FEE 7 Wenn dich der Führer fragt, wie du geopfert, Kannſt du ihm ſagen: Ich big Dir gefolgt? DS r r S e Aus Heſſen und Naſſau Die Ferienordnung für heſſen. Darmſtadt, 11, März. Die Miniſterialab⸗ teilung für Bildungsweſen gibt bekannt: Die Oſter-, Pfingſt⸗ und Weihnachtsferien ſind für alle Schulen des Landes die gleichen. Die Oſterferien beginnen mit Sonntag vor Oſtern und dauern drei Wochen. Wiederbe— ginn des Unterrichts am Dienstag nach Mi⸗ ſerikordias Domini. Der Montag iſt für Konferenzen und etwaige Aufnahmeprüfun⸗ gen freizuholten. Die Pfingſtferien dauern eine Woche, dreinnend mit dem erſten Pfingſttag. Die Weihnachtsferien dauern 180 Wochen, anfangend mit Sonntag vor Weihnachten. Die Sommerferien beginnen für alle Schulen in den Städten Darmſtadt, Mainz, Gießen, Offenbach, Worms Fried⸗ berg, Bad Nauheim und Bensheim mit dem Samstag, der dem 15. Juli am nächſten liegt, und dauern vier Wochen. Wiederbe⸗ ginn des Unterricht am Montag. Die Herbſt⸗ ferien für alle Schulen der genannten Städ⸗ te beginnen mit dem Sonntag, der dem 25. September am nächſten liegt, und dauern zwei Wochen. Für alle übrigen Orte des Landes ſind die Sommer- und Herbſtferien nach dem Stand der Erntearbeiten im Ein⸗ vernehmen mit den Schulämtern feſtzulegen. Sie dürfen die Zeitdauer von 6 Wochen ins⸗ geſamt nicht überſchreiten. * Frankfurt a. M., 11. März.(Zum Fal! Konſul Oppenheimer.) Zum Fall Oppenbeimer teilt die Juſtispreſſeſtelle Frankfurt a. M. folgendes mit? Enkgegen an⸗ derslautenden Zeitungsnachrichten befindet 11 der frühere Rennſtallbeſitzer und Konſul M. J. Oppenheimer nach wie vor als Unterſu⸗ chungsgefangener im Gefängnis. Er iſt wegen iner Erkrankung, die ſeine Haftfähigkeit ni beeinträchtigt, aus dem Gerichtsgefängnis in der Hammelsgaſſe nach der Strafanſtalt Frankfurt a. M.⸗Preungesheim überführt und 9970 in das Anſtaltslazarett eingeliefert wor⸗ en. N Zwei Fäßchen Vier Das erſte deutſche Frachtgut. Im Reſtaurant zum Krokodil in Nürnberg hängt an der Wand eine nachgedruckte Ur⸗ kunde. deutſchen Frachtgutes: Am 11. Jult 1836 er⸗ hielt die Nürnberger Brauerei Lederer von der erſten deutſchen Eiſenbabn. der„Ludwigs⸗ Sie erzählt die Geſichte des erſten bahn“ zwiſchen Nürnberg und Fürth, die Er⸗ laubnis, zwei Fäßchen Bier an den Wict „Zur Eisenbahn“ nach Fürth zu ſenden. Die Vergütung dafür betrug 6 Kreuzer, und de Brauerei wurde die Bedingung geſtellt, aß der Wirt die zwei Fäßchen ſofort nach An⸗ kunft des Zuges in Empfang nehmen und abholen müſſe. In der Verfügung hieß es, daß der Direktorialkommiſſär Dr. Löhner Sorge dafür tragen ſolle,„daß dieſer kleine Anfang der Güterbeförderung in gehöriger Ordnung vor ſich gehe, um ſolchen vielleicht ſpäter ins Große ausdehnen zu können.“ Ein Bild veranſchaulicht den denkwürdigen Trans⸗ port. Auf einem winzigen Wagen hinter der Lokomotiwe liegen in einem Holzgeſtell die beiden Fäßchen. Auf der Straße, an der entlang die Bahn ihren Weg nimmt, ſtehen die Leute und betrachten neugierig die Be⸗ förderung des erſten deutſchen e Aehtung! Das wunderbare deutsche Tonfilmwerk. Mütter, Frauen u. Töchter lasst euch dieses nicht entgehen. „Mutter und Kind“ Heute montag letzmals im Gentral⸗ Film⸗Palast. Dazu ein reichsaltiges und schönes Beiprogramm. CC Todes-Anzeige. Samstag Abend /ö10 Uhr starb plötzlich und unerwartet unser lieber Vater, Schwie- gervater und Onkel, Herr David Sternheimer im 72. Lebensjahre Viernheim, Elberfeld, den 11. März 1934 Die trauernd Hinterhliehenen Die Beerdigung findet morgen Diens- tag, vormittags 11 Uhr, vom Trauerhause, Adolf Hitlerstraße 34 aus, statt. Zu vermieten: 2•3 Ammer- onnung Nähe Rathaus. Wo, ſagt der Verlag ds. Bl. Zimmer und Küche mit Zubehör, ab 1. April, zu ver⸗ mieten. 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Den Helden dieses Romans, den kühnen Reiter, der keine Gefahren scheut, der hundertmal dem Tod ins Auge geschaut und der doch zu stolz ist, um Migverständnisse zu klären, schildert Erika Riedberg so eingehend und liebevoll, daß uns seine Gestalt lebendig vor Augen steht; nicht minder ergreifend ist das Schicksal der jungen Frau ge- schildert, die ihrer Liebe treu bleibt und die nie einen Schritt vom rechten Weg abweicht. Ein Meisterwerk, das unsere Leser mit gröhter Teil- nahme verfolgen werden. SSS ee eee Freundliche Bekanntmachung. Betr.: Verſteigerung von Allmendgrundſtücken. Am Mittwoch, den 14. Mürz 1934, vorm. 11 Uhr, werden im Sitzungsſaale des Nathauſes nachſtehende Allmendgrundſtücke öffent⸗ lich verſteigert: Oberlück 4. Gew. Nr. 22 Oberlück 8. Gew. Nr. 44 Unündbare Tileungs- U. Fatsenuldundsdarfenen erhalten Sie durch Abſchluß eines Darlehensvertrages von RM. 200. bis 5000.— bei der Nürkt. Kreul lasse in Stultgart. Streng reell und diskret. Kleine monatl. Raten. Auskunft gegen Rückporto bei der Bez.⸗Leitung Mann hei m, Wind⸗ f Landwirte! dummer- Morgen Dienstag, den 13. März, abends ¼9 Wopnung Uhr, findet im Gaſthaus zum„Löwen“ eine große N ſtatt, in welcher ein mit Zubehör Verſammlung Vertreter der Haupt⸗ von ruhigem[abteilung Ill des Reichsnährſtandes über Genoſſen⸗ Ehepaar zu mie⸗ ſchaftsweſen ſprechen wird.— Tagesordnung: Um⸗ ten geſucht. Angebote ſchaltung der Warengenoſſenſchaft u. Neuaufnahme. m. Preisangabe Es iſt dringendſte Pflicht jedes Landwirtes, an Kleiner neuer Garten Nr. 12 Kleine Striethen Nr. 29 Kleinbruchfeld. Gew. Nr. 59 Kl. Neuenacker im Kl. Nr. 73 Großbruchfeld Gew. Nr. 10 Allmen Nr. 141 Allmenfeld. Gew. Rr. 15 Rothfeld. Gew. Nr. 35 Große lange Theilung Nr. 32 Mittlere Lange Theilung Nr. 57 Krottenwieſe(A) Nr. 26 Oberbruchweide. Gew. Nr. 27 Schloth Nr. 107 Schloth Nr. 99 Viernheim, den 12. März 1934. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Bechtel. Zu verkaufen: 2 Motorräder deuertel 2 NMähmaschinen gebraucht Kompl. Schaulensder mit Rolladen und verglastem Schaufensterschrank und Ge- wänden sowie guterhaltene Ladenture mi dewänden 6g. Wunder 8. Lorscherstraße 44 mühlſtraße 26. Hührige Vertreter gesuchl.! dieſes Blattes. unter l. J. an] dieſer äußerſt wichtigen Verſammlung teilzunehmen. def ee e eee e Der Ortsbauernführer: Roos r Reichsluftſchutzbund Stützpunkt Viernheim Einladung an die geſamte Bevölkerung von Viernheim! Zu der heute Montag, den 12. März. abends 8½ Uhr, in den„Freiſchützſälen“ ſtattfindenden mit Lichtbildervortrag von Dr. Ing. Seidel, Darmſtadt laden wir die Einwohnerſchaft von Viernheim herzlich ein. In Anbetracht der volkswichtigen Sache muß es Jeder als ſeine Ehrenpflicht betrachten, an dieſer Veranſtaltung teilzunehmen. Muſik: Eintritt frei!— Feuerwehr kapelle Viernheim Heil Hitler! Heſſ. Bürgermeiſterei Nat. Soz. Deuiſch. Arb. Part. Bechtel. Franz le. Reichsluftſchutzbund Stützpunkt Viernheim Stütz punktleitung Kundgebun ä Vereins⸗Anzeiger Teutonia Viernheim. Der Verein beteiligt ſich am Montagabend 8,30 Uhr an dem Licht⸗ bildervortrag über Gas- und Luftſchutz im Freiſchütz. Ich bitte um vollzähliges und pünktliches Erſcheinen. Der Vereinsführer. Militär⸗Krieger⸗Verein„Haſſia“ Viernheim. N Einladung! Zu der am Montag, 8 J den 12. März abends 8.30 Uhr im Saale zum Freiſchütz ſtatt⸗ findenden Kundgebung mit Lichtbildervortrag werden ſämt⸗ liche Kameraden höflichſt ein⸗ geladen. Zuſammenkunft ſämtlicher Kameraden im Vereinslokal zur„Sonne“. Ich verlange unbedingtes Erſcheinen und Pünktlichkeit, weil jeder ſeine Anweſenheit beglaubigen muß und beiwohnen ſoll. Heil Hitler! Knapp, Vereinsführer. Kein Trinkzwang! Eintritt frei! 6 Turnverein von 1893 e. V. Alle Vereinsmit⸗ glieder, ob paſſiv oder aktiv, beteiligen fich geſchloſſen an der heute Abend 8½ Uhr im „Freiſchützſaale“ ſtattfindenden Veranſtaltung „Reichsluftſchutzbund“. Erſcheinen iſt Pflicht. Kontrolle wird durchgeführt. Lamberth, Vorſitzender. D. J. K. Viernheim e. V. Heute Montag abend beteiligen ſich unſere Mitglieder geſchloſſen an der Veranſtaltung des Reichsluftſchutzbundes im Freiſchütz. Zuſammenkunft aller Mitglieder, zwecks Eintragung in die Anweſenheitsliſte, punkt 8 Uhr im Gaſthaus zum Ochſen. Ich erwarte, daß alle Mitglieder und Schutzmit⸗ glieder dieſer Aufforderung Folge leiſten, und reſtlos erſcheinen. Eintritt frei! Der Vereinsleiter. Sportvereinigung Amicitia. Wir beteiligen uns heute Abend geſchloſſen an der Luftſchutz⸗ kundgebung im Freiſchütz. Zuſammenkunft und gemeinſamer Abmarſch um 8 Uhr im Lokal zum Stern. Unſere Mitglieder, beſonders alle aktiven Fußballer und Handballer haben hierzu zu erſcheinen. Der Vorſtand. Männergeſang⸗Verein 1846. Heute Montag abend 7.45 Uhr Zuſammenkunft im Lokal, wozu alle aktive und paſſive Mitglieder ein⸗ geladen ſind. Uhr 8 Uhr Abmarſch zum Luftſchutzvortrag. Der Vorſitzende. Geſangverein„Sängertreue“. tag Abend 7,30 Uhr treffen ſich ſämtliche Mitglieder im Lokal zwecks Beteiligung der Luftſchutzveranſtaltung im Freiſchütz. Der Vorſitzende. Radfahrer⸗ Verein„Eintracht“. Heute abend 8,30 Uhr beteiligt ſich unſer Verein vollzählig an der Kundgebung des Reichsluftſchutzbundes im Freiſchütz. Da Anweſentheitsliſten offen liegen und ſomit eine genaue Kontrolle beſteh! liegt es im Intereſſe eines jeden Mitgliedes zu erſcheinen. Die Mitglieder treffen ſich um obige Zeit im Freiſchütz. Der Vereinsführer. Odenwaldklub. Mittwoch, den 14. März abends 8 Uhr Vorſtandsſitzung im Löwen. Er⸗ ſcheinen iſt Pflicht. Mittwoch, den 14. März abends 8½ Uhr Klubabend im Löwen. Sonn⸗ tag, den 18. März 5. Programmwanderrung. gez.: Dr. Blaeß. Freiwillige Feuerwehr Einladung! Zu der heute Montag abend 8,30 Uhr in den Freiſchützſälen ſtattfindenden Kund⸗ gebung mit Lichtbilder ⸗Vortrag laden wir unſere Mitglieder herzlich ein.— Antreten der aktiven Mannſchaft nebſt Muſik und Spielleute punkt 1/8 Uhr am Hauſe des 1. Komm. Kempf. Anzug: 1. Garnitur. Heil Hitler! Das Kommando. Heute Mon⸗ er Wiernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) heimer Anzeig Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,40 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratis⸗Beilagen: wöchentlich den„Illuſtrierten Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Verkünd⸗ und Anzeigeblatt für Viernheim ſeit dem Jahr 1883 Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Ziernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt a. M., Verantwortlich für den Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim. D. A. II. 34 1250. Einzel-VBerkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags-Ausgabe 10 Pfg. Nummer 61 Deutsche Technik Auf dem Tag der deutſchen Tech⸗ nik in Leipzig machte der bekannte na⸗ tionalſozialiſtiſche Wirtſchaftspolitiker, Herr Staatsſekretär Gottfried Feder bemerkens⸗ werte Ausführungen über die„Würde der Technik.“ Von der Geſchichte der Technik aus⸗ gehend, wies Staatsſekretär Feder auf die Gefahren hin, die ſich ergeben, wenn der Ma⸗ terialismus zum Nutznießer der Technik wird. Ihm komme es nicht auf die Arbeits⸗ leiſtung, auf die konſtruktiv künſtleriſche Idee an, ſondern auf den Verdienſt, und die Technik finde an Stelle der erhofften An⸗ erkennung Mißachtung und Minderbewer⸗ tung ihrer Leiſtung. Gebeugt über ſein Reißbrett vergeſſe der Ingenieur die gro— ßen nationalwirtſchaftlichen Zuſammenhän⸗ ge, und gerade der ſo ungeheuer tüchtige und fleißige deutſche Ingenieur verliere nur zu leicht den feſten Boden der Heimat, mache die Welt zum Spezialiſtentum und zerſplit⸗ tere ſich in tauſend Fachgruppen, die mitein⸗ ander im Streite liegen. Das ſei die Ent⸗ wicklung als Spiegelbild des Liberalismus geweſen. Im neuen Staat, im Staat des Führertums, ſei der Technik erſt wieder der Weg zu ihren ureigenſten Ordnungs⸗ prinzipien eröffnet. Das Konſtruktive ſei das Prinzip der Technik, der Kräfteausgleich, die Erzielung höchſter Leiſtung mit gering⸗ ſtem Kraftaufwand, ſeien aber auch Ord⸗ nungsprinzipien der Wirtſchaft, die nur bei Höchſtleiſtung die verloren gegangenen Ge⸗ biete des Weltmarktes zurückerobern kann. Weiter behandelte Staatsſekretär Feder dann die grundlegenden organiſatori⸗ ſchen Fragen. Hier gelte es eine innere Bereinigung der tauſendfältigen Zerſplitte⸗ rung der Technik vorzunehmen, indem man Architekten und Ingenieure in einer Glie⸗ derung nach den großen Sachaufgaben zu⸗ ſammenfaſſe. Erſt in dieſen wohlgeglieder⸗ ten Organiſationen werde die Technik die wertvollſte Trägerin einer ſtaatlichen Wirt⸗ ſchaftsführung ſein. Uebergehend zu den großen Aufgaben der deutſchen Wirtſchaft wies Staatsſekretär Feder darauf hin, daß das Reichswirtſchaftsminiſterium für eine großzügige Wirtſchaftsführung General⸗ ſtabspläne ſchaffe, auf Grund deren dann der Angriff auf die Arbeitsloſigkeit zum ſiegrei⸗ chen Ende geführt werde, auf Grund deren eine dauernde Regelung des geſamten wirt— ſchaftlich⸗techniſchen Lebens möglich ſein werde. Unter den Zukunfts aufgaben nannte der Staatsſekretär u. a. Auflocke⸗ rung der Großſtädte, eine großzügige land⸗ wirtſchaftliche Siedlung, eine Erweiterung der deutſchen Rohſtoffbaſis, eine Vereinheit⸗ lichung der deutſchen Energiewirtſchaft, eine Verbilligung der Strompreiſe, eine Regulie⸗ rung und Kraftausnutzung der deutſchen Flüſſe und auf organiſatoriſchem Gebiet die Zuſammenfaſſung der vielen Forſchungsin⸗ ſtitute unter einer Oberleitung. Nach dieſen grundlegenden Darlegungen des Staatsſekretärs Feder ergriff Kommer⸗— zienrat Röchling das Wort, wobei er dar⸗ auf hinwies, daß der für Deutſchland, viel⸗ leicht für ganz Europa ausſchlaggebende Er⸗ folg der nationalſozialiſtiſchen Revolution ſeine tiefſte und ſicherſte Fundierung in der Ueberwindung des Materialismus habe. Der Tachniker müſſe Diener am Ganzen ſein und freigebig den Ueberfluß ſeines Könnens zur Verfügung ſtellen. Dr. Röchling erinnerte an die Sonder⸗ ſchau der ſaarländiſchen In duſtrie auf der Leipziger Meſſe, die ein überzeugen⸗ der Beweis dafür ſei, daß alle Erzeugniſſe der Saar deutſchen Geiſtes ſind. Jedes Stück atme die Liebe zu unſerem Deutſchtum, Wsiter auf die Saarfrage eingehend er⸗ klärte er, daß jeder ſich davon werde über: zeugen können, daß die Abſtimmung, zu der die Saar Herſall wird, ein Urteilsſpruch über den Ver ailler Unſinn iſt.„Als der Viernheimer Zeitung (Viernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter-Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig, bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor— mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim Dienstag, den 13. März 1934 51. Jahrgang Italien und der Donauraum Vor der Dreierlonſerenz in Rom— Was wird beraten werden?— Die neue öſterreichiſche Verjaſſung— Am die Nätkkehr der Habsburger Rom, 13. März. Die Augen der politiſchen Welt werden in dieſer Woche ſich wieder einmal nach der italieniſchen Hauptſtadt in Rom findet nämlich den nächſten Ta⸗ gen die Konferenz at, zu der der ita⸗ lieniſche Staatschef Muſſolini den öſter⸗ reichiſchen Bundeskanzler Dr. Dollfuß und den ungariſchen Miniſterpräſidenten Gömbös eingeladen hat. Die Beſprechun— gen der drei Staatsmänner werden den Fragen gelten, die die drei Länder gemein⸗ ſam intereſſieren. Wocüber im einzelnen ver— handelt werden wird, iſt aber nicht bekannt, weil die italieniſche Regierung, von der die Einladung ausgegangen iſt, ſich in Still⸗ ſchweigen hüllt. Die italieniſche Preſſe hatte vor einigen Tagen geſchrieben, daß es ſich keineswegs um irgend welche ſenſationellen politiſchen Dinge handeln werde, ſondern daß ausſchließlich wirtſchaftspoliti⸗ ſche Fragen auf der Tagesordnung ſtänden. Das mag richlig ſein, denn man weiß, daß Muſſolini ein italieniſch-öfterreichiſch-ungari⸗ ſches Jollbündnis plant— aber ſelbſtver⸗ ſtändlich werden ſich die drei Staatsmänner darüber hinaus auch über allgemein poli- tiſche Fragen unterhelten. Die Lage Oeſter- reichs, die nach wie vor ſchwierig und un⸗ klar iſt, wird den aͤußeren Anlaß dazu bie- ken, Was man über den äußeren Verlauf der Dreierkonferenz weiß, iſt noch ſehr wenig. Das amtliche Programm iſt noch nicht veröf— fentlicht worden. Inzwiſchen iſt der unga— riſche Miniſterpräſident Gömbös in Rom eingetroffen. Er war am Montag vormit— tag in Venedig angekommen, beſtieg dort den Sonderzug Muſſolinis und war um 10 Uhr abends in der italieniſchen Hauptſtadt, Der öſterreichiſche Bundeskanzler wird mit dem Flugzeug am heutigen Dienstag nach— mittag in Rom erwartet. Die erſte Beſprechung Muſſolini Doll⸗ fuß—Gömbos wird morgen, Miktwoch, ſein. Ueber die politiſche Bedeutung der römi— ſchen Dreierzuſammenkunft läßt ſich im vor— aus noch nichts agen, da man, wie bereits erwähnt, die nicht kennt. Man wird daher zunächſt ab⸗ warten müſſen und ſich davor hüten, alles zu glauben, was insbeſondere von deutſch⸗feind⸗ licher Pariſer Seite über die Beratungen wenden: Beratungsgegenſtände noch zuſammenphantaſterr werden wird. Der un⸗ gariſche Miniſterpräſident Gömbös wird den Dienstag dazu benutzen, um dem Papſt ſeine Aufwarkung zu machen, den Kardinalſtaatsſekretär und den Groß— meiſter des Maltejſerordens, Fürſten Chigi zu beſuchen. Am Abend findet ein Eſſen in der ungariſchen Geſandiſchaft beim Vatikan ſtatt, an dem vermutlich auch Pacelli teilneh- men wird. Ferner ſtehr feſt, daß Doll⸗ fuß und Göm bös gemeinſam an einem Frühſtäck des Malteſerordens teilnehmen werden und daß Muſſolini ein amt— liches Feſteſſen gibt. Sonderbeauftragter nach Prag Wien, 13. März. Am Montag fand ein Miniſterrat unter dem Vorſitz des Bundeskanzlers Dr. Dollfuß ſtatt. Nach der amtlichen Verlaut⸗ barung war er lediglich der Beſprechung der Verfaſſung gewidmet. Es konnte, wie mitgeteilt wird, ein Teil der vom Miniſterausſchuß für die Verfaſſung zur endgültigen Beſchlußfaäſſung geſtellten Fragen geklärt werden. Nach Rückkehr des Bundeskanzlers wird die kom— mende Woche der Fortſetzung der Behand— lung der Verfaſſung im Miniſterrat gewid— met ſein. Der Leiter der Wirtſchaftspoliti⸗ ſchen Abteilung des Wiener Außenminiſte— riums, Geſandter Dr. Wiesner, iſt von der Regierung nach Prag entſandt worden, um, wie von den zuſtändigen Stellen erklärt wird, die Handelsvertragsverhandlungen zwiſchen der öſterreichiſchen und der tſchecho⸗ ſlowakiſchen Regierung wieder in Fluß zu bringen. 5 Dieſer Entſchluß hat in politiſchen Kreiſen erhebliches Aufſehen erregk, da die Entſen- dung des Geſandten in engſten Juſammen— hang mit der Dreierkonferenz in Rom ge- bracht wird. Die amtliche Begründung der Reiſe ſcheint nur zum Teil richtig zu ſein, da, wie man annimmt, der Geſandte den beſon- deren Auftrag haben ſoll. mit der kſchechoſlo⸗ wakiſchen Regierung über eine Teilnahme der Tſchechoflowakei und der Kleinen Entente an den von der italieniſchen Regierung ge- planten wirtkſchaftlichen Vereinbarungen zwi— ſchen Oeſterreich, Ungarn und Ikalien zu verhandeln. Führer auf dem Niederwald uns aufforder— te“, ſo führte Dr. Röchling wörtlich aus,„die Ehre Deutſchlands im Saargebiet zu vertre— ten, weil Deutſchland ſich dort nicht vertei⸗ digen könne, ſchworen wir uns alle, den Ab— ſtimmungstag zum großen Ehrentage des Saargebietes werden zu laſſen. Wir alle, ob Handwerker, Arbeiter oder Bauer, wir wer⸗ den beweiſen, wie heiß wir Deutſchland lie— ben, das gelenkt wird von dem Doppelge— ſtirn unſerem verehrten Reichspräſidenten, Generalfeldmarſchall von Hindenburg und unſerem geliebten Volkskanzler Adolf Hitler.“ Politiſches Allerlei Berlin. Im Befinden des Vizekanzlers von Papen, der ſich eine Art Blutvergif⸗ tung am rechten Fuß zugezogen hatte, iſt eine weſentliche Beſſerung eingetreten. Berlin. Das deutſch⸗franzöſiſche Handelsabkommen, das infolge Kün⸗ digung ſeitens der franzöſiſchen Regierung am 20. April außer Kraft getreten wäre, iſt bis 20. Mai verlängert worden, da die Ver⸗ handlungen über ein neues Abkommen nicht bis 20. April abgeſchloſſen ſein können. güdflawien gegen Habsburg Belgrad, 13. März. In der Skuptſchina, der ſerbiſchen Abge— ordnetenkammer, hielt am Montag Außen— miniſter Dr. Jeftitſch eine Rede über die ben Außenpolitik. Er bezeichnete en Balkanpakt als die Grundlage der Belgrader Politik. Wenn auch Bulgarien und Albanien dem Pakte nicht beigetreten ſeien, ſo ſei dieſer Vertrag doch das Höchſte, was ſich bisher in die Valkanpolitik habe erreichen laſſen. Auf ie Habsburger Frage übergehend, erklärte der Miniſter, da jedes⸗ mal, wenn von Reſtaurationsbeſtrebungen geſprochen worden ſei, ein Blutvergie⸗ ßen unvermeidlich zu ſein ſcheine, diene die Habsburger Frage keinesfalls dem Frieden. Wer die Reſtaurationsbeſtrebungen der Habsburger unterſtütze, der wolle nichts Gu— tes, ſondern nur Böſes. Südflawien ſei vor der lebenden Habsburger Monarchie nicht zurückgewichen, und es würde dies vor einer mwiedererweckten noch weniger tun. Zu der Dreierkonferenz in Rom erklärte der Außenminiſter. daß über den Inhalt der Verhandlungen amtlich nichts be⸗ kannt geworden ſei. Allein es habe den An— ſchein, als ob die Beſprechungen zwiſchen Muſſolini, Dollfuß und Gömbös antire- viſioniſtiſchen Charakter hätten. Da man aber nicht genau wiſſe, um was es ſich handele, müſſe man ſich in ſeinem Urteil noch Zurückhaltung auferlegen. Was Oeſterreich anlange, ſo wolle Südfla⸗ wien ſeine bisherige Politik forkſetzen. Es ei aber nicht in bie erſte Reihe derjenigen berufen, die die öſterreichiſche Unabhängigkeit 3 verteidigen hätten. Die öſterreichiſche Frage könne nicht im Sinne der einen oder anderen Macht, ſondern nur auf einer all- gemeinen Grundlage gelöſt werden. Hinſichtlich der Abrüſtung gab der Mi⸗ niſter dem Wunſche nach einem einhelligen Abkommen Ausdruck, damit der Völkerbund eſtärkt werde. Er ſprach ſich ſodann in ent⸗ ſchiedener Weiſe gegen jede Reform der Genfer Einrichtungen aus. N Nene deuſſche Jugend Aufgaben und Ziele der Hitlerjugend Eſſen, 13. März. Auf dem deutſchen Jungarbei⸗ ter⸗Tag ſprach Reichsjugendführer Bal⸗ dur von Schirach. Er ſagte u. a.: Unſer Anſpruch auf die Führung der Jugend iſt ein Anſpruch, den wir uns ſelbſt erkämpft haben, und wir ſind unerbittlich bereit, in Verfolgung und Verwirklichung dieſes An— ſpruches die geſamte junge Generation Deutſchlands nach dem Bilde der Hitler— jugend zu formen und zu geſtalten. Wir machen nicht Halt vor der Gruppe der katholiſchen Jugendorganiſationen. Wir erklären feierlichſt, daß konfeſſionelle Grup- pen kein Sonderrecht beſitzen. Ich muß es ablehnen, mich über die Richtigkeit oder Un⸗ richtigkeit einer katholiſchen Jugenderziehung in beſonderen Organiſakionen zu unterhal⸗ ten. Während auf der einen Seite die kon⸗ feſſionelle Betätigung allen Mitgliedern frei- geſtellt wird, laſſen wir uns in der Frage der Jugenderziehung nicht bineinreden von denen, die von einer ſoichen Zugenderziehung nichts verſtehen. Der Reichsjugendführer wandte ſich gegen den Vorwurf, als ob die Hitlerjugend un— chriſtlich ſei, als ob ſie das Ziel habe, die Ju⸗ gend der Kirche und dem chriſtlichen Be— kenntnis zu entfremden. Das iſt nicht wahr, erklärte er. Wir Nationalſozialiſten haben immer betont, daß wir jeden nach ſeiner Faſſung ſelig werden laſſen, daß wir aber alle Kräfte bekämpfen werden, die der Einigung des deutſchen Volkes entgegenſtehen. Wir ver⸗ treten die Intereſſen des Staates und der ſtaatlichen Jugenderziehung. Wenn man aber ſagt, wir ſeien keine Chriſten, dann lügt man. Entſchieden vertrat der Reichs⸗ jugendführer die ſozialiſtiſche Grundhaltung der jugend, der das Erlebnis der nationalen Revolution eben ein ſozialiſtiſches Erlebnis geweſen ſei. Hitler · Jeſtalt auf dem Horſt⸗Weſſel⸗Platz Eine eindrucksvolle Kundgebung in der Neichshauptſtadt Berlin, 13. März. Unter ſtärkſter Anteilnahme der Berliner Bevölkerung wurde am Montag nachmit⸗ tag, dem Jahrestag der entſcheidenden Ber⸗ liner Stadtverordnetenwahlen, auf dem Horſt⸗Weſſel⸗Platz in Anweſenheit der Mutter und der Schweſter Horſt Weſſels und des Reichsminiſters Dr. Goebbels, ſowie zahlreicher Abordnungen in feier⸗ lichem Rahmen der erſte Spatenſtich für die Umgeſtaltung dieſes großen Platzes durch den Bürgermeiſter des Bezirksamtes Mitte, Lach, vollzogen. Die Feier wurde von Fan⸗ farenbläſern des Jungvolkes eröffnet. An⸗ ſchließend nahm Oberbürgermeiſter Dr. Sahm das Wort. Er begrüßte zunächſt den uner⸗ müdlichen Kämpfer um die Eroberung des „roten Berlins“, den Ehrenbürger der Reichs⸗ hauptſtadt, Reichsminiſter Dr. Goebbels, ſo⸗ wie die ehrwürdige Mutter Horſt Weſſels und ihre Tochter und dankte dann der ge⸗ treuen alten Garde des Berliner Gauleiters, die den Geiſt Horſt Weſſels zu dem ihrigen gemacht und unter Einſatz jeden Opfers bis! zum Siege weitergekämpft habe. Skaakskommiſſar Dr. Lippert wies in ſeiner Rede darauf hin, daß an der Berliner Bevölkerung, zumal an ihren hand⸗ arbeitenden Schichten, nicht nur ideell, ſon— dern auch materiell ſeit den ſogenannten „Gründerjahren“ nach 1872 bis in die Nach⸗ kriegszeit hinein ſchwer geſündigt worden ſei. Wenn man die Umgebung dieſes Platzes oder benachbarte Viertel der Berliner Innenſtadt abſchreite, ſo finde man überall„Wohn⸗ quartiere“, die dieſen Namen überhaupt nicht verdienten, Schandmale einer vergangenen liberaliſtiſchen Epoche, im Zeichen des Hoch- kapitalismus und geriſſener Bauunterneh⸗ mer errichtet, mit dem einzigen Ziel, mög⸗ lichſt viele Menſchen auf möglichſt geringem Raum elend und unwürdig zuſammenzu— pferchen. Dieſer unorganiſche, öde und wüſte Platz. der jahrelang Mittelpunkt der bolſchewi⸗ ſtiſchen Umſturzbeſtrebungen deukſchlands geweſen ſei, ſolle nun die Stelle werden, von der aus der erſte Schritt in eine beſſere ſtädtebauliche Zukunft der Berliner Innen- ſtadt getan werde. Die heute beginnende Arbeit ſei das Er— gebnis nationalſozialiſtiſchen Kameradſchafts⸗ geiſtes, mit dem man auch weiter an die Lö⸗ ſung der übrigen ſtädtebaulichen und ſonſti— gen Aufgaben herangehen werde. Rede des Neichsminiſters Dr. Göbbels Nachdem der Badenweiler-Marſch verklun— gen war, hielt Reichsminiſter Dr. Goeb— bels die Feſtrede. Dieſer Platz iſt für uns in der Vergangen— heit der Inbegriff der kommuniſtiſchen Geg— nerſchaft geweſen. Es war in der erſten Hälfte des Januar im Vorjahre, da mar— ſchierten wir zum erſten Male in breiter An⸗ griffsfront auf dieſem Platze auf. Noch ein— mal behauptete ſich damals das rote Unter— menſchentum. Niemand von uns konnte da— mals ahnen, daß 14 Tage ſpäter ſchon das Reich in unſerem Beſitz ſein würde. Unterdes ſind 13 Monate ins Land gegangen. In die— ſen 13 Monaten haben wir die Macht auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens ge— braucht. Wir haben umwälzende Re⸗ formen auf den Gebieten der Politik und Wirtſchaft vorgenommen und ſind da— bei vor keiner harten Maßnahme zurückge— ſcheut. Wir waren der Ueberzeugung, daß das Volk im Grunde genommen das Beſte will und daß, wenn eine Staatsführung ſich der Hilfe und Gefolgſchaft des Volkes verſichert, ſie dann in beſten händen und in beſter Hut iſt. Wir halten es nicht nölig, mit Gewalt das Volk zum Schweigen zu bringen, ſon⸗ dern wir haben das Volk durch beſſere Lei⸗— ſtungen überzeugt. Weſtere 2 Millionen! Wie anders ſieht das Reich heute aus als damals, kurz vor dem Zuſammenbruch. Kaum lockt die Sonne wieder neues Leben aus der ſprießenden Erde heraus, ſchon ſte— hen wir wieder vor dem Volke mit einem fertigen Programm und mit dem unerſchüt⸗ terlichen Willen. in dieſem Sommer wiederum mindeſtens zwei Millionen Menſchen in die Kon- kore und Fabrikräume zurückzuführen. Das wußten wir von allem Anfang an: Die Menſchen, die verhungernd und verzweifelnd durch die troſtloſen Straßen der Großſtadt gehen, ſind der Programme müde ge⸗ worden. Dieſe Menſchen wollen Arbeit, wol⸗ len Brot, wollen einen neuen Sinn und einen anderen Inhalt ihres Lebens. Und das, meine Kameraden, haben wir ihnen ge— geben. Wir können der Not entgegentreten, ohne beſchämt die Augen niederſchlagen zu müſſen, denn was menſchenmöglich war, das haben wir getan, und was ungelöſt blieb, das iſt dann ſchließlich über die menſchliche Kraft hinausgegangen. Keiner unſerer Ta⸗ ten brauchen wir uns zu ſchämen. Und wenn wir Fehler machten, dann deshalb, weil wir der Ueberzeugung waren, es ſei immer beſſer einen Fehler zu machen, als gar nichts zu tun. Untätig aber ſind wir nicht geblieben. Wir haben eine Revolution für das Volk und nicht für die Begüterten und Reichen gemacht und ſind deshalb auch Diener des Volkes geblieben. Wir können uns heute ſicher fühlen in der Liebe und in der Sym- pathie gerade des ärmſten Teiles unſeres Volkes, weil wir uns dieſem immer wieder aufs Neue verpflichtet fühlen. 5 In dieſem Viertel, das uns umgibt, iſt der härteſte Kampf um die Wiedererneuerung des Deutſchen Reiches geführt worden. Man mag dem Proletarier nachſagen was man will, man wird nicht zu behaupten wa— gen, daß er kein Verſtändnis für Opferſinn und für Idealismus hätte. Gewiß iſt es ſchwer, dieſe Menſchen von der Ehrlich⸗ keit eines neuen Willens zu überzeugen— aber hat man dieſe Menſchen einmal gewon⸗ nen, dann beſitzt man ſie fürs Leben. Die— ſen Kampf hat auch der geführt, in deſſen Namen wir den Umbau dieſes Platzes be— ginnen wollen. Wir tun gut daran, in Er⸗ innerung an den ſchweren Kampf, der hinter uns liegt und im Gedanken des ſchweren Kampfes, der vor uns liegt, uns das Bild dieſes Mannes, der gewiſſermaßen zum Pro— totyp aller nationalſozialiſtiſchen Märtyrer wurde, immer vor Augen zu halten, nem Geiſte mit dem Werk zu beginnen und in ſeinem Geiſt das Werk zu vollenden. Nie— mals die lebende Brücke zum Volk abreißen laſſen, immer wieder zum Volk zurückkehren und immer wieder aus dem Volk Kraft ſchöpfen zur Tat., Ich glaube, ſo werden wir dann am beſten dem Vermächt⸗ nis gerecht, das Horſt Weſſel und ſeine Stan— 597 gefallener Kämpfer uns übergeben ha— en. Heute morgen bin ich mit dem Führer durch den Berliner Oſten gefahren und habe mit eigenen Augen wieder einmal ſe— hen können, wieviel Elend und wieviel Ver— zweiflung hier noch zu Hauſe iſt. Und ich habe zugleich auch wieder eine grenzenloſe Hochachtung vor den Menſchen bekommen, die ſich hier täglich mit Not, Elend und Verzweiflung auseinanderſetzen müſſen. Sollten wir die Liebe, die uns aus dieſem ärmſten Deutſchland enkgegengebracht wird, nicht mit der gleichen Liebe beankworken müſſen? Wäre einer bei uns ſkrupellos ge⸗ nug, das Verkrauen, das ihm da auf offe⸗ nen Händen enkgegengebracht wird, zu miß⸗ brauchen? Nein! Für das Volk ſind wir gekommen und für das Volk werden wir ſtehen und fechten. Bildung der Vertrauensräte Berlin, 13. März. Amtlich wird mitgeteilt: Der Reichsar— beitsminiſter hat unter dem 10. März die zweite Verordnung zur Durchfüh⸗ rung des Geſetzes zur Ordnung der nationa— len Arbeit erlaſſen. Die erſte Verordnung vom 1. März d. J. hat die Wirtſchaftsgebiete der Treuhänder der Arbeit abgegrenzt und die Sitze der Treuhänder beſtimmt. Die zweite Verordnung trifft insbeſondere die er— forderlichen Durchführungsbeſtimmungen für die Beſtellung der Vertrauensmänner und für die Errichtung des Sachverſtändigenbei— rates beim Treuhänder der Arbeit und der Sachverſtändigenausſchüſſe. Sic m regelt ferner die Bekanntmachung der Tariforbnung und in ſei⸗ Richtlinien. Es ſind ſchließlich noch Durchfüh⸗ rungsbeſtimmungen zum Paragraphen 16 des Geſetzes über die Anrufung des Treu⸗ händers gegen Entſcheidungen des Führers des Betriebes hinſichtlich der Geſtaltung der allgemeinen Arbeitsbedingungen, insbeſon⸗ dere der Betriebsordnung getroffen, ſowie Durchführungsbeſtimmungen für die Anzei⸗ gepflicht von Entlaſſungen(Paragraph 20 des Geſetzes) und über die Verwendung von Bußen(Paragraph 28 des Geſetzes). Im Hinblick auf die im März durchzufüh⸗ rende Beſtellung der Vertrauensmänner ſind die Durchführungsbeſtimmungen zu dieſer Frage von beſonderer Wichtigkeit. Es ergibt ſich aus ihnen in Verbindung mit dem Ge⸗ ſetz in den Grundzügen etwa folgende Re⸗ gelung: Die Liſte Die Aufſtellung der Liſte der Vertrauens⸗ männer hat vom Führer des Betriebes im Einvernehmen mit dem Betriebszel⸗ lenobmann des Betriebes, alſo einem Angehörigen der Gefolgſchaft, zu er⸗ folgen. Hat der Betrieb keinen Be⸗ triebszellenobmann, ſo iſt die Auf⸗ ſtellung einer Liſte nicht möglich. Es tritt nicht etwa an die Steqe des Betriebszellen⸗ obmannes des Betriebes eine außerbetrieb— liche Stelle der Betriebszellenorganiſation. Eine Einſchaltung außerbetrieb⸗ licher nichtbehördlicher Stellen würde mit dem Grundgedanken des Geſetzes, nach der die Vertrauensmänner ein Organ der Be— triebsgemeinſchaft ſein und daher aus ihr hervorgehen ſollen, nicht oereinbar ſein. Es kann daher in dieſem Falle lediglich die Be⸗ vrufung der Vertrauensmänner und ihrer Stellvertreter durch den Treuhänder der Arbeit erfolgen. Dieſe Berufung kommt ferner in Frage, wenn eine Einigu ng zwiſchen dem Führer des Betriebes und dem Betriebszellenobmann des Betriebes nicht zu erzielen iſt oder aus ſonſtigen Gründen ein Vertrauensrat nicht zuſtande kommt. Die Berufung von Vertrauensmännern und Stellvertretern durch den Treuhänder der Arbeit iſt in jedem Fall in ſein Ermeſſen ge⸗ ſtellt. Der Treuhänder der Arbeit kann alſo unter Umſtänden auch von der Berufung ab⸗ ſehen. Der Betrieb bleibt in dieſein Falle ohne Vertrauensrat. Der Führer Die erforderlichen Vorſchriften über den Führer des Betriebes ſind bereits im Geſetz ſelbſt betroffen. Von der Aufſtellung beſon⸗ derer Vorausſetzungen iſt dabei auch hinſicht⸗ lich der Staatsangehörigkeit und der Raſſenzugehörigkeit abgeſehen worden. Auch nichtariſche Unter⸗ nehmer können daher Führer des Be— triebes ſein. Das enkſpricht den wiederholten Verlaut⸗ barungen der Reichsregierung, nach denen die Beſtimmungen des Geſetzes über das Berufsbeamtenkum für das Gebiet der Wirkſchaft keine Anwendung finden. In der vom Führer des Betriebes im Ein— vernehmen mit dem Betriebszellenobmann aufzuſtellenden Liſte ſind ſoviel Perſonen als Vertrauensmänner vorzuſehen, wie das Ge— ſetz im Paragraphen 7 vorſchreibt; ferner eine gleiche Zahl von Stellvertretern. Die Liſte wird einheiklich für das geſamte Belegſchaft, Arbeiter und Angeſtellte, aufge- ſtellt. Es gibt alſo in Zukunfk keine beſonde⸗ ren Verkrauensmänner für Angeſtellte und für Arbeiter, ſondern nur noch gemeinſame Verkrauensmänner der Gefolgſchaft. Angeſtellte und Arbeiter ſind daher in der Liſte angemeſſen zu berückſichtigen. Neben ihrer zahlenmäßigen Vertretung in der Ge— folgſchaft wird daben insbeſondere entſchei⸗ dend ſein, daß durch die Zuſammenſetzung des Vertrauensrates eine möglichſt umfaſ— ſende Beratung aller dem Vertrauensrat zu⸗ gewieſenen Aufgaben möglich iſt. Die Vor⸗ ausſetzungen, denen dieſe Perſonen entſpre— chen müſſen, hat das Geſetz im Paragraphen 8 beſtimmt. Es iſt dabei u. a. vorgeſehen. daß ſie der Deutſchen Arbeitsfront 0 Zu lurzen Worten: Nach Vortrag beim Reichspräſidenten hat der Reichswehrminiſter verfügt, daß die Be⸗ ſtimmungen des Arierparagraphen ſinnge⸗ mäß auf die Wehrmacht anzuwenden ſind. In der ſpaniſchen Hauptſtadt befinden ſich jetzt weit über 100 000 Arbeiter im Streik und zwar die Metallarbeiter, die Bauarbei⸗ ter und die Drucker. Der Leiter der Wirtſchaftspolitiſchen Ab⸗ teilung des öſterreichiſchen Außenminiſte⸗ riums, Geſandter Dr. Wiesner, iſt nach Prag gefahren um die Handelsvertragsver— handlungen wieder in Fluß zu bringen. Der ungariſche Miniſterpräſident Gömbös iſt in Rom eingetroffen. Bundeskanzler Doll⸗ fuß wird mit dem Flugzeug am Dienstag nachmittag in Rom eintreffen. Außenminiſter Jeftitſch hielt in der Skup⸗ ſchtina eine Rede über die Außenpolitik Südſlawiens. Zur Habsburger Frage er⸗ klärte er, daß Südſlawien vor der lebenden Habsburger Monarchie nicht zurückgewichen ſei und dies vor einer wiedererweckten noch weniger tun würde. Das japaniſche Torpedoboot„Tomotſuru“ iſt in völlig hilfloſem Zuſtande in der Nähe den Inſel Shijukiſchima aufgefunden wr⸗ en. Die amerikaniſche Poſtverwaltung hat den Flugpoſtdienſt vollſtändig eingeſtellt. Präſi⸗ dent Rooſevelt iſt mit den Leiſtungen der Heeresflieger außerordentlich unzufrieden. angehören müſſen. Frauen ſind unter der gleichen Vorausſetzung zugelaſſen wie Män⸗ f Die Abstimmung Ueber die Liſte hat die Gefolgſchaft des Betriebes abzuſtimmen. An der Abſtimmung kann jedes Mitglied der Gefolgſchaft teilneh⸗ men, das mindeſtens 21 Jahre alt und im Beſitz der 5 arge Ehrenrechte iſt, ein⸗ ſchließlich der Lehrlinge. Die Abſtimmung hat der Führer des Be⸗ kriebes zu leiten, der damit lediglich ſeinen Skellverkreter, alſo eine an der Betriebslei⸗ kung verankworklich beteiligte Perſon, be⸗ trauen kann. Zu ſeiner Unterſtützung beruft der Ab— ſtimmungsleiter die beiden Mitglieder der Gefolgſchaft, die am längſten im Vetriebe ſind. Ihnen iſt Einblick in alle die Abſtim⸗ mung betreffenden Vorgänge zu geben. Der Abſtimmungsleiter ſtellt eine Liſte der Ab⸗ ſtimmungsberechtigten(Abſtimmungsliſte) auf und gibt durch Aushang ſpäteſtens zwei Wochen vor dem erſten Abſtimmungs⸗ tage, die Liſte der Vertrauensmänner und Stellvertreter bekannt. In dem Aushang iſt ferner anzugeben, wo die Abſtimmungsliſte zur Einſicht ausliegt, wo die Abſtimmungs⸗ berechtigten den Stimmzettel und den Ab⸗ ſtimmungsumſchlag empfangen, ſowie wann und wo ſie den Stimmzettel abgeben können. Gegen Einſprüche über die Liſte der Abſtimmungsberechtigten entſcheidet der Ab⸗ ſtimmungsleiter. Ein beſonderer Einſpruch gegen dieſe Ent⸗ ſcheidung des Abſtimmungsleiters iſt nicht vorgeſehen; ſie kann nur in Zuſammenhang mit einer Nachprüfung des geſamten Ver⸗ fahrens nach Durchführung der Abſtimmung unter den weiter unten beſprochenen Vor- ausſetzungen erfolgen. Die Abſtimmung iſt geheim und erfolge durch Abgabe eines Stimmzettels. Der Stimmzettel hat unter fortlaufender Num⸗ mer die Namen der als Vertrauensmänner und als Stellvertreter vorgeſchlagenen Per- ſonen zu enthalten. Die Abgabe des un- veränderten Stimmzettels gilt als Zu— ſtimmung, die Abgabe des durchſtri⸗ chenen Stimmzettels als Ablehnung. Die Abſtimmungsberechtigten können auch einzelne der als Vertrauensmänner und als Stellvertreter vorgeſchlagene Perſonen durch Streichung des Namens auf dem Stimm- zettel ablehnen. Schluß folgt. Die Große Berliner Waſſerſportausſtellung. Unſer Bild zeigt das Lager des Jungvolks des Bundes deutſcher Mädel auf der Großen Berliner Waſſerſport⸗ ausſtellung. N Letzte Nachrichten Das ſiädtiſche Leihhaus in Orleans ge; ſchloſſen. Paris, 13. März. Das ſtädtiſche Leihhaus von Orleans hat nach der Verhaftung des Direktors und des Taxators feine Tore ge⸗ ſchloſſen. Nur die Zurückziehung von Pfän⸗ dern kann nach wie vor erfolgen. Um die Oeffentlichkeit zu beruhigen, veröffentlicht der Bürgermeiſter gleichzeitig die Bilanz des Veihhauſes, die mit einem Aktivſaldo von 1.3. Millionen abſchließt. In Gnaden aufgenommen. Moskau. 13. März. Der frühere Innen— kommiſſar Großrußlands, Beloboro⸗ do w, iſt begnadigt worden. Beloborodow war bekanntlich an der Ermordung der kai— ſerlichen Familie beteiligt und wurde ſpäter wegen ſeiner Zugehörigkeit zur Trotzki⸗Op⸗ poſition von ſeinem Amte entbunden und nach Sibirien verbannt. Die Begnadigung des ehemaligen Kommiſſars erfolgte mit der Begründung, daß Beloborodw die Fehler ſeiner Politik eingeſehen und ſeine Verbin⸗ dungen zur Oppoſition abgebrochen habe. Die Einheitstracht beim JA d 200 Fabriken haben Aufträge erhalten. Berlin, 13. März. Die Reichsleitung beim FA d. betreibt die Beſchaffung der Einheitstracht mit aller Energie. Die Tuche werden von der Beſchaf⸗ fungsſtelle für den Arbeitsdienſt zentral ver⸗ geben. Mit ihrer Anfertigung ſind insgeſamt rund 200 Fabriken beſchäftigt worden. Die Anfertigung der Anzüge erfolgt, abgeſehen von der bereits vorgenommenen erſten Auf⸗ tragsvergebung, die zentral gehandhabt wurde, nunmehr durch die Arbeitsgaue, die Reichsleitung gibt nur Richtlinien für die Auswahl der Herſteller und die Höhe der Preiſe. 5 Als Herſteller ſind dabei nicht nur die Uniformfabrikanten, ſondern in ſtärkſtem Maße die inzwiſchen zu Lieferungsgeſell⸗ ſchaflen zuſammengeſchloſſenen Angehörigen des„ mik herangezogen worden. Zu der Beſchaffung der Einheitstracht, die ſeit Ende 1933 in vollſtem Gange iſt, und Hunderte von Arbeitern und Handwerkern beſchäftigt, trat noch die Beſchaffung von zu— nächſt 100 000 Einheitsmänteln, die insbeſon— dere in kalten Gegenden dringend benötigt werden. Die alte Bekleidung muß natürlich, ſoweit ſie noch irgend brauchbar iſt, aufgetragen werden. Damit kommt dann auch der Ar— beitsdienſt ganz von ſelbſt zu einer planmä— ßigen„Garnitur-Wirtſchaft“. Deutſche Tagesſhau Die Schutzhaft in Preußen. Der preußiſche Miniſterpräſident Göring hat die Polizei angewieſen, ihm Liſten über alle in Haft befindlichen Perſonen ein— zureichen, deren Freiheitsbeſchränkung nicht auf richterlichen Haftbefehl, ſondern auf po— ligeilicher Anordnung beruht. Die Liſten haben ſich nicht nur auf die Perſonalien der Häftlinge und den Grund ihrer Feſtnahme Die Reiserbank schließt die Schalter NN OMAN VON P. WILD Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale) „Herr Unterſuchungsrichter, ich habe Ihnen noch vieles mitzuteilen.“ Und ſie erzählte die einzelnen Erlebniſſe, von dem ſeltſamen Papierfund, ihrem Erlebnis im Hotel, dem Ueberfall des Unbekannten... „Dieſer Fremde, Herr Unterſuchungsrichter, war mir unheimlich, wie ſein dunkles Tun. Ich habe ihn in Ver⸗ dacht, daß er auch Intereſſe an der Vernichtung der Papiere hatte oder ſie durch Diebſtahl an ſich gebracht hat und daß der Brand nur ein Scheinmanöver iſt.“ Ohne ſie zu unterbrechen, hatte er ihr aufmerkſam zu⸗ gehört. Als ſie endete, nickte er, nachdenklich zuſtimmend. „Vielleicht haben Sie recht.“ Mehrere Herren ſaßen rauchend um den zimmers. durch den Raum. „Ein Skandal— dieſe Geſchichte um die Reiſerbank“, ſchlug ein wohlbeleibter Herr mit glänzender Glatze und „Die Auszahlungen werden plötzlich eingeſtellt, die Schalter geſchloſſen. Ich ſage Ihnen, meine Herren, das iſt Pleite— glattweg Pleite, wenn man die Dinge beim rechten Namen nennt.“ ſchlauem Ausdruck auf den Tiſch. „Na!“ „Es iſt ſo“, wiederholte er grimmig und paffte ein paar dicke Tabakwolken vor ſich hin.„Ueberall brennt es heute; aber warum ſollen wir immer mit unſerem Geld löſchen? Warum zuckt man mit Gleichgültigkeit die Schultern und läßt die Dinge weitergehen?“ „Verehrter, nur ſolange, bis es uns ſelbſt angeht“, höhnte ein magerer Herr mit einer großen Naſe und kleinen am Vorabend des Brandes runden Tiſch eines ſeparaten Klub— Wolkiger Rauch wob in bläulichen Schleiern zu beſchränken, ſondern auch Vorſchläge fur die weitere Behandlung zu enthalten. Dar⸗ über hat der Miniſterpräſident angeordnet, daß alle neben den Polizeigefängniſſen er⸗ richteten Gefängniſſe, welche den Charakter von kleinen Konzentrationslagern tragen, mit ſofortiger Wirkung aufzulöſen ſind, und künftig nicht mehr eingerichtet werden dürfen. Der Arierparagraph in der Wehrmacht. Nach Vortrag beim Reichspräſiden⸗ ten hat der Reichswehrminiſter verfügt, daß die Beſtimmungen des Geſetzes zur Wiederherſtellung des Berufsbeamten⸗ tums vom 7. April 1933 Paragraph 3 (Arierparagraph) ſinngemäß An⸗ wendung auf die Offiziere, Deckoffiziere, Un⸗ teroffiziere und Mannſchaften der Wehr⸗ macht finden. Die Durchführung der Verfü⸗ gung wird bis zum 31. Mai 1934 beendet ſein. Torpedoboot gelentert Tokio, 13. März. Das Torpedoboot„Tomolſuru“ lief am Montag früh mit ſeiner Flokkille aus dem Kriegshafen Saſabo aus und kehrte nicht zurück. Es ſoll infolge des ſtürmiſchen Wel⸗ kers gekenkert ſein. Die Beſatzung zählte 80 Mann. Das Torpedoboot wurde ſpäter in hilfloſem Juſtande in der Nähe der Inſel Shijukiſchima aufgefunden. der Marinemi⸗- niſter hat es abgelehnt, vor der amtlichen Anterfuchung Einzelheiten über die Verluſte an Menſchenleben bekanntzugeben. Die„Tomotſuru“ gehörte zum modernſten Schiffstyp und wurde im vergangenen Mo⸗ nat während eines Schneeſturmes vom Sta⸗ pei gelaſſen. Die neue Kirchenverwaltung Verordnung des Reichsbiſchofs. Berlin, 13. März. Der Reichsbiſchof hat aufgrund des Kirchengeſetzes vom 2. März eine Verord- nung zur Neuregelung der kirchlichen Ver— waltung erlaſſen. An der Spitze der Verwal⸗ tung der Deutſchen Evangeliſchen Kirche ſteht der Reichsbiſchof. Die in der Verfaſ⸗ ſung feſtgelegten Befugniſſe der theologi⸗ ſchen Mitglieder des Geiſtlichen Miniſtert⸗ ums bleiben unberührt. Der Reichsbiſchof beruft als allgemeinen Gehilfen und Ver⸗ treter in kirchenpolitiſchen Angelegenheiten einen Biſchof zum Chef ſeines Sta⸗ 9e s. Der Biſchof iſt in dieſer Eigenſchaft er mächtigt, in kirchenpolitiſchen Angelegenhei te allen Stellen und Beamten der allgs⸗ meinen kirchlichen Verwaltung Weiſunges zu erteilen. die Verwaltungsſtelles der Deutſchen Evangeliſchen Kirche ſind: Das Sekretariat des Reichsbiſchofs, das Kirchlich. Av Evangeliſche Kix chenkanzlei. Die Vertretung des Reichs⸗ Liſchofs in Verwaltungsangelegenheiten liegt für den Geſchäftskreis des Sekretariats und des Kirchlichen Außenamtes beim Chef des Stabes, für den Geſchäftskreis der Deutſcher Evangeliſchen chenkanzlei bei dem lei⸗ tenden Beamten dieſer Behörde. uns brennt.“ Augen, die dem Geſichtſ etwas Geierhaftes gaben.„Mußten wir warten, bis die Kriſe akut wird?“ „Na ja! So geht's immer“, meinte ein Dritter gemüt— lich,„wir Deutſchen werden immer erſt wach, wenn's bei „Nicht immer, aber leider zu oft!“ ſagte der Baron, der Sportnachrichten Nüdſchau auf den Lonntag 9:1⸗Sieg über Luxemburg.— Entſcheidun gen im Fußball und Handball.— Die beſten Amateurboxer. Der Sonntag brachte dem deutſchen Sport wieder einmal einen großen Erfolg. Wenn man auch im Ausſcheidungsſpiel der Fußbal⸗ ler für die Weltmeiſterſchaft einen Sieg über Luxemburg erwartete, ſo hatte man doch mit Rückſicht auf die außerordentlichen Vorberei— tungen des kleinen Nachbarlandes für dieſes Spiel doch nicht damit gerechnet, daß unſere Elf mit der Leichtigkeit zu einem hohen 9:1= Sieg kommen würde, mit der er errungen wurde. Auch im Ausland gab es einige Ländertreffen, von denen neben den Freund⸗ ſchaftsſpielen Frankreich— Schweiz 0:1(1) und Holland— Belgien 9:3(J) die Ueberraſchung in Madrid uns beſonders intereſſiert. Im Reich gab es bei den Fußballſpielen eine ganze Reihe wichtigſter Ergebniſſe, u. a. wurden in Beuthen 69, Viktoria 89 Berlin und Boruſ⸗ ſia Fulda drei weitere Gaumeiſter ermittelt. Die wichtigſten Spielreſultate: Boruſſia Fulda —„BCS. Kaſſel 7:0, Fc. Hanau 93— Heſſen Hersfeld 0:1(), FSV. Frankfurt — Wormatia Worms 0:2, FK. Pirmaſens — Phönix Ludwigshafen 1:0, Boruſſia Neun⸗ kirchen— Kickers Offenbach 3:0(), VfR. Mannheim— SV. Waldhof 2:2, Stutt⸗ garter Kickers— Union Böckingen 4:2, VfB. Stuttgart— Sfr. Stuttgart 1:4(J), SVg. Fürth— 60 München 1.1, 1. FC. Nürnberg — Schwaben Augsburg 6:1.— In Mittel⸗ deutſchland ſtellten die Münchener„Bayern“ in zwei Freundſchaftstreffen erneut ſüddeut⸗ ſches Fußballkönnen ins hellſte Licht. Wacker Leipzig wurde 3:0 und der 1. S Jena gar mit 12:2 Toren geſchlagen. Auch im füd⸗ deutſchen Handball gab es eine ganze Reihe entſcheidungsvoller Treffen. In der Gruppe Saar⸗Pfalz holte ſich der Turner-Altmeiſter TV. Frieſenheim endgültig die Gruppenmeiſterſchaft, während in Südbayern die Münchener 60er vor dem Polizei⸗SV. jetzt relativ wohl einen entſchei⸗ denden Vorſprung haben. In Mürttemberg⸗ Oſt dürfte der TG. Göppingen die Meiſter⸗ ſchaft kaum mehr zu nehmen ſein, in der an⸗ deren württembergiſchen Gruppe liegen Stutt⸗ garter, Kickers, TG. Stuttgart, die am Sonn⸗ tag verlor, und TSV. Eßlingen, der im Stuttgarter TV. einen weiteren Meiſterſchafts⸗ anwärter ausſchaltete, in ſcharfem Rennen um den Titel. Baden hat mit dem vorletzten Spielſonntag alle Entſcheidungen bereits hin⸗ ter ſich. PSV. Karlsruhe und TB. Durlach ſteigen ab. Waldhof iſt ja ſchon ſeit längerer Zeit Meiſter. Sehr eifrig waren die Turner. Am bedeutendſten war der traditionelle Groß— kampf Hamburg- Leipzig Berlin, den die Hanſeaten mit Rekordpunktzahl für ſich ent⸗ ſchieden. Leipzig plazierte ſich noch vor den Reichshauptſtädtern. In der Leichtathletit hat die eigentliche Saiſon noch nicht begon⸗ nen, wenn ſich auch die Langſtreckler ſchon ſtadter Turner Eberhardt einen 10⸗Ixm⸗Haurns⸗ Braun⸗Gedächtnislauf überlegen vor dem Prr⸗ maſenſer Helf. Olympiaprüſungen gab es im Schwinnmen. ö In Pforzheim trafen ſich die Badenſer, wo⸗ bei der junge Heidelberger Kohler überraſchend die 200 Meter Bruſt in 2:53 Min. gewann, eine Leiſtung, die ihn in die vorderſte Reihe der ſüddeutſchen undo deutſchen Klaſſe vor⸗ ſchiebt. Die Südweſtdeutſchen prüften ſich in Frankfurt und auch hier gab es achtbare Leiſtungen. Hochbetrieb gab es auch im Boxen. In Stuttgart ſtellten am Samstag abend die deutſchen Amateurboxer nach harten Aus⸗ ſcheidungskämpfen ihre Vertreter für die Euro⸗ pameiſterſchaften in Budapeſt und diejenigen Borer feſt, die bei den Nürnberger Kampf⸗ ſpielen um die Deutſche Meiſferſchaft ſtreiben werden. Die f Ringer ermittelten am Sonntag ihren Vertreter der Weltergewichtsklaſſe für die Europameiſterſchaf⸗ ten in Rom. Der Schifferſtädter Schäfer ſeßzte ſich überraſchend durch. Gauliga⸗Tabellen: Gan 13(Südweſt): Kickers Offenbach 20 42:28 Wormatia Worms 19 41:32 FK. Pirmaſens 20 58:28 Eintracht Frankfurt 19 43.388 Bor. Neunkirchen 19 48.42 1. FC. K'lautern 19 43:46 FSV. 05 Mainz 21 43:50 SV Wiesbaden 19 30:36 Phönix L'hafen 21 35:33 FSV. Frankfurt 19 3 Sfr. Saarbrücken 18 3 AO. Worms 18 2 Gau 15(Württemberg): Union Böckingen 15 Stuttgarter Kickers 15 VfB. Stuttgart 16 SV. Feuerbach 14 Sfr. Stuttgart 14 Ulmer FV. 94 14 Stuttgarter SC. 14 SSV. Ulm 15 FC. Birkenfeld 15 Gau 14(Baden): VfR. Mannheim SV. Waldhof Freiburger FC. Karlsruher FV. 1. FC. Pforzheim VfB. Mühlburg Phönix Kaulssruhe Germ. Brötzingen Vf. Neckarau SC. Freiburg Gau 16(Bayern): 1. FC. Nürnberg 60 München Bayern München FC. Schweinfurt Schwaben Augsburg SVg. Fürth ASV. Nürnberg Jahn Regensburg Wacker München FV. 04 Würzburg O —— 8= c S recht eifrig bei Waldläufen uſw. betätigten. FC. Bayreuth In Frankenthal(Pfalz) gewann der Neu⸗ FC. München Gemütliche an einen Herrn mit großer Horubrille und kurzgeſchnittenem, leicht ergrautem Backenbart. Der ſchnippte mim läſſiger Bewegung die Aſche von der Zigarette, ſehr aufmerkſam, ehe er antwortete: „Die vergangenen dreizehn Jahre poſitive Ergebniſſe gezeitigt.“ haben doch auch 437 ausſah wie ein geweſener Offizier.„Vergeſſen Sie nicht, Herr Graf, auch in Rußland wirs mit oder ohne Hilfe.“ Sie nicht ſagen, Baron.“ Pleite... Preis...“ Hälfte bezahlen.“ ſchrillen Stimme. Dicke. antikapitaliſtiſch!“ wer uns helfen kann.“ „Na, nun haben wir die Kriſe ja, ſitzen ſozuſagen mitten drin— die reinſte Epidemie.“ „Pleiteepidemie— dabei geht der Patient todſicher ein, „Unſinn!“ wehrte der Geierhafte ab.„So was dürften „Iſt drum doch wahr. Pleite iſt'ne Art Modekrankheit geworden: man kokettiert, ſchlechte Zeiten, große Verluſte, und dann“— er rieb ſich die Hände— ein brillantes Geſchäft. Vergleich heißt: Ware zum halben „Oder noch billiger! Leſen Sie nur die Statiſtik, von zehn bis vierzig Prozent, ſtreng reell. So kann man ſich brillant ſanieren, bekommt ja die Ware zum halben Preis.“ „Aber ein anderer muß letzten Endes doch die andere „So iſt es, und in dieſem Falle, meine Herren, ſind wir das“, ſagte der Geierhafte mit ſeiner harten, etwas „Wo uns Bremer diskret den Wink gegeben hat, können wir vorbeugend dies bankärztliche Konſilium abhalten; es kommt nur auf die Vorſchläge an, welche Heilungsmethode wir wählen. Bitte Vorſchläge, meine Herren!“ ſagte der „Heißt's nicht heutzutage Gift gegen Gift? In unſerem Falle überſetzt: Kapital gegen Kapital, alſo Wallſtreet oder „Sprechen Sie deutſch! Sie meinen Dollar gegen Rubel, „Nur keine antikapitaliſtiſchen Verſuche, meine Herren. Die ruſſiſche Frage iſt noch ein Problem, das in den Kinderſchuhen ſteckt— nicht wahr, Graf?“ wandte ſich der „gibt's Mäntelchen mit Waſſer gekocht“, lächelte der Dicke breit. „Aber mit ruſſiſchem“, antwortete der Graf lakoniſch. „Und alles Eigentum geht dabei zum Teufel.“ „Und bei Ihnen, in Deutſchland? ehrlich. In tiefſtem Sinne gibt es überhaupt kein Eigen⸗ tum, denn alles Eigentum haben oder nehmen wir von einem anderen.“ „Sie ſind Ideologe, Graf.“ „Im Gegenteil— Realiſt! ſehe, ſehe ich, daß die Art Weltherrſchaft gewechſelt hat. Heute ſtehen wir unter der Weltmacht Geld, Bank. Und denken Sie, dieſe Macht halte ich für unmoraliſch und be— kämpfe ſie. Warum konzentriert ſich das geſamte Kapital in immer engere Zirkel? Eigentum vieler? Und ſehen Sie doch um ſich. Die Gold walze iſt ein viel todbringenderer Feind als ein Tank; ſie wälzt ſich ohne Hindernis Völker und vernichtet ſie. Wo bleibt da die Moral? Damit geht's wie mit der Steuermoral.“ „Opfer müſſen gebracht werden, Graf.“ „Gewiß, wenn ſie Sinn haben.“ „Sie ſind Gegner der Moral an ſich, Graf?“ „Im Gegenteil! Nur darf die Moral nicht ein falſches umhängen. Rumpelkiſte, je nach Bedarf. Sie hat Börſenkurs, hat ihre ſchwarzen Tage, wird enteignet und— verſteuert, ſelbſt da, wo nichts mehr iſt. All das iſt moraliſch, meine Herren, auch wenn die Reiſerbank die Kaſſen ſchließt und ihre Gläubiger nicht ausbezahlt. mehr! ſteht die Hoffnung auf Opfer: Verzicht der Gläu⸗ biger. Die Schuld ſtirbt— aber die Bank lebt weiter! Seien wir einmal Aber weil ich realiſtiſch Warum nehmen wenige das erbarmungslos über ganze Heute holt man ſie aus der Hinter dem„ich kann niche (Fortſetzung folgt.) b Sieger bis zu III Roman von Erika Riedberg Copyrighi by Martin Feuchtwanger, falle(Saale) Kalllunveg ö 0 Nachdruck verboten. „Verrückt! Verrückt! Komplett verrückt!“ ſchrie Hans Lenken ſeinem Freund Klaus von Zurpforten zu. 0 „Mein Lieber, das haſt du ſchon dreimal geſagt„er⸗ widerte der gelaſſen, indem er ſeine ſehnige Sportgeſtalt gleichgültig in einem Klubſeſſel dehnte. 5 0 „Und noch zehnmal werd' ich's ſagen, dir gerade in deine Ohren hinein, bis du vernünftig wirſt und den Blödſinn aufſteckſt.“ 5 a e Freund, iſt ein ſehr dehnbarer Begriff“ 0„Ach, bleib' mir mit deinen Sprüchen vom Leib'! Ich bin wahrhaftig nicht danach aufgelegt.“ f f „Aber warum denn nicht? Standpunkt haben iſt alles! Was regſt du dich auf um mich?“ Ausgezeichnet!“ 9 1 8 9 1 00 blieb vor ihm ſtehen und ſah ihn mit einer Art grimmigen Wohlgefallens an. i e „Ausgezeichnet! Was ſoll ich mich aufregen um dich! Gott bewahre, ganz ruhig kann ich mit anſehen, wie du zum zweiten Male— um die Ecke gehſt.“ „Hm! Starker Ausdruck!“ i g f 3 Zurpforten lehnte ſich noch weiter in ſeinen Seſſel zurück. Er ſah verſchloſſen aus. Hart und kalt blickte ſein ſcharfes Auge— 5 l ede gehſt— hm! Na“— er richtete ſich auf und warf die Zigarette in den Aſchenbecher—„die Wahr— heit zu ſagen iſt zwar erlaubt—“ f „Aber nicht nötig“, unterbrach ihn Lenken. 1 „Weiß ich! Weiß ich alles! Auch ohne daß du deinen berühmten Zug von Verſchloſſenheit aufmarſchieren läßt der mir Zurückhaltung auferlegen ſoll... Ich halte es aber doch für Freundespflicht, dir vor der endgültigen Entſcheidung zu Gemüte zu führen, daß du deinen ur⸗ ſprünglichen Beruf nur durch eine— na, ſagen wir: Dick köpfigkeit, aufgeben mußteſt; genau ſo verbockt gegen meine Warnung wie jetzt... Was, zum Donnerwetter, brauchteſt du damals die beiden Weibsleute im Veſtibül von Bauer anzuulken?!“ f b N „Der Deibel unterſcheide um die Stunde noch Damen — von Damen—“ i „Na, ja! Bloß, daß du in dem Falle deine ſreundlichen Aufforderungen der Tochter deines oberſten Vorgeſetzten und ihrer jungen, neuen Stiefmama widmeteſt. „Jugendlich war ſie— das ſtimmt.“ „Allerdings! Ebenſo wie das Schlußtableau: der wut⸗ ſchnaubende Eheherr zwiſchen deine unterhaltſamen Unter⸗ nehmungen fahrend— na— und ſo weiter 991 „Warum ließ er ſie allein! In der Toilette— um die Stunde! Eſelei!“ 1 5 „Auffaſſung! Jedenfalls hat die Eſelei weder ihm noch ſeinen Damen geſchadet— bloß dir.“. 7 In Lenkens Worten war bei aller Rauheit viel wirk⸗ liche Sorge, der ſich Zurpforten nicht verſchließen konnte. Er machte noch einen ſchwachen Verſuch, die gewohnte ſpöttiſche Ueberlegenheit feſtzuhalten— aber es war ein mattes Lächeln, als er ſagte: 0 f a „Elegiſch, Freund? Ich dachte, du hätteſt mir mein freies Leben im Sattel immer halbwegs geneidet? i „Möglich! Ich hatte wenigſtens die felſenfeſte Ueber⸗ zeugung, Herrenreiten ſei in dieſer verdammten Kriſe das Vernünftigſte für dich. Und nun, wo dein Championruf über alle fünf Erdteile geht, alles von dir werfen, dahinten auf deine Klitſche kriechen, Kohl pflanzen und ver⸗ bauern— haha! Ja, Menſch, wie willſt du das denn aus⸗ halten? Hundert gegen eins, nach vier Wochen reißt es dich an jedem Nerv zum alten Leben zurück— Nebenbei verlieren ſo und ſo viele Gäule mit deinem Abgang jede Chance— heutzutage, wo uns gute Reiter, weiß der Henker, not tun.“ f. Zurpforten ſchwieg... Er ſah vor ſich die ſonnenüber— glänzte Rennbahn. Er hörte das laute Rufen der Menge, das Sauſen der Peitſchen, das leiſe Knarren des Reit⸗ zeugs, fühlte das nervöſe Zittern des Pferdes unter ſich— den pfeifenden Wind um ſeine Stirn in raſender Fahrt. f Und das alles ſollte nicht mehr ſein—? Nichts mehr von dem nervenaufreizenden Drum und⸗ Dran der Rennplätze. Abends kein rollender Würfel, kein leiſes Fallen der Kartenblätter, kein Rauſchen ſeidener Gewänder, kein lichtüberſtrahlter Saal, in deſſen Ecken Palmen ſchatteten— nichts mehr! Nie wieder? 5 Er atmete ſchwer. Seine Hand ballte ſich— er hörte neben ſich eine Stimme: „Na, alſo! Rückkehr zur Vernunft.“ N Er wurde wach wie aus einem Traum, ſah vor ſich Lenken, der mit höchſter Befriedigung eben dieſe Worte ſprach, riß ſich ſofort zuſammen und ſagte lächelnd, aber beſtimmt: „Schluß!“ „Elend! Lauf du und der Satan!“ Wütend rannte Lenken im Zimmer umher. 0 „Ich möchte bloß wiſſen, warum? Tauſend Teufel, warum bloß?“ „Du, ſieh mal!“ Immer mit derſelben lächelnden Ruhe beugte Zur⸗ pforten ſeinen dunklen Raſſekopf vor und tippte auf ſeine Schläfe: f „Graue Haare! Das mahnt! Mit grauen Haaren ge⸗ hört man nicht mehr auf'n Gaul. Meine Zeit iſt um. „Elender Unſinn! Ein Frauenzimmer ſteckt dahinter! Hängen laß ich mich darauf. Und ich weiß auch, wer es ist! Da, hinten auf ner Nachbarklitſche, da ſitzt ſo ne Art Pflegetochter von deiner alten Nachbarin und mütterlichen Freundin, die mit dem jungen Kampen und Frau von nicht verdenken. Die junge Dame hat Kraft und Reiz— nicht zu leugnen— ſo'ne Art Antigonegeſtalt— nee, das ſtimmt nicht, ſie hat ja blondes Haar— mehr ſo was von einer Germanenfürſtin.“ 5 5 „Du phantaſierſt— wechſeln wir das Thema! i „Sofort! Nur noch die Frage: Warum holſt du ſie dir nicht, wenn denn ade 1% ſoll? Warum mußt du zu ihr in jenes elende Neſt? 10 3025 ſtand auf. Er war blaß. Sein Ausdruck hatte etwas Abſchließendes, Endigendes.. „Freund, noch einmal— und zum letzten Male: Meine Zeit iſt um. Ich will hier heraus! Aus allem! Er wurde noch um einen Schein bleicher und wandte ſich ab. „Ich will vergeſſen! ſuchen will ich's.“ f a Lenken ſtarrte in faſſungsloſem Staunen zu ihm hin. Allmählich kam ein erſchrockenes Verſtehen in ſeine Miene. „Das iſt es“, ſagte er langſam.„Die Geſchichte gehn dir noch nach?“ Er trat zu Zurpforten heran:„Klaus! „Ich bitte dich“, wehrte dieſer gequält ab,„klein Wort mehr! Schluß! Schluß! Du peinigſt dich und mich. Da iſt nichts weiter zu machen.“ 5 Lenken ſtand noch immer wie vor den Kopf geſchlagen. „J, du Donnerwetter—, das—?“ f 15 Mechaniſch nahm er ſeinen Hut und ging zur Tür. „Alſo morgen fährſt du—?“ „Morgen fahre ich.“ Leiſe fiel die Tür zu. f e Zurpforten atmete auf. Auch die treueſte Freundes- ſorge kann zur Pein werden. Es gibt eben Seelengründe, in die uns keiner folgen kann, Tiefen, in denen man ganz allein bleiben muß— Schatten, die niemand verſcheuchen, Erinnerungen, die auch der Geliebteſte nicht tilgen kann. Allein fertig werden mit der Vergangenheit! Allein und ſelbſt die grauen Geſpenſterhände packen und beſiegen, die immer wieder aus verfloſſenen Tagen herübergreifen und ihre Runenſchrift in unſer Antlitz graben. 10 b Er ſtieß das Fenſter auf. Draußen auf der Tanne im Vorgarten balgten ſich zwei Krähen um etwas Blankes. Sie krächzten in heiſeren, böſen Tönen, und ſchließlich, den Gegenſtand ihres Zanks fahren laſſend, hackten ſie mit den Schnäbeln aufeinander los. 5 5 Zurpforten nahm die faſt gefüllte Zigarettenſchale, ließ die Aſche vom Wind fortwehen, die goldenen Mundſtücke zur Erde fallen. 1 5 5 185 f Sofort ſchoſſen die Vögel auf die glänzenden Dinger nieder, pickten eilfertig, und dann— mit lautem trium⸗ phierenden Geträchze— flogen ſie davon; beide nun gleich reich. Er ſah ihnen gedankenvoll nach:. 15 1 „Wer ſo ein Stück Leben davonfliegen laſſen könnte! Er dachte an Lenken und deſſen eifernde Freundſchaft für ihn ſelbſt. Und doch, wie wenig kannte dieſer ihm am nächſten Stehende im Grunde genommen von ihm!. „Was weißt du in deinem wohlaufgeräumten Daſein von meinen heimlichen Schlachten? Was weißt du von dem ewigen, leiſen Tapp-Tapp der Erinnerung hinter mir her? Was du und die anderen von jener Wolluſt des Spiels mit dem Tode? Wenn im wahnſinnigen Ritt der Boden unter mir dahinſchießt und ich weiß: ein Zügel— druck, und ich liege da— nicht mehr der von vergangenen Tagen Verfolgte! Nein, ein Sieger—! Was weißt du von dem allen, treuer, braver Freund? Nur in groben Umriſſen ſiehſt du die Markſteine in meinem Leben— den grauen Schatten, der auf heimlichem, dunklem Wege zu mir ſchleicht, ſiehſt du nicht. Ich aber fühle den leiſen, verſtohlenen Schritt hinter mir— und vor ihm will ich Ruhe haben.“ 90 15 Er ging zu ſeinem Schreibtiſch. Fach auf Fach öffnete Verſtehſt du? Wenigſtens ver— Platte. Dazwiſchen ſtanden und lagen Renngewinne her⸗ um— er nahm alles und trug es zum Sofatiſch. Mochte es gleich bis zum Verpacken dort bleiben. Nun zog er den letzten Kaſten hervor— voll von Briefen. Obenauf, offenbar aus einem Rahmen gelöſt, eine Photographie. Er nahm das Bild hervor. Seine Hand zitterte, ſein ſonnengebräuntes Geſicht war fahl. Einige Herzſchläge lang ſtarrte er zu dem jungen Ant⸗ litz nieder, in dem ein Paar übergroße, ſeltſam ſprechende Augen ſtanden, dann wandte er das Bild um 7 5 und in⸗ dem er die Lider ſchloß, zerriß er es langſam in kleine Stückchen. a In der feſtgeballten Hand trug er die Fetzen zum offe⸗ nen Zierkamin, dann die Briefe, ohne noch einen einzigen Blick auf die Schrift zu werfen— eine Handvoll nach der anderen warf er in den Kamin. Dann kniete er nieder, hielt ein Streichholz an den Stoß Papier und ſah zu, wie die Flamme alles aufleckte. Langſam ſchwelte ſie, die Briefe waren zu ſchwer— ſo konnte die Flamme ihre Arbeit nicht beginnen. 5 Feine Schweißperlen ſtanden auf ſeiner Stirn. Häß⸗ licher Qualm drang in das Zimmer. Und noch immer mußte der Mann das Zerſtörungswerk unterſtützen, immer der Flamme Luft geben, indem er mit der Reitgerte den Haufen ſchwelendes Papier auflockerte— eine qualvolle Arbeit! Endlich war der letzte Funke verglommen— aus! Klaus armete auf. Sein Auge wurde feſt und kalt. Ruhig ordnete er weiter zwiſchen den Briefſchaften. Als der Schreibtiſch geleert war, rief er den Diener und hieß ihn mit dem Packen beginnen. Er ſelbſt ging über den Flur zu ſeiner Wirtin— bezahlen und Abſchied nehmen. 170 Heiner war nicht zu Hauſe. Fräulein Martha er. Bald türmte ſich ein Berg von Briefſchaften auf der Trittleiter vor dem Spiegel, um über den ſchadhaften Goldrahmen ein Stück Seide zu drapieren, das ausſah wie ein alter Kopfſchal. 0 Nach Zurpfortens Eintritt blieb ſie noch ruhig ſtehen. Graziös lehnte ſie ihren geſchmeidigen Körper, den ſie wie eine Binſe drehen und biegen konnte, gegen die Stufen— der halb entblößte Arm hing läſſig herab. Sie trug eine Bluſe von rotem, durchſichtigem Stoff, einen ſchwarzen Faltenrock und helle Strümpfe zu zier⸗ lichen Spangenſchuhen. Um den bloßen Hals hing ihr ein ſchönes, altes Schmuckſtück aus Topaſen an feiner Gold⸗ kette. Ihre dunklen Augen blitzten ihm entgegen. Um ihre Lippen ſpielte ein halb erwartungsvoller, halb ironiſcher Zug— das Ganze ein Gemiſch ſechzehnjähriger Unſchuld und großſtädtiſcher Erfahrung. 1 „Nun, Herr Baron“— ſie tat es nie ohne dieſen Titel—,„was wird gewünſcht?“ Lächelnd, ein Bild der Anmut, des blühenden, ſorglos genießenden Lebens ſelbſt, neigte ſie ſich von ihrer Höhe zu ihm nieder.. Sie war immer gewaltig ſtolz auf ihren„Zimmer⸗ herrn“ geweſen. Der berühmte Rennreiter wohnte bei ihnen! Endlos renommierte ſie vor den Kolleginnen, kleinen Mädchen in einem großen Putzgeſchäft, mit ihm. Und der himmliſche Beſuch, der zu ihm kam! i Schneidige Herren, elegante Sportleute, und dann die komiſchen, krummbeinigen, kleinen Trainer und Jockeis; es war unbeſchreiblich intereſſant! i Durch ihren Mieter war Martha eine Art Berühmtheit unter der Putzmacherinnenſchar geworden. Zurpforten wußte das ganz genau. Aber nie geſtattete er ſich oder ſeinen Freunden, dieſes Intereſſe durch irgend⸗ welche Notiznahme zu ſchüren oder auszunutzen. Er be⸗ handelte Martha mit ernſthaftem Reſpekt, obwohl er hundertmal ihre Auffaſſung vom Leben, ihren göttlichen Leichtſinn durchſchaut hatte. Er wußte genau: eine einſame Stunde mit ihm und Neugier und aufgereizte Phantaſie warfen ihre ſonſtigen klugen Bedenken über den Haufen. Führte der Zufall je ſolche Stunde herbei, ſo zerriß Zurpforten unbarm⸗ herzig— entweder durch philiſterhaften Ernſt oder durch Ironie— die Stimmung, bis das Mädchen, die eenent⸗ wegte Zurückhaltung ſpürend, ihm in Trotz und Spott den Rücken wandte, um nach kurzem Maulen wie ein geſittetes Haustöchterchen nach ſeinen Wünſchen zu fragen. a Ihre Mutter ließ ſie in einem naiven Zutrauen in Zurpfortens Ehrenhaftigkeit gewähren, praktiſch über⸗ legend: ſolange das heißblütige Mädchen für den ver⸗ ſtändigen Mieter ſchwärmte, machte es draußen keine Dummheiten. f Martha war nicht ungebildet. Sie hatte ihr Lebtag um ſich geſehen und war in der Schule eine der Beſten ge— weſen.. Zurpfortens Bibliothek verſchlang ſie heißhungrig und überraſchte ihn mehr als einmal durch ihr eigenartiges, allerdings faſt ausſchließlich auf das Praktiſche gerichtete Urteil.. In dieſem Augenblick, da er ſie vielleicht zum letzten ſich um ſie, hätte ihr raten, ſie warnen mögen. Dann mußte er bitter lächeln: er, Klaus Zurpforten, wollte eine Seele retten! War hier überhaupt etwas in Gefahr? Er trat näher an die Leiter heran. „Ich komme, um von Ihnen und Ihrer Mutter Ab⸗ ſchied zu nehmen, Fräulein Martha! Ich reiſe morgen ab.“ 8 1 Nun erſchrak er über die Wirkung ſeiner Worte. Es war, als träte plötzlich jeder Muskel an ihr hervor. Um die Naſenflügel flog ein Zittern, das ganze lebendige Geſichtchen, ſogar die üppigen, roten Lippen wurden blaß. Schwerfällig, mit hängenden Armen, kam ſie die Leiter herunter. 5. „Abſchied nehmen?“ Sie wollen fort von uns? War⸗ mal— ein bißchen ungezogen geweſen bin?“ Dicke Tränen rollten über ihre Wangen. mütiges, lenkſames Kind, ſtand ſie vor ihm. „Lieber Herr Baron, ich will vernünftig ſein. Ich hab' mich ja manchmal ein bißchen geflegelt, weil Sie mmer ſo ſpöttiſch waren und mir ſo mächtig imponierten. Lieber Herr Baron, ich bin ein dummes, leichtſinniges Ding. Aber ich laſſe mir nichts zuſchulden kommen, das wiſſen Sie doch. Und ich hab' Sie immer ſo ſchrecklich bewundert, lieber Herr Baron— und— und lieb gehabt— ja, ſchreck⸗ lich lieb gehabt! Und nun wollen Sie fort! Und ich alber— nes Ding hab' wohl ſchuld?“ Schluchzend warf ſie ſich auf einen Stuhl. b Zurpforten ſtand betroffen da. Sanft legte er ihr die Hand auf die Schulter: „Aber Kind! Liebes Fräulein Martha! Ich gehe doch nicht um Ihretwillen! Ich will nach Hauſe. Auf mein Gut. Landmann werden.“ Sie hob den Kopf hoch. 0 „Nicht mehr reiten? Aber das iſt ja ganz unmöglich! Das iſt ja ſchrecklich! Sie nicht mehr reiten!“ Ueber Klaus' Geſicht zog ein Schatten. Da plapperte dieſes Mädchen dieſelbe, zehnmal in allen Variationen ge⸗ hörte Litanei daher. Schloß ſich denn alles zuſammen, immer neue Ketten um ihn zu ſchlingen? ö 1 6 Jedes Wort über dieſe Angelegenheit riß unerträglich an ſeinen Nerven. Er wollte ſchon kurz und ungeduldig antworten— aber ihre Augen waren gar ſo groß und bittend zu ihm aufgeſchlagen. Ein reu⸗ Rehdern in Baden-Baden war. Bitte, fahre nicht auf! Umer normalen Verhältniſſen könnt' ich's dir überhaupt: aber, ihre Tochter, war anweſend. Sie ſtand auf einer (Fortſetzung folat.) mit den offenen, gewitzigten Augen des Großſtadtkindes Male ſah, tat ihm das friſche Geſchöpf leid— er ſorgte. um? Ausziehen? Meinetwegen? Weil— weil ich mauch⸗ Warnung! vorgekommen, daß die auf dem DiK.⸗Platz hergerichteten Arbeiten der SA. von dummen I H. Achannmachung Nee große Kundgebung (Parteiamtliche Veröffentlichungen der NSDAP., Ortsgr. Viernheim und der Unterformationen). NSDAP., 1 Viernheim Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19. Geſchäftsſtunden⸗ Einteilung f N. S. B. O. und Deutſche Arbeitsfront: Jeden Montag, Mittwoch u. Freitag, abends 7—9 Uhr Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag, abends 79 Uhr Kaſſenverwaltung der Ortsgruppe: Jeden Donnerstag, abends 79 Uhr Rundfunk. Geſchäftsſtelle: Gaſthaus zum Freiſchütz Geſchäftszeiten: Dienstag u. Freitag von 18—20 Uhr Achtung! Eintrittskarten für den Film „Hitlerjunge Quex“ können heute Abend von 7—9 Uhr in der Geſchäftsſtelle der NSB0O. abgeholt werden. Jedes NSBO,⸗ und Arbeitsfrontmitglied muß ſich dieſen Film anſehen. Heil Hitler! Preſſe⸗ und Propagandawart der NSB0O. Achtung, Amtswalter! Morgen Mittwoch abend ½9 Uhr findet im Nebenzimmer des Gaſthauſes zum Storchen ein Schulungs- abend für alle Amtswalter ſtatt. Es haben teilzunehmen alle vereidigten Amtswalter der Partei und ihrer Unterformationen. Voll⸗ zähliges Erſcheinen wird erwartet. Heil Hitler! gez. Franzke, Ogruf. Betreffend Ablieferung der Formulare, Stamm- baum uſw. Alle vereidigten Amtswalter ſorgen dafür, daß die Formulare in doppelter Aus- fertigung(Stammbaum und Lebenslauf, fünf Bilder, Leumundszeugnis und Ehrenerklärung (einfach) in den nächſten Tagen fertig ſind. Heil Hitler! gez. Franzke, Ogruf. Achtung! H. J. und B. D. M. beſuchen den „Hitlerjungen Ouex“ erſt am Mittwoch. Für alle Veranſtaltungen ſind noch genügend Kar- ten an der Kaſſe des Central-Film⸗Palaſt erhältlich. Von allen Formationen wird voll- zählige Beteiligung erwartet. Heil Hitler! Preſſeamt-Propagandaleiter. Rundfunk. Ortsgruppenberatungsſtelle. Da⸗ ſelbſt koſtenloſe Beratung in allen Funkange- legenheiten, koſtenloſe Röhren⸗ und Geräte- prüfung und Anmeldung neuer Rundfunkteil- nehmer für den R. D. R. Zur Beachtung Der N. S. Funk und der deutſche Sender ſind die einzigen parteiamtlichen Rundfunkzeitſchriften und können bei jedem Funkwart beſtellt werden. Heil Hitler! Englert, Ortsgruppenfunkwart. Hitlerjunge QAuex im Central-Film-Palaſt vom 13. bis 15. März. In einer Reihe erſchütternder Bilder erzählt uns dieſer Film von dem Kampf und der zähen Opferbereit⸗ ſchaft der Hitlerjugend in den Tagen der Matht⸗ ergreifung durch unſern Führer. Ein Kampf war es, wie er ſich hundertfach in den Ar- beitervierteln unſerer Großſtädte abſpielte, und den unſere begeiſterte Jugend ſo oft mit ihrem Leben und Blute weihte.— Volksgenoſ⸗ ſen, ſchaut euch dieſen Film an! Laßt euch mitreißen von dem Opfergeiſt unſerer Jugend, auf daß auch ihr lernt, freudig die Opfer zu tragen, die die Not der Zeit. noch von uns verlangen wird. Damit tragt ihr auch einen Teil der Dankesſchuld ab gegen dieſe jugend⸗ lichen Mitſtreiter Adolf Hitlers, deren Parole noch immer lautet:„Rampf für das Volk!“ wenn auch heute in der Form:„Kampf gegen Hunger und Kälte!“ Gebt auch euren Kin- dern Gelegenheit, ſich dieſen Film anzuſehen, euren Kindern, die nach dem Willen unſeres Führers mithelfen ſollen an dem Neubau un- ſeres Vaterlandes. Sie werden an dem Schick⸗ ſal unſeres Hitlerjungen Quex die Wahrheit des Wortes erkennen: Leben heißt dienen und opfern für unſer ge⸗ liebtes deutſches Volk! Der Ortsgruppen ⸗Filmwart. Es iſt in letzter Zeit wiederholt Lausbuben zu vernichten verſucht werden. Oder ſollten gar ältere Perſonen, die den national⸗ ſozialiſtiſchen Geiſt noch nicht begriffen haben, hier verſuchen Sabotage zu treiben? Ich warne hiermit. Wir werden alles tun, um die Namen dieſer Uebeltäter feſtzuſtellen und ſie dann einer gerechten Strafe zuführen. Auch Ihr Eltern, warnt Cure Kinder und macht ſie auf die Verderblichkeit ihres Tuns auf⸗ merkſam. Denn dieſe Arbeit wurde in ehren⸗ amtlicher Tätigkeit ausgeführt, weshalb ſie für uns doppelten Wert hat. gez.: Becker, Die rege Werbetätigkeit des hieſigen Stütz⸗ punktes für den Reichsluftſchutzbund, die in den letzten Wochen durch die Preſſe, durch Werbe⸗ und Lehrvorträge der Freiwilligen Sanitätsko⸗ lonne in Verbindung mit dem Freiw. Feuerwehr- korps hier entfaltet wurde, fand geſtern Abend, durch eine großzügige Kundgebung ihren Abſchluß. Die Feuerwehr zog mit klingendem Spiel zum Verſammlungsraum und auch zahlreiche Vereine beteiligten ſich geſchloſſen an der Kundgebung, um ſo zu erreichen, daß alle Schichten der Be⸗ völkerung auf die drohenden Gefahren in der Luft und auf die notwendigen Abwehrmaßnah⸗ men und ſo mit den Zweck und Ziel des Reichsluftſchutzbundes vertraut gemacht werden. Der geräumige Freiſchützſaal war überfüllt. Die Feuerwehrkapelle hatte ſich in dankenswerter Weiſe zur Verfügung geſtellt, um ſo der Kund- gebung ein feierliches Gepräge zu verleihen. Feuerwehr, Sanitätskolonne und Sul. waren in Uniform erſchienen. Pg. Ogruf. Franzke eröffnete die Kundgebung, begrüßte in herzlichen Worten die Erſchienenen, insbeſondere den Refe⸗ renten des Abends, Herrn Dr. Seidel-Darm— ſtadt und deſſen Gemahlin. Er verwies auf die großen Gefahren der Luftangriffe, die beſonders den Frontſoldaten hinlänglich bekannt ſind. Es wird wohl in abſehbarer Zeit zur Pflicht ge⸗ macht werden, daß in allen Neubauten Gas- ſchutzkeller errichtet werden.— Der Leiter des hieſigen Stützpunktes, Herr Drogeriebeſitzer Moskopp, wies auf den Zweck des Abends hin, der uns die Gefahren des Luftkrieges vor Augen führen ſoll. Deutſchland will in Frieden aufbauen und alle erwerbsloſen Volksgenoſſen in Arbeit und Brot bringen. Den gewaltigen Auf- rüſtungen der Feinde können wir jedoch nur den zivilen Luftſchutz entgegenſtellen. Allen ſei es deshalb zur Pflicht gemacht, mitzuhelfen an dieſem lebenswichtigen Werk. Der Reichsluftſchutzbund zeigt den Weg. Verkennen Sie nicht die Ge⸗ fahren, die Deutſchland drohen. Werden Sie Mitglied des Reichsluftſchutzbundes. Das Opfer iſt klein und tragbar. Beträgt doch der Beitrag nur 1.— Mk. im Jahr, alſo knapp 9 Pfennig im Monat. Das Geld wird reſtlos zum Aus- bau des Luftſchutzes verwendet, alſo im Intereſſe unſeres geſamten Volkes. Heil Hitler! Der Referent des Abends, Herr Dr. Seidel— Darmſtadt, ein genauer Kenner der Materie des Luftſchutzes, zeigte uns dann in längeren, außer⸗ ordentlich lehrreichen Ausführungen die Gefahren des Luftkrieges auf und weihte uns ein in die notwendigen Abwehrmaßnahmen. Unſer großer Führer Adolf Hitler hat uns das 3. Reich beſcheert. Weithin leuchtet das Wort Volksgemeinſchaft und das iſt es, was uns die ganze Welt nicht nachmachen kann. Das Volk iſt zu einem Stahlblock zuſammenge⸗ ſchweißt. Eine kleine Clique von Machthabern hat im Weltkrieg die Völker gegeneinander ge— hetzt. Es gelang jedoch nicht, Deutſchland zu vernichten. Nach dem gewaltigen Kriege folgte ein Kampf in ziviler und wirtſchaftlicher Hinſicht. Es kam der Verſailler Schandvertrag, der es fertig brachte, unſer Bolk an den Rand des Ruins zu führen. In der höchſten Not ſchickte uns Gott einen Mann, der Deutſchland wieder zuſammenſchweißte, der Deutſchland wieder groß werden ließ. Jetzt merkte dieſe Clique, daß ſie verſpielt hatte. Es kam mehr als jemals war, Deutſchland wurde einig und groß. Die Sieger aus dem Weltkrieg, die Sieger aus dem Wirt- ſchaftskampf ſind wir, in unſerer alles umfaſ⸗ ſenden Volksgemeinſchaft. Klaſſenkampf und Standesdünkel ſind beiſeite geworfen und mit aufrichtigem Herzen wird zum deutſchen Volke bekennt. Doch hierzu gehört in erſter Linie: Opfer bringen und zwar ſo Opfer bringen, daß wir ſelbſt etwas entbehren, damit wir National- ſozialiſten werden, wie es unſer Führer verlangt. Als Garant des neuen Reiches gelten SA. und SS. und an ihre Seite muß ſich der Reichs- luftſchutzbund geſellen. Was will der Reichsluft⸗ ſchutzbund? Keineswegs zum Kriege hetzen, nein, der Führer will den Frieden und wir alle wollen keinen Krieg. Alle die draußen waren, werden die Schreckniſſe des Krieges nicht vergeſſen. Aber: Es kann der Beſte nicht im Frieden leben, wenn es dem böſen Nachbar nicht gefällt. Wir müſſen unſer Augenmerk auf die lenken, die um uns wohnen. Unſer Herrgott möge verhüten, daß wir jemals in einen Krieg verwickelt werden. ö Doch ſteht es zu befürchten, daß es eintreffen kann u. ſo müſſen wir gerüſtet ſein. Es geht um unſere Ju- gend, um unſere Zukunft, die das große 3. Reich erſt aufbauen ſollen, wie es uns heute ſo ſchön vor⸗ ſchwebt. Ein„zu ſpät“ darf es deshalb nicht geben. Ein zukünftiger Krieg wird nicht nur die Soldaten, ſondern auch die Ziviliſten angehen, Sturmführer des Sturm 15/221 in Viernheim Gewaltige Anteilnahme der Bevölkerung Der Selbſtſchutz im Luftſchutz! des Reichsluftſchutzunde⸗ Gutes Werbeergebnis die Zivilbevölkerung zu bekämpfen und ſo der Truppe den Mut zu rauben. Deshalb werden Sie ermeſſen können, daß Luftſchutz dringend not tut. An der Spitze des Luftſchutzbundes, der knapp ein Jahr alt iſt, ſteht Pg. Hermann Göring. Dann folgt das Präſidium, Lan- des-, Bezirks⸗ und Ortsgruppen. Viernheim ge⸗ hört der Landesgruppe Heſſen⸗Rheinland⸗Süd, mit dem Sitz in Frankfurt an, iſt der Bezirks- gruppe Starkenburg angegliedert und gehört als Stützpunkt der Ortsgruppe Lampertheim an. Heute zählt der Reichsluftſchutzbund bereits ein⸗ einhalb Millionen Mitglieder. Auch Viernheim darf hier nicht Abſeits ſtehen, zumal es kriegs⸗ politiſch betrachtet nicht ſehr günſtig liegt. Das nahe Induſtriezentrum Mannheim-Ludwigshafen wird beſonders den Luftangriffen ausgeſetzt ſein, ſodaß die umliegenden Orte mit beſonders ge⸗ fährdet ſind. Wir wollen keine Abwehrkanonen oder Flugzeuge bauen, nein, wir wollen nur Vorſorge treffen, daß der Bevölkerung der er⸗ forderliche Schutz angedeiht. Deshalb ſchützet euch, wie, das lernt euch der Luftſchutzbund, in dem ihr Mitglied werdet und ſo die nötigen Auf⸗ klärungen erhaltet. Die modernen Flugzeuge, die wir nur aus Abbildungen kennen, denn Deutſchland hat nicht ein einziges Kampfflugzeug, ſind fliegende Feſtungen. Die dort eingebauten Maſchinen⸗ gewehre können in der Minute 100 Schuß ab⸗ geben. Sie können 4000 Kg. Bomben mitfüh⸗ ren, fliegen ca. 250 Klm. in der Stunde in einer Höhe von 4 bis 6000 m. Die Kampf- und Jagdflugzeuge erreichen eine Stundengeſchwin⸗ digkeit von ca. 350 Klm. und eine Höhe von 12000 m., während des Weltkrieges konnte man nur 6000 m. ſteigen. Ein Geſchwader von Trans- port- und Aufklärungsflugzeuge iſt im Stande 1000 bis 1500 Menſchen hinter die Front zu bringen, die dort eine heilloſe Verwirrung an- richten können. Man unterſcheidet 3 Arten von Bomben: Sprengbomben, Gasbomben und Brand- bomben. Die Sprengbomben haben ein Gewicht bis zu 1800 Kg. 3 bis 4 Bomben im Gewicht von je 1000 Kg. reichen, um unſern Ort dem Erdboden gleich zu machen. Beſonders grauen- haft ſind die Gasbomben. Dieſe ſtellen jedoch nur noch eine ſehr geringe Gefahr da, wenn man Schutzvorrichtungen ergriffen hat, die der Reichs⸗ luftſchutzbund lehrt. Deshalb Luftſchutz. Man kennt 3000 Gifte, hiervon ſind 300 Kriegsver— wendungsfähig, jedoch nur 12 eignen ſich zur beſonderen Vernichtung. Dieſe ſtellen 3 Kate— gorien da und zwar Grünkreuz, Blaukreuz, Gelb— kreuz. Gegen dieſe Gifte ſtellen Gasmasken einen wirkungsvollen Schutz dar. Da jedoch nicht alle Gasmasken haben können, ſo müſſen Luftſchutzkeller errichtet werden, die im Falle der Gefahr aufzuſuchen ſind. Eine beſondere Gefahr ſtellen noch die Brandbomben dar. Da dieſelben ſehr leicht ſind, kann ein Flugzeug 1000 bis 1500 Stück mitführen. Hiergegen ſetzt nun der Reichsluftſchutzbund durch entſprechende Belehrung ein. Die Speicher müſſen aufgeräumt werden, damit nicht gleich Brände entſtehen können. Die Brandbombe darf nicht mit Waſſer gelöſcht wer— den ſonſt explodiert ſie und das Unheil wird noch größer. Auf die Brandbombe wird nur Sand geſtreut und dann in den Hof geworfen, wodurch ſie unſchädlich gemacht iſt. Alſo die Luftgefahr iſt groß, es ſind jedoch Mittel! und Wege gefunden, um ihr wirkungsvoll zu begegnen. Jedes Haus muß eine Feſtung ſein. Und beſonders die Frauen müſſen mit den Ab— wehrmaßnahmen vertraut gemacht werden da im Falle der Not, der Mann nicht impauſe iſt, ſondern an der Front Haus und Hof verteidigt. Auch die Kinder ſind mit den Schutzmaßnahmen bereits in der Schule vertraut zu machen, damit auch ſie tatkräftig Helfer ſein können. Der Haupt- raum iſt der Luftſchutzkeller, hier muß für das Notwendigſte geſorgt ſein. Die wahre Volksge⸗ meinſchaft muß die zivile SA. ſein. Werdet des— halb Mitglieder des Reichsluftſchutzbundes, laßt euch belehren und beraten. Nicht um uns geht es, ſondern um unſere Kinder. Und ſo gilt hier das Führerwort: Ob von Oſten bis zum Weſten Ob von Norden bis zum Süden Deutſchland und immer wieder Deutſchland. Reicher Beifall lohnte den Redner für ſeine lehrreichen und mitreißenden Worte. Der Dank aller Beſucher ſei ihm hiermit ausgeſprochen. Nach einer Pauſe vor 10 Minuten, während⸗ deſſen aufklärende Broſchüren verkauft und Auf⸗ nahmen gemacht wurden, über 200 haben ſich geſtern Abend gleich dem Luftſchutzbund ange⸗ ſchloſſen, folgte ein Lichtbildervortrag, wobei Frau Dr. Seidel aufklärende Worte ſprach. da es als erſte Pflicht angeſehen werden wird, Wir ſahen in eindrucksvollen Bildern, wie alle nichts hat, als ſeinen zivilen Luftſchutz. Ein zweiter Bildſtreifen belehrte über das Verhalten bei Luftangriffen und zeigte was falſch und richtig iſt. Der beſondere Appell der Rednerin galt den Frauen und forderte ſie zur aktiven Betätigung beim Luftſchutz auf. Pg. Ogruf Franzke ſprach das Schluß⸗ wort und verwies nochmals auf die Pflicht dem Luftſchutzbund beizutreten. Sein Sieg Heil galt dem Reichspräſidenten und dem Führer ſowie allen Mitarbeitern, in welches die An- weſendenden begeiſtert einſtimmten. Mit empor⸗ gerecktem Arm wurde das Deutſchlandlied ge⸗ ſungen, worauf die eindrucksvolle und ſehr lehr- reiche Kundgebung gegen halb 12 Uhr beendet war. F. K. Lokales Sterbetafel. Nach längerem ſchweren Leiden, jedoch plötzlich und unerwartet, wurde geſtern abend unſere achtbare Mitbürgerin, Frau Magdalena Haas geb. Kühner, die Ehefrau des Herrn Land- und Gaſtwirts Jean Haas, zum Tannhäuſer, im Alter von 52 Jahren in die Ewigkeit abgerufen. Die Beerdigung findet bereits morgen Mittwoch nachmittag um 5 Uhr ſtatt. Möge ihr die Erde leicht ſein! R. I. P. Bauern ⸗Verſammlung. Heute abend findet im„Löwen“ eine Bauern ⸗Verſamm⸗ lung ſtatt, in welcher ein Vertreter des Reichs- nährſtandes über Genoſſenſchaftsweſen ſprechen wird. Auf der Tagesordnung ſteht ferner„Die Umſchaltung der Warengenoſſenſchaft(des alten Bauernpereins) und Neuaufnahmen. Jeder Bauer hat die Pflicht an dieſer wichtigen Verſammlung teilzunehmen. „Zwei Rundfunkvorträge über den Ge⸗ meinſchaftsempfang am 21. März. Die Preſſe⸗ ſtelle des Südweſtfunks teilt mit: Am Tage der Eröffnung der Arbeitsſchlacht am 21. März wird wieder ein Gemeinſchaftsempfang für alle Arbeiter und Angeſtellten in ganz Deutſch⸗ land durchgeführt, ähnlich wie das im letzten Jahr am 10. November von den Siemens— werken aus geſchehen iſt. Die Durchführung der Aufgabe, jedem ſchaffenden Deutſchen ber den Lautſprecher die Führerrede zu Ge⸗ hör zu bringen, wird techniſch von den Funk⸗ warten der NSDAP. übernommen. In zwei kurzen Vorträgen am 15. und 16. März wer⸗ den die Herren Oberpoſtrat Dr. Wratzke und Dr. ing, Neſtel die techniſchen Maßnahmen beſprechen, die zur Durchführung notwendig ſind. Die Vorträge werden zu verſchiedenen Zeiten von ſämtlichen deutſchen Sendern wie⸗ dergegeben. Für alle an der Durchführung dieſes Gemeinſchaftsempfangs Beteiligten iſt es deshalb wichtig, ſich dieſe Vorträge anzu⸗ Aufruf An die Bevölkerung Diernheims. Der Tonfilm vom Opfergeist der deut- schen Jugend „Hitlerjunge OQuex“ Dienstag, mittwoch und Donnerstag im Central⸗Film⸗Palast. „Hitlerjunge Quex“ Ein Kampffilm von der Wiedergeburt der deutſchen Jugend— Im roten Berlin vor der großen Wahlſchlacht. Die Kommuniſtenzentrale ſpeiſt das Volk mit hohlen Reden, die nicht ſatt machen, nur das Herz vergiftet! So auch das gute Herz eines alten Frontſoldaten, eines Vaters, während das junge Herz des Sohnes bereits im Rhytmus des neuen Geiſtes ſchlägt und das treuſorgende Herz der Mutter, das die vielen Sorgen des Alltags nicht mehr tragen kann, für immer ſtill ſteht. Ein Film, in dem innerhalb einer zeit- nahen ſpannenden Handlung drei Menſchenſchick⸗ ſale ergreifend geſchlildert werden u. ſ. w. Er⸗ zählt der Film auch von unſerer Hitlerjugend, ſo iſt er dennoch ein Bildſtreifen der gerade auch für die Erwachſenen ein wunderbares, tief- gehendes Erlebnis bedeutet. Denn dieſer Quex hat ſeine Gegner nicht allein bei ſeinen Alters- gefährten im roten Lager, ſondern auch bei den Großen— bei ſeinen eigenen Eltern. Damit rollt der Film das uralte Zerwürfnis zwiſchen den Alten und der heranwachſenden Jugend auf, das überzeugend geſtaltet wird.— So iſt trotz des politiſchen Hintergrundes der Charakter des hundertprozentigen Spielfilms gewahrt, der in- folge ſeiner zeitgeſchichtlichen Handlung, dank ſeiner hervorragenden Beſetzung und der ausge- zeichneten Milieuſchilderung von Anfang bis Ende feſſelt.— Wer ein Herz für unſere Jugend hat, für Deutſchlands Zukunft, der beſucht den Kampffilm der deutſchen Jugend. Für alle wird er ein unvergeßliches Erlebnis werden. An allen Tagen wird unſere Feuerwehrkapelle konzer⸗ Randſtaaten aufgerüſtet ſind und Deutſchland tieren. Auf zum„Hitlerjungen Ouex“