Amtlicher Teil Bekanntmachung Betr.: Wohlfahrtserwerbsloſenfürſorge: hier Aus- zahlung der Wochenunterſtützung. Wir bringen hiermit zur Kenntnis, daß die Aenderungen der Unterſtützungsſätze(Anrechnung von Nebeneinkommen ete. auf den Richtſatz) nur noch jeweils Donnerstags, vormittags von 11— 12 uhr auf unſerem Büro Nr. 7 vor- genommen werden. An allen übrigen und insbeſondere am Aus- zahlungstage nehmen wir keine Aenderungen vor. Wir machen den betreffenden Unterſtützungs⸗ empfänger darauf aufmerkſam und erwarten ge— naue Einhaltung dieſes Termines. Betr.: Die Dienſtſtunden der Gemeindeverwal- tung und der Gemeindekaſſe. Nach Anordnung des Herrn Staatsminiſters ſind die Dienſtſtunden der Staatsbehörden für die Zeit vom 1. April bis 30. September von 7—15 Uhr, Samstags von 7—12 Uhr durchgehend und für die Zeit vom 1. Oktober bis 31. März von 8— 16 Uhr, Samstags von 8— 13 Uhr durchgehend feſtgeſetzt. Demgemäß werden unſere und die Dienſt⸗— ſtunden der Gemeindekaſſe auf die gleiche Zeit verlegt und beſtimmt, daß unſere Sprech- ſtunden wie ſeither von 9—12 Uhr ſtatt⸗ finden.— In der beſtehenden Regelung der Zahltage und der Zahlſtunden der Gemeindekaſſe tritt ebenfalls eine Aenderung nicht ein. Betr.: Den Betrieb der Viehwaage. Für die Zeit vom 7.— 21. April 1934 wird die Wiegezeit für die Viehwaage auf 7—9 Uhr an jedem Werktage feſtgeſetzt. Viernheim, den 10. April 1934. 7 3 Spapoelbau-bereim Viernheim Täglich friſche zum Tagespreis bei der Sammelstelle Zöller, Bismarckstralle 6 NB. Die Ablieferungszeit für die Spargelbauern iſt: vorm. 7—9 Uhr, nachm. 6—8 Uhr, und bitte dieſe Zeit genau einzuhalten. . Der Vorsitzende. 2 dellene Gelegenheit! Schlalzimmer von 1650. RM an Herre zimmer von 100. 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Formen, bekannt billig Stange P 2,1 lannheim ——— Gebt Aufträge land der Am 21. und 22. April findet in ganz Deutſch Reichs⸗Werbe⸗ und Jugendherbergsverbandes Schriftl. An⸗ gebote unter X Z an den Verlag erbe⸗ ten. Prima ElKartoffel und 3 meter Jannen- Scheitholz zu verkaufen. U. Brechlel Burg Windeck Faſt neuer Hinder- wagen preiswerſt zu verkaufen. Schillerstr. 15 Schönes len- Schwein zu verkaufen. Heute mittag und morgen Mittwoch verkaufe ich am Staatsbahnhof ld. Saalarlolel(anerkannt 1. Abſaat) Ackerſegen, Ovalgelbe und Edeltraut Chriſtian Adler„Zur Traube“ Düngerhandlung Vereins⸗Anzeiger Turnverein von 1893 Viernheim.(Hoferſpiel). Heute abend keine Probe. Morgen Mitt⸗ woch abend /8 Uhr Singſtunde wie üblich im Karpfen, anſchließend Probe des 1. Teils. Vollzähliges Erſcheinen iſt Pflicht. Die Leitung. Untererhebſtelle Die Brandverſicherungsbeiträge für 1933 ſowie die Abſchlußzahlungen an Landesſteuer 1933 können an den Zahltagen dieſer Woche unch 9 ne NMfandeg ter bezahlt werden och 7 1* U NK Kn* 11 ron erben Kirchner. Trauerdrucksachen »Opfertag des ſtatt. Die geſamte Blauehutstr. 17 innerhalb 3 Stunden liefert der Viernh. Anzeiger Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim Bechtel geg. Schmoller dem Handwerk! Alle Druckarbeiten . Handwerk, Industrie, Vereine, Privat 1 1 schnell und billig Buchdruckerei Johann Martin Adolf Hitlerstrage 36 deutſche Jugend wirbt für das Jugendherbergs⸗ werk und ſammelt am Opfertage Bauſteine für neue Jugendherbergen. Jeder Deutſche muß für die Mitarbeit am Jugendherbergswerk gewonnen, muß über die Bedeutung des Jugendwanderns und der Jugendherbergen aufgeklärt werden. Zur Durchführung dieſer Aufklärung iſt das Bildheft „Schafft uns Jugendherbergen!“ her⸗ ausgebracht worden. Die Schrift zeigt in anſchau⸗ lichen und eindrucksvollen Bildern die bisherigen Erfolge des Jugendherbergswerks, die Freuden des Wanderns und die Arbeit der deutſchen Jugend. die durch Schaffung von Jugendherbergen in allen Teilen Deutſchlands das Wandern zum ſchönſten. geſündeſten und billigſten Sport, der Körper und Geiſt erfriſcht, machen will. Die Schrift hat 32 Seiten Umfang und ein farbiges Titelbild und wird zum Preiſe von 10 Pf kurch die gelamte Hitlerjugend und alle übrigen Jugend— orgauiſationen des Deutſchen Reichs. insbeſondere durch die Ortsgruppen des Reichsverbandes für Telefon 171 den Aufruf deutſche Jugendherbergen verbreitet. Die deutſche Jugend will wandern. der Jugend: Jugendberbexraen!“ Beherzigt „Schafft uns fagagaaaagaagaagaaaggaggaaggagagagaagaagaagaagaagaagagaggaagggaagggaagagggagaag Ppiifen Sie vor dem Kauf einer Nähmaſchine die dna Fraads ons Mänmascnne Sie iſt ein hervorragendes deutſches Er- zeugnis. 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April gibt die NS- Gemeinſchaſt„Kraft durch Freude“ in Viern— heim ein Symphonie⸗Konzert. Es ſpielt das berühmte freimachen. Achtung Hilfskaſſe! Nach Anweiſung der Reichsleitung haben alle Führer der Forma⸗ tionen monatlich eine Stärkemeldung an den Dies iſt bisher nicht geſchehen. Ich weiſe erneut darauf hin und erwarte für den 21. April entſprechende Mel⸗ Kaſſenwart abzugeben. dung! Verkehr mit politiſchen Behörden. Ich bringe erneut den Befehl in Erinnerung, wonach alle Schreiben politiſchen Inhalts auf dem Dienſtweg über den Ortsgruppenleiter Frankfurter Künſtler ⸗ Orcheſter. Der Eintrittspreis beträgt pro Perſon RM. —.40 und iſt der Beſuch des Konzertabends ſehr zu empfehlen. Wir weiſen deshalb ſchon heute auf den Konzertabend hin, damit ſich die Viernheimer Volksgenoſſen am Sonntag, 29. April für den Beſuch dieſes Konzertes eingereicht werden müſſen. Zuwiderhandlungen gegen die Parteidisziplin werden geahndet! Heil Hitler! gez. Franzke, Ogruf. Hitlerjugend und.d. M. Viernheim. Abt. Feldſcherweſen. Sämtliche Feldſchere u. Feldſcherinnen treten heute Abend 9 Uhr im Jungvolkheim an. Dr. Blaeß wird an— weſend ſein. Feldſcherführer Richter Lokales Viernheim, 10. April »Eintopf⸗Erinnerungkarten und W. H. W.⸗Ablöſungsplaketten. Morgen und übermorgen gelangen an die hieſige Bevölke— rung zum Verkauf: Erinnerungs karten an den Eintopfſonntag zum Preiſe von 30 Rpfg. Derjenige Volksgenoſſe der Min- deſtens 50 Rpfg. zeichnet, erhält dazu die W. H. W.⸗Ablöſungsplakette, eine Anſteckplakette mit der Aufſchrift: Wir kämpfen gegen Hunger und Kälte! Tue jeder ſeine Pflicht, denn der N. S. V. ſtehen im Sommer große Aufgaben be— vor! * Evangel. Gemeinde. Vom 14. bis 20. April wird in allen Ländern, Städten und Dörfern unſeres Landes eine Hausſammlung für die Innere Miſſion vorgenommen. Es wird geſammelt für alle Liebeswerke der Inneren Miſſion, für die Waiſenkinder, fürs Haus in Hamburg, für die Blinden, für die Alten, für die Mütter⸗Erholung, für die Kranken, für die Lahmen und Schwachen, für die Kinder⸗Er⸗ holung. Es wird die letzte Liebesgabe ſein, welche der derzeitige Pfarrer von den Gemeinde— gliedern erbittet. Er bittet herzlichſt darum, ebenſo um die 2. Rate des Kirchnotgeldes bis zum 20. April des Wechſels im Amte wegen. * Spargelbau. Die Spargelernte hat bereits ihren Anfang genommen und wird in den nächſten Tagen, wenn die Witterung ſo weiter bleibt, richtig einſetzen. Dieſes frühere Gemüſe iſt ganz beſonders zu begrüßen, zumal dasſelbe ſehr geſundheitlich und jedem zu empfehlen iſt, eine Spargelkur mitzumachen. Dieſes Jahr iſt hier nur eine Verkaufsſtelle und zwar bei dem Sammelſtellenleiter Herrn Karl Zöller, Bismarck— ſtraße 8. Es wird darauf hingewieſen, daß die Spargelbauern nicht direkt an die Verbraucher verkaufen dürfen, ſondern jeder Käufer muß ſei— nen Bedarf bei der obengenannten Verkaufsſtelle decken. Daſelbe iſt auch für die Klein-Spargel⸗ bauern maßgebend und iſt jeder Spargelbauer verpflichtet, alles was er nicht für ſeinen eigenen Verbrauch verwendet, an die Sammelſtelle ab- zuliefern. Jeder Käufer erhält hierdurch nur friſche Ware und kann zu jeder Zeit bedient werden. Das heutige Inſerat wollen Sie bitte beachten! * Durchgehende Arbeitszeit auch bei der Melde⸗ und Jahlſtelle der allgemeinen Ortskrankenkaſſe. Wie wir erfahren, hat die hieſige Meldeſtelle der Ortskrankenkaſſe Heppenheim ebenfalls die durch- gehende Arbeitszeit von 7 bis 15 Uhr eingeführt. Für den Publikumsverkehr iſt ge⸗ öffnet: Montags bis Freitags von 8 bis 12 Uhr, Samstags(Auszahlung) von 8 bis 10 Uhr. * Achtung Hausbeſitzer! Mit⸗ glieder des R L. B. Welche Zeitſchrift iſt für Dich von großer Wichtigkeit? Die Sirene! Sie bringt alle geſetzlichen Ausführungsbeſtim- mungen des zivilen Luftſchutzes für den Haus- ſchutz, wie 50%, Baukoſtenzuſchuß, Hauswart⸗ dienſt uſw. Eine Illuſtration von Bildern des In- und Auslandes mit entſprechenden Aufſätzen von berühmten Fliegern wird Dich immer wieder begeiſtern. Vaterl. Erzählungen und die Be⸗ ſchreibung Deiner engeren und weiteren Heimat ſiehſt Du in der Sirene in Wort und Bild. Die Sirene erſcheint alle 14 Tage und koſtet nur 20 Pfg. Beſtellungen bei den Amtsträgern des R. L. B. In jedes Haus gehört die Sirene! An alle Volksgenoſſen! Ab 1. Januar erſcheinen die Monatshefte: „Parteiamtliches Aufklärungs- und Redner⸗ Informationsmaterial der Reichspropaganda⸗ leitung der NSDAP.“ Herausgeber: Reichspropagandaleiter Dr. Goebbels Das Material erſcheint monatlich einmal und enthält auf 16 loſen, gelochten, doppelſeitig bedruckten Blättern ausführliche Aufſätze über die verſchiedenen Gebiete von Politik und Wirt⸗ ſchaft. Der Preis iſt 20 Pfg. für jedes monat⸗ liche Material. Jeder Volksgenoſſe kann es be⸗ ziehen. Beſtellungen ſind auf der Geſchäftsſtelle während der Geſchäftsſtunden(Montags und Donnerstag 19— 21 Uhr) zu beantragen oder ſchriftlich einzureichen. Heil Hitler! NSDAP., Ortsgruppe Viernheim Preſſeamt— Propagandaleitung Wal Blätter des Aufklärungsamtes für Bevölkerungspolitik und Raſſenpflege Die große, neue Zeitſchriſt für Volls⸗ und Raſſenpflege, mit 40 neuartigen Bildern, Bezugspreis vierteljährlich 75 Pf. Jeder, der helſen will, muß„Neues Volk“ leſen. Verlag der Deutſchen Arzteſchaft Berlin Wö35, Poſtſcheckkonto Berlin 40788 (Viernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,40 Mk. frei ins Haus gebracht.— 8 geb i Gratis⸗Beilagen: wöchentlich den„Illuſtrierten Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrbian 100 15 Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Verkünd⸗ und Anzeigeblatt für Viernheim ſeit dem Jahr 1883 Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt a. M., Verantwortlich für den Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim. D. A. III. 34 1050. Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg, Samstags-Ausgabe 10 Pfg. Nummer 84 Nichts Neues aus Paris Wir haben uns bemüht, unſere Leſer nach Möglichkeit zu verſchonen vor der Unmaſſe von Meldungen, die tagtäglich über die A b— rüſtungsfrage einlaufen. Denn es wird allgemach langweilig, immer wieder die gleiche Sache, ioenn auch gelegentlich in verſchiedenen Variationen, ſeinen Leſern vorzuſetzen. Aber von Zeit zu Zeit muß man auf die feſtgefahrene Abrüſtungsdis— kuſſion doch kurz zu ſprechen kommen. Schon um zu zeigen, daß ſich an Frankreichs ſtu— rem Standpunkt immer noch nichts geän— dert hat. Alſo wie ſteht es zurzeit mit der Abrü— ſtung? Die internationalen Erörterungen darüber beſtehen gegenwärtig in der Haupt— ſache aus einem engliſch-franzöſiſchen Ge— dankenaustauſch über das engliſche Memo— randum vom 29. Januar, das nur noch der grundſätzlichen Zuſtimmung Frankreichs bedürfte, um zu einer Diskuſſions- und Einigungsgrundlage der maßgebenden Mächte zu werden. Man weiß, daß Frank— reich ſeine Stellungnahme zu dieſen eng— liſchen Vermittlungsvorſchlägen lange verzö— gert und daß es ſchließlich in ſeiner Note vom 17. März eine endgültige Ablehnung dadurch umgangen hat, daß es die„Sicher— heitsfrage“ in den Vordergrund ſtellte und eine Reihe weitgehender Forderungen auf dieſem Gebiet erhob. Auf die engliſchen Rückfragen über die Art und den Umfang dieſer Sicherheitsforderungen hat Herr Var— thou mit Gegenfragen geantwortet, indem er ſich nach der Rüſtungsregelung erkun— digte, die England für Frankreich und Deutſchland in Ausſicht nehme. Aber die Weltöffentlichkeit durchſchaut dieſe Manöver: hinter dem franzöſiſchen Streben nach möglichſt unüberſichtlicher Ge— ſtaltung des ganzen Fragenkomplexes haf von jeher ein zielbewußter Wille geſtanden. Man hätte meinen ſollen, daß gerade die jetzige franzöſiſche Regierung es ſich nicht zweimal ſagen laſſen würde, ihre Sicher— heitswünſche in aller Ausführlichkeit und Deutlichkeit vorzubringen. Statt deſſen arbeitet man in Paris unverkennbar darauf hin, den unmittelbaren Gedankenaustauſch mit den anderen Mächten, zu dem man ſich überhaupt nur widerſtrebend entſchloſſer hat, ſo ſchnell wie möglich wieder in eine vielſtimmige Genfer Debatte ausmün, den zu laſſen. Zu dieſem Zweck wird das angebliche Intereſſe anderer Staaten vorge— ſchützt und auch der Gedanke vorgetragen daß die engliſchen Vorſchläge ein Verlaſſen der bisherigen Verhandlungsgrundlage be— deuteten, das nur von der Abrüſtungskon— ferenz beſchloſſen werden könnte. Es wird ſich niemand darüber täuſchen, daß dies Scheinargumente ſind, die ver⸗ ſchiedenen uneingeſtandenen Zielen der fran⸗ zöſiſchen Politik, jedenfalls aber nicht einer baldigen Verſtändigung über die Rüſtungs— frage dienen. Die Haltung Englands war bisher im Ganzen recht erfreulich. Umſo bedauerlicher iſt, daß es der Londoner„Morning Poſt“ plötzlich einfällt, ſich in einem Leitartikel zum ſehr kurzſichtigen Sachwalter der franzöſiſchen Rüſtungstheſen zu machen, in⸗ dem es einem„in ſchimmernder Wehr“ überſchriebenen Leitartikel den Reichs- haushalt kritiſiert und die verſchiedenen Haushaltspoſitionen mit der angeblichen Verletzung des Verſailler Diktates durch Deutſchland in Verbindung bringt. Ohne ſich zu überlegen, welchen Eindruck die rieſigen franzöſiſchen Rüſtungsausgaben bei dem amerikaniſchen Gläubiger machen müf⸗ ſen, an den Frankreich ſeit Jahr und Tag nicht einen Pfennig zahlt, und wie es ſchließ⸗ lich auch um die engliſchen„Anerkennungs— zahlungen“ an die Vereinigten Staaten im Vergleich zu den engliſchen Wehrausgaben ſteht, fährt die„Morningpoſt“ fort:„Inzwi⸗ ſchen iſt die britiſche Politik in dieſer Frage unverändert. Nicht nur ſoll Deutſchland Er⸗ zubnis baben zu rüſten., ſondern Frankreich Anzeigenpreiſe: Biernheimer Anzeiger Viernheimer Zeitung (Viernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) Die 12geſpaltene Millimeter-Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim Mittwoch, den 11. April 1934 51. Jahrgang Die gewaltigſte Kundgebung der Welt— Der Führer Berlin, 11. April. Der Tag der nationalen Arbe nt hat nach den durch das Geſetz der nationalen Arbeit feſtgelegten Beſtimmungen den Cha— rakter, einmal die Geſchloſſenheit des ſchaf— a darzutun, weiter den feier— lichen Rahmen für das durch das Geſetz vor— geſchriebene feierliche Gelöbnis der Berkrauensmän— ner der Betriebe abzugeben, ſchließlich aber auch, um mit dem ſymboliſchen Kalendertag des 1. Mai das neue Leben, die Wiederkehr des Frühlings zum Ausdruck zu bringen. Die Ausgeſtaltung dieſes Tages iſt dementſprechend. Die Ein— leitung der feierlichen Veranſtaltungen iſt eine Kundgebung der Hitlerjugend um Mit— ternacht auf dem Brocken im Harz(wie im vergangenen Jahr). Dort werden aus allen deutſchen Gauen Gefolgſchaften der Hitlerjugend zuſammenkommen und Früh— lingslieder ſingen. Die Oſtpreußen, die Bay— ern, die rheiniſche Jugend uſw. werden ver— treten ſein, ſo daß zunächſt ein Zuſammen— klang der verſchiedenen Stämme des deut— ſchen Volkes, durch die Jugend dargeboten, zum Ausdruck kommt. Der Reichsjugendfüh— rer Baldur von Schirach wird eine kurze Anſprache halten, die auf alle deut— ſchen Sender übertragen wird. die Hitler— jugend ihrerſeits wird für ältere Mitglieder Parallelveranſtaltungen an noch zu beſtim— menden Orten im ganzen Reich durchführen. Der Vormittag des Feſttages Morgens ab 7 Uhr wird ſich in Berlin ein Feſtzug durch die Straßen der Stadt bewegen. In dieſem Feſtzug wird altes deutſches Brauchtum in zeitgemäßem Ge— mande dargeſtellt werden. Die Reichs— ände der Inbuftrie. des Handels und des Handwerks, der Reichsnährſtand werden durch ſymboliſche Darſtellungen auf Wa— gen oder durch Fußgängergruppen vertre— ten ſein. Die Geſtaltung des Feſtzuges, wie überhaupt des ganzen Tages, liegt in der Hand des Reichsminiſters für Volksaufklä— rung und Propaganda, der zur Unterſtüt— zung der Geſtaltung des Feſtzuges die Ab— teilung Volkstum und Heimat der NS.-Ge— meinſchaft„Kraft durch Freude“ herangezo— gen hat. Im Reich werden ähnliche Feſtzüge in allen größeren Städten nach denſelben Geſichtspunkten durchgeführt werden. * D W EAN fenden Volkes DDr dom FJomnolhgfior Tela enn Kempeihsſer Geier Am 9 Uyr findet im Luſftgarten der erſte Staatsakt ſtatt, und zwar als Kundgebung der Schulſugend in Anweſenheit der Verkre— ler der Reichsregierung und der Behörden. 3u dieſem Staaksakt iſt auch das diploma- iſche Korps eingeladen und Vertreter der Reichsregierung werden das Wort nehmen. Dieſe Kundgebung wird über alle deutſchen Sender übertragen, und im ganzen Reich werden Parallelveranſtaltungen für die Schuljugend durchgeführt. Den Schluß der Veranſtaltung im Luſtgarten bildet das Vorbeiziehen des Feſtzuges. Während die— er Zeit werden aus allen deutſchen Gauen die Bertreter der deulſchen Arbeiterſchaft n Abordnungen mit Verkehrsflugzeugen der Jufthanſa nach Berlin gekommen ſein. Sie werden in erſten und bekannteſten Hotels in Berlin untergebracht, um ſchlief um 12 Uhr offiziell von der Reichsregierung emp— angen zu werden. die Fejer auf dem Tempelhofer Feld Um 14 Uhr findet in der Staatsoper Un- er den Linden ein Feſtakt der Reich s— zulturkammer ſtatt, bei dem der Reichsminiſter Dr. Goebbels ſprechen vird. Hierbei wird der Film- und Buch⸗ breis zur Verteilung gelangen. Vorausſichtlich um 16 Uhr Slaatsakt auf dem Tempelhofer Feld be— zinnen, bei dem der Führer ſprechen wird. hier wird das feierliche Gelöbnis, das das Beſetz der nationalen Arbeit für die krauensmünner fordert, erfolgen. Zu dieſem Zweck werden die Verktrauensmänner in zer Nähe der Führerkribüne zuſammengezo- zen werden, um dann angeſichts des Führers ihr Gelöbnis abzulegen. Die Veranſtaltung auf dem Tempelhofer Feld wird auf alle deukſchen Sender übertragen. Der Aufmarſch zum Tempelho— er Feld iſt vielleicht die größte organi— jaatoriſche Aufgabe, die bisher in der Welt geſtellt worden iſt. Es liegen beim Propa— zandaminiſterium Meldungen über eine Be— teiligung auf dem Tempelhofer Feld vor, die derart rieſig iſt, daß mit Mühe und Not 13 Anmarſchwege feſtgelegt werden konnten. Bis zum Beginn des Staatsaktes wird auf dem Tempelhofer Feld ein halbes Dutzend von Bataillons— ſoll auch bereit ſein, abzurüſten. Mit aufge— regteſter Erwartung wird der Antwort der franzöſiſchen Regierung auf dieſe Vorſchläge entgegengeblickt. Es erſcheint als möglich und iſt ſogar wahrſcheinlich, daß ſich Frank— reich mit der vollendeten Tatſache abfinden wird. Wenn die Alliierten nicht bereit wären, einen Präventivkrieg zu führen, was keiner von ihnen gern tun würde, dann könnten ſie auch ganz gut erlauben, was ſie nicht verhindern können. Daß ſich aber Frankreich angeſichts der deutſchen Vorbe— reitungen zur Abrüſtung bereit zeigen ſoll, iſt ein Vorſchlag, den die britiſche Regierung niemals hätte machen dürfen. Frankreich wird zweifellos verſuchen, den Charakter der Garantien ausfindig zu machen, zu dem Großbritannien bereit wäre, und dieſe Frage wird vielleicht etwas dazu beitragen, um unſere Regierung zu den Realitäten zurück— zuführen.“ Aus der ſeit Jahren unbeſtrittenen militä— riſchen Vorherrſchaft Frankreichs in Europa zieht die„Morningpoſt“ keinerlei Konſe⸗ quenzen. Es leiſtet ſich vielmehr folgenden, ſyricht beim Staatsakt auf peuen der zteichswehr, in einem großen Orcheſter vereinigt, die Maſſen unterhalten. 2000 Männer werden Frühlingslieder ſin— gen. In der Luft werden künſtleriſche fliege— riſche Darbietungen geboten. Eine Fah— nengruppe von drei Fahnen in der phanta— ſtiſchen Höhe von 45 Metern wird die Nord— eite des Platzes abſchließen, daneben zur Linken und Rechten zwei Gruppen etwas „kleinerer“ Fahnen in einer Höhe von 36 Metern. Für die leiblichen Bedürfniſſe ſor— gen 60 Verkaufsbuden ſowie etwa 5000 bis 6000 fliegende Händler. Im ganzen Reich finden in allen Städten bis zu den Kreis⸗ ſtädten(Amtsſtädten) Parallelveran— ſtaltungen ſtatt, bei denen ebenfalls die Vertrauensmänner ihr feierliches Gelöb— nis ablegen werden. Dieſe gewaltige Kund— gebung wird alſo ähnlich wie die Kundge⸗ dung geſtaltet ſein, die ſeinerzeit bei der Vereidigung der politiſchen Leiter der NS. DA. ſtattfand. Ausklang Um 21 Uhr werden in Verlin die Maſſen wird der Ver- noch einmal im Luſtgarten zuſammenkom— men, wo der Miniſterpräſident Göring ſpre— chen wird. Zwiſchen 20 und 1 Uhr nachts finden im ganzen Reich Maifeiern mit Tanz der Betriebsgefolgſchaften in Sälen ſtatt. Jeder deutſche Sender wird aus ſeiner Land— ſchaft heraus die Maifeier der Belegſchaft eines Be— kriebes übertragen, alſo z. B. eine halbe Stunde aus der Maifeier der Belegſchaft der Schi— chau⸗Werft in Elbing, eine halbe Stunde der Zeppelinwerke in Friedrichshafen uſw. Dieſer Abſchluß des Tages der nationalen Arbeit wird durch die NSBO. und die NS. DAP. im ganzen Reich veranſtaltet. Die Koſten Die allein in Berlin entſtehenden Koſten für die baulichen Anlagen, den Feſtzug uſw. dürften rund eine Million Mark erreichen. Auch im Reich werden die feierlichen Veran⸗ ſtaltungen erhebliche Koſten verurſachen. Sämtliche Koſten werden aus dem Erlös einer Feſttagsplakette, die in einer Auflage von 25 Millionen Stück zum Vertrieb koma men, aufgebracht werden. 222 ͤĩ˙»wꝛ᷑̃—Ld heute ſelöbſt in Frankreich kaum noch ge— hörten demagogiſchen Schluß:„Es mag ſein, daß ebenſo wie vor 1914 ein ſichtbar rüſten— des und hörbar drohendes Deutſchland durch die bei ſeinem Nachbar hervorgerufene Wir— kung ein Gegengift gegen ſeine Politik ſchaf— fen wird. Europa fordert angeſichts der Dro— hung einer Vorherrſchaft ein Gegengewicht.“ Das iſt ein ſtarkes Stück! Aber die „Morningpoſt“ war von jeher ein deutſch— feindliches Blatt. Und es wird auch dieſen Herren nicht gelingen, den wahren Sach— verhalt zu verſchleiern. Die Welt weiß, daß Frankreich einfach nicht abrüſten will und daß daran— nicht an Deutſchland!— die allgemeine Abrüſtung ſcheitert. Deutſche Tagesschau Der neue Reichsbankausweis. Der Reichsbankausweis vom 7. April zeigt eine ſehr ſtarke Entlaſtung. Der zeſamte Zahlungsmittelumlauf lag am. Anril mit 5427 Millionen Mark unter Vor⸗ ahreshöhe(5488 Meilltonen Mart). Eine eichte Beſſerung weiſt die Entwicklung der Deckungsmittel auf, die ſich lediglich um 4.8 Millionen Mark vermindert haben und zwar kahm der Goldbeſtand um 6,4 auf 230,2 Millionen Mark ab, während die deckungs— ähigen Deviſen um 19 auf 10,0 Millionen Mark zunahmen. Der geringe Abgang an Gold und Deviſen iſt mit verurſacht durch die Ankunft von Ruſſengold. Scheidemünzen erhöhten ſich um 59,3 auf 229,2 Millionen Mark. Die Notendeckung zeigt mit 6,9 ge— genüber 6,7 Prozent in der Vorwoche eine bichte Erhöhung. Kalionalſozialiſtiſche Schulung der macht. Wehr · Reichswehrminiſter von Blomberg hat eine Verfügung erlaſſen, in der die Not— wendigkeit betont wird, die Nation und ins— beſondere die Wehrmacht mit dem Leit⸗ gedanken des nationalſozialiſtiſchen Staates zu durchdringen. Dann weiter: Ich ordne daber an, daß künftig dem Unter⸗ heißt es richt uver poliriſche Tagesfragen in der Wehrmacht von allen Dienſtſtellen erhöhte Bedeutung beizumeſſen und geſteigerte Auf⸗ merkſamkeit zuzuwenden iſt. Um eine ein⸗ heitliche Durchführung des Unterrichts über politiſche Tagesfragen zu gewährleiſten, wird das Reichswehrminiſterium künftig gedruckte „Richtlinien für den Unterricht über politiſche Tagesfragen“ als Anhalt herausgeben. Reichsreform im Theaterweſen. Der„Angriff“ berichtet über eine bevor— ſtehende Umwandlung im Theaterweſen, die als organiſcher Beſtandteil anzuſehen ſei. Der Leiter des preußiſchen Theaterausſchuſ— ſes. Staatskommiſſar Hinkel, ſagt in dem Rundbrief, daß in aller Kürze im Zuge der Reichsreform eine zentrale Regelung der künſtleriſchen und perſonellen Betreuungen der ſtädtiſchen Theater im geſamten Reiche zu erwarten ſei. Reichsminiſter für Volks— aufklärung und Propaganda, Dr. Goebbels, empfing eine Reihe führender Perſönlichkei— ten des deutſchen Theaters zu einer Beſpre— chung über die Maßnahmen, die in Zuſam— menhang mit der Uebernahme der Füh— rung des deutſchen Theaterweſens durch das Reich in der Hand des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda not— wendig geworden ſind. Auslands⸗Nundſchau Neues franzöſiſches Kampfflugzeug. Auf dem Militärflugplatz Villacoub— lay fanden am Dienstag Probeflüge eines mehrſitzigen Kampfflugzeuges ſtatt. Der Apparat erreichte in einer Höhe von 4000 Metern eine Durchſchnittsgeſchwindig— keit von 309 Kilometer in der Stunde. Man betont, daß dies die größte Geſchwindigkeit jei, die bisher mit einem mehrſitzigen Kampf— litgzona orroicht murde China und Mandſchukuo. Nach einer„Times“-Meldung aus Schanghai haben ſich die Mitglieder der Nanking-Regierung zu Beratungen mit den Generalen der Grenztruppen nach Hant— ſchang begeben. Es ſollen wichtige Entſchei⸗ dungen bevorſtehen, da Japan die Wieder— aufnahme normaler Beziehungen zwiſchen China und Mandſchukuo verlange. Die Schloßherrin ſagt aus Der Mordprozeß Waltershauſen. Schweinfurt, 11. April. Der Dienstag war der ſechſte Tag im Waltershauſener Mordprozeß. Er brachte die Vernehmung der Frau Werther, Ehefrau des ermordeten Schloß— herrn, Hauptmann a. D. Werther. Sie ſagte über die Vorgänge in der Mordnacht aus. Frau Werther wurde bekanntlich eben— falls ſchwer verwundet und zwar durch fünf Revolver ſchüſſe, die der Mörder des Hauptmanns angeblich auf ſie abgegeben hat. Zu Beginn der Vernehmung wies der Vorſitzende auf die Selbſtmordgedan— ken hin, die das Ehepaar Werther wieder— holt geäußert haben ſoll, ferner auf den Umſtand, daß es völlig ungeklärt ſei, wie der Täter in das bzw. aus dem Mordzimmer habe gelangen können. Dadurch bleibe ein Verdacht der Mittäterſchaft gegen Frau Werther beſtehen und eine En— ſchädigung für die ſeinerzeit erlittene Unter— ſuchungshaft ſei aus dieſem Grunde abge— lehnt worden. Frau Werther betonte, daß ſie und ihr Mann ſich früher in ſehr guten finanziellen Verhältniſſen befunden hätten. „Wir hatten gut zuſammengelebt“, fuhr Frau Werther fort,„aber nachher wurde das Verhältnis etwas getrübt, weil mein Mann auch andere Frauen gern hatte. Aus finan— ziellen Rückſichten war der Tod meines Mannes nicht erwünſcht und erſt recht nicht notwendig.“ Die Eheleute Werther ſeien mit dem Chauffeur Liebig in den erſten Monaten zufrieden geweſen. Nachher aber habe ſich Liebig ſehr verändert. „In letzter Zeit“, ſo fuhr die Zeugin fork, „habe ich vor Liebig Angſt gehabt. Er war mir unangenehm und unheimlich geworden.“ Frau Werther ſagt weiter aus, ihr Mann habe Liebig im Verdacht gehabt, den Ein— bruch im Schloß am 16. Oktober verübt zu haben die Vorgänge in der Mordnacht Der Vorſitzende ſtellt dann ungefähr die Vorgänge an dem Abend des 30. November wie folgt feſt: Frau Werther ſei ungefähr um 21 Uhr in ihr Schlafzimmer gegangen. Ihr Mann habe noch unten geweilt und nicht wie ſonſt mit ihr zuſammen am Bett Karten geſpielt. Er habe ſich dann für die Nacht umgezogen und ſei erſt darnach zu ihr gekommen, um ihr den Gutenachtkuß zu ge— ben. Er habe dann die Tür zu ſeinem Zim— mer hinter ſich zugemacht. Ihr Mann werde wahrſcheinlich noch etwas geleſen haben, während ſie eingeſchlafen ſei Durch einen furchtbaren Schrei ſei ſie ſpäter aufgewacht. Die Tür ſei auf⸗ gegangen und im Türrahmen hätte Liebig geſtanden. Er habe ſofort angefangen zu knallen. Der Vorſitzende fragt Frau Wex⸗ Der Sieg in der Arbeitsſchlacht Amtlicher Vericht der Neichsanſtalt Berlin, 11. April. Der Präſident der Reichsanſtalt für Ar⸗ beitspermittlung und Arbeitsloſenverſiche— rung, Dr. Syrup, hat bereits auf den großen Erfolg in der Arbeitsſchlacht hinge— wieſen. Jetzt liegt auch der amtliche Bericht der Reichsanſtalt vor. Es heißt darin: Der Ruf des Führers zum Beginn der dies— jährigen Arbeitsſchlacht hat in, allen Krei— en der Wirtſchaft nachhaltigen Widerhall gefunden. Für März 1934 melden nach einem Bericht der Reichsanſtalt für Arbeits— dermittlung und Arbeitsloſenverſicherung die Arbeitsämter einen Geſamtrückgang von faſt beilsloſen. Eine derartig ſtarke Verminderung der Ar— beitsloſigkeit in einem einzigen Monat vurde im Reich ſeit dem Sommer 1929 richt mehr beobachtet! Im erſten Vierteljahr 934 hat die Zahl der Arbeitsloſen ſo— ar bereits um nahezu 1,3 Millionen abge— zommen. i 2 799 000 Arbeitsloſe wurden am 31. närz bei den Arbeiksämtern gezählt. Damil t die Drei-Millionen-Grenze der Arbeits 574 000 Ar- loſigkeit faſt um eine vierter miuion unter- ſchritten. Schon mehr als die Hälfte der bei Beginn der nationalſozialiſtiſchen Macht⸗ übernahme vorhandenen ſechs Millionen Ar. beitsloſen ſind wieder in Arbeit und Brol gebracht, und der Arbeitsloſenbeſtand vom 31. März 1934 iſt nur noch halb ſo groß wie am gleichen Stichtage des Vorjahres. Daß ſich die Arbeitsloſigkeit auch in den dichtbeſiedelten Bezirken immer mehr auf— zulockern beginnt, zeigen die zahlenmäßig ſtarken Rückgänge in Schleſien(minus 78 000), Sachſen(minus 69 000), Branden- burg(minus 65 000) und Mitteldeutſchland (minus 57000). Vayern hat einen über— durchſchnittlichen Rückgang von über 70 000. Eine ſtarke Stütze dieſer Aufwärtsentwick— lnug bilden die Arbeiten aus dem Arbeitsbeſchaffungsprogramm der Reichsregierung. Der kräftige Impuls, der von dieſen Maß— nahmen durch Belebung der Nachfrage auf dem Inlandsmarke unmittelbar und mittel⸗ bar ausgeht und zu dieſer Geſamtbeſſerung der Wirtſchaftslage geführt hat, trug zu der ſtarken Entlaſtung faſt aller Berufsgruppen hei. Der Rückgang war im März am ſtärk— ten im Baugewerbe(51,7 v. H.). ther anſchueßeno, ov es wirtlich Lievig war, ob der Knall ein Schußknall geweſen ſei und was das für ein Schrei geweſen ſei. Frau Werther erklärte, es ſei ein Wutſchrei geweſen, ſie könne nicht ſagen, ob ihr Mann mitgeſchrien habe.— Der Vorſitzende macht die Zeugin darauf aufmerkſam, daß ihre bis— herigen Angaben über dieſes Ereignis viel— fach nicht übereinſtimmten und erſucht ſie, die Sache ſo zu erzählen, wie ſie ſich daran erinnere. Frau Werther erklärt darauf, ſie ſei, als ſie damals im Schweinfurter Kran— kenhaus von dem Kriminalbeamten verhört worden ſei. ſa geauält worden. daß ſie ſchließlich ſelbſt irre geworden ſei und angegeben habe, Liebig könne es nicht geweſen ſein. War Liebig der Täter? Der Vorſitzende fragt erneut, ob es Liebig war. Die Zeugin erwiderte:„Liebig war es. Er hat auf mich geſchoſſen.“ Vorſitzen⸗ der:„Woran erkannten ſie ihn?“ Zeugin: „An ſeinem Haar, es war ganz hell“. Vor- ſitzender:„Wie haben Sie ſich benommen?“ Die Zeugin erklärt darauf, ſie ſei nicht ruhig liegen geblieben, ſondern ſie ſei ſofort aus dem Bett geſprungen. Liebig ſei ſchon im Zimmer geweſen und ſie ſei etwas auf ihn zugegangen. Sie habe gerufen:„Um, Gottes willen, Karl, hör' auf mit dem Schie— ßen!“ Er habe geantwortet:„Nun erſt recht, gnädige Frau!“ Wieviel Schüſſe Liebig ab— gegeben habe, könne ſie nicht ſagen. Sie ſei von den Kugeln getroffen worden. Nachdem ſie rückwärts auf ihr Bett gefallen ſei, habe ſie automatiſch die Bettdecke über ſich gezo— gen. Liebig ſei nochmals näher herange— kommen, habe die Bettdecke aufgehoben und unter die Decke auf ſie geſchoſſen. Dieſe furchtbare Szene vom letzten Schuß komme alle Nächte wieder vor ihre Augen. Wie Liebig ſich aus dem Zimmer entfernt habe, könne ſie nicht angeben. Sie habe einen Knall gehört, als ob eine Tür zugeworfen würde. Hinausgehen hätte ſie ihn nicht ge⸗ ſehen. Frau Werther fügt noch hinzu, dafj Liebig ſie bei der Abgabe der Schüſſe höh⸗ niſch angeſehen habe. Frau Werther bekundet weiter, ihr Mann habe, nachdem er die Schüſſe erhalten hatte, noch zweimal das Bett verlaſſen. Dem wi— derſpricht aber das Fehlen der Blutſpuren. Dies erklärt ſie jedoch damit, daß ihr Mann zuerſt wenig geblutet habe. Einen Selbſt— mord ihres Mannes ſtellt ſie in Abrede. Auch die Frage, ob es ein Verwandter geweſen ſein könnte, verneinte ſie; die weitere Frage, ob es vielleicht! ihr Sohn war, beantwor— tete ſie damit, das ſei die größte Lüge, die es gebe. Auf weitere Fragen erklärte Frau Werther, das Schloß ſei verkauft, die Mobilien ſeien hinausgegeben und ſie ſelbſt habe nur eine Witwenpenſion von 110 Mark; ſie ſei ohne Obdach und auf die Mild— tätigkeit ihrer Verwandten angewieſen. Von dem zweiten Einbruch im Oktober habe ſie nur gehört, weil ſie damals in Haft geweſen ſei. Entgegen den bisherigen Feſt— ſtellungen, daß nichts geſtohlen ſei, erklärte Frau Werther, es fehle„eine Menge“, u. a. ſei ihr das Silber vom Toilettentiſch ge⸗ ſtohlen. Befragt, ob vielleicht politiſche Gründe den Einbruch veranlaßt hätten, gab, ſie zur Antwort, daß man bei ihr vielleicht parkeipolitiſche Dokumente oder ſonſt etwas vermutet habe. Die Frage ob ſie einen anderen Täter kenne als Lie— big, verneinte die Zeugin; ſie könne ſich aber denken, daß vielleicht ein anderer noch mitgeholfen hätte. Der Verteidiger ſtellte feſt, daß die Be— hauptung der Zeugin Werther, der Mörder ſei im hellen Licht aus dem Zimmer ihres Mannes auf ſie zugegangen, in Widerſpruch ſtehe mit der Tatſache, daß der Lichtſchalter im Schlafzimmer des Hauptmanns Werther mit blutigen Händen umgedreht worden war. Wenn der Täter das Licht aufgedreht habe, ſo müſſe es ja vorher dunkel geweſen ſein. Weiter müſſe dann auch der Täter Blut an den Händen gehabt haben. Nachdem aber feſtſtehe, daß Liebig kein Blut an den Hän— den gehabt habe, müſſe es jemand geweſen ſein, der Blut an den Händen hatte. Im weiteren Verlauf der Verhandlung zeigte ſich, daß die Zeugin Werther ihre Angaben wiederholt gewechſelt hat. Die Zeu— gin entſchuldigt ſich mit der großen Aufre— gung, in der ſie ſich in der Mordnacht und den ihr folgenden Tagen befunden habe. In kurzen Worten: Das Programm für die Geſtaltung des nationalen Feiertages des deutſchen Volkes am 1. Mai iſt jetzt veröffentlicht worden. Der Bericht der Reichsanſtalt für Arbeits— dermittlung und Arbeitsloſenverſicherung liegt nunmehr für den Monat März vor. Er zeigt den bereits gemeldeten Rückgang der Zahl der Arbeitsloſen auf rund 2,8 Millio— nen. In Berlin fand am Dienstag die erſte Zemeinſchaftstagung der Deutſchen Arbeits— ront, der Treuhänder der Arbeit und aller Wirtſchaftsführer ſtatt, an der mehrere Reichsminiſter teilnahmen. Reichswehrminiſter von Blomberg hat an— zeordnet, daß dem Unterricht über politiſche Tagesfragen in der Wehrmacht von allen Ddienſtſtellen künftighin erhöhte Bedeutung beigemeſſen wird. Ein Eiſenbahnunglück in Lienz, das zwei Todesopfer forderte, wird von den öſterrei— hiſchen Behörden als politiſches Attentat betrachtet. Das polniſche Kreisgericht in Radom hat acht Kommuniſten, in der Hauptſache Ju— den, zu insgeſamt 31 Jahren Gefängnis verurteilt. Nachrichten aus Addis Abbeba, der Haupt— tadt Abeſſiniens, wollen wiſſen, daß ein ranzöſiſcher Forſcher das in der Bibel ge— nannte„Goldland Ophir“ entdeckt hat. Ein unglücklicher Glütklichei Wenn man das große Los gewinnt Paris, 11. April. Der glückliche Gewinner von 2.5 Millio— nen Francs, des halben Haupttreffers der franzöſiſchen Staatslotterie klagte einem Journaliſten ſeine bedrängte Lage, in die das Geld ihn verſetzt habe. Dieſer Unglück⸗ liche im Glück iſt ein gewiſſer Arthyas aus einem kleinen franzöſiſchen Orte, der ſeit Bekanntwerden feines Gewinnes kei— ne Minute Ruhe zu Hauſe mehr hat. Obwohl er an eine große Reihe Wohl- fahrtsinſtitute bereits großſe Summen ge- geben habe, verſtärke ſich der Judrang von Perſonen aus allen Volksſchichken zu ſeiner Wohnung derart, daß er beſchloſſen habe, einige Zeit ſeinen Aufenthaltsort zu verle⸗ gen. da es ihm nicht einmal möglich ſei, ſich bei Tiſch der menſchenma i f die 1 85 Mold 5 5 ſſen zu erwehren Henderſon hofft noch „Den Mul nicht ſinken laſſen“. Genf, 11. April. Unter Vorſitz Henderſons begann am Dienstag um 15.30 Uhr die Tagung des Präſidiums der Abrüſtungskonferenz. Hen⸗ derſon hielt eine Rede, in der er erklärte, daß gar kein Grund zu der Annahme be— ſtehe, daß weitere Anſtrengungen zwecklos ſein würden. Er ſei der Anſicht, daß man für die Beſprechungen mit den wichtigſten Regierungen etwas mehr Zeit laſſen müſſe. Es wäre alſo falſch, wenn man dieſe Zeitſpanne nicht zugeſtehen wolle. Henderſon erinnerte u. a. daran, daß im Dezember 1932 einige der Hauptmitglieder der Konferenz die Gleichberechtigung in einem Syſtem der Sicherheit beſchloſſen hätten. Die Konferenz ſelbſt habe häufig be— ſchloſſen, daß man die Gleichheit anſtrebe, und zwar vor allem durch Rüſtungsherab— ſetzungen und die allmähliche Abſchaffung der Angriffswaffen. Man müſſe anerkennen, daß in den letzten Wochen gewiſſe Aende— rungen eingetreten ſeien, die unſere Arbeit ſchwierig machten. Henderſon beſchwor die Mitglieder des Präſidiums, den Mut nicht ſinken zu laſſen und weiter für die Abrüſtung zu arbeiken. Nach der Rede Henderſons legte der eng— liſche Lordſiegelbewahrer Eden den Stand— punkt der Regierung ausführlich dar. Er eien daß die Schwierigkeiten ſehr groß eien. Iwiſchen Frankreich und Deutſchland gebe es zwei grundlegende Gegenſätze: 1. den Gegenſatz im Hinblick auf die Hee— resſtärke und die Anrechnung der Ueberſee— truppen und der ausgebildeten Reſerven auf der einen Seite und der militärähnlichen Verbände auf der anderen Seite. 2. Die Gegenſätze im Hinblick auf den Zeitpunkt, an dem die neue kurzdienende deutſche Armee mit Verteidigungswaffen ausgerüſtet werden ſoll und im Hinblick auf die Ausdehnung dieſer Bewaffnung. Eden gab ſeiner Meinung Ausdruck, daß, wenn ein Abkommen, das eine Abrüſtung in ſich ſchließe, zuſtandekommen ſolle, das ſchnell geſchehen müſſe. Aus dieſem Grunde ſei die britiſche Regierung auch der Meinung, daß wichtiger als die Einberufung des Haupt— ausſchuſſes der Abrüſtungskonfe⸗ renz der Verlauf der Abrüſtungsar— beit in den nächſten Wochen ſein werde. Die engliſche Regierung habe nicht den Wunſch, den direkten Meinungsauskauſch zu den Regierungen zu unterbrechen, ſolange er in nützlicher Weiſe vor ſich geht. Sie ſei abet andererſeits davon überzeugt, daß dieſe Verhandlungen ſchon ſehr bald den Skand erreicht haben werden, auf dem das Präſi. dium der Konferenz ſich über Schritte ſchlüſſig werden muß. die auf der Grundlage der erzielten Ergebniſſe verfolgt werden kön. nen. Kurz vor 18 Uhr war die Sitzung be— endet. Das Präſidium hat ſich entſprechend dem engliſchen Vorſchlag auf den 30. April vertagt. Gleichzeitig iſt beſchloſſen worden, den Hauptausſchuß etwa am 23. Mai zuſammentreten zu laſſen. Dae Tagung des Präſidiums der Abrü— ſtungskonferenz hat alſo nur einen ein— zigen Tag gedauert. Zuſammenklang der Kräfte Gemeinſchaftskagung der Arbeiksfronk, der Treuhänder der Arbeit und der Wirtſchafts⸗ führer. Berlin, 11. April. Im großen feſtlich zungsſaal der Bank der Deutſchen AG. fand am Dienstag die erſte Gemein— ſchaftstagung der Deutſchen Arbeitsfront, der Treuhänder der Arbeit und aller Wirt— ſchaftsführer ſtatt, der die Reichsminiſter Heß, Dr. Goebbels, von Eltz-Rübenach. Schmitt, der Führer der Deutſchen Arbeits— front, Dr. Ley, der Reichsobmann der NS. BO., Schuhmann, der Führer der deutſchen Wirtſchaft, Keßler, die Treuhänder der Ar— beit, die Amtsleiter der Arbeitsfront, die Reichsbetriebsgruppenleiter, die Bezirkslei— ter der Arbeitsfront und die geſamte NS. BO.⸗Leitung ſowie ſämtliche Führer der Wirtſchaftsgruppen beiwohnten. Der Führer der Deutſchen Arbeitsfront, Dr. Ley, wies nach ſeiner Begrüßung auf die außergewöhnliche Bedeutung der Tagung hin, die den Zweck habe, der ZJuſammenar- beit zwiſchen all den Männern zu dienen, die im Lande drinnen die Wirtſchaft und die Menſchen in dieſer Wirkſchaft führen ſollen. Für dieſe Zuſammenarbeit umriß er in einer großangelegten Rede Vorausſetzungen, Grundlagen und Möglichkeiten. Reichs wirtſchaftsminiſter Schmitt betonte den engen Zuſammenhang der geſchaffenen drei großen Säulen des politiſchen und wirtſchaftlichen Zuſammenlebens.— der Führer der deutſchen Wirtſchaft, Keßler, end⸗ lich wies darauf hin, daß nur durch die jetzt angebahnte enge Verbindung die Arbeit ge⸗ leiſtet werden könne, die zur Erreichung des geſteckten Zieles erforderlich ſei. —— 1 geſchmückten Sit⸗ Arbeit- Zrantols⸗Poucet hei Narthon Doch bevorſtehende Reiſe Barthous nach Berlin. Paris, 10. April. Der franzöſiſche Außenminiſter Barthou hatte am Montag nachmittag eine Unkerre- dung mit dem franzöſiſchen Bolſchafter in Berlin, Francois-Poncet. Außerdem empfing Barthou den franzöſiſchen Bolſchafter in Warſchau, Laroche. Die Pariſer Abendpreſſe ſucht weiter nach den Hintergründen der plötzlichen Reiſe des Botſchafters. Dem Demenli des Quai d'Orſay über den angeblichen Beſuch des Außenminiſters in Berlin mißt man nur geringe Bedeutung bei. Die Blälter halten einen ſolchen Beſuch im Gegenkeil nicht für ausgeſchloſſen und ſind der Anſicht, daß, wenn Francois-Poncet auch noch keine Einladung in der Taſche habe, er wenigſtens die Stimmung prüfen werde. die für einen ſolchen Beſuch in den amtlichen franzöſiſchen kreiſen herrſche. „Paris Soir“ begründete dieſe Anſicht da— mit, daß die Reichsregierung gerade jetzt größtes Intereſſe daran habe ſich mit Frank⸗ reich zu verſtändigen, nachdem die franzöſiſche Regierung durch die vorherige Annahme der zu treffenden Beſchlüſſe des Abrüſtungsbüros praktiſch auf ihre bisherige Haltung verzichtet und es dem Abrüſtungsbüro erlaubt habe. die juriſtiſche Grundlage des Konferenzaßbkom— mens zu verändern. Mit anderen Morten habe Frankreich ſich damit einverſtanden er— klärt, daß man die deutſche Aufrüſtung lege liſiere. b Cg am 9 8 a d 6 Anfragen zum Reichshaushalt. London, 10 April Im engliſchen Unterhaute richtete der Ab geordnete Boothby an den Staatsſekretär des Auswärtigen die Anfrage, ob er die bedeu— tende Zunahme der Ausgabenvoranſchläge für Marine, Landheer und Luftfahrt im deutſche Budget bemerkt hätte Stellen dieſe Mehrausgaben einen Bruch des Verſailler Vertrages dar? Auch der Abgeordnete Pſeirs richtete an den Staatsſekretär des Auswärtigen die Frage, ob er im Beſitz irgendwelcher Forma— tionen über die beträchtliche Zunahme des deutſchen Rüſtungshaushaltes ſei. Ferner wollte er wiſſen, ob der Staatssekretär die Abſicht habe, irgendwelche Schritte zu tun, um eine Verletzung des Verſailler Vertrages durch Deutſchland zu verhindern, insbeſon— dere im Hinblick auf die deutſchen Ausgaben für eine Luftflotte militäriſchen Charakters. Die englisch ierut klärte der te dieſe Angelegenhe legung. Ich habe den bri Berlin erſucht, bei der d Erkundigungen über di zuziehen. Der Staatsſekre fragen die Hoffnung, im noch Informationen zu bek München, 10. Oskar von Mi 4 milka intiticg Flottepnerlegung in M. 125 000 perſonen ziehen um. 2 Lungeles, 10. April. Die bereits ſeit ei⸗ niger Zeit geplante Verlegung eines Teiles der Pazifikflotte noch dem Atlantiſchen Ozean iſt nunmehr erfolgt. 104 Kriegsſchiffe die insgeſamt neben 300 Flugzeugen 45 000 Mann Beſatzung an Vord haben, liefen in Richtung Panama-Kanal aus. Die Schiffe werden in den Gewäſſern um den Panama— kanal große Manöver abhalten, die am 12. Mai im Karibiſchen Meer beendet werden. Die Kriegsſchiffe werden dann Ende Mai in Newyork eintreffen und dort von Präſident Rooſevelt beſichtigt werden „Die Flottenverſchiebung bringt die Ueber— ſiedlung von insgeſamt 125 000 Menſchen ein— ſchließlich der Familienangehörigen von der Küſte des Stillen Ozeans zur Atlantiſcher Küſte mit ſich. wichmerer Unfall auf dem Rhein Eltville, 10. April. Zwiſchen Erbach und Eltville kam ein Frankfurter, der mit ſeinem Faltboot rheinabwärts fuhr, in die Fahr⸗ richtung eines in ſchneller Fahrt befindlichen Motorbootes Dem Führer des Motorbootes gelang es nicht mehr auszuweichen, er rannte gegen das Boot Der Anprall war ſo ſtark. daß dis nine des Faltbootes zerſylitterte und das Boot ſank der Franffurter Naddler wurde bei dem Anprall ana den Boote geſchleudert und ſchlug mit dem Font ſo unglücklich gegen die Bordwond des motorbootes. daß er die Be⸗ ſinnung verlor und in der Skrömung ver- ſchwand. Nur mit größter Mühe gelang es dem Führer des Motorbootes den bereits Unter— gegangenen zu bergen Mie Wiederbe— »bungsverſuche waren von Erfolg. Aus der Pfalz Kraftwagen gegen Motorrad.— Ein Todes- opfer. Neuftadt g. d. 5., 10. April. In der ver— gangenen Nacht ſtieß ein Kraftfahrer mit ſei— nem Auto auf der Meckenheimer Landſtraße gegen einen von Neuſtadt kommenden Mo— torradfahrer der dabei tödlich verunglückte. Seine Soziusfahrerin liegt in ſchwerverletz— tem Zuſtand im ſtädtiſchen Krankenhaus. Beide Fohrzeuge ſind ſtark beſchädigt. Der tote Motorradfahrer ſtammt aus Mannheim Adelshei N Idelsheim, 10. April.(Ein Fiſchadler als Jagdbeute.) Privatier J. Schein 7 2 a Non Ca rof or Gyr 510 1 1 ſchoß au der Sennfelder Grenze einen pracht voller Fiſchadler ab, der eine Flügelſpannweit⸗ von 1,10 Meter hat. Der Vogel wird pra— pariert und dem Germaniſchen Muſeum in Nürnber⸗ neſen. ee e frage 1 . durch Recht hierzu ſo deuklich zu mach Blick auf die Rü en ſelbſt. klar und deu ſoeben im Buchhandlung des Waiſen! G. m. b. H., Halle a. S. und 2 S W 48, erſchienene vielfarbig geb Rüftung⸗ Lu Auf ihr ver⸗ ſich in der Land o Darſtellung ſeiner! Cc 3 2„ NN 7 2 0 Ve Oc SS. ROMAN VON CAR. ede Copyright by Martin Feuchtw Als es hinter der erſten war, folgte er eilig. Vom Rande der wachſene nächſte Tal eilen und die Steilwand ſo leicht erklimmen, wie wer hohen ſtand die Geſtalt einen Moment ſtill, der darüber hinſchwänge. Auf dem ihr langes Haar im Winde flattern weiße Gewand. 1 chef anger, Halle a. d. S. Dünenwelle Dünenhöhe ſah er wieder etwas Weißes durch das mit niedrigen Birken de- gegenüberliegende iſt man hungrig. u ſich eine Möve pfinden ließ ihn ſch nach einem k e in ihrem Korb, arbeiteten eifrig an der bilden ſollte. Doktor behauptete, er müſſe körperliche Bewegung verſchwunden Patientin viel Ruhe. „Denn dieſes Klima L . ſi 15 Nachtwind ließ bau ſchafften. andere faßte in die Falten des Kleides— dann war mit dann und wann fuhr ein einem Male der Dünengrat leer. Robert eilte nach und lugte über die ſcharfe Kante. Nichts— im Mondlicht leuchtete der weiße Sand wie Schnee, nirgends ein Fleck darin, nirgends die leiſeſte Be⸗ wegung. Er wartete ein paar Minuten, dann ging er langſam Ein Weib war's geweſen, das hatte er deutlich Und aus dem Hotel war ſie zurück. geſehen, ein junges Weib. gekommen. eine von den Mägden, die ein hatte. ſonderbaren Promenade nachzuſinnen. kehr der Perſon abwartete? lächeln, wie ihm der Gedanke kam. zimmer trat, ſchlief ſeine Frau ſchon feſt. ihr nichts von ſeinem Abenteuer berichten. Nun— was kümmerte es ihn? nächtliches Stelldichein Aber er konnte nicht aufhören, dem Rätſel dieſer m Pfeifenſtummel nieder Wenn er die Rück⸗„Meinen Sie, daß es umſchlägt? „Man kann nicht wiſſen. Als er ins Schlaf⸗ Die dunkle Wollenbank So konnte er einzelne Ballen löſten ſich von der kompakten Maſſe und trieben über den hlauen Himmelsraum. Ueber den Sand Er mußte über ſich ſelbſt „Danke, Herr Doktor! Es wird Ebbe.“ „Was? Hier herauf?“ Vielleicht Major und De plauderte mit den Damen. Er ich erſt akklimatiſieren, ehe er ſich mache, verlangt es. Es iſt i brutal für den Ankömmling. Immer iſt man müde, immer aufgetaucht wan Wer ſich nicht fügt, der klappt ab.“ i Ju der Umgebung hatten ſich außer den Berlinern noch In der ſchmalen Gratſeinige Familien angeſiedelt, die alle eifrig am Burgen Stangen waren aufgerichtet, bunte Fahnen, Windſtöße, und bauſchte das Fähnchen und Standarten flatterten luſtig im Winde. Eine Hand griff nach dem Haar, die Weſten türmte ſich langſam eine ſchwere Windſtoß über den Plan. Der Badewärter ſchleppte ein paar Strandkörbe vorbei und ſtapelte ſie auf die Schutzhütte. Wie er bot ihm Martens eine Zigarre. 8 Baden die Herrſchaften noch? „Heute noch nicht, Sörenſen! denn die Körbe in Sicherheit?“ „Heute nacht kommt Springflut.“ Sörenſen zuckte die Achſeln, ſtopfte mit dem Finger die 16 5 Schulen, d 8 1 Mar C e dehrs, den nder In duſtr 8 5 5 he bon Hande 1 Gewerbe, Berufsverb ä d Sports zum wie e zu deff Morgen ſprach er nicht ein] huſchten graue i Die Damen en und ware am Stößen blies der? zrtens bald in jene Himm wird kühler, 2 den Burgwall„Es hinauf.“ Gemeinſam f Magdalene war die Dünen Dok geradezu einem jungen ter, die und empfahl auch ſeiner 851 7 1 Dann folgte meinte, ſie enen Warum Dunſt. Der Wind geht rum.“ ſeine [Frauen und 14 Männer. die in kurzen Im und Gebälk krachten. Wollenwand auf, des aufgeregten Luftmeeres gegen das Fachwerk, das in allen Fugen knarrte, ächzte und ſtöhnte. oder längeren Pauſen hörte man's zurückkam, ächzen, bis dann vor einem neuen Anprall eine ſekunden⸗ lange totſtille Ruhe einſiel. Frau Doktor Martens lag eine ganze Weile wach und! lauſchte mit angehaltenem Atem. Dann und wann rutſchte bringen Sie eine Schieferplatte b gang, der ums Haus lief. Am Morgen hatte das Wetter ein ganz anderes Ge ſicht, als die Tage vorher. Die Sonne war nicht zu ſehen guckte ſie mal einen Augenblick durch einen Riß in der Aſche in ſeinem Pfeifeuſtummel nieder und ſah ins Wetter.] grauen Wolkendecke, ſtand ſie als fahle Scheibe in dem g Ueber den breiten Strand fegte der aufgejagte Sand in ſtiebenden Schwaden, den Meeresſtrand war langſam höher gerückt, bezeichnete eine blinkende Schaumkette, auch die Wogen Neues aus aller Weit Der Tod in den Bergen. Die Deutſche Bergwacht München teilt mit: Bei einem Berſuch, die Vierer⸗Spitze zu beſteigen, ver⸗ unglückten tödlich der 23 Jahre alte Student Arich Dinkhelmann und die 18 Jahre alte tudierende Ilſe Unzenhäuſer, beide aus Stuttgart. Die Leichen wurden durch eine Expedition der Rettungsſtelle Mittenwald des Deutſchen und Oeſterreichiſchen Alpen⸗ zereins geborgen.— Der Münchener Rudolf Bauer verunglückte durch Abſturz am Brünnſtein tödlich. Großer Waldbrand. In der Umgebung Berlins brach ein großer Waldbrand aus, der bei Frohnau etwa 30 000 Quadrat⸗ meter 120 bis 150 jährigen Kiefernwald zer⸗ ſtörte. Tödlicher Anfall. Der Gruppenſtaffelführer der SA.⸗Gruppe Oſtland, Brigadeführer Max Thomas, iſt nachts zwiſchen Did lak⸗ ken⸗Inſterburg mit ſeinem Auto töd⸗ lich verunglückt. Durch Anprall des linken Vorderrades an einen Chauſſeeſtein wurde der Wagen zurückgeſchleudert. Thomas erlitt durch Aufſchlagen auf das Steuerrad tödliche Verletzungen. Sarraſani reiſt wieder nach Südamerika. Der deutſche Zirkus Sarraſani iſt nach Be— endigung ſeines holländiſchen Gaſtſpiels auf zwei gemieteten großen Dampfern nach Südamerika in See gegangen, wo er eine Tournee unternehmen wird. Tabakſchmuggel. Die Beſchlagnahme von 1400 Kilo geſchmuggelten Tabaks an der franzöſiſch-belgiſchen Grenze führte zu der Entdeckung einer in Belgien und Frankreich wertverzweigten Schmugglerbande. Das Gericht von Sedan iſt zurzeit mit der Un⸗ terſuchung der Angelegenheit beſchäftigt. Booksunglück. Bei Vrive la Gail⸗ larde ſüdlich von Limoges unternah— men drei junge Leute eine Motorbootfahrt auf der Correze. Nach einiger Zeit ſetzte der Motor aus und das Boot wurde in raſen— der Schnelligkeit von der Strömung einer offenen Schleuſe zugetrieben. Zwei Inſaſſen gelang es. ſich zu retten. Der Dritte ertrank. Ein Segler gekentert. In der Nähe von Liſſabon kenterte auf dem Tajo infolge einer heftigen Windbö ein Segler. An Bord befanden ſich der Beſitzer, ſeine Frau und ſeine drei Kinder im Alter von drei, zwölf und 17 Jahren ſowie ein Matroſe. Der Be⸗ ſizer, ſein älteſter Sohn und der Matroſe konnten ſich durch Schwimmen retten, wäh— rend die Frau und die beiden jüngeren Kin— der ertranken. Dorfbrände. In Wolhynien Polen) wurden ſechs Ortſchaften von Bränden heim— geſucht, denen insgeſamt 78 Gehöfte zum Opfer fielen. Den größten Umfang hatte das Feuer in der Ortſchaft Hrynkow, wo allein 50 Gehöfte in Aſche gelegt wurden. Ausſchreitungen bei einer Elternkundge⸗ bung. Die Eltern der ſchulpflichtigen Kinder in Mexiko-Stadt veranſtalteten eine Proteſtkundgebung gegen die geplante Ein— führung von Aufklärungsunterricht auf ſe— ruellem Gebiet. Im Verlauf der Kundge— bung kam es zu ſchweren Ausſchreitungen. Die Polizei ging mit der blanken Waffe ge— gen die Kundgeber vor, die ihre von Studenten unterſtützt, einen die Beamten eröffneten. Die mit der Spritze die Menſch andertreiben wollte, wurde in ihrem Vor— haben gehindert. 70 Männer und Frauen wurden verletzt. Die Polizei verhaftete 7 nenge ausein- DN kletterten eilta uber die u verſchwunden. In einzelnen jagte die Fahnen bald in dieſe, wir gehen lieber ten ſie dem Hotel zu. Schweſter Zuge. Wie beim Eintritt in us ſich umblickte, ſah er ſie neben »hen, der plötzlich am i Wort zuzuflüſtern. Wege in den Türmen, daß man echen unter der Wucht der chenräumen gegen Mauern 2 Wie Rammböcke prallten die Wogen In den kürzeren pfeifen, heulen und vom Dach und zerſchellte auf dem Stein⸗ U — 7 trugen weiße Köpfe. (Fortſetzung folgt.) 7 1 7 ee * r 28. M Z 25 7 5 e, e, e on Fefe Bohne Irheberrechtsschutzee nf Ne Nierlag, Halle(Saale) Nachdruck verboten. Thereſia lag allein im Zimmer, in einem rieſigen Bett mit hochgetürmten Kiſſen. Sie ſchlief nicht eigentlich, träumte nur, immer wieder von denſelben Augen, die ihr ſo furchtbar in dieſer Nacht gedroht hatten.„Joſt von Adlersfeld!“ Da öffnete ſich die Tür. Hermann von Alten ſtand neben ihrem Lager. So ſüß war Thereſia. Leidenſchaftlich wallte des Maunes Blut. Aber er hielt ſein Gefühl zurück. Gab ja doch keine Brücke von der ſchleſiſchen Spionin hin zu dem preußiſchen Offizier. Er hielt ihre kleine Hand in ſeiner großen.„Ver— ſprechen Sie mir, Komteſſe, daß es das letzte Mal ge— weſen iſt!“ Und Thereſia ſchwur es bei ihrem jungen Leben, das ſie vor ein paar Stunden noch hatte von ſich werfen wollen. 23 1. * „Wo du geweſen biſt, will ich wiſſen!“ Stephan von Baben herrſchte ſein junges Weib an. Ernſt und ſtreng hob ſich Graf Otto von Kanneckers Geſtalt im Hintergrund von der Wand ab. „Kann's doch nicht ſagen, hab' doch verſprochen, zu ſchweigen!“ Thereſia wand ſich in Seelenqualen. Daß der Joſel ihr nimmer helfen konnte! Aber der lag immer noch krank droben in ſeinem Zimmer. „Kaum ein paar Tage verheiratet und ſchon allſolch Sachen getrieben.“ Stephan von Babens Hände hinter- ließen an Thereſias zarten Gelenken rote Druckſtellen. „Was ſind: allſolch Sachen?“ Der Frau Unſchulds- blick irrte von einem der Männer zum anderen. War aber keiner barmherzig— nicht der Gatte, nicht der Vater. „Daß ich dieſe Schande noch erleben muß!“ Graf Otto trat ein paar Schritte gegen die Tochter vor.„Die ganze Nacht biſt nicht daheim geweſen! Und heute morgen hat dich ein Knecht drunten vom Wirtshaus gebracht. Ein fremder Offizier hätte dich ins Wirtshaus getragen— ein Preuße, Thereſia!“ Graf Otto hob beſchwörend die Hände. „So ſag doch, wo du die Nacht geweſen biſt!“ Aber die Frau ſchwieg. Des alten Mannes Ehrgefühl war ſchwer beleidigt. Zorn überkam ihn.„Geh jetzt! Meine Tochter biſt du erſt wieder, wenn du mir Rechenſchaft über das Tun dieſer Nacht gibſt.“ Blaß, verweint, in einer unſagbar ſchweren Müdigkeit, die ihr jede Bewegung zur Qual machte, ſchlich Thereſia hinaus. Oh, dieſe Nacht, dieſe entſetzliche Nacht! „Ich werde ſie ſchon zur Raiſon bringen“, verſprach Graf Otto dem Schwiegerſohn. Stephan von Baben ſchaute nach der Tür, durch die Thereſia gegangen.„Auf jeden Fall iſt es etwas, was ihr Gewiſſen ſchwer bedrückt. Und ich als ihr angetrauter Gatte habe wohl das Recht, es zu wiſſen.“ Graf Otto war auf einen Stuhl geſunken.„Der Teufel iſt los, ſeit die Preußen im Land ſind. Und nun auch noch mein Kind.“ Er brach zuſammen. Stephan von Baben ließ den alten Mann allein mit ſeiner Qual, die ſich das Entſetzlichſte in den dunkelſten Farben ausmalte. Wär' nicht das erſte Mal geweſen, daß er mit einer Frau fertig geworden wäre. Wenn der Knecht nur nicht die Sache mit dem preußiſchen Offizier erzählt hätte! Der Mann ſtrich nervös die an ſich ſchon tadellos ſitzende Uniform noch glatter, ſuchte dann nach Stäubchen, die nicht zu finden waren, und drehte endlich in der Er— regung einen Knopf vom Rock ab. Den mußte Thereſia ihm annähen. Wenigſtens ein Grund, zu ihr zu gehen. Sprechen würde ſie doch ſchon! Stephan von Baben war ſeines Sieges ganz ſicher. Nur der Form halber klopfte er an Thereſias Tür, trat dann ein, ohne das Herein abzuwarten. Da ſtand ihm ſein junges Weib gegenüber, blaß, mit leidgroßen Augen und zuckendem Mund. Den Mann überkam's wie Mitleid, wie Reue über ſein vorher ſo herbes Weſen.„Schatzerl!“ Da warf ſich Thereſia in Stephans Arme, barg ihr Köpſchen an ſeiner Bruſt. So wild zuckte der junge Körper in heftigem Schluchzen, das endlich das Starre löſte, das über ihr gelegen hatte. Stephan von Baben ſetzte ſich auf einen der ſchweif— beinigen Schemel, zog Thereſia auf ſeine Knie.„Iſt's denn ſo arg, Schatzerl?“ Thereſia wühlte ihr tränenüberſtrömtes Geſichtchen an des Mannes Schulter. Oh, nur nicht mehr dieſe harten, dunklen Augen ſehen müſſen, die ſie nun ſchon wochenlang verfolgten. Den Verſtand würde ſie darüber noch verlieren. Stephan von Babens Hände ſtreichelten die zuckenden, weichen Schultern, koſten tauſend verliebte Zärtlichkeiten. Konnte ja ſein herzallerliebſtes Weiberl nimmer weinen ſehen. „Und nun ſagſt, was dich ſo grauſam quält!“ Seine Stimme klang ermunternd. Aber Thereſia ließ ſich nicht beruhigen.„Du ſollſt nicht mehr weggehen, nie mehr. Oh, Stephan!“ Leidenſchaft⸗ lich ſchlang ſie beide Arme um ſeinen Hals. Stephan von Baben ſtaunte ob dieſer jähen Liebes— bezeugung.„Aber geh, Schatzerl, ſprich doch net ſo dumm. Die Kaiſerin führt doch Krieg. Kann mich doch nicht drücken. Weißt, wann wir zwei beiden wieder den Weaner Wald rauſchen hören. Schauſt, da lacht dein Ge— ſichterl wieder ein klein wenig!“ Thereſias braune Sonnenaugen ſuchten Halt am Mund des Mannes, dem ſie angetraut.„O je, der Weaner Wald. Gelt, Stefferl, wir hören ihn wieder.“ Der Kaiſerlich-Königliche Leutnant wiegte ſein Weiberl im Menuett-Takt auf den Knien.„Der Weaner Wald, der Weaner Wald! Aber Gſchichten darfſt dann nicht wieder machen!“ Thereſias Augen verdunkelten ſich. War wieder der Blick, der ſie ſo gequält, mit dem das junge Herzerl nichts anzufangen wußte, gegen den es ſich aber wehrte und in die Arme des Gatten floh. Das verſtand Stephan von Baben aber nicht. War ja immer ſo ein zärtlich weiches Katzerl geweſen, die Thereſia! Aber das mit der ver— gangenen Nacht! Des Mannes Stimme nahm wieder eine gewiſſe Strenge an.„Und das mit heute nacht und dem preußi— ſchen Offizier, der dich gebracht hat!“ Er forſchte ein— dringlich. „Ich darf's net ſagen!“ Thereſias Köpfchen durchzuckte jähe Erkenntnis.„Iſt dir um den Offizier— gelt, ja? Brauchſt aber nicht eiferſüchtig ſein, Stefferl“— ein ſüßes Spitzbubenlächeln huſchte plötzlich über der Frau Grübchen— geſicht—,„mit dem hab' ich gar nichts zu ſchaffen. Bin doch dein herzallerliebſtes Weiberl— nicht?“ Ihre unſchuldigen Kinderaugen ſchauten auf, trafen den Mann mit überzeugender Kraft und mit der ganzen Süße ihrer Reinheit, daß es Stephan von Baben wieder war wie bei den neckiſchen Amoretten des waldumrauſchten Schlößchens Solitüde. „Schatzerl, du!“ ind Thereſia vergaß in des Gatten Arm die harten dunklen Augen, die der Angſttraum ihrer Nächte und der wache Schrecken ihrer Tage. Denn ihr Herz wußte noch nicht, weshalb es ſich vor dieſen Augen ſo unſagbar ängſtigte. Wie Stille vor dem Sturm lag es ſ über dem ſchleſiſchen Lande. Die vor Tagen noch ſo ſchlammweichen Wege waren hartgefroren. An den Bäumen und Sträuchern wob der Winter Märchen in hangendem Rauhreif, der wie köſt— liches Spielzeug in der Mittagsſonne glitzerte und funkelte. Schneegrau hing der Himmel über der Erde, ohne zum erlöſenden Schneefall zu kommen, der das Land in ſeine mütterlich ſchützenden Arme genommen hätte. Stille vor dem Sturm! Die Bevölkerung hatte es ſich am traulichen Herdfeuer gemütlich gemacht. Nur in das Schnurren des Spinnrades klang zuweilen ein Klang der lauten kriegeriſchen Welt von draußen. Bei Roßbach ſollte der Preußenkönig die Franzoſen, die Verbündeten Oeſterreichs, jämmerlich geſchlagen haben. Im Anmarſch ſei er jetzt, munkelte man, wolle ſich die Winterquartiere im Schleſiſchen erſt durch eine Schlacht er— kämpfen. Entſetzen geiſterte in der Bauern Augen. Eine Schlacht! Auf ihre winterſtarren Felder ſchauten ſie voll Sorge, hielten ſich jetzt ſchon die Ohren in Furcht vor zukünftigem Geſchützdonner. Denn noch war es ſo ſtill in ſchleſiſchem Lande. Nur das Krächzen eines hungrigen Raben klang manchmal ſchauerlich durch das einſame Schweigen. Krah, krah, krah! Die Heere aber marſchierten— marſchierten! Nur des Nachts gab es Ruhe und Erholung. Da flammten an vielen Stellen die Wachtfeuer auf, um die ſich die Soldaten mit froſtſtarren Gliedern drängten. Wir werden bald in der Nähe von Schloß Buchenholz ſein!l, überlegte Stephan von Baben, während er den Schein des Feuers wärmend über ſeine Hände ſpielen ließ. Schade, daß man nicht eben hinüberreiten konnte! So ein Weiberl war doch arg gut, um einem die Grillen zu ver— treiben und die dummen Ahnungen, die manchmal in ein— ſamer Nachtſtunde kommen wollten. Stephan von Baben ſteckte die Hände tief in die Taſchen. Ah, bah! Dieſe altweibiſchen Ahnungen! Als ob ſich einer in der ganzen laiſerlich-königlichen Armee vor dieſes größenwahnſinnigen preußiſchen Königs Wacht— parade gefürchtet hätte, die in Wahrheit ja gegen das Heilige Römiſche Reich Deutſcher Nation ganz gewöhnlich revoltierte. Dieſer Monsieur de Brandenbourg! Ein Hohnlachen kräuſelte des Mannes Lippen. Da, mitten in der Nacht ein Befehl. Ein Offizier mit ein paar Mann ſollte die nächſte Umgebung erkunden. Stephan von Baben meldete ſich freiwillig. Das war doch etwas anderes als dieſes untätige Liegen am Wachtfeuer, wo man nur an das Weiberl daheim denken mußte. Pferdehuſe klopften den harten Boden. Der Atem ſtand wie eine dicke Säule vor den Reitern. Stille, Todesſtille über dem ganzen Lande. Die Preußen mußten doch wohl noch weit entfernt liegen, kamen vielleicht gar nicht! Stephan von Baben trieb ſein Pferd zu leichter tänzeln⸗ * der Gangart an. Die Kälte ſchnitt förmlich, ſtach wie mil tauſend Nadeln und ließ faſt das Blut in den Adern er⸗ ſtarren. Stephan von Baben verſtand die unausgeſprochene Bitte ſeiner Leute. Und als aus dem nächtlichen Dunkel ein kleines Wirtshaus auftauchte, ließ er haltmachen. Liebe Zeit! Was verſchlug es, wenn man ſich vor dem Weiter⸗ reiten das Blut etwas aufwärmte. Der Wachtparaden⸗ könig würde drum nicht einen Schrittbreit ſchleſiſchen Landes mehr erobern. Fordernd klopften Soldatenfäuſte an die niedere Tür. „Aufgemacht!“ Schlurrende Schritte ſuchten drinnen über den Boden. Im Schein eines flackernden Kerzenſtümpfchens ſtand Wirt Jochen den Oeſterreichern gegenüber. „Ah, gut Freund!“ Die Soldaten warfen ſich auf die Bänke, rieben die ſroſtllammen Hände und riefen ungeſtüm nach Brannt— wein. Stephan von Baben ſaß auf dem einzigen Stuhl, hatte ſeine Freude an den graziöſen Bewegungen der ſchwarzen Katja, die der Vater aus dem tiefſten Schlaf geriſſen hatte. Das merkte man ihr aber nicht an. Ihre dunklen Augen blitzten und funkelten, hingen begehrlich an dem ſchönen öſterreichiſchen Offizier. „Magſt mittrinken, ſchwarzes Katzerl?!“ Stephan von Baben hielt dem Mädchen ſein Glas hin. Katja ſchlich ſich an ihn heran. „Trink' gern mit Euch zuſammen, Herr!“ Der Mann lachte ob der Zutraulichkeit. So verliebt ſchaute das Mädel ihn an. Wenn es gewußt hätte, welch ſüßes Weiberl daheim auf ihn wartete! Aber hübſch war die ſchwarzhaarige, glutäugige kleine Hexe doch. Stephan von Baben ſtrich ihr über den braunen Arm. „Haſt denn auch einen Schatz?“ Katja lachte, daß ihre weißen Zähne blitzten. „Wart' noch auf einen. Die Karten haben mir einen verſprochen, einen ſchonen, ſtattlichen. Und meine Karten lügen nicht!“ „Karten?!“ Stephan von Baben ſann.„Könnteſt mir eigentlich auch einmal die Karten legen. Nur ſo zum Zeitvertreib!“ beſchwichtigte er.„Es iſt ja alles Unſinn mit dem Kartenlegen!“ Die ſchwarze Katja zog willig die Karten aus ihrer Bluſe, ſtrich zärtlich mit ihren braunen Fingern über ſie hin.„Müſſen der Herr nicht ſagen, daß die Karten nicht wahrſprechen. Sind ſehr wahr, meine Karten!“ Der Mann lachte ob der erregten Verteidigung. „Na, fang an. Wollen ſehen, was du kannſt!“ Die ſchmutzigen bunten Bilder flogen auf den Tiſch. Mit vor Erregung glühenden Augen beugte Katja ſich darüber. „Noch ein Glas! Noch ein Glas!“ Rauhe Soldatenſtimmen riefen. Das Mädchen aber hörte nicht. Die Karten, nur die Karten! Draußen barſt ein Baum in der Kälte. Ein Aſt fiel ab, ſank ſchwer zu Boden. Katja hörte es nicht. Jyr item glühte über den Karten. Ihr braunes Geſicht flammte in einer ſeltenen fremdländiſchen Schönheit, die Stephan von Baben das Blut ſchneller durch die Adern trieb. „Laß doch die Karten!“ ſagte er eiferſüchtig.„In einer halben Stunde müſſen wir ſchon wieder fort.“ Das Mädchen lachte. „Werdet Ihr denn noch einmal an mich denken, Herr, wenn Ihr nicht mehr hier ſeid?“ Da zog der Mann Katja in den Arm, preßte ihr einen leidenſchaftlichen Kuß auf den verlockend blühenden Mund. Vergeſſen war die kinderjunge Thereſia mit ihrem Un— ſchuldsblick. Liebe Zeit! Stephan von Baben ſchnippte übermütig mit dem Finger; wenn man kein hübſches Madel mehr anſchauen durfte, wenn man verheiratet iſt, war das allerliebſte Weiberl auf die Dauer fad! Die Soldaten auf den Bänken lachten, rückten näher, wollten der ſchwarzen Katja auch den Hof machen. Aber die hatte nur Augen für einen, für den ſchönen, ſchlanken Kaiſerlich-Königlichen Leutnant. Nur, daß er gar nichts von ihren Karten wiſſen wollte! Katzenhaft ſchmiegte ſich das Mädchen an Stephan von Baben. „Tanz uns was!“ Die Soldaten waren durch den ſchnell hinuntergeſtürzten Alkohol erhitzt. Und das Mädchen ließ ſich nicht lange bitten, tanzte mit der Glut, die als Polenblut— von mütterlicher Seite her— durch ihre Adern floß, mit einer leidenſchaftlich be— wußten Anmut, die die Männer faſt um den Verſtand brachte. Von gleichem Rhythmus erfaßt, ſchlugen ſie den Takt. Wild flogen Katjas Locken. Das Geſicht glühte in lebendigem Rot, das ins Weich-Bräunliche hinüberſpielte. „Tanz, Katja, tanz!“ Erſchöpft ſank die wilde Tänzerin endlich zu Stephan bon Babens Füßen nieder.— „Nann nicht mehr, Herr!“ Der Mann zog Katja neben ſich. „So, nun darfſt du deine Karten wieder nehmen.“ „Erſt noch einmal für mich legen!“ bettelten blutvote Lippen. Die Männer lachten. So eigenwillig war die kleine ſchwarze Katze, ſo ganz anders als die Madeln daheim in Oeſterreich. Das machte das Blut wohl auch ſo un⸗ gewohnt heiß. Katjas Finger glitten weiſend über die abgegriffenen bunten Papierfetzen. „Großes Glück kommt für Katja.“ Ihre Augen nahmen etwas Katzenhaftes an.„Ein ſchöner, ſchlanker Okkizier wird Katja heute noch auf ſein Roß nehmen.“ Die Soldaten ſahen ſich vielſagend an. „Die verſteht's, die ſchwarze Hex'!“ Plötzlich verdunkelten ſich des Mädchens Augen. Ein wenig machte ſie ſich aus Stephan von Babens Armen frei. „Großes Unglück kommt übern kurzen Weg!“ An⸗ geſtrengt ſann und ſuchte das Mädchen.„Katja kann nicht finden, woher das Unglück kommt.“(Fortſ. folgt.) Aus der Heimat Gedenktage 11. April 1741 Der Schriftſteller Johann Heinrich Merck in Darmſtadt geboren. 1806 Der Dichter Anaſtaſius Grün(Graf Anton Alexander von Auerſperg) in Laibach geboren. 1921 Kaiſerin Auguſta Viktoria in Haus Doorn in Holland geſtorben. Prot.: Hermann— Kath.: Leo der Große Sonnenaufg. 5.13 Sonnenunterg. 18.50 Mondaufg. 4.05 Mondunterg. 16.01 Schützt den Regenwurm Die Regenwürmer leben in den ſelbſtgebohr— ten Gängen der Ackererde. Die verzehren abgeſtorbene, in Fäulnis übergehende pflanz⸗ liche und tieriſche Stoffe, ja ſelbſt ihre toten eigenen Artgenoſſen. Ihre Nahrung ziehen ſie mit ihren Lippen oder durch Saugen mittels des Rundkopfes in die Gänge, überziehen ſie mit ſchleimigem Speichel und bereiten ſo deren Verweſung vor. Die Regenwürmer ſcha— den alſo nicht nur nicht dem Pflanzenwuchs, ſondern fördern ihn und helfen indirekt zur Urbarmachung des Bodens. Die Erde führen die Würmer durch ihren Darmkanal, abſor— bieren die in ihr befindlichen Beſtandteile und legen ſie in Form der bekannten körnigen Exkremente an die Oberfläche wieder ab, wo— hin ſie ſich namentlich nur des Nachts be— geben. Die Regenwürmer ſchaffen die Erde tieferer Schichten an die Oberfläche. Sie ſetzen ſo immer neue Mengen Erde der Einwirkung, dem Lufteinfluß und der Humusbildung aus, die die notwendige Zerſetzung und ſomit teil⸗ weiſe die Eigendüngung ſicherſtellt. Sie zer— kleinern immer wieder die Erde durch den chemiſchen Einfluß ihrer Körperſäfte und durch die mechaniſche Zerreibung im Muskelmagen und Darmkanal. Blätter und andere organi— ſche Stoffe werden auf dieſe Weiſe in den Boden gebracht und ſo einer raſchen Ver— weſung zugeführt. ** Bis 30. April Spendenabzug für den Steuerabſchnitt 1934 beantragen! In einem Runderlaß über Einzelfragen zur Einkommen— ſteuer weiſt der Reichsfinanzminiſter u. a. dar auf hin, daß nach den Veranlagungsrichtlinier für 1933 der Wunſch, die Arbeitsſpende von Einkommen abzuſetzen, ſpäteſtens bis zum 30 April 1934 geltend gemacht werden muß Das beziehe ſich auf die Fälle, in denen ein Steuerpflichtiger Arbeitsſpende in einem in Jahre 1933 endenden Steuerabſchnitt geleiſte. hat und den Annahmewert der Spende von Einkommen des Steuerabſchnittes 1933 (1932-33) abgeſetzt wiſſen will. Das Verlan— gen, den Spendenbetrag vom Einkommen de; Steuerabſchnittes 1934(4933-34) abzuſetzen müſſe unter Hingabe des Spendenſcheines bun Finanzamt auch in dieſen Fällen ſpäteſtens bis zum Ablauf des 30. April 1934 geſtellt ſein Bewertung ungültiger Stimmen bei der Wahl der Vertrauensmänner. Amtlich wird mitgeteilt: Nach Paragraph 10 der Zweiter Verordnung zur Durchführung des Geſetzes zun Ordnung der nationalen Arbeit iſt zu ermit— teln, welche der auf der Liſte aufgeſtellter Perſonen eine Mehrheit der abgegebenen Stimmen erhalten haben. Hierbei ſind nun diejenigen Stimmen zu berückſichtigen, die den Vorſchlagsliſte rechtsgülig zuſtimmen oder ſie ganz oder teilweiſe rechtsgültig ablehnen. Un, gültige Stimmen, die z. B. vorliegen, wenr ein Wahlumſchlag oder Stimmzettel mit Ver, merken oder Vorbehalten abgegeben worder iſt oder wenn aus einem Stimmzettel dei Wille des Abſtimmenden nicht unzweifelhaf entnommen werden kann, ſind nicht mitzu— rechnen. Sie können nicht anders bewertet wer den als nicht abgegebene Stimmen. Aus geſſen und Naſſau Gegen das Denunziantentum. Frankfurt a. M., 11. April. Der Landes⸗ biſchof der Evangeliſchen Landeskirche Naſſau⸗ Heſſen, Lic. Dr. Dietrich, teilt mit: In letzter Zeit gelangen in ſteigendem Maße don Pri⸗ vatperſonen Anklagen und Beſchulbigungen ge— gen Pfarrer und andere im Dienſte der Evan⸗ geliſchen Landeskirche Naſſau-Heſſen ſtehende Perſönlichkeiten an die oberſte Kirchenbehörde, die bei näherer Unterſuchung ſich als leicht— fertig, verleumderiſch oder direkt unwahr her⸗ ausſtellen. Manche dieſer Anzeigen weiſen nicht einmal eine Namensunterſchrift auf und blei⸗ ben ſchon deshalb unbeachtet. Aber auch das mit Namensunterſchrift arbeitende Denunzian⸗ tentum iſt, das muß mit allem Nachdruck er⸗ klärt werden, ſowohl eines Deutſchen und Na— tionalſozialiſten im Dritten Reich wie eines evangeliſchen Chriſten unwürdig. In Zukunft wird die Kirchenbehörde die Namen dekartiger Denunzianten den Beklagten zur gerichtlichen erfolgung zur Verfügung ſtellen. Selbſtver⸗ ſtändlich werden begründete Beſchwerden hier⸗ von nicht berührt. Franlfurt a. M., 11. April.(Za h⸗ lungseinſtellung der Frankfurter Nachrichten.) Die Firma J. G. Holtz⸗ warts Nachfolger Gmbh, die Verlegerin der „Frankfurter Nachrichten“, läßt durch einen Wirtſchaftsprüfer ihren Gläubigern mitteilen, daß ſie ſich gezwungen ſieht, ihre Zahlungen einzuſtellen. Die ſofortige Nee e die am Samstag erfolgte, diene dem Zwecke einer gleichmäßigen Erfüllung ſämtlicher Ver⸗ pflichtungen. Die tiefere Urſache der akuten Schwierigkeiten liege in dem Rückgang des Anzeigengeſchäfts und der Vertriebseingänge begründet. Im Intereſſe der Gläubiger und der 227 Arbeiter und Angeſtellten des Ver⸗ lags wird ein außergerichtliches Vergleichsver— fahren angeſtrebt. Darmſtadt, 11. April.(Eine Greiſin verbrannt.) Abends machte ſich eine 74⸗ jährige Frau, während ihre Tochter und deren Mann ein wenig an die Luft gegangen wa⸗ ren, in ihrer Wohnung am Viltoriaplatz 2 am Zimmerofen zu tun, wobei ihre Kleider Feuer fingen. Die Sanitätswache fand bei ihrem Eintreffen die bedauernswerte mit Brandwunden bedeckte Greiſin ſchon tot auf. Darmſtadt. 11. April.(Lausbuben⸗ ſtreich.) In der Anlage am Adolf⸗Hitler⸗ Ring vergnügten ſich mehrere Knaben damit, mit einem Brennglas Papier zu entzünden. Schließlich ſetzten ſie auch den Rock eines auf der Bank eingeſchlafenen älteren Mannes in Brand und liefen davon. Darmſtaddt, 11. April.(Darmſtädter Frühjahrspferdemarkt 1934.) Am 23. April findet der traditionelle Frühjahrs⸗ pferde⸗ und Fohlenmarkt in Darmſtadt ſtatt. Die Veranſtaltung, die ſeit Jahren von allen Pferdezüchtern und Pferdefreunden von nah und fern beſucht wird, gelangt als gemeinſame Veranſtaltung des Landespferdezuchtver eins und der Landesbauernſchaft Heſſen⸗Naſſau zur Durchführung. Mit dem Markt iſt eine Prä⸗ mitierung von Stuten und Fohlen verbunden. Offenbach, 11. April.(Geſtörtes Zech⸗ gelage mit„gefundenem“ Apfel⸗ wein.) In der Oberen Waldſtraße verlor ein Fuhrmann von ſeinem Wagen ein Fäß⸗ chen Apfelwein, ohne zunächſt den Verluſt zu bemerken. Zwei junge Burſchen holten ſich das Faß und trugen es in den nahen Garten eines Freundes, wo man ein fröhliches Zech— gelage zu veranſtalten gedachte. Aber kaum hatte man einige Gläſer getrunken, als der Fuhrmann, der von irgendeiner Seite von dem Diebſtahl verſtändigt worden war, auf der Bildfläche erſchien und den jungen Leuten einen Strich durch ihr Programm machte. Es blieb nichts anderes übrig, als dem Fuhr— mann den Schaden zu erſetzen. Offenbach, 11. April.(Profeſſor Ru⸗— dolf Koch f.) Hier ſtarb der bekannte Schriftkünſtler Profeſſor Rudolf Koch, der Leiter der Schriftklaſſe der Offenbacher Kunſt— gewerbeſchule, im Alter von 57 Jahren. Unter dem Namen„Offenbacher Schreiber“ ſchaf er ſich in ſeinen Schülerkreiſen einen Ruf weit über Deutſchlands Grenzen hinaus. Seine Ur— kunden- und Schriftblätter und die in ſeiner Werkſtätte an der Offenbacher Kunſtgewerbe— ſchule entſtandenen großen Schriftteppiche und Metallarbeiten wurden auf vielen Ausſtellun— gen der großen Muſeen bewundert und brach— ten ihm erſt vor kurzem die goldene Medaille der Weltausſtellung für Kunſtgewerbe in Turin ein. Mainz, 11. April.(Neue Güterkraft⸗ Unien.) Am Dienstag, den 17. April 1934, werden durch die Reichsbahndirektion Mainz weitere Güterkraftlinien von Weinheim an der Bergſtraße aus eröffnet. Die eine führt durch das Gorxheimer Tal und be— rührt die Orte Gorxheim, Ober-Flockenbach, Unter-Flockenbach, Tröſel, Unter-Abtſteinach, und Ober-Abtſteinach, die andere führt durch das Schriesheimer Tal und erfaßt Wilhelms— feld und Heiligkreuzſteinach. In den einzelnen Orten ſind Güterannahmeſtellen eingerichtet. Der Schlüchterner Poſtraub * Hanau, 11. April. Die Juſtizpreſſeſtelle des Hanauer Landgerichts teilt u. a. mit: In der Vorunterſuchungsſache wegen des am 1. Februar 1930 auf der Straße zwi— ſchen Hutten und Rückers bei Schlüchtern ver— übten Poſtraubs ind die Ermittlungen bezüg⸗ lich der beiden Haupttäter, die den Poſt— wagen überfallen haben, nunmehr abgeſchloj— ſen. Als Täter kommen der am 15. 5. 1931 verſtorbene Diamantſchleifer Wilhelm Kropp und der Schloſſer Karl Erber, beide aus Hanau, in Betracht. Erber ſitzt ſeit fünf Monaten in Unterſuchungshaft. Die Mitteilung ergeht, um das Publikum an der Ermittlung des dritten Täters zu beteiligen, der offenbar in der Nähe des Tatortes in einer Waldſchneiſe das zur Tat benutzte Motorrad abfahrfertig bereitgehal— ten hat. Es iſt anzunehmen, daß er damals zur näheren Umgebung von Kropp und Erber gehörte und womöglich von dem Poſtverkehr an Ort und Stelle Kenntnis gehabt hat. Der Frauenüberſchuß geht zurüil ie letzte Volkszählung vom 16. Juni 1933 1b e daß der durch den Krieg ver⸗ urſachte abnorme Frauenüberſchuß im gelen genommen allmählich zurückgeht. Nach ae Zählung, ſo ſtellt das Statiſtiſche 21891055 feſt, entiallen auf 1000 männliche nur weibliche Perſonen gegenüber 1067 im Jahre 1925, 1101 im Jahre 19 19, 1029 im Jahre 1910. Die Verringerung des Frauenüberſchuſ⸗ ſes iſt vor allem darauf zurückzuführen, daß nunmehr die durch den Krieg ſtark gelichteten Jahrgänge der Männer bereits durch erwach⸗ ſene Generationen aufgefüllt wurden, die un⸗ ter den Nachkriegsfolgen nicht mehr zu leiden hatten. Die heranwachſenden Jahrgänge der beiden Geſchlechter ſind normal beſetzt; der von jeher dei den Neugeborenen vorhandene Knaben— überſchuß hat ſich ſogar noch etwas zugunſten des männlichen Geſchlechts verſchoben. Wäh⸗ rend z. B. in der Vorkriegszeit auf 1000 ebend geborene Mädchen 1055 Knaben tra- fen, kommen im Zählabſchnitt 192533 auf 1000 Mädchen 1062 lebend geborene Knaben. Der noch vorhandene verhältnismäßig geringe Frauenüberſchuß iſt hauptſächlich in den Städ⸗ ten feſtzuſtellen. In Gemeinden mit weniger als 500 Einwohnern iſt ſogar ein recht be— trächtlicher Männerüberſchuß vorhanden. Da⸗ gegen kommen in den ſtädtiſchen Gemeinden auf 1000 Männer 108 Frauen. Am ſtärkſten iſt der Frauenüberſchuß in Berlin, wo bei der letzten Zählung auf 1000 männliche Perſonen 1169 weibliche kamen. bertritte zur 98 Erklärung katholiſcher Jugendführer. Stkukkgark, 11. April. „Der ſeitherige Stadthauptmann des katho— liſchen Jugendbundes„Neudeutſchland“, Dollberg, iſt mit verſchiedenen Führern und einem Teil ſeiner Gefolgſchaft zur HJ. über— getreten. Auch der Sportwart des Schwa— bengaues des„Neudeutſchland-Bundes“ hat ſich angeſchloſſen. In einem Aufruf heißt es u. a.: daß der Entſchluß zum Uebertritt zur HJ. in der Er— kenntnis erfolgt wäre, daß der Kanzler zum Aufbau alle Kräfte braucht. Ferner wird bedauert, daß es immer noch Kreiſe gibt. die ſich dem Rettungswerk des Führers fernhalten, denn der Nationalſozialismus könnte auf die Werte des echten Chriſten— tums nicht verzichten. Es veranlaßte uns, ſo heißt es dann weiter, zu dieſem Schritt auch die Verantwortung, die wir den El— tern unſerer Jungen gegenüber tragen, wenn wir die Jungen zum Teil recht empfindlichen Schäden ausſetzen, die ihnen aus der Zuge— hörigkeit zum Bunde erwachſen und die ſie 10 Gegenſatz zum neuen Staate treiben önnte. Ein Eiſenbahnattentat? Jugsunglück in Oeſterreich.— Zwei Toke. 15 Verletzte. Wien, 11. April. Der geſtern nacht um 23.00 Uhr aus Wien abgehende D-Zug mit zwei Zugteilen Wien— Salzburg— München und Wien— Paſſau—hHolland entgleiſte bei Lienz aus koch unbekannter Urſache. Der Lokomotiv- heizer wurde geköket. Bei den Keiſenden zab es ſechs Schwerverletzte. Nach den bis⸗ herigen Meldungen befindet ſich kein Reichs- deukſcher unker den Verletzten. Es wird allgemein angenommen, daß es ſich um einen Anſchlag handelt. Nach den bisherigen Feſtſtellungen ſollen die Ei— ſenbahnſchienen in einer Länge von neun Metern entfernt geweſen ſein. Die Schienen ſind, wie verlautet, bereits in der Nähe des Bahndammes aufgefunden wor— den. An der gleichen Stelle iſt vor drei Jah— ren ein Eiſenbahnanſchlag auf dieſelbe Weiſe berübt worden. Es beſteht die Vermutung, daß es ſich um einen Anſchlag einer Terrorgruppe des auf— zelöſten republikaniſchen Schutzbundes han- gelt. Die Generaldirektion der Heſterreichiſchen Bundesbahnen teilt amtlich mit, daß 15 Per— onen verletzt worden ſind. Es handele ſich hei ihnen ausſchließlich um Beamte der Bahn und der Poſt. Getötet ſei nur ber Lokomotipheizer. Die Lokomo— ive, der erſte und der zweite Poſtwagen eien umgeſtürzt und der anſchließende Schlafwagen und die beiden Kurswagen ſeien entgleiſt. Dadurch ſeien beide Gleiſe berlegt worden. Der eingleiſige Betrieb ſei über bereits Dienstag früh wieder aufge— nommen worden. Von ſeiten der Staats— golizei wird erklärt, daß zunächſt über die Urſachen des Unglücks vor dem Abſchluß der ingeleiteten amtlichen Unterſuchung keine Mitteilungen gemacht werden könnten. Fine Kommiſſion des Verkehrsminiſteriums befindet ſich an der Unfallſtelle. Noch ein Toter Die Generaldirektion der öſterreichiſchen Bundesbahnen hat eine Prämie von 5000 Schilling für die Feſtſtellung der Attentäter des Eiſenbahnunglücks bei Oftering ausge— etzt. Obwohl die polizeilichen Ermittlungen noch nicht abgeſchloſeſn ſind, wird jetzt auch don den amtlichen Skellen milgeteilt, daß nit dem Vorliegen eines Anſchlages gerech⸗ net werden müſſe. Ueber die Täter fehlt zisher ſede Spur. Von den 15 bei dem Un- Rück verletzten Beamten iſt ein Beamter ſei⸗ ien Verletzungen erlegen. die N8⸗Vollswohlfahrt wirbt! g. Die Aktion„Mutter und Kind“ wird durch eine beſondere Plakette eingeleitet. Dieſe Plakette wird gegen aZhlung von 20 Pfennig nur an Mitglieder der NS⸗Volkswohlfahrt ausgegeben. Der Verkauf an Nichtmitglieder iſt ausdrücklich unterſagt. Die Plakette iſt an der Wohnungstür ſo anzubringen, daß leicht feſtgeſtellt werden kann, wer Mitglied der NS⸗Volkswohlfahrt iſt. Den Mitgliedern der NS- Volkswohlfahrt wird es zur Pflicht ge⸗ macht, eine ſolche Plakette zu erwerben. Volksgenoſſen, die noch nicht Mitglied der NS⸗Volkswohlfahrt ſind, knen diese Pla⸗ kette nur dann erhalten, wenn ſie eine Auf⸗ nahmeerklärung für die NS.⸗Volkswohlfahrt unterſchreiben. Die NS⸗Volkswohlfahrt legt Wert darauf, daß alle Volksgenoſſen, denen der Beitritt nach den allgemeinen Richtlinien der NS⸗ Volkswohlfahrt möglich iſt, erfaßt werden. Je⸗ der Amtswalter, überhaupt jeder tätige Volks⸗ genoſſe hat die Aufgabe, für die NS⸗Volks⸗ wohlfahrt im erhöhten Maße zu werben. Die NS-Volkswohlfahrt kämpft für die Zukunft unſeres Volkes. Der deutſche Sozialismus ſetzt ſich durch, wenn jeder die Bedeutung der NS⸗-⸗Volkswohlfahrt erkannt hat und durch die Erwerbung der Mitgliedſchaft ſeine Bereit- willigkeit erklärt, an dem großen Werk mit⸗ zuarbeiten. Jeder Deutſche, der in Arbeit und Brot iſt, muß Mitglied der NS-Volks⸗ wohlfahrt werden. Letzte Nachrichten Rieſenfeuer auf einem Sporkplatz. Prag, 11. April. Am Dienstag brach auf dem Sportplatz der Prager„Sparta“ ein rieſiges Feuer aus. Das Feuer vernichtete alle Preiſe des Fußballklubs: Pokale, Fi⸗ guren, Wimpel und andere Kunſtgegen— ſtände. Der Kaſſenraum iſt eingeſtürzt. Auflöſung der Chriſtlichſozialen Partei Wien, 11. April. Die Selbſtauflöſung der Chriſtlichſozialen Partei wird ſetzt zum 1. Mai angekündigt. Auf einer Tagung der Bakerländiſchen Front wurde die Selbſtauf⸗ löſung der Chriſtlichſozialen angekündigt und mit großem Beifall aufgenommen. Feuer in einem Stahlhelmlager Haltern(Weſtfalen), 11. April. In dem ehemaligen Stahlhelmlager Haus Oſtendorf brach aus bisher noch ungeklärter Urſache ein Feuer aus, das mit raſender Ge⸗ ſchwindigkeit um ſich griff. Bei den Löſch⸗ arbeiten und Rettungsverſuchen der Feuer- wehr ſtürzte plötzlich der Schornſtein ein und begrub mehrere Feuerwehrleute unter ſich. Zwei von ihnen wurden getöket. Drei weikere kamen mit Verletzungen davon. Vörſen und Märkte Vom 10. April. (Ohne Gewähr.) Berliner Devifenkurſe. 1 Pfund Sterling 12,935; 1 Dollar 2,505; 100 holi. Gulden 169,48; 100 Lire 21,53; 100 franz. Francs 16,50; 100 Schweizer Fran⸗ ken 80,92; 100 öſterr. Schilling 47,20. Mannheimer Großviehmarkt. Angebot: 172 Ochſen, 119 Bullen, 311 Kühe, 257 Färſen, 737 Kälber, 31 Schafe, 1911 Schweine, 4 Ziegen. Preiſe pro 50 kg Lebendgewicht in Nm.: Ochſen 30 bis 33, 23 bis 26, 27 bis 29, Bullen 29 bis 831, 26 bis 28, 24 bis 26; Kühe 25 bis 28, 20 bis 24, 16 bis 20, 11 bis 15; Färſen 31 bis 34, 27 bis 30, 25 bis 27; Kälber 47 bis 52, 42 bis 46, 37 bis 40, 30 bis 36 Schweine—, 45 bis 47, 44 bis 47, 44 bis 47,—, 37 bis 41.— Marktverlauf: Groß— vieh mittel, geräumt; Kälber mittel, gute Ware geſucht; Schweine ruhig; Schafe nicht notiert. Mannheimer Pferdemarkt. Zufuhr: 22 Arbeits- und 65 Schlachtpferde. Preiſe pro Stück Arbeitspferde 450 bis 1100, Schlachtpferde 35 bis 135 Rm.— Marktvec⸗ lauf in Arbeitspferden mittel, Schlachtpferden lebhaft. Karlsruher Schlachtviehmarlt. Zufuhr: 36 Ochſen, 35 Bullen, 34 Kühe, 107 Färſen, 1988 Kälber, 751 Schweine. Preiſe pro 50 kg Lebendgewicht: Ochſen 27 bis 31, 25 bis 27, 24 bis 28, 22 bis 24, 19 bis 22; Bullen 28 bis 30, 23 bis 26, 22 bis 28, 19 bis 22; Kühe—, 22 bis 23, 16 bis 20, 11 bis 16; Färſen 27 bis 34, 24 bis 27, 22 bis 24, 20 bis 22; Kälber 42 bis 46, 40 bis 42, 36 bis 40; Schweine—, 47 bis 48, 45 bis 46, 44 bis 45, 42 bis 44, 36 bis 40.— Marktverlauf: In allen Gat⸗ tungen mittelmäßig, geräumt. —— 8 . —.. ä 5 9— ee ere—— FFT...