inh. Zelle vorrätig in der Exp. ds. Blattes Sees So ö Gebetzeiten der jüd. Gemeinde 10. März Wajakhel⸗Pekude 23. Ador dſterbedarlf/ ⸗Nachm. 3,30„ 8 Wochentag⸗Abend Kinderstlefet 95 Abend 7.10 7 6,30„ -Morgen in ſchwarz, braun u. Lackbeſatz K an Roſch⸗Chodeſch Nißan iſt Samstag Kinderspangen und 100 Schnürhalbschuhe 95 S a ft in ſchwarz, braun und Lack an Damenschuhe 152 A de hamenspangenschuhe Arbeit und Brot! 1 Sal Mug. 1 Taufe gul N seinen. Ce 8e 3% eder ubraun, m. LXI Abſatz an 3 2 Kaufe gu 1 Wiesennen wangs 3 zu verkaufen. herrenhalbschuhe 395 erien weiß Pfd. 22 in ſchwarz, Lack und braun an 1 ( blauenuistr. 51 Arb eit erstlefel 305 verſteigerung. Morgen Freitag, 9. Mär. 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II. 34 1250. an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernomnien werden Heringsſalat/ 618 Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg. Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druckt u. Verlag: J. Martin, Viernheim 4 5 Jauerkraut Pfd. 12 Ia. güßbücklinge heute friſch 195 und noch 3% Rabatt Tams Gars 1(Viernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) Gemüse ⸗Konserven Obst-Ronserven große Auswahl! billige Preiſe! 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Die Eröffnung der großen Internationa⸗ Weisswein, offen Liter 80 Rotwein, offen Liter 80 Tafelfertige Flaschenweine 1 Flaſche o/ Glas 88 90 l. lo und höher 3 Prozent Rabatt 0 58er e öffentlich, zwangsweiſe, meiſtbietend linsen l gegen Barzahlung: Mobilien, Einrichtungs- und Ge⸗ Pfd. 24 u. 28 Frische Eier St. 9. 0, fl Ab Donnerstag nachmittag i Friſche Eiſche. Senlinlsche sduule Fuel bei Zuckerrüben Ich Unterzeichneter erſuche die betreffenden Rübenpflanzer, ihren Akkord Freitag, Samstag und Sonntag von je 2 Uhr ab, zu tätigen. Haas, Agent. Four die kommende Aus- ſaat, Sämereien in guter b Qualität. N Proz. Rabatt oectene bac. Max Schau Hügelſtraße 12. ö Zu vermieten: Cabliau u. fat. Schuhoertyſeb 7 brauchsgegenſtände aller Art da⸗ N 1 N E* runter insbeſondere ulm Molitorstrasse 1. Mm“ 1 Büffet, 1 Bücherſchrank, 1 Chaiſelongue, Teppich,! 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Freitag, abends 7——9 Uhr Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag, abends 7—9 Uhr Kaſſenverwaltung der Ortsgruppe: Jeden Donnerstag, abends 7—9 Uhr Der deutſche Jugend ⸗Kampffilm „Hitlerjunge Quex“ am 13, 14. und 15. März im Central-Film⸗Palaſt, Schulſtr. Unſere Parteimitglieder, die Angehörigen aller Unterformationen und der Untergliederungen ſind verpflichtet, zur Unterſtützung der H J ſich dieſes grandioſe Filmwerk anzuſehen. Es zeigt den Kampf, den auch die Jugend Adolf Hitlers für die Idee ihres Führers miterlebt und mitgekämpft hat Die H J hat den Vertrieb der Karten zu ermäßigten Preiſen übernommen. Solche werden an die ganze Einwohnerſchaft durch die H J in gleicher Weiſe zum Verkauf gebracht. Der Beſuch dieſes Films wird der geſamten Bevölkerung beſonders anheim geſtellt. Heil Hitler! Preſſeamt⸗Propagandaleitung. NS.⸗Volkswohlfahrt. Die Zellen⸗ und Blockwalter der N. S. V. rechnen die Mitglie- derbeiträge pro Februar am Donnerstag, den 8. ds. Mts. abends 8 Uhr im Sitzungsſaale des Rathauſes ab. Heil Hitler! Schmitt, Kaſſenwalter. Sämtliche Ortsgruppenleiter und Kaſſier der Verbände(Gewerkſchaſten) melden Freitag abend von 7—9 Uhr in der Geſchäftsſtelle der NSBO, Adolf Hitlerſtr. 19 ihre genaue Anſchrift, ſowie die genaue Mitgliederzahl ihrer Ortsgruppe. Heil Hitler! NS. Ortsgruppe Viernheim Preſſe- und Propagandawart NSBoO. und Arbeitsfront. Laut An⸗ gabe unſerer Kreisbetriebszellenabteilung iſt die Aufnahme von Mitglieder in die Ver- bände bezw. in die„Deutſche Arbeitsfront“ geſperrt. Ich unterſage hiermit jedem Orts⸗ gruppenleiter und Verbandskaſſier irgendwelche Aufnahmen zu tätigen. Heil Hitler! Nod und Deutſche Arbeitsfront Ortsgruppenbetriebswart Die Zuſammenkunft der Handwerksmeiſter findet erſt am Freitag abend 8 ¼ Uhr im „Kaiſerhof“ ſtatt. Pünktliches und vollzähliges Erſcheinen wird erwartet. Bekanntmachung. Wir machen die Em⸗ pfänger von Stockholz von der Autoſtraße darauf aufmerkſam, daß ein Weiterverkauf, dieſes Holzes auch in zerkleinertem Zuſtand ſtrengſtens verboten iſt. Wir haben die Poli- zei beauftragt, uns jeden Zuwiderhandelnden namhaft zu machen. NS.⸗Volkswohlfahrt, Ortsgr. Vhm. Winterhilfswerk. Lokales Viernheim, 8. März. * Pflichtverſammlung. Heute Don⸗ nerstag abend findet im„Löwen“ eine Ver⸗ ſammlung ſtatt, zu welcher alle dem Nahrungs- mittelgewerbe angehörenden Mitglieder zu er- ſcheinen haben. Auch die Bäcker⸗ und Metzger⸗ meiſter ſind ebenfalls hierzu eingeladen. Wir machen die Intereſſenten hierauf aufmerkſam. belt den Luftſchutz a ausbauen! Deutſchland iſt entwaffnet. Es will in Frieden Arbeit und Brot ſchaffen, bis der letzte heute noch erwerbsloſe Volksgenoſſe ſeinen Platz im Räderwerk der Volksgemeinſchaft findet. Doch ein dauerhafter Frieden kann nur aus der ehren- vollen gegenſeitigen Achtung der europäiſchen Staaten erwachſen, nicht aus dem Zwangsver⸗ hältnis des Knebelvertrages von Verſailles. Den hochgerüſteten Luftwaffen ſeiner Nach⸗ barn kann Deutſchland nichts als den Schild des zivilen Luftſchutzes entgegenhalten, wenn es jemals vorkommen ſollte, daß ſie als Mittel der Politik gebraucht werden. Wie der Ausbau des Schutzes gegen die Bedrohung von Menſch und Gut durch die Ele⸗ mente Feuer und Waſſer Sache der Allgemein- heit iſt, ſo muss auch die Luftschutzarbeit von allen getragen werden. Jeder muß für ſich und die Seinen das Gefühl der Verant- wortung beſitzen, hier mitzuhelfen. Der Reſchs⸗ luftschutzbund zeigt die Wege, die zu dieſem Ziel führen. Ihm iſt der Ausbau des Schutzes der deutſchen Familie übertragen. Seine Sache ist Sache des ganzen deutschen Volkes. Darum gliedere ſich jeder ein, der in der Front der deutſchen Volksgemeinſchaft verant- wortungsfreudig mitarbeiten will. Darum lautet die Parole für alle Hinein in den Reichsluftschutzbund Stützpunkt Viernheim Am Montag abend im Freischütz grosse Veranstaltung, die ſeder Mann nud ſede Frau besuchen muss. Luftſchutz iſt nationale Pflicht 70 Zum Klarſpülen de Wüſchrelwas 9 175 7 ins heiße spülwaſſer „ Sil ſpült und bleicht ganz unerreicht! Fesgesteſt jn den pers,,- HefHEN! Unſere Fahne iſt die neue Zeit! Der Film vom„Hitlerjungen Qunex“ im Central⸗Film⸗Palaſt am 13., 14. u. 15. März der ganzen Einwohnerſchaft empfehlend! Früher.... Was ſahen wir früher für Filme? Eine ſkrupelloſe Kulturbürokratie miß⸗ brauchte Bühne und Film. Man ſetzte dem Volk Bilder vor, denen der übelſte Straßencharakter anhaftete, die nichts waren als ein Animiermittel für„Bourgeois“ und„Prolet“, es waren Ge⸗ werbefilme, die nur das Geld aus der Taſche ſtahlen. Man führte ſie bewußt in ein ſolch niedriges Milieu durch kitſchige, ſchlüpfrige Auf⸗ machung und vergiftete damit das Seelenleben eines ehrlichen, anſtändigen Volkes und ſeines Charakters. Kein Inhalt von völkiſch⸗ethiſcher Kultur ward den Aufführungen beigegeben. Geiſt und Seele wurden unterjocht, brutaler Geſchäſts⸗ geiſt ſpiegelte ſich auf der Leinwand, ein Auf⸗ peitſchen von Sinnen und Trieben erfolgte, wäh⸗ rend ein Volk in bitterſter Not ſo dringend Ruhe brauchte. Jetzt.... Ausgelöſcht! Der neue Geiſt hat damit aufgeräumt, der Film und die Bühne wurden der Kultur zurückgegeben. Er wird von völkiſchen, revolutionärem Geiſt getragen, er er⸗ hält deutſches Weſen und deutſches Denken. Und dieſe neue künſtlerifche Kraft ſpielt in „Hitlerjunge Quer“ Herrliche Bilder ſind es, aus dem Leben der Hitlerjugend, ein grandioſes Werk iſt geſtaltet worden. Das Schickſal der revolutionären, käm⸗ pferiſchen Jugend entſteht vor unſeren Augen, der Geiſt einer Kameradſchaft.„Hitlerjunge Quex“ iſt kein Film, der nach bürgerlichem Schema zu kritiſieren wäre. Von ihm geht geiſtige Kraft aus durch die Jugend, die heilige Idee unſeres Kampfes, mitgekämpft durch die Jugend Adolf Hitlers. g Aufmachung, Darſtellung und Wirkung ſtem⸗ peln den Film zu einem wahren Volks film. Deutſchlands Jugend geſtaltet vor der Kamera ihr Schickſal! Hinreißend bis zum letzten Augen⸗ blick, ein Stückchen Wirklichkeit, ergreifend der Tod einer Mutter „Hitlerjunge Quex“ ſoll durch ſeine Aufführ⸗ ung den tieferen Sinn deuten: dem Guten den Weg bereiten, das Schlechte zu ſtürzen! Bei den bisherigen Aufführungen in allen Städten hatte„Hitlerjunge Quex“ den größten Erfolg. Auch für uns iſt es höchſte Pflicht da⸗ für zu ſorgen: der Jugend unſeres Führers Adolf Hitler die Ehre des Erfolges zu geben! P. O. koſtet nach der neuen Anzeigen⸗Regelung eine len Auto- und Motorrad⸗Ausſtel⸗ lung in Berlin gibt Veranlaſſung, einmal einen Rückblick zu werfen 55 das erſte Jahr nationalſozialiſtiſcher Kraftverkehrspolitik. Die Förderung der Motoriſierung, deren Bedeutung gerade Reichskanzler Adolf Hit⸗ ler längſt erkannt hatte, iſt ein Teil eines umfaſſenden Planes. Zur Entlaſtung des Kraftverkehrs wurden u. a. die Geſetze vom 10. April 1933 über die Steuerbefrei⸗ ung fabrikneuer Perſonenkraftwagen und Krafträder und über die Steuerablöſung ge⸗ brauchter Fahrzeuge für die Perſonenbeför⸗ derung erlaſſen. Die zweite große Aufgabe war die Beendigung des erbitterten Kon⸗ kurrenzkampfes zwiſchen Eiſenbahn und Kraftwagen. Die Reichsbahn wurde ſelbſt zum Träger der Motoriſierung ge⸗ macht, indem man ſie am Bau des großen Autobahnnetzes maßgeblich beteiligte. Der dritte Angriffspunkt war der Ausbau und die Anpaſſung der Straßen an die Be⸗ dürfniſſe des Kraftwagenverkehrs. Hierzu wurde das Geſetz vom 21. Juni 1933 über die Errichtung eines Unternehmens „Reichsautobahnen“ erlaſſen. An⸗ fang dieſes Jahres waren bereits 1125 Kilo⸗ meter Autobahnen zur Bearbeitung freige— geben. ö Schon im erſten Jahr der nationalſozia⸗ liſtiſchen Kraftverkehrsförderung gelang es, große und entſcheidende Erfolge zu erzielen. Im Jahre 1938 wurden mehr als 80 000 Perſonenkraftwagen— alſo doppelt ſo viel wie 1932— neu in den Verkehr geſtellt. Auch der Abſatz von Nutzkraftwagen hat ſich be⸗ lebt. Die Kraftfahrzeugfabriken haben im Jahre 1933 ſchätzungsweiſe einen Umſatz von 450 Millionen Reichsmark erzielt gegenüber 300 Millionen im Jahre 1932. Der Anteil der ausländiſchen Fabriken hat ſich weiter verringert, ſo daß die neue Motoriſierungs⸗ welle diesmal faſt ausſchließlich der deut⸗ ſchen Induſtrie und der deutſchen Arbeit zu⸗ gute kam. So gelang es, durch vermehrte Kraftwagenherſtellung und ſofortige Inan⸗ griffnahme des Straßenbauprogramms Tauſende von Arbeitsplätzen neu zu ſchaffen. Alles in allem haben hier im Laufe des Jah⸗ res 1933 zuſätzlich 75000 bis 100 000 Men⸗ ſchen Arbeit und Brot gefunden. Die Aus⸗ ſichten für das Jahr 1934 werden günſtig beurteilt. Das Inſtitut für Konjunkturfor⸗ ſchung ſchätzt, daß im laufenden Jahre rund 120 000 Perſonenkraftwagen abgeſetzt wer⸗ den können gegen rund 80 000 im Jahre 1933 und rund 40 000 im Jahre 1932. Daß ſich die Belebung der Wirtſchaft aber nicht etwa auf die Autoinduſtrie beſchränkt, dafür bietet das im Ganzen erfreuliche Er⸗ gebnis der Leipziger Frühjahrsmeſſe einen Beweis. Noch nie in der ganzen Nachkriegs⸗ zeit herrſchten ſo viel Unternehmungsluſt und Vertrauen auf eine günſtige Weiterent⸗ wicklung wie diesmal. Ein Geſamtbild hat man bereits von der Teytilmeſſe, die beendet iſt. Insgeſamt iſt das Ergebnis zu⸗ friedenſtellend, durchweg erheblich beſſer als zur Frühjahrsmeſſe 1933. Das Geſchäft war überaus lebhaft bis in die letzten Stun⸗ den vor Schluß. Die Umſätze ſind zumeiſt auf Inlandskäufe zurückzuführen. Aus der Tatſache, daß eine ganze Anzahl namhafter Ausſteller ihre Meſſeräume für das nächſte Jahr bereits vergrößert haben, iſt zu ſchlie⸗ ßen, daß ſich im Frühjahr 1935 die Textil⸗ meſſe weſentlich verbeſſern wird. Auf der Muſtermeſſe, die am Donnerstag noch einmal geöffnet war, konnte feſtgeſtellt wer⸗ den, daß manche Meſſehäuſer in der Stadt täglich bis zu 5000 Beſucher hatten. Auch hier iſt durchſchnittlich bei ren mehr als bei teueren Luxusartikeln zu⸗ friedenſtellendes, ja zum Teil gutes Geſchäft ſenden deulſcher Berlin, 9. März. Am Mittwoch mittag eröffnete Reichskanz⸗ ler Adolf Hitler in Gegenwart der Reichsre; gierung und namhafter Verkreter der Wirt- ſchaft, des diplomaliſchen Korps die dies- jährige Automobil- und Motorrad-Ausſtel⸗ lung Berlin 1934, auf der haupkſächlich deut⸗ ſche Firmen mit ihren beſten Erzeugniſſen werben, um im kommenden Jahr Jehnkau⸗ Volksgenoſſen Arbeit zu vermikkeln. Unter den Ehrengäſten bemerkte man als Vertreter des Reichspräſidenten Staatsſekre⸗ tär Dr. Meißner. weiter waren erſchie⸗ nen die Reichsminiſter Freiherr zon Neu⸗ rath, Schwerin⸗Kroſigk. Schmitt, Seldie, von Eltz⸗Rübenach, Göring, Dr. Göbbels Heß, Röhm, Kronprinz Wilhelm in der Uni⸗ form der Motor⸗SA, der Generaldirektor der Reichsbahn, der Generalinſpekteur der Reichsautobahnen und Perſönlichkeiten der Partei, der Wirtſchaft und Induſtrie, die Botſchafter von Frankreich, England und Italien, ſowie der Geſandte von Oeſter⸗ reich. Als der Kanzler erſchien, wurde er von den Ehrengäſten mit erhobener Hand beyrüßt. Die Führer⸗Rede Nach einer Begrüßungsanſprache des Präſidenten des Reichsverbandes der Auto⸗ mobilinduſtrie, Geh. Rat Dr. Allmers, nahm Reichskanzler Adolf Hitler das Wort, um zunächſt die Glückwünſche des Protektors der Ausſtellung, des Reichspräſi⸗ von Hindenburg zu überbringen. daß die deutſche denten Dann betonte der Kanzler, Automobil⸗ und Motorradinduſtrie im we⸗ ſentlichen die Hoffnungen erfüllt habe, die auf ſie geſetzt wurden. 5 Dann ſagte der Kanzler weiter: Als ich vor einem Jahre die Ehre hatte, die erſte Automobilausſtellung im neuen Reich zu eröffnen, befand ſich die deutſche Wirtſchaft auf einem Tiefpunkt, der das Schlimmſte befürchten ließ. Nur Maßnahmen von einſchneidender Wir; kung und größter Eindringlichkeit konnten viel⸗ leicht noch Abhilfe ſchaffen. Dabei ergab ei⸗ ne eingehende Prüfung dieſer Zuſtände und der Möglichkeiten ihrer Behebung folgende eigenartige Tatſache. Während das deutſche Volk früher in der Entwicklung des Verkehrs ſtets mit an der Spitze marſchierte, iſt es in der Motoriſie⸗ rung des Verkehrs in einer zunächſt einfach unverſtändlichen Weiſe zurückgeblieben. zu verzeichnen. Beſonders in Spielwaren war das Auslandsgeſchäft beſſer als das in⸗ ländiſche. In der Edelmetallbranche ſind die meiſten Ausſteller zufrieden, der Auslands⸗ beſuch war lebhaft. In Glas, Porzellan und Steingut war ein Abflauen des Geſchäftes noch nicht zu bemerken. Im Kunſtgewerbe wurde das Geſchäft in der Hauptſache von der inländiſchen Kundſchaft getragen. Das Ausland intereſſiert ſich für Neuerungen, zum Beiſpiel für Nachahmungen alter Mo⸗ delle in Schmuck, für kunſtgewerbliche Be⸗ leuchtungskörper. Aufträge erteilten Hol⸗ land, Frankreich und Belgien. Kunſtgewerb⸗ liche Textilien wurden von nordiſchen Län⸗ dern, Holland und der Schweiz gekauft. Im ganzen iſt das Ausland jedoch vorläufig hin⸗ ker den Erwartungen zurückgeblieben. Auf der techniſchen Meſſe ſind die Ausſteller durchweg ſehr zufrieden. In einzelnen Spar⸗ ten, ſo in leichten Bauplatten und Dachzie⸗ geln, drobt Knappbeit, ſo daß ſich die Ver⸗ Auf rund 125 Millionen Einwohner kom— men in den Vereinigten Staaten über 24 Millionen Kraftwagen. Unter An⸗ nahme ähnlicher allgemeiner Verhältniſſe würde dies für Deutſchland eine Zahl von mehr als 12 Millionen Wagen bedeuten. Daß dieſe Vorausſetzungen für Deutſchland nicht zutreffen, iſt uns allen bekannt. Allein auch im Verhältnis zu den weſtlichen großen europäiſchen Nachbarſtaaten müßte Deut'ch⸗ land einen Beſtand von rund drei Millionen Se, beſitzen. Tatſächlich laufen zur eit in Deutſchland nur elwas über 500 000 Zu behaupten, daß dies dem allgemeinen Lebensſtandard, dem wirtſchaftlichen oder techniſchen Vermögen unſeres Volkes ent⸗ ſpräche, iſt unſinnig. Das Verkehrsbedürf⸗ nis iſt in Deutſchland, in einem Land mit einer ſo ungeheuren Induſtrialiſierung, mit mehr als 30 Großſtädten, ſicher nicht kleiner. ſondern mindeſtens genau ſo groß wie in den angeführten Staaten. Die Gründe für dieſe eigenartige Erſcheinung ſind andere: 1. Hat die deutſche Automobilinduſtrie durch den Krieg jede nähere Berührung für die Dauer von faſt einem halben Jahrhundert mit den gleichen Induſtrien der übrigen Völker verloren. 2. Hat der furchtbare all⸗ gemeine wirtſchaftliche Zuſammenbruch der Nachkriegszeit auch an dieſer Induſtrie ſei⸗ ne verheerenden Einwirkungen ausgeübt, 3. Hat die politiſche Ideologie der ſeit dem Zu⸗ ſammenbruch ſich mehr und mehr durchſet— zenden marxiſtiſchen Ideenwelt einen leider mehr als erfolgreichen Kampf für ein möglichſt primitives Ausmaß der Bedürfniſſe geführt. Da aun der Theorie der Gleichheit zu allen Zeiten die Möglich⸗ keit fehlte, die Aermſten zuf das Niveau der Millionäre emporzuheben, verſuchte ſie dann aber wenigſtens— prinzipienfeſt und dog⸗ mentreu— denLebensſtandard aller einheit⸗ lich nach der Tiefe zu drücken. Ein ſolches Ideal der Peimitivikäl iſt aber nicht nur kulturell geſehen ein Rückſchritt, ſondern auch in ſeiner wirtſchaftlichen Aus. wirkung von kataſtrophalen Folgen für eir Volk, das wie das deutſche, von Geburk aus zu höherem beſtimmt und durch einen jahr⸗ kauſendlangen Wirkſchafksprozeß dafür orga- niſiert und eingerichtet iſt. zo war es mög⸗ lich, daß in unſerem Volk nech in einer Jeik der Beſitz des Kraftwagens als Luxus galt, da in Amerika auf jeden fünflen Einwohner, Frauen und Kinder eingerechnet, bereits ein Aukomobil kam. braucher bereits auf Vorrat eindecken muß— ten. Elektrotechnik war gut gefragt und ge— kauft. Mit Zuverſicht alſo geht die deutſche Wirt⸗ ſchaft der neuen Saiſon entgegen. Das kam auch in der Beſprechung der Wirtſchaftsfüh— rer beim Reichspropagandaminiſter zum Ausdruck, in der als Großkam p tag zur Einleitung der Frühjahrsoffenſive gegen die Arbeitsloſigkeit der 21. März in ſym⸗ boliſcher Weiſe verkündet wurde. Eine Reihe von Feſtſtellungen laſſen im übrigen auch für die jüngſte Entwicklung das deutſchen Wirtſchaftslebens den Fortgang der allmäh— lichen Aufwärtsbewegung erkennen. Roh⸗ ſtahlerzeugung und Leiſtung der deutſchen Walzwerke, Steinkohlenförderung und Um⸗ ſatzſteuererträgnis haben eine Steigerung erfahren. Die höhere Wagenſtellung der Reichsbahn läßt auf eine entſprechende Ver⸗ größerung der in der Wirtſchaft produzierten und umgeſchlagenen Gütermenge ſcbließen. Dieſe Mentalität aber hatte umſo üblere Auswirkungen, als ſich aus ihr heraus zwei Erſcheinungen ergaben: Die deutſche Auto⸗ mobilinduſtrie war ſelbſt angeſteckt von der Auffaſſung des luxuriöſen Charakters dieſes neuen Verkehrsmittels und brachte dies in ihren Produktionsprogrammen konſtruktiv und preismäßig mehr oder weniger unklug zum Ausdruck. Die deutſchen Regierungen aber bemühten ſich ihrerſeits durch Maßnah⸗ men der Beſteuerung ſowohl als der behörd⸗ lich geleiteten Verkehrspolitik, den marxiſti⸗ ſchen Grundſätzen dieſem neuen Luxusarti⸗ kel gegenüber eindringlich Geltung zu ver⸗ ſchaffen. Dieſen vereinten Bemühungen mußte es gelingen, die Ausbreikung und Entwicklung des neuen Verkehrsmittels— wenn langſam, ſo doch ſicher— abzuwürgen. Und es gelang ihnen! Das Jahr 1932 bedeutete hier ohne Zweifel den höhepunkt der Aus- wirkung dieſer Tendenzen und damit den Tiefpunkt der deutſchen Automobilwirkſchaft. Der Führer betonte, daß gerade hier zum entſchloſſenen Angriff ſeitens des neuen Re⸗ giments angeſetzt werden mußte: Man prüfe und ermeſſe doch einmal die Bedeutung eines Beſtandes von 2,5 bis 3 Millionen Kraftwagen in Deutſchland für unſere geſamte Volkswirkſchaft. Abgeſehen von der enormen Arbeitsbele⸗ bung durch den Bau von fährlich 200 000 bis 300 000 Kraftwagen würden auch die indi⸗ rekten Folgen ganz außerordentlich ſein. Ein wirkſamer Export zum Beiſpiel wird überhaupt nur dann möglich, wenn es uns gelingt, durch die Höhe des garantierten deutſchen Binnenabſatzes Fabrikationszif⸗ fern zu erreichen, die unſeren großen Wer⸗ ken die Möglichkeit geben, in der Preisgeſtal⸗ tung konkurrenzfähig auf dem Weltmarkt aufzutreten. Denn die Frage des Exports deulſcher Kraftwagen iſt für uns in erſter Linie nicht ein Pro⸗ blem des techniſchen Könnens oder der Ge⸗ diegenheit unſerer Arbeit. Hier werden wir von niemand in der Welt geſchlagen! Man bedenke weiter die ungeheure Befruchtung der zahlreichen Nebeninduſtrien durch eine ſolche Entwicklung. Angefangen von der Zubehörinduſtrie bis zum Bauhandwerk. das die neuen Garagen herſtellt, nimmt faſt lückenlos die ganze Wirtſchaft irgendwie an dieſer Entwicklung einen nützlichen Anteil. Es kann gar keinen Zweifel geben, daß in dieſer Induſtrie heute eine ungeheure Müg⸗ lichkeit für die Ueberwindung der Arbeiis⸗ Die Erhöhung der Steuereinnahmen von Maſſenkonſumartikeln iſt zwar vorläufig nur gering, ſpiegelt aber doch eine langfa⸗ me Verbrauchszunahme wider, die auf ver⸗ beſſerte Einkommensverhältniſſe zurückgeht. Dieſe ergeben ſich aus dem Rückgang der Arbeitslogkeit und in der landwirtſchaſt⸗ lichen Bevölkerung aus einer Zunahme des Nettoerlöſes der geſamten Landwirtſchaſt. Nachdem die öffentliche Arbeitsbeſchaffung vor allem verſchiedenen Zweigen der eiſen · ſchaffenden und verarbeitenden Induſtrie zu erhöhter Beſchäftigung verholfen hat, werden nunmehr auch in den Verbrauchs- güterinduſtrien die Ausſichten für die Zu⸗ kunft, namentlich hinſichtlich des Inlandsab⸗ ſatzes, freundlicher beurteilt. Die Wieder⸗ gewinnung eines leiſtungsfähigen inneren Kapitalmarktes muß nach Kräften gefördert und als Vorausſetzung für ſie die priwale Kapitalbildung pfleglich behandelt werden. cbſigkeit und damit der Not für viele, viele Hunderttauſende von deutſchen Menſchen liegt. f Allein nicht nur aus dieſer rein wirlſchaft⸗ lichen Erwägung will der Nationalſoziali- liſche Staat die Mie unſeres Ver · 115 mit allen Mitteln fördern. Solange das Aukomobil nur ein Verkehrsmittel be⸗ ſonders begüterter freiſe bleibt, wird es ſchwer ſein, ihm ſeinen früher nun einmal angehängten klaſſenbetonenden und damit leider aber auch klaſſenſpaltenden Charakter zu nehmen. Es iſt aber ein bitteres Gefühl, von vornherein Millionen braver, fleißiger und tüchtiger Mitmenſchen von der Benüt⸗ zung eines Verkehrsinſtrumenkes ausge- ee zu wiſſen, das gerade für dieſe in hren ſonſtigen Lebensmöglichkeiten be ⸗ aa Schichten nicht nur nützlich ſein önnte, ſondern ihnen vor allem auch an Sonn- und Jeierlagen zur Luelle eines uns bekannten freudigen Glückes würde. Die Behauptung, daß dies in Deutſchland von vornherein unmöglich wäre iſt lächer⸗ lich. Wie lange iſt es her, daß der primi⸗ tivſte deutſche Kleinwagen 4600 Mark ko⸗ ſtete, um die man heute von einer erſten Fir⸗ ma eine wundervolle Sechszylinder-⸗Limou⸗ ſine erhält. Nein, man muß Mut haben, die⸗ ſes Problem entſchloſſen und großzügig an⸗ zugreifen, und zur Löſung zu bringen. Was in einem Jahr nicht gelingen kann, wird vielleicht in vier oder fünf Jahren gelungen ſein, und ſchon in zehn Jahren als ſelbſtver— ſtändliche Tatſache hingenommen werden. Wenn die Regierung ihrerſeits aber alles tut und tun wird, um dieſe Entwick⸗ lung zu fördern, dann zweifelt ſie nicht da— ran, daß auch die. deutſche Wirtſchaft ihre Pflicht erfüllt und die ernſteſten Anſtrengungen macht zur Erreichung dieſes Zieles. Die Regierung wird das im vergangenen Jahr verkündete Programm beharrlich und konſequent wei⸗ terführen. Sie wird dem geſamten Kraft— fahrweſen den großen Impuls geben, der nötig iſt um die allgemeinen Vorurteile ei— nerſeits und die Trägheit andererſeits zu überwinden. Sie wird verſuchen, die direkte und indirekte Abgabenenklaſtung des Kraftwagenbeſitzers weiter fortzufüh— ren. Das Reich wird neben dem Ausbau des gewaltigen Autobahnſtraßen⸗ netzes nunmehr auch der Verbeſſerung der bisherigen Hauptſtraßen entſchloſſen ſein praktiſches Intereſſe zuwenden. Die Reichs- regierung wird der Entwicklung des Auto⸗ mobilſports die höchſte irgendwie mögliche Förderung angedeihen laſſen. Sie wird vor allem weiterfahren, dieſes neueſte Verkehrs— mittel in eine enge Zweckverbindung zu bringen zur bisherigen großen Verkehrs— inſtitution, der Reichsbahn. Das Problem der nationalen Sicherung und herſtellung des Brennſtoffes wird gelöſt! Der Führer erklärte in dieſem Zuſammenhang, er habe die unzerſtörbare Zuverſicht, daß es der kaufmänniſchen Ge— ſchicklichkeit unſerer großen Werke, der Ge— nialität unſerer Techniker, ſowie der wun⸗ derbaren Leiſtungsfähigkeit unſerer deut⸗ ſchen Werk⸗ und Präziſionsarbeiter ohne Zweifel gelingen wird, die vor uns liegen— den weiteren großen Aufgaben zu löſen. Dieſe Aufgaben aber ſeien groß: Wenn die deutſche Regierung wünſcht, daß das deutſche Volk lebendigen Anteil am Kraftwagen nimmt, dann muß aber die Wirtſchaft für das deutſche Volk auch den geeigneten Kraftwagen ſchaffen und bauen. Vor einigen Monaten erſt iſt es der deut- ſchen Induſtrie gelungen, durch die Fabrika- tion eines neuen Volksempfängers eine enorme Anzahl von Radioapparaten auf den Markt zu bringen und abzuſetzen. Ich möch- te es nun als die bedeukendſte Aufgabe für die deutſchegraftwageninduſtrie hinſtellen, im- mer mehr den Wagen zu konſtruieren, der ihr zwangsläufig eine Millionenſchicht neuer Käufer erſchließt. Denn nur, wenn es uns gelingt, die brei— teſte Maſſe für dieſes neue Verkehrsmittel zu erobern, wird nicht nur der volkswirt— ſchaftliche, ſondern auch der ſoziale Nut- zen ein unbeſtreitbarer ſein. Was die deut— ſche Induſtrie in den hinter uns liegenden Jahren geleiſtet hat, iſt bewundernswürdig. Es gibt heute kein Land der Welt Fortſchritt in der Konſtruktion neuer Automobile als Deutſchland. Vom Kleinwagen bis zum modernſten Rennwagen, vom Laſtwagen mit Dieſelan⸗ trieb bis zum Motorrad ſehen wir überall neue Wege einſchlagen und wahrhaft inge⸗ niöſe Gedanken ſich verwirklichen. Es iſt bemerkenswert, daß dieſe Automobilſchau mit mehr nicht planmäßig vorbereitet wurde, ſondern daß ſie nur eine Stichprobe darſtellt der Produktion unſerer Induſtrie. Indem ich das deutſche Volk einlade, dieſe Stichprobe zu beſichtigen und zu überprüfen, bin ich überzeugt, daß es in freudigem Stolz aner⸗ kennen wird, was ſeine Ingenieure, ſeine Kaufleute und ſeine Arbeiter wieder einmal geſchaffen haben. Ich möchte aber dieſe Stunde auch nicht vorübergehen laſſen, ohne erneut die Auf- merkſamkeil eines jeden Deulſchen hinzulen⸗ ken auf die große Miietienzahl derer, die auch 15 80 nicht durch eigene Arbeit das tägliche Brot gefunden haben. Es iſt die Pflicht eines jeden Deutſchen, ſich mit dieſen Volksgenoſſen ſolidariſch zu erklären und durch ſein eigenes Handeln unterhaltend mit⸗ zuhelfen, neuen Arbeitern unſeres Volkes der Stirne und der Fauſt Beläkigung und damit die Exiſtenzmöglichkeit zu geben. Der Kanzler erinnerte hierbei daran, daß am 17. März der Geburtstag des Konſtruk⸗ teurs des erſten Automobils, Karl Benz, ſich zum hundertſten Male jährt und fuhr dann fort: Wer kann daran zweifeln, daß es uns gelingen wird, dieſe wunderbare Ent⸗ wicklung zum Nutzen unſeres ganzen deut⸗ ſchen Volkes weiter fortzuführen? Aber darüber hinaus ſehen wir in dieſem neuen Verkehrsmittel ein Element menſchlicher Zu⸗ ſammenarbeit, das weit über die Grenzen eines einzelnen Volkes hinausreichend die Völker verbindet. 5 In einer Zeit, da wir alle keinen ſehnliche ren Wunſch beſitzen, als in friedlicher Arbeit gemeinſam mik den anderen Nakionen die Wunden der letzten Jahrzehnte zu heilen, ſind wir glücklich, der ganzen Welt eine ſichtbare Aufklärung zu geben über das We⸗ ſen der Probleme, die uns heuke beſchäftigen und einen Beweis über die Fähigkeit, mit der wir ſie meiſtern.— So erkläre ich denn mit ſtolzer Freude die Internationale Auko⸗ mobilausſtellung 1934 in Berlin hiermit für eröffnet! Nach der Rede des Führers brachte der Präſident Allmers auf den Führer und das deutſche Volk ein dreifaches Sieg-Heil aus. Die Feierlichkeit ſchloß mit dem gemein⸗ ſamen Geſang des Deutſchland- und Horſt⸗ Weſſel⸗Liedes. Unter den Klängen des Ba— denweiler Marſches begab ſich der Kanzler mit einem Teil der geladenen Gäſte in die Ausſtellung zur Beſichtigung. Entbehrliche Einfuhr Skaatsſekrekär Feder über die Verankwor- kung der Hausfrau. Berlin, 9. März. Die 52 Vereine der Zentrale der Haus— frauenvereine Groß-Berlin hielten am Don— nerstag unter der Leitung von Frau von Papen eine Landesverbandstagung ab, auf der Staatsſekretier Feder zu dem Thema„Hausfrau und Wirtſchaft“ Stellung nahm. Er ging aus von der Verantwortlichkeit der Frau für das vom Manne verdiente Geld; 60 bis 70 v. H. des Nationaleinkom⸗ mens gingen auf dieſe Weiſe durch die Hän⸗ de der Frau. Die Gedankenloſigkeit oder das Unverſtändnis der früheren Regierungen habe dazu geführt, daß 1928 faſt 4,2 Mil⸗ liarden Mark für entbehrliche Lebensmittel, die zum größten Teile auf deutſchem Boden u erzeugen ſeien, ins Ausland wanderten. Allein auf Gemüſe und Südfrüchte entftieien 77 Millionen, zu einer Zeit, da die deutſchen Geflügelfarmen um ihre Exi⸗ ſtenz gerungen hätten, ſeien für 294 Millio⸗ nen Mark Eier eingeführt worden. Die Hausfrau ſolle ſich Rechenſchaft darüber ab⸗ legen, daß für jede 2000 Mark Einfuhr eine deütſche Arbeiterfamilie broklos wird Wir brauchten Gemüſe nicht zur Un⸗ zeit zu eſſen, ſondern ſollten hierfür den Zeitpunkt wählen, wo es in genügenden Mengen auf deutſchem Boden wachſe. Als ein Erfolg der Erziehung ſei es zu ver⸗ buchen, daß dieſer übermäßige Verbrauch zu falſchen Jahreszeiten heute bereits ſt ark zurückgegangen ſei. Die Einfuhrzah⸗ len ſeien für Eier auf 78 Millionen, für Obſt um 225 Millionen auf 113 Millionen, für Gemüſe uſw. von 138 auf 47 Millionen Reichmark geſunken. Aehnlich verhalte es ſich auch mit den Fertigfabrikaten. Habe doch hier, um ein Beiſpiel zu nennen, allein der Verbrauch von ausländiſchen Lippen ſtiften 12 Millionen Mark ins Ausland gezogen. ö Skaatsſekretär Feder betonte, daß es ihm fern läge, eine Ablehnung der ausländiſchen Fabrikate oder Erzeugniſſe im allgemeinen zu verlangen. Es ſei aber ein ſtrenger Strich zwiſchen enkbehrlichen Dingen und den notwendigen Einfuhrerzeugniſſen wie Rohſtoffen uſw. zu machen. Warenauskkauſch wäre notwendig und nichts ſei zur Verbin⸗ dung der Weltwirtſchaft beſſer geeignet als ein lebhafter Warenauskauſch. Ueber allem aber ſtünde das Wort: Erſt kommt mein Volk und dann die anderen. Dollfuß als Heimwehrführer? Polikiſche Amgruppierungen in Oeſterreich. Starhemberg als Miniſter ohne Portefeuille. Wien, 9. März. Die ſeit einigen Tagen geführten Ver— handlungen über die Umbildung des Kabi⸗ netts ſollen— wie von zuſtändiger Seite mitgeteilt wird— jetzt im weſentlichen zum Abſchluß gelangt ſein. Es wird berichtet, daß bereits in den nächſten Tagen nach den bis⸗ her getroffenen Vereinbarungen der Ob— mann des Landbundes, der frühere Innen— miniſter Bachinger, das Innenminiſterium übernimmt, das bisher vom Bundeskanzler verwaltet wurde. Die Heimwehr ſoll ferner geſchloſſen der Führung des Bundeskanzlers Dollfuß unter- ſtellt werden, wobei der Bundesführer Star- hemberg als Miniſter ohne Geſchäftsbereich in das Kabinett eintreten ſoll. Das bisherige Bundeskommiſſariat für Propaganda ſoll nach deutſchem Muſter in ein Propagandaminiſterium umgewandelt werden. Der bisherige Leiter dieſes Vun⸗ deskommiſſariats, Steidle, ſoll als Bundes— miniſter und Leiter des Miniſteriums in das Der Katholik im neuen Staat Für deutſche Einigkeit— München, 9. März. Das Mitglied der Reichsleitung katholiſcher Deutſcher, Staatsſekretär Dauſer, bezeich⸗ nete es vor Preſſevertretern als ſeine Aufgabe, im Auftrag des Führers den katholiſchen Volksteil für den nen Ttaat endgültig zu errin⸗ gen.„Ich kann“, ſo betonte Staatsſekretär Dauſer,„aufgrund perſönlichen Erlebens das Zeugnis antreten dafür, daß unſere Bewe⸗ gung den Katholizismus nicht haßt und nicht verfolgt, daß die nationalſozialiſtiſche Bewe— gung ehrlich gewillt iſt, den deutſchen Katho— liken in die Front einzugliedern, ohne ſeine religiöſe Geſinnung anzugreifen oder zu ver— wäſſern. Wir fordern nur das eine: Unbedingte Ehrlichkeit der Geſinnung, ein aufrichtiges Bekennen ohne Wenn und Aber. Keine Religions kriege Die latholiſche Kirche ſoll und muß in religiöſen Fragen auf ihren Standpunkt und Recht beharren. Sie ſoll und muß aber auch mithelfen, freudig mithelfen, dieſen alten Geiſt, der heute noch in böſer Abſicht aus manchen Quellen fließt, aus den Reihen der gläubigen Katholiken hinauszujagen und die Maske de⸗ nen, wo ſie auch ſtehen ſollen, herabzureißen, die die innere Ruhe und den Frieden in Deutſchland verantwortungslos zu ſtören be⸗ abſichtigen. Wir Nationalſozialiſten ſind gekomm n, um Deutſchland zur Einigleit zu bringen und in einem zähen Kampf, wo jeder anſtändige Menſch auf den anderen angewieſen iſt, un⸗ ſeren Kindern die Freiheit wieder zu gewin⸗ nen. Wir ſind aber nicht gekommen, um Re⸗ ligionskriege loszulöſen. Wer das glaubt, irrt ſich.“ 0 In kurzen Worten: Reichskanzler Adolf Hitler eröffnete am Donnerstag in Gegenwart der Reichsregie⸗ rung, des diplomatiſchen Korps und nam⸗ hafter Vertreter der Wirtſchaft die interna⸗ tionale Automobilausſtellung mit einer richtungweiſenden Rede. Der Reichswehrminiſter und der Chef der Marineleitung, Admiral Räder, wurden am Donnerstag im hiſtoriſchen Roten Saal des Bremer Rathauſes feierlich empfangen. Wie aus Wien gemeldet wird, ſoll Bun⸗ deskanzler Dollfuß die Führung der Heim⸗ wehr übernehmen; der bisherige Heim⸗ wehrführer, Starhemberg, ſoll Miniſter oh⸗ ne Portefeuille werden. In Warſchau und einigen polniſchen Pro⸗ vinzſtädten wurde eine weitverzweigte jüdi⸗ ſche Paßfälſcherbande ausgehoben. In Lyon überfielen Kommuniſten Mitglie⸗ der der Action Francaiſe. Ein Anhänger der Action Francaiſe wurde ſchwer verletzt. Die britiſchen Luftſtreitkräfte haben für den Dienſt im mittleren Oſten ein neuarti⸗ ges Militärflugzeug erworben, das eine Flugweite von 2000 Kilometern hat. Kabinett eintreten. Die jetzt in großen Zu⸗ gen vereinbarte Umbildung ſoll— wie ver⸗ lautet— kurz vor oder nach der Romreiſe des Bundeskanzlers vollzogen werden. In politiſchen Kreiſen wird beſonders be⸗ merkt, daß der national eingeſtellte Land- bund, der bisher der Regierung gegenüber eine abwartende Halkung einnahm, jetzt in die Regierung einkrikt und die bisherigen Pläne einer Selbſtauflöſung des Landbun⸗ des eine andere Löſung gefunden haben. Zweifellos müſſe dieſen bisher noch nicht amtlich beſtätigten Plänen eine weittragen⸗ de innerpolitiſche Bedertung beigemeſſen werden. Politiſches Allerie: Bremen. Der Reichswehrminiſter v. Blom⸗ berg und der Chef der Marineleitung, Admi⸗ ral Raeder, trafen am Donnerstag in Bre⸗ men ein. Im Rathaus fand ein feierlicher Empfang durch den Senat ſtatt. 5 London. Die Ausgaben für das Heer ſind für das kommende Rechnungsjahr auf 9 600 000 Pfund Sterling feſtgeſetzt worden. Das bedeutet im Vergleich zu den Ausgaben für das Jahr 1933 eine Erhöhung um 1 650 000 Pfund Sterling. Paris. Der Vorſtand der nationalen Ver⸗ einigung für die Verteidigung gegen Flie⸗ gerangriffe, deren Präſident Gaſton Dou⸗ mergue iſt, hielt eine Sitzung ab, in der die bisherigen und künftigen Maßnahmen zur Ver⸗ teidigung der großen Städte gegen Luftan⸗ griffe erörtert wurden. ö Das Veuthener Grubenglütk Geborgener Bergmann geſtorben. Beuthen, 9. März. Auf der Karſten-Centrum⸗Grube iſt es ge⸗ lungen mit Ueberlebenden die Verbindung aufzunehmen. Einem von ihnen können Nahrungsmittel durch eine Rohrleitung zu⸗ geführt werden. Man iſt noch wenige Me⸗ ter von den Eingeſchloſſenen entfernt; die Bergungsarbeiten ſind aber ſehr ſchwierig. Der wenige Skunden nach dem Grubenun⸗ glück lebend geborgene Häuer Kubaly iſt Donnerstag nachmittag ſeinen ſchweren inneren Verletzungen erlegen. Wieder zwei Bergleute verſchüttet. Eisleben, 9. März. Auf dem Viztum⸗ Schacht der Mansfeld AG. wurden zwei Pergleute durch unvermutet niedergehendes Geſtein verſchüttet. Obwohl die Rettungs- arbeiten ſofort aufgenommen wurden, konn⸗ ten die Verunglückten nur als Leichen ge⸗ borgen werden. —— Die Grundſteinlegung zum Richard⸗Wagner⸗ Nationaldenkmal. Unſer Bild zeigt die Eh⸗ rengäſte während des Feſtaktes. Von rechts nach links: Reichsmini⸗ ſter Dr. Goebbels; Reichsſtatthalter von Sachſen Mutſchmann; Oberbürgermeiſter Dr. Goerdeler; der Führer; Frau Winifried Wag⸗ ner; izekanzler von apen. 0 f i Letzte Nachrichten Hochverratsprozeß. Kiel, 9. März. Am Donnerstag begann vor dem hier tagenden Berliner Kammer⸗ 57005 der dritte große Kieler Hochverrats⸗ rogeß. Die Anklage beſchuldigte den frü⸗ heren Hauptkaſſierer der Kieler KPd, den Expedienten Wilhelm Gerlach, und wei⸗ tere 19 ehemalige Kommuniſten, bis zum 10. Auguſt 1933 Beitragsgelder für die verbote⸗ ne kommuniſtiſche Partei eingeſammelt zu haben. Gerlach wird weiter beſchuldigt, an Funktionärbeſprechungen teilgenommen und auch Material für die verbotene Druckſchrift „Die Arbeiterwelt“ gelieſert zu haben. Prinzenhochzeit. London, 9. März. Die Eheſchließung zwi⸗ ſchen dem Prinzen von Schweden, Sigvard, und Fräulein Patzek iſt am Donnerstag mittag vollzogen worden. Schon in den frü⸗ hen Morgenſtunden hatte ſich vor dem Stan⸗ desamt eine rieſige Zuſchauermenge einge⸗ funden, die von einem ſtarken Polizeiaufge⸗ bot kaum in Schranken gehalten werden konnte. Als das Brautpaar endlich erſchien, rache ihm begeiſterte Huldigungen darge— ra 1. Wieder Anruhen auf Kuba Anſchlag auf ein Regierungsmitglied. London, 9. März. Engliſche Blätter melden aus Kuba, daß dort eine Streikbewegung bedrohlichen Cha⸗ rakter anzunehmen beginne. Es heißt, daß 50 Soldaten verhaftet worden ſeien. An anderen Stellen haben die Streikenden die N verhafteter Aufrührer erzwun⸗ gen. Auf den Skaatsſekretär Cosme Torienko iſt ein Anſchlag verübt worden, doch blieb der Staatsſekrelär unverletzt. Die Regierung hat die verfaſſungsrecht⸗ lichen Garantien für drei Monate außer ene geſetzt, alſo tatſächlich die Diktatur ein⸗ geführt. Deutſche Tagesſchan Keine Entlaſſungen durch Aufhebung von Oberpofldireltionen. Wie die Zeitung„Arbeit und Staat“, das Organ der Fachſchaft Reichspoſt im Deutſchen Arbeiterverband der öffentlichen Betriebe, mit⸗ teilt, werden durch das Geſetz zur Vereinfa⸗ chung und Verbilligung der Verwaltung vom 27. Februar 1934, durch das auch verſchiedene Oberpoſtdirektionen und Telegrafenzeugämter aufgehoben werden, Entlaſſungen bei der Reichspoſt nicht notwendig. Die Angehöri⸗ gen dieſer Behörden werden anderweitig unter⸗ gebracht. Beſchränlung der Herſtellung von Uhren. Der Reichswirtſchaftsminiſter hat eine Anordnung erlaſſen, die die Herſtellung von Uhren und deren Beſtanddkeile be⸗ ſchränkt. Zum Erlaß dieſer Anordnung ſah ſich der Miniſter genötigt, weil die Gefahr be⸗ tand, daß in der Uhreninduſtrie trotz der hier bereits beſtehenden ſtarken Ueberſetzung neue Kapitalien inveſtiert würden. Der Gefahr wei⸗ terer Kapitalfehlleitung ſoll alſo entgegengetre⸗ rn ee ur den Generalſtreikunruhen das ten werden. Die Armbanduhreninduſtrie wurde mit Rücſicht auf den weitgehenden Schutz, der ihr durch wirtſchaftspolitiſche Maßnahmen an⸗ derer Art erſt kürzlich gewährt worden iſt, von der Anordnung ausgenommen. Auslands⸗Nundſchau Keine Abwertung des Schweizer Franken. Wie aus Bern gemeldet wird, lehnte Bundesrat Schultheß in einem Vortrag über die Möglichkeiten und Grenzen der ſchwei⸗ zeriſchen Wirtſchaftspolitik eine Abwer⸗ tung des Franken als verhängnisvoll entſchieden ab und befürwortete eine ſyſte⸗ matiſche Anpaſſung der ſchweizeriſchen Wirt⸗ ſchaftspolitik an die Weltwirtſchaft, was für das Inland einen gewiſſen Abbau der Löh⸗ ne und Preiſe bedinge. Schultheß, der Lei⸗ ter des ſchweizeriſchen Wirtſchaftsdeparte⸗ ments, appellierte an die Zuſammenarbeit des ganzen Volkes zur Ueberwindung der wirtſchaftlichen Schwierigkeiten, die unter der bisherigen Staatsform erfolgen ſolle. Neues engliſches Militärflugzeug. Die britiſchen Luftſtreitkräfte haben ein neues Militärflugzeug erwor⸗ ben, das im mittleren Oſten verwendet wec— den ſoll. Das Flugzeug, das den Namen „Vickers Vincent“ führt, hat drei Mann Be⸗ ſatzung. Neben der üblichen Ausrüſtung führt es Schlafſäcke, einen Waſſerbehälter, einen Sauerſtoffapparat, einen Kaſten mit Arzneien für die erſte Hilfe, einen Funk⸗ apparat mit aufklappbarem Maſt für den Fall von Notlandungen auf der Erde und einen Vorrat von Leuchtkugeln mit ſich. Un⸗ ter dem Rumpf der Maſchine iſt ein beſon⸗ derer Brennſtoffbehälter angebracht, der Treibſtoffe für einen Flug von etwa 2000 Kilometern faſſen kann. Spanien in Alarmzuſtand Regierungsmaßnahmen gegen den General- ſtreik. Madrid, 9. März. Die ſpaniſche Regierung hal mit Rückſicht auf den drohenden Generalſtreik den ver⸗ ſchärften Belagerungszuſtand über ganz Spanien verhängt. Der ſpaniſche Innenminiſter hat die Ver— hängung des verſchärften Belage— rungsguſtandes über das ganze Land der Preſſe gegenüber als eine ausgeſproche— ne Vorſichtsmaßnahme erklärt, die in keiner Weiſe Beunruhigung erzeugen dürfe. Die Regierung wolle damit nur automatiſch die jenigen Mittel in die Hand bekommen die einen Generalſtreik unmöglich machten In Madrid ſind von Streikenden an zwei Neu— 0 Bomben geworfen worden, die bauten aber nur Sachſchaden anrichteten. An an— derer Stelle haben Streikende auf Arbeits— willige geſchoſſen, von denen einer ſchwer verletzt wurde. Die Katholiſche Volksaktion, die ſtärkſte Partei in den Regierung Kampf an, falls dieſe nicht bei Erſcheinen der katholiſchen Zeitung„El Debate“ garan— tiere. Die Belegſchaft dieſes Blattes iſt ka— tholiſch organiſiert und will der General— ſtreikparole nicht folgen. NON AN VON P. WILD Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale) „Ich mußte mich doch erſt vom Inhalt überzeugen, ehe ich...“ „Richtig! Und ich ſoll blindgläubig hinnehmen, was du ſagſt. Nach all dem, was geſchehen iſt. Hanny— deine Geſchichte iſt reichlich romantiſch, nur iſt der Schluß ſehr unlogiſch. Oder findeſt du nicht, daß die Anforderungen an die Gutgläubigkeit der Zuhörer überſpannt ſind, wenn du, im Drang zwingender Wichtigkeit, zu dieſem Manne ins Hotelzimmer läufſt und— vergißt, ihm die Papiere zu geben?“ „Der Ueberfall!“ „Natürlich! Reichlich phantaſtiſch— die Wirklichkeits— möglichkeit iſt ein Phantom.“ „Du glaubſt mir auch das nicht, Mutter?“ Hanny erhob ſich.„Nun, ich hole die Papiere.“— Dorothea Reiſer las dieſes zweite Teſtament— und ihr erging es ſonderbar. Sie fühlte ſich von der fürſorg⸗ lichen Art des Gatten getröſtet. Alles, was er darin ſagte, klang ſo überzeugend, wahr— auch erſah ſie daraus, daß er ſchon lange mit wirtſchaftlichen Schwierigkeiten gekämpft hatte, die er ihr aus der Scham einer Manneseitelkeit ver⸗ Das Fundament der Reiſerbank war untergraben; verzweifelt hatte er Kredit geſucht. So kam ihm das Angebot Alex Reiſers gelegen. Mit ſeiner Hilfe konnte er die Bank ſanieren, ohne die Gläubiger um einen Pfennig zu ſchädigen, und davor hatte er Angſt, Er war ein Ehrenmann, immer geweſen, und wollte nicht leben, wenn er nicht jedem frei ins Auge blicken konnte. Was da ſtand, hatte etwas Ueberzeugendes. Gegen ihren Willen fühlte ſich Dorothea im Bann dieſer Worte. Wenn dieſe Zeilen wirklich von ſeiner Hand waren, ſchwiegen hatte. dann 2775 1 ii schliemt die Sehalter Bremer. nommenen Bürgſchaft für einen Teilhaber vorſetzt...“ ſichten. Schwanken quälte ihn. ſcheuen. Reiſers Verhaftung wußte. Stirn. langwierigen Gedankenkette: f 1 ö ö N Cortez, ſagte der „Leſen Sie!“ reichte ſie das Papier ſchweigend Herrn Einmal lachte der laut auf, bei den wenig ſchmeichel— haften Worten, die ſein Teilhaber über ſeine fragwürdigen Kreditmanipulationen ſprach, beſonders von einer über— einen 34 ruſſiſchen Grafen Kurikoff; auch nannte er die Großmanns— ſucht Bremers, das abſolute Spiel des Zuſammenballens großer Truſte und ihre Finanzierung in einer Zeit poſi— tiver Armut beziehungsweiſe angewieſen auf ausländiſchen, kurzfriſtig kündbaren Kredit, einen großen Leichtſinn. „Und Sie glauben, daß mein Freund“, betonte Bremer, „dieſes famoſe Dokument wirklich geſchrieben hat? Hinter Ihrem und hinter meinem Rücken? Daß er mir ungefragt „Im Falle meines Todes“, Herr Bremer— vergeſſen Sie nicht! Vater wußte nicht, wie nahe er ihm war“, verbeſſerte Hanny die tendenziöſe Entſtellung von Otto Reiſers Ab- Bremers Geſicht verfinſterte ſich mehr und mehr, nicht nur wegen der wenig ſchmeichelhaften Kritik ſeiner ſelbſt, der offiziellen Feſtſtellung, daß er tatſächlich keinen Pfennig Guthaben mehr in der Bank beſaß, ſondern Dorotheas Sie war eine jener biegſamen Frauennaturen, die an ſich herriſch, im Weſentlichen kein perſönliches Urteil haben, ſondern Führerſchaft brauchen und unſelbſtändig im Denken ſind und die Verantwortung „Bluff!“ ſchob Bremer die Papiere faſt verächtlich bei— ſeite. Hanny nahm ſie vom Tiſch. Eine ſeltſame Ver— änderung war mit ihr vorgegangen, ſeit ſie um Alex Sie ſah nach ihnen und wußte, welche Verantwortung ſie in dieſem Drama trug. Ganz alt ſah ſie aus, eine ſcharſe Falte grub ſich von der Naſe zum Mund, ſtand ſenkrecht auf der ſonſt ſo glatten Ohne Zuſammenhang mit dem Geſpräch zwiſchen der Mutter und Herrn Bremer ſagte ſie als Schlußreſutat einer Gewaltiges Seebeben Unker dem Stillen Ozean. Kalkuffa, 9. März. Aus Auſtralien kommende Meldun⸗ 191 laſſen erkennen, daß das neue auf Ne u⸗ eeland beobachtete Erdbeben ſtellenweiſe ſchweren Schaden verurſacht hat. Eine Reihe Ortſchaften, die von der vor einiger Zeit erfolgten gewaltigen Erdbebenkataſtro⸗ phe bereits ſtark in Mitleidenſchaft gezogen worden waren, ſind erneut betroffen worden. Daraus erkennt man, daß es ſich um ein Erdbeben von ungeahnt ſchweren Ausma⸗ ßen gehandelt haben muß. Das Zentrum des Erdbebens dürfte in einer Entfernung von 500 Meilen öſtlich Neuſeelands unker dem Stillen Ozean zu ſuchen ſein. Wertvolle Ausgrabungen Kairo, 9. März. Auf dem rechten Ufer des Nils bei Beni Hafſan wurden von der ägyptiſchen For⸗ ſchungsgeſellſchaft die Pläne des Heiligtums des großen Tempels entdeckt. Es handelt ſich bei dem Fundort Tell⸗el-Amara um jene alte ehemalige ägyptiſche Hauptſtadt, die um das Jahr 1300 v. Chr. von König Akhenatom gegründet wurde. Auch konnte mankeile der früheren Univerſität freilegen, die durch die beſondere Kennzeichnung der einzelnen Zie⸗ gelſteine erkennbar wurde. Im Oſten der Stadt finden ſich die Polizei- oder Militär⸗ baracken, wo die zahlreichen kleinen Bauten zur Unterbringung der ſogenannten„Flie⸗ genden Kolonne“ ein eigenartiges Bild zei— gen. Hinrichtung Lübeck, 9. März. Der Mörder des Handlungsgehilfen Mei- nen, Fick, geboren 1903, wurde am Don- nerskag morgen durch Enkhaupten hinge; richtet. Er war zum Tode verurkeilf wor⸗ den, weil er gemeinſam mik Kläding am 31. Juli 1932 den Handlungsgehilfen Meinen überfallen und getötet hatte. Käding halte Meinen durch ſchwere Meſſerſtiche verletzt. Jick halte den am Boden Liegenden mit mehreren Schlägen mit einem Knüppel ge⸗ kötet, Jick und Käding waren Angehörige des Reichsbanners, während Meinen Natio- nalſozialiſt war. Es geht vorwärts! Jorkgeſetztes Anſteigen der Belegſchafts. ziffer des Ruhrbergbaues. Eſſen, 9. März. Die Belegſchaft des Ruhrbergbaues weiſt ſeit dem Tiefſtand im Mai des Jahres 1933 mit 206 057 Mann eine fortgeſetzte Steigerung auf. So liegt die Beleg⸗ ſchaftsziffer von Ende Februar wiederum um mehr als 1100 Mann höher als Ende Januar. während, bedingt durch ſchlechtere Abrufe von Hausbrandſorten der milden Witterung wegen, der arbeitstägliche Ab— ſatz unter dem Vormonat gelegen hat. Bei einer für Ende Februar dieſes Jahres er— mittelten Zahl von 219 370 Arbeitern ergibt ſich ſeit Mai vorigen Jahres eine Beleg⸗ ſchaftszunahme von 13 bis 14000 und ſeit dem Tiefſtand im September des Jahres 1 durch einen Schuß in die 1932 eine ſolche von 23 bis 24% Mast. Man kann damit rechnen, daß zurzen dur Einlegen von Feierſchichten mehr als 26 Mann über die augenblickliche Veſchäfti⸗ gungsmöglichkeit hinaus von den Richrze⸗ chen in Arbeit gehalten werden. Die Pariser Skandals Polizeipräſident und Miniſter vor dem An- terſuchungsausſchufz. Paris, 9. März. Vor dem parlamentariſchen Ausſchuß zur Unterſuchung der Pariſer Feber e wurden der frühere Polizeipräfekt Chia p⸗ pe und der frühere Miniſterpräſident Chaute mps vernommen. Chiappe ver⸗ wahrte ſich gegen die Unterſtellung von links, daß die Pariſer Polizei unter ſeiner Leitung nicht als ſtaats⸗ und verfaſſungstreu gelten konnte und daß er perſönlich faſchiftiſchen Tendenzen huldige. N Von Inkereſſe an Chiappes Ausführungen iſt ſeine ſeinerzeitige Aeußzerung gegenüber dem Miniſterpräſidenien Daladier, daß der ſpälere Innenminiſter Frok eine Art perſön⸗ liche Leibgarde, beſtehend aus ablrünnigen Sozialiſten, ehemaligen Kommuniſten und fen Pin Monarchiſten zu bilden und für die⸗ en Plan die Unterſtützung des Führers der rechtsradikalen Organiſakion„Feuerkreuz“ 15 gewinnen verſuchte. Er habe auch Geld⸗ penden von einem reichen Abgeordneten zur Bewaffnung gewiſſer links- extremiſti⸗ ſcher Gruppen erbeten. Die Verſuche Frots ſeien mißlungen. Der frühere Miniſterpräſident Chau⸗ temps erklärte vor dem Ausſchuß, nie⸗ mals vom Polizeipräſidenten Chiappe oder von anderer Seite über angebliche Umtriebe des früheren Miniſters Frot unterrichtet worden zu ſein. Chautemps ließ durchblik⸗ ken, daß er bereits früher an eine Amtsent⸗ hebung des Polizeipräſidenten Chiappe ge⸗ dacht habe. Der frühere Polizeipräſident Chiappe läßt zu dem Dementi Frots er⸗ klären, daß er ſeine unter Eid vor dem Un⸗ terſuchungsausſchuß abgegebenen Erklärun⸗ gen in allen Einzelheiten aufrecht erhalte. Der Miniſter für öffentliche Arbeiten. Flandin, verwahrt ſich in einer Erklä⸗ rung gegen die Nennung ſeines Namens un⸗ ter den Perſönlichkeiten, mit denen Staviſky vom Hotel Claridge aus telephoniſche Un⸗ terredungen gehabt haben ſoll. Flandin er⸗ klärt, daß es ſich hierbei offenbar um ein po⸗ litiſches Manöver handele. Kommuniſtenüberfall Lyon, 9, März. In Lyon überfielen etwa 100 Kommuni⸗ ſten Mitglieder der monarchiſtiſchen Action Francaiſe. Dabei wurde auch geſchoſſen. Ein Mitglied der Action Francaiſe wurde f Schulter verletzt. ins Krankenhaus eingeliefert Er mußte werden. ginrichkung. Butzbach, 9. März. Wie die„Butzbacher Zeitung“ meldet, iſt der Leo Buchholz aus Eimsheim(Rheinheſſen) auf dem Hofe der Zellenſtrafanſtalt Butzbach mittels Fallbeils hingerichtet worden. Buchholz hatte ſeine Geliebte ermordet und war vom Schwurge⸗ richt der Provinz Rheinheſſen zum Tode ver⸗ urteilt worden. Klubfreund, einen Atem. Reiſer. lebnis. Schaurige Bilder Bald ſah ſie ihn in buntgeſtreifter Zuchthaustracht, mit ab— gemagerten knochigen Händen vergitterte Fenſterſtäbe um— klammernd, vergeblich daran rüttelnd. Dann wieder ſab ſie ihn bleich, mit weit geöffneten Augen einer großen ſchwarzen Kugel entgegenſtarren, die unerbittlich gegen ihn anrollte, ſchneller, immer ſchneller. Mit einem Knall ſtieß ſie gegen ihn, zerplatzte— aus ihrem Innern flatterten ſchwarze Paragraphen nach allen Seiten. Schuld, ſchrien ſie, Schuld! Er aber heulte auf wie ein zu Tode getroffenes Tier, und ſie erwachte. Sobald ſie wieder einſchlief, begann der qualvolle Traum von neuem, wurde zum furchtbaren Er— „Heute iſt es zu ſpät— morgen in der Frühe bringe ich die Papiere zum Gericht!“ 2 1 In der Nacht... Ein paarmal fuhr Hanny von Hoch— ſtedt aus unruhigem Schlaf halbwach in die Höhe. Eine ſonderbare Unruhe war in ihr, Unſichtbares bedrückte ſie wie ein Alp. Ihre Nerven zuckten ſpürbar vom Kopf bis zu den Füßen; manchmal überrieſelten ſie Angſtſchauer. Zerriſſene Gedanken flatterten durch ihr Hirn, langſam tauchte ein Geſpenſt auf, näherte ſich ihr, benahm ihr den Vergeblich kämpfte ſie dagegen an, mahnte ſich zur Ruhe. Kaum war ſie in dämmernder Halbverſunkenheit, ſo zuckte ein eiſiger Strahl gegen ſie. Zerſchlagen wälzte ſie ſich in den Kiſſen; ihre Gedanken gingen zu Alex fielen unwillkürlich in die Stille Mit aller Energie wehrte ſie ſich dagegen. Plötzlich wurde ſie vollkommen wach. Ein ſeltſames Geräuſch drang aus dem Nebenzimmer, wie kniſterndes Brennen von Holz. Ohne Beſinnen ſprang ſie aus dem Bett, ſtieß die Tür auf. „Feuer!“ ſchrie ſie,„Feuer!“ Sie drückte auf die elek⸗ triſche Klingel. Gellend ſchrie ſie durch das nachtſtille Haus Wie erſtarrt ſtand Hanny da, ſah qualmende Rauchwolken gegen ſich wälzen. (Fortſetzung ſolat.) 15 Handwerk wirbt In Dich— gebe ihm deinen Auftrag, chaſſe Arbei! Der Brand auf dem Mo elhof Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale). 18. Foriſetzung. Nachdruck verboten. In dieſem Augenblick erſchien die Förſterin mit ihren Kindern in der Tür. „Herr Entges, mäßigen Sie ſich doch!“ rief ſie ihm zu. ll, daß Faminen mit Kinoern EL geben, als kinderloſe Leute. e ö Es iſt notwendig, daß noch mancher Volks⸗ genoſſe, der aus Gedankenloſigleit harther⸗ zig geworden war, zum deutſchen Sozialis⸗ Gab ſes denn keinen Ausweg mehr? Es war ſo furcht⸗ bar, dieſes ewige Alleinſein neben ihm, das Unerreich⸗ bare, das ſie mit Händen greifen konnte und doch für ſie unerreichbar blieb... die Kluft nicht mehr zu überbrücken, einſam zu leben und zu vergehen vor Angſt, daß eines Niebe Sub 1 Aus der Heimat Ich habe Dir einmal geſagt, daß ich nicht zu denen gehöre, die Sonette über das Glück ſchreiben. Ich habe eden e das mit meinen Vorfahren gemein. Sie haben alle nicht, 9 0 gern Brieſe verfaßt... Vielleicht läßt es ſich nicht mit. ür z. ſchaft Allgemeingut geworden iſt, iſt es heute für uns umſo erfreulicher, an dieſer Aufgabe als erſte und größte nationale Sportbe 17 we beteiligt geweſen zu ſein. b aa Viernheim ſiegt im Kunſt⸗ turnen vor L'hafen „Das iſt ja nicht mit anzuhören, das arme Kind! Be⸗ denten Sie doch—— Er drehte ſich um. 0 „Halten Ste den Mund!“ brüllte er.„Scheren Sie ſich hinaus!“ f Als Entges aus dem Hauſe trat, tanzten Funken vor ſeinen Augen. Er ging in den Stall, ſattelte den Fuchs und ritt zum Hofe hinaus. 1 b.* —— —— 57755 Sabine war gerade beim Ankleiden, als ſie die lauten Stimmen auf dem oberen Hoſe hörte. Sie lauſchte angſt⸗ Holl nach den Fenſtern hinauf. An dem Gepolter der Stühle hörte ſie, daß Entges jetzt drinnen in der Wirts⸗ tube war. Das Geheul Marias klang weithin. Mein Gott, was ſollte das noch werden. Sie trat auf die Terraſſe. Die Sonne ſchien auf die weiße Front. Einen Augen- blick ſah es aus, als ob dort oben alle Fenſter brannten. Sie glühten vor Hitze und ſchienen berſten zu wollen. Auf dem Schieſerdache brütete die Sonne. Die Terraſſe war mit vergilbten welken Blättern bedeckt. Die alten Ahornbäume, die ſich ihre Nahrung aus der Erde ſogen, fanden nichts mehr; ſie neigten die Aeſte kraftlos und ließen Blatt auf Blatt fallen. Die Nußbäume trugen ſchon welkes Laub, der Springbrunnen, der ſonſt mit ſeinem friſchen Rieſeln die Luft erfriſchte, war wegen Waſſer⸗ mangel abgeſtellt; der Weinberg mit ſeinen kranken Stöcken lag in der Sonne. Auf dem ſchattenloſen Wege zum Bahn— hof fuhr ein leerer Leiterwagen langſam im dicken Staub. Das Haus lag ſtill und leer. Die Leute waren im Heu, in der Küche tickte hörbar die Kuckucksuhr. Auch auf dem oberen Hofe war alles ruhig geworden. Sabine hatte ſich mit einem Korb Bohnen in das Eßzimmer geſetzt und ſchnitzelte die Bohnen in eine Schüſſel. Das Zimmer, das nach dem Weinberg hinauslag, war der einzige Raum, der heute Schatten und etwas Kühlung hatte. Man hörte dort den Brunnen rieſeln; die Felswand war faſt immer feucht. Alle Türen in dem Hausgang ſtanden auf. Eine Magd kam mit dem Kaffeekorb durch den Haus— gang an der offenen Tür vorbei. „Wo iſt eigentlich der Herr?“ fragte Sabine. Entges war ſchon ſeit heute früh fort. Sie hatte ge⸗ hört, wie er den Knechten im Hofe Befehle erteilte.„Ich eſſe draußen“, hatte er zu ihr geſagt, ſeinen Hut genommen und war fortgegangen. „Uns Här?“ Die Magd ſchüttelte den Kopf.„Ich han neiſt von ihm geſiehn.“ Sie arbeitete auf der entlegenſten Wieſe, da kam er wohl erſt gegen Abend hin. Sie ging nach der Küche, holte den Kaffee. Bald darauf verklangen ihre Schritte auf der Treppe. Es war wieder ſo ſtill wie vorher. Sabine legte plötzlich das Meſſer hin, ſchüttete die Bohnen in den Korb und band die Schürze ab. Die ſchwüle Luft legte ſich ihr um den Kopf wie ein Reif. Es war vor vier Jahren an einem ähnlichen heißen Tage, als auch die Leute im Heu waren und das Haus ſo ſtill in der Sonne lag, da kam unten ein Wagen vor⸗ gefahren, aus dem ein gelber Strohhut mit einer ſchwar⸗ zen Feder nickte. Aus dieſem Wagen hatten ſich erſt ein kleiner Herr mit rotem Spitzbart, dann drei Kinder her⸗ ausgeſchält und zuletzt Frau Mathieſſen in ihrem feſchen Dirndlkleid. Und Ulrich kam mit einem halb verlegenen Geſicht die Treppe herauf. „Sabine, da bringe ich dir Gäſte; es iſt dir hoffentlich auch recht?“ Er hatte etwas unſicher nach ihren Augen geſehen, denn ſie hatte alle Hände voll zu tun. Ja, das war nun vier Jahre her. Und wenn ſie heute jemand fragte: Wollteſt du, daß es wieder ſo wäre wie damals, als du hier ſaßeſt und auch Bohnen ſchnitteſt, und ſo vergnügt und zufrieden dabei warſt?, ſo hätte ſie, ehrlicherweiſe, geantwortet: Nein. Sie hatte zu viel ge— lernt von den Geſchehniſſen in dieſen letzten Jahren. Aber zwiſchen Ulrich und ihr waren alle Brücken ab— gebrochen, ſeit ſie ihren Willen durchgeſetzt hatte und er das Kind und ſeine Mutter herkommen ließ. Seit dieſem 4 5 Tages ſie ihn an dem Schreibpult ſeiner Mutter im Saal hatte zerriſſenen Briefen. Immer wilder drängte ſich ihr dieſer Gedanke auf, ſeit ſitzen ſehen, vor den aufgewühlten Schubladen und den Was hatte er dort nur gemacht? Warum hatte er die Hand über etwas gedeckt, als ſie her⸗ eintrat. Und die kleine Geige? Was wollte er damit? Sie verbrennen? Warum denn? Und warum ordnete er auf einmal alte Briefe? Plötzlich fiel ihr Blick auf das Schlüſſelbrett... Dort hing der große Schlüſſel zu dem alten Hauſe; der kleine zum Saal war darangebunden. Sonſt trug er den Schlüſſel immer mit in der Taſche oder ſchloß ihn jedes⸗ mal ein. Neulich hatte die Magd ihn von ihm verlangt; er hatte ihn erſt ous dem Pult holen müſſen. Er verſchloß das Haus alſo vor ihr. Heute aber hatte er ihn dort ver⸗ geſſen. Wenn ſie hinüberging und ſähe auf dem Rollpult nach, ob da noch Briefe umhergeſtreut lagen... Bis zum Abend kam er ſicher nicht zurück. Jetzt war alles auf dem Felde, alles ſtill. Und mit einem Male ſtand ſie auf und nahm den Schlüſſel vom Brett. Auf dem Taubenſchlag gurrten die Tauben; eine flog herunter und flatterte auf ſie zu. Die Hühner ſaßen träge im Sonnenſchein auf der be— ſchmutzten Hühnerleiter, die Köpfe in die warmen Federn geſteckt, die Augen geſchloſſen. Der einzige Menſch, der ihr begegnete, war der alte Mathes, der einen Strohhalm zwiſchen den Lippen hatte und ſich in dem Wagenſchuppen ſeinen Rock auszog. „Dat is en Hitz', Madam. Et gift noch en Gewitter heut'“; er zeigte nach dem Himmel. Niemand begegnete ihr auf dem ſchmalen, von Brenn- neſſeln umwucherten Pfad. Das Gras ſchien zu glühen und zu kniſtern, die Ebene lag im Sonnenbrand eines ver— glühenden Tages da. Einige Schwalben ſchoſſen in raſchem Fluge über das alte Haus. Der Hof nebenan war ebenfalls verlaſſen; nichts rührte ſich dort... Der Schlüſſel drehte ſich kaum; er war eingeroſtet. Die ſchwere Holztür ging kreiſchend auf. Merkwürdig, wie es hier immer nach dieſen Preßſteinen roch, die die Mutter ſich im letzten Jahre hatte kommen laſſen. Nach⸗ dem die Oefen längſt kalt geworden waren, rochen ſie immer noch brandig. Der Gang war dunkel und kühl. Sie ſchloß die Tür hinter ſich ab und nahm die Schlüſſel an ſich. Die Treppe, eine der alten gewundenen Holz⸗ treppen, endete oben in einer Art Galerie, die an den Türen der Kammern entlang lief. Sie war nur ſpärlich von dem hoch in die Wand eingelaſſenen ovalen, umgitterten Fenſter beleuchtet, das voller Spinnenweben hing. Nun drückte ſie die niedrige Saaltür auf. Sabine ſtand eine Weile unſchlüſſig, ſie kam ſich vor wie ein Dieb, der in ein verlaſſenes Haus einbricht. Dann ging ſie zaghaft über den Teppich und öffnete vorſichtig einen der Läden halb. Das Zimmer war nun hell; ſie ſah ſich darin, hoch aufatmend, um, während ihr das Herz wie wahnſinnig ſchlug. Da war das Nollpult. Die kleine Geige lag noch da. Sie nahm ſie und ſtrich über ihre Saiten; es gab einen feinen, ſingenden Klang, der den ſtillen, verſchwiegenen Raum durchzitterte... a Er hatte ſie als Knabe gezimmert. Die Briefe waren ſortgeräumt, die Schubfächer ver— ſchloſſen, der Papierkorb ausgeleert. Vielleicht hatte er das Papier im Ofen verbrannt. Vor dem alten weißen Kachelofen lagen einige; Papierſtückchen. Es war noch einer der altmodiſchen Oefen, die vom Gang aus geheizt wurden, mit alten riſſigen Kaminen, deren Zug längſt verſtopft war. Der Saal wurde nur im Sommer benutzt. Frau Entges war eine Feindin aller Handwerker. So hatte man alles gelaſſen, wie es war. Sabine hatte ſich den grün-gepolſterten, ſteifbeinigen Lehnſtuhl vor das Pult geſchoben und ſchaute ſich in dem weiten, ſtillen Saal um. Dort über dem eingeſeſſenen Sofa hingen die alten Bilder mit dem tanzenden Jubiläums— Tage war alles zwiſchen ihnen aus. Und ſeitdem— wie ſeltſam— war ſie geſund. War es ein Zufall? Verdankte ſie ihre Heilung wirklich nur jenem Heidelberger Arzt? Oder— war es Schickſal? Wie glücklich ktönnten wir ſein, dachte ſie traurig. Aber er ver— zieh ihr nicht, daß die Mutter vom Hofe fortgegangen war. Sabine kam ſich vor, als habe ſie die alte Frau vertrieben. Aber konnte ſie das ändern? Hatte ſie ſich nicht ſelbſt laſſenen Räumen anhaſtet. eine Feſſel angelegt? Aus freien Stücken? Ja, handelte ich ſo aus freien Stücken?“ fragte ſie ſich[ den Hof betrat. In dem Nebenzimmer hatte ſich Laura immer wieder. Und war es wirklich eine gute Tat? Die beiden Frauen fühlten ſich unter ihrer Auſſicht wie gehen, ſie ſo glücklich war, daß ſie des Morgens immer beim Er⸗ unter einem Druck. Sie konnten nicht zur Bahn nicht mit einem Knecht reden, ohne daß ſie von allen beobachtet wurden. Man hatte ſie aus ihrem kleinen Dorfe in dem ſie zufrieden und ſorglos zwiſchen ihren Leuten ge- jene Tage.. lebt hatten, in dieſes große Haus gebracht. Man machte ührung. Wenn Morgen war ihr Hochzeitstag. 2 ihnen Vorſchriften über ihre neue Lebensf ſie ſich nun weigerten, ſie anzunehmen, machte man ihnen Vorwürfe. Welcher Menſch verrichtete gezwungene Arbei gern? Und wen konnte man aus ſeiner Sphäre in frem⸗ den Boden verpflanzen und verlangen, daß er darin weiterwuchs? Sie hatte ſich die Antwort nie gegeben. oder daß man ſie zurückholte.. Seiten wachen ſich furchtſam umſah: Bin ich auch wirklich da, Heute aber ſtand ſie klar vor ihr: Die beiden hielt nur die Furcht vor Entges zurück, wieder nach Hauſe zurückzukehren, die Angſt, daß ſie dann vielleicht die Rente verlieren würden, ſich r Und in immer mehr ſich ſteigernder Angſt las ſie paar unter den jubelnden Enkeln, und neben dem Kachel— ofen die von Laura beanſtandete Taufe... Hochzeits- geſchenke, wie man ſie von Verwandten bekam. Die weißverhangenen Seſſel, der mit Mull umſpannte Kronleuchter, die goldenen Rahmen der ſchmalen alten Spiegel, die kalte Alabaſterſchale mit den verſtaubten Viſitenkarten hatten etwas Geſpenſtiges, wie es ver— Hier hatte die lange Tafel mit dem Myrtenſtöckchen geſtanden, als ſie zum erſten Male Locken vor dem Spiegel gebrannt... Die erſten Jahre ihrer Ehe zogen an ihr vorüber, als „ habe ich es nicht nur geträumt? Ach, wie lagen ſie weit, Man konnte auf dieſem Lehnſtuhl von ihnen träumen. 1 Die Tränen kamen ihr... 1 Da lag ſeine Schreibmappe, die hatte er wohl hier ver⸗ geſſen. Sie ſchlug ſie auf und blätterte darin. Doch da lag 1 ja ein Brief, ein dicker, großer, verſiegelter... Sie über⸗ flog die Aufſchrift:„An meine Frau.“ Sie ſtarrte die drei Worte an. Seine Schrift! Ulrich, der in ſeinem ganzen Leben nur Poſtkarten ſchrieb... Sie riß den Umſchlag ab und glättete mit zitternder Hand die Bogen und ermannte dann Wort für Wort. unſerem Beruf vereinen. Ich habe einen Mann gekannt. der in Neuyork im zehnten Stock eines Wolkenkratzers in der City Gedichte über die Weizenernte ſchrieb.. Ich glaube, wenn ich dazu verurteilt ware, meine Tage ohne Beſchäftigung hinzubringen, ich würde mich lieber in die Wieſe an den Bach legen und angeln; das Dich⸗ teriſche iſt mir nicht zuteil geworden. f 1 Ich ſpreche nicht mehr von Sonetten. Es gibt in dem 8 Zuſammenleben zwiſchen Mann und Frau vieles, das, 97 Gedichten ähnlich ſieht; dieſes habe ich nicht genügend beachtet. Ich glaubte, wir ſeien auch ohne dieſe Zutaten. glücklich... Das war mein großer Irrtum. e Als die fremde Frau, wenn ich ſo ſagen ſoll, in unſe friedliches Haus einbrach, habe ich gedacht, es ſei eine Komödiantin. Ich have ſie Dir überlaſſen, da ich Deines geſunden Sinnes zu ſcher war, um annehmen zu' können, du würdeſt ihre Red ernſt nehmen. Als ich merkte, daß ſie mir Dich ſtunweiſe ſtahl, ſo daß für mich nichts mehr übrigblieb, habe ich ſie gehaßt. Ich gebrauche, nicht gern ſtarke Worte, das weißt Du, und wenn ich Dir das jetzt in dieſem Augenblick ſchreibe, ſo iſt es alſo wahr. Aber heute iſt ſie meinem Geſichtskreis entſchwun⸗ den, mein Haß iſt ausgelöſcht. Ich kann ſie nicht einmal mehr haſſen. Aber das weiß ich nun: eine Komödiantin war ſie nicht. Es gibt jetzt eine Art neuer Frauen, die Sorte iſt noch unausgegoren, und wenn ſie ſich geklärt hat, wird es ſicher ein vortrefflicher Wein werden, eine ganz beſondere Sorte, wie ja das Lieblingswort der f Freundin war. Leider habe ich davon nur den Moſt ge⸗ noſſen; der hat mir bitter geſchmeckt. Ich bin kein un⸗ dankbarer Menſch, Sabine. Mich hat auch dieſer Moſt etwas gelehrt. Ich weiß nun: ſolche Frauen, wie Du eine warſt— wie meine und auch Deine Mutter waren — gibt es künftig nicht mehr; diejenigen, die heute noch exiſtieren, werden langſam ausſterben. Aber es gibt auch! ſolche, die ſich zu Lebzeiten ver wandeln. Und, wenn ich frivol ſein wollte, würde ich ſagen: eine ſolche habe ich, Ulrich Entges, gefaßt... Aber ich bin nicht frivol, ich denke es nicht einmal mehr heute, denn ich weiß nun. daß es gerade dieſe Verwandlung iſt, der ich meine Er⸗ kenntnis verdanke; daß jene Frau, die den Anlaß dazu gab, nichts Schlechtes gewollt hat, indem ſie Dir dien Augen öffnete und Dir Dein klägliches Leben, das Dun, bisher geführt hatteſt, zeigte. Sie hat etwas Großes, damit vorgehabt. Ich kann ihr nicht einmal vorwerfen, daß ſie es falſch angefaßt hat. Eine Operation iſt immer i lebensgefährlich. Ich geſtehe, daß ihr dieſe, die ſie mit, lecker Hand vornahm, geglückt iſt. Du biſt nicht mehr die Sabine, die ich vor ſieben Jahren in mein Haus führte. Du biſt größer geworden. Du haſt mich ferner zu etwas bekehrt, was ich nie glauben wollte, nämlich, daß ſich in allen Lebenslagen ein Mittelweg finden läßt und man eine kluge und beleſene Frau ſein kann und dabei doch die Frau eines Ulrich Entges auf Hof Philippsborn. Wenn ich mir heute vorſtelle, daß wir wieder wie früher durch den Garten gehen würden am Abend, und Du würdeſt mir wieder etwas aus Deinen Büchern vorleſen, ſo kann ich mir das ſogar ganz ſchön vorſtellen... 1 Es kommt mir dies alles aber ganz klein und un⸗ 12 bedeutend gegen das vor, was ich eigentlich ſagen will, das Schwerſte und Letzte... Du haſt mir einmal vor⸗ geworfen, und zwar in einer heftigen Stunde, ich hätte meine Schulden mit Geld einlöſen wollen. Ich will heute nicht etwa dagegen anführen, daß eine Schuld zweier Menſchen auch zwei Teilhaber hat und daß ein Mann von zwanzig Jahren, der keinen anderen Richter gehabt hat als ſeine Mutter, keinen anderen Geſichts⸗ kreis als ſeinen Hof, auf dem er geboren iſt, und keinen Lebensgefährten als einen Kneipenbeſitzer, wohl leicht von dem Pfad der Tugend abirren kann. Du haſt recht, die Schuld wurde mit Geld eingelöſt, deshalb blieb ſie doch eine Schuld. Wenn ich, Deiner Meinung nach, zu f leicht daran trug, ſo magſt Du mir meine zwanzig Jahre zugute halten oder magſt es nicht, denn ich habe ſpäter wirklich nicht viel anders darüber gedacht und ich kann es auch heute noch nicht. Es gibt eben Zufälle, die das Leben als Fallen aufſtellt, damit man hinein⸗ tappt Wäre jene Frau nicht dazwiſchen gekommen, ſo leb⸗ ten heute ein paar Menſchen friedlich und befriedigt auf ihren Plätzen, wo ſie das Leben, das Schickſal oder der Zufall bingeſtellt hat. Aber wenn der Wind kommt, wird das Waſſer unruhig und wirft Wellen, und der Stand des Waſſers verändert ſich. So hat ſich unſer Leben geändert, nicht einmal, ohne daß wir es wollten, denn wir wollten es ja ſelbſt ſo... Du haſt mir ferner vorgeworfen, daß ich an meiner Schuld nicht ſchwer genug trüge, und ich geſtehe, daß es ſo war. Seit ich aber anfing, einmal darüber nachzu⸗ denken, iſt mir dieſe Schuld allmählich zu einem Rieſen auf meinen Schultern geworden. Ich bring' ſie nicht mehr über den Strom! Vor den Richtern,„den Schergen des Klaſſenſtaates“, gibt es eine Verjährung. Und ich könnte dieſe zur Verteidigung ins Feld führen; aber würde mich das vor Dir entlaſten? Nein— und deshalb laſſen wir es bei meiner Schuld. Du haſt ein gutes Werk tun wollen, Sabine, und haſt den Pfeil gegen Dich ſelbſt gerichtet. Ich habe es mit Staunen geſehen. Ein Mann hätte die Ueberwindung nicht gehabt. Aber Du haſt niemand damit etwas Gutes getan. Nicht ihnen, die ſich vom erſten Tage an hier herausgewünſcht haben und ihr Leben nur als Zwang empfinden, noch Dir— von mir will ich nicht ſprechen— und meine Mutter hat es vom Hofe vertrieben... Fortſetzung folat. 1850 Der Generaloberſt Joſias v i in Kaſſel geboren. f e 1888 Kaiſer Wilhelm J. in Berlin geſtorben. Sonnenaufg. 6.30 Sonnenunterg. 17.52 Mondaufg. 3.14 Mondunterg. 9.43 Prot. und kath.: Franziska. Man ſollte nur Rat geben in Dingen, in denen man ſelber mitwirken will. Goethe. Glasabzeichen der Winterhilfe Das am 11. März zum Verkauf gelan⸗ gende Glasabzeichen der Winterhilfe 0 eine Seltenheit für Sammler darſtellen. Das Ab⸗ zeichen aus Glas ſtellt den Wappenadler des Winterhilfswerks dar und gleicht einem Knopf mit ſanftem Perlmutterſchimmer. Dieſe An⸗ ſtecknadel wird von Heimarbeitern im Thü⸗ ringer Wald hergeſtellt. Faſt 3000 Menſchen arbeiten in Lauſcha und in den abgelegenen Walddörfern feiner Umgebung an der Her⸗ ſtellung dieſer Plaketten. 7,5 Millionen Stück ſind in Auftrag ge⸗ geben worden. Bei ihrem Verkauf fließt den Glasarbeitern, die das Abzeichen mit Hand⸗ preſſen herſtellen und ihm aus Spritzpiſtolen den Perlmutterglanz verleihen, der beſcheidene Teil des Erlöſes zu, der die Herſtellungskoſten decken muß; der Reſt liefert weitere Mittel für das Winterhilfswerk, aus denen Millionen von notleidenden deutſchen Volksgenoſſen auch noch in den letzten Winterwochen zuſätzlich mit Brennſtoffen und Lebensmitteln unterſtützt wer⸗ den können. Daher wird, das iſt die feſte Hoffnung des WH W., am 11. März jeder Deutſche eine Glasplakette erwerben. 2 50 Das Auftreten von Nichtariern auf deut ſchen Bühnen. Der Reichsminiſter für Volks⸗ aufklärung und Propaganda hat an die Lan⸗ desregierungen folgendes Erſuchen gerichtet: In zunehmendem Maße wird beobachtet, daß Nichtarier, die bereits verſchwunden und größ⸗ tenteils offenbar ins Ausland geflüchtet wa⸗ 10 0 15 der 1 Nabakeite und 0 r wieder auftreten. Ich weiſe dar hin, daß das Auftreten f cen Buhnen von der Zugehörigkeit zu einem der Fach⸗ verbände der Reichstheaterkammer abhaͤngig iſt(Paragraph 4 der erſten Durchführungsver⸗ ordgung zum Reichs kulturkammergeſetz, Reichs⸗ geſetzblatt 1, Seite 797) und daß Nichtariern die Aufnahme in dieſe Verbände gemäß Para⸗ graph 10 der bezeichneten Verordnung regel⸗ mäßig verweigert wird. Ich bitte um nach⸗ drückliche Durchführung meines Erſuchens. Es darf nicht dahin kommen, daß ſich das Publi⸗ 1 e ee e von Elementen, von denen es berei reit zu ſein glaubt i Sabel a Wehn lente P ge we „Gaſt⸗ und Schankwirtſchaften nicht im Reichsnährſtand. Bei der Eingliederung al⸗ ler Betriebe, die landwirtſchaftliche Erzeugniſſe weiter verarbeiten oder in den Handel brin⸗ gen, in den Reichsnährſtand war das„Gaſt⸗ und Beherbergungsweſen“ ausgenommen wor⸗ den. Durch neue Verhandlungen iſt dieſe Be⸗ ſtimmung dahin klargeſtellt worden, daß das geſamte Gaſt⸗ und Schankſtättengewerbe nicht dem Reichsnährſtand unterſteht, d. h. ſowohl diejenigen Gewerbebetriebe, die Perſonen be⸗ herbergen, wie auch diejenigen, die ledigl ech Speiſen und Getränke abgeben. 0 Weltervorherſage: Zeitweiſe heiter, doch recht unbeſtändig; Nei⸗ gung zu Niederſchlägen. O GS Soo o Hunger und Kälte richten ſich nicht nach oem Kalender! Doppelte Opfer ſind im Monat März notwendig! SS S SO SS SS Seo S Kiler ſchafft Arbeit Weitere bewilligte Maßnahmen im Arb its⸗ beſchaffungsprogramm des Nh in⸗Main⸗ Gebjets: I. Erweiterung und Verlegung der gemeind⸗ lichen Waſſer⸗ und Eleltrizitätsverſorgungsan⸗ lagen in Eberſtadt und Pfungſtadt durch den Kreis Darmſtadt mit 1400 Tagewerken; In⸗ ſtandſetzungs⸗ und Verbeſſerungsarbeiten im Gaswerk durch den Gaswerksverband Rhein⸗ gau AG. mit 3000 Tagewerken. Laß dich nicht lumpen! g. Es iſt eine alte Erfahrung, daß derjenige der ſelbſt Not und Metal e leichter bereit iſt, anderen zu helfen. Diejenigen, denen es gut geht, brauchen nicht ſchlecht zu ſein, ſind aber manchmal gedankenlos, weil ſie nicht wiſſen, wie es bei armen, kinderreichen Fa⸗ mus erzogen wird. Es iſt moraliſche Pflicht, i Notzeiten derer zu gedenken, bie 1915 15 Verſchulden in Not geraten find. Wenn am 11. März wiederum eine Straßenſammlung ſtattfindet, dann müſſen wir daran denken daß Kälte und Mangel am 31. März nicht mit einem Schlage aufhören. Doppelte Op⸗ fer ſind notwendig, um den Kampf gegen Hun⸗ ger und Kälte zu gewinnen. e . 5 im Volk iſt groß. Auch das Op⸗ fer muß groß ſein. Denk Mär N e groß f Denkt am 11. März Die Gauführung des Winterhilfswecls. 155 Bauernlundgebung Frankfurt a. M., 9. März. Die Preſſe— ſtelle des Reichsnährſtandes, dee ſchaft Heſſen⸗Naſſau, teilt u. a. mit: Hier fand eine von mehr als 2000 Bauern bes Kreiſes Friedberg beſuchte Bauernkundgebung ſtatt. Die Stadt Friedberg hatte es ſich nicht nicht nehmen laſſen, die Bauern durch eine am Bahnhof errichtete Ehrenpforte und rei— chen Flaggenſchmuck zu begrüßen. Als Haupt⸗ redner der Tagung ſprach der Landesbauern⸗ führer Dr. Wagner über die neuen deut⸗ ſchen Agrargeſetze. Die in dieſen Geſetzen für das Bauerntum getroffenen Maßnahmen ent⸗ ſprängen wahrhaft nationalſozialiſtiſchem Geiſt. Wenn ſie auf der einen Seite dem Bauern zur Erfüllung ſeiner Aufgaben, Nährſtand und Blutquelle des Volkes zu ſein, beſondere Rechte einräumten, ſo übernehme der Bauer damit andererſeits die Verpflichtung. die Nah⸗ rungsfreiheit unſeres Volles für alle Zeiten ſicherzuſtellen und emen geſunden Nachwuchs für unſete Nation zu gewährleiſten. Am Aufbau des neuen Reiches habe der Bauer in hervorragender Weiſe mitzuwirken durch treue Pflichterfüllung. Vor den gefal⸗ lenen Helden des Weltkrieges und der deut— ſchen Revolution müßte er ſein Leben verant— worten; es habe daher unter dem Leitſatz 1„Deutſchland und nichts als Deutſch— Gernsheim, 9. März.(Simultanſch u- le.) In einer Sitzung des Gemeinderats 15 der beiden Schulvorſtände unter dem Vorſitz des Kreisdirektors Dr. Straub wurde ein— ſtimmig die Aufhebung der Konfeſſionsſchule und deren Umwandlung in eine Simultanſchule deen Mainz, 9. März.(Teerkeſſelbran durch Schaumföſchöerfahten r ſtickt.) Zum Brand eines übergelaufenen Teerkeſſels in der Dachpappenfabrik auf der Ingelheimer Au wurde die Feuerwehr alar⸗ miert, die in kurzer Zeit mit dem Schaum⸗ löſchverfahren das Feuer erſtickte. Zum Schutz von Wild und Vogelbr Die Behörde erinnert daran, daß zum Schuh des Wildes auf die Dauer von vier Wochen in den Feldgemarkungen und im Wald ſämt⸗ liche Hunde dauernd mit feſtem Halsband und an einer ſicheren Leine geführt werden müſſen. Das freie Umherlaufenlaſſen von Hunden iſt verboten. Ferner iſt auf Grund des Naturſchutzgeſetzes das Beſchneiden, Aus— roden und Abbrennen von Hecken, das Ab— brennen von Bodendecken auf Wieſen, Hän— gen und auf Oedland ſowie das Beſeitigen von Rohr und Schilf zum Schutz der Vögel und Vogelbruten in der Zeit vom 1. März und Neuſtadt . Noch nie wurde in Viernheim ein Mann— ſchaftskampf mit ſo großer und begeiſterter An- teilnahme der hieſigen Ein wohnerſchaft durchge⸗ führt, wie der am letzten Sonntag abend im „Karpfenſaale“. Die optimiſtiſchſte Erwartungen die ſeitens der Vereins- und oberſten Turnlei- tung, für dieſen großen Turnkunſt Wetikampf gehegt wurden, ſind ſelbſt bei weitem übertroffen worden. Das in den letzten Jahren ſtark in den Hintergrund gedrängte Geräteturnen, ſcheint wieder zu neuer Blüte zu erſtehen. Der bis auf den letzten Platz beſetzte Saal lieferte den erfreulichen Beweis, daß ſich die Freunde des Sports heuer mehr den je entſchloſſen haben dieſen edlen Veranſtaltungen wieder beizuwohnen. Der genußreiche Abend wurde mit feierlichen Einzug aller Teilnehmer eröffnet. Nach den Begrüßungsworten unſeres hieſigen Turnbruders Hans Winkenbach, der insbeſonderen den Gäſten aus der Pfalz ein herzliches Willkommen entbot, nahm der mit Spannung erwartete Kampf ſeinen Anfang. Das Turnen am Pferd brachte die hieſige Mannſchaft bereits mit 97 Punkten in Führung. Neuſtadt folgt mit 91 und Ludwigs- hafen mit 88 Punkten. An dieſem Gerät zei⸗ gen ſich die Viernheimer in beſonders guter und ficherer Verfaſſung. Anders dagegen war das Turnen am Barren. Hier folgt Ludwigshafen mit 92 Punkten an 1. Stelle Neuſtadt und Viernheim können nur 86 Punkten erreichen. Leider konnten an dieſem Gerät durch Pech bezw. Verſagen nicht weniger als 5 hieſige über die 13 bezw. 14 Punkten hinaus kommen. Die Freiübungen ſahen wiederum Ludwigshafen und Viernheim mit je 47 Punkten in Front. Neu- ſtadt folgt nur mit einem Punkt weniger. Die Spannung und Begeiſterung der Zuſchauer ſteigt ins Unermeßliche beim entſcheidenden Turnen am Reck. Das Geſamtergebnis lautet bis da— hin: 230 Punkten für Viernheim, 228 für Ludwigshafen und 223 für Neuſtadt. Glück⸗ licherweiſe war das Turnen am Reck eine Sache für Viernheim. Allgemein wurden an dieſem Gerät Leiſtungen gezeigt, die das Turnen in faſt höchſter Vollendung veranſchaulichten. Mit nicht weniger als 100 Punkten, entſcheiden am Reck die Viernheimer für ſich. Mit 92 Punkten folgt Ludwigshafen und 88 Punkten Neuſtadt. Mit ſtürmiſchen nicht endenwollenden Applaus wird bei der Sieger⸗Verkündung das Geſamter- gebnis wahrgenommen, das den T. V. v. 1893 mit 330 Punkten an 1. Stelle ſteht. An 2. Stelle folgt Ludwigshafen mit 320 und an 3. Neuſtadt mit 311 Punkten.— Eine erhebende weihevolle und zugleich vaterländiſche Note er⸗ hält die Veranſtaltung durch die inhaltsreichen, von echtem Jahn'ſchen Geiſt getragenen Aus⸗ führungen des hieſigen Turnbruders Hans Winkenbach und die des Führers der Neuſtädter Mannſchaft. War es gerade doch die deutſche Turnerſchaft, die das Erbe des Turnvaters Jahn die wahre und echte von unſerem jetzigen gührer bis 31. Juli verboten. und Volkskanzler Adolf Hitler ſo ſehr ge ö 5 gewollte Volksgemeinſchaft als die Hauptaufgabe ihres Zweckes ſah. Nachdem nun dieſe Volksgemein— milien gusſieht. Umgekehrt kann man beobach⸗ Ein Die Karſten⸗Centrum Grube. Auf der Kar ten⸗Centrum-Grube in Beuthen ereignete ſich ein ſchweres teiger und 10 Bergleute wurden bei einem Stolleneinſturz verſchüttet. erkennen Wee bearanes e weg, l Die mit allgemeiner Zuſtimmung aufgenommenen Ausführungen finden mit einem dreifach kräftigen Gut Heil auf unſer deutſches Vaterland und deſſen Führer, ſowie auf die Siegermannſchaft ihren Abſchluß.— Zum Schluß möchten wir nicht zuletzt dem ob⸗ jektiven Kampfgericht aus Lampertheim und Käfertal ſowie den einheimiſchen Muſikern Ger- linger und Beyer für den muſikaliſchen Teil danken.— Der ſiegenden Mannſchaft jedoch wünſchen wir zu ihrer reſpektablen Leiſtung ein „Glückauf zu weiteren Erfolgen!“ Gut Heil! I. Oiernheimer Tonfilmschau Heute Freitag! Wieder große Extra⸗Vorſtellun I.„Kriſſ“ Das flammende Scher 5 2. Sirenen um Mitternacht a Wieder iſt es Freitag geworden und alle Filmfreunde wiſſen, daß heute wieder ein Extra- Progamm auf dem Spielplan des Central-Film⸗ Palaſtes iſt. Wer am vergangenen Freitag da war, dem iſt zu raten heute wiederum den Ten⸗ tral zu beſuchen, denn ſicher iſt heute wieder was Großartiges zu ſehen. 1. Kriſſ, oder Das flammende Schwert. Ein Abenteuer⸗Tonfilm der Südſee auf der Inſel Bali gedreht. Fünf Jahre wurden dazu gebraucht. Es ſind ent⸗ ſchleierte Geheimniſſe mit der Geheimkamera be- lauſcht, um alles aufzufangen. Ein exotiſcher Tonfilm von höchſtem Intereſſe, Geheimnisvolle Sitten und Abenteuer in der Südſee, Liebe und Tod im Paradies. 2. Sirenen um Mitternacht. Ein ſenſationeller Kriminal-Tonfilm voll Aben⸗ teuer und Spannung! In der Hauptrolle ſehen wir den„Rächer des Tang“. Ueber dieſen Ton⸗ film etwas zu ſchreiben erübrigt ſich mit einem Wort iſt alles geſagt: Kampf mit der Chicagoer Unterwelt auf Leben und Tod. Alle Filmfreunde iſt ein heutiger Beſuch aufs Beſte zu empfehlen. Ab morgen Samstag der herrliche Henny Porten⸗ Großtonfilm.„Mutter und Kind“ U. T.⸗Tonſilmſchau. Rin- tin⸗ tins größte Beldent Das Senſatteneprögr amt der Woche ö Der berühmte deutſche Schäferhund Rin- tin · tin wird dieſe Woche in einem fabelhaften Tonfilmprogramm im U.⸗T.-Filmpalaſt gaſtieren. Ein Film voll Spannung, Senſation und Aben⸗- teuer, der für jeden Beſucher ein beſonderer Ge⸗ nuß ſein wird. Im Beiprogramm Sherlock Holmes, des weltberühmten Detektivs Abenteuer. Weiter Fox tönende Wochenſchau. Das Groß⸗ ſtadtprogramm dieſe Woche im U.⸗T.⸗Filmpalaſt. CCC ĩͤvbbbbb Gemeindehkaſſe. Das 3. und 4. Ziel Gemeinde-, Kreis- und Provinzialſteuer kann noch bis Dienstag nächſter Woche ohne Pfandkoſten bezahlt werden. Böller. Vörſen und Märkte Vom 8. März. (Ohne Gewähr.) Berliner Deviſenkurſe. 1 Pfund Sterling 12,75; 1 D 6278 0„75 Dollar 2,51; 100 boll. Gulden 168,73, 100 Lire 21.54. 100 franz. Francs 16,50; 100 Schweizer Fran- ken 80,93; 100 öſterr. Schilling 4720. Mannheimer Kleinviehmarkt. 19,50, Bez. 10 19,70, Be f 91 9 ß 70, Bez. 11 20; Bez. 9 16,80; 18 bis Hafer inl. 15,75 bis 16; Mais m. S. Zufuhr: 10 Kälber, 9 Scha e, 7 Schweine 8 Ziegen, 400 Ferkel und 317 beer ee. Kälber, Schafe und Schweine nicht notiert; Ferkel bis ſechs Wochen 13 bis 16, über ſechs Wochen 20 bis 25; Läufer 28 bis 27 Rm. pro Stück.— Marktverlauf: lebhaft. Mannheimer Getreide⸗-Großmarkt. Weizen inl. 19,85 bis 20, Feſtpr. Bez. 9 Roggen 5 17, Feſtpr. Bez. 8 16,50, Sommer- und Pfälziſche Gerſte Futtergerſte 16,50 bis 17; 19,25 16,90 bis 18,50; bis 19,50; Weizenmehl Spezial Null m. Aust. 29,70, April 30, aus Inl. 28,20, April 28,50; Roggenmehl nordd. 22,25 bis 23,50, ſüdd. und pfälz. 23,25 bis 24, 25; Weizenkleie feine 10 bis 10,25, grobe 10,50 bis 10,75; Roggen— kleie 10,25 bis 11; Weizenfuttermehl 11,25 bis 11,50; Roggenfuttermel i .»Roggenfu hl 11,50 bis 12; Weizennachmehl 15 bis 15,25; Wesch 4b 16 bis 16,25; Fahne 15 bis almkuchen 15,25; Kokoskuchen 17.25: 6 5 kuchen 17; Leinkuchen 17,25 bis 17,50 5 Bergwerksunglück. Erdnußkuchen 16,75 bis 17 15,25; Rapskuchen 14,50; 27 treber m. S. 16; Malzkeime i K Trodlenſchnitzel 9.75; Noßmelae 860. 14805