Danksagung Für die zahlreichen Kranzspenden u. anderen Beweise herzlicher Teil- nahme bei dem Heim- i gange unserer lieben Mutter, Frau Marie Rockenstein sagen wir hiermit innigsten Dank. Viernheim, den 12. April 1934 Im namen der trauernden Hinterblienenen I. Rockenstein, Lehrer Amtlicher Teil Bekanntmachung Betreffend: Erhebung der Getränkeſteuer in der Gemeinde Viernheim. Wir erinnern hiermit die Wirte an Ein⸗ reichung der Getränkeſteuer⸗Erklärungen für den Monat März 1934. Betr.: Verſteigerung von Allmendgrundſtücken Am Freitag, den 13. April 1934, vorm. 11 Uhr, werden im Sitzungsſaale des Rathauſes nachſtehende Allmendgrundſtücke öffent- lich verſteigert: Oberlück Oberlück 12. Alter Garten 2. Gew. Nr. 35 Brunnenacker 3. Gew. Nr. 14 Sandgaben Nr. 36 1 Nr. 69 Kleinbruchfeld 2. Gew. Nr. 51 Großbruchfeld Gew. Nr. 61 Kl. Neuenacker im Gr. Nr. 74 Rothfeld. Gew. Nr. 20 Dreiruthen Nr. 40 Vierruthen Nr. 26 Krottenwieſe(W) Nr. 22 Oberbruchweide 4. Gew. Nr. 23 Anſchließend an die Grundſtücksverſteigerung kommen zum Ausgebot: a) 1 Los Laubſtreu(Hirtenwieſe) b) 3 Loſe dürre Obſtbäume (Lampertheimer und Sandhöferweg) Viernheim, den 11. April 1934. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim Bechtel . Gew. Nr. 31 Gew. Nr. 34 Personen- Aufzug in tadelloſem Zuſtand f Lauftreppe n zu jedem an⸗ nehmbar. Preis billig zu verk. Näheres: MAAxHE N E d. 2 Billige Preise Zum Schulanfan schuhe, Jurnschuhe Lampertheimerstraße 1 Kinderschuhe und Halb- Sandalen und J. Hook W.W., Schungeschäkt Habe meine Wohnung von Ullcenstr. 7 nach Weinheimerstraße 78 zu Herrn Johann Heckmann, Autoreparatur- werkſtätte, verlegt. Gleichzeitig bringe meine Herren- und Damen Manschneiderei in empfehlende Erinnerung. Anfertigung der Feſtanzüge nach Vorſchrift der Deutſchen Arbeitsfront. Garantie für guten Sitz. Fach- männiſche Verarbeitung.— Lieferung von Stoffen nebſt Zutaten. Reelle Bedienung. Um geneigten Zuſpruch bittet Walt. Hofmann 8. f Schneidermeiſter weidstäück ö 6 J 15. Gewann e out im Stande ſofort zu ver⸗ Norddeutſche pachten. Gg. Faber Fagthgrtaffoln ae 20 Günni öfen 70 9 Heute werden den ganzen Tag Ein am Staatsbahnhof norddeutſche 77 Saatkartoffel, anerkannt. Saatgut, Aunanger Ovalgelbe ausgeladen. fahrrad Es treffen laufend ein: zum Braus port Böhms u. Zwickauer frühe gelbe g milch geriet Odenwälder Blaue, Erdgold, zu bert anſen. Edeltraut, Ackerſegen, Sickinger Frledrlchstr. 50 Woltmann, Auf der Höh beſond empfehle die Neuzüchtung Herbſtrote gelbe liefert gute Erträge und iſt ſchmackhaft wie Induſtrie. Kartoffel dünger in Originalſäcken ſowie alle anderen Düngerſorten am Lager. deshalb bei mir ſeinen Finder⸗ lohn abholen. Hofmannſtr. 19 Basten Dang dem Finder, der mein verlorenes Portmonai mit 15.— Mk. In⸗ halt vor!) Ihr. gefunden u geſt. Abend nach 9 Uhr mit 13.— Mk. Inhalt üb. das Hoftor ge— worfen hat. Derſelbe wurde erkannt und ſoll Aahänge Zelle vorrätig in der Exp. ds. Blattes 14. April Schmini Perek! Sabatt⸗Anfang „ Morgen ⸗Nachm. „ Abend Wochen t.⸗Abend Ausschneiden!„ Morgen Guterhaltene Gebetzeiten derjüd. Gemeinde 29. Nißan 6.50 Uhr 8,00„ 4,00 77 ee 8,05 7,00„ Roſch⸗Chodeſch Thar iſt Sonntag und Montag. I Anzüge Kittel, Hoſen, Schuhe, Leder— jacken, Mäntel Hochzeltsanzuge, (auch leihweiſe) Lederol-Mäntel Feldſtecher, Uhren, Muſikin⸗ ſtrumente. In- U. Verkauf 11. 20 Mannheim Kavalierhaus rein ariſches Geſchäft. Odenwaldklub. Gabelkarte Bensheim Fürth. Heil Hitler! Auszahlung. Pereing⸗Anzeiger Sonntag, den 15. April 6. Programm-Wanderung. Abfahrt 8.42 O. E. G. Der Wanderwart. Medizinalverband Viernheim. Die Mitglieder werden gebeten, bis zum 15. April ſämtliche Rechnungen an den Rechner abzugeben, zwecks Der Vorſtand. pereitet man ſch he steiſchbrün sub pen d villig aus Prachtwollen Ilaburger Has / Pfund 103 Halurrelnaraptelweing Liter 28 Pfg. Zucker süge Orangen Pfd. nur 189 3 Prozent Rabatt Tliams Frupfahrs Schuhe Hur v Schuhvertr Schindler Kinderspangen⸗ und Schnürhalbschuhe f in ſchwarz, braun u. 195 Lack, ab Größe 19 Jan ab Größe 27 2.95 au br. Spangenschuhe 350 Gr. 27/35, jed. Paar Jungen- u. Mädels- 50 stiefel, Gr. 27/35 Wan (braun und ſchwarz) 9⁵ Damen⸗Opanken Jan Damenspangen⸗ 15 schuhe an 90 herrenhalbschuhe l an Schuh- Vertrieb Schindler Molitorstralle 1 e 0 7 n 87 CCC 7. D D — Tauber-Nebue- Arbasser Mommi nach Vlernneim mit einem Riesen- Pregramas febelnafter Senaaonen Lokales Viernheim, 12. April *Gottesdienſtordnung. Freitag, 13. April, Vorm. ¾7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Nikolaus Bugert 5. und Johann Neu⸗ dörfer. * K. K. V. Kein Mitglied verſäume im eigenen Intereſſe die heutige Verſammlung in der Vorſtadt. Wichtige Verbands- und Vereins- Angelegenheiten ſtehen auf der Tagesordnung. »Ein kolloſales Ereignis für Viern⸗ heim, bildet das Gaſtſpiel des bekannten großen deutſchen Exverimentators Groaſſer, welcher am kommenden Freitag, Samstag und Sonntag hier im Saale zum Engel ſeine einzigartigen Vorſtellungen gibt. Ueberall wo Groaſſer gaſt⸗ ierte, ſelbſt im Auslande haben ſeine rätſel⸗ haften myſteriöſen Experimente berechtigtes Aufſehen erregt, ſodaß man ihn mit recht den europäiſchen Zauberkönig nennt. Zu ſei⸗ nen neueſten Errungenſchaften gehören auch die Verſuche hypnotiſcher Experimente an lebenden Tieren. Wie aus ſeinem Programm hervorgeht, experimentiert Groaſſer nicht nur mit toten Ge⸗ genſtänden, ſondern er läßt ſogar Menſchen und Tieren auf hellerleuchteter Bühne erſcheinen und verſchwinden. Da nun Groaſſer außerdem noch einen bunten Variete⸗Teil mitbringt, und mit einem Waggon Gepäck hier eintrifft, ſo können wir in Anbetracht des wirklich guten Rufes der dieſem Unternehmen vorausgeht, einen Beſuch nur auf das wärmſte empfehlen.(Näheres durch Plakate und Inſerate.) * Achtung Hausbeſitzer! Mit⸗ glieder des R L. B. Welche Zeitſchrift iſt für Dich von großer Wichtigkeit? Die Sirene! Sie bringt alle geſetzlichen Ausführungsbeſtim⸗ mungen des zivilen Luftſchutzes für den Haus⸗ ſchutz, wie 50% Baukoſtenzuſchuß, Hauswart; dienſt uſw. Eine Illuſtration von Bildern des In- und Auslandes mit entſprechenden Aufſätzen von berühmten Fliegern wird Dich immer wieder begeiſtern. Vaterl. Erzählungen und die Be— ſchreibung Deiner engeren und weiteren Heimat ſiehſt Du in der Sirene in Wort und Bild. Die Sirene erſcheint alle 14 Tage und koſtet nur 20 Pfg. Beſtellungen bei den Amtsträgern des R. L. B. In jedes Haus gehört die Sirene! II A.- Natannmarhunben (Parteiamtliche Veröffentlichungen der NSDAP., Ortsgr. Viernheim und der Unterformationen). NSDAP., Ortsgruppe Viernheim Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19. Geſchäftsſtunden⸗ Einteilung: N. S. B. O. und Deutſche Arbeitsfront: Jeden Montag, Mittwoch u. Freitag, abends 7—9 Uhr Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag, abends 7—9 Uhr Kaſſenverwaltung der Ortsgruppe: Jeden Donnerstag, abends 7—9 Uhr Rundfunk. Geſchäftsſtelle: Gaſthaus zum Freiſchütz Geſchäftszeiten: Dienstag u. Freitag von 18—20 Uhr Achtung! Amtswalter, Lehrerſchaft und Gemeinderäte! Am kommenden Sonntag, den 15. April ſpricht in der Turn- halle in Rimbach nachmittags um 3 Uhr der Gauſchulungsleiter Pg. Prof. Werner in einer großen Kundgebung. Alle Amtswalter(auch der Gliederungen der Partei) alle Lehrer und Gemeinderäte ſind zur Teilnahme verpflichtet. Abfahrt per Rad um halb 1 Uhr ab Kapellchen! Diejenigen, die mit der Bahn fahren, wollen ſich ſo ein⸗ richten, daß ſie ſpäteſtens um halb 3 Uhr in der Turnhalle eingetroffen ſind. Vollzählige Teilnahme iſt Pflicht! Heil Hitler! Der Ortsgruppenleiter: i. V. Schweigert. N. 5. 8. O.⸗Amtswalter! Am kommenden Sonntag, den 15. 4. 34. findet in Birkenau eine Amtswalterſitzung ſtatt. Als Entſchuldi— gung wird nur Krankheit angenommen. Ab- fahrt: morgens 8 Uhr per Fahrrad am Ka— pellchen(Weinheimerweg) Heil Hitler! Ortsgruppenbetriebswart gez. Mögelin N. 5. 8. O. und Deutſche Arbeitsfront! Die Arbeitsfrontabzeichen ſind eingetroffen u. ſind zum Preis von RM.—.20 in der Dienſtſtelle der N. S. B. O. ſowie bei ſämtlichen Amtswaltern und Kaſſier der D. A. F. erhält⸗ lich. Heil Hitler! Achtung, Vereinsführer! Es beſteht Veranlaſſung, darauf hinzuweiſen, daß alle Vereine ohne Ausnahme, ſobald ſie Veran- anſtaltungen anſetzen wollen, die aus dem Rahmen ihres normalen Vereinsbetriebs fallen ſei es nun eine Veranſtaltung, die politiſch oder kulturelle Tendenz hat, dies nur tun können, wenn ſie ſich rechtzeitig mit der Ortsgruppenleitung in Verbindung geſetzt haben und die Genehmigung derſelben zu dem vorgeſehenen Termin erfolgt. Heil Hitler! Der Ortsgruppenleiter i. V. gez. Schweikart Betr.: Durchführung des 1. Mai 34. Am Montag abend um 7 Uhr haben auf der Geſchäftsſtelle zu erſcheinen zur Unterrichtung und Beſprechung: der NSBO.⸗Obmann und Propagandaleiter, der NSKOV'⸗Obmann, der NS. Bauernſchafts⸗ führer, die Führerinnen von BDM. und NS.-Frauenſchaft, BDI M. und der HJ. Führer und Jungvolkführer; um 8 Uhr: der Ortsſchef des Viernheimer Handwerks und der NS. Hago; um halb 9 Uhr: ſämtliche Vereinsführer. Die Eingeladenen haben pünktlich zu erſcheinen. Im Verhinderungs⸗ falle ein Stellvertreter. Entſchuldigung gibt es nicht. Heil Hitler! Der Propagandaleiter. Große Saar- Kundgebung am erſten Pfingſttag in Viernheim. Alle Vereine, die geſamte Bevölkerung weiſen wir heute ſchon auf müſſen daran teilnehmen. dieſe Saarkundgebung hin. Alle Das nähere Pro— gramm folgt noch. Heil Hitler! J. V. gez. Schweigert. N.§.⸗Kriegs⸗Opfer Verſorgung. Am Sonntag, den 15. April, nachmittags ½4 Uhr ſindet bei Kamerad Mandel(Gaſthaus „Deutſcher Kaiſer“ am OEG. Bahnhof) unſere Mitglieder verſammlung ſtatt. Das Erſcheinen aller Kameraden u. Kameraden— frauen wird hiermit zur Pflicht gemacht wegen der ſehr wichtigen Tagesordnung. gez. Seelinger. Amt für geamte, Ortsgruppe Viernheim. Freitag abend /9 Uhr im Freiſchütz, oberen Sälchen, Schul ungsabend der Beamten. Die Fachſchaftsleiter melden vor Beginn ſchrift- lich. Entſchuldigung nur aus dienſtlicher Ver— hinderung iſt mir zuvor ſchriftlich zu melden gez. Albert. Die Mitgliedſchaft zum Opferring der N. S. D. A. P. kann noch bis 20. April vom 1. 4. 34 ab erworben werden. Anmeldungen während der Geſchäftsſtunden auf der Partei⸗ Geſchäftsſtelle und ſchriftlich an den Kaſſenwart. Das große Filmwerk der N. g. K. O. Y. „Stoßtrupp 1917“ läuft vom 4.— 7. Mai im Central ⸗Film⸗Palaſt. PO. und Unterformationen Die Mitglieder der ſeien darauf frühzeitig hingewieſen. SA, SS, HJ, NSBO, PO⸗Preſſewarte, Beſprech⸗ ung am Donnerstag abend 8 Uhr auf der Geſchäftsſtelle. Pünktlich erſcheinen. Beim Antreten der Amtswalter und Blockwarte am Samstag abend 7 Uhr im Goetheſchulhof ſind die Broſchüren von der Vereidigung mit⸗ zubringen. Viernheimer (Viernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Viernheimer Zeitung Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,40 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratis⸗Beilagen: wöchentlich den„Illuſtrierten Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Verkünd⸗ und Anzeigeblatt für Viernheim ſeit dem Jahr 1883 Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt a. M., Verantwortlich für den Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim. D. A. II. 34 1050. Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags-Ausgabe 10 Pfg. (Viernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter-Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor— mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim Nummer 86 Freitag, den 13. April 1934 51. Jahrgang Die Wirtſchaftswoche der erſte Sieg der Frühßjahrsoffenſive. Neues Stillhalteabkommen der Gemeinden. Agrarpolitik und Außenhandel.— Konſer- veninduſtrie und Südfrüchke. Der große Schwung und zielſtarke Wille. mit dem die Arbeitsſchlacht in Deutſchland gegen die volkszermürbende Seuche der Ar— beitsloſigkeit geführt wird, hat erneut zu einem großen Erfolg geführt. Der Präſident der Reichsanſtalt legte jetzt den März-Ab⸗ ſchluß vor, und daraus ergibt ſich abermals ein Rückgang an Arbeitsloſen um mehr als eine halbe Million, genau um 570 000. Die Ziffer der Arbeitsloſen. ſoweit ſie bei den Arbeitsämtern gezählt werden, iſt damit am 1. April auf rund 2,8 Millionen geſunken. Das iſt ein glänzender Erfolg. Er bedeutet nicht mehr und nicht weniger, als daß im Laufe eines Jahres die Zahl der Arbeits- loſen genau um die Hälfte vermindert wor⸗ den iſt. Der große Erfolg ſetzt ſich natürlich aus vielen Einzelheiten zuſammen. Selbſt— verſtändlich ſind dabei nicht nur die öffent— lichen Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen ins Auge zu faſſen, es wirken ſich auch betimmte Regierungsmaßnahmen günſtig aus.“ Im Handwerk haben die Reichszuſchüſſe für Umbauten und Inſtandſetzungsarbeiten die wohltätige Folge gehabt, daß vom 1. Okto⸗ ber 1933 bis Ende Februar 1934 rund 225 000 Menſchen, größtenteils handwerklich vorgebildete Bauarbeiter, wieder in Beſchäftigung gekommen ſind. N Nicht unwichtig für die weitere Entwick— lung der Wirtſchaft iſt eine befriedigende Neuregelung der Transferfrage. Reichsbank— präſident Schacht hatte ſoeben in Baſel Vorbeſprechungen mit den Auslandsgläu— bigern. Er hat wieder klipp und klar er— klärt, daß Deutſchland keineswegs ſich von der Zahlung ſeiner Schulden drücken wolle, und es wurde auch ausdrücklich feſtgeſtellt, daß die Schwierigkeiten nicht etwa auf Zah- lungsunfähigkeit beruhen, vielmehr auf der Unmöglichkeit, dieſe hohen Beträge von Deutſchland in das Ausland zu überführen. Ende April wird nun die große Gläubiger⸗ konferenz ſtattfinden. Ueber die Verlänge— rung der Stillhaltung für die kurzfriſtigen Auslandsſchulden der öffentlichen Schuldner iſt bereits ein neues Kreditabkom⸗ men vereinbart worden. Die Stillhaltung wurde im weſentlichen zu den bisherigen Bedingungen bis zum 15. März 1935 ver— längert; eine Verlängerung auf weitere drei Jahre iſt durch einen beſonderen Schrift⸗ wechſel der vertragſchließenden Parteien ſichergeſtellt. Eine Teilrückzahlung in Devi⸗ ſen iſt im Hinblick auf die deutſche Deviſen⸗ lage nicht zugeſtanden worden. Eine ſolche wird auch aller Vorausſicht nach im laufen⸗ den Jahre nicht in Betracht kommen. Nach dem Vorbilde des Stillhalteabkom— mens für Bank⸗ und Induſtrieſchuldner ha— ben die Auslandsgläubiger der betreffenden Gemeinden das Recht erhalten, bis zum 15. März 1935 Rückzahlung in Reichsmark bis zu 25 v. H. der Schuld nach dem Stande vom 31. Juli 1931 zu verlangen. Da den meiſten am Kreditabkommen beteiligten Gemeinden die Aufbringung dieſer Teilrück⸗ zahlung aus eigenen Mitteln nicht möglich ſein wird, iſt ein beſonderer Weg der Finan— zierung in Ausſicht genommen. Mit der Deviſenfrage hängt der Außen- handel zuſammen, mit dieſem aber wieder die Agrarpolitik. Soeben hat ſich gerade auf der Arbeitstagung des Außenhandels Reichsernährungsminiſter Darre über dieſe Pläne geäußert, und er hat eindeutig feſtgeſtellt, daß Agrarpolitik und Außenhan⸗ del zuſammengehören. Denn es ſei unmöglich, auf die Dauer einen Zuſtand aufrecht zu erhalten, in dem entweder die Exportinduſtrie lebt oder nur die Landwirt⸗ chaft. Daher ſei der Nationalſozialismus zu der Schlußfolgerung gekommen, daß es nur einen Ausweg gebe: Binnenmarktproduk⸗ tion und Verbrauch durch eine Art Zwangs⸗ Paris, 13. April. Ein Artikel des Blattes„Oeuvre“, aus der Feder der gutunterrichteten außenpoli— tiſchen Mitarbeiterin dieſes Blattes, zieht die Bilanz aus den jüngſten Genfer A b— rüſtungsbeſprechungen. faſſerin kommt zu einem ſehr dürftigen Ergebnis. Es ſteht feſt, ſo heißt es im „Oeuvre“, daß England die von Frank— reich gewünſchten Durchführungsgaran— tien nur gegen eine entſprechende Abrü⸗— ſtung gewähren werde, die Frankreich be— reits für erledigt gehalten habe. Die Anwei— ſungen des engliſchen Miniſtepräſidenten Maedonald und des Außenminiſters Sir John Simon an den engliſchen Beauftragten Eden hätten folgendermaßen gelautet: Man muß eine wenn auch noch ſo geringe Abrü— ſtung im Austauſch für die von Frankreich geforderten„Garantien“ erhalten. Denn un— ſere öffentliche Meinung und unſere Innen— politik verlangen, daß wir wenigſtens ir— gendeine Abrüſtung vorweiſen können. Das werde, meint die Berichkerſtakterin, die Ausarbeikung des Abkommens nicht er- leichtern. Denn wenn die franzöſiſche Re- Zierung bereits Mübe habe, den Oberſten Kriegsrat und den Generaliſſimus für ein Rüſtungsabkommen zu gewinnen, dann werde ſie ſicher dieſe Kreiſe unmöglich für eine noch ſo geringe Abrüſtung bewegen können. Soweit der Artikel des„Oeuvre“. Die Lage iſt alſo die: England verlangt, daß Frankreich einmal mit der Abrüſtung beginnt— aber Frankreich denkt gar nicht daran, etwas zu tun! Das iſt in der Tat eine magere Abrüſtungsbilanz! „Keine allzu großen Hoffnungen“ Die Berichterſtatterin des„Oeuvre“ will ferner aus ihren Beſprechungen mit den Genfer politiſchen Kreiſen den Eindruck ge— wonnen haben, daß man ſich über den Ab— ſchluß eines wirklich wertvollen Abkommens Die Ver— keine allzu aroßen Hoffnungen angt, daz Frankreich abrüſtet— Aber Frankreich Melee egeeeg, z Nen Hef tnmaemuas m Gen 1 mehr mache. Die Vertreter der Kieinen En- tente wünſchten jedenfalls lebhaft den Ab— ſchluß eines Rüſtungsbeſchränkungsabkom— mens, ſo fadenſcheinig es im Grunde genom- men ſein möge. Denn ſie fürchteten nicht ſo ſehr den Rüſtungswettlauf, als vielmehr eine tiefgehende Aenderung der Freund— ſchafts⸗ und Bündnisgruppierungen. Die „Oeuvre“ und mit ihm andere Blätter hoffen immer noch, daß die angebliche Aufrüſtung Deutſchlands England zu klarer Stellung— nahme veranlaſſen werde. Was die radikale„Republique“ vor allem befürchtet, iſt die Unenktſchloſſenheit der Mächte, namentlich Englands, mit allen ſich daraus ergebenden Jolgen. Das Blatt glaubt, daß Deukſchland inzwiſchen ſeinen Rüſtungsſtand immer mehr erhöhen könne, und fragt: Sieht man, wohin uns dieſe Po- litik des 56gerns führt? de Brouqueville hatte wieder einmal Recht. Will man den Prävenkativkrieg? Doch ſicher nicht! Oder will man Deulſchland vor den Völkerbund ſchleppen? Wohl auch nicht! Alſo müſſen wir verhandeln. Iſt das Abrüſtung? Der„Excelſior“ wirft der„Times“, die in einem Leitartikel grundſätzlich die Rüſtungs— frage behandelt hatte, Mangel an Logik vor. Wie könnte es möglich ſein, fragt das Blatt, den künftigen Rüſtungsbeſchränkungs— abkommen ernſte Ausführungsgarantien mitzugeben, wenn dieſe Garantien auf die Sicherung des Friedens im Falle eines Angriffs infolge Verletzung dieſes Abkom— mens nicht ausgedehnt werden? Uebrigens ſei es ſonnenklar, daß eine weitergehende Abrüſtung Frankreichs gleichzeitig mit einer Aufrüſtung Deutſchlands für England im Konfliktsfalle ſchwere Opfer nach ſich ziehen würde. Dieſe Tatſache, die vom engliſchen Generalſtab und hervorragenden Köpfen Englands ſeit Jahren anerkannt werde, ſcheine in England immer noch verkannt zu werden. Was wäre 1914 und 1915 aus der FPreiheit Englands ſche Volk und die Welt über die will nicht geworden, wenn die franzöſiſche Armee und die franzöſiſche Flie⸗ gerei nicht ſtandgehalten hätten, während die engliſche Armee und Fliegerei ausgebaut wurde? Ob man dies anerkannte oder nichk, die Tatſache bleibe beſtehen, daß die Sicherheit Englands eng mit der Frankreichs verknüpft iſtl. London und Paris ſeien nur eine Flug- ſtunde von Deutſchland entfernt. Um dieſer doppelten Gefahr zu begegnen, ſeien zwei Vorſichtsmaßnahmen, d. h. zwei Lufffloklen, beſſer als eine. „Zwei Luftflotten ſind beſſer als eine“, ſo das ſchreibt alſo das Pariſer Blatt. Iſt vielleicht Abrüſt ung? Politiſche Kurzberichte im Nundfunk Berlin, 13. April. Der Deutſche Rundfunk ſendet von heute, Freitag, 13. ds. Mis. ab an jedem Freitag In der Zeit zwiſchen 20 Uhr und 20.10 Uhr einen politiſchen Kurzbericht, um das deut- politiſche Cage in Deutſchland zu unterrichten. Reichspropagandaminiſter Dr. Goeb⸗ bels wird den erſten Bericht am heutigen. Freitag ſelbſt ſprechen. Dieſe Sendung gehi von 20 Uhr bis 20.10 Uhr über alle deutſchen Sender; ausgenommen iſt der Deutſchland— ſender, der den Bericht um 22 Uhr vor ſe— nem Nachrichtendienſt in deutſcher und eng⸗ liſcher Sprache durchgeben wird. Der deutſche Kurzwellenſender verbreitet den Bericht über Richtſtrahler nach Afrika um 20 Uhr (deutſch und engliſch), in der Nacht zum Samstag über den Richtſtrahler Südameriko (deutſch, ſpaniſch, portugieſiſch), über den Richtſtrahler Nordamerika(deutſch und eng⸗ liſch) und Samstag mittag über den Richt⸗ ſtrahler Oſtaſien(deutſch, franzöſiſch und ugliſch). Der Rundfunk wird für die fol⸗ genden politiſchen Kurzberichte einen her— vorragenden Sprecher verpflichten. r 2 ſyndikat zu brauch zunächſt im eigenen Lande unterzu— bringen, darüber hinaus dann aber mit je⸗ dem Lande diejenigen Handelsverträge zu ſchließen, die für die Vertragspartner zweck⸗ mäßig ſind. Der erſte Sinn des neuen Reichsnährſtandgeſetzes ſei der, durch die in⸗ nere Marktordnung die außenpolitiſche Han delsfreiheit wiederzugewinnen. Dadurch ſei wohl eine Gebundenheit des Einzelnen ge⸗ kommen, aber gerade auch durch dieſe Bin⸗ dung des Einzelnen die Freiheit des Gan⸗ zen gewonnen worden. Dem Handel ſei eine gewiſſe Gebundenheit auferlegt, dafür aber auch die Ausſchließlichkeit des Handels zu— erkannt worden. Eine Neugruppierung des Außenhandels dürfte für eine Neubelebung auch dieſes Handelszweiges die ausſchlag— gebende Rolle ſpielen. Daß auch die Lage des gerade im Süd ⸗ weſten und Weſten Deutſchlands bedeu⸗ tenden Obſt- und Gemüſebaues ſich allmählich zu beſſern beginnt, obwohl die ausländiſche Einfuhr ſich immer noch unan— genehm bemerkbar macht, geht aus dem Märzbericht des Reichsverbandes der Deut⸗ ſchen Obſt- und Gemüſeverwertungsinduſtrie hervor. In Anbetracht deſſen, daß die ge⸗ ſamte Ernährungswirtſchaft nach allgemei— nen Grundſätzen planmäßig geregelt wird, wurde die Preisregelung für Gemüſekonſer⸗ ven von der Händlerſchaft im allgemeinen als der Anfang der Wiederherſtellung, ge⸗ ſammenzuſchließen und den Ver— under Marti- uno Konrurrenzverhattniſſe angeſehen. Obwohl als Auswirkung dieſer Preisregelung eine gewiſſe Stagnation be— fürchtet wurde, hat ſich der Verſand im Laufe dieſes Monats günſtig entwickelt. Da das Angebot in Friſchgemüſen für die kom⸗ menden Wochen faſt ganz aufhören wird, iſt mit einer verſtärkten Nachfrage zu rech⸗ nen, wobei zu bedenken iſt, daß die Beſtände in Spargel und Bohnen heute ſchon nur noch klein ſind. Der Abſatz in Obſtkon⸗ ſerven hat ſich ein wenig gebeſſert, iſt im ganzen jedoch noch unbefriedigend. Die Preiſe ſind nach wie vor ungenügend, und die noch immer ſehr ſtarke Einfuhr von Südfrüchten ſchadet dem Abſatz von Obſtkonſerven. Der Abſatz an Marmeladen und Konfitüren iſt durchaus unzulänglich. Im Abſatz der Obſt- und Beerenweine hat ſich die im Vormonat feſtgeſtellte leichte Be— lebung fortgeſetzt. Mit Fortſchreiten der Jahreszeit hat ſich der Abſatz in der Süß⸗ moſtinduſtrie weſentlich geſteigert. Gute Qualitäten finden zu auskömmlichen Preiſen regen Abſatz. Neue Schutzhaftbeſtimmungen Einſchränkung der Zuſtändigkeit und der Dauer. Berlin, 13. April. Auf Anordnung des Reichsminiſters Dr. Frick war das Reichsminiſterium des In⸗ rn 3 damit be⸗ ſchäftigt, genaue Beſtimmungen über die Verhängung und Vollſtreckung von Schutz⸗ haft für das Reichsgebiet auszuarbeiten. Dieſe Beſtimmungen ſind nunmehr fertig— geſtellt und vom Reichsminiſter des In— nern den Landesregierungen durch Rund— erlaß zur genaueſten Beachtung mitgeteilt worden. Dieſer Runderlaß beruht auf der Erwägung, daß die Stabiliſierung der ſtaat⸗ lichen Verhältniſſe es heute zuläßt, ein⸗ ſchränkende Beſtimmungen über für Schutzhaft für das ganze Reich zu tref— en. Der Erlaß des Reichsminfſters des In⸗ nern begrenzt daher ſowohl die Zuſtändig⸗ keiten für die Verhängung der Schutzhaft als auch ihre Dauer, die acht Tage nicht überſchreiten darf, falls der Schutzhaftbefehl nicht von der oberſten Landesbehörde er⸗ laſſen iſt oder von ihr ausdrücklich beſtä⸗ tigt wird. Der ſchriftlich zu erlaſſende Schutzhaftbefehl muß die Gründe für die Schutzhaft enthalten und dem Feſigenom⸗ menen alsbald ausgehändigt werden. 55 I den Gründen muß der Häftling geh werden. Der Erlaß des Reichsminiſters des In nern beſtimmt ferner, daß die Schutzhaft m noch zuläſſig iſt zum eigenen Schug des Häftlings oder wenn dieſer durch ſein Verhalten, insbeſondere durch ſtaatsfeind⸗ liche Betätigung, die öffentliche Sicherheit und Ordnung unmittelbar gefährdet. nern bereits ſeit längerer Zeit eee e D Abſchied von Oskar v. Miller Die Beiſetzung des Pioniers der deutſchen Technik. München, 13. April. In der Familiengruft im alten Neuhauſer Friedhof wurde Oskar v. Miller, der Gründer des deutſchen Muſeums in Mün— chen, unter ungeheurer Beteiligung aus al— len Kreiſen der Bevölkerung beigeſetzt. Un— ter den prominenten Perſönlichkeiten be— merkte man u. a. Miniſterpräſident Siebert, der gleichzeitig den Reichspräſidenten, die Reichsregierung und den erkrankten Reichs— ſtatthalter vertrat, Staatsſekretär Feder im Auftrage des Reichswirtſchaftsminiſters, den Generaldirektor der Reichsbahn, Dr. Dorp— müller, den Münchener Stadtkommandan⸗— ten Oberſt Döderlein. In beſonders großer Zahl waren Vertreter der Wirtſchaft, namentlich der Technik, erſchienen. Am Ein— gang des Friedhofes wurde der Sarg vom Klerus von St. Benno empfangen und ein— geſegnet. Unter Vorantritt einer Fahnen— abordnung, der Betriebszelle des Deutſchen Muſeums und von Kranzträgern bewegte ſich der Trauerzug zum Grabe. Dem Sarge voran ſchritten mit der Pfarrgeiſtlichkeit Kardinalerzbiſchof Dr. von Faul⸗— haber und Abt Willibald Wolf— ſteiner von Etkal, ein Jugendfreund des Verſtorbenen. Der Sarg war mit einem ſchwarzen Tuch umhüllt und trug neben einem Blumengewinde Degen und Schiff— hut des Toten als Mitglied der früheren Reichsratskammer. Hinter dem Sarge folg— ten die Söhne und die übrigen Verwandten mit den höchſten Vertretern des Reiches und des Staates. Die Feier an der Gruft Nach der kirchlichen Trauerfeier und der Einſegnung des Grabes, die Kardinal von Faulhaber und Abt Wolfſteiner vornahmen, trat Miniſterpräſidenk Siebert vor und entbot dem Toten den letzten Gruß des Reichspräſidenten, der Reichsregierung und der bayeriſchen Staatsregierung. Als überragender Ingenieur und Wiſſen⸗ ſchaftler, als genialer, nimmermüder For- ſcher, als ſuchender Künſtler hat Oskar von Miller ſeiner Heimat, ſeinem deukſchen Va- terlande, der Menſchheit Unvergleichliches geſchaffen. In ſeinen grandioſen Werken wird er weiterleben in fernſte Zukunft als einer der Großen ſeiner Jeit im Reiche der Kunſt und der Wiſſenſchaft. In dieſer Ge⸗ wißheit nehmen wir Abſchied von dem, was in Oskar von Miller ſterblich war. Staatsſekretär Feder widmete dem Toten den Lorbeerkranz im Namen des Reichswirtſchaftsminiſters Dr. Schmitt und im Namen der ganzen deutſchen Technik. Der Vorſitzende des Vorſtandes des Deut— ſchen Muſeums Dr. Köttgen erklärte in ſeiner Gedenkrede, ein Werk wie das Deut— ſche Muſeum könne nur jemand ſchaffen, der ein gottbegnadeter Künſtler ſei, ein Inge— nieur im edelſten Sinne des Wortes. Oskar v. Miller ſei ein Mann des Schaffens ge— weſen, der der Allgemeinheit und dem Va— terlande diente. Generaldirektor Dr. Dor p— müller widmete für die Reichsbahn⸗ geſellſchaft den Lorbeerkranz: Sieben Jahre warſt Du einer der Unſrigen. Dein Name wird in den Annalen der Reichsbahn glänzen bis in fernſte Zeiten, ſolange von Deinem Muſeum ein Stein auf dem ande— ren iſt, ſolange noch elektriſche Züge fahren, ſolange noch die Waſſerkräfte des Walchen— ſeewerkes und der mittleren Iſar elektri— ſchen Strom liefern. In mir neigt ſich die Reichsbahngeſellſchaft vor Dir, dem großen Manne. Für den Vorſtand des Deutſchen Muſe— ums feierte Geheimrat Zenneck Oskar von Miller als den Mann, der Ingenieur nicht aus Beruf, ſondern aus Begeiſterung war. Für die Angeſtellten des Muſeums ge— lobte Direktor Bäßler unwandelbare Treue dem Toten und ſeinem Werk. Ausgeſtaltung des Außenhandels Starke Berückſichtigung der Hanſeſtädte beim Güterverkehr.— Dr. Luer auf der Arbeiks- kagung des Außzenhandels. Bremen, 13. April. In Bremen hat die Tagung aller Außen— handelsſtellen Deutſchlands ſtattgefunden. Ueber die Rede, die Reichsminiſter Darre bei dieſer Gelegenheit gehalten hat, iſt an anderer Stelle berichtet worden. Nach dem Miniſter ſprach der Reichsführer des Deut— ſchen Handels und Präſident der Induſtrie— und Handelskammer Frankfurt a. M., Dr. Karl Luer. Er führte aus, das nächſte Ziel, das ſich dieſe Arbeitstagung geſtellt habe, ſei, gewiſſe Richtlinien für die Ausgeſtaltung des deutſchen Außenhandels zu finden, ins⸗ beſondere binſichtlich der Arbeitsteilung zwi⸗ ſchen dem Welthandel und dem Winnen⸗ handel einerſeits und dem an den Küſten⸗ plätzen anſäſſigen Einfuhr- und Ausfuhrhan⸗ del andererſeits aufzuſtellen. Dieſes Ziel 0 unter allen Umſtänden erreicht wer⸗ en. Es gelte, den Neuaufbau des deutſchen Außenhandels durchzuführen, nicht nur des⸗ halb, um vielen Ausfuhrinduſtrien im In— nern des Landes wieder lohnende Beſchäf— tigung zu geben, nicht nur, um die geſamte Wirtſchaft der hanſeatiſchen Städte zu ret⸗ ten, nein in erſter Linie wollen wir— ſo betonte der Redner mit Nachdruck— einen ſtarken Außenhandel aus Gründen, die jenſeits der Gebiete des rein Wirtſchaft⸗ lichen liegen, nämlich aus weltanſchaulichen Gründen. Wenn in den nächſten Tagen die Pläne beſprochen werden, die darauf abzielen, den Güterverkehr vom Rheinſtrom weg den Hanſeſtädten zuzulenken, ſo möge man neben allem wirkſchaftlichen Für und Wider nicht vergeſſen, was uns der deutſche Rhein be⸗ deuket und was das Rheinland in Kriegs- und Nachkriegsjahren für den Beſtand des Reiches geopfert habe. An die Eröffnungsſitzung ſchloß ſich die Arbeit der Unterausſchüſſe, die ſich mit der Aufſtellung von Grundſätzen über die Zu— ſammenarbeit zwiſchen Induſtrie und Aus— fuhrhandel, über den Warenverkehr von Land zu Land ſowie mit den Fragen der Finanzierung der Ueberſeeausfuhr befaſſen werden. Die Nettung aus Eisnot Wie die„Tſcheljuſkin“⸗Beſatzung gerettet wurde. Moskau, 13. April. Der ruſſiſche Eisbrecher„Tſcheljuſkin“ iſt, wie man weiß, auf einer Expedition im Nördlichen Eismeer untergegangen. Die Beſatzung des Schiffes konnte ſich auf eine Eisſcholle retten, wo ſie monatelang aushielt. Jetzt haben Flugzeuge den Leiter der Expedition, Profeſſor Schmidt, und ſeine Mannſchaft geborgen. Der Leiter der Rettungsarbeiten, Uſchakow, hat der Regierungskommiſſion einen Bericht über die Einzelheiten der Rettung übermittelt. In dieſem Vericht heißt es: Am 7. April ſtarteten drei Flugzeuge von Wanka— rem nach dem Lager Profeſſor Schmidts, das in 45 Minuten erreicht wurde. Bei der Landung wurde das Flugzeug Slepnews beſchädigt. Slepnew begann ſofort an Ort und Stelle mit den Reparaturarbeiten. Die beiden anderen Flieger Kamanin und Mo— lokow traten alsbald den Rückflug mit fünf Tſcheljuſkin-Leuten an Bord an. Uſchakow ſelbſt hielt ſich drei Tage lang im Lager auf. Das Lager Profeſſor Schmidts iſt von gro— ßen Eisblöcken eingeſchloſſen. Die Leute ſind in einer Baracke und in zehn Zelten untergebracht. In allen Räumen ſind Ka— mine errichtet, die Zimmertemperaturen auf— rechterhalten. Die Zelte werden von Ben— Zinlampen erleuchtet., die von den Tſcheljuſkin-Leuten erfunden worden ſind. Lebensmittel, Heizſtoffe, warme Kleidung, ſowie eine Küche und Bäckerei ſind vorhan— den. Das im erſten Augenblick ſcheinbar ruhige und wohlgeſtaltete Leben erweiſt ſich bei näherem Zuſehen als ein Leben auf dem Vulkan. Das Lager lebt in ununterbrochener Span— nung und in Erwartung des Eisgan— ges. Am 8. April zerſtörte der Eisgang die Küche. Am 9. April erlebte das Lager ſeit dem Untergang der„Tſcheljuſkin“ den allerſtärkſten Eis druck, der die Varacke eindrückte, ein Motorboot zerſtörte und ei— nen Teil der Holzmaterialien vergrub. Der Flugplatz, auf dem die Maſchine Slepnews ſtand, wurde völlig vernichtet. Ein zweiter Eisdruck veränderte den Lagerbezirk voll— kommen. Im Tſcheljuſkinlager herrſcht eine Mobiliſierungsordnung. die muſtergültig funktioniert Wenige Au— genblicke nach Eintreten des Eisdruckes neh— men die einzelnen Leute ihre vorgeſchriebe— nen Plätze ein. Der Abtransport der Leuke nach dem Feſtland erfolgt in ſtrenger Rei— henfolge nach einer auf Grund des phyſi— ſchen Zuſtandes und der Widerſtandskraft der einzelnen Leute zuſammengeſtellten Li— ſte. Am 9. April hat die Beſatzung des La— gers nach Abwehr des Eisdruckes das Flug— zeug Slepnews zu einem zweiten eineinhalb Kilometer entfernten Flugplatz geſchleppt. Am folgenden Tage beendete sSlepnew ſeine Reparaturarbeiken und brachte ſechs Perſonen nach dem Feſtland, während Ka⸗ manin in einem Fluge drei und Molokow in drei Flügen 13 Perſonen in Sicherheit brachte. Am 11 Avril unternahm Kamanin drei Flüge und brachte 15 Perſonen nack Pakarem. Am gleichen Tage gelang ez Nolokow in vier Flügen 20 Perſonen, dar. unker Profeſſor Schmidt, in Sicherheit zi bringen. Im Lager verblieben unter dei Leitung Bobrowſkys 28 Perſonen, die von ihrer Rettung überzeugt ſind. Am 7. April war in das Schmidt⸗Lager ein Hundegeſpann gebracht worden, wo⸗ durch den Zurückgebliebenen die Bergung der wertvollſten Inſtrumente und Materia⸗ lien erleichtert wird. Uſchakow gibt in ſei⸗ nem Bericht der Hoffnung Ausdruck, daß bei günſtiger Witterung die Rettungsaktion jetzt abgeſchloſſen werden kann. Nur noch 6 Mann auf dem Eiſe Im Laufe des Donnerskag ſind vom Tſcheljuſkin-Lager weitere 22 Mann nach Wankarem befördert worden. Sechs Mann ſind auf dem Eiſe noch zurückgeblieben. Der Leiter der Expedition, Profeſſor Schmidt, wird von Wankarem nach Alaska gebracht. Nod erwirbt das Gebäude der päpſtlichen Nuntiatur München, 13. April. Wie der„Völkiſche Beobachter“ erfährt, geht das Gebäude der päpſtlichen Nuntiatur in der Briennerſtraße in den Beſitz der 18 DA. über. Die Nun⸗ tiakur ſiedelt in die Kaulbachſtraße über. Notfront im Saargebiet Schwerbelaſtendes Material gefunden. Neunkirchen, 13. April. Blaue Polizei und Landjäger nahmen in Neunkirchen eine umfangreiche Razzia bei den Führern des Roten Front⸗ kämpferbundes vor. Bei dem ſchon mehrfach wegen Verſtoßes gegen die Not⸗ verordnungen der Regierungskommiſſion vorbeſtraften Kommuniſten Heindl und l 9 . 2 17 weiteren Genoſſen wurde ſchwerbela⸗ ſtendes Material gefunden, aus dem hervorgeht, daß der Rote Frontkämpferbund über das ganze Saargebiet verbreitet iſt und in Stürme, Trupps und Untertrupps zer— fällt. Man unterhielt gut ausgebildete Nach— richtentrupps, Blink-, Morſe- und Win⸗ ker⸗Abteilungen. Ferner ſollte nach vorge— fundenen Anweiſungen dafür geſorgt wer— den, daß alle Mitglieder mit 0,8 Millimeter⸗ Piſtolen ausgerüſtet werden. Man ſieht auch hier wieder einmal, von welcher Seite Ge— fahr droht. Der Staviſly⸗Skandal Generalſtaaksanwalt Preſſard wird ver- nommen. Paris, 13. April Der ſeines Amtes enthobene General— ſtaatsanwalt Preſſard, ein Schwager des früheren Miniſterpräſidenten Chau— temps, wurde vom parlamentariſchen Sta- viſky⸗Ausſchuß vernommen. Preſſard ſuchte ſich vor allem von dem Verdacht zu reini⸗ gen, daß er für die Verſchleppung verſchie⸗ dener gerichtlicher Unterſuchungen gegen Staviſky verantwortlich ſei und daß der Mord an dem Gerichtsrat Prince damit zu— ſammenhänge. Der Präſident des Kaſſa— tionshofes, Lescouve, hatte vor dem Unter— ſuchungsausſchuß den früheren General— ſtaatsanwalt ſtark belaſtet, ſo daß der Ruf nach der Verhaftung Preſſards in der Oeffentlichkeit laut wurde. Preſſards Ausſagen haben bisher zur Klärung der Angelegenheit nicht beigetra. gen, ſo daß ſeine nochmalige Vernehmung und Gegenüberſtellung mit Lescouve in Ausſichk genommen iſt. Aus den Verhand- lungen ergibt ſich jedenfalls der Eindruch eines ſolchen Durcheinanders, daß die Preſ⸗ ſe in der Annahme beſtkärkt wird, es ſeien dunkle Mächte am Werk und es überſteige vielleicht die Kraft der Regierung, den Augiasſtall zu ſäubern. Ichwere Ausſchreitungen Ein Toker, 20 Verletzte. Paris, 13. April. In Henin-Lietard bei Lens war eine monarchiſtiſche Kundgebung an— geſetzt. Die marxiſtiſchen Arbeiterverbände ſagt. eine große Gegenkundgebung ange— agt, ſo daß von vornherein ein ſtarkes Po— lizeiaufgebot bereit ſtand. Es konnte jedoch nicht verhindert werden, daß die Marxxiſten in das Verſammlungslokal der Royaliſten eindrangen und dort ein allgemeines Hand— gemenge entſtand. Es fielen etwa 20 Revolverſchüſſe. Ein Marxiſt wurde durch einen Herzſchuß ge⸗ tötet. Etwa 20 Camelots du Roi(„Königs knappen“) wurden verletzt. die Polizei ſperrte ſchließlich den Saal, in dem ſich die Royaliſten befanden, ab und durchſuchte die Berſammlungsteilnehmer nach Waffen. Bei den einzelnen Mitgliedern wurden zwar keine Waffen gefunden, dagegen lagen im Saal verſtreut fünf Revolver und zehn Tok⸗ ſchläger. In einem Rundſchreiben erinnert Unter⸗ richtsminiſter Berthod an das Verbot der politiſchen Betätigung in den Unterrichtsan⸗ ſtalten. Die Verteilung von Flugſchriften, Zeitungen und Broſchüren in und vor den Schulen iſt verboten, ebenſo das Tragen von politiſchen Abzeichen unter Androhung der Verweiſung von der Schule. „ Ilt das Spionage? Reichsdeulſcher Gelehrter vor iſchechiſchem Gericht. Prag, 13. April. Gegen den deutſchen Gelehrten Dr. H. Klocke, der im Oktober 1933 auf der Rück⸗ reiſe aus der Slowakei, wo er ſoziologiſche und volkskundliche Studien getrieben hatte, unter Spionageverdacht verhaftet worden iſt, iſt jetzt Anklage wegen Spionage erho— ben worden. Die Anklageſchrift, in der keine einzige Handlung oder Tatſache nachgewieſen wer den kann, die zu der Behauptung der An— klage Anlaß geben kann, gipfelt in der un. geheuerlichen Jeſtſtellung, daß es ſich bei „Spionage nicht nur um die Spionage rein militäriſcher Fragen handeln muß, ſondern daß für fremde Spionageorgane auch die Fragen der Nationalität, die ſozialen, wirt- ſchaftklichen und lokalgeographiſchen Verhält⸗ niſſe, namenklich in national gemiſchten Ge⸗ bieten, wichtige Bedeutung haben, denn al— les das kann im Falle eines kriegeriſchen Konfliktes ausgiebig zur Schwächung der militäriſchen Kräfte der Republik ausgenutzt werden()“. Jerner beruft ſich die Anklageſchrift auf die Tatſache, daß Dr. Klocke der SS. an- gehört und daß ſede Beziehung zur NS. DAP. bereits ein Tatbeſtand nach dem Pa- ragraph 2 des Republikſchutzgeſetzes ſei. Die Verteidigung hat Beweisanträge von grundſätzlicher Bedeutung eingebracht. Sie ſtützen ſich dabei vor allem auf die bekannte Friedensrede des Reichskanzlers Adolf Hit— ler, um damit die Behauptungen der An— klageſchrift, daß die NSA. eine gewalt⸗ ſame Lostrennung von Teilen der tſchecho— ſlowakiſchen Republik betreibe, zu erſchüt— tern. Frauenkundgebung in Linz Die Frauen der verhafteten Schutzbündler proleſtieren. Linz, 13. April. Vor dem Gebäude der Staatsanwaltſchaft fand eine Kundgebung der Frauen der ſeit dem Februaraufſtand verhafteten Schutzbündler ſtatt. Die Frauen, die zuſammen mit ihren Kindern in Maſſen auf— gezogen waren, verlangten von der Staats- anwaltſchaft die Freigabe ihrer Männer. Die Frauen zogen ſodann in geſchloſſenem Zuge vor das Gericht, in dem ſich die Schutz— bündler befinden. Eine Abordnung von 50 Frauen wurde vom Landeshauptmann von Oberöſterreich, Gleißner, empfangen. die Frauen erklärten, daß ihnen jegliche Mittel zum weiteren Lebensunterhalt fehlten, ihnen die Wohnungen gekündigt würden und ſie bitterſte Not zu leiden hätten. Die Frauen verlangten von der Regierung finanzielle Unterſtützung. Granaten gegen ein Hakenkreuz Reichenau(Niederöſterreich), 13. April. In der Umgebung von Reichenau in Nie- deröſterreich wurde kürzlich auf einer Fels- wand von Nakionalſozialiſten ein Hakenkreuz angebracht. Da es den Behörden unmöglich war, das Hakenkreuz auf normale Ark zu enlfernen, wurde der in Payerbach ſtatio- nierten Arkillerie befohlen, das Hakenkreuz herabzuſchießen. Die Bevölkerung verfolgte dieſe ſonderbare Betätigung der öſterreichi— ſchen Artillerie mit begreiflicher Heiterkeit. Der Nationalſozialiſt Auguſt Ange- rer in Innsbruck, der am 9. März we— gen Werfens zweier Papierböller zu ſechs Monaten ſchweren Kerkers verurteilt wor— den war, iſt aus dem Gefängnis entflohen. Man vermutet, daß er nach Bayern ge— flüchtet iſt. r geemannsſtreik Die däniſchen Schiffsheizer und Matroſen ſtreiken. Kopenhagen, 13. April. Der ungeſetzliche Streik der Schiffs ⸗ heiger und Matroſen iſt um Mitter⸗ nacht in Kraft getreten, nachdem 16 bzw. 10 v. H. der Mitglieder der beiden Verbände, die in der Hauptſache arbeitslos ſind, ſich für die Durchführung des Streiks erklärt haben. Angeſichts dieſer Sachlage bleibt ab⸗ zuwarten, wie ſich die gegenwärtig unter⸗ wegs befindlichen Heizer und Matroſen, wenn ſie wieder in einen däniſchen Hafen kommen, der Streikparole gegenüber verhal⸗ ten werden, umſomehr, als die Streikenden ſeitens des Gewerkſchaftsbundes keine Un⸗ ce end zu erwarten haben. n der Liegeſtelle der Bornholmer Damp⸗ fer hatten ſich einige Hundert Kommuniſten eingefunden, die bei der Abfahrk des Damp- fers in Rot⸗Front-Rufe ausbrachen und die Internationale anſtimmten. Dieſe Kundge⸗ bung iſt darauf zurückzuführen, daß ein Teil der Seeeleute auf Bornhol 0 lichen Streik wi ungeſetz⸗ „Lügenmünchhauſen“ Cen ſeltſames Stück Fomiliengeſchichte. Von Börris, Freiherr von Münchhauſen. Hieronymus, Freiherr von Münchhauſen, der als„Lügenmünchhauſen“ Weltruhm erlangte, iſt am 11. Mai 1720 im alten Schloſſe zu Bodenwerder an der Weſer als fünftes von acht Kindern des hannoverſchen und ſchwedi— ſchen Obriſtleutnants Georg von Münchhauſen und ſeiner Frau Sybille Wilhelmine von Rheden⸗Haſtenbeck geboren. Faſt dreißig Jahre verbrachte er im Kriegsdienſt in Rußland, und ſo war es kein Wunder, daß er, heimgekehrt, von ſeinen Abenteuern berichtete. Nach alten Akten hat nun Börries von Münchhauſen, der vor kurzem ſeinen ſechzigſten Geburtstag feiern konnte, die Geſchichte ſeines Geſchlechtes erzählt(Geſchichten aus der Ge— ſchichte, einer alten Geſchichtshiſtorie nacher— jählt, Philipp Reclam jun. Verlag, Leipzig). Börries von Münchhauſen erzählt in der ge— pflegten Sprache des Dichters, aber was er erzählt, iſt Sippenforſchung im allerbeſten Sinne. „Ueber Münchhauſen als Erzähler haben wir drei Quellen, nämlich die Erinnerungen meines Urgroßvaters, der von 1722 ab das unweit von Bodenwerder gelegene Amt Springe am Deiſter als Oberhauptmann ver— waltete und alſo noch durch lange Jahre ein Nachbar und Zeitgenoſſe war. Dann die Aufzeichnungen meines Großvaters in der Fortſetzung zu Treuers Geſchichte unſeres Ge— chlechts, und endlich eine kurze Lebensbeſchrei— dung, die aus der Zeit ſeines Todes zu ſtam—, nen ſcheint und in Podilau aufbewahrt wird. Dieſe berichtet:„Faſt nur im vertrauteſten Kreiſe von Freunden und Bekannten war er zum Erzählen zu bringen, gemöhnlich nur nach dem Abendeſſen, nachdem ſein ungeheucee Meerſchaumkopf mit kurzem Rohr in Rauch geſetzt war und ein dampfendes Glas Punſch neben ihm ſtand. Fing das Geſpräch an lebhafter zu werden, ſo wirbelten auch die Wolken ſeiner Pfeife immer dicker empor; ſeine Arme wurden immer unruhiger, das kleine Stutzperückchen fing an durch die Hände auf dem Kopfe herumtanzen, das Geſicht ward lebhafter und röter, und der ſonſt ſehr wahr— hafte Mann wußte dann bei einer lebhaften Einbildungskraft alles völlig bildlich vorzu malen.“ Mein Großvater erzählt, daß Hieronymus mit ſeiner Gabe„ſo wenig irgend zudringlich als je durch Wiederholungen langweilend“ ge— weſen ſei. Seine Gabe kam nur bei Gelegen— heiten, die der Augenblick bot, oder, wenn er von ſeiner Geſellſchaft, beſonders bei und nach der Tafel, in richtiger Weiſe hineinge— führt ward, zum Vorſchein, aber ſie verließ ihn auch, trotz aller Niedergeſchlagenheit der letzten Jahre, bis auf ſein Sterbebett nicht. Als wenige Tage vor ſeinem Ende die Haus— hälterin Frau Nolte, die Frau ſeines letzten treuen Jägers, beim Zudecken geſehen hatte, daß an ſeinem Fuße zwei Zehen fehlten— ſie waren ihm in Rußland erfroren und ab⸗ geftömmen—, rief ſie ganz erſchreckt aus: „Ach, Herr Baron, was iſt denn das?“ Und der Greis nit den brennenden Augen unter den ſchlohweißen Brauen richtete ſich mühſam auf:„Die hat mir einmal ein Eisbär auf der Jagd abgebiſſen...“ Später mag die luſtige Quelle ſpärlicher ge— floſſen ſein, und der Siebenundſiebziger wird dem Schicksal ſeiner Jahre ſo wenig entgan⸗ gen ſein wie irgendein anderer. Der Vater jenes Dr. Elliſſen, der 1849 die erſte aus⸗ führlichere Nachricht über Hieronymus in der Einleitung zur ſechſten deutſchen Originalaus— gabe(Gottingen, Dietrich), brachte, ſah und brach in ſeiner Jugend den alten Münchhau⸗ 0 Die Schtoesſerf ROMAN VON CARL HOLM Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle a. d. S. Eine ſonderbare Geſchichte. In der Koje des Bade⸗ wärters— wohl gar im Bademantel— trinken— rauchen los. — und dann— der Mann hatte ihn ſo ſonderbar an⸗ geſehen—„es gibt ſo'ne und ſo'ne“— ſollte er das alles geträumt haben? Wie ein Träumer Sörenſen gar nicht vor. Wenn der was erzählte, dann ſtand er ſicher feſt mit beiden Füßen auf Tatſachen „Oha!“ Er griff mit den Händen nach Hut und Mantel, ſo hatte ſich der Sturm in wütendem Anprall auf ihn ge— ſen in deſſen Garten zu wovenwer ver. nennt ihn einen abgeſtumpften, mißtrauſſch und wortlarg gewordenen Greis, vernahm aber von dem dortigen Paſtor Clemdius, der bei dem Gutsherrn ſehr in Gunſt ſtand, die volle Beſtätigung alles deſſen, wos von feinem „Capitaltalente“, wie er es hätte früher leuch— ten laſſen, nur immer in der Welt verlautete. Münchhauſen habe ſeine Geſchichten wahrhaft freiherrlich, mit ſoldatiſchem Nachdruck und Feuer, aber mit der leichten Laune des Welt⸗ mannes zum beſten gegeben, als Sachen, die ſich von ſelbſt verſtehen.“ Deutſche Städte in Jahlen Angeſichts der Verſtädterung des deut— chen Volkes iſt es bemerkenswert, daß für eine Reihe von Städten nur eine ſehr ge— einge Zunahme, für andere ſogar eine Ab— nahme der Einwohnerzahl feſtzuſtellen iſt. das gilt vor allem für die Städte des weſt— ichen Induſtriereviers, die nach den Zahlen her Volkszählung von 1933 gegenüber 1925 zur einen ſehr geringen Zuwachs erhalten haben. Während Hannover noch einen Zu— wachs von 16 648 verzeichnen konnte, hat Wuppertal nur um 2889 zugenommen. Während Chemnitz, das ungefähr die gleiche Einwohnerzahl wie Gelſenkirchen hat, eine Zunahme von mehr als 14000 Einwohnern derzeichnen konnte, iſt Gelſenkirchen nur um 1893 Einwohner gewachſen, Bochum ſogar ur um 680 Einwohner in acht Jahren. Da— rin drückt ſich die Schwere der Kriſe im ſrhei— niſch-weſtfäliſchen Induſtriegebiet ſehr deut— ich aus. Ein anderer Vergleich: Potsdam hat um 6246 Einwohner zugenommen; das aſt gleichgroße Witten hat eine Abnahme hon 576 Einmohnern erfahren. Clausthal— Zellerfeld, das nur eine Einwohnerzahl von rund 11000 hatte, hat 1000 Einwohner ver— loren. Bemerkenswert iſt die Zunahme der Einwohnerzahl von Oppau. Bei 12 000 Einwohnern konnte Oppau einen Zuwachs von 2892 Einwohnern feſtſtellen. Hier han— delt es ſich ganz offenſichtlich um die Sied— lungen, die in der Nähe von Oppau, dem großen Stickſtoffwerk, angelegt worden ſind die Steuerkraft der Einwohner in den Städ— ten. Bei der Einkommenſteuer ergibt die Berechnung, daß die Steuerkraft auf einen Aufſchlußreich iſt auch eine Ueberſicht über Einwohner gerechnet in Berlin 112.95 Mk. beträgt in Hamburg 103,85 Mk., Frankfurt a. M. 105,88 Mark. Dagegen kann die Steuerkraft in Eſſen mit 54 Mark und Dort⸗ mung mit rund 55 Mark für den Einwoh⸗ ner feſtgeſtellt werden. Hier handelt es ſich eben um reine Arbeiterſtädte. Größer als die Steuerkraft Berlins iſt ſie, was die Ein— kommenſteuer betrifft, in Stuttgart und in Bremen. In Stuttgart beträgt ſie auf den Einwohner 150,89 Mark, in Bremen 119,75 Mark. Gelſenkirchen ſtellt bei dieſer Gruppe faſt gleichgroßer Städte den Tief— ſtand dar; hier beträgt die Steuerkraft nur 32,46 Mark. Verhältnismäßig günſtig iſt die Steuerkraft in einer Reihe von würt— tembergiſchen Städten, z. B. Heilbronn mit 93,57 Mark, Reutlingen 97,07 Mark, Göp— pingen 106,71 Mark. In Limbach(Sachſen) und in Kornweſtheim wird nach dieſer Be— rechnung überhaupt der Rekord aufgeſtellt. Hier beträgt die Steuerkraft 118,51 bzw. 169,47 Mark bei der Einkommerſteuer. Das iſt nur auf beſondere örtliche Verhältniſſe zurückzuführen. Eine lehrreiche Ueberſicht gibt auch eine Zuſammenſtellung über die Flächen der Städte. Berlin dehnt ſich über eine Flä— che von rund 88000 Hektar aus. Die nächſt größere Stadt an Flächeninhalt iſt Dort— mund mit 27000 Hektar. Es folgt Köln mit 25000 Hektar, während das weitaus größere Hamburg nur einen Flächeninhalt von 13˙500 Hektar hat. Unter den Städten gleicher Größe iſt Roſtock, was den Flächen— inhalt anlangt, beſonders günſtig geſtellt. Bei einer Eintgohnerzahl von rund 90 000 dehnt ſich dieſe Stadt über eine Fläche von 11500 Hektar aus. Bemerkenswert ſind auch die Angaben her die Art er, Mar „ neee. der die Art der Senüßhuülle der Geſamtflächen. In Berlin ſind 192 Hektar für öffentliche Parks und Garten⸗ anlagen beſtimmt, 15603 Hektar für land⸗ wirtſchaftlich genutzte Flächen und 16 931 Hektar Wälder. Die größten Gartenanlagen hat nach Berlin Köln aufzuweiſen und Wuppertal, dagegen ſind die Städte Bochum Stettin und Kiel überaus arm an öffent⸗ lichen Parks. Größer als die landwirtſchaft. lich genutzte Fläche in Berlin iſt noch die von Dortmund. Sie beträgt 16 196 Hektar, was bor allem auf die Gemeindungen zurückzu— führen iſt. lich geborgen. 0 hörte er ſie ruhig atmen. Schſweſter Magdalene! „Schweſter worfen, eine dichte Sand welle hüllte ihn ein, er mußte Ihnen? ſich umwenden, um Atem zu ſchöpfen. Die dicht an die i 5. rülle in den Schoß fiel. Burgen herangerückte Brandung donnerte brüllend auf in de hoß f 1. S mfetzen fegten durch die Luft und ſchlugen 3 W 5 9 e dab e e dich 1 kreiſchten ſchrill und heiſer ein Wort! Soll ich fortgehen— darf ich bleiben? ein paar Möven. Die Körbe waren alle auf der Strand⸗ halle aufgeſtapelt und feſtgezurrt. „Fortgehen— bleiben? Es war wohl am beſten, er ſuchte dort eine Weile Sie nicht ſelbſt—“ i chr betrachten. Schutz. Da konnte er in Ruhe den Aufruhr betrach 0 0 ſich am Geländer haltend, die paar Stufen hinauf und öffnete die Tür, die 1 5 e aus der Hand geriſſen hätte. ur mi ö f ſie wieder ſchließen. In den halb dämmerigen Raum fiel nur durch ein paar mußte ſich erſt an das Halbdunkel gewöhnen. Die Bude Mühe konnte er mee. ſtühlen— Sörenſen hatte vor Stunden ſchon alles ſorg— Und da hinten auf der rohen Bank— was lag denn blicke.. 1. da? Ju dem Dämmer unterſchied er nur undeutlich eine Wie fröſtelnd zog ſie den Mantel feſter um ſich. Er * wirre Fülle Haar, das aus einem langgeſtreckten Bündel Tf en mrtrdr areanrerrerrrrpfrngfer bervorquoll. Das war ja— das Geſicht hatte ſie gegen legte die Bohlenwand gedreht— wie er ſich über ſie neigte, Er überlegte. hatte offen 0 b i Nervenkriſe. Unmöglich konnte er ſie ſich ſelbſt überlaſſen. In einer Viertelſtunde ſchon war die Flut hier. Hilfe zu! holen war ausgeſchloſſen. Plötzlich ſchauerte ſie zuſammen— die Decke glitt zu Boden, ein paar feingeformte nackte weiße Füße lugten unter dem Saum des Mantels hervor— ſie ſchwankte— er griff zu, ſie zu ſtützen— ſetzte ſich auf die Bank, ſchlang den Arm um ſie und— er wußte nicht wie es geſchah— ſich und ſah den Eindringling ſtumm an. im nächſten Augenblick ſaß ſie ihm auf den Knien. betreten trat er zurück.„Kind, was iſt Regungslos hing ſie in ſeiner Umklammerung. Er fühlte das Pochen ihres Herzens— ihr glühender Puls brandete; gegen ſeine Bruſt— ihm flimmerte es vor den Augen— Einen Augenblick ſtand er rat— Sollte er davonſchleichen, ohne ſich bemerkbar ge— macht zu haben— das junge Weib hier allein laſſen? Er ſann einen Augenblick, trat dann an die Tür, öffnete ſie kam ihm dieſerſein wenig und ſchloß ſie geräuſchvoll. Das Mädchen richtete ſich auf, ſtrich das Haar zurück, glitt mit den Füßen von der Bank, zog den Mantel um Sie neigte den Kopf, daß der rote Haarſchopf ihr bis „Schweſter Magdalene— reden Sie— ſagen Sie nur Sie richtete ſich auf und blickte ihn ſtarr an. Warum fragen Sie? Wenn „Sie haben nur den Wunſch zu äußern und ich gehe— aber hier draußen— bei dem Sturm— denken Sie doch Windſtoß beinahe nach, Kind! Wie kann ich es verantworten?“ „Darf man nicht einmal allein ſein?“ heiſer: Er verbeugte ſich ſtumm und ging 15 10 f d i i f Rücken wandte, veränderte ſich ihr Geſicht, in den eee eee ee 5 5 ſchlug eine heiße Flamme auf, und um den roten„Pah! Das bißchen Leben!“ Generaloberſt von Einem 7 Im 81. Lebensjahre ſtarb in Mülheim(Ruhr) der be⸗ kannte Heerführer im Weltkrieg. Generaloberſt von Einem. r 10 war gefüllt mit allerlei Geräten, Schaufeln, Fahnen, Klapp⸗ Mund zuckte es wie herber Hohn. „Der Schwarzarbeiter iſt ein Gegner der Arbeitsſchlacht. Wer ihn unterſtazt, ſa⸗ botiert den Aufbauplan des Führers, mrdÿ r... Aufruf des Ehrenausſchuſſes für das Gebiet Heſſen⸗ Naſſau der Hitler⸗Jugend zum Reichsberufs⸗ wettlampf und zur„Woche des Berufs“ Deutſcher Junge! Deutſches Mädel! Jungarbeiter der Stirn und Fauſt! ö g. Im Reichsberufswettkampf der deutſchen Jugend ſollt Ihr zeigen, was Ihr in Eurem Beruf an Eurem Arbeitsplatz zu leiſten ver⸗ mögt. Unſer Volk kann ſtolz ſein auf jeden einzelnen von Euch, der ſo ſein Pfüchtbe⸗ wußtſein für den Dienſt an der deutſchen Na⸗ tion unter Beweis ſtellt. So helft Ihr mit, echte Werke des Friedens zu ſchaffen, wozu uns unſer Führer Adolf Hitler die Wege gewieſen hat. Geht dieſen von Euch mit dem Reichsberufswettkampf begonnenen Weg mit eiſerner Energie weiter! Jeder von Euch muß wiſſen, daß es gerade auf ihn ankommt, daß er einmal der beſtausgebildetſte Arbei⸗ ter der Welt werden muß, damit deutſche Ar⸗ beit und Wirtſchaft in der Welt führend ſind. Deutſche Jugend! kämpfe um den echten Adel der Arbeit, kämpfe um die echte Leſ⸗ ſtung im Beruf! Dann dienſt Du Deutſch⸗ land! Heraus zum Reichsberufswettlampf der deutſchen Jugend! Reichsſtatthalter Gauleiter Jakob Sppenger, Gauſchatzmeiſter Stadtrat Walter Eck; Gau⸗ leiter Bürckel, Neuſtadt-Haardt; Dr. Kar! Lüer, Treuhänder der Arbeit, Führer, der Hauptgruppe Handel, Präſident der Preuß. Induſtrie- und Handelskammer für das Rhein Mainiſche Wirtſchaftsgebiet; Gauorganiſati— onsleiter Fritz Mehnert; Miniſterialrat Rings⸗ hauſen, Darmſtadt; Landeshauptmann Trau⸗ pel, Wiesbaden; De. Herbert Stein, Direktor der JG. Farbeninduſtrie, Frankfurt a. M., Regierungsrat Ernſt Strack; Landesbauernfüh rer Dr. Wagner; Gebietsführer Walter mer; Obergauführerin Thereſe Walener. Die Zahl 7 im menſchlichen Leben N Die Zahin 7 ſpielt im Leben des Menſchen eine bedeutende Rolle. Die Lebensphaſen bes Kleinkindes, des Schulkindes und des reifen⸗ den Menſchen umfaſſen je 6—7 Jahre. Auch in rechtlicher Beziehung macht ſich das 7 Jahce⸗ Schema bemerkbar. Mit der Volle ig 7. Lebensjahres erliſcht die Geſchäfts! und tritt die ſogenannte beſchränkte Gef fähigkeit ein, d. h. der junge Willenserklärungen, durch die er rochtlichen Vorteil erlangt, ſelbſtändig und ohne Zuſtimmung des geſetzlichen Vertreters abgeben und entgegennehmen. Mit dem 14. Lebensjahr beginnt die Strafmündigkeit. Die ljährigkeit mit Vollendung des 21. Lebenj s ein. Die höchſte Würde, die das deutſche Volk zu vergeben hat, die des Reichs präſidenten, kann erſt der 35-Jährige erlan⸗ gen. Die Siebenzahl ˖ auch i Voll glauben und Brauchtum eine eigentümliche Rolle. Großes Leid währt nach dieſer An- ſchauung 7 Jahre. Verwünſchungen behalten ſo lange ihre Kraft, Buße für getanes Un— recht dauert ſo lange, Der fliegende Hollän⸗ 141 182 „Nein, Herr recht, Ihnen zu ſeine Lippen wurden heiß und trocken——— 0 Ein donnerähnlicher Krach— die Tür ſchmetterte gegen die Bohlenwand— Sturmgeheul brüllte in den Raum— Glasſcherben klirrten zu Boden— Geräte ſtürzten 0 polternd durcheinander— Mit einem Sprung war er an der Tür. Ein Blick nach draußen genügte, ihn aus dem Rauſch zu erwecken Mit Anſtrengung aller Kräfte drückte er die Tür ins Schloß, lehnte ſich mit dem Rücken dagegen und ſagte dar ſucht alle 7 Jahre erneut von feiner leidensvollen Irrfahrt Erlöſung.„Ich habs es getragen 7 Jahr“— beginnt die bekannte ſchottiſche Ballade. 222 ͤͤ ²³²˙“²... ² wü Doktor— bleiben Sie! Ich hatte un mißtrauen. Aber— es gibt Augen— trat an ſie heran, zog die zu Boden geglittene Decke hoch und legte ſie ihr über die Knie. Das Mädchen hatte offenbar eitze 4 1 4 0 1 „Wir ſind eingeſchloſſen— wenn wir leben wollen, müſſen wir jetzt fort!“ ö (Fortſetzung folgt.) Nachdruck verboten. „Wir werden den luſtigen Kameraden nimmer ver— geſſen!“ Graf von Winterſtein drängte.„Sie müſſen ver— zeihen. Aber die öſterreichiſche Armee iſt vollſtändig auf— gelöſt, iſt auf der Flucht nach Böhmen.“ Thereſia kniete noch immer an der Bahre, konnte ſie keine Gewalt der Welt hier löſen. Die Oeſterreicher waren gegangen. Draußen von der Straße erklang das Raſſeln der Geſchütze, die in fliegender Eile auf der Flucht mitgeführt wurden. Dann das Traben der Pferde, der aufgelöſte Schritt der fliehenden In— fanterie. Thereſia hörte von all dem nichts. Grell zuckte der Schein der Fackeln über ihr geiſterbleiches Geſichtchen. Jede helfende Hand wehrte ſie ab.„Laßt mich allein!“ flehten ihre tränenloſen Augen. Dann war um die Kinderjunge wieder die zehrende Einſamkeit, die ihr die Seele zerfraß. Rot, blutrot hatte die es vor dem Traualtar fließen ſehen. Blutrot war das Tuch über des Gatten gräßlich entſtelltem Geſicht.— „Stefferl!“ wimmerte die Einſame. N N Da— wieder Pferdegetrappel durch den ſinkenden Winterabend. Harte Fäuſte klopften einlaßbegehrend am Tor. Der völlig verängſtigte Diener öffnete. Im Augen— blick wimmelte es im Park von preußiſchen Uniformen. „Das Schloß hat Quartier zu geben!“ Joſt von Adlers— felds befehlsgewohnte Stimme klang durch die ſchnee— weiche Luft. Der Diener wollte etwas ſagen, wollte einen Einwand machen. Aber vor dem gefürchteten Schwarzen Major, den jedes Kind im Schleſierland kannte, verſagte ihm die Stimme. Dröhnende Schritte kamen über die Freitreppe. Die Tür zur Halle wurde jäh aufgeriſſen. Thereſia ſchrak auf, hob das ſchneeweiße Geſichtchen mit den wirren braunen Locken den Eintretenden entgegen. Fackelſchein flimmerte durch der Halle ſchon nächtliches Dunkel. Aus den Ecken und Winkeln geiſterte das Grauen. Von den Wänden ſchauten wie gräßlicher Totentanz die Rüſtungen und Waffen längſt vermoderter Geſchlechter. Thereſia verſuchte ſich zu erheben, brach aber hilflos vor der Bahre in die Knie. Seltſam ſtach ihr hellgeblümtes leichtes Gewand von der düſteren, unheimlichen Umgebung ab.„Meine Herren...“ Ihre Stimme brach. „Verzeihung, Demoiſelle“— der Schwarze Major trat einen Schritt näher—,„wenn wir Ihr Leid ſtören. Aber Schloß Buchenholz iſt als Quartier auserſehen.“ Eine Tür klappte. Graf Otto von Kannecker ſtand vor den preußiſchen Offizieren. Seine ſonſt ſo ruhigen Augen waren finſter.„Sie ſind ſeltſam taktlos, Herr Major, eine zunge Witwe mit Ihren Quartieranſprüchen zu beläſtigen. Aber das mag preußiſche Art ſein, die andere nicht ver— ſtehen können— zum mindeſten wir Schleſier nicht.“ Joſt von Adlersfeld wollte auffahren. Die Ehrfurcht vor der Majeſtät des Todes aber ließ ihn ſich beherrſchen. Durch die Reihe der preußiſchen Offiziere flutete eine Welle des Mitleids. Solch junges Geſchöpfchen und ſchon Witwe! Erbarmen kam ſie an.„Könnte das mit dem Quartier...“ Aber Graf Otto winkte ſchon mit der Hand. Herren werden vorliebnehmen müſſen. Wir ſind auf derlei Beſuch nicht eingerichtet.“ Schritte, wohl vorſichtig, aber durch die hohen Stiefel doch ſo laut, daß es Thereſias zartes Seelchen ſchmerzlich zerriß. Nur einer der Offiziere war geblieben. Das war Ritt— meiſter Hermann von Alten. Der ſtand jetzt vor ihr, reichte ihr die Hand.„Mein inniges Beileid, Frau Gräfin!“ Da ſchaute die junge Frau auf. Der Rittmeiſter! Aus ſeinen blitzenden Blauaugen, die faſt in liebenden Mit— neſühl auf ſie gerichtet waren, wurden wieder ein Paar andere. So hart waren ſie, hatten kaum die übliche Teil— nahme ausgedrückt. Thereſia ſtöhnte. Ihr Geſicht verzerrte ſich jäh. „Stefferl, daß du mich nimmer mehr ſchützen kannſt!“ Durch die offene Hallentür kam der Wind, wehte Brand- und Leidgeruch vom Schlachtfeld herüber. War in ihm noch etwas von der Haſt der fliehenden öſterreichiſchen Regimenter. Weit, weit weg mochten ſie nun ſchon fein. Die Preußen hatten das Feld behauptet. Und der Wind ſchwoll an, wurde Sturm, trug in ſich die Gläubigkeit des kleinen Preußens, das die Uebermacht des alten Oeſterreichs gebrochen hatte, des Preußens, das berufen war, in ſeiner aufſtrebenden Kraft Erneuerer des Heiligen Römiſchen Reiches Deutſcher Nation zu werden. Neue Zeit wurde auf dem Schlachtfeld geboren, und die neue Zeit, die noch über hundert Jahre auf ſich warten ließ, hieß Preußen— das Preußen mit der frommen Gläubigkeit des Schlachtfeldes von Leuthen Anno 1757. Der Wind, der durch die offene Halle des Schloſſes Buchen— holz fegte, wurde Sturm, und der Sturm war das Preußen der Zukunft. „Nun danket alle Gott Mit Herzen, Mund und Händen, Der große Dinge tut An uns und allen Enden.“ Brauſend klang der Dankgeſang der preußiſchen Regi⸗ menter durch die Kälte der Winternacht. „Die Nun danket alle Gott! Da warf Thereſia ſich haltlos weinend über die Bahre. Der furchtbare, freſſende Schmerz löſte ſich in Tränen. Hermann von Alten ging leiſe hinaus. Den Blick der alten Joſepha, die alles, was mit Preußen zuſammenhing, auf das bitterſte haßte, konnte er nicht länger ertragen. Die Fackeln flackerten, leiſe klirrten die Waffen an den Wänden. Blutrot leuchtete das Tuch über dem allzeit ſo luſtig und leichtſinnig geweſenen Kaiſerlich-Königlichen Leutnant Stephan von Baben, dem nicht der Wiener Wald das letzte Lied ſang, ſondern die ſiegreichen preußiſchen Regimenter auf dem Schlachtfeld von Leuthen. „Der uns von Mutterleib Und Kindesbeinen an Unendlich viel zu gut Und noch jetzund getan.“ 2: Karl Joſefs Augen wanderten unruhig über das Papier. Geheimzeichen in ſchwierigſter Ausführung be— deckten es. „Und mit aller Gewalt muß die ſchleſiſche Bevölkerung der Kaiſerin wieder zugeführt werden. Es iſt jedes Mittel anzuwenden, ſonderlich iſt an das Gefühl zu appellieren.“ Der Mann ſann. Seine mageren Finger umklammerten das Papier. So nervenzerreibend war dieſe Tätigkeit, weit anſtrengender dies geheime Ringen mit irgendwelch unſichtbaren Mächten als die offene Feldſchlacht. Karl Joſef ſtöhnte. Und doch war etwas, was ihn nicht frei— gab, etwas, das ihn all die Stunden voll Sorgen und Unruhe vergeſſen ließ. Maria Thereſia wußte perſönlich um ſeine Tätigkeit, hatte ihn vor einem halben Jahre zu ſich rufen laſſen. Der Mann atmete tief. Was waren die Tage am öſter— reichiſchen Hofe für ihn, den Weltfernen, geweſen! Und dann wieder das Rauſchen des Gewandes. Huldvoll lächelte die Kaiſerin ihn an.„Sie haben ſich ſehr verdient gemacht um die Wiedereroberung Schleſiens, lieber Graf!“ Wie im Fieber war der Mann. ihm zufrieden ſein, die ſchöne Kaiſerin! Karl Joſef warf die Feder beiſeite, verbrannte ſorg— fältig die geheimen Vorſchriften. Am Abend würde ſich wieder die Gelegenheit bieten, mit dem ſchleſiſchen Adel der Umgegend Fühlung zu nehmen. Des Mannes Schritte taſteten den Boden ab, als ſuchten ſie dort unten etwas. Die Erhebung mußte von innen heraus kommen. Nur daß die ſchleſiſche Bevölkerung ſo teilnahmslos den öſterreichiſchen Beſtrebungen gegenüber— ſtand, ja, zum allergrößten Teil mit den Preußen ſym— pathiſterte. Nur ein kleiner Teil des Adels und der Geiſt— lichkeit zeigte noch Rückhalt. Den galt's zu ſtärken. Karl Joſef vertauſchte den dunklen, abſichtlich einfach betonten Hausrock mit einer Feſtjacke. So weich fielen die Spitzenmanſchetten an den Händen herab. Zum Ekel war's dem Asketiſchen im Grunde genommen. Aber anders konnte er auf dem abendlichen Feſt nicht erſcheinen. Drunten auf dem Wege wurde ſchon das Knarren der Wagen laut. Schritte klangen auf der Freitreppe, Türen wurden geöffnet, wieder geſchloſſen. Karl Joſefs dunkle Augen ſahen deutlich, wie drunten im ſolange nicht mehr benutzten Feſtſaal die Lichter aufflammten, die ſich tauſendfach in köſtlich geſchliffenem Glas brachen. Der Mann verſchloß die eben durchgeſehenen Papiere ſorgfältig. Aus dem undeutlichen Stimmengewirr drunten in der Halle löſte ſich jetzt eine einzelne Stimme, klar, befehls— gewohnt, mit einer grauſamen Härte zum Herrſchen. Graf Ludwig von Eberswald! Der innere Halt der auf— ſtändiſchen Bewegung gegen Preußen im ſchleſiſchen Adel! Ueber Karl Joſefs Geſicht glitt ein dunkler Schatten. Schon ſeit Monden bemühte ſich der Graf um Thereſias Hand. Sie aber war immer abweiſend, erſann tauſenderlei Ausflüchte, um nicht mit ihm zuſammenzukommen. Karl Joſef klopfte ungeduldig auf die Tiſchplatte. Solchen Widerſtand hätte er in der um ſo viel jüngeren Schweſter nicht erwartet. Und ganz abgeſehen von der politiſchen Bedeutung einer ſolchen Ehe— für die Schweſter wäre eine Wiederverheiratung das einzig Richtige ge— weſen. Ein Kloſterleben führte ſie augenblicklich, voll— ſtändig zog ſie ſich in ihre Zimmer zurück; für nichts, was draußen in der großen Welt geſchah, zeigte ſie mehr Inter— eſſe, lebte einzig der Pflege ihres kleinen Buben, dem Vermächtnis des ſo früh gefallenen Stephan von Baben. Karl Joſef ſchüttelte den Kopf. In ſeinem Hirn hatte er ſich das Leben der jungen, ſchönen und einſt ſo lebens luſtigen Schweſter anders geſtaltet. Aber zwingen konnte er ſie ſchließlich nicht, wollte es auch nicht, hatte die kleine, jetzt oft ſo ſcheue Thereſia ja auf ſeine Art ſo herzlich lieb, konnte den Botengang, den ſie einſt für ihn getan, nicht vergeſſen. Karl Joſef nahm die Klingel vom Schreibtiſch, ſchellte nach dem Diener um ſeine Perücke, die er nur bei feier⸗ lichen Anläſſen trug, ſonſt aber wie jeden rein körperlichen Zwang aus tiefſter Seele haßte. Um dieſe wenigen Worte hätte er ſein Leben dahingegeben. Sie ſollte mit Der Diener brachte das Gewünſchte. Karl Joſef trat auf den Gang hinaus. Ein Wider⸗ willen gegen das Treiben des heutigen Abends überkam ihn. Eiſern kämpfte er ihn nieder. Alles für Oeſterreichs ſchöne Kaiſerin! Der Mann ging mit faſt geſchloſſenen Augen durch die Gänge, ſah ſo auch nicht den Vater, der an ihm vorbeieilte. Graf Otto von Kannecker klopfte kurz an der Tochter Zimmer. „Herein!“ Thereſia erhob ſich langſam von ihrem Fenſterplatz, legte die Stickerei, an der ſie gearbeitet hatte, beiſeite.„Herr Vater!“ Ihre braunen Augen flehten um Erbarmen. So ſelt⸗ ſam ſtach das dunkle ſtrenge Gewand von der blühenden Süße ihrer zarten Jugend ab, kontraſtierte eigenartig zu dem weichen Oval des Geſichtchens, das ſeine alte Friſcho wiedergewonnen hatte. „Bitte, Herr Vater!“ zum Sitzen ein. Aber Graf Otto lehnte ab.„Ich habe mit dir zu ſprechen, mein Kind!“ Seine Stimme nahm eine ihm ſonſt ungewohnte Härte an.„Ich hoffe, daß ich eine ge⸗ horſame Tochter finde.“ Jäh preßte Thereſia die Hände aufs wild pochende Herz. Jetzt würde es kommen, das Furchtbare, das un— ausdenkbar Schreckliche, vor dem ſie ſchon Wochen gezittert hatte. Eine gehorſame Tochter! Alles in ihr ſträubte ſich dagegen. „Graf von Eberswald iſt bei mir geweſen, hat um deine Hand bei mir angehalten!“ Thereſia wurde totenbleich.„Herr Vater, ich— ich will nicht mehr heiraten.“ Graf Ottos Lippen zuckten ſpöttiſch.„Von deinem Wollen iſt gar nicht die Rede, mein Kind. Die Verbindung iſt in jeder Hinſicht günſtig: für dich, für unſer Haus, für die politiſche Konſtellation.“ ö Der Mann machte eine Pauſe, um der Tochter Ge— legenheit zu einer beiſtimmenden Antwort zu geben. Aber Thereſia ſchwieg. Graf Otto räuſperte ſich. „Du ſollteſt dankbar ſein nach den Geſchehniſſen jener Nacht, überhaupt noch einen angeſehenen Mann zu be— kommen. Nette Dinge erzählen ſich die Leute drunten im Dorf.“ Da begehrte die junge Frau auf.„Die Leute lügen, Herr Vater! Tauſendmal habe ich es Ihnen ſchon geſagt. Der Stefſerl, der den meiſten Grund gehabt hätte, mir herb zu ſein, hat mir geglaubt. Und Sie— Herr Vater...“ Thereſia war plötzlich nicht mehr Herr ihrer Sinne. Die furchtbare Qual, die ſie nun zwei Jahre mit ſich herumtrug, in denen der Vater nur das Allernotwendigſte Thereſias Handbewegung lud mit ihr geſprochen, brach ſich plötzlich Bahn.„Warum glauben Sie mir nicht, Herr Vater? Ich habe nichts getan, deſſen Sie ſich ſchämen brauchen. Aber ein Schwur, der mir einer abnahm, den Sie lieben, gebietet mir zu ſchweigen.“ Thereſia zitterte. Mit Grauen dachte ſie noch an den Augenblick, da ihr Karl Joſef dieſen Schwur abgenommen, niemand, auch dem Herrn Vater nicht, etwas von jenem Gang zu ſagen. Je mehr Mitwiſſer, deſto mehr Gefahr! Graf Ottos Lippen wurden ganz ſchmal.„Ich glaube, du vergißt, was du der Autorität deines Vaters ſchuldig biſt, mein liebes Kind. Aber gut, ich glaube nun einmal, was du immer ſo hoch und heilig beteuerſt.“ In des Mannes Mundwinkeln ſpielte ein malitiöſes Lächeln.„Warum widerſetzt du dich dann meinen Heirats— projekten, wenn du nicht an einen anderen denkſt!“ Des Grafen Stimme wurde lauernd.„Zum Beiſpiel an jenen preußiſchen Offizier in der bewußten Nacht?“ Thereſia wurde noch um einen Schein bleicher. Vater, ich bitte Sie, flehe Sie an.“ Graf Otto, der Thereſia immer im Grund ſeiner Seele fremd geblieben war, ſchon darum, weil ihr Leben ſeiner heißgeliebten Gemahlin Tod bedeutet hatte, wandte ſich zum Gehen. „Ich erwarte, daß du in einer Stunde unten am Feſt teilnimmſt und deine Hausfrauenpflichten erfüllſt.“ Seine Stimme wurde verkörperte Macht.„Wenn du niemand anderen haſt, iſt es für mich ſelbſtverſtändlich, daß du Graf von Eberswald dein Jawort gibſt. Ich werde mit ihm ſprechen.“ Die Tür ſchlug hinter Graf Otto von Kannecker zu. Für ein paar Herzſchläge lang ſtand Thereſia wie ver— ſteinert. Dann brach ſie am Fenſter in die Knie.„Steffert, Stefferl, warum haſt du mich alleine gelaſſen in dieſer ſchrecklichen Welt— mich und unſer ſüßes Buberl!“ Die Frau wankte zum Bettchen hinüber, in dem der Kleine, unbekümmert um gegenwärtiges und zukünftiges Geſchick, dem Leben entgegenſchlummerte. „Peperl!“ Aber der kleine Joſef ſchlief ruhig weiter, wußte nichts vom Leid ſeiner Mutter. Thereſia ſtreichelte mit unendlich zarter Hand über die Löckchen, die ſich dem Buberl genau wie ihr ſo eigenwillig ins Geſicht ringelten. Dämmerig war es ſchon im Zimmer. Milder Sommer⸗ abend atmete draußen in tauſend bunten Blüten. So warm legte ſich der durchs offene Fenſter koſende Wind um die Schultern der jungen Frau, wie eine liebe ſchützende Hand, die alles Schreckliche und Traurige bannen will. Ein ſeliger Schauer überflog Thereſia. Tief ſenkte ſich ihr Köpfchen. Und dann wieder die harten, dunklen Augen. So willenlos war ſie vor ihnen, ſo ganz ſüße Hingabe. Thereſia erſchrak plötzlich. Ihre Hände krampften ſich am Bettchen ihres Kindes. Weit geöffnet ſtarrten ihre Augen zum Fenſter hinaus, zu dem der Zauber des Sommerabends hereinträumte. Ein Vöglein zwitſcherte noch verſchwiegen Lied. Dann nur noch das Flüſtern und Raunen des Windes in Gräſern, Sträuchern und Bäumen. Leiſe, fein, ganz zart und ſelig! Thereſia erhob ſich, ſtand am Fenſter, atmete das Spiel dieſes Sommerabends in ſich hinein. War aber nichts anderes als die dunklen Augen, die immer ſo hart und abweiſend über ſie hingegangen waren, was dieſes Spiel ausmachte.(Fortſetzung folgt.) „Herr 9 1 3 Mitgliedſchaft zum Opferring der EA (Parteiamtliche Veröffentlichungen der NSDAP., Ortsgr. Viernheim und der Unterformationen). NSDAP., Ortsgruppe Viernheim Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19. Geſchäftsſtunden⸗ Einteilung: N. S. B. O. und Deutſche Arbeitsfront: Jeden Montag, Mittwoch u. Freitag, abends 7—9 Uhr Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag, abends 7—9 Uhr Kaſſenverwaltung der Ortsgruppe: Jeden Donnerstag, abends 7—9 Uhr Rundfunk. Geſchäftsſtelle: Gaſthaus zum Freiſchütz Geſchäftszeiten: Dienstag u. Freitag von 18—20 Uhr Achtung! Amtswalter, Tehrerſchaft und Gemeinderäte! Am kommenden Sonntag, den 15. April ſpricht in der Turn— halle in Rimbach nachmittags um 3 Uhr der Gauſchulungsleiter Pg. Prof. Werner in einer großen Kundgebung. Alle Amtswalter(auch der Gliederungen der Partei) alle Lehrer und Gemeinderäte ſind zur Teilnahme verpflichtet. Abfahrt per Rad um halb 1 Uhr ab Kapellchen! Diejenigen, die mit der Bahn fahren, wollen ſich ſo ein- richten, daß ſie ſpäteſtens um halb 3 Uhr in der Turnhalle eingetroffen ſind. Vollzählige Teilnahme iſt Pflicht! Heil Hitler! Der Ortsgruppenleiter: i.V. Schweigert. 1. 14 2. 4 O. und Deutſche Arbeitsfront! Die Arbeitsfrontabzeichen ſind eingetroffen u. ſind zum Preis von RM.—.20 in der Dienſtſtelle der N. S. B. O. ſowie bei ſämtlichen Amtswaltern und Kaſſier der D. A. F. erhält- lich. Heil Hitler! Achtung, Vereinsführer! Es beſteht Veranlaſſung, darauf hinzuweiſen, daß alle Vereine ohne Ausnahme, ſobald ſie Veran- anſtaltungen anſetzen wollen, die aus dem Rahmen ihres normalen Vereinsbetriebs fallen ſei es nun eine Veranſtaltung, die politiſch oder kulturelle Tendenz hat, dies nur tun können, wenn ſie ſich rechtzeitig mit der Ortsgruppenleitung in Verbindung geſetzt haben und die Genehmigung derſelben zu dem vorgeſehenen Termin erfolgt. Heil Hitler! Der Ortsgruppenleiter i. V. gez. Schweigert Betr.: Durchführung des 1. Mai 34. Am Montag abend um 7 Uhr haben auf der Geſchäftsſtelle zu erſcheinen zur Unterrichtung und Beſprechung: der NSBO.⸗Obmann und Propagandaleiter, der NSKOV.⸗Obmann, der NS. Bauernſchafts- führer, die Führerinnen von BDM. und NS.-Frauenſchaft, BDM. und der HJ. Führer und Jungvolkführer; um 8 Uhr: der Ortsſchef des Viernheimer Handwerks und der NS- Hago; um halb 9 Uhr: ſämtliche Vereinsführer. Die Eingeladenen haben pünktlich zu erſcheinen. Im Verhinderungs- falle ein Stellvertreter. Entſchuldigung gibt es nicht. Heil Hitler! Der Propagandaleiter. Große Haar- Kundgebung am erſten Pfingſttag in Viernheim. Alle Vereine, die geſamte Bevölkerung weiſen wir heute ſchon auf dieſe Saarkundgebung hin. Alle müſſen daran teilnehmen. Das nähere Pro— gramm folgt noch. Heil Hitler! J. V. gez. Schweigert. N. 5.⸗Kriegs⸗Opfer- Verſorgung. Am Sonntag, den 15. April, nachmittags 4 Uhr ſindet bei Kamerad Mandel(Gaſthaus „Deutſcher Kaiſer“ am OEG. Bahnhof) unſere Mitgliederverſamm lung ſtatt. Das Erſcheinen aller Kameraden u. Kameraden— frauen wird hiermit zur Pflicht gemacht wegen der ſehr wichtigen Tagesordnung. gez. Seelinger. Amt für Beamte, Ortsgruppe Viernheim. Freitag abend ½9 Uhr im Freiſchütz, oberen Sälchen, Schulungsabend der Beamten. Die Fachſchaftsleiter melden vor Beginn ſchrift- lich. Entſchuldigung nur aus dienſtlicher Ver⸗ hinderung iſt mir zuvor ſchriftlich zu melden. gez. Albert. „S. D. A. P. kann noch bis 20. April vom 1. 4. 34 ab erworben werden. Anmeldungen während der Geſchäftsſtunden auf der Partei- Geſchäftsſtelle und schriftlich an den Kaſſenwart. Das große Filmwerk der N. g. K. G. V. „Stoßtrupp 1917“ läuft vom 4.— 7. Mai im Central⸗Fülm⸗Palaſt. Die Mitglieder der und Unterformationen ſeien darauf Beim Antreten der Amtswalter und Blockwarte am Samstag abend 7 Uhr im Goetheſchuthof ſind die Broſchüren von der Vereidigung mit⸗ zubringen. Achtung Hilfskaſſe! Nach Anweiſung der Reichsleitung haben alle Führer der Forma⸗ tionen monatlich eine Stärkemeldung an den Kaſſenwart abzugeben. Dies iſt bisher nicht geſchehen. Ich weiſe erneut darauf hin und erwarte für den 21. April entſprechende Mel⸗ dung! Hitlerjugend. Spielmannszug heute Freitag Abend um ¼8 Uhr am Tivoli bei Fettel an- treten.(Mit Inſtrumente!) B. D. M. Der am Sonntag, den 15. ds. Mts. angeſetzte Ausflug fällt aus. N. 8.8. 0. Die am kommenden Sonntag, den 15. 4. 34 feſtgeſetzte Amtswalterſitzung in Bir⸗ kenau fällt aus. Dafür haben ſämtliche Amts- walter an dem Schulungstag in Rimbach teil⸗ zunehmen. Erſcheinen iſt Pflicht. Abfahrt per Fahrrad nachm. 1 Uhr am Kapellchen Weinheimerweg. Heil Hitler! Preſſe⸗ u. Propagandawart „5.8. O. und Deutſche Arbeitsfront. Am Sonntag, den 13. Mai, findet ein Aus⸗ flug der N. S. B. O. und D. A. F.⸗ Mitglieder nebſt Familienangehörigen in das ſchöne Neckartal mit Ziel Neckarſteinach ſtatt. Gaubetriebszellenobmann Pg. Willi Becker Md R. hat die Zuſage gegeben, uns anläß— lich des Ausfluges zu beſuchen, und wird an dieſem Tage im Laufe des Vormittags in Neckarſteinach eintreffen. Die Abfahrt des Geſellſchaftszuges erfolgt ab Viernheim OEG und beträgt der Preis ca. RM. 1.60 für die Hin- und Rückfahrt. Ruck- ſackverpflegung. Ich erwarte, daß ſich die Kameraden der NS und der DAß nach Möglichkeit mit ihren Familienangehörigen bei dieſem gemein · ſamen Ausflug, an dem die Kameraden des ganzen Kreiſes Heppenheim teilnehmen beteili— gen. Der Ausflug, in unſer ſchönes Neckartal bei dem unſer Gaubetriebszellenobmann Pg. W. Becker M.d. R. anweſend ſein wird, wird für alle die ſich beteiligen genußreiche Stunden bringen und unvergeßliches Erlebnis ſein. Anmeldung zur Teilnahme in der Dienſtſtelle der N. S. B. O. und bei allen Amtswaltern und Kaſſier der D. A. F. Heil Hitler! Preſſe und Propagandawart der N. S. B. O. Schafft Arbeit und Brot! unterſtützt Handwerk und Gewerbe! Lokale Nachrichten »Ein Handwerksmeiſter als SA⸗ Gruppenführer. Der Schuhmachermeiſter Arthur Heß in Plauen im Vogtland iſt vom Brigadeführer zum Gruppenführer der SA be— fördert worden. Reichshandwerksführer W. G. Schmidt hat ihm ein Glückwunſchtelegramm geſandt. * Lostage im April. Der April hat fünf Lostage, die auf den 14., 23., 24., 25. und 28. fallen. Auf Tiburtius(14. April) ſollen alle Felder grünen. Der Hauptlostag im April iſt der St. Georg'stag am 23. April. Es heißt von ihm:„Gewitter vor St. Georgitag, ein kühles Jahr bedeuten mag.“—„Regnets vorm Georgitag, währt noch lang des Regens Plag.“—„Iſt's Geocgt warm und ſchön, wird man noch rauhes Wet⸗ ter ſehn.“— Am Georgitag war früher Ziel— und Zinstag; daher der Spruch:„Schorſch und Marks(Markus) brungen oft noch was Args“, d. h.: Wechſel und Ehe halten und fällige Zinſen, in der Witterung, mitunter auch Kälterückſchlage. Der Markustag(25. April) zeigt überhaupt manches an:„Wenn die Krähe am Markustag im Korn ſich verſtecken mag, gibts fürwahr ein gutes Jahr.“—„Markus Sonnenſchein, bringt Korn und Wein.“— Zu dem Monatsende kommt Vitalis(28. April) im Kalender. Da ſoll es mild ſein, denn„Frierts am Tag von St. Vital, friert es wohl noch fünfzehnmal.“ * Der Muttertag bleibt. In einer vom Propagandaminiſterium einberufenen Sitzung wurde die Beibehaltung des Muttertages be⸗ ſchloſſen. Ueber den Rahmen des eigentlichen Muttertages hinaus wurde vorgeſehen, den Tag als Tag der Familie zu begehen und ihn durch künſtleriſche Veranſtaltungen würdig zu geſtalten. Sammlungen werden an dieſem Tage nicht ſtattfinden. So wird in dieſem Jahr der 13. Mai das Gepräge erhalten, das ihm Dr. Knaur als Vorkämpfer für den früßzeitig hingewieſen. I. Ojernhejmer Tonfilmschau Das große Ereignis in viernheim Heldeschulmessler bine arslen Das herrlichſte Ufa⸗Spitzen⸗Filmwerk ab heute im Central⸗Film-⸗Palaſt Heideſchulmeiſter Uwe Karſten iſt das Ufa⸗ Spitzen-Tonſilmwerk, auf das alle Filmfreunde Viernheims warten. Die Lüneburger Heide, das Land Hermann Löns, iſt zum größten Teil der Schauplatz des herrlichſten deutſchen Ufa⸗ Films. Bedeutend beſſer als der vorhergehende Film„Grün iſt die Heide“. Deutſcher, ſieh dir dein Deutſchland an. Die Ufa iſt dir dabei be— hilflich, die Schönheit, Eigenart und die Schlicht⸗ heit eines wunderbaren Stückes Heimaterde zu zeigen, dich mit ſeinen prachtvollen heimat⸗ver⸗ bundenen Menſchen bekannt zu machen. Daneben ſieht man das Leben und Treiben im und am Hamburger Hafen, man hört die ſtampfende, kreiſchende, fauchende Betriebſamkeit der Werften, Welt vom deutſchen Erfindergeiſt und deutſcher Schaffensfreude Zeugnis ablegen. Zwiſchen dieſen beiden Polen— Stadt und Land— pendelt die Handlung des Films. Damit kommen wir zur Spielhandlung, die reich iſt an Spannung und Senſation, an Ueberraſchung und Abwechs— lung. Sie enthält alle Momente, die den Zu- ſchauer glücklich und froh, ernſt und nachdenklich ſtimmen und es wird ihm warm ums Herz, er iſt begeiſtert über alle dieſe ſchönen, bleibenden Eindrücke. Deshalb: Auf zur Lüneburger Heide in das wunderſchöne Land. u.⸗T.⸗Tonfiümſchau Zur Aufführung des neuſten Terra⸗Spitzenfilms mit Harry Liedtke und Luiſe Ullrich „Zwiſchen zwei Herzen“ im Union⸗Palaſt! .. Nach dieſem Film verläßt man das Kino nicht enttäuſcht. Er iſt ſo anſtändig und ſauber gemacht, daß man ſeine Freude daran hat. .. Er ſorgt für flotte, fließende Linie in der Handlungsentwicklung und bewahrt ſeine Schauſpieler mit Delikateſſe vor unnützer Spiel- aſtik... wundervolle Gebirgsbilder... Es gab ſehr freundlichen Beifall für dieſen netten, unterhaltenden Liedtke-Ullrich Film, die beiden konnten ſich mit Olga Tſchechowa zuſammen oft verneigen. . ĩͤ v Aus Heſſen und Naſſau Die Pflegegeldſätze der heſſiſchen Landes⸗Heil⸗ und Pflegeanſtalten. „Darmſtadt, 13. April. Wie der heſſiſche Staatsminiſter bekannt macht, fallen mit Wir⸗ kung vom 1. April die in der Bekanntma⸗ chung vom 7. November 1932 für nichtheſſiſche Pfleglinge, nichtheſſiſche Fürſorgeverbände, Krankenkaſſen uſw. feſtgeſetzten beſonderen Pflegegeldſätze weg. Von dem feſtgeſetzten Zeitpunkt haben nur die für heſſiſche Pfleg⸗ linge uſw. gültigen Pflegegeldſätze in Anſatz zu kommen. Spende zur Förderung der nationalen Arbeit. Darmſtadt, 13. April. Nach amtlicher Mit- teilung iſt die freiwillige Spende zur För⸗ derung der nationalen Arbeit vom 1. April 1934 ab von Gehalts- und Lohnbezügen nicht mehr einzubehalten. Dies gilt auch dann, wenn Beamte uſw. die Kaſſe angewieſen haben, einen gewiſſen Betrag laufend bis auf Wider⸗ ruf einzubehalten, dieſe Erklärung aber bis— her nicht widerrufen haben. Eines beſonderen Widerrufs bedarf es hiernach nicht mehr. ** Frankfurt a. M., 13. April.(Von ernem Hund lebensgefährlich ver— letzt.) Das ſechsjährige Töchterchen eines Ausſtellers wurde auf dem Juxplatz von einem Hund ſo ſchwer in den Hals gebiſſen, daß es nach dem Heiliggeiſt-Hoſpital ver⸗ bracht werden mußte, wo es lebensgefähclich darniederliegt. Das Kind ſpielte auf dem Platz, wo die Wohnwagen ſtehen. Plötzlich wurde es von dem Hunde eines anderen Schau⸗ ſtellers angefallen. Der Hund biß dem Mäd⸗ chen in den Hals und zerrte das Kind unter einen Wohnwagen. Auf die Hilferufe des Kin⸗ des eil. n. Sie hatten Mühe, die Klee von dem Tier zu befreien. Man brachte das Kind ſofort nach dem Hoſpital. 1 Hife ſich 5710 Wa mit großer Wucht gebiſſen haben muß, ſo daß innere Teife des Halſes verletzt ben, 1 b Darmſtadt, 13. April.(Das Liebes- drama in Mörlenbach.) Unter der Anklage des Mordverſuchs ſtand der 33jährige Konrad Fath aus Mörlenbach i. O. vor dem Schwurgericht. Er unterhielt— obwohl ſelbſt verheiratet und Vater von vier Kindern— Beziehungen zu der Frau eines Lederarbeiters. Muttertag ſeit 1922 wünſchte. die jene ſtolzen Schiffe bauen, die vor aller; in Feuerwehruntform das Haus verließ, u an einem Fackelzug teilzunehmen, traf ihn draußen in der Dunkelheit ein Hagel kleiner Steine. Mit dieſem Signal wollte Fath ſeine Freundin verſtändigen, unglücklicherweiſe alar⸗ mierte er aber damit den Ehemann. In Be⸗ gleitung ſeines Hauswirts ſuchte nun der miß⸗ trauiſche Lederarbeiter das Grundſtück ab und entdeckte im Schein ſeiner Taſchenlampe Fath Mit einem Bohnenſtecken zog er dem unrecht⸗ mäßigen Liebhaber einige Schmiſſe über, die Fath mit einem wuchtigen Schlag auf den Kopf des Gegners erwiderte. In der Verhand⸗ lung ergab ſich, daß die klaffende und ge⸗ fähruche Nbpfhunbe ors ve beturbettels nichr, wie zuerſt angenommen, mit einem Beil, ſon⸗ dern mit einem Stein verurſacht worden war. 975 Gericht verurteilte daher den Angeklagten guth nur wegen verſuchten Totſchlags zu zwei Jahren Zuchthaus und drei 7 z berluſt. Zuchthaus und drei Jahren Ehr⸗ 4. Anordnung für den J. Mai Berichtigung. In der 3. Anordnung für den 1. Mai heißt es verſehentlich unter Punkt 7: i „All Ot grupre leiter und Stütz unltleiler haben ſich, wenn ſie von ihrer Kreisleitung keine andere Anweiſung bekommen, direkt nach Frankfurt am Main in Marſch zu ſetzen“ Es muß ſelbſtverſtändlich heißen: Alle Orts⸗ gruppen⸗ und Stützpunkt-Pro paganda⸗ warte. Heil Hitler! Müller⸗Scheld, Gaupropagandaleiter und Leiter der Landes⸗ tee Heſſen⸗Naſſau des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda. 30 000 fanden Arbeit Franlfurt a. M., 13. April. Wie die Preſſeſtelle des Landesarbeitsamtes Heſſen mitteilt, ging die Zahl der Arbeits⸗ loſen im Monat März von rund 187 000 um rund 31000 oder 16,5 Prozent auf runo 156 000 zurück, nachdem bereits im Monat Fe⸗ bruar eine Abnahme der Zahl der Arbelts⸗ loſen um faſt 25 000 erreicht werden konnte. Seit Ende Jauuge 1953 4832 vecminderte ſich die Zahl der Arbeitsloſen um insgꝛſamt 176 230 oder rund 33 Prozent. Seit Be g. nu der Uebernahme der Regierungsgewalt durch den Führer iſt alſo mehr als die Hälfte der Arbeitsloſen im Landesarbeitsamtsbezit. Heſſen wieder in Arbeit und Brot gekommen. Weitaus am günſtigſten war die Entwick— lung im Baugewerbe mit einer Abnahme der Arbeitsloſen um 7928 Facharbeiter und 2292 Bauhilfsarbeiter; gegenüber Februar hat die Zahl der Arbeitsloſen im Baugewerbe damit eine Abnahme um 56,9 v. H. erfahren. Ab⸗ ſolut iſt die Entwicklung in der Metallinduſtrie mit einer Abnahme um 4668, in der Induſtrie der Steine und Erden mit 2244 und in der Landwirtſchaft, Gärtnerei und Tierzucht mit 1112 demnächſt am günſtigſten. In den An— geſtelltenberufen war eine Abnahme um faſt 500 Arbeitsloſe zu verzeichnen. i Die Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger in der Arbeitsloſenverſicherung ging in Mo⸗ nat März von 21772 auf 12817, in der Kriſenfürſorge von 55 062 auf 44 693 zurück. In beiden Anterſtützungseinrichtungen wurden Ende März 57510 Hauptunterſtützungsemp— zänger gezählt, das ſind 19 324 oder 25,2 Prozent weniger als zu Beginn des Mo— nats. Nach den vorläufigen Meldungen der Arbeitsämter waren 60 130 aner annte Wohl⸗ fahrtserwerbsloſe vorhanden, deren Zahl im März um rund 11900 oder 16.5 Prozent abgenommen hat. Neuregelung der Schutzhaft amt teilt mit: Als deren Mann an einem Novemberabend Darmſtadt, 13. April. Das Staatspreſſe⸗ Der heſiiſche Staatsminiſter hat nunmehr eine Regelung der Schutzhaft vorgenommen. Danach ſind zur Verhängung der Haft für das ganze heſſiſche Staatsgebiet ausſchließlich der Staatsminiſter und das Staatspolizetamt zuſtändig. Die Anordnung der verſchärften Haft ſteht in allen Fällen dem Staatspolfzei⸗ amt zu. Die bisherige Zuſtändigkeit der Staatspoltzeiſtellen und Kreisämter iſt nicht mehr gegeben. Ueber jede Anordnung oer Schutzhaft durch das Staatspolizejamt iſt oem Staatsminiſter innerhalb von 24 Stunden 3u berichten. Aus der Pfalz Eintonfſonntag am 22. April Beſondere Anordnung für die Pfalz. Im Kahmen der Vs-Aktion werden in der Pfalz für beſondere Zwecke im Verlauf des Sommerhalbjahres einige Eintopf⸗ Sonntage durchgeführt. Die Tage— es dürfte ſich vorausſichtlich um zwei oder drei handeln— werden von Fall zu Fall feſtge⸗ ſetzt. Die bisherige Regel kommt alſo nicht in Bekracht. Als nächſter Einkopfſonntag wurde der 22. April beſtimmt. Es wird eine beſonders ſtarke Beteiligung erwartet, als es ſich diesmal um reine pfälziſche Zwecke handelt. 3 — rr— t 2 8 5 8 ä—— e — 7T—T—T—TCT—T—T—T—... —..—. ̃—...—...—— PTTTCTVTCCCCTDTDTVTVTTT—V—T—TF—T—T—V—V—V—V—V—TV—V—V—V—VV—V—V——