Bekanntmachung Die Geſchäftsräume der Bezirksſparkaſſe befinden ſich ab I. April ds. Js. ncht mehr win dem ſeithe⸗ rigen Lokal Adolf-Hitlerſtr. 24. Der Geſchäftsbetrieb wird, da uns ein Verbleib in den ſeitherigen Geſchäftsräumen bis zur Fertigſtellung des Spar— kaſſenneubaus nicht möglich iſt, von obengenanntem Tag ab in dem unteren Sälchen des Gasthauses zum„Löwen“ Adolf Hitlerstrasse 4s meitergeführt. Wir bitten unſere werte Kundſchaft dies heute ſchon zu beachten. Viernheim, den 22. März 1934 Bezirkssparkasse Lorsch, 2weigstelle Viernheim Bebetzeiten derjüd. Gemeinde 24. März Zaw 8. Nißan Sabatt-Anfang 6.15 Uhr, -⸗Morgen 8,00 Uhr „ Nachm. 4,00„ „ Abend 7,30 Wochentag⸗Abend 6,30„ „ Morgen 7,00„ * ur 1. Hl. kommumon Kerzen, Kerzenschmuck, Rosen- kränze, Manifikats, Geschenke etc. in reicher Auswahl Christliche Kunst 8 fl. O 7, 28(Kunststr.) Mannheim N 27812. Durchg. geöffnet. Teilzahlg. e Aſchſuppen Jiſchſoßßen werben ſchmuckfiafter durch einige ropfen LI Waſcli- qriigoi biſſig Hellgelbe Kernseife großes Handſtück 10 zteſliger Riegel 25 Schmierseife gelb Pfund 20 Pfg. Schmierseife weiss Pfund 26 Pfg. Vereils-Auzeiger Kath. Arbeiterverein. 23. März abends 8 Uhr findet bei den Engl. Fräulein ein Lichtbilder⸗Vortrag ſtatt, wozu ſämtl. Miiglieder eingeladen werden. Es findet auch die übliche Sprechſtunde von 5—7 Uhr in der Harmonie ſtatt. Der Vorſtand Geſangverein„Liederkranz.“ Heute Donners⸗ tag /9 Uhr Vorſtandsſitzuug im Gaſthaus zum„Morgenſtern“. Um vollzähliges Er⸗ ſcheinen bittet der Vorſitzende Morgen Freitag, den Lriſche Fiſche Sunlichtseife St. 18 Seifenpulver, Persil K f U liau Planet, Standart und a Henko, Sil Brat ſchellſiſch Schwanpulver Pfò. 25 Pfg. Bodenwachs D. 25 Filet Bodenbeize D. 29 Hempl, nugelstr. Fussbodenfarbe Wonnung Paket 27 Pfg. Aufnehmer la ab 25 2 Ammer u.Huehe evtl. ein großes Zimmer u. Küche zu mieten ge⸗ ſucht. Angebote an den Verlag er⸗ beten. 3 Prozent Rabatt Tliams Zwangs⸗ verſteigerung. Morgen Freitag, 23. März nachm. 2 Uhr verſteigere ich in Viernheim teilweiſe im Verſteigerungslokal und teilweiſe an Ort und Stelle öffentlich, zwangsweiſe, meiſtbietend gegen Barzahlung: Mobilien, Einrichtungs- und Ge— brauchsgegenſtände aller Art da— runter insbeſondere 1 Büffet, 1 Kredenz, 1 Sofa, 1 Chaiſelongue, 2 Seſſel, 1 Speiſe⸗ zimmer⸗Einrichtung, 1 Standuhr 1 Bücherſchrank, 1 Teppich, 1 Fahrrad, 3 Schreibmaſchinen, 2 Warenſchränke, 1 Partie Damen⸗ und Herrenſchuhe, Leder- u. Filz- pantoffel, 1 Pferd(Fuchs⸗Wal⸗ lach), 4 Ferkel u. a. Zuſammenkunft der Steiglieb⸗ haber nachm. 2 Uhr im Gaſthaus zum Pflug, Weinheimerſtraße. Lampertheim, 22 März 1934 Köhler, Gerichtsvollzieher in Lampertheim A286/% b N e e N N* 9 f e ſlergesteſtt in den persiwwerten. MI. Heute und morgen Freitag frischer Cahliau und Filet billigſt bei Jakob Winkenbach, Lorſcherſtraße 10— Telefon 83 N. B. Erfurter Garten- Sämereien friſch eingetroffen. eee Schnell verkauft ſchnell vermietet ſchnell bekanntgemacht iſt alles, was die große Oeffent⸗ lichkeit wiſſen ſoll.— Der ein⸗ fachſte, billigſte und beſte Weg⸗ weiſer hierzu iſt das Geitungsinſerat! Lokales Viernheim, 22. März. Geiſtlicher Rat Dekan Wolf 75 Jahre alt Heute, den 22. März, iſt unſer Hochw. Herr Geiſtlicher Rat 75 Jahre alt. In unverbrüch⸗ licher Treue, Liebe und Verehrung gedenken die Pfarrangehörigen am heutigen Tage ihres geiſt⸗ lichen Herrn. Möge Gott ihn uns noch recht viele Jahre erhalten, das iſt unſer aller Wunſch! * Rechtsauskunft. Am Freitag, den 23. März 1934 d. J. findet nachmittags von 5½—7 Uhr in der Harmonie Rechtsauskunft ſtatt. Die Auskunft geſchieht an Jedermann koſtenlos, die notwendigen Schriftſätze werden hergeſtellt. * 25jähriges Gaſtwirtsjubiläum. Herr Gaſtwirt Emil Schneider zum roten Kreuz kann zu Oſtern 1934 ſein 25⸗ jähriges Jubiläum als Gaſtwirt begehen. Zu dieſem ſeltenen Jubiläum auch unſere herzlichſten Glück⸗ wünſche! Aus der Welt des Wiſſens Europa macht ſieben Prozent der Erdober— fläche aus. 5 Die kleinſten Menſchen der Welt ſind die Bambuti⸗Neger in Zentralafrika; die Män⸗ ner ſind nur 1,44 Meter groß, die Frauen 1,34 Meter. Man führt dieſe Kleinheit auf das abgeſonderte Leben zurück, das dieſe Zwerge im Urwald führen, ſo daß ſie gar nicht mit anderen Völkerſchaften in Berüh⸗ rung kommen. Die vielſprachigſte Stadt der Welt iſt wohl Kalkutta in Indien, wo nicht weniger als 51 Sprachen geſprochen werden, und zwar in⸗ diſche, aſiakiſche und europäiſche. Grönland iſt mit ſeinen 2 180 000 Quadrat⸗ kitometern die größte Inſel der Erde. Amtlicher Teil Bekanntmachung Betr.: Die Errichtung einer Zwangsinnung für das Spengler⸗ und Inſtallationsgewerbe im Kreiſe Heppenheim. Bei der Abſtimmung über den Antrag auf Errichtung der obengenannten Zwangsinnung hat ſich die Mehrheit der beteiligten Handwerker für die Einführung des Beitrittszwanges erklärt. Wir ordnen daher an, daß zum 1. März 1934 eine Zwangsinnung für das Spengler- und In⸗ ſtallationsgewerbe im Kreiſe Heppenheim(aus- genommen Bad Wimpfen) mit dem Sitz in Hep⸗ penheim errichtet wird. Von dem genannten Zeitpunkte ab gehören alle Gewerbetreibenden, die das genannte Hand- werk betreiben, dieſer Innung an. Heppenheim, den 17. März 1934. J. V.: gez. Stieh Die vorſtehende Verordnung des Kreiſes Heppenheim bringen wir hiermit zur Kenntnis. Viernheim, den 21. März 1934 Heſſiſches Polizeiamt J. V. Kühne Betreffend: Die Sonntagsruhe im Friſeurge⸗ werbe im Kreiſe Heppenheim An Sonn- und Feſttagen iſt in den Ge- meinden des Kreiſes Heppenheim— mit Aus- nahme von Bad Wimpfen— jede Tätigkeit im Friſeurgewerbe außer der Zeit von 7— 10 Uhr vormittags verboten. Dieſes Verbot gilt ſowohl für die Betriebs- inhaber, wie für deren Familienangehörigen, ferner für die Ausübung des Friſeurgewerbes in wie außer dem Hauſe. Das Verbot ergeht ferner auf Grund des mit ¾ Mehrheit gefaßten Beſchluß ſämtlicher Innungsmitglieder vom 3. Okt. 1933 und wird auf die Beſtimmung der 88 41b und 105e der Gewerbeordnung geſtützt. Die Beſchäftigung von Geſellen, Lehrlingen und Gehilfen im Friſeurgewerbe an Sonn- und Feſttagen iſt durch unſere Bekanntmachung vom 11. Januar 1934 geregelt. —— Dieſe Anordnung tritt vom Tage der Ver- öffentlichung an in Kraft. Heppenheim, den 19. März 1934 J. V. gez. Stieh Die vorſtehende Verordnung des Kreis- amts Heppenheim bringen wir hiermit zur Kenntnis. Viernheim, den 21. März 1934 Heſſiſches Polizeiamt J. A. Kühn e Betreffend: Die Verhütung von Waldbränden. Auf Grund von Artikel 65 des heſſiſchen Geſetzes, betreffend die innere Verwaltung und die Vertretung der Kreiſe und Provinzen vom 8. Juli 1911 ſowie auf Grund der Reichsver- ordnung über Vermögensſtrafen und Bußen vom 6. Februar 1924 wird für den Kreis Heppen⸗ heim angeordnet: 1. Das Rauchen und Feueranzünden außer- halb von Gebäuden in den Waldungen und in deren Nähe in einem Umkreis bis zu 20 Metern iſt verboten. Zumwiderhandlungen werden mit Geldſtrafen bis zu 150 RM. beſtraft, ſofern nicht nach den Beſtimmungen des Reichsſtraf⸗ geſetzbuches und des heſſiſchen Forſtſtraf⸗ geſetzes höhere Strafen verwirkt ſind. Dieſe Anordnung tritt mit dem Tage ihrer Bekanntmachung in Kraft. Ihre Uebertretung hat außerdem eine zivilrechtliche Haftpflicht den Geſchädigten gegenüber zur Folge. Heppenheim, den 17. März 1934 J. V.: gez. Stieh. Die vorſtehende Verordnung des Kreiſes Heppenheim bringen wir hiermit zur Kenntnis. Viernheim, den 21. März 1934. Heſſiſches Polizeiamt. J. V. Kühne. Betr.: Luſtbarkeiten am Landes-, Buß- und Bettag. Der kommende Palmſonntag(25. März 1934) iſt von der evangeliſchen Kirche zum Landes-, Buß- und Bettag beſtimmt worden. Um eine würdige Feier des Tages zu gewähr— leiſten, ſind Tanz vergnügen aller Aut verboten. Sonſtige Veranſtaltungen dürfen nur ſtattfinden, ſofern dadurch der ernſte Charakter des Feiertags nicht beeinträchtigt wird. Theater und Lichtſpielhäuſer haben ſich dieſen Beſtimmungen anzupaſſen. Sportliche Veranſtal⸗ tungen ſind zu unter ſagen, im Falle durch ſie eine Störung der Feiertagsruhe zu befürchten iſt. a Viernheim, den 21. März 1934 Heſſiſches Polizeiamt J. V.: Kühne. Bekanntmachung. Betr.: Verſteigerung von Allmendgrundſtücken. Am Freitag, den 23. März 1934, vorm. 11 Uhr, werden im Sitzungsſaale des Rathauſes nachſtehende Allmendgrundſtücke öffent⸗ lich verſteigert: Oberlück 4. Gew. Nr. 22 Oberlück 8. Gew. Nr. 44 Kleiner neuer Garten Nr. 12 Kleine Striethen Nr. 29 Kleinbruchfeld Gew. Nr. 59 Kl. Neuenacker im Kl. Nr. 73 Großbruchfeld Gew. Nr. 10 Allmen Nr. 141 Allmenfeld Gew. 1 15 Rothfeld Gew. Nr. 35 Große lange Theilung 32 Mittlere Lange Theilung 57 Krottenwieſe(A) 1 26 Oberbruchweide 5. Gew. Nr. 27 Schloth 99 Anſchließend an die Grundſtücksverſteigerung kommen zum Ausgebot zwei Obſtbäume(Lam⸗ pertheimer Weg), weiterhin der Pfuhl in der Goethe- und Schillerſchule(in je 2 Loſen) und der Dung im Faſelſtall in 4 Loſen. Viernheim, den 22. März 1934. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Bechtel. Ata, Imi, Uim, Jumbo ternationalen ernhe Siernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) 1,40 Viernheimer Zeitung Erſ e täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. k. frei ins Haus gebracht.— Gratis⸗Beilagen: wöchentlich den„Illuſtrierten Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Verkünd⸗ und Anzeigeblatt für Viernheim ſeit dem Jahr 1883 Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt a. M., Verantwortlich für den Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim. D. A. II. 34 1250. Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg. Nummer 70 Die Wirtſchaftswoche Die neue Arbeitsoffenſive.— Außenhandel, Rohſtoffausfuhr und Auslandsſchulden.— Die innerwirtſchaftlichen Erfolge.— Die Enklaſtung der Landwirlſchaft. Der Frühlingsanfang hat auch in dieſem Jahre in Deutſchland eine ganz beſondere Bedeutung erlangt. Wurde doch an dieſem Tage die gewaltige Arbeitsſchlacht des Jah— res 1934 durch die Rede des Führers und durch den Beginn neuer Arbeiten im ganzen Reich eröffnet. Große Pläne liegen vor, die allein für eine Milliarde Arbeit ſchaffen. Sie werden ſich natürlich in der Privatwirtſchaft auswirken. Mit einem Vertrauen und einer Zuverſicht, wie wir ſie nie erlebt haben, geht das deutſche Volk an die Arbeit. Der Frühjahrsoffenſive kommt finanziell zugute, daß aus dem Arbeitsbeſchaffungprogramm von 1933 noch ein Arbeitsvorrat von 1,5 Milliarden Mark vorhanden iſt. Dazu zäh— len nicht die Sonderpläne und beſonders nicht der Bau der Reichsautobahnen. Auch auf dem weiten Gebiet einer großzügigen Wohnungspolitik ſind die Mittel aus dem letzten Beſchaffungsprogramm noch nicht er⸗ ſchöpft. Die neue Arbeitsſchlacht iſt alſo gut überlegt und wohlvorbereitet. Sie wird zu einer weiteren ſtarken Belebung des Bin⸗ nenmarktes führen und einen Teil des Aus⸗ falles im Außenhandel erſetzen Wenn das Ergebnis im Außenhandel für den Monat Februar nur von der Zahlenſei— te beurteilt wird, ſo ergibt ſich allerdings eine erhebliche Schrumpfung. Einer Aus— fuhr von 343 Millionen Reichsmark ſteht ei⸗ ne Einfuhr von faſt 378 Millionen Reichs⸗ mark gegenüber, ſo daß ſich ein Einfuhrüber⸗ ſchuß von 35 Millionen Reichsmark ergibt. Auch im Januar war ein Einfuhrüberſchuß vorhanden im Gegenſatz zu der Entwicklung des Außenhandels ſeit 1930. In dieſen vier Jahren iſt regelmäßig ein Ausfuhrüberſchuß erzielt worden, der 1931 ſogar an 3 Mil⸗ liarden Reichsmark heranreichte. Die Schrumpfung des Außenhandels iſt ja nicht auf Deutſchland beſchränkt, ſondern ein Er⸗ gebnis der internationalen Wirtſchaftskriſe. Aber Deutſchland kann trotzdem mit dem Februar⸗Ergebnis zufrieden ſein, weil die ungewöhnliche Steigerung der Einfuhr in der Hauptſache auf den vermehrten Rohſtoffbedarf im Inland zurück⸗ zuführen iſt. Es iſt zu beachten, daß bei⸗ ſpielsweiſe die Textilinduſtrie mehr als 90 Prozent der geſamten Rohſtoffe aus dem Ausland beziehen muß, ſo daß, wenn im Inland die Nachfrage nach Textilerzeug⸗ niſſen aller Art ſteigt, dies auch in der ge⸗ ſteigerten Einfuhr der Rohſtoffe, alſo Baum- wolle und Wolle, zum Ausdruck kommt. Immerhin ſpiegelt die Steigerung der Roh. ſtoffeinfuhr noch nicht den ganzen Umfang der eigenwirtſchaftlichen Belebung wieder. Es iſt nämlich gelungen, durch Einſatz aller Energien die Rohſtoffer zeugung auch im Inland zu ſteigern, 3. B. für Kupfer und Blei, was zur Folge hatte, daß wir nahezu 70 Prozent dieſer Rohſtoffe ſelbſt erzeugen können. Deviſentechniſch geſehen iſt allerdings bie Schrumpfung des Außenhandels ſo wie die Umwandlung des Ausfuhrüberſchuſſes in einen Einfuhrüberſchuß von großem Nach⸗ teil, zumal die Anreicherung des Goldhortez der Reichsbank bei einem Einfuhrüberſchuß erhebliche Schwierigkeiten bereitet. Dr. Schacht hat darauf wiederholt aufmerkſan. gemacht, ebenſo auf die Nutzanwendung, die ſich aus dieſer Entwicklung des de ulſchen Außenhandels für die Außenhan dels ⸗ gläubiger ergibt. Die Schuld an die er Entwicklung fällt auf die Verſteifung der in. Beziehungen, woran aher Deutſchland nicht die Schuld trägt. Im Ge⸗ genteil: das neue Deutſchland hat handels, politiſch verſchloſſene Türen aufgeſtaßen. wobei nur an die Verſtändigung mit Polen zu erinnern iſt. Wenn nach und nach alle N Freitag, den 23. März Anti (Viernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig, bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor— mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernomnien werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim 1934 Dass Ausland zum 2. Mürz überall tiefer Eindruck der Führerrede— Anerkennung für Deutſchlands Eutſchloſſenheit in der Vekämpfung der Arbeitsloſigkeit Berlin, 23. März. Der große Staatsakt an der Bauſtelle Un— terhachingen hat nicht nur im Inland, ſon— dern auch jenſeits der Reichsgrenzen tiefen Eindruck gemacht. Aus den am Donnerstag in der Reichshauptſtadt vorliegenden Be— richten geht hervor, daß insbeſondere die Führerrede im Ausland viel beachtet worden iſt. Das Ausland hat die Kundge— bung auch am Rundfunk verfolgt. So— gar aus Ching und Japan liegen Mel⸗ dungen vor, daß die dortigen Funkſtationen die Uebertragung ſehr gut empfangen haben. Nach den bisherigen Mitteilungen hatte man beſonders in Yokohama, Nanking und Schanghai guten Empfang. Die Rede hat in japaniſchen politiſchen Kreiſen großes In— tereſſe gefunden. Italieniſche Anerkennung Mailand, 23. März. Die Blätter geben ausführliche Beſchrei⸗ bungen der Veranſtaltung in Unterhaching. Sie bringen lange Schilderungen des vom Führer dargelegten Arbeitsprogramms mit Ziffern und Daten unter teilweiſe wörtlicher Wiedergabe langer Stellen der Rede des Führers. „Popolo d'Italia“ ſchreibt: Es muß aner- kannt werden, daß der 21. März eine wirk⸗ liche Idee von der energiſchen Arbeit Deulſchlands auf dem Felde der Arbeit ge- Länder verſuchen, den Außenhandel in Ein— fuhr und Ausfuhr abzugleichen, ſo wird das beſtimmt nicht dazu beitragen, die Wirt⸗ ſchaftskriſe zu überwinden. Im übrigen hat Deutſchland inner⸗ wirtſchaftlich erhebliche Erfol⸗ ge erzielt, wobei nicht nur auf den Ausgang der Leipziger Meſſe zu verweiſen iſt, ſon⸗ dern vor allem auch auf den glänzenden Er— folg der Kraftwagenausſtellung. Die Kraftwageninduſtrie kann damit rech⸗ nen, daß 1934 rund 100 000 neue Perſonen⸗ wagen im Inland verkauft werden können gegen 40 000 im Jahre 1931. Das iſt nur ein Teil der innerwirtſchaftlichen Belebung, die ſich vor allem auch auf den Baumarkt fortgeſetzt hat, nicht zum mindeſten ſchon des— halb, weil die maßgebenden Stellen mit äußerſter Energie auf die Fortſetzung der Inſtandhaltung der Wohn- und Betriebsge— bäude gedrungen haben. Eine ſehr beachtliche Bilanz über die Aus⸗ wirkungen der Maßnahmen des Kabinetts Hitler für die Landwirtſchaft im er⸗ ſten Jahre der nationalſozialiſtiſchen Regie— rung wird in den Veröffentlichungen des Reichsbauernführers gezogen. Darnach hat die klare und zielbewußte Agrarpolitik auch auf rein wirtſchaftlichem Gebiete ſich ſtark ausgewirkt. Man habe im erſten Jahre des Aufbaues nicht nur die Einnahmen der Landwirtſchaft um rund 790 Millionen Reichsmark erhöhen können, ſondern es ſei auch gelungen, die Ausgabenſeite weſentlich zu entlaſten. Lediglich die Ausgaben für Löhne und Sozialverſicherung haben infolge von Mehrbeſchäftigung eine Steigerung um 75 Millionen erfahren und die Ausga— ben für Düngemittel und Maſchinen eine Steigerung um etwa 70 Millionen. Dem⸗ gegenüber ſtehe aber eine Entlaſtung von insgeſamt 387 Millionen Reichsmark, die durch eine erhebliche Herabſetzung verſchie— dener Steuern und durch Senkung der Hy⸗ pothekenzinſen bewirkt wurde. Auch ge⸗ währte die Reichsregierung für die zuſätz⸗ liche Einſtellung von Landhelfern einen Betrag von 35 Millionen Reichsmark, wozu nen geben har. Diraßen, Brucgen, große De- pofs, Schulen ſind heute eingeweiht worden. Sie erinnern an das Beiſpiel des Faſchis⸗ mus. Beſonders unterſtrichen werden auch die Ausführungen des Führers, in denen er ber gegen jedes Inflakionsexperimenk wen- et. Franzöſiſche Stimmen Paris, 23. März. Die Rede des Führers in Unterhaching wird von einigen Blättern ausführlich, von den meiſten jedoch nur in kurzen Auszügen wiedergegeben, ihre Bedeutung jedoch allge— mein unterſtrichen. Der Berliner Berichter— ſtatter des„Echo de Paris“ bezeichnet ſie als Ausdruck eines ungeſchwächken Willens, der entſchloſſen bleibe, alle Schwierigkeiten 5 beſiegen.„Ein unerbitterlicher Wille zur eſeitigung aller Hinderniſſe und ein uner⸗ ſchütterliches Vertrauen in den Enderfolg, Verherrlichung der deutſchen Tugenden“, das ſeien die Leitgedanken dieſer neuen Kampfanſage an die Arbeitskriſe. „Oeuvre“ warnt davor, das Kanzlers An- kündigung, die Arbeiksbeſchaffung ohne In⸗ flation durchführen zu wollen, ohne weiteres als Bluff hinzuſtellen, obwohl das Pro- gramm gegen den geſunden Menſchenver- ſtand zu verſtoßen ſcheine. Man habe den Juſammenbruch des ruſſiſchen Syſtems. des EF NN eee eee faſchitiſchen Dyſtems, des Experimenles Rooſevells vorausgeſagt und ſei jedesmal gezwungen geweſen, ſich dementieren zu müſſen. Auch das„Experiment Hitlers? ver · diene Beachtung, da ſein Erfolg für Jrank- reich nicht gefahrlos ſein würde. aber auch, da man aus ihm einigevehren ziehen könnke. Der Berliner Sonderberichterſtatter des „Matin“ glaubt, auf Schwierigkeiten, na⸗ mentlich finanzieller Art aufmerkſam machen zu wollen, deren ſich die führenden deutſchen Kreiſe bewußt zu ſein ſcheinen. Hitler fühle das, da er entſchieden verſichere, er werde ſich der Inflation widerſetzen. der Widerhall in England London, 23. März. Die Blätter veröffentlichen ausführliche Berichte über den Beginn der großen Ar⸗ beitsſchlacht in Deutſchland.„Daily Mail“ ſpricht von der eindrucksvollen Rede. mit der Hitler die großzügigen Unterneh⸗ mungen zur Arbeitsbeſchaffung eröffnet ha⸗ be. Wie groß das Intereſſe allgemein iſt, er⸗ ſieht man auch daraus, daß mehrere Blätter ſich eingehend über die Einweihung des gro⸗ ßen Schiffshebewerkes in Nie⸗ derfinow durch General Gör ing be⸗ richten laſſen und Abbildungen des Hebe⸗ werkes veröffentlichen. noch Bauzuſchuſſe in Hohe von 40 Millionen Reichsmark kommen. Wenn man die einge tretene Entlaſtung der Landwirtſchaft mit den volkswirtſchaft erfreulichen Mehrausga— hen für neue Arbeitskräfte uſw. vergleich „ann bleibt noch immer eine poſitive Sen⸗ kung der agrariſchen Ausgaben um 242 Millionen Reichsmark beſtehen. Das bedeu— tet eine weſentliche Entlaſtung un⸗ ſerer Landwirtſchaft. Das Zeichen zum Beginn der neuen Ar⸗ beitsſchlacht iſt gegeben. Es läßt ſich heute ſchon vorausſagen, daß das Ziel, zwei Mil⸗ lionen Kriſenopfer vom Arbeitsmarkt ab- zuziehen, unbedingt erreicht wird. Von d. ſer Grundlage aus iſt mit einer weiteren Belebung des Inlandsmarktes zu rechnen, alſo auch mit einer Sicherung der Erfolge der großen Arbeitsſchlacht. 1500 Kilometer Neichsautobahnen Tauſende neuer Arbeiter eingeſtellt Berlin, 23. März. Zur Eröffnung der Arbeitsſchlacht 1934 haben die Bauſtellen der Reichsautobahnen Tauſende neuer Arbeiter aufgenommen. Die Geſamtſtrecke, die bis zu dieſem Ter⸗ min von Generalinſpektor für das deutſche Straßenweſen, Todt, zum Bau freigegeben wurde, hat die Länge von 1500 Kilometern (gegenüber 1000 Kilometer Länge Ende 1933) erreicht. Die Geſellſchaft zur Vorbe⸗ reitung der Reichsautobahnen ſchuf durch be⸗ ſchleunigte Bearbeitung der Vorentwürfe hierzu die Vorausſetzung. 14 von der „Geſellſchaft Reichsaukobahnen“ eingeſetzte Bauleitungen machen die freige— gebenen Strecken vergebungsreif und leiten die Bauausführung. Im Bau befinden ſich ab 21. März teils in ganzen, teils in Teil— loſen folgende Strecken: Bremen—Hannover— Lübeck 169 km Hannover— Magdeburg 135 km Duisburg— Dortmund 66 km Düſſeldorf—Köln 24 km Frankf.—Heidelbg. Mannheim 100 km Stuttgart Ulm 85 km München— Landesgrenze 100 km Halle— Leipzig 20 km Meerane— Dresden 105 km Breslau Liegnitz 70 km Elbing— Königsberg 110 km Stettin— Berlin a 92 km zuſammen 1076 km In Bau vorbereitung ſtehen die Strecken: Düſſeldorf Duisburg 25 km Frankfurt a. M.—Eiſenach(Tlſt.) 30 km Heidelberg— Karlsruhe 41 km Bayreuth Leipzig 162 km Beuthen— Hindenburg Gleiwitz 20 km Fürſtenwalde—Frankfurt a. O. 30 km Stettin—Auguſtwalde 44 km Brandenburg Berlin 35 km Oſtteil des Berliner Ringes 30 km Insgeſamt 1493 km Als am 23. September 1933 die Bauarbei⸗ ten auf der erſten Bauſtelle der Reichsauto⸗ bahnen in Frankfurt a. M. eröffnet wurden, waren dort 700 Mann angetreten. Heute iſt die Bauſtelle Frankfurt Mannheim— Heidelberg im Vollbetrieb und ſtellt zur Er⸗ öffnung des Arbeitsjahres 1934 allein 6000. Insgeſamt haben die Bauſtellen der Reichsaukobahnen die Arbeilsſchlacht 1934 mit 15 000 Mann begonnen. In den einzel- nen Bauabſchnitten wurden in dieſen Tagen für 33 Millionen Reichsmark neue Aufträge vergeben. Damit kommen die jezt in Angriff genommenen Bauſtrecken ſchon zur Enkfal⸗ tung, ſo daß die Zahl der beſchäfkigten Ar beiter von jetzt ab von Woche zu Woche wächſt. Polniſche Kommentare Warſchau, 23. März. Die polniſche Preſſe ſchenkt der Rede des Reichskanzlers Hitler große Beachtung und hebt in den recht ausführlichen Berichten über den Beginn der neuen Arbeitsſchlac hervor, daß ganz Deutſchland im Zeichen dieſer gewaltigen Kundgebung geſtanden ha⸗ be, deren Höhepunkt die Anſprack Hitlers bildete. ne e Die„PAT“ weiſt in ihrer Meldung be⸗ ſonders darauf hin, daß die Reichsregierung vor allen Dingen beſtrebt ſei, alle verfügba⸗- ren Mittel in erſter Linie zur Ueberwindung der Wirtſchaftskriſe und zur Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit einheitlich anzuwenden. In dieſem Sinne lauken die Aeberſchriften und Schlagzeilen der Bläkter wie„Früh⸗ jahrskampagne Hiklers gegen die Arbeitslo- ſigkeit„oder»Wie kämpft der Nationalſo⸗ zialismus mit der Arbeitsloſigkeit?“. Klagebrief der Sgarverräter Eine überflüſſige Eingabe an den Völker- bundsrat. Genf, 23. März. Die kleine Ortsgruppe der ſaarländiſchen Separatiſten, die ſich hinter dem Namen „Saarländiſche Wirtſchafts vereinigung“ zu verſtecken ſucht, hat die Stirn gehabt, an den Völkerbundsrat ein Geſuch zu richten, in dem ſie um Schutz gegen den durch die na— tionalbewußten Saarländer angeblich aus— geübten Terror bittet. Wie kaum anders zu erwarten, hat der Präſident der Saarregie— rung es für nötig befunden, dieſes Machwerk mit einem beſonderen Schreiben dem Gene— ralſekretär des Völkerbundes zu überſenden, der es wieder den Ratsmitgliedern und ſämt— lichen Mitgliedern des Völkerbundes„zur Information“ übermittelte. Man muß dieſe Klagen der Saarverräter, die nichts Ernſthaftes enthalten, geleſen ha— ben, um zu empfinden, wie ſehr ſich hier die Völkerbundskreiſe ſelbſt lächerlich machen, wenn ſie dieſes Klagegeſchrei mit ernſter Miene den Regierungen aller Völkerbunds— ſtaaten übermitteln. Um was für Geſellen es ſich bei dieſer„Wirtſchaftsvereinigung“ handelt, geht auch daraus hervor, daß die Unterzeichner der Petition ſich bemühen, den Nachweis zu erbringen, daß„das Saar— gebiet bis zum Jahre 1815 franzöſiſch ge— weſen ſei.“ Die Beſchwerde trägt folgende Unterſchriften: Dr. Marx, Schild, Dr. Rupp, Wagner, Müller, ein ſechſter Name iſt un- leſerlich. Die Regierungskommiſſion des Saargebietes und das Generalſekretariat waren zweifellos ſchlecht beraten, als ſie die⸗ ſes Projekt landesverräteriſcher Geſinnung als ernſthaftes Dokument behandelten. Anhören der Hitler⸗Rede verboten Auf Befehl der Regierungskommiſſion. Saarbrücken, 23. März. Das ſtaatliche Ludwig⸗Gymnaſium in Saarbrücken wollte es ſeinen Schülern ermöglichen, den Tag der Arbeitsſchlacht am Rundfunk mitzuerleben. Die Schüler verſammelten ſich in der Aula der Schule am Lautſprecher, um den Reden zu lauſchen. Kaum zehn Minuten nach Beginn wurde der Direktor der Anſtalt ans Telefon geru- fen und ihm von Seiten der Schulabteilung der Regierungskommiſſion die ſtrikte An⸗ weiſung des Miniſters Joricic übermittelt, die Schüler ſofort in ihre Klaſſen zu führen und den Unterricht in normaler Weiſe fort- zuſetzen. Den Schülern wurde es ſomit verboten, die erhebende Feierſtunde wenigſtens am Rundfunk mitzuerleben. In zahlreichen Be— trieben des Saargebietes wurde die Beleg— ſchaft vor den Lautſprechern verſammelt, um das nationale deutſche Feſt wenigſtens im Geiſte mitzufeiern. Die neue Arbeitsſchlacht Die große Feier an der Autoſtraße. * Fraulfurt a. M., 23. März. Anläßlich des Beginns der Arbeitsſchlacht um Gau Heſſen-Naſſau fanden verſchiedene Feiern ſtatt. Die bedeutendſte war die Feier an der Autoſtraße. Wenige Kilometer von der Stelle, wo der Führer im vorigen Jahr den erſten Spatenſtich zum Bau der deut— ſchen Reichsautobahnen tat— am Bauab⸗ ſchnitt Mitteldick— hatten ſich die auf der Strecke beſchäftigten Arbeiter, darunter einige hundert Neueingeſtellte, eingefunden. Nach ein⸗ leitenden Worten des Leiters der Landes⸗ propagandaſtelle, Müller⸗Scheld, ſprach Gau— leiter Sprenger über die neue Arbeitsſchlacht und wies eingehend auf die Bedeutung der. Autoſtraßen hin. d 5 * Frontlämpferſiediung Darmſtadt Darmſtadt, 23. März. Am Waldrand im Weſten Darmſtadts, nahe der ehemaligen Funkerkaſerne, wurde unter ſtar⸗ ker Teilnahme des Publikums von Reichs⸗ ſtatthalter Sprenger der erſte Spatenſtich für eine Frontkämpferſiedlung, die 35 Heimſtät⸗ ten zu 1250 Quadratmeter Fläche umfaffen ſoll, vollzogen. In ſeiner Anſprache begrüßte der Gauleiter den Willen der Beteligten 5 eigener Kraft zum eigenen Heim zu kommen, das ein Stützpunkt der Familie und ein Quell geſunden Volkstums ſei. Die Siedlung möge malle Zukunft ein lebendiges Denkmal blei⸗ ben für das Volk und ihm bewußt machen: Deutſchland iſt unüberwindlich, wenn es in treuer Gefolgſchaft zu ſeinem Führer ſteht. Den Spaten verſah der Herr Reichsſtatthal⸗ ter mit der Inſchrift:„Ein Heim jedem deut⸗ ſchen Frontkämpfer“. a Der Reichsführer der NSKOV., Hans Oberlindober, war eigens zu dem Weiheakt nach Darmſtadt gekommen. In einer Anſpra⸗ che, die davon ausging, daß der Siedlungs- gedanke zwar im Schützengraben entſtanden ſei, aber erſt jetzt unter Adolf Hitler beginne, ſeine Verwirklichung zu finden, richtete der Reo⸗ ner zum Schluß folgenden Ruf über den Rhein: Jawohl, wir ſind Frontlämpfer, wir kämp⸗ fen für die Heimat unſerer Kinder in harter Arbeit! Wie haben leine Zeit zum Streit. Laßt uns in Ruhe, laßt uns in Frieden! Aber gebt uns die Ehre und Achtung wieder, die niemals einem anſtändigen Soldaten von ſeinem Gegner verſagt worden iſt. Fährt ins Nied „Von Darmſtadt aus begab ſich der Reichs— ſtatthalter Gauleiter Sprenger nach Goddelau im Ried, wo über 300 ſeither arbeitslose Volksgenoſſen als Neueingeſtellte mit ihren Arbeitsgeräten verſammelt waren. Der Reichs— ſtatthalter verwies auf das neue Arbeitspco⸗ gramm der Reichsregierung und ſeine Pläne im Rhein-⸗Main-Gebiet. Staatsminiſter Jung gab einen Bericht über das bedeutſame Ar- beitsgebiet der Bodenverbeſſerungsarbeiten in Heſſen. b Anſchließend wurde das Gelände zwiſchen Bürſtadt und Lorſch beſichtigt, wo die At— beiten zur Gründung eines neuen Bauerndorfes in vollem Gange ſind. Hitler ſchafft Arbeit J. Weitere bewilligte Maßnahmen des Ar— beitsbeſchaffungsprogramms im Rhein-Main— Gebiet: Ergänzungsarbeiten, Baumaßnahmen an Polizeigebäuden durch das Preußiſche Staatshochbauamt 1 Kaſſel mit 1800 Tage⸗— werken; Umbau des Rathauſes und Erwei— terung ſowie Neuaufbau der Friedhofshalle durch Gemeinde Kelſterbach mit 1200 Tage⸗ werken; Inſtandſetzungsarbeiten an Kirchen und kirchlichen Gebäuden in den Gemeinden Eber— ſtadt, Biblis und Bürſtadt durch den katho— liſchen Kirchenvorſtand in Eberſtadt, Biblis und Bürſtadt mit 3160 Tagewerken. Aus Heſſen und Naſſau * Frankfurt a. M., 23. März.(Ein Deviſenſchieber.) Der Geſchäftsführer der Metallhütte Jacobi Gmbh. hat ſich vor längerer Zeit ins Ausland begeben. Wie durch Beamte des Steueraußendienſtes feſtgeſtellt wurde, hatte der Geſchäftsführer kurz vorher 5000 Mark abgehoben und ein Auto für 4685 Mark verkauft. Dieſe Beträge hat er ohne Genehmigung der Deviſenbewirtſchaf— tungsſtelle mit ins Ausland genommen. Das Schöffengericht ordnete im objektiven Verfah⸗ ren die Einziehung dieſer Summen an. Ein weiteres derartiges Verfahren, bei dem ein Betrag von 180000 Mark in Frage kommt, befindet ſich noch in der Schwebe. Wiesbaden, 23. März.(Raubüber⸗ fall auf eine Frau.) Eine 72jährige Frau wurde abends von einem unbekannten Mann, der angab, als Angeſtellter des Elek— trizitätswerkes die Lichtleitung prüfen zu müh⸗ ſen, in ihrer Wohnung überfallen. Der Tä— ter warf die Frau auf das Bett und entriß ihr mit Gewalt eine Taſche, die ſie ſtets Für die Hausfraun Frühiahrsbehandlung der Gardinen Wenn wir die Gardinen zur Reinigung herunternehmen, dann drängt es uns förm⸗ lich, ſie dem Waſſer anzuvertrauen. Das wäre falſch, denn zunächſt werden wir prüfen müſ⸗ ſen, ob dieſes oder jenes Stück ausbeſſerungs⸗ bedürftig iſt. Das Ausbeſſern nimmt man grundſätzlich vor dem Waſchen vor, um nicht etwa aus kleinen Löchern rieſengroße zu ma⸗ chen. Beim Stopfen kleiner Löcher wird man verſuchen, mit dem Stopffaden das Muſter der Gardinen zu ergänzen. Wer einen Staubſauger zur Verfügung hat, der kann ein gut Teil des Schmutzes, meiſt ja Ruß und Staub, mit dieſem ſchon aus den Gardinen entfernen. Wer ohne dieſen Appa⸗ rat auskommen muß, wird die Gardinen bei offenem Fenſter gut ausbürſten. Haben wir ſie dann noch recht gut ausgeſchüttelt, dann kann das Waſchen beginnen. Zunächſt legen wir die Gardinen klein, etwa auf einen halben Quadratmeter Größe, zuſammen. Mit einem weißen Faden zuſammengeheftet, ſtecken wir ſie in ein Wäſchenetz oder auch in einen reinen Bezug und ſchwenken erſt in klarem kalten Waſſer gut aus, um ſie dann über Nacht in lauwarmem Seifenwaſſer mit etwas Zuſatz von Soda und Salmiakgeiſt einzuweichen. Am anderen Tage bereiten wir eine Brühe aus guter weißer Kernſeife und ſchwenken die Gar⸗ dinen darin wieder gut aus. Nach dem Aus⸗ ſchwenken ſind die Gardinen noch eine Viertel⸗ ſtunde in Seifenlauge gut auszukochen. Nach gründlicher Spülung werden die Heftfäden entfernt und das Waſchen iſt beendet. Das Auswinden unterbleibt völlig. Aber auch das Trocknen will verſtanden ſein. Am beſten hängt man ſie über 3 parallel ge⸗ ſpannten Leinen auf und ſpannt die Gar⸗— dinen dann auf Rahmen. Rollen kann das Spannen erſetzen. Hierzu wird die Gardine zur Hälfte gefaltet, recht glatt und gerade auf das ebenfalls glatt und gerade geſtri⸗ chene Rolltuch gelegt. Das Rollholz darf aller dings nur leicht darüber gehen. Zuletzt wird mit dem Bügeleiſen ausgeſtrichen. * Kochrezepte Gefülltes ſächſiſches Kraut(Siebenbürgen). 1 Pfd. Sauerkraut, 1 kleiner Kopf Weiß⸗ kohl, dreiviertel Pfd. Schabefleiſch, ein halbes Pfd. Reis. Der Reis wird zuerſt weich ge⸗ kocht, darf aber nicht zerfallen, inzwiſchen löſt man die großen Blätter vom Weißkohl, brüht ſie, wickelt das mit dem Reis gut vermiſchte Fleiſch hinein, hobelt den Reſt des Weiß— kohls und legt immer eine Lage Sauerkraut und gehobelten Weißkohl auf den Boden des Topfes, dann die Kohlwickel, Kraut, Kohl— wickel, ſoweit der Vorrat reicht. Beſonders gut wird der Geſchmack, wenn man einen Löffel Salz über das fertige Gericht gibt.(Für 4 Perſonen.) Praktiſche Winke Waſſerflaſchen zu reinigen. Können Uncei⸗ nigkeiten durch Sand, Eierſchalen und derglei⸗ chen nicht entfernt werden, ſo werden dieſelben ſofort durch einige Tropfen Rohſalzſäure zer⸗ ſetzt. Beim Aufbewahren dieſer Säure beſtreicht man den Kork mit warmgemachten Wachs, da⸗ mit derſelbe nicht von den Säuredämpfen zer⸗ ſtört wird. Wie bei allen chemiſchen Mitteln iſt auch nach Gebrauch der Salzſäure das ge⸗ reinigte Glas tüchtig mit Waſſer zu ſpülen. Kann man Fleiſchbrühe aufbewahren? In der wärmeren Jahreszeit iſt es oft unmöglich, Fleiſchbrühe von einem Tage zum andern, ja ſelbſt nur von Mittag bis Abend in ge⸗ nießbarem Zuſtande zu erhalten. Man ſeihe daher die fertige Fleiſchbrühe ſorgfältig durch, ſtelle ſie, nachdem ihr pro Liter eine Meſſer⸗ ſpitze doppeltkohlenſaures Natron zugeſetzt wor— den iſt, an einen kühlen Ort und ſchöpfe am andern Tage den entſtandenen Schaum ab. So behandelte Brühe kann ohne Gefahr län⸗ unter dem Rock zu tragen pfleate.— . Wieder Bergmannsandacht. Die ſchöne alte Sitte des Monta der Einfahrt in den Schacht lebt wieder auf. Unſer Bild zeigt Bergleute einer Grube in Clausthal⸗Zellerfeld beim 5 Montagsbeten. gsbetens der Bergleute vor ger als 24 Stunden aufbewahrt werden. . Landesbauernthiug in Vaden Zuſammentritt am 25. März. Die Preſſeſtelle der Landesbauernſchaft Ba⸗ den teilt mit: Am kommenden Sonntag, den 25. März 1934, tritt vormittags 10 Uhr im Plenarſit⸗ zungsſaal des ehem. Badiſchen Landtags in Karlsruhe, Ritterſtraße 2022, das erſte Lan⸗ desbauernthing der Landesbauernſchaft Baden zuſammen. Mitglieder des Landesbauern— things ſind der Landesbauernführer und Lan— desobmann, die Landeshauptabteilungsleiter, Kreisbauernführer und Kreisobleute der Lan— desbauernſchaft Baden ſowie andere Perſön— lichkeiten. Auf dem erſten Landesbauernthing ſpeicht der Gauleiter und Reichsſtatthalter Badens, Robert Wagner, ſowie der Reichshauptabtei— lungsleiter 1, Staatsrat Reinke, MdR., Ber⸗ lin. Neben dieſen beiden Rednern ſpricht Lan⸗ desbauernführer Ludwig Huber⸗Ibach, Mog. über das Thema„Blut und Boden“, ſowie der Landeshauptabteilungsleiter 1, Albert Roth, MdR., über„Der Bauer im national— ſozialiſtiſchen Staat“. Das Landesbaueen⸗ thing iſt eine öffentliche Veranſtaltung. Ko⸗ ſtenloſe Einlaßkarten ſind im Büro des Lan⸗ desbauernführers, Karlsruhe, Hans-Thoma⸗ ſtraße 1, erhältlich. Am vorhergehenden Samstag, den 24. März 1934, tagt in einer nichtöffentlichen 1. Sitzung der Landesbauernrat, deſſen Mitglie— der lediglich der Landesbauernführer, der Lan— desobmann, die Landeshauptabteilungsleiter und die Kreisbauernführer ſind. Dieſe Tagungen werden einen neuen Mark⸗ ſtein in der Geſchichte des badiſchen Bauern— tums darſtellen. Erdölbohrungen in Baden Karlsruhe, 23. März. In Baden ſoll, nach— dem geologiſche Unterſuchungen feſtgeſtellt ha— ben, daß auch die Rheinebene erdölhaltig iſt, nach Petroleum gebohrt werden. Für Baden kommt nach den bisher gemachten Forſchungs— ergebniſſen die Gegend zwiſchen Karlsruhe und Baſel in Frage. Wahrſcheinlich werden ſich Bohrgeſellſchaften Badens um die Mittel bemühen, um Eroöl⸗ bohrungen in größerem Ausmaße vornehmen zu können. Die Unterſtützung der Bohrge— ſellſchaften wird in der Form geſchehen, daß dieſe aus den Fonds Darlehen erhalten, die ſo bemeſſen ſein werden, daß immerhin die Geſellſchaften den Hauptanteil an den Koſten der Bohrverſuche tragen müſſen. Der Staat ſtellt vorläufig 5 Mill. Rm. an Beihilfen zur Verfügung. Abenteuer eines Skiläners Freiburg, 23. März. Ein Freiburger Ab— fahrtsläufer hatte an der Herzogenhornwächte ein Abenteuer, das noch gut abgelaufen iſt. Ein etwa 8 Meter vorgebauter Schneebalkon brach unter dem noch weit gipfelwärts ſtehen— den Läufer weg und auf eine Breite von etwa 50 Meter gingen die gewaltigen Schnee— maſſen mit dem Läufer ab, der glücklicher— weiſe quer zur Sturzrichtung ſtand. Ungefähr 15 Meter tief ging die Fahrt infolge des weiten Ueberhangs durch die Luft abwärts, ehe Schnee niſſe und Läufer wieder auf dem Schnee des Steilſturzes landeten. Der Läufer hatte die Geiſtesgegenwart, ſich durch entſprechende Bewegungen frei uno oben 34 halten, ſo daß er ſeitwärts hinauskommes. konnte, während die Wächtebrücke im w.. teren Sturz eine Lawine von erheblichen Aus- maßen und Streichweite bildete, die über den Skiweg von der Glockfähre zum Krunkenbach hinwegfuhr und ihn mit zimmergroßen Blök⸗ ken eindeckte. Eine unten traverſierende andere Läufergruppe entging durch weiten Abſtand 195 aue 5 Wächtenlawine ging zwiſchen t auseinandergezogenen Vorder⸗ Hin⸗ tertruppe lech. 85 e ee e Aus Baden Die„Engel Jehovas“. Karlsruhe, 23. März. Die Preſſeſtelle beim Staatsminiſterium teilt mit:„Der Miniſter des Innern hat die ſogenannte„Menſchen⸗ freundliche Vereinigung“, auch die„Engel Jehovas“ genannt, für den Bereich des Landes Baden auf Grund der Verordnung zum Schutze von Volk und Staat aufgelöſt und verboten. Es handelt ſich um eine Ver⸗ einigung, die ſich früher von den„Ernſten Bibelforſchern“ abgeſpaltet hat. Nach den Zielen der Vereinigung muß ſie als ſtaats— feindlich angeſehen werden.“ Mannheim, 23. März.(Zellſtoff⸗Fa⸗ brik Waldhof A ſorgt für Ar⸗ beit.) In Verfolg des Arbeitsbeſchaffungs— programms der Reichsregierung hat die Zellſtoff⸗Fabrik Waldhof AG, Mannheim, dieſer Tage Neubauaufträge ſowie Erneue⸗ rungsaufträge im Werte von 1.75 Millionen Reichsmark vergeben. Wieſenbach, 23. März.(Zwei Knaben verunglückt.) Ein in ſcharfem Tempo von Langenzell kommendes Auto geriet hier ins Schleudern und drückte zwei Knaben ge⸗ gen den Randſtein. Der Sohn des Land⸗ wirts Peter Schmitt mußte mit einem Arm⸗ und einem Beinbruch ſowie inneren Quet⸗ ſchungen nach Heidelberg übergeführt wer, den, während ſein Spielkamerad mit Haut⸗ ahſchürfungen dayon fam. In lurzen Worten: In einer Konferenz der Reichsſtatthalter at der Reichskanzler Richtlinien für deren ätigkeit gegeben. Nicht als Sachwalter der einzelnen Länder, ſondern des Reiches ſollen ſie ſich fühlen. Der große Staatsakt zur Eröffnung der neuen Arbeitsſchlacht und die Führerrede werden in allen ausländiſchen Blätter leb⸗ haft beſprochen. Rund 1500 Kilometer Reichsautobahnen ſind nunmehr für den Bau freigegeben, da⸗ von befinden ſich 1076 Kilometer bereits im Bau, während 417 Kilometer in Bauvorbe— reitung ſtehen. a Die Reichsregierung hat der belgiſchen Regierung mitgeteilt, daß ſie die Einladung zur Teilnahme an der„Internationale Weltausſtellung Brüſſel 1935“ annimmt. Der preußiſche Juſtizminiſter Kerrl wen— det ſich in einem Erlaß gegen das Denun⸗ ziantentum, gegen das er mit aller Schärfe vorgehen will. 15 Das engliſche Kabinett beſchäftigte ſich wieder mit der Abrüſtungsfrage. Nach dem diplomatiſchen Mitarbeiter des„Daily Tele⸗ graph“ beſteht guter Grund zu der Annah— me, daß Frankreich bereit iſt, einen genauen Plan„abgeſtufter Sanktionen“ vorzulegen. Der Ausſchuß des franzöſiſchen Parla⸗ ments zur Unterſuchung des Staviſky-Skan⸗ dales hat den Abgeordneten Henriot ver— nommen, durch deſſen Ausſagen bisher als unantaſtbar geltende Perſönlichkeiten bela— ſtet worden ſein ſollen. ö Eine furchtbare Feuersbrunſt hat die ja⸗ paniſche Stadt Hakodate faſt völlig zerſtört. Man ſpricht von 1000 Toten. „Abgeſtufte“ Sanktionen Paris bleibt beim Syſtem gewaltſamer Ein- griffe. Condon, 23. März. Das engliſche Kabinett hat zum zweiten Mal in dieſer Woche eine Kabinettsſitzung abgehalten und wird noch einmal zuſam⸗ mentreten. Obgleich über dieſe Kabinetts⸗ ſitzungen keine Mitteilungen veröffentlicht werden, heißt es, daß ſie ſich mit der Abrü— ſtungsfrage befaßt hätten. Auf Erſuchen der engliſchen Regierung ſoll Frankreich Aufklä⸗ rung über ſeine Forderungen nach weiteren Sicherheiten gegeben haben, über die Methoden der in⸗ ternationalen Ueberwachung der Rüſtungen und über die„Sanktionen“, die bei einer Verletzung des geplanten Abkommens An— wendung finden ſollen. Es beſteht guter Grund zu der Annahme, daß Frankreich be— reit iſt, einen genauen Plan abgeſtufter„Sanktionen“ vorzulegen. Wenn z. B. die internationale Körperſchaft eine Verletzung des Abkom— mens feſtgeſtellt hat, würden die anderen Signatarmächte zunächſt die betreffende Re— gierung darauf aufmerkſam machen und um baldige Regelung erſuchen. Wenn eine dar- auffolgende Unterſuchung ergeben ſollte, daß die Sache nicht in Ordnung gebracht iſt, würden die Mächte dem betreffenden Staat eine Zeitgrenze dafür ſetzen. Im Falle einer ablehnenden Haltung des vertragsbrüchigen Staates würden dann weitergehende Schritte unternommen wer⸗ den, die von einer einfachen Weigerung fi- nanziellen und wirkſchaftlichen Verkehrs bis zum Abbruch der diplomatiſchen Beziehun- gen, der Erklärung eines Boykotts und viel⸗ leicht einer Blockade zur See und als aller- letzies Mittel Polizeivorgehen gegen die widerſpenſtige Macht, mik anderen Worten zum Kriege 55 führen würde. Der Korreſpondent fügte hinzu: i Syſtem entſpricht den Vorſchlägen, die Frankreich ſchon früher hinſichtlich des Ar⸗ fikels 16(Sanktionen) der Völkerbundsſat— zung gemacht hat. —— Auslands⸗Rundſchau Neuer ſchweizeriſcher Bundesrat. Die vereinigten Schweizer Bundesverſamm— lungen in Bern wählten am Donnerstag den Nachfolger für den zurückgetretenen Bun— desrat Häberlin. Im dritten Wahlgang wur⸗ mit 141 von 214 gültigen Stimmen Stände⸗ rat Johannes Baumann von Heriſau(pon den Freiſinnigen und den Bauern- und Büc⸗ gerparteien aufgeſtellt) zum neuen Mitglied des Bundesrats gewählt. Regierungsrat Luo— wig wurde mit 73 Stimmen ſtark in die Min⸗ derheit verſetzt. Den Ausſchlag gaben die So— Tlaldemokraten. denen Regierungskat Ludwig wegen ſelner Strenge und Anerhitt⸗ lichkeit gegenüber den marxiſtiſchen Umtrie⸗ ben ein Dorn im Auge iſt. der Wahl hatte man in der ganzen Schweiz mit größter Spannung entgegengeſehen. „Bundesſtaat“ Oeſter reich. Die amtliche„Wiener Zeitun g“ macht die aufſehenerregende Mitteilung, daß die Be⸗ zeichnung„Republik“ in der neuen Verfaſ⸗ ſung Oeſterreichs nicht mehr vorkomme. Das bis zu einem gemeinſamen amtuche Blatt ertlart, nach der neuen Ver⸗ kaſſung werde Oeſterreich ſchlechthin als Bun⸗ desſtaat bezeichnet, der aus der bundesun⸗ mittelbaren Stadt Wien und aus den Bun⸗ des ländern beſtehe. Die Bezeichnung„Re⸗ publik“ entfalle, ſo daß künftig der Staat wahrſcheinlich im internationalen Verkehr als „Oeſterreich“ bezeichnet werden dürfte, oder als„Bundesſtaat Oeſter reich“. Gegen Denunzianten Scharfer Erlaß des preußiſchen Juſtiz⸗ miniſters. Berlin, 23. März. Neuerdings mehren ſich wieder die Fälle, in denen namentlich gegen Perſönlichkeiten, die im öffentlichen Leben ſtehen, und die lei⸗ tenden Beamten von Behörden und Ver— bänden erfundene und leichtfertig nacher— zählte Verdächtigungen erhoben wer— den, die nicht ſelten niedrigſten Motiven ent— ſpringen. Der preußiſche Juſtizminiſter Kerrl hat deshalb, wie der„Amtliche Preußiſche Preſſedienſt“ mitteilt, an die ihm Unterſtellten Staatsanwaltſchaften einen ſcharfen Erlaß gerichtet, der die Be— kämpfung des Denunziantentums zum Ge— genſtand hat. In dem Erlaßz wird darauf hingewieſen, daß ſowohl die Reichsregierung wie auch die preußiſche Regierung wiederholt die Nied⸗- rigkeit und Verächtlichkeit des Denunzian⸗ kenkums gegeißelt und den feſten Willen be⸗ kundet halten, gegen dieſe widerwärtige Erſcheinung mit aller Schärfe vorzugehen. In Verfolg dieſer Beſtrebungen erſucht der Miniſter die Strafverfolgungsbehörden, ge— gen Denunzianken mit allem Nachdruck ein⸗ zuſchreiten. Neuer Terror in Spanien Diebſtähle. Raubüberfälle und Brandſtif⸗ kungen. Madrid, 23. März. In Tortoſa raubte eine Anarchiſten— bande die Kaſſe des Gemeinderates. In Granada und in den umliegenden kleinen Ortſchaften verteilen die Anarchoſyndikali— ſten Flugblätter, in denen zur Brandſchat— zung von Kirchen und zum Mord an faſchi— ſtiſchen Jugendlichen aufgefordert wird In Zuſammenhang damit ſteht die Exploſion einer Bombe am Eingang einer vollbeſetz— ten Dorfkirche, die einigen Kirchenbeſuchern leichtere Verletzungen eingetragen hat. In Santander überfielen zwei aus je vier Mann beſtehende Vanden zur gleichen Zeit zwei Banken, deren Angeſtellte ſie mit der Waffe bedrohten und einſperrten. Es fielen ihnen insgeſamt 150 600 Peſeten in die Hände, mit denen ſie unerkannt entkommen konnten. Aus dem Provinzmuſeum in Burgos wur- de von einem unbekannten Täter ein arabi- ſches Schmuckſtück geſtohlen, deſſen Werk ei⸗ ne halbe Million Peſeten beträgt. Bei Vigo wurde eine Dorfkirche von einem Anarchiſten in Brand geſteckt. In Valencia dauern die Sabokageakte an den elektriſchen Hochſpan⸗ nungsleitungen an. In der vergangenen Nacht ſind allein 14 Bomben an Leitungs- maſten zur Exploſion gebracht worden. Deutſche Tagesſchan Veröffentlichung unterſagt. Der Reichsminiſter für Luftfahrt, Hermann Göring, hat die weitere Veröffentlichung der Artikelſerie„Die Kriegserlebniſſe des Flie⸗ gerleutnants Hermann Göring“ in der„Ber⸗ liner„Illuſtrirten Zeitung“ unterſagt, weil einmal die Ueberſchrift irreführend iſt, weil zum anderen der Bericht in ſeinen we⸗ ſentlichen Punkten auf freier Erfindung be⸗ ruht, weil er ferner in der reportagehaften Darſtellung dem ſchweren Ernſt des Krieges nicht gerecht wird und weil ſchließlich der Reichsminiſter für Luftfahrt eine Veröffent- lichung ſeiner eigenen Kriegserlebniſſe in einem Blatt des Verlages Ullſtein, der bis zur Machtübernahme durch den Nationalſozia⸗ lismus dieſen aufs ſchmählichſte bekämpft hat, grundſätzlich nicht wünſcht. Reichswohnfürſorge für kinderreiche Familien. Zur Förderung des Baues von Not- und Behelfswohnungen für die minderbemittelte Bevölkerung erhalten die Gemeinden nach den Beſtimmungen des Reichsarbeitsminiſters zinsfreie Darlehen, deren Höchſtſatz all— gemein 1000 Rm. für jede Wohnung beträgt. Auf Anregung des Reichsarbeitsminiſters hat ſich der Reichsfinanzminiſter neuerdings damit einverſtanden erklärt, daß für Wohnungen kin⸗ derreicher Familien ein Zuſatzdarlehen von 300 Rm. gegeben wird. Friede zwiſchen NS⸗Hago und Verbraucher⸗ genoſſenſchaften. Die Reichsleitung der NS-Hago und der Beauftragte für die Deutſchen Verbraucher⸗ genoſſenſchaften haben eine Vereinbarung ge— troffen, nach der die Werbung der Verbrau- chergenoſſenſchaften ſich ausſchließlich auf, ihre bisherigen oder auf ihre ausgeſchiedenen Mit⸗ glieder zu erſtrecken hat. Sämtliche Dienſt⸗ ſtellen der NS-Hago ſind angewieſen wor⸗ den, jeden Kampf in jeder Form gegen die Verbrauchergenoſſenſchaften zu unterlaſſen. Ver⸗ ſtöße gegen dieſe Vereinbarungen und Anord⸗ nungen auf beiden Seiten ſollen mit ſofor⸗ tiger Amtsenthebung geahndet werden. Furchtbare Jeuersbrunſt 1000 Menſchenopfer?— Eine ganze japaniſche Stadt niedergebrannt. Tokio, 23. März. In der Stadt Hakodate. 100 faſt 200 2 Einwohner zählt, iſt eine rieſige Jeuers⸗ Kuni degree. Man befürchtet, daß etwa 1000 Menſchenleben zu beklagen ſein dürften. Allem Anſchein nach iſt das Jeuer dadurch enkſtanden, daß mehrere Schornſteine vom Sturme umgeworfen worden waren. Etwa 80 v. H. der Häuſer ſind durch die Feuersbruſt zerſtört worden. Die Zahl der Sbdachloſen wird auf mehr als 100 000 ge⸗ linien unterbrochen. Der trägt zur Erhohung der in der Stadt herr 19 0 Panik bei und verhindert die Löſch⸗ arbeiten. Am Donnerstag morgen war noch kein Nachlaſſen des Jeuers zu beobachten. Das Geſchäfts⸗ und das Vergnügungsviertel ſind faſt vollkommen zerſtört. Das Gefängnis brannte bis auf die Grundmauern nieder. ſo daß die Gefangenen mik Militärabteilun⸗ gen aus der Sladt herausgeführt werden mußten. Das Militär iſt übrigens im weil⸗ gehenden Maße zu den Hilfsarbeiten hinzu⸗ gezogen worden. Der Sturm, von dem das ganze Land be⸗ troffen iſt, hat auch in Tokio leichte, aber ſehr ausgedehnte Schäden verurſacht. Bei den Verſicherungsgeſellſchaften liefen bereit⸗ Schadensmeldungen aus Hakodate im Be⸗ trage von 150 Millionen Den ein. Taifun über Japan Nach den bisherigen Mitteilungen ſind bei dem Kaan, uber Japan und beſonders über Tokio wütete, allein in Tokio und Am⸗ gebung 80 Pperſonen ums Leben gekommen: über 300 Perſonen wurden verletzt. Der vom Sturm angerichtele Sachſchaden iſt außeror⸗ denklich groß Page ſehrete tee che. n zerſtörk, mehrere Eiſe fate une hen Rundfunkſender in Tokio mußte wegen größerer Schäden ffie einige Zeit ſtillgelegt werden. Bundesrat Muſy zurückgetreten. Bern, 23. März. Bundesrat Muſy, der Leiter des Finanzdepartements hat am Don⸗ nerstag nachmittag dem Bundesrat ſein Rücktrittsgeſuch überreicht. Mit ſeinem Rück⸗ tritt mußte man ſeit acht Tagen rechnen, nur der Zeitpunkt war nach der amtlichen Mit⸗ teilung des Bundesrates, daß er die Mucg⸗ ſchen Reformpläne prüfen wolle, hinausge⸗ ſchoben worden. 5 Letzte Nachrichten Die Neichsſtatthalter beim Führer Pflichten und Aufgaben.— Richtlinien des Kanzlers. Berlin, 23. März. Am Donnerstag fand in der Reichskanz⸗ lei eine Sitzung der Reichsſtatthalter ſtatt. Reichskanzler Adolf Hitler ſprach über die ſtaatspolitiſchen Aufgaben der Reichsſtatt⸗ halter, wie ſie ſich aus der Durchführung des Geſetzes über den Neuaufbau des Reiches vom 30. Januar ds. Is. ergeben. Nach den Ausführungen des Reichskanz⸗ lers ſind die Reichsſtatthalter die der Dienſtaufſicht des Reichsinnenminiſters un- terſtellt worden ſind, die Träger des Willens ſchätzt. Zahlreiche Flüchtlinge haben Unter⸗ Hakodate iſt die zehntgrößte Stadt Japans und die größte Stadt nördlich von Tokio. Einzelheiten von der f laufen nur über ö Brandkataſtrophe ſämtliche Nachrichten furchtbaren 0 ſehr ſpärlich ein, da faſt ſe dungen unterbrochen ſind. Aus di Grunde iſt auch eine genaue Feſtſtellung über die Zahl der Opfer noch nicht möglich, man ſpricht jedoch auch nach den. neueſten Meldungen immer noch von 1000 Toten und Verbin- 15 000 Verletzten. Ein furchtbarer Dieſes Dem Ausgang! GE SBR. 1877 n Mannheim,. H 1. 58 1 Hannnem mee Herren- Anzüge in vornehmer schwarz-weiße und grauer Musterung..... Mk. 38.—, 48.—, 38.-, 29.— S port-Anzüge 2- und 4-teilig, moderne Dessins bann Mk. 59.-, 48., 36., 25.— 9 übergang Mäntel in Slipon u. Raglanform, auf Ksei-. 0 de gefüttert.... Mk. 48.-, 38. 25. 5 Der festanzug für die deutsche Arbeitsfront 65. u. 4822 kunft auf den Fahrzeugen im Hafen geſucht. dieſem erfordert eite einheitliche, klare und dauerhafte Konſtruk⸗ Sturm; konſervieren. der oberſten Führung des Reiches, nicht aher die Sachwalter der einzelnen Länder. Ihre Aufgabe kommt nicht von den Ländern, ſon⸗ dern vom Keiche; ſie vertreten nicht dae Länder gegenüber dem Reiche, ſondern dus Reich gegenüber den Ländern. Der Neuaufbau des Reiches erfordert eine tion der Staatsverwaltung mit logiſcher Gliederung der Verwaltungseinheiten unter einer zentralen Reichsgewalt. Der Nationalſozialismus hak die hiſtoriſche Aufgabe, 5 055 Aale 57 5 fen, nicht aber die Aufgabe, die Län 3 5 1 Samit ſind die Reichsſtatthal⸗ ter in erſter Linie Hoheikskräger der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Idee und Sachwalter des Na- tionalſozialismus, nicht aber Verwaltungs träger eines beſtimmken Staates. Der Reichskanzler krug den Keichsſtatthal⸗ tern auf, dafür zu ſorgen, daß ein ſelbſtän⸗ diges Vorgehen einzelner Partei. und Dienſt⸗ ſtellen in wirkſchafts⸗ und fin anzpolitiſchen Dingen überall unterbunden wird, da für die Wirkſchafts⸗ und Finanzpolitik einzig und allein der Reichswirtſchaftsminiſter umd der Reichsfinanzminiſter und für die Geld und Bankpolitik nur der Reichsbankpräſident zufkändig ſeien. 1 Che Lokal- und Landesſtellen oder Dienſt⸗ ſtellen in der Partei und Parteiorganiſatio⸗ nen wirtſchaftliche oder finanzielle Anord⸗ nungen treffen, müſſe in jedem Falle eite vorherige Klärung mit der zentralen Reichs- behörde ſtattgefunden haben. Dies gelte na⸗ turgemäß auch für alle anderen Verwaltung⸗ zweige. In dieſem Zuſammenhang ſprach der Reichskanzler in längeren Darlegungen über die notwendige Einheit zwiſchen [Staat und Partei. Im Anſchluß an die Darlegungen des Reichskanzlers gab Reichsinnenminiſter Dr. Frick noch verſchiedene Verwaltungsanwet⸗ ſungen bekannt, die die Durchführung der von dem Reichskanzler vorgetragenen Grundſätze gewährleiſten ſollen. An den Beſprechungen nahmen ſämtliche Reichsſtatthalter, der Stellvertreter des Füh⸗ rers, Reichsminiſter Heß, der preußiſche Miniſterpräſident General Göring, die Staatsſekretäre Dr. Lummers und Funk ſowie der Stabsleiter des Stellver⸗ treters des Führers. Reichsleiter Bar⸗ mann teil. Der Neiſeverlehr an Ollern Die Reichsbahn hat zu Oſtern wieder ver— EE sieger bis zuletzt 9. Fortſetzung. Nachdruck verboten. Er lachte auf und faßte ſie feſter, riß ſie weiter im Wirbel eines Galopps. „Ja! Ja, kleine Martha, das war ich auch! Hane— büchen dumm! Aber nun weiß ich alles ſo genau! Sehe alles ſo klar! Nein, nicht weglaufen! Laß uns noch tanzen! Morgen— übermorgen iſt's aus—“ „Ich will nicht mehr!“ Sie ſchrie es faſt. Sie war balbtot vor Angſt und Grauen.„Sie ſind krank, Herr Baron! Schwerkrank! Und Sie machen mich unglücklich! Was ſollen die Leute denken! Und mein Bräutigam!“ Sie riß ſich förmlich von ihm los. Glühend rot, Zorn⸗ tränen in den Augen, ſtand ſie da, brachte das halbgelöſte Haar in Ordnung. Ihr Atem flog, ſie kämpfte mit dem Weinen; denn ſie ſah an ſeinen abweſenden Blicken, wie ſehr er litt, wie ihn die Qual hetzte und verſtörte. Er tat ihr entſetzlich leid. Sie hätte ihm gut zuſprechen, ihn tröſten mögen. Aber dann kam wieder die Angſt vor den Gäſten und vor ihrem Bräutigam. „Wie können Sie ſo ſein, Herr Baron! Sie bringen mich ins Gerede— an meinem Polterabend! Ich muß mich ja ſchämen.“ Sie ſchluchzte und winkte eifrig ihre Mutter heran, mit der Zurpforten noch kein Wort geſprochen hatte. Frau Heiner trat hinzu und begrüßte ihn ein wenig verlegen, aber taktvoll und gewandt. Und nun ging es auf einmal wie ein Sichbeſinnen über Zurpfortens Geſicht. Er gab der Witwe herzlich die Hand und ſtreckte ſie dann auch dem Bräutigam entgegen. „Entſchuldigen Sie! Ich habe mich hier wohl ein biß— chen wild aufgeführt. Ich war nicht ganz wohl und wollte mir die Kopfſchmerzen wegtanzen. Ich habe Ihr Fräulein Braut ganz ermüdet! Verzeihen Sie, liebes Fräulein.“ Er plauderte heiter, freundlich, und griff ſchließlich in die Taſche. „Ich kam, außer als Gratulant, noch mit einer tte.“ Damit hielt er Martha ein Etui hin, in dem ein koſt— bares Armband aus Topaſen ſunkelte. „Immer gefiel mir dieſes Schmuckſtück ſo gut“, fuhr er fort, auf den Anhänger an ihrem Halſe deutend.„Ich möchte Sie bitten, dieſes Armband— ich hoffe, es paßt dazu— als Angebinde zum heutigen Tage von mir anzu— nehmen.“ Martha hielt das wertvolle Kleinod ſprachlos in der Hand. Sie war bis zu Tränen gerührt— und daneben flog es doch durch ihren klugen Kopf:„Was werden die Leute nun wieder über dieſes koſtbare Geſchenk denken? Wie werden ſie mich nun ins Gerede bringen!“ Sie ſah zu ihrem Verlobten auf. Er ſprach ernſt, aber tadellos höflich mit Zurpforten und der Mutter. Auf ihren fragenden Blick nickte er ihr freundlich zu. Da legte ſie die funkelnde Schlange um ihren hübſchen Arm und freute ſich wie ein rechtes junges Mädel. Bald ging Zurpforten. Das Brautpaar begleitete ihn bis an die Treppe. Als ſein Schritt verhallt war, ſagte Martha traurig: „So iſt er nun! Nobel und unvorſichtig! Und dann iſt der Schein gegen ihn— und es fällt ihm nicht ein, ein Sterbenswörtchen zu ſeiner Verteidigung zu ſagen. Auch an der ſchrecklichen Geſchichte, die ihn ſo unglücklich ge— macht hat, trug er nicht die größte Schuld. Das weiß ich, ich ganz allein.“ Sie war nun wieder voller Mitleid; aber der Bräuti— zam hatte keine Luſt, noch weiteres Lob über den gefähr— ichen ſchönen Reiter zu hören. Er küßte ihren roten Mund, verſicherte, er ſei ihr nicht böſe, ſie könne auch das Armband tragen. Der Baron tue ihm ſehr leid, obwohl er nicht wiſſe, weshalb; aber nun hätten ſie Beſſeres zu zun, als Betrachtungen über einen fremden Menſchen an— zuſtellen, der noch dazu alle Güter der Erde hätte, nur licht ſolch ſüßes Bräutchen wie er, der glückliche Karl Berger. Und Martha lachte und war fröhlich. Als ſie aber ſpät nach Mitternacht das Schmuckſtück in das Etui zurücklegte, ſah ſie lange gedankenvoll darauf aieder. Zurpfortens verſtörtes Weſen, das harte, hagere Ge⸗ icht, der ergreifende Ausdruck ſeiner Augen, als er zuletzt freundlich, wie früher, zu ihr geſprochen, ſtand wieder gor ihr, und ganz hingenommen vor Teilnahme und mit einem ſchwärmeriſchen Freundſchaftsgefühl für ihn ge— obte ſie ſich: „Sobald ich kann, werde ich ſagen, was ich weiß.“ * 11 1 Frau von Rehdern ſtieg mit Lenken die erleuchtete Treppe zu Frau von Griwalſki hinauf. Die Dame, Witwe eines höheren Staatsbeamten, hatte 2s durch großes Vermögen und eine glänzende geſellſchaft— iche Gewandtheit dahin gebracht, einen der beſuchteſten Salons zu beſitzen. Es verkehrte ſo ziemlich alles bei ihr. Und obwohl der Mehrzahl der Gäſte, die dort ver— ehrten, die Tatſache, daß dort gelegentlich geſpielt wurde, ein Geheimnis war, konnte man doch gegen den Ruf der Gaſtgeberin in keiner Weiſe etwas einwenden. Der Salon der ſchönen, mit allen Glücksgütern geſegneten Witwe ge— hörte für die elegante Welt im Augenblick zur Mode. Eine bunte Geſellſchaft füllte ſchon die eleganten Räume. Frau von Griwalſki, ihre eben erblühte Tochter an der Seite, war ſelbſtverſtändlich der Mittelpunkt aller Auf⸗ merkſamkeit. Sie ſtand inmitten eines Kreiſes von Herren, die ſämtlich auf den Moment warteten, wo ſie oder die liebliche Tochter ſich ihnen zuwenden würden. Beide ſprachen augenblicklich nur mit Zurpforten, der heute zum erſten Male den Weg zu Frau von Griwalſki gefunden hatte. Man ſprach von dem bevorſtehenden Ereignis, dem Nizzaer Rennen. Die ſchöne Witwe warf mit Rennausdrücken um ſich, überſchüttete Zurpforten mit Liebenswürdigkeiten, ver- ſicherte immer wieder ihre Freude über ſeine Rückkehr zur „königlichſten Kunſt“. Toska, das Töchterlein, hörte mit großen Augen zu. Sie ſah andächtig zu dem ſchlanken Manne auf. In etwas läſſiger, darum aber um ſo vollendeterer Eleganz ſtand er vor ihnen. Ein leiſes Lächeln lag um ſeinen Mund, das nicht hinaufſtieg bis zu den Augen. Die ſahen mit hartem Blick nieder zu dem jungen Mädelchen— und wenn er ſich unbeobachtet wußte, zog ſchnell vorüber— gehend eine grenzenloſe Müdigkeit über ſeine Züge. Er hörte kaum, was Frau von Griwalſki ſprach. Wozu auch? Es war ja immer dasſelbe. Immer die gleichen Salonphraſen. Er wußte genau, was nun kommen würde. Toska ſah er zum erſten Male erwachſen im Feſtſaale. Früher hatte er ihr ein bißchen onkelhaftes Wohlwollen gezeigt. Nun war ſie von heute auf morgen die viel— gefeierte junge Dame geworden und blickte doch genau ſo gläubig-bewundernd und lieb zu ihm auf. Er ſah die Hingabe auf ihrem Geſicht, das ſelbſtver— geſſene Leuchten der Augen. Er wußte, in dieſen Minuten grub ſich ſein Bild in ihr junges Herz— wurde er zu ihrer erſten Liebe. Zurpforten grübelte: „Du biſt fürwahr ein holdes Kind. Wundervoll in deiner jungen, gelöſten Kraft. Und du fühlſt ſo herrlich! Liebe, Hingabe! Eben, eben wachwerdende Leidenſchaft. Frei biſt du in dieſer Stunde und doch im ſüßeſten Zwang. Unterjocht biſt du, holdes Kind— armes Kind! Und wenn ich jetzt meinen Arm um dich lege und tanze mit dir nach den Klängen dieſer werbenden, betörenden Muſik, und dein Herz ſchlägt an das meine— raſcher und raſcher— heißer und heißer. Und in einer verſchwiegenen. Niſche, wo Palmen ſchatten, ſchützen, keiner uns ſieht— da nehme ich von deinen roten, bittenden Lippen den Kuß, deinen erſten Kuß. War's nicht deine Sehnſucht, was ich tat? Nahm ich nicht, was du mir boteſt? Wer kann ande— res ſagen? Sehe ich nicht, wie deine Seele, deine jungen Sinne mir entgegendrängen? Wer heißt es Frevel, wenn ich nehme? Wer? Ich ſelbſt! Denn, mein holdes Kind— es iſt ein Unglück, mich zu lieben. Und deshalb, wie du ſo vor mir ſtehſt mit deinen roten, bittenden Lippen, ſchiebe ich dich ſachte von mir fort. Die Welt iſt ein Narrenhaus, Kind! Ueber der Unmittelbarkeit der Ge— fühle ſteht die Weisheit. Vergiß das nie! Es gibt zwar Toren, die das umgekehrt verſtehen— das ſind eben Toren! Und ſomit iſt es Frevel, das Gebotene zu nehmen. Ich hab's erfahren, Kind!“ In dieſe Gedanken verſunken, ſah Zurpforten zu Toska nieder und gab der ſchönen Mutter zum zweiten Male eine verkehrte Antwort. Die lächelte und freute ſich des Eindrucks, den ihr Töchterlein unzweifelhaft auf den ernſten Mann machte. Zurpforten als Schwiegerſohn! Der Traum ſo mancher Mutter! Neue Ankömmlinge betraten den Salon. Eine Bewegung ging durch die Umſtehenden. Der Kreis lichtete ſich. Ein junger Menſch drängte ſich neben Klaus. „Nanu? Zurpforten?“ lächelte er ein wenig einfältig. „Immer derſelbe?“ „In welche ſoll ich mich verlieben, da beide liebens— würdig ſind? Ein ſchönes Weib iſt noch die Mutter, die Tochter auch ein hübſches Kind.“ „Na?“ Klaus ließ das Zitat ohne Erwiderung— vielleicht hatte er die Witzeleien des Freundes gar nicht gehört. Es war ein Ruck durch ſeinen Körper gegangen— für Sekunden weitete ſich ſein Blick beinah entſetzt, um ſich alsbald in kalter Selbſtbeherrſchung zu konzentrieren. Frau von Rehdern war auf die Hausfrau zugetreten. Ganz plötzlich ſtanden Klaus und ſie ſich gegenüber. Sie vergaß die Begrüßung und was ſie ſonſt noch Liebens— würdiges hatte ſagen wollen. „Herr von Zurpforten!“ Ihre Hand ſchwebte in der Luft, ſie war der Gaſtgeberin hingeſtreckt— nun bot ſie Klaus die ſchlanken Finger. „Meine Gnädigſte!“ Eine tadelloſe Verbeugung, ein kühles, ruhiges Geſicht— Veras Hand ſank herab. Zur— pforten hatte ſie nicht berührt. Die meiſten Gäſte hatten nichts gemerkt. Nur ein paar Herren, denen der frühere freundſchaftliche Verkehr bei Rehderns bekannt war, wunderten ſich. „Nanu? Hat ſie da was angerichtet?“ Der Gefragte zuckte mit den Schultern. Ein anderer wußte beſſer Beſcheid: „Ach, das hängt mit der Weibergeſchichte vor Zur— pfortens Reiſe zuſammen. So'ne Art Verlobung— dann Krach! Der Bruder der Rehdern, der Kampen, hat ſie ihm, glaub' ich, weggeſchnappt. Uebrigens, Lenken muß das ja wiſſen, wenn Sie's intereſſiert.“ Den anderen intereſſierte das mächtig. Er ſchlängelte ſich an Lenken heran. Die beiden älteren Herren ſtanden noch beiſammen. Sie beobachteten Vera. „Wie hat die Frau in letzter Zeit eingepackt! Kein Blut, kein Fleiſch mehr! Nichts als Nerven! Und auch mit denen ſcheint ſie am Ende zu ſein!“ „Jeut ja auch zu unheimlich! Rhedern hat ja wohl etliche Tauſende Vermögen; die Lappen werden aber auch mal alle.“ Sie ſahen zu Vera hinüber, die, wohin ſie auch kam, der Mittelpunkt eines dichtgedrängten Kreiſes war. Selbſt Frau von Griwalſki und ihre liebliche Tochter verblaßten neben ihr. Zurpforten ſtand im Nebenzimmer im Geſpräch mit einigen älteren Herren. Toska wartete, blaß und traurig, noch auf ein gutes Wort— aber er hatte ſich ihr danft und nachdrücklich entzogen. Sie hielt ſich nun neben Vera, auf die ein paar Herren eifrig einſprachen, auf. „Da haben Sie's“, beobachteten die beiden Herren weiter.„Da drängt ſich der Kerl mit dem ſchwarzen Spitz⸗ bart und jener„Gentleman“ ſchon an ſie heran. Nun noch 'in Augenblickchen, in Anſtandsmomentchen— und 8 Tempeln nebenan geht los. Nee, wiſſen Sie, Schwere⸗ brett noch'nmal, ich drückte mich am liebſten. Kann die zwei Ehrenmänner nicht verknuſen! Die Griwalſki ſollte was Beſſeres tun, als ſich ſolche riskante Geſellſchaft auf den Hals laden.“ „Laden tut ſie ſie auch nicht. Die kommen von ſelbſt.“ „Eigentlich'in Signal für uns, wegzubleiben.“ „Na, na! Stammgäſte werden die nicht— Wandel- typen!“ „Deubel auch! Sie ziehen wahrhaftig mit der Rehdern ab. Und ſo'n paar Schafe gleich hinter dem Leithammel her— Skandal! Nee, nee, mein Lieber, mir iſt der Abend verdorben. Trinken Sie man ihren Sekt alleine! Ich drücke mich.“ Lenken hatte den Bekannten abgeſchüttelt und war zu Klaus Zurpforten in das Nebenzimmer gegangen. Etwas verlegen, ohne gleich das rechte Wort zu finden, trat er neben ihn in die Fenſterniſche. Zurpforten hatte ſich eben erſt dorthin geflüchtet. Ein Glas Sekt ſtand neben ihm. Gedankenvoll ſah er auf die lachenden, ſchwatzenden Gruppen. „Klaus, ich hatte ja keine Ahnung, ſonſt hätte ich, weiß Gott!, nicht die Rehdern hergebracht.“ „Warum nicht? Meinetwegen! Deshalb genier' dich nicht! Wenn man'ne Haut hat wie'n Windei, gehört man nicht in das hinein, was die Welt die menſchliche Geſellſchaft nennt. Glaub' mir, ich hab' ein gehöriges Fell.“ „Du gibſt dir wenigſtens den Anſchein.“ „Nee, Tatſache, Freund! Das Schickſal iſt ein ganz energiſcher Gerbermeiſter. Was werde ich die Vera Reh— dern nicht vertragen können? Iſt mir ja intereſſant, die kleine Frau! Paſſ' mal auf, die iſt gerade heute in den richtigen Händen.“ „Klaus, du weißt, ich bin nicht der Mann, der einen— na, alſo—, einen Kranken mit der Naſe auf ſeine Wunde ſtößt. Aber ich bitt' dich: geh fort! Ich kann ja leider nicht mit, muß bei der Rehdern bleiben, damit ſie nicht zu arge Dummheiten macht— du aber geh!“ „Denke nicht daran!“ „Doch! Doch!“ drängte Lenken.„Wozu dich quälen? Wie ſiehſt du aus! Schauderhaft elend.“ „Dem kann man abhelfen.“. Er nahm einem ſervierenden Diener abermals ein Glas Sekt ab und trank es in einem Zuge leer. Raſcher begann danach ſein Blut zu kreiſen. Wie ein Rauſch ſtieg ein heißer Wille zum Leben mit heißen, un— gebändigten Trieben in ihm auf. „Der Vera aus dem Wege gehen? Weshalb denn? Wegen Kampen? Nee, is nicht, Freund.“ Seine Augen flackerten. Er ergriff Lenkens Glas, das noch gefüllt auf einem Tiſchchen ſtand, hielt es ihm ent— gegen und ſagte mit ſeinen verzerrten, blutleeren Lippen: „Vivat sequens!“ Er ſtellte den Kelch nieder. Leiſe klirrend, mit einem ſingend verklingenden Ton brach der nadeldünne Fuß. Zurpforten blieb eine Minute lang vornüber gebeugt, die Hand auf die Tiſchplatte geſtemmt, ſtehen. Tiefe, keu— chende Atemzüge kamen aus ſeiner Bruſt. Er ſtarrte auf die Scherben; es war, als horche er dem feinen, zerſprin— genden Ton und ſeinen eigenen Worten nach. „Vivat sequens!“— Und das Glas zerbrach? Lenken blieb ſtumm neben ihm. Er wagte kein Wort zu ſagen. Er ſah nur im treueſten Mitgefühl auf den Mann, von dem er wußte: er war innerlich wund und zerriſſen, zum Sterben müde. Ein leiſes Fröſteln lief ihm über den Rücken, wie er das dunkle Geſicht ſo geiſterhaft im blaßbläulichen Licht dieſer Blumenniſche ſah. Aber gerade, da er die Hand nach Klaus' Arm aus— ſtreckte, gewillt, ihn noch einmal zum Fortgehen zu be— wegen, wandte dieſer ſich um. Vollkommen hatte er ſich wieder in der Gewalt. Nur in den Augen war das fieberhafte Flackern geblieben. Seine ſtählerne Willenskraft zwang die zerquälten Nerven zur Ruhe noch in dem Moment, da man gefürchtet hatte, ſie müßten zerreißen. Und dieſe auserleſene Natur, die ſollte ſich zerreiben, zerbrechen an ſolch einer Weibergeſchichte? Lenken fluchte innerlich. Er war voll heißen Zorns auf das ganze weibliche Geſchlecht. Zurpforten trat, ſeine ſehnige Geſtalt aufgereckt, in das Zimmer zurück. „Na, alſo, wollen uns mal nach der ſchönen Frau um— ſchauen.“ Er ging Lenken voran in das letzte Zimmer der langen Reihe glänzender Räume. Es war ein mäßig-großes, in perſiſchem Stil eingerichtetes Gemach. Vera Rehdern war nicht wiederzuerkennen. Ihr ſonſt zartblaſſes Geſicht bedeckte eine häßliche, fleckige Röte. Die Augen hatten einen faſt irren Blick. Die Adern am Halſe waren angeſchwollen; man ſah förmlich das Blut darin kreiſen. Vor ihr lag Papiergeld. Sie hatte offenbar gewonnen. Ein abſtoßender Ausdruck entſtellte ihre Züge; halb wahn— ſinnige Aufregung, halb Gier. Sie blieb nicht vornehm beim Spiel. Sie offenbarte zu viel. Sie gab die Wahrheit preis, daß für ſie viel, alles von dem Glück oder Unglück des heutigen Abends abhing. Jetzt hatte ſie verloren. Mit zitternden Händen ſchob ſie das Geld über den Tiſch. Die Oberlippe ſchob ſich von den Zähnen zurück, die Augen glühten; unſicher taſtete ſie nach dem Tuch, um ſich die feinen Schweißperlen von der Stirn zu tupfen.(Fortſetzung folat.) Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale) 8 a 6 8 unen ee 240 a— Leppdecken aus unserer eigenen Steppdecken-Fabrik Steppdecken% 8.5 doppelseitigem Safin K 9.50 Steppdecken den 10. 5 Satinrücken 24.- 17.50 14.50 12.50 Daunendecken in zahllosen Farbe Musterungen, Ober Cunstseide mit zweiseitiger Einschüſte. Füllung géranſiert reine Daunen. (Einfülſen auf Wunsch im Beisein des Kunden) 48 f EN 69.50 39.Ü 33. 32.00 n àllen Preislagen grögte Farben- und ſchiedene Erleichterungen für den Reiſever— kehr getroffen. Zur Hin- und Rückfahrt wer⸗ den an allen Tagen vom 28. März bis ein— ſchließlich 4. April Feſttagsrückfahr— karten in allen Verbindungen ausgege— ben, für die Fahrkarten des gewöhnlichen Verkehrs ausgegeben werden können. Die Feſttagsrückfahrkarten können beliebig, auch für eintägige Reiſen, an jedem Tage in der Zeit vom 28. März bis 4. April benutzt wer— den. Die Rückreiſe muß am 4. April 24 Uhr 1 beendet ſein. Die Arbeiterrückfahrkarten dürfen während der Geltungsdauer der Feſttagsrückfahrkarten an allen Tagen be— nutzt werden, ohne daß es der ſonſt vorge— ſchriebenen Beſcheinigung bedarf. Anläßlich n U. der Konfirmation am 25. März und der seite Erſtkommunion am 8. April wird die Gel— tungsdauer der Sonntagsrückfahrkarten wie folgt feſtgeſetzt: Von Samstag, 24. März, 2 0 Uhr bis Montag, 26. März, 12 Uhr(ſpä⸗ teſter Antritt der Rückfahrt), von Samstag, 7 April, D Uhr bis Montag, 26. März 12 Dessin-Auswahl— Extra-Anfertiqungen Uhr(ſpäteſter Antritt der Rückfahrt). Auch werden zur Erleichterung der bei dieſen An— Werden schnellstens vorgenommen läſſen üblichen Ausflüge die Bahnhöfe, an 11 deren Orten Kommunion oder Konfirma— Aufarbeiten von Stepp- und Daunen- tion ſtattfindet, am Montag, den 26. März und 9. April nach Bahnhöfen im Umkreis decken billig und fachge mäß Des große Spezialhaus für Betten und Aussteuern Mannheim. M 1. 2 H 1.4 K 1. 13 H. . von 75 Kilometer untagsrückfahrkarten mit eintägiger Gültigkeitsdauer ausgeben. Die üblichen Fahrpreisermäßigungen für Schul- oſoſlſchafta- und on dyflogefghr— Schul⸗, Geſellſchafts- und Jugendpflegefahr— ten werden auch zu Oſtern zu allen Zügen ohne Einſchränkung BAL UN 25 Klei D föllic! Sacco-Anzug „Ollendete Paßform, erst- Klassige Qudlitét 5. bb. 54 Ab.. 2. Der Sport-Anzug 2 U. Steilig. Neueste Fetben und Nuster 5 X ᷓZ2M2 i' ners U- ö 50 4d. J. 2 Der Gabardine-Sſipon deine Wolle imprägniert b. 90. 40. 42. Jb. 20. Herren- Hemden und Krawatten in größter Auswahl NHE IM Süddeutſchlands Fußball⸗Entſcheidungen.— Wer wird Handballtnetſter?— Saiſonbegenn Mit dem Winterſport iſt es jetzt endgültig aus. Dafür beginnen die Leichtathleten mit den allerorten auszi läufen auf breiteſter uf ſon, wenn auch verſchiedene Hallenſbor— noch an den Winter erinnern. Mit Galopf nen öffnet die Strausberger Bahn ihre Pfor— ten. Die Fußballer ſtehen— wenigſtens für 97 Du die Entſcheidungen zu erwarten. Gerade mit Rückſicht hierauf iſt das Programm im ſehr intereſſant. Die ſüddeutſchen Gaue werden am Sonmtag abend ihren Meiſter kennen; fol— Sportworſchg Wager 1. Fc Nür; Sp.⸗Vgg. 1 FC Bayreuth Ob der Gau tag zwiſchen Uni bei den Leichtathleten. jahrswalo— nicht doch die zur Stunde noch 1 8 5 8. Auch im Gros der Vereine, am Ende der Ver— 0 Sſpielzeit; überall in den Gauen ſind ſteht man in beiden Gru Fußball. f ſtadt aufe — E 1860 München— Jahn Regeusbur — Bayern München garter Kickers geplant geweſene Entſcheidungs— ſpiel wird austragen laſſen können, oder ob beſſeren Torperhältniſſes Meiſter werden, ſteht * AN gibt es zahlreic Süddeutſchland vor den letzten Entſcheidungen. Im Gau Südweſt treffen die ASV Nürnbd 04 Würzburg Schwaben Augsburg g— FC 05 Schweinfurt Württemberg das für Sonn- ßiſchen Miniſteriums des on Böckingen und den Stutt— Böckinger auf Grund ihees ) nicht feſt.— Im Ausland he Länderſpiele. 1 Perſon galt. iel in Darm— haben die Hinrichtung Berlin, 23. März. Prag, Haag, Genf, ien, Budapeſt und Wie der amtliche Preußzſche Preſſedienſt c Munchen 5000 Reichsmark Belohnung ausgeſetzt.. Kouno. Auf Anordnung des Gouverneurs Berlin, 23. März. Zur Ermittlung des Täters, der in der Kreuzung Unter den Linden Neue Wil— helmſtraße in Berlin in der Nähe des preu— Bi N Innern einen Sprengkörper warf, der am Bordſtein explo— dierte und durch den ein Paſſant und ein Droſchkenchauffeur leicht verletzt wurden, ſind 5000 Reichsmark Velohnung ausgeſetzt. Es beſteht der Verdacht, daß der Spreng— körper einer bisher unbekannten, in der Nä— he des Tatortes befindlichen oder vermuteten des Memelgebietes müſſen 29 deutſche Beamte vom Dienſt ſuspendiert werden, weil ſie politiſchen Organifationen angehört haben, ge— gen deren Mitglieder Strafverfahren anhän— ging gemacht worden ſind. Budapeſt. Im Auswärtigen Ausſchuß des Abgeordnetenhauſes legte Miniſterpräſident Gömbös den Verlauf der römiſchen Ver— handlungen ſowie die Bedeutung der in Rom gefaßten politiſchen und wirtſchaftlichen Be— ſchlüſſe dar und beleuchtete eingehend die ein— zelnen Punkte der Protokolle. London. Der in London eingetroffene ame⸗ rikaniſche Sonderbotſchafter Child erklärte, daß er zwer bis drei Wochen in London blei— ben werde, um dann eine Europareiſe anzu— treten, die ihn nach Berlin, Paris, Rom, Warſchau führen wens. Moskau werde er nicht beſuchen. dortigen Türner de 1 6* 4 Seſenmeiſter Poli zei SB Darmſtadt 813 ſchlagen können. Die[der durch Urkeil des Schwurgerichts in mitteilt, iſt donnerskag morgen in Arnsberg gende Spiele ſind angeſezt: Wormatia Worms— Borufſia Neunkirchen] Der 5 In Pirmaſens— Eintracht Frankfurt dem T Kickers Offenbach— Sportfr. Saarbrücken feine erſte S Frankfurt— SV Wiesbaden ben. l Phönix Ludwigshafen— A-O Worms Treffen SV Waldhof— Freiburger FC Sc Freiburg— VfR Mannheim 1. SSV Ulm— Feuerbach)böppingen Sportfreunde Stuttaart— Almer NV 94 Damen ſpielen in Frankfurt ihr zweites Spiel. Baden wird am Sonntag mit T Ketſch— 08 Mannheim und Polizei Stu unter Umſtänden eine Eniſchettreng geben; in anderen Gruppe fteht ver Welter in Th Wia bereits feſt. berbandsrunde abgeſchloſſen ha— berg-Weſt könnte es in den uclgaet— TS Eßlingen — W DN 4 5 5 d 4 2* Die Schroes ROMAN VON CARL HOLM 0 epfrrrnpffffrapefupfffffffreffffgfgfffffpfgfe h Copytighit by Martin Feuchtwanger, Halle a. 4. S. 4 1 Frau Doktor Martens ſtand auf dem Balkon des erſten Stockwerks und ſah die Straße hinauf. Jenſeits übergoß die Morgenſonne eines ſtrahlenden Junitages die alten ſpitzen Giebel mit warmem Licht. Hier, auf der Oſtſeite des Rödingsmarktes, die im Schatten lag, war es kühl in dem friſchen Windhauch, der vom Hafen heraufſtrich. Die krauſen Schläfenlöckchen der jungen Frau flatterten, und der loſe herabfließende Morgenrock bauſchte ſich um die ſchlanken Glieder der hohen Geſtalt. Mit der Rechten ſtrich ſie glättend über das kaſtanienbraune Haar, während ſie ſich über die niedrige Brüſtung vorbeugte. Noch immer nicht! Schon eine Viertelſtunde über die gewohnte Zeit! Sollte etwas paſſiert ſein? Unſinn— was ſollte ihm paſſieren! Wer ihn ſo oft auf dem Pferde— rücken geſehen hatte wie ſie, der wußte: Dem geſchieht nichts. Und doch! Wie lange war's her— ein paar Wochen— da hatte den tüchtigen Reiter Herrn Weber ſein ſcheuender Gaul über die Sperrkette beim Ferdi⸗ nandstor geworſen, daß der vorüberbrauſende Zug ihn faſt überfahren hätte. Sie deckte einen Augenblick die Hand über die Augen. Da— ein raſcher Tritt, ein leiſes Klingen von Stahl um die nächſte Ecke aus der Stein⸗ twiete. Ein weißes Tuch flatterte im Morgenwinde, ſchon ſtürmten eilige Tritte die Treppe herauf. Ein Kuß brannte ihr auf den Lippen, ein kräftiger Arm preßte ſich um ihren Leib. „Ich komme ſofort, Schatz! Nur die Stallkluft vom [Leibe— ſchenk' unterdes ein— um ha 11 Sie lächelte, ſtrich ſich über das Haar und ging ins Balkonzimmer zurück, wo der Kafſeetiſch gedeckt ſtand. 3 Stehend zerſchnitt ſie ein paar Brötchen, ſtrich Butter darauf und hob den Kaffeewärmer von der Porzellan— kanne. Dann drückte ſie auf den Knopf der elektriſchen Glocke und nahm ihren Platz am Tiſch ein. Gleich darauf trat ſchnell ihr Mann herein. Das Reitkoſtüm hatte er mit einem ſchwarzen Anzug vertauſcht. „Es war wieder famos, du! Ich wollte, du hätteſt uns ſehen können. Gerade wollte ich losreiten, da kam der dicke Beyermann und bat, einen Augenblick zu warten, er wolle mit, wenn's mir recht ſei. Warum nicht? So waktete ich. Es wurden freilich gut zehn Minuten.“ „Ich meine, Robby— Beyermann— iſt das nicht der, den ihr immer aufzieht mit ſeiner Paſſion fürs Reiten? Sagteſt du nicht, er könne einen Droſchkengaul nicht von einem Vollblut unterſcheiden?“ „Freilich! freilich!“ Er machte ſich über die Spiegeleier, die das Mädchen gerade hereingebracht.„Aber ein prächtiger Kerl! Wenn man ſo gemächlich hindammelt auf den Reitwegen, läßt es ſich gut mit ihm plaudern. Auf ſeinem Felde iſt er ſamos beſchlagen. Vom Kauf— mann kann man allerlei lernen, was wir Rechts— verdreher gut brauchen können. Und heate kam mir's gerade gelegen— wegen der knifflichen Sache Bandmann kontra J. C. Flegel. Die kommt heute dran.“ „Aha— ich verſtehe— zu Pferde zahlt man keine Sachverſtändigengebühren— wie?“ „Richtig, Schatz! Richtig geraten! Und ſo'n Mann geht ganz anders aus ſich heraus, wenn man ihn draußen allein hat, als vorm grünen Tiſch und den feierlichen Ge— ſichtern der Herren Richter— Hand hoch— ſo wahr mir Arnsberg vom 15. September 1933 wegen Mordes zum Tode verurteilte heinz aus Niederſchelden hingerichtet worden. Der preußiſche Miniſterpräſident hakt von dem Begnadigungsrecht keinen Gebrauch gemacht, weil Heinz mik ungewöhnlicher Heimtücke galt— Staltgarter Kickers und verbrecheriſcher Harknäckigkeit etwa] ſeiner 21 jährigen Tochter. Aus Briefen f 5 ben: 1 zwei Jahre lang ſeiner Ehefrau Arſenik bei⸗ gebracht und hierdurch allmählich ihren qualvollen Tod herbeigeführt hatte. Familie geht in den Tod, Hamburg, 23. März. In der Nacht zum Donnerstag hat ſich die Familie des Mau— rermeiſtens M. in ihrer Wohnung mit Leuchtgas vergiftet. die Familie beſtand aus dem Maurermeiſter, ſeiner Ehefrau und geht hervor, daß ſich der Maurermeiſter in geſchäftlichen Schwierigkeiten befand und die Verzweiflungstat im gegenſeitigen Einver— ſtändnis erfolgte. lb zehn hab' ich Termin und muß noch vorher—.“ Die klappende Tür verſchlang ſeine letzten Worte. Gott helfe und ſo weiter! Ha— ich habe den Dicken ordentlich ausgepumpt!“ „Und dabei iſt es ſo ſpät geworden?“ „Dabei? Nein— das erledigte ſich ſo nebenbei. Die Verſpätung kam anders. Du mußt nicht ſchelten, Schatz!“ „Biſt du das gewohnt?“ Er beugte ſich zu ihr und küßte ihre Hand. „Nein, Liebling— und du ſollſt die Beichte hören. Wir waren in den Redder bei der Rennbahn eingebogen, da kitzelte mich das Verlangen, den Dicken einmal über die Hinderniſſe zu führen. Ich meinte alſo ganz harm— los, wir wollten mal in die Bahn einbiegen.»Aber das iſt doch verboten! ſagte er. Mein lieber Beyermann, wenn man ſich um alle Verbote im ziviliſierten Staat kümmern wollte, da täte man am beſten, hinter dem Ofen ſitzen zu bleiben. Da iſt gerade der Baum offen— nu man rin! Höchſtens können ſie meinen, wir gehörten zum Union⸗Klub. Wir alſo hinein. Ich ſetzte den Rival in Galopp, der bald in Karriere überging— der Gaul is— ja oft genug in Rennen gelaufen. Mein Dicker immer hinterher. Ueber ein paar Hürden kamen wir glatt. Da hinten lag der iriſche Wall. Ich wollte abſtoppen— ja, Kuchen! Der Rival hatte die Zügel feſt und polkte los, was das Zeug halten wollte. In wenigen Sekunden war er am Wall, nahm ſich auf, war oben und hinüber— dann ging's in raſender Karrière weiter. Erſt in dem mooriger Buſchgelände konnte ich ihn abſtoppen. Ich hatte beim Wall etwas hinter mir plumpſen hören, aber keine Muße gehabt, mich umzuſehen. Uebrigens hatte ich immer Huf— ſchlag hinter mir gehört. Beyermanns Gaul— mit leerem Sattel! Ich nahm ihn mit zurück und fand den Beſitzer am iriſchen Wall, wo er ſich die Kleider abklopfte. Schaden hatte er nicht genommen. Bis er dann wieder oben ſaß, das dauerte eine Weile.“ (Fortſetzung folgt.) ....... Der Reichshaushalt 1934.35 Verabſchiedung durch das Reichskabinett. Berlin, 23. März. Das Reichskabinett beſchäftigte ſich in der Sitzung vom 22. März in mehr als vierſtün⸗ digen Verhandlungen in der Hauptſache mit dem Reichshaushalt für 193435. Das vom Keichsfinanzminiſter vorgelegte und eingehend begründete Reichshaus halts geſetz für das Rechnungsjahr 1934 wurde verabſchiedet. Der Reichshaushaltsplan iſt ausgeglichen und ſchließt in Einnahme und Ausgabe mit rund 6,4 Milliarden Reichs mark ab. Die beiden Seiten des Haushalls weiſen mithin gegenüber dem Haushalts- plan für das Rechnungsjahr 1933 eine Stei- gerung um rund 500 Millionen Reichsmark auf, die auf der Ausgabeſeite insbeſondere durch Ausgaben zur Abdeckung der Vorbe⸗ laſtung für die verſchiedenen Arbeitsbeſchaf⸗ fungsmaßnahmen bedingt iſt. „Ferner verabſchiedete das Reichskabinett ein Geſetz zur Aenderung von Vorſchriften auf dem Gebiete des Finanzweſens. Haupt⸗ ſächlicher Zweck iſt über verſchiedene Geſetze zerſtreute Vorſchriften zuſammenzufaſſen. Vauhandwerk und Arbeitsſchlacht Vortragsabend des Reichshandwerkführers. Berlin, 23. März. Reichshandwerksführer Schmidt hatte für Donnerstag die Reich⸗ und Staatsbehörden, die Dienſtſtellen der nationalſozialiſtiſchen Partei, die Bankwelt, die Bauwirtſchaft und die Preſſe zu einem Vortragsabend in den „Kaiſerhof“ eingeladen. In ſeiner Begrüßungsanſprache hob er hervor, daß das Handwerk mit ſeinen zahl— reichen Betrieben, die 3,5 Millionen Men— ſchen beſchäftigen könnten, dem Rufe des Führers und Volkskanzlers folge Dabei erwarte er die volle Unterſtützung der deut— ſchen Bankwelt. Eine blühende Bauwirt— ſchaft ſei der Ausdruck einer blühenden Volkswirtſchaft. Infolgedeſſen ſei deren Neu— belebung von entſcheidender Bedeutung für die Arbeitsſchlacht. Für die nicht im luftleeren Raum enk— ſtandenen, ſondern praktiſch geprüften Plä⸗ ne des Handwerk serbitte er von allen geld- gebenden Stellen denſelben Mut und dieſelbe Künheit für die Ankerſtützung wie das Hand- werk ſie aufgebracht habe. Darauf hielt der Mitarbeiter des Reichs— handwerksführers, Dr. Weber, einen Vor— trag über die Selbſthilfe des Handwerks zur Neuordnung der privaten Bauwirtſchaft. Der Reichsſtand des deutſchen Handwerks habe in Verbindung mit den berufsſtändi— ſchen Verſicherungsanſtalten und dem BDA durch die Gründung der„Treubau“ AG eine großzügige Selbſthilfe des Handwerks organiſiert. Einſtellung von Kämpfern. Berlin, 23. März. Im Einvernehmen mit dem Reichswehrminiſter hat ſich der Reichs— innenminiſter damit einverſtanden erklärt, daß zugunſten von bewährten Kämpfern für die nationale Erhebung die bei den Behör— den vorhandenen Angeſtelltenſtel— len auch weiterhin, und zwar bis Ende September 1934 nur zu 50 v. H. mit Ver⸗ ſorgungsanwärtern beſetzt werden. Die den Schwerkriegsbeſchädigten zu⸗ gebilligten Vorzugsrechte werden durch dieſe Maßnahme nicht beſchränkt. Auch die Vor⸗ behalte für Beamtenſtellen ändern ſich nicht! Arteil im Düſſeldorfer Giftprozeß. Leipzig, 23. März. Im Düſſeldorfer Gift— prozeß verurteilte das Reichsgericht wegen Vorbereitung zum Hochverrat den Galvani— ſeur Hillgraf zu drei Jahren Zuchthaus, den Schloſſer Weinzieher zu zwei Jahren Ge⸗ fängnis und den Sattler Saalwächter zu wei Jahren Gefängnis, wegen Beihilfe zur Borbetellilng des Hochverrats den Kraftfah— rer Hans Wienke zu einem Jahr drei Mona— ten Gefängnis. Die Angeklagten Ludwig und Schmidt werden freigeſprochen.— Die Angeklagten hatten ſich große Mengen Cyankali verſchafft, mit dem ſie politiſche Giftmorde ausführen wollten. Frühlingsarten im deuſchen Süden Glückhaftes Land der erſten Blüte. RD. Ein wahrhaft gnadenreicher Streifen deutſcher Erde iſt es, der— offen und auf⸗ geſchloſſen gegen die Ebene, beſchirint vom Gebirge— den Hängen des Odenwaloes, der unterbadiſchen Hügelketten und des Schwarzwaldes entlang läuft. Mit der B erg. ſtraß e beginnt die geſegnete Landſchaft. Wer ſich zur Märzenzeit, vom Norden kommend, auf den Weg nach dem Oberrhein macht, gewahrt überraſcht und beglückt zugleich an den zart und ſanft ergrünenden Hängen hin⸗ ter Darmſtadt die erſten blühenden Bäume. An den Ufern des Neckars, vor allem bei Heidelberg, findet dieſer Frühlingsgarten ſeine Fortſetzung. Den Bereich der Schlöſſer und Burgen umſchließt er. Die Hügelketten, und ä n S—— — — = — 2 — S——ůj— — —— — ——— der moderne Frühjehrsmanfel in neuen Ferben und solider Vererbeitung Unsere Haupftpreis lagen: 28. 35. 45. 35. Beachten Sie unsere Spezialfenster zierung hat die Einladung der wurde plötzlich durch dem es gelang, den total erſchöpften die Ebene zwiſchen Odenwald und Schwarz— wald ſchließen ſich an. Die Weſthänge des Schwarzwaldes ſelbſt mit den ihm vorgelager— ten Vorbergen, Baden-Baden, die Freiburger Bucht mit dem Kaiſerſtuhl und die Markgraf— ſchaft im Rheinknie bringen dieſen deutſchen Süden zu voller Entfaltung, und die Bodenſee— geſtade wollen nicht zurückſtehen und tun das Ihre, Gäſte feſtlich zu empfangen, die es nach dem erſten lenzfriſchen Blühen auf heimiſcher Erde gelüſtet. Zum„deutſchen Süden“ im engeren und im ſymbolhaften Sinne wird die Folge die— ſer„Perlenkette“ durch die Segnungen der klimatiſchen Vorzüge der Beeiten, in denen der Frühling am zeitigſten deutſche Gärten und Matten, Raine und Waldränder berührt und mit beſellgenden, zarten Blumen ſchmückt. Einen frühen Vorlenz mit allen ſeinen Reizen und Wundern erlebt man hier, einen Vorlenz, der ganz ſüdländiſch anmutet und der doch ſeine eigene Note hat... Auf den über tauſend Meter emporgetürm— ten Häuptern des Schwarzwaldes ſchimmert es noch weiß. In tauſend Wandlungen aber erſcheint die Welt zwiſchen den verharſchten Schneewächten droben und den heiß duftenden violetten Blütenruten des Seidelbaſtes oder den von Veilchen blau leuchtenden Haloen der Hügel, die ſich in die Rheinebene verlecen wie eine verſpielte, verhallende Muſik. Im Banne dieſes früh erblühenden Zauberreiches läuten die Oſterglocken verheißungsvoll den Frühling ein, der hier ſeine Auferſtehung ſeſt— lich begeht, um dann rüſtigen Schrittes in die Länder der Deutſchen hineinzuwandern. Die deutschen Monatsnamen Der Hartung(Januar) beherrſcht hart und rauh die Natur. Was ſchwach iſt, muß ſterben, was geſund iſt in der Wurzel, über— dauert die Strenge und kann ſich weiter fort— pflanzen.— Im Hornung(Februar) wirft unſer Edelwild das Gehörn(Geweih) ab.— Der Lenzing(März) verdrängt mit Ge⸗ walt den ſtrengen Winter; die erſten Vorboten des Frühlings melden ſich. Der Lenz iſt da. Der Oſtermond(April) kündet die Auf⸗ erſtehung der geſamten Natur zu neuem Le— ben, wie in der Kirche die Auferſtehung Chriſti zu Oſtern gefeiert wird.— Im Wonne⸗ (Weide)mond(Mai) wird das Vieh auf die Weide getrieben(Weide, althochdeutſch: Won— ne).— Der Brachmond(Juni) hat ſei⸗ nen Namen von dem unbebauten Teil der Felder, der Brache. Zur Zeit der Drei-Fel⸗ der⸗Wirtſchaft kannte man ein Sommerfeld, ein Winterfeld und ein Brachfeld. Das Vieh kam in dieſem Monat auf die Brache. gan die Heuernte.— [Bremen: 2 (Juli) erinnert deutlich Im Ernting(Auguſt) beginnt die Ernte.— Im Scheiding(Sep⸗ tember) ſcheidet der Sommer. Alt-Weiber⸗ Sommer zieht durch die Lüfte.— Der Gil b⸗ hart(Oktober) färbt das Land gelb.(gilb Der Heumond gleich gelb, hart gleich Bergwald).— Im Nebelung(November) ziehen ſtarke Nebel über die Fluren. Der Tag iſt kürzer gewor⸗ den: der Bauer beſchäftigt ſich mit den Arbei— ten im Hof, die Feldarbeit iſt beendet.— Der Julmond(Dezember) beſchließt das Jahr. Das Julfeſt, das alte heilige Feſt der Winterſonnenwende, wird geſeiert. Aus der Wen des Wiſſens Die höchſte Großſtadt Deutſchlands iſt München; das 520 Meter über der Meeres- oberfläche liegt; dann folgt Augsburg mit 490 und Ulm mit 478 Meter; am niedrig— ſten von allen deutſchen Großſtädten liegt Meter, dann Hamburg mit 6 und Stettin mit 7 Meter über dem Meeres— ſpiegel. Die ſchwerſte Körperarbeie unter allen Muſikern hat der Schlagzeugmann einer Jazzkapelle zu leiſten; nach eingehenden Meſ⸗ ſungen verbraucht er das dreifache Avaitum von Sauerſtoff, dos der Normalmenſeg in der Ruhelage benötigt. Neues aus aller Welt Todesurteil. Das Schwurgericht Os na— brück verurteilte den 26 Jahre alten Vogt⸗ ſchmidt wegen Mordes in Tateinheit mit ſchwerem Raub zum Tode und zur Aberken— nung der bürgerlichen Ehrenrechte auf Le— benszeit. Vogtſchmidt hatte am 9. Februar in Buer bei Melle den Brotkutſcher Brand— horſt erſchoſſen und ſeiner Barſchaft beraubt. Fingerferkiger„Kriminalbeamler“. In Düſſeldorf erſchien bei einem Rentner ein 30- bis 35-jühriger Mann, der ſich als Kriminalbeamter ausgab und vortäuſchte, er müſſe die Wohnung nach Waffen unter— ſuchen. Dabei nahm er auch eine Leibesviſi— tation vor. Der Unbekannte verließ dann die Wohnung mit den Worten:„Es iſt nichts zu finden“. Der Rentner ſtellte darauf feſt, daß ihm drei Fünfmarkſtücke, die er in der Ho⸗ ſentaſche hatte ſowie ſeine Geldbörſe fehlten. Großmutter und Enkelkind vom Laſtauko überfahren. Als ein Laſtauto durch Tarſch⸗ witz fuhr, lief aus einer Toreinfahrt ein zweijähriges Kind vor dem Wogen auf die Straße. Die hinzuſtürzende Großmutter wurde ebenſo wie ihr Enkelkind von den Rädern des Naſtautos erfaßt und auf dos telle getötet. Ven fahrer des Laſtautos rifft an dem Unglück keine Schuld. Familientragödie. In der Wohnung des Üdminiſtrators Keiſer in Run ow(Pom⸗ nern) fand man Keiſer, ſeine Ehefrau und. eine 20 Jahre alte Tochter erſchoſſen guf. Aus hinterlaſſenen Briefen geht hervor, daß ſteiſer aus Verzweiflung über Krankheit und ſchlechte Wirtſchaftslage beſchloſſen hatte, nit ſeiner Familie aus dem Leben zu ſchei⸗ den. Ausſtellung Brüſſel 1935. Die deutſche Re⸗ belgiſchen Regierung zur Teilnahme an der Brüſſe⸗ zer Ausſtellung 1935 angenommen, die nach Blättermeldungen recht bedeutend ſein dürfte da alle Zweige von Induſtrie und Handel dabei vertreten ſein werden. Vier Tote in einem italieniſchen Bergwerk. In einem Erzbergwerk in der Nähe von Florenz ereignete ſich ein ſchweres Un⸗ glück, dem vier Bergleute zum Opfer fielen. Der einzige Ausgang des Stollens, in wel⸗ chem die vier Arbeiter beſchäftigt waren. herabſtürzende Ge⸗ ſteins⸗ und Erdmaſſen verſperrt und die Entwäſſerungsanlage zerſtört. Da die Ret⸗ fungsmannſchaften erſt nach vier Stunden bis zu den Verunglückten dringen konin⸗ ken, waren dieſe in dem ſich ſtauenden Grundwaſſer bereits ertrunken. Im Boot aufs offene Meer getrieben. Im Hafen von Conſtanza riß ſich ein Ruder⸗ boot, in dem ein 12jähriger Knabe ſpielte, vom Ufer los und wurde auf das Meer hin— ausgetrieben. Der Unfall wurde erſt einen Tag ſpäter bemerkt, worauf ſofort ein Waſ⸗ ſerflugzeug auf die Suche geſchickt wurde. Kna- ben, der eine 24ſtündige Irrfahrt hinter ſich, hatte, zu finden und an Bord zu nehmen. Textilſchmugglerbande feſtgenommen. Die ungariſchen Grenzwachen bei Balaſſa⸗ gyarmat beobachteten in letzter Zeit einen beſonders lebhaften Schmuggelbetrieb an der tſchechiſch-ungariſchen Grenze. Nun gelang es ihnen, fünf Schmuggler ſamt ihrer Kon— terbande feſtzunehmen, als ſie mit einem vollbeladenen Laſtauto die Grenze zu üben ſchreiten ſuchten. die Schmuggler wollten flüchten und wurden von den Grenzwachen beſchoſſen. Einer erreichte trotz einer Schuß. verletzung tſchechiſches Gebiet. Die anderen fünf ergaben ſich und wurden in Gewahr⸗ ſam genommen. Beſchlagnahmt wurden Tez— tilwaren im Werte von 33 000 Pengö. Große Bergſtürze. Wie aus Lina(Pert gemeldet wird, wurden kürzlich durch Wol⸗ kenörüche rieſige Bergſtürze an den Steil⸗ hängen nördlich von Lima verarscht. Eln ſolcher Bergſturz, der eine Aus eneng von fünf Meilen Lönge und dreisiectel Malen Vreite hatte, betrug das Dorf Haco. Nörſen und Märkte Vom 22. März. (Ohne Gewähr.) Berliner Deviſenkurſe. 1 Pfund Sterling 12,75; 1 Dollar 2,30; 100 holl. Gulden 168,83; 100 franz. Fraucs 16,50; 100 Schweizer Franken 80,92; 100 Lire 21,49. Mannheimer Getreide⸗ Großmarkt. Weizen inl. 20,10 bis 20,20, Feſtpr. Bez. 9 19,50, Bez. 10 19,70, Bez. 11 20; Roggen 17,10 bis 17,20, Feſtpr. Bez. 8 16,50, Bez. 9 17; Sommer- und Pfälzer Gerſte 18 bis 18,50; Futtergerſte 16,50 bis 17; Hafer in. Weizenmehl Spezial Null m. Aust. 29,70 bis 30, Inl. 28,20 bis 28,50; Roggenmehl mordd. 22,25 bis 23,50, ſüdd. und pfälz. 23,25 bis 24,25; Weizenkleie feine m. S. 10,25, grobe 10,50 bis 10,75; Roggenkteie 10,25 bis 11; Weizenfuttermehl 11,25 bis 11,50; Roggenſuttermehl 11,50 bis 12; Wei⸗ zennachmehl 15 bis 15,25; 4b 16 bis 16,25; Erdnußkuchen 16,75 bis 17; Soyaſchrot 15,25; Rapskuchen 14.50; Palmtuchen 14,75 bis 15 Kokoskuchen 17; Seſamkuchen 17; Leinkuchen 17,25 bis 17,50, Biertreber m. S. 15,25 bis 15,50; Malzleine 13 bis 13,50; Trocken⸗ ſchnitzel 9,50 bis 9,75, Rohlmtsiaſſe 8,50; Stef— fenſchnitzel 11; Wieſenheu toſe 6 bis 6,40; Rotkleeheu 6,40 bis 6,60; Luzernekleeheu 7,80 bis 7,80; Roggen⸗ und Weizenſtroh gepr. 2,20 bis 2,40, geh. 4,40 bis 1,60; Hafer- und Gerſteſtroh gepr. 1,80 bis 2, geb. 1,20 bi⸗ 1,40 Rm. Mannheimer Kleinviehmarkt. Zufuhr: 32 Kälber, 14 Schafe, 5 Schweine, 390 Ferkel, 343 Läufer. Preiſe: Kälber 48 bis 53, 45 bis 48, 41 bis 44, 35 bis 40; Ferkel bis ſechs Wochen 12 bis 15, äber ſechs Wochen 19 bis 24; Läufer 24 bis 25 Rm.— Marktverlauf: Kälber lebhaft, Fer kel und Läufer mittel. Frankfurter Schlachtviehmarlt. Zufuhr: 50 Rinder, 1161 Kälber, 1854 Schafe, darunter 89 Hammel, 703 Schweine. Preiſe: Kälber 47 bis 48, 43 bis 46, 36 bis 42, 29 bis 35; Hammel 34 bis 386, 31 bis 33, 28 bis 30; Schafe 34 bis 35, 30 bis 33, 23 bis 29; Schweine 42 bis 45, 42 bis 44, 40 bis 44, 37 bis 43, 35 bis 41. — Marktverlauf: Kälber, Hammel und Schafe mittelmäßig, ausverkauft; Schweine ruhig, ge⸗ räumt. d 1918 Litauen erklärt Aus der Heimat Gedenktage 23. März. ſich als ſelbſtändigen Staat. 1924 Der Kolonialpolitiker Joachim Graf v. Pfeil in Friedersdorf geſtorben. Sonnenaufg. 5.58 Sonnenunterg. 18.17 Mondunterg. 2.56 Mondaufg. 9.37 Prot.: Eberhard. Kath.: Otto. Glaube nur, du haſt viel getan. Wenn dir Geduld gewöhneſt an. Goethe. Endlich freie Fahrt! „Gott ſei Dank, endlich freie Fahrt! Jetzt können wir mal richtig aufdrehen und ſehen, was das Maſchinchen leiſten kann!“ So oder ähnlich denken viele Kraftfahrer, wenn ſie das Straßengewirr einer Stadt glücklich hin— ter ſich haben. In hohem Bogen fliegen Vor— ſicht und Rückſicht, deren man ſich eine halbe Stunde lang im Stadtverkehr bedient hatte, in den ländlichen Straßengraben. Man ſetzt ſich bequemer, lehnt ſich mehr in die Polſter ſeines Sitzes zurück, hat nur noch eine Hand läſſig auf dem Steuerrad liegen. Und dabei kann man ruhig mit dem rechten Fuß den Gashebel immer tiefer herunterdrücken. „Hoppla!— Donnerwetter, das hätte leicht ſchief gehen können!“ Wer denkt aber auch daran, daß auf der freien glatten Landſtraße plötzlich ein Kind hinter einem Chauſſeebaum hervorſpringen wird!? Ja, ſorgloſer Kraftfahrer, man kann ſo etwas zwar nicht voraus ahnen, wohl aber vorausſehen. Wohl nur wenige Kraftfah— rer und andere Verkehrsteilnehmer werden be— reits erkannt haben, daß die Landſtraße ge— fährlicher iſt, als die Stadtſtraße. Nicht we⸗ gen der Menge der Unfallmöglichkeiten, die ja auf dem Lande zweifellos geringer iſt als in der Stadt, als vielmehr wegen der bedeuten— den Verſtärkung der Gefahren dadurch, daß die Verkehrsteilnehmer ſich weit ſorgloſer fortbewegen als in der verlehrsdichteren Staot, wo ſie in jeder Sekunde gewärtig ſein müſſen, plötzlich einem Hindernis, einer Gefahr zu begegnen. Alſo nicht die Verkehrs dichte iſt das gefahrerubözende Moment, ſondern die Verkehrs weite. Darum: Auf der Landſtraße dop⸗ pelt vor tis ſein! * Zugänderungen am Gründonnerstag und Karſamstag. Die Reichsbahndirektion Kacls⸗ ruhe teilt mit: Infolge geänderter Arbeits- zeit in den meiſten Betrieben am Gründon⸗ nerstag, 29. 3. und Karſamstag, 31. 3. d. J., fallen an dieſen Tagen auf den Strecken“ Wilferdingen— Mühlacker, Singen(Hohen twiel)— Engen, Donaueſchingen— St. G- orgen(Schw.) und Villingen(Schw.)— Bad Dürrheim einige hauptſächlich dem Arbeiter- verkehr dienende Züge aus. Dagegen ver⸗ kehrt ausnahmsweiſe Zug 1582 S Villingen— Bad Dürrheim am 31. März. Näheres aus Schalteranſchlag an den Bahnhöfen erſichtlich. e Lattich und Schlupfer, der Frühſalat der deutſchen Gärtner. Im März bringen die Gärtner ihre erſten Frühgemüſe auf den Markt. Nach den Radieschen, die ſchon bald im neuen Jahr erſchienen ſind, werden jetzt in ſteigen⸗ den Mengen Lattich und Schlupfer als erſter deutſcher Frühſalat angeboten. Das ſind die Vorboten des einheimiſchen Kopfſalates, deſ⸗ ſen Ernte erſt nach Oſtern einſetzen wird. Die deutſchen Gärtner fordern die Haus⸗ frauen auf, ihren friſchen, vitaminreichen, auf deutſchem Boden gewachſenen Lattich, deſſen Zartheit und Wohlgeſchmack nicht übertrof. ſen werden kann, zu kaufen. Der jetzt auf dem Markt angebotene Kopfſalat iſt Frei⸗ landſalat, der aus fernen Gegenden hierher⸗ geſchafft wird. Demgegenüber iſt der einher⸗ miſche Frühſalat von unübertroffener Friſche. Hausfrauen, kauft deutſche Gemüſe. Wetter vorherſage: Weiterhin unbeſtändiges Wetter. Die Brüder gaß Als Einbrecher enllarvpk. Kopenhagen, 23. März. Das famoſe Berliner Brüderpaar Saß iſt bekanntlich von der Kopenhagener Kriminal⸗ polizei verhaftet worden. Die Saß ga⸗ ben ſich zunächſt als politiſche Flüchtlinge(0) aus, jetzt iſt aber der bäniſchen Polizei ein wertvoller Fund geglückt: in dem von den Brüdern Saß bewohnten Zimmer einer Penſion entdeckten Kriminalbeamten hinter der Holztäfelung der Wand etwa 3000 dä⸗ niſche Kronen und 2000 franzöſiſche Francs, die in Batterien von Taſchenlampen verbor⸗ gen waren. Ferner wurde verſchiedenes Diebeswerkzeug, ein Wachsabdruck; eines Geldſchrankſchlüſſels und eine Reihe von Papieren mit Skizzen verſchiedener Ge⸗ ſchäftsanlagen, über Patrouillezeiten der Polizei uſw. gefunden. Rach dieſem Fund dürft. zaum, noch ein Zweifel daran beſtehen, daß; räder Saß ſich in Kopenhagen als be: sptde Ein⸗ brecher bekäkigt haben. Lokales Viernheim, 23. März. Mar. Jünglingsſodalität und D. J. K. Heute Freitag Abend vunkt 8 Uhr findet in der Sporthalle die diesjährige General- verſammlung der Sodalität ſtatt. Um pünktliches Erſcheinen wird gebeten, da anſchließend um 9 Uhr die ordentliche Hauptverſammlung der D. J. K. ſtattfindet. Zu dieſer Verſammlung ſind alle Mitglieder, Ehren- und Schutzmitglieder ein- geladen. * Handarbeitsausſtellung in der Schillerſchule. Wie im vorigen Jahre zeigen auch in dieſem Jahre die Mädchen der Schiller— ſchule die Handarbeiten, die ſie im Laufe des Jahres angefertigt haben. Wer ſich im vorigen Jahre von der Reichhaltigkeit der Ausſtellung überzeugen konnte, wird auch dieſes Jahr nicht verſäumen, ſich anzuſehen, was der Fleiß unſerer Schuljugend zuſtande brachte. Die Ausſtellung iſt geöffnet am Sonntag von 11 bis 18 Uhr. * Ein neues Dorf im Lorſcher Wald. Die vorgeſtern eröffnete Offenſive ge— gen die Arbeitsloſigkeit führte den Reichsſtatt- halter Sprenger u. a. an die einſam im Walde gelegene Eiſenbahnhalteſtelle Lorſcher Wald, wo nach Abholzung von 260 ha. Wald und Ent⸗ wäſſerung des nördlich gelegenen Wieſengeländes eine Neuſiedlung entſtehen ſoll. * Die O. E. G. teilt mit: Zur Konfir⸗ mation(Palmſonntag) werden Sonntags- rückfahrkarten ausgegeben. Zur Hinfahrt ab 24. März 00 Uhr bis 25. März 1934 zur Rückfahrt: ab 24. März 12 Uhr bis 26. März 1934 12 Uhr außerdem am Montag, den 26. März 1934 von 0— 24 Uhr(eintägige Gültigkeit). J. Uiernheimer Tonfilmschau Das gewaltigste deutsche Tonfilmwerk „Der Tunnel“ hur heute Freitag und Samstag im . Central-Film⸗Palast „Der Tunnel“ iſt ein Glanzſtück deutſcher Filmkunſt. Ein Ehrenmal deutſcher Technik, ein erhebendes Lied der Arbeit.„Der Tunnel“ iſt ein deutſcher Film, von dem die ganze Welt ſpricht. Er gehört zur Sonderklaſſe von inter- nationalem Rang u bedeutet eine Spitzenleiſtung. Es iſt ein Zukunfts⸗Problem wie F. P. 1, das heute ſchon verwirklicht iſt. Der Tunnel ſoll Amerika mit Europa verbinden; elektriſche Schnell⸗ züge von 400— 500 Stundenkilometer werden fahren, um täglich 3— 4000 Menſchen von Amerika mit Europa und umgekehrt zu befördern. Dieſes Tonfilmwerk iſt daher für alle Film- freunde ein großes Ereignis, ein Film, der jede — aber auch jede— Erwartung übertrifft. Der Tunnel, der einer der bedeutendſten Tonfilme iſt, die je gedreht wurden, iſt überall der aller- größte Erfolg im In⸗ und Auslande. Wenn ſchon die Ausländer für unſeren Film begeiſtert ſind, werden wir Deutſche es doppelt ſein. Der Film erhielt das Prädikat„künſtleriſch“. Ein Beſuch dieſes echt deutſchen Films iſt allen zu empfehlen. Achtung! Nur 2 Tage. Freitag und Samstag ab 8 Uhr, ab 9 Uhr der Hauptfilm. Ab Sonntag:„Die Herrin von Atlantis“. Herdewerg, 23. März.(Ehrlich währt am längſten.) Ein auswärtiger Metzger ließ auf der hieſigen Hauptpoſt ſeine Akten⸗ taſche, die einen Inhalt von 600 Mark hatte, liegen. Ein junger Menſch hatte dies beob⸗ achtet und fragte den Verlierer, der ſich be⸗ reits außerhalb der Poſtanſtalt befand, ob er nicht ſeine Taſche vermiſſe. Dieſer bejahte ſofort, doch erhielt er ſeine Taſche von dem Finder erſt wieder zurück, als er deren In⸗ halt nachweiſen konnte. Dieſes Vorgehen und die Ehrlichkeit des jungen Mannes gefielen dem Geſchäftsmann ſo gut, daß er den ehr⸗ lichen jungen Mann mitnahm und ihm einen Arbeitsplatz in ſeinem Gaſtwirtsbetrieb zu— wies. Pforzheim, 23. März.(Schlägerei zwiſchen Trunkenbolden.) Zu einer Schlägerei zwiſchen zwei Trunkenbolden kam es in einem hieſigen Schnellausſchank. Einer von ihnen war ein weishaariger Greis, der dem jüngeren Streitgenoſſen mehrere ſtarl blu— tende Schnittwunden im Geſicht beibrachte. Die Beiden hatten den ganzen Abend über ein Wortgefecht miteinander ausgetragen. Da— bei wurden zuletzt Stühle umgeworfen und Biergläſer zerſchlagen. Der Jüngere. der den Srreir vegonnen hatte, verſchwand, als ern SA⸗Mann erſchien, der den Skandal beendete und die Polizei rief. Bietigheim b. Raſtatt, 23. März.(Un⸗ getreuer Gemeinderechner.) Der frühere Gemeinderechner U. Hartmann, der ſchon einmal unter dem Verdacht der Un⸗ treue im Amt verhaftet und wieder entlaſſen worden war, iſt nunmehr erneut in Unter⸗ ſuchungshaft verbracht worden. Zwiſchenzeit⸗ lich wurde die Beſchlagnahme ſeines Vermö⸗ gens verfügt. I- nnmnachungen (Parteiamtliche Veröffentlichungen der NSDAP Ortsgr. Viernheim und der Unterformationen). NS D AP., Ortsgruppe Viernheim Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19. Geſchäftsſtunden⸗ Einteilung: N. S. B. O. und Deutſche Arbeitsfront: Jeden Montag, Mittwoch u. Freitag, abends 7—9 Uhr Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag, abends 7—9 Uhr Kaſſenverwaltung der Ortsgruppe: Jeden Donnerstag, abends 7—9 Uhr Rundfunk. Geſchäftsſtelle: Gaſthaus zum Freiſchütz Geſchäftszeiten: Dienstag u. Freitag von 18—20 Uhr 2. Schulungsabend der Ortsgruppe! Am kommenden Dienstag, den 27. März 34 abends/ 9 Uhr findet im Kaiſerhof der 2. Schulungsabend ſtatt. Verpflichtet zur Teilnahme ſind alle Parteigenoſſen, alle N. S. B. O.⸗»Angehörige, und ſämt— liche Mitglieder der Unterformationen, ſoweit ſie dienſtfrei ſind. Selbſtverſtändlich ſind alle Freunde unſerer Bewegung und die Mitglieder der D. A. F. herzlichſt eingeladen. Pünktliches Erſcheinen wird erwartet. Heil Hitler! gez. Franzke, Ogruf M- Volkswohlfahrt. Die Beiträge für Monat März 1934 werden am Samstag und Sonntag kaſſiert. Schmitt, Kaſſenverwalter Nach einer Bekanntmachung des Reichsſchatz⸗ meiſters bleibt die Mitgliederſperre der Partei bis auf weiteres beſtehen.— Für jeden Volks- genoſſen beſteht jedoch die Möglichkeit, ſich als Mitglied in die beſtehenden Untergliederungen „Der Opferring der NSDAP“ und„N. S.“ Volkswohlfahrt“ aufnehmen zu laſſen und die monatlichen Beiträge zur Unterſtützung der Bewegung und des deutſchen Volkes an dieſe Stellen zu leiſten. Anmeldungen können er— folgen: für den Opferring ſchriftlich an die Ortsgruppenleitung oder während der Geſchäfts⸗ ſtunden auf der Geſchäftsſtelle; für die NS- Volkswohlfahrt bei allen Amtswaltern. Aufnahme zum 3.5.-Motorſturm. Junge Leute im Alter von 18—25 Jahren, Mindeſtgröße 1.70 Mtr., die zum S. S.⸗Motor⸗ ſturm eintreten wollen, müſſen ſich bis ſpäteſtens Samstag, den 24. März beim Führer des S. S.⸗Trupps 3/ Viernheim I/IV/M XI mel⸗ den. Karl Beyer, S.S.⸗Scharführer. N-Kriegsopferverſorgung. Ich bitte ſämtliche hirnverletzten Kameraden der NS- KO., zum Beiſpiel: Kopf-, Geſicht⸗-, Kiefer, Stirn-, Halsſchlagaderverletzung, Augenbeſchä⸗ digung bezw. Augenverluſt ſich am Freitag, den 23. März abends von 7—8 Uhr in der Adolf Hitlerſtr. zu melden, da ich dies drin⸗ gend benötige. Heil Hitler! in komm. Vertretung: Seelinger m. Zungmädel. Am Freitag um ½7 Uhr treten alle Jungmädel am Staats- bahnhof an. Ich erwarte vollzähliges und pünktliches Erſcheinen. Heil Hitler! Grete Franzke Betr. Grotausgabe. Alle diejenigen, welche ſeither nicht beſonders bei der Brotausgabe berückſichtigt werden konnten, weil keine Kin- der unter 14 Jahren vorhanden waren, kön— nen am Samstag, den 24. 3. 34 vormittags 9—12 Uhr einen zweiten Brotgutſchein in der Mühle zum Heſſ. Haus abholen. Alle anderen, welche bei früheren Ausgaben einen zweiten Gutſchein erhalten haben, kön— nen nicht berückſichtigt werden. Es kommen alſo nur Hilfsbedürftige mit erwachſenen Kin- dern in Frage. NS Volkswohlfahrt Ortsgruppe Viernheim Zum Zweck der Rechtsberatung wird im Amtsgericht Lampertheim eine NS. Rechts betreuungsſtelle errichtet. Die Rechtsbetreuung wird ausgeübt durch die im Bund national- ſozialiſtiſcher deutſcher Juriſten vereinigten deutſchen Rechtsanwälte und ſteht koſtenlos allen unbemittelten deutſchen Volksgenoſſen zur Verfügung. Die Mittelloſigkeit der Ratſuchen⸗ den muß durch Vorlage einer amtlichen Be- ſcheinigung nachgewieſen werden.— Sprech⸗ ſtunden finden ſtatt: Dienstags u. Freitags „Der Teufel einſt die Stadt regierte..“ Einen ſeltſamen Scherz hat ſich der Zufall in Gunzenhauſen, einem kleinen niederbaye⸗ riſchen Städtchen im oberen Altmühltal, un⸗ weit von Weißenburg geleiſtet. An einem Hauſe in dieſem ſo friedlichen Orte kündet ein Vers von ſeltſamen Zuſtänden: „Der Teufel einſt die Stadt regierte, Der Herrgott in der Höll' logierte, Der Hunger aber— welch' ein Graus!— Schaute zum Brückentor hinaus.“ Wer in dieſem Vers einen tieferen Sinn vermutet, wird überraſcht ſein, wenn er ſei⸗ nen Urſprung erfährt. Denn der Vers wollte keine Schreckenszuſtände geißeln, ſondern nichts als eine ſchlichte Tatſache die ſich hier als ſeltſame Laune des Zufalls ergab, der Nachwelt überliefern. Gunzenhauſen hatte nämlich in der zweiten Hälfte des 17. Jahr- hunderts einen Bezirksamtmann Teufel, fer— ner einen Dekan Herrgott, deſſen Pfarrhof noch heute in einer Gaſſe ſteht, die ſeit alters⸗ her den Namen„die Höll“ führt, und einen Gaſtwirt am Brückentor namens Hunger. Vuntes Allerlei Pontius Pilatus als Baumeiſter. In Jeruſalem hat man jetzt durch die engliſchen Behörden eine Waſſerleitung inſtandſetzen laſ⸗ ſen, die noch unter der Leitung des bibliſchen Landpflegers Pontius Pilatus gebaut worden war. Die Waſſerleitung führt viele Kilometer weit von„Salomons Damm“ bei Bethlehem durch das Hochland von Judaea bis in den Tempel Jeruſalems. Vor faſt 2000 Jah⸗ ren ließ ſie Pilatus bauen, um der herrſchen⸗ den Dürre Abhilfe zu tun. Die modernen In⸗ genieure erklären jedoch heute, daß ſie auch jetzt nicht imſtande ſeien, eine beſſere Waſſer⸗ leitung zu ſchaffen, wie dieſe, die täglich 2000 Gallonen(etwa 9000 Liter) Waſſer heran⸗ ſchaffe. Ein Ratskeller ſoll ausgegraben werden. Die Stadt Stettin beabſichtigt, demnächſt das aus dem Jahre 1245 ſtammende alte Rathaus am Heumarkt, ſoweit noch möglich, wiederher⸗ zuſtellen. Die prachtvollen gotiſchen Decken⸗ gewölbe des ehemaligen Ratskellers ſind noch ſo gut erhalten, daß man hoffen kann, dieſen Raum in urſprünglicher Schönheit wiederer⸗ ſtehen zu laſſen. Die Säulen, auf denen die Gewölbe ruhen, müſſen allerdings buchſtäb— lich wieder ausgegraben werden, denn ſie ſtek⸗ ken 1,50 Meter tief im Erdreich, das man im Mittelalter des Grundwaſſers wegen in den Raum hineingeſchafft hat, um den Fußboden zu erhöhen. Der ſchwarze Schwan auf der Themſe. Auf der Themſe in London hat ſich jetzt, man weiß nicht woher, ein ſchwarzer Schwan ein⸗ gefunden. Die Zeitungen behandelten das Er⸗ eignis ganz ausführlich, denn es geht die Sage daß, wenn ein ſchwarzer Schwan auf der Themſe auftaucht, die ſchlechten Zeiten aufhören und gute folgen, wenigſtens für alle die, die mit dem Waſſer zu tun haben. Der letzte ſchwarze Schwan zeigte ſich vor 25 Jahren. Luſtige Ecke „Sag mal, Erna, was iſt aus dem jungen Mann geworden, der im vorigen Jahr immer mit ſo viel Blumen zu dir kam?“ „Ach, der? Der hat ſich mit dem Fräulein aus dem Blumenladen verheiratet.“ (Söndagniſſe.) „Sie ſollen ja mit der Tochter Ihres Chefs ein Techtelmechtel haben?“ „Vorläufig iſt es nur ein Möchtel meiner— ſeits.“(Götz.) Die Lehrerin bemühte ſich, der Klaſſe die Bedeutung des Satzes„Geben iſt ſeliger denn Nehmen“ klar zu machen. „Dieſen Wahlſpruch hat mein Vater auch immer in ſeinem Beruf gehabt!“ ſagte der kleine Berthold. „So“, meinte die Lehrerin,„da muß ja dein Vater ein ſehr edler Menſch ſein! Was iſt er denn von Beruf?“ „Boxer!“ 2 „Wie alt ſind Sie, Fräulein Gitta?“ „Neunzehn Jahre.“ „Aber, Fräulein Gitta, das ſagten Sie doch ſchon vor zwei Jahren, als ich Sie ken— nen lernte!“ „Ja, ich gehöre eben nicht zu den Mädchen, die heute ſo und morgen ſo reden!“ (Memmets Journal). Wiſſen Sie das? In Europa werden rund 8 Millionen Pfund Schnecken jedes Jahr gegeſſen; auf dem Pa⸗ riſer Zentralmarkt kommen in jedem Winter 80 Millionen Schnecken zum Verkauf; die mei⸗ ſten Schnecken werden an der franzöſiſch⸗ſchwei⸗ zeriſchen Grenze in den Jura-Alpen geſammelt, die feinſten Schnecken aber kommen aus Bur⸗ von 5—6 Uhr nachmittags im Amtsge⸗/ gundz; ſie ſind faſt weiß. richtsgebäude in Lampertheim, Zimmer 15. Amtlicher Teil Bekanntmachung Betr.: Aufreißen von Brennholz für die gemein- heitlichen Gebäude. Das Aufreißen des Brennholzes für die ge⸗ meinheitlichen Gebände ſiſt zu vergeben. Ange- botsformulare ſind auf unſerem Büro, Zimmer 21, erhältlich, woſelbſt dieſelben auch bis zum 28. ds. Mts. einzureichen ſind. Betr.: Steuerſprechtag des Finanzamts Heppen⸗ heim. Der nächſte Sprechtag des Finanzamts wird am Donnerstag, den 5. April 1934 auf dem hieſigen Rathaus ſtattfinden. Diejenigen Steuerpflichtigen, die an dieſem Tage vorſprechen wollen, müſſen ſich bis ſpäteſtens Dienstag, den 3. April 1934, mittags 12 Uhr, bei uns, Zimmer Nr. 21, melden und genau an- geben, in welcher Sache die Beſprechung mit dem Finanzamt gewünſcht wird. Später Anmeldende können auf Erledigung ihrer Steuerangelegenheit an dem betr. Sprech- tag nicht rechnen. Betr.: Reichszuſchüſſe für Gas, Waſſer⸗, Heizungs“ und Beleuchtungsanlagen ſowie für die da- zu gehörigen Apparate. Wir machen darauf aufmerkſam, daß die Friſt zur Antragſtellung auf Gewährung von Reichs⸗ zuſchüſſen für die im Betreff angeführten Anla- gen und für die dazu gehörigen Apparate, wie Gasherde, Heizwaſſerautomaten, Heizwaſſerſpen⸗ der, Badeanlagen, ſowie Heizkörper am 31. März 1934 abläuft. Die Anträge müſſen jedoch ſo rechtzeitig geſtellt werden, daß dieſelben von uns ieee MH ee Aenne Auna Deulſches Volk, glaube nicht, daß das Problem der Arbeitsbe⸗ ſchaffung in den Sternen gelöſt wird! Du ſelbſt mußt mithelfen, es zu löſen. Du mußt aus Einſicht und Vertraueu alles tun, was Arbeit ſchaffen kann. Jeder einzelne hat die Pflicht, von ſich aus nicht zu zögern und nicht zu warten mit ſeinen Anſchaffungen, mit dem was er machen ſoll und einmal machen muß. Jeder hat die Pflicht, von ſich aus hier vertrauend auf die Zukunft ſeinen Teil ſofort beizutragen. Jeder Unternehmer, jeder Hausbeſitzer, jeder Geſchäfts- man, jeder Einzelne, er hat die Pllicht, in ſeinem Vermögen mitzuhelfen, Arbeit zu ſchaffen, und vor allem, jeder hat die Pflicht, ſich der Deutſchen Arbeit zu erinnern. Adolf Hitler. ..... uad Bekanntmachung Gefunden wurde ein Kinderſchirm. Viernheim, den 23. März 1934 Heſſiſches Polizeiamt J. A. Kühne Vereins⸗Anzeiger .. den modernen loten Oster Anzug Odder Ubergangs- Mantel Wir brin Modelſe 19 5 neuesten in geschmack voſſer ung und sind dabef 2 sehr Preiswert 15 muster 8 Vbesichuigen Sie f — 1 geprüft und bis zum 31. ds. Mts. beim Hoch⸗..„ S 1, 6 B 9805 bauamt in Bensheim vorgelegt werden können.] Kath. Arbeiterverein. Heute Freitag, den 8 Breitestrage Wer alſo Intereſſe an Gewährung der Reichs- 23. März abends 8 Uhr findet bei den Engl. f 1 zuſchüſſe hat, muß den Antrag umgehend ſtellen, damit die Friſt nicht verſäumt wird. Ganz beſonders machen wir die Inſtallateure auf dieſe letzte Gelegenheit aufmerkſam und em- pfehlen, dieſe Tage für eine ausgiebige Werbe⸗ aktion noch zu benützen. Viernheim, den 21. März 1934. Heſſ. Bürgermeiſterei J. V: Schweigert. Betreffend: Den freiwilligen Arbeitsdienſt Wer in den freiwilligen Arbeitsdienſt ein- treten will, hat ſich perſönlich auf dem Melde— amt in Darmſtadt, Moosbergſtr. 2(Gartenhaus) an den Wochentagen, vormittags 9— 12 Uhr (Samstags von 9— 10 Uhr) zur ärztlichen Un- terſuchung zu melden. Bei der Anmeldung iſt ein von der Bür- germeiſterei des Wohnorts auszuſtellendes Füh⸗ rungszeugnis vorzulegen. Die Bürgermeiſtereien des Kreiſes werden beauftragt, dies örtlich bekannt zu machen. Den Bewerbern iſt ein Führungszeugnis auszuſtellen, auf dem der Bewerber ſeinen Namen eigenhän- dig aufſchreiben muß. Die eigenhändige Namens- unterſchrift des Bewerbers iſt von der Bürger⸗ meiſterei zu beglaubigen. Heppenheim, den 17. März 1934 Kreiswohlfahrtamt Jugendamt J. V. Stieh Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Viernheim, den 21. März 1934 Bürgermeiſterei Viernheim gez. Bechtel Betreffend: Durchführung der Arbeitsſchlacht hier: Arbeitsbeſchaffung für Mau- rer und Zimmerer. Nach vorliegender Information werden meh— rere hundert Maurer und Zimmerleute für Hoch- bauten für eine Großfirma bei Hannover benö— tigt. Für gute billige Unterkunft und Verpfleg⸗ ung wird geſorgt. Der Stundenlohn für Fach⸗ arbeiter betrage etwa 90 Pfg. Die Fahrt wird vergütet. Erwerbsloſe, die gewillt ſind, die Arbeit dort aufzunehmen, wollen ſich am kommenden Samstag, den 24. März 1934 vorm. zwiſchen 8—9 auf der Arbeitsamtsnebenſtelle hier mel⸗ den. Spätere Anmeldungen können nicht mehr berückſichtigt werden. Viernheim, den 23. März 1934 Bürgermeiſterei Viernheim Bechtel Fräulein ein Lichtbilder⸗Vortrag ſtatt, wozu ſämtl. Mitglieder eingeladen werden. Es findet auch die übliche Sprechſtunde von 5—7 Uhr in der Harmonie ſtatt. Der Vorſtand Kaninchen- u. Geflügelzuchtverein 1916. Sams⸗ tag abend 8½ Uhr im Gaſthaus„zum Kai- ſerhof“ Mitgliederverſammlung. Erſcheinen iſt Pflicht. Sonntag nachm. 3 Uhr im„Kaiſer- hof“ Verſammlung der Frauengruppe. Der Vorſtand. Turnverein von 1893 Vieruheim e. V. Handball Sonntag, den 25. März 1934 Freundſchafts- ſpiele in Birkenau: Turnverein Viernheim 1. — Turnverein Birkenau 1. Viernheim 2.— Birkenau 2. Viernheim Jugd.— Birkenau Jugend. Heute Freitag abend 8 Uhr Spieler- verſammlung und Bekanntgabe der Abfahrt. Reſtloſes Erſcheinen erwartet Die Leitung. ſflar. dungnngssodaltät Uiernneim. 775 Am Freitag, den 23. März 1934 N abends 8 Uhr findet in der Sport⸗ halleunſe re diesjährige Haneral⸗Ver sammlung ſtatt. Unſere Mitglieder und Ehren⸗ mitglieder ſind hierzu eingeladen. Der Vorſtand. Anſchließ. um 9 Uhr Generalverſammlung der DJK. Das deutsche Fachgeschäft für Herren-Kleidung Mannheim, S. 1, 6(Breite Str.) Unkündbare Glück in der Blumenpflege hat man nur bei einer richtigen Düngung. Am besten geben Ehestandsdarlehen Sie allen Ihren Pflanzen jede Woche einmal I Messerspitze gewährt durch Darlehensvertrag Acinot im Giepibasser von RM. 200.— bis 5000.— für 112 Jahren Von dem wunderbaren Erfolg ist jedermann überrascht. Mairol empfiehlt als den besten Pflanzendünger: 0 Württ. rSüittasste in Slullgert Drogerie P. Moskopp, Drogerie E. Richter. Dose 50 Pfg. Streng reell, kl. monatliche Raten Auskunft und Bedingungen erteilt gegen üctvorto die Beairlebirekttonffffffgdagaaggaaggagggagggangaggaggaggangagaggx Mannheim, Windmühlstr. 26 Zwei ſtarke Se Wegzugshaler 12 Tabakstangen] faſt neu Pplifen Sie vor dem Kauf einer Nähmaſchine die enen br kfüahtFrausns fahmsseune ca 6 Zentner Ein weißer Hohlraben Huchennerd und Futter-(rechts) Kartoffel. IAnderwagen zu verkaufen Wassepst. 29 1 Steilelter 3,70 m lang Erfolg Iſunpe kanne erzielen Sie peu Sie iſt ein hervorragendes deutſches Er⸗ zeugnis. Größte Nähſchnelligkeit und Haltbar⸗ keit ſind ihre Vorzüge. Pömix war die erſt⸗ Rundſchiffmaſchine in Europa und iſt die führende geblieben. Deshalb kaufen Sie die deutſche Phönix, I Gg. Wunder 6. Mechanikermeiſter Lorſcherſtraße 44——— Telefon 71 Zugelaſſen für Lieferungen aus Ehestands darlehen... diefer Ztg. ſraße eh f fffgagagaaagggagaaagaagagaggaggaagggaagggaannnan Nur 40 Pfg. koſtet nach der neuen Anzeigen⸗Regelung eine Kleinanzeige in unſerer Zeitung. Wer alſo etwas zu verkaufen hat, kann ſchon für dieſes Geld inſerieren. Der Erfolg einer derartigen Kleinanzeige iſt ebenſo ſicher! Wer dieſes pro- biert, wird unſere Angaben beſtätigt finden. Eine Kleinanzeige Eile denweine zu verkaufen Näh. in d. Exp. die 40 Pfg. koſtet! . Blätter des Aufklärungsamtes für Bevölkerungspolitik und Naſſenpflege Die große, neue Zeitſchriſt für Volks und Raſſenpflege, mit 40 neuartigen Bildern, Bezugspreis vierteljährlich 75 Pf. Jeder, der helſen will, muß„Neues Volk“ leſen. Verlag der Deutſchen Arzteſchaft Berlin W 38, Poſtſcheckkonto Berlin 40788 Aehtung! Das gewaltigste Filmereignis deutsch. Filmkunst Ein deutscher Spitzen film, von dem die ganze Welt spricht Achtung! Filmfreunde! Hur Freitag u. Samstag jim Central „ Der Iunnel Ein Tonkilm ganz gross. Formats, der jeden Rahmen sprengt Diesen Film sleht man nieht, alesen Film erlebt man Veberall der allergrösste Erfolg. Kommen, sehen, staunen eee e e 2e eee,