Bekanntmachung. Betr.: Die Erhebung einer Gemeindebierſteuer in der Gemeinde Viernheim im Ri. 34. Das Kreisamt Heppenheim hat auf Grund des§S 2 Abſ. 1 der Verordnung des Geſamt miniſteriums zur Sicherung der Haushalte von Gemeinden pp. vom 25. September 1931(Reg. Bl. S. 175) angeordnet, daß die Gemeindebier⸗ ſteuer in der Gemeinde Viernheim in der ſeit⸗ herigen Weiſe und mit den ſeitherigen Sätzen im Ri. 1934 weitererhoben wird — 5 Viernheimer Anzeiger Viernheimer Zeitung Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,40 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratis⸗Beilagen: wöchentlich den„Illuſtrierten Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Verkünd⸗ und Anzeigeblatt für Viernheim ſeit dem Jahr 1883 Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt a. M., Verantwortlich für den Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim. D. A. II. 34 1250. Achten Sie genau auf die anerkannt gute Marke Ihr Eigenheim kann bei 38-40 Proz. Bargeld einschließlich Bauplatz sofort in Angriff genommen werden. Anfragen unter Nr. 100 an die Geschäftsstelle dleses Blattes. furnvoerein b. 1093 eb. Wir haben ca. 150 Stück neue Central- Film- Palast ẽ˙ͥuabSaw.’ Achtung Karfreltag und Karsamstag Das wunderb. Ufa- Großtonfilmwerk Das grandiose Drama der Luft (Viernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Betr.: Dienſtſtunden bei der Gemeindeverwal— 5 Gerüststangen Am Samstag, den 31. März 34, abzugeben, geeignet für Maurer 12 ſind unſere Dienſträume geſchloſſen. Gipſer und Tüncher. 5 Unkündbare Lamberth, Vorſttender ERestandsdarlehen Viernheim, den 29. März 1934. Heſſ. Bürgermeiſterei Deere gewährt durch Darlehensvertrag von RM. 200.— bis 5000.— für Druckſachen (Viernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter-Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Billige Bechtel. 1—12 Jahren Aufruf! urn. Mredthasse in Stungert Ein Heldengesang von Kunst, Mut und Leistung, von Wucht und Größe ein unvergeßliches Erlebnis Ein atemraubender Film vom Fliegen und Frauen, vom Flug in den Aether und vom Flug des Herzens, von Sport und Liebe. In diesem Film sind also alle Erfolgsgründe vereinigt, ist alles vertreten, was der Zuschauer sehen und hören will Dazu: 1. Das 13. Weltwunder 2. Flüssiges Gold 3. Die neueste Ufa-Ton woche Ein Besuch auf Karfreitag oder Kar- samstag ist bestens zu empfehlen Anfang 8 Uhr, ab 9 Uhr nochmals alles zu sehen EEE Cc Ab Oster-Sonntag: Beginn des Jubiläums und Ufa ⸗ Festspiel im monat April mit dem schönsten und größten Film des Jahres „Flüchtlinge“ Gteuerterminkalender für den Monat April 1934. 5.: Lohnſteuer und Eheſtandshilfe der Lohn— und Gehaltsempfänger für die Zeit vom 16. bis 31. März ſowie Abgabe der Be— ſcheinigung über die Geſamtſumme der im Monat März einbehaltenen Lohnſteuerbe⸗ träge, Eheſtandshilfe und Abgabe zur Ar— beitsloſenhilfe der nicht pflichtverſicherten Perſonen. Keine Schonfriſt. : Umſatzſteuer Voranmeldung und Voraus- zahlung für das 4. Vierteljahr Rechnungs- jahr 1933 ſowie der Monatszahler für Monat März. Schonfriſt bis 17. April. Tilgungsbeträge auf Eheſtandsdarlehen. Keine Schonfriſt. : Lohnſteuer und Eheſtandshilfe für die Zeit vom 1.— 15. April ſofern der Abzug den Betrag von 200 Mk. überſteigt ſowie Abgabe zur Arbeitsloſenhilfe der nicht pflichtverſicherten Perſonen. Keine Schonfriſt. 25.: 1. Vorauszahlung auf heſſ. Staatsſteuern 1934. Schonfriſt bis 5. Mai. Gebetzeiten derjüd. Gemeinde 31. März 15. Nißan Peßach⸗Anfang 6.30 Uhr „ Morgen 7.30 10,00 „ Nachm. 4,00 „ Abend 7,45 ⸗Morgen 7.30 10,00 „»Nachm. 4,00 „ Ausgang 7,45 Wochentag⸗Abend 7,45 „ Morgen 7,00 7. I 1. April Zwecks Weiterführung des alten Vereins Stemm⸗ und Ringklub Germania v. 1896 lade ich alle frühere und noch werdende Mitglieder zu der am Karfreitag nachm. 3 Uhr im Gaſthaus„Zum gold. Stern“ ſtattfindenden Verſammlung höfl. ein. Der Einberufer. Nur 40 Pfg. koſtet nach der neuen Anzeigen Regelung eine Kleinanzeige in unſerer Zeitung. Wer alſo etwas zu verkaufen hat, kann ſchon für dieſes Geld inſerieren. Der Erfolg einer derartigen Kleinanzeige iſt ebenſo ſicher! Wer dieſes pro— biert, wird unſere Angaben beſtätigt finden. 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April 1934 in der Huolf Hitlers traſe( Srancnn befinden. J hiernheimer Kreditverein fl m. h.. N. B. Unsere Kasse ist am Karsamstag von 10 bis ½ 12 Uhr geöffnet. Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg. Nummer 76 2 .—— Das Wunde der Auferſtehung Politiſche Oſtergedanken. Von den Myſterien der großen chriſtlichen Feſte iſt das der Oſtern am naturnächſten und ſinnfälligſten. Denn das Oſterfeſt ſteht am Eingangstor des Frühlings. So erleben die Menſchen das Auferſtehungswunder all- jährlich ſelbſt in ſeiner ganzen überwältigen— den Größe und Schönheit, wenn ſie ſehen, wie draußen die Natur aus ihrem langen Winterſchlafe wieder erwacht. „Jeder ſonnt ſich heut' ſo gern, Sie feiern die Auferſtehung des Herrn, Denn ſie ſind ſelber auferſtanden Aus niedriger Häuſer dumpfen Gemächern Aus Handwerks- und Gewerbebanden Aus dem Druck von Giebeln und Dächern Aus der Straße quetſchender Enge Aus der Kirchen ehrwürdiger Nacht Sind ſie alle an's Licht gebracht!“ Treffender und ſchöner, als es Goethe mit dieſen Worten geſagt hat, läßt ſich die Erd⸗ nähe des Auferſtehungsfeſtes nicht ausdrük⸗ ken. Und da gerade das deutſche Volk von jeher naturverbunden war, ſo iſt Oſtern ſchon immer in Deutſchland mit beſonderer Innigkeit gefeiert worden. Auch der Name des ſchönen chriſtlichen Feſtes geht ja auf die germaniſche Frühlingsgöttin Oſtara zurück. 0 Deutſche Oſtern! Deutſche Auf⸗ erſtehung! Das Feſt gewinnt im neuen Reiche eine beſondere Bedeutung. Adolf Hitler hat das deutſche Volk aus der dump⸗ fen Verzweiflung erweckt zu neuem Glauben an ſich ſelber und an die Zukunft des Vater⸗ landes Er hat dem deutſchen Volke wieder ein feſtes politiſches Ziel gegeben, hat, ihm aber auch den Weg gezeigt, der zu dieſem Ziele führt: Selbſtvertrauen, eiſerne Diſzi⸗ plin, ſtatt der früheren Zerklüftung in Grup⸗ pen, Grüppchen und Klaſſen unbedingte Ei⸗ nigkeit und Geſchloſſenheit und ſchließlich der feſte Wille, Deutſchland wieder vorwärts und aufwärts zu führen. Iſt es nicht wunderſam, wie der Funke, den der Führer in die deut⸗ ſchen Herzen legte, gezündet hat? Wie mit einem Male die dumpfe Reſignatien einer frohen und gläubigen Zuverſicht gewichen iſt? Ja, auch für das deutſche Volk in ſeiner Ge⸗ ſamtheit gilt das, was Goethe von den mit⸗ telalterlichen Stadtbürgern geſagt hat:„Sie feiern die Auferſtehung des Herrn, denn ſie ſind ſelber auferſtanden...“ 0 Daß ein Teil der Welt da draußen dieſes deutſche Auferſtehungswunder mit Neid und Mißgunſt betrachtet hat, iſt ganz ſelbſtverſtändlich. Vor allem unſer Nachbar im Weſten, Frankreich, will ſich noch im⸗ mer nicht mit dem nationalen Erwachen in Deutſchland abfinden. Denn es war das Ziel der franzöſiſchen Nachkriegspolitik, Deutſch⸗ land auf die Dauer niederzuhalten und auf dem europäiſchen Kontinent ſelbſt als Vor⸗ macht zu herrſchen. Das Verſailler Diktat und die franzöſiſchen Militärbündniſſe mit den europäiſchen Staaten des Oſtens und Süd⸗ oſtens dienten gleichermaßen dieſem Zweck. Da kam ſchon vor über zehn Jahren die erſte Enttäuſchung: in Italien riß Muſſolini mit ſtarker Hand die Regierungsgewalt an ſich Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim Samstag, den 31. März 1934 „ litik, die ſich gar nicht ſcheute, gelegentlich auch in Gegenſatz zu Frankreich zu geraten. Die zweite noch weit größere Enttäuſchung aber war die nationale Wiedergeburt in Deutſchland, war das Aufflammen des neuen deutſchen Geiſtes, der ſich keine Demütigun— gen mehr gefallen läßt, der ſich dagegen wehrt, daß Europa auf die Dauer in zwei Lager geteilt wird, von denen das eine die Mächte umfaßt, die ſich als Weltkriegsſieger und damit als Herren fühlen, während im andern die Beſiegten ſtehen, die Knechte ſind und bleiben ſollen. Muſſolini hat wiederholt — erſt in der allerjüngſten Zeit wieder— ausgeſprochen, daß Italien dieſe Politik nicht mehr mitmacht. Aber auch England hat ſich mehr und mehr von Frankreich diſtanziert, ſo daß Frankreich jetzt in vielen Fragen der Europapolitik völlig iſoliert daſteht. Völlig iſoliert durch ſeine eigene Kurzſichtigkeit. Denn der Kanzler des deutſchen Reiches hat immer und immer wieder erklärt, daß die deutſche Politik eine Politik des Friedens iſt, und er hat Frankreich wiederholt die Hand zu einer ehrlichen Verſtändigung geboten. Warum ſchlagen die Herren in Paris nicht ein? Sie werden ſich an das neue Deutſchland gewöhnen müſſen! Die Herren in Paris genau ſo wie die in der übrigen Welt. Je früher man das in Frankreich einſieht, deſto beſſer für die Franzoſen. Die Eng⸗ länder. die immer Realpolitiker waren und die Dinge ſo genommen haben, wie ſie ſind, haben das längſt erkannt. Sie ſuchen Verſtändnis zu gewinnen für die ungeheure Umwälzung, die in Deutſchland vor ſich ge⸗ gangen iſt und die niemand mehr rückgängig machen kann. Und Polen hat auf die Ini⸗ tiative des deutſchen Reichskanzlers hin den Vertrag mit Deutſchland abgeſchloſſen. der in der ganzen Welt größtes Aufſehen erregte, weil er die deutſch⸗polniſchen Beziehungen aus der Atmoſphäre des gegenſeitigen Miß⸗ trauens herausgeführt und auf eine riedliche Baſis ſtellte. Die deutſche Außenpolitik wird ihren geraden Weg weiter geſter Sie will niemanden vergewaltigen und niemanden be⸗ herrſchen. Sie will nur gleiches Recht für Deutſchland und das deutſche Volk. Daß die Zeit für Deutſchland arbeitet, ſehen wir auf Schritt und Tritt. Schon ſind, wie wir ge⸗ zeigt haben, manche Vorurteile aufgegeben worden. Die noch abſeits ſtehen, werden fol⸗ gen müſſen. Wie ganz anders ſteht Deutſch⸗ land heute in der Welt da, als etwa vor zehn Jahren! Auch in der Außenpolitik folgt auf finſtere Nacht der helle Tag. Wie aber innerpolitiſch alles in fri⸗ ſchem Werden iſt, erleben wir tagtäglich. Vor⸗ bei iſt der Parteienhader, vorbei iſt die Klaſ⸗ ſenſcheidung, vorbei iſt auch der Partikula⸗ rismus der einzelnen Länder, der ſo oft die Reichspolitik gehemmt hat. Vorbei iſt lei⸗ der noch nicht die große Wirtſchaftsnot, aber der Kampf gegen ſie iſt mit frohem Wag⸗ mut und großer Tatkraft aufgenomme worden. Es wird gelingen, weil er getragen iſt von dem einheitlichen Wollen und Willen des ganzen deutſchen Volkes. Die Erfolge der Peisten Innen⸗ und Außenpolitik, deren wir uns heute erfreuen dürfen, veranlaſſen uns nun aber nicht, die Hände in den Schoß zu legen. Im Gegenteil: laßt uns aus der nd machte eine ſelbſtändige italieniſche Po⸗„ Freude über das Errungene die Kraft ſchör⸗ en 51. Jahrgang fen zu neuem Wirken! Gott hilft nur dem, der ſich ſelber zu helfen entſchloſſen iſt. Dar⸗ um gehen wir nach der beſinnlichen Pauſe dieſer Oſtertage mit neuem Mut und neuem Glauben an die Arbeit. Aus dieſem Geiſte kommt unſer herzlicher Wunſch für alle un— ſere Leſer und Freunde: Ein ſchönes deutſches Oſterfeſt! Oſtergeſchenk der Reichsbahn Neue Fahrpreisvergünſtigungen.— Erma⸗- gigung des Gepäcktarifs. Berlin, 31. März. Die Deutſche Reichsbahn führt ab 1. Mai 1934 in ſozialem Intereſſe folgende Fahr⸗ preisvergünſtigungen ein: Ermäßigung für kinderreiche Familien, Ausgabe von Angeſtelltenwochenkarten und von verbilligten Zehnerkarten für den Nah— verkehr von großen Städten und von Oſt— preußen⸗Rückfahrkarten. Ferner tritt eine Ermäßigung der Gepäcktarife und eine Her— abſetzung der Mindeſtfahrpreiſe und des Preiſes für Bahnſteigkarten ein. Schließlich werden die zur Zeit in Geltung befindlichen Winterurlaubskarten unter der Bezeichnung „Urlaubskarten“ auf das ganze Jahr ausge— dehnt.— Den Genuß der Ermäßigung für kinderreiche Familien erhalten Familien mit wenigſtens vier unver⸗ heirateten Kindern, die das 18. Lebensjahr noch nicht überſchritten haben und dem elter⸗ lichen Haushalt angehören. Die Ermäßigung wird für alle Klaſſen bei gemeinſchaftlichen Reiſen von mindeſtens zwei Angehörigen der Familie gewährt. Die Ermäßigung erreicht folgendes Ausmaß: Es zahlt den vol⸗ len Fahrpreis die erſte Perſon, den halben Fahrpreis jede weitere Perſon über zehn Jahre oder zwei Perſonen vom vollendeten vierten bis zum vollendeten zehnten Lebens⸗ jahr. Ein einzelnes Kind bis zum vollendeten zehnten Lebensjahr wird frei befördert. Die Angeſtelltenwochenkarken erhalten Angeſtellte und Beamte mit einem Roheinkommen von höchſtens 2400 Mark jährlich. Die Preiſe ſind dieſelben wie für Arbeiterwochenkarten zuzüglich 11 v. H. Be⸗ förderungsſteuer. Die Zehnerkarten verbilligen die Reiſen zwiſchen Großſtädten von mehr als 100 000 Einwohnern und nahe⸗ liegenden anderen Orten, mit denen ein be⸗ ſonders ſtarker Verkehr beſteht, um etwa 20 v. H. Die Zehnerkarten werden an jedermann ausgegeben. Die Tarifbeſtimmungen für Oſtpreu⸗ ßenrückfahrkarten lehnen ſich an die für Urlaubskarten an, jedoch fällt die Sperr⸗ friſt von ſieben Tagen für die Rückfahrt fort. Die Sätze des Gepäcktarifes werden um durchſchnittlich 30 v. H. ermäßigt. Der Expreßguttarif bleibt unverändert, ebenſo die Mindeſtfrachtſätze.— Der Preis der Bahnſteigkarte wird auf 10 Pfen⸗ nig heruntergeſetzt. Weitere Einnahmebeſſerung Mm 27. uind 28. März 1934 trat der Ne r⸗ waltungsrat der Deutſchen Reichsbahn zu ſeiner 60. ordentlichen Tagung zuſammen. Bei der Erörterung der Finanzlage der Reichsbahn konnke die befriedigende Feſtſtel⸗ lung gemacht werden, daß die ſeit Dezember vorigen Jahres einſetzende Beſſerung der Einnahmen ſich bis heute forkgeſetzt hat. Die Einnahmen ſteigerten ſich in den Mo— naten Januar und Februar 1934 gegenüber den gleichen Monaten des Jahres 1933 im Perſonenverkehr um 5,6 und im Güterverkehr um 21.4 v. H., ſie liegen aber noch weſentlich niedriger als in den glei— chen Monaten ſelbſt des Jahres 1931. Die Märzeinnahmen haben ſich bisher in demſelben Sinne entwickelt. Der Verwaltungsrat ſtimmte den von der Hauptverwaltung gemachten Vor— ſchlägen zur Vereinfachung der Ver⸗ waltung und beſſeren Abgrenzung von * Verkehrsgebieten zu. Der Verwaltungsrat nahm davon Kennt— nis, daß die Reichsbahn auf dem Gebiete des Gütertarifs zur Gewährung von Frachtfreiheit für die Transporte des Win⸗ terhilfswerkes und zur Frachterleich⸗ terung zugunſten der öffentlichen Arbeitsbe⸗ ſchaffung rund 30 Millionen Mark aufgewen⸗ det hat. Wenn trotz der gegenüber dem Tief⸗ ſtand des Vorjahres günſtigeren Entwicklung der Reichsbahneinnahmen einer allgemeinen Senkung der Perſo-⸗ nenkarife noch nicht näher gekreten wer den konnte, ſo ſoll doch aus ſozialen Rückſichten eine Reihe von fühlbaren Fahrpreisver⸗ günſtigungen ſchon jetzt durchgeführt werden. Auf dem Gebiete des Perſonalwe⸗ ſens unterbreitete die Reichsbahnhauptver⸗ waltung dem Verwaltungsrat die Grundge— danken für eine Neugeſtaltung der Dienſtver— hältniſſe der Reichsbahnarbeiter, die ſich dem Geſetze zur Ordnung der nationalen Arbeit anpaſſen ſollen. Polen und die Tſchechen Beilegung des Streites? Prag, 30. März. Wie Prager Blätter melden, hat der tſche⸗ choſlowakiſche Außenminiſter Dr. Beneſch den polniſchen Geſandten Dr. Grzybowfki empfangen und mit ihm eine lange Unter⸗ redung über die internationale Lage, insbe⸗ ſondere auch über die römiſchen Protokolle und den jetzigen tſchechoſlowakiſch-polniſchen Konflikt, gehabt. Miniſter Dr. Beneſch prote⸗ ſtierte gegen die Schreibweiſe der„Gazeta Polſka“, insbeſondere gegen den Artikel vom Sonntag, der Drohungen an die Tſchechoſlowakei enthielt. Der Miniſter erklärte, daß die tſchechoſlo⸗ wakiſche Regierung gegen jegliche Repreſſa⸗ lien ſei, Repreſſalien gegen Polen nicht er ⸗ griffen habe und auch nicht für die Auswei⸗ ſung tſchechoſlowakiſcher Staatsangehöriger aus Polen ergreifen werde. Gleichzeitig legte der Miniſter dem polniſchen Geſandten einen i vor, wie der Streit zwiſchen der Eſchechoſlowakei und Polen friedlich und freundſchaftlich erledigt werden könne. I. danannmachungen (Parteiamtliche Veröffentlichungen der NSDAP., Ortsgr. Viernheim und der Unterformationen). MSD AP., Ortsgruppe Viernheim Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19. Geſchäftsſtunden⸗ Einteilung: N. S. B. O. und Deutſche Arbeitsfront: Jeden Montag, Mittwoch u. Freitag, abends 7—9 Uhr Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag, abends 7—9 Uhr Kaſſenverwaltung der Ortsgruppe: Jeden Donnerstag, abends 7—9 Uhr Rundfunk. Geſchäftsſtelle: Gaſthaus zum Freiſchütz Geſchäftszeiten: Dienstag u. Freitag von 18—20 Uhr N. 5. 3. O. und Deutſche Arbeitsfront Die Aufnahmeſperre in die DA. iſt aufge- hoben. Neuaufnahmen in die Deutſche Ar— beitsfront werden während den Dienſtſtunden in der NSBO.⸗Geſchäftsſtelle getätigt. Die Aufnahmegebühr von 50 Pfg. iſt bei der Aufnahme ſofort zu entrichten. Heil Hitler! B. D. J. M. Alle B. D. M.⸗Jungmädels, die an der Tageswanderung nach Weinheim teilnehmen wollen, treten am Oſtermontag morgens 10 Uhr in der Weinheimerſtraße am Kriegerdenk— 5 mal an. Für die Scharführerinnen iſt es Pflicht, mitzugehen. Eſſen mitnehmen, da wir erſt gegen Abend zurückkehren. Heil Hitler! Grete Franzke. General⸗Mitgliederappell am Mon- tag, 9. April abends 9 Uhr. Der General⸗Mitgliederappell findet am zweiten Montag— 9. April— auf beſondere An⸗ ordnung hin ſtatt. Die Formationen und Un⸗ tergliederungen der NS DA haben dieſen Tag dienſtfrei zu halten und ihre Mit⸗ glieder zur Teilnahme zu verpflichten. Ver⸗ eidigung neuer Mitglieder. N Heil Hitler! gez. Franzke, Ortsgr.⸗Leiter Zum Zweck der Rechtsberatung wird im Amtsgericht Lampertheim eine NS.⸗Rechts⸗ betreuungsſtelle errichtet. Die Rechtsbetreuung wird ausgeübt durch die im Bund national⸗ ſozialiſtiſcher deutſcher Juriſten vereinigten deutſchen Rechtsanwälte und ſteht koſtenlos allen unbemittelten deutſchen Volksgenoſſen zur Verfügung. Die Mittelloſigkeit der Ratſuchen⸗ den muß durch Vorlage einer amtlichen Be— ſcheinigung nachgewieſen werden.— Sprech⸗ ſtunden finden ſtatt: Dienstags u. Freitags von 5—6 Uhr nachmittags im Amtsge⸗ richtsgebäudein Lampertheim, Zimmer 15. Lokale Nach d üachrahtlen Kauft die Frühlingsblumen der DS-Oolkswohlfahrt! Der Frühling hat ſeinen Einzug gehalten! Der harte Winter iſt überwunden! Das groß— zügige Winterhilfswerk unſeres Führers hat unſeren arbeitsloſen Volksgenoſſen über die größte Not hinweg geholfen. Viele konnten auch wieder in den Arbeitsprozeß eingereiht werden. Zuver— ſichtlich ſchaut das Volk in die Zukunft. Jedoch iſt immer noch die Zahl derer groß, denen es noch nicht möglich gemacht werden konnte, durch ihrer Hände Fleiß ihr Brot ſelbſt zu verdienen und die ſich noch nicht ſo recht mit den anderen freuen können. Auch dieſen Volksgenoſſen ſoll weiter geholfen werden, bis auch ſie wieder in Arbeit und Verdienſt kommen. Es iſt daher Pflicht eines jeden im Erwerbsleben ſtehenden Volksgenoſſen, die Frühlingsblume der N. S. V. zu kaufen und über die Feiertage zu tragen, zum Zeichen, daß er ſich mit ſeinen armen Volks- genoſſen verbunden fühlt. Wenn nun am mor— gigen Tage Hitlermädchen die Blumen zum Ver— kauf anbieten, dann darf es kein Abweiſen geben. Zeigt, daß in Viernheim die Volksgemeinſchaft zur Wirklichkeit geworden iſt. Kauft die Früh— lingsblume der N. S. V. Aerztlicher Sonntagsdienſt. Am Oſterſonntag verſieht Herr Dr. Kienle, und am Oſtermonfag Herr Dr. Rudershauſen bei Verhinderung des Hausarztes den ärztlichen Dienſt. * Wirtſchafts⸗ Uebernahme. Das altbekannte Gaſthaus z. Engel hat einen neuen Wirt erhalten. Herr Georg Knapp 15 hat die Wirtſchaft übernommen. Herr Knapp und ſeine Frau werden ſich bemühen, den guten Ruf des Lokales zu wahren. Für gute Küche und Ver— abreichung nur beſter Getränke werden dieſe allzeit beſorgt ſein.(Siehe Inſerat) * Geſchäftswechſel. Frau Fieger, die bisher das Gaſthaus zum Engel geführt, hat das bekannte Gaſthaus„Zur Krone“ übernommen. Die Wirtin wird wie ſeither auch in ihrem neuen Lokal für gute und aufmerkſame Bedienung der Gäſte beſorgt ſein. »Jubilarin des Alters. Fr. Katharina Mandel geb. Pauli, Ludwigſtraße 8, kann morgen, am Oſterſonntag, ihren 82. Geburtstag begehen. Frau Mandel iſt ſchon 30 Jahre Witwe. Häuslicher Fleiß und Rechtſchaffenheit hat ſie ſtets ausgezeichnet. Zu ihrem Geburts— feſte, an dem ſie ihre Kinder und Enkelkinder um ſich vereint, auch unſeren herzlichen Glück— wunſch! Fachverband der Reichsmuſik⸗ kammer. Der Leiter der Landesmuſikerſchaft Heſſen⸗Naſſau, Kammermuſiker Paul Fichtmüller gibt amtlich bekannt, daß zum Stützpunktleiter für die Orte Lampertheim, Viernheim, Bür⸗ ſtadt, Herr Oskar Bulſter, Lampertheim, Wilhelmſtraße, beſtellt worden iſt. »Die Mannheimer Mairennen ſollen in dieſem Jahre von viel größerer Be⸗ deutung ſein, als ſonſt Jahre. Viel mehr will man ſich dieſem edlen Pferdeſport widmen und ein reichhaltigeres Programm ſoll den Beſuchern dargeboten werden. Das Intereſſe am ſchönen Pferdeſport iſt gerade auch bei uns von größter Bedeutung. Mit Intereſſe ſehen wir dem dies⸗ richten Schädlinge am deutſchen Volkskörper! Saboteure der 2. Arbeitsſchlacht! PO. Immer und immer wieder glaubt da ſo irgend jemand, daß er auch einmal was ſa— gen müßte und dann ſchwätzt er ausgerechnet dummes Zeug. Das iſt's aber nicht allein: Der Schaden, der durch ſolches Geſchwätz verurſacht wird, iſt unüberſehbar! 5 Da läßt jemand ſein Haus reparieren, verputzen, das Dach umdecken, Fenſter und Lä— den anſtreichen, er hilft alſo im nationalſoziali⸗ ſtiſchen Sinne mit, die Arbeitsloſigkeit zu behe⸗ ben. Sein Nachbar nebenan— voller Neid— trifft die nächſte Nachbarſchaft— und das Ge— ſchwätz fangt an:„Der hätt' doch ſein Geld beſſer für ſpäter aufgehoben als jetzt ſein Haus reparieren laſſen“— oder„Der muß doch Geld haben, wenn er ſeine Scheuer umdecken laſſen kann“ oder„ich würd's niemand zeigen, daß ich Geld hätt'“ und„'s nächſte Jahr wird er ſchon mehr Steuern kriege, wenn's Finanz- amt ſieht, daß er ſein Haus und Stall hat um- bauen können“. Volksgenoſſen! Adolf Hitler braucht nur Deutſche der Tat und des Willens! Nehmt euch doch ein Beiſpiel an ihm, der euch alle vor einem Chaos bewahrt hat, der unermüdlich an der Arbeit iſt für ſein Volk. So oft hört man: das will der Führer nicht! Ja, das will er wirklich nicht, Miesmacher ſind nicht mehr geduldet! Man wird ſie nunmehr in ihrem dum— men Altweiberklatſch anfaſſen und es ihnen zum Bewußtſein bringen, wie man der deutſchen Volksgemeinſchaft zu dienen hat. Wer helfen und Arbeit ſchaffen kann, der muß helfen! Und wer durch unüberlegte Redensarten zum Gegenteil auffordert, den meldet ſofort an den örtlichen Dienſtſtellen! Helfen heißt es— Arbeit ſchaffen— das ganze Volk muß ſich der Pa⸗ role des Führers anſchließen: Fanget an! J. Oiernheſmer Tonfilmschau Das gewaltigste Filmwerk des Jahres Flüchtlinge an den beiden Osterfejertagen im Zentral-Film: Palast Zu Beginn ſeines Feſtſpiel⸗Monats bringt Herr Fieger das gleichzeitig ſein fünfzehnjähriges Jubiläum iſt, ein ausgeſuchtes Ufa⸗Tonfilmpro⸗ gramm. Mit Hans Albers und Käthe von Nagy. Noch nie hat man beide ſo geſehen und gehört. Beide haben ſich ſelbſt übertroffen. „Flüchtlinge“ das ſind Wolgadeutſche, die man von ihrer urbar gemachten Scholle vertrieben hat und nach Sibirien ſchicken wollte, aber flüchteten. Deutſche Männer, deutſche Frauen mit Kindern auf der Flucht aus Rußland über die Mand⸗ ſchurei von den Ruſſen verfolgt keinen Schutz genieſen und faßt nach all den Strapazen in Charbin alle ums Leben kommen. Wie man hier ſieht iſt kein Film mehr, ſondern ein mit⸗ erleben. Man iſt ſeinem Deutſchtum ſchuldig, dieſes lebenswahre Filmwerk anzuſehen. Noch nie hat ein Filmwerk auf das Publikum einen jährigen Programm entgegen. Auch wir haben es ſchwer, Ihnen mit Worten duzu ſchildern, was in 2 Stunden gleich einem gewaltigen toſenden Furioſo auf der Licht⸗ bildbühne vorüberrollt. Wenn dieſes Ton⸗ filmwerk in den Großſtädten Wochen ja Monate lang bei überfüllten Häuſern gezeigt wird, ſo iſt das ein Beweis, daß es ſich hier um was Außergewöhnliches handelt und ein großer Beſuch über die beiden Oſterfeiertage zu erwarten iſt. Es ſind an beiden Oſterfeiertagen je zwei Vorſtellungen. 1. Vorſtellung 7 Uhr, 2. Vor⸗ ſtellung ab /410 Uhr. Ab 8 und ab 3/10 Uhr Beginn des Hauptfilms.— An das Viern⸗ heimer Publikum! Wer ſich über Oſtern was gönnen will, der beſuche das größte und er⸗ habendſte Filmwerk„Flüchtlinge“. Eine Oſter⸗ Sehenswürdigkeit, von der ganz Viernheim ſprechen wird. Die Eintrittspreiſe ſind klein, die ſich jeder leiſten kann. Auf zu Hans Albers und Käthe von Nagy. eee eee eee eee eee Sensation auf dem DJK-Stadion! DJK 1— Amieitia i am Ostermontag! Nachdem die DK ihr Ziel, die Verbands- runde als Meiſter zu beenden, erreicht hat, wird am Oſtermontag die Privatſpielſaiſon eröffnet. Es wird allgemein begrüßt, daß die Begeg⸗ nungen Amieitia— Dic zur Tradition wird, denn ein ſchönes Fußballſpiel von zwei Lokal- gegnern hat noch nie ſeine Wirkung verfehlt. Die Mannſchaften werden in ihrer ſtärkſten Auf⸗ ſtellung antreten und der Ausgang dieſes Tref⸗ fens wird mit großem Intereſſe erwartet. Das Spiel beginnt um ½4 Uhr auf dem DiK⸗ Stadion. Die Parole für Oſtermontag heißt für jeden Sportan hänger: Auf zum Lokal-Fußball⸗ treffen DIin— Amicitia! n y Der herrliche Oſterfeſt⸗Spielplan Im Union⸗Film⸗ Pal aſt Der große Erfolg„Das Ringen um Verdun“ für heute Karſamstag verlängert. Oſterſonntag und Oſtermontag, anſchließend Mannnheim, der neueſte und größte Spitzentonfilm des Jahres. „Rasputin“, Der Dämon Kufßlands. Der gewaltigſte Kriegsfilm„Das Ringen um Verdun“ war ein großer Erfolg geſtern, daher kommt der Film um allen die Möglich— keit zu geben den Film zu ſehen heute nochmals zur Aufführung. Jeder Deutſche muß dieſes Tatſachenwerk ſehen. Frontkämpfer zeigt eueren Familienangehörigen was ihr gelitten habt.— 400 000 brave Soldaten fielen im Kampfe für Heimat und Vaterland. Ehrenpflicht iſt es für jeden die Wahrheit des grauenvollen Krieges kennen zu lernen. Darum heute muß es für alle heißen zum neueſten Wahrheitsdokument.— Ab Oſterſonntag ſtartet der mit Hochſpannung erwartete Großfilm von dem zur Zeit die ganze Welt ſpricht. Der Dämon Rußlands Rasputin, dieſer Film wurde bis geſtern in Mannheim in 2 Theaters gezeigt mit täglich ausverkauftem Hauſe. Ein Film von einer Pracht und Herrlich— keit wie er noch nie gezeigt wurde. Eine Gipfel⸗ leiſtung erſten Ranges. Ueber Oſtern iſt ein Beſuch im„Union-Palaſt“ ein ganz beſonderes Vergnügen. Heute 4 Blätter (16 Seiten) Neue Anfalberhütungsvorſchriften Am 1. April treten die neuen Unfallver⸗ hütungsvorſchriften in Kraft, die von den gewerblichen Berufsgenoſſenſchaften, denen die Durchführung der Unfallverhütung in den ge⸗ werblichen Betrieben geſetzlich übertragen iſt, in Anpaſſung an die neuzeitliche Entwicklung geſchaffen worden ſind. Alle Erfahrungen und Erkenntniſſe auf dem Gebiete des neuzeitlichen Anſfallſchutzes ſind in den neuen Unfallver⸗ hütungsvorſchriften berückſichtigt werden. Für die Durchführung von Beſtimmungen, die über die bisher gültigen hinausgehen und die Aenderungen an Einrichtungen erfordern, iſt eine Uebergangsfriſt von drei Jahren vor⸗ geſehen. In beſtehenden Anlagen brauchen alſo Forderungen, die eine Aenderung in den Ein⸗ richtungen bedingen, erſt bis zum 1. April 1937 durchgeführt zu werden. Alle anderen Forderungen z. B. zur unfallſicheren Regelung des Betriebes oder für das Verhalten der im Betrieb Beſchäftigten und auch Fordecun⸗ gen, die eine Aenderung an den Einrichtungen nicht bedingen, ſind bis zum 1. April 1934 auch in beſtehenden Anlagen durchzuführen. Die Verantwortlichkeit des Unternehmers er⸗ ſtreckt ſich auch auf Vorſchriften für ſeine Ge⸗ folgſchaft. Er hat die Arbeiter zur Benutzung der Schutzvorſchriften und Schutzmittel und zur Beachtung aller für ſie erlaſſenen Vor⸗ ſchriften und Anweiſungen anzuhalten. Er muß die Arbeiter über die mit ihrer Arbeit verbundenen Gefahren aufklären. Die neuen Vorſchriften wurden, obwohl ſie auf die ver⸗ ſchiedenſten Gewerbezweige e ſind, ſo ſo gewaltigen Eindruck gemacht wie„Flüchtlinge“ 1 55 Gottesdienst Ordnung der katholiſchen Gemeinde. (Oſterſonntag) Apoſtelkirche: ½6 Auferſtehungsfeier, Prozeffion, anſchlie⸗ ßend Meſſe und Austeilung der hl. Kommunion. 8 Uhr hl. Meſſe ohne Predigt. 10 Uhr Hochamt mit Predigt. 2 Uhr Veſper, danach Generalabſol. für die Mitglieder des 3. Orden. Von 3 bis gegen 5 Uhr Gelegenheit zur hl. Beicht. Marienkirche: ½9 Uhr hl. Meſſe mit Predigt. 11 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. Oſtermontag iſt der Gottesdienſt wie an Sonntagen In der Apoſtelkirche an Werktagen: Dienstag: ¾7 Uhr beſt. E.⸗A. für Peter Bur⸗ kert 1. Eltern, Schwiegereltern und Angeh. /8 Uhr beſt. E-A. für Seb. Haas, Eltern, Schwiegereltern, fer Krieger Sohn Georg, Schwiegerſohn Peter Herbert, deſſen Kind Joh. Schwiegertochter Maria Haas geb. Jochim. Mittwoch: 7 Uhr beſt. Amt für Adam Diehl 2. Ehefrau Anna Mar. geb. Hönig u. Schwie⸗ gerſohn 7 Krieger Caspar Froſchauer. 78 Uhr beſt. Amt für Emil Fieger, Schwie⸗ gervater Michael Stumpf, beide Ehefr. Maria geb. Englert, Margarete geb. Müller u. Angeh. Donnerstag: ¼7 Uhr beſt. E.⸗A. für ef Krieger Michael Renner beiderſ. Großeltern u. Angh. 8 Uhr beſt. E.-A. für Jakob Pfenning, Ehefrau Kath. Eliſ. geb. Müller, Tochter Katharina, Enkel Nikolaus. Freitag: ¼ 7 Uhr beſt. Amt für Jakob Dewald, Ehefrau Eliſ. geb. Sander beide Söhne f Krieger Michael und Hans deſſen Ehefrau Margr. geb. Martin. ¼7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Georg Weidner und Joh. Martin 7. ¼8 Uhr beſt. Segensmeſſe für ledig verſt. Clara Rhein und Angeh. Samstag: 7 Uhr beſt. Amt für Maria Magdl. Roos geb. Winkenbach, beiderſ. Elt. und Geſchwiſter. 47 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Michael Wunderle 2. und Anna Maria Wunderle Eltern Joh. und Marg. geb. Niebler. 78 Uhr beſt. Amt für Joh. Adam Wunderle, Ehefrau Eva Magd. geb. Haas, beiderſ. Elt. Geſchwiſter und Angeh. Am Dienstag und Donnerstag iſt bei den Barmh. Schweſtern, am Mittwoch bei den Engl. Fräulein 7 Uhr hl. Meſſe. Am Mittwoch, Donnerstag und Freitag haben ſich alle Erſt⸗ kommunikanten zum 2. Gottesdienſt einzufinden. Ebenſo nachmittags um 2 Uhr. Die Eltern werden gebeten die Kinder daran zu erinnern. Die Gottesdienſtordnung am folgenden Sonntag iſt folgende: 6 Uhr 1. hl. Meſſe. 7 Uhr 2. hl. Meſſe. ½9 Uhr abholen der Kinder, Kommunion Meſſe mit Predigt. In der Marienkirche: 7/8 Uhr hl. Meſſe. 10 Uhr Kindermeſſe. Kirchliche Anzeigen der Ev. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 1. April 1. Oſter feiertag Vorm. 10 Uhr: Feſtgottesdienſt unter Mitwir⸗ kung des Kirchenchores. Kol⸗ lekte für die Kirchenkaſſe. Abends 8 Uhr: Jugendabend für die Buben Montag, den 2. April 2. Oſterfeiertag Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt Abends 8 Uhr: Jugendabend für Buben und Mädchen Mittwoch, den 4. April Abends 8 ¼ Uhr: Uebungsſtunde für den Kir⸗ chenchor Donnerstag, den 5. April Abends 8 Uhr: Frauenabend Freitag, den 6. April 5 Abends 8 Uhr: Jugendabend für die Buben Lasst den Bienen ihre Früblingsnabrung! Rauft das Weidenkätrehen einheitlich geſtaltet, wie es die Bedürfniſſe jedes Gewerbes überhaupt zulaſſeen. des Winterbiltswernes! Chrllu⸗ Erich n Emmaus Zwei Tage ſind's, daß Chriſtus ausgelitten. Und traurig gehen auf betretnen Wegen Der Jünger zwei in düſteren Geſprächen: Da kommt der Herr zu ihnen hergeſchriiten. Und unerkannt geht er in ihrer Mitte, Lehrt ſie die heil gen Bücher auszulegen. So wandern ſie dem nahen Ort entgegen Und kreten endlich ein in ſeine Hütten. Der Meiſter ſetzte ſich zu ihnen nieder, Und nahm das Brot und dankete und brachs. Da ward es hell vor ſeiner Jünger Blicke. Und ſie erkannten den Meſſias wieder; Doch er verſchwand. Schnell kehrten ſie zurücke Und prieſen laut die Wunder dieſes Tages. Th. Körner. 60 Jahre Reichsbahndirektion Frankfurt a. M., 30. März. Die Eiſenbahndirektion Frankfurt a. M. kann am 1. April dieſes Jahres auf ein 60 jähriges Beſtehen zurückblicken. Die politiſche Zerriſſenheit des rhein⸗mainiſchen Gebietes, in das ſich in den erſten Jahrzehnten der Eiſen⸗ bahn neben der Freien Stadt Frankfurt das Großherzogtum Heſſen-Darmſtadt, das Her⸗ zogtum Naſſau und das Kurfürſtenium Heſſen⸗ KNaſſel teilten, hatte auch eine völlige Zerſplit⸗ terung des Eiſenbahnweſens im Gefolge. Je— der Staat baute ſeine Linien nach den eigenen Bedürfniſſen, ohne die großen Geſichtspunkte des allgemeinen Verkehrs zu beachten. Erſt der Friede zu Prag, der am 23. die Auseinanderſetzung zwiſchen Preußen und 8. 1866 Oeſterreich beendete, machte dieſer Zerſplit— terung ein Ende. Die Einverleibung von Kur— heſſen, Naſſau und Frankfurt gab Preußen die Möglichkeit, die Verkehrsprobleme im rhein⸗mainiſchen Wirtſchaftsgebiet nach heitlichen Geſichtspunkten zu löſen. ein⸗ Der Eiſenbahndirektion Frankfurt, die am 19. April 1874 durch Verlegung der Königl. Eiſenbahndirektion der Bebra⸗Hanauer Eiſen⸗ ä bahn von Kaſſel nach Frankfurt entſtano, fiel die Aufgabe zu, ein einheitliches Verkehrs— netz zu ſchaffen. Die älteſte Bahn des bei der Gründung der Eiſenbahndirektion vorhandenen Netzes war die ſogenannte Taunusbahn zwiſchen Frankſurt und Wiesbaden. Sie wur— de 1840 dem Betrieb übergeben und 1872 vom Preußiſchen Staat erworben. Neben der Taunusbahn endete in Frankfurt von Sü⸗ den her die Main⸗Neckar⸗Bahn, die von Frankfurt über Darmſtadt nach Heidelberg führte und von der die Lokalbahn Frankfurt Offenbach abzweigte. Die dritte Bahnlinie, die von Norden in die Stadt einmündete, war die Main⸗Weſer⸗Bahn, die über Friedberg, Nauheim, Gießen, Marburg, Gun— tershauſen nach Kaſſel führte. Mit Abſchluß der Neuordnung der preußi— ſchen Staats⸗ und Privatbahnen am 1. April 1895 erreichte die Eiſenbahndirektion Frankfurt ihre größte Ausdehnung; ſie war mit rund 1670 Kilometer Streckenlänge die größte der ſieben Eiſenbahndirektionen der Preußeſchen Staatsbahnen. Anfangs der 70er Jahre ent⸗ ſchloß man ſich, einen großzügigen Entwurf für die Umgeſtaltung der Frankfurter Bahn— anlagen aufzuſtellen. Die Eröffnung der neuen Bahnanlagen fand am 18. Auguſt 1833 ſtatt. Die Zahl der im Tagesdurchſchnitt ein- und ausgehenden Züge, die bei der Eröffnung des Bahnhofs im Jahre 1883 etwa 190 betrug, erhöhte ſich bis zum Jahre 1905 auf 440, bis zum Jahre 1912 auf rund 600. Während im Jahre 1888 ſämtliche Züge in Frankfurt ende⸗ ten oder begannen, war die Zahl der unmittel⸗ bar auf andere Strecken übergehenden Züge imer größer geworden. Die durchgehenden ABoüge waren ſo lang, daß ſie mit ihren Enden in den Weichenſtraßen hielten. Man ſah ſich daher im Jahre 1905 genötigt, an eine Er⸗ wvweiterung des Bahnhofs heranzugehen. Die nn den Jahren 1912 bis 1924 ausgeführt wurde. 0 Hauptbahnhof Frankfurt mit ſeinen 24 Bahn⸗ Durch dieſe Erweiterung ſteht der ſteiggleiſen an dritter Stelle hinter den Bahn⸗ 1 J höfen Leipzig mit 26 und München mit 36 Bahnſteiggleiſen. Neue englische Note Frankreich ſoll näheren Aufſchluß geben. 5 Paris, 30. März. Im Anſchluß an die in den letzten Tagen gepflogenen Besprechungen zwiſchen dem eng. liſchen Außenminiſter Zir John Simon und dem franzöſiſchen Botſchafter in London, Corbin, hat die engliſche Regierung in Pa- ris eine Note überreichen laſſen, in der um näheren Aufſchluß über gewiſſe Punkte der franzöſiſchen Ankwortnote auf die engliſche Abrüſtungsdenkſchrift vom 29. Januar gebe. ten wird. 1 Der Pariſer Berichterſtatter der„Times meldet, zu den Punkten, über die die enallſch⸗ Regierung weitere Informationen anfordere, gehöre die Anſicht der franzöſiſchen Regie⸗ rung über die möglichen geographi⸗ ſchen Grenzen einer Konvention. Man dürfe annehmen, daß in Paris keine Ein⸗ wendungen gegen den Grundſatz gebietsmä⸗ ziger Garantien erhoben werden. Ueber die Frage der Garantien ſelbſt könne kein Zweifel beſtehen. Nach kranzöſiſcher Anſicht müſſe jeder ernſten Verletzung einer Konven⸗ tion durch einen Unterzeichnerſtaat in folgen⸗ der Reihenfolge durch die anderen Unter— zeichnerſtaaten entgegengetreten werden: 1. diplomatiſche Vorſtellungen, 2. finanzielle und wirtſchaftliche Sanktione und 3. Krieg. Der Berichterſtakter neldel weiter: Es beſteht Grund zu der Annahme, daß bei einer ungefähren Beibehaltung des jetzigen franzöſiſchen Rüſtungsſtandes die franzöſi⸗ ſchen Wehrminiſterien keine Einwendungen gegen eine Konvention erheben würden, die eine gewiſſe deulſche Wiederaufrüſiung zu⸗ läßt unter der Vorausſetzung, daß dieſe Kon- venkion voll garantiert werde. Reuter meldet aus Paris, daß ſich der eng— liſche und der franzöſiſche Standpunkt in der Sicherheitsfrage nunmehr einander an⸗ nähern. Die Franzoſen gäben jetzt zu, daß die Sicherheitsfrage auf das Problem der „Ausführungsgarantien“ hinausläuft. Der Londoner franzöſiſche Botſchafter Corbin habe, wie verlautet, dem engliſchen Außen⸗ miniſter verſichert, daß F 5 grenzung der Ausführungsgarantie auf Europa einſchließlich Rußland zulaſſen würde. Chiappe hat gewarnt Der Polizeipräfekt durchſchaute Staviſtg Paris, 30. März. Der parlamentariſche Staviſky-Ausſchuß, der ſich am Freitag bis zum 9. April verta⸗ gen wird, vernahm erneut den früheren Pariſer Polizeipräfekten Chiappe, der ſich vor allem zu den Umtrieben und den gegen dieſe getroffenen polizeilichen Maßnahmen zu äußern hatte. Chiappe nahm ſeine früheren Untergebenen gegen den Vorwurf,„lau“ ge— weſen zu ſein, in Schutz und teilte u. a. mit, daß er den verhafteten Direktor der„Vo— lonte“, Dubarry, einen Jugendfreund, ſchon vor langer Zeit vor Staviſky gewarnt habe. Dubarry habe ihm ſpäter geſtanden, daß die Warnungen nicht unbegründet geweſen ſeien. Auf die Frage, ob er elwa auch andere Perſönlichkeiten freundſchaftlicherweiſe auf das gefährliche Treiben des Hochſtaplers auf⸗ merkſam gemacht habe, verweigerte Chiappe die Antwort mit der Erklärung:„Ich werde mich hüten, anderen zu ſchaden.“ Der Aus ſchußvorſitzende zog daraus den Schluß, daf; Chiappe, der im übrigen Skaviſky nur einmal einen kurzen Augenblick geſehen zu haben erklärt, ſich des Treibens dieſes Mannes wohl bewußt geweſen ſei und andere davor ge— warnt habe. Beteiligung am Mord Prince? Die Staatsanwaltſchaft hat gegen drei Buchmacher, die einen Tag lang ununterbro— chen verhört wurden, Haftbefehl erlaſſen, weil ſie in dem dringenden Verdacht ſtehen, an der Ermordung des Gerichtsrates Prince betei— ligt zu ſein. es gent 40 alle fjelfen! Deutſche Tagesſthan Ab 1. April Marktregelung für Cier. Mit dem 1. April 1934 tritt die neue Marktregelung über die Erfaſſung und den Verkehr mit Hühnereiern für das ganze Reichsgebiet in Kraft. Mit den neuen Be⸗ ſtimmungen tritt alſo auch der Uebernahme— ſchein A für Inlandseier in Geltung. Von nun ab ſind zum Eieraufkauf nur die von den Bezirksbeauftragten beſtätigten Samm— ler berechtigt. Zur Regelung des Marktes ſind ſämtliche Eier bei den Sammelſtellen bzw. Kennzeichnungsſtellen abzuliefern. Be⸗ freit ſind von dieſer Ablieferung die Eier, die vom Erzeuger usmittelbar an den Verbraucher abgeſetzt werden. Wieder Sonnkagspoſt in Bayern. Ab 1. April 1934 wird in Bayern die Poſtzuſtellung an Sonn- und Feiertagen wieder eingeführt. In den Poſtorten wird vormittags eine Briefzuſtellung, ausgeführt, die auf die Abtragung von Briefen, Poſt⸗ karten, eiligen Druckſachen, Briefpäckchen und Zeitungen beſchränkt iſt. Aufhebung des Verbots der Tſchechenflagge. Die tſchechoflowakiſche Regierung hat der Reichsregierung amtlich mitgeteilt, daß den deutſchen Flaggen und Hoheitszeichen in der Tſchechoſlowakei die gleiche Behandlung zuteil werden wird, wie den Flaggen und Hoheits— zeichen dritter Staaten und daß an die zu⸗ ſtändigen inneren tſchechoſlowallſchen Behörden die entſprechenden Weifungen gegeben worden ſind. Die Reichsregierung hat aufgrund die— ſer amtlichen Mitteilung das im Februar d. J. ausgeſprochene Verbot des Zeigens tſche⸗ choſlowakiſcher Flaggen, Wimpel und Abzei⸗ chen im Reichsgebiet aufgehsben. Auslands⸗Rundſchau Deutſcher Gruß in Polen nicht ſtrafbar. Wie das„Poſener Tageblatt“ meldet, hat das Stargarder Bezirksgericht in der Beru⸗ fungsinſtanz fünf Mädchen freigeſprochen, die von der Staroſtei zu 30 Zloty Geldſtrafe verurſeilt worden waren, weil ſie Oſtlandtreue⸗ fahrer im vergangenen Herbſt mit dem Deut⸗ ſchen Gruß begrüßten. Das Arteil ſtellt einen Präzedenzfall dar, da es eindeutig feſtſteht, daß der Deutſche Gruß, das Heben des rech⸗ ten Armes, in Polen nicht ſtrafbar iſt. Gefährte Bela Kuns verhaftet. Eine wichtige Feſtnahme machte die Gen⸗ darmerie von Somoskö-Ujfalu(Ungarn) bei Nachforſchungen nach einem Schmuggler neſt. Unter den dabei verhafteten Perſonen befindet ſich der 46jährige Buchhändler Goedos, der nach dem Zuſammenbruch des kommuniſtiſchen Schreckensregiments unter Bela Kun nach Oeſterreich geflohen und während der jüngſten ſozialdemokratiſchen Erhebung in Oeſterreich nach der Tſchecho⸗ ſlowakei übergeſiedelt war. Zur Zeit der roten Diktatur in Ungarn im Jahre 1919 führte Goedos als einer der. Hauptmacher eine Tyrannherrſchaft. Nach ihrem Zuſam⸗ menbruch gelang Goedos die Flucht nach Oeſterreich, wo er ſich bisher vesborgen hielt. Kommuniſten gegen Mosley-Faſchiſten. Auf einer Verſammluns der Mosley-Fa⸗ ſchiſten in Briſtol kam es zu ſchweren Un⸗ ruhen. Vor der Verſammlungshalle hatten, ſich Hunderte von Kommuniſten angeſam⸗ melt, die tätlich gegen die Mosley⸗-Anhän⸗ ger vorgingen und das Verſammlungsge⸗ bäude zu ſtürmen verſuchten. Fünf Perſo⸗ nen wurden verletzt, davon zwei ſchwer. Wieder Todesſtrafe in Spanien. Der von der ſpaniſchen Regierung im Parlament vorgelegte Geſetzentwurf zur Bekämpfung des Verdbrechertums ſieht in Abänderung des gültigen Strafrechts die Wiedereinführung der Todesſtrafe, deren Verhängung bisher nur den Militärgerich⸗ ten vorbehalten war, für folgende Fälle vor: Verbrechen mit Sprengmitteln, Ueberfälle und Raub von zwei oder mehr bewaffneten Perſonen und Anſchläge gegen Eiſenbahnen und ſonſtige öffentliche Einrichtungen. Paraguay meldet großen Sieg. In einer amtlichen Mitteilung des para- guayaniſchen Kriegsminiſteriums wird mit⸗ geteilt, daß bei einem Angriff der para⸗ guayaniſchen Truppen 950 Bolivianer ge⸗ fangengenommen worden ſeien. Das 18. bolivianiſche Infanterieregiment ſowie eine Kavallerieſchwadron und die 9. bolivia⸗ niſche Diviſion ſeien vernichtet worden. Nach Ausſagen bolivianiſcher Gefangener hat der Oberſt des 18. Infanterieregiments Selbſt— mord begangen. Zwei Kinder verbrannt Wupperkal, 30. März. In einem Man ardenſchlafzimmer in der Ehrenſtraße, in dem ſich zwei Kinder im Al⸗ ter von dreieinhalb und fünf Jahren ohne Aufſicht befanden, brach Feuer aus. Die Feuerwehr konnte die Kinder, die ſich in ein Bett in der Nähe der Tür verkrochen hatten, nur als Leichen bergen. Die Kinder ſind wahrſcheinlich in dem Rauch erſtickt. Man vermutet, daß die Kinder mit Streichhölzern in einen Kleiderſchrank geleuchtet haben, um ſich dort ihren neuen Anzug anzuſehen. Ganze Familie verbrannt Prag, 30. März. Großzhammer bei Eiſenbrod(Nordoft⸗ böhmen 57500 im Anweſen eines Bauern ein Feuer aus. Die Bäuerin, die 15jährige Tochter und der 12jährige Sohn wurden ein Opfer der Flammen, während der neunjäh⸗ rige Sohn mit ſchweren Brandverletzungen gerettet werden konnle. 7 Lediglich der Bauer blieb unverletzt. Ueber die Urſache des Unglücks konnte nichts ermit⸗ telt werden. 5 Reichslommiſſar für das Siedlungsuweſen. Berlin, 31. März. Ueber die Beſtellung des Reichskommiſſars für das Siedlungswe⸗ ſen wird folgender Erlaß bekanntgegeben: Für die Förderung des Siedlungswerkes witd ein Reichskommiſſar für das Siedlungsweſen be⸗ ſtellt, der vom Reichskanzler ernannt wird. Sein Geſchäftsbereich umfaßt alle Aufgaben der Siedlung mit Ausnahme der Aufgaben, die dem Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft hinſichtlich der Neubildung des deutſchen Bauerntums zuſtehen. Der Reichs⸗ kommiſſar unterſteht dem Reichswirtſchaftsmi⸗ niſter. Zinsser⸗Knoblauchsaft wirkt appetitanregend, reinigt Blut und Darm, ſchafft geſunde Säfte und leiſtet bei Arterienverkalkung, zu hohem Blutdruck, 9065 Magen-, Darm-, Leber- und Gallenleiden, bei Aſthma, Hämorrhoiden, Rheumatis- mus, Stoffwechſelſtörungen, und vorzeit⸗ igen Alterserſcheinungen gute Dienſte. Flaſche, 5 Wochen ausreichend, Mk. 3.— Verſuchsflaſche nnr Mk. 1.—. . geruchlos u. ohne Geschmack: Zinſſer⸗Knoblauchöl⸗Kapſeln und Knoblauch Tabletten Schachtel je Mark 3.— In Apotheken zu haben, Knoblauchſaft auch in Dro⸗ gerien, beſtimmt dort, wo eine Packung ausliegt. Dr. Sinſſer& Co. 9 Leipzig 7 44 Hitlerſpende der Bauern Ein Aufruf des Reichsbauernſührers. Berlin, 31. März. Der Reichsbauernführer und Reichsmini⸗ ſter für Ernährung und Landwirtſchaft, R. Walther Darre, hat folgenden Aufruf zur Hitlerſpende 1934 erlaſſen: 100 000 S A.- und 8SS.-Männer konnten im Vorfahre durch die Hitlerſpende der deut⸗ ſchen Bauern für einige Wochen Erholung auf dem Lande finden. Wenn ſich hierin ſchon die ſtarke Verbundenheit der deuiſchen Bauern mit Adolf Hitlers kreueſten Kämp⸗ ern gezeigt hat, ſo dürfen wir erwarken, daß heute die deulſchen Bauern und Land- wirte dem Führer, der ihnen in dieſer kur⸗ zeit Jeit Hof und Exiſtenz geſichert hat, ihre Dankesſchuld dadurch beweiſen, daß ſie auch in dieſem Jahre eine noch größere Jahl von kampferprobten SA. und 55.-Männern für eine oder einige Wochen in ihrem Hauſe aufnehmen. Geld hat der Bauer nicht, aber wir wollen unſeren kreueſten Blutsbrüdern und Miklkämpfern aus den Städten Erho⸗ lung ſpenden von ihrer ſchweren Arbeit in- nerhalb dumpfer, rauchiger Stadtmauern. Bauern und Landwirte! Beweiſt unſerem Führer Eure Hilfsbereitſchaft. Meldet dem Ortsbauernführer, wieviele Männer und für welche Zeit Ihr in Eurem Hauſe auf— nehmen könnt. Die Meldungen werden von den Kreisbauernführern geſammelt und an die Landesbauernführer weitergegeben. Die Verteilung der SA.⸗ und SS.⸗Männer auf die einzelnen Freiſtellen wird durch die SA.⸗Führung geregelt. Auf Koſten de Wie Frankreich ſeinen A1 ausgleicht. Paris, 30. März. Der„Matin“ bringt Einzelheiten über den Verlauf und das Ergebnis des Kabinetts— rates. Man habe, ſo ſagt das Blatt, einen Plan zur Förderung der wirtſchaftlichen Aufrüſtung des Landes beſprochen. Gegner dieſes Planes ſeien der Finanzminiſter und der Miniſter für die öffentlichen Arbeiten. Die Mittel für die Ausführung des Pla— nes ſollen aus der Sozialverſicherung genom— men werden. Eine lebhafte Auseinander— ſetzung habe die Belaſtung der ehemaligen Frontkämpfer zum Zwecke des Ausgleichs des Haushalts hervorgerufen. Miniſterpräſi— dent Doumergue habe die Entſcheidung für den zweiten Teil der Haushaltsausgleichsbe— ſtimmungen zurückſtellen laſſen, da er einer Abordnung der ehemaligen Frontkämpfer das Verſprechen gegeben hatte, daß die Frontkämpfer die letzten ſein würden, von de— nen man Opfer fordere. Der Kabinettsrat habe ſich dann geeinigt, von dem Vier⸗Milliarden⸗Fehlbetrag zuerſt 2,585 Milliarden Franken abzudecken. Dies ſoll wie folgt geſchehen: Einſparungen von 500 Millionen Franken durch Kürzung von Zivilpenſionen;(gHerabſetzung der Höchſtpenſionen von 45000 auf 35 000 Franken); Einſparungen von 700 Millionen durch Herabsetzung der Jahl der Beamten um 10 v. H.: Einſparung von 520 Millionen durch Kürzung aller Beamtengehälter um 5 bis 10 v. H.: Einſparung von 300 Millionen bei der Landesperteidigung und von 565 Millionen durch Zuſammenlegung von Aemtern, Be⸗ hörden uſw. ſen. Politiſches Allerlei Danzig. Der Polizeipräſident hat die„Dan⸗ ziger Volkszeitung“ auf drei Monate verbo⸗ ten wegen eines Artikels„Die Danziger Ka— tholiken im Kampfe um ihre religiöſen Kir⸗ chenrechte“. Bern. Zwiſchen der Schweiz und Frank⸗ reich iſt ein Handelsabkommen abgeſchloſſen worden. Die Unterzeichnung erfolgt am Nach⸗ mittag. Aus Vaden Kehl, 30. März.(Unfall bei der Ar⸗ beit.) In einem hieſigen Werkbetrieb geriet der 35 Jahre alte Friedrich Heidt aus Auen⸗ heim mit dem linken Arm in die Transmiſ⸗ ſionswelle. Bevor die Maſchine abgeſtellt werden konnte, hatte Heidt derart erhebliche Quetſchungen und Verletzungen am Arm er⸗ litten, daß er ins Krankenhaus übergeführt werden mußte. Freiſtett(Amt Kehl), 30. März.(Alte Leute]) der Fiſcher Venſamin Ulrich konnte ſeinen 85. Geburtstag in voller Rü⸗ tigkeit begehen. Vergangene Woche konnte ſein einer Bruder, der Fiſcher Karl Ulrich ebenſo rüſtig ſeinen 80. Geburtstag feiern und ein weiterer Bruder, der Schiffer David Ulrich vor wenigen Wochen ſeinen 78. Ge⸗ burtstag. Die drei Brüder ſind alſo zuſam⸗ men 243 Jahre alt. S r rr e Der rollende Pfennig iſt wichtiger als die Mart im Strumpf. FEE ͤ rr Kriegsopfer! — Grußbeſtimmungen für die badiſche Polizei und Gendarmerie. Wie die Preſſe⸗ ſtelle beim Staatsminiſterium mitteilt, hat der Miniſter des Innern angeordnet, daß vom 1. April 1934 ab von der badiſchen Po⸗ lizei und Gendarmerie anſtelle des bisheri⸗ gen militäriſchen Grußes der deutſche Gruß zu erweiſen iſt. Aus den Nachbarländern Landau, 30. März.(Unter den Laſt⸗ kraftwagen gekommen.) Im Süd⸗ ring in der Nähe des Bezirksamts wurde das 12jährige Töchterchen des Lederhändlers A. Scharff beim Verſuch, mit dem Fahrrad vor einem Laſtkraftwagen vorbeizufahren. erfaßt, zu Boden geworfen und überfahren. Dabei er⸗ litt das Mädchen einen komplizierten Unter⸗ ſchenkelbruch. Bellheim, 30. März.(Gefährlicher Meſſerſtecher.) Der Bierbrauereiarbeiter Hugo Fiſcher verſetzte nach einem Wortwech⸗ ſel dem Fabrikarbeiter Wilhelm Reichling mit einem Taſchenmeſſer einen gefährlichen Stich in die Bauchgegend. Der Grund ſoll in Fa— milienſtreitigkeiten liegen. Landau, 30. März.(Unter den Laſt⸗ kraftwagen gekommen.) Im Süd⸗ ring in der Nähe des Bezirksamts wurde das 12jährige Töchterchen des Lederhändlers A. Scharff beim Verſuch, mit dem Fahrrad vor einem Laſtkraftwagen vorbeizufahren. erfaßt, zu Boden geworfen und überfahren. Dabei er⸗ litt das Mädchen einen komplizierten Unter⸗ ſchenkelbruch. Waldhambach, 30. März:(Schwer ver- unglückt.) Hier ereignete ſich beim Nie⸗ derlegen der Scheune von Jakob Dumſer ein ſchwerrer Unglussfäll. Der Zinne nau 8. Dentzer aus Annweiler ſtürzte ſo unglücklich ab, daß er mit ſchweren Rückenmarkverletzun— gen liegen blieb. Eine ſchwere Zimmermanns— axt, die er im Augenblick des Sturzes bei ſich trug, drang ihm in die Schläfe und ver⸗ urſachte eine ſchwere Kopfwunde. Der Verun⸗ glückte wurde in das Bezirkskrankenhaus Ann⸗ weiler eingeliefert. Kehl, 30. März.(Unfall bei der Ar⸗ beit.) In einem hieſigen Werkbetrieb geriet der 35 Jahre alte Friedrich Heidt aus Auen— heim mit dem linken Arm in die Transmiſ— ſionswelle. Bevor die Maſchine abgeſtellt werden konnte, hatte Heidt derart erhebliche Quetſchungen und Verletzungen am Arm er— litten, daß er ins Krankenhaus übergeführt werden mußte. Freiſtett(Amt Kehl), 30. März.(Alte Leute!) der Fiſcher Benjamin Ulrich konnte ſeinen 85. Geburtstag in voller Rü— ſtigkeit begehen. Vergangene Woche konnte ſein einer Bruder, der Fiſcher Karl Ulrich ebenſo rüſtig ſeinen 80. Geburtstag feiern und ein weiterer Bruder, der Schiffer David Ulrich vor wenigen Wochen ſeinen 78. Ge— burtstag. Die drei Brüder ſind alſo zuſam— men 243 Jahre alt. Induſtrie und Arbeitsloſigkeit Vorausſichtlich weitere 240 000 Neueinſtellun⸗ gen bis 1. Juli 1934. Berlin, 31. März. In den Wintermonaten(vom 1. Oktober 1933 bis 28. Februar 1934) konnte ent⸗ gegen allen Erwartungen die Zahl der Ar⸗ beitsloſen um weitere 47/5000 Mann herunter⸗ gedrückt werden. Am ein genaues Bild von der Art der Beſchäftigung der Neueingeſtellten zu erhalten, ſind eingehende Erhebungen veran⸗ anſtaltet wordon. Von den 475 000 Vollsgenoſſen, die im Laufe der Wintermonate wieder zu Arbeit und Brot gekommen ſind, haben 235 000 Mann, alſo nicht ganz die Hälfte, in ſogenann⸗ ter zuſätlſche: Arbeit Beſchüftigung gefunden. 240 Mann hingegen ſind wieder völlig regu⸗ lär in Arbeit gekommen. i Von dieſen 240 000 Mann entfallen 100 000 auf Induſtriearbeiter. Von den oben genann⸗ ten 235 000 darf man ſchätzungsweiſe 170 000 Mann der Induſtrie und dem Handwerk zu⸗ teilen. 5 Eine Umfrage über die Schätzung der Einſtellungs möglichkeiten im Frühjahr und Sommer bis zum 1. Juli 1934 ergab, daß die Zahl der in der Induſtrie möglichen Neueinſtellungen in der Zeit vom 15. März bis 1. Juli 1934 auf 420 000 Mann geſchätzt wird. Selbſtverſtändlich darf dieſe Zahl trotz aller Sorgfältigkeit leinen Anſpruch auf abſolute Genauigkeit erheben. Reilhsſchlachtſteuer Mit Wirkung vom 1. Mai. Berlin, 31. März. Im Reichsgeſetzblatt iſt das vor einigen Tagen vom Reichskabinett beſchloſſene Schlacht⸗ leer erg veröffentlicht. Das Geſetz iſt eine er erſten Maßnahmen im Rahmen der Steuerreform. Es bezweckt, die ſtark vonein⸗ ander abweichenden Schlachtſteuern der deut⸗ ſchen Länder durch eine einheitliche Steuer des Deutſchen Reichs zu erſetzen. Das Auflommen an Schlachtſteuern wird den Ländern zufließen. e e rohertrag der Länderſchlachtſteuer betragt end 200 Millionen Mark. Das neue Geſetz bringt für Rindvieh (mit Ausnahme der Kühe) Steuerſätze geſtaf⸗ felt nach Lebendgewicht von 4 bis 22 Mark, für eine Kuh von 7 Mark, für ein Schwein ab 40 Kilogramm Lebendgewicht 9 Mark (Schweine bis zu 40 Kilo Lebendgewicht ſind ſteuerfrei), für ein Schaf ab 20 Kilo 2 Mark(bis 20 Kilo ſteuerfrei); Kälber mit Lebendgewicht von weniger als 40 Kilo ſind ſteuerfrei. Die Steuerſätze des Rindviehtarifs liegen erheblich unter dem Durchſchnitt der Länder⸗ ſteuerſätze. Dieſe Senkung ſoll dem Rindvieh⸗ markt, der gegenwärtig beſonders notleidend iſt, eine Erleichterung bringen. Weitere Vergünſtigungen für die Landwirtſchaft ſollen in den Durch⸗ führungsbeſtimmungen ihre Regelung finden. Um den Uebergang zur Reichsſchlachtſteuer zu erleichtern, ſoll das Schlachtſteuergeſetz, das am 1. Ma 1934 in Kraft tritt, bis auf wei⸗ teres nach den in jedem Lande bisher gelten⸗ den Verfahren bei der Erhebung der Steuer durchgeführt werden. Aufbau der Milchwirtſchaſt Einheitliche geſetzliche Grundlage. Berlin, 31. März. In einer Verordnung des Reichsminiſters für Ernährung und Landwirtſchaft werden alle bisher aufgrund des Paragraph 38 des Reichsmilchgeſetzes und des Reichs zährſtano⸗ geſetzes erlaſſenen Verordnungen und Anord⸗ nungen auf eine einheitliche geſetzliche Grund— lage geſtellt. In Zukunft gliedert ſich der Aufbau deutſchen Miichwirtſchaft in Milchve ſorgung verbände, Milchwiltſchaftsverbüände und di Deutſche Milchwirtſchaftliche Verein gung. Die Milchverſorgungsverbände werden un⸗ tereinander zu Milchwirtſchaftsverbänden zu— ſammengeſchloſſen, die Milchwirtſchaftsver⸗ bände wiederum werden zur Deutſchen Milch⸗ wirtſchaftlichen Vereinigung(Hauptvereini⸗ gung) zuſammengeſchloſſen. Innerhalb jedes Milchwirtſchaftsverbands werden die Betrie⸗ be, in denen Butter oder Käſe, die nicht im Betrieb ſelbſt erzeugt ſind, an Wiederver- käufer abgeſetzt werden, zur Wirtſchaftlichen Vereinigung der Butter⸗ und Käſegroß⸗ verteiler(Großyverteilervereinigung) ver⸗ einigt. Hierzu gehören auch die genoſſenſchaft⸗ lichen Abſatzorganiſationen für Butter und Käſe. Außerdem ſieht die Verordnung noch die Errichtung von Fachvereinigungen vor, die der Hauptvereinigung unmittelbar unter⸗ ſtellt ſind. Alle Zuſammenſchlüſſe ſtehen un⸗ ter der Aufſicht des Reichsokmmiſſars für die Vieh-, Milch- und Fettwirtſchaft. Der Anſchlag in Verlin Polizei prüft die zahlreichen Mitteilungen. Berlin, 31. März. Auf die vom Berliner Polizeipräſidenken ausgeſchriebene Belohnung von 30000 Rm. zur Aufklärung des Attentats„Unter den Lin⸗ den“ ſind der Polizei zahlreiche Mitteilungen zugegangen, die noch eingehend geprüft wer⸗ den. Nach den bisherigen Feſtſtellungen iſt mit dem Wurf der Stielhandgranate, die an der Bordſchwelle der Mittelpromenade vor dem Hauſe„Unter den Linden“ 76 explodierte, ein Anſchlag auf eine beſtimmte Perſon, die um jene Zeit die Straße„Unter den Linden“ paſſiert hätte, offenbar nicht bezweckt geweſen. Insbeſondere hat der Anſchlag ofſenſichtlich nicht dem Fahrgaſt der durch die Exploſion beſchädigten Autodroſchke gegolten. Der Poli⸗ präſident bittet erneut durch Mitteilungen die Nachforſchungen zu unterſtützen. Vollsverräter Neue Aberkennungen der Stagatsangehörigkeit. Berlin, 31. März. Der Reichsminiſter des Innern hat im Em⸗ vernehmen mit dem Außenminiſter 36 bisheri⸗ gen Neichsangehörigen die deutſche Staatsan⸗ gehörigkeit aberkannt, weil ſie„durch ein Ver⸗ halten, das gegen die Pflicht zur Treue ge⸗ gen Reich und Volk verſtößt, die deutſchen Be⸗ lange geſchädigt haben“. Auf der Liſte der Ausgeſtoßenen befinden ſich zahlreiche ehemals in Deutſchland ſehr bekannte Perſonen, vor allem Profeſſor Dr. Albert Einſtein und die geflüchteten ehemaligen ſoz'aldemokrat ſchen Reichstagsabgeordneten Dr. Hertz, Toni Sen⸗ der und Max Seydewitz, ſowie Dr. Kurt Roſenfeld. Weiter befindet ſich unter den Aus⸗ geſtoßenen die Ehefrau Waltraud des Max Hölz, dem die Staatsangehörigkeit bereits früher aberkannt war. Das Vermögen der Ge⸗ nannten wird beſchlagnahmt. Die Ausdehnung auf Familienangehörige bleibt vorbehalten. Saardeutſche in Verlin Treuebelenntuis der Sünger und Sportler. N Berlin, 31. März. Zu einem eindrucksvollen Betenntuis der un⸗ wandelbaren Treue der Saardeutſchen zum Mutterland geſtaltele ſich der feierliche Emp⸗ fang der auf der Oſterfahrt befindlichen 1400 ſaardeutſchen Sänger und Sportler auf dem Anhalter Bay pof. Verwaltungsdirektor Vo⸗ gel von der Ortsgruppe Berſin des Bundes der Saarvereine hieß die Brüder und Schwe⸗ ſtern von der Saar willkommen. Die Saar ſei deutſch und werde deutſch bleiben. Die Teilnehmer der Oſierfahrt ſollten ſich mit eige⸗ nen Augen avon überzeugen, wie im national⸗ ſozialiſt ſchen Deutſchland Ordnung und Frei⸗ heit herrſche. die Frühlingsblumen des Winterhilfswerles Gebt Eure Opfer für„Mutter und Kind“. Es iſt alter Brauch ſich zum Oſterfeſt neben Oſtereiern auch Blumen zu ſchenken. Die er⸗ ſten Frühlingsboten, das Weidenkätzchen, das Schneeglöckchen und die Narziſſe ſchmücken den Hſtertiſch. Dieſes Jahr ſoll das Oſterfeſt ein ganz beſonderes Feſt ſein. Ein Jahr iſt verfloſſen, ſeit der geſunden deutſchen natio⸗ nalſozialiſtiſchen Bewegung die Macht im Reiche gegeben wurde. Tatkräftig iſt vom Winterhilfswerk der ſchwere Winter über⸗ wunden worden. Und wieder rüſtet man ſich zur Tat. Das Winterhilfswerk iſt beendet und ſchon beginnt die NS.-Volkswohlfahrt mit ihrer neuen Aktion, dem Hilfswerk „Mutter und find“. Die Mittel, dieſes Hilfswerk durchzuführen, wird der Verkauf der Oſterblumen bringen. Darum deutſche Volksgenoſſen, überhört nicht die Bitte der Helfer und Helferinnen des Winterhilfswerkes, kauft die Oſterblumen des Winterhilfswerkes. Bringt die Narziſſen und Weidenkätzchen, die erſten Frühlingsboten des Winterhilfswerkes in Euer Heim, ſo helft Ihr getreu weiter. Gebet Ener erſtes Opfer dem irt „Mutter und Kind“. ilfamerk ier“ „Tag des unbekannten Sportmannes“ Karlsruhe, 30. März. Der Beauftragte des Reichsſportführers für Baden, Miniſterialrat H. Kraft, erläßt eine Bekanntmachung, daß in Verfolg der Anordnung des Reichsſport⸗ führers, vom kommenden Monat ab an be⸗ ſtimmten Sonntagen in allen deutſchen Gauen Olympiaprüfungskämpfe unter der Bezeichnung„Tag des unbekannten Sport⸗ mannes“ durchzuführen, als erſte Veranſtal⸗ tung am 15. Avril der„Tag der Langſtreck⸗ ler“ mit 10 Kilo Kauf und 25 Kilome⸗ rere Frauen und Mädchen: Ihr gehört in die NSV. Werbet Mitglieder. ter⸗Gehen ſtattfindet. Die Veranſtaltung iſt offen für alle Deutſche, alſo nicht nur für die Mitglieder des Deutſchen Leichtathletik⸗Ver⸗ bandes, der Deutſchen Turnerſchaft und al⸗ ler anderen ſporttreibenden Vereine, ſonderfi auch für alle Angehörigen der SA., SS., HI., des Arbeitsdienſtes, ſowje für alle Vereins- loſe. Es wird erwartet, daß ſich die Bepölke⸗ rung Badens an dieſer großzügigen und zur Vorbereitung für die Olympiade wichtigen Veranſtaltung zahlreich beteiligt, und daß recht viele unbekannte badiſche Langſtrecken⸗ läufer durch dieſen Tag ermittelt werden. Kampf den Pflanzenſchädlingen Jrühjahrsſpritzung der Obſtbäume. Freiburg i. Br., 30. März. ſtelle für Pflanzenſchutz am Badiſchen Wein⸗ bauinſtitut gibt folgendes bekannt: Die Winterſpritzung der Obſtbäume ge⸗ nügt nicht, um einen reichen und geſunden neitnsjugendfü And 8er 1 ver anftoftet Dle bdeutſche Jugend will deutſche Wertarbeit ſchaffen. Dieſer Wille wird im Reichsberufswelktampf J druct kommen, in dem die Jugend aller Berufe heſtecht 11 wird, auf ihrem Gebiet das Veſle gu leisten“ e ſt ſich ihrer Jerantwortung für die Zukunft beſout aud 1 0 177 20 ale 8 tſchaft n der Parole bes . rer e deu riſchaft mit auſbanen muß du die Qualität ſörer Arbeit. 1 Die Haupt⸗ Oſtern, Oſtern, Frühlingswehen! Oſtern, Oſtern, Auferſtehen Aus der liefen Grabesnacht! Blumen ſollen fröhlich blühen, erzen ſollen heimlich glühen, enn der Heiland iſt erwacht. Trotz euch, hölliſche Gewalken! ältet ihn wohl gern behalten, er euch in den Abgrund zwang. Konntet ihr das Leben binden? Aus des Todes düſtern Gründen Dringt hinan ſein ew'ger Gang. Der im Grabe lag gebunden, Hat den Salan überwunden— Und der lange Kerker bricht. U: Fal z: E e. Nn. Nuſuug Pictet: ui der Tei, Frühling ſoll's im Herzen werden, Herrſchen ſoll das ew'ge Licht. Alle Schranken ſind entriegelt, Alle Hoffnung iſt verſiegelt, Und beflügelt jedes Herz: Und es klagt bei keiner Leiche Nimmermehr der kalte, bleiche Gottverlaſſene Heidenſchmerz. Alle Gräber ſind nun heilig, Grabeslräume ſchwinden eilig, Seit im Grabe Jeſus lag. Jahre, Monde, Tage, Stunden. Zeit und Raum, wie ſchnell e en! Und es ſcheint ein ew'ger Tag. Max v. Schenkendorf. Die Auferſtehung des Herrn Aus Hebels bibliſchen Geſchichten. Es war noch nicht alles am Ende. der Verheißene kann im Grabe nicht bleiben. Die Verheißung kann nicht ſterben. Wie ſprach der Herr zu ſeinen Jüngern?„Des Menſchen Sohn wird gekreuziget und ge— tötet werden. Aber am dritten Tag wird er auferſtehen.“ Der tränenreiche Sabbat war vorüber. Am Sonntag frühe— freundliche Morgen— ſterne mögen am Himmel geſtanden ſein— im Schimmer der freundlichen Morgen⸗ ſterne gingen einige fromme Frauen, Freundinnen und Verwandte Jeſu, eben- falls mit Spezereien hinaus zu dem Grabe. Sie wollten dem teuren Erblaßten auch noch die letzte Pflicht der Liebe antun und ihn einbalſamieren nach der Sitte ihrer Zeit. Unterwegs ſprach kummervoll eine zu der andern:„Wer wälzet uns den Stein von dem Grabe?“ Aber wie oft will der ſchwa⸗ che Menſch noch ſorgen, wann Gott ſchon ge⸗ ſorgt hat? Als ſie in den Garten kamen, war der Stein ſchon weggewälzt. Das Grab war offen. Es war kein Leichnam mehr darin. Ein Engel ſaß zur Rechten, gleich einem Jüngling, in einem langen, weißen Gewand. Vor ſeinem Anblick erſchraken die Weiber. Der Engel ſprach:„Entſetzet euch nicht! Ihr ſuchet Weſum von Nazareth, den Gekreuzigten. Er iſt nicht mehr hier, er iſt auferſtanden.“ Ja, er zeigte ihnen die leere Stätte, wo Jeſus gelegen war.„Gehet hin“, ſprach er,„und ſagt es ſeinen Jüngern. 1 55 ſuchet ihr den Lebendigen bei den To⸗ en?“ Der Menſch kann eine große Freude nicht ſchnell faſſen. Ja, die größte Freude ſelber iſt ein Schrecken. Die Frauen flohen mit Schrecken und Freude aus dem Garten in die Stadt und verkündeten den Jüngern, was ſie geſehen und gehört hatten. Aber die Jünger glaubten ihnen nicht. Die Rede der Frauen war ihnen wie ein Traum. Wiewohl zwei von ihnen, Petrus und Jo⸗ hannes, gingen ſelbſt hinaus zu dem Grab und fanden es, wie die Frauen geſagt hat⸗ ten. Die Leinwand, in welche Joſeph den Erblaßten gewickelt hatte, lag beiſammen an einem Ort. Ein Tuch, welches ihm um das Haupt gelegt war, lag nicht bei der Lein⸗ wand. Es war beſonders zuſammengelegt an einem eigenen Ort. f Aber wird ſich der Auferſtandene nicht ſelbft erzeigen und ſeine zweifelnden und trauernden Freunde tröſten? Eine von den Frauen, Maria Magdalena 2 7 7 2 glaubte nichts anberes, ais baß ver Leich— nam in der Nacht hinweggetragen und an einen andern Ort gebracht worden ſei, und wußte nicht, von wem und wohin. Sie hat⸗ te deswegen keine Ruhe in der Stadt. Sie kehrte in den Garten zurück; ſie ſetzte ſich zu dem verlaſſenen Grab, ſchaute hinein, als ob ſie ihn ſehen müßte, oder als ob ſie ſich zu neuen Tränen ſtärken wollte, und war— tete, bis jemand käme, der zu ihr ſagen könnte, wo der teure Entſchlafene läge. Da ſtand hinter ihrem Rücken auf einmal eine männliche Geſtalt und redete ſie an:„Weib, was meineſt du? Wen ſucheſt du?“ Maria meinte, es ſei der Gärtner. Es war nicht der Gärtner, Fromme Kinder wollen ſchon vermuten, daß es der Auferſtandene war, und haben auch noch kaum das Herz, es recht zu glauben. Maria ſprach zu dem Mann, den ſie nicht kannte:„Herr, haſt du ihn weggetragen, ſo ſage mir, wo du ihn hingelegt haſt, daß ich ihn hole.“ Es redete ſie der Unbekannte mit ihrem Namen an: „Maria“, ſprach er mit ſanfter Stimme und enthüllte ihn ſein Angeſicht. Es war der Auferſtandene und offenbarte ſich ihr, daß er lebe, daß ihn Gott wieder auferweckt habe von dem Tode. Maria ſchrie mit einem freudigen Erſchrecken:„Rabbuni“, d. h. mein Herr. Mehr konnte ſie im erſten Au— genblick nicht ſagen. Als ſie aber nieder— kniete und ſeine Knie umfaſſen wollte, wehr— te er ihr und ſprach:„Rühre mich nicht an! Ich bin noch nicht aufgefahren zu meinem Vater. Gehe aber zu meinen Brü— dern und ſage ihnen: Ich fahre auf zu mei— nem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott!“ Wie mag die fromme Maria ſich des Auf— erſtandenen gefreut haben, des Lebenden, den ſie einen Augenblick vorher noch als tot beweinte. Den Abend lang währet aber am Morgen die Freude. Du haſt mir meine Klage verwandelt in einen Reigen. Du haſt mein Trauerge— wand mir ausgezogen und mich mit Freu— den umgürtet. e e Glückliche Oſterfahrt Schulzes Hof war durch einen Wald vom Dorf getrennt, und ſo kam es, daß Herr und Frau Schulze ſowie ihre Tochter Annemarie nicht viel mit den Dorfbewohnern zuſammen— kamen. Die Dörfler ſelbſt ſtanden ſeit Gene— rationen unter dem Protektorat der gräf— lichen Familie, die am Ende des Dorfes ein großes Gut beſaß. Das Leben ging ſei— nen gemächlichen Trott im Dorf, auf dem gräflichen Gut und auf Schulzes kleinem Hof hinter dem Wald. Herr Schulze war mit den Jahren älter und ſchwächer gewor— den und konnte die Arbeit nicht mehr ganz bewältigen. Da war es natürlich, daß er oft dem erlöſenden Gedanken nachhing, ſein Töchterlein ſchenke ſein Herzchen einem das Weinen, tüchtigen Landwirt, der den Hof wieder hoch— brächte. Was aber, wenn Annemarie einen Men— ſchen zu ihrem Auserkorenen machen würde, der von der Landwirtſchaft nichts verſtand und einen ganz anderen Beruf hatte? An dieſe Möglichkeit wagte unſer guter Schulze kaum zu denken, und er glaubte, ſie vollkom— men auszuſchalten, wenn er ihr einfach kei⸗ nen Raum in ſeinen Gedanken gab. Man kann nicht ſagen, daß Schulze ſtarrköpfig oder etwa rückſtändig geweſen wäre. Den jcyhlagenoen Gegenbeweis lieferte ſeine kleine Tankſtelle, die er vor ſeinem Haus hatte bauen laſſen, und die er ſelbſt bediente. Da es weit und breit keine andere gab, war ſie allmählich zu einer netten Verdienſtquelle für Schulze geworden. Es war an einem wunderſchönen Oſter— morgen, als die Familie Schulze im war⸗ men Sonnenſchein in dem kleinen Garten- häuschen ihren Kaffee trank. In den Frie⸗ den und die Ruhe tönte plötzlich grell eine Autohupe, ein Zeichen dafür, daß das Ge⸗ ſchäft blühte. Schulze ſchickte ſein Töchterlein zur Bedienung, er wollte auch mal Feiertag haben, ſagte er. Als Annemarie zur Tank⸗ pumpe kam, ſprang aus einem verblüffend eleganten Wagen ein braungebrannter jun⸗ er Mann. Kurz und gut, wenn es wirklich o etwas wie Liebe auf den erſten Blick ge⸗ Fremde ter Leiterwagen vor Pferde auf ver ſtillen Landſtraße Als der Wagen vor dem Haus hielt, ſchau— ben ſoute, ſo geſchah es an dieſem Oſtermorgen. Der Fremde fragte, ob marie bis zum Wald ein Stück mitſfah wollte; er würde ſie heil und ſicher wi nach Hauſe bringen und vor ihren Eltern alle Schuld auf ſich nehmen. N Ohne ihren Eltern etwas zu ſagen, ſtieg ſie in den Wagen und fuhr über ſonnenbe— glänzte Landſtraße. Erſtaunt ſtoben die Hühner auseinander, die gerade zu einem kleinen Oſterbummel unterwegs waren. Kurz vor ihnen ſprang plötzlich ein Häslein über den Weg. Am Waldesrand machte der kehrt, wenn auch Annemarie äußerte, ſie könnte noch ſtundenlang weiter in den Frühlingstag hineinfahren. Es war aber geradezu auffällig, mit welcher Be⸗ ſtimmtheit der junge Mann den Wald mied. Dann fuhren die beiden langſam zurück. Am Garten des Elternhauſes angekom— mend, ſah ſie ſchon, daß ihre Mutter ihnen mit verweinten Augen entgegenkam. Im übrigen iſt nicht mehr viel zu ſagen: Herr Schulze. n ließ ſich auch durch die erſchreckten und bit⸗ tenden Augen ſeines ſonſt ſo geliebten Töch⸗ terleins nicht davon abbringen, Worte wie ſchimpfte wie ein Rohrſpatz und „dummer Bengel aus der Stadt“ und„ein⸗ gebildeter Fatzkle“ in den Schwall ſeiner Schimpfworte einzuflechten. Als der Fremde zu allem Ueberfluß noch andeutete, daß er, wenn ſich Herrn Schulzes erhitztes Gemüt etwas beruhigt hätte, zurückkommen würde, um um die Hand Annemaries anzuhalten, ſchmiß Herr Schulze den„dreiſten ſchen“ zur Tür hinaus. Men⸗ Am nächſten Morgen zur gleichen Stunde hielt ein mit jungem Birkengrün geſchmück— dem Hof. Schulges ſaßen wieder im Gartenhäuschen und hat⸗ ten ſchon von weitem das Trab-Trab der gehört. ten alle neugierig auf. Vom Kutſcherbock herab ſprang ein braungebrannter, junger Mann. Eilig kam er auf dem Gartenweg auf das Häuschen zu. Herr Schulze wollte gerade ſeine Fauſt auf den Tiſch ſchmettern Frau Schulze ſchoß ſchon wieder das Wa in die Augen, und Annemarie fegte vor lau⸗ ter Verlegenheit ein paar Brotkrümel mit der Hand vom Tiſch herunter, da blickten alle wie gebannt den Fremden an, der ganz ſelbſtſicher und ſtrahlend vor den dreien ſtand.„Liebe Familie Schulze“, ſagte er, „heute möchte ich Sie alle drei zu einer ſon⸗ nigen Oſtermorgenfahrt einladen. Heute können wir fahren ſo weit in den Frühling hinein, wie es uns gefällt. Denn jetzt ſitzt meine Grafenfamilie nicht wartend im Wald, bis ihr„Mann für Alles“ von der Tankſtelle zurückkehrt. Alltags ihr fleißiger Arbeiter auf dem Gut, an Sonntagen ihr Chauffeur; aber heute bin ich frei, ganz frei — bis auf mein Herz...“ Zehn Minuten ſpäter fuhren g frühlingsfrohen Oſtertag hinein: auf dem Kutſcherſitz ein glückliches junges Menſchen— paar und im Hintergrund ein älteres, nicht minder glückliches ſie in den 7 NN 95 7 7 50 G N bes 8 76500 e 121. 92 Das Ofterwunder Von Jepſen-Jöge. Das Oſterfeſt des Jahres 1526 war heran⸗ gekommen. Auch im Erzgebirge hatte Frühling ſchon ſeine Klänge ertönen ke 5 und rings in der ſchönen Umgebung des klei- nen Städtchens Annaberg ſproß das geheim— nisvolle Leben aus der erwachenden hervor. Es war ein ſonniger Oſtertag, und ohne Sorgen zogen die Scharen Annaberger Bür— ger aus dem Städtchen hinaus ins Freie. Ihr Lachen klang über die Felder und im nahen Fichtenwald und verkündete die Freude am neuerſtandenen Leben. Mitten durch die Ausgelaſſenheit und Fröhlichkeit der Menſchen ſchritten ernſt und gemeſſen zwei würdevolle Herren. Der jün— gere mit männlich ſchönem Geſicht, blondem Bart und einer weichen Mütze auf dem krauſen Haupthaar lauſchte mit geſpannter Aufmerkſamkeit den Worten des älteren, der im Gewand des Prieſters daherging „Wie kann man an der verheißenen Auf— erſtehung des Lebens zweifeln“, rief jetzt der neiſtliche Herr aus.„ſagt es Euch nicht dieſer der Höhe mißt; und noch heute Volk die„Auferſtehungslinde“. 30 ler aber, von dem dieſe Geſchichte erzählt, Erde Oftertag, daß es eme Auferstehung gibt? Der Falter, den Ihr dort flattern ſeht, war vor kurzem noch eine tote Puppe, in der nie⸗ mand Leben vermutet hätte. Der Halm dort zu unſeren Füßen war nur ein Samenkorn, in dem kein Leben war. Oder betrachtet Euch dort ein Ei, aus dem immer wieder neues blutwarmes Leben entſteht.“ „Verzeiht, ehrwürdiger Vater, wenn ich dennoch meine Zweiſel aufrechterhalte. Ihr zeigt gewiß ſehr gute treffliche Vergleiche des wiederkehrenden Lebens. Aber eine Auf⸗ erſtehung iſt es nicht, es gibt keinen logt⸗ ſchen Beweis dafür. Das Leben, von dem Ihr ſprecht, ruht ſa ſchon im Samenkorn, im Keim, der iſt nicht tot, er ruht nur, er bleibt der Träger des Lebens und vererbt das Leben fort. Aber was tot iſt, wirklich ohne Leben, das kann nicht wieder erwachen. Nie und nimmermehr!“ Gedankenvoll blieb jetzt der Prieſter ſtehen. Er wußte wohl, hier war es ſchwer zu be⸗ weiſen, was nicht zu beweiſen war, etwas, das der Glaube ſchenkt oder nimmt, je nach⸗ dem, wohin er ſich wendet. Aber er mochte ſeinen Kampf noch nicht aufgeben und hub von neuem an. Da unterbrach ihn jäh der jüngere Begleiter und wies auf ein Linden⸗ bäumchen, das mit kurzem Stamm ein paar Knoſpen angeſetzt hatte.„Ehe ich an die Auferſtehung glaube, eher glaube ich, daß man dies Bäumchen umgekehrt mit der Krone in das Erdreich pflanzen kann und daß es dennoch wachſen wird.“ Der Prieſter ſchwieg und ſah das Bäum⸗ chen an. Es ſchien, als läge er mit ſich im Widerſtreit der Gedanken; ſeine Blicke lenkten ſich, al, ate er lief nach oder ſuche in ſeinem Herzen Hilfe, einen Ausweg. Plötzlich hob er d opf und ſah den Jüngeren feſt und mit tiefem Ernſt an. „Ihr glaubt, daß das geſchehen könne?“ fragte dieſer „Ja!“ war die zuverſichtliche Antwort. „So will ich, wenn das Bäumchen an ſei⸗ nen Wurzeln zu grünen beginnt, auch glau⸗ ben, daß es eine Auferſtehung von den To⸗ ten gibt“, ſagte der andere, und es war er⸗ kennbar, daß er es ernſt damit meinte. Beide machten ſich nun daran, das Bäumchen be⸗ hutſam auszuheben, um es vorſichtig mit der Wurzel nach aben und der Krone nach unten wieder einzupflanzen. Ein Jahr verging, und es war wieder Oſtern geworden. Doch kalt, wie tot, ſtand das Lindenbäumchen in der Erde. Im zwei⸗ ten Jahre aber, am Oſtertag, da zeigten ſich im Wurzelwerk der kleinen Linde grüne Knoſpen: ſie ſproßten und trieben bald die erſten Blätter hervor. Andächtig ſtanden die beiden Männer vor dem Wunder der Natur, und voll tiefer Be— wegung ſagte der jere: diger Vater, was Ihr glaubtet, das miein Sinn aucher heſtätiat. d faſſen, ſo darf ich mich doch nicht dem Glau⸗ ben verſchließen, daß es eine Auferſtehung gibt.“— großen Linde heran. Man ſieht ſie noch heute auf dem alten Friedhof von Annaberg als mächtigen Baum, deſſen Stamm über ſieben Meter im Umfang, aber nur zwei! Der Zweif⸗ war kein anderer als der berühmte Rechen⸗ meiſter Adam Rieſe, der in dieſen Jahren im dortigen Bergamt angeſtellt war. Blätter des Aufklärungsamtes für Bevölterungspolitit und Naſſenpflege Die große, neue Zeitſchrift für Bolkg. unnd Naſſenpflege, mit 40 neuartigen Bildern Bezugspreis vlerteljährlich 75 Pf. Jeder der helſen will, muß„Neues Volk“ leſen Berlag der Deutſchen Arzleſchal: Berlin W355 Poſtſcheckkonto Berliu 107 — eee . Jeaepeund. Im Dauerbraudoſen glühte die Kohlenmaſſe, ohne nut Wärme zu geben. Ein Wandſchirm teilte die Ecke ab, wo ihr Bett ſtand; uf dem Schreibtiſch am Feuſter brannte eine rotver⸗ hangene Lampe. Gabriele dachte nicht daran, helleres Licht zu machen. Sie hatte offenbar vergeſſen, weshalb ſie hergekommen war. Sie ging zum Fenfter hin und ſtarrte hinaus. Weiß ſchimmerte das Gelände im Schnee. Von den Baumen hatte ein heftiger Wind den leuchtenden Schmuck beruntergeweht. Während ſie ſo daſtand, überrann ſie wieder ein Froſt⸗ schauer. Sie dachte flüchtig: Ich habe mich am Ende doch erkältet. Aber dann ſchweiften ihre Gedanken ſchon weiter, regellos, unglücktich und raſtlos. Der Sturm heulte um das Eckzimmer. Draußen in den Wirtſchaftsgebäuden, im Verwaltungshauſe, blitzten Lich⸗ ter auf. Die Laternen auf dem Hofe flackerten; es war eine ſchlimme Nacht. Wenn Albrecht nur nichts paſſiert, mußte ſie denken. Er wollte nicht ſo ſpät kommen. Sofort nach dem Diner. Welch ein Wetter! Sie fror. Ein neuer, heulender Windſtoß drückte gegen s Feuſter.„Es iſt kalt, ich will doch lieber hinunter⸗ Ruhen.“ f Sie wollte die Lampe auslöſchen. Das ſtille Zimmer di unten hatte plötzlich ſo etwas Lockendes, Frieden⸗ zringendes für ſie. Indes ſie den Schirm von der Lampenglocke hob, fiel har Rlick auf eine Kaſſette, die auf der Schreibtiſchplatte fand. Sie hatte die kleine, koſtbar verzierte Truhe ſchon aut Morgen hierhergeſtellt, um ſpäter ungeſtört zwiſchen den Papieren, Briefen, Tagebuchblättern ihres Vaters ordnen zu können. Sie nahm den Schlüſſel aus ihrer Taſche. Einen Blick wollte ſie doch hineintun. Obenauf lagen Aufzeichnungen aus den Feldzügen. Einiges kannte ſie davon. Und es ging ihr durch den Sinn, dieſe ſchlichten, intereſſanten Berichte an einen Militärſchriftſteller zur Veröffentlichung einzuſchicken. Sie nahm ſich vor, mit ihrem Manne darüber zu reden. Weiter unten befanden ſich Briefe. Ein zuſammen⸗— gebundenes Päckchen trug die feinen, ein wenig alt⸗— modiſchen Schriftzüge ihrer Schwiegermutter. In dieſem Päckchen eingeſchloſſen fand ſie mehrere loſe Blätter, offenbar aus einem Buche genommen, eine Art Tagebuch. Sie zeigten die Handſchrift ihres Vaters. Gabriele legte den Brief, der mit Dorothea vort Kam⸗ peu unterzeichnet war, zur Seite. Ihre Augen irrten über die Aufzeichnungen des Heim⸗ gegangenen. Sie waren offenbar der Schluß einer länge⸗ gen, vorhergehenden Niederſchrift: „Du warſt immer ſtärker als ich, Dorothea! Und dabei machteſt Du nicht viele Worte. Du warſt elaſtiſch. Ich mußte Dich oft mit den ſchlanken Weidengerten ver⸗ gleichen, die wir uns auf dem Gute meines Vaters zu Bogen ſchnitten; ſo beugteſt auch Du Dich ein Weilchen der beeinfluſſenden Hand, dann ſchnellteſt Du wieder auf, kerzengerade, ſicher, ganz Du ſelbſt. Du beherrſchteſt mich. Das wollteſt Du ſo. Und dennoch: hatteſt Du wieder einmal Deinen Willen gegen den meinen durchgeſetzt, dann ſagteſt Du und drehteſt Dein feines Köpfchen dabei hochmütig über die Achſel: „Ich mag lieber, wenn jemand klüger iſt als ich.“ Und das war ich nie. Es ſchien faſt, als ob die Liebe zu Dir alle anderen Fähigkeiten in mir erſtickte— in Deiner Gegenwart. Ich wollte Dir gefallen, Dir imponieren, und unter Deinen kritiſchen Blicken wurden aus all den Be— mühungen Unbeholfenheiten. Kritiſch, das warſt Du. Schon Deine Kinderaugen blickten ſo— aber nur da, wo Du nicht liebteſt. Und mich liebteſt Du ja nicht. Weißt Du noch, wie ich mir einntal, von rückwärts an Dich herantretend, Deine Zöpfe, die ſo lang und ſchwer waren, und ſo golden, wie aus lauter Sonne ge— ſponnen— wie ich die mir um den Hals geknotet hatte? Du fuhrſt raſch herum, ſo daß wir dicht Geſicht an Geſicht waren. In allernächſter Nähe ſah ich Deine Augen, Deinen roten Mund, und Du blitzteſt mich zornig an und ſagteſt ſpöttiſch: „Ich mag niemand ſo nahe haben. Binde Dich los!“ „Binde Dich los', ſagteſt Du, nicht mich! Denn Du fühlteſt es wohl: der allein und für immer Ge— feſſelte war ich. Ja, Dorothea, Du warſt ſtärker als ich— denn Du liebteſt mich nicht. Und dann ſpäter... Weißt Du es noch? Deine Zöpfe lagen wie ein goldſchimmerndes Diadem auf Deinem Haupte. Dein lichtes Gewand um⸗ floß Dieh in weichen, langen Falten. Da kamſt Du wieder zu uns auf das Heidegut.— Und Armin Kam⸗ pen war mit mir auf Urlaub aus dem Manöver da— Dorothea! Haſt Du damals geahnt, was ich litt? Ich glaube es nicht, denn ſonſt hätteſt Du nicht glück⸗ lich ſein können. Nein, ich will es nicht glauben, daß Du meine Qual verſtandeſt. Einmal, beim Sonnenuntergang, da fand ich Dich draußen unter dem alten Ahorn. Du ſchauteſt in das purpurne Abendrot. Ich ſetzte mich ſchweigend neben Dich in die ver⸗ blühende Erika. Du regteſt Dich nicht. Als ich nach einer langen, langen Weile fragte: „Dorothea, liebſt Du ihn?“ Da ſprachſt Du feſt und klar: „Ja! Nichts als dieſes Ja!“ Er war nicht klüger als Du. Dennoch liebteſt Du ihn. Er war auch nicht klüger als ich; aber er war ſiegreicher, leichtherziger. Deshalb gewann er Dich. Roman von Erika Riebberg Copyright by Martin Feuchtwanger, Haile(Saale) Du nahmſt ihn und biſt durch Glück und Leid mit ihm gegangen. Und als wir ſpäter einmal flüchtig aneinander vor⸗ beiliefen, da nannten wir uns ‚Sie' und waren höflich, freundlich zueinander. Nachgetrauert habe ich Dir jahre⸗ lang— immer. Schließlich heiratete auch ich. Und nun kommt es, weshalb ich überhaupt dieſe Zeilen ſchrieb— vielleicht, daß dieſe Blätter Dir ein⸗ mal in die Hände fallen. Ich wollte Dir ſagen, Doro⸗ thea: Du biſt ſtets die Klügere geblieben— denn der ift gewißlich der größte Tor, der eine Ehe eingeht, in der die Liebe einſeitig iſt. Ein Tor iſt er und ein Märtyrer. Ich hab's erfahren, Dorothea.“ Gabriele ließ ihre Hand, in der ſte die Bogen hielt, sinken. So war das geweſen? So hatte der Vater geliebt und — gewarnt? Und ſie, was hatte ſie getan? War in ihrer Ehe die Liebe nicht ebenſo einſeitig geweſen? Obwohl ſie doch ehr⸗ lich das Gegenteil gemeint. Ihre Hand taſtete nach dem anderen Brief, dem von der Mutter. i Er bebte in ihren eiſigen Fingern auf und nieder, indes .„Mein teurer Freund! Freund, ja, dabei mußte es bleiben. Sie zürnten mir nicht deshalb, und ließen mir das Glück, Ihre Freund⸗ ſchaft zu beſitzen, bis an das Ende unſerer Tage. Weshalb ich Sie nicht lieben konnte? So wie das Weib den Mann lieben ſoll, dem ſie ſich gibt? Weil ich den kannte, dem ich rettungslos mit Leib und Seele verfallen mußte, weil Armin von Kampen in meinen Geſichtskreis getreten war. Sie wiſſen, wie es war— damals! Noch begriff ich nicht, ob er mich wollte; aber das wußte ich: Nie durfte ich mit dieſer Liebe im Herzen, ſelbſt wenn ſie verſchmäht und nie erwidert wurde, einem andern Manne gehören! Was hätten Sie an mir gehabt, mein Freund? Eine Frau, die im beſten Falle ſanft und treu neben Ihnen gelebt hätte. Eine Frau, der das Gefühl:„Du bleibſt ewig die Empfangende, haſt etwas gutzumachen', alle Zeit den Anſtrich einer Kleinheit vor ſich ſelbſt, von Er⸗ gebenheit und Demut gegeben hätte. Wäre das ein Glück geweſen? Waren wir beide nicht zu gut dazu? Das, was ich ſchildere, haben allerdings Sie ſpäter, doch in umgekehrter Form, gelitten; aber da liebten Sie nicht— und Ihre Gattin fand ſich in ihrer Art da⸗ mit ab. Und ich? Es hat wohl manchmal den Anſchein ge⸗ habt: ich ſei ein beklagenswertes Weib. Mein Freund! Heute im grauen Haar ſage ich Ihnen: ich bin glücklich geweſen. Denn Großes war mir beſchieden: ich habe den Mann meiner Wahl trotz ſeiner Fehler geliebt, zu jeder Stunde ſeines Lebens bis an ſeinen letzten Tag. Ich habe alle Wonnen und Schmerzen, die ein Weib er⸗ leben kann, ausgekoſtet. Ich bin reich und ſtolz und glücklich geweſen! Ein ſolches bis zur letzten Fiber von einem anderen durchzittertes Herz hatte Ihnen nichts zu geben, was Sie beglücken konnte: Sünde wär's geweſen und ein ſchlechter Lohn für Ihre Treue. Sie wiſſen es: Mein Temperament hat mir viel zu ſchaffen gemacht— ich bin mein Lebtag ſtark geweſen im Lieben und Haſſen, aber wo das nicht in Frage kam, da blieb ich eine duftloſe Blüte, eine Glocke ohne Ton. Ohne Armin Kampen hätte ich nie die Leidenſchaft kennengelernt. Ich wäre wahrſcheinlich eine gute Frau geworden, im Durchſchnittsglück vegetierend gleich Tauſenden— aber laſſen Sie mich's, trotzdem es grau— ſam ſein mag, wiederholen: Ich ſegne, ſegne die Minute, da meine Augen ihn zum erſten Male ſahen. Das mußte ich Ihnen noch ſagen, damit Sie wiſſen, mein Nein damals war eine Notwendigkeit, von der Natur ſelbſt geboten, deren elementare Gewalt mich auf den Weg verwies, den ich gegangen bin. Ja, ſchicken Sie mir Gabriele. Wer weiß, Freund, vielleicht finden ſich unſere Kinder dereinſt zuſammen. Ihre Dorothea von Kampen.“ Es folgten noch einige Seiten mit gleichgültigeren Nachrichten. Aber Gabriele las nicht weiter. Ihr fieberndes, brennendes Hirn nahm nur einen Satz wie eingebrannt in ſich auf, den:„Eine Frau, der das Gefühl: du bleibſt ewig eine Empfangende, haſt etwas gutzumachen, allzeit den Anſtrich einer Kleinheit von dir ſelbſt, die ſtets Beweiſe von Ergebenheit und Demut ge— geben hat.“ Ueber die Worte grübelte ſie. Und begriff: „Das biſt du ja. Damit hat ſie dich geſchildert. Denn du, du haſt ja das Unrecht begangen. Du haſt den Mann ohne Liebe genommen und haſt ihn im Geiſte betrogen, mit der Erinnerung an den Einen, den Einzigen, an den Toten. Das haſt du gewußt. So ehrlich biſt du geweſen. Aber das, was ſie noch weiter ſchreibt, das Gutmachen, daran haſt du es fehlen laſſen, wenigſtens an der rechten Art. Hungernd und frierend iſt dein Mann neben dir her⸗ gegangen. Und du haſt ihm, der mit heißem, begehrendem Herzen vor dir ſtand, die matte Speiſe einer freundlichen Aufmerkſamkeit geboten.“ Wenn ſie ſich ſo gepeinigt hatte, dann kam der Troſt: „Ich hab's verſucht. Er ſchien ja auch zufrieden zu ſein. Er wußte doch, ich ſah ehrlich meinen beſten Freund in ihm. Aber Freund! Ach nein, mein Freund hat Albrecht Kampen nicht ſein wollen.“ Sie ſtand auf. Und wie ſie den Kopf aus der geſenkten Lage erhob, erfaßte ſie ein leichter Schwindel. Eilig ſchloß ſie die Kaſſette und ließ an dem Fenſter den Vorhang herunter. 5 Welch ein Wetter! Und darin ihr Mann draußen zu Pferde durch den Wald! Angſt ergriff ſie. Der Inhalt der Blätter des Briefes zitterte noch in ihr nach. Gutmachen! Geben! Geben! Nicht immer die Empfangende ſein! Albrecht! Albrecht! Wenn ihm etwas paſſierte! Angſt erfaßte ſie. Haſtig verließ ſie ihr früheres Mädchenſtübchen. Im Vorübergehen nahm ſie noch ein warmes Tuch aus ihrem Ankleideraum— denn zuweilen durchrannen ſie heftige Froſtſchauer. 5 Frau von Kampen erſchrak, als Gabriele, blaß, mit tiefen Schatten unter den Augen und bläulichen Lippen, an den Teetiſch trat. Sie ſagte nichts, aber tat ihr ſchnell etwas Rum in die Taſſe mit Tee. Als Gabriele getrunken hatte, fing ihr Geſicht an zu brennen, indes die Hände eiskalt blieben. Sie verſicherte jedoch, haſtig ſprechend, es gehe ihr ſehr wohl und ſah immer wieder mit glänzenden, flackernden Augen auf die dumpf tickende Wanduhr. „Ich begreife nicht— Albrecht müßte längſt hier ſein. Er wollte früh kommen. Ich bin ganz in Unruhe.“ „Ohne Grund, Kind! Zufälligkeiten auf Jagden iſt etwas Alltägliches.“ „Ja— eben— Zufälligkeiten—“ ö Sie ſtand auf und öffnete einen Fenſterflügel. Klir⸗ rend ſchlug ihn der Sturm zurück. Ein eiſiger Windſtoß fuhr pfeifend in das Zimmer. Gabriele beugte ſich weit hinaus. Feines Schneegerteſel legte ſich ihr auf Stirn und Haar. Sie atmete tief. Mit allen Sinnen horchte ſie in die Nacht hinaus. Kein Hufſchlag, kein Knarren des Tores, kein Ruf an den Reitknecht. „Gabriele! Du holſt dir den Tod—“ Sie fuhr herum. Die Stimme der alten Frau hatte ſo ſonderbar geklungen— oder ſchien das nur ſo? Mit Anſtrengung ſchloß ſie das Fenſter. Ihre Knie zitterten. „Ich weiß nicht, Mutter, es liegt was in der Luft— es kommt was. Ich weiß mich nicht zu laſſen vor Unruhe. Gibt es Ahnungen, Mutter? Glaubſt du daran? Ich hab' welche, Mutter! Und ich glaube daran! Heute nacht glaub' ich daran.“ „Du fieberſt! Geh zu Bett, Kind! Ahnungen? Sie nützen nichts im Leben, ſie ſchaden nur. Kümmere dich nicht um ſie. Geh zu Bett.“ „Nicht um die Welt! Aber du, Mutter! bringe dich in dein Schlafzimmer.“ „Nein! Laß mich hier! Ob ich hier wache oder dort—“ „Wache?“ „Ja, Gabriele, wache. Viel Schlaf iſt nicht mehr in meine Augen gekommen—“ „Ach, Mutter! Mutter!“ Die junge Frau ſank vor der alten in die Knie. Und die müde, welke Hand legte ſich leiſe auf das junge, blonde Haupt. 5 Still blieb es zwiſchen ihnen. Nur der Sturm pfiff, und drinnen tickte dumpf die Uhr und ſchlug Stunde um Stunde. Gabriele ſprang wieder auf. „Ich halt's nicht aus, Mutter! Es muß was paſſiert ſein. Albrecht hält ſtets Wort. Du weißt, wie pünktlich er iſt. Ich ſchicke Leute aus.“ „Unmöglich. Er würde das übertrieben finden, pein⸗ lich berührt ſein. Beruhige dich! Deine Aufregung iſt krankhaft. Du haſt Fieber, du biſt erkältet. Sieh doch, wie gelaſſen ich bin. Albrecht, der beſonnene, vorſichtige Mann!“ Plötzlich, nachdem die Uhr wiederum geſchlagen hatte, lief ſie zur Tür hinaus. Ehe noch Frau von Kampen ſie halten konnte, war ſie draußen, ſtürzte über den Hof, dem Parktor zu. Es war eine Angſt in ihr, hinter ihr her wie Furien. In allen Nerven ſpukte der Brief und tauſend Entſchlüſſe, die er hervorgerufen hatte. Ihr von einem ſchweren Erkältungsfieber geſchüttelter Körper zitterte, im Hinter- kopfe bohrte ein dumpfer Schmerz— und dieſer phyſiſch⸗ krante Zuſtand ſpiegelte ihr Viſionen vor, an die ſie in geſunden Tagen kaum gedacht hätte. „Albrecht! Albrecht!“ Laut ſchrie ſie es hinaus. Sie ſtand mitten auf der Land⸗ ſtraße. Der Sturm peitſchte ihren von Schnee und Regen ſchweren Rockſaum um ihre Knie. Ihr Haar flatterte um ihren Kopf. „Albrecht! Albrecht!“ Sie ſtand auf ihren wankenden Knien und rief und horchte. Und endlich, endlich tauchte etwas Dunkles am Ende der Chauſſee auf, kam näher, wuchs aus der Finſternis heraus— g „Albrecht!“ Sie „Albrecht!“ Das Pferd machte einen Satz— faſt wäre Kampen der läſſig gehaltene Zügel durch die Finger geglitten. Er riß das Tier zuſammen. Und nun ſah er— „Gabriele! Um Gottes willen, Gabriele!“ Zu Tode erſchrocken ſprang er aus dem Saltel— gerade rechtzeitig, um die ſinkende Geſtalt ſeines Weibes zu ſtützen. „Was, was wollteſt du?“ Sein rechter Arm trug ſie faſt vorwärts, um den linken ſchlang er den Zügel, ihr Kopf lag an ſeiner Schulter. „Ich hatte ſolche Angſt—“ Die Zähne ſchlugen gauſ⸗ Komm, ich ſchwankte auf den Reiter zu. einander, kaum konnte ſie die Worte bervorſteten Ich hatte ſolche Angſt“, wiederholte ſie wie beſiunumngsios. (Schund telnt! Von Margarete Hodt. Klein-Evchen ging durch den Garten, zwiſchen grünen Raſenflächen und Beeten, auf denen Kroluſſe und Primeln blühten. Sie trug ein Körbchen in der Hand, denn zwiſchen Gras und Buchsbaum lagen Oſtereier verſteckt, die ſie ſuchen wollte. Ganz leiſe ſang ſie, während ihre munteren Augen hierhin und dorthin ſpähten: ö „Oſtern, Oſtern— Frühlingswehen, Oſtern. Oſtern— Auſerſtehen!“ Peter Berger, der nachdenklich aus dem Fenſter blickte und das Kind beobachtete, verſtand die Worte des Liedes nicht. Sein Geſicht war ſinſter. Der Oſterſonntag alſo war da. Oſtern— ach, er glaubte nicht an Auferſtehung. Ein Leben nach dem Tode! Nein! Ihm war der Gedanke viel tröſtlicher, in das dunkle Nichts hineinzugleiten, auszuruhen von Arbeit und Schuld, nichts mehr zu wiſſen von Freude und Leld Ju ſeine Augen tram ein ſchmerzliches Sehnen. Das Leben hatte es nicht gun mitm ihm gemeint. Er war ein Kind armer Eltern und hatte von Jugend auf nichts gekannt als Arbeit, Arbeit, Arbeit. Und dann war die Verſuchung an ihn heran- getreten. Er entwendete aus einer Kaſſe, die ihm anvertraut war, nach und nach eine größere Summe. Es geſchah damals, als ſeine Frau todkrank lag, nachdem Elſe, ſein Töchterchen. geboren war. Er ſeufzte ſchwer. Ja, im Grunde genommen war es nur eine ganz gewöhnliche Geſchichte. Der Betrug wurde entdeckt: man entließ ihn ſofort aus ſeiner Stellung, und er mußte ſeine Schuld im Gefängnis abbüßen. Die Haft war nicht einmal das Schlimmſte. Weit quälender war der Gedanke, wie er wieder auf ehrliche Weiſe Brot erwerben ſollte, um Frau und Kind zu ernähren. Als man ihm ſeine Freiheit wiedergab, fand er ſeine Frau nicht mehr am Leben Ruch ſein kleines Mädchen welkte dahin. Ein halbes Jahr später begrub man es. 5 3 Mit ihm hatte niemand Erbarmen. Höhniſch wies man ihn überall ab, wo er ſich um eine Stelle bewarb. Wie hieß es doch in der Bibel im Jeſaias?„Er war der Allerverachtetſte unter den Menſchen. Er war ſo verachtet, daß man das An⸗ geſicht vor ihm verbarg.“ Ja, das hatte er an ſich ſelbſt er⸗ fahren g Endlich lieh ihm lemand das Geld zur Ueberfahrt nach Amerika. Vielleicht war es doch die Hoffnung auf Glück, die ihn an das Daſein feſſelte. Das Leben in Amerika nämlich war durchaus kein Kinderſpiel. ſondern ein neuer bitterer Kelch des Leidens. Ein ewiges, mühevolles Haſten und Jagen nach Erwerb war ſein Tageslauf; oft war er hungrig, ſterbens⸗ müde und krank. Oh, wie ſehnte er ſich dann nach der Ruhe und dem Frieden der Heimat! Nein, er gewann keinen nennenswerten Reichtum im Lande der unbegrenzten Möglichkeiten, wohl aber kehrte er nach meh, als zehn Jahren nicht ganz mittellos nach Deutſchland zurück Seit einem halben Jahre war er wieder in Hamburg. Eine; Geſchäftsverbindung aus Neuvork hatte er es zu verdanken daß er eine aute Stelle in einer Reedereſ erhalten hatte. Aeußerlich war nun alles doch noch auf geworden. Ja. das Leben könnte nun trotz allem ſchön ſein wenn—— N Ja, das war eben der wunde Punkt. Seine Vergangenheit lag nicht fleckenlos da. Das quälte ihn ſort und fort. Er war ein Dieb, ein Beirüger— einer, der im Gefängnis geſeſſen hatte— einer, der am Tode ſeiner Frau die Schuld trug. Nun ſaß er hier in dem hübſchen Zimmer am Fenſter und blickte in den Garten, wo man den Frühling ahnte, wo die Büſche anfingen, zarte Knoſpen zu treiben. wo die kleinen Vögel zwitſcherten und wo im Gras bunte Oſterblumen blühten Klein⸗Evchen in ihrem blauen Kleid ſah aus wie dor Himmel. Er lächelte. So alt wie die Kleine da unten mütze ſetzt auch ſein eigenes Töchterchen ſein, wenn es bei ihm ge— blieben wöre. 5 5 Klein⸗Eva wohnte mit ihrer Mutter Wand an Wand mit ihm. Er hörte, wie die beiden ſcherzten und lachten, wenn er einmal eine freie Stunde zu Hauſe verbrachte. Abends kam er ſogar manchmal in ihr Wohnzimmer. Und da war die innige. frühlingsſcheue Liebe in ihm aufgeblüht, an die er nicht mehr geglaubi hatte, und deren er ſich ſchämte. Evas Mutter war eine Witwe. Mühſam ernährte ſie ſich und ihr Kind durch Schreibmaſchinenarbeit und Abvermieten, und dabei lag doch in ihrem Weſen ſo viel Wärme und Zufriedenheit, daß es einem in ihrer Nähe innerlich ganz hell wurde. g 4. Warum wollte er es ſich ſchließlich nicht eingeſtehen? Er liebte dieſe Frau, und er liebte auch ihr Kind. Wenn ſein Ruf makellos geweſen wäre, ſo hätte er alles daraugeſetzt, um ſie ſich beide für immer zu gewinnen. So aber wagte er icht, ſich ihnen in Liebe zu nähern, denn„er war der Aller⸗ verachtetſte unter den Menſchen, Er war ſo verachtet, daß man das Angeſicht vor ihm verbarg“. ö Die Tür wurde langſam geöffnet. Leiſe Schritte klangen a 4 0 15 lebte rau hinter ihm, und dann ſtand ſie neben ihm, die geliebte Frau, von der er träumte. Sein Blick umfaßte ihr Geſicht, in dem ihre Augen in freudigem Glanz ſtrahlten. „Fröhliche Oſtern, Herr Berger! Evchen will Ihnen durch aus ein Oſtere T ſchenken.“ Sie erröte darbot.„M' in es auch öffnen“, ſagte ſie. je ein junges Mädchen, als ſie ihm die Gabe Es war ein buntes Ei aus Pappe. Eine ſeidene Krawatte lag darin, und dazu hatte das kleine Mädchen ein Gedicht ge— macht: 5 4 „Fröhliche Oſtern!, ſchallt es durchs Haus, Nirgends ſieht es mehr traurig aus. Küſſe gibt es eine Menge, Aber bitte, kein Gedränge! Ueber Nacht, über Nacht Hat dir der Oſterhaſ' was gebracht. Weißt du. wer dieſes Verschen dir ſchrieb? Es iſt nur ein Kind. doch es hat dich lieb.“ Nun lachten ſie beide über Evchens unſchuldige Reimerei. „Das Kind...“, ſagte er gerührt, und mit einem Male brach da all ſeine verhaltene Qual aus ſeiner Seele.„Ja, wiſſen Sie denn überhaupt, wer ich bin? Ein Dieb, ein Betrüger. der Mörder meiner Frau, einer, der im Gefängnis war...“ Die Frau griff nach ſeiner Hand, mit der er ſich verzweifelt durchs Haar fahren wollte. Licht und klar war ihre Stimme und es lag alle Innigkeit darin, nach der er ſich ſo grenzenlos ſehnte.„Ja, Herr Berger, ich weiß alles von Ihnen. Ich kenne Ihre ganze Vergangenheit.“ N „Und trotzdem— trotzdem...“ Er atmete ſchwer. ö Nun lächelte ſie.„Trotzdem haben wir Sie lieb, Evchen und ich.“ N Da war es ihm, als riſſe ein dunkler Vorhang entzwei, und dahinter ſtrahlte ein heller Stern, ſchön und verheißungsvoll wie die aufgehende Oſterſonne. Klein⸗Eva unten im Garten aber bückte ſich nach einem neuen Oſterei und ſang dazu wie vorhin: „Oſtern, Oſtern— Frühlingswehen, „Oſtern, Oſtern— Auferſtehen!“ A 222 2 2 2 0 rere r ,.— ., V,, — 1 — Frau Lenz. Eine Oſtergeſchichte von Chriſtine Holſtein. Sonnige Oſtertage in der zauberumſponnenen Goetheſtade. Knoſpendes Gezweig, ſchon von lichtgrünem Hauch umflogen, ſpringende Brünnlein. Tore. Türme, Giebeldächer und maleriſche Winkel. Dem kleinen, ſteinernen Amor, der int Tiefurter Schloßpark hockt, haben die Kinder ein Veilchen⸗ kränzchen aufs Köpſchen geſetzt. Und der Wochenmarkt, ein großer bunter Farbfleck! Ganz oben, beim„Elefant“, ſitzen die alten verhutzelten Blumenweiblein mit Weidenkiepen voll. ſilberner Kätzchen, Veilchen, Himmelſchlüſſel, und jede Dame trägt quer über dem Seidennetz voll Gemüſe einen leuchtenden Blumenſtrauß mit heim. Der tapfere Oſterhaſe. Von Ludwig Waldau. Es dämmerte ſchon, als Hermann Jäckel ſich auf ſein Rad ſchwang und forſch in die Pedale trat, um zum Städtchen hinaus- und noch vor Nacht heimzukommen. zel! hockte er im Sattel: Den ganzen, großen Eierkorb vor ſich im Gepäckhalter. den hatte er heute wieder glatt ausverkauft! deutſcher f N J ſſe aus nächſter Nähe eine Frauenſtimme an ſein Ohr. Weinglas... na! 0 a pflegt ihn auch als blütenjunges Mädchen darzuſtellen. Er würde das entſchieden noch vorziehen, ſo, wie ſie ihm eben gegenübergeſeſſen Im„Schwan“ iſt ein ununterbrochenes Kommen und Gehen. Der liebe„Schwan“ mit den behaglich niedrigen Gaft⸗ zimmern, den Holztiſchen, dem gerahmten Goethebrief an der Wand! Das ſtrömmaus und ein. Wandervögel und Studenten. ältere Herren und Damen in allen Lebensaltern; alle ſind heiter, geſellig und geſprächiga zuſammen beim Eſſen und beim Glaſe Wein. In einer Ecke lehnmeinſam beobachtend ein lunger Norg— Hager, braungebrannt und verſchloſſen. Da ſchläge Eine ältere Dame ſagt eben zu einer lachenden, blühenden, jungen: „... für die Beſichtigung der Sehenswürdigkeiten müſſen wir uns ein Programm machen, Frau Lenz.“ Frau Lenz! Ach ja! Lachende blaue Augen, kurze goldblonde Locken und im Schoß einen Ruckſack, überguellend von Silber⸗ kätzchen. Buſchwindenröschen, Himmelſchlüſſeln. Frau. Aber warum Frau Lenz? Als die Damen längſt gegangen waren, ſaß der junge Mann noch immer in ſeiner Ecke und ſchaute tieffinnig in ſein W. Lenz? Ein holder Knabe iſt der Lenz. Man hatte. Aber Frau? Frau Lenz iſt ein Widerſinn... Warum Frau Lenz?! auf einen verſteckten Gartenwinkel. Auf deu Apfelbaum ſitzt ein Star und pfeift in hellen Tönen. Schmunzelnd Bis auf ein knappes Dutzend, das beim Transport doch leicht angeknickt worden war.— Tia, Oſtern, das gab immer einen Rausreißer einen kräftigen! Oſtereier hieß es da liefern noch und noch! Eine ſchöne Sitte, das Oſteretierſuchen! gern ſpielte Hermann Jäckel Oſterhaſe; nur zu gern ſtrampelte er in der Oſterwoche tagtäglich per Rad mit vollgepfropftem Eierkorb nach der Stadt und mit leerem Korb und wohl— zefüllter Brieftaſche wieder heim in ſein Dorf. So, da war ja ſchon der Bühelbuſch. Nun noch ein Viertelſtündchen und es war geſchafft. Hermann legte ſich erneut ins Zeug: das wohlverdiente Abendbrot lockte. Mit Eleganz nahm er die ſcharfe Kurve. die eben die Waldſtraße machte. Da, auf einmal ſtutzte er: Mitten auf der Straße tanden plötzlich zwei baumlange Kerle, jeder einen derben Knüppel in der Fauſt! Und er war noch nicht ganz heran, da brüllten ſie ihm auch ſchon entgegen:„Runter vom Rad! Geld her!“ 1. So war's richtig: ein Ueberſall! Sein Geld wollten die Haderlumpen, ſein ſauerverdientes! Tja, was war da zu machen gegen die Uebermacht? Widerwillig und letterie Hermann Jäckel von ſeiner Tretmühle. Nur zu 0 0 langſam Drohend kamen die Kerle heran:„Los, das Geld her!“ Da packte den Bedrohten eine raſende Wut: Er griff in den Eierkorb und klatſch flog dem einen der Strauchdiebe ein Anickei mitten ins Geſicht, daß er vor Eiweiß und Dotter nicht aus den Augen ſehen konnte! Da ſpraug der andere wütend auf Hermann los; doch ehe er zuſchlagen konnte, klatſchte auch ihm ein Ei ſetzt war Hermann Jäckel im Zuge: Klatſch!— ihr!“— Klatſch!—„Hier haſte!“ Und ein Ei ums andere flog den Gaunern in die Viſage, bis der Korb u leer war. ſein Stahlroß, und als die Bekleckerten ſich endlich den Eier, brei mühſam aus den Augen gewiſcht hatten, war ihr„Opfer ſchon längſt daheim. Oſterſonntag. 1 ö Im Walde ſtand ich heute ſtill— zu lauſchen: In allen Zweigen war ein heimlich Weben, Auf allen Wegen pulſte junges Leben, Durch jedes Hälmchen ging ein freudig Beben Und durch die Wipfel ſang ein harſend Rauſchen. Vom fernen Kirchlein ſchwangen Glockenklänge. ö Mit Strauch und Gräſern ſpielten weiche Lüfte, Von tauſend Sproſſen ſtiegen leiſe Düfte, Durchwehten hauchzart Wieſen, Rain und Klüfte, Wie cchoſerne, ſchlichte Chorgeſänge. Zu lauſchen ſtand ich heute ſtill im Walde: Und ſah vom Hügel dunkle Areuze ragen, Sah einen ſtillen Leib zur Ruhe tragen... Doch ſieghaf! ſang— nicht Leid nicht Totenklagen— Nein, Auferſtehungslied durch eld und Halde. „ e-Oskar Schönhoff. ſo an die Stirn, daß ihm Hören und Sehen verging! Und „Hier habt Dann ſtieg Hermann mit einem Hohngelächter munter auf gegenſeitia Frau. Die beiden Damen wohnen im Vulpiushauſe mit dem Blk knoſpenden „Es iſt mir doch zu viel geworden, Frau Lenz“, ſagt die ältere Dame.„Ich muß mich heute nachmittag ausruhen.“ Darauf die blühende Junge:„Das tun Sie nur ja, meitle, liebe Frau Winter. Legen Sie ſich ein Stündchen hier auf den Diwan. Warten Sie, ich hole Ihnen noch ein Buch. So! Und nun: Auf Wiederſehen! Ich bringe Ihnen Frühlings lumen aus Tieſurt mit.“ 2 Und Frau Lenz geht leichtſüßig durch die heitere Stagt. vorüber an ſchmucken Schaufenſtern, vorüber am Goethehaus, vorüber am Theater, aus deſſen Tiefe geheimnisvoll abgeriſſene Muſikakkorde dringen. Sie geht durch das Webicht. Hier muß ſie ſich immer wieder nach den Blumen bücken, beſondets nach den holden, lichtblauen Leberblümchen, die vereinzelt wie blaue Sternlein dem Waldboden eingeſtickt ſind. Die blaue Blume lockt ſie kreuz und quer, hoch und tief durchs Gehölz, und plötzlich ſteht ſie auf einem unbekannten Wege. Betroffen blickt ſie ſich um. Da hör: ſie raſche Schritte hinter ſich. Ein Mann. Ele junger Mann, hager, ſehnig, braungebrannt. a Beide ſehen ſich an, und beide fahren ein wenig zurück Dann zieht der junge Mann ſeinen Hut und will mit einen langen Blick vorübergehen.. Sie macht eine hilfloſe Bewegung:„Verzeihung! Kor ich hier wohl nach Tiefurt?“ „Gewiß. anädige Frau! Ich vermute, weun man hier weitergeht, kommt man auf den Weg nach Tiefur!. Ich will auch nach Tiefurt.“ Er zögernein wenig.„Wenn Ihnen meine Begleitung nicht läſtig wäre, würde ich bitten...“ Seine Begleitung war ihr nicht läſtig. Er ſtellte ſich vor; „Doktor Johannſen aus Lübeck.“ Sie gingen nun Seite an Seite und gerieten bald in ein Geſpräch, und eim Laufe des Geſprächs wagte der junge Maren die Frage ein bißchen ungeſchickt, ein bißchen eigentümlich lang es doch—, die Frage:„Ob der Herr Gemahl auch mit in Weimar ſei oder ob er nachkomme oder...““ Frau Lenz blieb ſtehen „Aber ich bin doch gar, nicht verheiratet!“ a „Nicht?! Verzeihen Sie. Aber— ich glaube doch gehärk zu haben, daß eine Dame... daß geſtern mittag im„Schwatt! eine ältere Dame..“ a „Frau Lenz zu mir ſagte“, ergänzte ſie lachend. ſtimmt. Das iſt ſo eine neue Sitte unter uns Lehrertunen wir ſind nämlich beide Lehrerinnen. Wir nennen uns Wir wollen damit unſere Selbſtändigkett Kollegin hält beſonders ſtreng darauf. „Das betonen. Meine Drolligerweiſe heißt ſie Winter.“ wenn es nicht zu unbeſcheiden wäre: „Sie ſind alſo nicht verheiratet!“ rief er aus. und ein Stein fiel ihm vom Herzen.„Wenn ich nun noch eine Frage. Dürfte ich vielleicht Ihren Vornamen...?“ „Ich heiße Viola. Violg Lenz.“ 1 95 1 „Viola Lenz!“ rief der junge Mann in ſo unverhohlenem Entzücken, daß die junge Frühlingsſee wirklich und wahr⸗ haftig errötete. Sie gingen weiter, und jetzt nahm das Geſpräch eine ganz andere Wendung. Als ſie an dem kleinen Amor vorübergingen. der, mit der Nachtigall auf dem runden Händchen und dem Veilchenkränzchen in den ſteinernen Locken, im Tieſufter Schloßpark ſitzt, lächelte der ſchelmiſche Liebesgolt hinter zen beiden her. 1 1 a Und einige Wochen nach jenen Oſtertogen ſtand mit gröten Lettern in zwei Tageszeitungen folgende Anzeige: Viola Lenz Dr. med. Ernſt Johannſen Verlobte. Dns 5 Ur = * 05 E. „N„J„ ee, 9 7. N. N. A W e,.. 80 r. Es war einmal ein Schneiderlein. Das war blutarm an Geld und reich an Seufzern. Es hatte eine brave Frau und zewei gute Kinder, die tapfer eſſen mochten, aber zu wenig zu glücklichen Schneidersleuten. aus.„Da, ſeht her!“—„Recht, recht!“ entgegnete der Haſe. „Habt Euch wacker dazugehalten und ſollt um den Lohn auch nicht kommen!“ Mit 9 Worten warf er auf den Tiſch ein Säcklein, daraus gute, blanke Taler purzelten: kling, klang... Dann lud ſich der Haſe den großen Kleiderpacken auf den Rücken und empfahl ſich mit einem„Behüt' Gott!“ 9850 93 Oſterfreude. Das iſt die gold'ne Zeit vom Jahr, Wenn Oſtern iſt im Land, Da iſt die ganze Kinderſchar Vor Freud' aus Rand und Band. Mit Feſttagskleidchen iſt geſchmückt Der kleinen Mägd'lein Kreis, Und Kränzlein ſind ins Haar gedrückt Aus Blümlein, rot und weiß. Man dreht im Ringelreihentanz Sich zierlich hin und her, Und tanzt beſchwingt den Roſenkranz Und ſpringt die kreuz, die quer; Und kommt dann die Muſik heran, So wandern alle mit, Die Buben gehen ſtols voran Die Buben gegen ton dera Ofterſonntag. (Nachdruck verboten.) Im Walde ſtand ich heute ſtill— zu lauſchen: In allen Zweigen war ein heimlich Weben, Oterliche Geſchichten. 5(Nachdruck verboten.) Die Oſtereier lagen im Garten unter altem Laub oder friſchem Moos; die Kinder fanden ſie und jauchzten laut. Lächerlich“, ſagten die Hühner,„wir haben ſie gelegt— Ei bleibt Et.“—„Wie hübſch ſie ſind“, ſagte die Mutter,„ich habe ſie gefärbt.“—„Der Haſe hat ſie gelegt“, ſagten die Kinder es ſind Oſtereier.“ Und ſie erzählten ſich herrliche Geſchichten davon. * „Die Mädchen trugen die Krüge zum Quell. Sie gingen in tieſem Schweigen, um den Zauber nicht zu ſtören. Sie beugten ſich über das Waſſer, ſchöpften und ſchauten lange in den Krug. Eſa ſchaute nicht hinein. Sie trug ihr Oſterwaſſer lächelnd und ſchweigend ins Haus. Die andern ſchalten:„Sie iſt eine Un— Eruſt dankte ſeinem kleinen Gefährten und ging dann fröhlich durch die friſchgrünen Wieſen, über denen der ſüße Duft blauer Veilchen wie eine unſichtbare Wolke lag. Aus einem ſumpfigen Tümpel glänzten ihm die goldgeränderten Perlaugen dicker Fröſche entgegen, und als er ſie fragte, ob er noch auf dem rechten Wege ſei, dröhnte ihm ein tiefes„Ja, ja!“ entgegen. Nach kurzem Gruß trippelte er zufrieden weiter und kam ſchließlich müde und matt zu dem großen Wald, den ihm der Waſſerläufer gezeigt hatte. Da ſetzte er ſich kurz ent⸗ ſchloſſen auf einen großen Stein und aß ſein Butterbrot, das ihm die Mutter fürſorglich in die Taſche geſteckt hatte. Dann ging er mitten durch die Himbeerſtauden, die den Wald um⸗ ſäumten, hindurch und ſtand unverſehens vor einem rieſen— großen, vielfarbigen Oſtereti. Das war aber kein gewöhnliches Oſterei, wie er es ſonſt ſchon geſehen hatte, nein, das war ein Oſterei mit Türen, Fenſtern und einem richtigen, rauchenden Schornſtein. Und davor, auf einer Birkenbank, ſaß ein großer. gläubige. Sie leugnet den frommen Brauch. Sie glaubt nicht an die Weisſagekraft des Waſſers.“—„Was wolltet ihr ſehen?“ fragte Eſa.—„Unſere Zukunft, unſer Glück, einen Liebſten!“—„Seht immerzu— ich habe einen!“ * „Ich gehe nicht mit euch zur Kirche“, ſagte ein Menſch.„Für euch iſt Oſtern! Aber ich glaube nicht mehr an ein Auferſtehen.“ —„Geh in den Garten“, lächelte eine Frau,„und lerne es von den Knoſpen und Blumen.“ * Krokuſſe und zarte Veilchen ſtanden im oſterlichen Garten, ſchmückten ihn mit Farbe und Duft.„Wozu das?“ grollte ein Griesgram.„Welche unſinnige Verſchwendung! Der nächſte Froſt bringt ſie um!“—„Was tut's?“, lächelte der Garten. „Die Stunde iſt durch ſie ſchön.“ N Martha Werth. weißer Haſe und rauchte zufrieden ſeine Pfeiſe. Als er den Jungen gewahrte, kam er auf ihn zu und ſagte:„Das iſt ſchön von dir, Ernſt, daß du einmal zu mir kommſt. Der Weg wird dich nicht gereuen. Hier gibt es gar manches zu ſehen!“ Er ſchob den Jungen in das Eierhäuslein, in dem es zu⸗ ging wie in einem Ameiſenhaufen. In einer freundlichen, hellen Stube hockten Hunderte von jungen Haſen vor flachen Tiſchen und rieben in dicken Mörſern Farbe, daß ihnen die Schnäuzchen bunt wurden. Nebenan ſaßen die Geſellen und ſtrichen mit dicken Pinſeln die Eier an, die in großen Körben vor ihnen ſtanden. War die Farbe hübſch trocken, dann rollten geſchäftige Mäuſe die Eier zu den Meiſtern, die mit kunſt⸗ fertiger Pfote Sprüche darauf ſchrieben oder ein kleines Bild— chen anbrachten. Der Oſterhaſe weidete ſich ſchmunzelnd an Ernſts erſtaun— tem Geſicht und führte ihn zu den Haſenbäckern, die aus Zucker, Schokolade und Marzipan die köſtlichſten Stücke kneteten und formten. Da ſtanden große Zuckerhaſen, die genau ſo fröhlich Auf alleu Wegen bulſte junges Leben, Dürch jedes Hälnichen ging ein freudig Beben Und durch die Wipfel ſang ein harfend Rauſchen. in die Welt blickten wie der Oſterhaſe ſelbſt, lagen Eier, aus denen ein Hühnchen den Kopf berausſtreckte oder ein Häschen neugierig hervorſah, da gab es Marzipanwägelchen mit Schoko⸗ ladenfüllung. Pappſchachteln mit Glücksſchweinen und tauſend In gleichem Schritt und Tritt. Johanna Weiskirch. beißen bekamen. Der Schneider ſann Tag und Nacht, wie er mehr Arbeit und beſſeren Verdienſt ſchaffen könne. Nur ſelten läutete die verroſtete Hausglocke. Und dann war es die Nach⸗ darin, die armſeliges Flickwerk brachte; aber der vornehme „Was weinſte denn, meine Kleine?“ Na ke 0 1.„Ach, mir r 9 h ſo weh— Vom fernen Kirchlein ſchwangen Glockenklänge. 9„VÜ?!??!fFßT Kunde, der mit Diener, Pferden und Koffern vorfährt, blieb aus. So war unter Seufzern und Traurigkeit Oſtern heran⸗ gekommen. Im Birnbaum, vor des Meiſters Werkſtatt, ſaß der Star und pfiff. Ueberall ſcien die Gräſer und Blumen aus der Erde. Die Sonne ſchien heiter und warm. Und die Menſchen bekamen blanke Augen. Nur der Schneider nicht. Er ſaß auf dem Tiſche und grübelte. Da pochte es zag aft an die Tür, und herein ſchlüpften Peter und Lenchen, die beiden Kindlein.„Vater“, fragten ſie beklommen und neugierig, „kommt morgen der Oſterhaſe?“—„Ja!“ meinte Meiſter Iwirnbart.„Ins Dorf wird er ſchon kommen; aber unſer Häuſel iſt ſo arg klein, er wird es wohl nicht ſehen!“ Das war Freilich keine mutige Antwort, und die Kinder ſchlichen betrübt ans Bett. Der Schneider aber zündete die Lampe an und ver⸗ fiel wieder ins Sinnen. Nicht lange mochte er oe haben, als er aufſchreckte. Das Hausglöckchen hatte angeſchlagen. Ganz dünn, ganz fein. Aber das ſcharfe Schneiderohr hatte es wohl vernommen. Meiſter Zwirnbart legte die Hände zuſammen und ſah erwartungsvoll nach der Tür. Und richtig. Da pochte 68. Wieder dünn und fein, und herein trat— Meiſter Lampe, der Oſterhaſe. Leibhaftig der Oſterhaſe, in buntem Wämslein, gchlank und rank und ein verſchmitztes Lächeln auf dem Geſicht. „Allerliebſt!“ dachte der Schneider und kniff ſich in den Arm, denn er vermeinte zu träumen. Aber es war ſchon recht, und gleich hob auch der Haſe zu reden an:„Grüß Gott Euch, Meiſter Zwirnbart!“ ſagte er artig.„Wie gehls Euch und dem Geſchäft?“—„Alles in einem ſchlecht!“ erwiderte Zwirn⸗ part, der ſich raſch von ſeinem Staunen erholt hatte. Der Haſe trat unter die Lampe und befühlte des Ne Jacke. Gute Arbeit!“ lobte er.„Selbſt gemacht?“—„Freilich, freilich!“ ent⸗ gegnete der Schneider raſch und geſchmeichelt.—„Hört, Zwirn⸗ bart“, fuhr der Haſe fort,„ich habe eine Arbeit für Euch, eine große Arbeit, und die iſt ſehr eilig. Zum n wollen auch wir Haſen aus dem Erlenbruch Staat machen. Und ſo brauchen wir bis morgen früh dreihundertſiebenundſiebzig Höslein und ebenſoviel Weſten. Hier, den Stoff habe ich mitgebracht. Der rote iſt für die Weſten. der blaue für die Höslein Krieg! Ihr die Arbeit ſauber und rechtzeitig zuſammen, ſo ſollt Ihr für jedes Stück einen blanken Taler haben!“—„Ich will's in Gottes Namen verſuchen“, erwiderte Zwirnbart, langte nach dem Tuchballen, ſtrich zärtlich darüber, hielt das Gewebe gegen die Lampe und meinte:„Gutes Tuch, feines Tuch!“ Und als er aufblickte, war der Haſe verſchwunden. Wie der Wind ſprang Zwirnbart vom Tiſche, ſteckte den Kopf zur Tür hinaus And rief:„Frau, komm herein!“ Und die Frau lief eilends herbei, ſchlug die Hände zuſammen und lachte:„Ei, das ſchöne Tuch— wo haſt du das her, Mann, und was ſoll's damit?“ —„Schweig' und ſetze dich!“ ſagte Zwirnbart und zwinkerte geheimnisvoll mit den Augen, ſprang auf den Schneidertiſch And ritſch, ratſch, ritſch, ratſch— fuhr die blinkende Schere in das bunte Tuch. Dann warf er ſeiner Frau die Stücke zu, und die begriff flugs. Sie fädelte geſchwind die Nadel ein und begann zu nähen. Und ſo entſtanden die luſtigſten Haſenweſten und ⸗höschen von der Welt. Als das Frührot über dem Erlen⸗ pbuſch aufblitzte, tat die Schneidersfrau den letzten Stich. Wahr⸗ haftig— der Haſe ließ auch nicht lange auf ſich warten. Un⸗ verſehens ſtand er im Zimmer und ſagte:„Nun, Zwirnbart, fertig!“—„Und ob!“ rief die Frau mit geröteten Wangen 5 N 1 o Aufgabe. Zeichnet den Oſterhaſen in einem Zuge nach und verſucht, die Vexierbild. Wer hat denn hier geklingelt? 5„4% 44%“ „ 11. mesh 2 VEU A 2 5 W (usgot Sion ug) uzdzuguc ud uschhase eau 1%—(use szun uga) uojun suse ue eee eh een eee ee bunſ gin Eine kleine Geſchichte vom Oſterhaſen. Für kleine und auch große Kinder erzählt. Von Johanna Weislirch. Ganz tief im Walde hatte ſich der Oſterhaſe ſein Winter⸗ quartier hergerichtet. Einige Zeit hindurch bewohnte er es mit ſeiner Frau, der recht dick gewordenen Häſin, allein; aber auf den Lenz zu ſtellte ſich ein Zwillingspärchen, ſogar ein recht wildes, ein, das neben vieler Freude auch große Unruhe in den Bau brachte. Es war gar nicht mehr ſo ordentlich und auf⸗ geräumt darin, wie es der ſehr ordnungsvolle Oſterhaſe liebte. Seine Frau machte ſich weniger daraus und 1051„Beruhige dich, liebes Männchen, wir ziehen ja doch bald um, denn der Lenz iſt im Anmarſch.“ Der Oſterhaſe wollte zwar nicht daran glauben, ſagte, es ſei noch viel zu früh im Jahre. Aber er mußte ſich doch davon überzeugen, daß es alſo ſei, als er den lange vernachläſſigten Kalender befragte. Da ſetzte er ſich auf die Hinterläufe, machte Männchen über Männchen und kratzte ſich mit dem linken Vorderlauf hinter dem rechten Löffel. Das ſah ſo poſſierlich aus, daß die Zwillinge Purzelbäume vor Vergnügen darüber ſchlugen. Und die Oſterhäſin trampelte mit den Hinterläufen Beifall zu den Künſten ihrer Sprößlinge. teilte er dem Sprößling rechts und links ein pgar tüchtige Ohrfeigen aus, daß er ſich heulend in die hinterſte Ecke des Lagers verkroch. Er kam aber wieder zum Vorſchein, als der Vater zu erzählen begann: „Alſo, liebes Frauchen, das mit Oſtern, das ſtimmt. Der Vorlenz iſt durch den Wald gegangen. Nicht nur die Schnee- glöckchen blühen, ſondern die Primeln, die Anemonen und die blauen Veilchen. Ich ſage euch, ein Duften war das, ein Duften— ganz wunderſüß. An jungem Gras und erſtem, zartem Grün habe ich mich gütlich gelabt. Die gute Zeit iſt für uns angebrochen, meine Lieben. Ich freue mich auf meine Tätigkeit. In dieſem Jahre gedenke ich die Oſtereier ganz beſonders ſchön zu färben und zu bemalen. Dabei mußt du mir tüchtig helfen, liebe Frau, und du auch, mein Töchterchen Mümmelinchen.“ 5 „Ich will aber auch mithelfen, Vater“, ſagte Mümmel— männchen. ö „Werde mir das noch überlegen, mein Sohn“, meinte der Oſterhaſe. 1 „Da wirſt du nun deine Eierlieferantinnen beſtellen müſſen, Männchen?“ fragte die Häſin.. i 855 „Ach, ich nehme an, daß die lieben Eierfrauchen in dieſen Tagen von ſelbſt erſcheinen werden. Wenn es gilt, Geſchäfte zu machen, ſind die gern dabei, beſonders die Frau Gackeleia.“ In den nächſten Tagen war der. Oſterhaſe eifrig mit ſeinen Vorbereitungen beſchäftigt. Die Pinſel wurden gereinigt und die Farben ſo fein gemiſcht, daß die ſtolze Häſin meinte, ſo ſchön ſeien ſie dem Oſterhaſen noch nie gelungen. Die Kinder ſahen ſtaunend zu und taten allerlei Handreichungen. Mümmel⸗ männchen konnte es nicht unterlaſſen, den Vorderlauf in ein Töpfchen mit rotbrauner Farbe zu tauchen und ſein Schweſter⸗ lein ſo anzumalen, daß es wie ein Eichhörnchen ausſah. Dafür mußte der Unband büßen. Er wurde bei ſchmaler Winterkoſt drei Tage in den Bau eingeſperrt und bekam als Nachtiſch vom Vater Oſterhaſen fünfundzwanzig aufgezählt. O weh! O weh! O wehl Es dauerte nun keine Woche mehr, da kamen die Eier⸗ weibchen an. Ganze Körbe voll der ſchönſten, dickſten Eier brachten ſie, beſonders die beſten Lieſerantinnen: die Frau Gackeleia und die Frau Trippeldei; auch die beiden Jungfern Hinkelpott und Jai e Es ging ſehr genau bei dem Handel zu. Die Eier wurden erſt au ihre Friſche geprüft und mehpiſals ezählt. Als ſich herausſtellte, daß die Jungfer Hinkelpott faule Eier in ihrem Korb hatte, ging es ihr ſehr ſchlecht, denn der Oſterhaſe warf ſie ihr an den Kopf und jagte ſie fort. Die anderen aber lohnte er gut ab und überließ ihnen noch Futterplätze, die er eigentlich für ſeine Familie ausgeſucht hatte. Wenn es darauf ankam, war der Oſterhaſe ein ſehr nobler Geſchäftsmann. a Nun ſtürzte er ſich in die Arbeit; ſeine Frau und das liebe Töchterlein halſen fleißig. Schließli erlaubte der Oſterhaſe auch dem reumütigen Mümmelmännchen, mitzuhelfen. Das Wetter wurde von Tag 5 Ta ſchöner. Die Sonne lachte über das ganze 0 c und die Lerchen ſangen täglich jubelnder. Der Oſterhaſe hatte ſeine Künſtlerwerkſtätte im Freien errichtet, wo es mit dem Färben und Bemalen der Oſtereier ganz beſonders gut ging. In allen nur erdenklichen Farben ſtrahlten ſie aus den Körben. Und als dann Oſtern von allen Glocken im Lande eingeläutet wurde, machte ſich die ganze Familie Oſterhaſe auf die Beine, um für alle lieben „Eine ſchöne Erziehung iſt das!“ ſchalt der Oſterhaſe. Dann verließ er den Bau mit den Worten:„Ich will mir einmal den Wind um die Naſe wehen laſſen, und wenn es wirklich lenzlich riecht, hat unſer Haſenkalender⸗Macher ſi nicht geirrt, als er Oſtern ſo früh im Jahre anſetzte. Mir ſoll's recht ſein, dann gibt's Arbeit für mich und für euch in Hülle und Fülle.“ Mümmeliuchen, das Töchterchen, ſagte ſchmollend:„Ich will aber gar nichts arbeiten. Mütterchen will mich im friſchen Gras herumwälzen und zarten, grünen Klee futtern.“ „Ich auch, und ich will auch nichts arbeiten!“ ſagte das Brüderlein. 5 „Ihr ſeid beide rechte Faulpelze!“ zürnte die Oſterhäſin, und zupfte die Kinder an den Löffeln; aber es war nicht ſehr ernſt gemeint. „Paßt mal auf, was euch Väterchen für wunderſchöne Arbeit gibt. Alle Haſenkinder werden euch darum beneiden, ſte l euer Vater der beliebte und geehrte Oſterhaſe iſt“, ſagte ie jetzt. „Warum denn, Mütterchen? Bitte, erzähle uns doch!“ „Abwarten, Kinderchen, abwarten! Nicht ſo neugierig ſein.“ „Ich will aber nicht abwarten! Das dauert mir viel 8 el“ greinte Mümmelmännchen und ſchnitt eine Grimaſſe. In dieſem Augenblick kam der Oſterhaſe zurück und grollte: lan beiden leeren Eier mit den obigen Geſichtern zu verſehen. „Mir ſcheint, es 1 die höchſte Zeit, daß ich die Erziehung Kinder in den Städten und Dörfern die Oſtereier zu ver⸗ tecken. Sie taten es mitunter ſo gut, daß die Kinder ſich mit em Suchen 15 plagen mußten. Um ſo größer war die reude beim Finden. . Dann 1 7 0 Oſterhaſens auch Oſtern. Die beiden Kinder wurden auch reich mit den farbenbunteſten Eiern beſchenkt. Auch mit kleinen Kränzchen von den de gorb Gräſern und Kräutern. Der Oſterhaſe ruhte auf ſeinen Lorbeeren aus und ließ ſich das von ſeiner Frau bereitete Feiertagseſſen— ge⸗ miſchten Frühlingsſalat— ſehr munden. meines Söhnleins ſelbſt energiſch u dle Hand nehme!“ Dann psi: dung Mit Strauch und Gräſern ſpielten weiche Lüfte, Von tauſend Sproßen ſtiegen leiſe Düfte, Durchwehten hauchzart Wieſen, Rain und Klüfte Wie echoferne, ſchlichte Chorgeſänge. ö Zu lauſchen ſtand ich heute ſtill im Walde: Und ſah vom Hügel dunkle Kreuze ragen, Sah einen ſtillen Leib zur Ruhe tragen... Doch ſieghaft ſang— nicht Leid, nicht Totenklagen— Nein, Auferſtehungslied durch Feld und Halde. Heinz-Oskar Schönhoff. (Nachdruck verboten.) zer Menſch ſtiehlt mein gelegtes Ei, Da hilft mir keine Polizei. Er darf es ruhig eſſen; Ich würde es vergeſſen! Doch Oſtern, das, wie ihr ja wißt, Nicht ohne Ei zu deuken iſt, Hat er mit Stehlen nicht genug, Nein, er verübt auch noch Betrug!— Wenn ich mich habe abgerackert, Das Ei gelegt und viel gegackert, Dann nimmt's der Menſch mir aus den Neſt Und behauptet ſteif und feſt (Wenn man ſich ſo was überlegt!): Der Haſe hätte es gelegt! Der ſagt natürlich dann nicht nein Und heimſt die ganzen Ehren ein. Das geht mir ſchließlich doch zu weit: Wo bleibt da die Gerechtigkeit? Damit das jetzt nicht mehr paſſiert, Hab' ich die Preſſe informiert. Der Haſe ſoll jetzt daran denken Und mich zu Oſtern nicht mehr kränken! 924 von den vielen Oſtereiern!“ 1 0 Die Oſterhenne in einem Zug. Ein Beſuch beim Oſterhaſen. Von Otto Neurath. (Nachdruck verboten.) gab, als der fröhliche Rübezahl noch durch den düſteren Tann ſtolperte und in Köln noch die Heinzelmännchen den Faulen und Trägen die Arbeit verrichteten, lebte in einem ſchmucken Häuschen! vor der Stadt ein kleiner Junge, für den es nichts Schöneres gab, als zwiſchen den Kühen auf den Weiden umher⸗— zutollen und im duftigen Graſe zu liegen. Er kannte jedes Käferchen und jeden Vogel, rief die Fröſchlein mit ihren erzählten ihm die luſtigſten Geſchichten und freuten ſich, wenn er vor Staunen die Augen zufriß und den Mund aufſperrte, aber war er, als ihm eines Tages ein altes Mäuslein erzählte, es ſei geſtern beim Oſterhuſen vorbeigekommen und ſolle ihm einen ſchönen Gruß von Lampe beſtellen. Wenn er Zeit und Luſt habe, ſolle er ihn einmal beſuchen und ſich ſeine Zucker- werkſtatt anſehen Das wollte der kleine Ernſt natürlich ſehr gern; aber er wußte nicht, welchen Weg er einſchlagen ſollte. Das Mäuslein riet ihm, zu den Waſſerläufern zu gehen. Die wüßten Beſcheid und gäben ihm gern einen Führer mit. Am anderen Tage ſtapfte Ernſt in aller Herrgottsfrühe los und kam zu den Waſſerkäfern, als ſie ſich gerade den Schlaf aus den Augen rieben. Er brachte ſein Anliegen vor und ging bald darauf frohmütig den Bach entlang, immer dem flinken Läufer nach, der wie ein goldenes Kügelchen über den leuchten- den Waſſerſpiegel dahineilte. An einer alten, knorrigen Weide mußten ſie ſchließlich halten, denn ein hölzernes Wehr ſtemmte ſich trotzig dem klaren Bächlein entgegen. Das Käferlein wußte aber Rat und ſchickte den Jungen querfeldein auf einen Wald zu, der ſich in der Ferne vom blauen Himmel abhob. ö N 1 Oſtern iſt uns Hochbetrieb— die vielen Eier Asborte!“ f 6 und aber tauſend andere Leckereten und Süßigkeiten. Da der Junge ſich gar niche trennen konnte von all den ſchönen, ſchönen Sachen, faßte ihn Lampe ſchließlich bei der Hand und führte ihn in den Blumengarten, den graue Maul— würſe geſchäftig durcheilten. „Das ſind meine Gärtner“, ſprach Lampe.„Jeder hat ſein Stück Land und muß dafür ſorgen. daß meine Blumen ſchön wachſen und gedeihen.“ Ernſt überblickte den großen Garten und ſah ein Feld Veilchen, daneben ein Stück rote Roſen, weiter hinten eine ganze Ecke mit Sonnenblumen und ein Geviert Waldnceiſter. „Was machſt du denn mit all den Blumen?“ fragte er neu⸗ gierig „Was werde ich damit machen!“ brummte der Haſe und ſah ihn über die Brille lächelnd an Ernſt konnte es ſich nicht denken und war ganz erſtaunt, als er hörte, daß aus den Blumen die Farbe für die Eier gemacht würde. „Die Veilchen liefern mir das ſchöne Blau, die Roſen das volle Rot, die Sonnenblumen das ſatte Gelb und der Wald— meiſter das duftige Grün!“ „Müſſen denn all die lieben Blümlein für uns ſterben?“ „Natürlich!“ ſagte der Haſe.„Aber das braucht dich nicht zu quälen.“ Da fing Ernſt an zu weinen und bat den guten Lampe, doch die Blümlein wachſen zu laſſen; aber der klopfte ihm be⸗ gütigend auf die Backe und führte ihn zu ſeinem Hühnerhofe, in dem es aus allen Ecken krähte und gackerte. „Die legen mir die Eier und haben ſo kurz vor Oſtern voll⸗ auf zu tun, damit wir alle Kinder erfreuen können und keine ſchlechten und alten Eier verſchenken müſſen.“ Da Ernſt nun alles geſehen hatte, ſteckte ihm der Oſterhaſe ein großes Marzipanei in die Taſche und ſchickte ihn wieder nach Hauſe, denn die Sonne ſtand ſchon hoch am Himmel und .. N bor das Mittageſſen ſollte bald auf den Tiſch kommen. Damit Ernſt Vor vielen, vielen Jahren, als es noch Rieſen und Zwerge nicht zu ſpät käme, ließ Lampe ſeinen großen Reithaſen kommen, ſetzie den Jungen darauf und gab ihm die langen Löffel als Zügel in die Hand. Ernſt hörte noch, daß er zu Oſtern reich bedacht werden ſolle; dann ſauſten die Bäume und Sträucher an ihm vorbei, und ehe er recht wußte, was mit ihm geſchah, ſaß er im Graſe vor ſeinem Elternhauſe und ſah ſeinen Haſen in eiligem Laufe über die Felder entetlen.— Am Oſtertage lagen in allen Ecken und Winkeln Eier und Namen und war mit den Eidechſen ebenſogut i i ine Häschen; N f ſt ni 9 5 we e dechſe 0 Freund wie mitſ kleine Häschen; aber den Weg zum Oſterhaſen fand Ernſt nie den dicken Kröten und den ſchwarzgelben Salamandern. Die wieder. N Den findet man nur einmal, wenn man jung iſt, den Wald, . l die Tiere und den Himmel gern hat und an Märchen glaubt als käme eine gebratene Taube auf ihn zu. Am glücklichſten[ Der Ernſt hat es geglaubt und war glücklich. 0 5 hat glü Seid es auch, ind wer es nicht kann, den wollen wir nicht beneiden. e = 72 5 22 Oſterwaſſer. Von Edith Munk. Der Proſeſſor der Botanik, Erich Mühſam, war für alle Damen des Städtchens, deren Hauptaufgabe darin beſtand, das Lebensſchifflein erwachſener Töchter in den ſicheren Haſen der Ehe zu ſteuern, das Vorbild und Muſter eines zukünftigen Ehemanns. Er war in noch verhältnismäßig jungen Jahren ſchon weit über Fachkreiſe hinaus zu Ruhm und Ehren ge— kommen, eine beliebte Perſönlichkeit im ganzen Städtchen, in geſicherter Poſition, und Beſitzer einer kleinen, reizenden Villa am Ende der Stadt, wo der Bergbach ſingend vorbeiſprudelte. Sag', Mutterherz, was willſt du mehr? Es fehlte alſo keines- wegs an Bemühungen, den Proſeſſor für dieſe oder jene junge Dame einzufangen. Wenn Erich Mühſam immer noch nicht in beſagtem Hafen vor Anker gegangen war, ſo dankte er dieſen Umſtand einzig und allein der fabelhaften Hilfloſigkeit, felſenſeſten Schüchtern⸗ heit und abweiſenden Zerſtreutheit, die er allen weiblichen Weſen gegenüber zur Schau trug. Da gab denn ſelbſt die größte mütterliche Ausdauer und Hoffnungsfreudigkeit das Rennen auf, und dachte ſich ihr Teil Man kann den Menſchen nicht ins Herz ſehen. Das Herz des Profeſſors hatte längſt gewählt. Er verehrte und liebte die blonde Tochter ſeiner Nachbarin, der verwitweten Frau Poſtrat Mohnkopf, wie eine Heil'ge. Aber er hatte ſich nie getraut, ihr ein einziges liebes Wort zu ſagen, ſo oft der Zufall ſie auch zu— ſammenführte.—— Das erſte Grau des Oſtertages dämmerte in Karin Mohn⸗ topfs Schlafzimmerchen, als der Wecker die junge Schläferin ſchon anpraſfelte. Wenn ſie Oſterwaſſer holen wollte, wurde es Zeit. Mutter hielt derlei zwar für Aberglauben, aber man konnte doch nicht wiſſen! Und ſchön ſein will doch jedes Mädel. Um zum Quell zu kommen, mußte ſie zwar durch des Profeſſors Garten. Aber in dieſer Feiertagsfrühe ſchlief ja noch alles— kein Menſch würde ihres Ganges gewahr werden. Unhörbar kleidete ſie ſich an und hängte ein dunkles Regenmäntelchen um. Die Kapuze zog ſie über den Blondkopf, der Sicherheit halber: niemand ſollte ſie etwa von'der Straße aus erkennen, wenn ſie „durch Nachbars Garten“ ſchlüpfte. Mit einer Kunſt der Ge⸗ räuſchloſigkeit, die ſie bisher niemals geübt hatte, öffnete ſie die Tür. Hinunter in den Garten. Sie wußte, die Mauer- pforte, die beide Grundſtücke miteinander verband, war ſtets offen. Die Kriſtallflaſche unter dem Mäntelchen bergend, eilte ſie zur Quelle. Scheu ſenkte ſie die Flaſche hinein. Wie ſeltſam das blinkte, ganz anders als gewöhnliches Waſſer! Sie betete nicht bewußt dabei, aber ſie hatte doch einen Wunſch in ihrem Herzen. Wie langſam die Flaſche voll wurde.. Der Profeſſor hatte— gegen alle Gewohnheit— eine ſchlechte Nacht gehabt. Fröſtelnd und nicht friſch erhob er ſich— ſchon vom Lager, als erſt der Tag ſilbern und lautlos am Horizont heraufglomm: ein Gang durch den morgenſriſchen Garten, und danach ein Bad, würden ihm gut tun und ſeine Lebensgeiſter zur gewohnten Ordnung zurückbringen. Langſam ſchlenderte er alſo durch den noch vorfrühlings⸗ mäßig kahlen Park. Es wehte ihm kräftig entgegen. Die tieſen Atemzüge taten ihm wohl. Den Weg entlang zur Quelle. Schon blinkte das Waſſer auf. Halt! Regte ſich da nicht eine dunkle Geſtalt im Gehölz? Mit einem Sprung war der Profeſſor neben ihr. „Hab' ich dich endlich, Burſche, der mir immer die ganzen Sträucher verſchandelt, um Kätzchen zu ſtehlen?“ Er griff nach der Kapuze. Ein Schrei aus Frauenmund antwortete— gold— blondes Haar quoll ihm entgegen... Das Splittern von (Alas... „Karin— du— hier?!“ Staunen und Jubel klang darin, aber wohl doch mehr Jubel. „Ich dachte... ich wollte.. N, ſtotterte das junge verwirrt. Mädchen Da ſandte die Oſterſonne die erſten Pfeile in Karins Flech— ten. Die kleinen goldenen Geſchoſſe prallten ab und trafen Erich Mühſam gerade ins Herz. Und er empfand plötzlich ganz klar, daß dies zerzauſte friſche Geſchöpf vor ihm das Glück ſei. So hielt ker es feſt— für immer. Es wird ſich alles, alles wenden.. Eine Oſtergeſchichte von Ernſt Adam Kirſchſtein. War das im Hauſe des Kommerzienrats Sommer ein Jubel über die Verlobung der einzigen Tochter mit dem Bergaſſeſſor Hans Divend! Die Eltern hatten es gar nicht glauben wollen, als Anna ihnen ihre Liebe zu dem ſtattlichen jungen Manne geſtand. Sie hatte ja bisher die glänzendſten Partien aus⸗ geſchlagen, ſo daß ſich ſchon die Angſt in ihnen feſtgeſetzt hatte, das eigenſinnige, wähleriſche Mädchen wollte überhaupt nicht heiraten. Und nun dieſer plötzliche, gänzlich unerwartete Ent⸗ ſchluß! In einen Himmel voll Seligkeit fühlte ſich das reiche Mädchen verſetzt, als ihr der Bräutigam am Verlobungstage einen großen Strauß duftender Veilchen brachte, ohne daß er wußte, daß es ihre Lieblingsblumen waren.— Acht Tage ſpäler war mit den Veilchen auch all das wonnige Glück verblüht! Ein anonymes Schreiben, in dem gegen Divend der Vorwurf erhoben wurde, daß er ein armes Mädchen ver— führt und in ſchmählicher Weiſe ſitzengelaſſen habe. war der Anlaß dazu. Als der junge Bräutigam den Abſagebrief erhielt, erbleichte er, ſah aber von jeder Verteidigung ab. Er mußte ſchweigen, obſchon dieſes Schweigen der! Henker ſeines Glücks war. Es war für ihn Pflicht!— Bald darauf verließ er das Vaterland, um das wunde Herz von der Tropenſonne ausheilen zu laſſen, wenn— es möglich war. Drinnen im Hauſe des Kommerzienrats war fortan Kum⸗ mer und Sorge vorherrſchend. Die Eltern trauerten mit der Tochter. * Jahre waren dahingefloſſen, lange, bange Jahre. Doch die Herzen waren nicht geneſen. Oh, es hatte Anng und Hans nicht an Gelegenheit zum Heiraten gefehlt; aber ſie hatten die Neigung verloren, ſich für das Leben zu binden. Sie hatten in der Spanne von zehn Jahren kein Lebenszeichen voneinander Anna Sommer hatte ſofort nach Empfang der Unglücks⸗ botſchaft nach der Schreiberin des Briefes ſorſchen laſſen— allein ohne jeden Erfolg. In krampfhaftem Bemühen hatte ſie die Nachforſchungen von Zeit zu Zeit wiederholt; aber auch nicht das geringſte wurde erreicht. Und das war in der Groß— ſtadt Berlin nicht eben auffällig. Immer dichtere Netze wob die Wehmut um ihr Hern und eine immer glühendere Sehnſucht brannte darin, noch einmal Divend zu ſehen und aus ſeinem Munde ſelbſt die näheren Umſtände zu hören, die ſein Vergehen mildern könnten. Es mußten ja Milderungsgründe vorhanden ſein, ſo rief ſie ſich wieder und immer wieder zu. Ach, wenn er doch käme und die Aufklärung gäbe und ſie ihm— vielleicht— verzeihen könnte! * Oſtern— das Frühlingsfeſt— und Auferſtehungsſeſt, ſtand dicht vor der Tür. Anna wanderte am Nachmittag des Sonnabends durch die Straßen, um Einkäufe zu machen. „Veilchen, Fräulein, Veilchen, ganz friſche!“ boten am Wege die Blumenverkäufer, ſich überſchreiend, aus. Sie kaufte ein paar Sträußchen; dann ſchritt ſie weiter. Plötzlich hielt ſie an. Da ſtand auf dem Fahrſteig dicht am Bordſtein ein blaſſer, kräntklicher Junge in abgeriſſener Kleidung. Mit dünner Stimme barer:„Kauſen Sie mir doch een Sträußken Veilchen ab, Freilein. Meine Mutter ſchlächt mir ſonſt, wenn ick niſcht verkooft ha. Sein Se doch ſo jut.“ Anna ſchaute dem Knaben ſcharf ins Geſicht. Dieſe Augen, dieſe Naſe, dieſer Mund; ſie kamen ihr ſo bekannt vor. Wo hatte ſie ſie nur ſchon geſehen? Sie wollte um jeden Preis Klarheit haben. Nachdem ſie von dem Knaben die Wohnung erfragt hatte, rief ſie den Kutſcher, der mit ſeinem Wagen ihr nachfuhr, heran, gab ihm das Ziel der Fahrt an, ſchob den Knaben in den Wagen und ſtieg ſelbſt ein. Noch ehe die Zuſchauer recht zum Bewußtſein über den merkwürdigen Vorgang gekommen waren, war das Gefährt davongerollt. Der Junge konnte die vielen Fragen, die das Mädchen in haſtiger Folge ſtellte, gar nicht alle beantworten. Teils war er dazu nicht imſtande, teils hielt ihn trotzige Scheu davon ab. Ein Gedanke beängſtigte ihn beſonders. Was würde die Mutter ſagen, wenn er die reiche Dame anbrachte? Würde ſie ihn wieder ſchelten und ihm den Rücken blutig ſchlagen? Anna las dieſe Fragen in ſeinem Geſicht und ſuchte ihn nach Kräſten zu beruhigen. Doch der Junge verlor nicht voll⸗ ſtändig ſeine Scheu. So viel bekam ſie aber wenigſtens aus ihm heraus, daß er in einer troſtloſen Umgebung aufwuchs und ſeine Mutter eine grauſame Tyrannin war, die faulenzte und ihn für ſich arbeiten ließ. Der Wagen hielt in einer Straße im Norden der Relchs⸗ hauptſtadt. Eine beklemmende Angſt bemächtigte ſich Fräulein Sommers, als ſie allein— den Knaben ließ ſie unten warten— auf der ausgetretenen Treppe zu der Hofwohnung hinauf⸗ kletterte. Die muffige, dumpfe Luft, die das Treppenhaus er⸗ füllte, benahm ihr faſt den Atem; aber ſie raffte ſich tapfer zuſammen, ſtieg weiter hinauf.„Hier“, ſagte ſie ſich,„muß die Wohnung ſein“, als ſie im vierten Stockwerk angelangt war. Sie wollte klopfen, doch ſie zuckte zurück, denn drinnen unter⸗ hielten ſich zwei laut „Na, Jotte. ham Se ſich man nich“, kreiſchte eine ſchartige Frauenſtimme,„det is doch janz ejal, ob Sie von deu der Vater ſind oder Ihr Bruder!“ Anna ſtand das Herz ſtill, als darauf eine nur zu gut be⸗ kannte Stimme vorwurſsvoll entgegnete:„Es war eine Un⸗ verſchämtheit von Ihnen, daß Sie dieſen Brief voll Lug uch Trug ſchrieben, der mich um mein Glück brachte!“ „Jotte, reden Se ſich man nich in de Wolle! Se konnten ja dem Mächen ſagen, det ſich det nich uff Sie, ſondern uff Ihren Bruder bezog!“ „Das hätte ich gekonnt, aber mein Bruder flehte mich auf den Knien an, daß ich von der Sache ſchweigen ſollte, da er ſonſt mit Schimpf und Schande von der Behörde, die von ſeinem lockeren Leben Wind bekommen hatte, aus ſeinem Aucte gejagt werden würde. Und da willfahrte ich, um meinem alten Vater den Gram um ſeinen Lieblingsſohn zu erſparen— well fahrte ihm, um mein Glück zu kreuzigen. Das Opſer war unte ſonſt gebracht!“ Der Sprecher hörte nichts von der widerwärtigen Lache. denn in dieſem Augenblick wurde die Tür aufgeriſſen. „Hans!“ „Anna!“ Zwei Glückliche hielten ſich feſt umfangen. Das aufgedunſene Weib war ſprachlos geworden. Sie ge⸗ wann aber ſofort die Sprache wieder, als der Knabe, dem die Rückkehr des Fräuleins zu lange gedauert hatte, jetzt in das Zimmer trat. Mit einer Flut von Schimpſworten empftug ſie ihn. Vor Entſetzen ließ er den Korb mit den Veilchen fallen. Mitten in den duftenden Blüten ſtanden nun Anna und Hans. Die raſende Mutter ſtreifte raſch einen Holzpantoffeſ ab und wollte nach dem Jungen ſchlagen, doch ſchützend breite ten ſich vier Hände über ihn aus, die im Leben ſich nie wieder von ihm zurückgezogen haben. Als drei glückſelige Menſchenkinder die Treppe hinunter ſtiegen, klang vom Hofe das Lied der Kurrende von der Staßt⸗ miſſion herauf:„O du fröhliche, o du ſelige, gnadenbringenge Oſterzeit!“, und die Glocken von den Türmen ſangen daz gie Begleitung. empfangen; aber die alte Liebe war in ihnen nicht erſtorben, wiewohl ſie es dann und wann wähnten. Anna Sommer, die nun dreißig Jahre alt geworden, war im Laufe der Zeit und der Erfahrung milder im Urteil über die Sünden anderer geworden; auch im Urteil über das Ver⸗ gehen ihres ehemaligen Bräutigams. Sie vermutete, daß er damals zu ſtolz geweſen ſei, ſich zu verteidigen. Vielleicht, daß auch ſeine Tat in weit milderem Lichte erſchien, wenn man die näheren Beweggründe kannte. Oſterbotſchaſt. Von Karl Hage. Auf, ihr Menſchen, und ſeid fröhlich Und vergeſſet euren Schmerz. Schaut, wie frühlingsſonnenſelig Schwebt die Lerche himmelwärts. Schaut die Amſel hoch im Baume! Hört ihr ewig ſchönes Lied. Seht, wie hoch im Himmelsraume Eine weiße Wolke zieht. Fröhlich läuten Oſterglocken. Leiſe weht ein milder Wind. Und ein freudiges Frohlocken Füllt die Luft, ſo frühlingslind. Und die Welt ſteht hold in Blüten, Alle Bäche ſilbern geh'n. Und ſie künden allen Müden: Auferſteh'n, ja Auſerſteh'n! nem Plädoyer auf dieſe ein. Bei der damaligen Perſonenberwechllungen Beiſpiele aus der firiminalgeſchichte. Im Reichstagsbrandprozeß hat die Frage der Perſonenverwechſlungen eine große Nolle geſpielt. Der Verteidiger der Bulga⸗ ren, Rechtsanwalt Dr. Teichert, ging in ſei⸗ Dinge beſonders N Berichterſtattung ſind die intereſſanten Ausführungen nicht verwertet worden. In dem jetzt vorliegenden Text des Plädoyers, das ſich in dem von Dr. Sack im Verlag Ullſtein herausgegebenen Buche„Der Reichstagsbrand⸗Prozeß“ be⸗ findet, werden auch die von Dr. Teichert zi⸗ tierten Beiſpiele aus der Kriminalgeſchichte wiedergegeben. Das eine Beiſpiel iſt ein Fall, der ſchon vor geraumer Zeit, im Jahre 1796 in Frank⸗ reich geſpielt hat. Ein gewiſſer Leſurques iſt das Opfer. Der Fall iſt typiſch, weil er für den heutigen Prozeß gewiſſe Parallelen zeigt. Es war damals die zwiſchen Lyon und Paris verkehrende Poſt auf der Land— ſtraße von vier bewaffneten Räubern über⸗ fallen und beraubt worden. Der Poſtillon und der Poſtſchaffner waren dabei ermordet worden. Leſurques war ein in glänzenden Vermögensverhältniſſen lebender Edelmann. Er hatte einen Freund, der zufällig zum Friedensrichter mußte und zu Leſurques agte:„Ach, du könnteſt eigentlich mal mit⸗ gehen.“ Und Leſurques ging mit. Beide mußten eine Weile im Wartezimmer des Richters warten. Zufällig waren zugleich in hieſem Warteraum des Richters einige Zeu— gen anweſend, die dieſe vier bewaffneten Reiter am Tage des Ueberfalles beobachtet haben wollten. Zwei dieſer Zeuginnen be— kruchelen nun Leſurques näher. Die eine glaubte, eine Aehnlichkeit zu bemerken und ſagte zur anderen:„Du ſieh mal den Mann, findeſt du nicht auch?“ Die andere:„Was denn?“ Die erſte:„Nun, ſieht der nicht dem einen Reiter ähnlich?“ wahrhaftig, jetzt bemerke ich es auch, ſieh nur die blonden Haare! Wahrhaftig, die ganze Figur iſt dieſelbe!“ Und ſo gibt im⸗ mer die eine der anderen recht im Erken— nen, und beide überbieten ſich im Wiederer— kennen. Das Ergebnis iſt, daß Leſurques zum Tode verurteilt und hingerichtet wurde. Durch ſpäteres Geſtändnis der eigentlichen „Ja, du haſt recht, Tater und anvere unzwelfeſchafte Veweiſe wurde erwieſen, daß Leſurques tatſächlich nur das Opfer einer Verwechſlung geworden war. Sello, der über dieſen Fall berichtet, ſchreibt, daß in dieſem Verfahren von acht Zeugen über fünf Perſonen dreizehn un⸗ zweifelhaft falſche Rekognotionen abgegeben worden ſind, obwohl man von keinem der Zeugen behaupten konnte, daß ſie irgendwie bewußt etwas Falſches geſagt hätten. Fünf Angeklagte waren in einer einzigen Mord⸗ ſache zwölffach falſch rekognosziert worden. Und ein weiterer Fall, der in Deutſchland ſpielt, ein an ſich höchſt harmloſer, aber doch auch ziemlich typiſcher Fall für die Frage der Täuſchungsmöglichkeit durch Beeinfluſ⸗ ſung einen gewiſſen allgemeinen Meinung. Dieſer Fall iſt berichtet worden von Groß im Archiv für Kriminalanthropologie: In einer größeren Stadt ſtand auf einem vier Meter hohen Steinſockel das Denkmal eines Gelehrten. Die Bronzefigur befindet ſich in ſitzender Stellung, der rechte Arm in ſchrei— bender Geſte, etwa eine Spanne über dem Knie. Ein Stadtvater machte eines Tages die Mitteilung, des erzene Buch über dem Knie ſei geraubt worden! Ein anderer ver— ſicherte, das Buch könne noch nicht lange ge— raubt ſein, denn er habe es noch vor kurzem geſehen; ein Dritter ſagte aus, er habe in der Nähe des Denkmals gewohnt und habe beobachtet, daß das Buch breit auf dem Knie gelegen ſei. Ein vierter Zeuge gab an, bei der Aufſtellung des Denkmals ſei das Buch mit drei mächtigen Schrauben am Bein der Figur befeſtigt worden. Und was war die Wahrheit? Daß ein ſolches Buch niemals exiſtiert hatte! Wine AAG n Zunmes Aleriei Das Oſterwettec. Wie die Karwoche vom Palmſonntag an, ſo ſpielen auch die Oſter— tage eine beſondere Rolle als ſogen.„Los— tage“, deren Witterung nach den Bauern— regeln und nach den ſprichwörtlichen Wetter⸗ prophezeiungen für eine Tagen oder gar für das ganze Jahr maßgebend ſein ſoll. Der Bauer legt vielfach Wert auf den Witterungscharakter dieſer Lostage, und der Städter findet Gefallen an der Sonderbar— keit dieſer Bauernmeteorologie, aus der ein Stück aus Erfahrung und Beobachtung ge— ai Reihe von ſchöpfter Voltswersheit spricht. Im Wegenſatz zum Palmſonntag, der„trocken, hell und klar“ ſein muß, um„zu geben ein fruchtbar Jahe“, ſoll es am Karfreitag regnen, denn„Karfrei— tag Regen bringt ein fruchtbar Jahr zuwe— gen“. Dieſe Volksweisheit iſt ſchon recht alt und geht auf einige Jahrhunderte zurück. Das Oſterwetter aber muß ſchon ſein:„Oſtern im Schnee, Weihnacht im Klee“ und umgekehrt „Weihnachten im Schnee, Oſtern im Klee“. Die Freudenſprünge der Oſterſonne. Wie tief und innig die Oſterfreude im Volksleben verankert iſt, zeigt, daß noch heute beſonders im Oſten der Glaube weitverbreitet iſt, daß die Sonne zu Oſtern drei Freudenſprünge über die glückliche Auferſtehung des Herrn mache, und vielerorts ziehen die Menſchen hin— aus, um den Sonnenaufgang am Oſtertag zu erleben. Auch ſoll man am Oſtertag das Oſterlamm ſich in der Sonne dpiegeln ſehen. der Großrundfunkſender Mühlacker nach dem umbau Wie ſchon wiederholt Großrundfunkſender längere mitgeteilt, hat der hlacker, nachdem er nach ausgedehnten baulichen und techniſchen Veränderungen den Sendebetrieb wieder auf— genommen. Die am meiſten in die Augen ſpringende und allgemein beachtete Aenderung, die auch dem Landſchaftsbild einen anderen Charakter verleiht, liegt in der Antennenan— lage Die beiden ſeitherigen Antennentürme von je 100 Meter Höhe ſind verſchwunden und ha-, ben einem neuen Funkturm mit nicht weniger als 190 Metern Höhe Platz gemacht. Die— ſer höchſte freiſtedende Holzturm, zu deſſen Bau insgeſamt 350 Kubikmeter Holz, und zwar ein Drittel deutſche Eiche aus Baden und zwei Drittel amerikaniſche Pechkiefer, verwendet wurden, ſteht wohl in ganz Europa einzigartig da und iſt trotz der ſtrengen Winterszeit in rund 100 Arbeitstagen errichtet worden. Anſtelle der früheren. Sendeantenne, die am Hanfſeil zwiſchen den beiden Türmen hing, iſt N die Ein⸗Turm⸗Antenne entſtanden, die von dem höchſten Turmkranz herunterhängt. Zeit zum Schweigen verurteilt war, Einen Begriff von dem rieſtgen Ausmaß des Holzturmes kann man ſich vielleicht am beſten machen, wenn man erfährt, daß die erſte horizontale Ausſteiſung des Turmes 38 Meter hoch über dem Erdboden liegt und daß das Hochhaus der Reichspoſtdireltion in Stutt⸗ gart mit ſeinen 35 Metern Höhe vollſtändig in dieſen Raum hineingeſtellt werden könnte. Bei einer Preſſe-Beſichtigung erfuhr man noch weitere Einzelheiten über den durchgrei⸗ fenden Umbau des Senders. Im Senderhaus ſelbſt wurde der eigentliche Sender durch die Firma Telefunkengeſellſchaft für drahtlaſe Telegraphie in Berlin ſo umgebaut, daß die Endſtufe anſtelle der früher verwendeten Rö5ih⸗ reneinheiten zu 20 Kilowatt Großleiſtungs⸗ röhren zu 300 Kilowatt erhielt. Die Antennenleiſtung wurde von 60 auf 100 Kilowatt erhöht, die genaue Einteilung der dem Sender zugeteilten Welle mit 574 Kilohertz(522,86 Meter Wellen⸗ länge) ſichergeſtellt. Ebenſo wurden die Meß⸗ und Ueberwachungseinrichtungen für die tech⸗ niſche Betriebsführung auf den neueſten tech⸗ niſchen Stand gebracht. Man hörte ferner. daß der durch Winddruck ſehr belaſtete und in Eiſenbeton verankerte neue Turm infolge der verſchiedenen Tücken des langen Winters nur mit großen Schwierigkeiten mon⸗ tiert werden konnte. Hiezu war zum Beiſpiel die Erſtellung eines 150 Meter hohen eiſernen Montagegerüſtes erforderlich. ö Obwohl noch einige Schwierigkeiten zu über⸗ ſtehen 5 werden, bis ſich die neue Anlage eingeſpielt hat, ſcheint ſich der Großſender in vollem Umfange zu bewähren. Dies be⸗ weiſen eine Reihe von Zuſchriften, namentlich aus der Schweiz und der Pfalz, die einen ausgezeichneten Empfang feſtſtellen. unübertroffen hei Rheuma Sicht Kopfschmerzen Ischias, Hexenschuß und Exxäl- tungskrankheiten. Stark harn- säurelösend. bakterientotendl Ab- solut unschädlichl Ein Versuch überzeugt! Fragen Sie Ihren Zt. e N 2 Die Schwes ROMAN VON CARL HOLM „J wo, Käpp'n! Kraft laufen müſſen. 'ne grobe See ſteht draußen. werden wir auch übernehmen.“ „Ach, das ſchadet nichts! ſchiffs gut verſtaut.“ „Is recht, Doktor! und die Paſſagiere in die Flucht jagte, den Kajütentreppen wurden 1 Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle 3. d. S. Alſo es wird bös?“ „Na, ich komme ſchon durch, wenn wir auch halbe Bank an der Reeling. Die Cobra“ kann was ab. Ich habe meine Frau mitt⸗ Na— wal heiv it ſeggt?“ Sie waren um Düne und Inſel herumgefahren und nahmen Kurs auf die Südſpitze von Sylt. Woge kam von Backbord heran, hob das S 0 es ſtark auf die Seite, das eine der Schaufelräder kam ſaſt aus dem Waſſer— dann ſchoß der Schiffsſchnabel vorn über, und die„Cobra“ machte einen tüchtigen Hopſer, während ein Waſſerſchwall das Verdeck knietief überrann die am Sperrtau ſtanden und aufgeregt voraus blickten. Deckſtühle ſtürzten um, Koffer kollerten von den Bänken, die Holzmatten vor fortgeſchwenent. Set uber 50 lone. Käthe!“ Füßen. Mann bleibt bei mir.“ Eine mächtige„Was ſoll das chiff und legte ſchlägt es an?“ — 2 — — — — Frauen] gegen den Maſt. „Nein, danke, Frau Doktor! werde mich aber auch hinlegen.“ Maſchinenſignal, „Käpp'n Spieß läßt halbe Kraft fahren. eegang kann das Schiff, nicht volle Fahrt laufen. Sie, teward, geben Sie mal ein paar Glas her!“ Die Drei ſtärkten ſich mit einem Schluck Sherry. Jetzt waren ſie faſt allein an Deck. Die junge Frau ſah mit leuchtenden Augen in den Aufruhr. der Wind im Takelwerk, die Flaggenleine klappte hart Am Himmel jagten dunkle Wollen mit kreiſchten, Männer klammerten ſich feſt an allem, was] Windeseile, bisweilen riß der Sturm ein Loch in die in Reichweite war— in einem Nu war das Deck rein- Decke, ein Stückchen Blau guckte durch, ein paar Sonnen⸗ Zum Einweichen der Wäſche wie zum Weichmachen des Waſſers gleich gut bewährt. Nur echt mit der Schutzmarke „Löwe“ in der altbekannten Packung. ſels Uosch. und Beicf- So c Zum Geſchirrwaſchen, Spülen und Reinigen Henkel's m Dienste der deutschen ſlauisfrol. Er griff nach dem Oder doch? Hörnum. Mein Ich bleibe lieber oben, Robby? Eben Bei dieſem Ueber ihnen heulte befohlenen. Robert mußte lächeln. 5 5 115. ſchlief ganz feſt, auch Schweſter Magdalene rutſchte mit ihrem Klapp- Lider zu. ſtuhl über das Deck, kippte um und fand ſich unter der Halb durchweicht vom Seewaſſer Aber kam ſie langſam wieder herangekrabbelt und ſuchte Schutz Und in büſchen Waſſer auf der Mittelbank. Die junge Frau, der die friſche Briſe ſchon die Wangen gerötet hatte, lachte herzlich. „Wollen Sie lieber hinuntergehen, Schweſter? Die ſchlieſen beide noch. „Wenn dir die Schaukelei nur nicht zu toll wird, davontrug und im Fliegen zerriß. Die ganze Luft er⸗ füllt von einem herben, kräftigen Salzhauch. 8 „Schöner kann ich mir's gar nicht denken, Robby! Ich ſchlingernd kämpfte das Schiff ſeine Bahn. liege hier warm und mollig, wie in einer Wiege— und die herrliche Briſe— der wundervolle Blick!“ „Da lieg' nur recht— Hopla!“ Geländer der Bank und hielt ſich nur mit Mühe auf den Rollend und 5 So ging es ſtundenlang, immer das gleiche und doch ſtets anziehende Bild Man wurde nicht müde zu ſchauen. 5 Schweſter Magdalene ſeiner Frau fielen die ſchweren Er ſtieg wieder zum Napitän auf die Brücke. „Nun, Käpp'n, wie ſtect's? „Da iſt Amrum-Feuer, und der Strich da vor uns iſt In einer Stunde ſind wir binnen.“ Rechts leuchteten im Sonnenſchein die weißen Hügel von Wittdün, lang hin zog ſich der Strand von Amrum, und Hörnum mit ſeinen ſchneeiden Dünen und dem ſtrich⸗ förmigen Leuchttturm war auch ſchon zu erkennen. „Mir ſcheint, es wird ruhiger.“ „Das kann'n alt blindes Weib mit'n Stock fühlen. Wir ſind binnen der Sände, die brechen den Schwell.“ „Wir werden doch den Anſchluß erreichen?“ „Wo wollen Sie hin?“ „Amrum-Satteldün.“ „Der Sylt“ muß warten, bis ich komm'— es darüber dunkel wird!“ „Und die Bahn bei Norddorſ?“ „Die wartet auch. Beruhigt ging Dauert's noch lange?“ und wenn Hier hebbt ſe all keen Il!“ Robert wieder zu ſeinen Schutz⸗ Er zündete ſich eine gefegt. Alles ſtürzte in die Kajüten. Martens war von der Brücke herabgeſtiegen und hatte ſich zu ſeiner Frau hin⸗ Ketappt. ſtrahlen huſchten heraus und jagten über die Waſſerwüſte. Wie rollende Hügel von grünem Glas kamen die Wogen heran, überronnen von glitzernden Schaumſtreifen und bettönt von ſchneeigem Giſcht, den der Wind in Fetzen Zigarre an und ſpähte hinüber nach dem langen Strand von Amrum, wa neben der Satteldüne die zwei Türme des Hotels mit ihren ſpitzen Dächern eben die Dünen über- ragten. (Fortſetzung folgt.) Wir bemühen uns auf das zußerſte. d en. daß wenigſtens dem e ſchlimmſten Auswirkung inhalt e 2 Die Garanten d Am 21. und 22. April findet in ganz Deutſch. land der Reichs-Werbe⸗ und»Opfertag des Jugendherbergsverbandes ſtatt. Die geſamte deutſche Jugend wirbt für das Jugendherbergs⸗ werk und ſammelt am Opfertage Bauſteine für neue Jugendherbergen. Jeder Deutſche muß für die Mitarbeit am Jugendherbergswerk gewonnen, muß über die Bedeutung des Jugendwanderns und der Jugendherbergen aufgeklärt werden. Zur Durchführung dieſer Aufklärung iſt das Bildheft „Schafft uns Jugendherbergen!“ her⸗ ausgebracht worden. Die Schrift zeigt in anſchau⸗ lichen und eindrucksvollen Bildern die bisherigen Erfolge des Jugendherbergswerks, die Freuden des Wanderns und die Arbeit der deutſchen Jugend. die durch Schaffung von Jugendherbergen in allen Teilen Deutſchlands das Wandern zum ſchönſten. geſündeſten und billigſten Sport, der Körper und Geiſt erfriſcht. machen will. Die Schrift hat 32 Seiten Umfang und ein farbiges Titelbild und wird zum Preiſe von 10 Pf. kurch die geſamte Hitlerjugend und alle übrigen Jugend- organiſationen des Deutſchen Reichs. insbeſondere durch die Ortsgruppen des Reichsverbandes für deutſche Jugendherbergen verbreitet. 0 Die deutſche Jugend will wandern. Beherzigt den Aufruf der Jugend:„Schafft uns Jugendherbergen!“ 85 1 Das Oſtereierſuchen iſt ein ſchöner alter Brauch, der heute noch in vielen Gegen. den Deutſchlands geübt wird und namentlich der Jugend N 1 große Freude bereitet. 15945 11,5 Millionen Frühlingsblumen rufen Dich auf, n die Kampffront der N. S. Volkswohlfahrt einzutreten. 11,5 Millionen Narziſſen werden in den Tagen vor dem Oſter⸗ feſte in ganz Deutſchland verkauft werden. 1 Helft alle mit, das Werk der N. S. V. vollenden. Jeder deutſche Volksgenoſſe muß am Oſterſounkag die Frühlings- blume der N. S. V. tragen Flugſportwerbung bei der Jugend. Der Deutſche Luftſport⸗ verband veranſtaltete gemeinſam mit der Schulverwaltung der Reichshauptſtadt in der Plaza eine große Kund⸗ gebung für den deut⸗ ſchen Flugſport. Unſer Bild zeigt den Präſiden⸗ ten des Deutſchen Luft⸗ ſportverbandes, Haupt⸗ mann Loerzer, inmitten der Berliner Schul⸗ jugend.. „Was haft du für Jenſuren?“ Nach Empfang ihrer Oſter-Schulzeugniſſe ſind die Jungens eifrig dabei, die von ihnen erhaltenen Noten zu vergleiche 82 Erſte Auffahrt in Niederfinow. Nach der Eröffnung des größten Schiffshebewerkes der Welt in Niederfinow fuhr als erſtes Schiff der feſtlich ge⸗ ſchmückte Paſſagierdampfer mit den Ehrengäſten in den gi— gantiſchen Hebetrog. Vom Rugby-Cänderkampf Deulſchland.—Frantteich. 8 Unſer Bild gibt einen Spielmoment aus dem Länderkampf Deulſchland— Frankreich in Hannover wieder. Deutſchland, hauptſächlich aber in en Pligtrankheiten und Infektenſchädlinge ſaſſen ſich im Winter nicht ausreichend be⸗ kämpfen, z. B. die Schorfkrankheit, die Stchrotſchußkrankheit, die Obſtmade, die Pflaumenſägeweſpe und andere. Deshalb müſſen die Obſtbüume im Frühjahr und Sommer mit geeigneten Spritzbrühen be⸗ handelt werden. Die nächſte Spritzung iſt die Vorblüteſprit⸗ zung; ſie wird ausgeführt kurz bevor ſich die Bläten entfalten und bekämpft die obenge— nannten Pilzkrankheiten, ſowie die en zeiti⸗ gen Frühjahr erſcheinenden Raupen. Zur Vorblüteſpritzung kann verwendet werden: 1. Schwefelkalkbrühe mit Bleiarſenat; 2. Kup⸗ berkalkbrühe mit Grünmittel oder Bleiarſe⸗ nat; 3. die im Handel befindlichen kombinier— ten Kupfer⸗Arſen-⸗Mittel. Spritzſchäden durch Kupfer ſind vor der Blüte nicht zu befürchten; nach der Blüte ſoll⸗ ten kupferhaltige Brühen bei Steinobſt(mit Ausnahme von Kirſchen) und empfindlichen Apfelſorten nicht verwendet werden. Hat man mit ſtarken Schäden durch Apfelblatt⸗ ſauger oder Blattläuſe zu rechnen, ſo iſt der Spritzbrühe 0,1 Prozent Reinnikotin zuzufü⸗ gen. Vorſicht bei Verwendung von Arſen— mitteln und Nikotin; ſie ſind ſtarke Gifte! Mit Beginn der Obſtbaumblüte iſt jede Spritzung einzuſtellen bis die Blütenblätter abgeworfen ſind. Eine Spritzung in die Blüte gefährdet die Bienen und ſtört die Befruch— tung. Nähere Auskunft erteilt die Hauptſtelle für Pflanzenſchutz in Freiburg i. Br. oder der zuſtändige Obſtbauinſpektor. Heidelberger„Heimſtätten“⸗Prozeß beginnt Heidelberg, 30. März. Der Zuſammenbruch der Heimſtätten⸗Bauſparkaſſe, durch den eine große Anzahl von Bauſparern in ganz Baden, Thüringen und in der Hamburger Gegend um ihre Erſparniſſe gebracht wurden, wird das Heidelberger Gericht in einer dreiwöchi— gen Verhandlung, beginnend am Mittwoch, den 4. April, beſchäftigen. Die Unierſuchung der dem Prozeß zugrundeliegenden Betrüge— reien läuft ſeit Anfang März vorigen Jahres, nachdem im Februar 1933 das Unternehmen aufgeflogen war. Wegen Konkursverbre— chens, Untreue und Betrug ſtehen die beiden Geſchäftsführer der Heimſtätten-Bauſparkaſſe Philipp Pfleger aus Laudenbach und Oskar Rahn aus Straßburg unter Anklage. Zwei Angeſtellte haben ſich wegen Beihilfe zu ver— antworten. Das Aktenmaterial umfaßt etwa 10000 Seiten und macht den Prozeß zu einem der aröbton Prozeſſe die in Heidelberg gisher durchgführt wurden. Hauptangeklag— ler iſt Pfleger, ein früherer Reichsbahnſtrek— keuarbeiter, der mit dem Gelde der kleinen Sparer wirtſchaftete wie er wollte und ſich nicgends in ſein Geſchäftsgebaren hinein— ſchallen ließ. Groß⸗Hauſen, 30. März.(Rückgang der Arbeitsloſigkeit.) Die Erwerbsloſen⸗ ziffer, die bei der Machtübernahme durch die Nös DA noch 61 betrug, iſt jetzt bis auf neun geſunken. Dle noch vorhandenen Erwerbs⸗ loſen werden bei den in den nächſten Tagen beginnenden Regulierungsarbeiten an der Weſchnitz Arbeit und Brot finden. Hierdurch wird unſere Gemeinde in den nächſten Tagen frei von Erwerbsloſen ſein. * 7 5 N Heppenheim(Bergſtraße), 30. März.(O o⸗ hes Alter.) Der älteſte Einwohner Hep⸗ peſtheims, Daniel Deis, feierte bei verhält⸗ nuismäßig guter Geſundheit ſeinen 90. Fe⸗ buctstag. Er machte die Feldzüge von 1866 und 1870-71 mit. Einer ſeiner Söhne fiel iat Weltkrieg, eine Tochtet und zwei weitere Sohne ſtarben in den beſten Jahren. Zuletzt 0 trag er auch noch ſeine treue Lebensgefährtin zu Grabe. Die ſorgende Liebe ſeiner Kinder und Enkelkinder läßt ihn die Gebrechen des Altecs leichter ertragen. Dieruheim, 30. März.(Freilicht⸗ biele Andreas Hofer.) Die Frei⸗ bechhtbüthne Viernheim, die im vergangenen Johr zum erſten Mal in zweimonatiger Spielzeit mit Schillers„Wilhelm Tell“ Tau⸗ enge und Abertauſenbe von Kunſtfreunden gegefſterte, hat für dieſes Jahr das hiſtoriſche Dragia„Andreas Hofen zur Aufführung e Seit Woche, ſchon iſt die tüchtige Zpfelleltung mit einem„coßen Aufgebot von Mitwirkenden mit der Einſtudierung dieſes eigaltigen Werkes beſchäftigt. Mit den Um⸗ Aut und Erweiterungsarbeiten der herrlich t Walde gelegenen Bühne geht es rüſtig ottolirts. Dem wieder zu erwartenden gro⸗ zen Zuſtrom von Theaterfreunden aus der Räheren und weiteren Umgebung ſteht mit dei an Pfingſten beginnenden Spielen ein ſeitener Kunſtgenuß bevor. „ Matiz, 30. März.(Skandalöſe Ze ſtan de.) In der Konditorei von Stork in 72 nz. 10 1 11 0 5 17 5 heltspolizei geradezu ſkandalöſe Zuſtände feſt⸗ gebe Die Backstube 11150 a Nase. mugsort für ſchmutzige Wäſche und als An⸗ 8 Relde⸗ und Waſchraum der Gehilfen benatzt. Einer der Gehilfen wurde dabei betroffen, wie er mit ekelhaft ſchmutzigen Händen den eich knebete. Der Einzelrichter verurteilte den Fonditoxeibeſitzer und den einen Gehilfen we⸗ gen Vergehens gegen das Nahrungsmittel⸗ geſetz zu ſe einem Monat Gefängnis. Lokales 1. April. 1732 Der Komponiſt Joſeph Haydn in Roh⸗ rau geboren. 1815 Fürſt Otto v. Bismarck in Schönhauſen geboren. 1868 Der Muſiker Ferruccio Buſoni in Em⸗ poli geboren. 1910 Der Maler Andreas Achenbach in Düſ— ſeldorf geſtorben. 1930 Coſima Wagner in Bayreuth geſtorben. Sonnenaufg. 5,36. Sonnenunterg. 18,33. Mondaufg. 20,57 Mondunterg. 5,33. 2. April. 742 Kaiſer Karl der Große geboren. 1798 Der Dichter Atiguſt Heinrich Hoffmann (Hoffmann von Fallersleben) in Fal- lersleben geboren. 1805 Der Dichter Hans Chriſtian Anderſen in Odenſe geboren. 1914 Der Dichter Paul Heyſe in München ge— ſtorben. 1917 Beginn der Frühjahrsſchlacht bei Arras (bis 20. Mai). Sonnenaufg. 5,34. Mondaufg. 22.24. Sonnenunterg. 18,35. Mondunterg. 5,50. * Oſtern, das Feſt der Freude „Das Grab iſt leer, der Held erwacht“, ſo begrüßt die Menſchheit nach uraltem Brauch den Oſtermorgen. Freudig und jubilierend ſind die Geſänge, als wollten ſie unſer Herz höher ziehen in eine reinere Sphäre, wo die Borne der Weisheit heller und klarer flie— Ben. Ein fröhliches Feſt iſt Oſtern! Wenn die aufgetaute Erde wieder atmet, wenn die Frühjahrsſtürme übers Land brauſen und der Menſch mit innerer Luſt ſich der wär— meren Sonne erfreut, dann kann man ja nicht anders, als ſich der Erneuerung mit allen Sinnen hinzugeben. Wie ſtrahlen doch die Augen unſerer Kinder, wie herrlich laut und herzhaft iſt ihr Jubel, wenn ſie verſteckt im grünen Raſen ein buntes Ei oder gar ein Häschen aus Schokolade finden. Vom Früh— lingswind verweht ſind ihre kleinen Sorgen und ſie gehen ganz im unbeſchwerten Le— bensgenuß auf. Sind ſie nicht ſchön anzu— ſchauen, die Buben und Mädels mit ihren vor Begeiſterung roten Wangen? Selbſt ein eingefleiſchter Griesgram ſollte da ſein ſorg— loſes und herzliches Lachen wieder finden können. Oſterzeit iſt Freundenzeit. Auf Wee und Steg begegnen uns die Zeichen des Le— bens, die Zeichen der gleichen Welt, der auch wir angehören, in deren Rhythmus ſich auch unſere Jähre vollenden. Wie könnte da das Herz abſeits ſtehen! Auch unſer Inneres muß aufbrechen gleich einer hoffnungsvollen Knoſpe, um einem von Grund auf erneuer— ten Leben anzugehören. Und wie von ſelbſt formen dann unſere Lippen Worte des Dan— kes an die ewige Schöpfung, daß wir mit Teil haben am Leben und daß auch wir be— rufen ſind, an der Auferſtehung der Menſch— heit teilzunehmen. * Neuer Ausſichtswagen der Reichsbahn. Am Oſterſonntag hat die Einwohnerſchaft Ge— legenheit, einen der neuen Ausſichtswagen der Reichsbahn zum e beſichtigen zu kön— nen. Der Wagen trifft vorausſichtlich gegen 11 Uhr im hieſigen Bahnhof ein und wird hier einen viertelſtündigen Aufenthalt nehmen. Wie wir erfahren, handelt es ſich um eine ſehenswerte Neukonſtruktion, einen mit Dieſel— Motor ausgeſtatteten Motorwagen in Strom- linienform, der für den Eilverkehr in land— ſchaftlich bevorzugten Gegenden Deutſchlands mit Beginn der Ferienreiſezeit jetzt ſtärker ein— geſetzt werden ſoll und 120 Stundenkilometer leicht bewältigt. Der Wagen iſt, vom Fahr— geſtell abgeſehen, faſt ganz aus ſplitterſicherem Glas hergeſtellt. Auch dar Dach iſt aus Glas, damit Licht und Sonne von allen Seiten Zu— tritt haben. Hinter dem Führerſtand ſind drei— reihig bequeme drehbare Polſterſeſſel ange— bracht. Auch eine kleine elektriſch geheizte Küche iſt vorhanden und es iſt ſehr reizvoll, durch die Glaswände den Koch bei ſeiner Arbeit ſehen zu können. Auch das bewußte„Oert— chen“ fehlt nicht, doch dient hier natürlich un⸗ durchſichtiges Milchglas als Wandverlleidung. Um ſich gleich vom guten Funktionieren aller dieſer Einrichtungen ſelbſt überzeugen zu kön⸗ nen, nehmen außer leitenden Herren der Reichsbahndirektion auch führende Perſönlich⸗ keiten der Induſtrie, vor allem Herr Dieſel perſönlich, an der erſten Probefahrt teil. e Die Aenderung des Nachtbackverbotes. Die Stellungnahme der Deutſchen Arbeits⸗ front zu der von der Reichsregierung beſchloſ⸗ enen Aenderung des Nachtbackverbotes ergibt ich aus einer Aeußerung, die„Der Deutſtche Nahrungsmittelarbeiter“ zu der Neuregelung veröffentlicht. Aufgrund von Rückfragen beim Reichsarbeitsminiſterium wird feſtgeſtellt, daz nach wie vor im Bäckergewerbe die acht⸗ ſtündige Arbeitszeit ſtrikte einzuhalten iſt. Ueberſtunden ſeien zu vermeiden und ſtatt deſſen Erwerbsloſe einzuſtellen. 8 Selbſtmord im Konzentrationslaget Der frühere Staatsrat Marum erhängt ſich, Karlsruhe, 30. März. Nach Mitteilung des Geheimen Staats- polizeiamtes hat ſich der frühere Staaksrat Maxum, der ſich ſeit Mai 1933 in Schutz- haft befand, in der Nacht auf 29. März in ſeiner Zelle in Kislau erhängt. 5 Aus der Hinterlaſſenſchaft geht über die Gründe, die Marum zum Selbſtmord ge⸗ trieben haben, nichts hervor, doch beſteht die Vermutung, daß Marum in einem Anfall von Schwermut die Tat vollbracht hat, da ſeine Beurlaubung oder Haftent⸗ laſſung ihm vorerſt nicht in A usſicht geſtellt werden konnte. Der erſchoſſene Zollbeamte Der Schütze freigeſprochen. Saarlouis, 30. März. Am 24. Februar hatte der Diplom-Han⸗ delslehrer Stier aus Fürſtenhauſen in der Nähe der Straße Mettlach—Hausbach auf der Jagd einen franzöſiſchen Zollbeam— ten tödlich verwundet, weil er in der Däm— merung den Kopf eines Schäferhundes, den der Zollbeamte zwiſchen den Knien hatte, für einen Fuchs hielt, auf den er ſchoß, wobei er jedoch den Zollbeamten traf. Die Strafkammer Saarlouis hat Stier jetzt von der Anklage der fahrläſſigen Tötung freige— ſprochen. Hilfe für deſchelbronn Ein Aufruf der badiſchen Regierung. Karlsruhe, 31. März. Die badiſche Regie⸗ rung veröffentlicht folgenden Aufruf: An alle deutſchen Volksgenoſſen! Für die durch den Großbrand in Oeſchel— bronn am 10. September 1933 ſchwer Ge— troffenen ſind aus allen Teilen des Reiches in dankenswerter Weiſe erhebliche Spenden eingegangen, trotzdem reichen ſie bei weitem nicht aus, um die ungeheuren Schäden zu decken. Die meiſten der durch den Brand zer— ſtörten Ortsteile waren unhygieniſch eng zu— ſammengebaut, die Häuſer alt und teilweiſe ungeſund. Viele Brandgeſchädigte müſſen au⸗ ßerhalb des bisherigen Ortes neu, geſunder und beſſer angeſiedelt werden. Zahlreiche Ge— bäudereſte an den Brandſtätten können deshalb nicht mehr zum Wiederaufbau verwendet wer⸗ den, und es entſtehen große Aufwendungen für die neuen Bauplätze, für die Neuanlage von Straßen, Waſſerleitungen und Kanaliſa⸗ tion. Die Beſchaffung der Einrichtungsgegen⸗ ſtände für über 80 Haushaltungen erfordern große Sattel. Es ergeht deshalb nochmals die dringende und herzliche Bitte an alle Volksgenoſſen, erneut zur Linderung der gro⸗ ßen Not beizutragen. Spenden bitten wir an die Städtiſche Sparkaſſe Karlsruhe, Gi— rokonto Nr. 5500 zu überweiſen. Autounglück in Tripolitanien. Rom, 31. März. Auf einer Landſtraße in der Nähe von Tripolis überſchlug ſich der Lieferwagen einer italieniſchen Firma, der mit acht Perſonen beſetzt war. Eine Italie⸗ nerin war ſofort tot, während ein Eingebo⸗ rener kurz darauf ſeinen Verletzungen er⸗ lag. Die übrigen ſechs Perſonen, darunter zwei Italiener, erlitten durchweg ſchwere Verletzungen. — 800 Fiſcher ertrunlen. Kanton, 31. März. Eine Flottille von 300 Fiſcherbooten geriet an der Oſtküſte der Pro⸗ vinz Kwantung in einen heftigen Sturm. Die meiſten Boote kenterten. 800 Fiſcher ſollen er⸗ trunken ſein. Vörſen und Märkte Mannheimer Schlachtviehmarkt. vom 29. März 1934. Auftrieb: 26 Kälber, 73 Schafe, 10 Schwei⸗ ne, 300 Ferkel, 183 Läufer: Preiſe: Ferkel bis ſechs Wochen 14 bis 17, über ſechs Wo⸗ chen 21 bis 26, Läufer 27 bis 28 Mark Marktverlauf: lebhaft. Maunh imer Woche nmaeltpreiſe vom 29. März 1934. Vom Städtiſchen Buro für 1 95 ſtatiſtil wurden folgende Verbraucherpreiſe für ein Pfund in Reichspfennig ermittelt: Kartof⸗ feln 4 bis 4.5, Salatkartoffeln 9 bis 10 Wirſing 15 bis 25, Weißkraut 12 bis 15. Rotkraut 12 bis 15, Blumenkohl Stück 30 bis 70, Noſenkohl 15 bis 35, Gelbe Rüben 10 bis 14, Role Rüben 10 bis 15, Spinat 12 bis 20, Zwiebeln 8 bis 10, Schwarzwur⸗ zeln 20 bis 30, Kopfſalat 15˙ bis 30, En⸗ divienſalat Stück 10 bis 30, Feldsalat 60 bis, 80, Lattich 60 bis 80, Rharbarber 25% Pn maten 50 bij(0 Radicschen Büſchel 12 bis 15 Rettich Stüc 10 bis 35, Meerrettich Stück 10 bis 35, Schlangengurlen(groß) Stück 100 bis 110, Suppengrünes Büſchel 6 bis 8, Peter- ſilie Büſchel 12 bis 15, Schnittlauch Büſchel 4 bis 5, Aepfel 12 bis 35, Birnen 15 bis 30 Zitronen Stück 3 bis 5, Orangen 15 bis 30, Bananen Stück 5 bis 10, Süßrahmbutter 150 bis 165, Landbutter 130 bist 140, Wei⸗ ßer Käſe 25 bis 30, Eier Stäck 8 bis 12. * Der Sport an den Oſtertagen Fußballer ohne Punlthatz.— RNadſport am Saiſonanfang.— Reger Spoctverlehr mit dem Auslande. Oſtern iſt das Feſt des Frühlings, die Feier der dem Winter entronnenen Natur. Und nach altem, ungeſchriebenem Geſetz fügt ſich auch der Sportbetrieb in den gegebenen Rah⸗ men. In Deutſchland wenigſtens ruht an die⸗ ſen Tagen im allgemeinen die ſcharfe Jagd nach den Punkten; Freundſchaftsſpie⸗ le beherrſchen das Programm. Beſonders im Fußball ſind die Abſchlüſſe mit den Saarvereinen recht umfangreich. Berlin veranſtaltet am Karſams⸗ tag im Rahmen einer großen Saarkundgebung — zu der man zwei Sonderzüge mit Saar⸗ ſportlern erwartet— ein Nepräſentatinſpiel Brandenburg— Saarland. Eine Kombination Boruſſia Neunkirchen⸗Saar 05 Saarbrücken wird hierbei gegen eine ſtarke Berliner Elf ſtehen. Die Saarländer ſetzen dann ihre Reiſe nach Pommern und Oſtpreußen fort. In Bre⸗ men gaſtieren die Sportfreunde und auch an⸗ dere ſaarländiſche Fußballmannſchaften— 50 Spielabſchlüſſe ſind bekannt geworden— wer⸗ den im Reich kameradſchaftliche Aufnahme fin⸗ den. Daneben aber iſt das Spielprogramm der deutſchen Spitzenklubs ſehr umfangreich. In Frankfurt treten die Städtemannſchaften der Mainmetropole und Hamburgs zum Revanche⸗ treffen in die Schranken; ausländiſche Fuß⸗ ballklaſſe gaſtiert in der Reichshauptſtadt. Süd⸗ deutſchlands Spitzenklaſſe iſt während der Fei⸗ ertage in allen Gegenden des Reiches zu fin⸗ den. Die Münchener Bayern ſpielen in Ham⸗ burg und Bremen, 1860 München fährt nach Mitteldeutſchland, wo in Erfurt und Dres⸗ den gespielt wird, der 1. JC. Nürnberg gibt in Halberſtadt und Magdeburg ſeine Karte ab. Beim Berliner Turnier ſind die Stutt⸗ garter Kickers zu finden. Der VfR. Mann⸗ heim empfängt zu Hauſe Sachſens Spitzen⸗ klub VfB. Leipzig, der zwei Tage vorher in Frankfurt gegen FSV. ſpielt. Köln⸗Sülz ſoll in Offenbach den Kickers einen Vorge⸗ ſchmack der bevorſtehenden Runde um die Deutſche Meiſterſchaft vermitteln. Sehr leb⸗ haft iſt ſchließlich noch der Spielverlauf der ſüddeutſchen Gaue unter ſich und mit Nord⸗ heſſen.— Auch die Leute vom Handball hat das Reiſefieber gepackt, wenn ihnen auch in manchen Fällen Punktekämpfe das Ver⸗ gnügen verſalzen haben. Nordheſſen und Mil⸗ telrhein ſuchen in. Entſcheidungsſpielen ihren Meiſter; die Terminnot hat hier unwillkom⸗ mene Oſterbeſchäftigung gebracht. Auch in Württemberg geht die Punktehatz luſtig wei⸗ ter; es ſtehen hier in der Weſtgruppe ſogar entſcheidungsvolle Treffen auf dem Pro⸗ gramm. Auf Reiſen geht der letzte deutſche DSB.⸗Meiſter, SV. Waldhof, der als Mei⸗ ſter von Baden im Rheinland ſüddeutſche Spielkultur zu Ehren führen ſoll.— Groß⸗ kampftage ſind die Oſterfeiertage fürn Hoden. 1 Faſt in allen e 1 dieſes Sport⸗ zweiges finden gut beſetzte Turniere ſtatt, die durchweg mit der Teilnahme ſpielſtarker ausländiſcher Mannſchaften ihre beſondere Not? gefnielt mi Rerhalten. Der Hockeyclub Heidelberg hat ſich neben beſter deutſcher 1. zu ſeine 2 hiläumsturnier engliſche und eine. 1 Mannſchaft— Tulſe Hit(Serren), Ealing Ladies HC.(Damen) und FC. Terkäſſa⸗Bac⸗ celona— verſchrieben.„. Rudern 1 e 25 5 5 f 1 1 8 gibt es in Amſterdant, o die„Amſtel⸗Mei⸗ ſterſchaft“, ein Achterrennen, u. a. auch om dem Achter des Frankfurter Rudervereins 1865 beſtritten wird. Die Frankfurter werden aber gegen ihre elf holländiſchen Konkurren⸗ ten einen ſehr ſchweren Stand haben.— Be⸗ rufs⸗ Boxen veranſtaltet Solingen am 31., während der bekannte Schwergewichtler Czichos(Breskauß“ in Bukareſt in den Ring geht.— Saarlän⸗ der, und zwar die Staffel von Siegfried Saac⸗ brücken, beſtreiten ein Ningen in Duisburg, wo die Duisburg-Hochfelder AG. der Gegner des Sonntags iſt. Am Montag treffen die Saarbrücker in Düſſeldorf auf die Staffel von 86.— Freiluft-Rennen in geö⸗ ßerem Ausmaß veranſtaltet erſtmals der Nadſport. In Forſt, Berlin, Bochum, Bonn, Ludieigs⸗ hafen, Dudenhofen und Mannheim gibt es Bahnrennen der Berufsfahrer bezw. Amateure; Amateurmeiſter Toni Merkens beteiligt ſich an 70 Veranſtaltung in Herne-Hill bei Lon⸗ on. 0 113 von Auto getötet orms, 31. März. Auf der 11 Bobenheim in der Nähe 195 Seebtang ehe lache wurde das achtjährige Sölrichen des Schreiners Hermann Noske von einem Per⸗ menkraſtwagen, der aus der Richtung B/ venheim gefahren kam, erfaßt und deraet ver⸗ letzt worden, daß es auf der Stelle tot war. amaſenben Nite ber de Siehe 5. e 0 r 10 Straße zu ſotin⸗ 0 Das Oſterlamm Eine Erzählung aus dem 30 jährigen Krieg. Von Hannamaria Batſchewſki. Die Frühlingsſonne leuchtete wie ein Goldfanal vom klarblauen Himmel, aber die Herzen der Menſchen in deutſchen Landen jauchzten ihr nicht entgegen wie ehedem. Denn man ſchrieb das Jahr 1635. Und eine deutſchen 9 0 80 75 Zweiſchar durchpflügte deut oden: die Schweden und die Kaiſerlichen. Ihre Saat war Brand und Raub, die Ernte hieß Tod und Verderben. Was Wunder, wenn die Menſchen verlernten, an Chriſtfeſt, Oſtern und Pfingſten zu denken. Es mußte eine Gemeinde ſchon einen Pfarrer haben, wie Michael Blankenhagen zu Rützow war, um der alten heiligen Bräuche nicht zu ver⸗ geſſen. Er hatte am Oſterſonntag dieſes Jahres die Glocke läuten laſſen und faſt alle ſeine Pfarrkinder um ſich verſammelt. Durch die zerſchlagenen Kirchenfenſter quoll warmes Lenzeswehen und im knoſpenden Gezweig an der Mauer frohlockte eine Amſel neues Glauben, neues Hoffen. Mit ſeiner klaren Stimme ſang der Paſtor Martin Luthers Oſterlied„Chriſt lag in Todes Banden“ vor und begann eben den vierten Vers:„Es war ein wunderlicher Krieg, da Tod und Leben rungen...“, als atemlos ein Hütebub in die Kirchtür ſprang. Die Hand auf die keuchende Bruſt gepreßt, ſchrie er:„Der Schwed kommt! Der Schwed kommt!“ Und ſtob wie— der von dannen. Wie der Herbſtſturm trockene Blätter wir⸗ belt, ſo trieb der Schreckensruf die Gläubi— gen aus der Kirche. Schneller als Blitz und Hagelſchlag ritten die Schweden an. Vielleicht hatte der Glok⸗ kenklang ſie geruſen. Allen vorauf ein blon⸗ der Obriſt mit kalten, ſtrengen Zügen. „Im Sattel bleiben! Leutnant Gunbranſ— ſon, Ihr wartet hier, bis ich wiederkomme!“ Jenſeits des Weges ragten die verkohlten Trümmer eines großen Gehöfts. Der Oberſt beſchattete die Augen mit der Hand und ſah hinüber. Dann wandte er ſich mit jähem Ruck gegen die offene Kirchentür. In der ſtand der Paſtor mit bittenden Händen.„Herr Obriſt, verſchont am heiligen Oſterfeſt uns um Chriſti willen!“ Schweigend ſchritt der andere vorbei und ſah ſich ſuchend in der Kir⸗ che um. Schwarz hing da ein mächtiges Kreuz und kündete: Im Jahre des Herrn 1630 um Mittag des dreißigſten November erſchlugen die kroatiſchen Reiter des Gene⸗ rals Iſolani den Lehnſchulzen Gottfried Dallmann mit ſeinen beiden Söhnen Her— mann und Willibald, raubten ſein Vieh und Gut und brannten ſeinen Hof. Herr Gott, ſei den Toten gnädig und räche ihr Ende an allen, die Schuld daran tragen.“ „Schuld ſind die Rützower. Warum flo⸗ hen ſie und ließen ihn allein gegen die hölli⸗ ſchen Teufel?“ murmelte der Einſame mit dunkler Stimme. Setzte hart hinzu:„Ver⸗ gangenes iſt tot. Ich bin ſchwediſch. Mögen die draußen ſich nehmen, was ſie wollen.“ Rauhes Gelächter klang zu ihm. Ein Spottruf.„Das Oſterlamm!“ Ein hoppeln⸗ des Geräuſch, flüchtende Schritte, und wie ein Ball ſprang ein ſchneeweißes Lämmchen in die Kirche. Blieb verängſtet blökend vor dem Fremden ſtehen. Der ſah es kaum. Sah nur die eine, die zitternd dahinter ſtand.„O, Herr, erbarmt Euch, mein Lämmchen. kein Oſterlamm“. „„Doch, es iſt eins, für mich“, ſagte der ſchwediſche Oberſt mit tiefem Aufatmen. „Heißt es nicht in dem heiligen Buch:„Got⸗ tes Lamm, welches der Welt Sünde trägt?“ Auch die Sünde der Kroaten und Rützower. Auch meine Sünde.“ Er bemerkte den Pfarrer, der wie ſchüt— zend zu der Jungfrau getreten war und deu— tete auf das Kreuz. „Erzählt mir die Geſchichte!“ „Herr Obriſt, da kam das Herzeleid zu⸗ hauf“, ſagte Michael Blankenhagen. Schloß die Augen ſekundenlang in leidvollem Erin⸗ nern.„Der Schulze war ein Mann wie ſel⸗ ten einer und die Frau leibhaftige Barmher— zigkeit. Aber er wollte Haus und Hof wah— ren gegen die Unholde, derweil die anderen flohen. Es waren der Teufel zu viele. Sie erſäuften die Magd, die Frau ſtarb vor Schreck, und den Mann mit den Buben ſchlu⸗ gen ſie tot.“ „Und wer hing das Kreuz auf?“ „Der Aelteſte, Herr, der Ludewig. Er hat⸗ te in Wittenberg das Recht ſtudiert. Kam nach Haus, als der Hof noch rauchte. Schwur den Kaiſerlichen bittere Rache. Und ging da⸗ von. Wax meiner Nichte Kindheitsgeſpiel. Ein kluger, feiner Kopf. Schade um ihn.“ „Warum? Was wißt Ihr?“ „Nichts Sicheres, Herr Obriſt. Er ſoll un⸗ ter Torſtenſon ſchnell hochgekommen ſein. Ein Schrecken der Kaiſerlichen. Wild und hart. Freilich, gut kann's ihm nicht ſein, daß er wahrmacht: Auge um Auge, Zahn um Zahn. Die Kroaten nahmen ihm das Vater⸗ aus, und er als Schwede nimmt es anderen. s iſt Kriegsrecht. Doch verzeiht, Herr, wenn ichs offen ſage. Ihr liebt gewiß Eure Heimat. Gehört nicht jeder zu ſeinem Volk? halten War Ludwig Dallmanns Platz nicht hier bei uns, ſeinen deutſchen Brüdern? Der Vater war getreu bis zum Tode, die Söhne auch. Einmal wird wieder Friede ſein im Land. Wer nimmt das Erbe? Blut und Boden ge— hören zuſammen. Der Dallmann hat das vergeſſen und freut ſich nur der Vergeltung. Und ſtehet doch geſchrieben:„Die Rache iſt mein, ich will vergelten, ſpricht der Herr.“ Des Oberſten ſtrenge Züge zeigten tiefe Bewegung. Lange ſtand er ſchweigend. Dann griff er ſacht nach der Hand der Jung— frau. „Die Wahrheit bin ich ſchuldig. Der Iſo— zani nennt mich den Oberſt ohne Gnade. Und wahr iſt's, ich hab ſeiner Rotten wenig ge— ſchont. Auch den Rützowern bin ich gram um des Vaters Tod. Ich machte einen Um— weg, weil ſie's büßen ſollten mit ihrer Habe. Aber“.. er beugte ſich zu dem Lamm, das neugierig an ſeinen Stiefeln ſchnupperte, „dies hier ward ihr Schutz und mein Oſter— lamm. Herr Pfarrer,... Magdalena... erkennt Ihr den Ludewig Dallmann nicht, der Heimat und Erbe vergaß um ſeiner Ra— che willen? Eure Worte haben recht“, wehr⸗ te er des Paſtors ſtammelnde Entſchuldigung ab.„Der iſt im Wahn, der ſeines Not vergißt um eigenen Elends willen. Noch mich Treuſchwur und Fahneneid. Aber ich löſe mich und komme heim. Zu mei⸗ nem Erbe. Ja, Magdalena?“ Wie träumend ſah das Mädchen auf den hohen Mann im ſtaubigen Reiterkleid.„Lud; wig!“ flüſterte ſie.„Die Heimat iſt treu. Er nickte. i „Komm, meine Reiter warten.“ An ſei⸗ ner Hand ſchritt ſie durch die Kirchtür, ge⸗ folgt vom Oheim und ihrem Lämmchen. Die Schweden machten große Augen, doch der Spott verflog, als ſie ihres Oberſten. Geſchich⸗ te erfuhren. Einer nach dem anderen ſaß ab und trat ſtill ins Gotteshaus. Da ließ der Pfarrer zum andernmal läuten, und zagend kamen die Dörfler herzu. Michael Blanken⸗ hagen predigte gewaltig über das Wort: „Liebet eure Feinde,“ daß manchem Grau⸗ bart eine Träne über die Wange lief. Als zu Mittag die Torſtenſonſchen Reiter Gäſte der Rützower wurden, lief das Oſterlämm— chen luſtig zwiſchen ihnen herum denn„der Oberſt ohne Gnade“ hatte ſtreng verboten, es anzuhalten oder mitzunehmen.—— Volkes Aus Heſſen und Naſſau * Frankfurt a. M., 30. März.(Ein Spielklub ausgehoben.) Ein Spiel⸗ klub wurde in der Nacht von der Kriminal⸗ polizei geſchloſſen, da die polizeilichen Beobach⸗ tungen ergeben hatten, daß zum Teil unter Nichtbeachtung der Spielregeln geſpielt wurde, ſo daß ſich das Spiel als Glücksspiel aus— wirkte. Die geſamte Spieleinrichtung wuerde beſchlagnahmt. Gegen die Unternehmer und deren Augeſtellle, ſobie gegen die Spislet wird ein Strafverfahren wegen Glücksſpiels eingeleitet. Frankfurt a. M., 30. März. vom Sondergericht.) Der eine Zucht— hausſtrafe verbüßende Walter Sch. aus Braunſchweig war 1931 aus einem Lazarett entſprungen. Er erſchlich ſich die Mitglied- ſchaft der Partei und trat auch unter fal— ſchem Namen in die SA ein, der er ſein Vorſtrafenregiſter verſchwieg. Er ſtand im Ver— dacht, Kommuniſten über Vorgänge in der Partei zu informieren, doch konnte nicht ein wandfrei geklärt werden, aus welchen Mo— tiven er ſich hatte aufnehmen laſſen. Als ihm Urlaub gegeben wurde, damit er ſeine Pa— piere beſchaffe, verſchwand er nach Köln und betätigte ſich wie auch früher ſchon als Hei— ratsſchwindler. Das Gericht nahm an, daß er die Mitgliedſchaft erwarb, um in Stcher— heit zu gelangen, da er von berſchiedenen Behörden geſucht wurde. Der Angeklagte wuc— de zu drei Monaien Gefängnis verurteilt. Darmſtadt, 30. März.(Schienenglei— ſe geſtohlen.) Von einer Bauſtelle wur— den unweit der Blockſtelle Pallaswieſe der Riedbahn, direlt am Waldrand, etwa 25, Me ter Schienengleiſe für eine Rollbahn geſtohlen. Nach den bisherigen Feſtſtellungen ſind die Geleiſe gegen 18 Uhr mit einem Zweiſpänner— Pferdefuhrwerk abgefahren worden. Wer hat Beobachtungen gemacht. Darmſtadt, 30. März.(Zwei elfjähri⸗ ge Einbrecher.) In den Nachmittagsſtun— den wurde in ein Südfrüchtegeſchäft in der Eliſabethenſtraße eingebrochen und aus einer verſchloſſenen Tiſchſchublade etwa 160 Mark geſtohlen. Die Täter wurden ermittelt. Es ſind zwei elfjährige Schüler aus Darmſtadt, die aus einem Kinderheim, wo beide zurzeit untergebracht ſind, durchgebrannt waren. Das (Urteil! „Deutſches Volk— deutſche Arbeit“. Für die große Schau der deutſchen Arbeit, die am 21. April in Berlin ihre Pforten öffnet, ſind jetzt die Aufbauarbeiten begonnen worden. Unſer Bild zeigt das Modell des 4,50 Meter hohen Standbildes eines deutſchen Arbeiters für die 15 Ehrenhalle der Ausſtellung. Oſterkirchgang im Spreewald. Der Spreewald gehört zu jenen deutſchen Ge⸗ bieten, wo ſich alte Volksbräuche und ⸗-trach⸗ ten noch gehalten haben. Unſer Bild zeigt Spree⸗ waldbäuerinnen auf ihrem öſterlichen Kirch⸗ gang. gestohlene Helo ronnte ſaſt ganz wieder herbei geſchafft werden. Darmſtadt, 30. März. (Günſtige G legenheit für 5 Motorradſchwarz⸗ fahrer.) Zur Nachtzeit auf der Straße aufgeſtellte Kraftfahrzeuge ſollte man ſtets vor Diebſtahl ſichern. In der Nacht auf Mon⸗ tag und auf Dienstag wurden in Darmſtadt herumſtehende Motorräder geſtohlen, aber glücklicherweiſe am andern Morgen, wenn auch an einem ganz anderen Ort, wieder aufgefun— den. An einem Mokorrad hatte der Dieb die faſt neue Lichtmaſchine abmontiert und mit— gehen heißen. Darmſtadt, 30. März.(Die älteſte Darſtellung der nördlichen Berg— ſtraße.) Auf der im Heſſiſchen Landes— muſeum eröffneten Paſſionsausſtellung iſt don beſonderem lokalen Intereſſe ein Miſſale des Biſchofs von Speyer, Rudolf von Franken— ſtein, aus dem Jahre 1556. Auf der Innen⸗ ſeite des Lederdeckels des Buches iſt die Modau mit dem Steilufer des Mühltals ſamt Blick auf Eberſtadt und die Burg Frankenſtein za ſehen. Merkwürdigerweiſe ſcheint der Bach da⸗ mals„ſchiffbar“ geweſen zu ſein. Es handelt ſich hier wohl um die überhaupt älteſte Dar⸗ ſtellung der nördlichen Bergſtraße. Offenbach, 30. März.(Schaf diebe in der Gemarkung Obertshauſen.) Von Ende Dezember bis Mitte März wurden aus einem Schafpferch, der in der Gemarkung Obertshauſen aufgeſtellt war, wiederholt Scha⸗ fe abgeſchlachtet. Irgendwelche Anhaltspunkte hinſichtlich dieſer Diebſtähle bittet man der Landeskriminalpolizei Darmſtadt mitzuteilen. —— 4 3 5 Mannheimer National⸗Theater Im Nationaltheater: Oſterſonntag, 1. April: Sondermiete H 11: Parſifa! von Rich. Wagner. Anfang 18, Ende etwa 23 Uhr. (Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben). Oſtermontag, 2. April: Miete B 21, Sondermiete B 11: Parſifal von Rich. Wagner. Anfauß 13, Ende etwa 23 Uhr. (Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben). Dienstag, 3. April: Miete E 22: K 5 nig Heinrich IV. von Shaleſpeare. An⸗ fang 19.30, Ende nach 22.30 Uhr. Mittwoch, 4. April: Miete Mö 22, Son⸗ dermiete M 122 Das Mädchen aus dem goldenen Weſten. Oper von G. Puccini. Anfang 20, Ende 22.15 Uhr. Donnerstag, 5. März: Miete D 22: Die Heimkehr des Matthias Bruck. Schauſpiel von Sigmund Graff. Anfang 20, Ende 21.45 Uhr. Freitag, 6. April: Miete F 22: König Heinrich IV. von Shakeſpeare. Anfang 19.30, Ende nach 22.30 Uhr. amstag, 7. April: Miete A 22, Sonder⸗ miete A 11: Einmaliges Gaſtſpiel Rudolf Bockelmann: Die Walküre von Rich. Wagner. Anfang 18.30, Ende 22.30 Uhr. (Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben). onntag, 8. April: Miete CE 23, Son⸗ dermiete C 12: Parſifal von Richard Wagner. Anfang 18, Ende etwa 23 Uhr. (Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben). Montag, 9. April: Für die Deutſche Bühne, Ortsgruppe Mannheim, Abtlg. 25 bis 27, 76 bis 81, 153 bis 155, 176 bis 180, 22 bis 222, 276 bis 282, 309, 379, Gruppe D 1 bis 400, Gruppe E 1 bis 300: Kö⸗ nig Heinrich[V. von Shakeſpeare. An⸗ fang 19.30, Ende nach 22.30 Uhr. Im Neuen Theater(Roſengarten): Oſterſonntag, 1. April: Feſtvorſtellung zur Wiedereröffnung des umgebauten Neuen Theaters: Zähmung der Widerſpen⸗ ſtigen. Luſtſpiel von Shaleſpeare. An⸗ fang 20, Ende etwa 22.15 Uhr.(Ein⸗ trittspreiſe 0,50 bis 3 Mark). Oſtermontag, 2. April: Zähmung der Widerſpenſtigen. Luſtſpiel von Sha⸗ keſpeare. Anfang 20, Ende etwa 22.15 Uhr. (Eintrittspreiſe 0,50 bis 3 Mark). Sonntag, 8. April: Die Metzelſup⸗ pe(Krach um Jolanuthe), von Auguſt Hin⸗ richs. Anfang 20, Ende 22.15. Uhr. Miete§ 21. Lö.- J 420 450. f Central-Film- Palast Achtung! Achtung! nur noch heute Karsamstag das erfolgreiche und mitreißende Ufa-Tonfilmwerk Achtung! Achtung! Ostersonntag und Ostermontag das größte Uta-Tonfilmwerk d. Js. HANS Al ERS KATHE NAS Flüchtlinge ist Gross— Gewaltig — Stark— Eindrucksvoll— mit- reissend— Atemraubend— Erlebens reich— Erlebenswert. Flüchtlingesind Wolgadeutsche die auf der Flucht nach Deutschland über die Mandschurei in Charbin durch die Unruhen nicht mehr weiter kommen und da es Deutsche sind als Vogelfrei gelten und von den Russen verfolgt werden. Jeder der sich an dem Thema„PFlücht⸗ linge beteiligen will, muß persönlich im ltichtspielhaus gesessen haben. „Flüchtlinge“ ist das grandlioseste Filmgeschehen Deutschlands! Das Lied der Flüchtlinge: Weit ist der Weg zurück ins Heimatland. So weit, weit, weit— dort bei den Sternen überm WJ aldesrand. Dazu ein schönes und reichhaltiges Beiprogramm! Ostersonntag und-Montag: I. Vorstellung ab 7 Uhr 2. Vorstellung ab/ 0 Uhr Ein Osterbesuch des Central-Film- Palastes ist ein ganz besonderes Vergnügen! Sonntag und Montag grosse Jugend- und Kindervorstellungen N sschule und Handelsschule UI. S rock 4, 10, Mannheim, Tel. 21792 Gegr. 1899 N 1: und 2jährige Lehrgänge, Halbishreskurse Schnelltördernge Kurse in Stenograph, Maschin.-“ Schreiben, Buchführung usw. Aameldg, täglich. Ausk, u. Prosp. kostenl. Tag- und Abendkurse Private Höhere Hande in naturlasiert und farbig lackiert LED [LEP DLs u. s. w.. Nenlalamme Eiche m. nußb. und poliert = i Ehestands darlehen werden angenommen. Iabedhaus H. Bachmann U 485. M.. u. Amtlicher Teil 88. Bauer nschall Bekanntmachung Die Bildung der Fleiſch⸗ und Wurſt⸗ preiſe in Heſſen. Durch Verfügung vom 25. Oktober 1933, für die einzelnen Kreiſe durch die zuſtändigen Kreisämter bekanntgegeben, ſind die Verkaufs⸗ preiſe für Fleiſch⸗ und Wurſtwaren bindend im einzelnen feſtgeſetzt worden. Ich habe Veranlaſſung darauf hinzuweiſen, daß beſonders in den Landgemeinden die für ſie in Frage kommenden und aus der damaligen kreisamtlichen Bekanntmachung erſichtlichen Preiſe unbedingt eingehalten werden müſſen. Anträge auf Erhöhung der vorgeſchriebenen Preiſe haben bei dem augenblicklichen Stand der Einkaufs- preiſe für Vieh keine Ausſicht auf Erfolg. Die Kreisämter ſind ſtreng angewieſen, ir— gendwelche Preisüberſchreitungen ſofort feſtzu— ſtellen und hieher zu berichten. Ich bitte nach erfolgter Durchführung der Bekanntmachung eine Nachprüfung der Verkaufs- preiſe in einer durch die beauftragten Prüfungs- organe möglichſt unauffälligen lojalen Form durchführen zu wollen und mir über das Er— gebnis zu berichten. Darmſtadt, den 24. März 1984 Der Heſſiſche Staatsminiſter gez. Jung Vorſtehende Bekanntmachung des Herrn Oeſſiſchen Staatsminiſters bringen wir hiermit zur Kenntnis. Unſere Beamten ſind angewieſen, jede Preisüberſchreitung unnachſichtlich zur An— zeige zu bringen. Viernheim, den 29. März 1934 Heſſiſches Polizeiamt J. V.: Kühne. Betr.: Bekanntmachung. Betr.: Die Erhebung einer Gemeindebierſteuer in der Gemeinde Viernheim im Ri. 34. Das Kreisamt Heppenheim hat auf Grund des§ 2 Abſ. 1 der Verordnung des Geſamt— miniſteriums zur Sicherung der Haushalte von Gemeinden pp. vom 25. September 1931(Reg. Bl. S. 175) angeordnet, daß die Gemeindebier— ſteuer in der Gemeinde Viernheim in der ſeit— herigen Weiſe und mit den ſeitherigen Sätzen im Rj. 1934 weitererhoben wird. Viernheim, den 29. März 1934. Heſſ. Bürgermeiſterei Bechtel. Bekanntmachung Betr.: Arbeitsbeſchaffung Der erſte Transport nach Hannover geht am kommenden Dienſtag, den 3. April abends ab. Sämtliche Maurer und Zimmerleute, auch einige Bauhilfsarbeiter, die ſich gemeldet haben, müſſen ſich am Dienſtag, den 3. April vorm. 8 Uhr beim Arbeitsamt hier einſinden, wo Herr Architekt Winkenbach weitere Informationen gibt. Viernheim, den 31. März 1934. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim Bechtel — I Hommgl. Schale elfenbein, mit 3tür. Spiegelschrank wenig gebraucht nur Mk. 220.— zu verkaufen. Horstelgerungs- ll. Vermiiungs bara in. B. h. U 1. 1 Mannheim(Grünes Haus) Laut Beſchluß des Güterausſchuſſes ſtellt die Bauernſchaft den zweiten und dritten Fuhrmann für die gemeinheitlichen Fuh⸗ ren. Alle Landwirte, die ſich an den ge⸗ meinheitlichen Fuhren beteiligen wollen, müſſen ſich am Oſter montag nachmit⸗ tag 1 Uhr in der„Burg Windeck“ zur Vertragsverpflichtung einfinden. Als Führer der Ortsbauernſchaft wurde mir von höherer Stelle der Vorwurf gemacht, daß ver— ſchiedene Mitglieder für das Stöcke-Heimfahren von der Autobahn unangebrachte Preiſe von den ar— beitsloſen Volksgenoſſen fordern. Ich erachte eine Vergütung von Mk. 4.— pro Fuhre für angemeſ— ſen und beide Teile erträglich. Alſo in Zukunft etwas mehr ſoziales Verſtändnis, Berufsgenoſſen! Roos, Ortsbauernführer Gasthaus 2. Rebstock angenehmes Verkehrslokal für jedermann. Zentrale Lage. Samstags und Sonntags Spielgelegenheit. Ueber die Feiertage sowie auch fernerhin empfehle ich der geehrt. Einwohnerschaft meine gemütliche, bürgerliche Gaststätte. Vetabreichtwerden: Osterbock aus der heimischen Brauerei Kühner, gutgepflegte Rhein-, Pfalz- und Mosel- weine. Speisen nach Wunsch.— Zu einem Besuch ladet freundlicht ein Harl Lamberth. Edelweiß, die Königin der Alpen! kdelweih, das gute fahrrad 20 iedfigem Preis, das Sie voll- igen Wird. 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Steuerterminkalender für den Monat April 1934. 5.: Lohnſteuer und Eheſtandshilfe der Lohn— und Gehaltsempfänger für die Zeit vom 16. bis 31. März ſowie Abgabe der Be— ſcheinigung über die Geſamtſumme der im Monat März einbehaltenen Lohnſteuerbe— träge, Eheſtandshilfe und Abgabe zur Ar— beitsloſenhilfe der nicht pflichtverſicherten Perſonen. Keine Schonfriſt. : Umſatzſteuer- Voranmeldung zahlung für das 4. Vierteljahr Rechnungs— jahr 1933 ſowie der Monatszahler für Monat März. Schonfriſt bis 17. April. : Tilgungsbeträge auf Eheſtandsdarlehen. Keine Schonfriſt : Lohnſteuer und Eheſtandshilfe für die Zeit vom 1.— 15. April ſofern der Abzug den Betrag von 200 Mk. überſteigt ſowie Abgabe zur Arbeitsloſenhilfe der nicht pflichtverſicherten Perſonen. Keine Schonfriſt. .: 1. Vorauszahlung auf heſſ. Staatsſteuern 1934. Schonfriſt bis 5. Mai. und Voraus— Bekanntmachung Unserer werten Kundschaft zur gefl. Kenntnis, daß sich unsere Büroräume ab l. April 1934 in der Adolf Hitlers trale befinden. Haus ö Schuchmann Viernheimer Mreditverein fl m. b.. Unlon- Film- Palast Der grohe Erfolg auf heute Samstag verl. Das Ringen um Uerdun Jeder Deutsche muß dieses Tatsaehenwerk Sehen.— Heute wird nochmals ein volles Haus erwartet.— I. Vorstellung 7,45 Uhr 2. Vorstellung 9,15 Uhr F Unser herrlicher Osterfest: Spielplan Ab Ostersonntag und Ostermontag Anschließend Mannheim der neueste Groß- tonfilm des Jahres. Ein Meisterwerk, von dem die ganze Welt spricht adde 9. Uoni. 7, 79 e 3 le, 7 7 eu,. 4 17 7 a , e, , 7 7 2 Die berühmtesten Spieſer der Welt, die Geschw. ſohn, Lionelu Ethel Barrymore Die Enthüllung bisher unveröffent- lichter Originaldokumente. Das Tagesgespräch Englands— zur Zeit Gegenstand eines Aufsehen erregenden, vor dem Londoner Geschworenen-Gericht geführten Prozesses der russisch. Fürstin Jussopoff gegen die Metro- Film.— Der Prozeß wurde von der russischen Fürstin gewonnen. Die Herstellerfirma des Films 5 mußte ca. 700000 Reichsmark einschließlich Kosten zahlen. Sämtliche Aufführungen des Filmes in England wurden hierauf so- fort verboten.— Ein Film, der die Pracht des Zarenreiches, die tiefe Tragödie eines Menschen, der das Beste für sein Land Vollte, wiedererstehen läßt. Die Gewis- senlosigkeit eines Dämons, der die Zügel der Regierung an sich riß, und ein Welt- reich ins Verderben führt. Dieser Film onnte nur mit ungeheuren Produktions- 8 mitteln gestaltet werden.— Ein Film wie Sie ihn noch nie gesehen haben und den Sie darum sehen müssen. 8 Das reichhaltige Vorprograram I. Charly— Der kleine Tarzan. 2. Dick u. Doof: Sei ein Mann. 3. Am Roppensee N Beginn an den Feiertagen: 1. Vorstellung 7,30 Uhr, 2. Vorst. 9,15 Uhr Auf Ostern groß. Jugenqd vorstellungen Der gewaltigste Kriegsfilm: Das Ringen um Verdun. Tarzan. Die tote Stadt Sei ein Mann. Dick und Dof usw.— Eltern, laßt eure Kinder den Großfilm sehen. Her gesamten Einwohnerschaft ein frohes Osterfest! Nur 40 Pfg. oſtet nach der neuen Anzeigen-Regelung eine Kleinanzeige in unſerer Zeitung. Wer alſo etwas zu verkaufen hat, kann ſchon für dieſes Geld inſerieren. Der Erfolg einer derartigen Kleinanzeige iſt ebenſo ſicher! Wer dieſes pro— biert, wird unſere Angaben beſtätigt finden. Eine Kleinanzeige 2 starke Solweine Nah, in 5. Ep. die 40 Pfg. Koſtet Trauerkarten Trauerbriefe liefert schnellstens BUCH DRUCKEREI Viernheimer Anzeiger Adolf Hitlerstrage 36 6 ere Drei Y öbrrsscnafs übernahme ung-Emplenlang Der titl. Einwohnerschaft, meinen Gästen und Bekannten, sowie der werten Nachbarschaft zur gefl. Kenntnis, dab ich das Hasthaus„Zur Hrons“ übernommen habe.— Für la Getränke und bekannt gute Küche ist stets bestens gesorgt. 0 Gut bürgerlichen Mittag- und Abendtisch. Um geneigten Zuspruch bittet Frau Käthe Flieger. 2 9 Ihre Verlobung beehren sich anzuzeigen IAnnd Hiß SRO Burkardt Mhm.-Hdferſul Dienheim Ostern 1934 Jhre Verlobung zeigen an 755i EH eee eee Harl Schneider Ostern 1934 * Viernheim, Helene Ilarlin Georg Hurhterl grüßen als Verlobie Djernheim, Oslern 10³⁴ Sat Harlen! Shire Verlobung beehren sid: anzuzeigen Due Mande/ Harl Veidner Djernheim, Ostern 1934 Ihre Verlobung beehren sic anzuzeigen Hannchen Vinkenbacd: Peler Hempf Djemheim, Ostern 1934 hire Verlobung beehren sidi anzuzeigen Dorothed HUinkenb ac Hans Simon Dienheim, Ostern 1934 Ihr Bruch-Band darf nicht lästig und hindernd sein! Hat Ihr Arzt einen Bruch festgestellt, dann em- 3% ich Ihnen, sich für meine gesetzlich geschützt. 3„Heila“-Modelle U Hl. G. H. Kesten zu interessieren, Darunter 1 Modell obne Rückenfeder, ohne Schenkelriemen, ohne starren Stahl- oder Eisen- bügel! Für ganz schwere Hodenbrüche meine„Fatent-“ Sandage. 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Stumpf u. Frau. 4 N Er flüng sens l. U. Künenbörderkufter Bergisches Kraftfutterwerk G. m. b. H., Düsseldorf- Hafen Vereins⸗Anzeiger Männergeſang⸗Verein 1846. Heute Sams⸗ tag Abend 8 ¼ Uhr Singſtunde. Pünktliches Erſcheinen erwartet. Der Vorſitzende. Sänger⸗Einheit. Heute abend 8 ¼ Uhr Sing⸗ ſtunde. Kein Sänger fehle. Der Vorſitzende. Sportvereinigung„Amicitia 09“ Viernheim Sportprogramm für Oſtern: 1. Feiertag 1. Fuß- und Handballmannſchaft Propagandaſpiele gegen Turnerſchaft Käfertal. Abfahrt ver Rad 2 Uhr für Handballer und 3 Uhr für Fuß⸗ baller an der Gambrinushalle.— 2. Feier- tag. 1. Mannſchaft gegen DK. auf dem DI K⸗Stadion. Beginn halb 4 Uhr. Vor⸗ ſpiel 3. Mannſchaft um 2 Uhr. Jugendmann- ſchaft 2 Uhr(Platz 2) 2. Mannſchaft in Gernsheim. Abfahrt per Rad halb 12 Uhr ab Lokal. Handballer in Siedelsbrunn. Ab- fahrt per Auto halb 1 Uhr im Lokal. Die A.⸗H.⸗Mannſchaft ſpielt nachmittags halb 3 Uhr gegen Polizei Karlsruhe auf dem Wald⸗ ſportplatz. Zu dieſen Spielen laden wir unſere geſchätzten Sportfreunde herzlich ein. Der Vorſtand. D. J. K. Viernheim e. V. Am Oſtermontag großes Fußballtreffen 19 dem DIK⸗Stadion gegen Sportvereinigung um ¼4 Uhr. Vorſpiel 2. Mannſchaft. Jugend um 2 Uhr(Pl. 2) 1. Handballelf in Herrnsheim.(Alles Nähere im Schaukaſten). Turnverein von 1893 Viernheim e. V. Hoferſpiel. Oſterſonntag nachm. 3 Uhr Uebung des ganzen Spiels, auch Geſänge, auf der Naturbühne; bei Regenwetter im Karpfen. Sämtliche Teil⸗ nehmer ſind verpflichtet pünktlich zu erſcheinen. Die Leitung. (Handball). Sonntag, den 1. April 1934 Freundſchaftsſpiele auf dem Waldſportplatz: Tv. Viernheim 1.— Reichsbahnturnverein 1. um ½3 Uhr. Viernheim 2.— Reichsbahn⸗ turnverein 2. ½2 Uhr. Viernheim Schüler — Reichsbahnturnverein Schüler/ 4 Uhr. Die Mannſchaftsaufſtellungen ſind im Aus⸗ hängekaſten erſichtlich. Die Spielleitung. Kaninchen- u. Geflügelzuchtverein 1916. Oſter⸗ montag nachm. 2 Uhr findet in Rimbach die Kreisverſammlung ſtatt. Die Mitgl.(ſowie Frauengruppe) werden herzlich eingeladen. Treffpunkt Kapelle Weinheimerweg. Abfahrt 1 Uhr Der Vorſtand. Zu verkaufen cher in der Sauhecke. Von wem, ſagt der Verlag. 1 Madl para Batterien⸗ Empfänger m. Lautſprecher und 2 Akku billig zu verkaufen. Wo, ſagt d. Vlg. Inne Kapital können Sie am' Schreibtiſch Rm. 400 u. mehr mon. verd. An- gebote an die Wirtſchafts hilfe G. m. b. H. Eiſenach Abt. E. Abt. E. 1 große Gabe Gabe ILIE zu verkaufen. Yansſtr. 23 Zu mieten geſucht: 2 Zimmer und Küche per 1. Mai 34. Von wem, ſagt der Verlag. Wirtschafts-Uebernahme und-Empiehlung. Der geschätzten Einwohnerschaft, insbeson- dere den titl. Lokalvereinen, Freunden und Be- kannten, sowie der werten Nachbarschaft zeigen wir hierdurch ergebenst an, dass wir mit dem heutigen Tage das altbekannte Gasthaus dun Doldenen Enge übernommen haben. Es wird unser eifrigstes Be- streben sein, unsere werten Gäste jederzeit mit einem be- kömmlichen Glas Bier aus der „Heidelberger Aktienbrauerei“ und gutgeptlegten Weinen reell und aufmerksam zu bedienen. Besonders Sorgfalt legen wir auf einen guten bürgerlichen 1 und Abendtisch und laden zum Abonne— ment hiermit besonders ein. g Den titl. Vereinen und Wehrverbänden halten wir unsere Lokalitäten mit großem Saal zur Ab- haltung von Vereins- und Parteiveranstaltungen bestens empfohlen. Wir bitten um freundliche Unterstützung unseres Unternehmens. Mit deutschem Grub! O bdeebrb Haapg Jö. Und rau. SSce eee 888888 688888— S 92 8 Ecoccoccocooc Blumen sind Sonnenkinder Acinot im Cießpwasser gibst. Mairol empfiehlt als den besten Pflanzendünger: Drogerie P. Moskopp, Drogerie E. Richter. die jedes Menschenherz erfreuen. Auch in Dein Heim bringen sie Freude und Sonnenschein, wenn Du ihnen als Nahrung Sie danken es Dir mit reichster Blütenfülle. 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