Täglich weise Kas ſüßen und ſauren Rahm Mokkarahm 3. ſchl. mit Fl. 36 Pfg. Süß rahmbutter Landbutter bei Eunel Milch und Lebensmittel Kiesſtraße Jeschäft befindet sich jetzt F 1, 1 Igreite Straße] Bekanntmachung Die Geſchäftsräume der Bezirksſparkaſſe befinden ſich ab I. April ds. Js. ncht mehr Win den ſeithe⸗ rigen Lokal Adolf-Hitlerſtr. 24. Der Geſchäftsbetrieb wird, da uns ein Verbleib in den ſeitherigen Geſchäftsräumen bis zur Fertigſtellung des Spar- kaſſenneubaus nicht möglich iſt, von obengenanntem Tag ab in dem unteren Sälehen des Gasthauses zum„Löwen“ Adolf Hitlerstrasse às meitergeführt. Wir bitten unſere werte Kundſchaft dies heute ſchon zu beachten. Viernheim, den 27. März 1934 er (Viernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt!) Viernheimer Anzei Viernheimer Zeitung Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl 1,40 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratis⸗Beilagen: wöchentlich den„Illuſtrierten Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten (Viernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter-Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig, bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer indet sich jetzt F l, 1 Igreite Straſtel gegenüher Tandauer 7 Vergessen sie nicht, unser wählt unsere gute Fertig- Kleidung. Sie sitzt, hat Linie, ist tadeſſos verarbeitet und kostet garnicht viel. Nur Fachleute, wie Wir, die von der Pieke auf gedient haben, Können lhnen in allen Beklei— dungsfragen zuverlässige Berater sein. 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März 1934 Bürgermeiſterei Viernheim gez. Bechtel Wollhaus Daut F I. 4, Breitestraße Damen-Irikotagen Frauen-Hemu Hemd gewebt. Bemberg, Achselschluß matt 1.35 1.75 Schlüpfer Bemberg mit elast. Rand 1.75 Prinzebrock charmant, mit eleg. Motiv 3.75 Mannheim, Hemd Mako, gestr. ab. 70 Schlüpfer Mako, sort. Ab 90 Ppinzenrock charm. mit Spitze 2.50 Schlüpfer charmeuse 1.40 Hemunose Bemberg, gerippt 2.50 Inne Kapital können Sie am Rm. 400 u. mehr mon. verd. An- gebote an die Wirtſchafts hilfe Eiſenach Abt. E. Mauulatur- Verlag ds. Bl. Obst-Ronserven große Auswahl, ſehr billig Cier io Stück ss, os, 1. os KAFFEE friſche Feiertags-Röſtungen / Pfd. 47, es, 78, 90 Pig. Weisswein, offen Liter 80 Rotwein, offen Liter 80 Tafelfertige Flaschenweine ½ Flaſche o/ Glas ss. 90 1.10 und höher 3 Proz. Rabatt mit Ausnahme weniger Artikel. Schreibtiſch G. m. b. H. —— Papier zu haben im Bekanntmachung Betreffend: Invaliden verſicherung. Wir machen nochmals ausdrücklich darauf aufmerkſam, daß die Friſt für die Inordnungs- bringung der Quitungskarten gemäß dem Geſetz vom 7. Dezember 1933 am 31. März 1934 abläuft. Wer nicht in der Lage iſt, die rückſtändigen Beiträge momentan aufzubringen, muß ſofort einen Antrag auf Stundung an die Landesver- ſicherungsanſtalt einreichen. Nach dem 31. März eingehende Anträge finden keine Berückfichtigung mehr. Es iſt dies eine letzte Mahnung an die Verſicherten, deren Verſicherungsverhältnis ſehr lückenhaft iſt. Wer die Friſt verſäumt, hat ſich den evtl. ſpäter in Erſcheinung tretenden Nachteil ſelbſt zuzuſchreiben. Viernheim, den 27. März 1934 Bürgermeiſterei Viernheim Bechtel Aus Heſſen und Naſſau Sitzverlegung des Landesverbandes des Kyff⸗ häuferbundes. Frankfurt a. M., 27. 155 des Landesverbandes Heſſen-Naſſau des Kyff⸗ häuferbundes wird ab 1. April dieſes Jahres März. Der Sitz von Kaſſel nach Frankfurt am Main verlegt. Der Beirat des Landesverbandes bleibt un⸗ verändert beſtehen. Die neue Geſchäftsſtelle in Frankfurt am Main, Niedenau 61, wird am Dienstag, den 3. April dieſes Jahres, eröff⸗ net. Die bisherige Geſchäftsſtelle in Kaſſel, Obere Königſtraße, wird am Donnerstag, den 29. März, vormittags geſchloſſen. In Eil⸗ fällen iſt der Hauptgeſchäftsführer Schall in Spargel.) Hier wurden von den Tagen vom 30. März bis 2. April in Kaſſel, Kuhbergſtraße 18, Fernruf 32 884, zu erreichen. Auto überführt Fußgänger. Darmſtadt, 27. März. In der Nacht zum Montag wurde an der Ecke Heidelbergerſtraße — Moosbergſtraße ein Fußgänger von einem Auto tödlich überfahren. Es handelt ſich dem Vernehmen nach um einen SA⸗-Mann. Au⸗ ßer dem Kreisarzt weilten die Polizei und die Rettungsmannſchaften der Sanitätswache am Unglücksort.. „ Franlfurt a. M., 27. März.(An der Starkſtromleitung getötet.) Bei Re⸗ paraturarbeiten in dem Werk Mainkur dex 0 Farbeninduſtrie kam der Keſſelſchmied Am⸗ berg aus Gelnhauſen der Starkſtromleitung zu nahe. Er erhielt einen elektriſchen Schlag und war ſofort tot. Königsſtädten, 27. März.(Die erſten Johannes Bärſch die erſten Spargel auf ſeinem Grund⸗ ſtück geſtochen. Frankfurt a. M. 27. März.(Nicht von der Straßenbahn abſpringen.) Der Arbeiter Henninger ſprang am Hauptbahn⸗ hof noch während der Fahrt von einem Stra⸗ ßenbahnzug und kam zu Fall. Er wurde noch von der Straßenbahn erfaßt und ein Stück mit geſchleift. Hierbei er itierminger ſo ſ wire innere Verletzungen, daß er kurz nach ſeiner Einlieferung in das Krankenhaus ſtarb. * Hanau, 27. März.(Schluß der „Braunen Meſſel.) Die im Dienſte der Arbeitsbeſchaffung ſtehende und der Stärkung des Mittelſtandes dienende„Braune Meſſe“ iſt nach vollem Erfolg geſchloſſen worden. Der letzte Tag brachte noch einen Maſſenbeſuch, namentlich aus der Umgegend. Die Geſamt— zahl der Beſucher wird auf 18 000 bis 20000 geſchätzt. Auch der Oberpräſident der Provinz Heſſen⸗Naſſau, Prinz Philipp von Heſſen, hat die Meſſe beſucht. „ Wiesbaden, 27. März.(Der ver hängnisvolle Schuß eines Jägers.) Im Januar fand in den Gemarkungen Zorn und Nauroth(Untertaunus) eine Treibjagd auf Sauen ſtatt, an der eine Reibe Wiesvade⸗ ner Jager, darunter der Leiter der Stadtaſchet Schulzahnklinik, Dr. Joſef Oſt und der Kauf⸗ mann Fritz Uetting, teilnahmen. Als die erſten Schüſſe gefallen waren, traten aus der Dickung vor dem Schützen Uetting drei kleine Säue heraus, von denen ein Tier auf die Schützen⸗ kette zulief. Uetting gab auf das Tier einen Schuß ab, der aber nicht traf. Der zweite Schuß traf Dr. Oſt am rechten Oberſchenkel. Dieſe Verletzung machte nach einigen Tagen die Amputation des verletzten Beines erforder⸗ lich. Dr. Oſt konnte aber nicht mehr gerettet werden, da Brand eingetreten war. Gegen Uetting wurde Anklage wegen fahrläſſiger Tö⸗ tung erhoben. Die Beweisaufnahme ergab, daß es ſich um einen direkten Schuß handelte, daß alſo Uetting in die Schützenunie geſchoſſen haben muß. Das Gericht verurteilte Uetting zu einer Gefängnisſtrafe von neun Monaten. „Bad Soden(Taunus), 27. März.(In⸗ ſtandſetzungsarbeiten.) dank der von der Regierung gewährten fangs durchführen, Maß hinausgingen. die Trinkhalle im Quellenpark. Sie einen neuen hellen und ihrer belaubten en Auch das Kurverwa Kutrerwal⸗ tung und Bürgerſchaft konnten in dieſem 5095 u⸗ üſſe Inſtandſetzungsarbeiten größeren Um⸗ 1210 die weit über das übliche Im Badehaus wurde der maſchinelle und Leitungsbetrieb eingehend über⸗ neuen Verputz. Außerdem haven die Dodel⸗ und Penſtonsinhaber in weitgehendſtem Maße Inſtandſetzungen und Verbeſſerungen durchge⸗ führt. Darmſtadt, 27. März.(Uebernahme der Vereinsbank Eberſtadt.) Verwal⸗ tungsrat und Direktion der Städtiſchen Spar⸗ kaſſe Darmſtadt haben beſchloſſen, die Ver⸗ einsbank in Eberſtadt zu übernehmen und als Zweigſtelle der Städtiſchen Sparkaſſe zu füh⸗ ren. Der zuſtändige Genoſſenſchaftsverband iſt damit einverſtanden. Mütter kämpfen für ihre Kinder g. Die nationalſozialiſtiſche Volkswohlfahrt will durch eine großzügige Aufklärung den völkiſchen Selbſterhaltungsbetrieb wachrufen im Gegenſatz zu dem bisherigen niedrigen und gemeinen Egoismus für die eigene Perſon, Dieſer wertvolle und natürliche Egoismus dient zur Erhaltung der Art. und Aufopferung, i Nöten großziehen, wünſchen ihrem und Wohlergehen. an dem Schicksal Deutſchlands Anteil nimmt. holt. Ebenfalls gründlich inſtandgeſetzt wurde hat auch freundlichen Anſtrich erhalten, der ſie im Sommer wirkungsvoll aus erausheben wird. wird dieſe ſchwere Volkswohlfahrt in hat, würdigen. Er hilft wenn er noch heute in die NS⸗Volkswohlfahrt eintritt. dieſer Hinſicht zu erfüllen tungsgebäude erhält einen Mütter, die heute ihre Kinder mit Liebe vielleicht mit Sorgen und eigenen Fleiſch und Blut im neuen Deutſchland Glück Jeder Volksgenoſſe, der Aufgabe, die die NS⸗ durch die Tat mit, Die Gauwaltung der RS⸗Vollswohlfahrt. Verkünd⸗ und Anzeigeblatt für Viernheim ſeit dem Jahr 1883 Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſchecktonto Nr. 2157“ Frankfurt a. M., Verantwortlich für den Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim. D. A. II. 34 1250. Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg. Nummer 74 „Zurück zu Verſailles!“ Jrankreichs alte Melodie. Frankreich hat an England eine ausführ— liche Antwort erteilt auf die letzten Abrü⸗ ſtungsvorſchläge der britiſchen Regierung. Die Note iſt veröffentlicht worden, und man kennt durch ſie jetzt den Standpunkt der Re⸗ gierung Doumergue-Barthou zu der wichtig— ſten Frage der Außenpolitik— denn das iſt die Abrüſtungsfrage zweifellos. Dieſer fran— zöſiſche Standpunkt läßt ſich auf eine ſehr einfache Formel bringen: die franzöſiſche Note enthält in verbindlichen Worten, die freilich nach ſiebenjährigen fruchtloſen Ver⸗ handlungen niemand mehr täuſchen können, eine entſchiedene Ablehnung der Grundgedanken und damit auch der Einzel— heiten des engliſchen Abrüſtungsvorſchlags, der die alleinige Unterlage für weitere inter— nationale Verhandlungen geweſen wäre. Die franzöſiſche Note neg iert alles, was in dem bisherigen Gedankenaustauſch der Mächte an poſitiven Ergebniſſen erzielt wor— den iſt; ſie ſtellt dieſen Ergebniſſen, über die zwiſchen Deutſchland, England und Italien bereits Einigkeit beſteht, ſchroff die Forde— rung„Zurück zu Verſaille s“ gegen⸗ über, während ſie für den Modus der weite— ren Verhandlungen ein ebenſo kategoriſches „Zurück nach Gen f“(alſo zur Abrü⸗ ſtungskonferenz des Völkerbundes) aus— ſpricht. Auch damit ſteht Frankreich im Gegenſatz zu allen übrigen Mächten; es will die Genfer Methoden wieder anwenden, obwohl ſeine eigene Haltung beweiſt, daß eine auch von ihm akzeptierte Verſtändigungsgrundlage noch nicht gefunden iſt, obwohl die Abrü— ſtungskonferenz ſelbſt ihre Arbeiten unter— brochen hat, um den Hauptmächten die Ver— ſtändigung über eine ſolche Grundlage zu ermöglichen. Will Frankreich der Ab— rüſtungskonferenz gegen ihren eigenen Wil— len das Problem aufdrängen? Dann wird ſie nach allen bisherigen Erfahrungen daran ſcheitern müſſen, weil die größte Militär— macht des Kontinents die von den anderen Teilnehmern vertretenen Grundſätze nicht anerkennt. Angeſichts der Tatſache, daß die franzö⸗ ſiſche Antwort an London praktiſche Mög⸗ lichkeiten überhaupt nicht bietet, da ſie nach wie vor die Verwirklichung der deutſchen Gleichberechtigung ablehnt unter gleichzeiti— ger Weigerung, den Rüſtungsſtand Frank⸗ reichs herabzuſetzen, werden die Wirkungen dieſer Note viel weſentlicher ſein für die Einſtellung der anderen Mächte, als für die ſachlichen Seiten der Diskuſſion. Sachlich iſt die Pariſer Note von einer Hal— tung, die noch ihre Vorgängerinnen in den Schatten ſtellt. So wirkt es geradezu naiv, wenn man die Ziffern der franzöft⸗ ſchen Truppenbeſtände von 1920 und 1932 einander gegenüberſtellt und dabei gefliſſentlich alle jene Geſichtspunkte unter— ſchlägt, die erſt das wahre Bild über die franzöſiſche Rüſtungslage ergeben. Man tut ſo, als habe man in der Senkung der Mannſchaftsſtärke ſeit 1920 eine große Ab- rüſtung vollbracht, verſchweigt aber, daß erſtens die franzöſiſche Armee ſich in den Monaten nach Verſailles noch auf Kriegs⸗ ſtärkſe befand und eine Verminderung der Mannſchaftsbeſtände lediglich den Uebergang zur Friedensſtärke begleiten mußte, daß zweitens aber ſelbſt dieſe Reduktion erſt vor⸗ genommen worden iſt, nachdem man die Zahl der Berufsſoldaten von 170 000 auf 106 000 erhöht hatte, daß man ferner bei den farbigen Armeen in den Kolo⸗ nien die drei— ja teilweiſe fü nfjſährige (h Dienſtzeit eingeführt und damit das far⸗ bige Reſervoir geſtärkt hat und daß man ſchließlich ſeit 1920 die heute ſo ausſchlag⸗ gebende materielle Bewaffnung in ungeheu⸗ rem Maße ausgebaut(ſiehe die franzöſiſche Luftwaffe) z. B. die Zahl der Maſchinenge— wehre verdoppelt hat. Mittwoch, den 28. März 1934 Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Plaßvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim 51. Jahrgang Der neue Neichshaushalt Ein ausgeglichener Etat— Nund 6,5 Milliarden Reichsmark in Einnahme und Ausgabe— Ein paar wichtise Zahlen Berlin, 28. März. ö Der Reichshaushalt für das Etatjahr 1934. den das Reichskabinett vor einigen Tagen verabſchiedet hat, iſt am Dienstag im Reichsgeſetzblatt veröffentlicht worden. Es iſt bereits bekannt, daß der Haus— halt ausgeglichen iſt und in Einnahme und Ausgabe mit 6 458 281000 Reichsmark abſchließt. Daß der neue Reichshaushalt mit der größten Sparſamkeit aufgeſtellt worden iſt, iſt ſelbſtverſtändlich. Trotzdem ſind, wie die nachſtehenden Zahlen zeigen, vor allem die ſozialen Aufgaben des Reichs nicht vernachläſſigt worden. Wir ge⸗ ben in den folgenden Zeilen einige Ziffern. die allgemein intereſſieren dürften, aus dem Reichsetat wieder. die Einnahmen Abgeſehen von den Verwaltungseinnah— men bei den einzelnen Miniſterien ſind auf der Einnahmeſeite die Beſitz⸗ und Ver⸗ kehrsſteuern mit rund 2.44, die Zölle und Verbrauchsſteuern mit 2,93, zuſammen mit 5,37 Milliarden Reichsmark angeſetzt, wovon 285 Millionen auf die An— rechnung von Steuer gutſcheinen ab⸗ zuſetzen ſind. Weiter ſind im Einnahmepoſten hervorzuheben die Abgabe der Deutſchen Reichspoſt mit 150 Millionen Mark, der zu erwartende Erlös aus dem Verkauf von Vorzugsaktien der Deutſchen Reichs ⸗ bahngeſellſchaft und Dividendenab— gabe mit 224,2 Millionen, Erträgniſſe aus dem Bank⸗ und Münzweſen mit 18,1 Millionen und Einnahmen aus dem Brannt— weinmonopol mit 900 000 Mark. Die Steuereinnahmen betragen insge— ſamt 5 372 920 000 Mark. Von dieſer Summe wird aber ein Betrag von 285 Millionen Mark abgeſetzt für die Anrechnung von Skeu⸗ ergutſcheinen, ſo daß rund 5,087 Milliarden Sleuer- und Zolleinnahmen verbleiben. Die Ausgaben Die Ausgabenſeite ſetzt ſich aus den fort⸗ laufenden Ausgaben mit 5 888 212 650 Mark und den einmaligen Ausgaben mit 600 068 950 Mark zuſammen. Aus den fort— wurf den Ausgaben ſeien hervorgehoben der aushalt des Reichspräſidenlen Haushalt des Reichspräſidenk und ſeines Büros mit 598 800 Mark, der des Reichstages mit rund 7.6 Millionen. Beim Haushalt des Reichskanzlers und der Reichskanzlei erſcheinen diesmal auch die Poſten für den Haushalt des Generalinſpektors für das Schließlich wird in franzöſiſchen Dokumen— ten zwar ſtets der nur für die notdürftigſten Verteidigungszwecke gedachte Charakter be— tont, jedoch verſchwiegen, daß ſich Schwerpunkt der franzöſiſchen Garniſonen an der deutſchen Grenze befindet und daß man ſich die Möglichkeit geſchaffen hat, jederzeit ohne Mobilmachungsbefehl und ſo— mit auch ohne Befragung des Parlaments 1,3 Millionen Mann innerhalb von zwei Ta⸗ gen völlig ausgebildet und kriegsmäßig aus— gerüſtet auf die Beine zu bringen. Von den durch die Motoriſierung ſeiner Armee ge— botenen Möglichkeiten pflegt Frankreich, wenigſtens in ſeinen Noten, ebenfalls keinen Gebrauch zu machen. der ar Straßenweſen mit rund 308,“ Mark. Die Ausgaben für das Auswärtige Amt belaufen ſich auf 7.3 Millionen, die für die Vertretungen des Reiches im Auslande auf 26,2 Millionen Mark. Der Haushalt des Reichsinnenminiſteriums weiſt zahlreiche Ausgaben für kulturelle, dem Reichsinnenminiſterium unterſtehende Ein— richtungen des Reiches auf. Aus dem Haus— halt des Innenminiſteriums ſind noch zu erwähnen die rund 1,13 Millionen für die Reichsſtatthalter und rund 78 500 Mark für die Ausgaben des Reichsſport⸗ führers, im Etat der Verſorgung und Ruhegehälter rund 1/95 Milliarden für die Verſorgung der ehemaligen Wehrmacht einſchließlich der Abfindungen nach dem Kriegsperſonenſchädengeſetz und dem Geſetz für die Verſorgung der Kämpfer für die na⸗ tionale Erhebung, im Etat der allgemeinen Finanzverwaltung 190 Millionen für Zwek⸗ ke polizeilichen Schutzes und 250 Millionen Zuſchuß zum Freiwilligen Arbeitsdienſt uſw. Für das Millionen Reichswirtſchaftsminiſterium ſind 19,2 Millionen eingeſtellt, für das Reichsarbeitsminiſterium und die dazu gehörigen Arbeitsgebiete 1019 830 350 Mark, alſo mehr als eine Milliarde. Das Keichsjuflizminiſterium hat Ausgaben in Höhe von rund 13 Millio⸗ nen Mark, davon kommen auf das Reichs- patentamt 8,3 Millionen Mark und auf das Reichsgericht in Leipzig 3.6 Millionen Mark. Für das Reichs miniſterium für Ernährung Landwirtſchaft ſind rund 115 Millionen Mark an Ausgaben vorgeſehen, für das Reichsverkehrsminiſteri— um insgeſamt 76 Millionen Mark. Für Ver⸗ ſorgungs⸗ und Ruhegelder werden 1280 Millionen aufgewendet. Die 3ozialpolitit des Neichs Im Reichshaushalt gibt es nur zwei Ein— zeletats, deren fortdauernde Ausgaben je eine Milliarde Reichsmark betra⸗ gen, nämlich das Reichsarbeitsminiſterium mit rund 1,019 Milliarden fortdauernder Ausgaben und den Etat für Verſorgungs⸗ und Ruhegelder mit rund 1,28 Milliarden. Im Haushalksplan des Reichsarbeiksmini⸗- ſteriums ſind bei den fortdauernden Ausga⸗ ben 520 845 500 Mark als Zuſchüſſe des Rei- und ches für die Bozialverncherung eingeſeht wor- den, ferner 119 518 600 Reichsmark für Wohlfahrtspflege, wobei vor allem auch die Kleinrenknerbekreuung einbegriffen iſt, und 264 813 500 Reichsmark für Arbeitsloſenhilfe, wobei die Enklaſtung der Gemeinden von der Kriſenfürſorge deutlich ſichtbar ſei. Für das Wohnungsweſen finden ſich unker dieſen fortdauernden Ausgaben rund 59,7 Mil- lionen. Die Fürſorge des Reiches auf dem Gebiete des Wohnungsbaues und des Sied⸗ lungsweſens kommt aber auch noch an anderen Stellen des Haushaltplanes zum Ausdruck. So wird der Reichsfinanzminiſter ermächtigt, im Jahre 1934 bis zu 100 Millio⸗ nen Bürgſchaften zugunſten des Kleinwohnungsbaues zu übernehmen, während der Höchſtbetrag der Bürgſchaftsverpflichtungen zur Förde⸗ cung der landwirtſchaftlichen Siedlungen im Reichshaushaltsgeſetz mit 150 Millionen Mark beziffert wird. Ermächtigungen an den Reichsfinanzminiſter Durch das Reichshaushaltsgeſetz wird der Reichsfinanzminiſter ermächtigt, im Wege des Kredites die zur Deckung des noch feſtzuſtellenden Fehlbetrages des Rechnungsjahres 1933 er- forderlichen Beträge und zur Deckung der Einlöſungsmittel für die Anleihe des Deut⸗ ſchen Reiches von 1929 bis zu 183 Millionen Mark zu beſchaffen. Weiter wird im Haus⸗ haltsgeſetz beſtimmt, daß die Deutſche Reichspoſt über den nach Paragraph 3 des Geſetzes zur Vereinfachung und Verbilli— gung der Verwaltung vom 77. Februar 1934 abzuliefernden Betrag hinaus einen Betrag von 51 Millionen Mark aus der Minderung der Perſonalausgaben infolge der erſten und zweiten Gehaltskürzungsverordnung an das Reich abzuführen hat. Fonſtiges Im Rechnungsjahr 1934 erhält die Deutſche Reichspoſt für die Auszahlung von Renten aus der Unfall⸗ und aus der Invalidenver— ſicherung, der bisher unentgeltlich erfolgte, aufgrund des Haushaltsgeſetzes von den be— teiligten Verſicherungsträgern eine Vergü— tung. Aus den Durchführungsbeſtimmungen zum Haushaltsgeſetz iſt zu erwähnen, daß Arbeitern, die 25 Jahre oder mehr als Lohn— empfänger in einem Arbeitsverhältnis bei der Reichsverwaltung geſtanden haben, eine Dienſtprämie gezahlt werden kann. So klingt auch aus der neueſten Aeuße— rung Frankreichs zur Abrüſtungsfrage nur die alte Melodie heraus, die wir ſchon ſeit Jahr und Tag bis zum Ueberdruß gehört haben. Frankreich will keine Abrüſtung, warum alſo noch immer neue Verhandlun⸗ gen? Im übrigen müßte die franzöſiſche Re⸗ gierung eigentlich wiſſen, daß ihre Parole: „Zurück zu Verſailles“ ſchon reichlich ver- altet und ſchon aus dieſem Grunde nicht mehr zugkräftig iſt. Aber die franzöſiſche Außenpolitik hat ſich ſeit Kriegsende durch das ſture Feſthalten an überlebten Formeln und Megriffen ausgezeichnet. Und ſo iſt die Hoffnung nicht groß, daß ſich die leitenden Männer jetzt eines beſſeren beſinnen. Sie werden ihre alte Melodie weiterſingen.. Politiſches Allerlei Berlin. Reichspräſident von Hinden⸗ burg empfing am Dienstag den deutſchen Botſchafter beim Vatikan, von Bergen. Berlin. Vizekanzler von Papen hat die Präſidentſchaft des Union-Klubs übernom⸗ men. Der Union-Klub iſt die ſeit 1867 be⸗ ſtehende Vereinigung von Männern, welche der deutſchen Pferdezucht und den Pferde— rennen, als Leiſtungsprüfungen dieſer Zucht, dienen. Paris. Es verlautet, daß die Einſpa⸗ rungs maßnahmen, die das Kabinett Doumergue vorbereite, u. a. die vorzeitige Penſionierung von 60 000 bis 80 000 Beam⸗ ten vorſähen. In kurzen Worten: Am 31. März läuft die Friſt ab, in der durch freiwillige Spende zur Förderung der nationalen Arbeit Steueramneſtie erlangt werden kann. Der Feiertage wegen iſt die Friſt bis zum 4. April verlängert worden. Bis zum 1. Oktober, dem Beginn des neuen Winterhilfswerkes, fallen die Ein— topfſonntage aus. Die zum Tode verurteilten Kommuniſten Schmidt, Hupertz und Lukat wurden in Düſ⸗ ſeldorf hingerichtet, die übrigen ſieben wegen des Ueberfalles auf das SA-Heim in Erkrath verhängten Todesurteile wurden in lebenslängliche Zuchthausſtrafen umgewan— delt. Vom Haager Schloß fand die feierliche Ueberführung der ſterblichen Ueberreſte der Königinmutter Emma nach der Familien- gruft in Delft ſtatt. Durch eine Bombe iſt das Gebäude der Freimaurerloge„Großer Orient“ in Cannes ſtark beſchädigt worden. Macdonald hat zahlreiche Drohbriefe er— halten, ſodaß künftig den Miniſterpräſidenten zwei Poliziſten begleiten werden. N 25 55 n *— 22 . 2. n Deutschlands Arbeitskamnf Eine Auslandspreſſekonferenz. Berlin, 28. März. Auf Einladung der Preſſeabteilung des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda fand am Dienstag nachmittag eine Ausſprache mit der Auslandspreſſe über die deutſche Arbeitsbeſchaffung ſtatt, auf der Reichsarbeitsminiſter Seldte und die Staatsſekretäre Dr. Poſſe und Rein⸗ hardt Vorträge über die techniſche und fi⸗ nanzielle Durchführung des großen Arbeits- beſchaffungsprogramms der Reichsregierung und die Handelspolitik Deutſchlands hielten. Der Leiter der Verſammlung, Staatsſek— retär Funk, führte in ſeiner Eröffnungs⸗ anſprache aus, daß die ausländiſche Preſſe bei der Betrachtung der deutſchen Wirtſchaft— vorgänge vielfach von einem anderen Ge⸗ ſichtspunkt ausgehe als die nationalſozialiſti⸗ ſche Staats- und Wirtſchaftspolitik und des⸗ halb den deutſchen Verhältniſſen nicht immer gerecht werde. Das Ausland kann ſich doch nur freuen, daß Deutſchland auf den inter— nationalen Rohſtoffmärkten in ſo er⸗ heblichem Umfange kauft. Dabei hat Deutſch⸗ land in den letzten drei Jahren noch 8—9 Milliarden Reichsmark an Auslandsſchulden zurückgezahlt. Eine geſunde Volkswirtſchaft darf immer nur zu einem geringen Teil vom Export leben. Deshalb wird die deutſche Wirtſchaftspolitik auch in Zukunft die weitere Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit mit Maßnahmen auf dem Inlands⸗ markt in erſter Reihe in Angriff nehmen und ſich ſobald wie möglich von der Einfuhr von Auslandsprodukten, die wir im Inlande erzeugen können, befreien müſſen. Nach die— ſen Ausführungen ergriff Reichsarbeitsminiſter Seldke das Wort. Er erklärte u. a.: Ich glaube, es iſt nicht überheblich, wenn ich feſtſtelle, daß der Erfolg, den Deutſchland im Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit im ver— gangenen Jahr erzielt hat, Anerken⸗ nung und Bewunderung verdient. Wenn man den Urſachen nachgeht, ſo ſcheint es mir nicht richtig, das Hauptgewicht auf die techniſchen Mittel zu legen, mit de— nen wir der Arbeitsloſigkeit zu Leibe ge— gangen ſind. Ich möchte vielmehr Ihre Auf— merkſamkeit vor allem auf die letzten und tiefſten Urſachen dieſes erſtaunlichen Wan⸗ dels lenken, die ihn allein ausreichend erklä— ren können. 2 Das iſt einmal das wiedererſtandene Ver- trauen des deutſchen Volkes in ſeine Füh- rung. Und die zweite Urſache hängt damit aufs engſte zuſammen; es iſt die freudige und opferwillige Mitarbeit aller Volksgenoſſen an dem großen Werk der Arbeiksbeſchaffung in gläubiger Gefolgſchaft zu dem Führer, der Ziel und Weg gewieſen hat. Nach der Rede des Reichsarbeitsminiſters ſprach Staatsſekretär Poſſe vom Reichswirtſchaftsminiſterium. Er führte u. a. aus: Der Hauptgrund der Rohſtoffverſorgung iſt ein deviſenpolitiſcher und ein arbeitsmarktpolitiſcher. Bei der Entwicklung der Deviſenlage, bei der Erken⸗ nung der Tatſache, daß auch aus ſpekulati⸗ ven Gründen, insbeſondere in Textilrohſtof— fen, ziemlich erhebliche Beträge ins Ausland gegeben waren, war die Reichsregierung verpflichtet einzugreifen, um dafür zu ſor⸗ gen, daß die vorhandenen Deviſen möglichſt gleichmäßig der deutſchen Volkswirtſchaft zugutekamen. Das ſteht in Verbindung mit einer recht beträchtlichen Zunahme der Rohſtoffeinführ in den letzten Mona— ten. Ich ſtehe durchaus auf dem Standpunkt, daß wir in der Lage wären, durch Mittel der Reichsregierung dafür zu ſorgen, daß die deutſchen Waren mehr in die Welt hinaus- dringen. Aber wir könnten es nur dadurch über⸗ Beobachtung der winden, daß wir Exportprämien gä⸗ ben. Ich glaube, daß dieſe Methode, wie viele international angewendete Methoden, eigent⸗ lich nur kurze Beine hat. Wir wiſſen, daß wir auf die Warenausfuhr angewieſen ſind, um die für die Einfuhr notwendigen Devi— ſen zu bekommen. Wir wiſſen aber auch, daß das Ausland auf den Abſatz ſeiner Produkte an uns Wert legen muß.— Anſchließend ſprach Staatsſekretkär Reinhardt über die Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen der Reichsregierung. Er führte aus: Die Verminderung der Arbeitsloſigkeit iſt im weſentlichen eine Frage des Ver— trauens der Wirtſchaft und des Volkes in die Staatsführung und der Finanz- und Steuerpolitik. Die Finanz- und Steuerpolitik im neuen Deutſchen Keich iſt, ſolange es in Deukſchland Arbeilsloſe gibt, in erſter Linie auf Vermin⸗ derung und ſchließlich auf Beſeikigung der Arbeitsloſigkeit abgeſtellt. Staatsſekretär Reinhardt zählte dann die einzelnen Maßnahmen auf. Alle dieſe ſteuer— politiſchen Maßnahmen ſind auf Erhö⸗ hung der Nachfrage nach Gütern und Leiſtungen abgeſtellt. Dieſe Nachfrage führt zur Erhöhung des Beſchäftigungsgrades, zur Verminderung der Arbeitsloſigkeit, zur Verminderung des Finanzbedarfs der Ar— beitsloſenhilfe und infolge der erhöhten Um— ſätze, der erhöhten Einkommen und des er— höhten Verbrauchs zur Erhöhung des Ge— ſamtaufkommens an Steuern, Abgaben und Sozialverſicherungsbeiträgen, zuſammenge— faßt: Zur Geſundung der ſozialen, wirtſchäftlichen und finanziellen Dinge unſe⸗ res Volkes. Der Arbeitsvorrat, der ſich aus der Ge- ſamtheit der Maßnahmen für das Jahr 1934 ergibt, beträgt rund 50 v. H. mehr als im Jahre 1933. Das berechtigt zu der Hoffnung, daß die Arbeitsloſigkeit im Jahre 1934 auf zwei Millionen ſinken wird. Deutſche Tagesschau Der Finanzminiſter der NSDAP. Wie der„Völkiſche Beobachter“ meldet, hat der Führer den Reichsſchatzmel⸗ ſter der NS D A P. zu ſeinem Gene— ral bevollmächtigten in allen ver— mögensrechtlichen Angelegenheiten der Par— teien ernannt. Insbeſondere hat der Reichs— ſchatzmeiſter das Recht, die Finanzgebarung der der Partei angeſchloſſenen Verbände nachzuprüfen. Auswirkung des Beamtengeſetzes bei der Reichspoſt. Der Leiter der Perſonalabteilung des Reichspoſtminiſteriums gab in einem Vortrage intereſſante Zahlen über die Aus⸗ wirkungen des Geſetzes zur Wiederherſtellung des Berufsbeamtentums bei der Deutſchen Reichspoſt. Danach wurden entlaſſen bezw. zur Ruhe geſetzt: 230 Beamte des höheren Dienſtes(13,2 v. H. des höheren Dienſtes), rund 2000 Beamte des gehobenen mittleren Dienſtes(5,0 v. H.), 1900 Beamte des weib⸗ lichen Dienſtes(6,2 v. H.) und 3700 Beamte des unteren Dienſtes(3,2 v. H.). Staviſtns ſchöne Tänzerin Und die Juwelen des großen Hochſtaplers. London, 28. März. Die polizeilichen Nachforſchungen über die Verpfändung der Staviſky-Juwelen in London werden im vollen Umfange fort— geſetzt. Es gelang, die geheimnisvolle engliſche Tänzerin ausfindig zu machen, die mit der Verpfän⸗ dung der Juwelen in Zuſammenhang ge⸗ bracht wird. Sie entpuppte ſich als eine Miß Colia Nono, die früher in dem Pariſer Variete Staviſkys auftrat und Londoner Cafe Anglaiſe tanzt. Miß Nono, eine 23 jährige Blondine von großer Schönheit, ſoll mit dem Sekrekär Staviſkys, Romagnino, in Verbindung ge⸗ ſtanden haben. Als Miß Nono von einem Reporter gefragt wurde, ob ſie Romagnino gekannt und die Juwelen verpfändet habe, verweigerke ſie die Ankwork. Der franzöſiſche Juwelenſachverſtändige Seror hat inzwiſchen die in London in dem Pfandleihgeſchäft von Sutton aufgefundenen Juwelen im Werte von 7000 Pfund geprüft und Lichtbilder davon nach Paris geſchickt. Die weiteren Nachforſchungen gehen jetzt hauptſächlich dahin, ob ſich auch die übrigen vermißten Juwelen des Millionenbetrügers Staviſky in England befinden. zurzeit im Vombenanſchlag Altenkat auf ein franzöſiſches Logenhaus. Paris, 28. März. Durch eine Bombe wurde das Gebäude der Freimaurerloge„Großer Orient“ in Cannes am Dienstag ſtark beſchädigt. Kurz vor 10 Uhr wurde die in der umge- bung des Gebäudes wohnende Bevölkerung durch eine heftige Exploſion alarmierk. Bald darauf ſah man aus den Fenſtern des gro- ßzen Saales der Loge, der ſich im Erdgeſchoß befindet, dichte Rauchwolken dringen. Sämk⸗ liche Jenſterſcheiben des Gebäudes ſind zer- ſtörk. Das Mauerwerk iſt an verſchiedenen Stellen ſtark beſchädigt. Menſchen ſind nicht zu Schaden gekommen. Eine ſofort eingeleitete Unterſuchung hat ergeben, daß kurz vor der Exploſion ein Kraftwagen vor dem Gebäude hielt. Die Straße, die ſehr eng iſt, wird nur in ganz ſeltenen Fällen von Kraftwagen benutzt. Auch daß der Motor des Wagens während des Haltens nicht abgeſtellt war, gilt als ver— dächtig. Wichtiger Steuertermin Noch bis 4. April ſteuerliche Vergünſtigungen für Arbeiksſpenden. Berlin, 28. März. Am 31. März 1934 läuft die Friſt ab, in der durch freiwillige Spende zur Förderung der nationalen Arbeit Steueramneſtie er— langt werden kann. Durch die Arbeitsſpende iſt zum letzten Male Gelegenheit geboten, ſteuerliche Verfehlungen unter günſtigen Bedingungen auszugleichen. Jeder, der glaubt, daß ſeine ſteuerlichen Ver⸗ hältniſſe irgendwie nicht ganz in Ordnung ſein könnten, wird in ſeinem eigenen In⸗ tereſſe gut tun, wenn er ſich die großen Vor⸗ teile zunutze macht, die die Arbeitsſpende bietet. Er kann ſich der Vermittlung eines Notars bedienen und den Spendenſchein ſo⸗ lange in ſeinem Beſitze behalten, bis früher oder ſpäter eine ſteuerliche Verfehlung auf taucht, die durch den Spendenſchein ausge⸗ glichen werden kann. Mit Arbeitsſpenden, die nach dem 31. März geleiſtet werden, ſind ſteuerliche Vergünſtigungen(insbeſondere Amneſtiewerkungen) nicht verknüpft. Da aber der 30. März 1934 ein Feiertag(Karfreitag) iſt, und auch am 31. März 1934(dem Sams⸗ tag vor Oſtern) der geſchäftliche Verkehr im gewiſſen Umfange eingeſchränkt iſt, hat der Reichsminiſter der Finanzen die Finanzbe⸗ hörden angewieſen, Arbeitsſpenden, die ſpä⸗ teſtens am 4. April 1934(Mittwoch nach Oſtern) geleiſtet werden, ſo zu behandeln, wie wenn ſie bis Ende März 1934 geleiſtet wor⸗ den wären. Demgemäß kommen allen Arbeitsſpenden, die bis zum Ablauf des 4. April 1934 gelei⸗ ſtet werden, die ſteuerlichen Vergünſtigungen (insbeſondere die Amneſtiewirkungen) zu⸗ gute, die das Arbeitsſpendengeſetz vorſieht. Wegfall des Eintopf⸗Sonntags Bis zum erſten Oktoberſonnkag. Berlin, 28. März. Das Reichsminiſterium für Volksaufklä⸗ rung und Propaganda keilt mit: Es beſteht Veranlaſſung, darauf hinzuweiſen, daß mit Abſchluß des Winterhilfswerkes 1933—1934 am 31. März auch bis zur Wiederaufnahme des kommenden Winkerhilfswerkes 1934 bis 1935 die Einrichtung des ſogenannken Eintopf⸗Sonntages am 1. Sonnkag jeden Monats ausgeſetzt wird. Es fällt demgemäß bereits ab 1. April bis zum 1. Oktober-Sonn- tag dieſes Jahres der Einkopfſonntag fort. Aus Heſſen und Naſſau Keine Stempelabgaben mehr für Federwagen. Darmſtadt, 28. März. Federwagen(Breaks, Jagdwagen, Halbverdecke) unterlagen ſeither in Heſſen einer jährlichen Stempelabgabe von 4 Rm. Von der Abgabe konnten nur die Wa— gen freigeſtellt werden, die überwiegend zu beruflicher oder gewerblicher Tätigkeit benutzt wurden. Die Abgabe wurde trotz ihres niedri⸗ gen Satzes von den Landwirten, die haup— ſächlich betroffen waren, als Härte empfunden. Ihre Erhebung machte zudem vielfach Schwie⸗ rigkeiten(Feſtſtellung überwiegend beruflicher oder gewerblicher Benutzung). Auf Anord⸗ nung des Herrn Staatsminiſters iſt die Abgabe nunmehr mit Wirkung vom 1. April außer Hebung geſetzt worden. Die Anordnung ſtellt ein weiteres Glied in der Kette der Maßnah⸗ men dar, die die heſſiſche Regierung zur För⸗ derung der Landmirtſchaft ergriffen hat. die Fleiſch⸗ und Wurſtyreiſe auf dem Land Darmſtadt, 28. März. Unter Bezugnahme auf eine Verfügung vom 25. Oktober 1933, in der die Fleiſch⸗ und Wurſtpreiſe in Heſ⸗ ſen bindend feſtgeſetzt wurden, gibt die Preis⸗ überwachungsſtelle beim Heſſiſchen Staatsmi⸗ niſter bekannt: Die in der Zwiſchenzeit einge⸗ tretene Abſenkung der Preiſe an den Viehmärk⸗ ten gibt Veranlaſſung, erneut auf ſtrengſte Einhaltung der Feſtpreiſe Wert zu legen. Die Erfahrung hat gelehrt, daß die Preisverord⸗ nung in den Städten ohne beſondere Bean⸗ ſtandung aufgenommen worden iſt und auch eingehalten wird. Dagegen haben ſich zum Teil auf oem Lande gewiſſe Schwierigleiten gezeigt, die zum Tei jetzt noch nicht überwunden ſind. Die heutige Lage der Einlaufspreiſe rechtfertigt aber nunmehr, daß auch auf dem Lande un⸗ bedingt die Preiſe eingehalten werden müſſen. Anträge auf Erhöhung der vorgeſchriebenen Preiſe haben bei dem augenblicklichen Staud der Einkaufspreiſe für Vieh keine Ausſicht auf Erfolg. Die Kreisämter ſind ſtreng an⸗ gewieſen, irgendwelche Preisüberſchreitungen ſo— fort feſtzuſtellen und hierher zu berichten. Neue Neichsbahn⸗Güterkraftlinie Strecke Bensheim— Lindenfels eröffnet. Bensheim, 27. März. Die ſchon ſeit einer Reihe von Jahren ge⸗ plante Reichsbahn-Güterkraftlinie Bensheim— Lindenfels iſt jetzt in Betrieb genommen wor— den. Die Eröffnung der neuen Linie verkürzt die Zuſtellung der Güter um 24 Stunden. Gleich auf der erſten Fahrt waren 3000 Kilo⸗ gramm Stückgut zu befördern. Die an der Fahrtſtrecke liegenden Ortſchaften hatten Schmuck angelegt. In Lindenfels fand ein Beiſammenſein ſtatt, an dem Vertreter der Behörden und der Bürgermeiſter von Linden— fels auf die Bedeutung dieſer neuen Kraft— linie hinwieſen. Reichsbahnpräſident Dr. Go u⸗ defroy betonte, daß die Reichsbahn im erſten Jahr der Motoriſierung 2000 Kraft- wagen in Dienſt ſtellen werde. In der Mo⸗ toriſierung marſchiere die Reichsbahndirektion Mainz an der Spitze. Hier ſollen bis Ende des Jahres 100 Laſtwagen laufen. Alte Volkstänze auf öffentlichen Plätzen Berlins. Gelegentlich des Tages des deutſchen Fremden— verkehrs wurden von verſchiedenen Trachten— gruppen Volkstänze auf öffentlichen Plätzen Berlins ausgeführt. Unſer Bild zeigt die ſchleſiſche Tanzgruppe auf dem Wittenberg⸗ platz. Veiſetzung der Königin Emma Fezerliche Ueberführung zur Familiengruft in b Delft. Haag, 28. März. Die ſterblichen Ueberreſte der vor einer Woche verſtorbenen Königin⸗ Mutter Emma von Holland ſind vom Schloß im Haag feierlich nach der Familiengruft des ſes Naſſau⸗Oranien in der neuen Kirche in Delft überführt worden. Sämtliche von dem ungefähr zwei Kilometer langen Trauer⸗ zug berührten Straßenzüge, in denen Mili⸗ kärabteilungen Spalier bildeten, waren von unüberſehbaren Menſchenmaſſen umrahmt, die aus allen Teilen des Landes nach dem Haag gekommen waren. In dem Trauerzug ſah man u. a. neben dem Prinzgemahl Heinrich, den Mitgliedern der Regierung und anderen hohen Würdenträgern, den Bruder der ver⸗ ſtorbenen Königin, den Fürſten von Waldeck⸗ Pyrmont, zahlreiche dem königlichen Hauſe verwandte deutſche Fürſtlichkeiten, ferner Prinz Eugen von Schweden, Prinz Karl von Bel⸗ gien, Prinz Felix von Luxemburg, den luxem⸗ burgiſchen Miniſterpräſidenten und zahlreiche andere ausländiſche Regierungsvertreter und Gesandte. Die Königin Wilhelmine und die Thronfolgerin Juliana wohnten dem Abmarſch des Zuges bei und fuhren dann im Kraft— wagen nach Delft voraus, wo dann die feier— liche Beiſetzung in der Gruft der neuen Kirche ſtattfand. Neues aus Olterreith Prozeß wegen Erſchießung des deutſchen Reichs wehrſoldaten Schuhmacher.— Die Konzenkrationslager. Innsbruck, 28. März. Am kommenden Freitag findet vor einem Schöffenſenat des Landgerichts Innsbruck eine Verhandlung gegen den Kommandanten der Grenzpatrouille, der ſeinerzeit den Reichswehrſoldaten Schuhmacher erſchoſſen hat, den Heimatwehrmann Anton Stae⸗ he, ſtatt. Die Anklage lautet nur auf fahrläſſige Tötung, die anderen beiden Mitglieder der Patrouille ſind nicht angeklagt. Wie erinnerlich, iſt der Reichswehrſoldat Schuhmacher us Nürn⸗ berg am 23. November 1933 an der bayeriſch⸗ tiroliſchen Grenze auf reichsdeutſchem Bo— den von einer öſterreichiſchen Grengpatrouille erſchoſſen worden. Die öſterreichiſche Regierung ſtellte damals eine eingehende Unterſuchung über den Jwi⸗ ſchenfall an, gab eine offizielle Enkſchuldi⸗ gungserklärung beim deutſchen Geſandten in Wien, ſowie im deutſchen Auswärkigen Amt ab und verſicherte, daß die Schuldigen den zuſtändigen Gerichten übergeben werden sollten. Nette Zuſtände Wien, 28. März. Der Delegierte der amerikaniſchen Hilfsaktion für Zentraleuropa, Gildemeeſter, der eit einiger Zeit diejenigen europäiſchen Länder bereiſt, in denen ſich politiſche Häft⸗ linge befinden, beabſichtigt, wie verlautet, bei der öſterreichiſchen Regierung vorſtellig zu werden, um eine Beſſerung in der Be— handlung der in den Konzentrationslagern feſtgehaltenen Nationalſozialiſten und Sozial⸗ demokraten zu erreichen. Die ſanitären und humanikären Juſiände in den öſterreichlſchen Konzenkrakionslagern ſind in der letzten Zeit für die Gefangenen außerordentlich unzulänglich geworden. Ins- nügend ſein, da beſondere ſoll die Verpflegung derark unge⸗ in einzelnen Konzentrati⸗ onslagern die Gefangenen zum Proteſt in den Hungerſtreik getreten ſind. Weiter ver⸗ lautet, daß in einem Konzenkrationslager 6o Ruhrerkrankungen feſigeſtellt worden ſind und auch in den übrigen Lagern zahlreiche ſchwererkrankte Gefangene ins Hoſpilal ge- bracht werden mußten. Auch der Bruder des früheren Wiener Gauleiters der NSDAP., Richard Frau⸗ enfeld, mußte aus dem Konzentrations⸗ lager Wöllersdorf nach Wien ins Kranken⸗ haus gebracht werden, da er an Ruhr er⸗ krankt iſt. Eine Sicherheitsſteuer Die öſterreichiſche Bundesregierung hat zur Deckung der außerordentlichen Ausgaben, die dem Bunde zur Erhaltung der Sicherheit des Landes erwachſen ſind, unbeſchadet der Heranziehung der ſchuldtragenden Perſonen zur Schadensgutmachung, eine eigene Si⸗ cherheitsſteuer eingeführt. Dieſe Steu⸗ er wird ausdrücklich auf die Jahre 1934 bis 1935 beſchränkt. Jede Verlängerung dieſer Sonderſteuer ſoll ausgeſchloſſen ſein. Sie wird vom Einkommen, ferner außerdem als Sonderſteuer für Ledige und als Vermö— gensſteuer eingehoben. Letzte Nachrichten Mörder ſeinen Verletzungen erlegen. Berlin, 28. März. Der Kraftwagenführer Willi Dugs, der am Sonntag in Berlin— Willmersdorf die Wirtſchafterin Lydia Keil ermordet hat und darauf einen Sel bſt— mordverſuch unternahm, iſt an den Fol⸗ gen der dabei erlittenen Verletzungen ge— ſtorben. Das Unglück auf Karſten⸗Zentrum. Beuthen, 28. März. Nach 20tägiger ſchwie⸗ riger Rettungsarbeit konnte das ſechſte To— desopfer des letzten ſchweren Grubenunglückes auf Karſten-Zentrum, der Hauer Dziadzko aus Beuthen, aus den Kohlenmaſſen freige— legt und geborgen werden. Wie die Gruben⸗ verwaltung mitteilt, iſt mit der Bergung des letzten Toten, des Fördermannes Jaworſki aus Beuthen, erſt in abſehbarer Zeit zu rechnen. „Kraſſin“ paſſiert Nord-Oſtſeekanal. Kiel, 28 März. Der ruſſiſche Eisbrecher „Kraſſin“, der von der ſowjetruſſiſchen Re— pedition ausgeſchifft wurde, lief in den Nord⸗ Oſtſeekanal ein, um ſo zunächſt die Nordſee zu erreichen. Der Eisbrecher befindet ſich auf der Reiſe nach Wladiwoſtok und wird wei— ter nach den Schiffbrüchigen der Expedition in der Bering-Straße ſuchen. An Bord des; Schiffes befindet ſich eine 146 Mann ſtarke Beſatzung. Um die Rettungsaktion wirkſam durchführen zu können, hat die Schiffslei— tung eine vollſtändige Polarexpedition mit an Bord genommen. Der an Bord beſind— liche Proviant reicht für neun Monate aus., Außzenminiſter Barthou in Brüſſel. Brüſſel, 28. März. Der franzöſiſche Außen- miniſter Barthou traf am Dienstag nachmit— tag zu dem angekündigten Beſuch des bel— giſchen Außenminiſters in Brüſſel ein. Die beiden Außenminiſter hatten in Anweſenheit des franzöſiſchen Botſchafters und des Gene— ralſekretärs des Außenminiſteriums. Langen— hove, eine Beſprechung über die ſchwebenden außenpolitiſchen Fragen. Am Spätnachmit⸗ tag hat der König Barthou empfangen, der am Abend wieder nach Paris zurückkehrte. Abenteuer eines Rennfahrers. Mailand. 28. Mära. Der deutſche Renn— fahrer von Brauchitſch fuhr mit äußerſter Geſchwindigkeit die Autoſtraße, die Mailand mit den bberitalieniſchen Seen verbindet, als der Wagen aus unbekannter Urſache von der Autoſtraße abſprang und in raſendem Lauf einen Kilometer weit über die angren⸗ zenden Felder ſprang, wo er zum Glück auf kein Hindernis ſtieß. Von Brauchitſch ent⸗ ſtieg dem Wagen unverſehrt. Im Augenblick des Unfalls hatte der Wagen eine Ge⸗ ſchwindigkeit von 240 bis 250 Kilometer. Hinrichtung der Bombenleger in Belgrad. Belgrad, 28. März. Am Dienstag wurden der Kaufmann Dimitri Grantſchitſch und der Maurer Gavrilo Jovanowitſch hingerich⸗ tet. Sie hatten im Jahre 1932 in verſchie⸗ dene Eiſenbahnzüge und zuletzt auch in das Belgrader Offizierskaſino Höllenma ſch i⸗ nen geſchmuggelt. Im Offizierskaſino wurde durch die Exploſion des Sprengkörpers eine Perſon getötet. Die beiden Hingerichteten hatten im Auftrage des mazedoniſchen Aus⸗ ſchuſſes gearbeitet und von dieſem auch die Höllenmaſchinen erhalten. Die Himalaja⸗Expedition Genua, 28. März. In Genua haben ſich auf dem Motorſchiff „Viktoria“ die Teilnehmer der neuen deut⸗ ſchen Himalaja-Expedition nach Bombay eingeſchifft. Es handelt ſich um Willi Merkle, Prof. Erwin Schneider, Ulrich Wieland und Peter Aſchenbrenner. Die For⸗ ſchungsreiſe der deutſchen Gelehrten, die mit umfangreichem wiſſenſchaftlichen Material und Inſtrumenten ausgerüſtet ſind, ſoll auch neuen Studien der charakteriſtiſchen Tier- und Pflan⸗ zenwelt im Tibetgebiet gelten. 77— 2. Wirbeiſturm Sachſchaden und Menſchenopfer. New-Orleans, 27. März. New-Orleans wurde am Monkag von einem Wirbelſturm heimgeſucht, der großen Schaden anrichkete und auch Menſchenopfer gefordert hal. Sieben Häuſerblocks wurden in einen Trümmerhaufen verwandelk. Die Verwirrung wurde dadurch vergrößert, daß die Drahtverbindungen und Lichtleitungen zerſtörk wurden, ſo daß ſich die Alarmierung von Kektungsmannſchaften verzögerke. Jahl- reiche Verletzte ſind bereiks aus den Trüm- mern der Häuſer geborgen worden. Wie groß 5 die Gewalt des Skurmes war, geht daraus gierung zur Rettung der„Tſcheljuskin“⸗Ex⸗ zageh hervor, daß ein Wohnhaus vom Unterbau losgeriſſen wurde. Die Trümmer ſtürzten auf einen Laſtwagen. gabotagenlt in Spanien Ueberall anarchiſtiſcher Terror. Madrid, 28. März. Valencia war infolge von Sabotage— akten der Elektrizitätsarbeiter ſtundenlang ohne Licht. In der Nacht haben dann die Arbeiter der Elektrizitäts-, Gas⸗ und Waf⸗ ſerverſorgung den Streik begonnen, der von der Regierung als ungeſetzlich erklärt worden iſt. Studenten des Technikums und militäriſche Fachtruppen verſuchen, die Be— triebe zunächſt notdürftig aufrecht zu eryal— ten. In Saragoſſa brachten Agarchiſten vor einer Polizeiwache eine ſchwere Bombe zum Zerkaall. Sie wollten ſo die Ablöſung bes Ueberfall⸗ kommandos, insgeſamt 25 Mann, töten. Die Bombe ging aber zu früh los. Ein Kind und ein Fußgänger wurden getötet. Ir Parcelona nimmt das Verbrecherun⸗ weſen zu. Kaſſenboten eines Lichtſpielbau ſes, die von mehreren Geheimpoliziſten 96 gleitet waren, wurden von ö Banditen überfallen. Die Räuber waren dem Geldtranspont in vier Kraftwagen igt und ſchoſſen ylsz⸗ lich aus Maſchinenpiſtolen auf die Boten und die Poliziſten, die das Feuer erwiderken. Zwei Polizeibeamte wurden ſchwer und zwei Perſonen leicht verletzt. Die Verbrecher entkamen mit 20 000 Peſeten. Der Streie der Metallarbeiter in Madrid geht weiter. Einfuhr⸗ und Lagerkontrolle Verordnung über den Verkehr mit inden ſtriellen Rohſtoffen und Halbfabrikaten. Berlin, 28. März. Im Reichsanzeiger vom 27. März wurden vier Verordnungen zu dem Geſetz über den Verkehr mit induſtriellen Rohſtoffen und Halbfabrikaten veröffentlicht, und zwar je eine Verordnung über Wolle und an⸗ dere Tierhaare, über unedle Metalle, über Baumwolle und über Baſtfaſern. Die Ueberwachungsſtellen werden ermäch⸗ tigt, Hhöchſtmengen der der Ueberwachung unterliegenden Rohſtoffe feſtzuſetzen, die in nerhalb beſtimmter Zeiträume gekauft wer ⸗ den dürfen. Die Ueberwachungsſtellen kön- nen ferner Beſtimmungen über die Höhe der Vorräte der Stoffe erlaſſen, die von der vet · arbeitenden Induſtrie, bei Wolle auch von Handel, gehalten werden dürfen. Die Ueberwachungsſtellen werden durch je einen Beirat unterſtützt, von denen je em Mitglied auf Vorſchlag des Führers der, Wirtſchaft beſtellt wird. Die Ueberwachungs⸗ ſtellen haben Auskunftsberechtigung im Sinne der Verordnung über Auskunftspflicht. Sie werden zur Verſchwiegenheit über wre durch ihre Tätigkeit bekanntwerdenden Tat⸗ ſachen verpflichtet. Börſen und Märkte Vom 27. Mätz. (Ohne Gewähr.) Berliner Deviſenkurſe 1 Pfund Sterling 12,78; 1 Dollar 2,310; 100 holl. Gulden 168,83; 100 Lire 21,53; 10⁰ franz. Francs 16,50; 100 Schweizer Fraw⸗ ken 80,95; 100 öſterr. Schilling 47,20. Mannheimer Schlachtviehmarkt. Zufuhr: 136 Farren, 137 Ochſen, 227 Num- der, 408 Kühe, zuſammen 908 Tiere. Höchſt⸗ notiz für Ochſen 30 bis 33, für Rinder 30 bis 33 bei Räumung des Marktes. Der Kas- bermarkt zeigte die ſtets auf Oſtern übliche größere Zufuhr von 1294 Tieren. Das Be⸗ ſchäft blieb jedoch nur mittelmäßig und die Preiſe fielen um 1 bis 2 Pfg. ab. Höchſt⸗ notiz 48 bis 51 Pfg. Der Markt konnte ge⸗ räumt werden. Schweinemarkt war mit 1950 Tieren gut befahren. Preisnotierung: 7 Tiere je 50, 65 je 49, 369 je 48, 485 je 47. 291 je 46 Rm. Karlsruher Schlachtviehmarkt. Zufuhr: 28 Ochſen, 29 Bullen, 54 Kühe, 98 Färſen, 494 Kälber, 855 Schweine. Peeife: Ochſen 27 bis 31, 26 bis 27, 24 bis 26, 22 bis 24, 19 bis 22; Bullen 28 bis 29, 23 bis 26, 22 bis 23, 19 bis 22; Kühe—, 22 bis 23, 16 bis 20, 11 bis 16; Färſen 27 bis 33, 24 bis 27, 22 bis 24, 19 bis 22; Kälber 42 bis 46, 40 bis 42, 36 bis 40, Schweine—, 48 bis 49, 46 bis 48, 45 bis 46, 43 bis 44,—, 36 bis 42. Marktoerlauf: Großvieh und Schweine langſam, geringer Ueberſtand; Kälber langſam, geräumt. Der nächfte Markt findet am 4. April 1994 ſtatt. VCFFFCCFCͥ(üöͤõͥͤã0 0 ²³˙ A.—— a= F e, 0 8 1 Die Schroester ROMAN VON CARL HOLM 4 freue rr rep rere Copyright by Martin Eeucntwanger, Halle a. d. 8. 5 Mit einem Ruck fuhr er herum. Im Rahmen der Tür, im hellen Licht der Lampe, wie ein Bild gegen den dunklen Korridor, eine mittelgroße ſchlanke Geſtalt in Schweſterntracht. Krauſes, dunkelrotes Haar, bekrönt von einem koketten Häubchen, bauſchte ſich in dicken Wellen über einer niedrigen, ſchueeweißen Stirn. In dem bleichen Geſicht leuchteten ein paar nachtdunkle Augen, glühte wie die Blüte einer dunklen Zeutiſolie das rote volle Lippenpaar. Lautlos glitten die kleinen feinbeſchuhten Füße über den Teppich; nun ſtand ſie vor ihm, in den Händen ein Tablett mit Wein, Früchten und einigen Keks. Ein leichter, kaum wahrnehmbarer Duft von Heliotrop ging von ihr aus. Wie wenn man an einem Garten vorüber⸗ geht, wo die Sonne auf ein Beet der blauen Blüten brennt. Robert ſtarrte nur immer in dieſe Augen, die ſich an ſeinen Zügen feſtzuſaugen ſchienen— bittend, flehend. Wie eine Hypnoſe überkam es ihn. Und der volle rote Mund lächelte ihm leiſe zu. Da klang von unten ein ſchwaches Geräuſch, klirrend, wie wenn Stahl auf Stahl ſchlägt. Seine Augen riſſen ſich los von dem Geſicht vor ihm, er horchte auf und trat einen Schritt zurück. „Ich danke, Schweſter—“ „Sie ſollten doch einen Biſſen genießen, wenigſtens einen Schluck Wein trinken, Herr Doktor!“ „Ich danke, Schweſter Magdalene!“ Er wich zurück bis aus Fenſter und verſchränkte die Arme auf der Bruſt. ö Sie ſetzte das Tablett auf den Tiſch und glitt ihm äher, legte die Hand leicht auf ſeinen Arm. Jetzt, wo ſie im Schatten ſtand, ſah er nicht mehr das Leuchten der Augen, aber er fühlte ihren Blick, fühlte ihn ſo deutlich, als wenn er eine Berührung ſpürte. „Ich weiß, wie das tut— dies Warten!“ Er nickte nur, ganz mechaniſch, ſah das weiße Geſicht mit dem glühenden Lippenpaar dicht vor ſich und konnte den Blick nicht davon wenden. Sie legte auch die andere Hand— kleine, weiße, weiche Hände— auf ſeinen Arm — er ſpürte einen leiſen Druck. Um die Stirn lag es ihm wie ein eiſerner Reif, der ſeine Schläfen zuſammenpreßte. „Sie armer Mann!“ Wie hingehaucht glitt es von ihren Lippen. Da ſtand es vor ihm, das blühende, liebeheiſchende Leben in ver— lockendſter Geſtalt— er brauchte nur die Arme zu öffnen——— Er war nur ein Menſch, ein vollblütiger Mann mit heißen Sinnen und heißem Begehren. Aber wie er lautlos in dieſe flimmernden Augenſterne ſtarrte, in das bleiche Geſicht, das dem ſeinen langſam näherrückte, da ſtieg vor ſeinem Geiſt ein anderes Antlitz auf, ſeine Lippen ſormten ein Wort— „Käthe!“ Die Hände glitten von ſeinem Arm, das Geſicht wich zurück. Er ſah ſie in der Türe ſtehen, ſah das brandrote Haar leuchten im Schein der Lampe, den Kopf ſich lauſchend hinausbeugen. Sie war verſchwunden. Unten ſchrillte eine elektriſche Glocke. Robert tat einen tiefen Atemzug, ſtrich fich mir der Rechten über die Stirn und machte ein paar Schrute mach der Tür. Da kam man die Treppe herauf. Auf der Bahre lag in tiefem Schlaf der Narkoſe, den Kopf zur Seite geneigt, mit leichenblaſſem Geſicht ſeine Käthe. Ihr Atem ging. ruhig. Die Schweſtern betteten ſie mit Griffen auf das bereitſtehende Lager. Doktor Lau zog den Freund auf die Seite— auf ſeiner Stirn und dem mächtigen kahlen Schädel perlten Schweiß— tropfen. geſchickten, leiſen „Alles gut verlaufen, mein Junge! Es war höchſte Zeit— ein paar Stunden ſpäter—! Es war ſchon ein Durchbruch in die Leibeshöhle erfolgt— einige Tropfen Eiter nur. Aber ich bin froh, daß wir die Operation nicht! aufgeſchoben haben.“ Robert preßte ſeine Hand. „Aber nun möcht' ich irgendwo ein Glas haben! Du — du bleibſt wohl hier? Nun, natürlich! Alſo auf Wiederſehen!“ Die blauſchwarze Wolkenwand im Norsoſten, deren Rand grellweiße blinkende Zinnen krönten, ſtieg in raſen. der Eile hoch. Schon deckten ihre äußerſten Ausläufer die Sonne; das Meer, das eben noch in ſmaragdenem Grün geleuchtet, nahm eine ſchmutziggraue Farbe an. Nur an Horizont prangte ein hellgrüner Streifen an dem nacht⸗ dunklen Himmel. Die„Cobra“, auf der Rhede von Helgoland verankert, begann merklich zu rollen und tiß und zerrte an der Ankerkette. 75(Foriletzung ſolgt.) Sieger bis zuletzt 13. Fortſetzung. Nachdruck verboten. Denn Herr von Zurpforten hat ſterben w ollen. Er war zu unglücklich! Wie gehetzt war er. Das Herz itehrte ſich einem um, wenn man ihn anſah. So verändert war er gegen früher. Bitte, gnädige Frau, werden Sie nicht ungeduldig und verzeihen Sie mir, wenn ich eine Sache berühre, die Ihnen gewiß ſehr ſchmerzlich ſein wird. Aber ich muß das tun. Ich bin's Herrn von Zurpforten ſchuldig. Er hat das verdient um meine Mutter und um mich. Als der Baron damals von ſeinem Gut zurück⸗ kehrte, hat er bei uns in der Wohnung, die jetzt Herr von Lenken inne hat, krank gelegen. Meine Mutter und ich haben ihn gepflegt, denn er phantaſierte Tag und Nacht. Herr von Lenken wollte deshalb nicht, daß Fremde an ſein Bett kamen. Wir taten es gern und hätten den Kranken auch von ſelbſt fremden Pflegern nicht überlaſſen. Da, alſo, gnädige Frau, habe ich erfahren, daß Herr von Zur— pforten mit Ihnen verlobt war, und daß dieſes Verlöbnis auseinanderging, als Sie von ſeiner früheren Bekannt⸗ ſchaft mit Fräulein Nora Alſen erfuhren. Gnädige Frau, tein Menſch hier in Berlin, Herr von Zurpforten am wenigſten, hat eine Ahnung davon gehabt, daß Fräulein Alſen Ihre Schweſter war. Ich habe ſie perſönlich ge— zannt. Sie nahm ihre Modeartikel aus dem Geſchäft meines damaligen Chefs. Ich bin auch manchmal zur An⸗ probe in ihrer Wohnung geweſen. Mit einem Male hieß 28: Nora Alſen hat ſich erſchoſſen, weil ihr Geliebter, deſſen Namen niemand wußte, ſie treulos verlaſſen hat. Gnädige Frau, damals wußte in dem ganzen großen Berlin nur ich allein den Namen— und Frau von Reh⸗ dern, die eines Abends vor unſerer Wohnung ſpioniert hatte. Das habe ich aber erſt ſpäter erfahren, als das Unglück mit Ihrer Verlobung ſchon geſchehen war und der Baron bei uns krank lag. Und da, aus ſeinen Fieber⸗ reden und aus dem, was ich endlich Herrn von Lenken ab⸗ fragte, habe ich gehört, daß Fräulein Alſen Ihre Schweſter iſt. Das alſo hatte Frau von Rehdern ſchon heraus- gebracht; aber eines konnte nur ich allein Ihnen ſagen damals, daß der Baron nicht ſo große Schuld hatte, wie alle Menſchen meinten, die auf den unbekannten Ver⸗ führer und Verräter ſchimpften. Es tut mir leid, daß ich das zu Ihnen von Ihrer Schweſter ſagen muß— aber es iſt die Wahrheit, das ſchwöre ich. Ich weiß nicht recht, wie ich mich ausdrücken ſoll. In unſeren Kreiſen nennt man's ſo, gnädige Frau: Herr von Zurpforten iſt nicht hinter Fräulein Alſen hergelaufen, ſondern das Fräulein hinter ihm! Ich ſchwöre es!“ Sie war über dem Sprechen faſt ebenſo weiß ge— worden, wie das verſteinerte Antlitz vor ihr. An Gabriele ſchien nichts zu leben. Nur ihre Augen ſahen mit einem düſteren Drohen der jungen Frau immer gerade in das Geſicht. Ein Wehrloſer, der zuſieht, wie Heiliges in den Staub geſchleudert wird. Und doch eine Gier in den Blicken: alles zu wiſſen! Alles, alles, was er tat. Dazwiſchen ein heimlicher Unterton von Neid, von Eiferſucht:„Wie ſie ihn verteidigt! Welche Rolle ſie wohl geſpielt hat, dieſe junge, hübſche und kluge Frau!“ Mit einer Stimme, vor deren rauher Schroffheit ſie ſelbſt erſchrak, ſagte ſie: „Wenn Herr von Zurpforten ſich ſchuldlos fühlte, warum verteidigte er ſich nicht?“ „Als das Unglück geſchah, war der Baron nicht in Berlin, ſondern im Ausland. Sollte er, nachdem Fräulein Alſen längſt begraben war, den Leuten erzählen: ‚Die Schauſpielerin Nora Alſen hat ſich erſchoſſen, weil ich ihre Liebe nicht erwidern konnte?“ Ja, Frau Baronin, ſo war es! Wenn Sie mich auch noch ſo böſe anſehen— ſo war es. Ich bin nicht hierher gekommen, um Fräulein Alſen ſchlecht zu machen; ich habe ſie ſelbſt genug be⸗ wundert in ihrer Schönheit und Kunſt. Ich will nur, daß Sie wiſſen und glauben: Herr von Zurpforten hat nicht allein die Schuld und nicht die größte. Sie meinen, er hätte ſich verteidigen ſollen? Gegen wen denn? Gegen Sie? Das ging doch nicht. Sie waren die Schweſter, er wußte von allem nichts. Und wenn auch, hätten Sie ihm denn geglaubt? Ich brauche ihn auch nicht zu verteidigen, das hat er gar nicht nötig. Ich will Ihnen nur dle ein⸗ fache Tatſache erzählen— daun habe ich meine Schuldig⸗ keit getan. Und Sie, gnädige Frau, können dann glauben, was Sie wollen. Dreimal iſt Fräulein Alſen bei Herrn von Zurpforten in der Wohnung geweſen. Das erſtemal kam er mit ganz verſtörtem Geſicht zu mir und ſagte: „Fräulein Martha, eine Dame iſt bei mir. Ich mache Sie dafür verantwortlich, daß keiuer meiner Freunde mein Zimmer betritt. Niemand darf die Dame bei mir ſehen. Selbſtverſtändlich paßte ich auf. Keiner kam. Ich hörte dann die Dame ſehr laut ſprechen, weinen und ſchließlich bitten: Sei doch gut! Hab' mich doch ein bißchen lieb!“ „Pfui! Sie haben gehorcht!“ brach es in unſäglicher Verachtung von Gabrieles Lippen. a „Nein, gnädige Frau! Nur, Fräulein Alſen beherrſchte ich ſehr wenig— und meiner Mutter Zimmer war nebenan. Herr von Zurpforten antwortete heftig, aber leiſe. Sie weinte laut und lief ſchließlich mit den Worten fort:„Du biſt ſchlimmer als ein Mörder!“ Das zweitemal blieb ſie länger da, ſchien heiter und glücklich. Ich hörte, wie ſie lachend im Zimmer hin und her ging und ſagte: Jetzt ſind wir allein auf der Welt— in deiner Welt.“ Dann kam ſie zum dritten Male. Kurz vor ſeiner Abreiſe ins Ausland zum Rennen. Es gab eine furchtbare Szene zwiſchen ihnen. Fräulein Alſen überhäufte ihn mit Vor⸗ würdfen. Sie weinte und drohte— man konnte es durch die halbe Wohnung hören. Ich war nur froh, daß Mutter allemal nicht zu Hauſe war. Herr von Zurpforten ſagte auf alle Beſchimpfungen immer ganz ruhig:„Ich habe dir nie Leidenſchaft geheuchelt. Seinem Herzen kaun kein Renſch gebieten. Laß uns in Feleden auseinandergehen! Und veczeihe wir, daß ich deine Liebe nicht beſſer lohnen konnte.“ Fräulein Mſen ſchwieg eine gauze Welle. Daun ſagte ſie, plötzlich auch ganz ruhig: Du fährſt alſo wirklich zum Nizzaer Rennen?!—„Ja! Weil das meine Pflicht iſt.— Ol mich?—„Ja, Nora! Ohne dich! Bedenke— dein Ruf— an dem Ort—' Da lachte ſie höhniſch. ‚Rüh⸗ rend! Klaus Zurpforten ſorgt ſich plötzlich um den Ruf einer Dame! Ich dächte, ich hätte mich genugſam deinet⸗ wegen kompromittiert.— Allerdings! Und gegen meinen Wunſch— Bei den Worten ſchrie ſie laut auf. Sie mußte etwas auf die Erde geworfen haben, ich hörte einen dumpfen Krach. ‚Hartherziger Teufel! Du jagſt mich in den Tod!“ Sie ſtieß die Tür auf, ſtürzte über den Vor⸗ platz, die Treppe hinunter. Herr von Zurpforten ohne Hut hinter ihr her. Sie riß ſich von ihm los. Erſt auf der Straße ſchlang ſie den Schleier um den Kopf und lief wie gehetzt fort. Das war das letzte Mal. In der Nacht fuhr der Baron nach dem Süden, und einige Tage ſpäter, als alle Zeitungen ſeine Siege verkündigten, machte Fräulein Alſen ihrem Leben ein Ende. Daß ſie dieſes Schreckliche wirklich tun könnte, das hat er nicht geahnt. Ganz gewiß nicht. Er wäre ihr ſonſt nachgelaufen und ſicherlich nicht nach Nizza abgereiſt. So iſt es geweſen, gnädige Frau! Bei Gott! Und noch einmal, keiner weiß es, als ich. Auch mein Mann“— Martha errötete ein bißchen—„weiß es nicht.“ Sie ſtand auf. In freier, ungezwungener Haltung blieb ſie vor Gabriele ſtehen. „Und nun habe ich Ihnen alles geſagt. Wenn es ver⸗ kehrt geweſen iſt— ich hab's ehrlich für meine Pflicht ge— halten. Ich weiß wohl, gnädige Frau, daß Ihnen das wehtut, was ich über Fräulein Alſen habe ſagen müſſen. Aber ich denke auch wieder: Sie haben doch auch Herrn von Zurpforten lieb gehabt. Und ſelbſt verteidigen konnte er ſich doch nicht. Dazu war er auch viel zu ſtolz. Bloß, daß ich nicht früher zu Ihnen kam— ich glaube immer, dann wäre das Traurige in Nizza nicht paſſiert.“ Sie beugte ſich über Gabrieles eiſige Hand. „Verzeihen Sie mir, wenn ich Ihnen Schmerz bereitet habe.“ Lautlos, Zimmer. Gabriele folgte ihr geiſtesabweſend mit den Augen. Als die zierliche Geſtalt verſchwunden war, brach ein tiefer Seufzer von den blaſſen Frauenlippen los. Ihr Kopf ſank hintenüber. Gabriele, die ſtarke, geſunde Gabriele war ohnmächtig geworden. W **. 1. mit ihrem leichten Schritt ging ſie aus dem eee e e, Auf Kampen kamen und gingen die Tage. Heute in emſiger Arbeit, morgen in gleichförmiger Ruhe. Aeußerlich ſah noch alles ſo aus wie früher. Die Wirt⸗ ſchaft gedieh. Die Leute prieſen weit und breit ihre Guts⸗ herrſchaft. Während den umliegenden Grundbeſitzern ein Teil der Ernte wegen Leutemangels verdarb, feierte man auf Kampen ein fröhliches Erntefeſt— und ſtolz führte der Großknecht die Gutsherrin zum Ehrentanz. Jedes war hier feſtgefügt, wohlgeordnet und ver— ſtändig. Alles wuchs, alles trug Früchte. Nichts anderes als ein glückliches Paar konnte man ſich in dieſem blühenden Reiche vorſtellen. Es hieß ja auch ſo. Am fidelen Stammtiſch wurde das Glück von Kampens und die Herrin dieſes blühenden Reiches geprieſen. Keiner dieſer trunkfeſten Nimrode und Agrarier ſah, daß das einzige nicht Blühende in dieſem Reiche eben die Herrin war. Gabriele ging ihren Lebensweg ohne Lachen und ohne Tränen, ohne Freude und ohne Leid. Klug und gut tat ſie alles, was ihren Mitmenſchen Nutzen brachte— ſie ſelbſt aber ſchien nichts und keinen nötig zu haben. Innerlich fremd blieb ſie ihrem Tun und Arbeiten, ohne Lächeln, ohne den warm leuchtenden Strahl der blauen Augen. Einmal, wochenlang nach ihrer Rückkehr aus Berlin, fragte die alte Frau: „Kind, wo iſt dein Lachen geblieben?“ Gabriele, die ſchon lange ſtumm durch das Fenſter ge⸗ ſtarrt hatte, ſchrak zuſammen. Verſtört ſah ſie in das welke, kluge Geſicht. „Mein Lachen? Ich weiß nicht— was meinſt du?“ „Ich habe dich ſeit langem nicht lachen hören— nicht einmal lächeln ſehen, Gabriele—“ Sie hatten eine ſonderbare Macht, die Augen der alten Frau. Vom tiefſten Grund holten ſie dem anderen die Gedanken aus der Seele. Sie öffneten den verſchloſſenſten Mund. Sie ſchoben den ſchwerſten Herzensriegel zurück— dieſe wiſſenden, großen Augen. Gabriele ſah lange und ſtumm in ſie hinein. Ueber ihr jetzt immer blaſſes Geſicht zog eine ſchnelle, dunkle Röte— und plötzlich ſtürzte ſie zu der alten Frau hin, brach vor ihr in die Knie und barg den Kopf in ihren Schoß. „Mutter! Mutter!“ Die blieb ganz ſtill unter den ſie umklammernden Armen. Ihre Hand ſtrich leiſe über das Haar. Weich und doch ſo überzeugungsvoll ſprach ſie: „Mein Kind, wir müſſen alle mal durch ein Fegefeuer.“ „Ich kann nicht mehr! Mutter, ich kann nicht mehr!“ Nun klang es ein wenig ſtrenger: „Doch! Du kannſt! Du biſt treu. Treu ſein bringt uns über alles, auch über das Schwerſte hinweg.“ Raſch hob ſich der blonde Kopf von ihrem Schoß. Ein finſterer, harter Ausdruck lag auf dem ſchönen Geſicht. „Es fragt ſich nur, Mutter, ob wir auch dem Richtigen die Treue halten.“ Da ſank die ſtreichelnde, tröſtende Hand herab. Und die alte Frau wußte es nun: der Tote hatte über ihren Sohn den Sieg davongetragen. Und noch einer wußte es— der Gatte ſelbſt. Albrecht Kampen hatte kein leichtes Leben hinter ſich. Aber was heimliches Kämpfen, freſſender Kummer heißt, Roman von Erika Niedberg Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle Gaale) 1 das erfuhr er erſt jetzt, da man ihn den beneidenswerteſten Mann im Umkreiſe nannte. 180 Greifbare Widerwärtigkeiten, Gegnerſchaft Lebender, die konnte man packen, zwingen. Jetzt nahm ihm ein Toter den endlich mühſelig errungenen Preis aus den Händen— und gegen den Toten war er machtlos. 1% Klaus Zurpforten war Sieger, wie er es im Leben ege⸗ weſen war.„ Was bedeutete gen mehr— hier war es ſchreckliche, volle Gewißheit. Er ſpürte es: Wie ein ſchönes Bild, matt in allen Ge⸗ fühlen, die nicht auf den Toten Bezug hatten, die Seele fern in Raum und Zeiten weilend, dahin er ihr ſchauernd nicht nachzuſpüren wagte— ſo ſaß ſein Weib an ſeinem kaltgewordenen Herd. Ein Funken nach dem andern erloſch, und keinen fachte ſeine heiße Liebe, ſein glühender Schmerz wieder an. All dieſe Jahre, was hatte er vollbracht? Was war ihm gelungen? Was zu eigen geworden? Haus und Hof und Acker blühte empor, aber das Herz ſeines Weibes entzög ſich ſeiner Macht. a Spät ließ ihn ein gnädiges Geſchick ein ſchon verloren⸗ gegebenes Glück genießen. Funkelnd zog der Morgen dieſes Glücks herauf, ſtrahlend ſtand die Sonne im Zenit über ſeinem Haupte; dann kam die Sonnenwende. Albrecht Kampen begriff: Der Sommer war dahin! Kühl zog der Herbſt heran, kühl wie ſein Weib. Wie eine Mauer war es um ſie. Und doch alles ſo klar, ſo offen für jedermann. Wer merkte denn auch, daß ihr inneres Leben mit ihrer Umgebung nichts zu tun hatte, daß auf ihrem Antlitz nie mehr der frühere warme Seclen⸗ anteil lag? Nur ein völliges In⸗ſich⸗verſunken⸗ſein, trotz äußerlicher Freundlichkeit. Wer merkte das außer ihm und der klugen, alten Frau? Er aber rannte verzweiflungsvoll gegen dieſe Mauer und wußte nur zu gewiß, daß alles vergeblich war, daß. ihm auch die Liebe Gabrieles verloren ging, die ſie ehr⸗ lich und aufrichtig für ihn empfunden hatte; offen be⸗ tennend, was er immer gewußt: es ſei keine heiße, himmel ſtürmende Leidenſchaft. Pforten ſtand zum Verkauf. Der Herr von Kampen kämpfte ſchwer mit ſich. Hier bot ſich ihm eine wohl nie wiederkehrende Gelegenheit, den eigenen Beſitz in geradezu unſchätzbarer Weiſe zu, ſteigern. 151 Klaus von Zurpſorten hatte in den letzten Jahren Summen über Summen aus dem Gut gezogen, ohne etwas wieder hineinzuſtecken. Sicherlich würden von dem ſchlecht⸗ verwalteten Beſitz Parzellen abgegeben und für ihn, den nächſten Nachbar, zu erwerben ſein. Namentlich der herr⸗ liche Forſt lockte ihn, verpflichtete ihn faſt zum Kauf. In ſchwerem Konflikt überlegte er, ob er die heimliche Furcht, daß durch Pforter Grund und Boden Gabrieles Erinnerungen ſtetig wachgehalten und verſchärft würden, nicht dem Wohle künftiger Geſchlechter auf Kampen nach⸗ zuſtellen habe. ö Wer konnte außerdem wiſſen, in welche Hände der alte, feudale Beſitz kam? Konnte er nicht ganz parzelliert, die nächſte Nachbarſchaft unerträglich werden? Gabriele hörte auf Umwegen von dem beabſichtigten Verkauf. Ihr Mann ſprach kein Wort darüber. Schwei⸗ gend quälten ſie ſich nebeneinander her. Und in beiden blieb die Sehnſucht nach den Jahren des Friedens und des ruhigen Glücks lebendig. Vielleicht, wenn er geahnt, wie unſäglich Gabriele ſelbſt litt, hätte ſich ſein geſunkener Mut an der Erwägung auf⸗ gerichtet, daß ein ſolcher Seelenzuſtand auf die Dauer un⸗ tragbar und daher nur vorübergehend ſein müſſe; aber Gabriele ließ eben niemand an ihr Seelenleben heran. Ihr graute vor ihr ſelbſt. Sie war beſtändig auf der, Flucht vor ihrem eigenen Denken und Fühlen. Seit ihrer Unterredung mit Lenken und Frau Martha Berger war, ſie nicht mehr derſelbe Menſch. Die Herrſchaft über ihre Empfindungswelt war ihr entglitten. Sie atmete, fühlte nur wie unter einem Zwang. Jetzt verſunken in Schmerz um die Vergangenheit, daun wieder gepeinigt von der Vorſtellung: Im Geiſte verrate ich meinen Mann ſeit Tagen, Wochen, Monaten mit einem Toten. Dann wurden ihre Füße ſchwer wie Blei. Ihr Herz brannte vor Mitleid mit ihrem Gatten, deſſen ein und alles ſie geweſen, und der ihr fremd geworden, freund wie ſein Haus, wie alles, was ihre Augen ſahen— ſo ſehr, daß ſie ſich oft im geheimen die verwunderte Frage ſtellte:„Wie komme ich bloß hierher?“ Und damit waren die Erinnerungen wieder da. eine heiße Glut ſtürzten ſie über ſie hin. In ſtrahlender Morgenſchöne zog dann vor ihrem Geiſte die Zeit herauf, wo das Leben in berauſchender Geſtalt vor ihr geſtanden, die kurzen, kurzen Tage voll ſchrankenloſer Seligkeit. „Wie dürfte ich den zu haſſen wagen, der einſt das Diadem der Liebe hat getragen?!“ Eingegraben ſtanden die Worte in ihrem Herzen—, und neben ihnen kannte ſie für den Gatten nichts als Reue— Reue und Mitleid. .* Es war wieder einmal Herbſt. Ruhe im Hauſe nicht. Sie hatte ſich gezwungen, freundlich neben der alten Frau zu ſitzen. Aber in ihrem Herzen ſchrie es: Ja! Ja! Ich belüge und betrüge euch! Ich verdiene nicht eure ge⸗ öffneten Arme, das Dach über meinem Kopf. Ich bin nur eine ſeelenloſe Maſchine; alles, was in mir lebt und liebt Wie 24 Gabriele erteug die und leidet, iſt um ihn, den Toten. Ich frage mich ſchau⸗ dernd: Was iſt das für eine Macht, die Tote über uns haben? Woher kommt ſie? Wie, um Gottes willen, wie entgeht man ihr?(Fortſetzung folgt.) gegen dieſe, Albrechts Herz zer⸗ fleiſchende Eiferſucht, das Mißtrauen, die zeitweilige Er⸗ bitterung, mit der er zuvor Gabriele umlauert hatte. Hier gab es keine Befürchtungen, keine quälenden Vermutün⸗ Wiedereröffnung des N in Mannheim. Für die feſtliche Wiedereröff⸗ unng des Neuen Theaters im Roſengarten mit Shakeſpeares„Zähmung der Widerſpen— Lokales Gedenklage 2 8. März 1483 Der Maler Raffael Santi in Urbina geboren. 1749 Der Mathematiker und Aſtronom Pier— re Simon Graf Laplace in Beaumont— en⸗Auge geboren. 1824 Der Naturphiloſoph Ludwig in Darmſtadt geboren. 1862 Der franzöſiſche Staatsmann Ariſtide Briand in Saint-Nazaire geboren. Prot.: Malchus— Kath.: Guntram Sonnenaufg. 5.46 Sonnenunterg. 1 Mondunterg. 4.46 Mondaufg. 1 2 9. März 1735 Der Märchendichter Johann Karl Au— guſt Muſäus in Jena geboren. 1863 Der Schriftſteller Georg Freiherr von Ompteda in Hannover geboren. 1881 Der Nordpolfahrer Karl Weyprecht in Michelſtadt geſtorben. Prot. und kath.: Sonnenaufg. 5.43 Mondunterg. 4.57 Büchner 6 0 8.2 5.4 Euſtaſius Sonnenunterg. 18.28 Mondaufg. 16.51 * Gründonnerstag Der kirchliche Brauch, den Donnerstag vor dem Oſterfeſte als Erinnerungstag des letzten Abendmahls Chriſti mit feierlichen Zeremo— nien zu begehen, läßt ſich weit in die früh— chriſtliche Zeit hinein nachweiſen. Die offi⸗— zielle Anordnung der Feier des Gründonners— tages iſt allerdings erſt durch Pabſt Le) II. zu Ende des ſiebenten Jahrhunderts erfolgt. In der alten Kirche beſaß er ſeine beſondere Bedeutung auch deshalb, weil jedes Jahr an dieſem Tag die aus der Kirche ausgeſto— ßenen Sünder, ſofern ſie ihre Sünden bereu: und gebüßt hatten, wieder in die chriſtliche Gemeinſchaft aufgenommen wurden. Die Bü⸗ ßer, die bisher dem Gottesdienſt nur außer— halb der Kirche ſtehend hatten beiwohnen dür fen, konnten dann das Gotteshaus alſo wie— der betreten. Dieſe reuigen Sünder bezeichnete man vielfach als„Grüne“, da ſie am Tag ihrer Wiederaufnahme in die Gemeinde die Kirche mit friſchem Grün zu ſchmücken pflegten. Manche Forſcher glauben dabei, daß der Grün⸗ donnerstag dieſen„Grünen“ ſeinen Namen verdankt. Nach alter Ueberlieferung ſoll der Grün⸗ donnerstag der glücklichſte Tag des Jahres ſein. Die Bezeichnung„guter Donnerstag“, die man ihm früher gab, hängt wohl mit die⸗ ſem Glücksglauben zuſammen. * Am Gründonnerstage Sollt' ich klagen, wenn die Meinen Meine Liebe nicht verſtehn? Wenn ſie mich zu haſſen ſcheinen, Oder kalt vorübergehn? Mußzteſt du doch unker deinen Auserwählten, reinen Seelen, Heiland, den Verräter zählen. Ach, und was haſt du begangen, Der die ganze Welt gelielt, Daß ein Menſch, den du umfangen, Solche Tat an dir verübt? Kann ich mehr als du verlangen, Ich, der ſchlechteſte im Orden. Was dem Meiſter nicht geworden? [Erhaltung von Anwartſchaften für Ar⸗ beitsloſe. Zeiten der Arbeitslosigkeit, in denen der verſicherte Arbeitsloſe verſicherungsmäßige Arbeitsloſenunterſtützung oder Kriſenunterſtüt⸗ zung erhält, oder aus der öffentlichen Für⸗ ſorge unterſtützt wird, werden vom 1. April 1933 ab in der Invaliden⸗, Angeſtellten- und kuappſchaftlichen Penſionsverſicherung als Er⸗ ſatzzeiten angerechnet. Für die nichtunterſtützten Arbeitsloſen müſſen zur Erhaltung der An— wartſchaft Beiträge entrichtet werden. Für Zeiten der Arbeitsloſigkeit vor dem 1. April 1933 muß das Arbeitsamt die notwendigen Beiträge zur Erhaltung der Anwartſchaft en. richten, ſoweit der Arbeitslose eine Hauptunter⸗ ſtützung erhalten hat. Sonſt hat der Arbeits⸗ loſe unter Umſtänden mit Hilfe des Wohl— fahrtsamts die erforderlichen Beiträge zu ent⸗ richten. Bis zum 31. März 1934 dürfen dabei freiwillige Beiträge nachentrichtet wer⸗ den, ſoweit ſie am 31. Dezember 1931 für einen zurückliegenden Zeitraum noch enteich⸗ tet werden durften, ſolange der Verſicherungs⸗ fall(Invalidität, Berufsunfähigkeit, Tod) noch nicht eingetreten iſt. Soweit Mittel für die Nachentrichtung fehlen, genügt die Bereit⸗ erklärung des Verſicherten zur Nachentrich⸗ tung gegenüber dem Verſicherungsträger, wenn die Beiträge innerhalb angemeſſener Friſt nach— entrichtet werden. Neuen Theaters ſtigen“ am Oſterſonntag und-Montag ha der Verkauf fbereits begonnen. Die Preiſe der völlig neu eingeteilten Plätze bewegen ſich ſich zwiſchen 50 Pfennig und 3 Mark. Aus⸗ künfte erteilt die Theaterkaſſe. „O. E. G. verausgabt zu Oſtern 1934, Feſttags- u. Arb. Rückfahrkarten!(Auch nach Reichs⸗ bahnböfen über Weinheim oder Heidelberg). Gel- tungsdauer vom 28. März bis 4. April 1934. Können an allen Tagen zur Hin- und Rückfahrt benutzt werden. „ Bedauerlicher Unglücksfall. Der 64 Jahre alte Landwirt, Herr Adam Weidner 10. Weinheimerſtraße 50. iſt geſtern nachmittag auf der Heddesheimerſtraße von ſeinem Fuhrwerk gefallen, wurde überfahren und hat ſich ſchwere Verletzungen zugezogen. Herr Weidner hat auf ſeinem Acker trokenes Stroh geholt. Beim Ein— biegen auf die Heddesheimerſtraße ſcheute das Pferd aus unbekannten Gründen und rannte wie wild davon. Hierbei ſtürzte Herr Weidner kopf- über vom Wagen und wurde vom Vorder- und Hinterrad überfahren wobei er ſich am Kopf und Hände Verletzungen zuzog und einen kom— plizierten Bruch des linken Oberſchenkels erlitt. Der Verletzte wurde in das hieſige Krankenhaus verbracht, wo ihm Dr. Rudershauſen die erſte ärztliche Hilfe leiſtete. Dem braven und fleißigen Manne wendet ſich ob des ihm widerfahrenen Mißgeſchicks die wärmſte Teilnahme zu. Hoffent- lich gelingt es der ärztlichen Kunſt ihn recht bald wieder herzuſtellen. * Staatliche Abſchlußprüfungen. Im Laufe des Monats März fanden neben den ordentlichen Reifeprüfungen auch die Reifeprü— fungen für Schulfremde ſtatt. Hierbei erwarben ſich 11 Schüler der ſtaatlich genehmigten höheren Lehranſtalt, Inſtitut Schwarz in Mannheim, das Reifezeugnis für Gymnaſium, Realgymnaſium und Oberrealſchule. Nachdeu bereits im Herbſt ſich 7 Schüler das Gymnaſial-Reifezeugnis er- warben, konnte im Laufe des verfloſſenen Schul- jahres insgeſamt 18 Schüler das Reifezeugnis erhalten. Starke Abnahme der Arbeits- losigkeit in OUiernheim 60%% weniger Erwerbsloſe wie am 1. April 1933 Der Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit, das raſtloſe Bemühen des neuen Staates, wieder ge⸗ ſunde Verhältniſſe zu ſchaffen, hat ſich bis jetzt in unſerer Gemeinde in ungeahntem Maße aus- gewirkt. Am 1. April 1933 hatten wir noch 1360 erwerbsloſe Unterſtützungsempfänger ge⸗— genüber heute nur noch 590, das bedeutet eine Abnahme von 770 Erwerbsloſen, die in dem Arbeitsprozeß untergebracht wurden, alſo 60 /, Am 1. Februar hatten wir hier noch 804 Er⸗ werbsloſe und heute ſind es noch 590. Es ſteht jedoch zu erwarten, daß in abſehbarer Zeit dieſe Zahl noch mehr ſinkt und hoffentlich können wir recht bald den Zeitpunkt begrüßen, wo wir melden können: Viernheim iſt frei von Erwerbsloſen. Deshalb alle Kräfte weiter an⸗ geſtrengt, tüchtig weitergeſchafft in unſerer ſchönen Volksgemeinſchaft. Wir haben das gute und befriedigende Bewußtſein: Es geht wie der aufwärts bei uns! Heil Hitler! EECCͥͤ ͤĩðVybbbbbbVbTbbTbTbßbGbPTfbTbbTTTT Gottesdienst⸗Ordnung der katholiſchen Gemeinde. Mittwoch von 5 bis 7 Uhr Gelegenheit zur hl. Beicht. Gründonnerstag ½7 Gelegenheit zur hl. Beicht, 7 Uhr Aus- teilung der hl. Kommunion, 8 Uhr Hochamt, Ausſetzung des Allerheiligſten aan Nebenaltar; 6 Uhr Andacht. Karfreitag 8 Uhr Gottesdienſt, darauf Predigt; Abends 6 Uhr Andacht. Am Gründonnerstag u. Kar- freitag die üblichen Betſtunden, die den Gläu⸗ bigen zum Beſuch empfohlen werden. Die Kollekte an beiden Tagen iſt für das hl. Land und das hl. Grab. Karſamstag Die hl. Weihen beginnen um 6 Uhr. ½8 Uhr Hochamt, darauf Weihe des Oſter⸗Waſſers. Am Oſter⸗Morgen 7/6 Uhr Auferſtehungs— feier, Prozeſſion, anſchließend hl. Meſſe. Die Beicht am Oſtermorgeu fällt aus. Am Oſter⸗ feiertag gemeinſch. Kommunion für die Schüler der HH. Rektoren Beller und Gillig, HH Lehrer Klee und Kumpa, die Kinder beichten am Sams- tag 2 Uhr. Kirchliche Anzeigen der Ev. Gemeinde Viernheim Freitag, den 30. März Karfreitag Vorm. 9 Uhr: Feſtgottesdienſt. die Schweſterſtation. Vorm. 10 Uhr: Feier des heiligen Abendmahles mit vorausgehender Beichte. Kollekte für Abends 8 Uhr: Jugendabend für die Buben. Elternhaus und Hitlerjugend DieGrundlage des nationalſozialiſtiſchen Staates iſt die Familie. Sie iſt die Zelle des Volks— tums und aus ihr wachſen die Kräfte die ein Volk beſitzt, in ihr muß der Junge wurzeln, wenn er ſein Leben auf ſicheren Grund bauen will. Aber niemals iſt ſie in der Lage, alle Aufgaben zu erfüllen, die ein Junge ſtellt. Vor allem kann ſie dem Jungen nicht das fröhliche Zuſammenſein mit anderen Jungen aller Schich⸗ ten erſetzen. Sie kann ihn nie praktiſch zur Volksgemeinſchaft erziehen. ü Daher ſteht eine umfaſſende Organiſation der Jugend helfend neben der Familie, die national— ſozialiſtiſche Jugendbewegung. Sie iſt die Jugend— bewegung im reinſten Sinne, weil hier Jugend iſt. Sie iſt Bewegung, weil Jugend niemals Ruhe brauchen kann, ſondern immer revolutionie— rend weiterſtrebt. Die größte Verpflichtung iſt ihr Gemeinſchaft, ſie kennt keine konfeſſionellen Unterſchiede, keine Volksſchichten, keine geldlichen Vorrechte einzelner oder dergleichen mehr. Sie iſt ein großer Bruchteil der NSDAP. und han- delt und arbeitet daher auch im nationalſozia— liſtiſchen Sinne. Stets ſind die Jungen bereit zum Einſatz für Führer, Volk und Vaterland. Sie ſind bereit zu jedem Opfer, unter ihrer Fahne marſchieren fie für die Freiheit und die Größe der deutſchen Zukunft. Ein großer Teil der deutſchen Jugend ſteht heute noch abſeits. Viele haben noch nicht be— griffen, was eigentlich Hitlerjugend bedeutet, aber andere wieder werden durch irgend etwas abge— halten, dieſer großen Jugendbewegung beizutreten. Und dieſes etwas ſind nicht ſelten die Eltern. Ganz nichtige Gründe werden oft angegeben, warum dem Jungen von zu Hauſe aus ver— weigert wird, ſich der Jugend Adolf Hitlers an— zuſchließen. Aber ſolchen Eltern muß man et— was anderes ſagen. Auch hier in Viernheim bekundete die über— wältigende Mehrheit aller Wähler die Zuſtimmung zum Programm unſeres Führers am 12. Nov. In dieſem Programm ſteht ein großer Punkt: Erziehung der Jugend in na— tionalem, völkiſche nm Sinne. Warum nun wollen die Eltern, nachdem ſie das Programm des Führers gebilligt haben, ge— rade gegen dieſen einen Punkt opponieren, indem ſie den Jungen verbieten wollen, dem Führer am Aufbau und Wiedererblühen des Vaterlandes zu helfen? Und warum gibt es noch ſo und ſo viele deutſche Väter und Mütter, die es dulden, daß ihr Sohn oder ihr Söhnchen in einer blauen Kutte auf der Straße herumläuft? Dieſe„Jungens im blauen Hemd“ ſind nämlich nichts anderes, als ein erbärmliches Ueberbleibſel aus der Zeit anderer Regime! Durch Abreißen von Werbe— plakaten der HJ wollten dieſe Buben vor kurzer Zeit auch nach Außen hin beweiſen, daß ſie keineswegs mit den heutigen Verhältniſſen in Deutſchland einverſtanden ſind, und des halb un⸗ bedingt belehrt ſein wollen, wie ſie ſich zu ver- halten haben. Und das ſollen ſie in allernächſter Zeit erfahren. Evangeliſche Jugend iſt aufge- löſt und in die HJ eingegliedert! Katholiſche Jugend hat zum großen Teile noch Lebensbe⸗ rechtigung, ſie hat noch das Recht zu marſchieren. Das ſollen ſie ſich vor Augen halten, dieſe „Jungens im blauen Hemd“, ſie haben noch das Recht! Aber nie und nimmer ſind ſie dazu berechtigt, Werbeplakate der HJ zu entfernen. Das iſt Auflehnung gegen die deutſche Jugend, gegen Deutſchland! Und gegen Feinde muß gekämpft werden, das iſt etwas ſelbſtver— ſtändliches. Der Friede im Innern muß gewahrt werden, Disziplin und Unterordnung gelten heute als erſte Pflichten eines jeden Deutſchen. Und jedem, der ſich dieſen beiden Begriffen wider— ſetzt gilt der Kampf der deutſchen Jugend, der Kampf der geeinten großen Jugendbewegung Adolf Hitlers. Am 1. April wird die Hitlerjugend geſchloſſen. Millionen deutſcher Jungen kämpfen in der großen Gefolgſchaft Adolf Hitlers für Ehre und Größe des Vaterlandes. Aber Millionen ſtehen noch fern. Alle ſie werden es einſt bereuen, nicht Mitglied der großen Jugendgemeinſchaft geworden zu ſein. Auch in unſerem Viernheim ſind noch viele, die nicht begreifen wollen, daß ſie ein Glied der Hitlerjugend ſein müſſen, wenn ſie um ihre Zukunft keine Bange haben wollen. An alle Eltern geht deshalb der Ruf: „Sorgt für die Zukunft Eurer Söhne, indem Ihr ihnen nichts in den Weg ſtellen wollt, der großen Jugendgemeinſchaft Adolf Hitlers beizu— treten, in ihr zu kämpfen und zu arbeiten für die Verwirklichung der großen Ideen unſeres herrlichen Führers. Letzter Anmeldetag: 30. März 1934 Heil Hitler! W. R. II A8-Betannmachunpen (Parteiamtliche Veröffentlichungen der NSDAP., Ortsgr. Viernheim und der Unterformationen). NSDAP., Ortsgruppe Viernheim Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19. Geſchäftsſtunden⸗-Einteilung: N. S. B. O. und Deutſche Arbeitsfront: Jeden Montag, Mittwoch u. Freitag, abends 7-9 Uhr Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag, abends 7—9 Uhr Kaſſenverwaltung der Ortsgruppe: Jeden Donnerstag, abends 7—9 Uhr R undfu nk. Geſchäftsſtelle: Gaſthaus zum Freiſchütz Geſchäftszeiten: Dienstag u. Freitag von 18-20 Uhr N. 5. Volkswohlfahrt. Die Geſchäftsin⸗ haber, welche in ihren Geſchäften Sammel- büchſen für den Zwillingspfennig haben, liefern dieſe am Donnerstag, den 29. März vorm. 9 bis 12 Uhr im Sitzungsſaal des Rathauſes ab. Es wird gebeten die Zeit genau einzu— halten. N. S. Volkswohlfahrt Ortsgr. Viernheim Stockert, Geſchäftsführer. N. 3.3. O. und Deutſche Arbeitsfront Die Aufnahmeſperre in die DA. iſt aufge⸗ hoben. Neuaufnahmen in die Deutſche Ar⸗ beitsfront werden während den Dienſtſtunden in der NSB0O.Geſchäftsſtelle getätigt. Die Aufnahmegebühr von 50 Pfg. iſt bei der Aufnahme ſofort zu entrichten. Heil Hitler! A. 5. Volkswohlfahrt. Die ausgegebenen Bezugsſcheine für Schuhſohlen und Schuhen bezw. Kleider müſſen bis ſpäteſtens Mittwoch abend 6 Uhr bei dem Unterzeichneten, Rat- haus Zimmer 19, abgeliefert ſein. Heil Hitler! gez.: Schmitt. 3. D. M. Alle Mädel finden ſich Donners- tag nachmittag 5 Uhr im Sitzungsſaal ein. Heil Hitler! Die Führerin. Amt für Volkswohlfahrt! Amtswalter! Am Donnerstag abend 8 Uhr im Sitzungs- ſaal des Rathauſes Abrechnung der März— Beiträge. Winterhilfswerl Auszahlung der Gut ſcheine für Schuhreparatur erfolgt Donners tag nachmittags zwiſchen 1 und 2 Uhr auf dem Rathaus, Zimmer 19. Heil Hitler! Schmitt, Kaſſewart Auf Golgatha. Als in der letzten ſeiner Erdennächte der Heiland ſich durchgerungen in Gethſemane zu dem Gebet:„Dein Wille, Herr, geſcheh'“ da war der Kelch des Leids erſt halb geleert; der Reſt, das Bitterſte, blieb noch zu trinken: Ihn traf Verrat aus ſeiner Jünger Schar, und die vor Tagen„Hoſianna“ riefen, die höhnten auf dem Weg nach Golgatha—. Doch Er, der ſterbend ſchon am Kreuze hing, ließ ſtill den Blick auf ſeinen Mördern ruh'n: „Vater“ ſo betet er,„ihnen vergib, weil ſie nicht wiſſen, was ſie tun“—. Berta Adam. Ainsser⸗-Knoblauchsaft wirkt appetitanregend, reinigt Blut und Darm, ſchafft geſundel Säfte und leiſtet bei Arterienverkalkung, zu hohem Blutdruck, 5 Magen-, Darm-, Leber- und Gallenleiden, bei Aſthma, Hämorrhoiden, Rheumatis- 5 mus, Stoffwechſelſtörungen, und vorzeit- igen Alterserſcheinungen gute Dienſte. Flaſche, 5 Wochen ausreichend, Mk. 3.—, Verſuchsflaſche nur Mk. 1.—. 55 Geruchlos u. ohne Geschmack: Zinſſer⸗Knoblauchöl⸗Kapſeln und Knoblauch⸗Tabletten Schachtel je Mark 3.— In Apotheken zu haben, Knoblauchſaft auch in Dro⸗ gerien, beſtimmt dort, wo eine Packung ausliegt. Dr. Sinſſer& Co. d 5. Leiprig F 14