am Samstag abend um 7 Uhr findet 3 am Rathaus eine grohe N A dundgeb and 8/ menen der Hltlerſugend Viernheim statt. Es spricht Unterbannführer Schmitt über 46 „Hie Ilede der Hider lugend Wir laden die deutschen Volksgenossen zu dieser Kundgebung herzlich ein. gez.: Oe wald Gefolgschaftsführer m. d. F. b. Nutzholz⸗ Verſteigerung Montag, den 16. April 1934 vorm. 8 ½ Uhr werden im Gasthaus„ZHum Deut⸗ ſchen Raiſer, zu Viernheim verſteigert: Stämme Eiche: Güteklaſſe& und N: 6. und 5. Kl.(Homa) 12 St.= 18 Fm.; 4. Kl. 90 St.— 85 Fm.; 3. Kl. 323 St. = 202 Fm.; 2. Kl. 217 St. 77 Fm.; Ei⸗ che Schwellenholz 19 St.= 9 Fm. Stämme Buche; Güteklaſſe 2 5. Kl. 2 St.= 2 Fm.; 4 Kl. 3 Fm; 3. Kl. 38 St= 21 FIm.; 2. Kl. 38 St. 12 Fm. Nutzſcheiter, Buche: 2. Kl. 7,1 Rm.(id. 125 lg.) Nutzknüppel, Eiche: 3,4 Rm. 4 Mtr. lang; 1,3 Rm. 5 Mtr. lang. Gedruckte Stammauszüge gegen Vorein— ſendung von 1.— Rm. vom 6. April ab bei uns erhälllich. Heſſ. Jorſtamt Viernheim Bebetzeiten derjüd. Gemeinde 6. April 21. Nißan Peßach⸗Ende 6.40 Uhr „ Morgen 7.30 10,00„ Nachm. 4,00„ Abend 6,40 7. April„»Morgen 10,00 „ Nachm. 4,00 „ Ausgang 8,00 15 7.30 Bekanntmachung. Betr.: Die Erhebung einer Gemeinde-Getränke— ſteuer im Rj 1934. Auf Grund des§ 2 Abſ. 1 der Heſſiſchen Verordnung zur Sicherung der Haushalte von Gemeinden pp. vom 25. September 1931 hat das Kreisamt Heppenheim angeordnet, daß in dem Gemarkungsbezirk der Gemeinde Vier n- heim die Gemeindegetränkeſteuer in der ſeit⸗ herigen Weiſe und mit den ſeitherigen Sätzen im Rechnungsjahr 1934 weitererhoben wird. Viernheim, den 26. März 1934 Bürgermeiſterei Viernheim gez. Bechtel Bekanntmachung. Ein Schäferhund zugelaufen. Der Eigentümer wolle ſich bis ſpäteſtens Montag, den 9. April 1934 melden, andernfalls die Verſteigerung des Hundes am gleichen Tage um 10 Uhr erfolgt. Gefunden wurde ein Fahrrad. Viernheim, den 4. April 1934 Heſſiſches Polizeiamt J. V.: Kühne. Gemeindekaſſe. Die Auszahlung der Wochenunterſtützungen an Wohlfahrtserwerbsloſe und Ortsarme erfolgt ab morgen Freitag in folgender Ordnung: Buchſtabe A- G von 8—9 Uhr 1 HK von 9— 10 Uhr 1 LP von 10-11 Uhr 0 R. von 11-12 Uhr Wir erwarten ſtrenge Einhaltung. Böller. 5324/34 Gonntag ma da Bonnenkafee „ id. 75, 65, 60, 50 97 0 45 Pfg. 050 lonserven hillig! unge Schnittbohnen 2 Pfd.-Dose 50 Pfg. 5 junge Karotten Ochſen. Vereins⸗Anzeiger g Geflügelzuchtverein Viernheim. Freitag abend nur a 8¼ Uhr Verſammlung Jung. Ehepaar nicht per ſofort Zimmer u. Rüche evtl. m. kleiner Kammer zu mie⸗ 3 ten. im Gaſthaus zum Zu erfragen im Der Vereinsführer Reinhardt. Verlag. Medizinalverband Viernheim. Die Mitglieder ussehneiden! werden gebeten, bis zum 15. April ſämtliche Rechnungen an den Rechner abzugeben, zwecks Auszahlung. Guterhaltene Unzüge Kittel, Hoſen, Der Vorſtand. 2 Pfd. Dose 40 Pfg. Schuhe, Leder— i Gemüse-Erbsen 2 Pfd-Dose 58 Pfg. Ohst-Konserven in großer Auswahl am Lager la. Markenbutter stets frisch la. frische Landeier 90 Stück 10 Pfg. 5 Feinster Heringsalat J Pfd. 18 Pfg. Natur Apfelwein Liter 28 Pfg. 7 70 gutgepfl. Flaschen- weine am Lager 3 Prozent Rabatt dmams Gars Verlag Dr. Selle-Eysler A. G. jacken, Mäntel Hochreltsanzüge, (auch leihweiſe) Lederol⸗Mäntel Feldſtecher, Uhren, Muſikin⸗ ſtrumente. lk U. Verkauf 11.20 Mannbelm Kavalierhaus rein ariſches Geſchäft. Zu mielen gesucht 2 Ammer Una Kuche Von wem, ſagt Lace 300 der Vlg. ds. Bl. Alles in guter Qualität zu billigen Preisen 2 Ammer mit 3 Rabatt U. Huche ö bei z. mieten geſucht] Zu erfragen in der Exp. ds. Bl. Zu mieten ge⸗ ſucht von jung ruhigem Ehe⸗ paar ſchönes Zimmer u. Zwangs⸗ verſteigerung. Morgen Freitag, 6. April nachm. 2 Uhr verſteigere ich in Viernheim teilweiſe im Verſteigerungslokal, und teilweiſe an Ort und Stelle Ff öffentlich, zwangsweiſe, meiſtbietend Hürne gegen Barzahlung: und Zubehör J Mobilien, Einrichtungs- und Ge— Von wem, brauchsgegenſtände aller Art da— „ Nerl runter insbeſondere ſagt der Verl. 1 Speiſezimmer-Einrichtung, Standuhr, 1 Sofa, 1 Chaiſe⸗ longue, 1 Teppich, ferner eine Schreibmaſchine, J Nähmaſchine, 1 Radioanlage, 70 Reibeiſen, 1 Partie Damen- u. Herrenſchuhe Laſchenſchuhe, Leder- und Filz⸗ pantoffel. Zuſammenkunft der Steiglieb— haber nachm 2 Uhr im Gaſthaus zum Pflug, Weinheimerſtraße. Verkaufe 2 Lampertheim, 5 April 1934 ſchöne neue Köhler, Fgdler- Gerichtsvollzieher in Lampertheim Dellen woraasutscho SaslMü alle beſtehend aus Am La 1 1 15 ger ſind vorrätig: Trühr 2 Oberbetten, Roſen, Böhms allerfrüheſte 4 Riſſen gelbe, Zwickauer Frühe, frühe Zuſ. zu RM. Raiſerkronen, Ackerſegen, 35.— Edeltraut, Gelbe Induſtrie weiße und Woltmann. Heute werden Gänſefedern⸗ den ganzen Tag am Staatsbahn⸗ füllung 600 e 1120 855 und (alles unbenützt)! Edeltraut ausgege 55 Offerten Nr. Ab Bahn 4.— RM. 120 an dieſe Heinrich Faltermann Zeitung. Adolf Hitlerſtr. 70 Milch- Schweine abzugeben Mlazzehzzt ar 42 Uiünönüis t. 2 Weinheimer Schweinemarkt Zugeführt 294 Stück, verkauft 254 Stück. Milch- ſchweine das Stück 9— 17, Läufer das Stück 18-26 Mark. Marktverlauf gut. FEC Berlin 8016 N N 0 81 928 1 In jahrzehntelanger Erfahrung bewährt Sind die Rezepte, nach denen MASS Suppen hergestelſt werden. Machen Sie sich diese Erfahrung zu nutze. Kochen Sie MASSI' SUPPEN s- daaanmmarkungen (Parteiamtliche Veröffentlichungen der NSDAP., Ortsgr. Viernheim und der Unterformationen). MSD AP., Ortsgruppe Viernheim Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19. Geſchäftsſtunden⸗ Einteilung: N. S. B. O. und Deutſche Arbeitsfront: Jeden Montag, Mittwoch u. Freitag, abends 7—9 Uhr Ortsg ruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag, abends 7—9 Uhr Kaſſenverwaltung der Ortsgruppe: Jeden Donnerstag, abends 7—9 Uhr Rundfunk. Geſchäftsſtelle: Gaſthaus zum Freiſchütz Geſchäftszeiten: Dienstag u. Freitag von 18—20 Uhr Achtung! General- Mitgliederappell am 9. April. Ich mache heute ſchon auf den am kommenden Montag ſtattfindenden Generalmitgliederappell aufmerkſam. Jedes Parteimitglied iſt verpflichtet, zu er⸗ ſcheinen. Ebenſo ſind auf Anordnung der Reichsleitung alle Mitglieder ſämt⸗- licher Gliederungen der Partei zum Beſuch verpflichtet, da an dieſem Tag kein anderer Dienſt angeſetzt werden darf. Vereidigung neuer Mitglieder! Insbeſondere müſſen alle Blockwarte vollzählig zur Stelle ſein. Nur ſchriftliche Entſchuldigungen, unter Angabe des Grundes, an den Kaſſenwart Schweigert, werden von mir angenommen. Beginn pünktlich /9 Uhr. Lokal„Freiſchütz“. Heil Hitler! gez. Franzke, Ogruf. Die Blockwarte der PO melden in der Verſammlung ſchriftlich, ob die Mitglieder die gauamtliche NS Preſſe(Heſſ. Landeszeitung oder Volksgenoſſe) beziehen. Ebenſo meldet dies der Pg. Zöller bezgl. der Amtswalter der NS-Volkswohlfahrt, und die Obmänner des R D. B. und N. S. L B. Die Mitglieder der Unterſormationen ſind in gleicher Weiſe verpflichtet, die NS⸗Preſſe des Gaues zu be— ziehen, denn: in das Haus, in die Familie eines Nationalſozialiſten gehört unſere national⸗ ſozialiſtiſche Zeitung! Deutſche Arbeitsfront. Die Märzbeiträge werden in den nächſten Tagen kaſſiert. Gleich— zeitig werden die Mitgliedskarten ausgegeben, die nur gegen Rückgabe der grünen Beitrags- marken für Januar und Februar ausgehändigt werden dürfen. An Stelle der bisherigen Quittungen werden jetzt Beitragsmarken in die Mitgliedskarten eingeklebt, die jetzt ausge⸗ geben werden. Heil Hitler! N. S. B. O.⸗Kaſſenwart. 5..- F. A.-Männer, Mitglieder der NSK OV bitte ich von ihrer Dienſtſtelle den entſprechen⸗ den Vermerk über ihre Mitgliedſchaft auf der Rückſeite der D. A F ⸗ Mitgliedskarte(unter amtlichen Eintragungen) machen zu laſſen. Bis zum Kaſſieren des Aprilbeitrages muß die Eintragung erfolgt ſein. Heil Hitler! Letzte Lrotausgabe. Am Freitag, den 6. ds. Mts nachmittags von 26 Uhr findet in der Mühle„Heſſ. Haus“ die letzte Brotausgabe des Winterhilfswerks ſtatt. Hei dieſer Reſtausgabe können nur Arbeits⸗ loſe mit Kinder unter 14 Jahren in Frage kommen, zumal nur noch eine geringe Anzahl Brote zur Verfügung ſteht. Familien ohne Kinder unter 14 Jahren können kein Brot erhalten. Stempelkarte oder ſonſtiger Aus- weis ſind vorzulegen. Viernheim, den 5. April 1934 Amt für Volkswohlfahrt Viernheim Lokales Viernheim, 5. April * Leben und Tod im Monat März. Im Monat März wurden in unſerer Gemeinde 19 Kinder zur Welt gebracht. 6 Perſonen ſind geſtorben. Weiter wurden 9 Eheſchließungen regiſtriert. * Kander⸗ Beilagen. Durch das Wa⸗ renhaus Kander, Mannheim, wird heute unſerer Zeitung ein reich illuſtrierter Proſpekt beigefügt, deſſen Beachtung wir unſeren geſchätzten Leſern beſtens empfehlen. die Marltregelung mier * Frankfurt a. M., 5. April. Mit dem 1. April 1934 tritt die neue Marktregelung über die Erfaſſung und den Verkehr mit Hühnereieen für dos ganze Reichs⸗ gebiet in Kraft. „Zuſammenfaſſend ſei nochmals zur neuen Eierbewirtſchaftung geſagt: Zur Regelung des Marltes ſind jämtliche Eier bei den aenoſfen⸗ ſchaftlichen Sammelſtellen bezw. Kennzeſch⸗ nungsſtellen, die bekanntgegeben worden ſind, abzuliefern. Befreit ſind von dieſer Ablieſe⸗ rung die Eier, die vom Erzeuger unmittelbar an Verbraucher abgeſetzt werden; unter Ver⸗ braucher zählen in dieſem Sinne Krantenhäu⸗ ſet, Erziehungsanſtalten uſw. Dagegen ſud Hotels, Gaſthäuſer, Penſionen und dergleichen keine Selbſtuerbraucher im Sinne des Geſetzes. Der Verkauf an die Stellen iſt deshalb ver⸗ boten. Die Kemnzeichnungsſtellen verſor⸗ en ihren Bezirk mit Eiern und zwar in der eiſe, daß ſie an den ortseingeſeſſenen Handel liefern. Ein freies Aufkaufen von Eiern iſt micht mehr ſtatthaft. Auf der anderen Seite iſt kein Erzeuger gezwungen, einer Genoſſen⸗ ſchaft als Mitglied beizutreten. Auszahlungs⸗ preiſe und das Gebiet der Preisſpannen über⸗ wacht der Bezirksbeauftragte. Das Geſetz ſoll den Abſatz und Erlös für den Bauern ſichern, es ſoll eine geregelte Verſorgung des Ver⸗ brauchers zu angemeſſenen Preiſen gewährlei⸗ ſten. Es muß erwartet werden, daß ſich nicht alle Anſtrengungen darauf richten, die neuen Vorſchriften und Anordnungen zu umgehen, ſondern daß das Ziel— der vereinigte und geregelte Markt— über die eigenen, oft falſch verſtandenen Intereſſen geſetzt wird. Die Anſchrift des Beauftragten für die Eierbewirtſchaftungsſtelle Heſſen⸗Naſſau lautet: Stellvertretender Bezirksbeauftragter für die Eierbewirtſchaftung Heſſen⸗Raſſau in Frankfurt a. M., Hermann Göring⸗Ufer 31, Fernſprechnummer 33 424; für den Bezirk Kurheſſen: Kaſſel, Wei⸗ ßenburgſtraße 12, Fernſprechnummer 31059. (Viernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,40 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratis⸗Beilagen: wöchentlich den„Illuſtrierten Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Verkünd⸗ und Anzeigeblatt für Viernheim ſeit dem Jahr 1883 Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt a. M., Verantwortlich für den Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim. D. A. II. 34 1250. Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg. Viernheimer Anzeiger Viernheimer Zeitung (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig, bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim Nummer 80 Freitag, den 6. April 1934 51. Jahrgang Die Wirtſchaſtswoche Den Zweiflern ins Skammbuch.— Der deuiſche Außenhandel an der Wende.— Die Lage an den internationalen Warenmärkten. Der Reichsfinanzminiſter, Graf Schwerin von Kroſigk, hat ſich veranlaßt geſehen, das Ausland darüber aufzuklären, daß der Wie— deranſtieg der deutſchen Wirtſchaft durch nüchterne Tatſachen und Ziffern beſtätigt wird. Warum das Ausland unſeren Wieder— aufſtieg anzweifelt, iſt nicht recht erſichtlich, zumal vor zehn Jahren das Wunder der Rentenmark ebenfalls angezweifelt wurde. Aber das hielt die ausländiſchen Sachver— ſtändigen nicht davon ab, der deutſchen Wirt— ſchaft den Dawes-Plan aufzuzwingen, deſſen Durchführung nur dann verſucht werden konnte, wenn die deutſche Währung allen Erſchütterungen gewachſen war. Nun hat das Inſtitut für Konjunkturforſchung den Beweis dafür angetreten, daß die indu— 5 Erzeugung in Deutſchland unaufhalt— am im Aufſtieg begriffen iſt. Die Roheiſen— erzeugung iſt vom kalendertäglichen Durch— ſchnitt von 13 000 Tonnen im Frühjahr 1933 auf 20000 Tonnen Anfang März 1934 ge⸗ ſtiegen. Die Kraftfahrzeuginduſtrie, die doch icher zu den konjunkturempfindlichſten Wirt⸗ ſchaftsgruppen gehört, hat die Herſtellung und den Abſatz von Perſonen- und Laſtkraft⸗ wagen ſogar über die konjunkturell bedingte Steigerung hinaus heben können. Für 1934 erwartet die Kraftwageninduſtrie die Erzeu— gung und den Abſatz von 120 000 Wagen. Daß das Ausland auch den Erfolg der Maßnahmen gegen die Arbeitslo⸗ ſigkeit anzweifelt, hängt wohl in der Hauptſache damit zuſammen, daß es bisher keinem anderen großen Wirtſchaftslande ge— lungen iſt, derartige Erfolge im Kampfe ge— gen die Arbeitsloſigkeit zu erzielen wie die Reichsregierung. Die Vorbelaſtung des Reichshaushaltes durch die Arbeitsbeſchaf⸗ fung iſt durchaus tragbar, denn die zur Ausführung gelangenden öffentlichen Arbei— ten gehen nicht in den unmittelbaren Ver— brauch über oder nutzen ſich ſofort ab, ſon— dern ſollen auf Jahre und Jahrzehnte hin— ö Raus der deutſchen Wirtſchaft und dem deut⸗ ſchen Volke dienen. Wenn Kredite aufge— nommen werden, bedeutet das zwar auch ei— ne Vorbelaſtung künftiger Jahrzehnte, ohne daß dieſe Finanzpolitik irgendwie als ge— wagt bezeichnet werden kann. Der deutſche Reichshaushalt iſt völlig in Ordnung ge— bracht. Immer mehr iſt die Frage des Außen— handels in den Brennpunkt der wirtſchaft⸗ lichen Erörterungen gerückt. Wenn von der Notwendigkeit des deutſchen Außenhandels geſprochen wird, ſo bedeutet dies nicht etwa eine Schwenkung der nationalſozialiſtiſchen Wirtſchaftspolitik, wie der Reichsführer des Handels und Treuhänder der Arbeit, Dr. Luer, anläßlich der Neugründung der Au⸗ ßenhandelsſtelle für das Rhein-Main⸗Gebiet erklärte. Wir müſſen zunächſt, ſo führte er weiter aus, die ſchuldneriſchen Beziehungen, die uns gegenwärtig noch mit den übrigen Völkern verknüpfen, entwirren. Der Zin⸗ ſen⸗ und Tilgungsdienſt dieſer Verſchuldung erzwingt von uns eine ent⸗ ſprechende Ausfuhr, und wir müſſen verſu⸗ chen, dies auf der Baſis der alten Beziehun⸗ gen und Handelsgrundſätze ſolange durchzu⸗ führen, bis uns die Entwicklung einen Neu⸗ aufbau nach den reinen Grundſätzen unſerer Weltanſchauung erlaubt. Die jetzigen Au⸗ ßenhandelsbeziehungen ſind alſo in ihren bisherigen Formen auf das pfleglichſte zu behandeln, und eine überſtürzte Aktivität in Neuerungen iſt nicht am Platz. Deutſchland braucht die Welt, und die Welt braucht Deutſchland. Unſere gegenwärtige handels⸗ politiſche und deviſentechniſche Lage iſt ſchwierig, die Welt kann daraus erſehen, das die Wiedereinſchaltung des mächtigen deutſchen Konſumenten bedeuten wird. Wir melden bei allen Völkern der Erde einen Gegenſitze in Kabinett Dollfu Differenzen wegen der neuen Verfaſſung— Weitgehende Perſonalveränderungen bevorſtehend— Die politiſchen Folgen der Flucht aus Linz Wien, 6. April. Es iſt ſchon längſt offenes Geheimnis, daß innerhalb der Regierung Dollfuß ſcharfe Geg enſätze beſtehen, im beſonderen über die Frage der Verfaſſungsände— rung. Neuerdings verſtärkt ſich der Ein⸗ druck, daß dieſe unüberbrückbaren Gegenſätze zu weitgehenden Perſonalveränderungen innerhalb des Kabinetts führen werde. Ins— beſondere ſollen ſich die Gegenſätze zwiſchen den Forderungen der Ehriſtlich-So— zialen auf einen föderaliſtiſchen Aufbau der Verfaſſung und den Heim— wehr forderungen auf eine zentra— liſtiſche Löſung erheblich verſchärft ha— ben. Eine entſcheidende Rolle in den gegen— wärtigen Verfaſſungsberatungen ſpielt die bisher noch völlig ungeklärte Frage, ob dem Bundespräſidenten die Befugnis zu einer Aenderung der Verfaſſung eingeräumt werden ſoll. Dieſer Frage wird naturgemäß in monarchiſtiſchen Kreiſen ei— ne entſcheidende Bedeutung beigemeſſen. Die Verkündung der Verfaſſung wird infolge der beſtehenden Schwierigkeiten vorausſichtlich ſich noch auf einige Zeit hinauszögern, ſo daß mit einem Inkrafttreten der neuen Ver— faſſung früheſtens in einigen Wochen ge— rechnet werden kann. Die Flucht aus dem Staatsgefängnis Die Flucht der Nationalſoziali⸗ ſten und Schutzbündler aus dem Lin⸗ zer Staatsgefängnis beſchäftigt weiterhin in hohem Maße die Wiener Oeffentlichkeit. Die Flucht wird jetzt allgemein als geglückt angefehen. Bei St. Florian am Inn iſt ein verlaſſe— ner Perſonenkraftwagen vorgefunden wor— den, der von den Flüchtlingen bis zur Gren- ze benutzt worden iſt. Die politiſchen Folgen dieſer Angelegenheit laſſen ſich noch nicht überſehen. Wie verlautet, ſteht der Rücktrikt des Prä⸗ ſidenten des Oberſten Gerichtshofes, Dr. Dinghofer, der Mitalied der Großdeufichen Volkspartei iſt, unmittelbar bevor. Auch die Stellung des Skaatsſekrekärs der Juſtiz, Dr. Glaß, gilt als erſchüttert. Bei dieſer Gelegenheit ſoll eine weitere Veränderung im Kabinett vorgenommen werden. So verlautet, daß noch im Laufe dieſer Woche der dem Landbund naheſtehen— de Ingenieur Haslacher mit der Leitung ei— nes neu zu ſchaffenden Staatsſekretariats für die Forſtwirtſchaft beauftragt werden ſoll. über die Grenze entkommen Man nimmt jetzt allgemein an, daß es den Flüchtlingen aus Linz, den beiden national— ſozialiſtiſchen Häftlingen Faſtner und Straß— mayer ſowie den drei ſozialdemokratiſchen Schutzbündlern gelungen ſei, mit dem Ju— ſtizoberwachtmann Karl Dobler die Grenze zu überſchreiten. Wie ihnen krotz der Verſtändigung ſämk⸗ licher Grenzkonkrollſtellen die Flucht gelang, iſt ein Rätſel, zumal der Juſtizoberwacht⸗ mann Karl Dobler in ſeiner Dienſtuniform mitfuhr und angeblich auch einem der Häfk⸗ linge die Uniform eines Juſtizbeamken ver- ſchafft hal. Man nimmt an, daß die Flüchk⸗ linge mit dem Juſtizoberwachtmann Dobler den Inn überſchrikten haben und nach Deutſchland geflohen ſind. In der Finanzlandesdirektion Wien iſt der Oberfinanzrat Dr. Fink, der die Steuer— angelegenheiten bearbeitet, von der Staats- polizei verhaftet worden. Bei einer Durchſuchung eines Hauſes iſt umfangreiches und ſchwerbelaſtendes Material gefunden worden, darunter Aufmarſchpläne des Repu— blikaniſchen Schutzbundes, eingehend ausge— arbeitete Pläne für die Beſetzung der öffent— lichen Gebäude und der Kaſernen ſowie ge— nau beſtimmte Angriffspunkte für einen all— gemeinen Angriff der Schutzbündler auf Wien. Auch das noch! Nach einer Meldung aus Innsbruck hat der wegen der Erſchießung des Reichs⸗ wehrſoldaten Schubmacher zu zwei. Monaten ſteigenden Bedarf nach Gütern an, die wir gegen unſere Erzeugniſſe austauſchen wollen. Die Organiſationsform des zwiſchenſtaat⸗ lichen Tauſchverkehrs wird neu ſein. Vor allem müſſen die ſtaatlichen Kapitalſtröme ſobald ſie wieder in ſtärkerem Umfange ein— ſetzen, bewußt gelenkt und in das Bett der Güterſtröme geleitet werden. Eines ſteht für uns alle feſt: Soll ſich deutſche Ware wie— der die Auslandsmärkte erobern, dann kann es nur deutſche Qualitätsware ſein. Die internationalen Warenmärkte liegen wieder unter Druck. Die ſeit Jahresanfang eingetretene Aufwärtsbewegung an den Rohſtoffmärkten hat vor einigen Wo— chen ihren Abſchluß gefunden. Gleichzeitig vollzieht ſich ein langſamer aber ſtetiger A b— bau der Preiſe. Ein allgemeiner Druck eraibt ſich vor allem daraus. daß die Preis— auf Schloß Waltershausen Jeugen und Sachverſtändige ſagen aus. Schweinfurk, 6. April. Der Prozeß wegen der Ermordung des Schloßherrn von Waltershauſen, Haupt⸗ mann a. D. Werther, wurde am Don— nerstag fortgeſetzt. Aus der bedingten Arreſtes verurtente Heunattweye— mann Strele gegen ſeine Verurteilung die Nichtigkeitsbeſchwerde beim oberſten Gerichtshof in Wien eingebracht.— Das hat gerade noch gefehlt! Das Urteil gegen Strele war an ſich ſchon wegen ſeiner Milde ein Skandal(man be— denke: zwei Monate Gefängnis mit Bewäh— rungsfriſt wegen Erſchießung eines deut— ſchen Soldaten!) und jetzt iſt dem Verurteil— ten auch noch dieſe Strafe zu hoch! 0 Hie wollen nach Moskau Prag, 6. April. In einem Erholungsheim des Kranken— kaſſenverbandes in Chocerad, Südböhmen, war ein Konzentrationslager für einen Teil der aus Oeſterreich geflüchteten ſozialdemokratiſchen Schutzbündler errichtet worden, das unter dem ſtrengen Kommando des früheren Vorſtandsmitglieds der roten Prager Gewerkſchaften, dem Wie— ner Schabes ſtand. Die ſtrenge Hausord— nung, die Aufſicht durch die tſchechoſlowaki⸗ ſche Gendarmerie und durch Schabes paßte einem Teil der Schutzbündler nicht, die au— ßerdem noch einen Richtungsſtreit unterein— ander führten und mit ihren Bonzen nicht einverſtanden waren. Vor einiger Zeit ſind nun 13 Schutzbünd⸗ ler aus dem Lager ausgerückt und nach Prag 5 den Kommuniſten übergelaufen. Von die⸗ en wurden ſie begreiflicher Weiſe mit Freu- den begrüßt und von der Noten Hilfe in Kladno untergebracht. Nunmehr hat die Po- lizeidirektion in Kladno ſämkliche 13 Schutz⸗ bündler für immer aus der Tſchechoſlowakei ausgewieſen. Von kommuniſtiſcher Seite wird dieſer Vorfall gegen die ſozialdemokratiſche Füh⸗ rung ſtark ausgenützt, der vorgeworfen wird, ſie hätte die Anregung zu dieſer Aus⸗ weiſung gegeben. Wie man hört, wollen ſich die 13 Schutzbündler, wenn es ihnen ge⸗ lingt, nach Moskau begeben. erhöhung der Rohſtoffe in einer periode flcr⸗ genden Bedarfs die Schwierigkeiten der Ein— fuhrfinanzierung in kapitalarmen Ländern noch verſtärkt haben, wodurch Bedarfsdek⸗ kungen auf längere Sicht kaum noch möglich ſind. Das zeigt ſich gegenwärtig recht deut⸗ lich an dem deutſchen Beiſpiel: Infolge der bekannten ungünſtigen Entwicklung der De— viſenlage wurden die Deviſenkontingente für April um weitere 10 Prozent auf 35 Pro⸗ zent gekürzt. Dieſe Finanzierungsſchwierig— keiten haben das Reichskabinett zu einem Geſetzesbeſchluß veranlaßt, durch den die Verſorgung der Induſtrie mit lebenswichtig ſten Rohſtoffen in einer wirtſchaftlich mög⸗ lichſt günſtigen Verteilung ſichergeſtellt wer— den ſoll; zu dieſem Zweck werden Ueberwa— chungsſtellen für beſtimmte Warenarten er— richtet. Jeugenvernehmung ſind die Ausſagen des Amtsgerichtsrats Kaiſer bemerkenswert, der die erſten ge— richtlichen Vernehmungen nach der Mordtat leitete. Er bekundete, daß Frau Werther ſo— fort den Angeklagten, Chauffeur Liebig, des Mordes und des Mordverſuchs an ihr ſelbſt bezichtigte. Liebig, ſo ſagte der Zeuge weiter, ſei bei ſeiner Vernehmung außeror— dentlich rubig geweſen. was ihm, dem Zeu⸗ gen, beſonders aufgefallen ſei. Er habe Fra⸗ gen geſtellt, die gänzlich belanglos geweſen ſeien und ſich für Dinge intereſſiert, die nicht Gegenſtand ſeiner Vernehmung geweſen ſei— en. Der Zeuge fuhr weiter fort:„Ich habe den Eindruck gehabt, daß Frau Werther an dieſer Sache mindeſtens ſtark beteiligt ſein muß, denn ihre Angaben waren im Weſent— lichen unrichtig.“ Ueber die Vermögensverhältniſſe der Familie Werther befragt, bekundete der Zeuge, daß ihm be— kann war, daß ſeinerzeit das Zwangsverfah— ren gegen Schloß Waltershauſen anhängig war. Die Verwandtſchaft der Frau Werther habe es abgelehnt, als Geldgeber einzuſprin— gen, weil„man dort allgemein gegen den Hauptmann eingeſtellt geweſen ſei.“ Auf Vorhaltungen des Verteidigers Dr. Deeg gibt Amtsgerichtsrat Kaiſer zu, daß ihm auf— gefallen ſei, Frau Werther nach einer ſo aufregenden Nacht äußerſt redſelig vorzu— finden. Die Sachverſtändigen-Gutachten. Der Sachverſtändige, Obermedizinalrat Dr. Hartig, der am 3. Dezember 1932 zu⸗ ſammen mit dem Bezirksarzt Dr. Hetterich die Leiche des Schloßbeſitzers ſeziert hatte, erklärte, die Knochenzertrümmerungen ſprä⸗ chen für einen Nahſchuß. Ein Selbſtmord erſcheine unwahrſcheinlich. Am Schluß äu⸗ ——— e—— 1. ———— ——* 2 ——. N — ßerte ſich der Sachverſtändige dahin, daß Frau Werther im Gefängnis einen außer⸗ ordentlich ruhigen Eindruck gemacht habe. Weiter gab der Sachverſtändige an, keine Anzeichen dafür gefunden zu haben, daß Frau Werther Morphiniſtin war. Auch für eine hyſteriſche Veranlagung konnte er An⸗ zeichen nicht feſtſtellen. Dann folgte das äußerſt bemerkenswerke Gutachten des Sachverſtändigen Profeſſor Hermann Jiſcher von den Univerſikät Würz⸗ burg. Seine erſte Jeſtſtellung war, daß der ganze Monteuranzug des Liebig abſoluk frei von Blutflecken war. Juſammenfaſſend ſtell⸗ te Profeſſor Fiſcher feſt, daß nach ſeinem Er⸗ meſſen die Baronin fünf Schüſſe erhalken hat. Von den fünf Kugeln erwieſen ſich drei als Bleigeſchoſſe und zwei als Stahlmankel⸗- geſchoſſe, die zu einem Teil aus der amerika- niſchen Piſtole des Hauptmanns Werther und zum anderen aus einem Revolver ge⸗ ringeren Kalibers gekommen ſein mußken. Als dritter Sachverſtändiger erklärte Pro— feſſor Reichart, eine geiſtige Krankheit der Frau Werther halte er für ausgeſchloſ— ſen, ebenſo ſeien keine Anzeichen von Hyſte⸗ rie bemerkbar geweſen. Ihren Charakter be— zeichnet der Sachverſtändige als einen ruhi— gen und abgeklärten. Zu dieſen Ausfüh⸗ rungen warf der Verteidiger Liebigs ein, daß ſie ſich nicht mit den Tatſachen vereinba— ren ließen, daß Frau Werther ihre 65 Jahre alte Köchin, die ihr ihre ganzen Erſparniſſe von 200 Mark geliehen habe und für ihre letzten Pfennige der Schloßherrſchaft Eſſen gekauft habe, eine verlogene und hyſteriſche alte Perſon nannte, und daß ſie ferner einen jungen Mann, der einmal in der Gegend umherſtreifte, 20 Mark gegeben und ihm ihre Hand und das Schloß Waltershauſen verſpro⸗ chen habe, wenn er ihren Mann ermor⸗ den würde. Frau Werther iſt bekanntlich bereits ver— haftet geweſen, wurde aber dann wieder aus der Haft entlaſſen, da ſich die Verdachtsmo⸗ mente gegen ſie als nicht ausreichend erwie— en. Frankreichs Finanzuöte Kürzung der Beamtlengehälter.— Prokeſte der Beamten. Paris, 6. April. Die franzöſiſche Regierung hat ſich zur Wiederherſtellung der Staaksfinanzen zu einſchneidenden Sparmaßnahmen gezwun⸗ gen geſehen, die u. a. eine Kürzung der Be⸗ amtengehälter um 5 bis 10 Prozenk und ei— ne Verminderung der Beamkenſtellen vorſe- hen. Um den Beamten mit gutem Beiſpiel vor— anzugehen, hat ſich der Staatspräſident be— reit erklärt, auf 20 v. H. ſeiner Zivilliſte zu verzichten, während die Miniſter mit der Kürzung ihrer Bezüge um 15 v. H. einver— ſtanden ſind. Aber auch dieſer Verzicht der Regierungsmitglieder hat den Beamten die Gehaltskürzung nicht ſchmackhaft machen können, im Gegenteil, in weiten Beamten— kreiſen herrſcht eine ſtarke Spannung, und zahlreiche Beamtenorganiſationen haben ſcharfe Prokeſte gegen das Vorgehen der Regierung einge— legt. Außer den Poſtbeamten, die mit aller Energie gegen die Durchführung der Spar— maßnahmen kämpfen wollen und die Mög— lichkeit eines Generalſtreiks ins Auge faßten, hielt auch eine Reihe anderer Beamtenver— einigungen Sitzungen ab. Man rechnet damit, daß dieſe Proleſtwelle immer größer wird und befürchtel, daß die Regierung noch vor ſchwere Enkſchlüſſe ge- ſtellt werden wird. Ein Aufruf der Negierung Im Anſchluß an die erſten 14 Sparver— ordnungen richtet die Regierung einen Auf— ruf an die Beamten, in dem es u. a. heißt: Trotz der bereits vorgenommenen Ein— ſchränkungen der Staatsausgaben in Höhe von 8 Milliarden muß der noch beſtehende Fehlbetrag von 4 Milliarden Francs abge— deckt werden. Die Auflegung von Anleihen zur Sicherung der zum Monatsende fälligen Zahlungen ruft ein ſtändiges Anziehen des Diskontſatzes hervor, was für die Wirtſchaft und die Finanzen die bedenklichſten Nachteile hat. Alle anderen Mittel ſind erſchöpft. Die Regierung iſt gezwungen, von den Beamten eine Herabſetzung ihrer Gehälter und Pen- ſionen zu verlangen. Es gibt keine andere Wahl, als die Annahme dieſes Programms oder die Schließung der Skaatskaſſen oder Inflation. Durch Annahme der Regierungsmaßnah— men werden die Beamten nicht nur zur Wie— derherſtellung der Staatsfinanzen beitragen, ſondern auch an der Aufrechterhaltung einer geſunden Währung mitgearbeitet haben. Großer Terroriſten⸗Prozeß 50 Kommuniſten als Angeklagte. Hamburg, 6. April. Vor dem Hanſeatiſchen Sonder⸗ gericht begann am Donnerstag ein Pro⸗ zeß gegen 50 Kommuniſten, die wegen vollendeten und verſuchten Mordes in verſchiedenen Fällen, wegen Landfrie— densbruches, Beihilfe und Vergehen gegen das Waffengeſetz angeklagt ſind. Mit dieſer Verhandlung ſollen vier kommuniſtiſche Bluttaten aufgeklärt und ſtrafrechtlich erle⸗ digt werden. Es handelt ſich im einzelnen um einen Ueberfall auf Nationalſozialiſten in der Hamburger Neuſtadt. Am Abend des 19. Mai 1932, bei dem der Marineſturm— mann Karl Heinzelmann durch einen Meſſer— ſtich ins Rückenmark tödlich, ein SS-Mann ſchwer und zwei SA-Männer leichter ver⸗ letzt wurden, ferner um einen Jeuerüberfall auf Angehörige der Hit— ler-Jugend am Morgen des 26. Juni 1932 in der Hel⸗ goländer Allee, bei dem der Hitler-Junge Nieſe an der Hand verletzt wurde, um einen weiteren Feuerüberfall auf Angehörige eines Marineſturms am Morgen des 2. Novem— ber 1932 in der Admiralitätsſtraße, durch den neun SA-Männer und zwei Straßen— paſſanten teils ſchwer, teils leicht verletzt wurden, und ſchließlich um einen Jeuerüberfall auf das„Adler-Hokel“ im Februar 1933, wobei ein SA-Mann und ein junges Mädchen verletzt wurden. Zur gleichen Zeit, als der Ueberfall auf das na— tionalſozialiſtiſche Verkehrslokal„Adler-Ho— tel“ verübt wurde, ſind in dem nahe gelege— nen„Schulterblatl“ Lebensmikkelgeſchäfte geplündert worden. Daran waren Angehörige des Ror— Front⸗Kämpfer⸗Bundes und der Roten Ma— rine beteiligt. Bei dieſen Aktionen wurden zwei Straßenpaſſanten durch umherirrende Kugeln tödlich getroffen.— Der Prozeß wird vorausſichtlich vier Wochen dauern. Das Arteil im Duca⸗Prozeß Niederlage der rumäniſchen Regierung. Bukareſt, 6. April. Im Prozeß gegen die Mörder des Mini ſterpräſidenten Duca fällte das Kriegsgericht des 2. Armeekorps am Donnerskag abend nach 14 kägiger Verhandlung das Urteil. Der Student Konſtankinescu, der die ködli⸗ chen Schüſſe auf Duca abgegeben hatte, er- hielt lebenslängliche Zwangsarbeit, ebenſo ſeine beiden Helfershelfer, die Studenten Be⸗ limace und Caranica. Alle übrigen Ange- klagten wurden freigeſprochen, darunter der Führer der Eiſernen Garde, Codreanu, und der General Cankacuzino. Das Urteil hat in Bukareſt einen außer— ordentlich ſtarken Eindruck gemacht, weil es in der Praxis auf eine Rehabilitierung der Eiſernen Garde hinausläuft und eine ſchwere innerpolikiſche Niederlage der Regierung Tatarescu bedeutet. Vor allem wird jetzt die Eiſerne Garde wahr— ſcheinlich einen außerordentlichen Zulauf be— kommen. Was die Regierung tun wird, läßt ſich im Augenblick noch nicht ſagen. Be⸗ reits vor einer Woche hieß es, daß ſie im Falle eines Freiſpruches der Führer der Ve— wegung zurücktreten und einer Regierung des Feldmarſchalls Averescu Platz machen müſſe. Die Entſcheidung darüber liegt jedoch bei der Krone. Dieſe Enkſcheidung mag ausfallen wie ſie will, eines iſt ſicher, der große Kampf zwi⸗ ſchen liberaliſtiſcher und faſchiſtiſcher Idee hat vor dem Kriegsgericht mit einem mora⸗ liſchen Sſeg der letzteren geendet und ſeine Umwandlung in einen kakſächlichen dürfte nach Lage der Dinge nur noch eine Frage der Zeit ſein. Das unruhige Spanien Streik und Terrorakke. Madrid, 6. April. In Saragoſſa haben die Anarchiſten ge⸗ meinſam mit den Sozialdemokraten erneut einen 48 ſtündigen Generalſtreik vom Zaun gebrochen und wieder einmal das Le— ben dieſer Stadt lahmgelegt. Der dorti— ge Regierungspräſident hat dieſen Streik für ungeſetzlich erklärt und die Polizei ſowie Mi— litär zur Aufrechterhaltung der lebenswich— tigen Betriebe eingeſetzt. In Malaga wurden mehrere Anſchläge verübt, wobei ein Poliziſt erſchoſſen wurde. Jerner wird von dort ein großer Brand in einer Nitrat-Jahrik gemeldet, der großzen Sachſchaden verurſachte, und bei deſſen Lö⸗ ſchung mehrere Feuerwehrleute leicht verletzt wurden. Nach einer äußerſt ſtürmiſchen Sitzung, bei der ſich die Marxiſten durch größte Un⸗ flätigkeiten ihren Gegnern gegenüber aus⸗ zeichneten, hat das ſpaniſche Parlament den Rechnungsvoranſchlag hinſichtlich der Unter⸗ ſtützung der niederen Geiſtlichkeit genehmigt. Demnach erhalten alle jene Prieſter. die ein einrommen unter 7000 Peſetas jährlich ha⸗ hen, zwei Drittel ihres früheren Gehaltes als Anterſtützungsgeld. Deutſche Tagesſchan Wegen Schädigung der Wirkſchaft ins Kon zenkrationslager. Ein Thermometerfabrikant aus Lange⸗ wieſen(Thüringen) ſchickte mehrere Ki⸗ ſten ungeprüfter Fieberthermometer nach Saarbrücken, um ſie durch zwei Schmuggler nach Frankreich ſchmuggeln zu laſſen. Die beiden Schmuggler wurden gefaßt. Um zu verhindern, daß der Thermometerfabri⸗ kand die Wirtſchaft weiter ſchädigt und ſeine ſtaatsſchädigende Handlungsweiſe fortſetzt, iſt er in das Konzentrationslager übergeführt worden. Ernennungen zu Treuhändern der Arbeit. Für verſchiedene Wirtſchaftsgebiete ſind neue Treuhänder der Arbeit ernannt wor— den, darunter der Reichstagsabgeordnete Kurt Frey für den Wirtſchaftsbezirk B a y⸗ ern. Kurt Frey, der am 28. April 1902 in Ludwigshafen a. Rh. geboren iſt, gehört der NSA ſeit einer Reihe von Jahren an. Er war insbeſondere am Aufbau der NSBO in Bayern ſtark beteiligt und iſt heute Landes- obmann Bayerns der Nationalſozialiſtiſchen Betriebszellenorganiſationen und gleichzeitig Bezirksleiter der Deutſchen Arbeitsfront. Frey iſt gleichzeitig Gaubetriebszellenob— mann im Gau München-Oberbayern der NSDAP. Schwerverbrether gefaßt Guter Jang der Polizei. Karlsruhe, 6. April. Wie der Polizeibericht meldet., wurde in einem Hauſe in der Kaiſerſtraße der ledige Kaufmann Artur Hansbauer, geboren am 6. Mai 1903 in Luxemburg und die ledi⸗ ge Dienſtmagd Anna Greve, geboren am 7. Mai 1911 in Ellund bei Flensburg, feſt⸗ genommen und in das Bezirksgefängnis ein— geliefert. Hansbauer, der ſich viele falſche Namen beilegte, wird von der Staatsan⸗ waltſchaft und der Kriminalpolizei Köln we⸗ gen Raubs. und Raubmordverſuchs geſucht. Außerdem wird der Täter von 15 auswärtigen Staatsanwaltſchaften wegen Einbruchdiebſtahls und Diebſtahls geſucht. Es liegen 26 Haftbefehle gegen ihn vor. Bei der Durchſuchung der Wohnung des Täters wurden 112 Nach— ſchlüſſel, ein paar Gummihandſchuhe, ein Schlagring und eine große Anzahl Schmuck— gegenſtände gefunden. Der Wert der ſeit 1933 geſtohlenen Sachen beträgt etwa 30 000 Mark. Außer Koffern und Kleidern konnte noch ein Geldbetrag von 250 Mark beſchlag— nahmt werden. Der Täter iſt geſtändig. Seine Genoſſin die Dienſtmagd Greve, war dem Täter bei verſchiedenen Straftaten be— hilflich und hat nach ihrem Geſtändnis ſelbſt Diebſtähle ausgeführt. Während Hansbauer wegen Betrugs und Diebſtahls mehrfach vor— beſtraft iſt, iſt die Greve angeblich noch nicht vorbeſtraft. Das eigene Kind zu Tode gemartert Skralſund, 6. April. Weil ſie ihr Kind zu Tode gemartert hatte, iſt in Knöchelsröhren die 24 jährige Margarete Janz verhaftet worden. Sie hatte auf ihr fünfjähriges Töchterchen mit Fäuſten und einem Knüppel ſolange einge— ſchlagen, bis die Kleine kein Lebenszeichen mehr von ſich gab. Die Leiche wies am Kör— per blaue Flecken, blutige Striemen und am Kopf mehrere ſchwere Verletzungen auf. Au— ßer dem Mädchen ſind aus der Ehe noch zwei Knaben hervorgegangen, die ein und zwei Jahre alt ſind. Nach Ausſagen von Hausbewohnern ſoll die Mutter ſchon früher häufig das kleine Mädchen ſchwer mißhan⸗ delt haben. Im Jahre 1930 wurde die Frau deshalb wegen ſchwerer Körperverletzung be— ſtraft. Die entmenſchte Mutter gibt an, die Tat infolge Verſagens der Nerven begangen zu haben. Mutter und Toihter erschlagen Schwerer Raubüberfall in Maudach. Maudach, 6. April. Der Landwirt Amberger war in der Frü— he ins Feld gegangen. Gegen 10 Uhr kam er zum Frühſtück nach Hauſe und fand die Wohnung verſchloſſen vor. Da niemand die Wohnung öffnete, ſchlug er das Fenſter ein. Nun bot ſich ihm ein ſchrecklicher Anblick: Seine 54 jährige Ehefrau Katharing Am⸗ berger und ſeine 21 jährige Tochter Alma la- gen mit eingeſchlagenen Schädeldecken be⸗ wußklos am Boden. Die Hiebe wurden allem Anſchein nach mit einer Axt oder einem ſon⸗ ſtigen ähnlichen Gegenſtand ausgeführt. Außerdem wieſen die beiden Frauen am ganzen ſtörper Verletzungen auf. Sofort wurde die Gendarmerie bzw. Polizei alar; miert. Die beiden Schwerverlenten wurden — 4 4—— in das Marientranrenyaus der Wlteuev. eingeliefert, wo Frau Amberger inzwiſchen ihren Verletzungen erlegen iſt. Die Wohnung befand ſich völlig in Unord⸗ nung. Schubläden und Käſten waren her⸗ ausgeriſſen und durchwühlt. Ob von dem oder den Tätern, von denen bis jetzt jede Spur fehlt, etwas geraubt worden iſt, ſteht zur Stunde noch nicht feſt. Ein dreiſter Schwindel Widerlegung einer Emigrankenlüge. Hamburg, 6. April. Ausländiſche Blätter hatten in großer Aufmachung die Nachricht gebracht— und auch der franzöſiſche Rundfunk hatte ſie ver⸗ breitet— daß der deutſche Dampfer„Opti⸗ miſt“ an der marokkaniſchen Küſte Waffen gelandet habe, die für Rebellen be⸗ ſtimmt geweſen ſeien. Nun hat ſich das „Hamburger Fremdenblatt“ um die Aufklä⸗ rung der Angelegenheit bemüht und dabei feſtgeſtellt, daß es ſich dabei um ein“ il gen⸗ märchen handelt, das offenſichtlich von Emigrantenſeite ausgeht. Das Blatt hat die Lüge vollkommen widerlegt. Es hal nämlich feſtgeſtellt, daß das Schiff „Opkimiſt“ gar nicht an der marokkaniſchen Küſte war, ſondern in Rokterdam lag und liegt. Jolglich kann auch von Waffenſchmug⸗- gel an der marokkaniſchen Küſte keine Rede ſein. Die ausländiſche Preſſe hat alſo wieder einmal in einem geradezu unglaublichen Jall einer Lügenmeldung bewieſen, daß ſie ohne Ankerlagen und Tatſachen verantwor- lungsloſe Nachrichten in die Welt ſezt, um das Anſehen Deutſchlands zu ſchädigen. Neues aus aller Welt Jolgenſchwere Exploſion. In einem Hauſe in München wollte der 14 Jahre alte Schüler Heinz Broeſche Knallerbſen herſtel⸗ len. Anſcheinend hat er beim Mengen der Stoffe mit einem Hammer daraufgeſchlagen. Es erfolgte eine heftige Exploſion, bei der der Junge einen Schädelbruch, Verletzungen an den Augen und Quetſchungen am Kopf davontrug. Außerdem wurden ihm ſämtliche Finger weggeriſſen. Noch in den Abendſtun— den iſt der Knabe ſeinen fürchterlichen Ver— letzungen erlegen. Vom elektriſchen Strom gelökel. Der auf dem Gut Sunde bei Hammelburg be⸗ ſchäftigte Theobald Schmidt wurde, als er Eier in den elektriſchen Brutapparat einlegen wollte, von dem Heizſtrom getötet. Der Sold hatte eine Spannung von etwa 229 olt. Emiritierter Geiſtlicher wegen Verbreitung von Greuelmärchen verurteilt. Das Kölner Sondergericht verurteilte den im Ruheſtand lebenden 64 Jahre alten Pfarrer Janſon we— gen Verbreitung von Greuelmärchen zu ſechs Monaten Gefängnis. Der Verurteilte hatte auf einer Eiſenbahnfahrt einem im Abteil ſit— zenden Kaufmann alle möglichen Greuel— märchen erzählt. An ſeinen Behauptungen war nicht ein einziges wahres Wort. Da der ärztliche Sachverſtändige den Angeklagten als vermindert geiſtig zurechnungsfähig be— zeichnete, wurde auf Ueberweiſung in eine Heil⸗ und Pflegeanſtalt erkannt. Jamilientragödie. Das Ehepaar Schleicher in Schlich(Rheinland) verübte Selbſtmord, indem es ſich vor einen aus Aachen kommen- den Perſonenzug warf. Ueber den Beweg— grund zu der furchtbaren Tat war nichts in Erfahrung zu bringen. Bergſteigertod. Der deutſche Ingenieur Ru— dolf Dorn von den Zeppelinwerken in Fried⸗ richshafen erlitt bei dem Verſuch zur Beſtei⸗ gung des Montblanc einen Schwächean⸗ fall und ſtarb kurze Zeit danach in der Schutzhütte. Er hatte mit vier Bekannten die Oſterfeiertage dazu benutzt, in der Gegend von Chamonix Skiſport zu treiben. Die fünf Winterſportler ließen ſich dazu verleiten, eine Erſteigung des Montblanc zu verſuchen. Da— bei ereilte den Ingenieur Dorn der Tod. Deviſenſchieber. In der ſeit November v. J. laufenden Unterſuchung gegen die Hand⸗ lungs⸗AG.„Arbitrage“ in Wien, die mit einem Geſellſchaftskapital von 200 000 Schweizer Franken rieſenhafte Deviſenſchie⸗ bungen an faſt allen Plätzen Europas und ſogar in Ueberſee ausgeführt hatte, iſt nun⸗ mehr der Gründer der genannten Geſell⸗ ſchaft, der 39jährige Bankier Richard Kron⸗ ſtein, in Preßburg auf Erſuchen der Wiener Wirtſchaftspolizei verhaftet worden. Todesſturz. Beim Nachſehen der Lokomo⸗ tive während der Fahrt ſtürzte der Lokomo⸗ kivführer Eugen Joſt ab und ſchlug mit vol⸗ ler Wucht auf das bei der Station Egis⸗ heim(Elſaß) befindliche Eiſengeländer auf, ſodaß der Tod auf der Stelle eintrat. Der Heizer konnte den Zug zum Halten bringen. Beim Spielen mit einem Blindgänger ver- unglückt. In Lille hatten drei Kinder im Alter von acht bis zwölf Jahren beim Spie⸗ len auf dem Felde einen aus dem Krieg Dee Blindgänger gefunden. Sie zün⸗ eten ein Holzfeuer an und warfen das Ge⸗ ſchoß hinein, das bald darauf explodierte. Das älteſte der Kinder wurde auf der Stelle Fan Die beiden anderen trugen ſchwere erletzungen davon. Sie wurden in faſt hoff⸗ nungsloſem Zuſtande in ein Krankenhaus überführt. den, da ſie infolge des Letzte Nathrichten Todesurleil gegen einen Kommuniſten. Ae Chenſitz. 6, April. In erneuter Verhand— lung verurteilte das Chemnitzer Schwurge⸗ richt am Donnerstag den Schloſſer Hans Beck wegen Mordes zum Tode und wegen Mordverſuchs zu zwei Jahren Gefängnis und dauerndem Verluſt der bürgerlichen e e 8 wurde verſuchten ordes zu ſieben Jahren Zuchthaus und Verluſt der Age lichen Ehrenrechte für acht Jahre verurteilt. Bon der Anklage des Mordes wurde er frei⸗ geſprochen. Die Angeklagten, die der KPD angehörten, hatten im April 1932 zuſammen mit anderen Kommuniſten eine Gruppe SS⸗ Männer überfallen, wobei der SS⸗Mann Friſch ſo ſchwer verletzt wurde, daß er bald darauf ſtarb. In erſter Inſtanz waren beide Angeklagte zum Tode verurteilt worden. Perſonenltaftwagen gegen Eilommibus. Penig(Sachſen), 6. April. In Langen— leuba— Oberhain ſtieß am Donnerstag fach. mittag ein Eilomnibus der Eilkraftwagenlinie Chemnitz—Leipzig mit dem Perſonenkraftwa⸗ gen eines Zwickauer Strumpfhändlers zuſam⸗ men. Das Perſonenauto wurde völlig zer⸗ trümmert. Der Beſitzer wurde tot aus den Trümmern des Wagens geborgen. Zwei mit⸗ fahrende Angehörige, ein Mann und eine rau, erlitten außer Gehirnerſchütterungen o chwere Schädelverletzungen, daß ſie in be⸗ nklichem Zuſtand ins Krankenhaus gebracht werden mußten. Hakodale von einem ſchweren Exploſions- unglück betroffen. Hakodale(Japan), 6. April. Die Induſtrie— ſtadt Hakodate, die erſt kürzlich von einer außerordentlich folgenſchweren Wirbelſturm— kataſtrophe betroffen worden iſt, wurde am Donnerstag von einer Benzolexploſion heim— geſucht, die einen ſchweren Brand an der Seepromenade hervorrief. Zwei Perſonen kamen in dem Feuer um, 15 wurden verletzt. Etwa 70 Häuſer wurden zerſtört. Die Liſte der Toten bei der durch den Wirbelſturm am 21. März hervorgerufenen Brandkataſtrophe hat jetzt die Zahl 1987 erreicht.. Großfeuer Wuppertal, 6. April. Im Dachgeſchoß der Barmer Möbelfabrik Auer und Wellie, wo rund 100 fertige und 50 halbferlige Zimmereinrichtungen lager⸗ len, brach in der Nacht zum Donnerstag Jeuer aus. Nach anſtrengendſter Arbeit der Feuerwehr konnte das Feuer, das auch die Nachbargebäude ſtark gefährdete, auf ſeinen Herd beſchränkt werden. Das Dachgeſchoß wurde ein Raub der Flammen. Das Hochwaſſer in us Newyork, 6. April. Wie aus Eſk ergänzend gemeldet wird, hat der Iluß Waſhila bisher wenigſtens 23 weiße und ſieben Indianerfamilien aus der Siedlung„Roter Mond“ als Opfer gefordert. Dieſe Familien werden vermißt. Man be- fürchtet, daß ſie in dem Hochwaſſer ertrun⸗ ken ſind. Auch der Conneckicut-Fluß iſt in⸗ folge der Schneeſchmelze weithin über die Aſer getreten. Viele anliegende Häuſer wur- den bereits geräumt. Die Einwohner mehrerer kleiner Ortſchaf⸗ ten ſind von der Flut völlig überraſcht wor⸗ wolkenbruchartigen Regens und des heftigen Sturmes das Her— FU Die Schwester ROMAN VON CARIL HOLM ffn Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle a. d. S. „Der Nuttelmann iſt ein Klex in meinem Inſelleben!“ Martens und ſeine beiden Damen lachten. „Ja, Sie haben gut lachen! Sie ſind eben zu Dreien. Leider Wenn man ſo'n einſamer oller Juuggeſelle iſt, der nicht gerade auf der Sonnenſeite des Daſeins ſitzt, hat man genug zu tun, ſich dieſes Gelichters zu erwehren.“ „Na, na“, meinte der Anwalt lächelnd, einen ſo ganz fortgenommen werden.“ wehrloſen Eindruck machen Sie nicht, Herr Major! Was Warum denn das, Herr Major?“ 1 ſiſt denn dieſer Herr aus Berlin?“ „Direkior nennt er ſich— ich glaubte erſt, er ſei Direktor einer Verſicherungsgeſellſchaft wegen ſeiner Suade— „Direktor ſchimpft ſich ja jetzt jeder, wenn er auch nur'n Flohtheater hat. Aber dieſer Nuttelmann— ich weiß es von Chriſtianſen, der hat eine Geſchäftskarte von ihm— alſo der iſt Direktor der Anglo⸗kontinentalen Margarine— Abfall⸗Verwertungs⸗Geſellſchaft— uff!“ Der Major ſchöpfte Luft, ſeine Zuhörer lächelten. Sie waren nach 10 Minuten langſamen Wanderns an den Kette. Rand der Dünen gelangt. annahen der Flut nicht horten. Sie wurden ſich der Gefahr erſt bewußt, als ihre Holz⸗ häuſer von den Waſſermaſſen bereits fortge⸗ riſſen wurden. Einige Häuſer trieben kilome⸗ terweit fort, bevor ſie untergingen oder an Land geſpült wurden. Einzelne Bewohner konnten ſich mit knapper Not durch die Fen⸗ ſter retten. Wihſpannung in Bulareſt Vor dem Rücktrilt der Regierung? Bukareſt, 6. April. In Bukareſt herrſcht zur Stunde politiſche Hochſpannung, die durch den Ausgang des Prozeſſes gegen die Eiſerne Garde ausgelöſt worden iſt. Kammer und Senat, die gerade das Geſetz zum Schutze des Staates berieten, haben die Sitzungen unterbrochen, und zur⸗ zeit findet ein Miniſterrat ſtatt. Gerüchte, die in den Abendſtunden von ei— nem bereits erfolgten Rücktritt der Regie- rung wiſſen wollen, eilen den Talſachen vor⸗ aus. Jurückgetreten iſt lediglich der Unter⸗ ſtaatsſekretär im Innenminiſterium, Jaman- di. Auch ſoll ſich der Kriegsminiſter, General Aika, mit Rücktrittsgedanken kragen. Es bleibt abzuwarken, ob ſich die reſtlichen Mit. glieder des Kabinetts mit dieſen beiden ſoli- dariſch erklären werden oder nicht. Auf alle Fälle iſt die Lage als ernſt anzuſehen. Ueber das Ergebnis des Miniſterrates iſt noch nichts bekanntgeworden. Die letzte Entſchei⸗ dung liegt bei der Krone. Trauerfeier für Kardinal Ehrle. Rom, 6. April. Am Donnerstag fand in der Kirche Sankt Ignazio in Rom die Trau— erfeier für den deuſchen Kurienkardinal Ehr⸗ le ſtatt. Die Meſſe wurde von Biſchof Waltz, dem apoſtoliſchen Adminiſtrator von Inns— bruck, zelebriert. Die Sänger der Sixtini— ſchen Kapelle führten unter perſönlicher Lei— tung des Kirchenkomponiſten Peroſi die Meſſe auf. die dieſer für das Leichenbegäng— nis des Papſtes Leo XIII. geſchrieben hatte. Der Trauerfeier wohnten faſt ſämtliche Kar— dinäle, das beim Heiligen Stuhl beglaubigte diplomatiſchen Korps Vertreter der religiöſen Orden und viele in Rom anweſende Deut— ſche bei. Der Adlerſchito ur Profeſſor Seeberg. Berlin, 6. April. Profeſſor D. Dr. Rein— hold Seeberg, dem berühmten Theologen und Ehrenpräſidenten des Zentralausſchuſſes für Innere Miſſion, wurden an ſeinem 75. Geburtstag am Donnerstag zahlreiche Eh⸗ rungen zuteil. Miniſterialdirektor Donne— werth überbrachte Profeſſor Seeberg den Adlerſchild des Deutſchen Reiches und verlas ein Handſchreiben des Reichspräſidenten, in dem der Jubilar als Gelehrter von großem Ausmaß, als Doktor aller Fakultäten, als einflußreicher Lehrer zweier Theologen— generationen gewürdigt wird. In furzen Worten: Vor dem Hanſeatiſchen Sondergericht be— gann am Donnerstag ein Prozeß gegen 50 Kommuniſten, die wegen vollendeten und derſuchten Mordes in verſchiedenen Fällen, wegen Landfriedensbruch uſw. angeklagt ind. 3 In unterrichteten Wiener Kreiſen rechnet man mit weitgehenden Perſonalveränderun— gen im Kabinett Dollfuß wegen der ſcharfen Gegenſätze innerhalb des Kabinetts. Die deutſche Reitermannſchaft, die am Reitturnier in Nizza teilnehmen wird, iſt unter Führung des Majors Freiherrn von Waldenfels in Paris eingetroffen. „Das iſt ja herrlich!“ allein bleiben wollen. D auch nicht zu weit ſein?“ 11 5 1 „O, nein! geſtattet ſie nur „Stimmt, Herr Doktor! „ Die Wellen haben Vor ihnen breitete ſich der Sande vergraben. Das kilometerbreite Strand in fleckenloſer Weite, jenſeits die Pfund.“ dunkle Fläche des Meeres. Hoch über ihnen ſegelten drei Der Morgenwind trug ihnen eine Woge von ſüßem Honigduft entgegen, den das überall wuchernde Labkraut ausatmete. Küthe Martens tat einen tiefen Atemzug. Möven mit regloſen Flügeln dahin. „Nicht wahr, meine Gnädige? Meer—! Aber nun müſſen wir zum Strand, wenn wir Nach einer Stunde ſind die Ber— liner voll, dann ſchleichen ſie auch hinunter. dem Gottesfrieden zu Ende. Das Gehen in dieſer Luft kommt mir ſo leicht vor— und da iſt ja auch ein Bretterſteig.“ „Die berühmte Trampelbahn— einen Kilometer lang. „Die Flut, gnädige Frau! ſtürme toben, kommt ſie bis an die Dünen. Da würde es wohl ſchon ortskundig?“ mit der Trampelbahn bald Matthäi am Letzten ſein.“ „Hat das Waſſer ſolche Macht?“ „Vielleicht erleben Sie mal einen Sturm hier— davor Störung durch Badegäſte.“ können Sie ſich eine ſchwache Vorſtellung machen, wie es in der rauhen Jahreszeit hier zugeht. Norddorf liegt im Sand das Wrack eines Küſtenfahrers, nicht weit davon ein eiſernes Ankerſpill und ein Ende damit geſpielt und alles im Spill wiegt einige tauſend Priele ſtrömte. „Dieſer Strand iſt als Promenade ja geradezu unver⸗ „Oh— das möchte ich einmal ſehen, ſo einen Sturm!“ gleichlich!“ n „Iſt ſchon der Mühe wert, Gnädigſte!“ Schweigend ſchritten ſie weiter. ein Wort. Nach einer Viertelſtunde ſtanden ſie am Ufer. Der Badewärter kam dienſteifrig von den Badekarren die Birke?“ Die Proteſte der franzöſiſchen Beamten⸗ ſchaft gegen die Sparmaßnahmen der fran⸗ zöſiſchen Regierung mehren ſich. Die Poſt⸗ beamten haben beſchloſſen, zur Bekämpfung der Maßnahmen möglicherweiſe auch zum Generalſtreik zu greifen. In Saragoſſa haben die Anarchiſten ge⸗ meinſam mit den Sozialdemokraten ernellt einen 48 ſtündigen Generalſtreik ausgerufen und damit wieder einmal das Leben dieſer Stadt lahmgelegt. Der Mörder des rumäniſchen Miniſter⸗ präſidenten Duca wurde zu lebenslänglicher Zwansarbeit verurteilt. Sportvorſchau Der Kampf um die„Germania“ beginnt.— Handball⸗Entſcheidungen.— Der Silberſchilo. — Zahlreiche Boxtämpfe.— Turner⸗Ausſhei⸗ dungen.— Waldlauf⸗Gaumeiſterſchaften. Am Sonntag beginnen die Endſpiele um die Deutſche Fußballmeiſterſchaft mit den er⸗ ſten Treffen der vier Gruppen-Runden, in die das geſamte Verbandsgebiet aufgeteilt iſt. Die Sieger dieſer Gruppen ſollen dann nach dem Pokal⸗Syſtem den Deutſchen Fußballmei— ſter ermitteln, während in den Gruppen ſelbſt mit Vor- und Rückrunde geſpielt wird. Aber auch bei den übrigen Raſenſports drängt alles jetzt auf die Entſcheidungen. Bei den Hand⸗ ballern ſind wieder zwei Gaumeiſter„fällig“, im Rugby ſteigt das Endſpiel um die„Suͤd⸗ deutſche“ und die Hockeyſpieler ermitteln in Berlin ihren Silberſchild⸗Sieger. Auch in Tur⸗ nen, Radſport und Boxen iſt Hochbetrieb; be— deutſame Veranſtaltungen in den übrigen Sportzweigen vervollſtöndigen das Programm des Wochenendes.— Im Fußball lämpfen die Gaumeiſter um die„Deutſche“. Folgende Treffen ſind für den 8. April vor⸗ geſehen: Südweſt: S. Waldhof— Mül⸗ heimer SV., Kickers Offenbach— Union Böt— kingen; Mitte: Wacker Halle— 1. FC. Nürn⸗ berg, Boruſſia Fulda— Dresdner SC.; Nordweſt: Werder Bremen— Schalke 0a, TV. Eimsbütte!— Vfb. Benrath: Oſt: Vil toria Stolp— Viktoria Berlin, Beuthen 09 —. Preußen Danzig. In Süddeutſchland intec⸗ eſſiert neben den reſtlichen Punkteſpielen, die für den Abſtieg z. T. entſcheidende Bedeu— tung haben, ein Gautreffen Württemberg Baden in Stuttgart. Die Verbandsſpiele ſtehen durchweg im Zeichen der„Exiſtenz kämpfe“, wenn natürlich auch die Zugehörig— leit zur erſten Spielklaſſe für die Vereine keineswegs eine wirkliche Exiſtenzfrage iſt. Es treffen ſich: Gau Süd weſt: Sfr. Saar⸗ brücken— FSV. Frankfurt, Eintracht Frant furt— AO. Worms; Gau Baden: Vie Neckarau Germania Brötzingen(Sams— tag), Phönix Karlsruhe— 1. FC. Pforz heim; Gau Bayern: FC. Wacker Mün chen— Schwaben Augsburg.— Auch im Handball fallen jetzt die Entſcheidungen Schlag auf Schlag. Im dritten Entſcheidungstreſfen zwi ſchen TV. Frieſenheim und Polizei Darm— ſtadt in Worms wird der Meiſter des Gaues Südweſt ermittelt, in Berlin ſtehen ſich BSV. 92 ͤund Askaniſcher TV. ebenfalls im dritten Spiel um die brandenburgiſche Meiſterſchaft gegenüber. Im Gau Baden tragen 1860 München und SVg. Fürth ihr erſtes End⸗ ſpiel um die Bayern⸗Meiſterſchaft aus, wäh⸗ rend in Württemberg⸗Weſt im Treffen Poli⸗ zet Stuttgart— Eßlinger TSV. der Grup⸗ penmeiſter ermittelt wird.— Auch im Da iſt's mit Sörenſen?“ Wird Ihnen die Strecke Schatz, Doktor!“ Später, wenn die Herbſt— Da weiter nach Nur ab und zu fiel weite Blick! heran, deren ein Sand und Sonne und kleinen einfachen nun ruh' dich erſt aus! Magdalene leiſtet dir Geſellſchaft. Strand entlang gehen.“ „Da ſchließe ich mich an, wenn's Ihnen recht iſt, Herr „Nicht wahr? Hockey gibt es ein Entſcheidungsſpiel, wenn auch das Silberſchild⸗Endſpiel in Berlin keine Verege, ſondern Verbands⸗Mannſchaften beſtreiten. Brandenburg und Mitteldeutſchland ſind die Gegner.— Ein großes Programm wird im Boxen abgewigelt. In Duisburg beſtreiten Selle— Hans Schönrath den Hauptkampf einer Profs⸗ neranſtaltung, in Hamburg ſtehen Eder— Merom als Zugnummer auf der Karte. Mannheim gibt es einen Städtekampf der Amateure zwiſchen Kaiſerslautern und Mann⸗ heim. Der Schmeling⸗Kampftag in Barcelo mußte abgeſagt werden; in Genf treffen ſich der Negerweltmeiſter der Bantamtlaſſe, At Brown, und der gute Schweizer Dubois.— Die Turner führen in Leipzig die letzten gemeinſamen Aus⸗ ſcheidungskämpfe aller Kandidaten für die Europameiſterſchaften durch. Nicht weniger als 65 der beſten deutſchen Turner werden ie der rieſigen Meſſehalle 7 ihre Kräfte meſſen, um die 15 Auserwählten feſtzuſtellen, die Deutſchland in Budapeſt zu vertreten haben werden. In Stuttgart werden 200 Saar⸗ tuner, Mitglieder des TV. Neunkirchen⸗Saar, Gäſte der ſchwäbiſchen Turner ſein. Im Rah men einer Saarkundgebung wird ein Kusk turnkampf einer Saarriege gegen eine Riege der Stuttgarter Turnerſchaft durchgeführt.— In der Leichtathletit dominieren die Waldläufer, die in der⸗ ſchiedenen Gauen ihre Gaumeiſter er mite, Südweſt veranſtaltet in Arheilgen bei Darm⸗ ſtadt, Badens Waldläufer treffen ſich in Lahr, während die Württemberger in Göppingen zu⸗ ſammenkommen.— Deutſche Schwimmer ſtarten in Paris, wo der franzoſiſche Verband Olympiavorbereitungen durchführt und in Bar⸗ celona, wohin man eine Münchener Mann⸗ ſchaft eingeladen hat.— Hochbetrieb berricht im Nadſpott. Die Bahnfahrer kämpfen in Leipzig um die Einreihung in die Nationalmannſchaft der Amateure; während beim faſſiſchen Straßen⸗ rennen Berlin—Kottbus Berlin neben den Amateuren, die hier ebenfalls die Grundlagen zur Nationalmannſchaft legen, erſtmals auch die neuen deutſchen Berufsfahrermannſchaften an den Start gehen werden. Verhängnisvoller Selbſtmordverſuc Drei Anbeteiligte getötet. ö Berlin, 6. April. In der Georgenkirchſtraße 37 verſuchte der in Untermiete wohnende Oelsnet Selbstmord zu begehen, indem er den Verſchluß der Gas⸗ leitung der Zimmerdecke löſte. Er ſelbft fand aber nicht den Tod, ſondern wurde als Po⸗ lizeigefangener in das Staatskrankenhaus ein⸗ geltefert. Dagegen wurden durch ſein frevel⸗ haſtes Verhalten drei Anbeteiligte getötet Der 72jährige Wohnungsinhaber Lehman, die 74jährige Frau Brandt und iht ſieben⸗ einhalb Jahre altes Enkelkind wurden durch das ausſtrömende Gas getötet. Frau Brandt und ihr Enkelkind bewohnten die Käume ober⸗ halb der Wohnung Lehmanns. Das aus⸗ ſtrömende Gas war durch die Dede gedrungen, halbes Dutzend auf jeder Seite der Strandhalle, die eigentlich nur eine primitive Schutzhütte war, ſtand. „Haben Sie einen netten Strandkorb für die Damen, „Gewiß, Herr Major! Herr Chriſtianſen hat mir heute morgen ſchon Beſcheid geſagt.“ „Na, dann mal ran damit!“ Im breiten Strandkorb, den Sörenſen auf ſeinen Rücken heranſchleppte— er glich dabei einer Rieſenſchild⸗ den Gänſemarſch. Aberſkröte—, ſanden beide Damen Platz. Chriſtianſen will von Verbreiterung nichts wiſſen.“„So, N „Es müſſen ein paar tauſend Bretter ſein.“ Und zum Herbſt müſſen alle Schweſter Ich möchte mal den „Ich wollte Sie ſchon bitten, Herr Major! Sie ſind „Strand und Dünen kenne ich ziemlich genau. Wollen wir nach Norddorf zugehen? Da iſt man am ſicherſten Lächelnd ſtimmte Doktor Martens zu. Es ging ſich leicht und elaſtiſch auf dem feſten Sande, deſſen Feuchtigkeit die Sonne eben erſt aufgeſogen. Alle paar hundert Schritt unterbrach ein ſchmales Rinnſal den Strand, durch das die Flut in die landeinwärts gelegenen Dieſe köſtliche Einſamkeit! Und der Sehen Sie dort drüben auf der Düne zwiſchen den beiden halbkreisförmigen weißen Flächen (Fortſetzung ſolgt.) F r 9 Uürbscherrechtsschutzr nf Fürme, Verlag, lalle(Saale) a Nachdruck verboten. Wenn es doch irgendein tolles Stückchen würde! Gäb' eiwas darum!“ Wild flatterte im erſten Morgenwind das ſelbſt unter dem Puder noch ſchwarz ſchimmernde Haar um ſein Geſicht.„Aufgeſeſſen! Wollen ſchauen, was da des Weges daherkommt!“ 5 Im Augenblick ſaßen zehn handfeſte preußiſche Sol⸗ waten auf ihren Pferden. Das nahe Wäldchen gab Deckung, daß man erſt im geeigneten Augenblick hervor— brauſen brauchte. 5 Schwerfällig, langſam mühte ſich der Reiſewagen des Grafen von Kannecker über den ſchlecht gepflegten Weg. Alles Fluchen des Kutſchers half nichts— die Pferde wollten nicht weiter. Und dann plötzlich brach das Rad. „Vorläufig nichts zu machen!“ Der Kutſcher zuckte mit Den Achſeln. f Vorſichtig kletterte Graf Otto aus dem Wagen. So ſteif batte ihn die lange Fahrt gemacht, und dann auch, man Konnte nie wiſſen: irgendwo hier in der Gegend mußten pieußiſche Regimenter liegen. Er war zwar nur ein fried⸗ der ſchleſiſcher Edelmann, Aber bei den Preußen... Nan war nie ſicher bei ihnen! Nun, das Wäldchen zur Seite würde ja genügend Schutz gegen allzu weite Sicht tläufig geben. g 5 Aber das Wäldchen— es wurde plötzlich lebendig. ine wilde Schar galoppierte daraus hervor. Im Augen⸗ wlick war der Reiſewagen umzingelt. Die Päſſe, bitte!“ „Ja, abe meine Herren!“ Graf Kannecker ſuchte nach aſſung. N 5 75 der Preuße ließ ihn nicht dazu kommen. Ein Teufelstkerl war der, ſo ſchwarz und mit ſolch glühenden Augen! Mit dem mußte man ſich unbedingt im guten perſtändigen. 5 1 H„ die Päſſe— ja doch! Hier ſind ſie. Bin anſäſſig im Schleſiſchen, in der Umgegend von Leuthen.“ „Das werden die Päſſe ja ſchon weiſen.“ Joſt von Adlersfeld griff barſch nach den hingereichten Papieren, Aus Wien kommen Sie? Soſo! Wohl Spionagezwecke? FHerr...!“ Graf Otto brauſte auf.„Ich verbitte mir das ſehr!“ N Aber der Major ſchnitt ihm darauf haarſcharf das Wort ab. 8. „Wären nicht der erſte, der ſich in Spionageangelegen⸗ heiten ins Schleſiſche bemühte.“ 10 Hermann von Alten ſuchte zu begütigen. „Sie müſſen das Anhalten entſchuldigen, Herr Graf. Aber es kommen immer wieder Fälle vor, die ein ſo Rrenges Vorgehen nötig machen.“. „Die Richtigen finden die Herren Preußen ja meiſtens doch nicht!“ Karl Joſef ſtand dicht vor dem Major. Der würdigte ihn kaum eines Blickes.„ „Werden die Spione ſchon zur rechten Zeit an den Galgen befördern!“ Joſt von Adlersfeld überprüfte die Päſſe. „Graf Otto von Kannecker mit Sohn und Tochter. Wo iſt die Tochter, Herr Graf?“ Graf Otto wies zum geöffneten Wagenſchlag. f Thereſia hatte ſich in die äußerſte Ecke verkrochen. Eine ſeltſame Angſt beklemmte ihr Herz. Ob das die Papiere wachten, die ihr der Bruder vor der Abfahrt gegeben, und die ſie ſorgfältig unter dem Mieder verſteckt hatte, denn finden durfte ſie kein Menſch. Am wenigſtens aber die Preußen. Warum, das wußte Thereſia ſelbſt nicht. 5 „Ausſteigen!“ Eine barſche Stimme riß ſie aus ihren Angſtträumen.. ien leiſtete ſie Folge, ſtand dann plötzlich vor dem rieſengroßen preußiſchen Major, der ſie mit ſo ſcharfen dunklen Augen anblickte, daß ihr das Herzchen ſo wild zu ochen begann. 2 1 92 ſie dieſe Augen nur ſchon einmal geſehen? Ja, wirklich, der Preußenkönig ſchaute genau ſo, nur daß ſeine Augen ſtahlblau waren und die des Majors von leinem dunklen Braun. a „Nun, Fräulein, wird's bald?“ Nicht einmal die Hand ichte er ihr zum Ausſteigen. N . 15 Alten war empört. So ein ſüßes Grüb⸗ Gengeſicht und ſo ein allerliebſtes Figürchen! Wo der reund nur immer die Augen hatte! Mit leichter Ver⸗ ſneigung trat er näher. . Luer Komteſſe: von Alten, Nittmeiſter Hermann von Alten b l ö 0 5 Ueber Thereſias verängſtigtles Geſichtchen ging es wie Erlöſung. Es gab doch auch Preußen, die nicht ſo un⸗ galant waren wie der Major. 1 Aufatmend legte ſie ihr Händchen in die ausgeſtreckte Hand des Rittmeiſters. Faſt ſchaute er ein wenig dem Von Fe/ x Bfonnen. Vis plötzlich der Freund vor ihm ſtand. 5 „Jetzt noch die letzte Viſitation. Bitte, Fräulein! Fragend ſchaute Thereſia von einem zum anderen. Kindlicher Unſchuldsblick!. 5 Aber Major von Adlersfeld ließ ſich nicht beirren. „Es iſt ſchon allzuoft geſchehen, daß die Demoiſelles den Teufel unter den Röcken ins Land getragen!“ So barſch war des Mannes Stimme. g Thereſias Herzchen wollte vor Angſt faſt das Mieder erſprengen. 5 9915 dc pere Hand des Majors lag auf des Mädchens zarter weicher Schulter.„Nehmen Sie den Umhang ab! Ueber Thereſias jungen Körper ging ein Schauer. Das kam nicht ſo ſehr von der Angſt um die ihr anver⸗ trauten Papiere, von deren Gefährlichkeit ſie nichts ahnte, ſondern von dem harten Druck der Hand des fremden dunklen Mannes, der ſo unerbittlich vor ihr ſtand. Ein nie gekanntes Gefühl trieb ihr das Blut in das ſüße Grüb⸗ chengeſicht. Dieſe Augen, oh, dieſe Augen! So dunkel waren ſie, ſo unergründlich! Verſinken könnte man in ihnen! Der harte Druck der großen Hand auf ihrer zarten Schulter aber war auf dieſe Augen abgeſtimmt, konnte gar nicht anders ſein. „Wird es endlich, Komteſſe?“ a Die befehlende Stimme weckte das Mädchen aus ſeinem Traum, von dem es nicht wußte, ob er ſüß oder weh. 4 Zaghaft ſchlugen Thereſias Hände den Umhang zurück. Da aber ſtellte Hermann von Alten ſich ſchützend vor die Junge. 1 5 Ich unden die Formalitäten hätteſt du reichlich er⸗ ſchöpft. Eine Leibesviſitation der Komteſſe gehört ja wohl nicht dazu.“ 5 Der Rittmeiſter maß den Freund mit empörtem Blick. Hermann von Altens blitzende Blauaugen zürnten faſt ſtrafend:„Schwarzer! Vergiß dich nicht ſo weit in deinem Frauenhaß! Was hat dir denn das unſchuldige junge Ding getan, daß du es ſo ängſtigen mußt?“ Da trat der Major zurück.„Erledigt!“ Ohne einen Gruß ſaß er auf. 5 Hermann von Alten aber neigte ſich über Thereſias kleine, angſtzitternde Hand.. „Komteſſe müſſen verzeihen. Der Herr Major iſt nun einmal ein Sonderling.“ a f Aber Thereſia hörte die Worte des Rittmeiſters nur wie im Traum, in einem ſeltſamen Traum, der von nichts anderem wußte als von dem harten Druck auf ihrer Schulter und von zwei unerbittlichen braunen Augen. Der Reiſewagen, den der Kutſcher wieder repariert hatte, ſetzte ſich langſam in Bewegung. Auf dem Wege wirbelte der Staub, den die Hufe der preußiſchen Pferde aufgetreten. 1 Im Wagen lehnte Karl Joſef ſich in das Polſter zurück, ſchaute den Vater behutſam an.„Gut, daß man nicht nur in Wien galant iſt!“ n 5 Thereſia aber hörte von all dem nichts, ſah nur immer zwei harte braune Augen, die ſtreiften ſo kalt über ſie hin. Und das tat dem Herzchen ſo weh. Warum?, ſie wußte es ſelber nicht. 4. 5. „Im Grunde genommen kann ich es nicht recht billigen, lieber Neffe.“ Graf Otto von Kannecker alättete mit den weißen, gepflegten Händen unruhig ſeine Wiener Spitzen⸗ manſchetten.„Aber wenn Sie Ihre Ungeduld nicht länger zügeln können... Ich hätte allerdings lieber bis nach der Schlacht gewartet. Denn zu einer Schlacht wird es be— ſtimmt in den nächſten Wochen kommen. Schon wegen der Winterquartiere.“„ Stephan von Baben ſchaute hinaus in die ſpätherbſt⸗— liche Landſchaft, darin blutrot die untergehende Sonne zwiſchen den kahlen Bäumen hing. 8 Thereſia! Wie damals im Wiener Wald, träumte er von ihr. Oh, der Wiener Wald! Von ſeinem zarten Liebes⸗ geflüſter fühlte man hier im rauhen, faſt ſchon winterlichen Schleſien nicht viel. Hing in der grauen nebelſeuchten Luft, die ſich in tauſend Tränen an den Bäumen und Sträuchern niederſchlug, immer wie der Donner der unbarmherzigen preußiſchen Geſchütze. Wäre doch bald ſchon Zeit, um Winterquartiere zu beziehen. Aber die Preußen ſchien es nicht zu frieren, waren es wohl ſo gewöhnt in ihrer un— wirtlichen märkiſchen Streuſandbüchſe. 1 Stephan von Baben drehte unruhig an den Knöpfen ſeiner Uniform. Winterquartiere, ſo in der Umgegend von Leuthen, und das Weiberl hier auf Schloß Buchen— holz 1 „Ich werde Thereſia rufen laſſen!“ 5 Graf Otto von Kannecker riß den Leutnant aus ſeinem „Andere haben noch jünger geheiratet!“ Stephan von Baben wollte nichts hören von Thereſias zarter Kindlichkeit. So ein lieber luſtiger Kamerad war ſie ihm allzeit geweſen. Aber der Mann verſtand nicht, daß ein Unterſchied iſt zwiſchen verbindender Kamerad⸗ ſchaft, die wohl auch Freud und Leid teilt, und der großen ſeligen Liebe, in der Mae eins werden. Ich gehe zu ihr hinauf!“ 5 10 Thereſia war nicht in ihrem Zimmer. Drunten im, Park mochte ſie wohl ſein!, meinte die alte Joſepha. Sie war jetzt ſo oft drunten im Park, trotz des ſchlechten, kalten und regneriſchen Wetters. f Die alte Thereſia ſchüttelte mit dem Kopfe. Nicht mehr recht klug wurde ſie aus Thereſia. Sorgſam legte ſie all die zarten Dinge und Sächelchen zuſammen, die Stephan von Baben ſchon damals in Wien ſo begeiſtert. N So ein Weiberl iſt doch etwas zu Allerliebſtes! Innig flötete der Mann ein Menuett vor ſich hin. Wenn ſie erſt wieder in Wien waren! 5 Durch das entblätterte Gebüſch ſchimmerte ein helles Kleid mit zart beſchwingten Blumenknöſpchen. Ein ſorg⸗ loſes Lachen ging über Stephans Geſicht. Oh, dieſe Blumenknöſpchen, wie ſie zu der Geliebten paßten! „Schatzerl!“ Thereſia wandte ſich haſtig um. So ernſt war das ſonſt immer ſo übermütig neckiſche Grübchengeſicht. 4 Aber das ſah der Mann nicht, ſchaute nur die ſüße, knoſpenhafte Geſtalt in dem weitbauſchigen Gewand, über deſſen helle leichte Muſterung, zum Schutz gegen die Kälte, ein dunkles Tuch geſchlagen war. „Schatzerl!“ Stephan von Baben breitete beide Arme aus, wollte das Mädchen an ſich ziehen. Aber Thereſia entſchlüpfte ihm. Der zage Ernſt, der irgendwo in einem Traum ſchwebte, der das arme junge Herzchen bei Tag und Nacht bedrückte, wich einem neckiſchen Kinderlachen. Die Grübchen vertieften ſich in den Wangen, daß es ausſchaute, als huſche eine der Amoretten vom Wiener Schloß Solitüde über die herbſt⸗ lichen Wege, auf denen das letzte welke Laub in häßlicher, braungelber Farbe in Regen und Nebel verweſte. „Fangen Sie mich, Herr Vetter! Wollen ſchauen, wer g'ſchwinder!“ Eine leichte Unmutsfalte zeichnete ſich auf des Mannes Stirn. Ein Schäferſtündchen wünſchte er ſich, ſo einen lieben traulichen Plauſch! Aber Thereſia wich ihm immer aus, blieb das, was ſie ihm immer geweſen war: ein luſtiger geſchwiſterlicher Kamerad. Nichts anderes! 5 „Fangen Sie mich, Herr Vetter!“ Wie er dies ſüß⸗ ſpitzbübiſche„Herr Vetter!“ haßte! Aber war halt nix zu machen! Mach drum koa böſ' G'ſicht net! Stephan von Baben, der Kaiſerlich-Königliche Leutnant, ſprang mit großen Sätzen über die ſorgfältig zugedeckten Blumenrabatten. 5 4 „Laufen können's der Herr Vetter aber! J ſchaul“ Von jenſeits der Blumenrabatte zwitſcherte ein helles Stimmchen.„Wann der große König die Oeſterreicher das Laufen lehrt, wird der Herr Vetter wohl der G'ſchwindeſte ſein...!“ 5 Da aber war der Mann bei der Spötterin, nahm das ſpitzbubenſüße Geſichtchen in beide Hände und gab dem roten widerwilligen Mund einen herzhaften Kuß. 1 „Brauchſt dich halt nimmer mehr zu ſträuben! Nützt nix mehr— ſchauſt erſt als mein liebes Weiberl drein!“ Thereſia entwand ſich des Mannes Händen. In den braunen Sonnenaugen witterten unheimliche Regen⸗ wolken. Der rote Mund wurde aufgeworfen, verneinend. „Werd' dein Weiberl net!“ ö Nun war das Wundern an dem Herrn Vetter. „Biſt mir verſprochen. Nächſte Woche ſoll die Hochzeit ſein. Hab' gerad' mit deinem Herrn Vater geſprochen. „I mag aber net!“ Thereſias Stelzſchuhchen bearbeiteten heftig den regen— feuchten Boden. N Der Mann wurde ernſt. In Stephan von Babens ſonſt ſo knabenhaft luſtigen Augen, die noch nichts Schweres im Leben geſchaut, wetterleuchtete es. Männlicher Herrſcher— wille ſprühte aus ihnen. g „Wirſt wohl ſchon müſſen, Schatzerl! Haſt doch bis jetzt nichts dagegen gehabt. Und der Ehevertrag liegt fertig da.“ 8 Thereſia wich vor dem Zornigen zurück. So kannte ſie den Herrn Vetter noch gar nicht. Allweil war er luſtig mit ihr geweſen. Und nun, da ſie ihm nicht zu Willen war. Stephan war ſein barſches Weſen ſchon leid. Aber vor den erſchrockenen Kinderaugen des Mädchens kam ihn plötzlich Furcht an. „Sei net harb, Schatzerl!“ Aber Thereſia wollte nicht hören. Zum Hauſe lief ſie, ehe der Leutnant ſich recht beſinnen konnte. Und die alte Joſepha fand ſie ein Stündchen ſpäter weinend an ihrem Tiſchchen ſitzen, ein winzig tönern Pfeiſchen in den Händen, die ſo krampfhaft in haltloſem Weinen zuckten. Aber auf all ihre Fragen erhielt die treue Alte nicht Ant⸗ wort. Da ſchloß ſie ſtill die Tür, ganz behutſam, machte ſich draußen im Flur zu ſchaffen, achtete, daß keiner Thereſia ſtörte. 5 So ein Mädchenherz war doch manchmal ein arg dumm Ding! Joſephas Augen bekamen einen weichen, nachſichtigen Glanz. Daß man auch einmal ſo dumm ge⸗ weſen war, von irgendeinem unbeſtimmbaren Märchen⸗ glück geträumt hatte! 0 (Parteiamtliche Veröffentlichungen der NS AP., Ortsgr. Viernheim und der Unterformationen). NS UDO AP., Wide Viernheim Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19. Geſchäftsſtunden⸗Einteilung: N. S. B. O. und Deutſche Arbeitsfront: Jeden Montag, Mittwoch u. Freitag, abends 7—9 Uhr Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag, abends 7—9 Uhr Kaſſenverwaltung der Ortsgruppe: Jeden Donnerstag, abends 7—9 Uhr Rundfunk. Geſchäftsſtelle: Gaſthaus zum Freiſchütz Geſchäftszeiten: Dienstag u. Freitag von 18—20 Uhr Achtung! General⸗Mitgliederappell am 9. April. Ich mache heute ſchon auf den am kommenden Montag ſtattfindenden Generalmitgliederappell aufmerkſam. Jedes Parteimitglied iſt verpflichtet, zu. er⸗ ſcheinen. Ebenſo ſind auf Anordnung der Reichsleitung alle Mitglieder ſämt- licher Gliederungen der Partei zum Beſuch verpflichtet, da an dieſem Tag kein anderer Dienſt angeſetzt werden darf. Vereidigung neuer Mitglieder! Ins beſondere müſſen alle Blockwarte vollzählig zur Stelle ſein. Nur ſchriftliche Entſchuldigungen, unter Angabe des Grundes, an den Kaſſenwart Schweigert, werden von mir angenommen. Beginn pünktlich /9 Uhr. Lokal„Freiſchütz“. Heil Hitler! gez. Franzke, Ogruf. Die Blockwarte der PO melden in der Verſammlung ſchriftlich, ob die Mitglieder die gauamtliche NS- Preſſe(Heſſ. Landeszeitung oder Voltsgenoſſe) beziehen. Ebenſo meldet dies der Pg. Zöller bezgl. der Amtswalter der NS- Volkswohlfahrt, und die Obmänner des R D. B. und N. S. L B. Die Mitglieder der Unterformationen ſind in gleicher Weiſe verpflichtet, die NS⸗Preſſe des Gaues zu be— ziehen, denn: in das Haus, in die Familie eines Nationalſozialiſten gehört unſere national— ſozialiſtiſche Zeitung! Deutſche Arbeitsfront. Die Märzbeiträge werden in den nächſten Tagen kaſſiert. Gleich— zeitig werden die Mitgliedskarten ausgegeben, die nur gegen Rückgabe der grünen Beitrags- marken für Januar und Februar ausgehändigt werden dürfen. An Stelle der bisherigen Quittungen werden jetzt Beitragsmarken in die Mitgliedskarten eingeklebt, die jetzt ausge— geben werden. Heil Hitler! N. S. B. O.⸗Kaſſenwart. 5.5. S. A.- Männer, Mitglieder der NSK OV bitte ich von ihrer Dienſtſtelle den entſprechen— den Vermerk über ihre Mitgliedſchaft auf der Rückſeite der D. A F Mitgliedskarte(unter amtlichen Eintragungen) machen zu laſſen. Bis zum Kaſſieren des Aprilbeitrages muß die Eintragung erfolgt ſein. Heil Hitler! Letzte grotausgabe. Am Freitag, den 6. ds. Mts nachmittags von 2-6 Uhr findet in der Mühle„Heſſ. Haus“ die letzte Brotausgabe des Winterhilfswerks ſtatt. Bei dieſer Reſtausgabe können nur Arbeits— loſe mit Kinder unter 14 Jahren in Frage kommen, zumal nur noch eine geringe Anzahl Brote zur Verfügung ſteht. Familien ohne Kinder unter 14 Jahren können kein Brot erhalten. Stempelkarte oder ſonſtiger Aus- weis ſind vorzulegen. Viernheim, den 5. April 1934 Amt für Volkswohlfahrt Viernheim Hitlerjugend, Gefolgſchaft Viernheim. Die Hitlerjugend tritt am Samstag um 5 Uhr in tadelloſer Uniform an der Schillerſchule an. Heute abend 8 Uhr tritt die Schar 3, und alle die noch nicht in eine Schar einge— teilt ſind, vor der Götheſchule(Schulſtraße) an. (Spielmannszug mit Junſtrumente). Der Führer. E 2 55 Am Samstag abend um 7 Uhr findet am Rathaus eine große CCC dor Hltlerjugeng diernnelm statt. Es spricht Unterbannführer Schmitt über . D. M... d. A. M. Alle B. D. M. und B. d. M.⸗Jungmädels, vom 6. Schuljahr auf⸗ wärts, treten am Samstag abend pünktlich um 6 Uhr an der Schillerſchule an. Es be⸗ teiligen ſich nur ſolche Mädels, die Uniform haben.(weiße Bluſe, Zipfeltuch, Knoten.) Kletterweſte und Kopfbedeckung bleibt weg. Heil Hitler! J. V. Die Scharführerinnen. Jungvolk, Fähnlein Viernheim. Das Jung- volk tritt am Samstag um 5 Uhr an der Schillerſchule an. Es treten nur die Jungens von der 6. Klaſſe aufwärts an. Lokales Viernheim, 6. April Spargelbau. Nur noch wenige Tage trennen uns, infolge des günſtigen Witterung, von der Spargelernte. Auf allen Spargelan⸗ lagen ſieht man die Pflanzer jetzt vollauf be⸗ ſchäftigt, die Vorarbeiten zur Ernte zu beenden, damit keiner im Stechen zurückbleibt. Die Ge— ſundheit der Spargelgemüſe dürfte niemand un— bekannt ſein. Der hieſige Spargelbauverein, dem alle Pflanzer angehören, gibt ſich alle Mühe einwandfreie Ware zu liefern und können die Abnehmer dieſes frühe Gemüſe jederzeit durch die noch näher bekanntwerdende Verkaufsſtelle erhalten. Hoffentlich wird dieſes Jahr die Ernte beſſer ausfallen als im Vorjahre, damit der Pflanzer auch für die Mühe belohnt wird. »Vorſicht bei dem Gebrauch von Tintenſtift. Durch Infektion mit Tintenſtift zog ſich eine 22jährige Bürbangeſtellte in Bug⸗ gingen(Baden) eine Blutvergiftung am Mund zu, an deren Folgen ſie einige Tage ſpäter verſtarb. »Die Dummen werden nicht alle. In letzter Zeit entlockte eine Zigeunerin einer Heidelberger Frau unter der Angabe, ſie ge- winne in der Lotterie viel Geld u. a. nach und nach ca. 700 Mark. Erſt dann merkte die Frau, daß ſie einer Schwindlerin in die Hände ge · fallen war. Aus der Heimat Gedenktage ö 6. April 1520 Der Maler Raffael Santi 1528 Albrecht 5 lbrecht Dürer in Nürnberg geſtorben 1884 Der Dichter Emanuel Geibel in Lübeck geſtorben. 8 Prot.: Irenäus— Kath.: Cöleſtinus onnenaufg. 5.25 Sonnenunterg. 18.42 Mondaufg. 2.06 Mondunterg. 8.49 in Rom Bis ins ſpäte Alter lernen, das iſt Genie⸗ ßen, das iſt Leben. ö iſt Genie Freiherr v. Feuchtersleben. Fzundfunt⸗Programme Neichsſender Frankfurt. den Werktag wiederkehrende Programm zinern: 6 Choral, Zeit, Wetter; 6.05 Tymnaſtik I; 6.30 Gymnaſtik II; 6.55 Zeit, Frühmeldungen; 7.05 Wetter; 7.10 Früh⸗ konzert; 8.15 Waſſerſtandsmeldungen; 8.25 Gymnaſtik, 10 Nachrichten; 11 Werbekonzert; 11.50 Sozialdienſt; 12 Mittagskonzert J; 13 Zeit, Nachrichten; 13.10 Lokale Nachrichten, Wetter, Sport; 13.20 Mittagskonzert II; 13.50 Nachrichten; 14 Mittagskonzert III; 15.30 Gie⸗ zener Wetterbericht; 15.40 Zeit, Wirtſchafts⸗ meldungen; 15.50 Wirtſcha 1sbericht; 16 Nach— mittagskonzert; 18 Jugen e ſtunde; 18.45 Wet⸗ ter, Wirtſchaktsmeldungen. Froarammändecun— gen, Zeit; 18.50 Griff ins Heute; 19 Konzert; 20 Zeit, Nachrichten; 20.15 Stunde der Na⸗ tion; 22 Zeit, Nachrichten; 22.15 Lokale Nach⸗ richten, Wetter, Sport; 22.40 Zwiſchenpro⸗ gramm; 24 Nachtmuſik. Sonntag, 38. April: 6.35 Hafenkonzert; 8.15 Zeit, Nachrichten; 8.25 Morgengymnaſtik; 8.45 Funkſtille; 9 Evang. Morgenfeier; 9.45 Feier⸗ ſtunde der Schaffenden; 10.15 Kath. Morgen⸗ feier; 11 Friedrich Heinrich Jacobi, Vortrag; 11.45 Stunde des Chorgeſangs; 12 Mittags- konzert]; 13 Kleines Kapitel der Zeit; 13.15 Mittagskonzert II: 14.20 Zehnminutendienſt für die Landwirtſchaft; 14.30 Stunde des Landes, 15 Kinderſtunde; 16 Nachmittagskon— zert, 18 Richard Wagner, Vortrag; 18.20 Fröhliches Zwiſchenſpiel; 18.45 Der Ange⸗ klagte ſpielt.., Hörbild von Hans Feineis; 19.30 Bericht von den Ausſcheidungskämpfen für die Weltmeiſterſchaft im Kunſtſurnen; 19.45 Sport; 20 Die weiße Dame, komiſche Oper; der Winterruhe gehen zwar ihrem Ende ent— Deutſches Volk, glaube nicht, daß das Problem der Arbeitsbe— ſchaffung in den Sternen gelöſt wird! Du ſelbſt mußt mithelfen, es zu löſen. Du mußt aus Einſicht und Vertrauen alles tun, was Arbeit ſchaffen kann. Jeder einzelne hat die Pflicht, von ſich aus nicht zu zögern und nicht zu warten mit ſeinen Anſchaffungen, mit dem was er machen ſoll und einmal machen muß. Jeder hat die Pflicht, von ſich aus hier vertrauend auf die Zukunft ſeinen Teil ſofort beizutragen. Jeder Unternehmer, jeder Hausbeſitzer, jeder Geſchäftsmann, jeder Einzel ne, er hat die Pflicht, nach ſeinem Vermögen mitzuhelfen, Arbeit zu ſchaffen und vor allem, jeder hat die Pflicht, ſich der deutſchen Arbeit zu erinnern. Adolf Hitler J. Oiernheimer Tonkilmschau „Kind ich freu mich auf dein kommen“ „Pat u. Patachon als Runſtſchützen“ In der zweiten Woche des großen Jubi- läums und Ufa Monats bringt der Central-Film- Palaſt wieder ein ganz vorzügliches Tonfilmpro⸗ gramm. Dieſe Woche der größte Lacherfolg. Zwei Lachkanonen fahren auf mit den populärſten und beſten Darſtellern, z. B.: Magda Schneider. Wolf Albach Betty, Paul Otto, Liſſi Arna, Ida Wüſt und zuletzt Pat und Patachon. Mit dem Motto: Filmfreunde, lacht euch geſund. Beide, oben angeführte Tonfilme ſind Lachbomben erſten Ranges. Wie überall ſo wird auch hier dieſem ganz fabelhaſten Programm ein großer Erfolg ſicher ſein. Schon das ſchöne Lied ſagt alles Kind, ich freu mich auf dein Kommen Und bin traurig wenn du gehſt. Die große Aufführung im Union⸗ Film⸗palaſt „Der Page bom Dalmasse-Hotel“ Dolly Baas— Harry Liedtke Schlagertext Wie ſchön iſt deine Liebe! Wie ſchön iſt doch die Welt! Wenn zärtlich mich dein Lächeln ſo ſüöß ge— fangenhält. doch das Leben, wenn zwei verliebt wie wir. Drum will mein Herz ich geben nur dir! Ich kann es kaum faſſen, Wie glücklich bin ich mit dir, Und würdeſt du mich verlaſſen, Dann geht das Glück von mir, Wie wunderſchön iſt deine Liebe, Wie ſüß, wie groß und rein, Wie könnt' ich ohne dich glücklich ſein! Heut' fühl' ich mich ſo wunderbar, So fabelhaft, was kann das ſein? Vielleicht iſt es die Liebe, vielleicht auch nur der Wein. Wenn es die große Liebe wär', dann würde ich ſo glücklich ſein. Nein, es iſt nicht die Liebe, es iſt beſtimmt der Wein. Deutſche Allgemeine Zeitung ſchreibt: ... Ein freundlich geſpanntes Publikum fühlte ſich erfreut und befriedigt, begrüßte mit ehrlichem, dankbarem Beifall die Darſteller, die an die Rampe traten.. Berliner Tageblatt ſchreibt: ... Das Parkett unterhielt ſich glänzend. Manche Szene wurde mit ſtürmiſchem Sonder— applaus bedacht. Am Ende großer Beifall. Wie ſchön iſt Denkmaisweihe und Gaukriegertag in Heddesheim Der 13. Mai ein großer Feſttag. Noch ſchläft die Erde. Die langen Monate ung. Wir haben die Schönheiten unſeres heimat. lichen Frühlings noch nie zu miſſen brauchen⸗ Und dafür wollen wir Gott danken. Denn, noch iſt die Zeit nicht allzufern, als der größte aller Kriege über Europa wütete, vieles zerſtörte und auch von uns Uebermenſchliches gefordert hat. Aber eines hat er uns doch gelaſſen: unſeren Heimatboden. Dankbar ſein wollen wir dem Schickſal und den Helden, die ihn verteidigt und ihr Leben dafür gegeben haben, damit wir die Schönheiten des Frühlings immer wieder erleben können auf unzerſtörter, heiliger Heimat- erde. Ja, wir müſſen dankbar ſein, gerade wir an der Grenze unſeres Vaterlandes und ſind verpflichtet, dies auch äußerlich zu beweiſen⸗ Wenn auf den Fluren unſeres fruchtbaren Acker. bodens die Saaten emporſprießen, wenn die unzähligen Bäume der Bergſtraße im farben⸗ prächtigen Blütenſchmuck prangen, wenn die dunklen Höhen des Odenwaldes in friſchem Grün in die Ebene grüßen, dann wollen wir gemein- ſam die Hände zum Himmel erheben und in Dankbarkeit derer gedenken, die in der Zeit, da unſere Heimat in der größten Gefahr ſchwebte, ihr Leben dafür geopfert haben, daß dieſe Heimat uns in ihrer ganzen Schönheit erhalten geblieben iſt. Ein Werk wollen wir errichten, das uns immer daran erinnern ſoll, daß die Opferbereit⸗ ſchaft und der Opfertod fürs Vaterland das Höchſte iſt, was ein Menſch geben kann, der in ſeiner Schickſalsgemeinſchaft lebt. Das Ehren- mal für unſere im Weltkrieg gefallenen Helden wird erſtehen und im Frühlingsmonat, am 13. Mai, ſeine Einweihung erleben. Hunderte von tapfe⸗ ren Kriegern des Weltkriegs, vereinigt in den zahlreichen Kriegerbünden des Gaues, werden zuſammen mit den jungen Kämpfern des neuen Deutſchland marſchieren und den 13. Mai zu einem Feſttag geſtalten, wie ihn Heddesheim noch nicht erlebt haben dürfte. Noch ſchläft das Werk. Aber ſchon merkt man das Wirken der Kräfte, die es zum Leben erwecken wollen. Draußen am öſtlichen Orts- ausgang häufen ſich Berge von Erde, die zu ſeinem Bau notwendig iſt. Es iſt Erde unſerer Heimat, die der geſtaltende Wille des Künſtlers formen ſoll zu lebendigem Ausdruck. Ein ſechs Meter hoher Steinblock in Kreuzform mit der Widmung der Gemeinde ſoll das Kernſtück des Ehrenmals bilden. Eine allſeitige Umfaſſungs⸗ mauer ſoll die geräumige Anlage um dieſes Mittelſtück befrieden und auf mehreren Platten die Namen unſerer über 90 Gefallenen tragen. Das Werk wird in ſeiner wuchtigen Wirkung und ſeiner großen Anlage eines der Bedeutenſten in der ganzen Umgegend werden. Seine Erſtell— ung wird einmal eine große Ehre für unſere ganze Gemeinde ſein und den Ruf unſerer enge⸗ ren Heimat ſicher erhöhen. Wir können dann ſtolz ſein auf unſere gemeinſame Leiſtung, denn„nicht das Ortsoberhaupt allein“, wie Bür- germeiſter Linſin kürzlich ſo ſchön ſagte,„nicht die Ortsgruppenleitung, nicht die Partei, auch nicht ein Verein oder irgend eine andere Orga- niſation ſollen gerühmt werden, das Denkmal erbaut zu haben, ſondern wir alle und die ganze Gemeinde ſoll dieſe Ehre genießen“. Gewiß, ein richtunggebender Wille muß da ſein und der liegt zweckmäßiger Weiſe bei den Stellen, die heute die Möglichkeit haben, allen notwen- digen Schritten einen amtlichen Charakter zu ver— leihen und die bei Ueberwindung evtl. äußeren Schwierigkeiten den nachdrücklichſten Einfluß aus- üben können. Das wird und muß jeder Ver— nünftige einſehen. Aber geſchaffen wird das Mal von Allen, die ihr Teil dazu beitragen. Ein ſchönes Stück Arbeit iſt ſchon geleiſtet wor- den. Das gute Zeichnungsergebnis vonſeiten der Einwohnerſchaft hat die Vorarbeiten bedeutend vorwärts gebracht. Aber Vieles muß noch ge— leiſtet werden, vor allem an tätiger Mitarbeit bei den notwendigen Erdarbeiten. Hier hat Jedermann, beſonders auch derjenige, der nicht in der Lage war ſein Scherflein in finanzieller Hinſicht beizuſteuern, die Möglichkeit durch frei- willige Arbeitsleiſtungen am Bau und ſeiner Verwirklichung mitzuhelfen. In wahrer Opfer- bereiiſchaft und Gemeinſchaft wollen wir an die Erſtellung unſeres Ehrenmals herangehen, das zum Gedächtnis derer geſchaffen werden ſoll, die für uns alle geſtorben ſind. Noch ſchläft das Werk. Aber die geſtal- tenden Kräfte laſſen nicht mehr locker und wenn einſt, trotz der Aprilſchauer menſchlicher Hemmun⸗ gen, der Tag der Vollendung herangekommen iſt, dann iſt es Mai geworden, 13. Möge es dann auch Mai geworden ſein in den Mai. Herzen aller, die noch abſeits ſtehen. Möge ſich 22 Zeit, Nachrichten; 22.15 Lokale Nachrich⸗ Sehnſuchtstraum. Joſepha lächelte ganz fein, wußte ja nur zu genau, „Wir dürfen doch weiterfahren, wenn das Rad wieder Ordnung gebracht iſt?“ „Aber gewiß, Komteſſe!“ Hermann von Alten ver⸗ 1„ gewiß, 8 5 chaute ſich zu innerſt in dieſes ſüße Geſichtchen, das ſo ertrauend zu ihm aufblickte.„Es iſt ja alles nur tmalität. Sie müſſen das verſtehen!“ 1 85 luſtigen Vetter ähnlich. Das machte ſie zutraulicher. Aber Stephan von Baben wehrte ab. g 17 „Wenn Sie geſtatten: ich möchte ganz allein mit ihr ſprechen.“ In ſein hübſches bräunliches Geſicht ſtieg eine feine Röte.„Iſt gerad' nur eben, weil die Thereſia oft ſo ſeltſam iſt!“ entſchuldigte er ſich. Der andere lächelte väterlich. f „Ein Kind iſt ſie noch; verſteht ſich noch nicht recht auf daß es in Thereſias Herzche ein wundes Plätzchen gab, das gar ſicher nichts mit dem ſchönen Kaiſerlich⸗Königlichen Leutnant Stephan von Baben zu ſchaffen hatte. Nur wer es war, dem die Kinderjunge in dieſem Fleckchen ihren kleinen anbetenden Mädchenaltar errichtet hatte, wußte ſie nicht. 4 5 So allerliebſt plauderte die Kleine. Dem Rittmeiſter berſtrichen die Minuten wie im Fluge. die Liebe.“ (Fortſ. folgt.) „Ie Ziele der Hüderlupend Wir laden die deutschen Volksgenossen zu dieser Kundgebung heralich ein. ten, Wetter, Sport; 22.40 Zwiſchenprogramm; 23 Tanzmuſik; 24 Der Troubadour, Schall- vlatten. Montag, 9. April: 14.40 Stunde des Lie⸗ des; 17 Schallplattenplauderei; 17.30 Moeller van den Bruck, Vortrag; 17.45 Kleine Unter⸗ haltung; 18.25 Franzöfiſch; 21 Stegreiferzäh⸗ lungen; 21.15 Unterhal ungskonzerl; 23 Aeltere Tanzmuſik. gegen und allenthalben ſpürt man die weckenden und belebenden Kräfte, die in unſeren deutſchen Landen den Frühling hervorzaubern wollen. Noch ſchläft die Erde. Aber die treibenden Kräfte laſſen nicht mehr nach und wenn es trotz hemmender Aprillaunen Mai geworden iſt, dann wird ſie wieder herrlich daſtehen im Schmuck des jungen Frühlings, wie all die Jahre her, das kalte und tötende Eis des Zweifels und der Eigenſucht von ihren Herzen gelöſt haben in der warmen, lebendigen Sonne der Erkenntnis, für die unſere Brüder gefallen ſind und die zum Leitſtrahl unſeres neuen Deutſchland geworden iſt.: „Nichts für uns, aber alles für Deutſchland.“ ſeit wir zurückdenken können in unſerer Erinner⸗