L A.- ekaanmacbunn (Parteiamtliche Veröffentlichungen der NSDAP., Ortsgr. Viernheim und der Unterformationen). NS DO AP., Ortsgruppe Viernheim Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19. Geſchäftsſtunden⸗ Einteilung: N. S. B. O. und Deutſche Arbeitsfront: Jeden Montag, Mittwoch u. Freitag, abends 79 Uhr Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag, abends 7—9 Uhr Kaſſenverwaltung der Ortsgruppe: Jeden Donnerstag, abends 7—9 Uhr Nationalſozialiſtiſche Kriegsopferver⸗ ſorgung, Ortsgruppe Viernheim. Am kommenden Mittwoch, den 7. März, abends 8.15 Uhr findet im Freiſchützſaale die General- verſammlung der Nationalſozialiſtiſchen Kriegs⸗ opferverſorgung, Ortsgruppe Viernheim ſtatt, Als Redner haben wir den Landesobmann der N. S. K. O. V. Pg. Ziegler gewonnen. Da die Tagesordnung außerordentlich wichtig, iſt das Erſcheinen aller Kameraden und Kameraden⸗ frauen unbedingte Ehrenpflicht. Wegen der am Mittwoch, den 7. März ſtatt. findenden Generalverſammlung im„Freiſchütz“ fallen unſere Sprechſtunden abends von 7—8 Uhr auf der Geſchäftsſtelle der NSDAP. aus. Nächſte Sprechſtunde Montag, den 12. März, abends 7 Uhr, auf der Geſchäftsſtelle. Der Ortsgruppenobmann in komm. Vertretung: Seelinger. Die Herren Obermeiſter aller hieſigen Handwerker-Innungen wollen ſich heute Diens⸗ tag abend ½ 7 Uhr auf der Parteigeſchäfts⸗ ſtelle einfinden. Die Mitgliederliſten ſind mitzubringen. Dabei werden ſchon jetzt die Handwerksmeiſter auf die Verſammlung am Donnerstag abend im„Kaiſerhof“ hingewieſen. Der deutſche Jugend⸗Kampfilm „Hitlerjunge Auex“ läuft vom 13.— 15. März im Central-Film⸗Palaſt, worauf wir die hieſige Einwohnerſchaft heute ſchon hinweiſen. eee eee Die Heimat hoch. O halte deine Heimat hoch, Dieſes traute Fleckchen Erde: Wo man mit Liebe dich auf Händen trug, Wo frei der Bauer führt den Pflug, Und ſich vollzogen hat dein Werden. Auch ſchätze ja die Scholle wert, Die alle Jahre dich genährt. auch ſind die anderen Spieler nicht zurückzuſetzen, Sport und Spiel Die Grünen schlagen den vorauss. meister os Mannheim in einem rassigen Spiel 322. Das war wieder einmal ſo ein richtiges Spiel, ſo mit Temparament, mit Eifer, wenn auch das Exakte wie ehemals noch hinzukommen muß, aber meiſtens im Sturm, wo das genaue Zuspiel fehlt. Immerhin, am Sonntag konnte das Spiel begeiſtern, angefangen in der Ver⸗ teidigung, wo Kiß in der 1. Hälfte unüberwind⸗ bar war und dadurch der Mannſchaft das nötige Rückgrat zu dieſem Siege gab. Aber ſonſt es gab jeder eigentlich mehr aus ſich heraus, was man manchmal nicht mehr gewohnt war. Mit einer ſolchen dauerhaften Leiſtung wäre ein beſſerer Tabellenſtand erreicht, aber: und das muß geſagt werden, dieſer und jener Auch⸗Spieler in der 1. Mannſchaft glaubt ja noch, ſeine Leiſt⸗ ung an der klingenden Münze zu meſſen, der andere wieder läßt ſeine Mannſchaft im Stich, weil er dadurch eine Extrawurſt erreichen will. Hier heißt es durchgegriffen, junge Spieler mit ſportlicher Auffaſſung heran geholt, die aus Liebe zum Sport noch kämpfen. Die beiden Erſatzleute fügten ſich wirklich gut ein, wenn auch mancher Wunſch offen blieb. Immerhin lieber junge eifrige Spieler mit ſportlicher Begeiſterung als ſolche, die wenige Stunden vor einem entſcheidenden Spiel ihre Mannſchaft im Stich laſſen. Das ſind keine Sportleute. Deſto höher iſt der Sieg gegen 08 Mannheim anzuſehen, die unbedingt gewinnen wollten, denn jetzt hätten ſie die Meiſter⸗ ſchaft in der Taſche.— Bis zur Pauſe war Viernheim mit 2:0 Sieger, dann ſetzte 08 mächtig ein, die grüne Hintermannſchaft geriet etwas ins Wanken, aber Helbig ſorgte durch einen Prachtſchuß für den Endſieg, der leicht hätte höher ausfallen können, wenn die Halbſtürmer mehr Ruhe vor dem Tor bewahren würden und die Flankenbälle direkt abſchießen, ſo wie es der Erſatzmittelſtürmer Kopp gemacht hat. Und wenn das wieder in der Mannſchaft drin ſteckt, geht es auch wieder Aufwärts. Die Zeichen ſind da, daher: ausputzen und verbeſſern. r. Die Reſultate: Viernheim— 08 Mannheim Friedrichsfeld— Feudenheim Sandhofen— Altrip 07 Mannheim— Wallſtadt Phönix Mannheim— Käfertal Die Tabelle: Spiele gew. unent. verl. Tore Pkt. 37:14 20 30:20 19 36:30 19 34:32 18 42:37 17 41:23 17 31:37 16 26:33 15 12 15:41 8 3:2 0:1 5:1 1:0 27 7 Vereine Friedrichsfeld 16 9 Os Mannheim 14 Altrip 16 Feudenheim 16 Viernheim 16 Sandhofen 15 Käfertal 16 Phönix Mannheim 16 07 Mannheim 16 Sie können am Schreibtiſch Rm. 400.— u. mehr mon verd. Angeb. an die Wirt ſchaftshilfe G. m. b. H. Eiſenach 1 5 E. 2 ſtarke zu verkaufen, Pündurengasse 8 Anne ue vorrätig in der Exp. ds. Blattes Schafft Arbeit und Brot, unterſtützt Handwerk und Gewerbe! Schnell verkauft ſchnell vermietet ſchnell bekannt gemacht iſt alles, was die große Oeffent⸗ lichkeit wiſſen ſoll.— Der ein⸗ fachſte, billigſte und beſte Weg⸗ weiſer hierzu iſt das Zeitungsinſerat! Gemeindelaſſe. Mittwoch-Nachmittag Auszahlung der Netto⸗ Erlöſe, aus den in Gemeinderegie befindlichen Groß⸗Allmende und Schlothſtücken. Vorſprachen am vormittag zwecklos! Zöller. la Ausführung und Tonfülle. Panzerpl. sehr preiswert zu verkaufen,. (Evt. Teilz. ge · statt.) Schrftl. Anfr. u. Nr. 4 Abſtieg Vorentſcherdungen, und zwar„quali⸗ fizierte“ ſich in Baden der Polizei⸗SV. Karls⸗ ruhe durch eine hohe Niederlage in Nußloch für den Gang in die tiefere Klaſſe. In Würt⸗ temberg gab es in der Oſt⸗Gruppe wieder einen Führungswechſel, denn die TG. Göp⸗ pingen liegt jetzt wieder einen Punkt vor SSB. Ulm, obwohl ſie ein Spiel weniger ausgetra⸗ gen hat. In Südbayern führt nach wie vor die Münchener Polizei vor 1860 München mit einem Punkt, hat aber zwei Spiele mehr ausgetragen. Die„Löwen“ ſind übrigens die 9 ſüddeutſche Mannſchaft ohne Punktvec⸗ luſt. Nadſport ab es in Köln, wo Ippen⸗Charlier gegen tärkſte Konkurrenz eine nach Sechstageart ge⸗ ſahrene Konkurrenz„Die Nacht“ gewannen. Paris kam Metze im Steherrennen um die Wintermeiſterſchaft hinter Lacquehay auf den zweiten Platz, während Richter in Brüſſel ein⸗ mal mehr gegen Scherens verlor. Der Winterſport hatte auch an dieſem Sonntag wieder für die deutſchen Sportler ſein Schwergewicht in aus⸗ ländiſchen Konkurrenzen. Am Holmenkol bei Oslo beteiligten ſich die Deutſchen mit ſchö⸗ nem Erfolg vor 50000 Zuſchauern an den Sprungläufen, während Deutſchlands Eishok⸗ ley⸗Mannſchaft in der Europameiſterſchafts⸗Re⸗ vanche gegen die Schweiz in Baſel unverdient hoch mit 5:0 geſchlagen wurde. Veranſtaltun⸗ gen im Reich hatten nur lokale Bedeutung. Boten Nicht müde wurde ſie vom Geben: Darum wollen wir fie richtig pflegen, Den Dank ſie dann zurück gewährt. Und halte ſtets noch alles hoch, Was mit der Heimat dir verbunden: Die Weſen die ſo teuer dir, Die Menſchen, die in Liebe hier, Und Treue ſich zu dir gefunden. — x. Bekanntmachung. Betreffend: Maßnahmen der Reichsregierung zur Verbilligung von Speiſefette für die hilfs⸗ bedürftige Bevölkerung. Die nächſte Ausgabe der Stammabſchnitte für die Monate März und April 1934 erfolgt am Donnerstag, den 8. Mürz 1934. an Wohlfahrtserwerbsloſe bei der Kontrolle beim Arbeitsamt, für Ortsarme, Sozial⸗ u. Kleinrentner nachm. von 1 bis 2 Uhr, 5 für Unfall-, Invaliden⸗, Angeſtellten⸗ und Knappſchaftsrentenempfänger, nachmittags von 2 bis 4 Uhr, für Empfänger von Zuſatzrente, nachm. von 4 bis 5 Uhr, für die Empfänger von Vorzugs renten, für Perſonen, deren Lohn- und ſonſtiges Ein⸗ kommen den Richtſatz der öffentlichen Fürſorge nicht weſentlich überſteigt, für kindereiche Fa⸗ milien mit 3, bei Witwen mit 2, oder mehr unterhalts berechtigten minderjährigen Kindern, nachmittags von 5 bis 6. Die Ausgabe der Verbilligungsſcheine für den Perſonenkreis b bis e erfolgt im Wiege ⸗ häuschen des Rathauſes. Rentenbeſcheide, Rentenſtammkarte und Fa⸗ milienſtammbücher ſind vorzulegen. Viernheim, den 5. März 1934. Heſſ. Bürgermeiſterei O 8= n . N 0 Wallſtadt 15 11 2149 7 RNütkſchau auf den Sonntag Keine Entſcheidungen im Fußball.— SVg. Fürth Handballmeiſter.— Sliſpringen am Holmenkol.— Turnſeſtabſchluß in Stuttgart. Saarkundgebung in Mainz. Der Sonntag brachte im deutſchen Sport zwar regen Betrieb, aber doch keine Veran⸗ ſtaltungen, denen überragende Bedeutung zu⸗ zuſprechen wäre. In Stuttgart begingen die Turner mit einer eindrucksvollen Feier den Abſchluß des 15. Deutſchen Turnfeſtes, wäh⸗ rend in Mainz die Anweſenheit von rund 600 Saarturnern der Anlaß zu einer eindrucksvol⸗ len Bekundung der Zuſammengehörigleit von Saarland und Deutſchem Reich wurde. Im Fußball. gab es zwar in allen Gauen heftige Kämpfe um Meiſterſchaft und gegen den Abſtieg, aber trotzdem fielen an dieſem Sonntag keine Ent⸗ ſcheidungen mehr. In Württemberg wurde „Am grünen Tiſch“ eine wichtige Entſcheidung inſofern gefällt, als alle Spiele des für ein Vierteljſahr aus dem DFB. ausgeſchloſſenen VfR. Heilbronn geſtrichen wurden. Tabellen⸗ änderungen gab es hierdurch allerdings nur am Schluß, wo der FC. Birkenfeld vom vor⸗ letzten auf den drittletzten Platz kam. Im übrigen intereſſieren folgende Spiele: Worma⸗ tia Worms— FK. Pirmaſens 1:1, Kickers Offenbach— 1. FC. Kaiſerslautern 6:0, FC. Freiburg— BfR. Mannheim 1:4, SV. Wald⸗ hof— VfB. Mühlburg 2:1, SC. Stutt⸗ gart— VfB. Stuttgart 3:1(), Union Bök⸗ kingen— SSV. Ulm 5:1, 60 München— Bayern München 0:0, Fc. 05 Schweinfurt — 1. Fc. Nürnberg 1:4(). Wieder einen Meiſter ermittelten die ſüddeutſchen Handball⸗ Runden. In Nordbayern holte ſich die SVg. Fürth durch einen 10 0 über TV. Leonhard⸗ Sündersbühl den Titel, da gleichzeitig der 1. gab es in Hamburg. wo Weltergewichtsmeiſter G. Eder durch einen l. o.⸗Sieg über den aus⸗ gezeichneten engliſchen Meiſter„Tiger“ Smith in der 4. Runde erneut ſeine Klaſſe unter Be⸗ weis ſtellte. Verſchie dene. In Berlin beim Hallenſportfeſt gab es vor ausverkauftem Haus prächtige Kämpfe. Den Hauptkampf, das 1500 m⸗Laufen, gewann er⸗ wartungsgemäß Weltmeiſter Beccali vor Sy⸗ ring und Dr. Peltzer. Große Zuſchauermen⸗ gen verzeichnete man auch bei den Kunoge⸗ gen für die Saar in Mainz, die ein flammen⸗ des Zeugnis für die Verbundenheit von Saag und Deutſchland wurde ſowie bei der Turnfeſt⸗ Abſchlußfeier in Stuttgart, die prächtige tur⸗ neriſche Leiſtungen und ein einmütiges Bekennt⸗ nis der Turnerſchaft zu Adolf Hitler und ſeinem Staat brachte. Gauliga⸗Tabellen: Gan 13(Südweſt): Kickers Offenbach Wormatia Worms FK. Pirmaſens Eintracht Frankfurt FSV. 05 Mainz Phönix Ludwigshafen Boruſſia Neunkirchen 1. FC. Kaiſerslautern FSV. Frankfurt SV. Wiesbaden Sfr. Saarbrücken AO. Worms Gan 14 Baden): VfR. Mannheim SV. Waldhof 15 00 FC. arlsruher FV. VfB. Mühlburg Phönix Karlsruhe Germania Brötzingen Vf. Neckarau 815 eee 1 Beratungsſtunde für Lungenkranke findet morgen Mittwoch, den 7. Mürz nachm. 2—4 Uhr ſtatt. 15 Vereius-Anzeiger Geſangverein„Sängertreue“. Heute Diens⸗ tag Abend 7,45 Uhr Singſtunde für den Ge⸗ ſamtchor. Es iſt Pflicht eines jeden Sängers zu erſcheinen. f Der Vorſitzende. Männergeſang⸗Verein 1846. Heute Dienſtag abend 8 Uhr Singſtunde für 2. Tenor, halb 9 Uhr alle Stimmen. Vollzähliges Erſcheinen iſt Pflicht. Der Vorſitzende. Turnverein von 1893 e.V.— Hoferſpiel— Proben, wie in vergangener Woche. Die Leitung. Die erste Rreisbauerntagung in Heppenheim Zu der am Samtag, den 4. März nach⸗ mittags 2 Uhr in Heppenheim einberufenen Kreisbauerntagung waren ca. 50 Alt- und Jungbauern der Aufforderung unſeres Ortsbau⸗ ernführers gefolgt. Wir Viernheimer ſind mit unſerer ſtattlichen Bauernſchar und der einzigen Bauernfahne diesmal angenehm bei Kreis- und ſogar Landesbauernführer„aufgefallen“. Da der Landesbauernführer unſerem L. O. F. das Ver⸗ ſprechen gegeben hat, auch in Viernheim in näth⸗ ſter Zeit zu ſprechen, hoffen und wünſchen wir, daß unſere ackerbautreibenden Volksgenoſſen dann geſchloſſen zum Appel angetreten ſind!— Wa⸗ rum ſoll nicht auch in unſerer Gemeinde der nationalſozialiſtiſche Geiſt engſter und ehrlicher Volksgemeinſchaft ſich dokumentieren in der Ge⸗ ſchloſſenheit anläßlich beſonderer Veranſtaltungen, ſei es innerhalb der N. S.⸗Bauernſchaft oder ſonſt einer Parteiunterformation?! Der lebendige Geiſt unſerer Bewegung marſchiert, er muß leben und wird ſich durchſetzen, weil ehrlich und un⸗ eigennützig unſere Führer darüber wachen!— Lange vor Beginn der Tagung war der große Saal des„Halben Mondes“ überfüllt mit Bauern und Kämpfern für die neue Idee des National- ſozialismus. Als der Landesbauernführer Dr. Wagner bei den Klängen des Präſentiermarſches unter Vorantritt unſerer Ortsgruppenfahne die lange Reihe ſeiner ſpalierbildenden L. O. F. und Unterführer durchſchritt, konnte jeder in ſeiner: Geſichtsausdruck die Freunde leſen, diesmal wieder in direkter Fühlung mit und unter ſeinen Bauern weilen zu können. Kreisbauernführer Reinheimer eröffnete die Tagung. Alsdann nahm der Stabs⸗ leiter bei der Landes bauernſchaft Pg. Schönheit das Wort zu einem Referat über die weitge⸗ hende Bedeutung des Reichserbhofgeſetzes, ſeine Entwicklungsgeſchichte und ſeine Auswirkungen für die Zukunft. Nach dieſem aufklärenden Vor⸗ trag ergriff der Landes bauernführer ſeldſt das Wort und nahm im Anſchluß an dieſen Vortrag Stellung für dieſes Geſetz. Nicht unerwähnt möge ſeine Feſtſtellung bleiben, daß ſich gerade in unſerer näheren Umgebung, Viernheim, Lampertheim, Bürſtadt, jeglicher Mangel an wahrer Bauernpolitik der früheren Regierungen, ſei es in Vor- oder Nachkriegszeit, durch das Fehlen des Erbhofgeſetzes ſo ungünſtig und kata⸗ ſtrophal auf unſere bäuerlichen Verhältniſſe aus⸗ gewirkt hat.(In der Tat: Wie weit ſind die früher immerhin exiſtenzfähigen Biernheimer Bauernbetriebe im Verlauf von Jahren u. Jahr- zehnten gekommen? Man nehme einmal Ein- blick ins Grundbuch und die Aufzeichnungen der Chronik, man ſtelle ſeine Betrachtungen an und wird auch hierin der von unſerem Führer ge⸗ predigten Agrarpolitik Rechnung tragen müſſen. In dieſem Zuſammenhang verweise ich zugleich auf den wichtigen Vortragsabend, der Montag den 6. März im Freiſchütz, woſelbſt gerade dieſes Thema in Anlehnung an unſere Verhältniß erörtert wurde, ſtattfand. Der Landes bauernführer ſprach u. a. in draſtiſcher, nicht mißzuverſtehen⸗ der Art zu uns allen von Ehre und Unehre des Bauern, als ein weſentlicher Beſtandteil des Erb⸗ hofgeſetzes und geißelte in dieſem Zuſammenhang die materialiſtiſche Einſtellung, den„wirllichen“ Wert der Bauerntochter einſt und jetzt. Seine packenden Ausführungen ſchließt er mit der Ber⸗ ſicherung des heiligſten, unveränderlichen Geſtänd⸗ niſſes: daß die Alten Nationalſozialiſten den Kampf gegen die Kapitaliſtiſche Vorherrſchaft unterm Herzen trugen und dieſen unter allen Umſtänden ausfechten würden bis zur Erfüllung. — Mit einem„Sieg Heil“ auf unſeren Führer Adolf Hitler und auf unſeren Reichsbauernführer 1. FC. Pforzheim C. Nürnberg auf eigenem Platze gegen Bam⸗ e Bechtel. bara verlor. es lediglich um den SC. Freiburg W. Darré ſchloß der Kreisbauernführer die ein⸗ drucksvoll verlaufene Verſammlung. J. B. ſernheimer Anzeige „Liernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn— 1,40 Mk. frei ins Haus 15 5 Grat a. M., Verantwortlich für den Anzeigenteil: 0 3 gebracht.— Gratis⸗Beilagen: wöchentlich d tier Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jahrlich de Kahn Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Verkünd⸗ und Anzeigeblatt für Viernheim ſeit dem Jahr 1883 Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt Joh. Martin, Viernheim. D. A. II. 34 1250. Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg. Nummer 56 Während zweier Jahre Ein Rückblick auf die Abrüſtungsverhand⸗ lungen. Die„Deutſche dipl.⸗politiſche Kor⸗ reſpondenz“ ſchreibt zu i fee ſchen Taktik, die Entſcheidung erneut zu verſchleppen, u. a. folgendes: „Seit dem Beginn der Abrüſtungskonfe⸗ renz vor mehr als zwei Jahren hat Frank⸗ reich durch unrealiſierbare und utopiſche Si⸗ cherheitsforderungen den Weg zur Abrü— ſtung blockiert und alle von anderer Seite im Laufe der Verhandlungen gemachten Zu⸗ geſtändniſſe durch unbewegliches Verharren auf dem eigenen Standpunkt und mit neuen Forderungen beantwortet. Dieſe Haltung hat Deutſchland zweimal zum Austritt aus der Konferenz gezwungen, das erſte Mal im Juli 1932, das zweite Mal im Oktober 1933. Der erſte Austritt Deutſchlands konnte nach der Gleichberechtigungserklärung vom 11. Dezember 1932, die unter ſtarkem gemein— amen Druck der übrigen Großmächte auf Frankreich zuſtandegekommen war, rückgän⸗ gig gemacht werden. Aber ſchon wenige Tage darauf verſuchte eine Havas⸗Meldung ſie zu entwerten und praktiſch zurückzuneh— Ne eee Ereigniſſe zeigten, Frankreich tatſächlich nicht an ihre loy— ale Erfüllung Dahle e Als unter Beteiligung Deutſchlands die Abrüſtungskonferenz im Rahmen des Mac— donald⸗Plans eine juriſtiſch einwandfreie, praktiſch freilich nicht befriedigende Verwirk— lichung der deutſchen Gleichberechtiaung her— beiführen wollte, führte die franzöſiſche Ob— ſtruktion alsbald zu einer ſchweren Kriſe. Die Zuſtimmung Deutſchlands zur ſogenann— ten Vereinheitlichung der europäiſchen Hee— restypen, d. h. zur Umbildung der Reichs⸗ wehr in eine kurzdienende Truppe, von der Frankreich ſeine eigenen Zugeſtändniſſe ab⸗ hängig gemacht hatte, wurde erteilt, aber die franzöſiſchen Unterhändler fanden neue Vorwände, um der Uebernahme präziſer Verpflichtungen zu entgegen. Jetzt wurde mit dem Gedanken der Rüſtungskontrolle ein unaufrichtiges und verhängnisvolles Spiel getrieben. Unter dem Vorwand der„Probe⸗ Zeit“ ſollte der im Macdonald⸗Plan vorge⸗ ſehene ſofortige Beginn der Abrüſtung plötzlich um vier Jahre verſchoben werden. Damit nicht genug, ſollte Deutſchland ſofort mit der Umwandlung ſeiner Reichswehr in eine kurzdienende Truppe beginnen und ſich einer einſeitigen Kontrolle unterwerfen. England ſollte wieder einmal vermitteln, und der engliſche Außenminiſter, Sir John Simon, ließ ſich tatſächlich in eine Vermitt⸗ lerrolle drängen, deren Vorausſetzungen wenig fair waren. Gegen unbeſtimmte Verſprechungen Frankreichs, deren Wert der ganze Verlauf der Abrüſtungskonferenz ins rechte Licht gerückt hatte, ſollte Deutſch⸗ land völlig unbegründete und ſeine natio⸗ nale Ehre aufs ſchwerſte verletzende Zuge⸗ ſtändniſſe machen. Die Antwort auf dieſe Zumutungen war Deutſchlands Austritt aus Abrüſtungskonferenz und Völkerbund. Man hätte denken ſollen, daß dieſe Lek⸗ tion endlich überall verſtanden würde. Tat⸗ ſächlich iſt ſie ja in London in einem Maße verſtanden worden, das dem guten Willen Englands Ehre macht. Aber Frankreich hat s alte Spiel, die Intranſigenz zur na⸗ tionalen Tugend zu erheben, von Deutſch⸗ land dagegen ſtets neue Zugeſtändniſſe zu fordern und die engliſche Vermittlung zur Herbeiführung dieſer Zugeſtändniſſe in An⸗ ſpruch zu nehmen, nicht aufgegeben. Dieſes Manövrieren, das einen groben Mißbrauch der unermüdlichen engliſchen Vermittlungsbereitſchaft darſtellt, läßt ſich nicht weiter fortſetzen, denn die Möglichkeit deutſcher Zugeſtändniſſe iſt erſchöpft. Das von Reichskanzler Adolf Hitler for⸗ mulierte Mindeſtprogramm für die Anglei⸗ dan des deutſchen Rüſtungsniveaus an das der Umwelt iſt ein geſchloſſenes Ganzes, flutbecken, » heitlichen Geiſt wäre nicht lebensfähig. Es Mittwoch, den 7. Viernheimer Zeitung und Feiertage.— Bezugspreis monatl. (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) 0 3 1% e; 5 Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter-Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfenni nnig, bei Wiederholung abgeftufter Rabatt.— mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen 0 187 n Fiir nr Inti Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor— ag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſche f e f Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes N 1 1 1 zin 29 55 1 i And benden bei Anze igen werden nach Möglichteit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J J. Martin, Viernheim 1 Leipzig, 7. März. Reichskanzler Adolf Hitler iſt zum BVeſuch der Meſſe und zur Grundſteinlegung des Richard⸗Wagner⸗Denkmals in Leipzig ein⸗ getroffen, wo ihm von der Bevölkerung ein jubelnder Empfang bereitet wurde. Der Kanzler begab ſich nach ſeiner An— kunft, die im Flugzeug erfolgte, zunächſt ins Hotel„Hauffe“ und beſuchte dann in Beglei⸗ tung des Reichsſtatthalters Mutſchmann und des Oberbürgermeiſters Dr. Gördeler die Ausſtellung„Sachſens Fleiß“ im ſtädtiſchen Meſſehaus und darauf die Techniſche Meſſe, wo der Kanzler die große Meſſehalle beſich— tigte und beſonders der Saarausſtellung ſei— ne Aufmerkſamkeit widmete. ü Die Feier der Grundſteinlegung Pünktlich um 12.30 Uhr erſchien der Füh⸗ rer mit großem Gefolge, darunter Vizekanz⸗ ler von Papen, Reichsminiſter Dr. Göbbels, Reichsminiſter Eltz von Rübenach, Reichs⸗ miniſter Schmitt, der Reichspreſſechef der NSDAP Dr. Dietrich am Leipziger Hoch⸗ wird, in Nen Mut ds Wag eee . n Mitte das Wagner besten l. gner-Denkmal Es ſprach zunächſt Oberbürgermeiſter Dr. Gördeler, der u. a. ausführte: Herr Reichskanzler! Seit jenem 13. Februar, an dein t dle Ehre hatten, Sie, Herr Reichskanzler, zun erſten Male als des Reiches Führer bei der Feier des 50 jährigen Todestages Richard Wagners im Gewandhausſaal zu begrüßen, iſt das damals gegebene Verſprechen er— füllt und auf freiem Gelände dieſer Platz ge— ſchaffen worden, auf dem dann das Na— tionaldenkmal erſtehen ſoll. Wir danken Ihnen, Herr Reichskanzler, daß Sie durch Ihre Anweſenheit in dieſer Weiheſtunde Ihren Namen und Ihre Perſon an dieſes Werk ſetzen. Sie haben die Güte gehabt, Ihren Namen vor den unſrigen unter fol— gende Urkunde zu ſetzen, die ich jetzt verleſe: „Ehrek Eure deukſchen Meiſter! Reichskanzler Adolf Hitler legte am 6. März 1934 den Grundſtein zu dieſem Richard Wagner-National- denkmal in des Meiſters Geburtsſtadt Leipzig. Rat und Stadtverordnete beſtimmten die Grundlagen für die Geſtaltung des fernt werden kann. Sie iſt nötig geworden, weil die deutſche Forderung, Deutſchlands Sicherheit und Gleichberechtigung durch die Abrüſtung der Hochgerüſteten ſicherzuſtel— len, hauptſächlich infolge des Widerſtandes Frankreichs undurchführbar geworden iſt. Eine weitere Vermittlungstätigkeit müß— te alſo dahin zielen, eine Baſis im Grun d— ſätzlichen zu finden und davon ausge— hend die Einzelheiten logiſch zu entwickeln. Solange keine Einigung im Grundſätzlichen beſteht, könnte ſie nur zu dem untauglichen Verſuch führen, zuſammenhangloſe und auseinanderſtrebende Einzelheiten zuſam— menzufügen; ein ſolches Gebilde ohne ein⸗ iſt ferner klar, daß jede weitere Vermitt- lungstätigkeit, von welcher Seite ſie auch kommen mag, nur in Paris einſetzen kann, weil nur dort die Schwierigkeiten für die Einigung liegen, deren Grundzüge unter den übrigen Großmächten bereits feſtſtehen. Die Welt bedarf einer fairen und kon⸗ ſtruktiven Löſung des Rüſtungsproblems. eine konſtruktive Löſung, aus der nichts ent⸗ 51. Jahrgang durch den Führer Aales und ſchufen ſeine Amgevung. Die Ausführung des Denkmals wurde nach einem großen Wettbewerb unker deutſchen Künſtlern des In- und Aus- landes dem Bildhauer Emil Hipp aus Stuttgart übertragen. Er will in dem Mal das künſtleriſche, aus dem muſika- liſchen Geſamkwert Richard Wagners gebotene Erlebnis monumental geſtal- en. N Der Führer erhob dieſe Ehrung des deutſchen Meiſters der Töne 000 der Sprache zur Sache des deutſchen Volkes.“ Die Weiherede des Führers Nach der Anſprache des Oberbürgermei— ſters Dr. Gördeler beſtieg der Führer das Rednerpult. Er führte aus: „Frau Wagner! Herr Oberbürgermeiſter! Deutſche Männer und Frauen! Die Größe der Völker war zu allen Zei⸗ ten das Ergebnis der Geſamtwerte ihrer großen Männer. ö Wir Deutſche können glücklich ſein, durch viele große Söhne nicht nur den Wert un⸗ ſeres eigenen Volkes begründet und geho⸗ ben, ſondern darüber hinaus auch einen un⸗ vergänglichen Beitrag geleiſtet zu haben zu dem ewigen Wirken des Geiſtes- und Kul- kurlebens der ganzen Welt. Einer dieſer Männer, die das beſte Weſen unſeres Volkes in ſich verkörpernd von na— b tionaler deutſcher Größe zu übernationaler Bedeutung emporgeſtiegen ſind, iſt Richard Wagner, der größte Sohn dieſer Stadt, der gewaltigſte Meiſter der Töne unſeres Vol— kes. Indem wir heute verſuchen, dieſem Man— ne, der ſich aus eigenem Begnadetſein ſelbſt das herrlichſte Denkmal ſchuf, durch Steine ein irdiſches Monument zu ſetzen, ahnen wir alle, daß es nur ein vergängliches Zeichen unſerer Liebe, Verehrung und Dankbarkeit ſein kann und ſein wird. Denn wir alle glauben es beſtimmt zu wiſſen: Wenn kein Stein dieſes Denkmals mehr von dem Meiſter reden wird, werden ſeine Töne noch immer weiker klingen. Sie haben mich, Herr Oberbürgermeiſter, gebeten, die feierliche Grundſteinlegung des Richard⸗Wagner-Nationaldenkmals zu Leip⸗ zig vorzunehmen. Wenn ich Ihrem Wun— ſche nachkomme. dann will ich es nicht tun als der einzelne. durch dieſen ſeltenen Auf⸗ Grunviagen aufgevaut werven. Ste muß in ſich geſchloſſen ſein und ein gerechtes Gleichgewicht der Intereſſen zum Ziele ha— ben. Die gegenwärtige Lage auf dem Rü— ſtungsgebiet iſt ja gerade deshalb ſo ſtö— rend für das friedliche Zuſammenleben der Völker, weil ſie dieſes Gleichgewicht ver⸗ miſſen läßt und völlig einſeitig iſt. Die eng⸗ liſche Politik hat ſich aus traditioneller Ein⸗ ſtellung und natürlichem Intereſſe heraus während der Abrüſtungsverhandlungen immer wieder bemüht, konſtruktive Löſun⸗ gen herbeizuführen, wobei freilich das fran⸗ zöſiſcheleichgewicht mehrfach dieſeLöſungs— verſuche der Ausgeglichenheit beraubt hat. Sie werden in Zukunft nur erfolgreich ſein können, wenn ſich die engliſche Vermitt⸗ lungstätigkeit bewußt bleibt, daß die ſo dringend notwendige Regelung der Rü⸗ ſtungsfrage Europa das innere Gleichge⸗ wicht wiedergeben muß, deſſen Fehlen ſich für unſeren Kontinent und auch für Eng⸗ land ſelbſt in der Vergangenheit als ſo au⸗ Eine ſolche Löſung muß auf geſunden ßerordentlich ſchädlich erwieſen hat.“ Ehrt Eure deutschen Meiſter! Feierliche Grundſteinlegung des Leipziger Nichard⸗Wagner⸗Denkmals trag vom Schicksal ſo tief beglückte Mann, ſondern namens unzähliger beſter deutſcher Männer und Frauen, die in mir ihren Sprecher und Führer ſehen und deren tiefe Gefühle ich in dieſem Augenblick verſuchen will, zum Ausdruck zu bringen. E„Denn die heutige deutſche Generation ſucht nach jahrzehntelangem Irren, geläu⸗ tert und erzogen durch grenzenloſes Leid, wieder den Weg zu ihren eigenen großen Meiſtern. Sie will nichts mehr gemein ha— ben mit jener undankbaren Zeit, da man nicht nur ſymboliſch, ſondern auch tatſächlich über den Wunſch und Willen eines der größten Söhne unſeres Volkes zur Tages⸗ ordnung übergegangen war. Sie ſchöpft aus der ewigen Kraft unſeres Volkes, indem ſie wieder zu unſeren beſten Geiſtern ſtrebt. So findet ſie auch ſchon im zweiten Jahre der nationalen Erhebung den Weg hierher in dieſe Stadt, um durch mich, als den Kanzler des Reiches, am Tage der Grund— ſteinlegung dieſes Denkmals erneut den tie— fen Dank der Nation dem unſterblichen Ge— nius dieſes ihres großen Sohnes zu Füßen zu legen. 8 Mit dem wahrhaftigen Gelöbnis, dem Wunſch und Willen des großen Meiſters zu enktſprechen, ſeine unvergänglichen Werke in ewig lebendiger Schönheit weiker zu pfle⸗ gen, um ſo auch die kommenden Generalio- nen unſeres Volkes einziehen zu laſſen in die Wunderwelt dieſes gewalkigen Dichters der Töne, lege ich deshalb zum ewigen Zeugnis und zur immerwährenden Mahnung den Grundſtein zum deutſchen National- denkmal Richard Wagners. Der Führer legte ſodann den Grundſtein für das Denkmal mit folgenden Worten: Ich lege hiermit den Grundſtein zum Nationaldenkmal Richard Wagners in. Leipzig.“ N Der Führer war bei dieſen Worten ſicht— lich ergriffen. . Die Anfahrt des Führers und ſeine Rück— fahrt zur Stadt wurde von den an den reichgeſchmückten Straßen in dichter Menge aufgeſtellten Maſſen mit brauſenden Heil- rufen begleitet. Vom Denkmalsplatz aus ging die Fahrt zum Graſſi-Muſeum, wo ein kleines Frühſtück eingenommen wurde. Um 15.15 Uhr fuhr der Führer zum Rat— haus zur Uebergabe des Ehrenbürgerbrie— fes der Stadt Leipzig. Ehrenbürgerbrief für den Führer Skiftung des„Dorfes Limbach“. „In dem mit den Farben der nationalen Erhebung geſchmückten Rathausſaal wurde dem Führer in feierlicher Sitzung der Eh— renbürgerbrief überreicht. Dabei wurde be— kanntgegeben, daß die Stadt Leipzig die Patenſchaft für ein neu zu gründendes Dorf übernommen hat, das zu Ehren des erſten im Kampf für die deutſche Wiedergeburt gefallenen Leipziger SA-Mannes, Heinrich Limbach, den Namen„Dorf Limbach“ tra— gen ſoll. Der Kanzler antwortete auf die Ueberrei— chung der Ehrenbürgerurkunde mit einer kurzen Anſprache, in der er den Dank für die Ehrung ausſprach und den Wunſch, der Stadt Leipzig möge es jederzeit wohlerge⸗ hen. der Führer trug dann ſeinen Namen in das Goldene Buch der Stadt ein. Am Abend beſuchte er die Aufführung der„Mei⸗ ſterſinger“ im ſtädtiſchen Opernhaus. * Das neue Nationaldenkmal Das geplante Richard⸗Wagner⸗Denkmal in Leipzig wird auf einer Fläche 800 mal 1000 Meter errichtet. Das eigentliche Denk⸗ mal wird von einem Eichenhain umſchloſ⸗ ſen. Der reliefgeſchmückte Denkmalsblock wird aus deutſchem Marmor hergeſtellt. Er umfaßt 10 Meter im Quadrat bei etwa 5 Meter Höhe und enthält ſymboliſche Dar⸗ ſtellungen der Grundmotive des Wagner⸗ ſchen Schaffens: Mythos, Schickſal, Liebe, Erlöſung. Der Platz um den Gedenkblock wird mit Naturſteinplatten belegt und von einer etwa drei Meter hohen Naturſtein— mauer umfriedet. Die Mauer wird ge⸗ ſchmückt mit Reliefs, mit figürlichen Darſtel—⸗ lungen von Szenen aus Wagners Werken. Auf der öſtlichen Platzſeite wird eine mäch⸗ tige Brunnenſchale als Abſchluß der ganzen Platzanlage erſtehen. Wieder heim zum Mutterland Der Wille von 800 000 Saardeutſchen.— Keine Beibehaltung des jetzigen Zuſtandes. Ein Problem des europäiſchen Friedens. Die vom Führer der Deutſchen Beamten, Reichstagsabgeordneten Hermann Neef, ge— gründete Zeitſchrift„Das Dritte Reich“ bringt unter dem Motto:„Saarland— Deutſchland!“ eine umfangreiche Saarſon— dernummer heraus, für die Vizekanzler von Papen folgendes Motto geſchrieben hat: „Nach den Beſtimmungen des Vertrages von Verſailles werden die rein deulſchen Be- wohner des Saarlandes im Jahre 1935, 16 Jahre nach Friedensſchluß, darüber abſtim⸗ men, ob ſie zurück zum Mukterlande wollen, oder es vorziehen, unker einer landfremden Regierung zu bleiben. Wir bedauern dieſe Abſtimmung nicht etwa, weil wir den ge⸗ ringſten Zweifel an ihrem Reſultat haben, ſondern weil der Kampf von franzöſiſcher Seite mit ſo ſcharfen Mitteln geführt wird, daß der endgültige Friedenszuſtand zwiſchen Deutſchland und Frankreich durch ihn in Frage geſtellt werden könnte. Das ſaarländiſche Volk wird den Urhebern der Geſchichtslüge der„150 000 Saarfranzo- ſen“, durch die der jetzige Zuſtand dieſes rein deukſchen Grenzlandes geſchaffen wurde, ei⸗ ne unzweideuktige Ankwork erkeilen. Von in- kereſſierter Seite wird eine Löſung des Sadarproblems in der Form angeſtrebt, daß der jetzige Zuſtand beibehalten werden ſoll. Dies kommt auf keinen Fall in Frage, da dieſer Ausweg niemals den Frieden in ſich krägl. 800 000 Deuklſche wollen heim zu ihrem Mutterlande, das iſt ihr menſchliches, ihr nationales, ihr völkiſches Recht. Das iſt die Löſung des deutſch-franzöſiſchen Pro- blems und des europäiſchen Friedens.“ Keine neuen Steuern Einmütige Ablehnung durch den Landesrat. Saarbrücken, 7. März. In der Landesratsſitzung gab im Namen der Deutſchen Front der Abg. Schmoll die Erklärung ab, daß die Deutſche Front nicht nur die auf der Tagesordnung ſtehende er— ſte Vorlage über Erhebung von Grund- und Gewerbeſteuern, ſondern überhaupt jede Steuererhöhung im Saargebiet ablehne. Es ſei erſtaunlich, daß die Regierungskommiſ— ſion noch in den letzten Monaten ihres Wirkens dem ſaarländiſchen Grundbeſitzer eine neue Steuer aufzuerlegen für richtig halte. Sie zeige damit, daß ſie für die Wohl— fahrt des bodenſtändigen Teiles der Bevöl— kerung wenig Verſtändnis habe. Nach dem Abg. Schmoll ſprach Abg. Becker(Deutſche Front) zu der Verordnung über die Erhöhung der Tabakſteuer. Er führte aus, daß die Bevölkerung des Saar— gebietes am Ende ihrer Steuerleiſtungen angelangt ſei. Die Vorlage ſelbſt lehnte Becker im Namen der Deutſchen Front ab. Der Verordnung über die Verlängerung des Ve botes der Einheitspreisgeſchäfte über den 1. April hinaus ſtimmte er zu. Da auch die Kommuniſten und Sozialdemokraten ſich auf denſelben Standpunkt ſtellten, iſt bei dieſen drei Geſetzentwürfen vollkommene Einſtimmigkeit feſtzuſtellen. Freiwillig und Frei! Die Aufgaben und Ziele der Deutſchen Front an der Saar. Saarbrücken, 7. März. Landesleiter der Deutſchen Front nochmals ausdrücklich Der ſieht ſich veranlaßt, feſtzulegen: Die Deutſche Front ſtellt ſich zur Aufgabe, alle Deutſchen mit dem einen Gedanken zu erfüllen, das eine Ziel zu erreichen, das zum Ausdruck kommt durch die Parole der Deutſchen Front: Unſer Deutſchland. Aus dieſer Aufgabe ergibt ſich, daß alle Deutſchen, die dieſer Gemeinſchaft angehö— ren, verpflichtet ſind, alles zu unterlaſſen oder zu vermeiden, was im Gegenſatz zum Saarſtatut ſteht. Die Deutſche Front macht ſich zur beſon⸗ deren Aufgabe, Sorge zu ragen, daß der Charakter der geheimen und unbeeinflußten Abſtimmung ibrerſeiſs niht im gerinaſten gefährdet wirb. Die Deutſche Front iſt ſo⸗ mit nur eine Organiſation des Zuſammen⸗ ſchluſſes jener Deutſchen im Saargebiet, die ſich für die Rückgliederung zum Reich ein⸗ ſetzen und zwar unter Beachtung aller ge⸗ ſetzlichen Beſtimmungen. ö Hieraus ergibt ſich für die Werbung der Mitglieder und die Diſziplin der geſamten Organiſation das Folgende: Die Deutſche Front überläßt es dem frei⸗ en Willen eines jeden Einzelnen, einen An⸗ krag auf Aufnahme in ihre Gemeinſchaft zu ſtellen. Sie lehnt es ab, irgendwelche Druck⸗ mittel oder ſonſtige Arken der Werbung in Anſpruch zu nehmen; denn ſie iſt der Auf. faſſung, daß die Aufnahme irgend eines Deutſchen in ihre Gemeinſchaft einzig und allein von ſeiner perſönlichen Einſtellung zum Deutſchtum abhängig iſt. Jede Dienſt⸗ ſtelle der Deutſchen Front, bzw. ſeder deut⸗ ſche Saareinwohner, der den geringſten Verſuch macht, auf Dritte einen Druck aus⸗ zuüben in beſagter Richtung, wird rückſichts⸗ los aus der Deutſchen Fronk enkfernk. Des⸗ gleichen wird aus der Deukſchen Fronk ent- fernt, wer Dritten gegenüber wegen Nichk⸗ 8e zur Deutiſchen Fronk auch nur ie geringſte Drohung ausſprichk. Die Deutſche Front legt Wert darauf. zu ſagen, daß ihr nichts lieber ſein wird als die Durchführung der Abſtimmung, die durch ihr Ergebnis das überwältigendſte Bekenntnis zu Deutſchland vor aller Welt dokumentieren wird. Jegliche Verſtöße ge— gen dieſe Darlegungen werden immer mit Ausſchluß geahndet. Aus beſagten Grün⸗ den iſt auch das geſchloſſene Eintragen in Liſten verboten, ſowie die private Bekannt— gabe der Mitglieder oder Nichtmitglieder der Deutſchen Front. gez. Pirro, Landesleiter der Deutſchen Front.“ Politisches Allerlei London. Das Unterhaus nahm in dritter Leſung mit 193 gegen 38 Stimmen ein Ge— ſetz an, durch das die Einfuhr von Farbſtof— fen nach England geregelt wird. Das Ge— ſetz gibt die Möglichkeit, die Einfuhr von Farbſtoffen ganz oder teilweiſe zu verbieten und andererſeits beſtehende Verbote wieder rückgängig zu machen. London. Ter engliſche Marinehaushalt für das Jahr 1934 beläuft ſich auf rund 87 Millionen Pfund Sterling. Im Vergleich zum Vorjahre bedeutet dies eine Erhöhung um faſt drei Millkonen. Wien. Die Regierung hat zur Vorbereitung des Becufsſtändiſchen Aufbaues als Einheits⸗ gewerkſchaft den„Gewerkſchaftsbund der öſter⸗ reichiſchen Arbeiter und Angeſtellten“ geſchaf— fen. Donaubeiken und Nordafrika Franzöſiſch-ikalieniſche Einigung? Budapeſt, 7. März. Wie der Pariſer Berichterſtatter des„Az Eſt“ meldet, ſoll zwiſchen Frankreich und Italien eine Einigung über das Donaubek— ken-Problem zu erwarten ſein. Der wegen der nordafrikaniſchen Kolonien beſtehende Gegenſatz ſolle durch ein Uebereinkommen über die gemeinſame wirtſchaftliche Erſchlie— zung Nordafrikas gusgeglichen werden. Italien würde im Austauſch dagegen Frank— reich einen Einfluß in ſeiner Donaupolitik gewähren. Von einem bekannten franzöſi— ſchen Politiker will der Berichterſtatter wiſ— ſen, daß Frankreich jeder Politik zuſtimme, die eine Löſung der verworrenen europä— iſchen Verhältniſſe bedeute. Die öſterreichi— ſchen Ereigniſſe hätten in Frankreich große Beſtürzung hervorgerufen. In Frankreich breche die Erkennknis der Notwendigkeit einer Reviſion der Verkräge allmählich durch, ſedoch nur in Bezug auf die Verträge von Trianon und Stk. Germain. 5 eine Verſailler Reviſion ſei nicht zu den- en. Die Frau mit dem weißen Hund Neue Spuren im Fall Prince.— Gehörken die Mörder zum Kreis Staviſkys? Paris, 7. März. „Echo de Paris“ bringt neue aufſehener⸗ regende Mitteilungen zum Fall Prince. Ein Arbeiter der Blattes will bei dem Wagen⸗ wäſcher der Garage, in der der Wagen des inzwiſchen verhafteten Privatſekretärs Sta⸗ viſkys, Romangnino, untergeſtellt iſt, erfah⸗ ren haben, daß der Wagen in der Nacht zum 21. Februar, alſo in der Nacht des Todes des Gerichtsrates Prince, nicht in der Ga⸗ rage war. Dar Wagenwäſcher will ſich erinnern, daß die Frau Romangninos, wenn ſie den Wa⸗ gen benutzte, ſtels von einem großen wei⸗ ßen Hunde begleitet geweſen ſei. Nach Jei⸗ kungsberichten habe man unweit des Ortes, wo die Leiche Princes gefunden worden ſei, eine Frau mit einem weißen Hund einem Kraftwagen enkſteigen ſehen, der kurz darauf in Richtung Paris zurückgefahren ſei. An anderer Stelle bringt„Echo de Paris“ eine lange Kombination ſeines nach Dijon entſandten Sonderberichterſtatters, der in Ermangelung von Berichten über Tatſ⸗ chen ſeine Fähigkeiten als Detektiv ſpielen läßt und behauptet, daß Prince gar nicht mehr lebend in Dijon geweſen ſei, daß das in Dijon angeblich von ihm aufgegebene Te⸗ legramm an ſeine Frau ebenſo gefälſcht ge⸗ weſen ſei, wie der polizeiliche Meldezettel im Hotel, und daß Prince im Zuge während ei⸗ ner vier Minuten dauernden Durchfahrt durch einen Tunnel getötet und ſeine Leiche aus dem Zuge geworfen worden ſei, wo⸗ rauf die Mörder ſie ſpäter auf den Schienen, feſtgebunden hätten. Wie Havas berichtet, hak der Staatsan- walt in Dijon, der am Sonntag bei Juſtiz⸗ miniſter Theron war, den Diſoner Preſſe⸗ vertretern geſagt, daß die Regierung den Fall Prince reſtlos aufzuklären enkſchloſſen ſei. Zur Deckung der dazu notwendigen ho- hen Koſten ſeien reichliche Kredite vorgeſe⸗ hen. Die Ermikklungen gingen von zwei Annahmen aus: Die einen kommen zu dem Schluß, daß es ſich um ein polikiſches Ver⸗ brechen handelt, nach der anderen iſt es ein Racheakt. Letzteres könne zum Beiſpiel der Fall ſein, wenn ein Angeklagter, deſſen Be- ſtrafung Prince während ſeiner Berufsaus- übung gefordert häkte, die Tat begangen habe. Der kompromittierte Staatsanwalt Der erſte Mitarbeiter des Pariſer Generalſtaatsanwalts Preſſard, Staatsan⸗ walt Hurleux, iſt ſeines Poſtens enthoben worden, da er durch die Enthüllungen in der Staviſky⸗-Affäre ſchwer bloßgeſtellt iſt. Als Hurleux ſeine Amtsenthebung mitgeteilt wurde, verſuchte er ſich zu vergiften; er wurde unter ſtrenger Bewachung in ein Sa⸗ natorium gebracht. N Proteſt gegen den Zenſor Zwiſchenfall beim engliſchen Rundfunk. London, 7. März. Millionen von eng⸗ liſchen Rundfunkhörern waren erſtaunt, an⸗ ſtatt eines angekündigten Vortrages eines Arbeiters einen leidenſchaftlichen Proteſt ge⸗ gen die von der Britiſchen Rundfunkgeſell⸗ ſchaft ausgeübte Zenſur zu hören. Der Ar⸗ beiter William Ferrie erklärte, ſeine Rede ſei von dem Zenſor dermaßen gekürzt und abgeändert worden, daß ſie nicht wieder zu erkennen ſei. Unter dieſen Umſtänden könne er ſie nicht halten. In der nichtgehaltenen Rede, aus der„Daily Herald“ Auszüge ver— öffentlicht, wurden ſehr radikale Anſichten über Kapitalismus, Militarismus, Faſchis⸗ mus, Krieg, Sowjetrußland uſw. geäußert. In kurzen Worten: Reichskanzler Adolf Hitler legte in Leip⸗ zig feierlich den Grundſtein zu dem Richard⸗ Wagner⸗Nationaldenkmal, das am Leipzi⸗ ger Hochflutbecken errichtet werden ſoll. Die Stadt Leipzig hat dem Führer den Ehrenbürgerbrief der Stadt überreicht. Der Landesrat des Saargebiets hat ver⸗ ſchiedene neue Steuervorlagen der Regie⸗ rungskommiſſion einmütig abgelehnt. Der belgiſche Miniſterpräſident gab in ei⸗ ner Ausſprache im Senat bedeutſame Er⸗ klärungen zur Abrüſtungsfrage, die eine Ab⸗ kehr vom Geiſt von Verſailles bedeuten. Der Autorennfahrer Stuck hat in Berlin auf dem neuen deutſchen P⸗Rennwagen drei Weltrekorde aufgeſtellt. Auf dem Kuriſchen Haff iſt ſeit einigen Tagen ein Fiſcherboot mit zwei Mann Be⸗ ſatzung vom Eiſe eingeſchloſſen. Sportflie⸗ ger verſorgen die Fiſcher mit Lebensmitteln. Es ſind Eisbrecher angefordert worden, um die Eingeſchloſſenen zu befreien. Nach einer Reuter⸗Meldung aus Kanton iſt dort in der Hafeneinfahrt ein Dampfer geſunken. Man befürchtet, daß 500 Fahr⸗ gäſte ertrunken ſind. 350 Leichen ſind be⸗ reits im Hafen aufgebahrt. Zum Fall Prince veröffentlicht das„Echo de Paris“ aufſehenerregende Mitteilungen. Der Wagenwäſcher der Garage, in der der Wagen des Privatſekretärs Stapiſkys unter⸗ geſtellt war, habe ausgeſagt, daß in der Nacht des Todes von Prince der Wagen nicht in der Garage geweſen ſei. Der Erfolg Hitlers Erklärungen des Keichswirkſchaftsminiſters. Berlin, 7. März. Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Schmitt ge⸗ währte einem Vertreter der Zeitſchrift„Ger⸗ many and You“ eine Unterredung, in der er u. a. ausführte: Der Nationalſozialismus hat die chaotiſch werdenden Zuſtände in Deutſchland beendet. Aufgebaut auf dem Führergrundſatz hatten der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler und die von ihm Beauftragten die Zügel feſt in die Hand genommen. Der nationalſozia⸗ liſtiſche Staat iſt Regulator der Wirtſchaft. Das heißt aber nicht etwa, daß die private Initiative in Deutſchland irgendwie be— ſchränkt oder gedroſſelt wurde, ganz im Ge⸗ genteil, der nationalſoizaliſtiſche Staat 6915 und fördert ſogar den Unternehmer⸗ geiſt. 0 Ihm liegt es ganz fern, die perſönliche Freiheit irgendwie einzuengen. Der Natio- nalſozialiſt ſoll ſich als freier Menſch fühlen und ſoll ein freier Menſch ſein; er ſoll aber auch wiſſen, daß Freiheit verpflichtet. Der Nationalſoizalismus hat ſeine beſon⸗ dere Aufgabe darin geſehen, Deutſchland von innen heraus wieder zur Geſun⸗ dung zu bringen. Darum iſt er mit Eifer daran gegangen, das öffentliche Leben in Deutſchland von allen Schlacken zu ſäu⸗ bern und gleichzeitig die ins Ungeheure ge— ſtiegene Arbeitsloſigkeit planmäßig zu be⸗ kämpfen. Beides iſt ihm in hervorragender Weiſe gelungen. Die Regierung Hitler hat die Arbeitsloſig⸗ keit in Deukſchland in den 13 Monaken, in denen ſie am Ruder iſt, um über zwei Mil- lionen vermindert. Zum Schluß kam Dr. Schmitt auf das Geſetz zur Ordnung der nationa⸗ len Arbeit zu ſprechen. Mit dem In⸗ krafttreten dieſes Geſetzes, ſo führte er aus, ſoll die menſchliche Arbeitskraft aufhören, eine Ware zu ſein und dafür die ihr ge— bührende ſittliche Würdigung erfahren. Das Geſetz iſt abſichtlich möglichſt einfach und dehnbar gehalten worden, damit es ſich einer unbegrenzten Anzahl verſchiedener Be triebsformen anzupaſſen vermag und Raum für Aenderungen bieket, ſollte es ſich heraus- ſtellen, daß ſolche erforderlich ſind. Werde Mitglied der NS.-Volkswohlfahrt! Die NS.⸗Volkswohlfahrt führt eine großzügige Werbewoche durch, um den Mitgliederbeſtand zu erreichen, der zur Erfüllung ihrer großen Aufgabe notwendig iſt. Unſer Bild zeigt Berli⸗ ner Werbewagen der NS.⸗Volkswohlfahrt, der das neue Hilfswerk „Mutter und Kind“, an⸗ kündigt. nächſten Minuten waren erfüllt von dem Gehörten; lang⸗ Deutſche Tages han 0 Reichs kriegerlag in Kaſſel. 1 17 Landesführer des Reichskrieger⸗ der fünſte 0 Rei eee 10 0 und 8. Juli in Kaſſel ſtalk i am f 92155 0 eines Erbgeſundheitsgerichts. as Erbgeſundheitsgericht i feigen ee e gal onnen 91 0 N ng wurde unte Vor⸗ ſitz von Amts erichtsrat Dr. Pagen e Unfru i 1 N orie a ung in drei Fällen ange- Werkfeierſtunde für die Aukoinduſtrie. Am Donnerstag zwiſchen 10 g. 9 wi und 11 10 feierliche Eröffnung der een 110 en Automobil⸗ und Motorrad⸗Ausſtel⸗ zung Berlin 1934“ über alle deutſchen Sen⸗ er verbreitet werden. Damit alle Arbeiter 0 Angeſtellten der deutſchen Automobil⸗ 1 uſtrie Zeugen dieſer Siegesfeier der 0 0 F ohren gwatſchaft ſein können— hat 1 och die Belegſchaft bei der deutſchen utomobilinduſtrie in dieſem Jahre ver— doppelt—. wird in allen Werken der Kraft⸗ fahrzeuginduſtrie während der Rundfunk- übertragung eine Feierſtunde eingelegt. Wirtſchaft und NSDAP. Auf der 5. Studienkonferenz der Deutſche Veichsbahngeſellſchaft in een l det Staatsſekretär im Reichswirtſchaftsminiſterium Dr. ing. Feder, einen Vortrag über das Wirtſchaftsſyſtem und Wirtſchaftsprogramm der NSDAP. und betonte darin u. a., daß es die Aufgabe der nächſten Jahre ſei, die Syntheſe zu finden zwiſchen der Führung des Staates in der Wirtſchaft und der freien An— ternehmerinitiative. f den eine Dreifacher Mord Ehemann köket Frau und Kinder. Berlin, 7. März. In der Pulli kraße in Berlin-Moabit wurden die gerf weten Eheßrau Weihe, geborene Otto, ihre 16 Jah- re alte Tochter Ruih und eine dreijährige Tachter in den Betten liegend, ermordet auf⸗ gefunden. Der Tod iſt zweifellos durch Schläge mit einem ſchweren Gegenſtand auf den Kopf herbeigeführt worden. Als Täter kommt der Ehemann, der Aufſeher Otto 0 e bot pſſelle. flüchtete, ſich 50 er Polizei ſtellte u i- ſkändnis abgelegt hal. flürzen. Ein Toter, drei Schwerverletzie Schwerer Grubenunfall in Oſtoberſchleſien. 5 Kalkowitz, 7. März. Auf der Lithandra— Grube bei Friedenshütte gingen aus bisher noch ungeklärter Urſache große Kohlenmaſ— ſen zu Bruch und begruben vier Bergleute. Einer von ihnen konnte nur noch als Leiche geborgen werden, die drei anderen liegen mit ſchweren Verletzungen hoffnungsſos darnieder, Todesurteil wegen Menſchenraub Los Angeles, 7. März. Zum erſten Male iſt in Kalifornien nach dem neuen Staats⸗ geſetz gegen Menſchenraub ein Todesurteil gefällt worden. Der Verbrecher, ein gewiſſer William Tanner. murde ſchuldig befunden, schließt die Schalte R O AN VON P. WI Lo Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale) 77 17 82 S3 7 32 Won Fräulein, 5 kennen meinen Standen i 1 169 8 ugenblick, des ſeltſamen Auftauchens dieſes Amerikaners an hatte ich meine Bedenken. Ein Gefühls⸗ moment, und Gefühle täuſchen ſelten. Alles war ſo mert⸗ würdig, furchtbar und verwickelt. Das ſchickſalvolle Er⸗ eignis vom Tode meines Freundes, hinterher das Hervor— treten, ſeine Anklagen, Angaben, Andeutungen des Ame— rikaners„Klang das nicht ſehr amerikaniſch, nach Bluff? Dieſe unbekannten Beziehungen, die ausgerechnet jetzt erſt, nach dem Tode Otto Reiſers, zum Vorſchein kamen kurz. der ganze Rattenſchwanz abſonderlicher Behauptungen, die er aufſtellte, bis zum Moment angebotener Teilhaber⸗ ſchaft. Der Gedanke daran wurde mir Ausgangspunkt wichtiger Erklärung; hier hakte Verdacht ein, denn damit war das Moment ſeines Intereſſes, wie ein Schlaglicht, ing e haltel, Gleichzeitig war die Annahme, an dieſen Vorſchlag zu glauben, für den Kenner der Verhältniſſe ein wenig naiv, lächerlich. Finden Sie das nicht auch?“ „Bitte, fahren Sie fort!“ umging ſie die Antwort. „Hm, ja. Das alles iſt Ihnen ebenſogut bekannt wie mir. Ich wiederhole es nur als Vorſpiel des Geſchehens. Hören Sie weiter, gnädiges Fräulein: Die gerichts⸗ ärztliche Obduktion hat ſtattgefunden.“ „Und das Ergebnis, ſagen Sie es doch!“ Sie ſah ihn faſt drohend an. „Otto Reiſer iſt vergiftet worden.“ In Schwere hingen die Worte im Raum. „Vergiftet! Armer Vater!“ Sie ſenkte den Kopf und merktennicht, daß Tränen über ihre Wangen tropften. Die — 210 — bedeutſamer ſam löſton ſich die Gedanken von dem Toten, gingen zum Lebenden.„In welchem Zuſammenhang ſteht Alex Reiſers Ria ne den Rechtsanwalt beraubt und durch Zufügen von Bra ndwun⸗ emartert zu haben. Tanner wi 11. Mai gehängt werden. 1 Erdbeben auf Neuseeland Wellington, 7. März. 1 roſtoß verſpürt, neh 0 über den Umfang des Bebens 5 et entſtandenen Schadens fehlen 1015 e Belgiens Abſage an Verſailles Eine bedeutſame Erklär e bedeulſe ung des belgi Miniſterpräſidenken zur Mienen enge. Im Senat gab de iniſterpräſi Brocgueville, 109 der Miniſterpräſident, de über die auswärtige Politik eine der Regi 75 1 wandte ſich ge zur Abrüſtungsfrage ab. Er militäriſche durch eine Aktion des durch einen ne bzw. wolle. tion auf Grund des ſailler Vertrages kom E nada zwei der ſtändigen Ratsmächte 97 gland und Italien, ſich weigern würden. ine ſolche Unterſuchung anzuordnen. f Das zweite Mittel, den krieg ins und Verbrechen. deiederaufrüſtung Deutſchlands zu verhin- ern, ſei gewiß der ſofortige Krieg. Ich wei- 908 mich aber, erklärte ‚ ent, das Land in ein ſolches Abenteuer zu Im weiteren Verlauf ſeiner'; 2 eine gen wandte Nit 17515 fion des Offenheit gegen die Illu— ſion der Sieger von 1910. Die Worte. die er Preche, ſo faate ee ſprochene Wort verhielt im Raum. Henry Bodkin enefuhrt, aber ſie Die augenblickliche ner großen Illuſi ie i Nerf lu ee e bee und Wahrheit überſehen ben, daß es möglich ſei, dauernd im Jufkand der Abrüſtung zu hal- Im Süden der Montag abend ein rt, durch den auch angerichtet wurde. wurde am einiger ken. Einzelhei f zelheiten Wie konnte man einig ſeien, Verſailler erlegen, Letzte Nachrichten ſailler Vertrages) die aus denen ſie geboren Das heutige Brüſſel, 7. März. das Deutſchland vom Beginn der Ausſprache Erklärung ich gegen die Auffaſſung, daß man Erſtarkung Deutſchlands Atic es Völkerbundes oder Präventivkrieg verhindern kön— Eine Völkerbundsinveſtiga⸗ Artikels 213 des Ver⸗ me nicht in Frage, da Es iſt das unabänd ſchichte, daß ein ſpäter wieder erhebt. in die Kataſtrophe. 2 5 wettlauf zu Bräventiv- f Dat Auge zu faſſen, ſei Wahnſinn Das einzige Mittel, die ſen, bedroht.“ der Miniſterpräſi⸗ bernachläſſigt werden „ ſeil sführun— Miniſterpräſident mit ſich der daß eine Konvention Belgien ein Minimum rin der Miniſter. Feten Hart. müſſen geſpro ö 6 0 der Ausdruck der Wahrzen 1 1505 0 f ſich einbilden, d Nationen, die im Augenblick e 0 aſſoziiert e auch in Zukunft darin 1. Veutſchland, deſſen Einheit Vertrag beſiegelt 5 ſcher dan Napoleon, der her von faſt ganz Europa, Pre a über nicht vermocht hal? 10 fal en mals geſehen, daß ſolche Klauſeln(des Ver⸗ Deutſchland iſt und was iſt hingegen aus dem i 5 ge em gemeinſamen Willen der 27 Alliierten geworden, die den Vertrag von 1919 zu verteidigen haben? derliche Geſetz der Ge⸗ Beſiegter ſich früher oder haben dies ſeit langem Träume führen zu nichts, Es handelt ſi i a⸗ zum. ob und in welchem Auge 1155 die Aufrüſtung Deutſchlands dulden wird, ſon⸗ dern in erſter Linie darum N. 5 vermeiden, führt. Darin liegt die Gefahr, die alle Völ⸗ ker Europas, Deutſchland nicht ausgeſchlo'⸗ . Zum Schluß erinnerte der ident an das Ergebnis des Weltkrieges und die geographiſche Lage Belgiens die es er⸗ fordere, daß kein Element der. achl dürfe. den Frieden der Sicherheit, werde ſich mit allen Mitteln zuſtande lin von Opfern und ein von Sicherheit bringe. weil ſie Lage ſei die Folge ei⸗ geſchichtliche vehre und geglaubt ha⸗ eine große Nation brur beuführer ang Hans P- Wagens. der Autounion zuſtellen. Weltrekord über und denkilometer,(Zeit 44:31, 4). 2. Weltrekord hat, das aufzu⸗ Alleinbeherr— Wo hat man je⸗ denkilometer,(Zeit 55:16, 6). Umſtände überlebten, wurden? denkilometer Alle dieſe nicht mehr 11. November 1918, Monthlery aufſtellte. de Stucks werden der Anerkennung weitergeleitet. Die großen Mächte begriffen. manchmal aber Was planen Verhandlungen der Legitimiſten in Wie der Wiener Magyar Orszag“ mitteilt dag vormiktag auf Tage einen Rüſtungs⸗ der zum Kriege und den ungariſchen Miniſterprä⸗ iſt Graf Heinrich Wien eingetroffen. 2 Die Verhandlungen ſtehen, wie er Sicherheit „Belgien wolle[e e dafl ehen daß f verle utet dafür einſetzen, 8 autet, komme, die Sehr intereſſant iſt Hartenſtein, werde den mern einen großen Em pf leinem Palais geben. 105 Die Eröffnung der Leip⸗ ziger Frühjahrsmeſſe. Reichspropagandamini— ſter Dr. Goebbels eröff⸗ nete mit einer groß an⸗ gelegten Rede die Leip⸗ ziger Frühjahrsmeſſe 1934. Auf unſerem Bild ſehen wir den Miniſter nach ſeiner Rede auf dem Rundgang durch die Ausſtellung. Von links nach rechts: Reichsſtatt⸗ halter Mutſchmann, Reichswehrminiſter von Blomberg, Leipzigs Oberbürgermeiſter Dr. Goerdeler, Reichsmini⸗ ſter Dr. Goebbels und der Präſident des Leip⸗ ziger Meſſeamtes Köhler. Dr DE. ſtammelte Hanny Verhaftung mit der Feſtſtellung?“ Hochſtedt verwirrt.. 0 „Das Gericht hat ihn unter Mordverdacht verhaftet.“ 8 5 doiſor?“ 7 3 70 5 „Und er, Alex Reiſer?“ kam ihr die troſtloſe Erkenntnis 95 ungeheuren Tragweite von Bremers „Wenn es wirklich wahr iſt“, murmelte ſie. 1„Es iſt wahr, gnädiges Fräulein! ö ö i 0 Vor Stunde iſt er verhaftet worden.“ etwa 94 . Vor etwa einer Stunde. e ſie doch noch an dieſem Nachmittag mit ihm zu— s mmen geweſen. Und jetzt ſollte er verhaftet ſein? N „Iſt es nicht ein vages plötzlich geſchehen?“ „Fragen Sie im Zentral-Hotel an. Dort hatte er eine merkwürdige Geſchichte erzählt: Von dem Diebſtahl wich or bro 2 1 3 Sui ö 18 liger Papiere, kurz, ein tolles Spiel, das er wahrſcheinlich ö ſelbſt inſzeniert und mit Hilfe einer KKompliein wirkungs— voll in dene geſetzt hatte. Geſpielt wurde gut, wenn auch der Erfolg dem Erwarteten entgegengeſetzt war. Das kommt in der Komödie häufiger vor a a auch eine unbekannte Dame bei d fa 0 Fi 0 l De zeit dem famoſen Einbruchs— ſketch mit.“ i 5 5„Eine unbekannte Dame?“ ſprach ſie klanglos hin.„Man weiß nicht, wer ſie iſt?“ a Bis je. I e 5 2 0„Vis jetzt nicht. Er. ſpielt den Kavalier und ſchweigt ſich darüber aus, natürlich aus guten Gründen. Die liegen 15 auf 155 Hand. Das Unbekannte, ob maskulin oder eminin, iſt immer Teil des Schutzge 5 2 5 S gewandes um den Ver— brecher.“ 5 e 17 4—* 7 Schweigen. Hannys Geſicht wurde undurchdringlich, 0 Kraft konzentrierte ſich, wurde wache Aufmerkſamkeit, Bereitſchaft. 1 4 Sie mußte klug handeln, denn vor ihr lag ein ſchwerer Kampf um Wahrheit und Gerechtigkeit, den ſie führen mußte um der Liebe willen.. Me 5 ar 1 3 Alle Umgebung war nicht gegenwärtig; nur das ge Dor ofährtie i 0 a Der gefährliche, un— bekannte Feind arbeitete mit tödlichen Mitteln gegen Alex. Würde ſie das Dunkel aufhellen können? 1 5 Gerücht— wie ſollte das ſy vor ſich von Mitteilung. einer 0 Unmöglich erſchien ihr das. Uebrigens ſpielte Pro forma geſtohlenen, alſo nicht exiſtiere bringen? Können Sie das Gel zimmer lüften?“ knarrend, ohne Glauben. e N e e r eee e eee *I„* N— ö +*— 2 1 2 b Nicht träumen, ſondern wach ſein! Sie warf den Kopf 1 1 5* 7 5 3 + 7 d 5 ung in den Nacken, fühlte eine befreite Kraft, weil ſie 10 1 oſchos ot 52 7—— 5 5 19055 um welches Ziel es ging. Ihre Züge verwandelten. ſich, wurden ſtreng. Wille grub ſich ein, machte ſie faſt diger Gan bn und hinter dem Willen lag ein lebeu— diger Glaube, ohne den es kei K f gibt und keiner S100 ohne den es keinen Kampf gibt und keinen a ordo o 7 77 5 7 „Och werde es ſchaffen“, ſprach ſie laut in die Stille und 1 wunderbarer Glanz kam in ihre Augen „Was werden Sie ſchaffen?“ fragt ver e Bremer perry n e Bre under 1 mer verwundert K konnte den auffälligen Wechſel ihres Weſens nicht begreifen.„ „Die Beweiſe von Aler Reiſers Uuſchuld.“ „Kbunen Sie Tatſachen, die das Gericht ſeſtgeſtellt hat 0 nns At, aus der Welt räumen?“ i„Nein, aber ihnen ein anderes dicht“, ſetzte ſie langſam hinz leich Mam hinzu. der Schuldige, ſondern jene, die Strecke bringen wollen.“ 1 Ihr Glaube ehrt Sie, aber um ſolche Verbrechen ſpiunt die Wirklichleit keinerlei Romantik 1 93 iI i 7 1 NN. i Beweiſe ſind konkrete Dinge. Geſicht geben— piet— „Nicht Alex ihn an ihrer Moto Meiser Statt zur gnädiges Können Sie den Bewei— den Briefe er heimnis der Dame im Hotel NIN Fulle „Ja, Herr Bremer, denn dieſe Dame bin ich.“ Faſſungslos ſtarrte er ſie an, dann lachte er dumpf R i „Verlangen Sie nicht, daß weniger das Gericht.“ „Es 11 5 8 Wahrheit, Herr Bremer.“ io„01 17611 7 „Die Wahrheit“, ſchüttelte er ſinnend den Kopf wäre verwunderlich.“ 5 „Ich finde es viel abſonderlicher, daß ich das glauben ſoll, wieviel Sie leichter ein unpahres Gerücht glauben als eine Wahrheit.“ Aber mei ädiges Frs f 8 55„Aber mein gnädiges Fräulein, weshalb identifizieren Sie ſich gewaltſam zur Kompliein dieſes Mannes?“ W „Kompliein?— Das llingt nach Verbrechen 5 * (Fortſetzung folgt.) über 200 Kilomel 214,109 Stundenkilometer auf 212.069 Stun- Drei Weltrekorde von Haus Stu Glanzleiſtungen des neuen deutſchen Berlin, 7. März. In Anweſenheit d 8 5 t der Spitzen des deutſchen Kraftſports mit Ober⸗ Sauc 5 D. Hühnlein auf dem neuen deutf P⸗Wagen der Konſtruktion Dr. Porſches ge⸗ chen 100 Meil 214,017 Stundenkilometer auf 210,875 Stun- 9n. 3. Stundenweltrekord von 214,064 Stun- 5 217,110 Stundenkilometer. eltrekorde gehö i dem Engländer Eyſton, der de 50 friſt mit einem 8⸗Liter⸗Panhard⸗Wagen auf der Pariſer Autorennbahn von Linas Die neuen Weltrekor⸗ A JAC R. ſofort zur die Habsburger? Mien. Budapeſt, 7. März. Berichterſtafter l des Diens⸗ ag drei Tage anberaum Verhandlungen zwiſchen den ſterreſchſſcen Legitimiſten begonnen. Als Vertreter Otto von Habsburgs Degenfeld⸗Schomburg in Teilnehmer der 5 ungen f erklärt wird, n keiner Verbindung mit der öſterreichiſchen aber, e der öſterreichiſche Stagts⸗ retär für das Heerweſen, Schönburg⸗ Beratungsteilneh⸗ in, N von drei neue Weltrekorde auf⸗ Brand auf dem Moſelho a Roman von Liesbet Dill g eh Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale), 88 ber rollende Pfennig für Arbeit ist besser als die Mark in der Schublade! knechtlieder erſchollen, zu denen die Jungvork⸗ trommeln dumpf dröhnten, helle Fanfaren er⸗ e 1 ade läuteten. Ueber mit Brot, beladene Laf i 590 0 aſtwagen fuhren in 3 „Begreiſſt du das, oder wußteſt du vielleicht etwas von Die Weingutsbeſitzer, die Winzer und die kleinen ihrem Plan?“ fragte ſie ihren Mann, als ſie allein waren. Bauern, die nur ein einziges Fuder verkauften, alle hatten „Ich wußte es und kann's ihr nicht verdenken“, ſagte jahrelang umſonſt ihren Wein gekeltert und die Weinberge geſchiefert und gedüngt. ö ö 16. Fortſetzung. Nachdruck verboten. Sie hatte geſehen, daß ihr Sohn nach der Stadt ge⸗ fahren war. Draußen war ein ſchreckliches 9 Es r finſter zaute und regnete. Der Schnee fiel von den Dächern in e er.* 10 1 5 e„ den Hof 100 zerſchmolz in dem Regenwaſſer zu weiten„ 0 e Nahe 5 Entges hatte ebenfalls Ae umſonſt für 0 Tümpeln. Bei dieſem Wetter würde wohl auch„die Das Frühjahr kam ungewöhnlich früh in leſen 2 hre. Firma ſeinen Wein gekeltert; es wurmte ihn, daß er da⸗ Freundin“ kaum herauftommen. Und wenn ſie käme, gut, In den Weinbergen, wo eigentlich das ganze Jahr durch mals, als er gehört hatte, es ſtände nicht mehr gut mit f auch mit der wollte ſie reden gegraben, geſchiefert, gedüngt und geſpritzt wurde, ſetzte Joſef Weitz, ſein Geld nicht zurückgefordert hatte, ſondern Sie legte den Pelzmantel um, und ſagte, als ſie an der un die Arbeit doppelt ein. Der Kalender hatte ein es aus Familienrückſichten ſtehenließ. 1 Küche vorüberging, zu der Grete, die am Herd den Kaffee fruchtbares Jahr prophezeit, und es ließ ſich gut an. Er mochte gar. nicht mehr ausgehen. Er konnte die i 120 f U Noch nie war der Schnee ſo raſch geſchmolzen, noch nie tranken Weinberge nicht ſehen. Schweigſam, mit finſterer im Halbdunkeln aufgoß:„Ich geb einmal unten hin 0 715 135 l.. 1 5 1 feagen 90 ſie uns 20 0 eme laſſen können.“ hatten die Schneeglöckchen, Veilchen und Maiblumen ſo Stirn ging er durch das Haus. Man fürchtete ſich, ihn an⸗ Aus der Heimat Gedenktage 7. März. 1792 Der engliſche Aſtronom Sir John Her— ſchel in Slough geboren. 1 1850 Thomas Garrigue Maſaryk, Präſident der Tſchechoſlowakiſchen Republik, in Göding(Mähren) geboren. 1866 Der Philoſoph und Dichter Paul Ernſt in Elbingerode geboren. 1932 Der franzöſiſche Staatsmann des früheren Polizeiwachtmeiſters Trumpfhel— ler verurteilt. Trumpfheller 1 fernt auf Grund des Paragraph 4 zur Wiederher⸗ ſtellung des Berufsbeamtentums aus dem Dienſt der Bereitſchaftspolizei in Offenbach entlaſſen werden, da ihn B. wegen verächt lichmachender Aeußerungen zur Anzeige ge bracht hatte. In der jetzigen Hauptverhand⸗ lung konnte Buttenbender den Wahrheitsbe— weis ſeiner Behauptung nicht antreten. Der Einzelrichter bezeichnete Buttenbender als einen „Schweinehund“, dem es nur darauf angekom— Vie wehorden, welche über die Bewilligung von Reichszuſchüſſen zu entſcheiden haben, ſind angewieſen worden, bei Prüfung der Koſten⸗ voranſchläge für einen Reichszuſchuß der An⸗ gemeſſenheit der Preiſe fortan größere Beach⸗ tung zu ſchenken und offenſichtlich überſetzte Preiſe nicht länger anzuerkennen. Handwerker, Bauunternehmer, Bauſtofflieferanten uſw., wel⸗ che ſich einer ungerechtfertigten Preisſteigerung ſchuldig machen, werden von der Ausführung weiterer, mit öffentlichen Mitteln geförderter Arbeiten ausgeſchloſſen. Auch bleibt vorbe⸗ In der Feſthalle. Nach Chorvorträgen der Darmſtädter Sän⸗ gerſchaft hob Bürgermeiſter Haug die beiſpiel⸗ loſe Tat nationalſozialiſtiſcher Volksgemein⸗ ſchaft hervor, wie ſie im WH W. Ausdcuck gefunden habe. Den Dank an das Jungvolt übermittelte Jungbannführer Siebert und ver— Ariſtide „Je, Madam, bei dem Wetter“, rief die alte Magd hinter ihr her. „Ich hab' meinen Stock bei der Hand“, erwiderte Frau Entges d ſchob den Riegel der Haustür zurück. Die; 5 5 N i b 1 A e anf e seng b die Wand 505 der Kalk ihrem Reichtum an Erdbeeren, Tomaten, und den Früch⸗ hielt ſich nicht mehr ſtraff, f 5 0 N i 0 ten, die ſehr viel Sonne brauchten. Der Kampf mit dem Sauerwurm, der ſich in den Weinbergen eingeniſtet hatte, ſagte er kurz:„Nichts.“ herabrieſelte. Ein Windſtoß trieb ihr entgegen, daß ſie, voch aufatmend, ſtehenblieb. Es war ſchon dunkel, die Hauslaterne über der Tür flackerte ängſtlich und duckte zich ſcheu vor den heftigen Stößen des Windes, der naß und kalt in den Hof wehte und die dunklen Schneewaſſer— lachen bewegte. Während ſich die alte Dame taſtend am Stock den Weg. ſuchte, der ihr auch in der Dunkelheit bekannt war, über- legte ſie, was ſie ſagen ſollte. Ohne lange Umſchweife wollte ſie Sabine vor die Wahl ſtellen: Entweder die beiden bleiben oder ich. Ja, ſie war feſt entſchloſſen dazu, den Hof zu verlaſſen. Wenn ſich Frau Entges eine Frage vorlegte, beant- wortete ſie dieſe nicht eher, als bis ſie auch die praktiſchen Fragen, die alle ſeeliſchen begleiten, gelöſt hatte. Sie wollte nach Duſemond ziehen, ſich eine Etage mieten. Was lag ihr an dem Gerede der Leute? Das alte Haus zu verlaſſen, die vertrauten Räume aufzugeben, ſich in einem unbekann— ten Hauſe neu einzurichten, wurde ihr ſehr ſchwer. Aber alle dieſe Unbequemlichkeiten einer neuen Zukunft kamen nicht in Betracht gegen das Leben Wand an Wand mit jenen Frauenzimmern. Sie ſah ſich noch an der Tür ſtehen und dem Mädchen nachſchauen, wie es ſich in der wirbeln⸗ den Staubwolke von dem Hof entfernte. Sie blieb ſchweratmend ſtehen. Ein Windſtoß riß ihr den Mantel auf; beim Weiterſchreiten bemerkte ſie, daß der Weg glatter geworden war. Das Schneewaſſer tropfte ihr auf den Kopf. Während ſie ſich mit einer Hand an der Hauswand entlang weiterfühlte, mit der anderen den Stock aufſetzte, ſuchten ihre ſchwachen Augen vergeblich in der Dunkelheit den Weg. Vor dem Nachbarhauſe war weder Sand geſtreut noch die Hauslaterne angezündet. Indem ſie, vorſichtig tappend, weiterging, war ſie un⸗ bewußt ſtatt nach dem Weinbergſteig nach dem Nachbar⸗ hauſe zugegangen, und als ſie ihren Stock noch einmal aufſetzte, fand er keinen Boden: ein dunkler Schacht gähnte vor ihr auf, ſie ſchritt hinein und ſtürzte die Stufen hinab in den Keller. Als Entges des Abends mit dem Zug ankam, ſtand der Kutſcher auf dem Bahnhof; er rückte die Mütze, und ſagte: „Et is en Onjlück paſſiert, Här. Dat Fraumenſch da oben hat die Kellertür ofſenſtehn laſſen, un da—“ „Iſt meiner Mutter etwas paſſiert?“ fragte er. „Jo, ich glaub', et is neiſt meh zu machen“, ſagte der Mann.„Der Doktor is ſchon awen.“ Entges ſprach kein Wort, er ging, ſtraff aufgerichtet, durch den Weinberg. Auf dem Hof brannten die Lampen über den Haustüren. Er warf der mittleren Lampe einen Blick zu, die Kellertür war jetzt verſchloſſen. Sabine kam ihm verſtört und bleich entgegen.„Der Arzt iſt drin, es iſt noch Hoffnung. Ulli, bin ich daran ſchuld?“ Er ſchob ihre Hand zurück und klopfte an die Schlaf⸗ zimmertür. Das große Zimmer war ſchwach beleuchtet, vom Beit der Mutter erhob ſich der Arzt. Er ſah eine weiße Schüſſet mit rötlichem Waſſer, ein Geruch nach Ver— bandzeug und Wundwaſſer drang ihm entgegen.„Innere Verletzungen“, ſagte der Arzt.„Es kann alles gut gehen, wenn ſich keine Erkältung zeigt, aber Ihre Frau Mutter iſt über ſechzig, da kann man nichts ſagen...“ Entges trat an ihr Bett. Da lag ſeine alte Mutter, mit ihren eingefallenen Zügen, die vergilbten mageren Hände auf der Decke. Sie hatte die Augen aufgeſchlagen. Ein ſchwaches Zucken ging über ihr welkes Geſicht. 17 ſie.„Ich wollt' euch helfen, jetzt mach' ich euch auch noch Laſt— mein armer Jung'!“ Er ſetzte ſich an ihr Bett und ſtreichelte ihr ſtumm die Hände. Er dachte, daß dieſe alten Hände niemals etwas Er preßte anderes für ihn gehabt als Liebkoſungen... ſich die Nägel in die Hände, um nicht aufzuſchreien.. Das Fieber ſtieg. Sie verfiel von Stunde zu Stunde Sie röchelte gequält, und der Huſten erſchütterte ſie. Sie hatte lange in der Kälte gelegen, bis man ſie fand. Geh nicht zu ihnen“, flehte Sabine. 7 „Ich ſchlag' ſie tot“, hatte Entges am erſten Abend Händen im gerufen, als er totenblaß, mit geballten Zimmer auf und ab ſchritt. Aber während der Krankhei der Mutter dachte er nicht mehr an Rache. Es war eine Lungenentzündung dazugekommen, die nun das Leben der alten Dame lange unſicher hin und her flackern ließ. Doch ihre geſunde Natur überwand auch dies noch einmal. Frau Entges hatte während ihrer Krankheit nicht von ihrem Entſchluß geſprochen. Als ſie nun Weihnachten im Lehnſtuhl bei dem brennenden Baum ſaß, ſagte ſie Sabine, 1 hatte falliert. Niemand war darauf vorbereitet geweſen. Schweſter zöge. Die Wohnung ſtände leer, und ſie brauche Man vermutete es bei Joſef Weitz am wenigſten. Die wollte ſie rufen. Sie hätte auf ihn zulaufen und neben daß ſie im Frühjahr nach Duſemond in das Haus ihre fächern aus, die mit Leim beſtrichen waren, und fächerten Aber der gefährliche zwei Fäuſte hatte und nicht dreinſchlagen durfte, daß er die Zähne zuſammenbeißen mußte und ſchweigend zuſehen, wie droben der Hof verkam. Das war es. Das hätt' nicht auch noch zu kommen brauchen“, ſagte Dann wurde es heiß. begann. Nachmittags zogen die Schulkinder mit Motten⸗ die Motten in den Weinbergen. Wurm ſaß tief zwiſchen den Blättern, zerſtörte die Trauben und fraß ſie, ehe ſie reiften. Die Gewitter ſchlugen die Früchte von den Bäumen das Land, denn der Regen drang nicht in die trockene Erd⸗ ſchicht ein. Die Hitze ſtieg von Tag zu Tag. Das erſte Heu war gut eingebracht, vor Trockenheit kniſternd. Da die Scheunen ſchon jetzt nicht mehr reichten, geräumt. Auf den Landſtraßen lag der Staub fußhoch; von großen, grauen Wolken umwirbelt, zogen die Laſtwagen den großen Steinen hindurch; das kleine, hölzerne Bade⸗ haus ſtand wie ein Gerippe nur mehr mit den Füßen in der Lieſer. „Regen, Regen!“ beteten die Pfarrer in den Kirchen. „Regen!“ verlangte das ausgedürſtete Land. In den Städten begann das Grundwaſſer zu verſiegen, auch die Waſſerwerke hatten faſt kein Waſſer mehr. Es wurde öffentlich verboten, zu waſchen und die Gärten zu ſprengen. Das Gemüſe verdorrte, das Futter für das Vieh wurde knapp, die Milchpreiſe ſtiegen. Die Schiff⸗ fahrt auf der Moſel wurde eingeſtellt. Das Waſſer in dem Fluß ſant und ſank. In den Dörfern brach Typhus aus und griff raſch um ſich. Die Menſchen ſchlichen matt da⸗ hin, mit heißen, müden, roten Geſichtern, auf den Feldern arbeiteten die Knechte halbnackt. i Anfang Auguſt kamen große ſchwarze Schwärme von fliegenden Läuſen, die ſich auf Bäume und Sträucher nie⸗ derließen und die Blätter abfraßen. Von Ort zu Ort zogen dieſe unheimlichen ſchwarzen Schleier, und wo ſie ſich niederließen, verwüſteten ſie die Gärten. Wenn Sabine, die ſich vor Mäuſen fürchtete, ihre Vor⸗ ratskammer betrat, liefen überall kleine ſchwarze Mäuſe um die Mehlſäcke auf dem Brotboden. Die Fallen halfen nichts mehr. Die Tiere vermehrten ſich zu Scharen. Der Hafer ſtand kümmerlich und welk auf den Feldern. Noch nie hatte man die Gerſte ſo früh geſchnitten wie in dieſem Jahre; ſie war durch die Hitze notreif geworden. Kar⸗ toffeln und Zuckerrüben fingen an zu welken oder wurden von ſchwarzen Blattläuſen aufgefreſſen. Klee und Wieſen ließen einen zweiten Schnitt kaum noch hoffen. Auf dem Hofe war man bereits zur Trockenfütterung geſchritten; die für den Winter berechneten Heuvorräte mußten jetzt ſchon angegriffen werden. „Das gibt dieſen Winter eine furchtbare Teuerung“, ſagte Sabine zu ihrer Magd.„Das Brot wird teurer; wir müſſen morgens Haferſuppe geben ſtatt Brot und Kaffee.“ Als am Sonnabend die Ami kam, um ſich ihr Fleiſch und den Kaffee zu holen, eröffnete ihr Sabine, daß es von jetzt an Malzkaffee gäbe. Der Ami blieb der Mund offen⸗ ſtehen, ſie wurde dunkelrot, warf Sabine einen feindlichen Blick zu und ging hinaus, ohne ſich zu bedanken. Am anderen Morgen erſchien Maria mit der Tüte und dem gemahlenen Kaffee und ſtellte ihn wieder auf den Tiſch. „Den können wir nicht trinken“, ſagte ſie zur Magd.„Ich fahre zur Stadt und kaufe richtigen Kaffee.“ Durch den Futtermangel war im Dorfe die Maul⸗ und Klauenſeuche ausgebrochen, die Ställe mußten geſperrt werden. Auf den hochgelegenen Dörfern, wo die Brunnen nur mehr ſpärlich Waſſer gaben, mußte man das Getränk für das Vieh weit herbeiſchleppen. Das Vieh verlor die Freßluſt, die Kühe gaben faſt keine Milch mehr und die Rüben verdorrten auf dem Felde. 5 In den Schulen ſchliefen die Kinder auf den Bänken ein. Der Unterricht wurde ganz ausgeſetzt. Eines Tages, als Entges durch die Weinberge ging, um die Spritzarbeiten zu beſichtigen, blieb er ſtehen. Die Blätter hingen welk und grau herab. Und dieſe Krank⸗ heit zog weiter, von Weinberg zu Weinberg. Nach einer Woche ließen alle Reben die Blätter hängen und die Trauben welkten. Es war eine Blattkrankheit in den ˖ Ernte war hin. g „Wir haben kein Glück mehr“, ſagte er zu Sabine. .* verſengt von den glühenden Sonnenſtrahlen. Die Quellen] begannen zu verſiegen. Die Lieſer hatte faſt klein Waſſer Ich werde ja als Küfer irgendwo unterkommen...“ Er mehr, ein paar Rinnſale ſchlängelten ſich ſickernd zwiſchen lachte dazu. früh geblüht. Kein Wölkchen zeigte ſich am Himmel, der zureden. Er hielt ſich jetzt am meiſten in ſeinem Bureau Mai war ungewöhnlich warm, die Obſtbäume blühten auf, wo er über den Büchern ſaß, rechnete und ſchrieb. reich und die Weinberge ſetzten üppig Laub und Frucht an. Sabine wußte nicht, wohin mit mager, ſeine Röcke ſchlotterten ihm um die Schultern, er Sabine war beſorgt um Ulrichs Geſundheit. Er wurde ondern ging müde ſeines Weges. Wenn ſie angſtvoll forſchte, ob ihm etwas fehle, Ach, ſie wußte, was an ihm nagte und fraß. Ein ohn⸗ nächtiger Zorn, der ſich keine Luft machen konnte: daß er „Warum ſo viel Umſtände?“ ſagte er eines Tages und und vernichteten die Ernte ſtrichweiſe, beſpritzten aber nur zeigte auf den Abendtiſch, auf dem eine kalte Paſtete, ein⸗ gelegte Forellen und gebackener Schinken ſtand.„Jetzt iſt die Zeit gekommen, wo man aus einer Schüſſel ißt.“ „Es iſt ja ein fruchtbares Jahr prophezeit“, ſagte ſie. „Der Anfang iſt gemacht“, erwiderte er höhniſch, indem hatte man das letzte auf den ehemaligen Tanzſaal Buttichs er ſich erhob. Einige Tage darauf ſagte er zu Sabine: N „Es iſt doch eine gute Idee von deinem Herrn Vater dahin. Die Wieſen waren trocken wie Holz und das Gras geweſen, daß wir Gütertreunung haben. Du kannſt den Hof behalten, das Haus iſt ja von deinem Geld gebaut. Sabine ſchlug das Herz, während ihr eine Röte in die Wangen ſtieg. „Du, der du auf dem Hofe aufgewachſen biſt, deſſen Urgroßeltern hier geſeſſen haben— wollteſt den Hof ein⸗ fach anderen überlaſſen?“ 8 „Von einfach oder wollen iſt hier keine Rede“, unterbrach er ſie. „Ach, ſprich doch nicht immer von ſolchen ſchrecklichen Sachen...“ „Es iſt beſſer, man ſieht ſeinem Bankerott entgegen, als daß er einen in den Rücken fällt. Du kannſt dann Wohl⸗ fahrtseinrichtungen hier errichten“, fuhr er höhniſch fort, „Kinderkrippen, Nähſchulen und eine Volksküche. Gib aber acht, daß du beſſer kochſt als jetzt. Die Leute halten auf gute Koſt.“ Er lachte wieder und ſtand auf.„Und wenn du ihnen die Stuben reine machen willſt: Neger ſollen ja jetzt billig ſein.“ Damit ging er hinaus. Sabine ſah ihm mit ſtarren Augen nach. Es hielt ihn nichts mehr auf dem Hof. Ja, jetzt wußte ſie es; damit war die ganze Welt für ihn leer geworden. Frau Entges wohnte nun in dem ſtillen alten Hauſe in Duſemond, das nach rückwärts einen großen ſchattigen Garten mit dem Blick auf die Moſel hatte. Sie hatte ſich entſchieden raſch in ihre neuen Verhältniſſe gefunden. Das Haus atmete Frieden; die alte Schweſter war glücklich, jemand zur Geſellſchaft zu haben. Frau Entges hatte nur einige Möbel mitgenommen, die übrigen Zimmer blieben verhängt und abgeſchloſſen hinter den grünen Läden. Und dieſe verſchloſſenen Fenſter ſahen Sabine jeden Tag wie ein Vorwurf an. Eines Tages hatte ſie bemerkt, daß ein Laden ſich geöffnet zu haben ſchien. Sie ging, um nachzuſehen. Die ſonſt ver⸗ ſchloſſene Tür zu dem Wohnhauſe der Mutter war nur an⸗ gelehnt. Ein kühle, muffige Luft ſchlug ihr entgegen, als ſie das ſtille Haus betrat. Ihre Schritte hallten in dem Hausgang nach. Die unteren Türen waren verſchloſſen. Ihr Herz klopfte heftig, als ſie daran rüttelte. Aber im erſten Stock war die kleine Saaltür nicht verſchloſſen. „Ah, du biſt hier?“ Ulrich ſaß, ihr den Rücken zugekehrt, an dem Rollpult ſeiner Mutter; die untere Platte war herausgezogen und mit Papieren bedeckt. Alle Schubfächer waren heraus⸗ geſchoben. Auf dem Teppich lagen zerriſſene Briefe. Bei ihrem Eintritt bedeckte er einen Gegenſtand raſch mit der Hand.. „Was willſt du hier?“ fuhr er auf. Sie ſchloß die Tür hinter ſich.„Ich dachte, du ſeieſt im Weinberg.“ „Du ſiehſt ja, daß ich hier bin“, ſagte er und ſchob die Schublade zu.„He, was iſt los? Was willſt du denn? Warum kommſt du mir nachgeſchlichen?“ „Ich wollte nach den Motten ſehen“, ſagte Sabine, der das Herz hämmerte. barſch. „Aber man muß doch um Gottes willen einmal den Staub aus den Möbeln klopfen; der liegt hier ja finger⸗ dick.“ „Nun, dicker als damals, als du bei Herrn Hunderich warſt“, ſagte Entges,„liegt er hier ſicher nicht. Und da Wein gekommen, der die Reben zerſtört hatte. Die ganze iſt es auch gegangen. Ich will nicht, daß hier jemand her⸗ kommt und mir nachſchnüffelt... Kann man denn hier nicht einmal vor der Neugierde fremder Leute ſicher ſein?!“ rief er und ſchlug auf den Tiſch, daß das Papier auf den d. Das größte Weingeſchäft an der Moſel, Joſef Weitz, Fußboden flatterte und den Staub aufwirbelte. „Fremder Menſchen!“ klang es in ihrem Ohr.„Ulrich!“ Ruhe. Und die alte Grete ginge mit. Sabine war auf Weingutsbeſitzer und die Winzer, die der alten Firma ihm niederknien mögen, um ihre Arme um ſeinen Hals zu alles andere vorbereitet, als daß ihre Schwiegermutter jahrelang den Wein geliefert und das Geld bei der Firma ſchlingen.„Stoß mich nicht weg! Laß mich wieder zu dir! das Haus verließ, in dem ſie ein Leben lang zugebracht hatten ſtehenlaſſen, wo es gute Zinſen trug und ihnen Ich kann nicht leben ohne dich!“ Aber ſie ſah in ſeine hatte. Wenn man ſie hätte vom Hof fortſchicken wollen, ſicher ſchien, hatten alles verloren. Auf den Gläubiger- böſen Augen und dachte: Das wird nicht mehr gut. ie wäre lieber in den Tod gegangen... verſammlungen aina es wild zu. Fortſetzung folat „Ju dieſem Zimmer wird nichts nachgeſehen“, ſagte er 4 199 1 0 geſtorben. Sonnenaufg. 6.34 Sonnenunterg. 17.48 Mondaufg. 0.40 Mondunterg. 8.10 Prot.: Felicitas Kath.: Thomas von Aquino . Politiſche und bürgerliche Einheit bleibt immer und ewig das herrlichſte der Güter, das niedrigſte Ziel aller Anſtrengungen und das große Zentrum der Kultur. Schiller. Schönes Abendrot. In der Gegenwart richtet man ſich mehr und mehr nach den wiſſenſchaftlichen Beobach⸗ tungen der Witterungskunde und zieht daraus Schlüſſe, deren Zutreffen ſtarke Wahrſcheinlich⸗ keit für ſich hat. Aber nebenher behaupten ſich auch die alten volkstümlichen Vor⸗ ausſagen. So verſpricht man ſich von einem ſchönen Abendrot gutes und von einem leuchtenden Morgenrot ſchlechtes Wetter. „Abendrot— hat's keine Not, Morgenrot bringt Wind und Kot“. Weiter wird vom Landvolk insbeſondere auch der Rauch als Wetterankündiger beobachtet. Vom ſteigenden Nauch erwartet man ſchönes Wetter, ſinken— 5 Rauch deutet hingegen auf ſchlechtes Wet⸗ ter. „Allgemein bekannt iſt auch, daß auf ein zeitiges Frühjahr ein Nachwinter folgen ſoll. Wenn die Eiche zeitig grünt, ſo gilt das dem Bauern vielfach als Ankündigung einer guten Ernte:„Grünt die Eiche vor dem Mai, dann gibt es reichlich Korn und Heu.“ Die volkstümliche Wettervorausſage bedient ſich auch der Vögel. So beobachtet ſie den Flug der Lerche:„Steigt die Lerche hoch empor, ſteht gutes Wetter uns bevor.“ Nicht unbekannt iſt auch,: daß der Freitag das Wet⸗ ter für den Sonntag anzeigen ſoll:„Iſt Frei⸗ tag ſchön Wetter, wirds am Sonntag noch netter.“ i 0 *Die Zugvögel kommen. Die Stare ſind da. Schon trillert die Lerche im Gau wie⸗ der. Am Neckar ſind erſte Störche geſehen worden. Im Unterland hat die weiße Bach⸗ ſtelze ihr Mauerloch bezogen. Es geht nicht mehr lange, dann ſind auch die Kiebitze da. Alte Bauernregeln ſagen dazu:„Früh ſchon kommt im Februar von der Reiſe heim der Star“.„Um Lichtmeß(2. Februar) muß die Lerch' auf d' Heid, ſei's ihr lieb oder leid“. „Horch, horch, auf Mattheistag(24. Februar) klappert der Storch“.„Gehn die Stelzen wie⸗ der am Bach, folgen die Kiebitze ihnen nach“. Mit Star, Lerche, Storch, Bachſtelze und Kie⸗ bitz hat die große Heimkehr der Zugvögel ihren Anfang genommen. Droſſeln, Weiden⸗ laubvögel, Goldhähnchen, Kehlchen und Nach— zigallen folgen ihnen nach. Mit jedem neuen W Sänger kommt der Lenz nä— er. e Beitragspflicht zur Arbeitsfront. Die Bezirksleitung der Arbeitsfront teilt mit: Eine Unmenge von Anfragen veranlaßt uns, ausdrücklich darauf aufmerkſam zu nachen, daß die Beiträge der Arbeitsfrontmitglieder an diejenigen NSBO⸗Ortsgruppen abzufüh⸗ ren ſind, bei denen ſeinerzeit die Aufnahme⸗ erklärung abgegeben wurde. Die Beitrags- pflicht iſt mit der Anmeldung entſtanden und zwar ſind die Monatsbeiträge für Januar und Februar fällig geworden. Beſtimmungs⸗ gemäß ſind die Beiträge, deren Höhe nach dem Einkommen geſtaffelt iſt— pünktlich auf den 1. eines jeden Monats zu entrichten. Wettervorherſage: Vielfach unbeſtändiges Wetter. Das Siegesfeſt des WSW Darmſtadt, 7. März. Auf dem Mercksplatz ſtehen Laſtwagen mit Brot. Dazwiſchen Jungvolt mit Fahnen und Winkeln, viele Muſikkapellen und Spielmanns⸗ züge, Abteilungen der SA und SS, der HJ und des BdM, des Arbeitsdienſtes und der Techniſchen Nothilfe. Oberjungbannführer Fr. Schubert übergab dem Gauführer des WH W., Bürgermeiſter Haug, die vom Jungvolt des Oberjungbanns 3 geſammelten 132 081 Laib Brot— ein Sammelergebnis, das die Er⸗ wartungen weit übertraf, ſo daß teilweiſe Brot nach Frankfurt abgegeben werden konnte. Buürgermeiſter Haug nahm die Spende mit Dank und dem Verſprechen entgegen, daß ſie nach dem Willen des Führers im Kampf ge⸗ gen Hunger und Kälte verwendet werde. Der Zug zue Feſthalle. Vom Arbeitsdienſt trug jeder Mann einen band ihn mit einem Appell an die Eltern, der nationalſozialiſtiſchen Jugendarbeit Ver— ſtändnis entgegenzubringen. Reichsſtatthalter Gauleiter Sprenger ging in ſeinen Ausführungen von der Bekämp⸗ fung der Arbeitsloſigkeit als nächſtem Ziel aus: jeder Volksgenoſſe ſolle wieder ſeine Ar⸗ beitsſtätte, ſeinen Kampfplatz im Leben erhal— ten. Am Ende der Winterperiode könne man vom WH W., das der Ueberbrückung der Not⸗ zeit gedient habe, ſagen: das Führerwort„Nie— mand ſolle hungern und frieren“ ſei vom op⸗ ferwilligen deutſchen Volk ſo weit wie irgend möglich wahrgemacht worden. Darauf dankte der Gauleiter dem Pg. Haug für die hervor⸗ 1. b 95 die man ſtolz ſein könne, unſer Gau ſtehe mit an der itze i Deutſchland. 1 e Am 20. März werde der Führer die neue Arbeitsſchlacht ecöffnen, die 10 05 2 Millio⸗ nen in Arbeit bringen müſſe. Damit in unſe⸗ rem Gau der Arbeitsplan übertroffen werde richtete der Gauleiter den Appell an alle Anternehmer, in dieſer Notzeit leine Profite zu machen, ſondern die Betriebe auszubauen für die Unterbringung neuer Arbeitskriifte. Denn:„Gemeinnutz geht vor Eigennutz!“ In einem Bekenntnis zum Führer und in dem gemeinſamen Geſang der deutſchen Hym— nen klang die Feierſtunde aus. Dann wurden an nahezu 8000 bedürftige Haushaltungen die Spenden an Brot und aus der Einpfund⸗ ſammlung nebſt Fleiſchkonſerven die Kohlen— gutſcheine ausgegeben. Rath der Winterhilſe die neue Arbeitsſchlacht f Kämpfer der Natjon! Die ihr in jahrelangem Kampf um das tägliche Brot an Erfahrungen reich geworden ſeid, ſtellt euch in den Kampf um Arbeit für unſere arbeitsloſen Volksgenoſſen! Arbeiter der Stirn und der Fauſt! Ihr habt euch ganz gewiß ſchon ſehr oft Gedanken darüber gemacht, wie der Arbeits- loſenpeſt zu Leibe gerückt werden kann. Jeder gute Gedanke, der ſich in die Tat um⸗ ſetzen läßt, muß verwirklicht werden, das Letzt⸗ mögliche muß geſchehen. Macht brauchbare Vorſchläge und gebt ſie umgehend an das in unſerem Gau beſtehende Kontrollamt für Arbeitsbeſchaffung, das alle Vorſchläge prüft. um ſie einzureihen in das Arbeitsbeſchaffungs— programm. 5 Der Vorſchlag muß enthalten: Stichwort über den Inhalt, 50 Zeilen Schreibmaſchinentext, Genaue Anſchrift des Einſenders. Kontrollamt für Arbeitsbeſchaffung. Aus Heſſen und Naſſau Beſuchsſtunden im Miniſterium einhalten. Darmſtadt, 7. März. Das Staatspreſſeamt welſt nachdrücklich auf folgende Anordnung des Herrn Staatsminiſters hin: Die Beſuchs⸗ ſtunden des Staatsminiſters und der Miniſte⸗ rialabteilungen ſind auf Samstag von 8.30 bis 1 Uhr feſtgeſetzt. Trotzdem ſprechen an anderen Wochentagen viele Geſuchſteller in dem Miniſterium vor. Sie müſſen vielfach un⸗ verrichteter Dinge wieder nach Hauſe fahren. Wer nicht Gefahr laufen will, unnötige Reiſe⸗ koſten aufzuwenden, muß Samstags vorſpre— chen. An anderen Tagen iſt der Beſuch nur nach beſonderer Anmeldung und Einladung möglich.. Bensheim, 7. März,(Kreisleiter Brückmann Bürgermeiſter von Bensheim.) Der Kreisleiter der RS DA, Brückmann, in Auerbach an der Bergſtraße iſt zum Bürgermeiſter der Kreisſtabt Bensheim ernannt worden. Der ſeitherige Bensheimer Bürgermeiſter Aſſeſſor Nachtigall wurde zum Bürgermeiſter der Stadt Bingen ernannt. Brückmann, der 39 Jahre alt iſt, hat den Krieg als Freiwilliger bis zum Ende mitge— macht und gehört zur alten Garde. Seit 1928 leitet er die Ortsgruppe Auerbach und wurde 1931 in den Heſſiſchen Landtag gewählt. Im November 1933 wurde Brückmann Kreisleiter des Kreiſes Bensheim. Offenbach, 7. März.(Schwere Stra⸗ fe für einen Denunzianten.) Der 34 Jahre alte Kaufmann und zurzeit auf Probe angeſtellte Polizeihauptwachtmeiſter Guſtav Buttenbender aus Offenbach wurde vom Amtsgericht zu zwei Jahren Gefängnis und men wäre, das Brot zu eſſen, um das er andere Menſchen gebracht hätte. 5 Mainz, 7. März.(Str aßenräuber per urteilt.) Zwei Wegelagerer hatten im Walde bei Heidesheim ein wertloſes Paket auf. die Fahrbahn gelegt. Ein mit ſeinem Auto des Weges kommender Bäckermeiſtec aus Mainz⸗Mombach, der in Heidesheim eine grö— ßere Summe Geldes einkaſſiert hatte, hielt an und wollte das Paket an ſich nehmen. Als er den Wagen verlaſſen hatte, erhielt er Schläge über den Kopf. Der Ueberfallene wehrte ſich, faßte einen der Angreifer an der Kehle und rief um Hilfe. Der Wegelagerer riß ſich los und entkam mit einem Komplizen um Walde. Der Ueberfallene hatte einen der Täter in dem 21jährigen übel beleumdeten vorbeſtraften Arbeiter Thomas Geyer aus Finthen erkannt, der ſich jetzt vor Gericht zu verantworten hatte. Der Angeklagte wurde wegen verſuchten ſchweren Straßenraubs aus 0 Hinterhalt zur Nachtzeit und mit Waf⸗ n zu einem Jahr neun Monaten Z haus Derne Jahr neun Monaten Zuchthaus Volksgenoſſe Es war einmal eine Zeit, da bot, auch im Kriegsfalle, Deine deutſche Heimat Dir Schutz und Sicherheit. f Heute wärſt Du in der ungeſicherten Heimat größeren Gefahren ausgeſetzt, als der Sol⸗ dat in Graben und Unterſtand. Das große Geſetz der Kriegskunſt heißt aber: Der Erfolg beruht immer wieder auf der Ueberraſchung! Für den Verteidiger hat daher nur das eine Geſetz Gültigkeit:„Sich geiſtig und pral⸗ tiſch auf alle Schutzmöglichkeiten beiſeiten ein⸗ zuſtellen.“ „Deutſcher Mann! Deutſche Frau! Wir ſind in der Luft völlig wehrlos, dabei aber durch die Luftwaffe ſtärker bedroht als irgend ein anderes Land. Der Luftſchutz iſt zu einer Lebensfrage ge— worden. e Die Mithilfe der geſamten Bevölkerung iſt nötig für den Erfolg des Selbſtſchutzes. Un— terſtützt den Reichsluftſchutzbund! i Werdet Mitglied des R. L. B. Reſchszuſchüſſe für Inſtandſetzungen Die Reichszuſchüſſe für Inſtandſetzungsarbei⸗ ten an Gebäuden wurden auch im Monat Februar 1934 in ſtarkem Maße in Anſpruch, genommen. Die neu bewilligten Zuſchüſſe be⸗ laufen ſich in dieſem Monat bei den Woh⸗ nungsverbänden auf 1427 133 Rm., bei den verbandsfreien Städten auf 951339 Rm., ſo daß die Geſamtſumme der Neubewilligungen im Februar 2378 472 Rm. beträgt. Damit iſt über 80 Prozent der den einzelnen Woh— nungsverbänden und verhandsfreien Städten zugeteilten Mittel verfügt. Die Auszahlungen ſtiegen in der gleichen Zeit bei den Wohnungs⸗ verbänden um 220 300 und bei den verbands⸗ freien Städten um 303 804 Rm. Die Geſamt⸗ auszahlungen beziffern ſich nach dem Stand vom 1. März 1934 auf 4663 910 Rm., das ſind 22 Prozent der zugeteilten Mittel. Dieſe großzügige Maßnahme der Reichsregierung im Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit iſt hiernach in raſchem Fortſchreiten begriffen. Die Auszah— lungen werden demgemäß in der nächſten Zeit ſtark zunehmen. 5 Preisſteigerungen im Bauhandwerk Karlsruhe, 7. März. 11 Preſſeſtelle beim Staatsminiſterium teilt mit: Bei dem Miniſter des Innern häufen ſich in der letzten Zeit aus den verſchiedenſten Teilen des Landes die Klagen darüber, daß die von der Reichsregierung mit größten Mitteln und unter Einſatz aller verfügbaren Kräfte einge- leiteten Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen zu Preisſteigerungen geführt haben, die praktiſch den Wert der öffentlichen Zuſchüſſe wieder aufheben. Dies gilt namentlich bei den Zu— ſchüſſen zu Inſtandſetzungs-, Ergänzungs— und Umbauarbeiten an Gebäuden. Wenn oie Reichsregierung dem Baugewerbe, dem Hand⸗ werkler, dem Bauunternehmer, dem Bauſtoff⸗ lieferanten uſw. in großem Umfange weitete Arbeitsmöglichkeiten eröffnet, ſo darf die Zu⸗ nahme der Aufträge nicht zu Preisſteigerungen ausgenutzt werden, die nicht mehr als berech- tigt anerkannt werden können. Reichs- uno Landesregierung ſind feſt entſchloſſen, gegen halten, die Namen der betreffenden Betriebs⸗ inhaber in den Tageszeitungen öffentlich be⸗ kanntzugeben und gegen ſie ſelbſt mit Ver⸗ hängung von Schutzhaft vorzugehen. Die Regierung iſt nicht gewillt, ſich ihre mühevolle Aufbauarbeit durch ſelbſtſüchtige In⸗ tereſſen gefährden zu laſſen. 9 I I- Fekanmmachung (Parteiamtliche Veröffentlichungen der NSDAP., Ortsgr. Viernheim und der Unterformationen). NSDAP., Ortsgruppe Viernheim Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19. Geſchäftsſtunden⸗ Einteilung: 8 N. S. B. O. und Deutſche Arbeitsfront: Jeden Montag, Mittwoch u. Freitag, abends 79 Uhr Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag, abends 7—9 Uhr Kaſſenverwaltung der Ortsgruppe: f Jeden Donnerstag, abends 7—9 Uhr Nationalſozialiſtiſche Kriegsopferver⸗ ſorgung, Ortsgruppe Viernheim. Heute Mittwoch, den 7. März, abends 8.15 Uhr findet im Freiſchützſaale die General- verſammlung der Nationalſozialiſtiſchen Kriegs- opferverſorgung, Ortsgruppe Viernheim ſtatt, Als Redner haben wir den Landesobmann der N. S. K. O. V. Pg. Ziegler gewonnen. Da die Tagesordnung außerordentlich wichtig, iſt das Erſcheinen aller Kameraden und Kameraden— frauen unbedingte Ehrenpflicht. Wegen der am Mittwoch, den 7. März ſtatt⸗ findenden Generalverſammlung im„Freiſchütz“ fallen unſere Sprechſtunden abends von 7—8 Uhr auf der Geſchäftsſtelle der NSDAP. aus. Nächſte Sprechſtunde Montag, den 12. März, abends 7 Uhr, auf der Geſchäftsſtelle. Der Ortsgruppenobmann in komm. Vertretung: Seelinger. Nundfunk. Geſchäftsſtelle im Gaſthaus zum Freiſchütz. Beratungen in allen Angelegen⸗ heiten des Rundfunks unentgeltlich für jeden Volksgenoſſen. Geräte- und Röhrenprüfen. Geſchäftszeit jeden Dienstag und Freitag von 18-20 Uhr. Daſelbſt ſind auch Abzeichen für den R. D. R. erhältlich. NB. Am 7. März, um 20 Uhr, Verſamm⸗ lung für alle Sektions⸗ und Betriebsfunk⸗ warte(Pflichtverſammlung). Heil Hitler! Englert, Ortsgruppenfunkwart. NS.⸗Bolkswohlfahrt. Die Zellen⸗ und Blockwalter der N. S. V. rechnen die Mitglie- derbeiträge pro Februar am Donnerstag, den 8. ds. Mts. abends 8 Uhr im Sitzungsſaale des Rathauſes ab. Heil Hitler! Schmitt, Kaſſenwalter. Der Heimabend der NS. Frauenſchaft heute Mittwoch fällt aus. Heil Hitler! Die Leiterin. Die Zuſammenkunft der Handwerksmeiſter findet erſt am Freitag abend 8 ¼ Uhr im „Kaiſerhof“ ſtatt. Pünktliches und vollzähliges Erſcheinen wird erwartet. Betr.: Ausgabe von Kohlen- und Brotgutſcheinen. Die Ausgabe der Kohlenbezugs- und Brotgut-⸗ ſcheine erfolgt morgen Donnerstag im Sitzungs- ſaale des Rathauſes in nachſtehender Reihenfolge: A und B von 8— 9 Uhr D bis G von 9—10 H und J von 10—11 K und L von 11—12 M bis R von 2—3 S bis V von 3—4 W'ö bis Z von 4—5 1 Die Reihenfolge iſt genau einzuhalten. Die Winterhilfsausweiſe und Stempelkarten ſind vor- zulegen. NS.⸗Volkswohlfahrt, Ortsgr. Viernheim. Deutſche Arbeitsfront. Die rückſtändigen Februar Beiträge müßen unbedingt heute Mittwoch abend in der Geſchäftsſtelle von 7—9 Uhr eingezahlt werden. derartige Steigerungen mit den ſchärfſten Laib Brot als Spende unterm Arm. Lanos⸗ fünf Jabten Ehrverluſt wegen Denunzierung Maßnahmen vorzugeben. NSB0. und deutſche Arbeitsfront Kaſſenwart.