.. 4 Sdernbeimer Lage at.—. rnb Nachrichten) Viernheimer Zeitung(Viernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. N Anzei ide. Die 12geſ 1111 Hast; ö 0 Inn 1 tas 5 5. 5 i zeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter- eile 2 Pfennig, Rekl 9 P Stänte chalbmonallih die Henpatbignler, ell jährt ben Falrbſan ind den r bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annuhmeſchluß fur Inſerate 1b Moshe dor 1„ b. n 5 2 f 1. 7.% YMuytire J c N 5„ a 5 Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchafteſtelle u. bei den Boten 2 75 0 mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer f f a Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen⸗-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Verkünd⸗ und Anzeigeblatt für Viernheim ſeit dem Jahr 1883 Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt u. M., Verantwortlich für den Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim. D. A. II. 34 1250. Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg. Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Plagvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim Nummer 71 51. Jahrgang on gegge es, Soſwſetrußland und Frankreich Am Tage des Frühlingsanfanges hat der Führer einen neten Abſchnilt des gigan. Itharje Ausfälle der Sowietpreſſe gegen Paris—„Die Annäherung der Sowjets an tiſchen Kam f fes gegen di ie be 5 8. den Völkerbu 9 ei litiſch M— 3 60 lofigkeit feierlich eröffnet. Eiſerne Ent— II II 50 JU 1 25 andver gegen apan ſchloſſenheit klang aus des Kanzlers Worten,* 1 65 7 3— 2 Malchean bahn Maine Band gen an Moskau, 24. Marz. oitaten, beiſauig berichtet. Im Ganzen hä; vor einließen, würden ſie gefährliche Ueber⸗ die um ihn verſammelten Arbeiter richtete, Die Moskauer Blätter vom Freitag erwi⸗ Gegensätze ire e e mei raſchungen erleben, ſobald der Konflikt aus⸗ Der Rundfunk trug dieſe Kanzlerrede weit 75 im gereizten Ton auf die Beſchul⸗ genfäße in 8 breche.“ hinaus über dieſen Kreis. An allen deutſchen igungen, die in der Pariſer Preſſe ölterbund 2 2 Arbeitsplätzen hörten ſie die Angeſtellten im Zuſammenhang mit der bekannten im Rußland und der Viöl erb 1 die polniſch⸗litauiſchen Beziehungen und Arbeiter, ja ſogar im 1 1 15 Ae deſſe Herbſt vorigen Jahres aufgedeckten Paris, 24. März. Warſchau, 24. März. man die Kundgebung mit größtem Intereſſe. Spionageangelegenheit In der Pariſer Preſſe iſt, wie man weiß,; 5 Aber nicht nur bei München, ſondern auch, die S 1 10 1 gen ſeit e 1 diſoon die Rede, dat Zbwiſchen Polen und Litauen herr⸗ an vielen anderen Plätzen im weiten deut— gegen die Sowjetunion erhoben werden. In 5 g ſchen bekanntlich noch immer keine normalen 0 N 5 ichen T einer Pariſer Meldung der Telegraphen— Sowieteu land dem Volkerbunt, bei, Beziehungen. Nun waren in der letzten Zeit e ,,, von Volksgenoſſen wieder Arbeit und Ver— franzöſiſche Geheimdienſt ſuche die„ſowiet⸗ M 55 us lan 901 1 Der Petit lungen aufgetaucht. Der polniſche Außen. dienſt bringen. Ein gewaltiges Arbeitsbe⸗ feindliche Provokation“ groß aufgumachen, Pariſten“ ſchreibt daß der Eintritt Sowjet⸗] minister Beck erklärt jetzt dazu, zwischen ſchaffungsprogramm wird durchgeführt. Den um die öffentliche Meinung von den inneren ußland⸗. Völk b d 3 et.] Warſchau und Kowno fänden. 5 rar e Skandalangelegenheiten abzulenken. Die rußlands in den Völkerbund Japon ue 1 Worten des Führers und ſeiner Mitarbeiter„. abzulenken ite] Deutſchland und vielleicht auch die Vereinig⸗ keinerlei politiſche Verhandlungen iſt die Tat auf dem Fuße gefolgt, 1500 Ki.]; Jsweſtiſa, ſact, die Mithelſer Staviſkys ten Staaten„zur Beſinnung bringen kön⸗ lometer Reichsautobahnen ſind in Angriff ſpielten die Unſchuldsengel und ſchlügen ne“ e daß Ja an 110 Deutſchland ſtatt. genommen, Kultivierungs- und Entwäſſe⸗ Alarm wegen der angeblichen Spionage für ihre eee 5 wieder zurückneh⸗ rungsarbeiten Brücken⸗ und Kanalbauten die Sowjetunion. Die„Prawda“, schreibt, 80 und die Vereini 170 Staaten ihren Bei⸗ ſind in weitem Umfange begonnen worden. dieſer neue Feldzug gegen die Sowlekumon f tritt erklären würden Die„Republique“ Die Siedlungsbauten, beſonders die Errich⸗ entſpreche der Linie, der die au Abenteuern greift dieſen Gedanken auf Sie ſagt, weder tung von Eigenheimen für Kinderreiche, er⸗ bereiten Kreſſe der franzöſiſchen Bourgeoiſie] Ja 5 noc Deutſch land hätten ein Intereſſe halten eine Förderung. In Schleswig⸗Hol⸗ unabläſſig folgten. um die Daun, außerbalh 28 Völkerbundes zu blei⸗ Polen zu gelangen, ſo daß man annehmen ſtein ſollen durch die Errichtung von Däm⸗ Beziehungen zwiſchen Frankreich und ben, ſobald die Sowjets eintreten(2). Die müßte daß ders 5 een eee 1150000 upentand ab Inſeln dem eden Sowſekrußland Grenznachbarn 1. 19805 de Zustand der Butbarei res)a Neuland abgerungen werosn.. n. ſen Eintritt in den Völkerbund beruhigt wer⸗ Zuſte r Barbarei. In Hamburg und anderen Großſtädten wer⸗ zu verſchlechtern. Von franzöſiſchen Wirt⸗ den. Frankreich werde bei dieſer politiſchen der in dieſen Beziehungen beſteht, in Litau⸗ den die Not⸗ und Elendsviertel ſaniert, die ſchaftskreiſen werde dieſe Politik nicht gebil-] Entwicklung eine Hauptrolle zu ſpielen ha⸗ Jen als normal betrachtet wird. Zu den Aus⸗ Schiffswerften nehmen Reparaturarbeiten ligt. ben. Dieſe optimiſtiſche Auffaſſung wird führungen des polniſchen Außenministers und Neubauten auf, Berlin hat ebenfalls Ueberhaupk iſt zu bemerken, daß ſich ſeit] von anderen Blättern micht geteilt. Beck bemerkt die litauiſche Telegraphen⸗ große Bauprojekte, ferner werden im gan⸗ 3. 5 5. 45 1 Agentur daß keine litauiſche Regierung die den Reiche 50 Thingplätze für öffentliche den Pariſer Straßenunruhen im Februar ds. So ſchreibt„Petit Bleu“:„Es iſt klar, daß lgentur, daß keine litauiſche Regierung al tan en: iti u iti⸗ i ähe 3 ölker⸗ nicht durch Litauens Sck uld beſtehenden Be— Kundgebungen und Freilichtſpiele gebaut. 38. der Ton der Krilik an den innerpoliti- die Annäherung der Sowjets an den Völker durch Litaue 0 ſteh 3 5: 1 f i e it Polen jemals als normal be— ‚ 1 än gemei chen Verhältn in Frankreich in der] bund, der auf Japan schlecht zu frechen iſt.] ziehungen mit ole tative Werd diese ße peo um gene nan 1 15 5 ch ein politiſche⸗ Manöver darſtellt. Man trachtet habe, die Initiative zur Regelung en dieſes 9 9 5 f jetp 0 Dat. braucht ſich alſo nur„ ——— — 8—. In der Erklärung wird dann weiter— hin auf die Schuld Litauens an der un⸗ freundlichen Entwicklung der polniſch⸗litau⸗ iſchen Beziehungen hingewieſen und erklärt, daß die litauiſche Regierung in den letzten Jahren nicht die geringſte Anſtrengung ge⸗ macht hätte, zu beſſeren Beziehungen mit 0 4 7 ier einzelne als guter Europäer“ dieſer Beziehungen habe ſeit Jahren nicht 5* 18 Ne Und daß pe 1 ne] Es wird ſtändig auf die Zunahme„fa- auszugeben, um für den immer wahrſchein- mehr in Litauens Händen gelegen. Litauen 7 72 Volksgenoſſe alles, was er u ben ge die ſchiſtiſcher“ Gruppen und Einflüſſe in Frank. licher werdenden Fall eines ruſſiſch-Japani. ſei ſtets bereit geweſen, unter den allbekann⸗ E/ Nes Cꝰ 2 SC S ö Arbeitslosigkeit ban tempfen gh ach reich hingewieſen und gleichzeitig über die]ſchen Kriege⸗ Unterſtützung zu erlangen![ten Vedingungen dieſe Beziehungen normal Arbeitskoſigke! ut en h der franzöſiſchen Linksra-“ W die Weſtmächte ſich aur dieſes Manö- J zu eſtalten. lich tut, iſt ganz ſelbſtverſtändlich. So ſteht 5 N 80 Ae Wei e ſi zu geſte 1—— EN E e 7— 1 ganz Deutſchland einig und geſchloſſen da———* 2— 3— Ce- 2 S im Großkampf gegen die Wirtſchaftsnot. aus. Damit aber iſt noch nichts getan. Die richten darüber kommen aus Frankreich. Glück auf dazu! Innenpolitiſch bedeutſam bisherige Entwicklung hat doch gezeigt, daß[ Was daran richtig iſt. weiß man noch nicht. Auslands⸗Nundſchau war im übrigen noch die Konferen.der dieſes heutige Oeſterreich— ſchon aus wirt J Feſt ſteht aber, daß Frankreich den Beitritt an,„ Reichsſtakthalter beim Re, ichs⸗ ſchaftlichen Gründen— einfach auf die Dauer Rußlands zum Genfer Bund begrüßen wür⸗ Politiſcher Konflikt in Irland. kanzler, der den Statthaltern einſchärfte, J nicht lebensfähig iſt. Was ſoll alſo geſchehen?[de. Man hofft in Paris offenbar, daß da— Wie aus Dublin gemeldet wird, hat der daß ſie nicht die Sachwalter der einzelnen[Man ſucht in der Rede Beneſchs vergeblich]][durch dem ſtark lendenlahm gewordenen[Senat— das Oberhaus des triſchen Par⸗ Länder, ſondern umgekehrt die Träger des] nach einer Antwort auf dieſe Frage. Völkerbund wieder neues Leben gegeben laments— das Geſetz über das Verbot des Willens der Reichsführung gegenüber den werden könnte, und die Pariſer Blätter[ Tragens von Blauhemden abgelehnt. Die Ländern ſind. Dieſe neu und ſcharf formu⸗ Uebrigens hat auch die Konferenz ſchreiben auch ganz offen, daß ſich wahr-[ Regierung plant nun die Aufhebung des lierte Begriffsbeſtinmung it für den Neu-[von Rom, an der bekanntlich Muſſolini, ſcheinlich die beiden Großmächte, die ihren[Senats. Sie begründet dieſe Maßnahme aufbau des Reiches von großer Bedeutung.[der öſterreichiſche Bundeskanzler Dollfuß Austritt aus dem Bund erklärt haben— damit, daß die Regierung die Pflicht habe 5 und der ungariſche Miniſterpräſident Göm— Deutſchland und Japan— durch einen Bei— für die Aufrechterhaltung der Ordnung zu ſor⸗ Nun zur Außenpolitik. Der tſchecho⸗ bös teilnahmen, eine klare Löſung dieſer tritt Rußlands vorausſichtlich veranlaßt gen. Da der Senat die Vorlage über das ſlowakiſche Außen miniſter Be⸗ Frage nicht gebracht. Muſſolini iſt ein viel 7 würden, ebenfalls wieder mitzumachen.][ Verbot des Tragens von Blauhemden, die neſch hat vor den auswärtigen Ausſchüſſen zu kluger und viel zu weitblickender, Staats- Auch die Vereinigten Staaten von Nordame.] dieſen Zweck verfolge, abgelehnt und dadurch des Palaments eine große Rede gehalten.] mann, als daß er ſich auf irgend eine For⸗ rika, bie e dem Bunde noch nie angehört die Regierung an der Erfüllung ihrer Pflicht Sie befaßte ſich ſelbſtverſtändlich in erſter mel feſtlegen würde, die ſein Land auf die haben, könnten dann wohl dafür gewonnen verhindert habe ſei der Senat eine Gefahr Reihe mit dem Problem Heſterreich an dem J Dauer bindet und bei anderen Staaten Miß⸗ werden. Inwieweit ſich dieſer⸗ franzöſiſche[ für das Land. Der Geſetzentwurf über die Be⸗ die Tſchechoflowakei als einer der Nachfolge⸗ ſtimmung auslöſt. So enthalten denn auch Optimismus erfüllen wird, muß dahingeſtellt J ſeitigung des Senats kann übrigens erſt nach ſtaaten des alten Oeſterreich-Ungarn und als; die drei Protokolle, die über die römiſchen bleiben. Man weit auch noch gar nicht, ob[18 Monaten Geſetz werden, da der Senat Nachbar des neuen Staates Oeſterreich be⸗ Beſprechungen aufgeſetzt worden ſind, kei⸗ ein Aufnahmegeſuch Rußlands, vorausge- ſeinem eigenen Leben ſchwerlich ein Ende ma— ſonders intereſſiert iſt. Man hat deshalb in nerlei vertragsmäßige. Vereinbarung, ſon⸗ ſetzt, daß ein ſolches überhaupt erfolgt, An⸗ chen wird. Prag die italieniſch⸗öſterreichiſch⸗ungariſchen dern lediglich die Verſicherung, daß die drei nahme fände. Man muß mämlich bedenken, Tſchechoſlowaliſches Haßurteil. Verhandlungen beſonders aufmerkſam ver⸗ Staaten an ihrer Unabhängigkeit feſthalten[daß nur eine einzige Neinſtimme genügen e 3 75 folgt, man verfolgt auch mit der gleichen und zu wirtſchaftspolitiſchen Abmachungen würde, ein ruſſiſches Aufnahmegeſuch abzu⸗ Die 72lährige Anaſtaſia Zidek aus Sche⸗ Aufmerkſamkeit die Frage einer Wiederein⸗ bereit ſind. Und am Tage nach der Veröf: lehnen. die Möglichkeit einer ſolchen Nein— bande ſchechoſlowakei) hatte ſich vor ſetzung der habsburgischen Monarchie und fentlichung dieſer Protokolle hat Muſſolini ſtimme iſt aber vorhanden, weil mehrere ö tſchechoſlowakiſchen Gericht wegen eines alle anderen die Donauländer berührenden in einer größeren Rede über die Außenpoli⸗ Völkerbundsſtaaten Sowjetrußland über⸗„Verbrechens gegen das Schutzgeſetz der Re⸗ Probleme. Ueber all dieſe Dinge hat Herr tik wieder einmal geſagt, daß es ganz uns haupt noch nicht anerkannt haben und in nublik zu verantworten. Auf einen Stock ge⸗ Beneſch in ſeiner Rede gesprochen, aber Neu- möglich ſei, eine Großmacht wie Deutſchland keinerlei diplomatiſchen Beziehungen zum faßt, wants 98505 alte Frau die Anklagebank. es hat er dazu nicht geſagt und— vor allem, auf die Dauer in Rüſtungsangelegenheiten Sowjetſtaat ſtehen. Deutſchland kann der Nen Pie kwenl e mit ihrem Neffen, der in man vermißt jede Andeutung darüber, wie[unter ein Ausnahmerecht zu fallen. Dieſe weiteren Entwicklung auch dieſer Frage mit a der e angehört, nildete dic Geund⸗ er ſich nun eigentlich die Löſung der ſchwie⸗ Aeußerung hat, wie man ſich denken kann, in aller Ruhe entgegenſehen. Eine Wiederan⸗ age der Anklage. Wegen Anterlalſung det rigen öſterreichiſchen Frage denkt. Oeſter⸗ Paris ſtark verſchnupft Z uns hat ſie ledig- näherung an den Völkerbund käme für uns derlei nach Ve Anzeige wurde das alte Müt⸗ reich muß unter allen Umſtänden ein ſelb⸗ lich gezeigt, daß Muſſolini in ſeiner Außen⸗ nur in Frage. wenn er den Beweis erbrin⸗ J arlein nach Beratung zu einem Monat ſtändiger und unabhängiger Staat bleiben, politik auf der geraden Linie bleibt, die er[gen könnte, daß er aus einem Inſtrument beteten 10 18 0 ee ee W ſagt der tſchechoſlowakiſche Außenminiſter.] ſchon ſeit Jahr und Tag geht. der franzöſiſchen Vormachtpolitik in Europa Süderu 1 e Kerker verurteilt. Die Er ſpricht ſich auch gegen die Rückkehr der f f zu einem Organ der einander aleichbe ach] der Grein„ Habsburger und gegen den vorherrſchenden In den letzten Tagen iſt viel davon die Re- ten. europäiſchen und. außereuropäiſchen Un lo WN zum Verhängnis geworden.— Einfluß Italiens alu Oeſterreich und Ungarr de geweſen, daß Rußland de m., Völ⸗ Mächte geworden. Bis dahin hat es aber glaublich! kleirbund beizutreten wünsche. Die Nach-] anſcheinend noch gute Wege. 85 2 Aus der Heimat Gedenktage 2 4. März 1830 Der Dichter Robert Hamerling Kirchberg am Wald geboren. 1844 Der däniſche Bildhauer Bertel Thor⸗ waldſen in Kopenhagen geſtorben. 1864 Die Schriftſtellerin Agnes Königsberg in Preußen geboren. Prot. und kath.: Gabriel Sonnenaufg. 55 Mondunterg. 3.32 2 5. März 1801 Der Dichter Novalis in Weißenfels geſt. 1907 Der Chirurg Ernſt von Bergmann in Wiesbaden geſtorben. Prot. und kath.: Sonnenaufg. 5.53 Mondunterg. 3.59 Mariä Verkündigung *. Auch mit wenigem lebt man glücklich; zu ih n Re iſt auch Reich⸗ tum; nüchtern fröhliche Armut machet nüch⸗ verſchmähen den Reichtum tern, tapfer und fröhlich. Herder. * N 1 Palmfonntag Am Ausgange der Faſtenzeit, am Ein— gange der Karwoche, ſteht Palmſonntag, ſteht der Tag des Einzugs des Herrn Jeſus Chriſtus in die Stadt Jeruſalem. Freilich, in die feſtliche Stimmung des Palmſonntag ſchattet ſchon das Gedenken an die Paſſion des Heilandes hinein— an die Paſſion, die auch ein jeder von uns immer wieder mit durchleben, die er ſich immer ſtär— ker vergegenwärtigen muß, wenn anders er ain Oſterſonntag des Auferſtehungswungers recht teilhaftig werden will. Auch der Einzug des Herrn in die hoch— gebaute Stadt ſteht ja ſchon im Zeichen der Be— reitſchaft zu dem größten perſönlichen Opfer der Menſchheitsgeſchichte, zu dem martervol— len Kreuzestod als der erlöſenden Sühne für die Schuld der ganzen Welt. ö So ziemt lauter Jubel auch uns nicht, die wir um das Kommende wiſſen und die wir in dieſen Tagen auf das Kreuz ſchauen, um unſerer Oſtererwartung willen. Am Palmſonntag gehen wir dem Heiland entgegen und rufen ihm zu das„Hoſianna, dem Sohne Davids“. Durch ſeinen Einzug in Jeruſalem hat ſich einſt der Heiland gleich— ſam zum Tode bereitgeſtellt. Chriſtus iſt das Opferlamm, das ſich für uns zur Schlachtbank führen ließ. Er wurde gehorſam Gott, dem Vater— bis zum Tode, ja bis zum Tode am Kreuze. Märzenbecher Wo der Sonnenſtrahl ins Junggrün der Raſenflächen unſerer Gärten und Anlagen leuchtet, da hat lenzliche Wärme des erſten Frühlings ſchönſte Blumenpracht hervorgezau⸗ bert. Goldgelbe, lilafarbene und weiße Mär⸗ zenbecher flammen auf. Die Schönheit des Frühlingskrokus oder Safrans erfreut das menſchliche Auge. Wirklich ſelten ſchön ſind dieſe keuſchen, großblütigen Blumen. Sie ſind dar— um auch von altersher kultiviert und vom Menſchen geſchätzt worden. Ehedem— ſchon bei den alten Römern— ſtand der Safrankrokus als Gewürzpflanze in hohem Anſehen. Im Mittelalter wurde die Krokusblüte zu einer für den Handel äußerſt bedeutſamen Pflanze. Als Arzneimittel und ausgezeichneter Farbſtoff zum Gelben der But— ter und des Backwerks wurden die Griffel des Safrankrokus wahrhaftig mit Gold aufge— wogen. Berühmt iſt der wunderbare Kro⸗ kusflor auf den Wieſen um das Städtchen und die Ruine Zavelſtein im württembergiſchen Schwarzwald. Der Zavelſteiner Krokus ſoll zur Zeit der Kreuzzüge ins Burggärtlein ge— pflanzt worden und von dort alls verwildert ſein. 0 Marin Verkündigung. Das Feſt Mariä Verkündigung fällt in dieſem Jahre auf den Palmſonntag. Es iſt eines der älteſten Feſte in Harder in 55 Sonnenunterg. 18.19 Mondaufg. 10.44 Sonnenunterg. 18.20 Mondaufg. 11.56 nalen Arbeit 0 8 0 e Wer lug ist und den Pfennig zählt, 1 Persil fur weißhe Wäsche wählt 9 0 1 „Achtung, Achtung! Die Arbeits⸗ ſchlacht ſchafft weiteren Millionen Volls⸗ genoſſen Arbeit und Brot. Die ſeit lan⸗ gem ungewohnte Arbeit kann Anlaß zu zahlreichen Unglücksfällen werden!“/ l. Die meiſten Unfälle lönnen vermieden werden, da ſie durch leichtſinniges odee un⸗ zweckmäßiges Verhalten des Melſchen hervor⸗ gerufen werden. Das gilt beſonders von zahlreichen Anfällen durch Herabfallen von Leitern, Treppen, aus Luken uſw. Sie könn⸗ ten vermieden werden, wenn jeder ſich die Lei⸗ ter anſähe, bevor er ſie beſteigt und nicht überſtürzt die Treppe hinunterjagte. Ein fal⸗ ſcher Tritt lann Dir das Genick brechen. Dar⸗ um ſei achtſam! Bildung der Vertrauensräte Frankfurt a. M., 24. händer der Arbeit für das Heſſen teilt mit: Durch Erlaß des Reichs- arbeitsminiſters vom 13. März 1934 3b 327134 ſind zur Unterſtützung des Treuhän— ders der Arbeit bei der erſtmaligen Bildung der Vertrauensräte im Einvernehmen mit dem Reichsminiſter des Innern für die Zeit bis zum 31. Mai 1934 die Landräte bezw. in kreisfreien Städten die Bürgermeiſter als Be— auftragte des Treuhänders der Arbeit im Sinne des Paragraphen 21 des Geſetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit beſtellt wor⸗ den. Beauftragten haben die Aufgabe in Vertretung des Treuhänders der Arbeit in allen Streitigkeiten zu entſcheiden, die die Bil⸗ dung der Vertrauensräte betreffen, unter Be— achtung der Vorſchriften der Paragraphen 7 und 8 des Geſetzes zur Ordnung der natio— n ſowie der hierzu ergangenen Ausführungsbeſtimmungen vom 10. März 1934(RG Bl. 1 S. 187). Streitigkeiten, die bei der Ernennung von Vertrauensmännern auftreten, ſind daher nicht dem Treuhänder der Arbeit, ſondern den zuſtändigen Land⸗ räten bezw. in kreisfreien Städten bei den Bür⸗ germeiſtern zur Entſcheidung vorzulegen. Die obengenannten Beauftragten(Landräte bezw. Bürgermeiſter) ſind auch ermächtigt, von ſich aus in den Fällen des Paragraphen 9, Abf. 2 Geſetzes zur Ordnung der nationalen cher und ſelbſtändig zu ent— Aus Heſſen und Naſſau „Die Landesfilmſtelle Südweſt der N SꝰAp, Frankfurt am Main, Bürgerſtraße 9 bis 11 erſucht auf Anordnung der Reichs⸗ März. Der Treu⸗ Wirtſchaftsgebiet Die der katholiſchen Kirche, das ſchon im 5. Jahr— hundert um die gleiche Zeit gefeiert wurde. Eine Reihe von Wetterverkündigungen gel— ten für dieſen Tag. Iſt es z. B. an Mariä Verkündigung und an den darauf folgenden Tagen ſchön und hell, ſo verſpricht ſich der Bauer davon eine gute Ernte. Allbekannt iſt auch, daß um Mariä Verkündigung die Schwalben wieder in ihre nördliche Heimat zurückkehren. * Kampfwoche gegen die Verſchandelung der deutſchen Heimat. Der Reichsbund Volks⸗ tum und Heimat nimmt die Zeit des Früh— lingsanfanges zum Anlaß, um eine Kampf— woche gegen die Verſchandelung der deutſchen Heimat durchzuführen, die eine ernſthafte Er— ziehungsarbeit für die Reinhaltung der deut— ſchen Heimat in Stadt und Land von den Auswüchſen einer irregeführten Reklameſucht einleiten ſoll. In deſn Aufruf dazu heißt es u. a.: Das Bauerndorf iſt kein Reklame⸗ katalog, der Baum iſt keine Litfaßſäule. Die heimatliche Landſchaft iſt uns zu ſchade, um als Objekt der Ausbeutung des geſchäftlichen Nutzens dienen zu ſollen. Das iſt keine Ab⸗ lehnung der Wirtſchaftswerbung überhaupt, der Kampf gilt nur den Reklameauswüchſen. filmkammer alle Perſonen, Geſellſchaften, Ver⸗ eine, Stiftungen, Körperſchaften, Anſtalten, untergeſtellt war. Er wurde wahrſcheinlich mit einem Laſtauto abtransportiert. Die Polizei vermutet, daß er in einem Lokal in Darmſtadt oder der Umgegend aufgeſtellt iſt und benutzt wird und bittet das Publikum um Aufmerk⸗ ſamkeit. Darmſtadt, 24. März.(Zehn ſtatt ſie— ben Monate.) Wegen wiſſentlich falſcher Anſchuldigung wurde ein 34jähriger Kaufmann aus Offenbach auf ſeine Berufung hin zu der erhöhten Strafe von zehn Monaten Gefängnis verurteilt, während er in der erſten Inſtanz nur ſieben Monate erhalten hatte. Da eine Auseinanderſetzung des Angeklagten mit dem Konkursverwalter ſich allzu heftig geſtaltete, war ein Polizeibeamter zugezogen worden, der den Angeklagten zur Ruhe ermahnte, andern— falls müſſe er ihn feſtnehmen. Ein halbes Jahr ſpäter fiel es dem Kaufmann plötzlich ein, den Polizeibeamten in einem Schreiben f an das Innenminiſterium der Freiheitsberau— bung zu bezichtigen. Das Gericht nannte die— ſes Vorgehen eine Schurkentat. Bickenbach(Bergſtr.), 24.(Laſt⸗ z ug Zertrü mmert ein Fuhrwerk.) Am Südende von Bickenbach fuhr ein Laſtzug kurz hinter der Straßengabelung nach Jugen⸗ heim, als aus einer unüberſichtlichen Stra— ſtenſeite ein mit zwei Pferden beſpanntes Fuhr— werk des Landwirts Philipp Balz heraus— kam. Der Führer des Laſtzuges bremſte ſtark und verſuchte noch hinter dem Bauernwagen vorbeizukommen. Aber infolge der regenglat⸗ ten Straße kam der L ſtwagen ins Schleu— dern und erfaßte das Fuhrwerk, das er voll— ſtändig zertrümmerte. Der Fuhrmann und ein Pferd wurden verletzt. Heppenheim(Bergſtr.), 242. März.(Be— ginn der Baumblüte.) Die Blüte an der Bergſtraße ſetzt in dieſem Jahr ſpät ein. Erſt jetzt werden die erſten blühenden Bäume gemeldet. Seit Anfang dieſer Woche blüht im Garten des Kreisamts zu Heppenheim ein Apritoſenbaum. Hoffentlich beſſert ſich das Wetter ſo, daß wenigſtens zu Oſtern die Bergſtraße in ihrer erſten Blüte ſteht. Worms, 24. März.(Betrügeriſche Stoffhändler.) In einer benachbacten Ortſchaft haben zwei Stoffhändler, vermutlich Italiener, Anzugſtoffe angeboten und in einem Fall auch verkauft. Der Stoff ſollte 3,50 m lang ſein und für einen Anzug ausreichen. Beim Nachmeſſen ſtellte ſich heraus, daß der Stoff eine Länge von nur 3 m beſaß. Nach den Betrügern wird gefahndet. Groß⸗Gerau, 24. März.(Pferdeblut⸗ armut.) Verdacht der anſteckenden Pferdeblutarmut wurde in je einem Fall in Groß-Gerau, Büttelborn und Biebesheim feſt⸗ geſtellt. Ueber die betroffenen Gehöfte wurde die Sperre verhängt. Mainz, 24. März.(Bald Brücken- März. Der Wandervorführer, Filmvortragsreiſende und weihe.) Einige Wochen wird es noch dauern ſolche Firmen, die Werbefilme vorführen, zur Anmeldung zur Reichsvereinigung deutſcher Lichtſpielſtellen ihre Anſchrift ſofort bekannt⸗ zugeben und Anmeldeformulare anzufordern. Darmſtadt, 24. März.(Falſches Num- mernſchild am Motorrad.) Glück hatte ein junger Mann aus Weſtfalen, der an ſeinem nicht angemeldeten Motorrad das Nummern— ſchild eines Freundes befeſtigt hatte und damit losfuhr. Die Anklage lautete, weil das Schild den Kreisamtsſtempel trägt, auf Urkunden— fälſchung. Da jedoch der Freund längere Zeit keine Steuer gezahlt und das Kreisamt des— halb den Stempel abgekratzt hatte, konnte die Nummer nicht mehr als Urkunde gelten, ſo daß der Angeklagte wegen Vergehens gegen das Kraftfahrzeuggeſetz mit 100 Mark Geld⸗ ſtrafe davonkam. Darmſtadt, 24. März.(Ein kompletter Schießſtand geſtoh en.) Vorigen Herbſt wurde aus einem Hintergebäude der Morne— wegſtraße ein kompletter, grün angeſtrichener Schießſtand entwendet, der Eigentum eines nen ins Haus geſchickt werden. macht darauf aufmerkſam, und der Rheinbrückenumbau iſt beendet. Mainz wird dann wieder einmal ein Brückenfeſt er⸗ leben, wie es ſeit Jahrzehnten nicht geſehen wurde. Wir wollen, ſchreibt das Mainzer Journal, dieſem Feſt nicht vorgreifen, aber eines kann vorausgeſchickt werden: Die Brücke 901i e e den Namen unſeres K r getauft und der 2 let e nach unſeren Informationen ſeine Nabe zu der großen(Feier zugeſagt 2 „ Anbeſtellte Wareuſendungen. Wie die Induſtrie- und Handelskammer für das rhein⸗ mainiſche Wirtſchaftsgebiet mitteilt, gehen ihr in letzter Zeit wieder Klagen darüber zu daß unbeſtellte Warenſendungen Privatpecfo⸗ 50! 890 Kammer aß der Empfänger ſolcher Sendungen nicht etpfüchtes i falle er nicht etwa in geſchäftlichen Beziehungen zu dem Abſender ſteht, dieſe Waren abzunehmen oder zu bezahlen. Er wird gut daran tun ſie lediglich einige Zeit aufzubewahren. Selbſt⸗ Darmſtädter Schießklubs iſt und der dort verſtändlich darf er ſie nicht irgendwie in Deutſche Tagesſchau Dienſtordnung in öffenklichen Betrieben. Die Reichsregierung hat das Geſetz zur Ordnung der Arbeit in öffentlichen Verwal⸗ tungen und Betrieben verabſchiedet. Das Geſetz ſieht für die Regelung der Arbeit im offentlichen Dienſt den Erlaß von Dienſt— ordnungen durch den Führer der Ver— waltungen oder Betriebe vor. Die Dienſt— ordnung entſpricht etwa der Betriebsord— nung des Geſetzes zur Ordnung der nationa— len Arbeit. Anſtelle der Treuhänder der Arbeit treten in dem neuen Geſetz Sonder— treuhänder für den öffentlichen Dienſt, die vom Reichsarbeitsminiſter im Einverneh— men mit den beteiligten Reichsminiſtern ge— ſtellt werden und Richtlinien oder Tariford⸗ nungen für eine Gruppe öffentlicher Ver— waltungen und Betriebe erlaſſen können. Bildung des Reichsverkehrsrats. In der erſten Sitzung des Reichsverkehrs— rates, dem Führer der verſchiedenen Verkehrs⸗ zweige(Verkehrsträger) und 11 Vertreter der Verkehrsnutzer angehören, machte der Reichs— verkehrsminiſter grundſätzliche Ausführungen über die Errichtung des Reichsverkehrsrakes. Eine weſentliche Voraussetzung für ſeinen Zu— ſammentritt war, wie der Miniſter ausführte, der Zuſammenſchluß der Verbände und Ver⸗ einigungen der privatwirtſchaftlichen Verkehrs- unternehmen in Spitzenvertretungen der ein⸗ zelnen Verkehrszweige. Die Mitglieder des Reichsverkehrsrats zerfallen in zwei große Gruppen: Die Gruppe der Verkehrsträ— ger und die Gruppe der Verkehrsnut— zer. Was iſt eine Tatarennachrichte Für eine aufſehenerregende, aber falſche Nachricht hat man die Bezeichnung Tataren— nachricht Was haben aber die Tataren mit einer Schwindelnachricht zu tun? Darüber gibt die hiſtoriſche Forſchung folgenden Auf— ſchluß: Während der Belagerung von Se— baſtopol, als alle Welt auf den Fall der be— rühmten Feſtung wartete, brachte am 2. Ok- tober 1854, alſo elf Monate vor der wirk⸗ lichen Eroberung der Feſtung, eine Mel— dung aus Bukareſt folgende Botſchaft:„Se⸗ baſtopols Fall wird beſtätigt. Nach einer zweiten von den Alliierten gewonnenen Schlacht beſchoſſen dieſe das Fort Conſtan⸗ tin, die Feſtung und die Flotte, worauf die Uebergabe erfolgte. Die Ruſſen zählten 18 000 Tote, 20 000 Gefangene. Sechs Kriegsſchiffe ſind zerſtört. Dieſe Nachricht brachte ein Tatar mit Depeſchen an Omar Paſcha nach Bukareſt.“ Die Aufregung war ungeheuer. In London und Paris ſchenkten die oberſten Staatsbehörden der Nachricht unbedingten Glauben, und die beiden Städte ſchwelgen in Begeiſterung. Aber bald folgte dieſem allgemeinen Rauſch eine große Er— nüchterung. Denn gerade aus Paris kam am 5. Oktober die Kunde, daß„die Nachricht des Tataren von der Einnahme Sebaſtopols eine ſehr übertriebene Vergrößerung des Sieges an der Alma war“. Und am 7. Ok⸗ tober heißt es in einer Depeſche aus Paris: „Was ſoeben paſſierte, iſt ohne Zweifel die großartigſte Myſtifikation geweſen, die uns in neueſter Zeit geboten worden.“ Durch dieſen aufſehenerregenden Vorfall iſt der Ausdruck„Tatarennachricht“ entſtanden. 8 log N. unübertroffen hel Rheuma Sicht Kopfschmerzen Ischias, Hexenschuß und Erlcäl- tungskranlcheiten. Stark harn- 7 säurelösendbakterientötendl Ab- solut unschädlichl Ein Versuch Benutzung nehmen. überzeugtl Fragen Sie Ihren Arzt. In lurzen Worten: Das vom Reichskabinett verabſchiedete Ge— ſetz zur Aenderung des Geſetzes zur Wie⸗ derherſtellung des Berufsbeamtentums ſieht eine Verlängerung der Friſten bis zum 30. September 1934 vor. 5 Das Geſetz zur Ordnung der nationalen Arbeit in öffentlichen Betrieben ſieht u. a. den Erlaß von Dienſtordnungen durch den Führer der Verwaltungen oder Betriebe vor. Auf Wunſch des Reichsminiſters für Er⸗ nährung und Landwirtſchaft wird unter grundſätzlicher Aufrechterhaltung des Nacht⸗ backverbotes der zuläſſige Arbeitsbeginn auf 4 Uhr morgens feſtgeſetzt. um einen höheren Abſatz an Weizenmehl zu erzielen. N In der erſten Sitzung des Reichsverkehrs— rates machte der Reichsverkehrsminiſter grundſätzliche Ausführungen über die Er— richtung des Reichsverkehrsrates. Nach Meldungen aus Paris wollen die aus Deutſchland nach Prag geflüchteten SPD⸗Bonzen nach Paris überſiedeln. Ein Staviſky⸗Scheckabſchnitt trug den ver— ſtümmelten Vermerk„Tardix..— 5 was von der Pariſer ſozialiſtiſchen Preſſe als„Tar⸗ dieu“ geleſen wurde, während die Rechts- preſſe unter Proteſt nach anderen Lesarten icht. f. 5 ſpaniſche Parlament hat mit großer Mehrheit beſchloſſen, der infolge der Tren⸗ nung von Kirche und Staat wirtſchaftlich ſchwer geſchädigten niederen, Geiſtlichkeit eine Unterſtützung von 16,5 Millionen Peſeten jährlich auszuſetzen. Die 3 O⸗Vonzen Sie wollen von Prag nach Paris überſiedeln. Paris, 24. Marz. Miniſterpräſident Doumergue hat im Kabinettsrat ein Schreiben des Sozialiſten— führers Leon Blum verleſen, das den Wunſch des in Prag ſein Unweſen treibenden ſogenannten„Vorſtandes der Sozialdemo— kratiichen Partei Deutſchlands“ zum Aus⸗ druck bringe, ſich in Paris niederlaſſen zu dürfen. Der„Vorſtand“ beklagt ſich dar⸗ über, ſeit den Vorgängen in Deſterreich Schwierigkeiten in ſeinen Verbindungen und Informationsmöglichkeiten zu haben und bittet Leon Blum, bei der franzöſiſchen Re— gierung wegen einer etwaigen Ueberſiedlung nach Paris vorſtellig zu werden. Der Kabinettsrat hat keinen Beſchluß ge— faßt. Er wird ſeine Ankwork, wie„Jour- nal“ erklärt, von einer eingehenden Prüfung der Frage abhängig machen, wie der Vor- ſtand der Sozialdemokraliſchen Partei Deutſchlands ſich in Frankreich zu betäligen gedenkt. Nach dem„Echo de Paris“ ſtehen die meiſten Regierungsmitglieder dem An- trag ablehnend gegenüber. Die Miliz der ſranzöſiſchen Marriſten Paris, 24. März. Die ſozialiſtiſche Preſſe unter Führung des„Populaire“ war mit Entſchiedenheit Gerüchten entgegengetreten, daß die ſozia⸗ liſtiſchen Verbände ſich bemühen, ei⸗ ne Miliz auszurüſten. Das„Echo de Pa⸗ ris“ hatte ſich bei der Verbreitung derarti— ger Behauptungen auf ein geheimes, Rund- ſchreiben berufen, das jetzt vom„Matin“ ver— öffentlicht wird 5 N Dieſes Runsöſchreiben, das an die Liller Sozialiſten gerichtet iſt, kündigt die Notwen⸗ digkeit der Schaffung einer derarkigen Ar⸗ beitermiliz an. Beſonderen Eindruck glaubt der Aufruf durch die Behauptung zu machen, daß die feanzöſiſchen Arbeiter unmöglich das Schickſal hrer Brüder in Ilaljen, Deutſch⸗ land und Oeſterreich teilen könnken. Die Adreſſaten werden um Angabe ihrer Eig⸗ nung für den Heeresdieuſi gebeten. Ablei⸗ ſtung der Heeresdienſtpflicht und Alkersgren⸗ ze von 45 Jahren werden in dem Kund-⸗ ſchreiben als Bedingung für den Einkritt in die Miliz au ccgben. Schutz der Heimarbeit Völlige Neugeſtaltung durch Geſetz ab 1. Mai dern ver Arbeit und vor allem von Sonder- treuhändern für die Heimarbeit durchge⸗ führt werden, die von Sachverſtändigenaus⸗ ſchüſſen beraten werden. Der Entgeltſchutz wird durch verſchiedene Beſtimmungen, ins⸗ beſondere durch ein ſehr vereinfachtes Ver⸗ zugsverfahren weitgehend geſichert. Die ſchärfſte Maßnahme des Geſehes aber gegenüber böswilligen Auftraggebern, ſeien es Unternehmer oder Zwiſchenmeiſter, iſt das Verbot, Heimarbeit weiter auszugeben. Das Geſetz hält ſich bewußt fern von einer bürokratiſchen Reglementierung der Heim— arbeit, die den wirtſchaftlichen Erfolg der Heimarbeit bedrohen könnte. Aber es wird richtig angewandt, eine zuverläſſige Waffe ſein, um häßliche Auswüchſe der Heimarbeit zu verhindern. Leiſtungen und Reifeprüfung Auf leinen Fall Rückgang der Anforderungen. Berlin, 24. März. Zur Verordnung über die Beſchränkung des Hochſchulſtudiums hat der preußiſche Kul— tusminiſter einen beachtenswerten Erlaß ver⸗ öffentlicht, in dem es u. a. heißt, daß die geiſtige Befähigung allein für die Zuerkennung der Hochſchulreife nicht ausſchlaggebend ſein dürfe, wenn auch ſelbſtverſtändlich in dieſer Beziehung hohe Anforderungen zu ſtellen ſeien. Beſonderes Augenmerk ſei bei der Auswahl vielmehr auch der charakterlichen Eignung, Lau— terkeit der Geſinnung, Feſtigkeit des Wil— lens, Kameradſchaftlichkeit, unbedingter natio— naler Zuverläſſigkeit und Hingabefähigkeit im Sinne der nationalſozialiſtiſchen Staatsauffaſ— ſung zuzuwenden. Nicht minder verdiene die körperliche Tüchtigkeit, wie der Beſitz Reichsſportabzeichens ſamie die Vomährung im Geländeſport und in den nationalen Verhän— den volle Berückſichtigung. Diejenigen Abi— turienten, denen die Hochſchulreife nicht zuer— kannt wird, ſollen nicht als allgemein minder— befähigt gekennzeichnet ſein. Mit allem Nachdruck hebt der Miniſter her⸗ vor, daß keinesfalls die Anforderungen in den Reifeprüfungen auf Grund der Erwä— gung zurückgehen dürfen, daß für'n Zugang zu einem nichtakademiſchen Beruf geringere Leiſtungen gefordert werden könnten. Der von der Reichsregierung angeordnete Eingriff in die Zulaſſung zum Hochſchulſtudium ſtelle lediglich eine Notmaßnahme dar, die ſich hoffentlich in nicht allzu ferner Zeit erübri— gen werde. Ein Herabſinken der Anfor- derungen für das erfolgreiche Beſtehen der Reifeprüfung dürfe daher beinesfalls ge— duldet werden. Weitere Neichsgeſetze Hebung der Kaufkraft.— Finanzkontrolle bei Verbänden.— Spendengenehmigung.— Erleichterungen der Arbeitsloſenhilfe Berlin, 24 März. Das Reichskabinett verabſchiedete in ſeiner Sitzung am Freitag ein Geſetz zur Erhallung und Hebung der Kaufkraft. Dieſes ſieht in ſeinem erſten Teil eine kontrolle der Finanz- gebarung der juriſtiſchen Perſonen des öf. fentlichen Rechts und ähnlicher Verbände und Organiſationen vor. Die Vorſchriften dieſes Geſetzes gelten nicht für die Länder, Gemeinden und Ge— meindeverbände, für die Träger der Sozial⸗ verſicherung, für die Deutſche Reichsbank und die Deutſche Reichsbahn, für die Reli⸗ gionsgeſellſchaften des öffentlichen Rechts und für die NSDAP. Sie finden dagegen Anwendung auf Ver— bände und Organiſalionen, die ſich in der ei⸗ nen oder anderen Weiſe an die 15 DA an- lehnen, und auf beſondere Anordnung der Reichsregierung auch auf Verbände und Or- ganiſationen, die zwar nicht juriſtiſche Per- ſonen des öffentlichen Rechts ſind, wenn an ihrer Finanzgebarung und an der Erhebung von Umlagen und Beiträgen durch ſie ein öffentliches Inkereſſe beſtehk. ( heſtockes bei Kapitalgeſellſchaften tontroue der einnaymen und Ausgaben der genannten Verbände und Organiſationen vor, ebenſo eine Kontrolle der Umlagen und Beiträge, die von dieſen Verbänden und Or⸗ ganiſationen erhoben werden.— Der zweite Teil des Geſetzes befaßt ſich mit der Erhebung von Spenden, die in Zukunft der Genehmigung der Stell⸗ vertreters des Führers der NSDAP im Ein⸗ vernehmen mit dem Reichsfinanzminiſter be⸗ darf.— Der dritte Teil enthält Beſtimmun— gen über die Abgan; at Arbeilsloſenhilſe, wonach eine welentliche Beſchränkung in der Abgabepklicht bye eine völlige Be⸗ reiung von der Abgabe eintritt. Ferner genehmigte das Reichskabinett ein Geſetz zur 2 51 des Kraftfahrzeugſteu— ergeſetzes, wonach: üßigungen bzw Steuerbefreiungen für Kraftfahrzeuge aus dem Auslande feſtgeſetzt werden, um den Fremdenverkehr zu fördern. Ein Geſetz über die Bildung eines Anlei- beſtimmt, daß bei Ausſchütlung von 6 v. 9. und mehr der gegenüber dem Vorfahr er- zielte Mehrbetrag in Anleihen des Reiches, der Länder oder der Gemeinden angelegt werden muß. Ferner genehmigte Reichskabinett: ein Schlachtſteuergeſetz, durch das die jetzt noch beſtehenden großen Verſchieden— heiten der geltenden Geſetze beſeitigt werden; ein Geſetz über Beaufſichtigung und Aner— kennung gemeinnütziger Wohnungsunter— nehmungen; ein Geſetz zur Aenderung der Vorſchriften des Strafrechts und des Strafverfahrens, durch das die Vorſchriften gegen den Hoch- verrat, gegen den Lande sverra t und gegen ben Verrat müutannſelfer Scham niſſe zuſammengefaßt und verſchärft werden: ein Geſetz über Reichsverweiſung von Ausländern; Die nächſte N Kabinettsſitzung findet erſt nach der Oſterpauſe ſtatt. Die Neichsreform Konferenz der Miniſterpräſidenken und In- nenminiſter. Berlin, 24. März. Unter dem Vorſitz des Reichsinnenmini⸗ ſters Dr. Frick fand am Freitag im Reichs⸗ miniſterium des Innern eine Beſprechung ſämtlicher Miniſterpräſidenten und Innen— miniſter der deutſchen Länder ſtatt. Reichs⸗ miniſter Dr. Frick führte einleitend aus daß die Durchführung der mit dem Geſetz über den Neuaufbau des Reiches vom 30. Januar 1934 eingeleiteten Reichsreform die größte Aufgabe unſerer Zeit ſei. Die herſtellung der Einheit des Reiches ſei eine geſchichkliche Aufgabe, wie ſie in Jahrkauſenden nur einmal an die Nalion ge— das g ietes ergebe.— Welter machte der Minſ⸗ ſter im beſonderen Auftrag des Führers grundſätzliche Ausführungen über die Juſammenarbeit von Partei und Staat und über die unbedingte Wahrung der Staatsautorität. Nach einer Ausſprache, an der ſich insbeſondere die Miniſterpräſi⸗ denten von Preußen und Bayern beteiligten und in der alle Teilnehmer ſich einmütig hin⸗ ter die vom Vorſitzenden aufgezeigten Ziele des Führers ſtellten, forderte Reichsminiſter Dr. Frick die verſammelten Miniſterpräſi⸗ denten und Miniſter auf, ihre ganze Kraft freudig in den Dienſt der großen gemeinſa⸗ men Aufgabe zu ſtellen und ſchloß die Be⸗ ſprechung mit einem Heil auf den Führer. Frankreichs Ablehnung Die Ankwork kan England. Keine neuen Ge- ſichtspunkte. Paris, 24. März. Der Wortlaut der franzöſiſchen Antwort⸗ note vom 17. März auf das engliſche Abrü⸗ ſtungsmemorandum vom 29. Januar wurde jetzt der Oeffentlichkeit übergeben. Das um⸗ fangreiche Dokument macht viele Worte, um die Ablehnung, die es ausſpricht, zu verbrä— men. Nirgends findet ſich ein Entgegenkom— men, der ſtarre alte Standpunkt wird in neuen Formen verfochten. Es iſt daher ver— lorene Mühe, den Text der Antwort aus— führlich wiederzugeben. Ein paar Stellen ſind immerhin bemerkenswert und werfen ein Licht auf die Einſtellung Frankreichs.— Gleich im erſten Teil wird erklärt: Die franzöſiſche Regierung würde ſich nur ſchwer entſchließen können, zuzulaſſen, daß Deulſchlands Austritt aus dem Völkerbund, der in der Arbeit des Genfer Bundes ſchwe⸗ re Störungen verurſacht hat, Deutſchland neue Bechtle verſchaffen und für Frankreich neue Opfer herbeiführen würde, unter denen leicht ſeine Landesberkeidigung leiden könn- ke. Nach einer Anerkennung des ehrlichen Be— mühens der britiſchen Regierung um einen annehmbaren Kompromiß, wird dieſer im nächſten Satz gleich entſchieden abgelehnt. Es heißt da: Franer ec eann weder verſtehen noch zu⸗ geben, daß die übertriebenen(80 Aufrü⸗ ſtungsanſprüche, die von einer Seite erhoben werden, als Begründung dafür dienen kön- nen, von anderen Mächten Rüſtungsminde⸗ rungen zu verlangen, die dem Intereſſe ihrer Sicherheit zuwiderlaufen. Bei Feſtellung von Verfehlungen werden ſcharfe Sanktionen verlangt, zu der alle Unterzeichner einer Konvention ſich ſtrik⸗ te verpflichten ſollen, a Letzten Endes müſſe aber immer wieder auf den Völkerbund und ſeine Einrichtungen zurückgegriffen werden. Bedingung für den Abſchluß einer Konvention müſſe die Rück⸗ kehr Deutſchlands nach Genf ſein. Zum Schluß wird erklärt: ſtellt werde. Eine Ueberſtürzung der Reform ſei weder nötig noch beabſichtigt; der Neu- aufbau des Reiches werde aber nach dem un- erſchütterlichen Willen des Führers mit der gleichen Entſchloſſenhei durchgeführt wer ⸗ den, mit der ſchon in der kurzen Zeit der nationalſozialiſtiſchen Führung des Keiches zahlreiche Maßnahmen getroffen wurden, de⸗ ren Verwirklichung ſich der Führer zum Sie- le geſetzt hakte. Perſönliche Intereſſen dürften bei einem ö Werk von ſo gigantiſchem Ausmaß keine Rolle ſpielen. Im übrigen werde bei der Neugliederung auf die Intereſſen der Wirtſchaft gebührende Rückſicht genom— men werden. Im ausdrücklichen Einver— ſtändnis mit dem Führer gab Reichsminiſter Dr. Frick bekannt, daß für die Beamten⸗ ſchaft der Länder auf Grund der bevorſte⸗ henden Neuordnung des Reiches kein Anlaß zur Beunruhigung beſtehe. 5— Beiondere Bedeutung legte Reichsminiſter Dr. Frick der im Zuge der Neuordnung lie⸗ genden Stärkung der Autorität der Reichsregierung bei, die ſich im Verhältnis zwiſchen Reich und Ländern ſchon als Folge des Wegfalls fachlicher Gegenſätze Das Geſetz ſieht eine weitgehende Finanz— 1934. Berlin, 24. März. Reichskabinett hat durch ein neues mit Wirkung vom 1. Mai 1934 den der Heimarbeit neugeſtaltet. Von ei— umriſſenen perſönlichen Gel⸗ durch die Begriffe des Heimarbeiters, des Hausgewerbetreibenden und des Zwiſchenmeiſters erläutert wird, nimmt das Gefetz ſeinen Ausgang. Es bringt dann allgemeine Schutzv ar ſchrüften, die ſich mit der Liſtenführung über die Heim⸗ arbeiter, den Entgeltverzeichniſſen, den Entgeltbüchern und der Verteilung der Arbeitsmengen befaſſen. Die umſtändlichen Beſtimmungen des Hausarbeitsgeſetzes über den Gefahrenſchutz werden auf einige wenige Rahmenbeſtimmungen zuſammenge— Das Geſetz Schutz nem genau tungsbereich, der ds 0 Naturalien i deütſch 1 a Winter filfswe U faßt, innerhalb deren jeder erforderliche Be⸗ triebs⸗ und Geſundheitsſchutz geſichert wer den kann. Die Entgeltregelung 10 Hefen in der Heimarbeit wird anſtelle der Fachaus⸗ ſchüſſe für die Hausarbeit von den Treuhän⸗ und wegen der Gemeinſamkeit des aroßen 6 10 (dehaltsopfer 9( Vesonsfsffufgen NN ö og des zu nale“ i . WI J Wee 0 ge e e FHillſofen Die Regierung der Republik kann keinen ö Vorſchlag annehmen, der die Abrüſtung Frankreichs verſchärſen würde, in dem er gleichzeitig Deutſchland eine ſofortige und ſchwer zu begrenzende Legaliſierung einer Aufrüſtung zubilligt, die es ſchou jetzt unker Verlehung der Perkeäge durchführt Das Verufsbeamtentum Viertes Geſetz zur Aenderung des Geſetzes zur Wiederherſtellung des Berufsbeamten⸗ kums Berlin, 24. März. Das Reichskabinett verabſchiedete vierte Geſetz zur Aenderung des Geſetzes zur Wiederherſtellung des Berufsbeamtentums bringt eine Verlängerung der Fri ſt e n. In den einzelnen Verwaltungen iſt es nicht gelungen, das Berufsbeamtengeſetz bis zum 31. März ds. Is., bis zu welchem Tage es bisher befriſtet war, ſeinem Zweck ent⸗ ſprechend vollkommen durchzuführen. Es hat ſich infolgedeſſen als nötig erwieſen. die Möglichkeit, einen Beamten im Intereſſe des Dienſtes zu verſetzen oder ihn in den Ruhe⸗ ſtand treten zu laſſen noch bis zum 30. Sep⸗ tember ds. Is. zu verlängern. Die Be⸗ ſtimmung der Paragraphen 2 bis 4 Entlaſ⸗ fung von Parteibuchbeamten, Marxi ten, Nichtariern und politiſch Unzuverläſſigen) werden hierdurch nicht berührt. Außerdem eröffnet die Novelle das Recht, die aufgrund des Berufsbeamtengeſetzes getroffenen Maß⸗ nahmen zur Entlaſſung von Beamten zu Gunſten der davon betroffenen Beamten bis zum 30. September 1934 dann zurückzuneh⸗ men oder zu ändern, wenn ſich nachtzug ich herausgeſtellt hat, daß die erlaſſene Ver 1 gung ſich in dem Einzelfalle nicht rechtfertigt. Um bereits ausgeſprochenen Aufhebungen von derartigen Entlaſſungsverfügungen Rechtskraft zu erteilen, iſt der Novelle rück⸗ wirkende Kraft bis zum Tage des Inkraft⸗ tretens des am 8. vom ———— Berufsbeamtengeſetzes, April 1933, erteilt worden. 30000 Neueinſtellungen Der Einzelhandel ſtellt 30 000 Arbeitsloſe ein Berlin. 24. März. Auch der Einzelhandel will ſich nach ſeinen Kräften an der Arbeitsſchlacht des Jahres 1934 beteiligen. Die bei der Haußt⸗ gemeinſchaft des beutſchen Einzelhandels von den Firmen und Verbänden eingelaufe⸗ nen Angaben über die beabſichtigten Mehr⸗ einſtellungen bis zum 1. Juli 1934 haben die Zahl von rund 30 000 Perſonen ergeben. Die tatſächlichen Mehreinſtellungen werden noch größer ſein, da dieſe Ziffer nur die or— ganiſierten Firmen umfaßt: Nach den Jeſtſtellungen der Hauptgemein⸗ ſchaft betrugen die Einſtellungen im Einzel- handel im vergangenen Halbſahr, alſo in der Jeit vom 1. Oktober 1933 bis Anfang März 1934, über 35000 Perſonen. Auch hiebei iſt der nichtorganiſierte Teil des Einzelhandels nicht berückſichtigt. Ebenſo ſind die im Win⸗ ker erfolgten erheblichen vorübergehenden Einſtellungen bei den Einzelhandelsbelrieben nicht angerechnet. Gheſchließungsbilanz Es geht aufwärts! Berlin, 24. März. Das Statiſtiſche Reichsamt, das u. a. mit beſonderer Aufmerkſamkeit auch die Entwicklung der Eheſchließungen in Deutſch⸗ land verfolgt, legt jetzt die Abſchlußziffern für einen erſten größeren Zeitraum im Jah⸗ re 1934 vor. Es handelt ſich dabei um den Berichtsabſchnitt vom 1. Januar bis 24. Fe⸗ bruar id. In dieter Zeit ſind in den deutſchen Groß— ſtädlen mit 100 obo und mehr Einwohnern insgeſamt 26 184 Eheſchließungen feſtgeſtellt worden. Da jm gleichen Zeitraum des Vor- 15955 uns is 563 und in demſelben Zeitab- chnit: des Jahres 1932 ſogar nur 18 478 Eheschließungen ermitlelt worden waren, er- gibt zich alſo, be; die ſtarke Junahme der Eheſchließungen, die im vorigen Jahre dank der Förderungsmaßnahmen der Regierung je verheigungsvoll begann, ſich im Jahre 1188 in der gleichen Weiſe weiterentwickeln 0. Das Nachtbackverbot Vorübergehende Aenderung des Geſetzes. Berlin, 24. März. „Auf Wunſch des Reichsminiſters für Er— nährung und Landwirtſchaft iſt eine vor— übergehende Aenderung des Nacht— backgeſetzes erfolgt. „Durch die Aenderung wird unter grund- ſätzlicher Aufrechterhaltung des Nachtbackver⸗ boles der zuläſſige Arbeitsbeginn in Bäcke⸗ teien und Konditoreien, der jetzt früheſtens um 5 Uhr morgens liegt, für das Anheizen der Oefen und die Teigbereitung um eine Stunde auf 4 Uhr morgens, der Arbeitsbe⸗ ginn auf 4.30 Ahr morgens vorverlegt. Ju- gleich wird der Verkaufsbeginn für Bäcker- und Konditorwaren einheitlich auf früheſtens 6 Uhr morgens feſtgeſezt. Das Auskragen oder Ausfahren zur Belieferung von offenen Verkaufsſtellen iſt früheſtens um 5.45 Uhr morgens zuläſſig. Für Jugendliche unter 16 Jahren bleibt es bei dem jetzt zuläſſigen Arbeitsbeginn um 5 Uhr morgens. Die Einſchränkung des Nachtbackverbots ſoll der deutſchen Landwirtſchaft die Möglichkeit geben. einen höheren Abſatz an Weizenmehl zu ergielen Die Einſchränkung wurde begrenzt bis zum 30. September 1934. Die Einteilung der Straßen Neuregelung des Straßenweſens und der Verwaltung. Berlin, 24. März. Das vom Reichskabinett verabſchiedete Ge⸗ ſetz über die einſtweilige Neuregelung des Straßenweſens und der Straßenverwak⸗ tung teilt die deutſchen Straßen in Kraft⸗ fahrbahnen, Reichsſtraßen und Land ſt raßen erſter und zweiter Ord⸗ nung ein. Die Straßenbaulaſt wird wie folgt verteilt: Für die Reich s⸗ ſtraßen iſt der Träger der Straßenbaulaſt das Reich; für die Landſtraßen erſter Ordnung ſind Träger der Straßenbaulaſt die Länder und preußiſchen Provinzen. Für die Landſtraßen zweiter Ordnung iſt dem Generalinſpektor für das deutſche Stra— zenweſen die Beſtimmung der Träger der Straßenbaulaſt vorbehalten. Die Träger der Straßenbaulaſt tragen die Koſten der Unter— haltung des Ausbaues der Straßen. Die Verwaltung und Unterhaltung der Reichs- ſtraßen wird von den Ländern im Auftrage des Reiches, die der Landſtraßen erſter Ord— nung als Angelegenheit ihrer eigenen Ver— waltung ausgeübt. Streifterror in AA Kommuniſten als Hintermänner. Neuyork, 24. März. Streikende Taxichauffeure verübten wie— derholt ſchwere Ausſchreitungen. Die Strei⸗ kenden zerſtörten etwa 50 Autodroſchken, de⸗ ren Chauffeure ſich dem Streik nicht ange— ſchloſſen hatten. Zum Teil wurden die Wagen in Brand geſteckt. Die arbeitswilligen Chauffeure wurden ſo mißhandelt, daß ſie blutüberſtrömt und be— wußtlos zu Boden ſtürzten. Andere Abtei— lungen Streikender zogen nach Times Squa⸗ re und zu den Zentralbahnhöfen, um im Theatorniortol den nach Schl. Fer Marie! 3 err ene eee nau ͤ ber Dorfkern lungen ſtark einſetzenden Verkehr lahmzule— gen. Die von den Streikenden durchzogenen Straßen ähnelten Schlachtfeldern. 1 Wie weiter gemeldet wird, haben auch die Ber garbeiter des Appalachiſchen Koh⸗ lengebietes für Anfang April mit der Ar— beitsniederlegung gedroht. Dadurch wird die Streiklage weiter verſchärft. Die Neuyorker reſſe verdammt einmütia die Roheiten der Kraftdroſchkenführer.„Neuyork American“ ſpricht von Zuſtänden, wie ſie in Neuyork ſeit Jahren nicht vorgekommen ſeien. Zwei führende Droſchkengeſellſchaften richten in der„Neuyork Times“ einen offenen Brief, der eine ganze Seite füllt, an den Bürger⸗ meiſter Laguardia, der bekanntlich vor kur⸗ zem ſich eingehend mit angeblichen Mißſtän⸗ den in anderen Ländern befaßt hat. Der Brief zählt die Ausſchreitungen der letzten Tage auf, die ſich nicht nur auf die Droſchken, deren Lenker und Inſaſſen be⸗ ſchränkt hätten, ſondern auch Jerſtörungen von Privalkraftwagen, Aeberfälle auf Fuß⸗ gänger uſw. mit ſich gebracht hätten. Hinter dieſen Gewallkaten ſtehe erwieſenermaßen die Kommuniſtiſche Partei, was ſchon daraus N deuklich werde, daß der Amerikaniſche Ge⸗ werkſchaftsbund den Streikausſchum der Droſchkenführer nicht anerkenne. Ein neuer Verſuch der Streikenden, in der Nacht zum Freitag die Ausſchreitungen fort⸗ zuſetzen, veranlaßte die Polizei zu ſchärfe⸗ rem Durchgreifen. Einige Dutzend mit Kriminalpolizei beſetzte Droſchken fuhren durch die Straßen und verhafteten die An⸗ greifer. Wer iſt„Tardir“. Neues aus dem Stavifky- Sumpf. Paris, 24. März. Ein Staviſky⸗Scheckabſchnitt trug den verſtümmelten Vermerk„Tar— dix...“, was von der ſozialiſtiſchen Preſſe als„Tardieu“ geleſen wurde, während die Rechtspreſſe unter Proteſt nach anderen Les— arten ſucht. Der ſozialiſtiſche„Populaire“ veröffentlicht jetzt ein angebliches lungsſchreiben des damaligen Miniſterpräſi⸗ denten Tardieu an den Generalreſidenten von Marokko. In dieſem Empfehlungsſchrei— ben werden dem im Staviſky-Skandal ver⸗ hafteten Albert Dubarry beſtimmte wirt⸗ ſchaftliche Pläne beſonders empfohlen. Das Blatt gibt, ohne eine direkte Schlußfolgerung zu ziehen, der Veröffentlichung einen ent— ſprechenden Rahmen, durch den die Verbin— dung Tardieu—Dubarry—Staviſky beleuch⸗ tet werden ſoll. N (FCuenfal⸗ np; Baueröffnung in Jinowfurth. Am Tage des Beginns der zweiten Arbeitsſchlacht tat der preußiſche Miniſterpräſident Göring auf der Bauſtelle Finowfurth bei Eberswalde den erſten Spatenſtich zu der Reichstautobahn Berlin— Stettin. „Staviſtns Todſeind“ Die vom Abgeordneten Henriot dem Staviſky⸗Anterſuchungsausſchuß—eingereich⸗ ten Ankerlagen über den Fall Stavifky— Galmok ſind inzwiſchen an die Generalſtaats⸗ anwaltſchaft und von dieſer an den Unter- ſuchungsrichter weitergeleitet worden. Die Annahme, daß der Abgeordnele von Guaya⸗ na, Galmot, auf Veranlaſſung Staviſkys umgebracht wurde, ſcheint ſich zu be⸗ ſtätigen durch eine Erklärung des Scheift⸗ ſtellers Joſeph Keſſel, der mit Staviſky ſehr befreundet war. Keſſel hat ein Buch über Staviſky geſchrie⸗ ben und darin u. a. eine Unkerredung mit Skaviſky geſchildert, der Galmok als ſeinen Todfeind bezeichnele und drohte, ihm den Garaus zu machen. Nach dem„Echo de Pa⸗ ris“ ſind durch die Ausſagen Henriots auch der frühere Generalſtaatsanwalt Prouharam und der frühere Juſtizminiſter Rene Re- nault ſchwer belaſtet worden. Falltüre im Flugzeug Gerüchte über den Tod des Bankiers Löwenſtein. Brüſſel, 24. März. Man erinnert ſich, daß der bekannte Brüſ⸗ ſeler Finanzmann, Bankier Löwenſtein, bei einem Flug über den Kanal auf uner— klärliche Weiſe aus dem Flugzeug heraus— ſtürzte und im Meer ertrank. Der Flugzeug— führer merkte erſt bei der Ankunft in Eng⸗ land, daß Löwenſtein nicht mehr in dem Flugzeug war. Nun hatten franzöſiſche Blätter dieſer Tage die ſenſationelle Nach⸗ richt gebracht daß hei der Verſchrottung des Flugzeuges Löwenſteins in Mecheln unter einem Sih eine Falltüre entdeckt worden ſei, durch die Löwenſtein von fremder Hand in den Aermelkanal geſtürzt worden ſein ſoll. Die Brüſſeler Zeitung„Le Soir“ hat daraufhin in Mecheln eine Nach⸗ prüfung veranſtaltet und auch einen Alt— händler aufgeſtöbert, der außer Dienſt ge— ſtellte Flugzeuge zur Verſchrottung aufkaufte. Der Mann erzählte, er habe katſöchlich ein Jlugzeug geſehen, in dem eine Falltür an— gebracht worden war, aber er könne nicht ſagen, ob es ſich um das Flugzeug des Ban- kiers Löwenſtein gehandelt hat. die Fami- lie Löwenſtein erklärt übrigens mit aller Beſtimmkheit, daß das Flugzeug, in dem der Bankier Löwenſtein ſeine Todesfahrt unternommen hat, in Afrika zertrümmert worden iſt. Exploſion auf einem Olkahn Paris, 24. März. Im Seine⸗Hafen Port Jerome(bei Rouen) explodierte auf dem Transport⸗ kahn„La Girafe“ die aus Petroleum beſtehende Ladung. Das Schiff ſtand ſofort in hellen Flammen. Die Exploſion ereignete ſich in dem Augenblick, als die Petroleum⸗ tanks des Schiffes durch Röhren mit dem Petroleumbehälter an Land verbunden wa⸗ ren und die Abfüllung begann. Jehn Leichen ſind geborgen worden. An- ker den Toten befinden ſich drei Angeſtellte der franzöſiſch⸗amerikaniſchen Petroleum⸗ raffinerie, ferner vier Offiziere, ein leitender Monkeur und zwei Makroſen des Transport- kahns. Das Feuer konnte von der Feuerwehr von Le Havre nach vierſtündigen Bemühungen gelöſcht werden. Außer den zehn Todes⸗ 1a. forderte das Unglück noch zehn Ver⸗ etzte. —..—— Er ſcherzte mit den Kindern. mehrt ſich die Zahl jener Kreiſe, die an der, wenn man ſo ſagen Die Schwester ROMAN VON CARL HOLM 8 furt 2 Copyright by Martia Feuchtwanger, Halle à. d. S. „War er ſehr böſe?“ n „Bös? Kein Gedanke! Erſt brummte er ein bißchen über verrückte Rennerei, dann mußte er ſelbſt lachen; als ich ihm über ſein forſches Reiten ein paar Komplimente machte, war er ganz ſtolz, die Hürden glatt genommen zu haben. Ich glaube, ihm und ſeiner Roſinante iſt das heute zum erſten Male paſſiert.“ „Aber Robby! Wenn er nun Schaden genommen hätte!“ „Ach wo! Man bricht ſich nicht gleich was— ein ge⸗ ſunder Plumps auf den weichen Raſen iſt dem Dicken ganz geſund. Wer auf einen Gaul klettert, riskiert auch, daß er mal runter fällt.“ „Ja, ſo ein Dragoner hat gut reden!“ „Auch ich bin nicht als Dragoner auf die Welt ge— kommen! Aber wo bleiben denn die Bälger?“ „Hörſt du nicht? Chriſtine bringt ſie ſchon.“ Vor dem Kindermädchen, das ihnen die Tür geöffnet, eilten zwei Kinder, ein Mädchen von etwa drei, ein Knabe von zwei Jahren auf den Vater zu. Das Mädchen, ein hübſches Kind mit hellem Haar, war ihm ſchnell aufs Knie geklettert und ſchlang die Arme um ſeinen Hals. Der Kleine mühte ſich unbeholfen, es ihr gleich zu tun. Mit einem Schwung half ihm der Vater. „Hopp, hopp! Papa!“ Im Nebenzimmer ſchlug die Uhr. „Alle Hagel! Da ſpiele ich mit euch Reitſchule und verſäume noch meinen Termin darüber— wär' nicht übel! Alſo Adſchüß, ihr Bälger! Geht zur Mutti!“ Er küßte die Kinder, umarmte ſeine Frau und war gleich darauf zur Tür hinaus. Vom Balkon winkten ihm die Drei nach, als er eilenden Schrittes die Straße hinauf— ging. „Der Milchmann!“ rief der Kleine und verſuchte, das Balkongitter zu erklettern, um beſſer Ausſchau halten zu können. „Junge, willſt du wohl!“ Die Mutter nahm ihn auf den Arm, während Anna durch das Gitter lugte. Drüben ſchob der Milchmann ſeinen Karren mit klappernden Blechkannen vor die Kellerwirtſchaft, holte ſich drinnen einen Eimer mit heißem Waſſer und begann, ſeine Kannen zu ſpülen. Der Ziehhund kauerte ſich in der Sonne hin, legte faul ſeinen Kopf auf die Pfoten und ſchnappte dann und wann nach den Fliegen, die ihn um— ſurrten. „O, das Schiff!“ f Das ſchmale Fleet, das in der Mitte der Straße ſeine trüben braunen Fluten wälzte, kam ein Ewer herab— geſchwommen, den Maſt niedergelegt. Zu beiden Seiten ſtakten mit langen Stangen der Schiffer und ſein Knecht, während die Frau am Steuer ſtand. Neben ihr auf dem Kombüſendeck lag ein weißer Spitz. Langſam und ſchwer⸗ fällig zog der Kahn vorbei. Die Flut war ſo hoch, daß das Deck nur eben unter der Brücke, die weiter aufwärts den Waſſerarm überſpannte, hatte paſſieren können. Neben der Brücke ſtanden ein paar mächtige Kaſtanien, die mit ihren vollen Kronen die halbe Straßenbreite über⸗ ſchatteten. Dort waren dicht an dem alten Holzbollwerk auch noch ein paar holländiſche Kräne mit breit ausladen⸗ dem Dach, die freilich nur ſelten noch benutzt wurden. Die ganze Straße erinnerte in ihrer ſonnigen Ruhe an eine der niederländiſchen Grachten. „Du wirſt mir doch zu ſchwer, Junge!“ ſagte nach einer kleinen Weile die junge Frau und ſetzte ihre ſtram⸗ pelnde Laſt nieder.„Kommt nur! Chriſtine kaun mit euch ſpazieren gehen.“ 6 Als der Anwalt abends heimkehrte, fand er ſeine Frau im Bett. Erſchrocken ſetzte er ſich zu ihr und faßte ihre Hand. „Aber Käthe! Du haſt ganz heiße Hände— du ſieberſt! Was iſt denn?“ „Ich weiß nicht, Robby! Mir wurde mit einem Male ſo elend, ich habe heftige Leibſchmerzen— und übel iſl mir—“ „Haſt du zu Lau geſchickt?“ e „Nein— ich habe mir nur eine warme Kompreſſe auf⸗ gelegt. Aber es ſcheint nicht viel zu helfen. Wenn ich eine heiße Taſſe Tee—“ „Unſinn! Nur nicht quackſalbern! Ich werde ſofort telephonieren.“ „Ach, Robby, es wird ſchon vergehen. ſo viel Weſens davon machen?“ „Nee— nee, mein Schatz! Wegen einer Kleinigkeit ö Frau nicht ins Bett— dafür kenne ich dich 0 910 0 Doktor Lau, ein unterſetzter kleiner Herr mit kahlem Schädel, auf deſſen Platte ſeine einſtigen Menſurgegner manches Erinnerungszeichen eingegraben hatten, preßte die Lippen zuſammen, als er ſeine Unterſuchung beendet hatte.(Fortſetzung ſolgt.) Warun gleich gibt es erfreuliche Ausnahmen, deren Zahl ſich in letzter Zeit zu mehren ſcheint. Für den Greiſencharakter charakteriſtiſch iſt der zäh⸗konſervative Zug, der auch in manchen Fällen bis zum Geiz führen kann, und andererſeits oft den Grund von Kon— flikten zwiſchen alter und junger Generation bildet. Das Aller it ſelost eine Kranſheb. Körperliche und ſeeliſche Alterserſcheinungen.— Ihre Bekämp⸗ fung.— Schach dem Altwerden! Jawohl, es iſt eine Krankheit, das Altwerden. Die Peſſi— miſten gehen noch weiter, und erklären das ganze Leben über⸗ haupt für eine Krankheit, die immer tödlich ende. Nun— den„Unfug des Sterbens“ abzuſchaffen, wird der Wiſſenſchaft, wenn überhaupt, ſo doch nicht ſo bald gelingen. Wohl aber darf, normalen Krankheit ſterben: der Altersſchwäche. Be— kanntlich iſt das durchſchnittliche Lebensalter in letzter Zeit deutlich höher geworden, und die Ausſichten, es noch weiter zu erhöhen, ſcheinen günſtig zu ſein. Immerhin leiden auch jetzt noch die meiſten alten Leute an mannigfachen Krankheiten. Krebs in verſchiedenen Körperorganen, Steinbildung, meiſt in Gallenblaſe oder Niere, ſind in erſter Linie Krankheiten des Greiſenalters, wenngleich ſie auch ſchon im Mannesalter, manchmal ſogar in der Jugendzeit des Menſchen auftreten. Magen und Darm ſchrumpfen und wollen nicht mehr ſo, wie ſie ſollen. Auch eine Art Gelbſucht tritt im Greiſenalter manch⸗ mal auf. Die Knochen werden brüchig; ein einfacher Sturz im Zimmer, der ſonſt höchſtens einen blauen Fleck zur Folge hat, kann leicht Urſache eines Knochenbruches werden. Meiſt iſt es der Oberſchenkel. Und wenn daun unſer Alterchen infolge⸗ deſſen viel liegen muß, ſchleicht Gevatter Hein ſich gern au ihn heran, durch ſeinen gefürchteten Sendboten für Greiſe, die Lungenentzündung, eine Krankheit, die in der Jugend und im Mannesalter lange nicht ſo gefährlich iſt wie bei alten Leuten. Der Grund, weshalb Greiſe mit der Lungenentzündung ſo oft nicht fertig werden, iſt das Verſagen des alten Herzeus. Es iſt und bleibt das wichtigſte Organ des Menſchen. Wird es alt, ſo breiten ſich in ihm nicht nur Schrumpfung, ſondern oft auch ſchleichende, im Anfang kaum merkbare Entzündungen aus, deren Urſache nicht ſelten mit der Schrumpfung von Lunge und Nieren in Zuſammenhang ſteht, vor allem aber durch die Blut— aderverkalkung veranlaßt iſt, jenen fatalen Vorgang, der den Anfang vom Ende bedeutet. Der Zuſtand der Blutadern iſt, ſo recht der Index des Körperzuſtandes.„Sage mür, 1 05 deine Blutadern ſind, und ich werde dir ſagen. wie alt du biſt!“ heißt es mit Recht. Die Blutaderverkalkung hat aber nicht immer ihren Grund einzig und allein im Alter, ſondern auch lang⸗ dauernde Blei-, Queckſilber⸗-, Tabak⸗ und Alkoholvergiftung können ſie hervorrufen, desgleichen Gicht, langdauernder Rheu⸗ matismus, Zuckerkrankheit, Fettſucht und manche andere Krank⸗ heit. Außer der Lungenentzündung gehören auch andere Lungenkrankheiten: Lungenblähung mit Aſthma 1 0 chialkatarrh zu den häufigſten Erſcheinungen dieſes Lebens⸗ abſchnitts. Start in Mitleidenſchaft gezogen wird oft das Gehſrn. Es ſchrumpft. Schwindel, Ohnmachten, Schlafſucht, noch häufiger Schlafloſigkeit ſind die Folgen, aber auch voll⸗ ſtändiger oder teilweiſer Altersſchwachſinn, Schlaganfälle, die, wenn ſie nicht tödlich ſind, doch Lähmungen zur Folge Nea, Dagegen kommen jene plötzlich auftretenden Anſteckungskrank⸗ heiten, wie Typhus, Malaria, Mumps uſw., die ſich ihre Opfer am liebſten unter den im jugendlichen Alter Stehenden aus⸗ wählen, im Greiſenalter ſeltener vor. Wird jemand im 10 geſchrittenen Alter lungentuberkulös, ſo geſchieht dies 9918 0 lich nicht infolge friſcher Anſteckung, ſondern cs handelt ſich dann nur um einen längſt beſtehenden, früher zum Stillſtand gelangten und nunmehr wieder neu aufſlammenden e heitsprozeß. Die allgemeine Schrumpfung des ganzen Körpers macht ſich auch in den Augen und Ohren geltend. Unſägigkeit, ohne Brille feinere Näharbeit zu verrichten, Star in den Augen, Schdderhörigkeit bzw. Taubheit ſind tppiſche Altersverände— rungen. 7 aſt alle Greiſe kleiner ſind, als ſie früher waren, e e gebückten Haltung zuſammen, waren am Nordpol durchaus nicht erkältet, trotzdem bei ihnen — ſelbſt Waſchen war für ſie eine Zeitlang unmöglich— eine förmliche Schmutzkruſte, wie er ſelbſt berichtete, die Haut gegen die Außenwelt abſchloß. Auch eine andere Theorie, daß Er— kältung durch Verzögerung des Blutkreislauſes zuſtande komme, hat ſich nicht bewährt. Bei welcher Temperatur erkältet mau ſich? Man bekommt dieſe Frage manchmal von Kranken zu hören, und ſie iſt ſchwer zu beantworten. Die menſchliche Nor- malkörpertemperatur(36 Grad Celſius) ſintt dann, wenn eine Außentemperatur von weniger als. 27 Grad Celſius beſteht und berkatert. Daß gewiſſe Teile des menſchlichen Körpers infolge man— gelnder Abhärtung gegen Erkältung empfindlicher ſind als andere, iſt bekannt. Durch eine ſtarke, plötzliche Abkühlung der Hände oder des Geſichts ziehen wir uns viel ſeltener eine Er⸗ kältung zu, als zum Beiſpiel durch naſſe, kalte Füße. Am empfindlichſten, weil am wenigſten abgehärtet gegen Erkältung, iſt der Rumpf, und tatſächlich ſind zum Beiſpiel Nierenentzün- dungen bei Damen häufiger geworden, ſeit ſie kurze Röckchen und keine Unterröcke tragen, und der Unterleib infolgedeſſen gegen Kälte weniger als früher geſchützt iſt. Andererſeits iſt wieder der Hals ein rühmliches Beiſpiel für den Erfolg unſerer verbeſſerten modernen Kleidung. Unſere Vorfahren mit den hohen ſteifen Kragen und Rieſenkrawatten erkälteten ſich viel leichter infolge Verweichlichung des Halſes, als wir mit unſeren weichen, niedrigen Kragen und kleinen Schlipſen, ganz ab geſehen von den immer häufiger anzutreffenden Herren, die dem guten Beiſpiel der Damen folgen und mit weit⸗offenem Schillerkragen der Erkältung erfolgreich Trotz bieten. Früher hat man angenommen, daß die Erkältung durch den„nach innen geſchlagenen“ Schweiß der Haut zuſtande komme, wenn ſeine Abſonderung gehemmt ſei. Aber Nanſen und ſeine Leute dieſelben, ebenſo, wie zum Beiſpiel Huſten bei allen möglichen Krankheiten vorkommt. Da gibt es vor allem jene Fälle, bei denen der Patient hoch und heilig verſichert, ein ganz beſtimm— ter Zahn tue ihm hölliſch weh, beſonders wenn heiße oder kalte Flüſſigkeiten daraufkommen, und betrübt iſt, keine Höhle in dieſem finden zu können. Auch der Zahnarzt findet manchmal nichts(freilich ſtöbert er oft genug die Höhle trotzdem zwiſchen zwei eng nebeneinanderſtehenden Zähnen auf). In ſeltenen Fällen bilden ſich Zahnhöhlen, die leinen ſicht- und taſtbaren Ausgang haben oder nur einen ſo kleinen, daß man ihn ſelbſt Geſchwülſtchen und Steinchen im Junern des Zahnes, die auf den Zahnnerv drücken. Wird der Zahn, aufgebohrt und der Nerv getötet, ſo ergibt ſich, daß der Patient mit ſeiner eigen⸗ ſinnigen Behauptung, daß gerade dieſer Zahn ihm weh tue, 95 nicht nur mit ihrer meiſt örper wird durch das Schrumpfen der Knochen alſächlich kürzer. Mit den Knochen ſchrumpfen auch. Haare hne. Ueber die Veränderung der geiſtigen Fähigkeiten es Charakters durch das Greiſenalter hat man dicke Bücher geſchrieben. Die erſte Fähigkeit, die durch das Alter ab⸗ f bekanntlich die Möglichteit, Neues zu lernen, wäh⸗ tend umgekehrt alte Kenntniſſe oft treu bewahrt werden. Hier und 15 kürzer. und bene 5 N Der Mann, der es vor Zahnſchmerzen nicht mehr aushalten kann, und be⸗ ſchließt, zum Zahnarzt zu gehen. (wohlgemerkt: wenn der Menſch ganz unbekleidet iſt). Deshalb muß aber noch lange nicht Erkältung eintreten. Andererſetts darf man auch nicht gleich allen Reſpekt vor dem Begriff„Er⸗ kältung“ verlieren. In einem Stall für Verſuchs⸗Meerſchwein⸗ chen erkrankten von den Tieren, die man zu den ſchon früher im Stall befindlichen, teilweiſe an Blutvergiftung erkrankten, bineingebracht hatte, nur die ebenfalls an Blutvergiftung, bet denen zu Verſuchszwecken künſtlich eine Erkältung hervor⸗ gerufen worden war. Iſt bereits eine Erkältungskrankheit aus- Die Urſachen des Zahnſchmerzes ſind durchaus nicht immer, gebrochen, ſo kann man noch den Verſuch machen, ſie zu „kupieren“, in ihren Anfängen zu erſticken, indem man den Körper ausgiebig und energiſch trocken maſſiert und da te Erhältet innerliche (Dampfbad) Schwitzkur verbindet. (heißer Tee in großen Mengen) und äußerliche Das Gerſtenkorn. Zahnſchmerzen. Eine Schlechtwetterkrankheit.— Warum tut ein Zahn weh?— Seltene Urſachen des Zahnſchmerzes.— Plombierte Zälhete die ſchmerzen. früher einmal geſchmerzt hatten, dann aber wieder ſich be ruhigten, worauf der Patient dachte:„Wozu zum Zahnarzt 0 1 1 0 1 1 0 ganz recht hafte, die Schmerzen nicht„eingebildet“,„hyſteriſch“ uſw. waren. Und dann gibt es ja auch hin und wieder Zahn- richtig und gewiſſenhaft gemacht wird, iſt ein gewiſſer Proze: 15 rheumatismus, der gewöhnlich mit allgemeiner Erkältung kom- ſatz von Zähnen doch nicht zu retten und verfällt früher aden biniert iſt, wie Schnupfen, Bronchialkatarrh und dergleichen. ſpäter der Zange. In ſolchen Fällen„melden“ ſich oft gewiſſe Zähne, die ſchon gehen und ſich foltern laſſen? Ich habe ja keine j mehr!“ Der ſchlechte Kerl von Zahn aber denkt:„Warte, mein Lieber! Aufgeſchoben iſt nicht aufgehoben!“ Und bald ſpielt er beim Konzert der allgemeinen Erkältung ſeines unglücklichen Beſitzers die äußerſt mißtönende erſte Geige. Manchmal aber riß der arme Patient wirklich ganz unſchuldig. Artig und geduldig hatte er ſich den Schuft von Zahn ſeinerzeit plombieren laſſen hatte demütig wochen-, vielleicht monatelang gottergeben die Höllenmaſchine des Zahnarztes ertragen; und nun als„B bei ſorgfältigſter fachmänniſcher Unterſuchung nicht findet, bis lohnung“ für ſeine Brapheit(ach ja, es gebt nirgends ſo un die Röntgenſtrahlen ihn verraten. Es gibt aber auch Fälle, bei gerecht zu wie auf der Welt!) raſende Zahnſchmerzen! Iſt die denen wirklich keine Höhle im Zahn iſt; auch wenn man ihn Plombe herausgefallen? N. g Zah 7 zieht, findet man keine, und trotzdem war dieſer Zahn wirk⸗„Nein“, erklärt gekränkt der Zahnarz:,„dior eee e e, lich„derjenige, welcher“. Mauchmal bilden ſich nämlich kleine Und trotzdem die Schmerzen?! Der Nerv wurde doch damals „Kommt Luft in den Zahn?“— herausgezogen! Wie kann denn ein Zahn ohne Nerv wehtun! Nun, er kann eben doch! Denn ſonſt müßte man faſt nie einen Zahn ziehen, ſondern immer nur den Nerv töten. Es gibt eben noch eine Zahnſchmerzenquelle: die Zahnbeinhaut. Die kann man nicht„töten“. Auch wenn die Wurzelbehandlung noch ſo Wie durch ein Wunder ſind vor der Tür des Zahnarztes die Schmerzen verſchwunden. Wieder zu Hauſe— die Schmerzen ſind ſchlimmer denn je. 2 S Vielen von uns bereitet es unbändige Freude, Theater zu ſpielen. Die anderen beſchränken ſich auf das Zuſchauen und empfinden dasſelbe Vergnügen. Alſo bauen wir uns ein Schattentheater. Iſt es fertig, dann kommen alle auf ihre Koften und öde, langweilige Abende werden luſtig und unter— haltend ausgefüllt. Die Herſtellung iſt äußerſt einfach: Wir verfertigen uns einen Rahmen aus Latten, 80 Zentimeter hoch und einen Meter breit. Ueber dieſen Rahmen ſpannen wir mit Reiß— zwecken oder Kleiſter einen Bogen trausparenies Papier. Zibei Seitenwände, in derſelben Höhe und etwa 40 Zentimeter tief, verfertigen wir uns aus Pappe oder Holz und nageln ſie mit Blauköpfen ſeitwärts an den Rahmen. Dieſes Geſtell heben wir auf ein kleines Tiſchchen, das wir an drei Seiten von der Tiſchplatte bis zum Fußboden mit Stoff verkleiden; die hintere Seite bleibt frei. Nun haben wir eine Art Kaſperletheater, nur daß die Bühne mit Papier ver⸗ ſpannt iſt. Jetzt fehlt uns noch eine Lichtquelle, die von hinten das Licht auf den Papierbühnenausſchnitt konzentriert. Hier genügt eine Fahrradlaterne oder eine verſtellbare Tiſchlampe. Die handelnden Perſonen bewegen ſich zwiſchen Lichtquelle und Bühnenausſchnitt. Selbſtverſtändlich muß das übrige Licht im Zimmer ausgeſchaltet werden. Da von außen die Schauſpieler 1 Schatten zu ſehen ſind, laſſen ſich die unglaublichſten te erzielen. Aus Pappe flach ausgeſchnittene Kopf— vedeckungen werden mit Bindfaden an der Stirn befeſtigt und wirken im Schatten maſſiv. Naſen können beliebig verlängert werden, Köpfe können ſich durch Abrücken von der transpa— renten Fläche nebelhaft auflöſen oder durch Näherkommen aus dem Nichts entſtehen. Beſonders luſtig iſt eine Vorführung, wo ein Zahnarzt den von Zahnſchmerzen Geplagten mit Hammer, Zange, Kortzieher und Blumenſpritze zu Leibe geht und unter allgemeinem Hallo Filzſchuhe, Hufeiſen, Kaffee— zaſſen uſw. aus dem Munde des Patienten herausholt. Das Kunſtſtück iſt ſehr leicht. Man muß in Mundhöhe in den Schatten des ſeinen Mund aufſperrenden Partners hinein— „immer im Schatten bleibend, die auf der Tiſch— f Gegenſtände heraufholen. Die Wirkung iſt wenn der Patient kräftig Ach und Weh die im Mittelalter der Nürnberger Schuh— „ ſind mit ihrem derben Darfſt du boxen? Wenn jemand von euch Jungens zu ſeiner Mutter ſagt, daß er in einen Verein gehen möchte, wo er boxen könne, gibt's vielleicht gleich eins hinter die Ohren, oder zumindeſt hört er etwas von:„Unfug— ausgeſchloſſen— Naſenbein einſchlagen.“ Gefährlich iſt Boxen überhaupt nicht! Woher ſoll denn die Gefährlichteit kommen, wenn die Jungens mit großen, ge⸗ polſterten Handſchuhen boxen, deren Umfang an einen Kafſee⸗ D D N 5 95 V 25 S wärmer heranreicht? Bei Berufsboxern kann man viele Geſichtsverletzungen ſehen, aber wenn Jungens boxen, können Verletzungen nicht vorkommen. Die Fauſt iſt gut gepolſtert und außerdem habt ihr ja noch nicht die Kraft dazu, um euch ſchwer zu verletzen. Die Naſe wird vielleicht mal bluten, aber ernſte Schäden könnt ihr euch beim Boxen nicht holen. Was ihr aber gewinnen könnt, iſt Gewandtheit, Kraft, einen guten Blick und klare Ueberlegung! Ihr ſollt nicht zu Berufsboxern gemacht werden, ſondern man wird euch zu geſunden, kräftigen Armen, ſchnellen Beinen, ausdauerndem Herz und leiſtungs⸗ fähiger Lunge verhelfen. Ihr ſollt mal in der Lage ſein, euch kräftig eurer Haut wehren zu können. Das ſind aber alles Ziele, die Vater und Mutter dem Boxen günſtig ſtimmen müſſen. — Wen 2 5 3 e vdr rr Denkſport⸗Aufgabe. In einer großen ſüddeutſchen Stadt gibt es einen ſchönen Zoo. Ihr ſollt herausbekommen, wie dieſe Stadt heißt!—, Ihr müßt erſt einmal feſtſtellen, wie die acht Tiere des Bildes heißen, und müßt die Namen der Tiere untereinander ſchreiben. Aber dies iſt nicht ſo einfach, denn ihr müßt die richtige Reihen— folge erſt finden. Habt ihr die richtige Reihenfolge, dann ergeben die Anfangsbuchſtaben der Tiere die Stadt. Bei einem der acht Tiere aber müßt ihr es anders machen. Es iſt dies der Büffel. Bei dem Büffel dürft ihr nämlich nicht den erſten Buchſtaben(B) verwenden, ſondern einen anderen Buchſtaben. Baoquanzs= olli 0%% ug) 268 able e , Dill es maags vg :Bunſgzjlnzs T Das„enthüllte Geheimnis“. elne affe fig,.„Habe Sſe feng chatte, 5 Schon so eluss, 4 el, 7 nal ꝙeseſicu.! q 257 Ae, 1 07. 7 60 1 J. * re— 9 9. I 9 E L ee e „. liteſnem 2 tue 0 0 50 e 8/ deem. 7 e U Unſer kleiner Hans. Hans hat kürzlich die Maſern gehäbt. Er iſt längſt wieder geſund. Jedoch neulich will es der Zufall, daß ihn eine Mücke ſticht, worauf ein kleiner roter Fleck entſteht. „Mutti“, brüllt plötzlich Hans,„eben hat mich eine Maſer geſtochen!“ 6 75 5 n n, „Das wiſſen alle, daß der Teufel oft im Wein ſteckt, auch im Bier und immer im Branntwein. Darum iſt das Trinken ſo oft ein Laſter und führt die Menſchen ins Verderben. Als nun das Tabakrauchen aufkam, da dachte der Teufel:„Hei vielleicht kannſt du auch in den Tabak ſchlüpfen und auch mit ihm die Seelen verderben.“ Darum kam er eines Tages auf die Erde und dachte zunächſt einmal zu probieren, wie denn das Rauchen ſchmecke. Im Walde traf er einen Förſter; der hatte ſein Pfeiſchen im Munde und ſein Gewehr unterm Arm, das war mit Schrot geladen.„Hör einmal“, ſagte der Teufel, „ich möchte gerne das Rauchen lernen. Iſt das eine Bfeife, was du da unter der Naſe haſt?“—„Nein“, ſagte der Förſter, der den Satan wohl erkannte,„das iſt nur ein Naſenwärmer; aber was ich hier unterm Arm habe, das iſt eine Pfeife.“— „So laß mich doch einmal ein wenig daran riechen“, ſagte der Teufel,„ich wüßte zu gern, wie das ſchmeckt.“—„Gern“, ſagte der Jäger und hielt dem Teufel gerade die. Flinte vor die Naſe, ſchoß los und die ganze Schrotladung dem Teufel in die Naſe hinein.„Pfui Deixel!“ rief der Teuſel und nieſte. „Das iſt aber ein ſtarkes Kraut, ein Teufelskraut!“ Und eilig ſchlich er davon und rieb ſich die Naſe.„Mit dem Tabak will ich nichts zu tun haben. Die den rauchen, ſind geſtraft genug!“ Und darum iſt man bis auf den heutigen Tag nie ſicherer vor allen Teufeln und böſen Geiſtern, als wenn man ſich ein Pfeiſchen anzündet. 3 42 10¹⅛. all. 15%. U ne— TT r r Des Schwämmchens Nache. Es war einmal ein lleiner Junge von ſechs Jahren, der hieß Karl. Er war lieb und artig, nur ein wenig waſſerſcheu, wie die Mutter ſagte. Er haßte das Waſchen, und wenn es nach ihm gegangen wäre, daun würde er bald wie ein kleiner Mohr dahergelaufen ſein. Eines Tages hatte die Mutter wieder das Waſchbecken fertig ſtehen, um den Buben zu waſchen. Sie ging eben noch ins Schlafzimmer, um ein Handtuch zu holen. In dieſem Augenblick nahm Karl ſehnell den Schwamm und— patſch!, lag er unter dem Schrank. „O weh!“ ſchrie der Schwamm und hielt einmal ſeinen Kopf und dann ſein Schienbein feſt. Er hatte ſich heftig weh getan und weinte ſo arg in ſeinem Schmerz, daß lange Tränen— bäche den Fußboden entlangfloſſen. Als die Mutter den Schwamm ſuchte, war Karlchen ſo verſtockt, daß ſie ihn ohne dieſen waſchen mußte. Als es Abend geworden war, ging Karl in ſein Bett und lag noch lange mit offenen Augen da und dachte über alles nach, was er tagsüber erlebt hatte. f Das Schwämmchen unter dem Schran Stöhnen, hinkte zur Tür hinaus und die Tr ik erhob ſich eppe hinunter. ging dann durch viele Straßen und Gaſſen und huſchte in ein Haus, in dem ein Geſchäft war, das Schwämme und Seiſe zu verkauſen hatte. Im Laden legte es ſich auf den Teppich und ruhte ſich aus. Da kamen auch ſchon die Brüder- und Schweſterſchwämmchen und fragten, was los ſei. Nun erzählte der Schwamm, daß er bei einer Familie in Dienſt ſtände und immer helfen müßte, den kleinen Karl zu waſchen. Er gäbe dann immer acht, daß nur keine harte Stelle an ihm ſei und mache ſich immer weich und ſanft, nur um Karlchens Geſicht und den nicht weh zu tun. Morgens und abends und zu jeder Zeit habe es für den Buben fertig ge—⸗ legen und ſei immer gut und lieb zu ihm geweſen. Aber heute morgen, als die Mutter fort geweſen ſei, habe dieſer ihn beim Schopfe geur en und zornig zur Erde geworfen; und dann habe er von rl noch einen Tritt vor das Bein be⸗ kommen, daß er weit unter den Schrank geflogen ſei. Die Schwämme berieten lange hin und her, was zu tun ſei. Ihre Vettern und Baſen, die Seifenſtücke, kamen auch herbei und lfen einen Plan ſchmieden, wie ſie ſich an dem kleinen Karl räch könnten. Die Beratung ging zu Ende. Fünf S an n marſchierten los und hinterher fünf Seifenſtückcher id ganz zun Schluß kam mit großem Ge⸗ polter die Waſchſchüſſel. Karls Badeſchwamm ging an der Spitze und zeigte den Weg. Als ſie in der Wohnung ankamen, ſchlief alles in tiefſter Ruhe. Die Waſchſchüſſel kletterte zum Waſſerhaähn, ließ ſich den Bauch voll Waſſer laufen und ſtellte ſich vor Karlchens Bett auf. Die Schwämme hoben Karl aus ſeinem Bett und zogen ihn ſplitternackt aus. Er wollte ſeine Mutter rufen, aber ſein Waſchſchwämmchen hielt ihm den Mund ſo ſeſt zu, daß auch nicht ein Laut zu hören war. Die Schwämme ſtellten ihn nun in die Schüſſel mit kaltem Waſſer. Jetzt hub ein Waſchen und Scheuern an, daß der arme Schelm nicht wußte, wie ihm geſchah. Ein Schwämmchen mit einem Seifenſtückchen wuſch das linke Bein, und am rechten ſaß ein anderes Schwämmchen mit einem Stückchen Seife. Am ganzen Körper vom Kopf bis zu den Füßen war ein Plantſchen und Plätſchern, als müßte ein Mohr weiß gewaſchen werden. Von dem Lärm war ſchließlich Karlchens Badetuch, das am Küchenherd hing und ſchlief, wach geworden. Es kam herzu und wollte einmal ſehen, was es gäbe. Als es den ver⸗ zweifelten Buben ſah, bal und bettelte es ſo lange, bis die Schwämme es genung ſein ließen. Das Badetuch rieb den Karl, bis er wieder warm und trocken war und legte ihn ins Bett. Die Waſchſchüſſel war unterdeſſen zum Ausguß gepoltert und ſpuckte das Waſſer wieder aus. Daun gingen ſie alle wieder heim: die Schwämme, die Seifenſtückchen und die Waſch⸗ ſchüſſel. Nur Karlchens Badeſchwamm blieb zurück. Nach dieſer Nacht hatte Karls Mutter nie mehr beim Ind ndzgen uoloc one: unggunze Waſchen über ihren Buben zu klagen. Wilhelm Hesse, (Nachdruck verboten.) Jeh bin ein Mann, der Dächer deckt, Mich hat die Höhe nie geſchreckt; Ich lege meine Schindel Und kenne keinen Schwindel. Sagt ſelbſt, iſt mein Beruf nicht ſchön? Ganz oben auf dem Dach zu ſtehn! Und alles iſt ſo winzig klein! In jeden Schornſtein guckt man rein. Den Stadtlärm hört man wenig Und fühlt ſich wie ein König. Das kann ich unbedenklich ſagen, Denn ich bin ſchon ſeit vierzehn Tagen Als Lehrling bei der Gilde Und gänzlich ſchon im Bilde. Bei den Geſellen(ſe ſind nett) Hab' ich auch ſchon'nen Stein im Brett. Ich darf ihre Wege laufen, Für Frühſtück und für Mittag kaufen. Und wenn ſie mal ein Schläfchen wagen, Muß ich es ihnen zeitig ſagen, Seh' ich den Meiſter in der Ferne, Denn der ſieht ſo etwas nicht gerne. Was meinen Meiſter anbetrifft: Er ſieht in mir nur ſeinen Stift, Und nimmt mich gar nicht wichtig. kommend, habe ich mich entſchloſſen. zu gratulieren. Das heißt, lich, auftragsgemäß, für andere. Kurz: ich habe ein Gratu⸗ aten e eröffnet! Mit Firmenſchild und Geſchäftszeit, „Ich gratuliere!“ Die Unſchuld. Neuzeitliches Unternehmen von 7 Ludwig Waldau. (Nachdruck verboten.) Einem überall längſt fühlbaren Bedürfnis entſprechend, längſt gehegten, ſtillen Wünſchen weiteſter Kreiſe entgegen⸗ nicht privatim meinen eigenen guten Freunden und Ver⸗ wandten, nicht meinem guten Herzen folgend, ſondern beruf⸗ Bitte, es gibt da gar nichts zu lächeln. Der Erfolg meines Unternehmens rechtfertigt dieſe meine Idee bis dorthinaus. Ich habe zur Zeit ſchon einen ganz netten Kundenſtamm, richtig⸗ gehende Abonnenten. Ja, es gibt eben Leute, denen es läſtigſte Arbeit bedeutet, das ganze Jahr den Kalender, ihr Gedächtnis. ihr Notizbuch zu kontrollieren, ob nicht ſchon wieder bald 9174 Geburtstagsgratulation oder dergleichen fällig iſt, und die mir dieſe aus genanntem Grunde nur zu gern übertragen. 5 8 Schriftliche Gratulation iſt natürlich am billigſten. und es„ ie anderen ſind noch ein biſſel klein, gnä Frau; aber der ſchwankt der Preis hierfür nur hinſichtlich der Koſtbarkeit der große iſt ſchon ganz reif. Aus dem können wir bald ein Kom⸗ Gratulationskarten beziehungsweiſe der Länge der eventuellen pott machen!“ Telegramme. Meine Spezialität ſind jedenfalls perſönliche— Gratulationsviſiten. Ich habe gerade dieſe Art, Glückwünſche zu übermitteln, liebevollſt ausgebaut: vom kurzen, kühlen tele⸗ Bildung phoniſchen Glückwunſch an bis zur perſönlichen Gratulations⸗ J. Visite in Frack und Lac, mit Blumenttraue ſen ind dem⸗ Frau Neureich:„Gehen Sie doch mal ans Fenſter und ſehen Stimmengezitter beim Glückwunſch. Die Preiſe ſind dem Sie nach, wieviel Grad wir heute haben.“ entſprechend abgeſtuft. Detaillierte Offerte, ausführlicher Tarif Zofe:„Null Grad, gnädige Frau.“ und Koſtenanſchlag unverbindlich auf Anfrage. 5 Frau Keureich:„Reamur oder Celſius?“ 7 Mancher wird ſich die Sache nun ziemlich einfach vorſtellen; doch dem iſt keinesfalls ſo. Dieſer Tage hatte ich zum Beiſpiel im Auftrage eines meiner beſten Kunden gleich zwei Gratu⸗ lations⸗Viſiten hintereinander zu erledigen— Montag eine, Dienstag eine. Am Montag durfte ich ad eins einen Kapitän a. D., ſo einen richtigen„ollen, ehrlichen Seemann“, beglück⸗ wünſchen— zum achtundſechzigſten Wiegenfeſte. Ich kann ruhig behaupten, das war Arbeit, ſchwerſte Schwerſtarbeit! Ganz ab⸗ geſehen davon, daß ich gleich nach dem Glückwunſch partout den neuen Priem des Wackeren ausgiebigſt probieren mußte, hieß es von vormittags elf Uhr an unentwegt:„Na, denn Pröſterken, du lütten Slingel! Denn woll wi uns man widder vertreggen!“ Und ſo floß ein ſteifer Grog nach dem anderen durch meine un gepichte Gurgel in meinen noch ungefrühſtückten Magen, bis ich dann gegen Abend mit ſchwerer Schlaaſeite röchelnd unter dem Tiſch vor Anker ging und vom Geburtstagskind und ſeinen Telephon und Buchführung. 5 Die Nachbarn. Das finde ich nicht richtig! Wenn wir's im rechten Licht betrachten, Muß er mich als Kollegen achten. Ich ſchaff' für ſeine Sache Doch auch hier auf dem Dache!—. doch halt! Geſellen, ſchlaft nicht ein! Der Meiſter iſt zur Tür herein! Bald iſt er auch hier oben. Dann darf er uns nur loben Und nach etlichem Verweilen— In Sicherheit gewiegt— enteilen! Will. „Frühlinge⸗Erwachen!“ S I e . (N 47 1 1 8 1 15 0 0 hof eine Niißtz „Meier, warum lachen Sie nicht, wenn feinen Witz macht?“ 1 „Ich habe zum Erſten gekündigt!“ Der erſte Schullag. Lehrer:„Hat noch jemand etwas zu fragen?“ * Fritzchen:„Ja, wiſſen möcht' ich noch geſchwind, wann die nächſten Ferien ſind!?“ N 2 ebenſo trinkfeſten übrigen Gäſten wohlgefällig als,— Fußbank benutzt wurde. Ich bin heute noch ganz„betreten“ davon! Der nächſte Morgen ſah mich feierlich in Frack und Lack, bewaffnet mit einem Rieſen-Roſenſtrauß und ebenſolchem Kater, in eine der neuen Vorortsvillen ſtolpern. Die Erbtante meines Kunden war dort zu vergratulieren; eine noch ledige Jungfrau von—mzig Lenzen. Ich ſah nach Einlaß mich einer Dame gegenüber, die ebenſogut eine en i e— wie eine verehelichte Tutankamon vorſtellen konnte. Durch.* e einen Wackelknelfer vorfintflutlichſter Konſtruktion bohrten ſich gelt kee 1715 fragen. ob Si mir zwei Pupillen freundlich entgegen, die mit dem Geſichts⸗ e enn 0 a ben erker vor ihnen in ſpitzer Schärfe förmlich wetteiferten, und Nel t ihr der cl Inte och tanzen? auf dem mageren Kinn thronte majeſtätiſch eine Warze, deren„Nein— aber ſchlaſe— Haarwuchs an Ueppigkeit 970 zu Welktanen e en rend ein fuchsfeuerroter„Wilhelm“, ſe ſam mit dem übrigen 32 1g Y 0 greulichen Haargeſträhne kontraſtierend, würdig das Ganze Der wißbegierige f eler. beanete auc chen das Foſſil eme ih enn tendit 55 Sag' mal, Mutti, wenn die Liliputaner lachen müſſen, öffnete auch ſchon das Foſſil vor mir ihre zaunſteckendürren„Sag. fell webe 5 Arme, und ihr Gebiß fletſcherte zärtlich:„An mein Härz, du tut ihnen da auch das Zwergſfeltk weh: A. J. ii ch die Erb t heiraten, ihr Neffe aber 5 Und jetzt will mich die Erbtante gax heiraten, teffe abe e mich totſchlagen wegen Erbſchleicherei! Doch ſolche kleine, be⸗ Nach der hihliſchen Stunde. langloſe Zwiſchenfälle können meinen Betrieb niemals auf⸗. n 1 halten: ich gratuliere! Hat jemand Aufträge für mich? Enkel zum Großvater:„Großvater, warſt du auch mit in der Arche Noah?“ Großvater:„Nein, mein Kind. us AAN 10 2 5 Enkel:„Wieſo biſt du denn dann nicht mit ertrunkens“ Hunde b. P 2 0——— Der neue Mieter fragte intereſſiertt:„.. Hoffentlich haben Sie keine Hunde im Hauſe? N 66 77 7 1 7 7 7 0 4 5 7 1 2 51. „Nein! Nicht einen! Auch in der Nachbarſchaft nicht!“ 915. Der neue Mieter war befriedigt: 5 1 ö„Gott ſei Dank! Ich habe nämlich ſelbſt vier Hunde, die die ganze Nacht heulen. Mehr Hunde könnte ich wirklich nicht ver tragen.“ J. H. R. 1 Eine Schriftſtellerin gab juſon(4709—4784) ein neu ſeine Meinung darüber noch mehr Eiſen im das ſo iſt“, verſ 1 11 terte, von ihr verfertt 0 hören, und fügte hinzu: Johnſon, indem er das dieſe anz und Liel Er:„O ja, „Bedaure, ich habe im lleicht kann Wie ſich der zin Tonen einen Wechſel für Juli geben?“ 0 ich Ihnen einen Wechſel für Juli geben? — Sieger bis zuletzt 10. Fortſetzung. Nachdruck verboten. Das Spiel ging weiter. Sie ſetzte unſinnig hoch. Atem⸗ loſes Schweigen. Leiſe rauſchend fielen die Karten- blätter. Verloren! Zurpforten ſtand ihr gegenüber. Seine Blicke bohrten ſich in ihr Geſicht. Unſagbares ging in ihm vor. Wie die Wunden des Opfers beim Nahen des Mör— ders abermals anfangen zu bluten, ſo brannte und blutete in Veras Gegenwart ſein armes Herz in raſenden Schmerzen. Sie hatte es ſagen müſſen. Ja, tauſendmal ja! Aber warum nicht ihm? Warum Gabriele? Und warum nicht früher, ſo früh, daß er noch hätte fliehen können, fliehen ans äußerſte Meer! Sie hatte wohl gewarnt, Andeutungen gemacht. Ja, ja. Später fiel ihm das ein. Aber nahm man ſo halb ſpiele— riſch, halb witzig hingeworfene Bemerkungen für Ernſt? Noch dazu, wenn Intereſſe für die eigene Familie mit— ſprechen konnte, ja, mitſprechen mußte? Ach— vergeblich noch zu grübeln! Als ob man der Vergangenheit entgehen, dem Schickſal entfliehen könnte! Wohl ſcheint es oft lange, lange zu zögern. Die arme, müde, geängſtigte Seele denkt und hofft: es ſchläft! Da plötzlich, da man ſchon begann, ſicherer zu werden, Mut zu ſchöpfen, ſich wieder umzuſehen in der Welt, da fällt die Hand, die immer erhoben war über uns, hernieder, auf das Haupt, und beugmes zur Erde, für alle Zeit. Vergeltung! Fürchterliche, nie raſtende Macht! Warum ſuchſt du dir den Augenblick der Blindheit? Den Augen— blick des Glücks? War dein Opfer nicht immer da? Fühlte es nicht deine Gegenwart unentwegt auf ſeinen Ferſen? Trotz der Hitze in dem mit Teppichen überladenen Ge— mach empfand Zurpforten eine fröſtelnde Kühle, eine ſee— liſche Vereinſamung, die ihm faſt phyſiſchen Schmerz ver— urſachte. In grimmigem Spott und Verachtung ſchweifte ſein Blick über die Spieler dahin. Dieſe Zerrbilder in ihrer entfeſſelten Leidenſchaft. Vera hatte gewonnen. Ihre Hände flogen, als ſie die Banknoten zuſammenſchob. Es war eine große Summe. In fieberhafter Eile ſchätzte ſie. Ihre Augen überflogen das mit einem Schlage angewachſene Häuflein. So viel! So viel! Ein grenzenloſer Triumph brach aus ihren verwüſte— ten Zügen. Rettung! Rettung! Sie hatte es ja gewußt. Heute abend würde ſie Glück haben, weil alles, alles davon ab— hing. Nun konnte ſie Berner bezahlen. Nun war die fürchter— liche Angſt aus ihrem Leben getilgt. Nun wollte ſie ver— nünftig und vorſichtig ſein. Eine gute Frau dem guten Manne. Blitzſchnell zogen alle die erlöſenden, gelobenden Ge— danken durch ihr überreiztes Hirn. Sie hätte vor Erleich— terung und Dank und Glück laut aufſchreien oder bitter— lich weinen können. Da— zwiſchen dem Wirrwarr ihrer Vorſätze kam ihr eine Idee, eine echte, unſelige Spieleridee. Sie wollte noch einmal ſetzen, noch einmal gewinnen! Nur gerade ſo viel, um auch die anderen dringendſten Rechnungen bezahlen zu können. Wie wundervoll, wenn ſie ſo in einem Zuge reinen Tiſch machen konnte! Ehe noch Lenken, der wie auf Kohlen ſtand, ſich ein— miſchen konnte, hatte ſie eine bedeutende Summe geſetzt und— verloren. Sie preßte die Lippen zuſammen. gebracht werden!— Wieder verloren! Nun reichte es ſchon nicht mehr für Berner. Von nun an ſpielte ſie wie in hellem Wahnſinn— und verlor! Ver— lor immer wieder. Der Platz, wo die Banknoten gelegen hatten, war leer. Sie ſchwankte, ſank mit dem Rücken gegen die Stuhl— lehne und ſchloß die Augen. Verzweiflung ſtand auf der feuchten Stirn und verzerrte die bläulich-weißen Lippen. Da berührte jemand ihren Arm. Sie richtete ſich auf, ſah um ſich. Eine Hand langte über ihre Schulter, eine ſchlanke, ſehnige Hand. Ein Päckchen Banknoten fiel vor ihr nieder—— „Mein Dank, Frau Vera!“ Sie fuhr herum, der Stuhl flog zurück. Zitternd ſtand ſie auf den Füßen. „Zurpforten! Das— das— iſt unmöglich!“ Er war ſchon an der Tür. Von dem farbenprächtigen Perſervorhang hob ſich der ſtolze Kopf mit dem ſchmalen, harten Geſicht und dem frühergrauten Haar, wie in Bronze gegoſſen, ab. So ſtand er regungslos eine Sekunde. Seine Augen flammten über ihre verſtörten Züge, gebieteriſch, ver— ächtlich— Dann war er fort. Das mußte ein— Vera taumelte auf den Stuhl nieder. Scham und Angſt glühten in ihr. Sie machte eine Bewegung, das Geld, Zurpfortens Geld, weit von ſich zu ſchieben— und wußte doch: ſie würde es im nächſten Augenblick nehmen, um noch einmal alles aufs Spiel zu ſetzen. Auf ihrem Geſicht wechſelten erſchreckend jähe Röte und bleigraue Bläſſe. Sie war ſo wenig mehr Herr ihres Willens, daß Lenken, jede Rückſicht beiſeite ſchiebend, ihr Handgelenk umſpannte, um ſie an weiteren Unſinnigkeiten zu hindern. „Genug, gnädige Frau! Ich bitte mit aller Entſchieden⸗ heit: Geſtatten Sie, daß ich Sie unverzüglich nach Hauſe begleite.“ Aber ſie erwiderte darauf: „Nein! Sagen Sie kein Wort mehr! Jetzt heißt es für mich va banque mit allem, was ich bin und habe!“ ze zitternde,] Fernſtehende von el, Kaum eine Stunde ſpäter führte Lenken eine zitternde, verzweifelte Frau die Treppe hinunter. Als er nach kurzer Wagenfahrt mit ihr vor der Reh⸗ dernſchen Wohnung anlangte, glühte ſie im Fieber. Er mußte ſie die Stufen faſt hinauftragen. Oben drückte er, ſelbſt erregt in jedem Nerv, alarmierend auf die Klingel. Der Oberregierungsrat war nicht zu Hauſe. Das Per⸗ ſonal lief zuſammen. Lenken übergab der Jungfer die kranke Herrin und verſprach, noch gleich ſelbſt bei einem Arzt vorzuſprechen. Daß da eine nervöſe Erkrankung im Entſtehen ſei, er— ſchien ihm außer allem Zweifel. Sein eigener Kopf war ganz benommen. Und aus tiefbedrücktem Gemüt ſeufzte er dann: „Herrgott, was machen einem die guten Freunde für eine Laſt!“ Er ging in das erſte beſte Reſtaurant. In ſeine Woh⸗ nung konnte er wegen Fräulein Marthas Polterabend noch nicht. 1 1 A* Dorthin hatte Zurpforten gleich von Frau von Gri— walſki den Weg genommen. Allein ſein konnte er jetzt nicht. Einſamkeit hätte ihn verrückt gemacht. Und in einem Lokal ſitzen mit Bekannten, zwiſchen Leuten, die von ihm wußten, zu ihm ſprachen, irgend etwas von ihm wollten— das ertrug er auch nicht. Ihn verlangte nach heiteren, einfachen Menſchen. Er handelte halb unbewußt, denn er ging wie im Traum umher. Loſe hing der Mantel um ſeine Schultern. Der eiſige Wind durchkältete ihn bis ins Mark. So war er, faſt ohne ſein Wiſſen und Wollen, treppan zu Frau Heiner geſtiegen, um ſich Gedanken und Kopfſchmerzen fortzutanzen. ..*. Es lag heute nicht die klare, wohltuende Luft über Kampen. Man ſagte nichts, ließ ſich nichts merken und fühlte doch: der ſonnige Glanz war nicht da. i Wie groß mußte der Segen ſein, den Gabriele um ſich verbreitete, wenn ein ſo geringfügiges Nachlaſſen ihres ſelbſtloſen Strebens, nur für andere da ſein zu wollen, ſchon Verſtimmung hervorrief. Am Morgen war ein Brief aus Berlin gekommen; von Marie Griesbach, die dort wieder ihrem Bruder, dem ſtillen Gelehrten, das Haus führte. Gabriele nannte dieſe langen, ausführlichen Berichte lächelnd„Bekenntniſſe einer ſchönen Seele“, denn Marie hatte ſich nach ihrem Aufenthalt in Kampen angewöhnt, in Tagebuchform an Gabriele zu ſchreiben. Sie ſchwelgte in hohen und ſchönen Gefühlen. Sie pries die blühenden Blumen und ſchattigen Bäume— ſie zu pflanzen und zu hegen, daran dachte ſie nicht. Trotz ihrer, vielleicht auch wegen ihrer großen Ver— ſchiedenheit hatten ſie ſich immer viel zu ſagen, obwohl es Gabriele bedeutend ſchwerer wurde, ihren Gefühlsäuße— rungen Worte zu verleihen. Die Poſtiaſche kam, als Albrecht mit Frau und Mutter am Frühſtückstiſch ſaß. Gabriele machte gerade für die Wirtſchafterin einige Notizen und öffnete darauf Maries Brief mit der heiteren Miene, mit der man liebe und gute Nachrichten zu leſen beginnt. Albrecht, ſeiner Frau gegenüberſitzend, hatte ſchon mit einem kleinen Groll das dickleibige Kuvert beobachtet. Er war ganz im geheimen eiferſüchtig auf dieſen regen Ge— dankenaustauſch. Er fand, es wäre ſelbſtverſtändlich geweſen, wenn Gabriele ihm, ihrem Manne, die Briefe zu leſen gäbe; daß ſie es niemals tat und über ihren Inhalt ſchwieg, ſchien ihm Beweis, daß Dinge erörtert wurden, mit denen Gabriele vor ihm zurückhielt. Vielleicht Enttäuſchungen, leiſe Nachklänge alten Leides; jedenfalls Dinge, die ihm aus Zartheit ver— ſchwiegen wurden. Sein langes, vergebliches Werben um die geliebte Frau, die Qual, als er ſie verlor, ſchwere Jahre des Kämpfens, die ganze freudloſe Jugend hatten ihn bitter und mißtrauiſch gemacht, ihn von ſeinem Selbſtvertrauen immer wieder einbüßen laſſen. 1 Kein Menſch ahnte, wie oft ſich ätzende Tropfen des Zweifels, der Eiferſucht in die Wonne des Beſitzes miſch— ten. Wie er ſein offenes, klares Weib belauerte, um hier einen trüberen Blick, dort einen dunkleren Tonfall der Stimme zu gewahren, der noch ein Nachhall ſein könnte des Vergangenen, noch nicht Ueberwundenen. An ſeiner eigenen, nie endenden Leidenſchaft ermaß er die Unmöglichkeit, wahre Liebe je zu überwinden, zu ver— geſſen. Sicher— dafür kannte er ſie—, Gabriele war nach heiligſter Ueberzeugung fertig mit ihr geweſen. Aber, das war es ja eben: er begriff aus ſeiner eigenen Natur her— aus nicht, wie man überhaupt damit fertig werden konnte. Damals, als ſie ihn gerufen, als er ihr klares Auge, die heitere Stirn geſehen, ihre lieben Worte gehört, hatte er nichts als ſeligen Jubel empfunden. Dann, gerade wo der Beſitz ihn hätte beruhigen ſollen, kam der Zweifel, die verſteckte Eiferſucht. Er war nicht imſtande, an die Dauer ſolchen Glücks zu glauben. Seine Phantaſie, ſtets bereit, Schrecken und Ge— fahren zu entdecken, ſchuf ſich in ſolchen Momenten Bilder über Bilder von ſicherem Verluſt und bevorſtehendem Herzeleid. Er wollte, Gabriele ſollte ihm keine Falte ihrer Seele verbergen; gerade ihre innerſten Gedanken ſollten ihm, ihm allein gehören. So wurde ihm der briefliche Gedankenaustauſch mit der Fremden, der doch unzweifelhaft tiefere Gründe be⸗ rührte, zur Pein. N Er ſagte ſich nicht, daß es Gabrieles Feingefühl ver⸗ bot, Briefe preiszugeben, in denen eine ihrem Gatten Roman von Erika Riebberg Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale) —— eigenen Schickſalen und Lebens⸗ erfahrungen ſprach. Heute war es ein beſonders langer Brief. Gabriele las ihn vertieft, mit verſonnenem Ernſt— offenbar fern von Kampen mit allen Gedanken und Gefühlen. Albrecht beobachtete ſie verſtimmt. Ob ſie mir wieder nichts von dem Inhalt ſagen wird?, dachte er eiferſüchtig, wenn Gabriele manchmal lange auf eine Stelle der fein⸗ beſchriebenen Bogen niederſah. Er bemerkte, wie ſie einige Zeilen des Briefes, die ſie beſonders nachdenklich geleſen hatte, mit dem Blauſtift anſtrich. Das reizte ihn, weil er den Wortlaut für ſein Leben gern geleſen hätte und doch nicht fragen mochte. Er grübelte und beobachtete weiter und kam ſchließlich in eine ſo miſerable Laune, daß er Gabriele plötzlich heftig anfuhr. „Herrgott! Iſt das Geſchreibſel denn noch nicht zu Ende?“ Seine Mutter rief leiſe mahnend: „Albrecht!“ Gabriele fuhr erſtaunt auf und ſah ernſt und zurück weiſend in ſein ärgerliches Geſicht. „Wünſcheſt du etwas von mir? Bitte, ich kann nachher weiterleſen.“ Er ſtand auf, zitternd vor Aerger und Beſchänkuttg über ſich ſelbſt. Im Vorübergehen nahm er die Zeitung und ſtellte ſich an das Fenſter. Bald erhob ſich auch Gabriele. Er ſah, wie ſie die Briefblätter loſe in eine Mappe auf ihrem Schreibttſch legte. Von Gabriele geſtützt, verließ auch die Mutter das Zimmer. Albrecht horchte, bis die Schritte im Veſtibül verhallt waren, dann hielt er ſich nicht länger. Rot vor Scham, aver von einem drängenden, unwider⸗ ſtehlichen Willen getrieben, nahm er den Brief aus der Mappe. Aus Berlin! Ja, das hatte er gewußt; von dort, wo Zurpforten war. Kein Sportblatt konnte man ja in die Hand nehmen, ohne auf ſeinen Namen zu ſtoßen. Hier die Stelle: Das iſt gewiß, iſt mir klar wie die Sonne am Himmel, man iſt ſich der ewig lebendigen Kraft der Liebe nicht unabläſſig bewußt. Oft denkt man, ſie ſchläft, oft iſt ſie wirklich verſchüttet unter Alltagsſorgen und Pflichten. Aber ein Klang, ein Wort, ein Duft— und ſie iſt wieder da! Zeigt uns, daß ſie immer in uns war und ſein wird, als ewiger, unveräußerlicher Beſitz. Und wenn uns das plötzlich ganz unvorhergeſehen klar wird, dann ſind wir bis zum Sterben erſchüttert— und doch reich, reich. Ich habe ihn wiedergeſehen, Gabriele! Als Gatten einer anderen, als Vater von Kindern, die nicht die meinen ſind— und es iſt mir ergangen, wie ich beſchrieb. Ich haſſe ihn nicht— ich leide, wie ich ewig um ihn litt. Wie dürfte ich den zu haſſen wagen, der einſt das Dia— dem der Liebe hat getragen?!—— Albrecht ließ den Bogen ſinken. Auf dieſer Stelle hatten ihre Blicke ſo lange, ſo tief verſonnen geruht. Warum? Warum? Empfanb ſie wie Marie Griesbach, als ſie den Treu— loſen wiedergeſehen? Waren ihr die Worte nur eben ſchön- und edelklingende Worte? Deshalb wert, angemerkt, behalten zu werden? Er hatte während ihrer Ehe keinen Laut der Seyn— ſucht, keine Gemütserſchütterung wahrgenommen. Sie kam ihm glücklich und wunſchlos befriedigt vor. Konnten das alles Trugſchlüſſe geweſen ſein? Und wenn wirklich die Vergangenheit in ihr noch icht ganz geſtorben war...? Wenn Gabriele noch manchutal an das kurze Glück zurückdachte, warum konnte er ſich nicht genügen laſſen an dem, was ſie ihm gab? Wären es auch nur Reſte geweſen, bedeuteten die für ihn nicht doch noch beglückende Fülle? Hatte er nicht vorher längſt auf alles verzichtet ge— habt? Warum ruhte er nicht, bis er in den vollen Glücksbecher den bitteren Tropfen geträufelt? Draußen näherten ſich Schritte. Im erſten Impuls wollte er die Papiere zuſammenraffen, in die Mappe zu⸗ rücklegen. Es war bereits zu ſpät. Gabriele ſtand ſchon auf der Schwelle. Da richtete er ſich auf und ſah ihr entgegen. Sie ſtutzte, konnte es ſich nicht gleich erklären, und als ſie begriff, lief eine heiße Röte über ihr Geſicht. Ste ſchämte ſich an ihres Mannes Stelle. Es war ihr furchtbar, ihn klein, unritterlich zu finden Wie alle vornehmen Naturen, litt ſie unter dem Be wußtſein, einen ſonſt edlen Menſchen gedemütigt vor ſich zu ſehen. Zugleich ſchoß aber auch ein heller Zorn in ihr auf: Spürte er ihr nach? Mit einigen raſchen Schritten kam ſie an den Schreib— tiſch heran: ö „Ich hätte dir den Brief gegeben, wenn du mich darum gebeten hätteſt. Du brauchteſt ihn dir nicht zu nehmen.“ Sie ſah ihn mit zornig⸗ſtolzen Augen an. Aber als ihr Blick dies verſtörte, beinah ſcheue Geſicht ſah, begriff ſie: Er hatte gelitten aus Eiferſucht und Mißtrauen, und litt nun zehnfach durch das für den Mann niederdrückendſte Gefühl— durch die Beſchämung. Sie wandte die Augen von ihm ab. „Armer Mann!“ ſagte ſie leiſe. Dann ging ſie hinaus. Kurz darauf fuhr Albrecht vom Hof und kam zum erſten Male zu ſpät zur Mittagstafel nach Hauſe. Auch der Nachmittag verging unter Schweigen ode mühſelig hervorgeſuchten Frage- und Autwortſätzen, bie Albrecht in ſein Arbeitszimmer ging. Die alte Frau tat, als merkte ſie nichts. Gabriele ſaß am Fenſter und blickte auf das Treiben im Hofe hinaus.(Fortſetzung tolgta Hilf dem Führer ö kämpfe mit gegen die Arbeitsloſigkeit. 8 Rampf der Vrandſeuche Aenderung des Gebändeyeiſicherungsgeſ tzes. Die Preſſeſtelle beim bad. Staatsminiſte⸗ rium teilt mit: Im Anſchluß an das Geſetz über die Aen⸗ derung des Gebäudeverſicherungsgeſetzes vom 11. Dezember 1933 iſt in dieſen Tagen der neue Wortlaut des Gebäudeverſicherungsge— ſetzes im Geſetz- und Verordnungsblatt be⸗ zauntgemacht worden. Die in das Geſetz meu aufgenommenen Beſtimmungen dienen in erſter Linie der Brandbekämpfung, ſodann ſol⸗ len ſie auch eine Entlaſtung der Behörden und eine Verbilligung der Verwaltung her— beiführen. Der niedere Stand der Brandentſchädigun⸗ gen während der Jahre der Geldentwertung zeigt eindeutig, daß viele Brände auf ein ſchüldhaftes Verhalten der Gebäudeeigentümer zurückzuführen ſind. Auch in der Bekämp— fung eines ausgebrochenen Brandes ſowie in der Rettung und ſorgſamen Behandlung wie— dec verwendbarer Gebäudeteile mußte wieder⸗ holt nicht nur auf Seiten der Gebäudeeigen— tümer eine mit den allgemeinen und den In⸗ tereſſen der Gebäudeperſicherungsanſtalt nicht verträgliche Nachläſſigkeit, ja ſogar Pflicht— verletzung feſtgeſtellt werden. Die mit Nach deuck aufgenommene polizeiliche Bekämpfung der Brände hat nicht immer in dem gewünſch— ten Umfange zu einer Beſſerung der Verhält— niſſe geführt. Es iſt daher nunmehr in das Gebäudevec— ſicherungsgeſetz eine Beſtimmung aufgenommen worden, wonach in Gemeinden, in welchen zahlreiche Brände vorkommen, die offenſicht— lich auf vorſätzliches oder fahrläſſiges Verhal⸗ ten zurückzuführen ſind, die Gebäudeverſiche— rungsumlage für alle Gebäude auf die Dauer von fünf Jahren bis zur Hälfte erhöht wer den kann; die gleiche Erhöhung der Umlage kann eintreten, wenn ſich eine größere Anzahl von Einwohnern bei den Löſchmaßnahmen ſäu— mig oder unfolgſam zeigt. Es darf erwartet wecden, daß durch eine ſolche Maßnahme das Intereſſe der Gebäudeeigentümer an der Ver— hütung von Bränden und an einer energi— ſchen Brandbekämpfung geweckt wird. Die Regierung wird jedenfalls von der ihr durch das Geſetz eröffneten Möglichkeit der Umlage erhöhung nachdrücklich Gebrauch machen, um der weiteren Vernichtung wertvollen Volks— vermögens entgegenzutreten. ö.— Ans Baden Heidelberg, 24. März.(Nörperliche Er⸗ gung der Jugend.) In den Hei— 1 Bolksſchulen ſollen vom Beginn des ſchuljahres ab alle Schüler und Schä— (nit Ausnahme der beiden unterſten n) vor dem Unterricht eine Viertelſtunde dmnaſtik treiben. Die Lehrer machen die bungen mit, die bei gutem Wetter auf en Schulplätzen, ſonſt in den Turnhallen ſich gehen ſollen. Zur Durchführung die— ſer ſehr begrüßenswerten Maßnahme müſſen die Kinder während des Sommerhalbiahres ſchoͤn 20 Minuten vor 8 Uhr in der Schule erſcheinen. Karlsruhe, 24. März.(Wegen Hei⸗ ratsſchwindel verurteilt.) Wegen Nückfallsbetrugs hatte ſich vor dem Schöffen⸗ gericht der 24 jährige vorbeſtrafte M. Schmitt aus Karlsruhe zu verantworten. Er hatte, obwohl verheiratet, einer Hausangeſtellten die Ehe verſprochen, und ihr daraufhin 75 Mark abgeſchwindelt und mit einem gefälſchten N ter Urſache brannte in Ottenhauſen die Scheu⸗ ne der Witwe Schöntaler, Beſitzerin der Gaſt⸗ wirtſchaft zum„Bären“, nieder. In Pfinz⸗ weiler wurde in vergangener Nacht um 3 Uhr das Wohn- und Landwirtſchaftsgebäude des Fritz Schönthaler ein Raub der Flammen. Das Vieh konnte hier nur mit großer Mühe gerettet werden. Pforzheim, 24. März.(Beſtrafter Vo⸗ gelſteller.) Bei einem 25jährigen ledigen Faſſer beſchlagnahmte die Polizei 12 Zeiſige und einen Diſtelfink, die der Vogelliebhaber eingefangen hatte. Die Vögel wurden dem Tierſchutzberein übergeben. Das Fanggerät wurde eingezogen. Reichenbach b. Lahr, 24. März.(Bei der Arbeit verunglückt.) Der in den 30er Jahren ſtehende Bruder des Straßenbauunter— nehmers Vogel von Lahr geriet bei den Ar— beiten zur Verbreiterung der Ludwigſtraße, die vom Schuttertal ins Kinzigtal führt, un— ter das Rad der 80 Zentner ſchweren Stra⸗ ßenaufreißmaſchine, wobei ihm der linke Fuß aufgeriſſen und das Bein ſchwer zerquetſcht wurde. Der Knochen iſt gebrochen. Bad Krozingen, 24. März.(Unfall bei der Arbeit.) Der Inhaber der Steinle— mühle, Hermann Steinle, wurde von einem Transmifſionsriemen erfaßt. Mit einem dop— pelten Oberarmbruch und Kopfverletzungen wurde er in die Chirurgiſche Klinik Freiburg eingeliefert. Forbach(Murgtal), 24. März.(Un⸗ glück bei der Arbeit.) Beim Aufladen von Langholz wurde der verheiratete Fuhr— mann Friedrich Warth von einem zurückrol— lenden Stamm getroffen und ſchwer verletzt. Die Verletzungen(ſtarke Quetſchungen und Schädelbruch) ſind lebensgefährlich. Fahrnau, Amt Schopfheim, 24. März. (Schwere Verletzungen.) Beim Bahn⸗ hof Hauſen-Raitbach verunglückte ein junger Mann mit dem Motorrad. Er lam ins Schleu— dern und wurde gegen einen Gartenzaun ge— worfen, den er vollſtändig eindrückte. Dabei erlitt er neben äußeren Verletzungen einen Riß in der Leber. Der Soziusfahrer zog ſich eine Beinverletzung zu. Konſtanz, 24. März.(Attentat auf einen Arzt.) Auf den Chefarzt des Städt. Krankenhauſes, Dr. Langendorff, wurde von einer geiſtig nicht normalen Frau ein Atten— tat verübt, indem ſie ihm eine Miſchung von Pfeffer und Salz in die Augen warf. Dank der ſofort eingeleiteten Gegenmaßnahmen iſt eine ſchwerere Schädigung der Augen nicht eingetreten. Die Täterin iſt eine 51jährige Ausländerin, die früher in Konſtanz anſäſſig war und auch eine Zeitlang in der Heil- und Pflegeanſtalt bei Konſtanz zur Ueberwachung ihres Geiſteszuſtandes untergebracht war. Neues aus aller Welt Kirche durch Blitzſchlag vernichket. Ueber Thüringen gingen heftige Gewitter nieder, die von ſchweren Hagelſchlägen begleitet waren. Ein Blitz ſchlug in die Kirche des Ortes Daumitzſch und zündete. Die Kirche wurde völlig ein Raub der Flammen. Der 36 Meter hohe Turm, der drei Glocken trug, ſtürzte krachend zuſammen. Auf dem Fried— hof wurde durch den ſtürzenden Turm und das Stein- und Balkenwerk der Kirche gro— ßer Schaden angerichtet..„ Geiſtig Minderwertiger ſchießt auf ſeine Mutter. Der geiſtig minderwertige Sohn der Familie Mews in Schlöwitz legte auf ſeine Mutter an, feuerte einen Schuß ab und verletzte die unglückliche Frau ſchwer. Nach der Bluttat lud der junge Menſch den Te⸗ ſching abermals und tötete ſich ſelbſt durch einen Schuß. Die Mutter ſchwebt in Lebens— Schreiben auch deren Freundin um 15 Mark geprellt. Angeſichts der durch das Verhal— ten, auch ſeiner Frau gegenüber, zutage ge— tretenen gemeine Geſinnung verſagte das Ge— richt mildernde Umſtände und verurteilte den Angeklagten auf Antcag der Staatsanwalt⸗ ſchaft zu einer Zuchthaus trafe von zwei Jah⸗ ren, ſowie deei Jahren Ehrverluſt. ö Karlstuhe, 24. März.(Die Schulfe⸗ rien in Baden.) Die Pfingſtferien und die Sommerferien 1934 an den Höheren Schu⸗ len Badens wurden wie folgt feſtgeſetzt: Pfingſtferien vom 19. Mai bis 26. Mai, Som⸗ merferien vom 1. Auguſt bis 11. September. Karlsruhe, 24. März.(Direktor Pil⸗ ger völlig ſchuldlos.) Die Preſſeſtelle der Landesbauernſchaft Baden teilt uns mit: Der Hauptabteilungsleiter 3 der Landesbau⸗ ernſchaft Baden. Rupp, veröffentlicht in der Wohenſchit„Bud ſcher Bauernſtand“ ene Be⸗ Jauntmachung, wonach Herr Direktor Pilger, Karlsruhe, der vor Jahresfriſt infolge von Beſchuldigungen außer Dienſt geſetzt worden it, wieder in ſeine alte Stellung als Direk⸗ ter der Badiſchen landw. Zentralgenoſſen⸗ ſchaft, Karlsruhe, eingeſetzt wurde. Die mit aller Gründlichkeit geführte Unterſuchung er⸗ gab eine völlige Schuldloſigkeit. Bruchsal, 24. März.(Aus Geſchäfts⸗ nei d.) Das Amtsgericht verurteilte einen Ge⸗ e aus Mingolsheim wegen falſcher Anſchuldigung zu drei Monaten Gefängnis. Aus Konkurrenzueid hatte er einen Kollegen wider beſſeres Wiſſen der Fälſchung einer Vollmachtsunterſchrift bezichtigt. Neuenbürg bei Pforzheim, 24. März. gefahr. Selbſtmord eines Angeklagten. In einem Brandſtifterprozeß gegen die Brüder, Barſke in Neu-Stettin, in dem bereits ſeit Tagen verhandelt wird, wurde in der Sit⸗ zung vom Freitag bekannt, daß ſich der An⸗ aeklagte Fritz Barſke in der Nacht in ſeiner Zeue mit einem Windfaden erhängt habe, den er aus der Matratze herarsgeriſſen hatte. Todesurteil. Das Schwurgericht in Oels verurteilte den Arbeiter Joſeph Knoſpe we— gen Raubmordes zum Tode. Sein Mittäter, der Fleiſchergeſelle Adolf Wollny, wurde zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt. Beide wuüren in der Nacht zum 15. November 1932 in das Geſchäft der Kolonialwaren— händlerin Elſe Weinert in Freyhan einge— brungen. Als die Ladeninhaberin ſie dabei überraſchte, wurde ſie von Knoſpe mit Fauſtſchlägen bearbeitet, ſodaß die Frau bald danach ſlarb. Diamanlenſendung verlorengegangen. Aus bisher unaufgeklärter Urſache iſt eine Dia⸗ mantenſendung im Werte von etwa 175 000 Mark, die am 12. Februar von Amſter— dam nach Wien abgegangen war, verlo— ren gegangen. Ein belgiſcher Diamanten— Opfertod zweier Bahnbeamter Sk. Morig, 24. März. Ein Zug der Bernina-VBahn iſt mitſamt ſeinen Paſſagieren durch den Opfermut zweier Arbeiter aus einer ſchweren Gefahr gerettet worden. Kurz bevor der Zug auf der Station Bernina-Häuſer einfahren wollte, löſte ſich von dem über dem Ort hochſtrebenden Mont Pers eine große Schneelawine los und ſtürzte auf das Bahngleis nieder, das auf einer Strecke von etwa 800 Metern und einer Höhe von drei bis vier Metern zugedeckt wurde. Zwei Bahnangeſtellte liefen, len bewaffnet, dem Zug entgegen. Im ſel⸗ ben Moment wurden die Beiden von nach; ſtürzenden Schneemaſſen verſchütket. Der eine konnke nach einer Stunde als Leiche ge- borgen werden, während die Leiche des an⸗ mit Signa⸗ händler in Antwerpen will das Paket bis zu dem genannten Zeitpunkt in Amſterdam als poſtlagernde Sendung nach Wien aufge— geben haben. Als der belgiſche Händler einige Taga darauf das Paket in Wien perſönlich in Empfang nehmen wollte, ſtellte ſich her— aus, daß man dort von dem Eingang eines ſolchen Paketes nichts wußte. Bergrutſch. In der Nähe von Aix-les⸗ Vains ſind wieder Bergmaſſen ins Rut— ſchen gekommen. Zwei unbewohnte Häuler und ein Kaffehaus, in dem ſich zwei Perſo— nen befanden d verſchüttet worden. Exploſion in einem Kabarett in Chicago. In einem Chicagoer Kabarett erfolgte eine Exploſion, durch die ſieben Perſonen verletzt und ein Schaden von 75 000 Dollar angerichtet wurde. Die Gäſte des neben dem Kabarett liegenden Hotels flüchteten Hals über Kopf durch das raucherfüllte, ſtellen— weiſe breunende, Gebäude. eine Gasexploſion oder eine Bombenexplo— ſion handelt, ſtebt bisber noch nicht feſt. Sn n 118. 11 es ſic) din Letzte Nachrichten Liebeskragödie. Kiel, 24. März. In einem Hauſe der Ek— kernförder-Allee ſpielte ſich eine Liebestragö— die ab, die zwei Menſchenleben for⸗ derte. Der verheiratete Ingenieur P. er— ſchoß dort in ihrer Wohnung die Witwe D. und tötete ſich dann ſelbſt. Ruſſiſche Eiſenbahner zum Tode verurteilt Moskau, 24. März. Wie die Telegraphen⸗ agentur der Sowjetunion meldet, ſind ein Lokomotivführer und ein dienſthabender Stationschef zum Tode verurkeilt worden. Sie waren angeklagt, die Eiſenbahnkataſtro⸗ phe auf der Station Tawatui verſchuldet zu haben. Fünf Angeklagte wurden zu Irei— heitsſtrafen verurteilt. 154 japaniſche FJiſcher vermißk. Tokio, 24. März. Dreizehn Fiſcherboote mit einer Beſatzung von insgeſamt 154 Menſchen werden ſeit Mittwoch vermißt. Man befürchtet, daß ſie ein Opfer des furcht— baren Sturmes der letzten Tage geworden ſind. 647 Todesopfer Die amtlichen Zahlen über die Opfer von Hakodate. Tokio, 24. März. Nach dem vorliegenden amtlichen Polizei- bericht ſind bei dem Rieſenbrand in Hako⸗ date 647 Tote und 400 Schwerverletzte zu verzeichnen. Bei etwa der Hälfte der Schwer⸗ verletzten wird an ihrem Wiederaufkommen gezweifelt. Die fremden Konſulate ſind ſämk⸗ lich dem Feuer entgangen. Durch Eiſenbah⸗ nen und durch Torpedoboote werden in aller Eile Lebensmittel und ſonſtige Vorräte her- angeſchafft. deren Bahnangeſlellten noch geſucht wird. Es triſelt in der Schmeiz Anzufriedenheit mit dem parlamenlariſchen Betrieb. Bern. 25. März. Vor einigen Tagen iſt der Schweizer Bundesrat Häberlin, der das Juſtizde⸗ partement verwaltete, zurückgetreten, nach⸗ dem das Schweizer Volk einen Geſetzentwurf. der der Regierung gewiſſe diktatoriſche Voll⸗ machten gegen politiſche Unruheſtifter geben ſollte, abgelehnt hatte. Neuerdings iſt nun auch der Bundesrat MNuſy, der Verwalter des Wirtſchafts- und Finanzdepartements, zurückgetreten. Aeuße— zen Anlaß zu dieſem Rücktritt gab die Ab— ſehnung des wirtſchaftspolitiſchen Pro— zvramms. das Muſh der Regierung vorgelegt jatte. Der innere Grund all der Rücktritte aber iſt die Gärung, die auch in den ſchwei⸗ zeriſchen Parteien eingetreten iſt. Muſy ge— hört den Katholiſch-Konſervativen an, Häber⸗ in den Freiſinnigen. Nun haben die Frei⸗ innigen mit Hilfe der Sozialdemokraten den Boſten des zurückgetretenen Juſtizminiſters Häberſin wieder mit einem ihrer Parteian— hänger beſetzt Das hat im ganzen Land bei den übrigen bürgerlichen Parteien, vor allem 0 aber bei der Maſſe der Bevölkerung große 0 — Man will auch in der Schweiz von dem yſtem des parlamenkariſch Kuhhandels nichts mehr wiſſen— dieſelbe Erſcheinung, die ſich aus Anlaß des Skaviſky- Skandals in Frankreich gezeigt hal. Die wirtſchafkliche Kriſe, der man in der Schweiz ebenſowenig mit den alten und verbrauchten Mitteln bei- kommen kann, wie das in Deutſchland mög⸗ lich war, tut das ihrige, um das volitiſche Leben der Schweiz, das früher gemächlich da⸗ hinfloß, in lebhaftere Bewegung zu bringen. gchweres Lawinenunglük Zwei Tote, zwei Schwerverletzte. Kattowitz, 24. März. In der Nähe von Zakopane in der Tatra ereignete ſich ein ſchweres Lawi⸗ nenunglück. Als eine Skigeſellſchaft von ſieben Perſonen, darunter der polniſche Ski⸗ meiſter Czech und ſeine Frau auf Schnee⸗ ſchuhen einen Paß überquerten, ging plötz⸗ lich eine Lawine nieder und begrub ſämtli⸗ che Touriſten unter ſich. In der Nähe be⸗ findliche andere Skiläufer alarmierten ſofort zwei Rettungskolonnen. Nach ſtundenlan⸗ gem anſtrengenden Arbeiten konnten fünf Verſchüttete freigelegt werden. Zwei von ihnen hatten ſchwere Verletzun- gen davongekragen, während die drei an- deren ohne nennenswerte Schäden davonkag⸗ men. Syäter konnte auch die Frau des Ski- meiſten Czech geborgen werden. Doch wa⸗ ren ihre Verletzungen ſo ſchrwer, Daß ſie kurze Zeit darauf vergarb. Infolge der Dunkelheit znußlen die Verfuche auch den letzten Sklläufer auszugrabe“, agebroche und auf Freitag verſchoden ————— wàää—ů Gweima Großfeuer.) Aus unbelann⸗ Die zweite Arbeits- ſchlacht hat begonnen Auf unſerem Bild ſehen wir die Bauſtelle der Reichsautobahn Mün⸗ chen— Landesgrenze be. Kilometer 8,3, wo der Führer mit einer gro⸗ ßen Rede die zweite Offenſive gegen die Ar— beitsloſigkeit eröffnete. „J oA. Palmſonntag Mildes warmes Frühlingsweller! Weh' mich an, du laue Luft! Allen Bäumen wachſen Bläkter, Veilchen ſenden ſüßen Duft. Zu des alten Domes Hallen Hell und menſchenreich der Pfad; Frohe Botſchaft hör' ich ſchallen, Daß der Liebeskönig naht. Eilet, geht ihm doch enkgegen, Wandelt vor ihm Schritt vor Schritt, Auf den blutbeſprengten Wegen In den Garten, wo er lit. Habt ihr auch die Mär vernommen, Wie der Frühling mit ihm zieht, Und im Herzen aller Frommen Süßes Wunder ſchnell erblüht? Kindlein ſtehn mit grünen Zweigen Um den heiligen Allar. Und die Engel Gottes neigen Sich herab zur Kinderſchar. Blüht empor, ihr Himmelsmaien. Palmen, blüht aus meiner Bruſt. Chriſti Wege zu beſtreuen, Der euch hegt in Lieb' und Luſt. Max v. Schenkendorf. NE Vauernſchickfal Von Otto Hennemann. Harm Wulfes war der erſte im Dorfe ge— der die landwirtſchaftliche Schule be— ſuchte. O, hatten die neunmal Klugen ge— lacht und gewiſpert, als der junge Bauer all den neumodiſchen Kram ausprobierte. Er wollte klüger ſein als ſie, die Alten, die doch Erfahrung hatten und wiſſen mußten, was dem Acker zukam. Harm Wulfes kehrte ſich nicht daran, was die anderen ſagten. Die Tage verrannen ſchnell genug in emſigem Schaffen. Mit den Jahren wurden die Spötter ſtiller, und zie blieben oft heimlich vor Wulfes Korn— feldern ſtehen und ließen die ſchweren Aehren durch die Hand gleiten. Als dann eines Tages ſogar der Landrat vorfuhr und nach der Beſichtigung der Feloer und der Wirtſchaftsgebäude den Wul'csbauern die Hand geſchüttelt und zum Gemeindevor— ſteher geſagt hatte, der Wulfeshof könne ein Beiſpiel ſein für die ganze Gemeinde, ja für den ganzen Kreis, da ſchlug die Stimmung jäh um, die vorher am lauteſten gelacht hatten, wußten nun auch des Rühmens kein Ende zu finden. Harm Wulſes hat das nicht gekümmert, iſt auch des großen Lobes wegen kein ande— rer geworden. Es hat ihn aber doch oft be⸗ wegt, was der Landrat zu ihm geſprochen: „Herr Wulfes, es war mir eine Freude zu ſehen, wie auf Ihrem Hofe das Neue einzieht, und das gute Alte nicht verachtet wird“. And ſo blieb es, wenn auch Jahre darüber fortrollten. Dann kam der Krieg. Wulfes Aelteſter war beim Militär. Im Herbſt wäre er zurückgekom— men. Hat aber das Heimatdorf und die Weſer nicht wiedergeſehen. Es iſt anderen Jahres gerade in der Rog— genernte geweſen, da haben ſie dem Bauern die Nachricht auf das Feld gebracht. Harm Wulſes hat kein Wort geſagt, hat nur ge—⸗ radeaus geſtiert über die gelben Kornfelder hinweg. Aber die Senſe hal leiſe gezittert in ſeiner Fauſt. Und die Senſe hat geſungen vom Tod und vom Sterben bis in den ſpäten Abend, und dem Bauern hat das Herz ge— blutet, doch niemand hat es geſehen. Auf ſeinen Schultern ruhte nun die ganze Laſt. Aber der Alte hat die Zähne zuſammen— gebiſſen und geſchafft wie ein Jungmann. Und dann iſt die andere Not plötzlich über den Bauern gekommen und hat ihn wollen mürbe inachen: die Nat um den Hof. A einem heißen Junitage iſt es geweſen, da iſt ein Un⸗ wetter aufgeſtiegen. Lange Stunden hat die Wolkenwand ſtillgeſtanden über der Weſer und hat gedroht. g Hei, da hat's im Dorf auf einmal gelebt wie im Ameiſenhaufen. Und die Wagen ſind im Trab nach den Wieſen gefahren und eilig wieder zurückgekehrt. Und der Duft des Heues hat ſchwer in der engen Dorfſtraße gelegen. „Es iſt das letzte Fuder“, ſagte Harm Wul— fes,„wir holen es noch“. Auf den Pferden lag Schaum, als der leere Wagen ratternd aus dem Dorfe fuhr. Vor der Weſer bäumten ſich die Gäule auf und woll⸗ ten nicht vorvärts. Schwarz lagen jetzt auch die Wieſen da. Berg und Wollen hatten ſich wie zwei Ringer ineinandergeklammert. Die Frauen eilten aus den Wieſen, und ihre wei⸗ ßen Kopftücher flatterten wie geängſtigte Tau⸗ ben, über denen der Habicht ſeine Kreiſe zieht. Die Leitern des Wagens waren gefüllt. Scheu ſah der Knecht zur Seite:„Wir holen es nicht mehr, wir müſſen zurück!“ Der Bauer wollte etwas antworten, abec ein unheimliches Heulen ließ ihn verſtummen. Auf einmal tanzten die Heuhaufen in der Luft. Der Bauer ſchrie etwas in den Wind. Der Himmel überzog ſich mit einem Netz roter Adern und ſiel wieder zurück in die ſchwarze Nacht. Da miſchte ſich ein feinen, ſingender wofan en N Ton in vas Brauſen und ſchwon an. Es war, als wenn unzähſige Sich la durch Roggen⸗ halme ſchneiden. Und dann praſſelten die Ha⸗ gelkörner hernieder——— „Allmächtiger Gott, verſchone uns damit!“ Die Pferde gingen durch. Harm Wulfes wollte den Tieren in die Zügel fallen, aber er flog zur Seite. Hinter einer Feldſcheune blie⸗ ben die keuchenden Pferde ſtehen. Als der Bauer herankam, ſtanden ſie ganz ſtill mit geſenkten Köpfen und zitterten. Harm Wulfes ſtreichelte ihren Hals. Da ſchrie die Glocke herüber„Not— Not — Not!“ Die eine Hand des Bauern krallte ſich in das Nackenhaar des Pferdes, die andere legte ſich wie ein Schirm vor die Stirn. Wo war's? Noch war nichts zu ſeheg. Da hob ſich der graue Schleier, der über dem Tale lag, langſam in die Höhe. Der Regen ließ etwas nach. Die Häuſer des Dorfes wur⸗ den ſichtbar. Aber ein Haus blieb in weiß⸗ gelben Rauch eingehüllt. Harm Wulfes, dein Hof brennt! Die Augen des Bauern weiteten ſich und wurden ſtarr. Und das Glöcklein rief:„Not — Not— Not!“ Und der Bauer fühlte jeden Schlag. Und ſein Herz war die Glocke, und die Sorge pochte daran wie ein ſchwerer Schmiedehammer. Und dann ſtürmten die Pferde durch das Wetter. Der Bauer ſah nicht auf die zer— ſtörten Saaten zu ſeiten des Weges; ſein Auge lag in den Flammen, die nun hoch in die ſchwarzen Wolken hineinleckten. Der Wagen fuhr die ſchmale Dorfſtraße entlang. Der Bauer warf irgendeinem die Zü⸗ gel zu und ſtarrte unbeweglich in die Glut. — Was ſollte er noch hier? Was zu retten war, hatten die andern ſchon gerettet. Er drehte ſich um und ging den Weg zurück. den er gekommen war. Der Paſtor ſchob ſich durch die Gaffenden und wollte ihm nach— eilen. Aber einer hielt ihn am Aermel feſt: „Herr Paſtor, laten Sei öhne man, et eis en Biure.“ Der Paſtor ſchwieg. Er kam ſich auf einmal lein vor dieſen Männern gege züber, die zäh iche Frauenſeelen— ein ganzes Leben um den Hof fampfen und noch am Ende ihrer Tage dem Schickſal das trotzige Wort entgegenſtellen:„Eck bin en Biure!“ Das Zeichen Immer tiefer ſank die Dämmerung. In dem großen Gemach mit ſeiner Wandbe⸗ kleidung aus tiefrotem Damaſt und ſeiner ſchönen Barock⸗Stuck⸗Decke war es faſt ganz dunkel. Nur die mächtigen Holzſcheite in dem großen Marmorkamin warfen flackern⸗ den Schein. Der Herbſtſturm tobte. Die rie⸗ ſigen alten Fichten dicht vor den Fenſtern des Schloſſes brauſten, daß es wie Meeresrau⸗ ſchen klang. Generationen ſtanden ſie dort — wie Wächter des Schloſſes, und jeder in der Familie liebte ſie und hätte ſie nicht miſſen mögen,— ob ſie in linder Sommer⸗ nacht leiſe raunten oder in Herbſt- und Win⸗ terſtürmen ächzten und brauſten. Mit tief hängenden Aeſten ſahen ſie in die Fenſter hinein, und alles Glück und Neid der Schloßbewohner war ihnen bekannt. In einer tiefen Fenſterniſche ſaß die Tochter des Hauſes, die junge Gräfin Julie K. Die innig⸗feine Petit-point⸗Stickerei war ihren Händen längſt entſunken, und mit großen Augen träumte ſie hinaus in die Dämme— rung, Um Monate zurück ſchweiften ihre Ge— danken. Wie fern lag der Tag— und doch wie nah, da Bauern unweit des Dorfes an der durch die Wälder führenden Heerſtraße nach Polen und Rußland— einen ohnmäch⸗— tigen jungen Offizier auf einer Bahre aus ö Reiſig in das Schloß brachten, halb er⸗ froren ſchan, in zerriſſener Uniform. Ganz verſchneit im Graben am Waldrand hatten ſie ihn gefunden und für tot gehalten. Es war einer von den endloſen Scharen der aus Rußland zurückflutenden Armeen des Winters 1812— Verfolger und Verſolgte. Unter der ſoraſamen Pflege der Schloß— er ſpäte Vackfiſch— Die Wohltat des Feierabends— die ſindige Poſt Eine uralte Weisheit ſagt, daß ſich eine Frauenſeele nicht ergründen laſſe, und was auch die Dichter aller Zeiten über das Seelen— leben ihrer Angebetenen geſungen haben, was auch Weiberfeinde an Hohn und Spott über das weibliche Geſchlecht ergoſſen, wenn es ernſt wurde, blieb die Frau allen ein Rätſel. Was kann nun noch die alleinige Rettung ſein? Die Wiſſenſchaft? In England hatte die ober— ſte Medizinalbehörde ein wiſſenſchaftliches Ko— mitee gebildet, das die Pſychologie junger Fa— brikmädchen unterſuchte. Es kam nur darauf an, die ahnungsloſen Mädchen nach einem wohlausgeklügelten Verfahren bei ihren Ge— ſprächen unter ſich zu belauſchen. Das Ergeb— nis dieſer mühevollen Arbeit iſt jetzt ver— öffentlicht worden. Eine Beruhigung ſei allen an dieſer Unterſuchung Intereſſierten gegeben: das Hauptgeſprächsthema iſt und bleibt mit mehreren Längen Vorſprung der Mann, An zweiter Stelle kommt erſt der Kampf ums Daſein, der zu Debatten über die Arbeits- verhältniſſe im Betriebe Anlaß gibt. Was aber folgt wohl nun? Die Mode? Kinder? Fa— milienklatſch? Falſch geraten; den dritten Platz im Herzen der Mädchen nimmt der Film ein mit ſeinen Lieblingsdarſtellern. Gleich hin— term Film kommt aber der Klatſch. An fünfter; Stelle ſtehen Morde und Unglücksfälle, an ſechſter Motorradrennen, und erſt an ſiebenter Stelle wird das neue Kleid beſprochen. Die Klatſchſucht iſt größer als die Eitelkeit. Was aber hat die Wiſſenſchaft damit gewonnen? Glaubt man wirklich mit einer ſolchen Ge— ſprächsſtatiſtit die Seele eines Mädchens zu enthüllen?! So intereſſant dieſe Aufſtellung auch iſt: das Rätſel bleibt. Frauen ſind in der Tat unberechenbar, es iſt oft nicht möglich ſie zu verſtehen, man kann die unmöglichſten Dinge erleben. So er— hielt ein Schriftſteller in einem benachbarten Lande täglich die ſchönſten Liebesbriefe, die ſtändig den gleichen Vornamen als Unterſchrift trugen. Aber der Empfänger kannte dieſe Dame nicht und er ſchenkte der Sache keine Bedeu— tung, da er an die Schwärmerei eines Back— fiſches glaubte. Schließlich nahm die Ange— legenheit ernſtere Formen an, denn die Ab— ſenderin teilte mit, daß ſie einem freudigen Ereignis entgegenſehe, an dem der Empfänger die Schuld krage. Das war nun doch zuviel. Der Schriftſteller übergab ſchließlich die Sache der Polizei, der es auch gelang, die bisher un⸗ bekannte Abſenderin feſtzuſtellen.— Es war eine Frau von immerhin 62(in Worten: zwei⸗ undſechzig) Lenzen. Als die Frau zur Rede geſtellt wurde, gab ſie dem Kommiſſar zur Antwort:„Ich habe mir nichts Böſes dabei gedacht, ich habe mir nur vorgeſtellt, wie ſchön das alles wäre, wenn ich noch einmal 18 Jahre alt ſein würde“. Vielleicht wollte dieſer etwas ältliche Back⸗ fich auch zur Heirat ermuntern, und hat dabei das Wohl der Männer im Auge gehabt, denn es iſt jetzt gerichtlich feſtaeſtellt, daß Heiraten das Leben der Männer verlängert. Es handelt ſich um einen Prozeß, der von den Hinterblie— benen eines tödlich verunglückten Arbeiters in Wien angeſtrengt worden war. Dieſer, ein dreiund zwanzigjähriger, iräftiger Mann, wurde ohne eigenes Verſchulden don einem Laſt— wagen niedergeſtoßen und ſo ſchwer velletzt, daß er nach kurzer Zeit ſtarb. Die Mutter und ſeine Ehefrau verlangten nun vom Be— ſitzer des Laſtwagens Schadenerſatz. Im Ver— lauf des Prozeßverſahrens ſtellte das Gericht Ermittlungen darüber an, init welcher Leben dauer des Verunglückten zu rechnen geweſen wäre, wenn ihn das Anglück nicht ereilt hätte. Da die öſterreichtichen Sterbetafeln ſich als veraltert erwieſen, empfahl die Statiſti— ſche Zentralkonaneſſon in Wien dem Gericht, ſich an die modernen, aus dem Jahre 1825 ſtammenden Sterbetafeln Bayerns zu hal⸗ ten. Dieſe bayeriſchen Sterbetafeln beſagen nun, daß ein lediger 24jähriger Mann noch auf ungefähr 39 weitere Lebensjahre rechnen dürfe, während ein verheirateter Mann ſogar noch auf 44 Jahre Ausſicht hätte. Die Lebens⸗ dauer des Verheirateten iſt ſomit im Durch— ſchnitt um viereinhalb Jahre länger als die eines Ledigen. Auf Grund dieſer Unterlagen hat das Gericht den Klägerinnen eine Rente für die Dauer von 44 Jahren bezw. einen gleichwert'gen Schadenerſatzbetrag zuerkannt. Alſo wohlauf Kameraden, hinein ins Ver— gnügen, fort mit der Eheſcheu. Der Bedenken werden immer weniger, nachdem ſogar die Behörden die Ehemänner unterſtützen. Die Poſt gilt in den meiſten Ländern als beſon— ders findig, aber am findigſten ſcheint die Poſt in England zu ſein, die ſogar einen Ausweg fand, um einen bedrängten Ehemann vor dem berechtigten Zorn ſeiner beſſeren Ehehälfte zu ſchützen. Ueber den Vorfall erzählt der Se⸗ kretär des engliſchen Poſtminiſters lt. Frank⸗ furter Generalanzeiger folgendes: „Kurz nach Weihnachten erhielt der Mini— ſter einen Brief, in dem ſich eine Dame bit⸗ terlich über die Nachläſſigkeit der Poſt be⸗ klagte. Sie habe jüngſt einen Brief ihres Mannes erhalten, der den Poſtſtempel Brigthon trug, während ihr braver Gatte, wie ſie wohl wüßte, ſich nicht in dieſem vergnüglichen See— bade aufgehalten habe, ſondern in Geſchäf— ten nach Nottingham verreiſt geweſen ſei. Der Miniſter übergab mir dieſes Schreiben zur Erledigung, und ich antwortete der Dame, es täte mir ſehr leid, aber ich wäre mit der Weihnachtspoſt ſo überlaſtet geweſen, daß ich tatſächlich den fraglichen Brief mit einem fal⸗ ſchen Stempel verſehen hätte. Poſtwendend traf ein zweiter Brief der Dame ein, in dem ſie mir mein„bedauerliches Verſehen“ ver⸗ zieh. Und nach drei Tagen erhielt ich eine koſtbare goldene Zigarettendoſe; es war ein Geſchenk des dankbaren Gatten.“ Die Frau muß man bewundern. O ſelig, o ſelig, ein Kind noch zu ſein. Auf Wieder⸗ hören! Hans Dampf. vewoyner ram lanaſam Leben und Kraft in den jungen Körper zurück. ö Wenn die Winterſtürme ums Schloß brauſten, ſaß man am Kamin, und der junge Offizier erzählte von ſeiner Heimat, dem einſamen baltiſchen Edelhof, oder von dem furchtbaren Feldzug Napoleons in Rußland. Am Abend wurde muſiziert. Wie wunder- bar ſpielte er Klavier! Hinreißend erklangen unter ſeinen Händen feurige ſlaviſche Tänze, aber am ſchönſten die ſchwermütigen Lieder ſeiner Heimat— dort oben an der einſamen Oſtſeeküſte. Julie begleitete ihn auf der Harfe, oder ſie ſaß in ihrer lieben Fenerniſche verſonnen lauſchend. Ein tiefer Seufzer entfloh der jungen Gräfin bei dieſen Erinnerungen; an dem gleichen Platz ſaß ſie auch heute— wie ſo oſt—, und doch wie anders als damals war es! Auch heute hatte ſie muſiziert, weil die El— tern es wünſchten— aber dieſe bemerkten nicht, wie es ihr täglich ſchwerer und ſchwe— rer wurde.— Als der Frühling ins Land gekommen war, und mit ihm die Geneſung des jungen Gaſtes, bemächtigte ſich eine ſteigende Un— ruhe desſelben. Nach dem weltabgelegenen Waldſchloß kam immer dringender und for⸗ dernder die Kunde von Preußens Erhebung und der Bildung freiwilliger Korps, von Rußlands Anſchluß an Preußen und dem Aufruf König Friedrich Wilhelms III. an ſein Volk zu Breslau. Da litt es den ſungen Offizier nicht län— ger, er mußte wieder hinaus in den Kampf — den Seinen nach. Und dann kam der Tag des Abſchieds— der bittere— unvergeßliche. 7)%%%%%CTVVVVVVVVVVTVVVVVVAS ten Stunden herauf; ja, es war, als lebte ſie es heute ganz beſonders deutlich, und Sehnſucht und Wehmut überkamen ſie ſtärker als ſonſt. * Ein Maiabend mit all ſeinem Zauber hat— te den Park erfüllt. Wie dufteten die Flie— derbüſche und die Orangenblüten! Durch die Fichten ſchien der Mond und ließ die alten ſteinernen Götterfiguren in den Bosketten faſt lebendig erſcheinen. Schluchzend ſangen die Nachtigallen. Und wie im Traum wan— delnd— er und ſie— zum letzten Male. Wie war es doch, als ſie ſich umſchlungen hielten— wie hatte er doch geſagt?„Und wenn ich fallen ſollte— meine Julie—, dann werde ich dir ein Zeichen geben.“ Die Fichten ſtöhnten und brauſten— die Käuzchen ſchrien. Im Salon war es nun ganz dunkel ge— worden; unbeweglich ſaß Julie— die eis⸗ kalten Hände gefaltet. Da war es auf ein— mal, als erklänge eine Melodie, wie der lei— ſeſte Hauch über die Taſten des Klaviers!— E Als der erſte Schnee die Erde deckte, drang nach dem Waldſchloß Schönbr.... die Nachricht, daß der junge Offizier in der ſiegreichen Schlacht bei Leipzig den Helden— tod gefunden. Am gleichen Tag, an dem Julie jene Melodie— das Zeichen— ver— nommen. —— Die Poltsſozialiſtiſche gelbſthilfe in der Pfalz Achtung! Die Volksſozialiſtiſche Selbſthilfe wird heute eingetragener Verein. Jeder Pfälzer iſt Mitglied! Die Mitglieds- beiträge werden in gleicher Weiſe erhoben wie bisher. Abzeichen- und Mitgliedskarten- Ausgabe iſt in Vorbereitung. Verordnungen über Sammlungen und ähnliche Dinge haben alſo mit der Volksſozialiſtiſchen Selbſthilfe nichts zu kun, da dieſe Beikräge zur Volks- ſozlaliſtiſchen Selbſthilfe Mikgliedsbeiträge ſind. gez. Bürckel. Ainsser⸗Knoblauchsaft wirkt appetitanregend, reinigt Blut und Darm, ſchafft geſundel Säfte und leiſtet bei Arterienverkalkung, zu hohem Blutdruck, Magen-, Darm-, Leber- und Gallenleiden, bei Aſthma, Hämorrhoiden, Rheumatis- mus, Stoffwechſelſtörungen, und vorzeit- igen Alterserſcheinungen gute Dienſte. Fache, 5 Wochen ausreichend, Mk. 3.—, Verſuchsflaſche unr Mk. 1.—. Geruchlos u. ohne Geschmack: Zinſſer⸗Knoblauchöl⸗Kapſeln und Knoblauch⸗Tabletten Schachtel je Mark 3.— In Apotheken zu haben, Knoblauchſaft auch in Dro⸗ gerien, beſtimmt dort, wo eine Packung ausliegt. Dr. Sinſſer& Co. b d. Leipzig F 44 I k. Dewnnimacnunben (Parteiamtliche Veröffentlichungen der NSDAP., Ortsgr. Viernheim und der Unterformationen). NMS D Ap., Ortsgruppe Viernheim Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19. Geſchäftsſtunden⸗ Einteilung: N. S. B. O. und Deutſche Arbeitsfront: Jeden Montag, Mittwoch u. Freitag, abends 79 Uhr Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag, abends 7—9 Uhr Kaſſenverwaltung der Ortsgruppe: Jeden Donnerstag, abends 7—9 Uhr Rundfunk. Geſchäftsſtelle: Gaſthaus zum Freiſchütz Geſchäftszeiten: Dienstag u. Freitag von 1820 Uhr 2. Schulungsabend der Ortsgruppe! Am kommenden Dienstag, den 27. März 34 abends ¼9 Uhr findet im Kaiſerhof der 2. Schulungsabend ſtatt. Verpflichtet zur Teilnahme ſind al le Parteigenoſſen, alle N. S. B. O. Angehörige, und ſämt⸗ liche Mitglieder der Unterformationen, ſoweit ſie dienſtfrei ſind. Selbſtverſtändlich ſind alle Freunde unſerer Bewegung und die Mitglieder der D. A. F. herzlichſt eingeladen. Pünktliches Erſcheinen wird erwartet. Heil Hitler! gez. Franzke, Ogruf u- Volkswohlfahrt. Die Beiträge für Monat März 1934 werden am Samstag und Sonniag kaſſiert. Schmitt, Kaſſenverwalter Nach einer Bekanntmachung des Reichsſchatz⸗ meiſters bleibt die Mitgliederſperre der Partei bis auf weiteres beſtehen.— Für jeden Volks- genoſſen beſteht jedoch die Möglichkeit, ſich als Mitglied in die beſtehenden Untergliederungen „Der Opferring der NSDap“ und„N. S.⸗ Volkswohlfahrt“ aufnehmen zu laſſen und die monatlichen Beiträge zur Unterſtützung der Bewegung und des deutſchen Volkes an dieſe Stellen zu leiſten. Anmeldungen können er⸗ folgen: für den Opferring ſchriftlich an die Ortsgruppenleitung oder während der Geſchäfts⸗ ſtunden auf der Geſchäftsſtelle; für die NS- Volkswohlfahrt bei allen Amtswaltern. U.. Bolkswohlfahrt. Wir verweiſen an dieſer Stelle auf den Aufruf der Kreiswaltung betr. Pflegeſtellenermittlung. Formulare wollen Sie bei dem Unterzeichneten anfordern. Es wird beſonders darauf hingewieſen, daß keine kranken Kinder in Privathäuſer untergebracht werden, die kommen reſtlos in entſprechende Kurhäuſer. Jedes Kind iſt ärztlich unterſucht. Aus dem Meldeformular geht hervor ob Sie Bub oder Mädel und in welchem Alter aufzu- nehmen gedenken. Viernheim wolle ſich auch in Hinſicht ſeiner Gaſtfreundſchaft nicht ver⸗ ſchließen und reichlich Freiquartiere zur Ver⸗ fügung zu ſtellen. Achtung Kohlenhändler! Abrechnung der Serie F am Freitag nachmittag. Heil Hitler. Aufnahme zum 5.9. Motorſturm. Junge Leute im Alter von 18—25 Jahren, Mindeſtgröße 1.70 Mtr., die zum S. S.⸗Motor⸗ ſturm eintreten wollen, müſſen ſich bis ſpäteſtens Samstag, den 24. März beim Führer des S. S.⸗Trupps 3/ Viernheim// M XI mel- den. Karl Beyer, S. S.⸗Scharführer. Zum Zweck der Rechtsberatung wird im Amtsgericht Lampertheim eine NS.⸗Rechts⸗ betreuungsſtelle errichtet. Die Rechts betreuung wird ausgeübt durch die im Bund national- ſozialiſtiſcher deutſcher Juriſten vereinigten deutſchen Rechtsanwälte und ſteht koſtenlos allen unbemittelten deutſchen Volksgenoſſen zur Verfügung. Die Mittelloſigfeit der Ratſuchen⸗ den muß durch Vorlage einer amtlichen Be- ſcheinigung nachgewieſen werden.— Sprech⸗ ſtunden finden ſtatt: Dienstags u. Freitags von 5—6 Uhr nachmittags im Amtsge⸗ richtsgebäudein Lampertheim, Zimmer 15. Luchſammlung für die Arbeitslager. Für die in den Arbeitslagern beſchäftigten Volks⸗ genoſſen werden Bücher benötigt. Ich richte daher an die hieſige Einwohnerſchaft die Bitte, in ihren Schränken, Büchergeſtellen und ins- beſondere Bibliotheken Nachſchau zu halten, ob ſie mir nicht Bücher deutſchen oder ariſchen Urſprungs, die entbehrlich ſind, zu dieſem Zwecke zur Verfügung ſtellen könnten. Aus- geſchloſſen ſind Schriften liberaliſtiſcher und pazifiſtiſcher Richtung. Gef. Mitteilungen u. Abgaben können bis zum 29. ds. Mts. Adolf Hitlerſtraße 24 gemacht werden. Heil Hitler! Reichsſtelle zur Förderung des deutſchen Schrifttums. gez. Ph. Mohr, Vertrauensmann. Aufruf! Liebe Volksgenoſſen! In früheren Jahren wurden in der Entwicklung zurückgebliebene, ſchwächliche Kinder von dem Jugendamt auf einige Wochen in Luftkurorte und Seebäder ge⸗ ſchickt, um ſich hiervon zu erholen und zu kräft⸗ igen. Ungefähr 400 Kinder kehrten alljährlich dank dieſer ſozialen Einrichtung körperlich und geiſtig geſtärkt, ins Elternhaus zurück. Die angeſpannte Finanzlage der öffentlichen Kaſſen laſſen eine Kinderverſchickung leider nicht mehr zu. Die Kindererholungspflege nun ein- fach fallen laſſen, wäre Verrat an unſeren Kindern, an Deutſchlands Zukunft. Die NSV. will ſich dieſer Kinder annehmen. Zwar kann ſie keine Heimverſchickung vornehmen, denn dafür würden auch ihr die Mittel fehlen. Die NSV. hat ſich vielmehr zu Aufgabe geſetzt, erholungsbedürftige Kinder in koſtenloſe Familienpflege zu geben. Die für die Inpflegenahme in Frage kommen⸗ den Kinder werden von dem NSV. Arzt ausge— ſucht. Kinder mit Infektions⸗ oder ſonſtigen Krankheiten, ſcheiden für die Verſchickung aus. Die Verbringung der Kinder erfolgt vornehmlich nach anderen Gaugebieten, damit zugleich mit Erholungspflege auch die große nationalpoliitſche Aufgabe erfüllt iſt, die Kinder mit anderen Teilen ihres Vaterlandes vertraut zu machen. Die Einwohner des Kreiſes, die bereit ſind, erholungsbedürftige Kinder auf die Dauer von durchſchnittlich 4 Wochen koſtenlos aufzunehmen, werden herzlich gebeten, ſich bei ihrem Orts- gruppenwalter oder bei dem Unterzeichneten zu melben. Jede Familie, die ein Kind einige Wochen zur Erholung aufnimmt, ſtellt ſich freiwillig und tatkräftig in den Dienſt der Kindererholungspflege und hilft mit an dem Wiederaufbau unſeres Vaterlandes Heil Hitler! Rühl, Kreiswalter der N. S. V. Lokales Viernheim, 24. März. Polizeidienſt. Herr Polizeiwacht⸗ meiſter Reuber wurde von Gießen nach hier verſetzt und hat den Dienſt bereits angetreten. § Die Friſeurgeſchäfte dürfen an Sonntagen nur bis Vormittags 10 Uhr für den Kundenverkehr offengehalten werden. § Maurer und Zimmerer haben ſich für Hannover von hier etwa 100 Per- ſonen gemeldet. * Handarbeitsausſtellung in der Schillerſchule. Wie im vorigen Jahre zeigen auch in dieſem Jahre die Mädchen der Schiller- ſchule die Handarbeiten, die ſie im Laufe des Jahres angefertigt haben. Wer ſich im vorigen Jahre von der Reichhaltigkeit der Ausſtellung überzeugen konnte, wird auch dieſes Jahr nicht verſäumen, ſich anzuſehen, was der Fleiß unſerer Schuljugend zuſtande brachte. Die Ausſtellung iſt geöffnet am Sonntag von 11 bis 18 Uhr. * Evang. Gemeinde. Auf die kirchen⸗ muſikaliſche Paſſionsfeier mit Bildern über das Leiden und Sterben unſeres Herrn u. Heilandes Jeſu Chriſti morgen Sonntag, den 25. März, abends 8 Uhr in der Kirche, wird nochmals hingewieſen. Die mitwirkenden Kräfte aus Offenbach, Darmſtadt und Worms verſprechen hervorragende Leiſtungen. Unkoſtenbeitrag 20 Pfg. Ueberſchuß für die Kranken- und Kinderpflege. Helft auch an dieſem Werke mit! * Bühnenprüfung. Unſer einheimiſcher Künſtler Herr Theo Salmon, Schüler an der Städtiſchen Hochſchule für Muſik u. Theater (Opernſchule) Mannheim hat am 18. März 1934 ſeine„Bühnenprüfung“ als Opernſänger am Staatstheater in Karlsruhe mit„großem Erfolg“ beſtanden. Wir bemerken noch, daß für Bühnen anfänger(Oper oder Schauſpiel) nach einem neuen Geſetz ein Engagement an einer Bühne ohne„Bühnenprüfung“ ausgeſchloſſen iſt. Zu dieſem beachtlichen Erfolg auch unſere herzliche Gratulation! 25jähriges Jubiläum der Sport⸗ vereinigung. Die Sportvereinigung„Ami- citia“ 09 feiert dieſes Jahr ihr 25 jähriges Be— ſtehen, und zwar iſt als Tag hierfür der 24. Juni 1934 vorgeſehen. Vom 18.—23. Juni werden Jubiläumsſpiele der unteren Mannſchaf⸗ ten ſtattfinden. Für Sonntags iſt ein großes Spiel gegen einen der beſten Gauligavereine vorgeſehen. Samstag abend iſt Kommers und Sommernachtfeſt. Wir machen heute ſchon darauf aufmerkſam und bitten die Vereine bei Feſtleg⸗ ung ihrer Veranſtaltungen dieſen Tag für die große Jubiläumsfeier der Sportvereinigung frei⸗ zuhalten. Wer etwas zur Vervollſtändigung der Geſchichte der Sportvereinigung beitragen kann, in Form von Schriften, Bildmaterial und ſon⸗ ſtigen Unterlagen, möge dies bitte bei unſerem 2. Vorſitzenden abgeben. no glockwalter! Das Ergebnis der Pflegeſtellenermitttlung muß mir bis ſpäteſtens Sonntag, 13 Uhr vorliegen, da ich der Kreiswaltung anſchließend Mel dung erſtatten muß. Heil Hitler! Zöller, Ortsgruw.(Bismarckſtr. 8) Vereins-Anzeiger Männergeſang⸗Verein 1846. Heute Abend 8 Uhr Singſtunde ſür 2. Baß, 9 Uhr alle Stimmen. Erſcheinen iſt Pflicht Der Vorſitzende. Säuger⸗Einheit. Heute abend 8 ¼ Uhr Sing⸗ ſtunde. Entſchuldigungen nehme ich nur mit entſprechender Begründung entgegen. Zöller, Vorſ. Geſangverein„Liederkranz.“ Heute abend 1/9 Uhr Singſtunde. Der Vorſtand. Geſangverein„Sängertreue“. Heute Sams- tag abend 8 Uhr Singſtunde für 1. und 2. Tenor. 9.30 Uhr für alle Stimmen. Das Erſcheinen iſt Pflicht aller Sänger. Der Vorſitzende. Turnverein von 1893 Viernheim e. V. Handball Abfahrt ſämtlicher Mannſchaften nach Birkenau mit Auto um 1 Uhr(Lokal.) Begleitung er- wünſcht. Siehe Aushängekaſten. Die Leitung. Radfahrer⸗Verein„Eintracht“. Morgen Sonn- tag 3 Uhr im Vereinslokal Mitglieder-Ver⸗ ſammlung. Kein Mitglied fehle. Der Vorſtand. Kaninchen- u. Geflügelzuchtverein 1916. Sams- tag abend 8¼ Uhr im Gaſthaus„zum Kai- ſerhof“ Mitgliederverſammlung. Erſcheinen iſt Pflicht. Sonntag nachm. 3 Uhr im„Kaiſer- hof“ Verſammlung der Frauengruppe. Der Vorſtand. CCC AA A Das letzte Uerbandsspiel auf dem Waldsportplatz Morgen Sonntag nachmittag 3 Uhr findet auf dem Waldſportplatz das letzte Verbandsſpiel gegen Käfertal ſtatt. Das Vorſpiel haben die „Grüpen“ in Käfertal 2:1 verloren, weshalb dieſe Niederlage morgen durch einen Sieg gut- gemacht werden wird. Die Mannſchaft ſpielt in folgender Auſſtellung: Krug, Kiß, Fritz Mandel, Bauersfeld, Georg Mandel, Hans Martin, Mich. Kiß, Valt. Koob, Phil. Faltermann, Fetſch und Helbig. Es ſteht alſo ein intereſſantes Spiel zu erwarten, weshalb die Sportfreunde hierzu freundlichſt eingeladen ſind. CCC ͤ b l. Uiernbeimer Confümschau pur noch heute Samstag das gigantische Tonfilmwerk „Der Tunnel“ Aehtung! Sonntag u. montag Achtung! „Die Herrin von Atlantis“ Diese Woche im Central-Film⸗Palast Die Erſtaufführung des gigantiſchen Ton. filmwerkes„Der Tunnel“ war geſtern ein großer Erfolg. Handelt es ſich doch von einem Glanzſtück deutſcher Filmkunſt. Der Tunnel iſt ein deutſcher Film, von dem die ganze Welt ſpricht, eine Spitzenleiſtung von internationalem Rang. Ein deutſcher Film, von dem die ganze Welt begeiſtert iſt. Dieſer läuft nur noch heute Abend. Achtung! Ab morgen Sonntag„Die Herrin von Atlantis“. In dieſem Tonfilmwerk feiert die kinomategraphiſche Kunſt unerhörte Triumphe. Der Stoff iſt und bleibt unwider- ſtehlich. Noch in 1000 Jahren wird man At- lantis, die verſunkene Stadt ſuchen und dieſen Drang künſtleriſch geſtalten wollen. Ein Ton- filmwerk von großem Ausmaß. Ein Film den man ſich anſehen muß weil ſchöne Menſchen und phantaſtiſche Landſchaften eine ſpannende und abenteuerliche Liebesgeſchichte formen. Ein Be— ſuch iſt und bleibt das ſchönſte und billigſte Vergnügen. Sportvereinigung„Amicitia 09“ Viernheim Morgen Sonntag nachm. 3 Uhr letztes Ver- bandsſpiel auf dem Waldſportplatz gegen Kä— fertal. Die Spiele der unteren Mannſchaften fallen wegen dem Waldlauf in Friedrichsfeld 1 aus. Die Teilnehmer an dem Waldlauf in Friedrichs- feld fahren um ½1 Uhr hier am Stern per Auto . ab. Die Reiſebegleiter ſind die Herren Jakob Benz u. Philipp Wunder. Zu dem letzten Verbandsſpiele la⸗ den wir die geſchätzten Sport freunde recht herzlich ein. Der Vorſtand Gottesdienst- Ordnung der katholiſchen Gemeinde. (Palmſonntag) Apoſtelkirche: 7/7 Uhr 1. hl. Meſſe. 8 Uhr 2. hl. Meſſe mit Predigt. 3/10 Uhr Hochamt mit Predigt. 2 Uhr Chriſtenlehre für die Jungfrauen, Entlaſſung des letzten Jahrgangs und Belohnung f. fleißigen Chriſtenlehre-Beſuch. 2 Uhr Andacht, darauf Verſammlung der Jungfrauen-Kongregation, 8 Uhr Faſtenpredigt. Marienkirche: 9 Uhr hl. Meſſe. 211 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. In der Apoſtelkirche an Werktagen: Montag: ¼7 Uhr beſt. A. für Johann Georg Babylon, Ehefrau Eva geb. Werle u. Kinder, 7/8 Uhr beſt. A. für Nikolaus Mandel 5., Ehefrau Anna Maria geb. Winkenbach u. Ang. Dienstag: 7 Uhr Singmeſſe an Stelle eines beſt. A. für Karl Philipp Landgraf, Ehefrau Barbara geb. Ohnek, Tochter Joſefine und Anverw. ¼8 Uhr Singmeſſe an Stelle eines beſt. A. für Leonhard Bugert, Ehefrau Marg. geb. Weinlein, Eltern, Schwiegereltern u. Angeh. Mittwoch: ¾7 Uhr Singmeſſe an Stelle eines beſt. A. für Anna Maria Müller geb. Brechtel. 7/8 Uhr Singmeſſe an Stelle eines beſt. A. für Ernſt Reinhardt, Mutter Katharina geb. MS eee Neale e Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein am Dienstag bei den Barm⸗ herzigen Schweſtern um ¼7 Uhr hl. Meſſe. Dienstag 3/7 Uhr hl. Meſſe in der Marien⸗ kirche. Mittwoch von 5 bis 7 Uhr iſt Ge⸗ legenheit zur hl. Beicht. Gründonnerstag ½7 Gelegenheit zur hl. Beicht, 7 Uhr Aus- teilung der hl. Kommunion, /8 Uhr Hochamt, Ausſetzung des Allerheiligſten am Nebenaltar; 6 Uhr Andacht. Karfreitag 8 Uhr Gottesdienſt, darauf Predigt; Abends 6 Uhr Andacht. Am Gründonnerstag u. Kar- freitag die üblichen Betſtunden, die den Gläu— bigen zum Beſuch empfohlen werden. Die Kollekte an beiden Tagen iſt für das hl. Land und das hl. Grab. Karſamstag Die hl. Weihen beginnen um 6 Uhr. 28 Uhr Hochamt, darauf Weihe des Oſter⸗Waſſers. Am Oſter⸗Morgen ½6 Uhr Auferſtehungs⸗ feier, Prozeſſion, anſchließend hl. Meſſe. Die Beicht am Oſtermorgeu fällt aus. Am Oſter- feiertag gemeinſch. Kommunion für die Schüler der HH. Rektoren Beller und Gillig, HH. Lehrer Klee und Kumpa, die Kinder beichten am Sams- tag 2 Uhr. Kirchliche Anzeigen der Ev. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 25. März. (Buß⸗ und Bettag) Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Kollekte für die heſſ. Diaſpora. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Kirchenmuſikaliſche Paſſionsfeier mit Bildern über das Leiden u. Sterben unſeres Herrn und Heilandes Jeſu Chriſti. Montag, den 26. März Abends 8 Uhr: Uebungsſtunde d.Kirchenchors Freitag. den 30 März Karfreitag Vorm. 9 Uhr: Feſtgottesdienſt. die Schweſterſtation. Vorm. 10 Uhr: Feier des heiligen Abendmahles mit vorausgehender Beichte. Abends 8 Uhr: Jugendabend für die Buben. Kollekte für C ð d ostern naht! Der kluge Geschäfts- mann ũberzeugt seine Kundschaft für bevor- stehenden Bedarf von Qualität, Preis u. Lei- stungsfähigkeit durch eine werbe wirkende Anzeige im hiernheimer Anzeiger!