren, weiten Eude der Schwerpunkt des Doppelkegels in höchſter Lage. Da er das Beſtreben, ſich zu ſenken hat, was durch die Divergenz der Stäbe gefördert wird, bewegt er ſich in der Richtung dieſer Divergenz und damit aufwärts— vor⸗ wärts. I. G. Fritsch. e ee eee Kurzſichtig 8 N n ich gemiſcht, in. huldigen Ste ele 55 Sie nicht hier in det a auen Gorillaaffen geſehen!“ teh 1 — Quäle nie ein Tier zum Scherz, denn es Was du heute fühlt wie du den Sehmerz! Wo man Lieder ſingt, da laß 6 Es i ruhig nieder, döſe Meuſchen haben 7 1117„ia dor keine Lieder! ſchiebe nich kannſt beſorgen hi auf morgen! (Nachdruck verboten.) Garſtig, gleich des Teufels Bildnis, iſt der Affe aus der Wildnis. Karlchen jauchzt:„Oh, Mutter, ſieh da! Ganz genau wie Tante Frieda!“ ö Doch die Mutter ſpricht empört: Gold, was glänzt!„Still doch! Wenn das jemand hört!“ zkarlchen ſiunt im Weitergehen: „Kann der Affe das verſdtehen?“ kh. Her Hoch zeltskaen. Skizze von Ferdinund Bolt. (Nachdruck verboten.) „Anton! Jetzt müſſen wir endlich...!“ „Ach, das dumme Heiraten!“ „Was? Dumm? Du wollteſt ja ſchon vor einem Jahre 251 7 „Aber immerhin— von müſſen kann keine Rede ſein!“ „Ich denke wohl 7 „Nal, ich bitte dich: heiraten müſſen!“ „Ich meine doch nur wegen dem Standesamt.“ „Ach ja! Die dumme Klauſel in den Vorſchriften! Wer die erfunden hat, war ſicher ſchon verheiratet!“ b „Mau könnt' es meinen. Aber wagen wollen wir's doch nun mal, denn ewig dürfen und können wir nicht warten. Zudem— weißt du, Anton, es geht überhaupt nicht mehr länger, wegen den Betten...“ 0 „Betten“ „Ja! Die ſtehen nun doch ſchon ein halbes Jahr im Zimmer oben und könnten ſchließlich noch ſchimmelig werden.“ „Es wird doch nicht feucht ſein im Zimmer droben?!“ ſagte der junge Bräutigam ganz erſchrocken.„Nun gut! Dann wollen wir den Schrecken halt probieren. Pack du Brot und Beſteck ein und ich hole mir drüben den Hinterſchinken und einige Pfund Käſe. Das wird wohl für vierzehn Tage reichen.“ „Aber zun Trinken?“ „Ach, Herrgott! Ja, das Trinken! Nehmen wir halt fünf Liter Tiroler— oder nicht?— Vrene?“ „Ich hätte halt lieber Waadtländer.“ „Ach, daß du auch immer das Gegenteil willſt als ich! Alſo gut— ſpute dich!“ Ant anderen Tage waren die beiden reiſefertig. Anton trug „Was wünſchen Sie?“ fragte der Beamte, indem er erſtaunt die beiden und beſonders den Korb und den Sack betrachtete. Anton gab ſich endlich einen Ruck und ſagte: „Herr Beamter, wir ſind gekommen—— ach, Sie wiſſen ſchon——“ „Habe keine Ahnung.“ 5 ö„Doch, doch! Ich hab's Ihnen doch geſchrieben, daß wir mal kommen...“ „Ja, wer ſind Sie denn?“ 7 und wir wollen nun endlich hei heiraten.“ „Ach ſo!“ lachte nun der Beamte.„Nun dämmert's in meinem Kopfe. Sie wollen heiraten? Gut! Haben Sie Ihre Schriften bei ſich?“ „Hier iſt alles!“ Der Mann unterſuchte die Papiere: „Sie ſind in Ordnung. In ſechs Wochen können Sie heiraten.“ Er machte dabei eine Handbewegung der Eutlaſſung, die Anton aber nicht verſtand. Er fragte vielmehr: „Das iſt recht, Herr Beamter. Aber wo iſt denn nun der Kaſten?“ „Kaſten? Was für ein Kaſten? „Ach, Sie wiſſen ſchon der Hochzeitskaſten! wir das Eſſen dazu.“ Der Mann verſtand natürlich nicht und bat um eine orien— tiereude Erklärung. 8 Etwas verlegen erwiderte nun Anton: „Nun, in der Vorſchrift ſteht doch, daß wir, bevor wir heiraten können, vierzehn Tage lang in den Kaſten hinein müſſen. Und deshalb haben wir deu Schinken und den Wein hier mitgenommen. Wir können doch nicht von der Luft vier zehn Tage lang leben!“ Da daͤmmerte es in dem Kopfe des Beamten auf. Er fing 1 Hier haben alf dem Rücken einen alten Kartoffelſack, den er mit einem an zu lachen, wie er noch nie gelacht, lachte Tränen und mußte Hinterſchinken, gut geräuchert, mit zwei Fünf⸗Pfund Broten und einen Laibchen Käſe nebſt Aepfeln und Birnen voll⸗ gepfropft hatte. Ihm zur Seite ging ſeine Vreue, die in ihrem zteutlich auſehnlichen Handkörbchen Wein, Beſteck und diverſe Kleinigkeiten verborgen hielt. 30 zogen ſie über Land in das nächſte Städtchen auf das Standesamt. Nicht eben wohl war ihnen zumute, als ſie die gepflaſterten Wege der Stadt entlangliefent rechts und links dell Automobilen und Radfahrern ausweichen mußten und dabel an jeder Straßenecke fragten, wo denn das Standes aut ſei. „Ich hätte geglaubt, das Heirgten ginge leichter!“, brummte der junge Bräutigam vor ſich hin. „Ja, ich auch“, flötete die liebe Braut hinzu.„Das ſoll mir ewig eine Warnung ſein fürs nächſte Mal!“ Nach einer halben Stunde endlich kam das„Gemeindehaus“ in Sicht. Anton hatte vernommen, daß in dieſem Gebäude auch das Standesamt zu finden ſei, und ſo nahm er denn ſeine Braut au die rechte Seite, führte ſie an der Hand in das düſtere Haus und entzifferte im unteren Gange mit Mühe die Juſchrift elner Tafel:„Standesamt im dritten Stock!“ „Wo aber nur der Kaſten iſt?“ nieinte die Braut beim Trebpeugang.„Ich habe noch gar nichis von ihm bemerkt.“ „Ach, Duſanmheiten!“ bemerkte Anton weisheitsvoll, Der wird doch wohl im Standesamt droben ſein— natürlich! Aber — nal, das verſtehſt du ja doch nicht.— Nun ſchau, da ſind wir ja richlig am Ziel! Klopf mal ſchnell an die Tür, Vreue!“ „Ach, klopf du! Ich hab' ſo Herzklopfen!“ N „Dummheit! Herzklopfen!— Alſo— na!, ich klopfe“ Und mit aller aufgebrachten Energie ſchlug er mit dem Zeigefinger leiſe an die Tür, Gleich darauf erſcholl ein dumpfes 9 und das junge Paar wagte den Schreckensſchritt * ſich den Magen halten, damit er nicht platzte. Und als ihn die beiden Heiratsluſtigen verſtänduislos auſtarrten und er ſelbſt ſeine Sprache etwas wiedergefunden hatte. erklärte er den zweien, daß ncht ſie, ſondern nur uhre Schriften in dem Kaſten vierzehn Tage lang ansgeſtellt werden müßten, daß alle Welt davon Notiz oder Auſtoß daran, je nachdem, nehmen könnte! Da mußten die beiden ſelber lachen und ſchenkten in ihrer großen Freude den ganzen Hinterſchinken dem Standesbeamten, dafür, daß ſie nicht ſelbſt vierzehn Tage laug in den Hochzeits kaſten hinein mußten! „Das muß ich ſagen: Ehrenrühriges kaun ich dem Fräulein Toofke nicht nachſggen... Aber ich werde mich nochmals er⸗ das Zimmer des Standesbeamten. kundigen!“ Aber ich bin doch der Anton und das da iſt meine Vrene a„Du kommſt ſehr ſpät nach Hauſe, Auguſt! Weißt du auch, daß es fünf Minuten vor Mitternacht iſt?“ „Das will doch nichts beſagen! Wenn ich zu Hauſe ge⸗ wäre, würde es doch jetzt genau ſo ſpät ſein!“ 0 Her höchſte Trumpf. Zwei Tierſtimmen-Imitatoren prahlten mit der Wirkung, die ſie durch ihre Nachahmungen erzielten 5 5„Ich imitierte einmal des Nachts das Krähen eines Hahnes“, ſagte der eine.„Sofort fingen ſämtliche Hähne des Ortes an, ihren Morgenruf auszuſtoßen.“ „das iſt noch gar nichts“ erwiderte der andere.„Ich habe einmal das Kläffen eines Schoßhündchens nachgeahmt. Am nächſten Tage kriegte ich eine Aufforderung von der Steuer⸗ behörde zur Zahlung der Hundeſteuer.“ Fh. Reiſefreuden. 4 „Es iſt höchſte Zeit, Männe! Ich gehe voraus! Du kommſt mit dem Gepäck nach!“ Sein erſter Gedanke. 0 „Sieh mal, Vater, unſer Hans fäugt ſchon an zu laufen!“ „Donnerwetter! Na, da ſchick ihn ſchnell mal Bier holen!“ Die große Dürre. Ueber den Sand vom Strand in Swinemünde ſtorcht eine Hagere. Sie iſt ewig lang. Flach, wie ein Brett, ſieht ſie aus. Läuft die kleine Edith zu ihrer Mutter: „Schau, Mutti, eine Plattdeutſche.“ 0 1 0 1 Voor kurzem erſt war Hochzeit. Zum erſten Male bleibt der, junge Gatte länger als üblich von zu Hauſe Beſorgt um ihn, fragt die junge Frau den Portier iin des Jung⸗ geſellenklubs: „Iſt mein Gatte hier?“ „Nein!!“ „Nanu! Woher wiſſen Sie das? Sie kennen ja noch gar nicht meinen Namen?!“. 1 5 iſt gleich!“ Her üſtenlemals nie keen Jatto Ulchl!!“ Es iſt vielleicht nur menſchlich, daß die Eltern immer er⸗ zählen, daß die Kinder früher beſſer erzogen wurden und ſitch beſſer benommen haben. Ob es wirklich ſo war oder es nur in der Erinnerung ſo ſcheint?— In einem Punkt aber ſind die Zeiten des vorigen Jahrhunderts nicht mit den unſerigen zu vergleichen, in der Anſpruchsloſigkeit. Mein Vater reiſte als Sechsjähriger mit ſeinem Vater in der Poſtkutſche über Land. Unterwegs wurde haltgemacht, und während die Pferde ge— wechſelt wurden, aß man in einem Gaſthauſe zu Mittag an einer langen, gedeckten Taſel. Aber man hatte vergeſſen, dem kleinen Jungen einen Löffel hinzulegen, und ſo ſaß der kleine Junge ſchweigend ſeinem vollen Suppenteller gegenüber; er wagte nicht, die Unterhaltung ſeines Vaters, die dieſer mit ſeinem Nachbar führte, deshalb zu unterbrechen... Das war noch Erziehung, ſetzte mein Vater hinzu. Und er hat dieſes ſeinem Vater durchaus nicht verübelt, ſondern es lächelnd als etwas Selbſtverſtändliches in ſeiner Erinnerung gebucht. Solche Kinder gibt es nicht mehr und ſicher nicht ſolche Väter. Die Kinder würden ſelbſt um den fehlenden Löffel bitten, und der Kellner würde deshalb angefahren werden und wenn es ſich um einen Knirps von drei Jahren handelte Heute wird den Kindern ſchon früh eingeprägn ihr müßt euch durchſetzen. Manche Eltern halten ſogar darauf, daß, wenn Gäſte ins Haus kommen, die Kinder vorgeführt werden; ſie müſſen etwas auf— ſagen, eine Rede halten, damit ſie ſich an das„freie Sprechen gewöhnen“. Früher hielt man die Kinder beſcheiden im Hinter— grunde, bis die Gäſte nach ihnen fragten. Ungebeten paradierte man mit ſeinen Kindern jedenfalls nicht. Häuſer, in denen die Kinder dominieren, werden niemals ein ruhiger und gemütlicher Aufenthalt ſein Kinder ſollen früh Diſziplin halten; es ſchadet ihnen durchaus nichts, wenn ſie ſich fügen lernen. Es gibt für ſie Hausgeſetze, ſo gut wie für die Erwachſenen... Und doch gibtees Mütter, die niemals zu einer Mittagsruhe kommen, weil ſie ihre Kinder nicht er— zogen haben, der Mutter eine Stunde Ruhe am Tage zu gönnen. Sie treten auf den Nerven der Hausbewohner un— barmherzig und fröhlich herum, ohne zu wiſſen, daß ihre Un— diſziplinierthein das ganze Haus in Unruhe verſetzt. Für geiſtige Arbeiter iſt eine ſolche Umwelt eine Hölle. Es iſt be— kannt, daß man ſich über den Lärm von fremden Kindern— und erſt recht nicht von fremden Hunden— bei den Beſitzern beklagen kann, ohne ſich mit ihnen zu verſeinden Daher erträgt man lieber alles, oder rückt aus ins Freie. Ein Arbeiten iſt unmöglich. Strindberg nennt das Durchſchnittswohnhaus eine „Lärmhölle“. Solche Lärmhöllen birgt die Großſtadt viele... Und es wäre ſo einſach, das Haus ruhig zu halten. Der Sipo erſcheint doch ſonſt bei allen Gelegenheiten; bei uns kann jemand ſtundenlang nach Tiſch oder bis in die Nacht hinein Klavier ſpielen oder Geige üben und ſingen, das Grammophon trällern laſſen, und die Teppiche werden zu allen Tagesſtunden geklopft... Keine Polizei kümmert ſich darum. Das müſſen die Hausbewohner untereinander ausmachen In guten Häuſern war es früher nicht Sitte, daß Kinder bei Tiſch das große Wort führten. Sie ſaßen dabei und hörten zu. Dieſe Stunde am Tage mußten ſie auch einmal ſchweigen können. Man ſollte Kinder an Selbſtzucht gewöhnen, ſtatt daß ſie„auf— treten“ lernen und Reden halten bei Tiſch. Ich glaube nicht, daß man einen Bismarck, Luther, Mirabeau oder Robespierre und alle großen Redner im Elternhauſe dazu angelernt hat. Sie waren eben zu Rednern geboren. Wer das nicht iſt, wird es auch nicht, wenn er als Kind die Gäſte ſeiner Eltern mit geſtammelten, auswendig gelernten Reden ergötzt, die weder dem Kinde, noch den Gäſten Freude machen. Ein Redner ent- wickelt ſich ganz anders Es kommt ja nicht darauf an, daß wir große Reden halten, ſondern daß wir etwas zu ſagen haben, wenn wir aufſtehen. Man muß erſt etwas ſein, um etwas zu machen, ſagt Goethe... eher lernen, zu ſchweigen und zuzuhören, als zu reden. Es wird immer weniger Menſchen geben, die zuzuhören ver— ſtehen, als Durchſchnittsredner. Erziehung ſoll den Kindern das Leben erleichtern.„In Freiheit dreſſierte Kinder“ aber wird das Leben ſpäter noch manches lehren, was die Eltern verſäumt haben, ihnen einzuprägen, die die Diſziplin für eine über⸗ wundene Sache erklärten.. Den Müttern. Die Dankbarkeit und Treue, Die ihr uns einſt gelehrt, Und Liebe— immer neue, Die doch nie jener wert, Mit der ihr uns umgeben Hilfreich zu jeder Friſt, Ihr, deren ganzes Leben Ja nichts als Liebe iſt. Als Liebe, draus ein Segen Sich je und je ergießt, Fortwirkend allerwegen, Ob ihr das Aug' auch ſchließt. Den keine Macht, zu mindern, Sich ſtark genug erweiſt, Der Kind und Kindeskindern Noch Häuſer bauen heißt. Ein Quell der Kraft und Güte, Der, was ein Sturm zerſchlug, Zu immer neuer Blüte Und neuem Lichte trug. Der, ewig unverſieglich, Noch tröſtend unſer harrt, Wenn jeder andre trüglich Und längſt vergeſſen ward... Und ob euch ſelbſt im Harme Das Herz ſchier einmal bricht— Ihr ſtrafft die müden Arme, Gedenkend nur der Pflicht. Und wißt ein neu Beginnen, Wo andre wohl verzagt, Die ihr der Dulderinnen Geheime Krone tragt!— Eltern und Kinder. Ueber dieſes Thema ſind unzählige Bände geſchrieben wor— den; es iſt alt und doch immer wieder neu. Es lommt nur darauf an, von welchem Standpunkt aus man es betrachtet. Neuerdings iſt gar ſo viel von„Mutteregoismus“,„Unverſtand der Eltern“ und ähnlichem die Rede Zugegeben, jung und alt paſſen nicht zuſammen— ſind Gegenſätze; deshalb darf aber das junge Menſchenkind noch lange nicht die Ehrfurcht vor der Mutter verlieren Für jede wahre Mutter kann es doch nichts Schwereres geben, als wenn ein Kind ſich von ihr ab⸗ wendet, um einem Dritten das Herz auszuſchütten. Warum iſt es ſo ſchwer, daß Eltern ſich mit ihren Kindern ausſprechen? Die Eltern ſtehen heutzutage nicht mehr auf dem Standpunkt, daß ſie unbedingt recht haben, nur weil ſie die Eltern ſind. Sie laſſen auch die Meinung der Kinder gelten, verwerfen nicht von vornherein das Urteil des Kindes; die Eltern haben ſich verjüngt. Deshalb gibt es aber ſelbſtverſtändlich doch noch Reibungen und Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen alt und jung. Das Alter ſucht dieſe durch Vertrauen und Verſtändnis zu überbrücken; das müßte eben die Jugend einſehen und des⸗ halb auch manchmal nachgeben. Die harten Worte, wie Mutter— egoismus, Elternunverſtand ſollten aus dem Jugend gänzlich geſtrichen werden. Lexikon der Dumme Kinder? Die Schule züchtet keine Genies. Im Gegenteil werden ſie von ihr meiſtens verkannt, und faſt niemals ſind ſie unter den Schülern der erſten Bänke zu ſuchen, viel eher unter denen, die von den Lehrern zu den ſchwierigen Schülern gerechnet werden und ſich durch allerlei Streiche unliebſam bemerkbar machen. Wenn man die Lebensbeſchreibungen berühmter Männer lieſt, ſo wird man nur höchſt ſelten finden, daß dieſe in ihrer Jugend Muſterſchüler geweſen ſind— Leſſing war eine ſolche Ausnahme—; meiſtens haben ſie in der Schule mit allerle: Schwierigkeiten zu kämpfen gehabt, waren unbeliebt bei den Lehrern, ja wurden ſogar vielfach für gänzlich unbegabt ge— halten. Es iſt erklärlich, daß ſich Kinder mit reger Phantaſie, ſchöpferiſch begabte, lebhafte Kinder, ſchwerer in die Schul⸗ diſziplin fügen können, und den Lehrern mehr Rätſel zu raten aufgeben, als andere, deren geſundes Mittelmaß gerade für Die ſchönſte junge Mutter, preisgekrönt in Amerika Nur wenige Kinder ſind gleichmäßig für alles begabt, ed ſo bequem es dieſe in der Schule haben, Genies oder auch nur hervorragende Gelehrte werden ſelten gerade unter ihnen ſetu. Dann kommt noch hinzu. daß man ſehr oft die Erfahrung machen kann, daß Kinder, denen in den erſten Jahren z. B. Sprachen ſehr ſchwer fallen, ſpäter gerade dafür ganz beſondere Begabung zeigen, daß ebenſo das Verſtändnis für Mathematik erſt ſpät hervortritt. Es iſt daher für die Lehrer ſicher ſehr ſchwer, ein richtiges Urteil über ein Kind zu fällen, und ſie ſollten ſehr vorſichtig damit ſein; wie oft ſie ſich getäuſcht haben. zeigen zahlloſe Beiſpiele. Die Eltern aber ſollten bedenken, daß ein Kind noch lange nicht dumm iſt, weil es in der Schule dafür gehalten wird. So mancher Schüler, deſſen deutſche Auf⸗ ſätze in der Schule in Grund und Boden verdammt wurden, iſt ſpäter ein großer Schriftſteller geworden. Gerhart Haupr⸗ mann brachte es auf der Realſchule in Breslau nur bis zur Quarta, und ſeine ſchwächſte Seite war der deutſche Aufſatz. Thomas Mann war bei ſeinen Lehrern verhaßt: ſie prophe⸗ zeiten ihm ſicheren Untergang, und nur nach vieler Mühe er⸗ langte er das Einjährige. Wie wenig entzückt er ſelbſt gon ſeiner Schulzeit war, zeigen die köſtlichen Schulkapitel in ſeinen „Buddenbrocks“. Nicht viel beſſer in der Schule ging es Heinrich Seidel und Otto Julius Biermann. Walter Scon war denk— barſt unbeliebt bei ſeinen Lehrern, und noch auf der Uu verſität zu Edinburg prophezeite ihm ein Profeſſor, daß er es nie zu etwas bringen würde. Emile Zola zeigte allerdings für den Aufſatz Begabung, fiel aber beim Examen in Geſchichte und Literatur durch, und zwar nicht nur einmal, ſondern in Marſeille bei Wiederholung des Examens zum zweiten Male. Für einen ausgeſprochenen Dummkopf hielt man Newton auf der Schule; Linné mußte überhaupt herausgenommen werden. da es ihm unmöglich wat, mitzukommen, und er wurde daun zu einem Schuſter in die Lehre gegeben. Peſtalozzi u galt noch auf der Univerſität als ausgeſprochen dumm, und Alezonder von Humboldt mſchien ſo unbegabt, daß weder ſeine Lehrer noch ſeine Mutter glaubten, daß er je würde ſtudieren können. Für einen ſehr ſchlechten Schüler galn auch Eugen Richter und der Generalpoſtmeiſter von Stephan, und für ganz beſonders dumm bei Lehrern und Mitſchülern der große Chemiker Juftus von Liebig, der ſogar den Beinamen„der dumme Juſtus“ gehabt hat und ſtets auf der letzten Bank ſaß. Am allerſchlimmſten erging es aber dem Erfinder Thomas Ediſon, der in Milan (Ohio) nach zwei Monaten aus der Schule entlaſſen wurde— wegen Schwachſinn. Außerdem wurde er einmal auf dem Marktplatz öffentlich ausgepeitſcht, weil er bei ſeinen Verſuchen eine Scheune angeſteckt hatte. Auch in anderen Berufen, unter den großen Medizi und Theologen, ſind viele, die ganz miſerable Schüler ge—⸗ weſen ſind und ſich nicht gerade gern an ihre Schulzeit er⸗ innern, es ſei denn an die ſeinerzeit verübten Streiche. Das dürfte manchen, über ihre ſcheinbar unbegabten Sprößlinge ſorgenvollen Eltern, tröſtlich zu hören ſein. Die Kinder von heute ſollten mas, ue „Im Kaukaſus trägt die Frau die Wiege auf dem Rücken.— 2. 1 — Im Kanton Wallis(Schweiz) trägt die Frau die Wiege dem Kopfe.— 3. Bergmannsfrau in Mansfeld, die das Kind in ein großes Tuch eingewickelt auf dem Arme trägt.— Die Aeguypterin trägt das Kind auf der Schulter.— 5. Die Negerin in Perg trägt den Säugling im Korbe auf dem Kopfe. * * Peſonders wohl. „Soll ich den 4 N „Nicht doch, gnädige Frau. Sie verwöhnen mich zu See, Kaba lead Hub. Nad Iſheig g.. Ma. Cual biff hoo.& af. Var. ug. An- Nu Al lar 4 in. Na ex 22 raerf“ Sportvorſchau Der Reichsſportführer in Stuttgart.— Vor Nlärungen im Fußball?— Die Europamei⸗ ſchafts⸗Revanche im Eishockey.— Deutſche läufer am Holmenkol.— Beccali, Peltzer, Syring in Berlin. Der Winterſportbetrieb flaut jetzt ſchon merk— h ab und in gleichem Maße ſteigert ſich wie⸗ das Intereſſe an den Geſchehniſſen auf Fußballfeldern, zumal hier allmählich die ſcheidungen reifen. In Stuttgart wird der chsſportführer von Tſchammer und Oſten u turneriſchen Abſchluß des Deutſchen es beiwohnen, einem Abſchluß, der des gr turneriſchen Ereigniſſes in Deutſchland rdig ſein wird. In Oslo beteiligt ſich utſchlands FIS-⸗Mannſchaft an den tra onellen Holmenkol⸗Rennen, während unſere hockey⸗Nationalmannſchaft in Baſe ochweiz zum Europameiſterſchafts⸗) l gegenübertreten wird. Um beim Fußball bleiben: Der kommende Sonntag kann in zen ſüddeutſchen Gauen wie in den Spielrun⸗ gen des Reiches für die Entſcheidung der Mei⸗ rſchaft allergrößte Bedeutung haben. Ge e in Süddeutſchland haben die Spitz aften zum Teil ſo ſchwere Spiele zu ab— lvieren, daß mit Punktverluſten und der lusſchaltung des einen oder anderen aus der ngeren Weltbewerb ſtark zu rechnen iſt. darungen im Süden: [Wormatia Worms— FK. Pirmaſens, ickers Offenbach— 1. FC. Kaiſerslautern, S Frankfurt— Eintracht Frankfurt, Saarbrücken— i 0 dem Die le Mannheim, Mühlburg, T. Pforzheim, Karlsruher FB.— Sc. Freiburg, Union Böckingen— f i SC. Stuttaart ank Die Reiser Schliemt die Sehal ROMAN VON P. WIL Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale) Mütze „Arbeit iſt es, die wir brauchen. id die dunkle Gegenwart hinweg.“ em Zimmer. Eine tapfere Frau! Trotz Verluſt von Mann und Sohn 1 Kriege, dem entſchwundenen Vermögen durch den In lationsdiebſtahl, bewahrte ſie Mut und hatte den Glauben„V So würde ſeine Mutter auch handeln. eine Mutter! Woher nur dies Erinnern heute? Die alte Dame machte den Teetiſch fertig, ſtellte ein 1 die Zukunft. Arbeit und e helfen uns am beſten über die Leere des Damit git Verlorenen SW. Feuervag— Sfr. Stuttgart, Ulmer F. 94— Fc. Birkenfeld. Phönix Karltsruhe benutzt den ſpielfreien Sonntag zu einem Freundſchaftsſpiel in Straß⸗ burg. Im Handball haben ſich die Dinge— wenigſtens in Süd⸗ deutſchland— dank der überlegenen Rolle der meiſten führenden Mannſchaften, nicht in dem gleichen Maße zugespitzt wie im Fußball. Im⸗ merhin haben auch die Handballer am Sonn⸗ tag Spiele auf dem Programm, die für die Meiſterſchaft oder den Abſtieg entſcheidende Bedeutung haben können. In Main⸗-⸗Heſſen geht es ebenſo wie in Baden allerdings nur noch um Abſtieg und Plazierung, während in Saar⸗Pfalz bei Sg. Merzig— TV. 2 f 8 5 2 Frieſenheim und Pfalz Ludwigshafen— Kaiſe autern noch„allerhand drin“ iſt.! in Württemberg, wo in der Altenſtadt bingen— Stuttgarter Stuttgarter 1g TSV. Cannſtatt reffen ſind, liegen ſchaften gut im Rennen. N li + Leichtathleten. ng. dem eccali, deutſchen lieniſchen jaſieger B Peltzer, 5 8 zenlä Ma 5 Deutſchen Reichsſport⸗ wird in der ſprechen, Süd⸗ dürften dafür unſeres Tur⸗ eſtellt wird. In in Kunſttur ädtekampf zwi⸗ Düſſeldorf ſtatt. Der hohe * nter Bewe gut beſetzten Dort— Großveranſtaltung, eutſchland mit Veranſtal Köln beſtreiten erſt— eine„Sechstage-Nacht“, ö ateur-Querfelo⸗ ipf Deutſch⸗ chen deutſcherſeits RV. Wanderluſt der Cycle Club Schwei wird 0 107 1 r zweier-Radball! t von Paris. 0 zert Richter(& mit den !.. p y Kaum e zu Herrn Se fragte perplex: „Nanu, dieſe Perücke ab. wozu 0 und 29 Vorſchein. Sorgen,„Maskerade. ſie aus rotes Mal in der Viſage. Ve „ N Umſchla ont? vünſchenswert. kann man doch ITrago Fu be aatr Blumen darauf. Ihr ſtilles Arbeiten tat ihm heute den Satz. „Der Tee iſt fertig, Herr Schmid“, verließ ſie das zimmer. agen zu müſſen. undert anderen Dingen gefragt. — 7 Peſchirr, das er immer benutzte, dieſelbe Decke, und alles ah doch anders, gepflegter, hübſcher, graziöſer aus. Wie„Was heißt das?“ brach er los Eine tiefe Falte grub ſich in die zu Hauſe? Als ſie den — dech abräumte, fragte ſie: (ſchlag erneuern?“ ehr!“ Da klingelte es. Sie eilte, zu öffnen. „Der junge Herr, der ſchon öfter hier war, iſt draußen, Perr Schmid.“ f 8 „Ah ſo, der?“ ſagte er nicht eben freundlich und ging ur Tür. Und er verfolgte ihr Tun aufmerkſam,„Was iſt's pährend er pro korma am Schreibtiſch arbeitete.„W ſoll's Heute war er froh, nicht die Neugier des Mädchens er⸗ Sie hätte ſicher nach der Backe und N Sein Schweigen ſtörte de nicht im mindeſten. Sie mußte ſchwatzen. Ueberraſcht betrachtete er den Tiſch. Das war dasſelbe ſein? beim mich geſtreift— „Und lachte ſie vergnügt. „Kommen ſowas „Ich habe ſie nicht...“ 2 U du haſt ſie vergeſſen hohe Stirn, Zorn rötete ſie. „Alles geſchah, wie verabredet. ‚eine Tante im Krankenhauſe zu beſuchen', benutzte das die Motorrad, holte die Papiere. Auf dem Rückwege hatte ich eine Panne, ſtürzte in einen Graben.. ſcheinbar die Papiere verloren.“ Sein Geſicht wurde zur Grimaſſe. ſie; Drohung glomm in ſeinen Augen auf, ſie wurden hart,— unerbittlich. hatte ſich die Tür hinter dem Eintretenden ge— ſchloſſen, ſo trat der junge Mann mit geweiteten Augen chmid, wies auf die Maskerade?“ Er Die Motorradfahrerin kam zum Wär's nur das! Freſſen für den Steckbrief: B tehſt du das?“ i das könnte ich nicht behaupten, du ſprichſt in Rätſeln. es kam teckt denn unter dieſem wundervollen Zahnſchmerz Eine geſchwollene Backe natürlich hoffentlich nützt der geheimrätliche Umſchlag. Es 5 Hernach muß ich——— nirgends hinge denn eigentlich?“ Alberne Spaziergang. tiſchſt du mir Fragerei! auf; wir endlich zur Sache!“ „Haſt du die Papiere abgeholt und mitgebracht?“ Aller Ausdruck verlöſchte jäh. Graue Angſt kroch in ihr hoch. Bittend faltete ſie die Hände, hob ſie gegen ihn: Wintersport. Deutſchlands beſte Skiläufer, die am Sonn⸗ tag ſchon Solleftea verlaſſen haben, werden ſich an den berühmten norwegiſchen Holmen⸗ kol⸗Rennen bei Oslo beteiligen, und zwar ha⸗ ben die Deutſchen auch hier wieder für Lang⸗ und Sprunglauf ſowie für die Kombination gemeldet. Schärfſten Kampf mit guten gesausſichten für unſere Mannſchaft wird es beim ockey⸗Länderſpiel Schweiz Deutſch— land geben. An kleineren Veranſtaltungen gibt es in Deutſchland ſelbſt den Fränkiſchen Staffellauf in Biſchofsgrün, den tradition Brockenlauf, die Bayeriſch ffel in Schlierſee, einen Sie⸗ renzen der Deutſchen Eisſegel-Me woche, die am 28. Februar berei bege . ihren Abſchluß findet. Aus dem N 2 44 fs met 1 A Wei folges geweſen Treue ſeiner Arbeiter vor allen anderen e die ge⸗ me an dem findenden Deutſchlands Ju— luftrages bewußt wer⸗ erb ſeiner Väter will ke Stolz ſind die Volksgenoſſen; arbeitſamen ſtreit der Waldshut, 3. März.(Urteile des Schöffengerichts.) Der Kaufmann Karl M. von Endermettingen hatte als vertretungs— berechtigter Geſellſchafter einer offenen Han— delsgeſellſchaft aus dem gemeinſchaftlichen Ge⸗ ſellſchaftsvermögen einen Geldbetrag von 43875 Rm. ohne Berechtigung für reine pri— vate Zwecke entnommen. Wegen Untreue und Betrugs erhielt er eine Gefängnisſtrafe von einem Jahr.— Wegen Betrugs und Urkun— denfälſch angeklagt war der Hilfsarbeiter aus Heidelberg, der vor allem bei und Lehrern vorſprach und dieſe erhand unwahren Angaben veran— zm Geldbeträge auszuhändigen. Der te, der bereits 10 Vorſtrafen auf— wurde zu anderthalb Jahren Gefängnis eilt. Weiter wurde die Unterbringung Heil- und. Pflegeanſtalt angeordnet. „Du lügſt!“ Backe und berbundene „Ich ſage die reine Wahrheit.“ „Die Wahrheit, Zur Nacht! Gule Nacht! Allen Müden ſei's gebracht! Neigt der Tag ſich ſtill zu Ende, Ruhen alle fleiß'gen Hände, Bis der Morgen neu erwacht. Gute Nacht! Geht zur Ruh', Schließt die müden Augen zu! Stiller wird es auf den Straßen, Und den Wächler hört man blaſen, Und die Wacht ruft allen zu: Geht zur Ruh'! Schlummerk ſüßz! Träumt euch euer Paradies! Wem die Liebe raubt den Frieden, Sei ein ſchöner Traum beſchieden, Als ob Liebchen ihn begrüßt. Schlummert ſüßz! Gute Nacht! Schlummerk, bis der Tag erwacht! Schlummert bis der neue Morgen Kommt mit ſeinen neuen Sorgen! Ohne Furcht: der Vaker wacht! Gute Nacht! Theodor Körner. Ae rerree 2 A M SONNTAG 315 17 3 O12 NVS 9 M KAM GPBꝶFf GEGEN HUNGER UND KALTE 7 ͤ b Sie duckte ſich angſtvoll. ballte er die Fäuſte, hob Weib! Ah“, en ſie,„ich könnte mich au dir vergreifen.“ nahm Brille, Elende Geſchichte! Kennzeichen, ein „Komödie! ſondere D ieſer ſeltſam leer. Alſo ſo iſt Was Aber wäre mit ſolch'ner hen“, änderte er habe achteſt mich.“ I— 7 7 „Phraſen!“ „Aber wenn Ein Zweig hat 0 fuhr ſie mit ich ſollbs glauben?“ irrſt du. Bewegung eine Liebe 109 1) u glaubſt, ich ſei fähriges Werkzeug, das warf ſich gegen ihn, umſchlang ihn, ſuchte Mit verächtlicher Gebärde ſchleuderte er ſie Er ſtrich in unbewußtem Ekel über ſeine die ſie berührt hatte verhielt ſie den Atem. ihr Göeſicht, ihr Etwas Lächeln wurde bitter, gemeint: Du dich vor Sie ſchlug die Hände vors ekelſt * 181 1 getan?“ Geſicht und ſchluchzte laut auf.„Meinen guten Ruf, meine Ehre, mein Leben habe ich für dich riskiert und du— ver— nichts als dein will⸗ du nach Belieben züchtigen kannſt“, katzenartiger Geſchmeidigkeit gegen ihn,„ſo u, „Ich denke, die Bezahlung war anſtändig.“ 0„Du we unterbrach er ſie. „Willſt du damit ſagen, iaſt mich an das lumpige Geld zu Wovon ſollte ich denn ſonſt meine Rolle ſpietlen? Sündengeld hätte Was ich getan, geſchah aus Liebe. Geſündigt habe ich aus Liebe, bin eine Verbrecherin geworden „Eine Verbrecherin, wieſo das?“ fragte er kalt. „Mach mich nicht wahnſinnig! Du weißt erinnern! Für das ich nicht den kleinen Finger gerührt. — alles aus Liebe.“ doch, wer hinter dieſem Herbert Schmid ſteckt!“ Ich nahm Urlaub, um Knie, Gleichmütig zuckte er die Achſeln drückte den Kopf gegen ihn, in wilder zweiflung und lodernder Leidenſchaft. Dabei habe ich„Wirſt du dein Wort halten— ſag, liebſt du mich? Da warf ſie ſich auf Ver⸗ Nicht wahr, wir ſind in längſtens zwei Tagen über die Hart trat er vor Grenze, in Rußland. Alles iſt ja bereit, die Päſſe viſiert und dann heiraten wir. oder?“ hielt ſie ſeinen kühlen Blick feſt. Sag doch, daß es ſo iſt— (Fortſ. folgt.) Geheimniſſe des Vogelzuges Tag⸗ und Nachtwanderer unter den Zug⸗ vögeln. Jetzt, wo der Rückflug unſerer Zugvögel aus der ſüdlichen Winterheimat nach der nörd⸗ lichen Sommerheimat bereits eingeſetzt hat, iſt es intereſſant zu erfahren, daß die meiſten Zugvögel ſowohl am Tage, als auch in der Nacht reiſen. Die Raben, Störche und Raub⸗ vögel, mit Ausnahme des Sperbers, ſind aus⸗ geſprochene Tagwanderer. Dagegen wählen die ſchnepfenartigen Vögel nur die Nacht für ihren Wanderflug. Der Sperber reiſt wie die meiſten Zugvögel am Tage und in der Nacht. Eigen⸗— artigerweiſe iſt nach den Berichten der Vogel⸗ warte Roſſitten bisher niemals ein nächtlicher Vogelzug feſtgeſtellt worden, ſo daß auf der Kuriſchen Nehrung anſcheinend nur am Tage der Vogelzug ſtattfindet, während wiederum auf der Inſel Helgoland wie auch auf der Greifswalder Oie der nächtliche Vogelzug eine ſehr große Rolle ſpielt. Allem Anſchein nach bevorzugen die Zug⸗ vögel beim Fluge übers Meer die Nachtzeit, jedoch iſt im Mittelmeergebiet häufig auch am Tage ein ſehr reger Vogelflug beobachtet worden. Jedenfalls iſt über die Tag⸗ und Nachtwanderung der Zugvögel noch ſehr viel aufzuklären. Gibt es doch kaum ein Problem in der Naturwiſſenſchaft, das den Forſchern ſo viel Kopfzerbrechen verurſacht, wie die genaue Erforſchung des Vogelzuges mit ſeinen ge⸗ heimnisvollen, zum Teil heute noch vollkom— men ungelöſten Vorgängen. —.— Heiteres Krähwinkel Krähwinkel, jeder weiß, was das iſt, ob— wohl nur wenige wiſſen, wo es iſt und ob— wohl ebenſo die richtigen Krähwinkler be— ſtimmt nichts mit den Krähwinkeleien zu tun haben wollen. Und ſie haben recht, denn nie⸗ mand möchte gern dem Gelächter der Mit⸗ welt preisgegeben ſein. Uebrigens paſſieren ergötzliche Streiche ja überall. Diesmal Dar es in dem kleinen däniſchen Städtchen Maria⸗ ger, über das der gewiſſenhafte Zeitungsſchrei— ber berichten will. In Mariager war alſo vor kurzem der Beſuch des däniſchen Königs angeſagt. Der wichtigſte Punkt des Empfangs-Programms war die Parade der Feuerwehr.(Was hätte ö ö Fiſchmeiſter. Immer, wenn er denkt, nun hat er den Lahmen— ſpringt der wieder auf und ſetzt mit ſteifen Sprüngen tiefer in die Wieſe hinein. Der Fiſchmeiſter iſt ſchon blaurot im Geſicht. Da— plötzlich ſchlägt der Windhund einen Haken, der Lahme ihm nach— und der Lahme iſt plötzlich gar nicht lahm, ſondern kann genau ſo rennen, wie ſein Kumpan. Der Fiſchmeiſter iſt noch damit beſchäftigt, das Wieſengras von ſeinen Beinen zu wickeln — da ſitzen die Jungen ſchon mitſamt ihren Angeln im Boot des Fiſchmeiſters und rudern flugs zum anderen Ufer hinüber, wo ſie das Boot feſt anbinden. Dann ſenken ſie ge⸗ mütlich ihre Angeln ins Waſſer. Hier ſteht der Fiſchmeiſter, tobend, ſchimpfend, f end; dort die angelnden Jungen. Als de. iſch⸗ meiſter beginnen, die Worte zu fehlen, da ſagt der Lahme, über das ganze Geſicht grin⸗ fend:„Oaber Herr Fiſchmeeſter, wat wulln Se denn? Wi wäſſern man bloß dem Wörm.“ Buntes Allerlei Der Lift vor 250 Jahren. Forſchungen über die Geſchichte des Aufzugs haben in Paris zu der Feſtſtellung geführt, daß der Gedanke des ſelbſttätigen Fahrſtuhls zum erſtenmal im Jahre 1680 pon dem Mitglied der fran⸗ zöſiſchen Akademie de Villayer verwirklicht wurde. Sein Aufzug, den er einen„fliegen— den Stuhl“ nannte, beſtand aus einer durch Gegengewichte geſicherten Maſchinerie, die freiſchwebend zwiſchen zwei Mauern aufge— hängt wurde, ſo daß eine in ihr ſitzende Per⸗ ſon in die verſchiedenen Stockwerke eines Hauſes befördert werden konnte. Dieſer„flie⸗ gende Stuhl“ war eine Zeitlang in Paris die große Mode, und wer es ſich leiſten konnte, baute ſich in ſeinem Haus einen Fahrſtuhl ein. Auch der Prinz de Conde beeilte ſich, in ſeinen Paläſten zu Paris und Chantilly Fahrſtühle anbringen zu laſſen. Aber das moderne Transportmittel erhielt einen töd⸗ lichen Schlag, als eines Tages die Hebe— maſchine zwiſchen zwei Stockwerken ſtehen blieb und die im Kaſten ſitzende Schwieger⸗ tochter des Prinzen über drei Stunden gel⸗ lende Hilferufe ausſtieß, bis ſie aus ihrer peinlichen Lage befreit wurde. Dieſer Unfall machte der Fahrſtuhlmode in Paris den Gar— der Sternenhimmel im Mürz Die hellen Sterne des Winterhimmels machen ſich jetzt ſchon früh in der Abend⸗ dämmerung bemerkbar. Kaum hat das Ta⸗ gesgeſtirn den Plan verlaſſen, ſo meldet ſich Sirius funkelnd im Süden, während im Ze⸗ nit die Kapella erſcheint und Orion im Bo⸗ griffe iſt, gegen den Weſten hinabzuſteigen. Kurz nach Einbruch der Dunkelheit wird der aufmerkſame Beobachter einen ſchwachen Lichtſchein im Weſten entdecken. Es iſt das ſogenannte Tierkreislicht. Ein paar Stunden ſpäter, um 22 Uhr et⸗ wa, Ende des Monats ſchon um 19.30 Uhr, ſteigt Jupiter in großem Glanze im Süd⸗ oſten herauf. Unter ihm leuchtet Spika der Hauptſtern der Jungfrau. Am 4. und auch am 31. März wandert der Mond an dem ſchönen Doppelgeſtirn vorüber. Zu unſeren Häuptern ſtrahlen die eindrucksvollen Ster⸗ ne des Großen Bären, deſſen Schwanz ſterne auf den rötlichen Arktur im Bootes weiſen. Tief im Nordoſten, noch ganz in der unſichtigen Region des Horizontes, flackert die Wega, über ihr in halber Höhe ſteht der Kopf des Drachen. Die helle Kapella hat be— reits den Zenit verlaſſen, unter ihr im Nord⸗ weſten leuchten aus dem Schleier der Milch⸗ ſtraße die Sterne des Perſeus, zur anderen Seite, links über ihr, ſenken ſich die Zwillin⸗ ge, Kaſtor und Pollux, von der Höhe des Himmels langſam gegen den Weſten hinab. Die Sonne verkündet uns den Beginn der neuen, alle Natur belebenden Jahreszeit. Infolge ihres Höherſchreitens im Tierkreis haben auch ihre Höhen über dem Horizont zugenommen, die Tage werden länger. In dieſem wechſelſeitigen Spiel von zunehmen— der Tageslänge im Norden, von abnehmen— der Tageslänge im Süden muß es einen Tag geben der für alle Orte der Erde gleich! lang iſt. Es iſt dies der 21. März. Die Sonne verläßt die ſüdlichen Regionen des Tierkreiſes und ſchreitet in die nördlichen Gebiete ihrer Bahn. Am Morgenhimmel ſtrahlt die Ve— nus. Wenn ſie aufgeht, etwa zwei Stunden vor der Sonne, ſteht Jupiter ſchon im Süd— weſten. Am 12. März um 5.30 Uhr kann man in ihrer Nähe die abnehmende Mond⸗ ſichel knapp über dem Südoſthar' ont, wahrnehmen. Teile dein Brot! Es pocht an dunklen Toren der Hunger, ein ſchlimmer Gaſt. Ewig ſind wir verloren, wenn ſeine Krall' uns faßt. Wir ſchreiten durch frohe Tage, der Arme weint um Brot. Hören wir ſeine Klage, ſonſt ſchreitet mit uns der Tod. Wir öffnen drum unſere Seelen und Gabenhvände weit. „Nichts ſoll Dir, Bruder fehlen, wir alle ſind bereit“. „Mein Tiſch, es ſei auch Deiner, bin ich ſatt, biſt Du's auch. Alle eſſen— oder keiner,— ſo ſei es deutſcher Brauch. Für die Hausfrau Das Häutchen auf der Milch Eine bekannte Erſcheinung iſt die b hitzen von Milch. beobachtete Häutchen 6 Dieſe Milchhaut nimmt bei ſteigender T peratur und längerer Erhitzungsdauer wen iſt zu. Zufeh⸗ zu. Das Entſtehen der Yun ren auf die durch die Erwärmung bedingt chemiſch-phyſikaliſche Veränderung ei Milchbeſtände, insbeſondere der Milcheir. körper. Bemerkenswert iſt, daß nach Entde Neubildung kommt. Dagegen unterbiras Ueberſchichten der Milch mit Oel die Ha bildung vollkommen. Dies kann wohl ſo e Hlärt werden, daß infolge der geringeren Wan ſerverdunſtung die Gerinnungserſcheinungen e zurückgedrängt werden. Ni den Unterſuchungen ſind bei Vollmilch die Eiweißkörper erſt entnommenen Milchhäutchen ſtets die fer reichſten. chen mur nicht verwunderlich iſt, wenn der Volksg häufig die Milchhaut als das Nahrhakte an der Milch bezeichnet. Getrounete Früchte In den obſtarmen Monaten brauchen 1. Bei weiterer Erhitzung tritt dan der Fettgehalt in den Hintergrund gegengan dem anſteigenden Eiweiß- und Milchzuck g halt. Wie alſo zu erſehen, ſind die Milch der Milch entſtammende, für Ernährung wichtige Stoffe, ſo daß es at! Loltale Nachrichten S NS.⸗Bekanntmachungen (Parteiamtliche Veröffentlichungen der NSDAP., Ortsgr. Viernheim und der Unterformationen). MSD AFP., Ortsgruppe Viernheim Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19. Geſchäftsſtunden⸗ Einteilung: N. S. B. O. und Deutſche Arbeitsfront: Jeden Montag, Mittwoch u. Freitag, abends 7-9 Uhr Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag, abends 7—9 uhr Kaſſenverwaltung der Ortsgruppe: Jeden Donnerstag, abends 7—9 Uhr Pflichtverſammlung der N. S. O. A. P. mit Schulungsabend am Montag, ½9 Uhr im Gaſthaus„Gold. Engel“. Die Parteimitglie⸗ der und Parteianwärter, die Mitglieder aller Unterorganiſationen der SA, SAR, SS, SSM, SuM, NS, NS, NS. Frauenſch. RDB, NS. Bauernſch, BdM, HJ haben daran pflichtgemäß teilzunehmen. Die Blockwarte und Führer ſowie Führerinnen melden mir vor Beginn der Verſammlung die Stärke der anweſenden Mitglieder. Für die Blockwarte der PO, NSBO. und Nes. ist das Erscheinen Muß⸗Pflicht Ich lade gleichzeitig alle Volksgenoſſen u. Volksgenoſſinnen, die hierfür Intereſſe haben, zu dieſer Verſamm⸗ Heil Hitler! NSDAP. Ortsgruppe Viernheim gez: Franzke, Ortsgruppenleiter. lung ein. — i ö Nundfunk. Geſchäftsſtelle im Gaſthaus zum Freiſchütz. Sprechſtunden Dienstag und Frei- tag von 18 bis 20 Uhr. Koſtenlos erhalten alle Mitglieder des R. D. R. Röhren und Geräte geprüft ſowie alle Auskünfte, über Rundfunkempfang, Störſchutz u ſ. w. Neu- aufnahmen für den R. D. R. werden in der Geſchäftsſtelle entgegengenommen. Sämtliche Störmeldungen ſind ſchriftlich an die Ge— ſchäftsſtelle zu richten. Eine 82⸗Jährige. Morgen Sonn⸗ tag, den 4. März begeht Frau Stephan Gutperle geb. Martin, Kiesſtr. 18, in körperlicher und geiſtiger Rüſtigkeit ihren 82. Geburtstag. Dem greiſen Geburtstagskinde auch unſere herzlichſten Glück und Segenswünſche und alles Gute zu einem geruhſamen Lebensabend. Deutſcher Werkmeiſter⸗Verband Ortsgruppe Viernheim. Laut Inſerat verweiſen wir die Mitglieder auf die heute Abend ſtatt- findende Jahresabſchlußverſammlung. In dieſer Verſammlung iſt der Beitrag zu begleichen. Be⸗ ſonders werden die ſäumigen Beitragszahler ge- beten, den Kaſſenwart nicht den ganzen Monat hindurch in ſeiner Wohnung zu ſtören, dazu wird die Monatsverſammlung angeſetzt. Es wird dringend gebeten, dieſes zu beachten. * Der heſſiſche Bußtag bleibt. Der evangeliſche Landesbiſchof hat verfügt: Die Feier des allgemeinen Buß⸗ und Bettages am Sonntag Palmarum im Gebiet der bisherigen Evangeliſchen Landeskirche in Heſſen wird für dieſes Jahr beibehalten. * Evangel. Gemeinde. Wir laden ein zum Filmvortrag der deutſchen Orient⸗Miſſion über den Leidensweg der armeniſchen Chriſten, wie er ihnen immer wieder und in den letzten Jahren beſonders blutig von den Muhamedanern bereitet wurde. Dieſer Filmvortrag wird als 4. Paſſionsandacht am 11. März l. J. Abends 8 Uhr in unſerer Kirche gehalten und lehrt uns Deutſche: Gottes Gnade riß uns zurück von dem Abgrund des Bolſchewismus durch die Hand unſeres Führers Adolf Hitler Kommt zu un— ſerem Filmvortrag; Seht unſere laufenden Bilder; Hört von unſerer Arbeit und der Not des chriſt— lichen Orient! Unkoſtenbeitrag 20 Pfg. Gerade im Winter wenn der Menſch leichter zu Krankheiten neigt als im Sommer, weil die Sonne fehlt und die Ernährung kein friſches Gemüſe enthält, iſt eine Kur mit Schönen— berger's Pflanzenſäften zu empfehlen. Näheres darüber erfährt man darüber in jedem Reform— haus. Die Säfte ſind aus friſchen Arzneipflanzen gepreßt, die auf deutſchen Boden gezogen werden. nach Kairo, in die Wüſte und zeigt uns eine abenteuerliche, doch zarte Liebesgeſchichte eines jungen, ſchönen Aegypters mit einer ſchönen Eng ⸗ länderin. Ein herrlicher Film der alle unſere Beſucher reſtlos begeiſtern wird. Sehr ſchönes Beiprogramm. Amtlicher Teil Bekanntmachung. Betreffend: Den Tabakbau, hier: Kontingen⸗ tierung der Anbauflächen für das Jahr 1934. Die Formularien zur Anmeldung des im Jahre 1934 beabſichtigten Tabakanbaues können auf unſerem Büro zum Selbſtkoſtenpreis in Emp⸗ fang genommen werden. Sie ſind mit Tinte ge. nau ausgefüllt, bis ſpäteſtens Dienstag, den 6. März 1934 bei uns Zimmer 21 abzuliefern. Fragebogen, die nicht mit der nötigen Sorgfalt beantwortet ſind, werden zurückgewieſen. Eben⸗ ſo hat derjenige eine Ablehnung oder Kürzung ſeiner Anbaufläche zu gewärtigen, der falſche Angaben macht. Jedes Einkommen aus nicht landwirtſchaftlichem Betrieb, ſei es Verdienſt, Rente oder Unterſtützung, iſt genau anzugeben. Betreffend: Das Heimfahren von Brennholz für die gemeinheitlichen Gebäude. Das Heimfahren von 50 Rm. Scheitholz wird öffentlich vergeben. Angebotsformulare ſind bei uns— Zimmer 5— erhältlich, woſelbſt auch die Angebote bis 10. Mürz 1934, vor- mittags 10 Uhr einzureichen ſind. Zuſchlagsfriſt 14 Tage. Betreffend: Lieferung von Fußbodenöl und ſon— ſtige Putzartikel. Für die gemeindlichen Gebäude benötigen wir Fußbodenöl, Beſen und ſonſtige Putzartikel. Angebotsformulare ſind auf dem Rathaus— Zimmer 5— erhältlich, woſelbſt auch die An- gebote bis ſpäteſtens 8. März 1934, nachmit— tags 5 Uhr einzureichen. Zuſchlagsfriſt 14 Tage. Betr.: Schweinezwiſchenzählung am 5. März 34. Am 5. März 1934 findet eine Schweine- zwiſchenzählung zu ſtatiſtiſchen Zwecken ſtatt. Verbunden mit dieſer Zählung iſt die Ermitte⸗ lung der nichtbeſchaupfliſchtigen Haus- Gottesdienst⸗Ordnung der katholiſchen Gemeinde. 3. Sonntag in der Faſtenzeit. Apoſtelkirche: f 1/7 Uhr 1. hl. Meſſe. 8 Uhr 2. hl. Meſſe mit Predigt. 3/10 Uhr Hochamt mit Predigt. 1/22 Uhr Chriſtenlehre für die Jünglinge. 2 Uhr Andacht, darauf Verſammlung für die Mitglieder des 3. Orden. 5 Verſammlung für die 1. Abteilung der Jungfrauenkongregation mit Lichtbilder⸗ Vortrag. 8 Uhr Faſtenpredigt. Marienkirche: 9 Uhr hl. Meſſe. 11 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. In der Apoſtelkirche an Werktagen: Montag: ¼7 Uhr 1. ½¼8 Uhr 2. S. A. für Martin Hanf 1. 3/7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Philipp Herſchel und Philipp Adler 2. Dienstag: 7 Uhr 1., 8 Uhr 2. S.⸗A. für Friedrich Weidner 1. Mittwoch:/ 7 Uhr 3. S.-A. für Martin Hanf 1. 8 Uhr 3. S.⸗A. für Friedrich Weidner 1. Donnerstag: ¾7 Uhr beſt. Segensmeſſe für Nik. Winkenbach 2., Eltern, Schwiegereltern und Angehörige. 8 Uhr beſt. E.⸗A. für Luiſe Bugert geb. Schloſſer, Tochter Luiſe geb. Beikert, Schwieger⸗ tochter Anna geb. Effler und beiderſeitige Großeltern. Freitag: /7 Uhr beſt. Amt für Emil Fieger, beſtellt von Arbeiterverein. 4% Uhr geſt. hl. Meſſe für Franz Bergmann, Eltern und Schwiegereltern. 48 Uhr beſt. Amt für Franz Bergmann, Eltern, Schwiegereltern und Angehörige. Samstag: ¼ 7 Uhr beſt. Amt für Eliſe Hof- mann geb. Effler und Marg. Hofmann geb. Eppel, Söhne Philipp, Franz und Angehörige. 3/7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Michael Neuhäuſer. 1/48 Uhr beſt. Amt für Johann Bugert, Ehe- frau Kath. geb. Schmitt und Kinder, für Gg. Bauer, Ehefrau Marg. geb. Alter und Kinder Mariager auch anderes bieten ſollen?) Ober— kommandierender der Feuerwehr war Ole Lange; er war ihr Brandmajor(darunter tat er es nämlich nicht). Alles ging programmäßig. Die Böller kün— digten die Ankunft des Königs an, aus den ſchlachtungen für die Zeit vom 1. Dezember 33 bis 28. Februar 1934. Dieſe Ermittelung ſoll dazu dienen, einen Ueberblick über den ſaiſon— mäßigen Verlauf der Geſamtſchlachtungen an Schweinen zu erhalten. Die Zählung wird von ausgeſteuerten Kauf— durchaus nicht auf ein wohlſchmeckendes K, pott zu verzichten, wenn wir das Dört- 9 Backobſt hierzu heranziehen. Alle getrochnen Früchte ſchmecken nur, wenn ſie richtig vor reitet werden. Das aber überſehen man Hausfrauen. Das Dörrobſt wird mehrm Wer 5 Pfg. für eine Poſtkarte opfert und ſeine Adreſſe nennt erhält Verkaufsquellen nachge- wieſen und Muſter unſerer bewährten Re⸗ formmittel gratis vom Prana-Haus, Pullingen S 140 in Württ. gez: Englert, Ortsgruppenfunkwart. Eliſabeth und Adam Wunder. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein am Dienstag und Donnerstag bei den Barmherzigen Schweſtern um 3/7 Uhr hl. Meſſe. 85 e 0. Bekanntmachung. Die Bäckereien halten Es spukt— Sie wollte zerſägt werden— Ankündigung in Verſen g für Dienstag, den 6. März die Säcke des Fenſtern ſchrien und jubelten die Bürger und auf dem Marktplatz ſtand in Reih und Glied die Feuerwehr, in ihrer Mitte die neue Spritze und voran der Brandmajor. Der König kam und Ole Lange zog an ſeinem Säbel, einem feinen, wohl geſchwun— genen Schleppſäbel, um damit zu präſen— tieren. Aber, Donnerwetter, ſtak das Eiſen feſt. Dick eingeroſtet ſaß das Schwert in der Scheide und rührte ſich nicht, ſo ſehr Ole Lange auch daran zog und zerrte. „Los, zwe: Mann zum Säbelrausziehen!“ kommandierte der Brandmajor. Zwei Mann, zwei kräftige Männer kann man ſagen, riſſen und zerrten an dem Säbel, daß ihnen die Stirnadern ſchwollen. Einer am Knauf und einer an der Scheide. Aber das Ding ſaß genau ſo feſt, wie ein eingeroſteter Nägel auch. Gene** Spuk zu' Leibe rücke. Man brach den Fuß⸗ Der König ſtand und wartete geduldig. Um ſo raſender wurde Ole Lange, der Brand— major.„Noch zwe: Mann zum Ziehen!“ kom— mandierte er. Und jetzt zogen insgeſamt fünf Mann an dem widerſpenſtigen langen Schlepp— ſäbel. Denn, was wäre die ganze Parade, wenn der Major nicht mit blankgezogenem Schwert davor ſtände? „Sachte, ſachte,“ ſagte der König,„Es iſt ja noch kein Feuer ausgebrochen!“ Aber es be— durfte dieſer Mahnung nicht mehr. Es gab einen mächtigen Ruck, die vier wackeren Ad— jutanten kollerten zu Boden und mit Stolz präſentierte Ole Lange ſeinen Säbel vor dem König. Das Feuerwehrkorps ſtand ſtramm und rief Hurrah, indes der König mit trü— ben Lächeln das rot mit Roſt verkruſtete Schwert des wackeren Brandmajors betrachtete Das Würmchen Erzählt von Frida Buſch. Zwei Junge wollten angeln und hatten keinen Angelſchein. Was tun oſtpreußiſche Jungen dann? Sie angeln eben ohne Schein! „Kömmt de Ohle, Guſtav, du weetſt...“ „Obaber joa, ök weet!“ Und der dicke, behäbige Fiſchmeiſter kam. Er kam im Boot.„Na nu, die Bengels rennen nicht mal fort, wenn ſie mich ſehen?!“ Er legt an, klettert puſtend und ſtöhnend aus dem Boot— die Bengels ſtehen. Gleich hat er ſie. Die ſollen aber kriegen! Beinah! Schwupp— da rennen ſie auf und davon. Der eine Junge rennt wie ein Windhund. aber der andere lahmt. So hofft der Fiſch⸗ meiſter den Lahmen erwiſchen zu können. Ein Bild zum Malen! Voran, in die hohe Wieſe hinein der Windhund, dann der Lahme mit ſeltſamen Bockſprüngen, dann der aſthmatiſche Daß es ſpukt lieſt man gern in Romanen, hört es von alten Schlöſſern oder von Ritter burgen, aber es ſoll auch vorkommen, daß es an anderen Stellen wirklich ſpukt. In dem franzöſiſchen Städtchen La Rochelle gab es dieſer Tage eine große Aufregung. Es ſpukte in einer Wirtſchaft. Als die Gäſte friedlich beiſammenſaßen und ihren Schoppen tranken, erſcholl plötzlich unter dem Fußboden eine Grabesſtimme, die rief:„Ich heiße Keller! Man hat mich hier eingeſperrt, damit ich ver— hungere.“ Natürlich bemächtigte ſich der Gäſte eine unheimliche Angſt. Vielleicht hatte der Wein ſie auch beſonders ſpukängſtlich gemacht. Jedenfalls ſtanden ſie herum mit geſträubten Haaren und ſtarrten auf den Wirt, als habe er hier ein Verbrechen begangen. Und wie ſie ſchwiegen, tönte erneut die entſetzliche Stimme. Die Feuerwehr wurde geholt, damit ſie dem boden auf, doch darunter fand ſich nichts Be— ſonderes. Auch im Keller war nichts zu ent⸗ decken, das irgendwie auf einen Rufer hindeu— ten könnte. Da brach die Panik vollends aus und, die entſetzten Gäſte verließen das Wirts⸗ haus. Erſt einige Tage ſpäter gelang es dem Wirt, dem die vereinſamte Gaſtſtube natür⸗ lich keine Freude machte, ſeſtzuſtellen, daß ein — Bauchredner das„Geſpenſt“ geweſen war. Dieſer tüchtige Mann ſeines Faches hatte kein Geld mehr gehabt, um die Jeche zu bezahlen und dieſen Trick benutzt, um in der allgemei— nen Aufregung zu verſchwinden. f Mit den Tricks iſt es eine eigene Sache, obwohl nicht neu, ſind einige immer wieder gern geſehen, man denke an die Zauberkünſt⸗ ler, die ſich beſonderer Beliebtheit erfreuen. Sehr bekannt, vielleicht aber nicht ſo beliebt iſt der Trick mit der„zerſägten“ Dame in der Kiſte, die auf Jahrmarktsrummeln oder Varietees vor den Augen des Publikums in zwei Teile zerſägt wird. Trotzdem ſteigt ſie nach der Prozedur unverſehrt aus ihrem Ver⸗ ſteck. Aber das Publikum hat an dieſer Täu⸗ ſchung doch immer wieder große Freude. Ein amerikaniſcher Artiſt wollte etwas Neues ſchaf⸗ fen, indem er die zu zerſägende Dame auf einen Holzbock feſtband und dann eine Kreis⸗ ſäge anſetzte. Die Zuſchauer lernten das Gru— ſeln, wenn ſie ſahen, wie die Säge immer tiefer in den Körper des Opfers drang und es am Schluß der Attraktion ſich unverſehrt zeigte. Ein Schauſteller, der eine Frau zer⸗ ſägte, erhielt viele Schreiben teils voller Em⸗ pörung, teils boten ſich Damen für eine Vor⸗ führung an, ja einige boten ſogar Geldbe⸗ träge wenn ſie zugelaſſen werden würden. In Waſhington drang eine Dame der Geſeli⸗ ſchaft ſolange in den Schauſteller bis er enolich einwilligte, die Dame öffentlich z zerſägen. Der Abend war bis auf den letzten Platz be⸗ ſetzt. Lächelnd ließ ſich die Dame an den Sägebock ſchnallen, aber dennoch zeigte ſie eine gewiſſe Nervoſität, und als die Kreisſäge f ſich ihrem Körper näherte, fing das Opfer an zu ſchreien, es hatte einen richtigen Nerven⸗ zuſammenbruch erlitten, der ſich auch auf die Zuſchauer übertrug, ſo daß der Schau— ſteller flüchten mußte. Um ſein Pech voll zu machen, wurde der Artiſt wegen dieſes Vorfalls auch noch vor den Richter zitiert. Zunächſt wurde er wegen Erregung öffentlichen Aerger— niſſes mit drei Tagen Gefängnis beſtraft. Dann verklagte ihn die Frau, die er zerſä⸗ gen wollte, auf einen Schadenerſatz von 25 000 Dollar für die ausgeſtandenen Aengſte und ärztlichen Heilungskoſten. Jetzt wurde dieſec Prozeß zugunſten des Artiſten entſchieden, doch wird ſich dieſer in Zukunft davor hüten, Frau- en aus dem Publikum für ſeine Varieteenum— mer zu verwenden. Sehr weſentlich iſt die Ankündigung. Wenn ſie richtig gehalten iſt, wird ſie meiſt die Wir⸗ kung auf das Publikum nicht verfehlen. Sehr witzig war ein Gaſtwirt in Mannheim, der im Inſeratenteil einer Mannheimer Zeitung die Uebernahme einer Gaſtſtätte mit folgenden Verſen ankündigte: Paßt uff s' Neieſchde vum Dag Is“ es, was ich jetzt Euch ſag: „Die Walhalla in§ zwee Kummt zu neiem Lewe in die Höh!“ D'r Wirt is in Mannem dahem An ſei' Fraa die is vun Wacherem, Do gibt's ke Phraſe un ke Sprüch, D'r Keller is„ff“ un gut die Küch, Geht uns doch aach en alter Ruf voraus! Wer kannte nit des„Alten Becker“ Haus Am Pumpwerk, Fiſchpfann, Krokodil und Fröhlich Pfalz, Wo halb Mannem gern verkehrt hot als? Un wer emol gedient hot als Soldat Bei de Wackes in d'r gelwe Brigad, D'r find' im Wirt en alte Kamerad. Drum ſcheniert Euch allmitnanner nit An bringt aach noch Euer Bekannte mit, Ihr werd' ſo all gewiß zufriede ſei', So wohr, als Mannem liecht am deutſche Rhei'!l! Jetz wißt's, un am Dritte mache mir uff, Bei gutem Eſſe, Muſik un prima Suff. Eine wirklich vielverſprechende Ei.. ang, es dürfte ſich ſchon ein Beſuch lohnen. Hoffen wir, daß der poetiſche Wirt ſeinen„prima Suff“ unter die Leute bringen kann. Es iſt nun einmal ſo: Die Liebe und der Suff, rei⸗ ben den Menſchen uff, und ohne Liebe und ohne Suff, geht der Menſch auch druff, alſo liebt er und ääuft er. In dieſem Sinne, Auf Wiederhören! Sans Dampf. mit lauem und danach mit kaltem Was abgewaſchen, und zwar am Tage vor en Kochen. Dann gießt man kaltes, weiches? ſer darauf, ſo daß die Früchte reichlich bedet 1 ſind, läßt ſie über Nacht mit dem Wa ſtehen und ſetzt ſie dann mit demſelben W.. ſer zum Kochen auf. Am beſten eigner hierzu ein irdenes Geſchirr. Das Backobſt kauft man entweder gem oder man miſcht nach Belieben gedörr men, Birnen, Aepfel, Kirſchen, Aprikosen Hagebutten. Man rechnet für vier Person 500g Backobſt. Zur Bereitung von Zwetſchenkompott da man zu den eingeweichten Backpflaumen ens Zitropenſchale und den nötigen Zucker 9 und läßt ſie 20 bis 30 Minuten bis ſie ſich mit einer Gabel leicht durchſt laſſen. Dann mimmt man die Früchte aus und kocht den Saft mit etwas Karte mehl dicklich. Man kann auch Apfelmus aus Ringabf herſtellen. Dazu werden ſie wie vorſtehend ſchrieben angeſetzt. Man läßt die Aepfel“ ſtändig weich kochen, gibt, wenn ſie wäle ſein ſollten, etwas Kartoffelmehl hinzu rührt das Apfelmus durch ein Sieb. Zinsser⸗Knoblauehsaft wirkt appetitanregend, reinigt Blut und Darm, ſchafft geſunde Säfte und leiſtet bei Arterienverkalkung, zu hohem Blutdruct, Magen-, Darm-, Leber- und Gallenleiden bei Aſthma, Hämorrhoiden, Rheumatis- mus, Stoffwechſelſtörungen, und vorzeit⸗ igen Alterserſcheinungen gute Dienſte. Flaſche, 5 Wochen ausreichend, Mk. 3—, Verſuchsflaſche nur Mk. 1.—, Geruchlos u. ohne Geschmack Zinſſer⸗Knoblauchöl⸗Kapfeln und Knoblauch Tabletten Schachtel je Mark 3.— In Apotheken zu haben, Knoblauchſaft auch in Dro- gerien, beſtimmt dort, wo eine Packung ausliegt. Dr. Sinſſer& Co. 9 reiprig 7 44 tundfunk. Sämtliche bach mitteilen. ihnen von uns gelieferten Mehles aus dem Kreis Gelnhauſen zum Abholen bereit.— Diejenigen Hilfsbedürftigen, die von uns mit einer Flaſche Wein bedacht wurden, liefern die leeren Flaſchen, ſoweit noch nicht geſchehen, am Montag, den 5. März vormittags 10 bis 12 Uhr im Sitzungsſaal des Rathauſes ab. NS⸗Volkswohlfahrt, Ortsgr. Viernheim. Das Tragen der Kriegsauszeich⸗ nungen und ſonſtigen verliehenen Abzeichen zum Dienſtanzug iſt nach einer Verfügung der Reichsleitung vom 26. 2. 34. generell feſtgeſetzt worden.(S. Heſſ. Ldsztg. vom 1. 3. 34.) Ich erſuche um genaue Einhaltung dieſer Anordnung. Heil Hitler! gez: Franzke, Ortsgruppenleiter. S888. und Deutſche Arbeitsfront. Am Montag, den 5. März, abends 8 ½ Uhr findet im Gaſthaus„Goldenen Engel“ eine Pflichtverſammlung mit Schulungsabend ſtatt, zu der alle NSBO.⸗ u. Arbeitsfrontmitglieder zu erſcheinen haben.— NSBO⸗Amtswalter. Alle NSBO⸗Amtswalter ſind am Montag, den 5. März 1934 pünktlich abends 8 Uhr in der Geſchäftsſtelle. N. S. B. O. Preſſe⸗ und Propagandawart Winterhilfswerk des deutſchen Vol⸗ kes 1933/34. Die Bevölkerung wird herz- lichſt gebeten, den Jungvolkpimpfen bei der Einſammluug des Brotes am Samstag und Sonntag nur friſches Brot zu geben. Wir wollen den Armen in der Großſtadt kein trockenes Brot bringen. Der Städter ſoll ſehen, daß wir ihm wirklich helfen wollen, daß es uns ernſt iſt, mit unſerer Hilfe. Heil Hitler! Rühl, Kreisführer des WHW. S.⸗Volkswohlfahrt. Die Mitglieder werden hiermit auf die am Montag abend 8½ Uhr im„Engel“ ſtattfindende Ver⸗ ſammlung aufmerkſam gemacht. Heil Hitler! Zöller, Ogruw. der N. S. V. anerkannte Radio- händler Viernheims, müſſen bis zum 4. März 34. ihre genaue Adreſſe an den Kreisfunk⸗ wart Pg. Ludwig Strauß, Unter⸗Waldmichel⸗ Heil Hitler! Englert, Ortsgruppenfw. ur 1 Rm. jährlich beträgt die Mit- gliedschaft des Reichsluftschutzbundes Darum werdet mitglied und beweist Euere nationale Gesinnung. fg J. Oiernheimer Tonfilmschau Auf heute Samstag verlängert! J. Tom Mix in: mein Freund der König 2. Radio- Polizei- Patrouille. Sonntag und Montag : harry Pfle1l— „Ein Unſichtbarer geht durch die Stadt“ oder: Mein iſt die Welt. Die große ſenſationelle Tonwoche hat mit gutem Erfolg angefangen ſo daß ſchon das Frei— tagsprogramm der großen Nachfrage wegen uuf heute verlängert werden mußte.— Ab morgen Sonntag wird jetzt erſt der Haupttreffer eingeſetzt. Harry Piels neueſtes Tonfilmwerk, das zum erſten mal in unſerer Gegend aufgenommen wurde. Atemraubende Verfolgung des ſich un— ſichtbar gemachten Mannes, der unſichtbar überall hingehen z. B. Geldholen auf der Bank ſo viel er will, daher Geſpenſter am hellen, lichten Tage. Siegfrieds Tarnkappe im 20. Jahrhun- dert. Ein Harry Piel- Film heißt Tempo— Spannung— Humor— Senſation— Glück mit Frauen und Pferden, Kampf mit Autos und Luftſchiff. Es iſt Harry Piels 93. Film und beſſer als alle anderen. Man möge ſchon die halb 8 Uhr Vorſtellung am Sonntag beſuchen. U. T.⸗Tonſilmſchau. Die Woche: Ramon Novarro in „Liebeslied der Wüſte“ Unſere Filmfreunde ſind entzückt, von all den prächtigen und inhaltsreichen Filmdarbietungen die wir bieten. Schlager auf Schlager! Jede Woche ein neuer Großfilm, der die Herzen un- ſerer Beſucher bezaubert. Das dieswöchige Pro— gramm ſtellt wieder eine dieswöchige Großleiſtung da. Sie ſehen und hören: Ramon Novarro in dem beſtem Film ſeines Lebens„Liebeslied der Wüſte“. Ramon Novarro der bekannte Ben- Hur-⸗Darſteller ſpielt in dieſem Film die Haupt⸗ rolle und wird alles mit ſeinem hervorragenden Spiel und mit ſeinen einſchmeichelnden Geſängen leuten vorgenommen und empfehlen wir deshalb, dieſen richtige Angaben zu machen. Wer vorſätzlich die Angaben, zu denen er bei dieſer Zählung aufgefordert wird, nicht er— ſtattet, oder wer wiſſentlich unvollſtändige An— gaben macht, wird mit Gefängnis bis zu 6 Monaten oder mit Geldſtrafe bis zu 10 000.— RM. beſtraft. Auch kann Vieh, deſſen Vorhanden— ſein verſchwiegen worden iſt, im Urteil für den Staat verfallen, erklärt werden. Viernheim, den 2. März 1934. Heſſ. Bürgermeiſterei Bechtel. Vekeius⸗Anzeiger Spargelbauverein. Am Sonntag, den 4. März um ½3 Uhr findet im„Ochſen“ eine Ver— ſammlung ſtatt. Das Erſcheinen aller Spargel— bauern iſt Pflicht. Der Führer. Geſangverein„Sängertreue“. Heute Sams— tag 7,45 Uhr Singſtunde für 1. Baß und 2. Tenor. 8.30 Uhr für den Geſamtchor Sonn— tag Mittag 1 Uhr Singſtunde für alle die während der Woche verhindert waren. Bitten vollzählig Erſcheinen. Der Vorſtand. Sänger⸗Einheit. Heute Samstag Abend 8 ½ Uhr Singſtunde. Am Sonntag, den 4. März 1934 nachmittags 1 Uhr im Freiſchütz Gerneral— Verſammlung. Um vollzähliges Erſcheinen wird gebeten. Der Vorſitzende. Klub der Gemütlichen. Morgen Sonntag nachm. 2 Uhr im Lokal zum Anker findet unſere General-Verſammlung ſtatt. Vollzähliges Er— ſcheinen erwartet. Der Varſtand. Kaninchen- u. Geflügelzuchtverein 1916. Heute Abend 8 Uhr bei Mitglied Träger(gr. Laub) Mitglieder-Verſammlung. Es iſt Pflicht aller Mitglieder insbeſonders der Geflügelzüchter, zu erſcheinen. Felle können bei Fellfachwart, Berg Bismarckſtr. bis nächſte Woche abgeliefert werden. Der Vorſitzende. Gebt Arbeit helfet dem Führer bezaubern. Der Film führt uns nath Aegypten, Dienstag und Freitag iſt um ¼7 Uhr hl. Meſſe in der Marienkirche. Am nächſten Sonntag erfüllen ihre Oſter- pflicht alle Jünglinge. Es wird dringend gebeten zur Beicht die Zeit am Samstag nach- mittag von 4—7 Uhr zu benutzen. Ebenſo er⸗ füllen ihre Oſterpflicht die Schüler der Herren Lehrer Lipp und Mandel, Fräulein König und Eckert. Die Mädchen beichten Freitag 5 Uhr, die Knaben Samstag 2 Uhr. Der Ertrag des Klingelbeutels in allen Gottesdienſten iſt noch— mals für bedürftige Erſtkommunikanten beſtimmt. Kirchliche Anzeigen der Ev. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 4. März. Okuli Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugendabend für Buben und Mädchen. Dienstag, den 6. 3. und Donnerstag, den 8. 3. Abends 8½¼ Uhr: Uebungsſtunde d Kirchenchors Mittwoch, den 7. März 1934. Abends 8 Uhr: Frauenabend. Donnerstag, den 8. März 1934. Abends 8 Uhr: Jugendabend. Steuerterminkalender für den Monat März 1934. Am 5. Lohnſteuer und Eheſtandshilfe der Lohn- und Gehaltsempfänger für die Zeit vom 16. bis 28. Februar ſowie Abgabe der Beſcheinigung über die Ge— ſamtſumme der im Monat Februar einbehaltenen Lohnſteuerbeträge, Ehe— ſtandshilfe und Abgabe zur Arbeits- loſenhilfe der nicht pflichtverſicherten Perſonen. Keine Schonfriſt. : Umſatzſteuer⸗-Voranmeldung und Vor- auszahlung der Monatszahler für Mo— nat Februar. Schonfriſt bis 17. März. : Einkommen- und Körperſchaftsſteuer- Vorauszahlung für das 1. Vierteljahr des Kalenderjahres 1934 in Höhe von einem Viertel der im letzten Steuer- beſcheid feſtgeſetzten Steuerſchuld. Keine Schonfriſt. Lohnſteuer und Eheſtandshilfe für die Zeit vom 1, bis 15. März ſofern der Steuerabzug den Betrag von 200 Mk. überſteigt, ſowie Abgabe zur Arbeits- loſenhilfe der nicht pflichtverſicherten in ſeinem Kampf! Perſonen. Keine Schonfriſt.