Zu niet. geſucht 2 Zimmer und Rüche nebſt Zubehör. Von wem, ſagt ö der Vlg, ds. Bl. u. einen Frühiahrs-MWantel 2 e e . lanrs- 1 ö, 8 9 Großes bis Alexander Wunder 2. 26. 8. 69 3 5 222 5 Ammer Kleines Losholz(Kiefern⸗Knüppel): von Heinrich Hoock 1. 5 8 1 ung Huche bis zum letzten Bezugsberechtigten und zu miet, geſucht vom älteſten Ortsbürger E. Haas, Kiesſtr. 8 Gemeindekaſſe Morgen Samstag wird der Reſt an Rezeßholz für 1934 abgegeben: a Auflage 24.— RM. Nuunbelnet Amel Viernheimer Zeitung Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,40 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratis⸗Beilagen: wöchentlich den„Illuſtrierten Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Verkünd⸗ und Anzeigeblatt für Viernheim ſeit dem Jahr 1883 Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt a. M., Verantwortlich für den Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim. D. A. II. 34 1250. Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg. (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Siernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) bis Georg Grammig 2. 30. —] Kiefern-Stöcke: von Joh. Jak. Wiegand 1. 8. bis Joh. Gg. Hoock 7. 11 Eichen ⸗ und guchen⸗ Stöcke: von Nikl. Kempf 8. 8. bis Peter Benz 4. 7 Riefern Wellen: ö von Lorenz Grab 2. 10. 7. bis Johann Lang 6. 6 Zöller eee fagagagggggaaggaggggagggaggggggggggggagggggaggaagagſ Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig, bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim 1 Reiflzeug mit Reinbreit Kommunion- Kranz und Hrönung ſpottbillig abzu⸗ geben. Daſelbſt auch 4 Meter Holz u verkaufen. 1 8 AdonfHitterstr. 183 7 Nummer 665 Samstag, den 17. März 1934 51. Jahrgang 5 V N 2 N 288 * W N N N N. N e 9 . 2 W 8 222 Am Webſtuhl der Zeit O . * . A 2 8 4 * 5 Vereins⸗Anzeiger Turnverein von 1893 e. V.(Handball) Heute Freitag abend Spielerverſammlung. Reſtloſes Erſcheinen iſt unbedingt erforderlich. Sonntag, 18. ds. Mts. 1. und 2. Mannſchaft T. V. 1893— Tbd.„Jahn“ Seckenheim 1. u. 2. in Seckenheim. Der Spielwart. Sportvereinigung„Amicitia 09“ Viernheim. Sonntag, den 18. März Verbandsspfiele I. Altripp 1. Mannſchaft 3 Uhr, 2. Mannſchaft 1,15 Uhr. 3. Mannſch. auf dem Wald- ſportplatz um 11 Uhr gegen Neckarau. Jugend gegen Weinheim in Weinheim, er friſchen Quelle. Sams- tag nachmittag Schüler in Ladenburg, Beginn 4 Uhr. Abfahrt der 2. Mannſchaft 1/12 Uhr per Auto ab Lokal. 1. Mannſchaft 1 Uhr per Auto ab Lokal. Mit der 1. Mannſchaft können noch ca. 20 Sportfreunde fahren. Anmeldungen im Cigarrengeſchäft Fußballbörſe, Lorſcherſtraße. Der Vorſtand. Reichsbund der Kinderreichen. Ortsgr. Viernheim. Die auf heute Freitag abend angeſetzte Mit⸗ liederverſammlung findet morgen Samstag abend 8 Uhr im Saftladen zum grünen Laub ſtatt. Erſcheinen iſt Pflicht. Der Vorſitzende n m m Gonizianer bei. Sie lösen den Mannhei i Mittelstrane 16 5 den A 5 8 11 15 0 Matratzen aus eigener Werkſtätte i Re e 1 Bettiedern, Barchente, rp 1 und Stenpdecken ele as? rr Schlaf- Gegen Bedarfsdeckungsſcheine auf Eheſtandsdarlehen Belegt! So füngt es an. Geben Sie der Milch sofort einige Kaiser's Brust-Caramellen Schleim und erstidzen m Husten, Heiserkeit u. am Meßplatz Katarrh in den An- Brus Feerscheller Fi den Jlannen Rekord-Preise! Biskuitmehl Pfund 22 Auszugmehl oo Pfund 21 Blütenmehl Pfund 19 Weizenmehl Pfund 175 Füssrahmbüfter 7 J. 48 Nele Pa. Limburger/ Pfund 115 Edamer vollfett/ Pfund 25 Camembert große Ecke 25 Heringe in milchtunke 65 1Liter⸗Doſe 1 la Haturr. Apfelwein Ltr. 28 3 Prozent Rabatt. 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Nur dadurch können ſie ihrer natio- nalen Pflicht genügen, denn Deutſcher ſein heißt Kämpfer ſein für Volk und Staat. Der Reichs- luftſchutzbund kämpft und arbeitet für den Schutz von Familie und Staat und aus dieſem Grunde muß von jeder Familie eine Perſon Mitglied werden. Der ſo geringe Jahresbeitrag kann nie⸗ mand von der Mitgliedſchaft abhalten. Denkt aber auch an die Zukunft Euerer Kinder. Sie zu ſchützen iſt erſte Pflicht. Weiſt die Werber nicht ab, ſondern werdet Mitglied des Reichsluftſchutzbundes. Heil Hitler! NSDAp. Polizeiamt Viernheim Schweigert gez. Kühne Reichsluftſchutzbund e. V. Stützpunkt Viernheim Die Stützpunktleitung cgcgaggaggagaggaggagggggggggaee Achtung! Der erste Salto King- Sensations-Tonfilm. Der Film der 100 Sensationen und Abenteuer. Die ganze welt steht Hopf vor diesem Film. Achtung Salto Ming in Viernheim Achtung! Filmfreunde! Wer ist Salto King? Deer waghaligste Artist der Welt. Das Gewaltigste, Unerhörteste und Atemraubenste. Er ist die Sensation aller Sensationen! Waghalsiger u sensationeller ist nichts mehr möglich Der Film des 100 mal aufs Spiel gesetzten Lebens Höllentemp Mur heute Freitag im Central-Film-Palast Filmfreunde, sowas muß man gesehen haben! Fin Pſſm, den Sie niemals Vergessen önnen! Der Führer wills: „Schafft Arbeit!“ Buntes Allerlei Island hat die ſchönſten Frauen der Welt Wenn man einem Mitarbeiter der„News Chronicle“, der kürzlich eine Reiſe nach Is, land unternommen hatte, glauben ſoll, gib! es dort die ſchönſten Frauen der Welt. Sie ſind, ſo ſchreibt er, von einer leuchtenden Schönheit. Ihr Haar gleicht gebleichtem Korn, ihre Augen ſind tiefblau und ihre Ge⸗ ſtalt iſt ſo vollendet, daß mehr als ein Be⸗ ſucher ſein Herz in Island verliert. Früher ſoll das in Heidelberg vorgekommen ſein. Der letzte der Mohikaner. Obwohl Cooper bereits vor rund 100 Jahren in ſeinem Buch verſicherte, daß der letzte Mohikaner tot ſei, war es nicht richtig. Aber jetzt. vor einigen Wochen, ſtarv in Milwaukee der letzte Mo⸗ hikaner, der die Sprache ſeiner Ahnen noch geläufig. zu ſprechen verſtand. Er hieß Wil⸗ liam Dick— ſein eigentlicher indianiſcher Name iſt leider nicht bekannt— und war der älteſte der presbyterianiſchen Gemeinde. Sein Leben hatte allerdings mit dem India— nerhelden Coopers gar keine Aehnlichkeit, und er ſprach auch nie gern die Mohikaner⸗ ſprache, wie er meinte, aus religiöſen Grün⸗ den. Außer ihm gibt es aber noch jetzt etwa 500 Perſonen in Amerika, die als reinraſſi⸗ ge Indianer anzuſehen ſind. Sie haben ſich allerdings den Lebensgewohnheiten der Weiſen ſchon ſo ſehr angepaßt und auch die Sprache ihrer Väter faſt ganz vergeſſen, weshalb ſie ſich kaum von den übrigen Ame⸗ rikanern unterſcheiden. 22 1 Luſtige Edle „Der Tierſtimmen⸗Imitator:„Das war der Liebesgeſang ener Nachtigall. Ich kann alle Tierstimmen nachmachen.“ „So, dann machen Sie mal den Liebesge⸗ ſang einer Flunder!“ * „Wie alt ſind Sie, Fräulein Gitta?“ „Neunzehn Jahre.“ „Aber, Fräulein Gitta, das ſagten Sie doch ſchon vor zwei Jahren, als ich Sie kennen⸗ lernte?“ „Ja, ich gehöre eben nicht zu den Mädchen die heute ſo und morgen ſo reden!“ * Fritz kommt heulend vom Spiel nach Hauſe. Die Mutter ſieht ſchon, was los iſt, und fährt ihn an:„Ich habe dir doch verboten, dich mit den Jungen auf der Straße zu keilen! Und was iſt denn das? Zwei Zähne haſt du auch dabei noch verloren?“ „Nein, Mutti,“ heult Fritz,„die hab' i hier in der Taſche!“ 1 5 5 Die kleine Gertrud kommt weinend nach Hauſe:„Die Lehrerin hat heute geſagt, ich würde keinen wann kriegen!“ ſchluchzt ſie un⸗ ter Tränen, als die Mutter ſie nach der Ur⸗ ſache ihres Kummers fragt. „Aber Kind, das wird ſie nicht ſo gemeint haben, da iſt doch kein Grund zum Weinen!“ tröſtet die Mutter. „Doch hat ſie das gemeint! Sie hat zu mir geſagt:„Na, du wirſt beſtimmt ſitzen bleiben!“ Wiſſen Sie das? Bisher war die Telefonſtation im Hotel Belvedere auf dem ate e die höchſt⸗ gelegene, ſtändig bediente öffentliche Telefon⸗ ſtelle Europas; nun iſt auf die Jungfrau eme Kabelleitung von rund 15 300 Metern von Lauterbrunnen zum Jungfraujoch gleegt wor⸗ den; die ſo geſichert iſt, daß trotz ſchlechter Witterung keine Unterbrechung des Dienſtes eintritt. * Die erſte techniſche Erneuerung, die Europa Amerika zu verdanken hat, iſt der Blitzablei⸗ ter Benjamin Franklins(1752), Ab heute Freitag im Union ⸗Film⸗Palaſt. ESE——— Wenn am Sonntagabend die Dorſmuſik ſpielt. Politiſche Wochenbelrachkung. Bon Argus. Die deutſche Innenpolitik ſteht im Zeichen des wirtſchaftlichen Wiederauf⸗ baues. Eine Durchführungsverordnung zum Geſetz über den Schutz der nationalen Arbeit ſetzt Vertrauensmänner und Beiräte für die Treuhänder der Arbeit ein, und eine Reihe weiterer Verordnungen und Beſtimmungen zeigt, daß die Reichsregierung ſich in allen Wirtſchaftsfragen ihrer wahrhaft ſozialen Einſtellung bewußt iſt. Mit beſonderer Tat⸗ kraft wird auch der Kampf gegen die Ar⸗ beitsloſigkeit fortgeſetzt. Am 21. März ſoll die große Arbeitsſchlacht 1934 durch eine Führerrede feierlich eingeleitet werden. Es wird keine Rede vom grünen Tiſch aus oder in einem Verſammlungslokal ſein, ſondern der Kanzler wird an die Arbeitsſtätte der Autobahn München— Landesgrenze kom— men, um von dort aus über alle deutſchen Sender zum geſamten Volke zu ſprechen. In allen deutſchen Betrieben werden die Beleg— ſchaften vor den Lautſprechern verſammelt ſein, um den Führer und den Reichspropa— gandaminiſter zu hören. So wird durch ei⸗ ne beſonders eindrucksvolle Demonſtration aller Welt vor Augen geführt werden, mit welcher Entſchloſſenheit Deutſchland den gi⸗ gantiſchen Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit fortführt. Außenpolitiſch war es wieder eine beweg⸗ te Woche. Da iſt zunächſt ein außenpoliti⸗ ſcher Erfolg Deutſchlands zu erwähnen: Polen hat ſeine Einfuhrverbote für deut— ſche Waren aufgehoben. Das iſt die erſte praktiſche Auswirkung der neuen deur⸗ ſchen Polenpolitik, die auf eine Ver⸗ ſtändigung mit dieſen öſtlichen Nachbarn ab⸗ zielt. Die deutſch⸗polniſchen Beziehungen waren bekanntlich außerordentlich geſpannt, ſo geſpannt, daß noch vor einem Jahr ein engliſches Blatt ſchreiben konnte, der eigent⸗ liche Gefahrenherd Europas liege an der deutſch⸗polniſchen Grenze. Reichskanzler Hitler hat ſelbſt eingegriffen, um dieſen Ge⸗ ahrenherd zu beſeitigen. Schon jetzt haben ich die deutſch⸗polniſchen Beziehungen we⸗ ſentlich gebeſſert. Das zeigt auch die Grün⸗ bung der Danziger Geſellſchaft zum Studium Polens, bei der der Danziger Senatspräſi⸗ dent Dr. Rauſchning grundlegende Ausfüh⸗ eungen machte, mit denen er zum gegenſeiti⸗ zen Verſtändnis und gegenſeitigen Ver⸗ trauen aufforderte. Welche Bedeutung man zuf polniſcher Seite dieſen Ausführungen beimaß, geht u. a. daraus hervor, daß der diplomatiſche Vertreter der Republik Polen in Danzig der Verſammlung anwohnte und daß ein Ausſchnitt aus der Veranſtaltung auf ſämtliche polniſchen Rundfunkſender über⸗ tragen wurde. Es iſt das erſte Mal, daß Aus⸗ führungen eines maßgebenden Vertreters der deutſchen nationalſozialiſtiſchen Weltan⸗ ſchauung, der gleichzeitig auch an der Spitze eines deutſchen Staatsweſens ſteht, durch den Rundfunk der geſamten polniſchen Oef⸗ fentlichkeit übermittelt worden ſind. * die Besprechungen in Rom— zwiſchen Muſſolini, Dollfuß und Gömbös— denen man mit großer Spannung entgegen⸗ ſah, ſind abgeſchloſſen. Es iſt ganz ſelbſt⸗ verſtändlich, daß ſich über ihre Bedeutung auf Grund der heute darüber vorliegenden amtlichen und nichtamtlichen Verlautbarun⸗ gen Abſchließendes noch nicht ſagen läßt. Erſt die Zukunft wird zeigen, was an poſitiven politiſchen und wirtſchaftlichen Werten in Rom geſchaffen worden iſt. Bedeutſam iſt aber unter allen Umſtänden die Feſtſtellung, daß Italien, Oeſterreich und Ungarn keines⸗ wegs einen gegen andere Staaten gerichte⸗ ten Dreibund geſchloſſen haben, ſondern daß ſie ausdrücklich betonen, der Beitritt zu ihrem wirtſchaftlichen Bündnis ſtehe auch anderen Mächten offen. Gedacht iſt dabei in erſter Linie an die Tſchechoſlowakei und an Das unnachgiebige Frankreich Heute Samstag berreichung der franzöſiſchen Antwort auf die englischen Abrüſtungs⸗ vorſchläge— Frankreich lehnt die engliſchen Vorſchläge ab Paris, 17. März. Die franzöſiſche Antwortnote auf die letzten engliſchen Abrü⸗ ſtungsvorſchläge war ſchon für die erſten Tage der jetzt zu Ende gehenden Woche angekündigt. Die Ueberreichung verzögerte ſich aber aus Gründen, die der Außenſtehende nicht kennt. Jetzt wird angekündigt, daß die Note am heutigen Samskag dem engliſchen Außenminiſter in London überreicht werden ſoll. Der Inhalt der Note iſt natürlich noch nicht veröffentlicht worden, aber die Pariſer Preſſe weiß aufgrund guter Informationen trotzdem, was ſie enthält. Das Blatt„Jour“ glaubt verſichern zu können, daß die franzöſiſche Regierung in ſehr höflicher, aber enkſchiedener Form die engliſchen Abrüſtungsvorſchläge ablehnen werde. Es habe den Anſchein, ſo bekonk das Blatt, als ob die franzöſiſche Regierung ſich weſenklich den ikalieniſchen Vorſchlägen ge⸗ nähert hätte, wobei ſie jedoch nach wie vor größten Wert auf die Konkrolle lege. Der Ge⸗ danke dieſer Konkrolle ſei außerdem mit den notwendigen Durchführungsbeſtimmungen des Abkommens verbunden. „Figaro“ erklärt, daß die franzöſiſche Regierung in ihrer Note auf die enge Ver⸗ bindung zwiſchen Abrüſtung und Sicherheit hinweiſen werde. Wenn die engliſche Regie— rung bereit ſei, Frankreich genügend Sicher— heitsgarantien zu geben, werde die ganze Abrüſtungsfrage ein anderes Geſicht bekom— men. Der Sozialiſtenführer Leon Blum ſtößt im„Populaire“ einen Alarmruf aus und ſpricht in Zuſammenhang mit der franzöſiſchen Note von einer radikalen Um⸗ wälzung der bisherigen franzöſiſchen Politik in der Abrüſtungsfrage. Man habe Mühe, eine ſo ſchwerwiegende Handlung zu begrei⸗ fen. Das franzöſiſche Volk müſſe endlich darüber entſcheiden, ob es ſich damit einver— ſtanden erkläre, daß ſich Frankreich in einen Rüſtungswekklauf ſtürze.— Soweit die beſonders charakteri- ſtiſchen Preſſeſtimmen Man erkennt dar⸗ cherheit kümmere.— Es iſt immer das alte Lied: Frankreich will nicht abrüſten und ſucht dieſe Haltung zu verbergen— wenn es ſein muß, auch durch Angriffe auf das ſonſt Frankreich befreundete England! * Der Tank— die mächtigſte Waffe Das engliſche Heeresbudget im Parlament. London, 17. März. Der Haushaltsvoranſchlag für die britiſche Armee wurde im Unter— haus eingebracht und verabſchiedet. Einlei— tend teilte der Unterſtaatsſekretär die Schaf— aus, daß die Haltung Frankreichs in der Ab— rüſtungsfrage ſich tatſächlich nicht geän⸗ dert hat: die franzöſiſche Regierung bleibt allen vernünftigen Vorſchlägen gegenüber ablehnend und unnachgiebig. Was haben bei dieſer Sachlage weitere Verhand— lungen überhaupt noch für einen Wert? Frankreich gegen England Die franzöſiſche Preſſe wendet ſich heftig gegen eine Rede, die der engliſche Außenmi— niſter Sir John Simon im Unterhaus zur Abrüſtungsfrage gehalten hat.„Journal“ erklärt ſich in keiner Weiſe mit der engliſchen Auffaſſung einverſtanden, wonach ein ſchlech⸗ tes Abkommen immer noch beſſer als über— haupt keines ſei. Das einzige Mittel, gegen die Aufrüſtung Deutſchlands Front zu ma— chen, beſtehe in einer engen Zuſammenar— beit der Verteidiger der Ordnung, die die Freiheit haben müßten, über geeignete Machtmittel zu verfügen, um„Störenfriede in Schach zu halten“. Der Außzenpolitiker des„Echo de Paris“ ſieht in den Ausführungen Simons einen Anſporn für Deutſchland, noch mehr als bis- her zu fordern „Ere Nouvelle“ zieht aus den verſchiedenen Ausführungen im Unterhauſe die Schluß⸗ folgerung, daß die engliſche Regierung und das Parlament in erſter Linie ihre eigene Sicherheit wünſchten. Unter dieſen Umſtän⸗ den dürfe man 9 Frankreich auch nicht ver⸗ übeln, wenn es ſich ebenfalls um ſeine Si⸗ Paris, Berlin und Rom unternommen hatte. Mit erfriſchender Deutlichkeit ſagte er, daß zwar Frankreich immer von ſeiner bedroh⸗ ten Sicherheit rede, daß aber in Wirklichkeit Deutſchlands Sicherheit bedroht ſei und zwar bedroht durch die gewaltige franzöſiſche Rü— ſtung, der Deutſchland ſo gut wie nichts ent⸗ gegenzuſetzen habe. Verſteht ſich, daß Edens Aeußerungen in der franzöſiſchen Preſſe ſtärkſten Unmut ausgelöſt haben. Denn ge— rade die franzöſiſche Politik will ja nicht wahr haben, was jetzt von autoritativer eng— liſcher Seite zugegeben werden mußte: nicht Frankreich, woͤhl aber Deutſchland iſt be⸗ droht, und wenn Deutſchland deshalb Gleich— berechtigung auf dem Gebiete der Rüſtungen verlangt, dann handelt es im ureigenſten Lebensintereſſe des deutſchen Volkes. Im übrigen aber ſind die Erörterungen über die Abrüſtungsfrage vollkommen feſtgefahren. Die Schuld daran trägt, wie immer wieder betont werden muß, einzig und allein Frank⸗ reich. Wenn die Antwort der franzöſiſchen Regierung auf die engliſchen Abrüſtungsvor⸗ ſchläge veröffentlicht werden wird, wird dar⸗ aus erneut hervorgehen, daß die franzöſiſche Politik auch den geringſten Fortſchritt in der Abrüſtungsfrage verhindert. So kann es nicht weitergehen. Es iſt ein unwürdiges Schauspiel, daß ſich die übrigen Großmächte durch die franzöſiſche Sabotagetaktik immer wieder an der Naſe herumführen laſſen. Deutſchland. Das bedeutet eine gewiſſe Ent—⸗ täuſchung für die franzöſiſche Preſſe, die vor der Konferenz in Rom glauben machen woll— te, Muſſolini habe einen Frontwechſel vor— genommen, indem er mit fliegenden Fahnen auf die franzöſiſche Seite übergeſchwenkt ſei. In Wirklichkeit kann davon aber gar keine Rede ſein. Richtig iſt, daß Muſſolini an der Unabhängigkeit Oeſterreichs feſthält, aber das iſt durchaus nichts neues, denn das war immer ſein Standpunkt. Auch die Regie— rung des Dritten Reiches hat ja die Unab⸗ hängigkeit Oeſterreichs niemals angetaſtet. ſondern hat lediglich erklärt, daß eine Lö— ſung des Problems Oeſterreich nur in der Richtung einer engen Verbindung mit Deutſchland gefunden werden könne. Wenn man in Rom jetzt feſtgeſtellt hat, daß ein ita— lieniſch⸗öſterreich-ungariſches Wirtſchafts⸗ bündnis noch nicht genügt, um die ſchwie⸗ rige Lage Oeſterreichs und Ungarns zu ver— beſſern, ſo hat man ſchließlich genau das⸗ ſelbe geſagt, was man auch in Deutſchland immer wieder betont. 0 Das engliſche Unterhaus hatte eine große und recht intereſſante Abrüſtungsde⸗ batte. Beſonders bemerkenswert war dabei der Bericht des Lordſiegelbewahrers Eden über ſeine Eindrücke von der Reiſe, die er im Auftrag der enaliſchen Regierung nach fung einer neuen Abteilung der Territorial— armee mit, die den Namen „Königliches Berteidigungskorps“ tragen und ſoweit wie möglich aus früheren Soldaten der Territorial- und regulären Ar— mee rekrutiert werden wird. Die Aufgabe der neugeſchaffenen Organiſation beſteht darin, notwendigenfalls die beſonders verwundba— ren Punkte Englands zu ſchützen. Das Kriegsminiſterium hoffe übrigens, in Kürze eine Entſcheidung über den beſten Typ von Luftabwehrgeſchützen für den allgemeinen Gebrauch in der Armee zu treffen. Unter Bezugnahme auf die Be— reitſtellung von 450 000 Pfund für den Aus— bau von Singapore, ſagte der Unter— ſtaatsſekretär, daß es notwendig ſei, einen Flottenſtützvunkt mit Truppen, Luftabwehr-⸗ geſchützen und Artillerie zu beſchützen. Was die engliſche Armee in der Heimat betreffe, ſo ſei die Rekrutierung ſeit dem vergangenen Sep— lember leider ſehr ſtark zurückgegangen. Man müſſe daher daran erinnern, daß die Armee immer noch eine glänzende Karriere für junge Leute darſtelle und jeder Vater ſollte froh ſein, wenn ſein Sohn die militä— riſche Laufbahn einſchlägt. Die Tanks ſeien heute die mächtigſte Waffe in der Welt. Man könne jedoch die Auswir- kung neuer Erfindungen auf den nächſten Krieg nicht vorausſehen. Es beſtünden alle Anzeichen, daß die Erfindung panzerdurch⸗ ſchlagender Kugeln viel ſchneller vor ſich gehe, als die Erfindung kugelſicherer Pan- zer. Es ſei möglich, daß in einigen Jahren der ſchwer gepanzerte Tank oder Panzerwa⸗ gen durch Gewehr oder Maſchinengewehr- feuer verletzbar ſei. Der Tank iſt die mächtigſte Waffe der Welt — ſagt der engliſche Unterſtaatsſekretär des Kriegsminiſteriums. Aber Deutſchland beſitzt keine Tanks, weil ſie ihm durch das Verſailler Diktat verboten ſind. Und trotz⸗ dem erklärt Frankreich, daß ſeine„Sicher— heit“ durch Deutſchland bedroht fei! Weit veſſer ware es, wenn man Frankreich einmal ganz offen erklärte, daß ſeine ſture Politik die Abrüſtung verhindert und daß es deshalb gar keinen Sinn mehr hat, das diplo⸗ matiſche Spiel, das ja doch zu keinem Erfolg führen kann, fortzuſetzen! In der Schweiz iſt am letzten Sonntag eine bemerkenswerte Volksabſtimmung durchgeführt worden: der Bundesrat hatte einen Geſetzentwurf vorgelegt, der der Re— gierung beſtimmte Vollmachten zur Bekämp⸗ fung ordnungswidriger Beſtrebungen geben ſollte. Das ſchweizeriſche Volk hat mit einer beträchtlichen Stimmenmehrheit dieſen Ge— ſetzentwurf abgelehnt. Die Sozialdemokraten und Kommuniſten ſowie die in den ſoge— nannten„Fronten“ organiſierten Nationa⸗ liſten und Faſchiſten hatten die Parole ge⸗ gen das Geſetz ausgegeben, die bürgerlichen Parteien traten für das Geſetz ein. In der Abſtimmung wurde dieſe Parole der bürger⸗ lichen Parteien aber offenſichtlich nicht be⸗ folgt, ſo daß das Geſetz abgelehnt wurde Dieſe Niederlage der Regierung und der bürgerlichen Parteiführungen zeigt, daß es auch in der ſonſt ruhigen Schweiz jetzt eine Gärung gibt, deren politiſche Bedeutung nicht unterſchätzt werden darf, farrer Senn⸗ Sickingen AN Unkostenbeitrag 20 Pfg. je Perſon— Stuhlveranſtaltung— Rauchen verboten— Kartenvorverkauf bei Fr. Hof mann(Drehſcheibe) Die hieſige Einwohnerſchaft wird zu dieſer öffentlichen Volksverſammlung herzlich eingeladen. Heil Hitler! „Wir ringen um die deutſche Seele“ NSDAP. Ortsgruppe Viernheim gez. Franzke, Ortsgruppenleiter Der Festanzug der Deutschen Arbeitsfront Früher: Kaſtengeiſt, geſellſchaftliche Ab- ſchichtung, gemeſſen am Stehkragen, das Bürger- tum als der gute Mittelſtand, ein aufgeblaſenes Spießertum mit Dämmerſchoppenpolitik, und der Arbeiter ſtand beiſeite! Aber ſein ſauerver⸗ dientes Geld brauchten ſie alle, ſie lebten ja da⸗ von, aber ihn, den Mann mit der ſchwieligen Hand, mit ſeinem trotzigen Nacken, mit dem er ſchwerſte Laſten trug, ihn verachteten ſie, er war ja ein Arbeiter— und nannte ſich Prolet! Zerklüftet in Parteien aller Schattierungen, zer- ſtreut in rote, blaue, ſchwarze, gelbe Gewerk— ſchaften ſtanden ſie am gleichen Schraubſtock, auf der gleichen Bauſtelle— und ſie fanden ſich nicht! Das war die Abkehr von ihremV ater⸗ land, von der deutſchen gleichen Verbunden⸗ heit des Schickſals———. Der Sturm brach los 1 Jetzt: Ein langer und ſchwerer Kampf wurde von der NSBB0. in den Betrieben geführt, um den deutſchen Arbeiter mit dem Gedankengut der nationalſozialiſtiſchen Bewegung vertraut zu machen, um ihm zu ſagen: kehre zurück zu deinem Vaterland— und das iſt Deutſchland! „Volks gemeinſchaft“ heißt das große Ziel, das unſer Führer verwirklichen will! Da— zu braucht er Dich, deutſcher Arbeiter! Die Einheit des ganzen Volkes muß erkämpft und durchgeführt werden! Neue Wege ſind gegangen worden— das deutſche Bürgertum hat erkannt, daß ſein Schick— ſal das Gleiche iſt wie das des deutſchen Ar⸗ beiters— auf Gedeih und Verderb— es mußte daher auf den früheren Unterſchied in der Ge— ſellſchaftsſchicht verzichten.— Fracks, Smockings und die ehrwürdigen „Bratenröcke“ der Kaiſergeburtstagsfeiern müſſen dem neuen Feſtkle id des deutſchen Arbeiters weichen— der deutſche Arbeiter Adolf Hitlers trägt als in der Deutſchen Arbeitsfront verei- nigt ſeinen blauen Feſtanzug mit blauer Schirm— mütze.— Und am„Tag der deutſchen Arbeit“ am 1. Mai wird die deutſche Arbeiterſchaft ihren Feſtanzug anlegen— als äußeres Zeichen der Beſeitigung von Klaſſendünkel und Klaſſenunter- ſchied! Durch die Anſchaffung des Feſtanzuges wird den Volksgenoſſen der Textilinduſtrie wieder Arbeit gegeben, das Handwerk findet Beſchäftig⸗ ung. In vielen Städten ſind die Unternehmer dazu übergegangen, ihren Arbeitern bei der An- ſchaffung der Feſtanzüge weitgehendſt zu helfen— durch ratenweiſe Abzahlung— und ſo ſei dies auch den hieſigen Unternehmern empfohlen. Am 1. Mai, dem„Tag der Deutſchen Arbeit“ ſollte die Deutſche Arbeitsfront voll- zählig ihren Feſtanzug tragen! Helfe Jeder daran mit. PO. I I- dtanmmachungen (Parteiamtliche Veröffentlichungen der NSDAP., Ortsgr. Viernheim und der Unterformationen). NSDAP., Ortsgruppe Viernheim Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19. Geſchäftsſtunden⸗ Einteilung: N. D. B. O. und Deutſche Arbeitsfront: Jeden Montag, Mittwoch u. Freitag, abends 7—9 Uhr Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag, abends 7—9 Uhr Kaſſenverwaltung der Ortsgruppe: Jeden Donnerstag, abends 7—9 Uhr Rundfunk. Geſchäftsſtelle: Gaſthaus zum Freiſchütz Geſchäftszeiten: Dienstag u. Freitag von 1820 Uhr Nach einer Bekanntmachung des Reichsſchatz⸗ meiſters bleibt die Mitgliederſperre der Partei bis auf weiteres beſtehen.— Für jeden Volks⸗ genoſſen beſteht jedoch die Möglichkeit, ſich als Mitglied in die beſtehenden Untergliederungen „Der Opferring der NS DA“ und„N.. Volkswohlfahrt“ aufnehmen zu laſſen und die monatlichen Beiträge zur Unterſtützung der Bewegung und des deutſchen Volkes an dieſe Stellen zu leiſten. Anmeldungen können er⸗ folgen: für den Opferring ſchriftlich an die Ortsgruppenleitung oder während der Geſchäfts⸗ ſtunden auf der Geſchäftsſtelle; für die NS. Volkswohlfahrt bei allen Amtswaltern. Die Formulare für Stammbaum und Ergän⸗ zungsbogen müſſen von den Amtswaltern am Montag abend von 7— ½8 Uhr auf der Ge⸗ ſchäftsſtelle abgeholt werden. NS BO. und Deutſche Arbeitsfront. Am Sonntag, den 18. März ds. Js. findet in Birkenau Odw. eine wichtige Amtswalter⸗ ſitzung der N. S. B. O. und der Deutſchen Ar- beitsfront ſtatt, an der alle NSBO.⸗Amts⸗ walter ſowie die Kaſſierer der Deutſchen Ar- beitsfront teilzunehmen haben. Die Abfahrt findet am Sonntagmorgen 8 Uhr per Fahrrad ab Kapelle Weinheimerweg ſtatt. Zu dieſer Sitzung ſind auch die Mitglieder der NSBO. und der Deutſchen Arbeitsfront eingeladen und erwarte ich von dieſen eine gute Beteiligung. Heil Hitler! Preſſe⸗ und Propagandawart der NSBO und der DAF. Oeffentliche Volksverſammlung am Dienstag, 20. März abends /9 Uhr im „Freiſchütz“. Es ſpricht: Pg. Pfarrer Sen n⸗ Sickingen. Unſere Parteimitglieder, die Mit⸗ glieder aller Unterformationen nud der Unter⸗ gliederungen machen wir auf dieſe öffentliche Kundgebung aufmerkſam. Das Erſcheinen wird jedem Einzelnen zur Pflicht gemacht. Die geſamte hieſige Bevölkerung wird zu dieſer Veranſtaltung beſonders eingeladen. Pg. Pfarrer Senn führte als katholiſcher Geiſtlicher ſeit vielen Jahren ſeinen unermüdlichen Kampf um die Reinheit und Neugeſtaltung der deut⸗ ſchen Seele und hat dafür viel gelitten. Der Unkoſtenbeitrag iſt auf 20 Pfg. pro Perſon feſtgeſetzt. Heil Hitler! Preſſeamt⸗Propagandaleitung. N. S. K. D. V.(Ortsgruppe Viernheim.) Zu der am Dienstag, den 20. März im Saale zum Freiſchütz, abends 8 Uhr ſtatt⸗ findenden Verſammlung, in der Pfarrer Senn ſpricht, mache ich die Kameraden aufmerkſam, ſich reſtlos zu beteiligen. Heil Hitler! Der Ortsgruppenobmann in komm. Vertr. Seelinger. Broschüre von der Vereidigung der polit. Amtswalter in Heppenheim. Die hieſige Ortsgruppe erhielt dieſe Broſchüre in beſchränkter Anzahl zur Abgabe an die In⸗ tereſſenten zugeteilt. Sie behandelt den Werde⸗ gang der Bewegung im Kreis Heppenheim mit Berichten der verſchiedenen Og. und Stp. Der Preis iſt nur 30 Pfg. Die Abgabe erfolgt Montag und Donnerstag abend von 7 Uhr ab auf der Geſchäftsſtelle. Heil Hitler! Der Preſſeamtsleiter. Lokale Nachrichten Pfarrer Senn in Viernheim. Der bekannte Vorkämpfer für den Nationalſozia- lismus, Hochw. Herr Pfarrer Senn-⸗Sickingen, ſpricht am Dienstag Abend im Freiſchützſaale, über das Thema„Wir ringen um die deutſche Seele“. Wo Pfarrer Senn bis jetzt ſprach, gab es überfüllte Säle. So wird auch hier mit einem Maſſenbeſuch zu rechnen ſein. * Neue Schmiedewerkſtätte. Herr Hans Simon, hat im Hauſe ſeiner Eltern Waſſerſtraße 3, die ehedem von ſeinem Vater betriebene Huf⸗ und Wagenſchmiede wieder neu eröffnet. Der junge Schmied hält ſich der ge— ſchätzten Einwohnerſchaft, insbeſonders den Land⸗ wirten beſtens empfohlen und bittet, ihm ihr Ver⸗ trauen zu ſchenken. Herr Simon hat ſich nach Teilnahme eines Lehrgangs in der Staatlichen Hufbeſchlagſchule in Mannheim einer Prüfung unterzogen und dieſelbe mit der Note„Gut“ be⸗ ſtanden. Dem ſtrebſamen jungen Manne gelten unſere beſten Wünſche! „Land wirtſchaftliche Prüfung. Zum Abſchluß des Winterlehrgangs der land- wirtſchaftlichen Schule in Heppenheim fand am Donnerstag eine Abſchlußprüfung ſtatt, wobei die hieſigen 6 Junglandwirte, welche ſich an dem Lehrgang beteiligten, ihre Prüfung beſtan⸗ den. Es ſind dies die Herren: Philipp Brechtel, Jakob Heckmann, Ernſt Gutperle, Willi Sander, Jakob Sander, und Adam Winkenbach. Den Junglandwirten zu dieſem ſchönen Erfolge unſere herzlichſten Glückwünſche! * Zahl der Prieſter des Biſtums Mainz. Die Diözöſe Mainz hat 57 Prieſter in beſonderer Stellung. 310 Seelſorgsgeiſtliche (davon 84 Kapläne), 11 beurlaubte Geiſtliche, 26 emeritierte Geiſtliche, zuſammen 404. * Der Sommertagszug, welcher am letzten Sonntag in Weinheim abgehalten wurde, hatte wieder großen Fremdenzuſtrom gebracht. Die Züge bei der O. E.G. hier, waren in Richtung Weinheim vollbeſetzt. Der Wein- heimer Sommertagszug, der zur Tradition ge⸗ worden iſt, hat ſeine Anziehungskraft bewahrt. Sinnfältig waren die Jahreszeiten geführt. Das Ganze machte einen ehrenden Eindruck. » Biſt Du ſchon in der N. S. V. Wenn nicht, dann weiſe den Werber heute oder morgen nicht ab. Jeder der in Arbeit ſteht oder ſonſt ein Geſchäft ete, betreibt, muß es als ſeine unbedingte Pflicht erachten, Sozialiſt der Tat zu ſein. Die Mitgliedſchaft beginnt mit dem 1. April, dem Zeitpunkt des Wegfalles der getzlichen Arbeitsloſenhilfe und der freiwil⸗ ligen Abtretung der Winterhilfsſpende. Laß Dich nicht mahnen Anmeldung zur Kaufmannsge⸗ hilfenprüfung. Es wird daraufhingewieſen, daß Anmeldungen von Lehrlingen zur Prüfung, die aus irgend einem Grunde bisher unterblieben ſind, noch nachträglich bis kommenden Montag, den 19. März 1934, mittags 12 Uhr, auf der Geſchäftsſtelle der Heſſiſchen Induſtrie⸗ und Handeskammer Worms abgegeben werden können. Vordrucke zur Anmeldung ſind daſelbſt zu erhalten. An der Prüfung können auch Lehr⸗ linge teilnehmen, die ſeit etwa ½ Jahr ausgelernt haben. Zur Ablegung der Prüfung ſind auch die Lehrlinge der öffentlichen Bankin⸗ ſtitute(Sparkaſſen) verpflichtet. Tagungen der Deutſchen Steno⸗ grafenſchaft e. BV., Kreis Worms. Der diesjährige Kreistag(früher Bezirkstag) findet am 13. Mai in Bürſtadt, der Gautag(früher Verbandstag) am 30. Juni und 1. Juli in Worms ſtatt.(Die Mitglieder der hieſigen Orts⸗ gruppe wollen den Vereins- Anzeiger beachten. Sommertagszug in Mannheim. Die Stadt Mannheim veranſtaltet morgen Sonn- tag einen Sommertagszug, der ſeiner Schönheit wegen das allergrößte Intereſſe finden wird. Die Zugsaufſtellung erfolgt um 2 Uhr. Pfarrer Senn Wer iſt Pfarrer Senn! Ein katho⸗ liſcher Geiſtlicher, der ſeit einigen Jahren im Kampf für die Idee des Nationalſozialismus in Widerſpruch ſtand gegen den politiſchen Ka⸗ tholizismus, der die Reinheit der katholiſchen Kirche verlangte. Nicht leicht war ſein unent⸗ wegter Kampf um dieſe Reinheit. Sein tapferes Eintreten erbrachte ihm Suspendierung vom geiſtlichen Dienſt, man legte ihm von kirchlicher Seite ein Redeverbot auf, nicht wegen der Kirche oder ſeines Seelſorgerdienſtes, ſondern weil er den Zentrumspolitikern, die für ihre Zwecke Kirche und Glauben des katholiſchen Volksteils mißbrauchten, die Wahrheit ſagte über ihr dunk⸗ les volksſchädigendes Tun und Treiben.„Ein offenes Wort an Rom“, ſo lautete ſeine ver⸗ faßte Kampfſchrift. Wir werden es in ſeinem Referat in der Dienstag⸗Verſammlung miterleben dürfen, wenn er uns ſchildert: wie ein katholiſcher Geiſtlicher ſeine Pflicht gegenüber ſeinem Volke zum Wohle des deutſchen Vaterlandes auffaſſen und erfüllen ſoll. 777 ͤ d ͤ r Die Grünen in Altrip Die 1. und 2. Mannſchaft der Sportver⸗ einigung tritt am Sonntag zum vorletzten Ver⸗ bandsſpiel in Altrip an. ders ſcharfer Kampf erwartet, zumal die Grünen“ punktehungrig ſind und Altrip ſeinen Punktevor⸗ ſprung vergrößern will. Für alle Sportfreunde wird dieſes Spiel ein beſonderer Genuß werden. Mit der 1. Mannſchaft um 1 Uhr können noch ca. Hier wird ein beſon⸗ 20 Sportfreunde mitfahren. Anmeldungen wollen im Cigarrengeſchäft„Fußballbörſe“ Lorſcherſtraße gemacht werden, wo zugleich auch der Fahrpreis zu entrichten iſt. Gottesdienst- Ordnung der katholiſchen Gemeinde. (Paſſionsſonntag) Apoſtelkirche: ¼7 Uhr 1. hl. Meſſe. 8 Uhr 2. hl. Meſſe mit Predigt. 3/10 Uhr Hochamt mit Predigt. 2—3 Uhr ſakramentaliſche Betſtunde zur Dankſagung für die Einſetzung des Aller⸗ heiligſten Altarſakramentes und um gött⸗ lichen Beiſtand zu erflehen zur Abwend⸗ ung der Gefahren für Kirche und Vater⸗ land. Der Hochw. Herr Biſchof hat dieſe Anordnung getroffen und wünſcht und hofft, daß alle Katholiken ſich da⸗ ran beteiligen. Die Verſammlung der Mitglieder des chriſtl. Müttervereins fällt aus. Uhr Verſammlung der 3. Abteilung der Jungfrauen⸗ Kongregation bei den Engl. Fräulein. Marienkirche: 9 Uhr hl. Meſſe. ½11 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. In der Apoſtelkirche an Werktagen: Montag: ¼7 Uhr beſt. E.⸗A. für Gg. Hönig, Ehefrau Joſephine geb. Ringhof, Kinder Marg. und Michael, Eltern und Schwiegereltern Nikolaus Kühlwein und Ehefrau Eva geb. Helbig. 8 Uhr beſt. E.⸗A. für Gebrüder Friedrich, Joſef und Wilhelm Burkert, Großeltern und Angehörige. Dienstag: ¼/7 Uhr 1., ½¼8 Uhr 2. S.-A. für Anna Maria Roos geb. Hanf. Mittwoch:/ 7 Uhr 1., ½8 Uhr 2. S.A. für Magdalena Haas geb. Kühner. Donnerstag: /7 Uhr 3. S.⸗A. für Magdal. Haas geb. Kühner. 8 Uhr 3. S.⸗A. geb. Hanf. Freitag: 3¼7 Uhr beſt. Amt für Jakob Burkert 3. und Angehörige. 5/47 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Georg Kühner und Johann Martin 7. /48 Uhr beſt. E.⸗A. für Joh. Georg Benz, beide Ehefrauen Joſephine und Katharina geb. Alter und Kinder und Jakob Sander, beide Ehefrauen Anna Maria geb. Buſalt und Anna Maria geb. Froſchauer und Kinder. Samstag: ¼7 Uhr beſt. Amt für Friedrich Hoock, Eltern und Angehörige. 7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Georg Heckmann 1. und Georg Schneider 2. 8 Uhr beſt. Amt für Georg Haas 6., Ehefrau Katharina geb. Hofmann, Sohn Gg., Michael Kempf, Ehefrau Kath. geb. Winken⸗ bach, Söhne Leonhard und Johann. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein am Dienstag und Donnerstag bei den Barmherzigen Schweſtern um 5/7 Uhr hl. Meſſe. Dienstag und Freitag iſt um 5/7 Uhr hl. Meſſe in der Marienkirche. Am nächſten Donnerstag von 4—7 Uhr Gelegenhrit zur hl. Beicht. Alle Frauen, die bis dahin ihre Oſterpflicht nicht genügt haben, mögen dieſe Gelegenheit benützen, um den Sams⸗ tag ausnahmslos den Männern zu überlaſſen. Die Männer erfüllen ihre Oſterpflicht am Palm⸗ ſonntag. Die Männer werden gebeten, möglichſt die Zeit von 4— 7 Uhr zu benützen. Ich bin gewöhnt, daß die Viernheimer Männer es immer verſtanden haben, die Bitte ihrer Prieſter zu erfüllen. Der Schriftenſtand gibt in den letzten 14 Tagen der Faſtenzeit Schriften zu bedeutend er⸗ mäßigten Preiſen ab. Den Gläubigen wird es ſehr ans Herz gelegt, dieſe zur Vertiefung des Glanbens⸗ und Sittenlebens zu benutzen. Kirchliche Anzeigen der Ev. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 18. März. Judika. für Anna Maria Roos Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugendabend für Buben und Mädchen. Montag, den 19. 3. und Donnerstag, den 22. 3. Abends 8½ Uhr: Uebungsſtunde d. Kirchenchors Dienstag den 20. März 1934. Abends 8 Uhr: Jugendabend. Mittwoch, den 21. März 1934. Abends 8 Uhr: 6. Paſſionsandacht. Rednerin: Schweſter Grete Quark⸗Darmſtadt. AJn kurzen Worten: Die Mitgliederſperre der Deutſchen Ar⸗ beitsfront wird mit Wirkung vom 30. März aufgehoben, um den Volksgenoſſen, die noch nicht Mitglieder ſind, die Möglichkeit zu ge⸗ ben, die Mitgliedſchaft zu erwerben. Muſſolini hat der deutſchen Dichterin Ri⸗ carda Huch ſein Bild mit eigenhändiger Un⸗ terſchrift zugeſandt als Auszeichnung für die Herausgabe dreier Werke aus der neueren italieniſchen Geſchichte. Die franzöſiſche Note auf die letzten eng⸗ liſchen Abrüſtungsvorſchläge wird voraus⸗ ſichtlich im Laufe des heutigen Samstag in London überreicht werden. Der Generalſekretär des Völkerbundes hat an die engliſche Regierung eines internatio⸗ nalen Rundfunkabkommens übermittelt, durch das aufreizende politiſche Rundfunk⸗ propaganda verhindert werden ſoll. Der öſterreichiſche Bundeskanzler und der ungariſche Miniſterpräſident haben ihren Aufenthalt in Italien bis zu Beginn der kommenden Woche verlängert. Ein Pariſer Finanzblatt glaubt zu wiſſen, daß der Finanzminiſter auf dem Verord— nungswege weitere Einſparungsmaßnahmen zur Abdeckung des noch beſtehenden Fehlbe— trages im Staatshaushalt in Höhe von 3 bis 4 Milliarden Francs treffen werde. In Barcelona ſind die Arbeiter der größ— ten Elektrizitätswerke und des Gaswerkes in den Streik getreten. Deutſchlands Auslandsſchulden Eine Rede des Reichsbankpr ö denten a Berlin, 17. März. Reichsbankpräſident Dr. Schacht ſprach auf dem Jahresbankett der amerikaniſchen Handelskammer in Deutſchland im Hotel „Adlon“ über das Auslandsſchuldenpro⸗ blem. Er führte u. a. aus: Seit vier Jahren leben wir in einer Kriſis, die den Beſtand der Weltwirtſchaft langſam untergräbt. Bin rundes Dutzend internationaler Wirtſchafts— konferenzen hat ſich bemüht, die Kriſe durch alle möglichen Vorſchläge zus der Welt hin— wegzudebattieren. Und dennoch, ſie beſteht mit wenig verminderter Schärfe weiter. Das ganze Konklomerat von politiſchen und aus dem politiſchen Druck herrührenden Schuldenverpflichtungen laſtet als dauernder Alb auf der internationalen Wirtſchaft. Vor zehn Jahren hat der Dawes— plan es klar ausgeſprochen, daß internatio— nale Schulden nur mit Waren und Dienſtlei— ſtungen abgegolten werden können. Vor zehn Jahren hat der Dawesplan ausgeſprochen, daß internationale Kreditoperationen die Abrtagung von Schulden wohl zeitweilig verſchleiern können, aber ſie nicht endgültig ermöglichen. Während man das erſte Pro— blem, daß Schulden nur mit Waren bezahlt werden können, langſam einzuſehen beginnt, fehlt für das zweite Problem noch immer das richtige Verſtändnis. Dieſe Schulden können nur voll bezahlt werden, wenn die erſtgenannle Erkenntnis des Dawesplanes in die Praxis überführt wird, wonach der Gläubiger bereit iſt, Waren des Schuldners in Jahlung zu nehmen. Bis jetzt hat ſich herausgeſtellt, daß der Gläubi⸗ ger hierzu nicht bereit iſt. Der Gläubiger nacht demnach die Bezahlung feiner Jorde⸗ rung unmöglich. Wir wahen alle die kommerziellen Schul⸗ den, die nicht für Reparationen, ſondern für die deutſche Wirtſchaft verwandt worden ſind, reſtlos zurückgezahlt. Das iſt eine Leiſtung, die bei irgendeinem underen Lande der Welt zu konſtatieren, ſchwierig ſein dürfte, die uns aber zu der Forderung einer neuen Erörterung dieſer ioch reſultierenden Schulden berechtigt. Die ganze Welt ſchreit förmlich nach neuer Wirtſchaftsbetätigung und wird doch durch den Schuldenklotz am Bein feſtgehalten. Schuldnerſtalen und den Privatgläubi⸗ Es müßte verſucht werden, zwiſchen den gern zu einer Abmachung zu kommen. Was jedenfalls Deutſchland anlangt, ſo drängt ſich hierzu die Notwendigkeit ge⸗ f biekeriſch auf. Dr. Schacht erinnerte dann an die Rück⸗ zahlungen des geliehenen Goldes und das Transfergeſez, an die Feſtſetzung der Transferquote, die ſeit dem 31. Dezember luft von 122 Millionen Reichsmark geführt ö 1 N habe. Untere Gold⸗ und Deviſendecke betrage und die Gewähr bieten, daß er heute 8. v. H. Dieſe Entwicklung, fuhr Dr. Schacht fork, nötigt uns nicht nur in unſere eigenen In⸗ kereſſe, ſondern im Intereſſe der geſamten Weltwirtſchaft zu neuen Maßnahmen. Eine weilere Fürzung der Deviſenzuteilung für die Einfuhr wird die unmiktelh h es ſein müſſen. Ich kann mir aber auch denken, daß es notwendig ſein wird, die Einfuhr von Rohſtofſen unmittel“ ar zu beſchränken. Polſterung der 3. Wagenklaſſe Um der notleidenden Induſtrie einen wei⸗ eren Arbeitsauftrag zukommen an laſſen und um damit Wünſchen der Reiſenden nach Erhöhung der Bequemlichkeit nachzukommen, hat ſich die Deutſche Reichsbahngeſellſchaft, wie die „Wandelhalle“ meldet, entſchloſſen, die Sitze in der dritten Wagenklaſſe polſtern zu laſſen. Für die Polſterung ſind zunächſt die D⸗ Zug⸗Wagen und die vierachſigen ſtählernen Eilzugwagen vorgeſehen, ferner die Trieb⸗ wagen, ſoweit ſie nicht im Stadt⸗ und Vor⸗ artverkehr in Berlin, Hamburg-Altona und Stuttgart verwendet werden. Noch im Jahre 1934 ſollen die Sitze dritter Klaſſe in den eit Beginn des Jahres 1919 gelieferten D- Zug⸗Wagen gepolſtert werden. Die Polſte⸗ rung ſoll in der Weiſe geſchehen, daß die Sitze eine Polſterung unter Verwendung der Regelfedern und die Rückenlehnen eine Filz⸗ auflage mit Plüſchbezug erhalten. Die Verhandlungen in Nom Dollfuß und Gömbös bleiben noch. Rom, 17. März. Der öſterreichiſche Bundeskanzler Dollfuß und der ungariſche Miniſterpräſident Göm⸗ bös werden ihren Aufenthalt in Italien um drei Tage verlängern und erſt zu Beginn der kommenden Woche nach Budapeſt zurück⸗ kehren. Als Grund wird eine Einladung Muf⸗ ſolinis zu einem Ausflug nach Neapel und die Inſel Capri angegeben. Die bisherigen Ergebniſſe Wien, 17. März. Auf der Zuſammenkunft zwiſchen Muſſolini, Gömbös und Dollfuß ſollen, nach einem rö- 1 miſchen Bericht der chriſtlichſozialen„Reichs— poſt“, folgende drei Punkte behandelt worden ſein: 1. Die Anabhüngigkeit Oeſterceichs und die Zuſammenarbeit für den europäiſchen Frieden bilden die Grundlage jeder wirtſchaft⸗ lichen Verſtändigung über den Donauraum. Jeder vierte Staat, der ſich den wirtſchaftlichen Verhandlungen über die Neuregelung im Do— nauraum anſchließen will, muß ſich zu dieſem Punkt zuſtimmend bekennen. 2. Italien nimmt ſowohl von Oeſterreich, als auch von Ungarn Ausfuhrwaren in erhöhtem Umfange an, um die wirtſchaftliche Stärkung beider Länder zu erreichen. Durch gegenſeitige Vorzugszölle und Kontingente, vor allem durch Sondertarife der Eiſenbahnen und durch Vergünſtigung des Hafentransportes ſoll die Grundlage einer wirtſchaftlichen Intereſſen— gemeinſchaſt gefunden werden, auch wenn noch einzelne Punkte offen blieben. 3. Dieſes Aus- gleichsſyſtem ſteht mit ähnlichen Rechten und Die Wahl der gleichzeitig den vielfachen auch anderen Ländern offen in der Weiſe, daß ähnliche Abkommen getrof⸗ fen werden können, die die Ein⸗ und Ausfuhr untereinander zu vervielfachen imſtande wären. In dem Bericht der„Reichspost“ werden ſodann die Gerüchte über ein Eintreffen des deutſchen Außenminiſters in Rom dementiert. Politisches Allerlei Heidelberg. Ricarda Huch, die in Heidel⸗ berg lebende Dichterin, erhielt dieſer Tage durch den italieniſchen Botſchafter in Berlin ein Bild Muſſolinis mit deſſen eigen⸗ händiger Unterſchrift zugeſandt, mit dem der italieniſche Regierungschef die Dichterin als Verfaſſerin dreier Werke aus der neueren italieniſchen Geſchichte auszeichnet. Paris. Der franzöſiſche Wirtſchaftsminiſter Lamoureux, der ſich am Mittwoch nach Lon⸗ don begeben hatte, um Handelsver— tragsverhandlungen mit der engli⸗ ſchen Regierung aufzunehmen, wird mit ſei— nen Mitarbeitern ſofort wieder nach Paris zurückkehren. Die engliſch-franzöſiſchen Be⸗ ſprechungen ſind vorläufig abgebrochen wor— den und ſollen auf dem üblichen diplomati⸗ ſchen Wege fortgeſetzt werden. Aufſtand in der Mandſchurei Ein japaniſcher Hauptmann ermordet. Charbin, 17. März. Gegen die mandſchuriſche Regierung iſt ein Aufſtand ausgebrochen. Die Aufſtändi⸗ ſchen ſtehen unter Führung des Generals Liuſichan. Ein japaniſcher Haupt⸗ mann, der als Vermittler zwiſchen der. Re⸗ gierung und den Aufſtändiſchen verhandeln ſollte, wurde von den Aufſtändiſchen er- mordet. Der japaniſche Oberkommandie— rende hat Truppen eingeſetzt, um den Auf⸗ ſtand niederzuſchlagen. Eiſenbahnattentat Auf einen Perſonenzug der Linie Muk⸗- den—hailung wurde von kommuniſtiſcher Seite ein Sprengſtoffanſchlag verübt, bei dem 12 Perſonen ums Leben kamen. * Vritiſche Truppen in China Schanghai, 17. März. Die chineſiſche Regierung erhielt einen Funkſpruch des Oberkommandierenden der Armee in Hſintſchiang, in dem mitge— teilt wird, daß 200 britiſche Solda⸗ ten unter Führung eines Hauptmanns in die Provinz eingedrungen ſeien und die Silber aruhen hei Pilun beſetzt hät⸗ Vertrauensräte Wer kann Vertrauensmann werden?— Wer iſt abſtimmungsberechtigt? Berlin, 17. März. Amtlich wird mitgeteilt: Wie aus Anfra⸗ gen zu entnehmen iſt, haben ſich in Betrie— ben bei der Bildung der Vertrauensräte ver— ſchiedene Zweifel ſowohl über den Kreis der Abſtimmungsberechtigten wie über den Kreis der als Vertrauensmänner in Betracht kom— menden Perſonen ergeben. Zur Klarſtellung teilt das Reichsarbeitsminiſterium mit: Zum Kreis der Abſtimmungsberechtigten gehören alle Angehörigen der Gefolgſchaft vom Lehrling bis zum leitenden Angeſtell- ken. Nichtabſtimmungsberechtigt ſind lediglich die Unternehmer ſelbſt, bei juriſtiſchen Perſonen diejenigen Perſön— lichkeiten, die das geſchäftsführende Organ; der juriſtiſchen Perſon bilden, alſo z. B. die Vorſtandsmitglieder einer ee ea ö ichtab⸗ 5 die Geſchäftsführer einer Gmbh. ö ſtimmungsberechtigt ſind ferner die zum Stellvertreter des Führers des Betriebes be— ſtellten Perſönlichkeiten. Als Vertra u⸗ ensmänner können diejenigen ab⸗ ſtimmungsberechtigten Perſonen beſtellt werden, die den beſonderen Vorausſetzungen des Paragraph 8 des Geſetzes entſprechen. Das Geſetz ſchreibt vor: „Vertrauensmann ſoll nur fein, wer das 25. Lebensjahr vollendet hat, mindeſtens ein Jahr dem Betriebe oder dem Unternehmen angehört und mindeſtens zwei Jahre im glei⸗ chen oder verwandten Berufs. oder Gewer⸗ bezweige kätig geweſen. Er muß die bür⸗ 4 1 W gerlichen Ehrenrechte beſitzen, der Deutſchen v. J. zu einem Gold⸗ und Deckungs ver⸗ Arbeitsfronk angehören, durch vorbildliche menſchliche Eigenſchaften ausgezeichnet ſein jederzeit rückhaltlos für den nationalen Staal ein⸗ kritt. Bon der Voraussetzung einer einzjähri⸗ gen Bekriebsangehörigkeil kann bei der er⸗ ſten Ernennung von Verkrauensmännern, die nach dem Inkrafttreten dieſes Geſetzes erfolgt, abgeſehen werden.“ Von den Vorausſetzungen der Vollendung des 25. Lebensjahres und einer zweijährigen Tätigkeit im gleichen oder verwandten Be⸗ rufs⸗ oder Gewerbezweig kann gleichfalls abgeſehen werden, wenn in beſonderen Aus⸗ nahmefällen Perſonen, die neben den ſonſti⸗ gen Vorausſetzungen auch den Erforderniſ⸗ ſen des Alters und der zweijährigen Zuge⸗ hörigkeit zum Berufs⸗ oder Gewerbezweiage entſprechen, nicht vorhanden ſind. Die Zu⸗ gehörigkeit zur Nationalſozialiſtiſchen Deut⸗ ſchen Arbeiterpartei iſt nach dem Geſetz nicht Vorausſetzung für die Beſtel⸗ lung als Vertrauensmann. Die Entſcheidung, ob ein Vertrauensmann die Gewähr bietet, daß er jederzeit rückhalt⸗ los für den nationalen Staak einkrikt, iſt nicht nach der Parteizugehörigkeit, ſondern nach der Perſönlichkeit des einzelnen Ange- ſtellten oder Arbeikers zu kreffen. Bei der Auswahl der Bertrauensmänner iſt neben der politiſchen Juverläſſigkeit entſcheidendet Wert auf ihr Sachverftändnis zu legen, da ſie andernfalls ihren Aufgaben nicht gerecht werden können. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß auch leitende Perſönlichkeiten eines Betriebes— mit Aus⸗ nahme des Führers des Betriebes, der kraft ſeiner Stellung auch der natürliche Führer des Vertrauensrates iſt— als Vertrauens— männer beſtellt werden können. Belehrung aus Überzeugung Kein Zwang zum Nationalſozialismus. Das Geſetz zur Ordnung der nationalen Arbeit, das am 1. Mai wirkſam werden ſoll, enthält als Hauptgedanken die Idee der Be— triebsgemeinſchaft zwiſchen Unternehmer und Arbeitnehmer. In dieſem Zuſammenhang wird in Kreiſen der NSBO darauf hinge— wieſen, daß es noch immer Leute im Volke gebe, die glaubten, daß jeder, der ſich nicht gleich umzuſtellen vermöge, gezwungen wer— den müſſe. Demgegenüber ſei klarzuſtellen, daß ein Unterſchied gemacht werden müſſe zwiſchen Saboteuren, die die Schwere des Geſetzes beſtimmt kennen lernen, und Volksgenoſſen, die ſich erſt langſam zum Nationalſozialismus bekennen, die an ſich ar⸗ beiten, um innerlich all das zu überwinden, was ſie von nationalſozialiſtiſchen Grund⸗ ätzen noch trennt. 0 Wie in 1070 Zahren des Kampfes Freude herrſchte, wenn ein neuer Volksgenoſſe für den Nalionalſozialismus gewonnen war, ſo müſſe es auch heule ſein. fein Volksgenoſſe, der gewillt iſt, mit dem Nationalſozialismus zu kämpfen: dürfe abgeſtoßen werden. Ge⸗ rade die NS 0. habe hier große Aufgaben. Im Kampf um das klägliche Brok werde jeder Volksgenoſſe den anderen erkennen. Tatſozia⸗ liſten. Kameraden würden ſich herau⸗ſchälen. drucksvollen Anſprache das ten. Die Gründe dieſer Beſetzung ſind don amtlicher chineſiſcher Seite noch nicht geklärt. Deutsche Tagesſchan Aufhebung der Mitgliederſperre der Deul⸗ ſchen Arbeilsfront. Der Leiter des Organiſationsamtes und ſtellvertretender NSBO.⸗Leiter Selzner gibt eine Anordnung bekannt, nach der, um den Volksgenoſſen, die noch nicht Mitglieder der Deutſchen Arbeitsfront ſind, die Mög⸗ lichkeit zu geben, die Mitgliedſchaft zu erwer⸗ ben. mit Wirkung vom 30. März dieſes Jah⸗ res die Mitgliederſperre der Deutſchen Ar⸗ beitsfront aufgehoben wird. Rundfunkgerät für das Reichsheer. Laut Verfügung des Chefs der Heereslei⸗ tung werden alle Kommandobehörden, Kom⸗ mandanturen, Standortälteſten, Waffenſchu⸗ len und Truppenſtäbe des Reichsheeres dis zu den Bataillons⸗(Abteilungs⸗)ſtäben ab⸗ wärts mit Rundfunkgerät ausgeſtat⸗ tet. Dadurch ſoll allen dieſen Dienſtſtellen Ge⸗ legenheit gegeben werden, amtliche Anord⸗ nungen und ſtaatspolitiſche Kundgebungen — ſoweit durch Rundfunk verbreitet— anzu⸗ hören. Als Rundfunkgerät für dieſe Zwecke ſoll der Volksempfänger verwendet werden. Der Münchener Stadtrat zum Revolulions⸗ appell der allen Kämpfer. Der Stadtrat München veranſtaltete am Freitag im Rahmen einer außerordentlichen öffentlichen Sitzung, an der neben den Mit⸗ gliedern des Stadtrates auch Vertreter der Gauleitung München⸗Oberbayern teilnah⸗ men, eine Kundgebung zum Revolutionsap⸗ pell der alten Kämpfer der Bewegung. Ober⸗ bürgermeiſter Fiehler würdigte in einer ein⸗ heldenmütige, opfervolle Ringen der alten Kämpfer im Dienſte der Erneuerung und des Wiederauf⸗ ſtieges unſeres Volkes und wies darauf hin, daß das gewaltige Ringen der nationalſozia⸗ liſtiſchen Bewegung um die Macht ſeine ſinn⸗ volle Fortſetzung in dem von Adolf Hitler geführten neuen Deutſchen Reich finde in der Schaffung einer großen deutſchen Volks⸗ gemeinſchaft im gigantiſchen Kampfe gegen die Arbeitsloſigkeit. Pombenexpioſion Santiago de Chile. 17. März. Hier ſind 5 Bomben explodierkl. In der Provinz iſt der Belagerungszuſtand verhängt worden. Thea⸗ ker und Kaffeehäuſer ſind geſchloſſen. Der gute 1933er Das beſte Weinjahr 915 Nachkriegszeit war 1933. Berlin, 17. März Die Zunahme in der Entwicklung des deutſchen Weinbaues hat ſich nach den Feſt— ſtellungen des Statiſtiſchen Reichsamtes auch im Jahre 1933 fortgeſetzt. Insgeſamt hat ſich die Weinbaufläche Deutſchlands von 82 786 ha im Jahre 1932 auf 83 360 ha Jim Jahre 1933 oder um 0.7 Prozent erhöht. 1933 wird nach den Schätzungen der amtlichen Berichterſtatter auf rund 1,8 Millionen Hektoliter veran— ſchlagt, das ſind rund 80000 Hektoliter oder 4,5 Prozent niehr als die Ernte 1932 er⸗ brachte. In qualikativer Hinſicht wird der Jahr⸗ gang 1933 als einer der beſten beurteilt, die jemals in Deutſchland verzeichnet werden konnken. Er ſteht nicht hinter dem berühm⸗ ken 1921 er Jahrgang zurück, der bisher in der Nachkriegszeit als der qualitativ Beſie angeſehen wurde. Die Weinmoſternte unsser-Knoblauehsaft wirkt appetitänregend, reinigt Blut Darm, ſchafft geſunde Säfte un Arterienverkalkung, zu hohem B. Magen-, Darm⸗, Leber- und Gallenlei bei Aſthma, Hämorrhoiden, Rheumatis— mus, Stoffwechſelſtörungen, und vorzeit⸗ igen Alterserſcheinungen gute Dienſte f Flaſche, 5 Wochen ausreichend, Mk. 3 1 Verſuchsflaͤſche unr Mk. 1.— Geruchlos u. ohne Geschmack; Zinſſer⸗Knoblauchöl-Kapſeln und Knoblauch-Tabletten Schachtel je Mark 3.— In Apotheken zu haben, Knoblauchſaft auch in Dro⸗ gerien, beſtimmt dort, wo eine Packung ausliegt⸗ Dr. Sinſſer& Co. e u. * Leipzig F 14 2 scSioeeger bis zuletzt Roman von Erika Riedberg Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale) 4. Fortſetzung. Nachdruck verboten. Die alte Frau mußte innerlich lächeln. So ſuchen und tüfteln auch die beſten und verſtändigſten Männer klein⸗ liche Schwächen, häßliche Motive am Nebenbuhler heraus. „Mein guter Junge, darüber mache dir keine Sorgen. Zurpforten konnte jede Partie machen, jede! Das weißt du. Und wer um Gabriele wirbt, tut's nicht um ihres Geldes wegen, das weißt du auch. Klaus war ein leicht beeinflußter, unverdorbener, impulſiver Knabe— er iſt ſicher kein unedler Mann geworden. Mag er ſich ins Leben geworfen haben wie tauſend andere— er iſt beſſer ge— blieben als tauſend andere. Das iſt meine Ueberzeugung. Ich muß ſie gerechterweiſe ausſprechen. Ohne Sorgen würde ich ihm meine eigene Tochter geben. Daß er uns Gabriele nehmen wird? Ach, glaube mir, damit begrabe auch ich meinen letzten und liebſten Lebenstraum.“ Ihre müde Hand ſtrich ſeine Wange. Sie wußte ſo genau, wie ſehr er litt— und konnte nicht helfen, nur zeigen:„Ich bin da! Ich leide mit dir!“ „Wenn er ſie unglücklich macht!“ Wie eine Drohung preßte es Albrecht zwiſchen den Zähnen hervor. Frau Dorotheas Augen glänzten auf. Ein faſt leiden- ſchaftliches Erinnern ſtrahlte aus ihnen. „Albrecht, danach frägt ſie nicht. Und wenn ſie zu ihm in die Hölle müßte— eine Frau, die liebt, kennt nur den einen Weg: Zu ihm! Mit ihm!“ „Wenn ſie liebt!“ wiederholte er tonlos.„Wie bitter und wahr, Mutter! Und die Hellens können lieben— ſterben ſogar aus Liebe! Editha, ihre arme Schweſter, hat es ja gezeigt.“ Er ſprang auf und ging wieder unruhig hin und her. „Ich weiß nicht, wie as ſo plötzlich kommt. Ich muß beſtändig an dieſe Unglückliche denken! Die Sache war doch abgetan. Man rührte nicht daran. Selbſt Gabriele hatte überwunden. Jetzt kommt die Erinnerung daran, hängt ſich an mich— packt mich als Sorge um Gabriele! Verrückt natürlich! Ich, der nüchterne Menſch! Und Hirn- geſpinſte! Was ſorge ich mich überhaupt um ſie? Sie liebt ja und wird wiedergeliebt! Was hat Albrecht Kampen noch dabei zu tun!“ „Viel— wahrſcheinlich.“ „Wie meinſt du das?“ „Ein ruhiges Glück wird das nicht. Zurpforten kommt jetzt zu ihr, wie man zu einer Retterin kommt. Fiebernd danach, an ihrer quellfriſchen Reinheit zu geſunden— allen Schlamm der Großſtadt, des vergangenen Treibens loszuwerden. Er ſieht tatſächlich ſo ſeine Retterin, nicht allein die Beglückerin in ihr. Er betet ſie an, iſt weich und demütig, wie vor einer Heiligen zu jedem Opfer bereit. Iſt ſie aber in Wahrheit ſeine Helferin geworden— wer bürgt dafür, daß es ihn nicht mit Scham erfüllt, die Be— freiung ſeinem Weibe danken zu müſſen?“ „Mutter! Welch eine komplizierte Geſchichte!“ Sie lächelte. „Was in der Welt wäre komplizierter und zugleich ein— facher als die Liebe in ihren tauſend Schattierungen, ihren hundertfältigen Phaſen! Glaube mir, dein Vater hat mich nur deshalb bis zuletzt geliebt, weil er mir keine Errettung zu danken hatte.“ Albrecht ſah in ſtaunender Bewunderung auf die Frau, die noch heute in weißem Haar zu der einzigen Liebe ihres Lebens ſich frei und frank bekannte, obwohl frevelhafter Leichtſinn ſchon lange eine Dornenkrone aus ſchimmern⸗ dem Diadem für ſie geflochten hatte. „Und wenn es ſo käme, Mutter? Was hätte ich dabei zu tun?“ „Sein und bleiben, was du biſt— ihr beſter Freund!“ Draußen klappte leiſe eine Tür. Albrecht trat an das Feufter. Ueber den Kies der Einfahrt ging Gabriele. Sie war noch in ihrem hellen Kleid. Die Hände hielt ſie leicht auf dem Rücken verſchränkt, das Angeſicht empor⸗ gehoben zu den Sternen. 6 Und ſo, vom bläulichen Mondlicht übergoſſen, gleich einem Marmorbild vom dunklen Hintergrund des Parks ſich abhebend, ſo behielt ſie Albrecht Kampen für die künf⸗ tige Zeit vor Augen. ** l „Siehſt du das Glück von welten, So lach ihm zu: ‚Biſt mein!“ Doch wende dich beizeiten— Grüß es im Weiterreiten: Es iſt nur Schein.“ Wie verhext! Die Worte gingen ihm nicht aus dem Kopfe. Das närriſche Gedicht, wenn man das Ding ſo nennen konnte, einmal in ironiſch heiterer Laune zuſam⸗ mengeſtoppelt— was wollte das jetzt? Die ganze Nacht hatte ſich Klaus mit dem elenden Schluß abgeplagt. Und fand doch keinen anderen. Recht ſo! Was tat auch ein Reitersmann auf dem Flügelroß! Das ging nicht, wie es ſollte. Klaus lächelte vor ſich hin. Die Liebe macht zum Kind— oder zum Narren. Da ſaß er mit all ſeinen ſtolz gebauten Lebensplänen, geſunden Egoismus zur Genüge im Leibe und mit der dem altmodiſchen, romantiſchen Stamm kühn aufgepfropf⸗ ten modernſten Weltanſchauung, und überlegte, ob dieſer verdammte Reim auf das herrliche, jubelnde„Biſt mein!“ auch kein böſes Omen bedeutete. Denn heute war Jagd auf Pforten. Und heute, heute wollte er das Glück erjagen! Sein Haus hatte ſich geſchmückt für ſie, die ſeine Herrin ſein ſollte. Klaus ſtand am Schreibtiſch, hielt einen Schlüſſel in der Hand und öffnete nach lurzem Zögern ein Fach— ein paar Kärtchen lagen darin. 3 Sein Herz klopfte— er wollte ſich ſelbſt verlachen, aber er nahm doch die Billette heraus, las ſie andächtig: ein dünnes Päckchen Briefe mit kurzen, unwichtigen Be⸗ las er noch eben:„Mit freundlichem Gruß Ihre Gabriele Hellen.“ Nun hatte er ſein Omen! Drunten ſammelten ſich die Gäſte. Damen und Herren in Rot— junge Herren, alte Gutsherren, eifrige Nim⸗ rode, in bequemſten Reitanzügen. Die Pferde ſchnaubten, ſtampften ungeduldig. Noch immer kamen neue Gäſte. Zurpforten ſtand in einer Gruppe, ſprechend. Eben ſagte er auf eine Frage: „Leider nein! Freund Lenken hat abtelegraphiert: kleines berufliches Malheur. Hofft aber doch noch ſpäter—“ Er brach ab: ein Herr und zwei Damen kamen in kurzem Galopp heran— die Kampener. Klaus begrüßte ſie. Nach ihnen erwartete man nie— mand mehr. Die Hörner riefen:„Aufſitzen!“ Im Nu war alles in den Sätteln. Fort raſte die Jagd, den läutenden Hunden nach. Zurpforten ließ Wodans Zügel locker. Dicht ihm zur Seite galoppierte Lady. Frau von Reh⸗ dern ſaß mit ſouveräner Sicherheit im Sattel. Sie war blaß, trotz des ſcharfen Windes, der in Stößen über das freie Feld jagte. Klaus ſah zu ihr hin und war erſtaunt: ſo ernſt, beinah elend hatte er ihr reizendes Geſicht noch nie geſehen. „Was iſt Ihnen, gnädige Frau?“ i „Mir? Nichts!“ klang es, halb vom Wind verweht, zurück. Klaus ſchwieg. Es ging ihm durch den Kopf, daß der Oberregierungsrat nach ſehr kurzem Aufenthalt wieder abgereiſt war ohne ſeine Frau! Das ſah alſo wie längere Internierung aus— alſo böſe! Was mochte dieſes leidenſchaftliche, unverbeſſerliche Weib wieder angeſtellt haben? Dicht vor ihnen galoppierte Gabrieles Brauner. Zurpfortens Augen hingen an der Reiterin. Sie beherrſchte ihr Pferd nicht mit der läſſigen Grazie wie Vera. Sie ritt geſchloſſener, aufmerkſamer. Prachtvoll kam ihr herrlicher Wuchs zur Geltung. Klaus vergaß ſeine Begleiterin— er hob den Zügel hoch. „Siehſt du das Glück von weitem, ſo lach' ihm zu: „Biſt mein!—“ „Baron, nehmen Sie ſich zuſammen! Ihr Geſicht iſt ein aufgeſchlagenes Buch.“ „Meine gnädigſte Frau—“ „Gabriele Hellen iſt nicht für Sie! meine Worte.“ Er wollte etwas erwidern:„Sie ſprechen für Ihren Bruder—“ Ein paar Rotröcke ſchoſſen von hinten heran, ſchoben ſich zwiſchen die Pferde, umringten die ſchöne Frau, ſprengten mit ihr in der Mitte davon. Klaus atmete auf. In wenigen Sätzen hatte Wodan den Braunen ein— geholt. „Gott ſei Dank! Endlich!“ rief er und neigte ſich aus dem Sattel zu Gabriele. Sie blickte ihn glücklich und ver⸗ trauend an. Und obwohl wieder die wundervolle Röte ihre Wangen überzog, war nichts von Zweifeln oder Furcht in ihrem Antlitz. Frei, in unendlicher Liebe ſtrahlten ihre Augen ihm entgegen. Und er ſtammelte hingeriſſen, in- brünſtig flehend, wie zu einer Gottheit: „Gabriele! Einzige! Einzige! Sei mein—!“ „Ja, Klaus! Von ganzem Herzen.“ Ein paar Sekunden war er ſtumm. Wie eine Laſt drückte das Glück dieſer ſchlichten Antwort auf ſeiner Seele. Er drängte ſein Pferd dicht an das ihre. Sein Arm zuckte. Er wollte die liebe Geſtalt an ſich reißen, ganz feſt. Da— eine Kavalkade ſprengte vorbei, die Hufe knatter⸗ ten, trockene Erdklumpen flogen— ein Rappe blieb etwas zurück— der Reiter wandte ſich, ein Zucken ging über ſein Geſicht— vorbei— die Hörner riefen. Klaus und Gabriele waren wieder allein. „Du Angebetete! Du haſt mich lieb?“ „Immer, Klaus!“ „Und wirſt mich immer lieb haben?“ „Immer, Klaus!“ Er hielt ihre Hand feſt. Heiß preßte er ſie an ſeine Lippen, ſchmiegte ſeine Wange hinein. Sie ſahen ſich an mit Augen, in denen es feucht ſchim— merte vor Glück. „Mein Holdes! Mein Liebling! Wie biſt du ſchön!“ „Und du, Klaus! Mein Ideal, als hätte ich's extra nach Vorſchrift für mich beſtellt.“ Sie lachte ſchelmiſch. „Gabriele, heute merke ich's: Man kann erdrückt werden vor Glück! Man kann ſterben vor Glück!“ Voll grenzenloſer Hingabe ſah ſie in ſein ſtolzes, dunk⸗ les Geſicht, deſſen ſtrenge Züge ſich in Weichheit und Zärt⸗ lichkeit gelöſt hatten, in ſeine harten Augen, die jetzt ein feierlicher, andachtsvoller Glanz durchleuchtete. Und das 51 ſtürzte über ſie her wie eine brauſende, donnernde oge. „Klaus!“ ſchrie ſie auf.„Mein Klaus!“ Eine Sekunde umſchlangen ſich ihre Arme— dann drängten die Pferde ungeduldig vorwärts. „Ich bin ſtark, Klaus! Ich kann ein großes Glück faſſen!“ „Und ich will's halten!“ Im Galopp flogen ſie dahin, von wo das Läuten der Hunde ſchwach, manchmal verhallend, herüberdrang. Scharf am Walde ging es hin. Gabriele mußte ſich bücken, wenn bei dem ſauſenden Ritt die Zweige nach ihr griffen. Um ihre Wange wehte wie ein goldiger Schleier angelegentlich Denken Sie an zu, ging es in vollem Raſen— dorthin hatte der rote Räuber in Todesangſt ſich geflüchtet. Aber die Meute war hinter ihm— der Jagdherr kam gerade zur rechten Zeit. Halali! Halali! Die Jagd war aus. 5 155 al Frau Siemer war dem Umſinken nahe! Aber, ſie hatte es geſchafft. Der große Saal, in dem das Jagddiner ſer⸗ viert wurde, ſah prachtvoll aus. Hoch vornehm jedes Stück. Altes, ſchweres Silber, atlasglänzender Damaſt, ſolide Prunkſtücke von Möbeln— hoch herrſchaftlich alles! Von Ahnen überkommen, nichts von modernem Protzentum. Alles war bereit. teils im Jagddreß, teils in ſchwarzen Anzügen. Frau von Kampen war im Wagen herübergekomnien. Sie hatte ein Weilchen im Zimmer der verſtorbenen Frei— frau geruht— und dorthin waren Klaus und Gabriele zu ihr gekommen. Sie brauchte nicht zu fragen. Sie ſah ihnen in die ſtrahlenden Geſichter— und wußte genug. „Mein armer Junge!“ ging es ihr wie ein ſchmerz⸗ licher Stich durchs Herz— dann reichte ſie ihnen die Hände. „Habt euch lieb! Behaltet euch lieb!“ Sie legte ihre Hand auf Klaus' tiefgeſenkten Kopf und zog Gabriele an ſich. Und ſie, die bisher ſtolz und ſelig aufrecht geſtanden— Gabriele brach plötzlich vor der alten Frau in die Knie und ſchluchzte heiß und leidenſchaftlich: „Mutter! Ich bin ja ſo ſelig! So unmenſchlich ſelig!“ Sie ſaßen alle um die Tafel. Laut und angeregt war die Unterhaltung. Der Wein tat ſeine Schuldigkeit. Zurpforten führte, wie ein alter Feinſchmecker flüſterte, „blendende Marken“. Vera hatte ihre gute Laune wiedergefunden. Sie war fiebernd lebendig und wirklich glänzenden Geiſtes. Kampen führte eine von vier Schweſtern zu Tiſch. Er ließ ſich, zerſtreut und geiſtesabweſend, hausfraulich von ihr verſorgen. Lieschens Mama, die verwitwete Majorin von Berner, ſaß in der Nähe der Frau von Kampen. Sie ließ ihre Blicke mütterlich auf dem Paar am „jugendlichen“ Ende des Tiſches ruhen. Zuweilen nickte ſie Lieschen ermunternd zu. Wenn es doch was würde! Der Kampener hatte ſich rieſig herausgearbeitet. Er galt für äußerſt wohlhabend. Und das Lieschen paßte ſo gut aufs Land. Sie ſchwärmte ſo für Natur und hatte auch Tiere ſo gern. Allerdings hing es von Lieschens jeweiligem Tiſch— herrn ab, ob ſie mehr fürs Land oder für die Stadt ſchwärmte. Die Mama ſeufzte bedrückt und hoffnungsvoll. Dort drüben, zwiſchen dem Hausherrn und einem alten Bruſt hob ſich erleichtert— die war verſorgt. Ein Blinder konnte mit dem Stock fühlen, daß ſich die mit ihrem netten Geld der Zurpforten geangelt hatte. So bedeutete die keine Gefahr mehr für den netten, ſoliden Kampen, der ſe ein guter Sohn war und ſicher ein Muſterehemann werden würde. 8 Wenn es das Lieschen nur ein bißchen klug anfing! Die Mutter nickte ihr zu, lächelte und ſuchte mit Frau von Kampen ins Geſpräch zu kommen. Ihr ſchwebte ſo etwas wie ein verſtändnisinniger Hinweis auf„unſere Kinder?“ vor— aber die alte Dame unterhielt ſich mit dem Amtsrat Benſen über Schafzucht und Drainage. Frau von Berner beobachtete weiter. Es lag etwas in der Luft. Eine elektriſche Spannung, die alle fühlten und als Menſchen einer guten Kinderſtube ignorierten, die ſie aber zu einer etwas exaltierten Luſtig⸗ keit brachten.„ Zurpforten klopfte an ſein Glas. Einige Herren, die ihn aus ſeiner Glanzzeit kannten, ſahen ſich an: „Der kann's!“ Aber Klaus ſprach keinen ſeiner berühmten, von über— legenem Witz und von Satire durchtränkten Toaſte, er dankte den Gäſten nur herzlich und ſchlicht, daß ſie, faſt ohne Ausnahme, ſeiner Einladung gefolgt waren. Und dann zum Schluß: „Verehrte Damen! Werte Jagdgenoſſen! Wir haben den Fuchs erlegt. Die Jagd iſt aus! Mir aber hat ſie noch andere, die edelſte Beute gebracht: Ich habe das Glück er⸗ jagt! Meine hochverehrten Gäſte, ich bitte Sie, mit mir eln Glas zu leeren auf das Wohl meiner Braut— Fräulein Gabriele Hellen, ſie lebe hoch!“ „Hurra! Hurra! Hurra!“ Die Gläſer klangen. Von draußen blieſen die Hörner herein— wie Freudejauchzen: „Es lebe das Leben! Es lebe die Liebe!“ Alles lachte, lächelte, drückte dem Brautpaar die Hände. Nur Frau von Kampen ſah das Erſchrecken in Veras Augen und die tiefe Bläſſe auf ihres Sohnes Geſicht. Eine Minute lang trafen ſich ihre Blicke. Die ſeinen dunkel vor Qual, die ihren groß, ſtolz fordernd:„Mein Junge, ſei ſtark!“ 5 1 Ihr Sohn war es. Nicht nur ihr Fleiſch und Blut, auch Geiſt von ihrem Geiſt. Weder Gabriele noch Klaus, noch einer der jubelnden Gäſte hatten erkannt, was Albrecht Kampen in dieſer Stunde litt. Einige der Damen hatten ſich in den Salon zurück⸗ gezogen. Der alte Gutsnachbar ſaß neben Frau von Kampen auf dem Sofa, wiederholte ihr immerfort, wie ent⸗ zückend ihre beiden Töchter ſeien und wie jung ſein altes Herz bei ihrem Anblick werde. Im Herrenzimmer, gleichſam unter dem Schutz dichter Rauchwolken, wurde getempelt. Einige jüngere Herren, nachrichtigungen— als er ſchon wieder abſchließen wollte, eine Strähne des blonden Haares. Dort, auf jene Schluch! die hölliſch gern mithielten, aber keinen rechten Mut hatten, ſtanden unſchlüſſig umher.(Fortſetzung folat) Die Damen hatten Toilette gemacht. Die Herren waren n Gutsnachbar, ſaß Gabriele Hellen. Und Frau von Berners Frühlingsſonne. Die Sonne wärmt ſchon wieder, aber das Licht iſt noch weich, hat noch nicht die Grellheit und das Stechende der Juni⸗ und Juliſonne. Noch ſteigt die Sonne weiter, ſie leuchtet aber doch ſchon in Winkel und Gäßchen hinein, die im Winter von den Sonnenſtrahlen nicht erreicht wurden, verſchönt mit ihrem Glanz alte Häuſer und Kirchen, Ecken und proſaiſch ausſehende Mietkaſernen, ſpitze Giebeldächer ſowie Gärten. Alte Tümpel, in denen Fröſche und allerlei Kleingetier hauſt, erhalten durch den Frühlingsſonnenſchein wieder ein freundlicheres Aus⸗ ſehen. Kleine Bergbäche, die ihre Waſſer zu Tal ſtürzen laſſen, nehmen ſich im Frühlingsſonnenſchein wie glitzernde Schnüre aus, die vom Berg herabhängen. Flüſſe und Ströme ſehen aus wie blaue Bänder, die die Landſchaft zuſammenhalten: Seen liegen da wie Spiegel, aus Silber hingegoſſen. Frühlingsſonne wird noch überall aufgeſucht. Nicht allein Tiere ſuchen ſich im Frühling draußen ein Plätzchen in der Sonne, auch die Men⸗ ſchen weilen jetzt noch gern auf der Sonnenſeite. Sind in den Städten während der großen Sommerhitze ſtets die Schatten⸗ ſeiten der Straßen am meiſten begangen, ſo jetzt die Sonnen— ſeiten. 2 f Hurra— die Schwalben ſind dal So jauchzen die Kinder, und die Alten freuen ſich, wenn die erſten Schwalben, dieſe flinken Segler der Tüfte, wieder zwiſchen den Dächern und über die höchſten Türme hinweg huſchen; denn nun iſt es Gewißheit: der Frühling iſt da. Schon von uralten Zeiten her galt die Schwalbe als Früh⸗ lingsbringer und Glückskünder. Die alten Griechen verehrten ſie als den eigentlichen Frühlingsboten; ihr zu Ehren ſangen ſie Schwalbenlieder. Da die Schwalbe ein Schickſalsvogel war, Gutes und auch Böſes mitbringen konnte, wurden Opfergaben für dieſen Vogel geſammelt. Wie freuten ſich unſere Alt⸗ vordern, wenn in ihre Urwälder die Schwalben von ihrer Winterreiſe zurückkehrten und die Dämonen des Winters nun endlich weichen mußten. e Dieſe Schwalbenverehrung erhielt ſich bis ins Mittelalter, wo die Schwalbe Muttergottesvogel genannt wurde. Wenn ſie im Frühjahr wiederkehrte, ſo begannen die Frühlingsfeſte, die Flurumgänge und die Sommergeſäuge. In manchen mittel⸗ alterlichen Städten hielt Ende April ſogar der Turmwächter Ausſchau nach der erſten Schwalbe. Wurde ſie geſichtet, ſo ſtieß der Wächter ins Horn, und in den engen Gaſſen erhob ſich die Freude bei jung und alt, l 5 15 Auch heute noch beſteht in allen deutſchen Landen die Zu⸗ neigung für die Schwalbe. Weil ſie Glück ins Haus bringt, öffnet man ihr in manchen Gegenden die Fenſter und Türen der Häuſer, die Ställe und Scheunen, wo die Hausſchwalbe mit Vorliebe ihr Neſt hineingebaut hatte und es nun wieder bezieht. Schwalbenneſter zu zerſtören, gilt meiſtenorts als Frevel. Man ſucht vielmehr das Anbauen den Schwalben durch Anbringen von Brettchen zu erleichtern. 10 Von den Menſchen bannen ſie Unglück, Bosheit und Un⸗ frieden. Die zehntauſendſte Schwalbe iſt eine Glücksſchwalbe. Wo ſie niſtet, da zieht Reichtum ins Haus, und alle Kinder, die in diefer Zeit darin geboren werden, ſind Glückskinder. Geſeit iſt das Haus, an dem Schwalben ihr Neſt haben, gegen Blitzſchlag, und von dem Vieh in den Ställen ſollen ſie Seuchen en. N 5 Schwalbengezwitſcher wird im Volksmund die ver⸗ ſchiedenartigſte Auslegung gegeben. Auch Dichter. und Kompo⸗ niſten haben das verſucht: am bekaunteſten iſt Rückerts„Aus der Jugendzeit“ in der Kompoſttion von Radecke. Dem See⸗ fahrer, beſonders aber dem Luflſchiſſer, war die Schwalbe das Traumbild ſeiner hochfliegenden Pläne; wie die Schwalbe die Ferne durcheilen zu können, war die Sehnſucht von Millionen Menſchen aller Zeiten. Und jetzt, nachdem dieſer Traum wahr geworden iſt, da beſchäftigt ſich der Flugzeugbauer immer noch mit dem Geheimnis des ſchnellſten Schwalbenfluges, und vielen ſeiner Erzeugniſſe gibt er den Ehrennamen„Schwalbe“. — Das erſte Grün. Endlich zeigt ſich nun doch das erſte Grün. Richtig geſehen iſt es freilich noch gar kein Grün, was ſich in den erſten warmen Tagen zeigt; denn nur Hoffnungsfreude auf den Frühling kann das als Grün deuten, was draußen an Baum und Strauch, in Feld, Wald und Wieſe an Wachstum langſam hervordrängt. Nichts Grünes läßt ſich in den erſten Tagen des Sproſſens ſehen, ſondern ein gelblich-brauner Schimmer, mit dem die Sträucher ſich zu übertupfen beginnen. Faſt überall gehen die Sträucher den Bäumen beim Grünen voran. Die Beerenſträucher fangen eher an auszutreiben als die Obſt⸗ bäume, der Holunderſtrauch läßt ſeine erſten Blattſpitzen eher hervorkommen als die meiſten Bäume. Die Roßkaſtanie gehört mit zu den Bäumen, die ſich am früheſten einen feinen grünen Schleier überziehen; bei ihr geht auch die Blattentwicklung ſehr 1 0 Roßkaſtanien bereits ihre gelblichen Blattkuoſpen hinaus⸗ geſteckt, und wenn auf anderen Väumen erſt ein feiner Schimmer von austreibenden Blättern zu ſehen iſt, hat die Roßkaſtanie den grünen Schleier von vorher bereits in einen dichten grünen Mantel umgewandelt. Gleich hinter der Roß⸗ kaſtanie beginnen Birken und Sommerlinden ſich für den Früh⸗ ling auszuputzen, zuerſt auch nur in Andeutungen, als ſei es nur ein Verſuch, eine Vorprobe. Dann werden auch die Blätter dieſer Bäume größer, voller, ihrer werden mit jedem Tage mehr; die Farbe erhält einen friſcheren Ton. Ganz unabhängig von den helleren oder dunkleren Blättern an den verſchiedenen Baumarten zeigt ſich allgemein ein Hinüberwechſeln vom Gelb⸗ lichen ins Gelblichgrüne, vom zarten Hellgrün in das volle Grün der entwickelten Blätter. Dieſen Vorgang ſehen wir an den Bäumen immer wieder. Wenn die Kaſtanie ihren grünen Frühjahrsſchmuck ſchon faſt vollſtändig angelegt hat, fangen erſt Buchen, Pappeln und Akazien an, ſich grüne Tupfen auf⸗ zuſetzen. Das erſte junge Grün zeigt ſich auch in den Gärten, an Hecken, die am Wege ſtehen, an Zäunen, an den Sträuchern und Kräutern im Walde und an den Waldrändern, an den Ufern von Bächen und Flüſſen. Bei dieſem Uebergang vom Winter zum Sommer, von der winterlichen Leere zur ſommer⸗ lichen Fülle, hat die Witterung einen großen Einfluß. Ein paar warme Tage und daun ein warmer Regen treiben, ſehr raſch vorwärts. Ein Rückſchlag zu kalten Tagen und Nächten hemmt beſonders das erſte Wachstum ſehr ſtark. Doch die Blätter tragen die Farbe der Hoffnung, und die Hoffnung nicht allein auf den kalendermäßigen, ſondern auch auf den wirk lichen Frühling kann uns nicht mehr genommen werden. Frühlingsblumen und Frühlingskräuter. Zu den Blumen, die draußen im Freien zuerſt erſcheinen, gehören das Veilchen, die Primel, das Leber⸗ oder März blümchen, die kleine Küchenſchelle, die Peſtwurz oder das Peſtilenzkraut, das Gänſeblümchen. Den erſten Frühlings⸗ blumen und ebenſo den erſten Frühlingskräutern wurde ſchon ſeit uralten Zeiten eine große Aufmerkſamkeit zugewendet, weil man ſie für äußerſt heilkräftig anſah. Dieſe Anſicht wurde ſchon von Plinius geäußert. Vor allem ſchreibt man den erſten Blumen und Kräutern des Jahres eine große Heilkraft zu, und dieſe Anſicht iſt noch heute in der ländlichen Bevölkerung an⸗ zutreffen. Wie die Peſtwurz oder das Peſtilenzkraut als Heil⸗ mittel gegen die Peſt galt, ſo wird noch jetzt aus vielen erſten Frühlingsblumen und ⸗kräutern ein Tee hergeſtellt, Her, gegen mancherlei Krankheiten Heilung oder wenigſtens Linderung bringen ſoll. Dieſer Voltsglaube ſoll ſogar nicht einmal falſch ſein, weil das erſte Grün, das im Frühjahr, hervorkommt, be⸗ ſonders mit Nährſalzen ſtark durchſetzt iſt. Und man ſtellt aus den erſten Frühlingsblumen nicht nur Tee her, man ißt auch die Blüten in rohem Zuſtande auf. In den 9 üſtengebieten der Nordſee ſoll man die erſten Blüten der kleinen Küchenſchelle aufeſſen, die man findet; daun wird man das ganze kommende — In Jahr von keinen fieberhaften Krankheiten befallen werden. In Schleſien ſollen die erſten Veilchen gegeſſen werden, in anderen Gegenden die Gänſeblume oder die Schlüſſelblume. In mangzen ländlichen Bezirken werden jedesmal vichtige Frühjahrskräuter⸗ Kuren unternommen. Man kocht aus Frühjahrskräutern Ge⸗ tränke, die einige Wochen regelmäßig getrunken werden. Damit ſoll das Blut gereinigt und die Schwere des Blutes weg ⸗ genommen werden. Weil die Frühlingsblumen und Frühlings⸗ kräuter für ſo nützlich angeſehen werden, ſollen ſie auch nach den alten Volksanſchauungen nicht mit den Wurzeln aus— geriſſen werden. Wann blüht der Flieder? Die Antwort auf dieſe Frage gibt zugleich Antwort darauf: Wann hält der Frühling ſeinen Einzug? Kalendermäßig be⸗ . ſi der ä ſtehe 8 gi ich ü ll der Frühling am 21. März, weng vor ſich. Wenn andere Bäume noch daſtehen, als ob ginnt bekanntlich übera„Frühling a„ Rärz, wenn len der Frühling noch in weiter Ferne ſchien, haben die aber der Flieder blüht, dann iſt der Frühling wirklich da. Nur blüht der Flieder nicht überall um die gleiche Zeit. In den Ländern des Mittelmeeres blüht er in der zweiten Hälfte des März und in der erſten Hälfte des April; in Nordweſt⸗ frankreich, in der Po⸗Eebene, im Donaugebiet und in der Rheinebene in der zweiten Hälfte des April. In En 55 rußland und Norddeutſchland— mit Ausnagme des oſtens— blüht der Flieder in der zweiten Hälfte des Y Schoitland, in der Süddeutſchen Hochebene, in Mecklenburg. Pommern und Oſtpreußen ſowie in Mittelrußland in der zweiten Hälfte des Mai. In der erſten Hälfte des Juni begiun! der Flieder ſeinen Blütenſchmuck anzulegen in ſädlichen. Schwedens, an der Südküſte Norwegens und im Norden R lands. Erſt in der zweiten Hälfte des Juni beginnt die Flieder⸗ blüte im übrigen Teil Nordeuropas, etwa nördlich der die ſich von Mittelſchweden öſtlich durch Europa zieht. Der neue Jahrgang. fate glei, Wie ich Weltmeiſter wurde. Ein Ruhmesblatt von Ludwig Waldau. (Nachdruck verboten.) Freund Zufall hatte mich eines wirklich ſchönen Tages in den falſchen Zug umſteigen laſſen, ſo daß ich nach ſtunden⸗ langem Nickerchen auf einmal verdutzt in einem erſtaunlich abgelegenen und kleinen Neſte landete. Sich darüber zu er⸗ boſen, hielt ich für zwecklos, denn am anderen Tage war Sonn⸗ tag und obendrein, wie mir die mollige Kellnerin im„Weißen Roß“ hochwichtig verſicherte, Schützenfeſt im Orte. Nun ſind aber Schützenfeſte fur mich ſchon immer eine unerſchöpfliche Quelle ungeahnteſter Freuden geweſen, und ſo ſah mich denn der Sonntagvormittag erwartungsvoll über die Feſtwieſe ſtreichen. Ueberall nagelte und pochte man noch; da noch eine Plane, dort ein Plakat, denn gleich nach Tiſch begann der große Rummel. Ein Zelt feſſelte mich beſonders:„Panoptikum!— Galerie berühmter Männer!“ ſchrie es in rieſengroßen Lettern von dem Plakat über dem Eingang. Das war was für mich! Berühmte Männer hatten ſchon immer meinen Neid erregt! Ein großer, dicker Mann, ſcheinbar der Beſitzer des Panopti⸗ kums, kam eben aus ſeinem Wohnwagen, der neben dem Zelt ſtand,'rausgeklettert. Er war offenſichtlich in ſchlechteſter Laune. 55 i. 0 N 5 955 5„So'ne Schweinerei! Da bceauch' ich gar nicht erſcht uff⸗. 1 1%% N. 5 1 Al, 5 e., e 55 ö zumachen! Die beſte Figur! Wenn die fehlt, kommt mir nie⸗„Ich bab dieſes Patet Butterbrote gefunden. 22 7—— 882 5—— e Ai. 05 5 2. ſtehen— fixiert mich, kommt auf mich zu, packt mich am Arm,—— ä(— Schön! e 9 ierer ſi mand zu nahe!— Nee, ſo was Verrücktes!“ nicht meide 1 115 es Ihr Cierentuun⸗ nerhalb ſechs Monaten 0 5 50„rel 8 8 10 So futterte er lau: vor ſich hin. Plötzlich ſieht er mich n* f 5 0 5 a 2 4 n 8 55 Nachdruc at zieht mich hinter das Zelt. 1 WEIAN MEST xEISLN KEN Mutter hatte nicht vergeſſen, 5 e(Rachpruck verboten.„Sie! Sie ſind mein Mann! Wollen Sie ſich mal'ne Heute zum Geburtstagseſſen ü Ein Glatzkopf ſprach voll Eifer . 5; ö b 1 Stange Geld verdienen?“ Und ehe ich antworten konnte, fährt Die beiden erſten Preisträger der vor kurzem abgehaltenen Jukel Anton einzuladen. 1 Ju eiuer Maid mit Kneiſer: er aufgeregt fort:„Alſo:'s iſt gut! Abgemacht! Und nu hör'n Konkurrenz im Dauereislecken. Der für einen Schweinebraten 10 Liebes Fräulein Edeltraut! (Natürlich friſch, nicht aufgewärmt!). 5 5 Seitdem Sie mich angeſchaut bf mal 19505 Ich habe 88 fühlt ne neue Wachsfigur JJ ͤ·;⁊²˙ e N Natürlich riſch, nicht aufgewärmt! 72 f 1 Seitde e beſtellt, den Boxweltmeiſter Schmä ich! Kurz und gut— oder eee eee In den höchſten Tönen ſchwärmt. au, 2 call, Kili umbuch, 15 5 N . alt! Daß ich es nicht vergeſſe: A. 7 5 b Mei b bc 2 Rice e G tic bei eh 98 alt! Daß ich vergeſſe: Aue I... Mein Herz, das W der Figur und nu ſitze ich da ohne Schmählich! Dabei ſteht die Hans Huckebein, der Anglücksrabe. 105 19 Namn ea e 17 5 N 1 ö 9595 16 p ohe eilte ich 1 508 ere bar gie in, Mind e pan a5 85 N eſſe ustag 5. N. N 15. 1 1, groß und fett in der Zeitung! Und ein Extraplakat— hier Im Frühling, als das junge Grün an den Bäumen hell⸗ Röschen ging ins vierte Jahr! f 8 1 5 Doch Amor ſchoß den Bolzen. ſtehl's!— hab ich ooch malen laſſenl Mir is das ganze Geſchäft ſtrablend in der Sonne leuchtete, war Hans Huckebein, der Onkel Anton(läßt ſich denken!) 5 ö Da iſt mein Herz geſchmolzen!— vermaſſelt, weun ich keenen Erſatz⸗Schmählich finde!— Aber Unglücksrabe, aus dem Rabenneſt, das auf der höchſten Eber⸗ Trat nie, ohne was zu ſchenken, 7 7 a 1 Meine Liebe ſtört kein Kneifer, jetzt“— und dabei klopfte er mir zärtlich auf die Schulter— eſche am Abhang war, gefallen. Zwei kleine Dorfjungen hatten Ueber ſeines Nichtchens Schwelle: 1.. 2 bol Rab fünden. Der D 1 1 7 955 ſell 5 g Denn das Alter macht uns reifer. zaber jetzt hab ich een n!— Alſo: Sie kommen her und ſpielen den zerzauſten und unbeholfenen Raben gefunden. Der eine Denn er war ein Junggeſelle. 7 0 5 N „e,, 6 8 6 Auf den Inhalt muß man ſehen! brauchen weiter niſcht zu machen, wie drinne recht ſchtille zu een le fe. a Was ich denke, ſag' ich laut. i i 1 1 N 7 Keine Schönheit bleibt beſtehen. die Wachsfigur Schmählich! Anzieh'n tu' ich Ihnen ſchon. Sie batte die Jacke ausgezogen, das kleine Tier hineingelegt und Ganz beſonders prächtig war ö 2 4 nach Hauſe getragen. Langſam hatte er gelernt, aus einem Das Geſchenk von dieſem Jahr: e Lane, eee, 8 denke, ſag' ich 5 ſtehen und Wachs zu mimen. Ich zahle Sie die Stunde zwee Napf mit Milch und Brotſtücken zu picken, und ebenſo langſam nen gefüllten Automaten 1 5 Kurz— liebes Fräulein Edeltraut, Mark und's Eſſen!— Alſo abgemacht! Pünktlich um eens!— war er gewachſen. Als der Herbſt kam,. war Hans Huckebein Mit verſchied'nen Schokoladen. N. 5 1 1 N Sie fehlen mir zum Glück auf Erden. Ich verlaſſe mich druff!“ ſchon ein ganz anſehnlicher Rabe. Aber er ſah immer zerzauſt Oben ſteckt man einen Pfennig eee Wollen Sie die Meine werden?“— Und ehe ich zur Beſinnung kam, ſtand ich ſchon wieder vorm und gerupft aus, trotzdem ihm niemand etwas zuleide tat. In den Schlitz und zieht ein wenig f 5 1 8„Ja! Das hab' ich gleich gewußt. Zelt und hielt einen Taler Handgeld ſtarr umtrampft. Was Hans Huckebein ſelbſt nahm an ſeinem Ausſehen aber gar An dem Hebel— hat ſich unten Der kleine Zauberkünſtler. Komm an meine Männerbruſt. ich nie zu träumen gewagt, war Wirklichkeit geworden: Ich keinen Anſtoß und lebte ſein Leben für ſich unter den Dorf⸗ Eine Tafel eingefunden. n Hier biſt du geborgen 2 1 ſollte als berühmter Mann im Panoptikum ausgeſtellt werden! bewohnern. Morgens, wenn die kleine Glocke läutete und die Alles in'nem Augenblick 1 1 Das Blumen⸗Zauberkäſtchen. Nor Kummer und vor Sorgen!“— Tja! War es aber nicht zu viel gewagt, als lebendiger Menſch Schule begann. flog er durch die Straßen nach dem Schulhof Röschen. haſt du aber Glück! Will. Sehr intereſſant iſt dieſes Experiment, das ſich beſonders Arm in Arm von jenem Alade; eine Wachsfigur zu ſpielen? Doch über alle Bedenken ſiegte die N 35355 7 und wartete vor der Schultür, bis alle Kinder im Schul⸗ See e viele Freunde bei den kleinen Beſitzern eines Herbariums und 8 Geht der Kneifer niit der Glatze! überwältigende Gage von zwei Mark die Stunde! Von um„Vater, paſſ' auf deinen neuen Hut auf! gebäude waren. Dann ſtolzierte er ein wenig die Dorfſtraße bei den Mädels, die Blumen lieben, erwerben wird. Alſo: 5—— eins bis elf Uhr waren das immerhin zwanzig Emm! Das— hinunter zum Anger, wo der Gänſejunge die Gänſe des Dorfes wir laſſen uns vom Vater oder vom Zigarrenhändler eine b 5 45 Eſſen gar nicht gerechnet. verſammelte, um ſie auf die Weide am Bach zu treiben. Als 2 Higarrenkiſte geben, die für hundert Zigarren vorgeſehen war. Mißverſtänd„Und ſo ſtand ich denn Punkt zwei Uhr bei Eröffnung des letzter des langen Gänſeſchwarmes folgte Hans Huckebein, und Natürlich ſind keine Zigarren mehr darin. Nun beſorgen wir. Panoptikums neben Bismarck, Napoleon und anderen erlauch⸗ war wunderlich anzuschauen, den ſchwarzen Raben zwiſchen uns vom Strand, vom See, aus der Sandgrube oder von einen 5 Ae 5 ten Herrſchaften ſtill und ſtolz als„der berühmte Weltboxmeiſter den weißen Gänſen dahinhüpfen zu ſehen, die er neckte, wo Gärtner ganz klaren, feinen Sand. Davon ſchütten wir eine 5 N 8 Schmählich“, als Attraktion auf dem Podium. er nur konnte. Verſuchte ihn eine Gans, die er zu arg geärgert etwa fünf Zentimeter hohe Schicht in die Kiſte und ſorgen 1 d Es ging ganz gut. Starr und ſteif, ohne mit der Wimper Patte, an ſeinen zerzauſten Flügeln zu faſſen, dann flog er. n dafür, daß ſie möglichſt gleichmäßig liegt. In den Sand ſtecken. Fe, W 5 0 a 5 0 i zu zucken, ſtand ich da, in ziemlich einwandfreiem Boxerdreß. auf und ſetzte ſich auf den breiten. weißen Rücken der wir nun blaue, gelbe, rote und bunte Blumen, etwa Maß⸗ 3 r, 1 Die, Beſucher des Zeltes zeigten ehrfurchtsvoll auf mich und Wütenden; und wenn ſie erſchrocken aufflatterte, 1 0 war W g 2, liebchen, kurze Roſen, Vergißmeinnicht, Glockenblumen uſw.„ e 5 flüſterten:„Das iſſer!“, und machten runde Telleraugen. Wie er 0 1 1581 Iſchelbe beige ene ee 18 4 1 5 und 1000 rc Guns die nicht zu f ſind. 10 and 5 1 5 1 üer es ein de d Alle 1005 Stunden durfte ich mich andere Gans zur Zie be ſe 5—— 5 5 wir recht vorſichtig Sand darauf, bis die lumen bedeckt ſind. 5 8 außerdem hinter dem Vorhang erholen.. erwählt. s 5„ 1 a Wichtig iſt noch, daß ſich die Blumen keineswegs berühren. au N g n Wieder ſtrömten nach einer Pauſe die Menſchen ins zelt. Läuteten Sonntags die beiden Glocken der Dorfkirche, dann 0 1 5 18 dürfen und nicht längere Stiele haben ſollen, als die Kiſte 1 ö. 8 Zwei junge Burſchen blieben vor mir ſtehen.„Menſch! Da⸗ trabte Hans Huckebein zur Kirchtür, hüpfte auf den Funfen 5 e e hoch iſt. Um Lücken beim Uleberſteben auszufüllen, klopft man 5 8 1 ſoll Schmählich ſein? Den hab' ich mir anderſch vorgeſtellt! 450 e oe ebe e ede 7 1 Ein Eſel und ein Fuchs, die miteinander befreundet waren, öfter vorſichtig au die, Kiſte. Es 1 dann der Deckel zu⸗ a— 1 en— 15 05 Hes eh doch ale mie e ee, 102 Se bee bee gen va en⸗ oie n ae fund i i e eidtragenden, einem Löwen. 2. 0 i; iti 5 90——— 5 0 f ie Figur! Wi 1* lich einen Slig erat ange und gab keinen a e f I e nudeln, aß er e ee r ire Aud ede e e ede 2 Ab d ſeaſte dachte e Sigurd Wie echt i tit de enſchen auf der Erde. der Tiere verhandeln, daß er un 0 5t.“ De f 8 1 5 s 711. der it offenſichtlichem Miß⸗ aeg dene e a e, e e kae ern we gen e de eee e N 9 ache E ate geben e dec ele denbchungen dit auleinte Flitgel ausbreitete dann flog er nur eine kurze Strecke, b e, ee, d viel zu lange, beſonders den Winter hindurch, zieren. Pflanzen⸗. i 17 07 Gott ſei Dauk!, denn eben läuft mir eine Fliege übers ö%% r Fehde er gal ee a dae es wee dee e konnte. ö. 4 L 3. G. F. 5* N 1 bie 7 Ne e e!. er!—, 5 Die Pauke im Dorfe ſagten:„Er fliegt nicht hoch in die Mahlzeit für dich. Ich weiß unweit eine Fallgrube, die Jäger„ 5 H. G. F 5„Ich hab' ſe nich jezählt!“ Jett dein e 00 1 ins; Nasenloch hinein teen! Das e f Luft, weil er ſo zerzauſte Flügel hat.“ Deshalb mochte ihn gegraben haben. Ich will den Eſel dorthin locken und du 85 Funken⸗Fontäne. 9955155 1 e ä halte der Teufel aus!— Ein Blick: niemand ſieht her! Ich hebe„Wenn ich Ihr Talent hätte, wäre ich längſt ein reicher wohl auch ſeine Sippe, die Familie der Raben, aus dem Neſt magſt ihn in Ruhe verſpeiſen.“ Der Löwe knurrte etwas, was Ein recht nettes, impoſantes und vollkommen ungefährliches K 4 die Hand, um.. Da dreht ſich— 0 Schreck!— der eine junge Mann; dann hätte mich nämlich mein Vater Schuſter werden geſtoßen haben, und Haus Huckebein ſchien ganz zu vergeſſen, der Fuchs als Zuſtimmung auffaßte. Flugs hüpfte er zu dem Experiment läßt ſich mit wenig Mitteln ermöglichen: eine 0 Geſchäfte. 8 S 0 5 Menſch von vorhin gerade zufällig nach mir um. laſſen!“ daß er ein Vogel war. Eſel zurück und ſagte:„Der Löwe wird uns nichts tun; ich Funkenfontäne! Ein Springbrunnen aus lauter Fünkchen! 5„Du; 5 jetzt hats ſich Schmählich en bewegt!“. Als wieder die Frühlingsſonne herrlich ſchien, war in der habe auch für dich geſprochen. Du ſiehſt, was treue Freund Wir ſammeln einige friſche Apfelſinenſchalen, möglichſt recht 5 5„Aecha!“ 0 Luft ein Schreien und Krächzen der Raben. Mehrere der ſchaft wert iſt!“ Damit führte er ihn zur Fallgrube. Der dicke. Nun ſtellen wir ein Wachslicht auf den Tiſch, nehmen g e„Radierlich! Ich hab's doch deitlich geſeh'n!— Du!, der ſchwarzen Vögel flogen aufgeregt durcheinander, und plötzlich Fuchs ging, vermöge ſeines geringen Gewichts, darüber hinweg, eine Schalenſchnitte zwiſchen die Finger und biegen ſie ſo, 5— is lebendig!“ f Der kluge Arzt. fiel ein Rabe zur Erde und blieb tot liegen. Die Dorfjungen der Eſel aber brach ein und war gefangen. Der Löwe, der daß die Apfelſinenhaut, alſo die gelbe Seite, nach außen ſtark 5 8 2 5 Ich ſtehe ſtarr, wie Lots Weib, da. Beide kommen auf 5 4„ 0 N 8 liefen herbei und riefen:„Ein toter Rabe. Seht nur!“ 0 ihnen gefolgt war, ſah, daß ihm der Eſel nicht mehr entkommen gebogen wird. Dabei ſpritzt aus den Drüſen, die in der Schale 4 N mich zu.„Dame:„Ich weiß nicht, was ich machen ſoll. Der Junge Ein anderer aber rief:„Er hat ja ganz zerrupfte Flügel!“ konnte. Mit einem Satz ſtürzte er ſich auf den verräteriſchen ſitzen, ein brennbares Oel. Dieſes Experiment. in der Nähe.„Der is echt und lebendig! Hier, gucke die Hand!— Sof will keine Medizin nehmen.“ N. 4 Die Jungen ſchaufelten auf dem Friedhof ein kleines Grab Fuchs und verſchlang ihn, dann erſt fiel er über den Eſel her. der Kerzenflamme ausgeführt, hat zur Folge, daß die Oel⸗ 9 was Nadierliches gibt's nich in Wachs!“ N Arzt;,„Die Sache iſt ſehr einfach. Gießen Sie die Medizin und legten den Raben hinein, ſchnitzten ein kleines Kreuz, W. B. tröpſchen ſich entzünden und wie eine Fontäne, wie ein Stern⸗ N Mir wird's ſiedend heiß! Auf einmal ſagt der andere: in ein Glas und verbieten Sie dem Jungen auf das ſchärfſte, worauf ſie ſchrieben:„Hans Huckebein“; aber die große Glocke eee ek, regen niederfallen und verziſchen. Ein recht angenehmer Geruch 3 0„Du!, das werden wir glei hamm!“— Nimmt eine Steck- davon zu trinken. P. P. bat nicht zu dieſem Begräbnis geläutet. i i wird zugleich das Zimmer erfüllen. H. G. F. 1 N g 8 N nadel und piekt mich in die Hand. Mit äußerſter Willenskraft 55 Als eine Woche ſpäter die große Glocke doch wieder einmal„PTT 3. 5 halte ich den Schmerz aus. Verdammte Bengels!— Da ſpricht allein läutete, da ſtand Hans Huckebein nicht unter den Leid⸗ 2 e e ö f ö der erſte: R 1 tragenden, Walter Gelmar. 5 N N.„Nee, ſo is das niſcht! Paſſe uff! Ich halte jetzt mal meine k ug. d n S„„ 0 f 4 9 brennende Zigarre dran. Is es Wachs, da muß es ſchmelzen; is es keeus, da...“, und ſeelenruhig drückt der Schuft ſeinen — 8. glühenden Zigarrenſtummel auf meinen Handrücken!— Da Denkaufgabe. 2 4. war's aus! Schmerz und Wut ließen mich alles vergeſſen: ich 5 7 5 5 8. klatſchte ihm eine ins Geſicht, daß es nur ſo ſchallte! „Welches Geſchäft wirft das meiſte ab?“ Ich hätte es nicht tun ſollen, denn was nun folgte, war „Mein's! Ich hab' einen Tatterſall.“ ſchauderhaft! 1 50 N ö ö 1 Schwindel! Haut ihn! Schmählich is lebendig! Haut Wie der Vater! ö e Sch He Schmählich ndig! H g fli U iſri ihn!“, tobten die Leute und fſelen wie die Wölfe über mich . f her.— 1„Wie willſt du denn die g J 4 P chle J. Am anderen Tage ſtand es in allen Zeitungen,„wie ich Haare geſchnitten haben, 0 8 g 7 Weltmeiſter wurde“, und mir fehlte nur noch das Denkmal. kleiner Mann?“ 8 N„Ausgehauen!“— war ich ſchon. „Wie Papa, mit einem i 1 5 ö großen Loch in der Mitte!“ N Rotkäppchen und der Wolf ſind hier in einem Zuge gezeichnet. 8 Wer macht's nach? . e 2 In welchem Lande verbrachte Onkel 77 7 6 N ö 8 18 2 eee, WII„Mutti möchte mal Ihr Grammophon geliehen aben“, ſagt n N 5 5 ö 5 5* der kleine Fritz zum Nachbar, der ſchon den 0 5 Wen ae In welches Land entführt der Ozeanrieſe den Onkel Maxꝰ großen 1— 2— 8 1 N a 5 eee in 5 1 1 je im S f ichnet uchſtaben, richtig aueinander⸗ f*„Entſchuldigen Sie bitte, daß ich Sie wecke; aber jetzt iſt die 0 1 15 0„ber warum denn? Wollt ihr ſo ſpät noch tanzen?“ e 1 87% e ies gofung e 9 i e Zeit, wo Ste den Schlaftrank einnehmen ſollen!“ 9 9„Nein, aber ſchlafen! Dν⁰ẽUũ ergeben die Löſung.). ¹h,⏑,jm bir i Die Scharfrichter. Humoreske von Peter Prior. m Gaſthof zum„Roten Ochſen“ in Kohlſtädr herrſchte] macher fiel vor Schreck die ſunkelnagelneue Stummelpfeiſe ins roße Aufregung. Der Herr Oberaufſeher des Gefängniſſes, Bierglas. Der Buchbindermeiſter ſtöhnte laut auf und der as ſich am Orte befand, hatte beim Frühſchoppen geheimnis⸗ 1 lachte. Da fiel der ſchwarze Kaſten um, den der Haus⸗ volle Andeutungen gemacht, von zweien, die morgen beizeiten kne 1 hereingetragen hatte, und es klang, als ob etwas ihr Leben laſſen müßten; alles ſei ſchon bereit, nur die Scharf⸗ Stählernes klirrte. Das Richtbeil! Aengſtliche Blicke fielen auf richter fehlten noch, anläßlich dieſes Ereigniſſes bewogen gefühlt, zwei Maß über trinken konnten die Herren! Das war ja die Leni es abgelehnt hatte. eine ganz geheimnisvolle Hinrichtung. Die Frauen der Stamm⸗„Roten Ochſen“ fürchtete ſich, nur die das ſonſtige Frühſchoppenguantum zu trinken. und der ganze Stammtiſch hatte ſich den Kaſten, und der Schneider zitterte wie Eſpenlaub. Aber Der Wirt bediente ſie ſelbſt, da Das ganze Küchenperſonal des „Ochſen“⸗Wirtin nicht. tiſchbeſucher wurden beinah krank vor Neugierde. Der Ober⸗ Die band ihre weiße Schürze um— Anſtand mußte ſein—, auſſeher aber hatte ſtrengſtes Stillſchweigen zur Pflicht ge- ſtemmte ihre bratwurſtfarbigen Fäuſte in die Seite und trat macht, und ſo erfuhr man nichts Näheres. in die Stube, die Fremdlinge kühn muſternd.„Ach, die Frau Am Abend vor der Hinrichtung war der„Rote Ochſe“ zum Wirtin!“ rief der e„Auf Sie haben wir Gun— Berſten voll. Vom Fenſter der guten Stube des„Ochſen“ „Hurra!“ pipſte der Lehr ing!„Jetzt gibs was Gutes!“ Und konnte man, wenn man auf das Klavier ſtieg, über die hohen der dritte fletſchte die ſchneeweißen Raubtierzähne. Der Wirtin Mauer des unmittelbar neben dem Gaſthof liegenden Gefäng⸗ knickten zum erſten Male im Leben die Knie ein; aber ſie raffte niſſes deſſen Fenſterreihen erblicken, und wirklich waren, als ſich zuſammen und trat an den Tiſch, mit zitternder Stimme die Dunkelheit hereinbrach, zwei Zellenfenſter erleuchtet. Aha! nach den Wünſchen der Herren fragend. Die Armenſünderzellen! Schneidermeiſter Ziege, der dem vor ihm auf dem Klimperkaſten ſtehenden Metzger Zipfel über die haben alle drei mächtigen Hunger. Wirtin!“ rief der erſte der Scharfrichter.„Wir „Frau i 0 v Bringen Sie uns drei Schulter gucken wollte, hätte bei dieſem Verſuch beinah das engliſche Roſtbraten; aber“— dabei bleckte er die Zähne—„bitte Genick gebrochen. Schaurige Geſchichten wurden erzählt, mäch⸗ recht lutig!“—„Und groß!“ ſetzte der zweite Henker tige Tabalwolken ſtiegen aus den Pfeifen, düſtere Mienen hinzu.„Wir müſſen morgen tüchtig arbeiten!“ Und der Lehr⸗ blickten in die Henkelgläſer, die die Lina gar nicht oft genug ling fuhr lachend mit dem Kragen, als ob er ihm zu eng wäre; aber man verſtand, was füllen konnte. Finger rund um ſeinen hohen Da ſtürzte plötzlich der Wirt, treidebleich, mit einem Tele- er andeuten wollte. gramm in der Hand, in die Stube. Und auf dieſem ſtand: Alles wechſelte die Farbe, ſelbſt das purpurrote Geſicht des „Bitte zwei Zimmer reſervieren für heute nacht, komme neun Metzgers und das blauviolette des Wirtes wurden um einen Uhr an, Krauſe!“ Das Telegramm machte die Runde um den Schatten heller. Die Gäſte ſaßen da mit pochenden Herzen. Tiſch. Das ſtammie doch beſtimmm vom— Scharfrichter! Der Die drei Rieſenportionen kamen und verſchwanden wie der wollte ausgerechnet im„Roten Ochſen“ wahrſcheinlich wegen Schnee vor der Sonne. der ſympathiſchen Farbe, die Nacht vor der Hinrichtung ver⸗ bringen. Kreidebleiche Geſichter blickten ſich angſtvoll an, Schneidermeiſter Ziege wollte ausreißen.„Meine Herren!“ rief aber der Ochſenwirmachſelzuckend Um zehn Uhr öffnete ſich die Wirtshaustür und herein trat Ein ungeheurer Proieſt erhob ſich am Stammtiſch. der Herr Oberaufſeher— ein ſtändiges, ausgiebiges und dauer⸗ und der haftes Mitglied des Stammtiſches im„Roten Ochſen“, Er be⸗ grüßte die Bekannten, verneigte ſich gegen die Fremden und „Ich muß den— hm!— nahm mit der ihm angeborenen Grandezza am Tiſch Platz, Von Auguſt Kinſty. I. Perſien lebte einſt ein gewaltiger Fürſt, der weite Landſtriche unterjocht und viele andere Fürſten zu Leibeigenen gemacht hatte. Sein Leben war aber ſtändig von den An⸗ gehörigen und heimlichen Freunden dieſer Fürſten bedroht. und er hatte ſich mit einer gewaltigen Leibgarde unigeben, die Tag und Nacht über ſeinem Leben wachte. Eines Tages erſchien ein Inder in der Stadt, in der der Fürſt regierte, und bald nach ſeiner Ankunft verbreitete ſich allenthalben das Gerücht, daß dieſem Manne überirdiſche Kräfte verliehen ſeien, daß er in die Zukunft ſehen und das Kommende Wan a könne. Der Fürſt ließ den Inder zu ſich kommen und befahl ihm, ohne Scheu ſeine, des Fürſten Zukunft, zu prophezeien, ſofern er dazu imſtande ſei. Der Inder blickte in die Hand des Fürſten und ſagte:„Hüte dich vor Netzen!“ Darauf entfernte ſich der Juder. Der Fürſt ließ nun im ganzen Lande den Fiſchfaug ver⸗ bieten, und jeder Fiſcher mußte ſeine Netze ablieſern. Uebecall forſchten die Schergen des Fürſten nach Netzen, und wehe den Unglücklichen, der noch ein Netz beſaß. Eines Tages brachte man dem Fürſten eine Sklavin aus dem Kaukaſus, die dem Fürſten ſo gefiel, daß er ſie zu eiter Lieblingsfrau machte. Tändelnd ergriff die Sklavin eittes Tages die Lanze des Fürſten und umwand die. funkelnde Spitze mit dem goldenen Netz, das die Flut des ſchwarzen Haaces zuſammenhielt. Als der Fürſt es bemerkte, erbleichte er, und Herren die Zimmer reſervieren. und wenn ſie die leibhaftigen[ gerade neben dem Schneider. Dieſer bekam Kurage. Er neigte mit einem gräßlichen Fluch entriß er der Sklavin die Lateze, Teufel wären. Ich bin Gaſtwirt und habe Nachtlager Heiſchen⸗ den gegenüber die Verpflichtung, Schlafräume zur Verfügung zu ſtellen Gruſeln flog über den Stammtiſch—„eine Amtsperſon, und ich will mir keine Unannehmlichkeiten zuziehen.“ Der Neun⸗Uhr⸗Zug pfiff draußen vor der Station. nervöſe Spannung herrſchte im„Roten Ochſen“. Still ſaßen die ſonſt ſo redſeligen, trinkfeſten Männer in der Gaſtſtube und harrten der Scharfrichter, die da kommen ſollten. Fünf Minuten nach neun Uhr ging die Tür auf. Johann, der Haus⸗ tnecht, tram ein, mimeinem viereckigen Kaſten und einer um— fangreichen Taſche beladen, und hinter ihm ſchritten drei Männer über die gaſtliche Schwelle des„Ochſen“. Sie alle trugen Reiſetaſchen. Der eine war ein finſter blickender Mann mit ſtrammem, ſchwarzem Schnurrbart, dunkel gekleidet, wie es zu ſeinem Handwerk gehört. Der eine ſeiner Begleiter war ein breitſchultriger Kerl mit Stiernacken und Rieſenfäuſten, und der zweite war ein ſchmächtiges Bürſchchen mit roſenroten Wangen— ſicher ein Lehrling. Die drei nahmen wenig Notiz don den Gäſten, die ihre Köpfe zuſammengeſteckt hatten wie eine Hammelherde beim Gewitter. Nur der Scharfrichter⸗ lehrling warf manchmal neugierige Blicke zu den Tiſchen. Die Männer ſetzten ſich zuſammen an einen Nebentiſch und unter— hielten ſich leiſe in einer fremden Mundart. Dann beſtellten ſie Bier, das ſie ſich gur ſchmecken ließen. i Der Metzger Zipfel, der ſich einigermaßen mit Scharfrichtern verwandt fühlen mochte, räuſperte ſich plötzlich und rief zum Tiſch der Fremden hinüber;„Recht ſchönes Wetter heute abend? Das Leben noch friſch?“ „Es geht ſo einigermaßen“, antwortete mit tiefer Stimme der älteſte der drei,„die Geſchäfte müßten nur beſſer ſein.“ „Entſetzlich!“ hauchte der Schneider, und dem Pantoffel— zon Guſtav Metſcher. ſich zum Oberaufſeher hin, der für Geſten und Winke der anderen nur ein verſtändnisloſes Kopfſchütteln hatte, und Uebrigens iſt ein Scharfrichter“— ein ſichtbares ſagte:„Sie ſind da. Dor! ſitzen ſie, alle dreie!—„Ja! Wer denn?“ fragte der Oberaufſeher.—„Na, die Scharfrichter!“ Ei Dabei wies der Schneider mit dem Daumen auf die Fremden, ſchlichen dunkle Geſtalten in den Hof des Palaſtes; Eine die ſoeben begannen, eine Lage auszuknobeln. „Aber meine Herren!“ ſagte der Oberaufſeher. die Ahnungsloſe mit ihr durchbohrend. Hatte ſie doch ein Netz getragen. Jahre vergingen. Da, eines Nachts, als die Wache, berauſcht von ſüßem Wein, ſchlief, den der Fürſt ſelbſt geſpender hatte, raſch war eine Leiter zur Stelle und bald darauf erſchien ein Kopf⸗am „Wir Fenſter des Schlafraumes des Fürſten, dem ein zweiter folgte. brauchen doch keine Scharfrichter!“ Alles horchte auf.—„Aber Mörder, die ausgeſandt waren, den Fürſten zu töten. Sie haben uns ja doch ſelbſt erzählt, daß morgen früh ihrer zweie das Leben laſſen müßten.“ Durch ein Geräuſch geweckt, erhob ſich der Fürſt von ſeinem Lager und bemerkte die Eindringlinge. Sein erſter Griff war „Ja! Aber doch keine Menſchen!“ ſagte der Oberaufſeher. nach ſeinem Schwert, das neben ſeinem Ruhebett au der Wald 8 1 2 24 27 1 1 1 Sni Ihr Moe her „Zwei Schweine ſchlachte ich morgen früh, und der Stammtiſch hing. Aber ſiehe da, eine Spinne hatte ihr Netz über den ift freundlichſt eingeladen zu Wellfleiſch und Wurſtſuppe.“ Mit offenem Munde ſtarrten ſich die Stammtiſchbrüder an; dann aber löſte ſich die Geſchichte in ein ungeheures Lachen auf, in das die Scharfrichter, als ſie den Sachverhalt erfuhren, einſtimmten, daß das Haus dröhnte. „Ja— aber wer ſind denn Sie!“ fragte betreten der Ochſen⸗Wirn die Fremden.—„Wir ſind die Schuhplattlergeſell— Griff geſponnen und im Licht der Ampel leuchteten die feinen Fäden wie Silber.„Ein Netz!“ rief der Fürſt erſchreckt, und ſeine Hand fuhr zurück, denn eine große Spinne eilte über ſeine ausgeſtreckten Finger. Dieſer Augenblick genügte jedoch den Mördern, ſich auf den Fürſten zu ſtürzen, und im Rätchrſten Augenblick war er eine Leiche. ſchaft, die morgen abend im Variete zur grünen Maus auß de dreiloſe Glara. tritt.“—„Und in der Kiſte?“ fragte immer noch ängſtlich der Schneider.—„Iſt unſere Zither!“ piepſte der Jüngling.„Die Dame, die zu unſerer Geſellſchaft gehört, kommt morgen an und dann kann's losgehen.“ Die Stammtiſchſitzung im„Roten Ochſen“ zog ſich an dieſem Abend ſehr in die Länge, und erſt als früh das Geſchrei der beiden Delinquenten von der Oberaufſeherwohnung her zum „Roten Ochſen“ herüberſchallte, machte ſich der letzte Teilnehmer Den Herrn Oberaufſeher koſtete der auf den Nachhauſeweg. 0 ſoh Spaß aber ein bedeutendes Quantum Wellfleiſch, da ſich auch die drei Scharfrichter an dem„Schlachtefeſt“ beteiligten. an der Senſe, aufs Feld hinauszogen, konnte man den kleiner buckligen Knecht abendelang an den reifen Feldern ſtehen ſehen über die Halme rinnen ließ. des Weges kam und noch nichts von dieſem Dorfkauz wußte. Der aber hat ſich umgedreht, zitternd Silberkreuz da über dem Korn?“ Augen ausgeſehen, als er ſolches ſprach. „Ein Silberkreuz?“ hat darauf der gefragt.„Wo denn?“ Müllerburſch zurück hinein, und mit ſeinem langen Arm wies er nach einer Rich tung mitten im Korn. 11 1 0 Der Müllerburſch aber hatte darauf mit dem Kopfe ge Die Leute im Dorf hatten es ſchon immer geſagt, daß des Lindenhofbauers Knecht ein Hellſeher iſt. Er hat dieſe Gabe von ſeiner Mutter geerbt, ſagen ſie. Die ſei die Tochter des alten Abdeckereigehilſen Chriſtian Ephraim Jürgens geweſen der Blut ſtillen und die Krankheiten des Viehes beſprechen konnte. „Geld und Gut kann ich dir nicht hinterlaſſen“, hat dieſer einſt zu der Tochter geſagt, als der Gevatter Tod bei ihm an Bett ſtand.„Aber“— ſo iſt er in ſeiner Rede fortgefahren— „einen Sohn wirſt du einmal gebären, der wird zeit ſeines Lebens ein Krüppel bleiben; dafür wird er aber die Gabe des Hellſehens ſein eigen nennen dürfen und viel Leute und Menſchenleben vor Unglück bewahren können!“ So hat er geſprochen. Die alte Bindemiene hat's mit an gehört, die zufällig auch im Zimmer war. Sie kann ſich auch noch ganz genau auf dieſe Worte beſinnen. Wie der Alte es prophezeite, ſo iſt's auch eingetroffen. Die Tochter gebar einen Sohn, ein allerliebſtes, hübſches Kind ſchüttelt und war höhniſch lächelnd weitergegangen. ö Am dritten Abend ſolchen Geſichts iſt dann der Knecht zum Pfarrer gegangen und hat geſagt:„Herr Pfarrer! Es ſteh nicht gut hier in dieſer Gemeinde. Es ſind Leute darunter, di das tägliche Brot verachten und mit dem Korn Mißtrauen treiben. Es hat ſich viel Unrat und Sünde in ihren Seelen angeſammelt. Sorge dafür, daß die Leute wieder Gottes Wort Sonſt kann's eines Tages paſſieren, daß ſie alleſamt in einer Sturmnacht eine wilde Feuersbrunſt mit Hab und achten! Jut verſchluckt.“ Mit großen Augen hatte der Pfarrer das alles mit an⸗ Bäume ein Menuett von Mozart, Die kleinen r knorrigen Zweigen jubelten, und Iwans echte Bologneſer, ein prächtiger Wurf und vielfach auf Raſſehundausſtellungen mit allerhöchſtem Preis bedacht, ſpielten auf der breiten Freitreppe jehört, ſein Geſicht ſei rot geworden und zum Schluß hat e gefragt:„Wer hat Euch ſolches kundgetan, Peter?“ Der Knecht aber iſt darauf inem unverſtändlichen Gemurmel die Treppe hinuntergepolter Im Dorfe hat man anſangs über dieſes Kreuz im Korn, da der bucklige Knecht da geſehen haben wollte, gelächelt und ge- das junge Paar auseinander. icht e e Niemand aber hat in des Sehers Gegenwart davon Herrſchaften? Nähgarn, Heftpflaſter, Anſichtskarten. Bartwichſe, pöttelt. Wie ein ſteingewordenes Menſchlein ſtand er dann und ſchante a i — ſchaute—— und ſchaute unentwegt auf einen Punkt, bis Noch ä eenzehes Mal, der Mond kam und ſein Licht wie ein aroßes Silberwaſſer Gnibble ich mich an ä Boom „Was ſtehſt du denn da und ſchauſt da immerzu das Feld an?!“ hat ihn eines Abends ein Müllerburſch gefragt, der gerade Acht blaue Tulpen „ 0 e 0 l am ganzen Leibe, und hat gefragt:„Siehſt du denn nicht dieſes große, leuchtende Ganz feurig haben ſeine dem Pfarrer die Antwort chuldig geblieben, hat einen Kratzſuß gemacht und iſt mit 5„Bei meinem Stammbaum, der ſo alt iſt, wie die Baun⸗ 8 ſtämme dort, ſchwöre ich dir..“ Da flog das Fenſter auf und Glara, das hätt' ich nie gedacht, Nie gedacht von dir, Daß dich gäſtern heemgebracht Hat ä Gawalier. Wo de zu mir neilich ärſcht Zärtlich warſcht ſo ſähr, Schworſt mir, daß de meine wärſcht! 0 Weeſte das nich mähr? Weib, de haſt mich ſchwer blamiert, Alles feixt mich aus, Weil de mich haſt angeſchmiert 1 Gäſtern Nacht vorſch Haus. Duſte ſo was dir erloom Dief im Rpſendal. Ein Roman aus der beſten Geſellſchaft. Von Euſebig von Balkeuberg. 183. Fortſetzung. . Der Großfürſt Iwan Schlammaſſelowitſch warf ſich erſchöpft in einen Seſſel, das Telegramm auf den zierlichen Tiſch und „Na, dort!“ Seine Stimme ſchrie es förmlich in das Feld erwartungsvolle Blicke nach der Tür. r Beſchwingten Schrittes trat Wonne ein, gekleidet in duftige Seide um hoheitkündende Anmut. Beldes ſtand ihr aus⸗ „gezeichnet. Ihr Haar atmete den Duft von friſchem Birken⸗ grün, und die eleganten Schuhe mit den Brillanttnöpfen duf⸗ leten nach beſter Lederpaſte, die Monne ſich aus einem Spezilal⸗ 1 geſchäft in München alle drei Tage ſchicken ließ. Sie hob den e Kopf in den ſtolzen Nacken und die blauen Augen auf zu dem Wartenden. Er riß ihr den Hut vom Kopfe und ſie an ſich.„Endlich!“ ent⸗ rang es ſich heiſer ſeinen Lippen, dann murmelte er nichts mehr. Draußen freiherrlichen Vögel in den im Park rauſchten die uxalten kindliche Spiele. „Vielleicht etwas gefällig, de da van! Iwan flog vom Seſſel hoch wie eine explodie rend: Granate. Va. Nes W N 7 2 5 Zum 18. März g. Immer wieder muß man hören, daß es noch Volksgenoſſen gibt, die es wagen die ehrenamtliche Tätigkeit der Sammler des Winterhilfswerkes als Bettelei zu bezeichnen. Bei einigen unverbeſſerlichen Nörglern iſt das eine bewußte Unverſchämtheit, mit der ſie den meuen Staat und ſeine unermüdlichen Hel⸗ fer beleidigen wollen. Andere reden es ge⸗ dankenlos nach, weil ſie verſtimmt ſind, daß ſie immer wieder um Opfer angegangen wer⸗ den, obwohl ſie ſelbſt Sorgen haben. Schwät⸗ zer überlegen nicht, daß ſie durch dieſe Re⸗ densarten eine ſchwere Schuld auf ſich laden, denn ſie ſabotieren durch ihre Worte die Ar⸗ beit des Winterhilfswerkes und machen ſich mitſchuldig an der Not ihrer Mitmenſchen. Was die Helfer des Winterhilfswerks tun, das iſt nicht Beltelei, ſondern die Mahnung einer Pflicht. Wenn der Staat und die Ne⸗ gierung es unterlaſſen haben, einfach eine meue Steuer auszuſchreiben, ſo darum, weil es darauf ankommt, daß jeder freiwillig ſo viel gibt, wie er nur immer vermag. Wenn uns am 18. März auf jeder Straße wiederum eine Sammelbüchſe entgegengehalten wird, ſo ſol⸗ zen wir darüber nicht ungehalten ſein, ſon⸗ dern uns freuen, daß den armen Heimarbei⸗ tern von Lauſcha geholfen wird. Vielleicht ſind dieſe häufigen Mahnungen manchem et⸗ was unangenehm, aber dieſe Störungen ſind zweifellos leichter zu ertragen, als die kör⸗ perlichen und ſeeliſchen Schmerzen der not⸗ leidenden Volksgenoſſen. Denkt am 18. März fe OMAN VON FP. WIL Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale) kannt?“ „Zimmer ſechzig, das einen kleinen Erkeranbau hat mit Salon. Ein bildhübſches Appartement.“ „Hat der Graf keine feſte Wohnung?“ „Nein. Er iſt ein unruhiger Gaſt, überall zu Hauſe und utrgend.“ „Und wo hält er ſich augenblicklich auf?“ „Im Zentral-Hotel, natürlich!“ „Er hat es ſchon geſtern verlaſſen.“ „Daß muß ein Irrtum ſein; ich war geſtern noch mit ihm zuſammen.“ Neiſen iſt nationale Pflicht Hauptverſammlung des Rhein⸗Main'ſchen Verlehrstages. e Wiesbaden, 17. März. In Wiesbaden fand, von Oberbürgermeiſter Schulte begrüßt, die erſte Hauptverſammlung des Rhein⸗Mafniſchen Verkehrstages ſtatt. Den Hauptpunkt der Tagesordnung bildete der Be⸗ richt des Verbandsführers Pg. Trefz über die Organiſation des Verbandes und die Werbemaßnahmen für das Jahr 1934. Ge⸗ bildet wurden folgende 5 1 Gebietsausſchüſſe: Taunus, Weſterwald, Lahn, Rheingau, Frank⸗ furt a. M., Rheinheſſen Nord Nhelheſſen⸗ Süd, Oberheſſen⸗Wetterau, Oberheſſen⸗Vo⸗ gelsberg, Odenwald, Bergſtraße. An Fach- ausſchüſſen beſteht ein Werbeausſchuß, ein Bä⸗ dere Ausschuß, ein Straßenbau-Ausſchuß, ein Luftverkehrsausſchuß, ein Kraftverkehrsaus⸗ ſchuß für Omnibusfahrten, ein Kraftverkehrs⸗ ausſchuß für Privatfahrten, ein Fahrplan⸗ und Tarifausſchuß, ein Gaſtſtätten⸗ und Ho⸗ tel⸗Ausſchuß, ein Wander⸗Ausſchuß, ein Rad⸗ i is und ein Hiſtoriſcher Aus⸗ Den zweiten Hauptpunkt des Referats bil⸗ dete die Beſprechung gemeinſamer Werbemaß⸗ nahmen. Geplant ſind u. a. der Druck vee⸗ ſchiedener Faltblattproſpekte, Geſellſchaftsreiſen an den Rhein und an die Bergſtraße, gemein⸗ ſame Inſeratenwerbung. 8 Reichsſtattholter Sprenger, 955 darauf hinwies, daß der Zuſammenſchluß Rhein-Main des Landesverkehrsverbandes Janalog dem der beiden Gaue der NS DA. erfolgt ſei und ſich mit den Grenzen des Gaues deckt, gab vor allem der Erwartung Ausdruck, daß ſämtliche Mitglieder des Ver— bar 5„ vor allem auch diejenigen, die ihm durch die Neuorientierung angeſchloſſen ſind aufs innigſte zuſammenarbeiten möchten und nicht etwa auch heute noch auf Grund ihrer früheren Zugehörigkeit zu einem andern Ver⸗ band auf eigene Fauſt mit dieſem weiterarbei— 1 und dadurch die Einheitlichkeit der Acbeit ören. Darmſtadts neues Oberhaupt Die finanzielle Lage der Landeshauptſt rot. 1 Darenſtadt, 17. März. In der Stadtrats⸗ ſitzung wurde der kommiſſariſche Oberbürger— meiſter“ Wamboldt von Bürgermeiſter§ eingeführt. Nachdem er für die Begrüßung worte gedankt hatte, gab er zwei Gründe für ſeine Amtsübernahme in Darmſtadt an: er— ſtens ſein Pflichtbewußtſein als Nationalſozia⸗ liſt, ſodann ſeine große Liebe zur Vatecſtadt Darmſtadt. Die finanzielle Lage der Stadt ſei troſtlos. So habe er zu ſeinem Erſtaunen feſtſtellen müſſen, daß im Etat für das der Stadt gehörige Hotel Traube ein Zuſchuß von 90 000 Mark ſtehe. Er hoffe, den Vor⸗ anſchlag 1934 Ende März oder Anfang April vorlegen zu lönnen. Der rechnungsmäßige Fehlbetrag betrage 4,965 Mill. Mark, wovon 2,313 Mill. Mark reiner Fehlbetrag ſeien während der Reſt aus unbeglichenen Forderun⸗ gen beſtehe. Immerhin dürfte feſtgeſtellt wer— den, daß im erſten Jahr der nationalſozia⸗ liſtiſchen Stadtverwaltung der Fehlbetrag ge⸗ genüber dem Vorjahr um 1,24 Mill. Mark gedrückt worden ſei. Zum Schluß forderte der Oberbürgermeiſter die Stadträte uno die Die Reiserbank 5 schliet die Schalter warnend an. Beſucher mit ihm. ſtraff und geſpannt. lein?“ Zevölkerung zu vertrauensvoller Zusammen arbeit auf, damit der Stadt nach ihrer Tra⸗ dition und der Bevölkerung nach ihrer Que⸗ lität der kulturelle Rang erhalten bleibe. Aus Heſſen und Naſſau Starke Abnahme der Arbeitsloſigkeit im Be⸗ zirt Offenbach. Offenbach, 17. März. Im Arbeitsamts⸗ bezirk konnten im Laufe des Februar in die freie Wirtſchaft insgeſamt 2052 Arbeitsloſe in Dauerbeſchäftigung untergebracht werden. Zu Maßnahmen des Arbeitsbeſchaffungspro⸗ gramms wurden über 500 Arbeitsloſe aus verſchiedenen Berufen eingewieſen. Reichsbahn und Motoriſierung Allmählicher Ausgleich zwiſchen Auto und Eiſenbahn.— Neue Schnelltriebwagen.— Der Autopark der Reichsbahn. Auf einem Preſſeempfang führte Dr. Ing. h. c. Dorpmüller, Generaldirektor der Deut⸗ ſchen Reichsbahn, über das Thema„Reichs— bahn und Motoriſierung“ u. a. aus: Nicht gegen den Kraftwagen, ſondern mit dem Kraftwagen zu arbeiten, iſt unſere Aufgabe. Der Arkern jeder Meinungsverſchiedenheit zwi⸗ ſchen„Reichsbahn, Kraftverlehrsunternehmer, Spediteuren und der Autoinduſtrie iſt nichts wartet draußen.“ Er blinzelte dabei den Vorgeſetzten N„Einen Augenblick!“ entſchuldigte ſich der Richter bei Bremer, ſchnitt den eleganten Briefumſchlag auf, entfaltete den Bogen und las, von Bremer abgewandt. 5 1 Sie die Dame ins Nebenzimmer“, winkte er e em Sekretär.„J e ſogleich.“ Er er ſich, ſei „Und die Zimmernummer iſt Ihnen vielleicht auch be— i F „Eine dringende Abhaltung, Herr Bremer“, ſagte er entſchuldigend.„Wo kann ich Sie hernach erreichen, wenn ich noch Fragen an Sie haben ſollte?“ „Ich bin bis ein Uhr in der Bank.“ . 1 15 . Nun ſaß Hanny von Hochſtedt vor dem Unterſuchungs— richter. Sie ſah blaß und elend aus; aber ihre Züge waren „Sie bringen wichtige Neuigkeiten, gnädiges Fräu— anderes geweſen, als die Sorge der Reichs⸗ bahn für die Erhaltung ihres auf gemeinwirt⸗ ſchaftlicher Grundlage aufgebauten Tarif⸗ gebäudes. Die für die Bevölkerung ſo wichtigen Maſſengüter können wir nur es— halb zu ſo niedrigen Frachtſätzen ah⸗ ren, weil wir aus den hochwertigen Gütern ungefähr 30 v. H. unſerer geſamten Güter⸗ einnahmen herausholen. Dieſer Grundſatz wurde von den Kraftwagenbeſitzern aber nicht beachtet. Nachdem aber jetzt ein autoritärer Staat einen ganz anderen Druck im Sinne des Allgemeinnutzes auf eigennützige Beſtrebungen ausüben kann, haben wir die Ausſicht, daß Kraftwagen und Reichsbahn das gleiche ge— meinwirtſchaftliche Tarifſyſtem annehmen. Es iſt klar, daß ein neues Verkehrsmittel, wie der Kraftwagen, dem alten Verkehrs— mittel, der Reichsbahn, Abbruch tun muß. Allein wir müfſen anerkennen, daß die Be— völkerung ein Anrecht hat, ſich derjenigen Ver⸗ kehrsmittel zu bedienen, die imſtande ſind der Oeffentlichkeit am beſten zu dienen. Die Eiſenbahnen werden nach wie vor ihre großen Vorzüge behalten, aber derjenige Verkehr, den der Kraftwagen im Sinne des Gemeinwohles bedienen kann, muß auch auf den Kraft⸗ att 5h be bed iſt von großer Wich⸗ gleit, daß dieſe beiden Verkehre in e Hand bleiben. N „Von dem Geſichtspunkt aus betrachtet, daß ein allmählicher Ausgleich zwiſchen den bei⸗ den Verkehrsmitteln ſtattfindet, iſt es Pflicht der Reichsbahn, dafür zu ſorgen, daß beide Verkehrsmittel ſich naturgemäß weiter ent⸗ wickeln. Die Reichsbahn iſt auch zur Motoriſierung der Schiene ſelbſt übergegangen. Der dieſel⸗elektriſch be⸗ triebene Hamburger Schnelltriebwagen iſt Ihnen bekannt, und ich ſage Ihnen ncchts Neues, wenn ich Ihnen mitteile, daß wir bereits eine Reihe von weiteren Schnelltrieb⸗ wagen in Beſtellung gegeben haben, die etwa 23 Hauptſtrecken der Deutſchen Reichsbahn von zuſämmen faſt 9000 Kilometer Länge bedienen ſollen. Ich gab ſchon bekannt, daß es unſere Abſicht iſt, die Geschwindigkeit auf unſeren Eiſenbahnen derartig zu ſteigern, daß es möglich ſein wird, von Berlin aus die Hauptſtädte in Deutſchland in einem Tage zu erreichen und wieder nach Berlin zurückzukehren, wober noch genügend Aufenthaltszeit übrig bleibt für geſchäftliche Angelegenheiten. Dorpmüller gab dann einen Ueberblick über die im Betrieb der Reichsbahn entwickelten Motorfahrzeuge, der Triebwagen, Motor- ſchiffe, Kleinlokomotiven, Hilfsmaſchinen für die Oberbauhaltung, Gleiskrananlagen, die Frachtflugzeuge uſo. und fuhr dann fort: Die Motoriſierung der Landſtraße durch die Reichsbahn mögen Sie daraus er— kennen, daß die Reichsbahn ſich entſchloſſen hat, in großem Umfange die Laſtkraftwagen in ihr Verkehrsprogramm einzuſetzen. Im Herbſt hat beiſpielsweiſe die Reichsbahn 1140 Lastkraftwagen in Auftrag gegeben und die Beſchaffung von weiteren 720 Wagen ein⸗ geleitet. 19 Reichsbahnausbeſſerungswerke ha⸗ ben die Inſtandſetzungsabteilungen für dieſe Laſtkraſtwagen erhalten und ſind mit beſon⸗ deren Kraft cgenwerkſtätten ausgerüſtet wor⸗ den. Für die Ausbeſſerung der kleinen Schä⸗ den ſtehen 3 Kraftwagenbetriebswerke zur Verfügung und zur Unterbringung der Wagen werden zunächſt 230 Kraftwagenſtationen ein⸗ gerichtet. In 17 Fahrſchulen werden Tau⸗ ſende von Fahrern nach einheitlichen Richt⸗ linien ausgebildet. kdelweih, die Königin der Alpen! kdelweih, das gute Fahrrad zu niedrigem Preis, das Sie voll- 7 auf befriedigen wird. Der Lauf J N 7 Y ahrzehntelang, das Augere von l 43 5 wunderbarer Schönheit. WennSie 2 D 25 n W 1 nen, werden Sie seinen niedtigen Preis kaum fürmöglichhalten. zubehör senden an jeden gratis und franko. Bisdet über / Million Edelweigrader schon geliefert. Das Konnten gut und billig wär. 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Sie war ja in einen „Alſo doch ſie!“, überlegte der Richter neue Gedanken 3„Ich ſuchte weiter; die Kommode war geöffnet, ein Teil Sachen war reiſefertig gebündelt. Mein Fortſchicken hatte ſie ſichtlich beim Packen überraſcht. Auch lag ein Paket Briefe in der Kommode.“ „Liebesbriefe?“ „Ja und nein. Die Korreſpondenz war merkwürdig zum Teil ſogar in Chiffre geſchrieben.“ ö 0 8 2 77 5 8 2 5 0 40 oe ihr. en 2 1 5 N 1 de d pf 1 0 a e e e ee zu reden angefangen, weil man ihm ein ſolches Geſpött nicht Brauſepulver!“ fragte eine krächzende Same, 90 wort für einen Irrtum zu achten. hören laſſen wollte, dieweil er allezeit ein guter und hilfs⸗ Das war Ramſchladen, der Hauſierer Ramſchladen, dene der Da eines Tages erſchrak ſie dermaßen, als ein Bauern bereiter Menſch war, der jedem aus der Not half, wo er nur leutfelige Großfürſt hin und wieder Patenthoſenknöpfe ab⸗ geſpann mit dem Erntewagen durchging, daß ſie den Knaben onnte— und wenn's mit einer einfachen Hand voll Kräuter⸗ gekauft hatte, um dem biederen Handelsmann eine Freude zu den ſie auf ihrem Arm hielt, fallen ließ. Und von da an war de war.. ö 0 bereiten. aber auch, um jederzeit in der Lage. 1 5 diefer arme Wurm ein Krüppel geworden. und die Mutter hal Nach vielen, vielen Jahren aber, als keiner mehr an den Schäden, die im Eifer der Jagd manchmal an der Jagdhoſe ſich wochen⸗ und mondelang die Augen rot geweint. Später han zuckligen Knecht und ſein Geſicht im Korn dachte, iſt tatſächlich auftraten, ſchnell beheben zu können. VVV ſie ſich mit des Sohnes Schickſal abgefunden. eine ſtürmiſche Herbſtnacht über das Dorf gekommen und am Ganz Kavalier, bezwang Iwan jetzt e Aerger, Als der Junge der Schule entwachſen war und, weil er ſo oberen Ende, wo der Müller wohnt, hat es zu brennen an⸗ eingedenk der guten Kinderſtuben, durch die ihn ſeine fein⸗ klein war, den Bauern immer noch die Gäuſe und die Kühe gefangen. Das Feuer fraß ſo ſchnell die, Häuſerreihen entlang, geiſtige Mutter ſicher geführt hatte. hütete, fiel der Mutter eines Tages auf, daß ſeine Augen daß die Leute es zu löſchen nicht imſtande waren, weil die„Mutig drang er auf 1170 Störenfried ein Steges bewußt. ſeine tiefen, brombeerblanken Augen, ſo einen eigenartigen neiſten ſchliefen und die Feuerſpritze auch vom Sommer her„Scheren Sie ſich zum Teufel mit Ihrem Plunder! baf er Glanz hatten. Ordentlich unheimlich kam ihr, wie ſie ſagte pack war, daß ſie wenig Waſſer hielt. So ſehr der alte Türmer den lächelnden Ramſchladen, und die weiße. Haud ſeiner diefer Glanz vor. In dieſer Zeit war es auch, daß ſie nachts uch mit der großen Glocke ſtürmte und der Nachtwächter ins Hoheit, geſchmückte mit dem ſchweten Siegelring derex von wiederholt aufwachte und Zeuge wurde, wie ihr Junge von Horn blies— die Nachbardörfer hörten es nicht, weil der Sturm Schlamaſſelowitſch, ſchloß energiſch das Fenſter. e der harten Lagerſtatt aufſtand, ans Fenſter kletterte und och toller ſeine Windtrompete blaſen kounte. Schwüle laſtete im Zimmer und ein böſes Gewiſſen auf ſtundenlang in den hellen, vollen Mond ſchaute. Und allerlei Viel Hab und Gurk iſt da in den Flammen umgekommen. Dpo nne„ konfuſes Zeug hal ſein Mund dann in die Nacht hinaus. ind viele der Bewohner waren froh, daß ſie das nackte Leben Beide ſchwiegen, 9 8 ,,— geſchwatzt. gerettet hatten. Alle Wohlhabenheit, die da der Wucher in den Im Tempo unſerer Zeit näherte ſich ein elegantes Auto (rg gat ſie dieſes eigentümliche Gebaren ſtill für ſich be. ſetten Jahren zuſammengeſcharrt hatte. war in Aſche zuſammen⸗ dem. Schloß. 1 5 halten: päter aber ließ ſie es ihre Nachbarn wiſſen, und dieſe geſchmolzen. 5. Iwan horchte auf das Brummen des Moien, 5. brug es durch die Oplnnſtuben und über die Gartenzäune. Mas aber der Pfarrer war der, haf ſſich jenes Abends er⸗ Ein vierzig bis fünfzig PS⸗Rolls⸗Royce⸗Phantom“, sage Fortan aber aing man immer in einem Bogen um den Träumer innert, an dem der bucklige Peter bei ihm im Studierzimmer er chlicht und ſachkundig, um dann vor Wut 5 ziſchen„Mit berun Die Burſchen mieden ihn, und auch die Mägde wollten ſtand, und hat in das Kirchenbuch geſchrieben, nachdem er einen den fünf Fingern meiner gepflegten Hand werde ich ihm die t: dieſem ſonderbaren Kauz ſich nichts erzählen. Bericht über dieſes gewaltige Feuer gegeben hatte:„Von der Kehle zudrücken, wenn er es wagen ſollte 197 wenn er die Jedes Jahr, ehe die Knechte und Mägde, mit friſchen, bunten Zeit an ward es wieder beſſer mit dem Kirchenbeſuch. Viele Frechheit hätte..; aber... 0(Fortſetzung folgt) Sträußen am Hut und Helgoländer und neugeſtickten Bändern fanden wieder zurück zu ihrem alten Gott!“ Heinz Fr. Bredemeier. 1 Sie nickte kurz, ſammelte ſich, ſetzte ſich kerzengerade, als gäbe ihr die ſtarre Haltung erhöhte Kraft. i ö„Ich habe eine Spur gefunden, Herr Unterſuchungs— richter“, ſtieß ſie kurz hervor. „Wohin führt ſie?“ Er ſah haſtig auf. „In unſer Haus.“ „Zu wem?“ drängte er. „Anna, unſer Zimmermädchen.“ „Nanu, die?“ ſagte er perplex.„Sie machte den aller— beſten Eindruck. Wie kommen Sie auf das Mädchen?“ „Entſinnen Sie ſich, ich erzählte Ihnen von dem Manne, der mir das gefundene Portefeuille brachte. Als er geſtern zum zweiten Male kam, um ſeine Belohnung abzuholen erzählte er mir, daß er die Dame auf dem Motorrad, wie er ſie nannte, bei ſeinem Fortgehen geſtern in der Diele geſehen habe.“ Der Unterſuchungsrichter war aufgeſtanden, hatte ſich zum Fenſter gewandt. Nun fuhr er herum. „Uno das glauben Sie ohne weiteres?“ 1„Zunächſt zweifelte ich auch an der Richtigkeit. Doch er⸗ klärte er es ſo beſtimmt, daß ich ſtutzig wurde. Ich hielt es „Haben Sie ſie mitgebracht?“ N„Nein. Ich ließ ſie in Annas Kommode, wollte ſie nicht mißtrauiſch machen, bis ich mit Ihnen geſprochen hatte.“ i„Alle Achtung, mein gnädiges Fräulein! Sie pfuſchen mir bedenklich ins Handwerk. Auf alle Fälle iſt dieſe Anna unſeres Intereſſes wert. Und wie iſt es mit dem Diener— mit Berg? Stecken die beiden unter einer Decke?“ „Ich nehme es nicht an.“ „Dieſe plötzliche Verſtauchung mit anſchließendem Urlaub gibt mir zu denken“, ſagte der Unterſuchungsrichter halblaut, mehr zu ſich ſelbſt. Er ſah Hanny an, und ein ſchmunzelndes Lächeln kam in ſein Geſicht. „Sie brauchen unbedingt einen Erſatz für den Mann.“ „Unter den jetzigen Verhältniſſen will Mutter nichts davon wiſſen.“ .„Aber verſtehen Sie mich, gnädiges Fräulein! Wir ſchmuggeln einen unſerer Leute ein. Prima Zeugniſſe, Ge— ſchick, kurz, was Sie brauchen, iſt vorhanden. Der tann ſich dann bei Ihnen ein wenig umſehen und— beſonders hinter dieſer Anna und ihren Geheimniſſen her ſein.“ (Fortſetzung folgt.) „Erwähnte er ſeine baldige Abreiſe?“ 5„Mit gegenüber nicht; doch reiſte er oft plötzlich fort, für ein paar Tage, und kam ebenſo unverhofft zarück.“ „Behielt er dann die Wohnung im Hotel?“ „Selbſtverſtändlich.“ „Er hat ſie ganz aufgegeben, und das Gepäck iſt ſchon geſtern früh fortgeſchafft worden. War dieſer Graf eigent⸗ lich verheiratet?“ „Davon habe ich nie etwas bemerkt, Herr Unter⸗ ſuchungsrichter“, lächelte Bremer ſarkaſtiſch.„Doch, warum nehmen Sie ein ſo beſonderes Intereſſe am Grafen?“ „Die Erwähnung des ‚Um⸗Tauſend⸗Klubs' brachte mich auf ihn.— Verkehrte Otto Reiſer auch in dieſem Zirkel?“ Der Richter verließ das Thema. „Nein. Er war ein prinzipieller Gegner des Spiels. Ausgerechnet er, ein Bankier— ſcheinbar erinnerte ihn das Spiel zu ſehr an die Börſe.“ Der Sekretär trat zum Unterſuchungsrichter, reichte ihm einen Brief. „Dringend, Herr Unterſuchungsrichter! Die Dame 7 Aus der Heimat Gedenktage 18. März 1913 Der Dichter Friedrich Hebbel in Weſſel⸗ buren geboren. 1848 Revolution in Berlin. 1858 Der Ingenieur Rudolf Dieſel in Paris geboren 1929 Der Geſchichtsſchreiber Hans Ferdinand Helmolt in Berlin geſtorben. Prot.: Anſelmus— Kath.: Cyrillus Sonnenaufg. 6.10 Sonnenunterg. 18.09 Mondaufg. 6.39 Mondunterg. 22.32 Konfirmation Wieder treten nun, wie jedes Jahr, die jungen Menſchenkinder vor die Altäre ihrer heimatlichen Gotteshäuſer, um hier Bekennt⸗ nis abzulegen zu ihrem angeſtammten chriſt⸗ lichen Glauben und um damit Aufnahme zu ſuchen unter die Gemeinde der erwachſenen Chriſten. Abſchied und Aufbruch iſt dieſes ernſte Feſt für alle dieſe Jungen und Mädchen, die da heute erſtmals das Kleid der Erwachſenen tragen: Abſchied von dem Lebensalter der Geborgenheit und Behütetheit, von dem Le⸗ bensalter unbewußten Kindheitsglücks, und Aufbruch in das„Leben“, das in all ſeiner Mannigfaltigkeit und Buntheit, aber auch in ſeiner Verwirrtheit und mit ſeinen Fährnif⸗ ſen vor ihnen liegt und in dem ſie ſich nun ihren Platz, ihr Bereich ſuchen, erkämpfen und behaupten ſollen. Der Kampf im Leben bleibt niemandem er⸗ ſpart, Not und Beſchwerden werden nicht fehlen. Die erſten Jahre ſind die Lehrjahre und Lehrjahre ſind keine Herrenjahre. So manchen inneren Kampf gibt es noch zu über⸗ ſtehen. Aber das junge Geſchlecht hat den nötigen Mut und vor allem großes Gottver— trauen, und mit Gottes Hilfe werden alle Schwierigketien überbrückt werden. Glück⸗ auf denn, du junges Geſchlecht! Joſefstag Am 19. März feiert die katholiſche Kirche das Feſt ihres Schutzpatrons, des heiligen Joſef, den ſich der Heiland ſelbſt zu ſei⸗ nem Nähr⸗ und Pflegevater auserwählt hatte. Der heilige Joſef iſt immer noch— und ganz beſonders auch in der gegenwärtigen Zeit— das hehrſte Vorbild für die katho⸗ liſche Männerwelt. Das Vorbild für die Tu⸗ genden des Fleißes und für die Arbeitſam⸗ keit, der Demut und Beſcheidenheit, der Frömmigkeit und des tiefen Gottesglaubens. Und er iſt das ſchönſte Vorbild für unſere Familienväter, wie da jede katholiſche Fa— milie der Abglanz der heiligen Familie von Nazareth ſein ſoll. Mögen wir uns am Feſt des heiligen Joſef wieder eindringlich ſefner als unſer Vorbild erinnern. Sonntagsgedanlen Im Gehorſam bis zum Tode iſt der Her vollendet worden. Und da er vollendet war iſt er geworden allen, die ihm gehorſam ſind eine Urſache zur ewigen Seligkeit. Darun nennen wir ihn unſeren Heiland und Er⸗ löſer. Wollen wir denn überhaupt erlöſt ſein? Iſt es uns nicht vielleicht ein ſehr unbequemer Gedanke, daß wir von dieſem oder jenem erlöſt werden könnten? Sind wir nicht mit dieſem oder jenem, was uns bindet, gewohn— heitsmäßig ſo verwachſen, daß wir es gar nicht drangeben möchten? Und dann wollen wir Jeſus unſeren Erlöſer nennen, wo er doch nur ein Erlöſer für die iſt, die erlöſt fein wollen? Hier ſteht es klar und deutlich: er iſt ge— worden allen, die ihm gehorſam ſind, eine Urſache zur ewigen Seligkeit! Für dieſes Wort können wir nicht dankbar genug ſein. Gewiß bleibt der Spruch beſtehen:„Alſo hat Gott die Welt geliebet, daß er ſeinen eingeborenen Sohn gab, auf daß alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, ſondern das ewige Le— 5. jeder Imber ſoute ſich eine Verbeſſerung der Bienenweide angelegen ſein laſſen durch An⸗ pflanzen von Schneebeeren, zien, Rieſen⸗ honigklee und vor allem der ſchönen Salweide, die als Ziergehölz ein vorzüglicher Pollen⸗ ſpender iſt. Eine weſentliche Verbeſſerung der Bienenweide iſt dadurch zu erwarten, daß der Grünſtreifen der Reichsautobahnen mit ho⸗ nig⸗ und blütenſtaubſpendenden Bienennähr⸗ pflanzen bepflanzt werden ſollen. Wetter vorherſage: Weiterhin unbeſtändiges Wetter. e Konſnulariſche Vertretungen in Baden. Die Preſſeſtelle beim Staatsminiſterium teilt mit: Konſul James P. Moffitt beim Gene⸗ ralkonſulat der Vereinigten Staaten von Ame⸗ rika in Stuttgart iſt namens des Neichs zur Ausübung konſulariſcher Amtshandlungen zu⸗ gelaſſen worden. Zu ſeinem Amtsbereich ge⸗ hört auch das Land Baden.— Der Amts. bezirk des luxemburgiſchen Konſulats in Stutt⸗ gart iſt auf Baden ausgedehnt worden. Lei⸗ ter des Konſulats iſt der Großherzoglich Luxemburgiſche Wahlkonſul in Stuttgart, H. Euchar Wehmann, nachgeordneter Wahl⸗Vize⸗ vankul 8 Tonn Kellen“ 5 Am Mittwoch voriger Woche fand im Saale des Gaſthauſes zum„Freiſchütz“ die Generalver⸗ ſammlung der Nationalſozialiſtiſchen Kriegsopfer⸗ verſorgung ſtatt. Die Verſammlung ſelbſt war außerordentlich gut beſucht und beſonders dadurch in ihrer Tagesordnung ſehr wertvoll, da der Landesobmann, Pg. Ziegler, des Gaues Groß— Heſſen und der Bezirksobmann, Pg. Schab, als Vertreter der Leitung anweſend waren. Der Ortsgruppenobmann, Pg. Seelinger, eröffnete die Kundgebung und ſprach nach der Begrüßung den Mitgliedern ſeinen Dank für ihre ſo zahl⸗ reiche Beteiligung aus. Hierauf erteilte der Ortsgruppenobmann dem Bezirksgruppenobmann Pg. Schab das Wort, der unter anderem unge⸗ fähr folgendes aus führte: Es war Pflicht eines jeden geſunden, deutſchen Mannes, daß er für ſein Vaterland in den Stunden der Not und zwar unter Einſatz ſeines Lebens eintrat. Dieſe Pflicht wurde durch die Vorkriegsgeſetze beſonders gehoben. Damit war ausgeſprochen, daß eine ſoldatiſche Ausleſe des deutſchen Mannestum in den Augenblicken der Gefahr die Garantie dafür zu übernehmen hatte, daß die Nation mit ihren kulturellen und ma- teriellen Werten den nachfolgenden Geſchlechtern erhalten blieb. Dieſe höchſte Aufgabe übernahm das deutſche Volk einig und geſchloſſen in den erſten Auguſttagen des Jahres 1914. Der deutſche Soldat iſt in jenen denkwürdigen Auguſt⸗ tagen mit einer unſagbaren Begeiſterung blumen— geſchmückt und ſingend in das Feld gezogen, die Stunde der Not hat alle Hetzer und Nöcgler verſtummen laſſen. Dies war eine ungeheure nationale, und auch zugleich ſoziale Tat, die in der Weltgeſchichte ihresgleichen ſuchen dürfte. Und von dieſen tapferen Deutſchen ſind faſt zwei Millionen nicht zurückgekehrt. Der Tod hatte an allen Fronten eine grauſame, zerſtörende Ernte gehalten und wiederum Millionen haben Glieder, Blut und Geſundheit verloren ohne zu fragen warum. Der in den Novembertagen des Jahres 1918 zur Macht gelangende marxiſtiſche Staat hat in ſeinem abgrundloſen Haß gegen alles Militäriſche ſeine Sorge für die Opfer des Weltkrieges bewußt auf das Gebiet der ſozialen Betätigung geſchoben und damit die Landes ver- teidiger auf eine Stufe mit den Erwerbsloſen und den Wohlfahrisempfängern geſtellt. Danach ſtreifte Pg. Schab noch das Syſtem der Arbeits- beſchaffung und erklärte, daß es ſelbſtverſtändlich heiligſte Pflicht der Regierung wäre, den jetzigen Verhältniſſen eutſprechend die Kriegsbeſchädigten wieder in den Arbeitsprozeß einzuführen. Lang— anhaltender Beifall bewies, daß die Worte des Redners zu Herzen gingen.— Hierauf ergriff unſer Ortsgruppenleiter, Pg. Franzke, das Wort und gab ſeiner Freude dadurch Ausdruck, daß er ſich freute, zum erſten Male in den Reihen Die Generalperſammlung der 26. Kriegsopfer: versorgung im Freiſchiz der Kriegsopfer weilen zu können. Er hob be⸗ ſonders die Vorgänge, die unter der Leitung des früheren Obmannes herrſchten, hervor, deſſen Arbeiten einen enormen Schaden für die Organi- ſation bedeuteten. Die unangenehmen Zwiſchen⸗ falle, die ja allgemein bekannt, fanden noch eine ſehr klare Erörterung, ſodaß die Anweſenden aus dem Munde unſeres Ortsgruppenleiters all das erfuhren, was die Abſetzung des früheren Ob⸗ mannes rechtfertigte. Auch über das Problem der Arbeitsbeſchaffung referierte der Redner noch längere Zeit und hoffte, daß es ihm, ſoweit es die Verhältniſſe zulaſſen, möglich ſein werde, die Kriegsbeſchädigten die ohne Arbeit ſind, über kurz oder lang wieder in den Arbeitsprozeß einführen zu können. Die Worte unſeres Ortsgruppen⸗ leiters fanden ebenfalls ungeteilten Beifall. Zum Schluſſe ermahnte er noch unſeren neuen Orts⸗ gruppenobmann, Pg. Seelinger, alles daran zu ſetzen, um im Sinne unſerer Bewegung Gutes zu ſchaffen. Nach einer kleinen Pauſe ergriff der Landes- obmann der NSKOV, Pg. Ziegler, das Wort und führte ungefähr folgendes aus: Vor allem würden die Unſtimmigkeiten, die unter der Lei⸗ tung des früheren Ortsgruppenobmannes Platz gegriffen hätten, reſtlos beſeitigt. Er ſtehe da⸗ für, daß alles eine einwandfreie Klarſtellung er⸗ halten müſſe, wobei die Perſon ſelbſt keinerlei Rolle zu ſpielen habe. Er beleuchtete beſon⸗ ders die Organiſationen der Kriegs opferverbände, die kurz nach dem Kriege meiſt von den einzelnen Parteien abhängig waren und hierdurch glaubten, am beſten ihren Mitgliedern dienen zu können. Es war hierdurch ohne weiteres klar, daß der Konkurrenzkampf der einzelnen Verbände unter⸗ einander das Frontopfer als Ausgangspunkt der Verſorgung immer mehr in den Hintergrund treten mußte. Dabei mußte doch die reine Vernunft ſagen, daß ein normal empfindendes, Volk ſich niemals dem pflichtgetreuen, alles opfernden Sol- daten entziehen konnte. Leider war die Nach⸗ kriegseinſtellung ſo, daß man den Kriegskrüppel und Rentenempfänger als Drohne in der Finanz⸗ politit betrachiete. Deswegen hat auch unſere Organiſation mit vollem Bewußtſein das Solda— tentum, die ſoldatiſche Ehre und das Kriegsopfer in den Vordergrund ihrer Belange zu ſtellen ge⸗ wußt. Denn ſchließlich iſt nicht der deutſche Soldat in den Krieg gezogen, um am Ausgange desſelben Rentenempfänger zu werden, ſondern nur um Volk und Vaterland mit ſeinem Blut und Leben zu ſchützen.— Im weiteren ſtreifte der Redner noch das Siedlungsgeſetz, das An⸗ recht auf ein Stück des mit Blut und Opfern verteidigten Heimatlandes. Die Organiſation ſelbſt betreut eine ganze ſtattliche Anzahl von Wohnſiedlungen deutſcher Kriegsopfer und trägt auch durch dieſe Arbeiten erheblich zur Erleich⸗ terung des Arbeits ⸗ und Jedoch, ſo betonte der Redne keit und Siedlungsart noch nicht ihre endgültige und glückliche Löſung mit ſich gebracht, die erſtrebt werden ſoll. Ueberall in unſerem deutſchen Vaterlande iſt noch reichlich Raum für Siedlungs- zwecke vorhanden, die reſtlos für die Belange der Frontkämpfer und Kriegsbeſchädigten freige⸗ geben werden können. Zu all den Richtlinien und Plänen, die wir als Recht der dentſchen Kriegsopfer anſehen, bedürfen wir aber, neben der uns zuteil werdenden Forderung, auch die bereitwilligſte Mitarbeit unſerer ſämtlichen Kame⸗ raden. Mit den Worten„Nichts für uns, alles für Deutſchland“ ſchloß der Redner den ſehr intereſſanten und lehrreichen Vortrag. Darauf referierte Kaſſenwart Kam, Schmuck über die Kaſſenverhältniſſe und erklärte, daß eine umfaſ⸗ ſende Umarbeitung in den Geſchäftsbüchern auf⸗ geſtellt werden müſſe. Hier wäre noch eine aus⸗ gedehnte Arbeit zu leiſten, die die vorgefundene große Unüberſichtlichkeit weſentlich erſchwere. Da⸗ rauf ſchilderte unſer Ortsgruppenobmann Seelin⸗ ger genau die Zuſtände, die er bei Uebernahme der Amtsgeſchäfte ſeines Vorgängers vorfand und auch die inzwiſchen geleiſteten Arbeiten. In der Kürze der Zeit, in der er die Ehre habe, die Geſchäfte der NSKOV. zu führen, wären ſchon 81 Anträge und über 150 Schriſtſachen zur Er⸗ ledigung weitergeleitet worden. Mit dem felſen⸗ feſten Verſprechen, alles für die NSKOV. zu tun, was in ſeiner Macht liege und immer die Belange der Kriegshinterbliebenen zu unterſtützen, ſchloß der Redner ſeine mit reichem Beifall auf⸗ genommene Anſprache. Der Propagandaleiter der NSKOV., Kam. Heim, ſprach dann kurz und markig über den Kameradſchaftsgeiſt. Die vor⸗ nehmſte Pflicht des Soldaten ſei Kameradſchaft. Gegenſeitige Hingabe bis zum Tode iſt das ernſte hohe Verdienſt des Kämpfers. Die Kriegsopfer ſollen ein Recht haben auf ihre Forderungen und das deutſche Volk eine Pflicht gegen die Verwundeten der Nation, die draußen ihre Ehren⸗ male erhielten. Rege Mitarbeit, zuverläſſigſte Geſinnung ſeien die Garanten der Nation. Wie der deutſche Soldat als Beſchützer der Heimat 1914 auszog für ſein Vaterland, ſo ſoll auch jetzt der Geiſt der Treue und Kameradſchaft ſich bewähren für das neue Deutſchland und unſeren Führer, unſeren kriegsbeſchädigten Kameraden Adolf Hitler. Nach dieſen Ausführungen ergriff Kam. Dölcher das Wort und ſprach ſehr warm und teilnahmsvoll über die Belange der Ver- ſorgungsberechtigten. Er ſchilderte Beiſpiele aus ſeinen Erfahrungen, die er mit den zuſtändigen Stellen gemacht habe und daß der Begriff der Verſorgung in einem weiteren und größeren Rahmen auszubauen wäre. Er habe aber jetzt die Ueberzeugung, daß der jetzige Staat alles daranſetzen werde, um die Mißſtände des Nach⸗ kriegsſtaates auszugleichen. Darauf ſprach Pg. Seelinger noch kurz über einige wichtige Punkte und unter Abſingen des Horſt Weſſelliedes und einem dreifachen„Sieg Heil“ auf unſeren Führer und Volkskanzler Adolf Hitler und auf den Führer der NSKOV., Kam. Oberlindober fand die Verſammlung ihre Beendigung. Heil Hitler! unübertroffen Bei Rheuma Sicht Kopfschmerzen Ischias, Hexenschuß und Erkäl⸗ tungskranlcheiten. Stark harn⸗ säurelôsendbakterientötendl Ab- solut unschädlich! Ein Versuch , überzeugt ragen Sie hren Arzt. ben haben.“ Aber was verſtehen die Men⸗ ſchen alles unter Glauben! horſam! Die Bewunderung ſchöner religiöſer Gedanken, der der Gehorſam der Tat nicht folgt, iſt nicht nur unfruchtbar, ſondern auch gefährlich. Um den Gehorſam kommen wit nicht herum, wenn wir erlöſt ſein wollen. Wir müſſen uns immer mehr hineinbilden in Jeſu Bild, das haſſen und laſſen, was vor ihm nicht beſtehen kann, wir müſſen in der Nachfolge des Heilandes wandeln! * * Großſender Mühlacker in Betrieb. Der Großſender Mühlacker iſt am Mittwoch in Be— trieb genommen worden. Bic nenzucht und Land wirtſchaft end aufs engſte miteinander verbunden. Durch die mo⸗ derne Feldbewirtſchaftung mit ihrer energi⸗ ſchen Unkrautbekämpfung ſind die Trachtver⸗ hältniſſe der Bienen verſchlechtert worden. Da aber die Bienen durch Beſtäubung der Obſt bäume und des Klees Millionenwerte ſchaffen helfen, iſt es Pflicht der Landwirtſchaft, durch Anbau honigreicher Kulturpflanzen, wie Schwe⸗ denklee, Sommerſamen und Raps, der Bie⸗ menzucht helfend zur Seite zu ſteben. Auch Glauben iſt Ge⸗ J228/ νↄ b Hergeſtellt in den Perſilwerken! l Gemeinderatsſitzung mit voranſchlagsberatung 1034 am Donnerstag, den 15. März 1934 Pünktlich um 8 Uhr war der Rat beſchluß⸗ fähig. Herr Bürgermeiſter Bechtel eröffnete die Sitzung, begrüßte die erſchienenen Ratsmit⸗ glieder und auch die Vertreter der Preſſe. Der Zuhörerraum war nicht beſetzt. Das Protokoll führte Herr Verw.⸗Inſpektor Alter. Die auf der Tagesordnung ſtehende Voran⸗ ſchlagsberatung gab Herrn Bürgermeiſter Bechtel Veranlaſſung, vor Beginn der Beratung, etwa folgendes auszuſühren: Es iſt außerordentlich ſchwierig, einen feſten Voranſchlag aufzuſtellen, da derſelbe ſteht und fällt mit dem Kapitel „Soziale Fürſorge“, mit den Wohlfahrtslaſten. Es iſt in letzter Zeit eine merkliche Beſſerung eingetreten und es wird erwartet, daß fortſchrei⸗ tend die Verhältniſſe geſunden werden. Wir dürfen allerdings nicht nur auf die Hilfe von Außen warten, ſondern müſſen ſelbſt entſcheidend mithelfen, die Not zu beſeitigen. Die neuen Männer im 3. Reich haben eine Fülle von Plä⸗ nen mitgebracht, deren Verwirklichung ſie nur im Intereſſe des Volksganzen erſtreben. Wir verwerfen den Wohlfahrtsſtaat, das Gebilde von Weimar, in welchem jeder Nutznießer ſein wollte. Wohlfahrt wem ſie gebührt. Dem alten abge⸗ arbeiteten Volksgenoſſen, für den Geſunden iſt die beſte Wohlfahrt kräftige Arbeit. Das Arbeits- beſchaffungsprogramm beweiſt einen Weitblick der Dinge und ſo wird auch Adolf Hitler in dieſem Kampfe ſiegreich ſein. Möge es recht bald ge⸗ lingen, alle Arbeitskräfte in den Strom der Wirtſchaft unterzubringen. Die Aufſtellung des Voranſchlags iſt auf äußerſter Sparſamkeit ge⸗ ſchehen. Es wurde bis ins Kleinſte, jedoch nicht bis ins Kleinliche geſpart. So ſchließt der Vor⸗ anſchlag mit 640000 Mk. Einnahmen und mit 698000 Mk. Ausgaben ab, alſo einen ungedeckten Fehlbetrag von 58000 Mk. gegenüber 174000 Mk. im Vorjahre. Zuverſichtlich wollen wir in die Zukunft blicken und mit hartem Willen dem Aufbauwerke zur Krönung zu verhelfen. Alles für die Gemeinde Viernheim und damit für Deutſchland. Der Voranſchlag, welcher durch den Finanz- ausſchuß bereits durchberaten war, wurde nach Verleſung der einzelnen Einnahme- und Aus- gabepoſten, gemeinſam mit den Voranſchlägen der Gas-, Waſſer⸗ und Elektrizitätsverſorgungsan⸗ lage genehmigt. Desgleichen wurden die Steuer- ausſchlagsſätze in gleicher Höhe wie im letzten Jahre feſtgelegt. Um unſeren Leſern einen kleinen Ueberblick über die Finanzen der Gemeinde zu geben, wer— den wir nachfolgend einige intereſſante Zahlen aus Einnahmen und Ausgaben veröffentlichen: Die Gemeindehäuſer erbringen 10100 Mk. an Mieteinnahmen und koſten für Unterhaltung 7500 Mark. Der Erlös der Gemeindegrundſtücke bezw. die Einnahmen für Gras, Heu und Obſt werden mit 6360 Mk. beziffert, denen 2100 Mk. an Ausgaben für Düngung uſw. gegenüber ſtehen. Der Jagdpacht erbringt 1608 Mk. Für Ver⸗ pachtung der Marktplätze an Kirchweihe werden 700 Mk. eingenommen. Die Waag⸗ und Eich⸗ gebühren ſind mit 1400 Mk. in Einnahmen ge⸗ ſtellt, gegenüber 300 Mk. in Ausgaben. Die Waſſerverſorgungsanlage erbringt für die Ge⸗ meinde keinen Ueberſchuß, während die Gasver⸗ ſorgung 6000 Mk. und die Elektrizitäts verſor⸗ gung 46000 Mk. abwirft. Die allgemeine Ver⸗ waltung erbringt in Einnahmen für Beiträge, Gebühren uſw. 6450 Mk., während für Gehälter und ſachliche Aufwendungen 50 000 Mk. ausge- geben werden. Für öffentliche Sicherheit bezw. Beitrag der Gemeinde zu den Polizeikoſten für 18 Stellen ſind 21600 Mark vor⸗ geſehen. Für öffentliche Geſundheitspflege, Ver⸗ gütung für Gemeindeärzte 2400 Mk., Kinder- ſpeiſung 1500 Mk., Schnakenbekämpſung 1200 Mk. und diverſe kleinere Ausgaben werden ins⸗ geſamt 6100 Mk. aufgewendet. Das Feuerlöſch⸗ weſen erfordert 1100 Mk. Unter Rubrik Ar- menpflege ſind als Beitrag an das Krankenhaus 3000 Mk. vorgeſehen. Für die Schulen werden insgeſamt 33600 Mk. aufgewendet. Das Fried⸗ hofsweſen erbringt in Einnahmen 3440 Mk. und in Ausgaben ſind 4260 Mk. vorgeſehen. Für Unterhaltung der Ortsſtraßen, Verzinſung der aufgenommenen Kapitalien uſw. ſind insgeſamt 42 600 Mk. erforderlich. Für Unterhaltung der Kanäle werden 1100 Mark eingenommen und 5180 Mk. ausgegeben. zwecke inbegriffen die Gehalte der Feldſchützen werden 25370 Mk. ausgegeben und 4640 Mk. eingenommen. Das beſondere Schmerzenskind der Gemeinde iſt Poſ. 42: Soziale Fürſorge. Hier verzeichnet man in Einnahmen aus Zuſchüſſen des Reichs uſw. 241380 Mk. und in Ausgaben 411 500 Mk., wovon allein für Wohlfahrtsem⸗ pfänger 300000 Mk. aufgewendet werden. An Steuern bezw. Abgaben an das Reich hat die Für Landwirtſchafts⸗ Gemeinde 33000 Mk. zu bezahlen. Unter Son⸗ derſteuern ſind in Einnahme vorgeſehen insge⸗ ſamt 71100 Mk., dieſe verteilen ſich wie folgt: Hundeſteuer 1500 Mk., Vergnügungsſteuer 1500 Mk., Bürgerſteuer 40000 Mk., Grunderwerbs⸗ ſteuer 1200 Mk., Bierſteuer 25 000 Mk., Ge⸗ tränkeſteuer 1000 Mk., Filialſteuer 400 Mk. und Wertzuwachsſteuer 500 Mark. Aus Anteile an Reichsſteuern erhält die Gemeinde 47550 Mk. Im Reſervefond ſind für unvorhergeſehene Fälle 16 580 Mk. vorgemerkt. Durch Umlage werden 126 000 Mk. erhoben, das entſpricht ungefähr dem gleichen Betrage wie im Vorjahre, weshalb auch die Gemeindeſteuern die gleichen wie im letzten Jahre ſein werden. Bei der Waſſerver⸗ ſorgungsanlage und bei der Gasverſorgungsan⸗ lage ſind zuſammen 10 600 Mk. vorgeſehen für Erweiterungen der Anlagen in der Ecke Weih- garten-, Hofmann- und Wieſenſtraße. Nach Verabſchiedung der Voranſchläge wur⸗ den noch verſchiedene Angelegenheiten beſprochen, worüber wir nachſtehend berichten. So gibt der Gemeinderat ſeine Zuſtimmung zur Verbreiterung des Straßenheimer-, Heddes⸗ heimer- und Großſachſenerwegs anf 12,80 m. und Anlegung von Parallelwegen, welches im Rahmen der Feldbereinigung vorgenommen wer— den wird. Die Parallelwege müſſen deshalb angelegt werden, weil es den Landwirten ver- boten iſt, beim ackern uſw. auf den Provinzial⸗ ſtraßen zu wenden. Den Konzeſſionsbewilligungen für Frau Emil Fieger für das Gaſthaus„Zur Krone“ und für Herrn Georg Knapp 15. ſür Gaſthaus „Zum Engel“ ſtehen nicht im Wege. Ein Antrag des Vereins für das Deutſch⸗ tum im Ausland, im Rahmen des Abſtimmungs- kampfes um das Saargebiet Straßenbenennungen nach Abgrenzungsgebieten vorzunehmen. Die Angelegenheit wird an den zuſtändigen Ausſchuß verwieſen. Die Verſteigerung der Allmendgrundſtücken ſoll in Hinkunft nur einmal erfolgen und bei einem angemeſſenen Gebot ſofort der Zuſchlag erteilt werden. Die Ortsſtraßen und Goſſen befinden ſich in einen ungepflegten Zuſtand weshalb die Haus- beſitzer angehalten werden, die Reinigung der Straßen 2 mal wöchentlich vorzunehmen. Der angeregte Verkauf eines Bauplatzes von dem Gelände der alten Schule in der Mann⸗ heimerſtraße wird vorerſt zurückgeſtellt. Die OEG. teilt bezüglich der Anfrage wegen Verbilligung der Fahrpreiſe mit, daß diesbezüg⸗ liche Verhandlungen bei der Reichsbahn im Gange ſind, deren Abſchluß adgewartet wird. Des⸗ gleichen ſind Verhandlungen im Gange wegen Anſchluß an die Reichsbahn bezw. an die Stadt Mannheim, weshalb auch hier das Ergebnis abzuwarten iſt. Der Rat nimmt hiervon Kennt⸗ nis. Dem Unterſuchungsausſchuß oblag es, das unberechtigte Einbauen von Gemeindegelände nachzuprüfen. Das Unterſuchungsergebnis er⸗ brachte, daß der ehemalige Beigeordnete Lorenz Roos 1. 15 ar und der ehemalige Gemeinde- rat Joſef Ecker 7 ar Gemeindegelände ſchon etwa 20 Jahre unberechtigt einbaute. Aus dieſem Grunde wird eine Nacherhebung von Pachtgeld in Höhe von 25.— Mk. pro ar zur Abgeltung der geſamten Pachtſumme beſchloſſen. Das unberechtigte Vorgehen dieſer beiden Herren fand die ſchärfſte Mißbilligung des Gemeinde⸗ rates. Die Moltkeſtraße und Eulerſtraße ſollen hergerichtet werden und werden die erforderliche Koſten von etwa 5000.— Mk. hierfür geneh- migt. Desgleichen macht der Vorſitzende die Mit teilung, daß vom Provinzialausſchuß die Walzung und Herrichtung der Adolf Hitlerſtraße zugeſagt worden ſei. Hiermit war die Sitzung, die einen reib⸗ ungsloſen arbeitsfreudigen Verlauf nahm beendet. Tettes Uerbandstreffen der D. J. K.⸗Meisterelf! Spy. Laudenbach— DSK. Viernheim Die erſte Fußballell wird am morgigen Sonntag ihr letztes Verbandsſpiel auf dem ge⸗ fährlichen Gelände des Sportverein Laudenbach austragen. Hoffentlich gelingt es der bis jetzt ungeſchlagenen Meiſterelf, auch dieſes Spiel ſieg⸗ reich für ſich zu entſcheiden, damit die Meiſter⸗ ſchaft ohne Punktverluſte errungen iſt Bis jetzt erzielte die Mannſchaft bei 14 Spielen 28 Punkte mit einem Torverhältnis von 90:15 Toren.— Die Handballer tragen das am letzten Sonntag ausgefallene Spiel gegen D. J. K. Ladenburg aus. ö Amtliche Bekanntmachungen Bekanntmachung Betr.: Den Voranſchlag der Gemeinde Viern⸗ heim für 1934 Ri. Der vom Gemeinderat angenommene Vor- Vereins⸗Anzeiger Deutſche Stenografenſchaft e. V.,(Ortsgruppe Viernheim.) Die regelmäßigen Uebungs⸗ ſtunden für die Wettſchreiben finden Diens⸗ tags und Freitags, abends von 8—10 Uhr, anſchlag der Gemeinde Viernheim für 1934 Rj. liegt in der Zeit von Montag, den 19. bis Montag, den 26. März 1934(beide Tage einſchließlich) bei uns zur Einſicht offen. Die Beleiligten können innerhalb dieſer Friſt den Voranſchlag einſehen und bei uns ſchriftlich oder zu Protokoll Einwendungen gegen den Inhalt vorbringen. Betr.: Amtstage und Dienſtſtunden. Die Beſuchsſtunden der Staatsminiſters u. der Miniſterialabteilung ſind auf Samstag von 8½ Uhr bis 1 Uhr feſtgeſetzt. Trotzdem ſprechen an anderen Wochentagen viele Geſuchſteller in dem Miniſterium vor. Sie müſſen vielfach un⸗ verrichteter Dinge wieder nach Hauſe fahren. Wer nicht Gefahr laufen will, unnötige Reiſekoſten aufzuwenden, muß Samstag vor- ſprechen. An anderen Tagen iſt der Beſuch nur nach beſonderer Anmeldung und Linladung mög⸗ lich. Wir machen unſere Ortseinwohner auf die Notwendigkeit der Einhaltung dieſer Anordnung aufmerkſam und empfehlen genaue Beachtung. Betreffend: Wohlfahrtserwerbsloſenfürſorge; hier Im Laufe der nächſten Tage wird eine Nachprüfung ſämtlicher Unterſtützungsanträge er⸗ folgen. Zu dieſem Zwecke müſſen ſämtliche Unterſtützungsempfänger einen Fragebogen beant- worten, der am Freitag, den 16. März 1934 bei der Auszahlung ausgegeben wurde u. wie folgt im Wiegenhäuschen des Rathauſes abzuliefern iſt: Montag, den 19. März vorm. von 8—12 Uhr Buchſtabe A—0 Dienstag, den 20. März vorm. von 8—12 Uhr Buchſtabe EH Mittwoch, den 21. März vorm. von 8—12 Uhr Buchſtabe J—1. Donnerstag, den 22. März vorm. von 8—12 Uhr Buchſtabe MR Samstag, den 24. März vorm. von 8— 12 Uhr Buchſtabe S—2 Beſcheinigung über Einkommen, Betrag und Art(3. B. Verdienſt der Ehefrau und Kinder, Krankengeld, Unterhaltsrente, Alu-, Kru- und Rentenbezüge ſind vorzulegen). Kontrollkarten müſſen vorgezeigt werden. Die Angaben ſind der Wahrheit gemäß zu machen. Veränderung in den angegebenen Ver⸗ hältniſſen müſſen ſofort dem Wohlfahrtsamt an⸗ gezeigt werden. Unrechtmäßiger Bezug von Unterſtützung, oder der Verſuch, unberechtigt ſolche zu erlangen wird ſtrafrechtlich verfolgt. Die Fragebogen ſind mit Tinte— nicht mit Bleiſtift— auszufüllen. Wer ſeinen Fragebogen nicht ordnungsgemäß abgibt. kann bei der nächſten Auszahlung keine Berückſichtigung finden. Die Angaben dienen als Unterlagen für die neuaufzuſtellenden Karteien. Viernheim, den 15. März 1934. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim Bechtel. J. Oiernheimer Tonfilmschau Achtung! a Samstag, Sonntag und Montag im Central-Film⸗Palaſt Die Fahrt ins Grüne Mit Hermann Thimig, Lien Deyers und Fritz Kampers Endlich einmal wieder ein Tonfilmſchlager über den man herzlich lachen kann.. ein Film, deſſen gute Laune ſich auf den Zuſchauer in wenigen Minuten überträgt.. Man bekommt Luſt mitzumachen, wenn da in der Wochenend⸗ Kolonie Verlobung gefeiert wird.—— Ein 0 echt volkstümlicher Stoff: Ein junger Bankier, der nach der Pleite im Lebenskreis einfacher Menſchen das wahre Glück findet. Hermann Thimig hat für ſolche Rollen eine bezaubernde Art und wer könnte der fidele hilfsbereite Au- toſchloſſer, der ihm wahre Freundſchaft beweiſt, anders ſein als Fritze Kampers?! Lien Deyers iſt das anmutige Mädel aus dem Volke, voll reizvoller Zurückhaltung. Alle Szenen ſind ſo herrlich ſelbſtverſtändlich, ſo rühmend natürlich und zum Teil von ſo urwüchſigem Humor, daß das Publikum reſtlos begeiſtert iſt und lange davon zehren wird. Ein Luſtſpiel⸗Schlager am laufendem Band von dem man ſich wünſcht, es ginge nie zu Ende. Solche Volksfilme will das Publikum haben. Die Fahrt ins Grüne hin und zurück koſtet pro Perſon nur 40, 50 und 70 Pfennig. Für alle Teilnehmer die ſchönſten und Nachprüfung der Unterſtützungsfälle. in der Schillerſchule ſtatt. Der Unterrichtsleiter. Männergeſang⸗Verein 1846. Heute Abend 8 Uhr Singſtunde für 1. Baß, halb 9 Uhr alle Stimmen. Reſtloſes Erſcheinen iſt Pflicht. Der Vorſitzende. Sänger⸗Einheit. Heute abend 8 ½¼ Uhr Sing⸗ ſtunde. Kein Sänger fehle! Der Vereinsführer. Geſangverein„Liederkranz.“ Die Singſtunde findet ausnahmsweiſe morgen Sonntag 1 Uhr ſtatt. Es iſt Pflicht aller Sänger, pünktlich zu erſcheinen. Der Vorſitzende. Geſangverein„Sängertreue“. Heute Sams⸗ tag abend 8,30 Uhr Singſtunde. Bitte voll- zählig und pünktlich zu erſcheinen. Der Vorſitzende. Odenwaldklub. Morgen Sonntag, den 18. März 5. Programm-Wanderung: Ilvesheim— Laden- burg— Heddesheim— Viernheim. Abmarſch 11,30 Uhr an der alten Kirche. Turnverein von 1893 e. V.(Hoferſpie h. Sonntag nachmittag Singſtunde. Männerchor um halb 2 Uhr, Frauen- und Schülerchor um halb 3 Uhr. Vollzähliges und pünkt⸗ liches Erſcheinen iſt Pflicht. Die Leitung. Morgen Sonntag 10 Uhr findet die 1. Probe nebſt einer Beſprechung der Spielleute ſtatt. Es hat alles mit Inſtrumenten zu erſcheinen. Die gewohnte Entſchuldigung oder unent⸗ ſchuldigtes Fehlen wird nicht angenommen. Die Zuſammenkunft findet im Tambourwäld⸗ chen, bei ſchlechter Witterung auf dem Wald⸗ ſportplatz ſtatt. Der Stabführer: H. Schmit. D. J. K. Viernheim e. V. Morgen Sonntag letztes Verbandstreffen in Laudenbach gegen Sportverein. Abfahrt 2 Mannſchaft 12.45, 1. Mannſchaft und Begleiter 1 Uhr per Rad ab Drehſcheibe. 3. Mannſchaft gegen Spy. Sandhofen /10 Uhr, Abfahrt ½9 Uhr per Rad. Handball: gegen D. J. K. Ladenburg. Beginn Jugend ½3, 1. Mannſchaft 1/4 Uhr. Abfahrt 1 Uhr per Rad. 2. Mannſchaft geg. Phönix in Mannheim 1.45, Abfahrt ½1 Uhr per Rad. Heute 4 Uhr Schüler gegen Heddes⸗ heim Schüler auf dem Stadion. Ich bitte unſere Meiſterelf recht zahlreich zu begleiten. Der Sportleiter. Freiw. Feuerwehr Am Sonntag, den 2 5. März, nachmittags 3 Uhr, findet im Saale zum Sold. Karpfen unſere diesjähr. Geueralperſammlung ſtatt. Tagesordnung: 1. Begrüßung, 2. Jahres⸗ bericht, 3. Kaſſenbericht, 4. Anträge, 5. Ver- ſchiedenes.— Hierzu laden wir unſere werten aktiven Mitglieder, Ehrenmitglieder, nebſt Muſik und Spielleute höflichſt ein. Anträge müſſen bis zum Donnerstag, den 22. März, beim 1. Komm. Kempf ſchriftlich eingereicht ſein. Anzug 1. Garnitur Das Rommando „Wenn am Fonntagabend die Dorkmusik spielt..“ Erſtaufführung d. neuen Terra- Films von Maria Paudler u. Barry Liedtke im Union⸗Palaſt ... Die Geſchichte iſt als Volksſtück aufgezogen, mit vielen echten Dorftypen, ſchönen Naturaufnahmen, luſtiger Stimmung und einer ganz zeitgemäßen Moral; nämlich dem kategor⸗ iſchen Imperativ zur Arbeit. Harry Liedtke ſpielt den Sonderling mit und ohne Bart, er hat ſich alle Starallüren abgewöhnt und erinnert nur an ſeinen ſchlenkernden Armbewegungen an den Harry Liedtke von einſt. Maria Paudler iſt ſeine mollige, ewig vergnügte Partnerin. Die Darſteller(Tiedtke, Elſe Elſter, de Vogt etc.) haben alle ein gleichmäßig hohes Niveau und beweiſen, daß auch ein ſtofflich anſpruchsloſer Film durch gute Beſetzung allen Qualitätsan⸗ ſprüchen gerecht wer den kann. Schnell verkauft ſchnell vermietet ſchnell bekannt gemacht iſt alles, was die große Oeffentlichkeit wiſſen ſoll.— Der einfachſte, billigſte und beſte Wegweiſer hierzu iſt unvergeßlichen Stunden. Auf zur frohen Fahrt! das Zeitungs ⸗Inſerat!