5 1— eee Eren Samstag, Sonntag u. Montag twereinigung Umieitia 09 5 8 Das gewalligste multeriumwerk u Js. Waldſportplatz. Re b chs ſu f. tſchu tzbu n d Stützpunkt Henny For ten Morgen Sonntag nachmittag f Viernheim E i II 1 11 D u N 9 i N schönstes u.ergreifenstes Tonfilmwerk ö 3 Uhr Freundſchaftsſpiel der an die geſamte Bevölkerung von Viernheim! Wiernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) 1. M. gegen.S., Ludwigs hafen. 3 Mannſchaft gegen Zu der am Montag, den 12. Mär z, abends 8½ Uhr, in den„Freiſchützſälen“ ſtattſindenden Käfertal Beginn 11 Uhr. Ju⸗ gend gegen Gartenſtadt Be⸗ ginn 9,80 Handballer in Friedrichsfeld.“ Abfahrt per Auto halb 2 Uhr am Lokal. Die Mannſchaften ſpielen in der gleichen Aufſtellungen wie am letzten Sonntag. Wir laden unſere geſchätzten Sports⸗ eimer Anzeiger Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl 1,40 Ml. frei ins Haus gebracht.— Gratis⸗Beilagen: wöchentlich 195„Jüuſtrierten Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Verkünd⸗ und Anzeigeblatt für Viernheim ſeit dem Jahr 1883 Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt a. M., Verantwortlich für den Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim. D. A. 1.84 1160 Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg. (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) freunde und Anhänger zu dieſem Spiele freundlichſt ein. Vereins⸗Anzeiger Säuger⸗Einheit. Die Singſtunde beginnt heute Der Vorſtand. Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter Zeile 2 Pfenni i nzeigen e U 1 ennig, Reklame 9 P bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inserate und Notizen vo. mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglickh ückſichti Für di f 1 1 Anzeig hkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen ſherden und bitte ich alle Sänger um dieſe Zeit im Lokal zu ſein. Der Vereinsführer. Geſamtverband der deutſchen Arbeitsopfer. Sonntag, den 11. März, nachmittags 2 Uhr, in der„Goetheſchule“ Mitgliederverſammlung. Der Obmann: Joſ. Neff 1. D. J. K. Viernheim e.V. Am Sonntag Ver⸗ bandsſpiele in Weinheim. Beginn 1. M. um halb 11 vormittags, 2. M. 12 Uhr— Handball: 1., 2. und Jugendmannſchaft Freundſchaftsſpiele in Ladenburg gegen die D. J. K. Anfang /22, 8, ½4 Uhr. Näheres im Schaukaſten. Der Sportleiter. Geſangverein„Liederkranz.“ Die Singſtunden beginnen von heute ab, punkt halb 9 Uhr. Das Erſcheinen aller Sänger iſt Ehrenſache. Der Vorſtand. Geſangverein„Sängertreue“. Heute Sams⸗ tag 8.15 Uhr Singſtunde für den Geſamtchor. Das Erſcheinen iſt Pflicht aller Sänger. Der Vorſitzende. Turnverein von 1893 e.V.— Handball.— Morgen Sonntag 1. und 2. Mannſch. ſpielfrei. Turnverein 1893 Jugd.— Hemsbach Jugd. Nachmittags 2 Uhr auf dem TV.⸗Waldſport- platz. Die Leitung. Hoferſpiel. Die Singſtunden finden künftig jeweils Sonntags nachmittags, mit dem morgigen Sonntag beginnend, im Karpfen ſaal ſtatt und zwar: Männer- und Frauen- chor um 1 Uhr, Schülerchor um /3 Uhr. Vollzähliges und pünktliches Erſcheinen iſt unbedingt erforderlich. Noch fernſtehende Sänger, die Luſt haben, ſich an der ſchönen Sache zu beteiligen, ſind freundlichſt eingeladen. Die Leitung. Männergeſang⸗ Verein 1846. Heute Abend 1 9 Uhr Singſtunde. Reſtloſes Erſcheinen erwartet. Der Vorſitzende. Teutonia Viernheim. Der Verein beteiligt ſich am Montagabend 8,30 Uhr an dem Licht- bildervortrag über Gas- und Luftſchutz im Freiſchütz. Ich bitte um vollzähliges und pünktliches Erſcheinen. Der Vereinsführer. Militär⸗Krieger⸗Verein„Haſſia“ Viernheim. Einladung! Zu der am Montag, 5 den 12. März abends 8.30 Uhr 5 im Saale zum Freiſchütz ſtatt⸗ findenden Kundgebung mit Lichtbildervortrag werden ſämt⸗ liche Kameraden höflichſt ein- geladen. Zuſammenkunft ſämtlicher Kameraden im Vereinslokal zur„Sonne“. Ich verlange unbedingtes Erſcheinen und Pünktlichkeit, weil jeder ſeine Anweſenheit beglaubigen muß und beiwohnen ſoll. Heil Hitler! Knapp, Vereinsführer. Kein Trinkzwang! Eintritt frei! Gemeindekaſſe. Das 3. und 4. Ziel Gemeinde-, Kreis- und Provinzialſteuer kann noch bis Dienstag nächſter Samstag ausnahmsweiſe ſchon punkt 8 Uhr Eintritt frei!— Bechtel. mit Lichtbildervortrag von Dr. Ing. Seidel, Darmſtadt laden wir die Einwohnerſchaft von Viernheim herzlich ein. In Anbetracht der volkswichtigen Sache muß es Jeder als ſeine Ehrenpflicht betrachten, an dieſer Veranſtaltung teilzunehmen. Muſik: Feuerwehrkapelle Viernheim ei d ten, Heſſ. Bürgermeiſterei Nat. Soz. Deutſch. Arb. Part. Franzke. Reichsluftſchutzbund Stützpunkt Viernheim Stütz punktleitung Woche ohne Pfandkoſten bezahlt werden. in naturlasſert Böller. LL Küchen und farbig lackiert 688. L178.][ L183] L228. 1 DL] UE L u. s. w.. Eiche m. nußb. Schlatzimme und poliert Us UL DU D Ebhestandsdarlehen werden angenommen. f Eröffnet im Hause Wasserstraße 6 Schön möbl. Zimmer mit oder ohne (Weißenberger) ein Spezial- Geschäft für Damen- u. Rinder-Melduno Schürzen- Wäsche Koſt, ſofort zu vermieten. Wo, ſagt der Verlag ds. Bl. 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In Rom wird erklärt, daß die bevorſtehenden Verhandlungen mit Dollfuß und Gömbös darauf hinzielen ſollen, einen wirtſchaftlichen Vertrag zu ſchaffen, dem ſpäter“ auch Deutſchland und die Staaten der Kleinen Entente beitreten könnten. Die Pariſer Reiſe des franzöſiſchen Botſchafters in Rom, Chambrun, wird mit ſolchen Vor⸗ ſchlägen in Zuſammenhang gebracht. Cham⸗ brun hat vor ſeiner Abreiſe mit dem italie⸗ niſchen Staatsſekretär Suvich konferiert und man deutet ſeine Aufgabe in Paris dahin, das Hindernis aus dem Wege zu räumen, das von Frankreich her dem neuen Donau⸗ bund entgegengeſtellt werden könnte. Frankr ei ch iſt denn auch in die Vermitt⸗ lerrolle zwiſchen Italien und der Kleinen Entente bereits eingetreten. Der ſüdſlawi⸗ ſche Geſandte in Paris, Spalaikowitſch, iſt nach Belgrad gereiſt, nachdem er eingehend mit dem franzöſiſchen Außenminiſter Bar⸗ thou verhandelt hat. In Paris hofft man alſo, daß Italien nicht daxan denkt, durch ſei⸗ ne öſterreichiſch⸗ungariſchen Pläne die Klei⸗ ne Entente zu umklammern, ſondern daß umgekehrt dieſer neue Staatenblock durch Hinzutritt von Rumänien, Südſlawien und der Tſchechoſlowakei eine Richtung einſchlägt, die auch in Frankreich begrüßt werden kann. Italien ſelbſt läßt auch die Möglichkeit des deutſchen Anſchluſſes an dieſes Syſtem als wünſchenswert bezeichnen, womit wohl nichts mehr als eine freundliche Geſte gelie⸗ fert wird. Die mitteleuropäiſchen Probleme, auch in wirtſchaftlicher Beziehung, können nicht gut vom Rande aus gelöſt werden, ſon⸗ dern tragen das Geſetz in ſich, daß ſie von der europäiſchen Mitte in Fluß gebracht werden müſſen, wenn ſie keine naturwidri⸗ ge Geſtaltung erfahren ſollen. Die franzö⸗ ſiſchen Wünſche und Hoffnungen, die teil⸗ weiſe ſo weit gehen, von einer Einigung zwiſchen Paris und Rom auf Ko⸗ ſten von Deutſchland zu reden, dürften daher etwas vorlaut ausgeſprochen ſein. Das Verhältnis beſonders zwiſchen Oeſter⸗ reich, Ungarn und der Tſchechoſlowakei, er⸗ fährt eine gewiſſe Belaſtung durch die dyna⸗ ſtiſche Agitation des Habsburger An⸗ hangs. Zwar erklären die Regierenden in Wien und(noch lauter) in Budapeſt, daß an eine Errichtung der Monarchie nicht zu denken ſei. Damit wollen ſie das Mißtrauen in den öſterreichiſchen„Nachfolgeſtaaten“ zerſtreuen. Andererſeits ſind die„Legitimi⸗ ſten“ ſehr eifrig am Werke. Die Mitglieder des Hochadels aus Oeſterreich und Ungarn — die Grafen Pallavicini, Colloredo⸗-Mans⸗ feld, Karolyi, Zichh, der Prinz Max von Hohenberg(Sohn des Erzherzogs Franz Ferdinand), die früheren Miniſter und Ge⸗ ſandten Wiesner und von Kallay an der Spitze— ſehen die Stunde als günſtig an. Sie verweiſen auf die Aeußerungen des Fürſten Starhemberg(der jetzt öſterreichi⸗ ſcher Miniſter werden ſoll) und des Vize⸗ kanzlers Fey, wonach zunächſt die Rückkehr der Mitglieder des alten Kaiſerhauſes nach ne geſtattet werden und die Frei⸗ gabe ihres Vermögens erfolgen ſoll. Die monarchiſche Gruppe iſt mit der früheren Kaiſerin Zita und dem vorgeſehenen Thron⸗ folger Otto, die in Belgien wohnhaft ſind, in ſtändiger Verbindung. Zunächſt ſoll die Ueberführung der Aſche des letzten Kaiſers Karl, der in der Verbannung auf den Azoren ſtarb, zu einer großen Kundgebun eſtaltet werden. Man hofft weiter, da Frankreich der Errichtung der Habsburger Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim — Montag, den 12. März 1934 515 Jahrgang Die Feierſtunde am 21. März Große Rede des Führers auf der Neichsautobahn Münthen—Laudesgrenze Berlin, 11. März. Ueber die Durchführung der großen Fei— erſtunde am 21. März, mit der der Groß⸗ kampftag der»Arbeitsſchlacht eingeleitet werden wird, erfährt der„Völkiſche Beob— achter“ folgende Einzelheiten: Den Mittelpunkt der Feier bildet ein Be⸗ ſuch des Führers auf der im Bau befind- lichen Reichsaukobahn München— Landes- grenze. Dork wird die geſamte Belegſchaft der Strecke angetreten ſein. der General- inſpekteur des deutſchen Straßenweſens wird dem Führer die Belegſchaft dieſer Strecke ſowie die aller übrigen im Bau be— findlichen Reichsaukobahnen melden. Es ſchließt ſich eine Beſichtigung an, nach der der Führer das Wort zu ſeiner Rede er— greifen wird. Die Feier auf der Strecke der Reichsautobahn München— Landesgrenze wird auf alle deutſchen Sender übertragen werden. Während der Beſichtigung ſpricht im Rundfunk Reichsminiſter Dr. Göbbels. Auf ſämklichen Bauſtellen der Reichsautobahnen ſind bereits um 10.30 Uhr alle Arbeiter der Strecke angetreten, die Neueingeſtellten in einer beſonderen Gruppe. Bis zum Beginn der Uebertragung der Feier auf der Münchener Autobahn werden der zuſtändige Gauleiter der NSDAP ſowie der leitende Bauingenieur der Reichsautobahnſtrecke kurz zu den Ar— beitern ſprechen. Von 11.00 Uhr bis etwa 11.50 Uhr wird die Feier aus München durch Lautſprecher übertragen. In allen deutſchen Betrieben wird ebenfalls die geſamte Belegſchaft ein— ſchließlich der Unternehmer antreten, um die große Feierſtunde mitzuerleben. In den Betrieben wird die Uebertragung aus Mün⸗ chen eingeleitet von Anſprachen des Be— triebsführers und der Beauftragten der Deutſchen Arbeitsfront. In allen Arbeitsdienſtlagern ſind die Arbeitsdienſtwilligen um 10.45 Uhr angetreten. Hier erfolgt die Uebertragung aus München nach einleitenden Worten des Lagerführers. In allen deulſchen Schulen verſammeln ſich die Schüler und Schülerin— nen und erleben die große Stunde mit. Hurchführung des Gemeinſchaftsempfangs Wie die Reichsſendeleitung mitteilt, wird die Durchführung der Aufgabe, jedem ſchaf⸗ fenden Deutſchen über Lautſprecher die Rede des Führers am 21. März zu Gehör zu brin⸗ gen, techniſch von den Funkwarten der NSdaAp übernommen. In zwei kurzen Vor⸗ trägen am 15. und 16. März werden Ober— poſtrat Dr. Wratzke und Dr. ing. Neſtel die techniſchen Maßnahmen beſprechen, die zur Durchführung notwendig ſind. Die Vorträ⸗ ge werden zu verſchiedenen Zeiten von ſämt⸗ PPP ͤVPPbGbGGbcbcccbccccc Monarchie keine Hinderniſſe in den Weg ſtellen werde, weil durch ſie eine gewiſſe Garantie gegen ein allzuſtarkes Übergewicht Italiens im Donauraum geſchaffen werden. könnte. Indeſſen iſt die volle Einigung zwiſchen den öſterreichiſchen nud den unga⸗ riſchen Legitimiſten über den Zeitpunkt einer Aktion noch keineswegs hergeſtellt, da in Ungarn ein gewiſſes Abwarten als rich— tig angeſehen wird. Alle dieſe Erörterungen zeigen nichts an⸗ deres, als die betrübende Tatſache, daß das politiſche Schickſal des deutſchen Oeſterreich immer mehr in das Kräfteſpiel anderer Na⸗ tionen hineingeſtellt worden iſt. lichen deutſchen Sendern wiedergegeben. Für alle an der Durchführung des Gemein— ſchaftsempfanges am 21. März Beteiligten iſt es deshalb wichtig, ſich dieſe Vorträge an— zuhören. Wirkungen der Ankündigung Skarker Auftrieb auf der Leipziger Meſſe.— 30 Prozenk Mehraufträge. Leipzig. 11. März. Das Meſſeamt gibt folgenden abſchließen— den Bericht über die Leipziger Meſſe: Am Samstag hat die Muſtermeſſe in der Leipzi⸗ ger Innenſtadt ihren Abſchluß gefunden. Ein Rückblick auf ihren geſchäftlichen Verlauf er— gibt, daß ſich die von allen Wirtſchaftskrei— ſen auf die Meſſe geſetzten Hoffnungen voll erfüllt haben. Es war nach allgemeinem Urteil eine typiſch„gute Meſſe“. Der Meſſeſonntag hatte im Zeichen eines Re— kordbeſuches geſtanden, und die zuverſicht⸗ liche Grundſtimmung, die er ſchuf, hielt bis zum letzten Tage an. Ueber der ganzen Meſſe lag das von der deutſchen Einkäufer— ſchaft ausgehende Gefühl der Gewißheit, daß es im Innern wieder aufwärts geht. Dieſes Gefühl erhielt ſeinen Auftrieb am Meſſe-Donnerskag, an dem die neuen gro- ßen Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen der Re- gierung im Rahmen der Frühjahrsoffenſive gegen die Arbeitsloſigkeit bekannt wurden. So kam es allgemein zu beſonnenen, aber großzügigen Dispoſitionen. Der Umfang der erkeilten Aufträge dürfte bei der Mu⸗ ſtermeſſe im Durchſchnikft um 25 bis 30 v. 5. höher liegen als im vorigen Jahr. Sehr aufſchlußreich für die Behauptung des Fortſchrittes der Wirtſchaftsbelebung iſt hier beſonders das gute Textilgeſchäft geweſen. Im übrigen war auch die Hebung der Inlandsumſätze in Spielwaren recht er⸗ freulich. Ein ähnliches Geſicht hat das Ex⸗ port geſchäft, obgleich hier einige Zweige, ſo Lederwaren, Möbel, Edelmetalle, Schmuck⸗ waren, Sportartikel und Beleuchtungskörper etwas ſchwieriger lagen. Andererſeits ſind aber gerade in dieſen Zweigen, die beſonders ſtark unter handelspolitiſchen Hemmniſſen leiden, ſehr zahlreiche neue Beziehungen angeknüpft worden, die künftig zu großen Exportaufträ— gen führen dürften. Die Geſamtbeſucherzahl wird ſich nach den vorläufigen ſtatiſtiſchen Erhebungen auf über 150 000 belaufen, darunter befinden ſich reichlich 16 000 Ausländer. Der bisherige Erfolg Die ſiegreiche Arbeitsſchlacht.— Geſamtenk⸗ laſtung 2,6 Millionen. Berlin, 11. März. Die jetzt für den Monat Februar bekannt— gegebene Zahl der untergebrachten Arbeits— loſen, die mit rund 400 000 weit unter dem bisher günſtigſten Monat November liegt, iſt in vielfacher Hinſicht beſonders intereſ⸗ ſant in erſter Linie deshalb, weil die De— zember⸗Zunahme von 3440000 Arbeitsloſen, die bereits im Januar zurückging, nun er— heblich unterboten iſt. Die Geſamkenlaſtung für das erſte Jahr belrägt etwa 2,6 Millionen, vom Februar 1933 bis Februar 1934 gerechnet. Von die⸗ ſer Jiffer enkfallen auf die Außenberufe eine Million, auf die Konjunkturberufe 1.6 Millionen. In der Zeit vom Ende Februar bis En⸗ de Oktober 1933, alſo dem erſten Abſchnitt der Arbeitsſchlacht, waren die Saiſonbe⸗ nen. Auch hier ſind die rufe und die Außenberufe gleicher Weiſe mit rund einer Million beteiligt. In der eigentlichen Winterperiode aber ver⸗ ſchob ſich dieſe Relation ziemlich erheblich: denn durch die winterliche Belaſtung ging die Zahl der Arbeitsloſen in den Außenbe⸗ rufen nur um 18 000, in den Konjunkturbe— rufen aber um 352 000 zurück, ein Zeichen dafür, daß einmal im Winter die Saiſon⸗ arbeitsloſigkeit erfolgreich bekämpft wurde, daß aber auch die Wirtſchaft ſich in natür⸗ lichem Auftrieb befindet. Dieſe Entwicklung hat ſich bisher auch fortgeſetzt. Am ſt ärkſten im Verlauf des erſten Jahres iſt der Rückgang in der Land- wirkſchaft, wo er 65 v. H. gleich 185000 Perſonen um⸗ faßt. Die Agrarmaßnahmen rung haben ſich alſo, wie die eindeutig beweiſt, hervorragend bewährt. In der verwandten Forſtwirtſchaft ſind ſie ähnlich günſtig; hier betragen ſie 85 v. H. gleich 21.000 Perſonen. Auf dem haus w irtſchaftlichen Arbeitsmarkt iſt ein Rückgang über 50 v. H. zu verzeich⸗ . Maßnahmen der Regierung, Steuererleichterungen uſw. deut⸗ lich wirkſam geworden. Aehnlich günſtig liegt es der Regie⸗ Ziffer ganz im Spinnſtoffgewerbe, wo der Rückgang rund 50 v. H. beträgt. Hier darf man wohl aus dem prozentual ſtarken Rückgang auf eine Hebung der Kon— ſumkraft ſchließen. Auch die Textil-⸗Induſtrie hat im erſten Jahre gut abgeſchnitten. Ins⸗ geſamt hat ſie in dieſem Jahre einen Rück— gang der Arbeitsloſigkeit von 45 v. H. zu verzeichnen. In der GEiſen- und Metall⸗ induſtrie betrug er 46 v. H. gleich 427 000 Arbeitnehmer. Allein für den Mo⸗ nat Februar dieſes Jahres betrug die Ziffer dieſer Neubeſchäftigten 51000 Perſonen, ein Beweis dafür, daß die günſtige Entwick— lung anhält. Unter dem Durchſchnitt liegen aus bekannten Gründen der Bergbau, bei dem der Rückgang 32 v. H. beträgt und die chemiſche Induſtrie mit 31 v. H. Aber hier iſt zu berückſichtigen, daß in beiden Zweigen verſucht wurde, die Zahl der Ve⸗ ſchäftigten durch Kurzarbeit und die Einfüh⸗ rung von Feierſchichten beſtändig zu erhal- ten. Bei den Angeſtellten iſt ein Rück⸗ gang von 28,4 v. H. zu verzeichnen. Hier lagen die Verhältniſſe beſonders ungünſtig: aber bei der Zerlegung in kaufmänniſche und techniſche Angeſtellte zeigt ſich ebenfalls die Belebung im Bau- und Bauſtoffgewer— be; denn von den techniſ en Angeſtellten konnten 42.6 v. H. untergebracht werden, während bei den kaufmänniſchen nur 28.5 v. H. wieder Arbeit fanden. Politisches Allerlei Berlin. Die Richtzahl der Großhandels- preiſe ſtellt ſich für den 7. März auf 95.9, ſie iſt gegenüber der Vorwoche(95.8) wenig verändert. London. Die Warnung Baldwins, im Un⸗ terhaus, daß England bei einem Fehlſchlag der Abrüſtungsbemühungen aufrüſten müſſe, wurde in drei Miniſterreden wiederholt und unter⸗ ſtrichen. London. Preſſemeldungen zufolge hat das Londoner Polizeipräſidium alle Hilfspoltzi⸗ ſten, die der faſchiſtiſchen Bewegung Sir Os⸗ 1005 Mosleys angehören, ihrer Poſten ent⸗ hoben. . —— — Staatsalt in München Der Führer ſpricht.— Nede des Miniſterprä⸗ ſidenten. München, 12. März. Trotz des rieſelnden Regens, der am Sonn⸗ tag früh in München einſetzte, war die Lan⸗ deshauptſtadt in ihrem Flaggenſchmuck in ge⸗ hobener Stimmung. Um 8.45 Uhr verkündete der Aufmarſch der Sa an der Luiſenſtraße die kommenden eindrucksvollen Kundgebungen anläßlich des großen Staatsaktes in der Aus⸗ ſtellungshalle. Kurz nach 10 Uhr trafen die Mitglieder der Staatsregierung ein, die durch feierliche Einholung dem Reichsſtatthal⸗ ter eine beſondere Ehrung bereiteten. Um 10.30 Uhr fuhren Reichsſtatthalter und Re⸗ gierung im offenen Kraftwagen zum Schau⸗ platz des Staatsaktes in der Ausſtellungs⸗ halle. Vor der Feſthalle hatten eine Ehren⸗ kompagnie der Landespolizei und ein Ehren⸗ ſturm der SA Aufſtellung genommen. Punkt 11 Uhr fuhr Reichskanzler Adolf Hitler mit ſeinem Stab vor, empfangen vom Reichs— ſtatthalter und den Mitgliedern der bayeriſchen Staatsregierung. Unter den Klängen des Ba⸗ denweiler Marſches betrat der Führer die Feſt⸗ halle. Staatsminiſter Eſſer ſprach die Eröff— nungsworte und dankte dem Führer, daß er der Veranſtaltung die Ehre ſeiner Anweſenheit geſchenkt habe. Sein dreifaches Sieg-Heil auf den Führer fand in der Rieſenverſammlung ein 82 Echo. Es folgte nun die Anſprache es Miniſterpräſidenten Slebelt, der u. a. betonte, daß ſich die bayeriſche Re— gierung bewußt ſei, daß ſie nicht kraft eige⸗ nen Rechtes, ſondern nach dem Willen des Führers als Organ der Bewegung ihr Amt führe. So werde die Regierung des bayeriſchen Landes weiterarbeiten. Wenn ſie materielles Vermögen und geiſtiges Gut dem Reich überantworte, ſo wiſſe ſie, daß dieſes Gei⸗ ſtesgut als wertvollſtes Erbgut vom Reich behandelt werde. Eine tauſendjährige eigene Geſchichte no. ruhmvoll, indem ſie ſich hin— einflechte in die neue Welt Deutſchlands. Die Rede ſchloß mit einem Sieg⸗Heil auf das neue Deutſchland und ſeinen Schöpfer und Führer Adolf Hitler. Nach dem der Rede des Miniſterpräſidenten folgenden Deutſchlandlied hielt der Führer ſelbſt eine kurze Anſprache, in der er auf die Bedeutung Münchens und Bayerns für die NSDAP und die deutſche Revolution hinwies und ſeinen alten Mitkämpfern den Dank aus⸗ ſprach. Die Anſprache des Führers Von hier aus, ſo führte der Kanzler aus, ging einſt der Kampf der nationalſozialiſtiſchen Bewegung. Jahrelang habe ich in dieſer Stadt gepredigt. Sie bleibt Ausgangspunkt unſerer Lehre, indem ſie die Leitung dieſer neuen Bewegung für immer in ihren Mauern be⸗ hält. Ich will nicht nur, daß dieſe Stadt, ſondern, daß dieſes ganze Land für alle Zukunft mit ein Pfeiler ſei des neuen Reiches. Die Bewegung iſt Deutſchland, die Bewe⸗ gung iſt das Deutſche Reich. Ein Jahr hat dieſe Bewegung nun in Deutſchland regi't, auch in dieſem Lande, und ſie hat ſich be⸗ mübt. die Fundamente eines Reiches auszu⸗ ene WN NN GN 8. N Die Reiserbank üühren, das nicht zehn oder zwanzig, oder 90 Jahre dauern ſoll, ſondern das Jahrhun⸗ derte zu beſtehen hat. Auch in dieſem Lande iſt in dieſem Jahre gearbeitet worden entſprechend den Richtlinien, die ich der Bewegung in ganz Deutſchland er⸗ teilte. Und es iſt erfolgreich gearbeitet wor⸗ den. Nicht das iſt das Weſentliche, daß die deutſchs Wirtſchaft wieder der Geſundung e wurde, daß in Deutſchland über 2,5 Mi! onen Erwerbslose in den Prodaktionsproze zurückgekehrt ſind, daß überall ein neuer Gaube eingezogen iſt, ſondenn entſcheidend it ezten Endes, daß wir in dieſem Jahr die Vorausſet⸗ zung ſchufen, für eine deutſche Wie der⸗ geburt, die vielleicht in 100, oder 200, oder 300 Jahren ſich auswirlen wird, Dankerfüllt gedenken wir derer, die durch ihre Arbeit das ermöglicht haben. Ich mußte ſchon neulich ſagen, daß ich auch nicht hier ſtünde, wenn ich nicht ſo viele Tauſende, Zehntau⸗ ſende und Hunderttauſende treue und brave, faſt ganz kleine Anhänger gehabt hätte, die namenloſen, unbekannten Treuen. Nirgends kann man ihrer mehr gedenken, als in dieſer Stadt, denn hier hat unſere Bewe⸗ gung begonnen, damals klein und unbekannt, und doch fanden ſich viele Hunderte, Tauſende und Zehntauſende, die ſich dieſem Erlöſungswerk der deutſchen Nation verſchrieben hatten. Ich möchte jetzt auch denen danken, die als Führer dieſer treueſten Anhänger heute vor einem Jahr auch hier in München und damit in Bayern die Konſequenz aus der geſchicht— lichen Situation zogen und die entſchloſſen und kühn auch hier das Steuer den frühe— ren Männern aus der Hand nahmen und es endgültig der Bewegung gaben. Sie haben mitgeholfen, in Deutſchland die nationalſo⸗ zialiſtiſche Revolution zu vollenden und ſie haben mitgeholfen, die Stärke des neuen Regiments im übrigen Deutſchland zu feſtigen. Ich bin glücklich und ſtolz, in Berlin jederzeit ſagen zu können: Wenn Sie heute von deutſcher Treue re- den, ſo müſſen Sie das ganze deutſche Volk meinen. Vom Süden bis zum Norden, vom Oſten bis zum Weſten gibt es nur einen Glauben und nur ein Bekennknis: Deukſchland und immer wieder Deutſchland! (Skürmiſcher Beifall.) So wollen wir uns denn in dieſer Stun⸗ de derer erinnern, die in dieſer Stadt und in dieſem Lande einſt für die Bewegung das erſte Opfer gebracht haben, der braven Män— ner, die vor der Feldherrnhalle fielen, der braven SA-Männer, die von Rotfront ermordet worden ſind, und der vielen Tauſende, die verletzt wurden. Ausfuhr ſit notwendig! Anſprache des Reichswirtſchaftsminiſters. Hamburg, 12. März. Auf dem Liebesmahl des Aſiatiſchen Ver⸗ eins hielt Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Schmitt eine Rede, in der er u. a. aus⸗ führte: a Die nationalſozialiſtiſche Staatsführung hat⸗ te es als ihre vordringlichſte Aufgabe ange⸗ ſehen, an eine organiſche Wiederbelebung der Inlandswirtſchaft heranzugehen und zu⸗ nächſt von dieſer Seite her dem drohenden Verfall unſerer Wirtſchaft ein kategoriſches Halt entgegenzuſetzen. Es kann n ft. geſagt werden, daß pi e 1 f gen Welt mit der unſrigen überhaupt nicht verglichen werden kann. Kein Land war durch eine vollkommene Inflation ſo ausgeblutet, kein Land hatte ein ſolches Heer von Ar⸗ beitsloſen durch Jahre hindurch wie unſer Deutſchland. Der Führer wird am Jahrestage von Pots⸗ dam, am 21. März, erneut das Signal zur Eröffnung der Arbeitsſchlacht geben und das Zulunftsprogramm der Arbeitsbeſchaffung entwickeln. Ein neuer Kampfabſchnitt beginnt. Wenn wir mit demſelben Schwung und mit demſelben Gemeinſchaftsbewußtſein an die Lö⸗ ſung der vor uns ſtehenden Aufgabe heran⸗ gehen, dann weiß ich, daß unſer Angriff von Erfolg ſein wied. Die nationalſozialiſtiſche Staatsführung iſt der privaten Wirtſchaft mit gutem Beiſpiel vorangegangen. Sie hat angepackt! Sie erwartet aber von der privaten Wirtſchaft, daß ſie das Gleiche tut. Kleinmut und Zaghaftigleit hat nie ein Voll aus ſeiner Not gefühcet. Wenn ein Voll auf⸗ bricht, ſo müſſen alle mitmarſchieren und wenn da Fehler gemacht werden, ſo bleibe leiner ſtehen und klage, ſondern vertrete ſeinen Standpunkt, aber marſchiere weiter. Wir müſſen alles daran ſetzen, daß unſer Export belebt wird. Die günſtige Geſtaltung der inneren Wirtſchaftslage bedingt eine Mehreinfuhr an Rohſtoffen. Unſere auslän⸗ diſche Lieferanten müſſen ſich aber mit uns dar⸗ über im Klaren ſein, daß dieſer für ſie gerade heute erfreuliche Abſatz nur dann geſund iſt und aufrechterhalten werden kann, wenn ſie auch von uns Waren abnehmen. Deutſchlands größte Autoſchau 400 Aukomobile und 125 Mokorräder werben um Käufer. Die diesjährige große Autoſchau in den Ausſtellungshallen am Kaiſerdamm in Ber⸗ lin bringt wieder eine große Zahl ganz we⸗ ſentlicher Neuerungen und Verbeſſerungen im Automobilbau. Bevor man die Haupt⸗ halle betritt, ſtößt man in der Zwiſchenhalle auf eine Ausſtellung von Behörden und Or- ganiſationen. Hier zeigt die deutſche Reichspoſt neben verſchiedenen Modellen von Nutzkraftwagen und Omnibuſſen in anſchaulichem Material auf, daß ſie mit ihren rund 1300 Kraftfahrzeugen den größ⸗ ten in einer Hand vereinigten Kraftfahrbe⸗ trieb Europas hat. Bei 1250 fahrplanmäßig betriebenen Linien wird täglich von 4000 Nehm— vom 15⸗ bis zum 505ſitzigen raftomnibus— eine Streckenlänge von 48 000 Kilometer im Dienſte der Allgemein⸗ heit gefahren. Auch die deutſche Reichsbahnge⸗ ſellſchaft macht den Beſuchern klar, daß ſie nicht nur auf der Schiene ſondern auch auf der Landſtraße ihre ganze Kraft einſetzt, um mit Sicherheit und Schnelligkeit die Wünſche ihrer Kunden zu erfüllen. Das na⸗ tionalſozialiſtiſche Kraftfahrkorps und der Deutſche Automobil⸗Club ſind zuſammen mit der Oberſten Nationalen Sportbehörde für die deutſche Kraftfahrt durch einen gemein⸗ ſamen repräſentativen Stand vertreten. Auch die Flieger-Landesgruppe 14 des Deut⸗ ſchen Luftſportverbandes und der Reichsver⸗ band der Automobilinduſtrie haben ihre Stände in der Zwiſchenhalle aufgeſchlagen. In der aroßen Halle am Funkturm konſtruktionen. Sehr ſchnell uß liche Erleichterung verſchaf vergeben, daß ich nicht ſchon geſtern zu Alex Reiſer ge— ſtehen 400 Aut w 125 und eine Fülle von ſtellen und e in neuen Jo und Innen⸗ * mann feſtſtellen, daß in einem Jah ſivſter Arbeit die Automobilinduſtr außerordentliche Forkſchritte gemacht hat. Nicht mehr übertriebener Komfort und Lu⸗ xus ſind bei der Geſtaltung der Modelle maßgebend geweſen, ſondern Stabilität, Geſchwindigkeit, unkomplizierte Be⸗ dienung, gediegene Ausſtattung und Be⸗ quemlichkeit und vor allem— darauf achten die heutigen Käufer mehr denn je— billige Unterhaltung des erſtandenen Objekts. Aus dieſem Grunde nehmen die kleinen Mittelwagen, die Kleinwagen und die Kleinſtwagen einen nicht unerheblichen Teil der Ausſtellung ein. Es gibt ſchon ſtabile, 120 beſonders für den Stadtverkehr brauch⸗ re 6 Fahrzeuge für nicht viel über 1000 Mark. und für die ein Benzinverbrauch von 6 und weniger Litern pro 100 Kilometer garan⸗ tiert wird. Aber auch für den verwöhnteſten Fahrer oder Wagenbeſitzer ſind Modelle aus⸗ geſtellt, die allen nur denkbaren Anſprüchen genügen. Es iſt hier eben alles zu ſehen, vom zweiſitzigen Dreiradwagen bis zum ſieben⸗ ſitzigen Spezialkabriolett, vom führerſchein⸗ freien Laſtendreirad bis zum Schwerlaſt⸗ kraftwagen. Die Krafträderabteilung wird ſo manchem Kenner und Fachmann das Herz höher ſchlagen laſſen. Eine umfangreiche Jubehörinduſtrie⸗ b Schau iſt von etwo 250 Firmen beſchickt worden. s fehlen ſelbſtverſtändlich nicht die Brenn⸗ ſtoff⸗, Oel⸗ und Fettvertriebsgeſellſchaften ſo⸗ wie die Werkzeugfabriken. Den Abſchlu bilden Automobilorganiſationen, Klubs un Fachzeitſchriften, die dem Autobeſitzer in der Unterhaltung ſeines Fahrzeuges jede mög⸗ 10 wollen. In den drei Hallen ſind 400 Stände aufge⸗ baut, in denen höchſte Leiſtung deutſcher und ausländiſcher Fabrikation gezeigt wird. Die diesjährige Schau iſt, mit einem Wort ge⸗ ſagt, die größte Autoſchau, die je in Deutſch⸗ land aufgebaut worden iſt. a Landesgrenzſteine dürfen nich entfernt werden Berlin, 11. März. Der Reichsminiſter des Innern hat den Länderregierungen mit⸗ geteilt: Nach mir vorliegenden Meldungen ſind an einigen Stellen der Landesgrenzen Grenzſteine unbefugt entfernt worden. Wenn auch nach dem Geſetz über den Neuaufbau des Reiches vom 30. Januar 1934 die Hoheits⸗ rechte der Länder auf das Reich übergegan⸗ gen ſind und damit die Landesgrenzen ihre Bedeutung als Hoheitsgrenzen verloren haben, ſo ſind dieſe jedoch nach wie vor Verwaltungs- und Eigentumsgrenzen geblieben, auf deren Kenntlichmachung durch die dort befindlichen Grenzſteine bis auf weiteres nicht verzichtet werden kann. Da die Wiederherſtellung ab⸗ handen gekommener Grenzſteine oft ſchwierig und mit erheblichen Koſten verbunden iſt, er⸗ ſuche ich ergebenſt, mit Nachdruck darauf hin⸗ 117 0 daß ihre unbefugte Beſeitigung un⸗ erbleibt. Nun ſaß Hanny dem Unterſuchungsrichter gegenüber schlieſt die Schalte ROMAN VON P. WILD Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale) 36 Frau Reiſer verſtand. Wie umſichtig das Mädchen war! Zuſtimmend nickte ſie. Sorgfältig verrührte Anna zwei Pulver mit dem Zitronenwaſſer, reichte es Hanny. In durſtigen Zügen leerte ſie haſtig das Glas. „Mutter, was ſoll nur werden, wenn ich morgen mit leeren Händen zu Alex Reiſer komme?“ Langſam überwältigte ſie die Müdigkeit, erlöſte ſie von Schmerzen und Unruhe. Einmal fuhr ſie jäh auf, ſetzte ſich aufrecht hin— der Traum kam wieder. Doch als ſie die Mutter an ihrem Bett fand, lächelte ſie beruhigt, lehnte ſich in die Kiſſen zurück und ſchlief wieder ein. . K 11*. Am anderen Morgen. Hanny ſtand gegen Dorotheas Willen zeitig auf. „Du mußt dich ſchonen, Hanny.“ „Schonen? Mutter, du weißt, ich habe eine Pflicht zu erfüllen.“ Zum erſten Male berührte ſie die Dinge unter ſtill⸗ ſchweigender Berückſichtigung der Mutter.„Ich muß zum Gericht, zu Alex“, ſetzte ſie leiſer hinzu. In Dorotheas Zügen regte ſich kein Muskel; ſie zeigten weder Verſtehen noch Abwehr. Inzwiſchen hatte ſich der Unterſuchungsrichter an⸗ gemeldet, um dem Brand und ſeinen Spuren im Hauſe nachzuforſchen. „Hanny, wird dir das Verhör auch nicht zuviel?— Ueberanſtrenge dich nicht!“ warnte Dorothea. „Etwas tun dürfen, iſt Wohltat; dies hilfloſe Zuſehen⸗ müſſen, die Dinge laufen laſſen, das iſt das Schlimme. Es iſt ſchon ſo viel unnütze Zeit verſtrichen. Ich werde mir nie gangen bin und ihm die Papiere gebracht habe.“ Frau Reiſer ſagte nichts. Anna half ihr beim Ankleiden; der Arzt war voll Lobes über den tadelloſen Verband. Alle trugen eine warme Dankbarkeit gegen Anna zur Schau, denn ſie hatte Hanny gerettet. „Herr Doktor, meine Tochter darf doch nicht ausgehen?“ fragte Dorothea den Arzt. Der ſchüttelte den Kopf. „Sie haben Fieber, gnädiges Fräulein; Sie ſollten eigentlich im Bett bleiben.“ „Unmöglich, Herr Doktor! Ich muß zum Gericht— heute vormittag noch!“ „Seien Sie vorſichtig, gnädiges Fräulein, und vergeſſen Sie nicht, daß Sie ſchonungsbedürftig ſind. Keine Extra⸗ vaganzen!“ „Extravaganzen, Herr Doktor? Es handelt ſich um ſehr wichtige Dinge, die unaufſchiebbar ſind.“ „So! Das heißt: Wenn Sie es verbieten, Doktor, gehe ich doch!“, überſetzte er kurz, und ſie ſtimmte zu. „Schön! Dann wird der Ausgang ſtattfinden, das heißt per Auto; aber hinterher legen Sie ſich hin. Gnädige Frau, nun bekommen Sie Arbeit— ich beſtelle Sie zur Pflegerin.“ Im ſtillen fand er, daß eine ſolche Beſchäftigung für die übernervöſe Dame eine geſunde Ablenkung ſei. „Inzwiſchen haben wir das reinſte Lazarett“, lächelte Frau Reiſer. „Wieſo? Wer iſt denn außer mir nicht wohl?“ fragte Hanny. „Berg hat ſich den Fuß verſtaucht.“ „Wann? Die Nacht war er doch hier im Zimmer.“ „Hernach hat er im Dunkeln eine Stufe überſehen und iſt gefallen; aber es iſt nicht ſchlimm.“ „Und wo liegt er denn, Mutter?“ „Er bat um Urlaub. Da er doch nicht arbeitsfähig war, habe ich ihn bewilligt— ſo iſt er fortgefahren.“ Hanny ſagte nichts; doch ſah ſie ſehr nachdenklich aus. 00* 1* und erzählte von dem nächtlichen Erlebnis. „Haben Sie niemanden in Ihrem Wohnzimmer gehört, gnädiges Fräulein?“ „Bewußt— nein! Allerdings war ich ſonderbar un⸗ ruhig und träumte ſchauderhaft.“ „Wurden Sie durch ein Geräuſch geweckt?“ „Ich nehme es an. Vielleicht war es auch durch den Rauch. Ich vernahm deutlich ein Geräuſch wie kniſterndes Brennen...“ „Keine Schritte?“ „Nein.“ „Sagen Sie mir eins: Wer wußte um die Papiere, die Sie in Ihrem Schreibtiſch aufbewahrten?“ Hanny zögerte, überlegte. „Wer war geſtern in Ihrem Zimmer? Hatten Sie Beſuch?“ Nachdenklich ſann ſie den verfloſſenen Stunden nach, ſuchte ſich jede Einzelheit zurückzurufen. Wer im Zimmer geweſen war, ſeit ſie die Papiere beſaß. a „Nein, Beſuch iſt nicht dageweſen, ſeit ich die Papiere aufbewahrte.“ „Und wer wußte darum?“ „Außer Mutter nur Herr Bremer“, antwortete ſie. „Der Teilhaber der Bank?“ „Ja, Herr Unterſuchungsrichter.“ „Er ſchaltet bei dem Verdacht aus“, ſtellte der Richter feſt.„Haben Sie ſonſt einen Verdacht? Einer von Ihren Leuten?“ g „Das nehme ich nicht an. Anna iſt ausgeſchloſſen...“ „Wer iſt dieſer Berg, Ihr Diener?“ „Berg?“ Sie überdachte ihre ſonderbare Antipathie und ſchämte ſich, aus ſolchem Grunde einen Menſchen zu ver⸗ dächtigen. Immerhin war ſein plötzlicher Unfall in Zu⸗ ſammenhang mit dem geforderten Urlaub merkwürdig. „Es liegt nichts gegen Berg vor, Herr Unterſuchungs⸗ richter.“ „Wir wollen ihn trotzdem im Auge behalten.“ Fortſetzung folgt.) Her Bücherwurm— ein armer Tropf. 1 nung der geſammelten Materialien. 3. Ausſcheidung der un⸗ aufnehmen. Nehmen wir an, der intelligente Leſer wäre im⸗ würde im Jahre 260 Bände, in dreißig Jahren 7800 Bände ſehr umfangreich ſind und einen ſchwer verdaulichen, wiſſen⸗ ſchaftlichen Stoff darbieten, ſchon eine beachtenswerte Leiſtung. in fünfzig Jahren 6000 Bände. mit ſchmerzlicher Reſignation wird man ihn wieder ſortlegen. er es einem Buche ſofort anmerkt, ob es ſorgfältig durch— Naturerſcheinung iſt zugleich Naturerkenntnis auf dieſer Stufe. Ueber die Kunſt des Leſens. Sechs Gebote: 1. Geſchickte Auswahl. 2. Sichtung und Ord⸗ nützen Talſachen. 4. Konzentriertes, aufmerkſames Leſen. 5. Vermeiden unnützer Lektüre. 6. Mit Unterbrechung(durch körperliche Uebungen) leſen. Die großen Bibliotheken des In⸗ und Auslandes zählen re Beſtände nach Hunderttauſenden, ja, nach Millionen von Bänden. Alljährlich erſcheinen Tauſende von neuen Werken. In der ganzen Fülle der Neuerſcheinungen befinden ſich Hun⸗ derte, die den Bücherliebhaber anziehen, deren Kenntnis dem Gelehrten, dem Schriftſteller unumgänglich nötig ſcheint. Angeſichts der zahlloſen Menge von Schriften erſcheint nun freilich guter Rat teuer. Die Leiſtungsfähigkeit des fleißigen Leſers kann es mit dieſem ungeheuren Wall von Büchern nicht ftande, wöchentlich fünf Bände zu leſen und zu verdauen. Das und in fünfzig Jahren 13000 Bände ausmachen. Dieſes Quan⸗ tum erſcheint aber winzig in Anbetracht der ſtändig, jedes Jahr wachſenden Literatur, die ein einziges Spezialgebiet umfaßt. „Andererſeits bedeutet das Studium, ja, nur das verſtänd⸗ nisvolle Leſen von fünf Bänden(in der Woche)!), die häufig Der verſtändige Leſer wird doch nur mit Gewinn leſen wollen, denn das bloße, ununterbrochene Leſen wäre ja ſinnlos! Auf jeden Fall iſt das oben angeführte Quantum ſchon viel zu hoch gegriffen. Selbſt wenn man ſo geſtellt iſt, daß man eine ununterbrochene Mußezeit dem Leſen widmen kann, wird man größere und kleinere Pauſen für die Erholung, den Per⸗ kehr mit Menſchen, für verſchiedene ſchriftliche Arbeiten nötig haben. Wollen wir verſtändig und gerecht gegen uns ſelbſt und doch duldſam dem übereifrigen Leſer gegenüber ſein, ſo müſſen wir, wenn es uns auch ſchwer fällt, das obengenannte Zuan⸗ tum von Büchern, das man bequem unter Bekcückſichtigung aller möglichen Fälle und Vorfälle bewältigen kann, ſtark herab⸗ ſetzen. Sagen wir auf zwei Bände je Woche, und fügen wir noch zwei Extrabände für den ganzen Monat hinzu, ſo kommen wir zu dem Ergebnis, daß ein normaler Menſch, der ſich ſeiner Leidenſchaft für die Bücher uneingeſchränkt hingeben kann, zehn vollwertige Bände allmonatlich mit Gewinnn zu leſen im— ſtande iſt. Das macht im Jahre 120 Bücher, in dreißig Jahren 3600, Da haben wir eine ganz reichhaltige, ſtattliche Bibliothek. Aber was bedeutet ſie gegen die zwei Millionen Bände, die beiſpielsweiſe die„Bibliothéque nationale“ zu Paris aufweiſt! Man braucht als eifriger Bücherfreund nur den Katalog einer Zrößeren Univerſitäts⸗ oder Stadtbibliothek durchzuleſen, und Das Bewußtſein, von den unzähligen bedeutenden und inter— eſſanten Werken nicht einmal alle hervorragenderen leſen zu können, wirkt ſaſt lähmend. Man vergegenwärtige ſich nur die Menge der Wiſſensgebiete: Altertumskunde, Kulturgeſchichte(alte und neue), Ge— ſchichte, Geographie, Völkerkunde, Soziologie, Wirtſchaftskunde, Staatslehre(alte und neue), deutſche und ausländiſche(fran— zöſiſche, engliſche, italieniſche, ſpaniſche, ſlawiſche, nordiſche, aſiatiſche uſw.) Literaturen, Kunſtwiſſenſchaft(Plaſtit, Malerei, Kunſtgewerbe), Muſik, Dramaturgie, Bühnengeſchichte, Philo— ſophie und Pſychologie, Religionswiſſenſchaft, Naturwiſſen— ſchaften(allgemeine Lehren und ſpezielle Lehrzweige) Dieſe einzelnen Diſziplinen umfaſſen noch verſchiedene Ab— teilungen. Es wäre ſchier zum Verzweifeln, wenn ſich nicht bei dem Bücherfreund mit der Zeit eine Leſekunſt herausbilden würde. Sie iſt insbeſondere den Gelehrten bekannt und läßt ſich ſchwer erklären. Es iſt etwas Rätſelhaftes, Kompliziertes dabei, eine eigenartige Begabung, die ja bei jedem auf ihre ganz beſondere Art ſich äußert. 8 5 Im allgemeinen muß der geübte Leſer bald ſo weit ſein, daß geleſen werden muß oder ob man ſich darauf beſchränken kann, es durchzublättern und einige Stichworte zu notieren. Der Kenner merkt ſich einige, blättert im Buche herum, lieſt eine oder die andere längere Stelle und weiß dann Beſcheid. Zum mindeſten wird er raſch wiſſen, was er von dem Buche für ſeine Zwecke verwenden kann. Denn zum kunſtgerechten Leſen gehört, daß man einem Buche das Wichtigſte und Wiſſenswerte entnimmt, um es dem eigenen Beſitz einzuverleiben. Je ge— ſchickter man das macht, deſto mehr Nutzen wird man ſpäter von dem geſammelten Material haben. Das Leſen iſt ein Er⸗ ziehungsmittel erſten Ranges, das ſorgſame Leſen aber— eine Kunſt, die geübt werden muß. Vor allem ſoll aufmerkſam geleſen werden. Man muß, wenn man ein gutes Buch in der Hand hält, ſeine Gedanken darauf konzentrieren. Die Außenwelt muß während dieſer Zeit für uns gar nicht exiſtieren. Sie iſt erſt dann wieder für uns da, wenn wir die Lektüre beendet haben. Nur ſo wird uns der Inhalt klar im Gedächtnis haften. Man leſe vor allem langſam. Das flüchtige Leſen hat gar keinen Zweck, und das ſchnelle Leſen ſtellt ſich mit der Zeit ſelbſt ein, nachdem das Gedankenleben an Elaſtizität ge— wonnen hat und wir raſcher verdauen gelernt haben. Vor allem ſoll man ſich davor hüten, unnütze Sachen zu leſen. Lieber alſo ſpazierengehen, baden, turnen, fechten, reiten oder ſonſt andere Sportkünſte treiben, die den Geiſt wieder auffriſchen. Man vergegenwärtige ſich auch ſtets, daß das Leſen eine Arbeit iſt, nicht bloß ein Vergnügen. Zuweilen bedeutet es eine große und ernſte Arbeit. Die Unterbrechung durch körperliche Uebungen wird gerade dem eifrigſten Bücherfreund die beſten Dienſte leiſten. Er wird nach jeder körperlichen 80 h leiſtungsfähiger ſein und dann mehr Gewinn vom Leſen haben Man ſchöpft gewiß aus Büchern nicht nur Wiſſen, ſondern auch Erholung, Heiterkeit und Troſt. Bücher erziehen uns zur Freiheit. Aber ſie können uns auch zum Verderben werden. Nur innerhalb der Grenzen des eigenen Weſens— und dieſe Grenzen lernt man bald genug kennen— läßt ſich etwas Er⸗ ſprießliches ſchafſen. Der Menſch als Romantiker und als Realist. Von Dr. Ernſt Wachler. Der jugendeiche Menſch der Vorzeit, der ſein Auge zum Himmel erhob, war Romantiker. Er iſt der Erfinder des Mythos, in dem er ſich die gewaltigen Himmelserſcheinungen mittels feiner Einbildungskraft ausdeutet. Dieſe urſprüngliche Poeſie und Wiſſenſchaft fallen nicht auseinander: das Denken und Dichten des urſprünglichen Menſchen ſtellt auch zugleich ein Wiſſen dar. Ein Weltblick, nicht frei von Schauern des erglaubens, aber doch voll Größe und Schönheit. Der gereifte Menſch einer hoch entwickelten Geſittung und Kultur ſweiß mit dem Mythos nicht mehr viel anzufangen. Unterhaltung⸗Wiſſen⸗Kunſt wenn man will, ſeinen Ableger, das Märchen, aus der Kinder— ſtube. Er iſt nicht mehr Romantiker, ſondern Realift. Seine Abſicht iſt auf reines Erkennen gerichtet und auf die Be— herrſchung der Naturkräfte, wozu ihm die Erkenntnis, die Wiſſenſchaft dient. Dieſe En wicklung des Menſchen vom Romantiker zum Realiſten, von mythiſcher Gebundenheit zu wiſſenſchaftlicher Erkenntnis, wiederholt ſich aber, mehr oder weniger, in jedem Menſchen der Gegenwart. Der junge Menſch iſt auch heute noch Romantiker: wie er die Neigungen und Beſchäftigungen des urſprünglichen Menſchen— des Waldläufers, Hirten und See— ſahrers— teilt, ſo teilt er auch ſeine romantiſche Erfaſſung der Welt: ſeinen Ueberſchwang, feine Begierde nach Abenteuern und Ruhm. Der reifere Menſch iſt kühler, iſt Realiſt: er ſtrebt, das Wirkliche ſcharf zu erkennen, ſich ſeiner zu bemächtigen und ſich dadurch die Kräfte der Natur untertan zu machen. Beide Male iſt das Ziel auf Aneignung und Herrſchaft über das Wirkliche gerichtet: aber mit verſchiedenen Mitteln. Man kann auch ſagen: der jugendliche Menſch iſt Idealiſt, der gereifte Realiſt. Der Unterſchied in der Erfahrung bedingt im weſent— lichen das abweichende Verhalten zur Wirklichkeit. Als typiſch für den angedeuteten Vorgang darf man vielleicht die Entwicklung Goethes bezeichnen. Und dieſe Entwicklung dürfte ſich um ſo ſtärker geltend machen, je mehr die Menſchheit vorſchreitet. Sollte es— trotz der furchtbaren Zerriſſenheit, die der Weltkrieg hervorrief und zur Folge hatte— jemals zu einer einheitlichen Beherrſchung der Erde durch einen Bund der Kulturvöller kommen, ſo wird dieſe Kultur im Zeichen der Naturwiſſenſchaften ſtehen. Nicht romantiſche oder nationale Geſichtspunkte werden entſcheiden— in denen die Völker ja gänzlich verſchieden und uneins ſind— ſondern allein naturwiſſenſchaftliche und techniſche. Anfänge ſolcher Kulturbeſtrebungen ſind doch ſchon vorhanden: wie die Entſendung von gemeinſamen Expeditionen zu aſtronomiſchen, erdkundlichen und anderen Zwecken gezeigt har. In der Ge⸗ meinſchaft dieſer wiſſenſchaftlichen Ziele werden ſich die Völker allmählich wieder zuſammenfinden müſſen, wenn anders nicht die Menſchheit in einen Zuſtand der Barbarei verfallen ſoll. So kann es allein der fortſchreitende Siegeszug der Natur— wiſſenſchaft ſein, von dem in Wahrheit eine Morgenröte für das Menſchengeſchlecht erhofft werden darf. Die Geſchichte eines Schnellzugsdiebſtahls. Der Scherz des Vaters. In dem Schnellzug Wien- Budapeſt hat ſich folgende Ge— ſchichte zugetragen: In einem Abteil erſter Klaſſe ſaßen mehrere Herren, darunter ein junger Mann, der ſich in eine Ecke gedrückt hatte und feſt ſchlief. Ein älterer Mann ſaß ihm gegenüber, in ein Zeitungsblatt vertieft. Nach einiger Zeit ließ er die Zeitung fallen, betrachtete einen Augenblick ſein Gegenüber und wandte ſich dann ſeufzend zu den Mitreiſenden:„Sie glauben gar nicht, was ich für ein Kreuz mit dem Jungen da, meinem Sohn, habe. Er hat förmlich die Schlafkrankheit. Wo er ſich nur hinſetzt, da ſchläft er ein. Man kann ihn kaum allein reiſen laſſen. Wenn er nun zum Beiſpiel mit einem Gauner allein in einem Abteil wäre. Sehen Sie mal!“ Damit nahm er dem Schlafenden die Brieftaſche aus der Bruſttaſche.„Da hätten wir das Malheur! Aber diesmal will ich ihm mal einen Schreck einjagen. Ich ſtecke die Brieftaſche ein. Wenn er erwacht, ſagen Sie ihm bitte nicht ſogleich, daß ich ſie an mich genommen habe. Ich gehe nur für einen Augenblick in den Speiſewagen. Mag er nur eine Weile zappeln!“ Damit ging er. Auf der Station Neuhäuſel erwachte der junge Mann. Er gähnte, rieb ſich die Augen, blickte auf den Bahnſteig hinaus und winkte dann einem Kellner, um ſich ein Glas Bier geben zu laſſen. Als er aber in die Bruſttaſche griff, um zu bezahlen, zuckte er zu- ſammen.„Wo iſt meine Brieftaſche?“ fragte er, ſchreckensbleich und zähneklappernd. Die Mitreiſenden fingen an zu lachen. Er aber wurde wild und rief nach dem Bahnbeamten. Da hielten es die Mitreiſenden doch für geraten, zu ſprechen und teilten ihm mit, ſein Vater habe ſich einen Scherz mit ihm ge— macht; er habe die Brieftaſche an ſich genommen und ſei damit in den Speiſewagen gegangen.„Mein Vater?“ rief der junge Mann.„Ich habe ja gar keinen Vater mehr!“ Da war die Reihe, zu erſchrecken, nun aber an den Reiſenden.„Der ältere Herr war nicht Ihr Vater?“—„Um Gottes willen!“ Nun ſprangen die Reiſenden alle auf und liefen in den Speiſewagen.“ In einer chineſiſchen Wäſcherei wird die Wäſche derart gemein behandelt, daß ſie ſehr bald kaputt gehn. Intereſſant iſt, daß man in Neuyork deutſche Strumpf⸗ warenerzeugniſſe billiger bekommt als in Deutſchlaud ſelbſt. Strümpfe, die in Deutſchland eine Mark das Paar koſten, gibt es dort für ſechzig Pfennige dieſelbe Sorte, trotz— dem ein hoher Zoll darauf iſt. Dabei kommt der größte Teil der Trikotagen und Strümpfe, die Amerika verſchleißt, aus Deutſchland, beſonders aus Chemnitz. Ein Kapitel für ſich, das aber, wenn man von Sauberkeit ſprechen will, nicht unerwähnt bleiben darf, bilden die Be— dürfnisanſtalten. Die ſind nun peinlichſt ſauber und— koſten⸗ los! Und allenthalben in ſo großer Anzahl vorhanden, daß ſie allen Anſprüchen genügen. In Wolkenkratzern manchmal zehn nebeneinander, und Waſchwaſſer und Seife darin, und des⸗ infiziert von oben bis unten. Selbſt öffentliche Anſtalten nd ohne Bezahlung Tag und Nacht benutzbar. Wer in der Fifth Avenue ausſpuckt und von einem Poli— ziſten geſehen wird, der bezahlt beſtimmt Straſe. Weiter weſt— lich und öſtlich, ſo gegen das Jtalienerviertel zu, oder bei den Niggern, iſt das nicht mehr der Fall. Da muß mau immer aufpaſſen, daß einem nicht irgend was von oben auf den Kopf kommt. Und ſo ſauber die Straßen um den Centra park herum ſind, ſo ſchmutzig ſind ſie dort, wo es zum geht. Der Amerikaner iſt immer peinlich ſauber und adrett Sonntagsanzüge gibt es nicht; der Anzug iſt immer ſauber und gebügelt. Der Arbeiter geht oftmals in ſeinen allerſchlech⸗ teſten Sachen auß die Arbeit, aber ſtets in einem ſauberen Heund und in guten Schuhen. Kilſch in der Wohnung. Nie ſollte man ſich dazu bereden laſſen, Kitſch in der Weh— nung zu dulden. Sei es aus Tradition, Pietät, Gewohnheit; einerlei: weg mit den Ueberbleibſeln einer verſchwundenen und veralteten Zeit! Die vielen Nippes in und auf Vertikos, Photo— graphien mit goldenen Rahmen, die ſchrecklichen Uebergardinen, die unhygieniſchen Uebergardinen uſw., dieſes alles ſolkte zum Althändler bringen. Dieſe Dinge verunzieren die 0 nung. Viel zu oft finden wir noch immer auf den Klavieren ſämtliche Bilder von Freunden und Bekannten aufgeſtellt; nur um Freunde und Verwandte nicht zu beleidigen, verſchandelt man damit das Zimmer. Fort mit den geſchmackloſen Reiſe andenken, den verſchnörkelten Vaſen, den Sofas mit Umbau Das alles iſt heutzutage nur unſchön wirkender Ballaſt, dem ſich der moderne Menſch nicht mehr belaſten ſollte. Außer— dem, wieviel unnötige Arbeit und Mühe muß an dieſe ce— ſchmackloſigkeiten jetzt noch verſchwender werden! Heutzutage können wir uns ſchon minkleinen Mitteln einen geſchmackvollen und behaglichen Raum ſchaffen. Vor allem ent— ferne man die Uebergardinen; die ſteifen Stühle tauſche man gegen einige Korbſeſſel ein; ſollte noch eine alte Kommode aus Mahagoni aus Großvaters Zeiten vorhanden ſein, ſo poliere man ſie auf; allen Krimskrams weg vom Schreibtiſch, an die Wände helle Tapeten; einfache Zeichnungen oder Radierungen in einfachen Rahmen an die Wand, die Fenſter bekleide man mit ſchlichten, hellen Mullgardinen; eine hübſche Vaſe mit blühenden Blumen wirkt behaglich und gemütlich; man wird, erſtaunt ſein über den hübſchen Eindruck eines ſolchen Zimmers. Beſitzt man Silber oder gutes Porzellan, ſo benutze an es auch; nicht ins Büfett verrammeln, bis einmal lommen; heutzutage können wir uns ja ſowieſo nicht. den Luxus eleganter Einladungen leiſten, deshalb wollen wir uns wenigſtens ſelbſt an unſeren paar hübſchen Sachen täglich erfreuen. Bi Ma. Ein Mitleidiger. In unſerer Mittelſchule kam zuweilen noch das Rohrſtöckchen zur Anwendung; aber Fräulein Voß griff doch recht ungern dazu und machte ihren Widerwillen gegen dieſes letzte Mittel den Kindern einmal damit klar, daß ſie ſagte:„Wenn ich euch prügeln muß, ſo tut mir das 13 dabei weher als euch die Haut.“ Fritz Schneider, dem ſonſt an Unverzagtheit nicht fehlte, merkte ſich dieſes Wort. Einmal war nun die Reihe an ihm, mit dem Stöckchen Be— kanntſchaft zu machen. Als Fräulein Voß zum erſten Sch ausholen will, ruft er entſetzt:„Fräulein, Ihr Herz, Ihr Herz!“ Sein Mitleid ſiegte. Man durchſuchte den ganzen Zug Keine Spur von dem älteren Herrn zu entdecken. Bis man endlich auf den Gedanken kam, er müſſe auf der Station Neuhäuſel ausgeſtiegen ſein. Aber unterdeſſen hatte ſich der Zug in Bewegung geſetzt, und der Gauner hatte Zeit, ſich in Sicherheit zu bringen. Ma. Amerika und die Sauberkeit. Von Peter Prior. Täglich ein friſches Hemd.— Keine Röllchen.— Die chineſiſchen Wäſchereien.— Die Sauberkeit der Fifth Avenue. Es gibt Verbrecher, die auf Reinlichkeit ſehr viel halten, und es gibt herzensgute Leute, die nur ſehr gelten baden gehen. Der Amerikaner iſt ein ſehr ſauberer und eitler Menſch, womit nicht geſagt ſein ſoll, daß eitle Leute immer reinlich ſind. Es gibt in Amerika wenige Wohnungen, in denen ſich nicht ein Baderaum oder wenigſtens eine Badewanne befindet. In den beſſeren Familien finder man luxuriöfe Badeeinrichtungen. Aber ich kenne einen Fall, daß ein Mann, der imſtande wäre, die ganze Reparationsſchuld Deutſchlands zu bezahlen, täglich vor dem Gang auf die Börſe ſich in einem Arbeiterbad tüchtig abduſcht und fünf Cents dafür bezahlt. Die Nähe der See bringt es mit ſich, daß die Bevölkerung der Küſtenſtädte die körperliche Reinigung mit dem täglichen Spaziergang verbindet. Daß weitaus der größte Teil deramerikaniſchen Bevölkerung täglich badet, iſt Tatſache. Arbeiter, die mit ſchmutziger Arbeit zu tun haben, baden täglich zweimal. Dies iſt um ſo leichter, als in den meiſten Häuſern im Keller der„Boiler“ ſteht— eine Warm— waſſeranlage, die in alle Wohnungen warmes Waſſer liefert. Infolge all dieſer Einrichtungen gibt kes in Neuyork wenig öffentliche Bäder. Hat doch ſelbſtverſtänolich jedes Hotel, jeder Gaſthof, ja, jedes Geſchäſtshaus ſeine Badeanlage. Mit Wäſche wird nach deutſchen Begriffen in Amerika Luxus getrieben. Der tägliche Hemdwechſel iſt etwas Selbſtverſtändliches. Kragen und Röllchen in unſerem Sinne finder man wenig. Der Amerikaner trägt ſeinen Kragen und ſeine Röllchen dort, wo ſie hingehören, nämlich am Hemd. Der abknöpfbare Kragen iſt natürlich verbreitet, aber der feine Mann trägt ihn nicht. Gummiwäſche oder Papierwäſche — ausgeſchloſſen! Ich erinnere mich deutlich eines Augenblicks, da ich als blutiges Grünhorn mit einem ſtolzen Packen Kragen, Stulpen und Vorhemdchen in eine Laundry ſtolperte, allwo zwei— Mädchen kann man nicht ſagen— Feen ihres Amtes walteten. Mit welch unbeſchreiblicher Nichtachtung diefe Damen meine Wäſche betrachteten, iſt nicht wiederzugeben. „Das iſt Chineſenwäſche“, meinte die eine leiſe. Damit wollte ſie ſagen, dieſe Wäſche gehöre in eine der tauſend chineſiſchen Wäſchereien, die es in Neuyork gibt, und die den Anſchein er⸗ Der Rationaliſt verbannt ſogar ſein verkleinertes Abbild, oder] wecken, als ob die Chineſen die Wäſcherei monopoliſiert hätten. Für den Haushalt. gewaſchener Kartoffeln mit etwas Honig vermiſcht, heiß und langſam gelöffelt, lindert die Heiſerkeit und behebt: Huſten zwei Eßlöffel voll reinen Spiritus und einen Löffel voll Honig auf einen tieſen Teller geſchüttet und angezündet. Die leicht abgekühlte Flüſſigkeit u gelöffelt, hilft raſch. Kyopfſchmerzenmittel. Reines, gutes Waſſer über den Duyſt! getrunken, behebt das Leiden bald. 1 Huſtenmittel. Das kochende Waſſer gut geſchäller, rein und Rauheit im Halſe. Bewährt hat ſich auch folgendes! 1 Verroſtete Wäſchekeſſel zu reinigen. Stalldünger, am veſten aus Pferdeſtällen, wird friſch in den Keſſel getan, mit Waſſer zum Kochen gebracht. Am zweiten Tage legt man drei bis vier Pfund Soda hinein, läßt alles gut kochen und ſchüttet die Flüſſigkeit aus. Jetzt werden die Keſſelwände geſcheuert und endlich trocken gerieben. Sollte nach einmaliger Reinigung der Roſt nicht verſchwunden ſein, ſo wird das Verfahren wieder holt. Reinigung weißer Seide. Man bearbeitet die weiße Seide mit einem wollenen Tuch, das zuvor in Magneſia getaucht wird. Die Seide wird dadurch wieder wie neu. Der alte Zumpt. Die lateiniſche Grammatik in Verſen. Als Karl Gottlob Zumpt 1814 Lehrer am Werderſchen Gymnaſium in Berlin wurde, fand er den lateiniſchen Unter— richt dort ſehr vernachläſſigt. Dies bewog ihn, ſeine„Regeln der lateiniſchen Syntek“ zu verfaſſen. In einem An⸗ hang hierzu ſind bereits die Zumptſchen„Genus-Regeln in Verſen, die auch heute noch Erwachſene in ihren Träußen mitunter in ihre Sextanerzeit zurückverſetzen, angegeben. In ſeiner„Lateiniſchen Grammatik“(1818) hat Zumpt dieſe Verſe dann noch weiter ausgebaut. Einige Beiſpiele ſeien mitgeteilt: „Was man nicht deklinieren kann, Das ſieht man als ein Neutrum an.“ Wörter auf„os“: männlich! Ausnahmen: Feminina ſind auf os Nur die beiden cos und dos: Os der Mund und os das Bein Müſſen immer Neutra ſein! Wörter auf„or“: männlich! Ausnahmen: „Neutra ſind auf or Marmor, gequor, cor; Feminini generis Iſt nur arbor(arboris)!“ Copyright by Martin Feuditwanger, Halle(Saale). — ee Madgbel g- — 1 No mean ug, 8 le b, Nl e 20. Fortſetzung. Nachdruck verboten. Die Feuerwehr raſſelte in den Hof. Schnell ſprangen die Leute in ihren Rauchhelmen von den Wagen und wickelten ihren Schlauch ab.. Die kleinen Eimer, die von den Frauen ins Feuer geſchwenkt wurden, verziſchten nur o, jetzt kam der große Waſſerſtrahl und ſpritzte in hohem Sogen in die Glut; aber es war zu ſpät, das Feuer hatte ſchon den Unterſtock des zweiten Hauſes ergriffen; ein Geruch nach verkohlten Kleidern und verbrannten Stoffen drang dort heraus; die Küchenfenſter brachen ſchon. Die Förſterin wollte noch einmal in das Haus. „Zurrrrück“, ſchrie Entges ſie an, der mit dunkelrotem Kopf an der Spritze arbeitete. Er gab ſeine Befehle ruhig, als ob er an der Dreſchmaſchine ſtände; währenddeſſen flogen ſeine Blicke ſuchend über den Hof— „Wo iſt meine Frau?“ rief er einen der Knechte an. Der wußte es nicht, es hatte ſie niemand geſehen. Merk— würdig, daß ſie jetzt nicht einmal heraufkam... Aber was war ſchließlich noch in dieſem Leben merk— würdig? Nicht einmal zum Gang in den Steinbruch ließen ſie einen Zeit... Beim Läuten der Feuerglocken hatte er ſeinen Namen rufen hören und ſich umgedreht, da ſah er Feuer auf ſeinem Hof. Und er war zurückgeſprengt.... Das Haus in der Mitte konnte ſeinetwegen abbrennen bis auf den letzten Reſt, aber ſeiner Mutter Haus mußte ktehenbleiben. Verfluchter Wind... Da lief ſchon eine zote Welle über ihr Dach. Hochauf ſpritzte der Strahl, der Wind hatte die augen, roten Feuerzungen herübergeſcheucht und fegte ſie nach links. Ein lauter Schrei. Die Weiber bekreuzigten ſich, nun ſiand auch der zweite Dachſtuhl in hellen Flammen.. Allmächtiger Gott, wenn der Hof abbrannte! Die Weiber liefen durcheinander, die Kinder rannten den Männern vor die Füße, alles eilte, zu retten. Schweigend, vor Schweiß triefend, arbeiteten die Männer aun der Pumpe. Der Schlauch, der bis zum Bruunen lag, hatte Riſſe in ſeinem grauen Bauch, feine Strahlen ſpritzten heraus... Er war von der Trockenheit gebrochen, er arbeitete nicht wie ſonſt... Sie ſuchten mit bent Waſſerſtrahl die brennenden Häuſer zu trennen, das Waſſer ſpritzte und fegte in ſtrammem Strahl zwiſchen den beiden Häuſern auf und nieder. Da tönte der Schrei einer Frauenſtimme durch die Luft. Alle ſahen einander entſetzt an. Wo kam der her? Das mittlere Haus war ausgebrannt. Der Große mit dem Schnurrbart warf ſich mit dem Rücken gegen die Haustür des Nachbarhauſes. Sie war abgeſchloſſen. Wie ſollte denn jemand in das leere, verſchloſſene Haus ge— kommen ſein— „Ulrich. Ulli!“ Entges ließ die Pumpe los und eilte nach der Tür. Von dort kam die Stimme. Ein Grauen lief ihm über den Rücken... Er rüttelte an der Tür, ſie war von innen abgeſchloſſen, der Schlüſſel steckte nicht mehr darin. War denn einer vom Haus— jpeicher vielleicht hinübergeſprungen, aus dem brennenden Hauſe in das andere...? Enutges hatte deutlich ſeinen Namen gehört. Es war die Stimme Sabines, die aus dem brennenden Hauſe klang. Er ſtemmte ſich gegen die Haustür, die Knechte halfen, die Tür gab nach, ſchwarzer Rauch quoll heraus. Ein Feuer— wehrmann im Rauchhelm tappte in die rauchige Finſter— nis hinein. „Die Leiter her!“ befahl Entges. Die Knechte ſchlepp— zen die große Leiter herbei. Sabine!“ rief er laut. Nie Lawine. Skizze von Peter Prior. (Nachdruck verboten.) Es war der erſte warme Sommer geweſen nach Wochen voller Katte und Näſſe. Der Föhn hatte dieſes Jahr ein gar graufaum Spiel getrieben, und die Schneewächten hingen dort hinein, wo ſonſt ſchon verheißungsvoll die Saat grünte. Das käme daher, hatte der Pfarrer geſagt, weil die Welt gar ſo viel gottlos geworden ſei. Beirut Ziegterwirt ſaßen ſie zuſammen ihrer neune, zehne. Der Wirt hatte wohl Wein im Keller, einen guten Terlaner, aber wer ſollte denn den bezahlen? Die Zeiten waren dahin, wo der Bauer ſein Viertel trank. Sie ſaßen und berauſchten ſich die Sinne mit Schnaps, hellem, ſcharfem Zeug, das wie Feuer in den Kehlen brannte und das der Wirt Weinſchnaps nannte Gleich hinter dem Wirtshaus fingen die Almen an, denn das Dorf lag hoch, und hinter dem letzten Bergrücken ragten aus den“ Schnee drei Spitzen in die Höhe; zackige Grate führten im Zickzack von einer zur anderen, und die mittlere, die ſie die Kreuzſpitze nannten, war die höchſte. Vom Tal ſah ſie aus wie eine Nadel. Auf dieſen Felſen lag die Abendſonne. Sie ſahen aus, als ob ſie im Feuer ſtünden, als ob ſie aus Gold wären; manchma wechſelte der Glanz ins Kupferige. Der blaue Früh— Uingshennmel darüber glich einer Stahlplatte. Wolkenlos lächelte er auf die Landſchaft, auf der, wie der Pfarrer ſagte, der Fluch Gottes lag Tief aus dem Tale klang die Abendglocke. Maiandacht. Die Bauern im Wirtshaus rückten zuſammen, die Fäuſte griffen nach dem Roſenkranz, und bald hallte der Name der Mutter Gottes durch den niederen Raum. Da war einer droben im Wirtshaus, der ſaß ſtill an einem offenen Fenſter in der Ecke und— betete nicht mit. Mit herabhängenden Armen ſtarrte er auf das Farbenwunder, das ſich aus dem Schnee erhob, auf das Alpenglühen und den blauen Himmel. Das Gemurmel der zehn Beter und das Klappern der Roſenkränze hörte er hier in nicht; ſein Wein ſtand, kaum berührt, vor ihm auf dem Tiſche. Und ſeine glänzenden Augen konnten ſich nicht ſattſehen. Als dite Bauern mit Beten fertig waren, ſaß der Fremde noch imnuter da und blickte auf ſeinen Altar hoch oben auf den Zinnen. Da ſtießen ſich die Bauern an und warfen finſtere Blicke auf den Gaſt. „Ein Bolſchewiſt is er“, meinte der Kirchbacher,„G'rad zur Malandacht net beten. Dös tun nur die, hat der Pfarrer ge⸗ ſagt.“ Der Wirt ſtand beklommen da, weil er den Fremden beherbergen wollte und vom Bolſchewismus nicht viel hielt! Und eine halberſtickte Stimme antwortete ſchwach von drinnen:„Hier— im Hauſe—!“ Sabine kauerte auf der Saalſchwelle, ſie hatte das Stim⸗ mendurcheinander näherkommen hören und unterſchied jetzt ſeine Stimme... Eine freudige Hoffnung blitzte in ihr auf, und während ſie ſich mit aller Kraft gegen das Zuſammenbrechen wehrte, rief ſie noch einmal: „Hier, hier bin ich, Ulli!“ In der Kammer wurde eine Scheibe eingeſtoßen jemand ſprang vom Fenſterbrett in das Zimmer, die Tür brach zuſammen. Und in dem ſchwelenden Rauch erblickten ſie einander. „Sabine...!“ Sie fühlte, wie er ſie an ſich preßte in verzweifelten Angſt.„Gott ſei Dank!“ Ein naſſer Lappen legte ſich auf ihren Mund; ihre Kräfte verließen ſie. ſchwaden erfüllt war. „Was haſt du da im Arm?“ ſtieß er mühſam hervor „Laß es doch fallen.“ Sie ſchüttelte den Kopf, ſie hielt die Geige feſt an ihre Bruſt gepreßt, und während ihr die Fäden der kleinen Geige in die Hände ſchnitten, fühlte ſie nur, daß ſeine Arme ſie wieder feſt umſchlungen hielten Die glühenden Schiefer und verbrannte Holzſtücke flogen vom Dach über ſie hinweg in den Hof, als er die Leiten hinunterſtieg, Sabine im Arm... . 1 K Der Lärm der Stimmen, das Arbeiten der Pumpen das Rufen und Schreien der Weiber und Kinder wan, verſtummt. Aus dem Dachſtuhl des erſten Hauſes drang noch ein ſchwacher Rauch; es kniſterte noch fort. Das waſſer triefende Dach war halb angefreſſen von den Flammen die Decken des oberen Stocks waren verſchont geblieben Von dem Mittelbau ſah man nur ein paar blauweiß ge ſtrichene Wände, leere Fenſteröffnungen und einen verkohl ten Trümmerhaufen von Decken. Balken, Schiefer und Dielen. Aus dem langen, rumpligen Schlauch, der wie eine große, graue Schlange in den letzten Zügen lag, ſicker— ten die Tropfen; er hatte ſeine Arbeim redlich getan. Die Philippsborner waren mit Frauen und Kindern ab— gezogen, die Feuerwehr hatte den Hof verlaſſen. Unter dem Nußbaum am Brunnen ſtanden die Knechte und wuſchen ſich die verräucherten Geſichter. Jetzt kam ihnen erſt Sicherheit und Ueberlegung. Und ſie erzählten einander, wie man es am beſten angefangen hätte, das Haus zu retten,„wenn die Feuerwehr gleich gekommen wäre...“ 5 „Dat Frauenzimmer“, erhob der alte Mathes ſeine Stimme, und wies mit dem Daumen nach den verkohlten Wänden hin,„dat is an allem ſchuld...“ Wo waren denn die beiden Frauen eigentlich? Fort⸗ gelaufen? Ei, da gab es wohl noch ein Nachſpiel? Der jüngſte Knecht zwinkerte: Nach Nordhauſen. Mutter und Tochter mit dem Mittagszug... Er hatte ſie geſehen. Plötzlich ſah einer zum Himmel auf, und ſagte ruhig: „Et regnet.“ Ein Rauſchen ſtrich durch die dichte Krone des Nuß— baums und ſchüttelte ſie. Der Himmel hatte ſich bezogen, und aus den ſchweren Wolken fielen Tropfen um Tropfen. „Ei, dat tut mir aber ſchlau!“ Der Mathes wiſchte ſich mit dem Aermel den Nacken ab. Aus der Ferne rollte dumpfer Donner auf, ein ſchwaches Blitzen leuchtete, dann begann der Regen raſch und heftig zu fallen. Die Mägde liefen nach der offenen Scheune. Gott ſei Dank, es reg⸗ nete... Auf die grau verſtaubten Blätter der Nußbäume rauſchte es ſacht. Niemand wollte es glauben, man miß⸗ Entges hatte ſie auf den Arm genommen und trug ſie durch eine leere Kammer mit weißen Wänden, die ſchon von Rauch traute erſt dieſem ſanften Tröpfeln und ſchaute zu dem Himmel auf. Aber der war weithin grau überzogen und undurchſichtig, und die Sonne zeigte ſich nicht mehr. Das ungewohnte Geräuſch des Regens hatte alles vor die Türen gelockt. Das regnete Talerſtücke.. Die Kinder prangen auf die Straße und ließen ſich die Köpfe naß regnen, ein langentbehrtes Vergnügen; ſie hoben die Arme, um den Regen aufzufangen und noch mehr Regen zu er⸗ bitten. Und das Rauſchen verſtärkte ſich, man ſah den Regen in faſt geraden Streifen herunterſtrömen. Gott ſei Dank! Wie ein erleichtertes Aufatmen ging es durch das Land. Die Männer auf den Feldern beeilten ſich, die naſſen Gäule intreibend, mit ihren vollbepackten Heuwagen trocken unter das Dach zu kommen. In ſtarken Strähnen goß der Regen herab. Das war kein Gewitterregen, kein vorübergehender Schauer, das war ein Regen, der das ganze Land mit ſeiner Flut über⸗ goß. Ah, das tat wohl, zu hören, wie es draußen plät⸗ ſcherte, rieſelte und gluckſte, die arme, wie ausgedörrte, Erde das Waſſer ſchluckte.. In den Gärten glänzten alle Blätter, die Gebüſche tropften, die Fluten ſchoſſen die Weinberge herab. Der verſchloſſene Himmel hatte ſich end⸗ lich aufgetan und tränkte die durſtige Erde mit Waſſer⸗ fluten, daß ſie ſich unter dem praſſelnden Naß wohlig zu verdurſteter nach langer Entbehrung. Mild und beruhigend hörte ſich dieſes ſanfte, gleich⸗ mäßige Geplätſcher an. Die Dachrinne gluckſte und das Regenwaſſer ſchoß die Steintreppe hinab in den Hof. Dieſes Geräuſch und einige Stimmen im Abenddunkel, bereinzelte raſche Schritte von Leuten, die ſich be— eilten, unter das ſchützende Dach zu kommen, erklangen hin und wieder, ſonſt war alles ſtill... Von dem Giebelzimmer aus ſahen Entges und Sabine hinaus in den Regen Sabine hatte ſich auf die Fenſterbank geſetzt und den Kopf an den Rahmen gelehnt; ſie atmete in vollen Zügen die friſche, duftende Regenluft. Ueberall rauſchte und rieſelte es, tropften die Dächer, und die Luft war ſo weich, ſo naß und dunſtig... In dem aufgefriſchten Garten zwitſcherten leiſe die Vögel... Nacken geſeſſen hatte, war noch nicht ganz aus ihren Gliedern fort; ſie fühlte ſich wie jemand, der aus einem ſchweren Schlafe erwachte... „Nun ſind ſie alle fort“, ſagte ſie, dem letzten Wagen nachblickend, der dort unten auf der Brücke dem Dorfe zu fuhr. 6 „Ja, und wir ſind übriggeblieben“, ſagte Entges. Da fühlte er plötzlich ihren Kopf an ſeiner Hand, und eine weiche Wange preßte ſich gegen ſeine Hand. Sie weinte... ihr Körper zitterte in ſchluchzender Bewegung. Mechaniſch ſtrich er ihr über das Haar. „Sabine, wir zwei ſind nun allein.“ Und er ſah ſie Fan Da warf ſie den Kopf zurück und ſah zu ihm auf mit Augen, in denen Tränen blitzten.„Ulli, weißt du, es gibt ein neues Leben... und wenn man daran glaubt—“ „Ja, wenn man das noch kann...“ 5 du das nicht können, Ulli? Ich— ich glaube daran— und du— du kannſt alles, was du willſt. Weißt du auch, was für ein Tag morgen iſt“ Er zog ſie an ſich. Seine Augen fragten etwas. Und die ihren antworteten, während ſich ihr zartes Geſicht mit heller, freudiger Röte übergoß. Ende. CCCCCCCͥ ĩð?;ͥ y ð ß]ðê d ĩͤ den Bergen oben. Die Fremden beteten ja alle nicht mit und waren doch keine Bolſchewiſten. Der Bolſchewiſt hatte ja kein Geld. In der Ecke ſaß der Einleger des Dorfes hinter dem Ofen. Wie der den Namen Bolſchewiſt hörte, horchte er auf. Weit offen ſtand der große zahnloſe Mund und die umbuſchten Augen blitzten tückiſch. Mühſelig erhob ſich der Alte, ſtolperte auf den Gaſt zu, und keifte:„Kunſt a beten da heroben und net ſo da— ſitzen als wie ein Heid'.“ Da erwachte der Fremde aus ſeiner Andacht und verſtand. Er hatte die Sitten der Leute verletzt. Aber lächelnd ſchritt er auf den Tiſch zu und entſchuldigte ſich, er habe auch gebetet, allerdings nicht auf Tiroler Art, auf ſeine Art, die vielleicht ebenſo gottgefällig ſei. Und die Bauern knurrten in die Bärte und antworteten gar nichts Da klang ein merkwürdiges Brauſen durch die Luft. Der Fremde blickte aus dem Fenſter. Unter den Zinnen hatte ſich etwas Weißes von der ungeheuren Weiße abgelöſt, die dort ſich im Keller verkrochen hatte, kam und riet dem Fremden, zu fliehen. Und als der die finſteren Blicke bemerkte, entfernte er ſich trotz der ſpäten Stunde von der Stätte des Unglücks. Der Einleger ſchlich ihm nach bis an eine Stelle, wo der Weg hinunter ins Dorf führte. Dort hatte der Alte ſeine Flinte verſteckt, mit der er ab und zu wilderte. Gerade an dieſer Stelle hatte die Lawine viel Geſtein und Schutt aus den Bergen mitgebracht und abgelagert. Und als der Fremde an einem ſolchen Schutthaufen vorbeiſchritt, ſchoß der Einleger und zer⸗ ſchmetterte ihm den Schädel. „Aha!“ ſagten ſie, als ſie mit Wagen hochkamen.„Da hat's ſchon einen derſchlagen.“ Und ihrer vier packten ſie den Toten auf eine Tragbahre und trugen ſie zu Tal. Die anderen fuhren weiter. Und oben wunderten ſie ſich alle, daß der Fremde nun doch auch erſchlagen worden ſei.„Gewiß ſei noch ein Stein gefallen“, meinte der Einleger.„Es ſei überhaupt kein Schad“ um den Bolſchewiſten. Mitbeten hätt' er ſollen. Gott hätte ihn deshalb geſtraft.“ breitmachte, und darüber ſtand es wie Föhnwölkchen. Und das Weiße wurde immer breiter und breiter, die Wolke immer größer und das Toben in der Luft immer ſtärker. Die Bauern ſprangen auf. Entſetzt erblickten ſie die bewegte Maſſe.„Eine Lawine!“ ſchrie einer, und ſchon ſtürzien ſie hinaus. Und ſie kam donnernd heran. Ueber die Alm fegte ſie hinweg, daß die Lärchen krachend zerbrachen wie Streichhölzer; vier Hütten hatte ſie ſchon verſchlungen. Der Fremde ſtand mit dem Einleger allein.„Bet', du Hund!“ ſchrie der Alte, und mit hocherhobenem Beil ſtand er vor den Fremden.„Du biſt ſchuld, Bolſchewiſt, an unſerem Verderben Dreißig Stückel Vieh ſind geſtern aufgetrieben und fünf Men ſchen liegen unter den Hütten!“ Da brach die Maſſe übers Dorf. Mit ungeheurer Wuch— legte ſie ſich über die Häuſer, ſtaute ſich an der kleinen Kirche ein wenig, um auch ſie dann zu zerreißen, raſte über den ſchmalen Anger hinweg über die zehn Geiſen, zerſchmetterte den Wetter— wald und fuhr gegen das Tal. Gerade vor einem Chriſtusbild blieb die Lawine ſtehen. Ihr Rand bildete einen weiten Bogen faſt bis an den Fuß der leuchtenden Zinnen. In dieſem Bogen war alles verwüſtet: von den Häuſern ſtanden nur kümmerliche Reſte. Aber viele Männer und Frauen lebten noch. Auch der Fremde hatte ſich aus dem Schutt herausgearbeitet. Aus den Tale hörte man die Glocken klingen, die Hilfe verſprachen. „Alſo nun auf, ihr Männer, retten und helfen!“ rief der Fremde den Erſchrockenen zu. Aber keine Hand rührte ſich, bis unter einem Schutthaufen ein Kindlein wimmerte. Da faßte der Fremde zuerſt nach dem Balken.. Der Einleger lorkelte von einem Bauern zum anderen.„Der Bolſchewiſt iſt ſchuld, er muß fort“, raunte ex den Leuten ins Ohr, die ihm mit halbem Ohr zuhorchten Der Wirt, der ſich Film- Allerlei. (Nachdruck verboten.) Film im Kloſter. ö Alle bisherigen Szenen, die in Klöſtern ſpielten, ſind in den Ateliers geſtellt worden, waren demnach nicht ganz echt. Jetzt iſt zum erſten Male die Erlaubnis zu Aufnahmen in einem Frauenkloſter gegeben worden, und zwar hat Roman Na⸗ varro dieſe Gunſt erwirkt. Er, deſſen Verkörperung des Ben Hur in dem gleichnamigen Werk noch in aller und beſter Er⸗ innerung iſt, ſtammt aus einer ſtreng katholiſchen Familie. Zwei ſeiner Schweſtern leben im Kloſter San Saturino bei Madrid, zwo kürzlich„Ben Hur“ vorgeführt wurde und auf alle Nonnen einen groſen Eindruck machte. Dort werden auch die Szenen gedreht werden, die in Navarros neueſtem Werk ſpielen. ö 60 000 in einem Film. Die größte Zahl von Mitwirkenden, die jemals gemeinſam auf der Leinwand erſchienen ſind, dürfte„Das Grabmal einer großen Liebe“ auſweiſen, eines von Franz Oſten für die Bri⸗ tiſh National in Indien gufgenommenen Werkes. Der Fürſt von Jaipur, der die Exlaubnis zu Aufnahmen in west 11 e e nicht zu Delhi und in den Gärten des Taj Mahal gab, weniger als 60 000 Komparſen in echten Koſtümen und Waffen zur gen 8 0 ferner unendliche Scharen von Pferden, Kamelen und Elefanten. Die Ufa hat das Vertriebsrech Deutſchland erworben und bringt das Standardwerk! ber in ihren Theatern heraus Gebt dem Handwerk Aufträge dehnen ſchien und das Waſſer in ſich aufſog wie ein Halb⸗ Sabines Geſicht war noch blaß. Die Angſt, die ihr im Sie ſchlang ihre Arme um ſeinen Hals.„Warum ſollſt IH I. tanzen . (Parteiamtliche Veröffentlichungen der NSDAP., Ortsgr. Viernheim und der Unterformationen). NS DA FP., Ortsgruppe Viernheim Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19. Geſchäftsſtunden⸗ Einteilung: N. S. B.O. und Deutſche Arbeitsfront: Jeden Montag, Mittwoch u. Freitag, abends 79 Uhr Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag, abends 7—9 Uhr Kaſſenverwaltung der Ortsgruppe: Jeden Donnerstag, abends 7—9 Uhr Der deutſche Jugend ⸗ Kampffilm „Hitlerjunge QAuex“ am 13., 14. und 15. März im Central⸗Film⸗Palaſt, Schulſtr. Unſere Parteimitglieder, die Angehörigen aller Unterformationen und der Untergliederungen ſind verpflichtet, zur Unterſtützung der H J ſich dieſes grandioſe Filmwerk anzuſehen. Es zeigt den Kampf, den auch die Jugend Adolf Hitlers für die Idee ihres Führers miterlebt und mitgekämpft hat Die H J hat den Vertrieb der Karten zu ermäßigten Preiſen übernommen. Solche werden an die ganze Einwohnerſchaft durch die H J in gleicher Weiſe zum Verkauf gebracht. Der Beſuch dieſes Films wird der geſamten Bevölkerung beſonders anheim geſtellt. Heil Hitler! Preſſeamt⸗Propagandaleitung. Die NS und die Deutſche Arbeitsfront be⸗ teiligt ſich geſchloſſen an der Filmvorführung „Hitlerjunge Quex“. Eintrittskarten werden von der Dienſtſtelle der NSBO zu dem er⸗ mäßigten Preis von 0,40 Mk. abgegeben und ſind bei den Amtswaltern erhältlich. Die Karten müſſen bis ſpäteſtens Montag abend abgeholt ſein. Für die NSBO⸗Mitglieder wird der Film am Mittwoch, den 14. März für die Mit⸗ glieder der Arbeitsfront am Donnerstag, den 15. März ds. Is. vorgeführt. Ich erwarte von allen NSBO und Arbeits- frontmitgliedern, daß Sie ſich dieſen Film anſehen. Heil Hitler! Preſſe- und Propagandawart der NSBO. Hitlerjunge QAuex im Central-Film⸗Palaſt vom 13. bis 15. März. In einer Reihe erſchütternder Bilder erzählt uns dieſer Film von dem Kampf und der zähen Opferbereit⸗ ſchaft der Hitlerjugend in den Tagen der Macht⸗ ergreifung durch unſern Führer. Ein Kampf war es, wie er ſich hundertfach in den Ar- beitervierteln unſerer Großſtädte abſpielte, und den unſere begeiſterte Jugend ſo oft mit ihrem Leben und Blute weihte.— Volksgenoſ⸗ ſen, ſchaut euch dieſen Film an! Laßt euch mitreißen von dem Opfergeiſt unſerer Jugend, auf daß auch ihr lernt, freudig die Opfer zu tragen, die die Not der Zeit noch von uns verlangen wird. Damit tragt ihr auch einen Teil der Dankesſchuld ab gegen dieſe jugend⸗ lichen Mitſtreiter Adolf Hitlers, deren Parole noch immer lautet:„Kampf für das Volk!“ wenn auch heute in der Form:„Kampf gegen Hunger und Kälte!“ Gebt auch euren Kin dern Gelegenheit, ſich dieſen Film anzuſehen, euren Kindern, die nach dem Willen unſeres Führers mithelfen ſollen an dem Neubau un⸗ ſeres Vaterlandes. Sie werden an dem Schick⸗ ſal unſeres Hitlerjungen Quex die Wahrheit des Wortes erkennen: Leben heißt dienen und opfern für unſer ge⸗ liebtes deutſches Volk! Der Ortsgruppen⸗Filmwart. Betr. Karten zum Film„Hitlerjunge Quex“ ſind in beſchränktem Umfange an die Unter⸗ gliederungen ausgegeben. Es gelten braune Karten für Dienstag weiße Karten für Mittwoch rote Karten für Donnerstag. Eingeteilt werden für die Aufführung am Dienstag zum Beſuch: PO, NS KO, RDB, NS, Amt für Beamte, HJ, BDM, NS⸗ Frauenſchaft, für Mittwoch: NSBO und Gewerkſchaften, Sa, San, SS, SSM, SuM, Ng, SA⸗ Spielmannszug, für Donnerstag: Deutſche Arbeitsfront, NS⸗ Bauernſchaft. Kartenvorverkauf für Dienstag⸗Aufführung: Montag abend 7—8 Uhr Kartenausgabe an die Führer der Unterfor⸗ mationen für Mittwoch⸗ u. Donnerstag-Auf⸗ führung: Montag abend von 8—9 Uhr in der Parteigeſchäſtsſtelle. Der Eintrittspreis beträgt 40 Pfg. Der HJ⸗Gefolgſchaftsführer Froſchauer mel⸗ det am Montag abend 7 Uhr den Stand des Kartenverkaufs und veranlaßt die Kartenbe⸗ ſchaffung. Heil Hitler! Preſſeamt⸗Propagandaleitung N. S.⸗Bauernſchaft. Wir machen unſere Mitgliedrr auf die Veranſtaltung des Reichs⸗ luftſchutzbundes am 12. 3.(Montag) abends 8½ Uhr im Freiſchütz beſonders aufmerkſam. Die Teilnahme an dieſer wichtigen Veran- ſtaltung iſt Pflicht. Der Ortsbauernführer Roos. An alle Volksgenoſſen! Ab 1. Januar erſcheinen die Monatshefte: „Parteiamtliches Aufklärungs- und Redner⸗ Informationsmaterial der Reichspropaganda⸗ leitung der NSDAP.“ Herausgeber: Reichspropagandaleiter Dr. Goebbels Das Material erſcheint monatlich einmal und enthält auf 16 loſen, gelochten, doppelſeitig bedruckten Blättern ausführliche Aufſätze über die verſchiedenen Gebiete von Politik und Wirt⸗ ſchaft. Der Preis iſt 20 Pfg. für jedes monat⸗ liche Material. Jeder Volksgenoſſe kann es be⸗ ziehen. Beſtellungen ſind auf der Geſchäftsſtelle während der Geſchäftsſtunden(Montags und Donnerstag 19—21 Uhr) zu beantragen oder ſchriftlich einzureichen. Heil Hitler! NSDAP., Ortsgruppe Viernheim Preſſeamt— Propagandaleitung Lokales Vom Sonntag Der geſtrige Sonntag war trüb und regen⸗ ſchwer. Nachdem es bereits die ganze Sonntag Nacht durchgeregnet hatte, war auch der Sonn- tag, trotz des zeitenweiſe prächtigen Sonnenſcheins, nicht regenfrei. Beſonders am Nachmittag ſetzte wieder heftiger langanhaltender Regen ein, der alles durchweichte. So bieten auch die Orts- ſtraßen heute ein betrübliches Bild. Der Boden iſt aufgeweicht und zahlreiche Waſſerpfützen be⸗ decken Straßen und Wege. So war der geſtrige Sonntagsbetrieb überall in gemäßigtem Rahmen. — Am Vormittag hielt die Hitler⸗Jugend mit dem Jungvolk und der B. D. M. zuſammen in eine überaus ſtattliche Zahl der Jugend von Viern⸗ heim bildent, einen Werbeaufmarſch durch ver⸗ ſchiedene Ortsſtraßen, der am Rathaus durch eine eindrucksvolle Kundgebung unterbrochen, zum Kaiſerhof führte, wo dann noch die Rede des Reichsjugendführers angehört wurde.— König Fußball demonſtrierte in Mannheim und zwar war es das Spiel zwiſchen VfR.⸗Mannheim und Sportverein Waldhof, das 15000 Zuſchauer auf den Platz an den Brauereien brachte, wo um die Meiſterſchaft des Gaues 14 geſpielt wurde. 2:2 endete das raſante Treffen, wozu auch ſehr viele Viernheimer Sportfreunde geeilt waren. — In Viernheim ſpielten die„Grünen“ gegen A. S. V. Ludwigshafen und konnten erſatzgeſchwächt nur ein Unendſchieden 2:2 herausholen. Am nächſten Sonntag findet das vorletzte Verbands- ſpiel gegen Altrip in Altrip ſtatt. Dort wird es beſtimmt wieder heiß hergehen.— Die D. J. K.⸗Fußballer ſicherten ſich geſtern in Weinheim die Meiſterſchaft der Kreisklaſſe 2 mit einem 1:5 Sieg. Wir gratulieren der wackeren DI K. Elf die ungeſchlagen und ohne Punktverluſt durch's Ziel gehen konnte.— Am Abend fanden in zwei Lokalen, im„Löwen“ und im„Lamm“ Konzerte ſtatt, die ſich eines recht guten Beſuches erfreuten und einen ſchönen Verlauf nahmen. Der Polizeibericht der letzten Woche meldet folgende Anzeigen: 2 wegen Tierquälerei und 3 wegen Vergehen gegen das Geſetz der Sonntagsruhe und zwar wegen Ueberarbeit in Friſeurgeſchäften. Sterbetafel. Unſer hochachtbarer iſrae⸗ litiſcher Mitbürger, Herr David Stern- heimer, Inhaber der bekannten Eiſenhandlung, iſt Samstag Nacht unerwartet geſtorben. * Eine Scheibe zertrümmert. Von un vernünftiger Bubenhand wurde heute Nacht die Scheibe am Aushängekaſten des Herrn Joh. Valt. Hofmann, Futtermittelgeſchäft, welcher an der Mauer gegenüber der Kirche angebracht iſt, zerſchlagen. Hoffentlich gelingt es, dieſen Buben, der aus Unverſtand Werte zertrümmert, habhaft zu werden und ihn ſeiner gerechten Strafe zu⸗ zuführen. „ Viernheimer vergeßt nicht die Veranſtaltung des Reichsluftſchutzbundes heute abend 8 ¼ Uhr im Freiſchütz! Beweiſt Guere vaterländiſche Geſinnung und erſcheint in Maſſen. 1300 Teilnehmer waren es in Heppenheim. Will Viernheim zurückſtehen, wenn es den Schutz von Familie und Vaterland gilt? Vereinigte Feuerwehrkapelle. Die Mitglieder der Feuerwehrkapelle treten heute abend ¼ 8 Uhr zu einem kurzen Werbekonzert anläßlich der im Freiſchütz ſtattfindenden großen Kundgebung des Reichsluftſchutzbundes am Rat- haus an. Vollzähliges und pünktliches Er- ſcheinen wird erwartet. D. J. K. Viernheim e. V. Auf die heute Abend ſtattfindende Kundgebung mit Licht- bildervortrag des Luftſchutzbundes machen wir unſere Mitglieder aufmerkſam und bitten der Einladung reſtlos Folge zu leiſten. Näheres im Vereinsanzeiger. Reichsbürgſchaften für Kleinwohnungen Der Reichsarbeitsminiſter hat die bisherigen Ausführungsbeſtimmungen für die Uebernahme von Reichsbürgſchaften für den Kleinwoh— nungsbau aufgehoben. Gleichzeitig ſind im Deutſchen Reichsanzeiger neue Beſtimmungen veröffentlicht worden. Das Ziel iſt die Be— ſchaffung geeigneter Wohnungen für die wirt— ſchaftlich ſchwächere Bevölkerung. Dementſpre— chend muß zur Erzielung von Mieten und Laſten, die von dieſen Schichten wirklich getra— gen werden können, jeder überflüſſige Auf— wand bei dem Bau der Wohnungen ver— mieden werden. Als Wohnungsgröße wird bei Einfamilienhäuſern eine Wohnfläche bis zu 100 Quadratmeter, in Ausnahmefällen bis zu 120 Quadratmeter, und bei Geſchoßwohnun— gen bis zu 75 Quadratmeter, in Ausnahme⸗ fällen bis zu 90 Quadratmeter, zugelaſſen. Vorausſetzung iſt dabei, daß die Bauvorhaben mindeſtens vier Einfamilienhäuſer oder bei Ge— ſchoßbauten mindeſtens vier Wohnungen ent— halten. Verbürgt werden nachſtellige, in der Regel unkündbare Tilgungshypotheken, die ſich Bau⸗ herrn ſelbſt beſchaffen müſſen, bis zu einer Be⸗ leihungsgrenze von 75 v. H. des geſchätzten Bau⸗ und Bodenwertes. Eigenkapital muß der Bauherr mindeſtens in Höhe des Wertes des aufgeſchloſſenen Grundſtückes beibringen. Be⸗ ſonders iſt darauf hinzuweiſen, daß die Bau⸗ arbeiten vor der Entſcheidung über die Reichs⸗ bürgſchaft weder begonnen, noch feſt vergeben werden dürfen. Die Anträge ſind bei den von den Oberſten Landesbehörden beſtimmten Stel⸗ len und gleichzeitig bei der Deutſchen Bau- und Bodenbank AG. Berlin We 8, Taubenſtraße 48⸗49, die im übrigen zur Trägerin des Ver⸗ fahrens gemacht worden iſt, einzureichen. 0 * Weintrinlen iſt kein Luxus. Der Landes⸗ obmann der NSBO. und Treuhänder der Arbeit für den Bezirk Rheinland, Staatsrat Willi Börger, veröffentlicht einen Aufruf an die geſamte deutſche ſchaffende Bevölkerung, der das Ziel verfolgt, mit den weit verbrei⸗ keten Vorurteilen überc das Weintrinken auf⸗ zuräumen. Schuld an den unwürdigen Löh⸗ nen der Winzerarbeiter ſei allein die Tatſache, daß Millionen Menſchen der Anſicht ſind, Weintrinken ſei Luxus. Es ſolle nun nicht etwa der Völlerei und Trinkerei das Wort geredet werden, ſondern man wende ſich nur gegen eine verderbliche, wahnſinnige Auffaſ⸗ ſung über vernünftige Dinge des Lebens. In Deutſchland ſet der Alkoholverbrauch am nied⸗ rigſten von allen europäiſchen Ländern. Be⸗ ſonders kraß ſei der Unterſchied beim Wein⸗ verbrauch. Der deutſche Weinbergsarbeiter, ſo heißt es am Schluß des Aufrufs, der deut⸗ ſche Winzer, ſtreckt die Hand aus nach dem deutſchen Arbeiter und bittet um Verſtänd⸗ ais für den deutſchen Weinbau. Unſere Fahne iſt die neue Zeit! Der Film vom„Hitlerjungen Quex“ im Central⸗Film⸗Palaſt am 13., 14. u. 15. März der ganzen Einwohnerſchaft empfehlend! Früher.... Was ſahen wir früher für Filme? Eine ſkrupelloſe Kulturbürokratie miß— brauchte Bühne und Film. Man ſetzte dem Volk Bilder vor, denen der übelſte Straßencharakter anhaftete, die nichts waren als ein Animiermittel für„Bourgeois“ und„Prolet“, es waren Ge— werbefilme, die nur das Geld aus der Taſche ſtahlen. Man führte ſie bewußt in ein ſolch niedriges Milieu durch kitſchige, ſchlüpfrige Auf⸗ machung und vergiſtete damit das Seelenleben eines ehrlichen, anſtändigen Volkes und ſeines Charakters. Kein Inhalt von völkiſch⸗ethiſcher Kultur ward den Aufführungen beigegeben. Geiſt und Seele wurden unterjocht, brutaler Geſchäfts⸗ geiſt ſpiegelte ſich auf der Leinwand, ein Auf⸗ peitſchen von Sinnen und Trieben erfolgte, wäh⸗ rend ein Volk in bitterſter Not ſo dringend Ruhe brauchte. Jetzt.... Ausgelöſcht! Der neue Geiſt hat damit aufgerdamt, der Film und die Bühne wurden der Kultur zurückgegeben. Er wird von völkiſchen, revolutionärem Geiſt getragen, er er⸗ hält deutſches Weſen und deutſches Denken. Und dieſe neue künſtlerifche Kraft ſpielt in „Hitlerjunge Quer“ Herrliche Bilder ſind es, aus dem Leben der Hitlerjugend, ein grandioſes Werk iſt geſtaltet worden. Das Schickſal der revolutionären, käm⸗ pferiſchen Jugend entſteht vor unſeren Augen, der Geiſt einer Kameradſchaft.„Hitlerjunge Quex“ iſt kein Film, der nach bürgerlichem Schema zu kritiſieren wäre. Von ihm geht geiſtige Kraft aus durch die Jugend, die heilige Idee unſeres Kampfes, mitgekämpft durch die Jugend Adolf Hitlers. Aufmachung, Darſtellung und Wirkung ſtem⸗ peln den Film zu einem wahren Volksfilm. Deutſchlands Jugend geſtaltet vor der Kamera ihr Schickſal! Hinreißend bis zum letzten Augen- blick, ein Stückchen Wirklichkeit, ergreifend der Tod einer Mutter. „Hitlerjunge Quex“ ſoll durch ſeine Aufführ- ung den tieferen Sinn deuten: dem Guten den Weg bereiten, das Schlechte zu ſtürzen! Bei den bisherigen Aufführungen in allen Städten hatte„Hitlerjunge Quex“ den größten Erfolg. Auch für uns iſt es höchſte Pflicht da⸗ für zu ſorgen: der Jugend unſeres Führers Adolf Hitler die Ehre des Erfolges zu geben! P. O. eee Alllaaganaanguulanautun Atalanta Aufruf Die Oſterfeiertage ſtehen vor der Tür, das Feſt der Auferſtehung des Herrn, wo auch die Natur, zu neuem Leben erwacht. Erwacht iſt auch unſer deutſches Volk aus der Teilnahmsloſigkeit. Oſtern naht, der Tag der Oſterfreude, der Oſtereier. In vielen deutſchen Landen beſteht noch der Brauch, auf der Wieſe die Oſtereier zu werfen. Wahrlich eine hohe Freude für Jung und Alt. Aber wie manches Kind wird dabeiſtehen, das nicht im Beſitze eines Oſtereies iſt. Wenn ſchon einmal das deutſche Volk erwacht iſt, dann müſſen aber alle einſehen, daß jedes deutſche Kind ein Recht auf dieſe Oſter- freude hat. Um nun wirklich allen Kindern eine ſolche Freude bereiten zu können, ruft das Winterhilfs- werk zu einer Eierſammlung auf, die ihm Laufe der nächſten Woche durchgeführt wird. Spende jeder Volksgenoſſe nach ſeinen Kräften. Dem Geldwerte nach iſt die Spende ſehr nied⸗ rig und wird deshalb auch von keinem Volks- genoſſen als Opfer empfunden werden. Wer ſchnell und freudig gibt, gibt doppelt. Wie manches Kinderherz wird dann freudig ſchlagen und die Augen froh aufleuchten. Heil Hitler! Kreisführung des Winterhilfswerks. J. V.: Wolf. J. Oiernheimer Tonfilmschau Henny Porten ſchönſter u. ergreifenſter Tonfilm „Mutter und Kind“ Nur noch heute Montag! Im Central Film ⸗Palaſt! Mutter und Kind ſind das Unterpfand für die Unſterblichkeit eines Volkes. Dieſer Ewig— keitswert einer Hebbel'ſchen Dichtung iſt in die Form unſeres heutigen deutſchen Denkens ge— goſſen. Das hohe Lied der Mutterliebe wurde in einem Filmwerk feſt verankert., das ab heute bis Montag im Central-Film⸗Palaſt zur Erſt⸗ aufführung kommt.„Mutter und Kind“. Das Tonfilmwerk iſt ganz ungewollt und unbeabſich⸗ tigt der wirkſamſte Hinweis für die höhere Ach- tung der Ehe und für die Liebe zur Familie. Alles Geſchehen dreht ſich um die Liebe der Mutter zu ihrem Kinde, die dann übergreift auf den Mann und ſich ſieghaft durchſetzt. Das Naturrecht behält die Herrſchaft über das Men⸗ ſchenrecht und damit wird das Spiel zur höchſten Sittlichkeit erhoben. Ein Tonfilmwerk für das ganze deutſche Volk, beſonders für alle Mütter und Frauen. Dieſes Tonfilmwerk muß man nubedingt geſehen haben. Nur noch heute Montag! Sportreſultate Sportvergg. Amicitia— A. S. V. L'hafen 2:2 „ 3. M.— Käfertal 2:0 *„ Igd.— Gartenſtadt Igd. 8:2 D. J. K. Viernheim— Weinheim 5:1 Turnverein Jgd.— T. B. Hemsbach Igd. 10:3 Weinheimer Schweinemarkt Zugeführt 356 Stück, verkauft 230 Stück. Milch ſchweine das Stück 10—15, Läufer das Stück 19—25 Mark. Marktverlauf mittel. 1.