Film- 1 8 te künſtleriſche Tonfilmereignis mit ei— 2 Verſäumen Sie nicht dieſen herrlichen Ah deute im dane Palast! Das neueſte künſtleriſche Tonfilmereignis mi Wischen ZzwWei Herzen( Spielplan. Ein Bombenflim erben darſtelleriſchen Höchſtleiſtung! Harry Liedtke, Luiſe Ullrich, Erna Morena, Olga Tſchechowa Ranges, der alles in Bann ſchlägt Viernheimer Anzeiger Viernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Viernheimer Zeitung Bezugspreis monatl. Friſchmelkende Ziege zu verkaufen lalab ue! mt Abschluß Adolf Waſſerſtraße 69 Mitlerstr. 153 3 Tivoli Gebrauchte, aber gut erhalt. Möbel Aller Art wie Schlafzimmer, Küchen, Speiſe⸗ zimmer, Kleider- und Bücherſchr., Komoden mit u. ohne Marmor, Betten, Vertiko, Flurgarderobe Nachttiſche, Tiſche und noch mehr billig zu Zu vermieten 2 Zimmer u. Hüche Aufnahme in die Volksſchule Am Montag, den 16. April, findet um 9 Uhr für die Knaben und um 10 Uhr für die Mädchen die Aufnahme in die Volks- ſchule ſtatt und zwar in der Weiſe, wie ſie den Eltern bei der Anmeldung mitgeteilt worden iſt. Gillig, Rektor Berufsſchule Viernheim Sämtliche Schüler und Schülerinnen haben ſich am Montag, den 16. April, nachmit⸗ tags 5 Uhr, in dem oberen Gang der Schiller- ſchule zur Aufnahme und Klaſſeneinteilung ein⸗ zufinden. Schüler, die eine auswärtige Berufsſchule beſachen wollen, müſſen ſich unbedingt hier ab- melden. 2 Der Schulvorſtand Gillig Bekanntmachung. Betr.: Das Faſelweſen in der Gemeinde Viern— heim. Wir benötigen für den Faſelſtall ca. 90 bis 100 Ztr. Hafer. Angebote mit Muſter wolle man bis zum 18. April 1934 bei uns, Zimmer 5, einreichen. Viernheim, den 13. April 1934. a Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim Bechtel Radio- Reparaturen werden fachm. prompt und billig ausgeführt. Modernſte Meſſ- und Prüfungseinrichtung. Röhrenprüfung koſtenlos. Radiogeschäft E. Hanf Vereins⸗Anzeiger Turnverein von 1893 Viernheim e.V. Sonntag, den 15. April 1934 Freundſchaftsſpiele in Waldhof. T. V. Waldhof 1.— T V. Viern⸗ heim 1. T. V. Waldhof 2.— T. V. Viern⸗ heim 2. Heute Freitag abend Spielerverſamm— lung und Bekanntgabe der Abfahrtszeit. Mann- ſchaftsaufſtellung ſiehe Schaukaſten. Die Leitung. Samstag, den 14. April, abds. /9 Uhr findet im Lokal unſere Generalverſammlung ſtatt, wozu ich alle Mitglieder und Ehrenmitglieder ein- lade. Vollzähliges Erſcheinen erwartet. 84.2 Hannheim Der Führer. Bekämpfl den HSederich! Jeder Bauer kennt die großen Nachteile, die ihm durch das Auftreten von Sederich und Ackerſenf i den Sommerſggaten or- wachſen. Deshalb müſſen dieſe Ankräuter mit allen Mitteln be⸗ kämpft werden. Sehr häufig gelingt es, den Hederich und Acker- ſenf durch den Ankrautſtriegel, durch Egge und Hacke zu ver— nichten. Dieſe Saatenpflege kann aber nur während einer eng begrenzten Wachstumszeit der Unkräuter durchgeführt werden. Bei ungünſtigen Witterungsverhältniſſen führt eine Bekämpfung auf dieſem Wege nicht zum Ziel, da ſie nicht rechtzeitig vor⸗ genommen werden kann, oder überhaupt unterbleiben muß. Neben dieſer rein mechaniſchen Ankrautbekämpfung können Hederich und Ackerſenf aber auch noch durch Anwendung chemiſcher Mirtel vernichtet werden. Bei dieſen kann man zwei Arten unterſcheiden: Die Mittel, die zur ausſchließlichen Ankrautbekämpfung beſtimmt ſind, und die Mittel, die neben der unkrautvernichtenden noch eine düngende Wirkung aufweiſen. Im Kalkſtickſtoff verfügt die deutſche Landwirtſchaft nun über ein Stickſtoffdüngemittel, das eine hervorragende unkrautbekämpfende Wirkung beſitzt. Es liegt nun nahe, dieſe unkrautbekämpfende Wirkung auf den Ackern, auf denen mit einiger Sicherheit mit dem Auftreten von Hederich und Ackerſenf zu rechnen iſt, auszunutzen und die Düngung ſo einzurichten, daß durch eine entſprechende Verwendung des Kalt- ſtickſtoffs dieſe Schmarotzer vernichtet werden können. Man gibt auf den in Frage kommenden Schlägen wie gewöhnlich die Kali- und Phosphorſäuregabe unter den Fuß, verabfolgt aber die Stick ſtoffgabe dann in Form von etwa 150 lg ungeöltem Kalkſtick. ſtoff/ ha auf den Kopf. Das Ausſtreuen des Kalkſtickſtoffs erfolgt in dieſem Falle auf die taunaſſen Kulturen, wenn der Hederich und Ackerſenf das 2.—6. Blatt gebildet haben. Sonnenſchein nach dem Ausſtreuen erhöht die unkrautvernichtende Wirkung des Kalkſtickſtoffs. Da der in dieſem enthaltene Stickſtoff nach der Vernichtung der Ankräuter von den Kulturen voll ausgenutzt wird, ſo wird die Ankrautbekämpfung durch eine einfache Düngung, die auch ſonſt vorgenommen werden müßte, gleichſam koſtenlos und ohne Mehrarbeit erzielt. Viernheim „Saal goldener Engel“ Freitag, den 13., Samstag, den 14., Sonntag, den 15. April, jeweils abds. 8½ Uhr Gastspiel Zauber- Revue Groasser Ein Abend im Reiche der Wunder.— Dazu das große Variele- Programm Sonntag nachmittag 4 Uhr Schüler- und Familienvorstellung Eintrittspreiſe: 1. Platz 60 Pfg., 2. Platz 40 Pfg., Erwerbsloſe 30 Pfg. Schüler 10 und 20 Pfg. n Ihr Eigenheim kann bei 38-40 Proz. Bargeld einschließlick Bauplatz sofort in Angriff genommen werden. Anfragen unter Nr. 100 an die Geschäftsstelle dleses Blattes. (Viernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage 1,40 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratis⸗Beilagen: de. g 7* f 5 2 0 5 chent 0 N 1 Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, Sein jührlich der Nahe an lin den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Voten Verkünd⸗ und Anzeigeblatt für Viernheim ſeit dem Jahr 1883 Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfun a. M., Verantwortlich, für den Anzeigenteil: Joh. Marth Viern e 11 764150 Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags-Ausgabe 10 pig Anz eise- N f f e Die 12geſpaltene Millimeter-Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig die* 5* 1 f 3 711 50 1 3 n enge Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor— irtags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bü if N 2 8 He* oo 8 8 1701 42 e 8 eſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme 1 vorgeſchriehenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden ſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim g 8 Klein-Anzeigen haben im Viernheimer Anzeiger immer guten Exfolg. 14. April 1934 1. Jahrgang Nummer 87 l Samstag, den Erſter volitiſcher Kurzberich Dr. Göbbels über die Erfolge der Regierung— die Hülft 0 Celeeet: der Maenst aS Sa e 9 fte des Weges zurückgelegt Zühut der Arben und dem Arbeiter Berlin, 14. April. iſt, bei der Lö 0 5„ Löſung des . Ueber alle Sender des deutſchen Rund- ſchwere Opfer zu bringen um die ein K urg ber 1 0 jeden Freitagabend des anderen erſt möglich 5 0 zbericht über die politi⸗ in der Erkenntnis dief ä noch eine deut ſe. Di ion i kin Kurzt cht übe 1 s dieſer Zuſammenhän noch eine deutſche Preſſe. Die Konfeſſion in eie 90 gegeben. Den erſten dieſer manchmal mehr Vernunft R als ihrer Betätigungsfreiheit zu beſchlhon, iſt fla Neichsminiſte kee am geſtrigen Freitag der jene Kreiſe der Wirtſchaft, die da glauben, Sache der Regierung. ö lampfe und zur ſogenannten„Interna. eiche i iter für Volksaufklärung und die von der Regierung durchgeführte Beru Sie wird es wahrſcheinlich wir k— dnale“ einen neuen Sinn bekommen, er 1 960 Dr. Goebbels. Er wies bhigung des Produktionslebens finde ihren ſamer ausüben als Zeitungen und Par⸗ zu einem nationalen Feiertag im beſten gangs darauf hin, daß man ſich im Geiſtezweckmäßigſten Ausdruck in einer durch keien. Ihre Hintermänner haben auch nne des Wortes geworden, zu einem Lag, 0 Gre zurückverſetzen müſſe, um nichts gerechtfertigten Lohnherabſetzung, er— allerwenigſten ein Recht dazu, der Re 5 dem ſich das ganze deutſche Volk zu ſei⸗ meſſe röße der Vorgänge in Deutſchland er. gänzt durch eine noch weniger gerechtfertigte und dem Nationalſozialismus, die 5 allen aterlande 50 ain feinem Führer be⸗ rl da e 175 15. Preis- und Dividendenerhoͤhung. die Kirchen vor dem Anſturm des Bolſche⸗ Ant, zu einem Tag, an dem b 5 bet“ 5 sweiſe nicht faſt wie f 572 wismus ben, a klar in. Erſcheinung tritt, daß es feinen ö die Wunder gewirkt, wenn im Marz 1932 Jihrer dieſe geclſe eindeingiic zu der dentum worhuwerſen. melt fte auß dem ce Naſſenkampf und ſeinen Klaſſenhaß mehr ie Sie ſei eſe le eindringlich verwarnt. biet des Politiſchen die alleini ität 1 5 8 hen die alleinige Totalität bt, ſondern daß alle Berufe und Stände ie eien auch heute noch einmal darauf auf. für ſich beanf 0 N j . 5 f a merkſam gemacht, daß icht weit ür ſich beanſpruchen, anſonſten aber jeden 5 ammenſtehen in der gleichen Liebe zu d. nach ſe Faſſ J 8 5 Vo ek werden kann, die ſozialen Errungenſchaf—. Faſſon ſelig werden laſſen. Je- e de 2 Polk und Vaterland.. ken unſerer Zeit zu ſabotieren. e ben es nicht dulden. la das Wert i. 25 800 1. 10 6 5 unſer Fug. 6. 12. Zu 1 7 5 15 1 452 iichſöhkung eingeſetzte Aus⸗ tion en 2 ert ſtelt eien ſozinten Schaden leide. Unſer Bangen bench J. 6. 12 24. 8 is zur Durchführung der Saa rab 25 i a ſtellt einen ſozialen Schaden erleide. Unſer Langmut iſt nicht borto v. liste pro Klasse 30 Pfq mmung, die bekanntlich im Januar Rückcchrilt dar. Die gegierunen inen i date 2 b n.. Schwäche. Die ſieghafte Kraft des Natto⸗ Früglk ae Unmenden Jahres ſtattfinden wird, hat bagatelliſieren. Denn ſie ſprechen in ihrer mne Die Regierung iſt uner⸗ nalſozialismus gebt Aer die f Natto Genf getagt und die erſten Modalitäten Größe für ſich ſelbſt und bedürfen keiner u den allgemeinen Lebenstandarde nh ö ver kaufen. f 5 b l a 5 1 Bernfeld 2 1 7 um Webſtuhl der Zeit 2855 Politiſche Wochenbekrachklung. Von Argus. Unkündbare Tilgungs- und auch Ehestandsdarlehen erhalten kreditfähige Perſonen mit garantiertem Einkommen, v. RM. Der Tag der nationalen Arbeit ird auch in dieſem Jahre als Feſt aller chaffenden in Stadt und Land feierlich be— ngen merden. In Berlin wird am Nach⸗ ittag ein großer Staatsakt auf dem Tem⸗ lhofer Feld ſtattfinden, bei dem der Füh⸗ r ſelber ſprechen wird. Von beſonderer edeutung wird ſein, daß am Tag der na— dnalen Arbeit die Vertrauensleute der Be— jebe ihr feierliches Gelöbnis ablegen wer— n. So hat der 1. Mai, einſt ein Tag des aſſenhaſſes, des Bekenntniſſes zum Klaſ— vertrag bei der Württ Rreukasse in Stuttgart Auskunft und Bed. gegen Rück- porto durch Beratungsſtelle Karl Trapp, Lampertheim Falterweg 40. Es gibt in Deulſchland weder eine Arbei— Löſung ker noch eine Bürger,, weder eine prote⸗ zu machen. Er hat ſtantiſche noch eine katholiſche, ſondern nur einen Problems 4 Verlag Dr. Selle-Eysler A. G. Berlin 85016 Staatslotterieg Gew. zus über M Seltene Gelegenheit! Schlafzimmer von 165. RM an Herrenzimmer von 190.- RM an Speisezimmer von 250.- RM an Küchen von 145. RM an tür. Spiegelschränke sowie I- u. 2türige Schränke u Einzelmöbel in gr. Auswahl flönelnaus Sünime mannheim Un d. 0 Ehestandsscheine werden in Zahlung genommen! 177 2 N Sparpelbau-Verein Vfernheim Täglich friſche z um Tagespreis bei der Sammelstelle Zöller, Bismarckstraſle 8 NB. Die Ablieferungszeit für die Spargelbauern iſt: vorm. 7—9 Uhr, nachm. 6—8 Uhr, und bitte dieſe Zeit genau einzuhalten. Der Vorsitzende. 1 deulſche Arbeitsloſigkeit binnen vier Wochen um weit über eine halbe Million geſunken wäre! Heute iſt es Wirk⸗ lichkeit geworden. Es wirkt gerade kleinlich, um nicht zu ſagen, lächerlich, wenn ein Teil der Auslandspreſſe angeſichts dieſer Tat⸗ ſachen auch jetzt noch verſucht, die Erfolge zu paar Dutzend Skänkerer zur Tagesord⸗ nung über. Denn wir haben Beſſeres und Wichti „ geres zu tun. Die deutſche Nation ſteht in. MANN HELA: O. f boch. 250 Km die Abstimmung beraten. Zwei Be. Lobredner e Affe alle Epic ben ſende unſe⸗ 29 8 9 g N res Volkes für alle Schichten und Stände zi 5 eſchafe wird wieder gewagk, geplant und heben. Die nationalſozialiſtiſche Bewegung geſchaffen. heute werden ſchon überall leitet den Staat nach großen weltanſchau⸗ von I8 71-1919 l. Straßburg i. Es lüſſe ſind von beſonderer Bedeutung: ein⸗ . daß bezirksweiſe abgeſtimmt 8 Achtung! Das herrlichste Ufa- Spitzen- Tonfilmwerk Ab heute Freitag im Central-Film-Palast! Filmfreunde, besucht das schönste aller Tonfilmwerke! Achtung! Dazu: Hen Maynard in„Sergeant Me. Nenna“ Heideschulmeister Uwe Marsten Auf der Lüneburger Heide, in dem wunderschönen Land Nationalſozialiſtiſche schulung Tagung der Reichs- und Amtsleiter. Berlin, 13. April. Am Donnerstag fand in München im Braunen Hauſe unter dem Vorſitz des Stellvertreters des Führers, Heß, eine Be— ſprechung der Reichsleiter der NSDAP ſtatt. in der organiſatoriſche und aktuelle politi— ſche Fragen behandelt wurden. Es wurden insbeſondere beſprochen: Fragen der Partei— gerichtsbarkeit, der Parteiverwaltung ſowie der preſſepolitiſchen Aufgaben der NSDAP. Im Anſchluß daran fand eine gemein— ſame Tagung der Reichsleiter mit den Amtsleitern der Reichsleitung ſtatt, in deren Mittelpunkt das Thema der national— ſozialiſtiſchen Erziehung und Schulung ſtand. Der Stellvertreter des Führers eröffnete die Tagung. Der Stabsleiter der PO, Dr. Inkereſſank war dabei die Mitteilung von der Errichkung zweier„Schulungs⸗ burgen“ in ſchönen Gegenden Pommerns und der Eifel, in denen je 500 Volksgenoſſen Gelegenheit haben werden, ihren Urlaub im Kreiſe Gleichgeſinnter zu verbringen. Solche Schulungsburgen ſollen in den nächſten Jahren in größerer Zahl errichtet werden. Reichsarbeitsführer Hierl ſprach anſchlie⸗ ßend über die Zuſammenarbeit zwiſchen Ar- beitsdienſt und Partei gerade in Schulungs⸗ fragen. Dann äußerten ſich die Beauftragten der Parteileitung über ihre in den Schu⸗ lungsfragen draußen im Lande geſammel— ten Erfahrungen. In den Berichten kam zum Ausdruck, daß überall die Wirkung der Schulung in außerordentlich günſtigem Sinne feſtzuſtellen ſei. Letzte Nachrichten Nochmals Alkonger Blutſonn ka. 1— ſichtigung der öffentlichen Meinung erfülle. Es würden Maßnahmen ergriffen wer— den, damit die Urheber und Verbreiter dieſer unruheſtiftenden Tendenzmeldungen ihrer geſetzlichen Beſtrafung zugeführt werden können. Deulſthe Tagesſchau Deutſchlandreiſe Dr. Leys. Der Führer der Deutſchen Arbeitsfront, Dir. Ley, beginnt am heutigen Freitag, den 13. April, eine Deutſchlandreiſe, deren erſte Station Köln iſt. Dr. Ley will von Köln weiter nach Düſſeldorf, Solingen, Düren, dann nach Frankfurt a. M. und in die Pfalz fahren. Die weiteren Reiſeziele ſind noch nicht feſtgeſetzt, doch iſt vorgeſehen, daß Dr. Ley ganz Deutſchland bereiſt und erſt zum 1. Mai wieder nach Berlin zurückkehrt. Dr. Ley will auf dieſer ſeiner zweiten Deutſchlandreiſe vor allem die aufgrund des Geſetzes zur Ordnung Ley, umriß die Aufgaben der weltanſchau⸗ lichen Schulung durch die PO. Die Ausleſe der politiſchen Führer gehe heute in ſyſte⸗ matiſcher Schulungsarbeit vor ſich. Anſchließend ſprach Reichsleiter Roſen⸗ weltanſchaulichen Erziehung. Er wandte ſich insbeſondere ge⸗ liberaliſtiſch⸗wiſſenſchaftlicher „ſtändiſchem Deck⸗ eine falſche Richtung und Deutung zu ge⸗ ben. Dabei mahnte er auch zur Vorſicht ge⸗ genüber einer Literatur, die ſich als natio⸗ berg über Fragen der gen Verſuche Kreiſe, zum Teil unter mantel“, dem Nationalſozialismus nalſozialiſtiſch bezeichne, ohne es zu ſein. Der Reichsſchulungsleiter der PO, 0 ie bisher geleiſtete Schulungsarbeit und die da⸗ bei in Anwendung gebrachten Schulungs⸗ ſyſteme. Er teilte dabei mit, daß gegenwär⸗ tig 0 der Reichsſchule der PO in Ber⸗ 36 Gauführerſchulen, fünf Landesfüh⸗ ſowie dem des, gab dann einen Ueberblick über nau rerſchulen und fünf NSBO⸗Schulen, eine Schule für Reichsdeutſche aus Ausland, regelmäßige Kurſe abhalten. Alkong, 13. April. berüchtigten Altonger Blutſonntag, endeten Mordes, Aufruhrs und richt. Eine Erklärung der Regierung. Bukareſt, 13. April. fiziere. In dieſer Verlautbarung heißt hörden bilde. Vor dem Sonderge⸗ richt findet zurzeit eine zweite Verhandlung wegen der Vorgänge am 17. Juli 0, att. 17 Angeklagte ſtehen zum Teil wegen voll⸗ andfrie⸗ densbruches bzw. wegen Beihilfe vor Ge⸗ Die Verschwörung in Numänſen Der Miniſter für nationale Verteidigung veröffentlicht eine amtliche Mitteilung mit den Namen der am 7. April verhafteten Of⸗ weiter, daß dieſe einzig daſtehende Angele⸗ genheit umſtürzleriſchen Charakters Gegen⸗ ſtand der Unterſuchung der militäriſchen Be⸗ Die Veröffentlichung der Mitteilung richte ſich gegen alle Erfindungen und Gerüchte ⸗ macherei durch die Jeinde Rumäniens, wo⸗ durch die Regierung ihre Pflicht der Beguf. der nationalen Arbeit beſtimmten Betriebs⸗ führer beſuchen. Einlommenſteuer und Arbeitsſpende. Amtlich wird mitgeteilt: Steuerpflichtige, die bis zum 4. April 1934 Arbeitsſpen⸗ de nach dem Arbeitsſpendengeſetz geleiſtet ha⸗ ben, können verlangen, daß der Spendenbe⸗ trag vom Einkommen des Steuerabſchnittes abgeſetzt wird, in dem die Spende geleiſtet worden iſt. Das Verlangen muß unter Hin⸗ gabe des Spendenſcheines ſpäteſtens bis zum 30. April 1934 geſtellt ſein. Vörſen und Märkte Vom 12. April. (Ohne Gewähr.) Berliner Devoiſenkurſe. 1 Pfund Sterling 12,905; 1 Dollar 2,502; 100 holl. Gulden 169,23; 100 Lire 21,4; 100 franz. Francs 16,50; 100 Schweizer Fran⸗ ken 80,95; 100 öſterr. Schilling 47,20. es Frankfurter Schlachtviehmarkt. Zufuhr: 53 Rinder, darunter 20 Ochſen, 2 Bullen, 12 Kühe, 19 Färſen, ferner 917 Kälber, 56 Schafe, darunter 26 Hammel, 696 Schweine. Preiſe: Kälber 50 bis 581, 46 bis 49, 38 bis 45, 30 bis 37; Hammel 35 bis 36, 31 bis 34, 27 bis 30; Schafe 31 bis 33, 26 bis 30, 18 bis 25; Schweine 36 bis 40, 36 bis 40, 36 bis 40, 34 bis 39. — Marktverlauf: Kälber, Hammel und Schafe mittelmäßig, ausverkauft; Schweine ſehr ſchlecht, Ueberſtand. Mannheimer Getreidegroßmarkt. Weizen inl. Feſtpr. Bez. 9 19,70, Bez. 10 19,90, Bez. 11 20,20, Mühleneinkaufspreis Bez. 9 20,10, Bez. 10 20,30, Bez. 11 20,60; Roggen Feſtpr. Bez. 8 16,70, Bez. 9 17, Mühleneintaufspreis Bez. 8 17,10, Bez. 9 17,40; Sommergerſte inl. 17,85 bis 18,25; Pfälzer Gerſte 18 bis 18,50; Futtergerſte 16,50 bis 17; Hafer inl. 16,25 bis 16,50; Mais m. S. 19,25 bis 19,50; Weizenmehl Spezial Null m. Aust. 30, Mai 30,30, ohne Aust. 28,50, bezw. 28,80; Roggenmehl nordd. 23,50 bis 24,50, ſüdd. und pfälz. 24,25 bis 25,25; Weizenkleie feine m. S. 10,25 bis 10,50, grobe 10,75 bis 11; Roggenkleie 10,50 bis 11,25; Weizenfuttermehl 11,50 bis 11,75; Roggenfuttermehl 11,75 bis 12,25; Weizen⸗ nachmehl 15,25; 4b 16,25 bis 16,50; Erd⸗ nußkuchen 16,75 bis 17; Soyaſchrot 15,25; Rapskuchen 14; Palmkuchen 14,25; Kokosku⸗ chen 17; Seſamkuchen 17; Leinkuchen 17,25 bis 17,50; Biertreber m. S. 15; Malzkeime 13 bis 13,50; Trockenſchnitzel 9,75 bis 10; Rohmelaſſe 8,50; Steffenſchnitzel 11; Wieſen⸗ heu loſe 5,80 bis 6,20; Rotkleeheu 6,20 bis 6,40; Luzernekleeheu 7,40 bis 7,60; Roggen⸗ und Weizenſtroh gepr. 2,20 bis 2,40, geb. 140 bis 1,60; Hafer⸗ und Gerſteſtroh gepr. 1,80 bis 2, geb. 1,20 bis 1,40 Rm. Mannheimer Kleinviehmarkt. Aufleieb: 292 Ferkel, 400 Läufer. Preiſe: Ferkel bis ſechs Wochen 13 bis 16, über ſech⸗ Wochen 21 bis 26.ä— i lacklich darauf hingewieſen, daß Gendar⸗ 0 räfte verſtärkt werden oder nicht! ä terreichiſchen und zum zweiten, daß keine fremden uppen in das Saargebiet gelegt werden, u die öffentliche Ruhe und Sicherheit wäh⸗ id der Abſtimmungskampagne aufrecht erhalten. Der Wunſch nach ſolchen Trup⸗ rde aber merkwürdigerweiſe auch n Präſidenten der Saarregierung, dem gländer Knox, unterſtützt. Nun hat aber Saarausſchuß des Völkerbunds aus— rie und Polizei völlig genügten, um die entliche Sicherheit zu garantieren. So eutet der Beſchluß des Ausſchuſſes eine ederlage Frankreichs, aber auch eine ſolche Herrn Knox. Allerdings ſcheint Frank⸗ inſofern einen Erfolg davongetragen haben, als beabſichtigt iſt, das Land⸗ erkorps des Saargebiets zu verſtärken. e ſolche Verſtärkung iſt natürlich völlig zötig und koſtet nur Geld. Niemand wird Saargebiet die Ruhe und Ordnung en, wenn man die Bevölkerung nicht Endwie ſchikaniert oder zu beeinfluſſen ſucht. Und Frankreich wird ſich eben an Gedanken gewöhnen müſſen, daß das ürgebiet am Abſtimmungstag ein über⸗ ſtigendes Bekenntnis zum Deutſchen che ablegen wird, einerlei, ob die Poli⸗ an ſchiſchen Behörden den Kampf ge⸗ die Nationalſozialiſten erneut verſchär⸗ wollen. Das endgültige Verbot des 0 Beobachters“ in Wien, er wenigen noch verbliebenen natio— n Zeitungen, hat lebhafte Beunruhigung orgerufen, insbeſondere auch deshalb, für das Verbot dieſes in gebildeten ſen viel geleſenen Blattes nicht einmal ee Begründung angegeben wurde. 5 lusgangspunkt der neuen Maßnahmen kt die Verhaftung des im Januar geflo⸗ n und nach Heſterreich wieder zurüuͤckge⸗ zen Nationalſozialiſten Fitzthum, der lich dem jüngeren Sohn des Profeſſors 0 beim Fluchtverſuch behilflich geweſen ſoll. Daß die Polizei eingehende Haus⸗ ungen beim„Oeſterreichiſchen Beobach⸗ dorgenommen hat und daß ſie einem ie Befugnis zur Ausübung ſeiner 3 15 77 Jahresfri t die ging natürlich von Frankreich aus, 1 fab von 1 7 6 ö hat den Eindruck, daß die öſter⸗ dis entzog weil er Nationalſozialiſt it, eitere Zeichen dafür, daß die Regie⸗ jn.. und N. e Regierung hat Hand angelegt, und das Volk hat ihr dabei geholfen. 2 gen, für den der Führer ſich am 1. Mai vier Jahre ausbedungen halte: Die iſt wieder aufgelebt und die deutſche beitsloſigkeit um die Hälfte geſunken. für vom ganzen Volk große Opfer gebracht worden ſind. Der Arbeiter ot mit Löhnen begnügen müſſen, die nicht dazu ausreichten, ein dem hohen Kulturſtand un⸗ ſeres Volkes entſprechendes Lebensniveau zu halten. Er hat ſich dieſer Aufgabe mit einem Heroismus ohnegleichen unterzogen. Denn er bat gelernt. dan es oft notwendig rung zu einem noch ſchärferen Kurs entſchloſ⸗ ſen iſt. Trotz alledem wird ſich erweiſen, daß eine geiſtige Bewegung nicht mit Polizei- maßnahmen aufzuhalten iſt! In der Abrüſtungsfrage iſt noch immer alles beim alten. In Genf hat zwar das Büro der Abrüſtungskonferenz getagt, aber es kam nichts Poſitives dabei heraus. Die Franzoſen ſind etwas beunruhigt dar⸗ über, daß die Engländer nicht raſch genug den„Ernſt der Lage“ begreifen, d. h. nicht ohne weiteres auf die franzöſiſchen Wünſche eingehen, die bekanntlich immer nur auf eine Verſchleppung abzielen. empfindet dabei Frankreich darüber, daß die andern Mächte letzten Endes einwilligen müſſen, Deutſchland zu geſtatten, ſeinen Rüſtungsſtand dem der andern Staaten ir— gendwie anzugleichen. Es war in dieſem Zu⸗ ſammenhang davon die Rede, daß der fran⸗ zöſiſche Außenminiſter Barthou, der dem⸗ nächſt der polniſchen Regierung in War⸗ ſchau einen offiziellen Beſuch abſtatten wird, auf der Rückreiſe in Verlin ankehre, um mit der deutſchen Regierung wegen der deutſch⸗ franzöſiſchen Beziehungen und der Abrü⸗ ſtungsfrage zu ſprechen. Aber man hat ſich in Paris beeilt, dieſe Meldung zu demen⸗ tieren. Außenminiſter Barthou wird alſo nicht nach Berlin kommen. Es iſt anſchei⸗ geſchulte Arbeiter ge⸗ Wirtſchaft Ar- ö ˖ vor Niemand weiß beſſer als wir, daß da⸗ oder geschrieben Klaſſenkampfes gebre ˖ oder geſchrie ben, ſich in dieſen Monaten der Wiederingang⸗ 12 en deutsch ſetzung unſerer Produktion zum großen Teil Die größte Sorge nend für die franzöſiſchen Chauviniſten ein lichen Grundſätzen und läßt ſich in der Durch- 5 ö führung ihrer, auf weite Sicht a- durch nur werde es möglich, in elwas über Hälfte des Weges zurückzule-⸗ Prinzipien durch Nichts und Niemanden de⸗ irren. Es gibt im Lande nur wenige und kleine Konvenkikel, die das bis heute noch nicht eingeſehen ha— ben. Wenn beiſpielsweiſe Zeitungen, bie or der nationalſozialiſtiſchen Revolution nichts oder nur wenig zur Beſeitigung des getan könnten di deutſch bolt gemeinschaft ie eutſche olksgemein t durch Wiederbelebung konfeſſtoneller Glgen ſätze ſtören, ſo beweiſen ſie damit nur, daß ſie des Geiſtes der neuen Zeit keinen Hauch verſpürt haben, unterſchätzen aber anderer⸗ ſeits offenbar die Entſchloſſenheit, mit der wir gewillt ſind, ſolche frevleriſchen Verſuche zurückzuſchlagen. N niſter Frankreichs einmal unmittelbar mit der deutſchen Regierung verhandelt. Deshalb achten ſie mit einem Eifer, der einer beſſeren che würdig wäre, darauf, daß die Ver⸗ handlungen immer auf dem üblichen diplo⸗ matiſchen Weg und womöglich in den viel⸗ köpfigen Genfer Verſammlungen ſtattfinden. Es könnte ja am Ende ſonſt zu einer Ver- ſtändigung mit Deutſchland kommen. 4 Aus Rumänien kommen allerhand unkontrollierbare Meldungen über eine Of— fiziersverſchwörung gegen die königliche Fa⸗ milie, die angeblich ermordet werden ſollte. über einen Die Regierung hat die Meldungen zwar als übertrieben hingeſtellt, Tatſache iſt aber, daß mehrere Verſchwörer verhaftet worden ſind und daß ſich im ganzen Lande ein lebhafter Unmut über das derzeitige Regime bemerk⸗ bar macht. Die„Eiſerne Garde“, eine faſchi⸗ geſehenen unerträglicher Gedante, daß der Außenmi- Einigkeit, Arbeit und Brok. zähen Ringen um ihre Gleichberechtigun Die Frage der Rüſtungen ſcheint W in ihr dentſcheidendes Stadium einzutreten. Der Führer hat den Standpunkt der deut⸗ ſchen Ehre aufrechterhalten. Wir müſſen unſere Grenzen beſchützen können, um in Frieden zu arbeiten und die Wohlfahrt un⸗ ſeres Landes zu mehren. Wir hoffen immer noch, daß die Staars⸗ männer, denen das Schickſal der Nationen anverkraut iſt, zu einer auch für uns er⸗ kräglichen Löſung der inkernationalen Pro- bleme kommen. Anſer Skandpunkt des Rechts iſt unveränderk. In ihrer Hand liegt es nun, der ganzen Welt Wohlfahrt, Glück, Jeſtigkeit und Aufſtieg zu ſichern. Deulſch⸗ land iſt bereit, an dieſen edlen Zielen mitzu⸗ arbeiten. Es braucht dazu: im Innern Nach au Gleichberechtigung.* Frieden, Ehre und n 1 Rennwagen verunglückt Köln, 14. April. Der neue Mercedes⸗-Rennwa— gen, der zuſammen mit der Neukonſtruk— tion Dr. Porſches Deutſchlands Intereſſe bei ausländiſchen Konkurrenzen vertreten ſollte, wurde nach erfolgreichen Probefahr— ten, die auf dem Nürburgring abgehalten wurden, bei einigen ſchnellen Runden des bekannten Weltrekordfahrers Ernſt Hen— ö 1 1 1 ſtiſche Organiſation, erhält immer neuen Zu⸗ lauf. Man muß die weitere Entwicklung aufmerkſam verfolgen, denn es leuchtet ein, daß eine völlige Abkehr vom parlamentari⸗ ſchen Regime in Rumänien auch Konſequen⸗ zen ee Art nach würde. ſich ziehen ö b der Stelle Bergwerk des me in einer Kurve zwiſchen Breitſcheid und Nürburgringes Bahn und im hohen Bogen l einen Zaun geſchleudert und flog kopf⸗ über in einen Bach. Aerztliche Hilfe war ſo⸗ fort zur Stelle. Henne hat neben einer leichten Gehirnerſchütterung nur Hautab— ſchürfungen und eine kleine Verletzung an der Ferſe davon getragen. Er war ſchon nach einer Stunde bei vollem Bewußtſein und hofft bald wieder trainieren zu können. Die Beſchädigungen des Rennwagens ſind nicht erheblich; er dürfte zu dem bevorſte⸗ hen Rennen wieder fertiggeſtellt ſein. N — plötzlich aus der —. Se — ES — 3 ———————ů—j— E I- danmmachunben (Parteiamtliche Veröffentlichungen der NSDAP., Ortsgr. Viernheim und der Unterformationen). NSDAP., Ortsgruppe Viernheim Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19. Geſchäftsſtunden⸗ Einteilung: N. S. B. O. und Deutſche Arbeitsfront: Jeden Montag, Mittwoch u. Freitag, abends 7—9 Uhr Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag, abends 7—9 Uhr Kaſſenverwaltung der Ortsgruppe: Jeden Donnerstag, abends 7—9 Uhr Rundfunk. Geſchäftsſtelle: Gaſthaus zum Freiſchütz Geſchäftszeiten: Dienstag u. Freitag von 18-20 Uhr Achtung! Amtswalter, Tehrerſchaft und Gemeinderäte! Am kommenden Sonntag, den 15. April ſpricht in der Turn- halle in Rimbach nachmittags um 3 Uhr der Gauſchulungsleiter Pg. Prof. Werner in einer großen Kundgebung. Alle Amtswalter(auch der Gliederungen der Partei) alle Lehrer und Gemeinderäte ſind zur Teilnahme verpflichtet. Abfahrt per Rad um halb 1 Uhr ab Kapellchen! Diejenigen, die mit der Bahn fahren, wollen ſich ſo ein- richten, daß ſie ſpäteſtens um halb 3 Uhr in der Turnhalle eingetroffen ſind. Vollzählige Teilnahme iſt Pflicht! Heil Hitler! Der Ortsgruppenleiter: i. V. Schweigert. N. 5. 3. G. und Deutſche Arbeitsfront! Die Arbeitsfrontabzeichen ſind eingetroffen u. ſind zum Preis von RM.—.20 in der Dienſtſtelle der N. S. B O. ſowie bei ſämtlichen Amtswaltern und Kaſſier der D. A. F. erhält- lich. Heil Hitler! Achtung, Vereinsführer! Es beſteht Veranlaſſung, darauf hinzuweiſen, daß alle Vereine ohne Ausnahme, ſobald ſie Veran- anſtaltungen anſetzen wollen, die aus dem Rahmen ihres normalen Vereinsbetriebs fallen ſei es nun eine Veranſtaltung, die politiſch oder kulturelle Tendenz hat, dies nur tun können, wenn ſie ſich rechtzeitig mit der Ortsgruppenleitung in Verbindung geſetzt haben und die Genehmigung derſelben zu dem vorgeſehenen Termin erfolgt. Heil Hitler! Der Ortsgruppenleiter i. V. gez. Schweigert Betr.: Durchführung des 1. Mai 34. Am Montag abend um 7 Uhr haben auf der Geſchäftsſtelle zu erſcheinen zur Unterrichtung und Beſprechung: der NSBO.⸗Obmann und Propagandaleiter, der NSKOV.⸗Obmann, der NS. Bauernſchafts- führer, die Führerinnen von BDM. und NS.-Frauenſchaft, BDM. und der HJ. Führer und Jungvolkführer; um 8 Uhr: der Ortsſchef des Viernheimer Handwerks und der NS-Hago; um halb 9 Uhr: ſämtliche Vereinsführer. Die Eingeladenen haben pünktlich zu erſcheinen. Im Verhinderungs- falle ein Stellvertreter. Entſchuldigung gibt es nicht. Heil Hitler! Der Propagandaleiter. Große Saar- Kundgebung am erſten Pfingſttag in Viernheim. Alle Vereine, die geſamte Bevölkerung weiſen wir heute ſchon auf dieſe Saarkundgebung hin. Alle müſſen daran teilnehmen. Das nähere Pro— gramm folgt noch. Heil Hitler! J. V. gez. Schweigert. N. 9.⸗Kriegs⸗Opfer-Verſorgung. Am Sonntag, den 15. April, nachmittags/ 4 Uhr ſindet bei Kamerad Mande! Gaſthaus „Deutſcher Kaiſer“ am OEGG-Bahnhof) unſere Mitgliederverſamm bung ſtatt. Das Erſcheinen aller Kameraden u. Kameraden- frauen wird hiermit zur Pflicht gemacht wegen der ſehr wichtigen Tagesordnung. gez. Seelinger. Die Mitgliedſchaft zum Opferring der N. 5. D. A. P. kann noch bis 20. April vom J. 4. 34 ab erworben werden. Anmeldungen während der Geſchäftsſtunden auf der Partei Geſchäftsſtelle und ſchriftlich an den Kaſſenwart. Das große Filmwerk der N. 9. K. O. B. „Stoßtrupp 1917“ läuft vom 4.— 7. Mai im Central⸗Film⸗Palaſt. Die Mitglieder der PO. und Unterformationen ſeien darauf frühzeitig hingewieſen. Beim Antreten der Amtswalter und Blockwarte am Samstag abend 7 Uhr im Goetheſchulhof ſind die Broſchüren von der Vereidigung mit⸗ zubringen. Reichsluftſchutzbund, Ortsgr. Viern⸗ heim. Die Bundesabzeichen des R. L. B. ſind neu eingetroffen und ſind bei unſerem Gleichzeitig bitten wir unſere Mitglieder, ſo⸗ weit möglich, die Bundeszeitung„Die Sirene“ zu abonnieren. Die Mitgliederſperre iſt auf⸗ gehoben und können Neuanmeldungen bei den Amtsträgern des R. L. B. jederzeit getätigt werden. Heil Hitler! Der Geſchäftsführer. Achtung Hilfskaſſe! Nach Anweiſung der Reichsleitung haben alle Führer der Forma⸗ tionen monatlich eine Stärkemeldung an den Kaſſenwart abzugeben. Dies iſt bisher nicht geſchehen. Ich weiſe erneut darauf hin und erwarte für den 21. April entſprechende Mel- dung! B. D. M. Der am Sonntag, den 15. ds. Mts. angeſetzte Ausflug fällt aus. N. 3. 3. O. Die am kommenden Sonntag, den 15. 4. 34 feſtgeſetzte Amtswalterſitzung in Bir⸗ kenau fällt aus. Dafür haben ſämtliche Amts- walter an dem Schulungstag in Rimbach teil⸗ zunehmen. Erſcheinen iſt Pflicht. Abfahrt per Fahrrad nachm. 1 Uhr am Kapellchen Weinheimerweg. Heil Hitler! Preſſe⸗ u. Propagandawart N. 5. 3. O. und Deutſche Arbeitsfront. Am Sonntag, den 13. Mai, findet ein Aus⸗ flug der N. S. B.O. und D. A. F.⸗Mitglieder nebſtFamilienangehörigen in das ſchöne Neckartal mit Ziel Neckarſteinach ſtatt. Gaubetriebszellenobmann Pg. Willi Becker M. d. R. hat die Zuſage gegeben, uns anläß⸗ lich des Ausfluges zu beſuchen, und wird an dieſem Tage im Laufe des Vormittags in Neckarſteinach eintreffen. Die Abfahrt des Geſellſchaftszuges erfolgt ab Viernheim OEG und beträgt der Preis ca. RM. 1.60 für die Hin- und Rückfahrt. Ruck- ſackverpflegung. Ich erwarte, daß ſich die Kameraden der NSBdO und der DAß nach Möglichkeit mit ihren Familienangehörigen bei dieſem gemein ſamen Ausflug, an dem die Kameraden des ganzen Kreiſes Heppenheim teilnehmen beteili— gen. Der Ausflug, in unſer ſchönes Neckartal bei dem unſer Gaubetriebszellenobmann Pg. W. Becker M.d. R. anweſend ſein wird, wird für alle die ſich beteiligen genußreiche Stunden bringen und unvergeßliches Erlebnis ſein. Anmeldung zur Teilnahme in der Dienſtſtelle der N. S. B. O. und bei allen Amtswaltern und Kaſſier der D. A.F. Heil Hitler! Preſſe und Propagandawart der N. S. B. O. Lokales Viernheim, 14. April * Verpflichtung des Bürgermeiſters. Am Mittwoch, den 18. April, nachmittags 5 Uhr, erfolgt im Sitzungsſaal des Rathauſes die eidliche Verpflichtung und Dienſteinweiſung unſeres Bürgermeiſters Herrn Hanns Bechtel. Herr Bürgermeiſter Bechtel wurde durch das Heſſ. Staatsminiſterium am 7. Februar 1934 zum Bürgermeiſter unſerer Gemeinde ernannt. * Früherer Beginn des Gottes⸗ dienſtes. Ab morgen Sonntag beginnt der Sonntagsgottesdienſt je ¼ Stunde früher und ab Montag finden die Werktagsmeſſen bereits um ½ und 37 Uhr ſtatt. Wir machen die Gläubigen hierauf beſonders aufmerkſam. Wiederbeginn der Nähſchule Montag, den 16. April im Inſtitut der Engl. Fräulein. „Sterbetafel. Die Familie des Herrn Bauunternehmer Georg Ferdinand Sax, Luiſen— ſtraße 2, iſt von ſchwerem Leid heimgeſucht worden. Ihre 20-jährige Tochter Sophie iſt nach kurzem, ſchwerem Leiden, heute Nacht in die Ewigkeit abgerufen worden. Die Beerdigung findet morgen Sonntag nach der Andacht vom Trauerhaufe aus ſtatt. R. J. P. 7 Zum Brandunglück. Aus Anlaß des Brandunglücks bei der Familie Knapp, Loui— ſenſtr. veröffentlicht die Bürgermeiſterei und der Ortsbauernführer einen Aufruf zur Hilfe. Hier— zu erhalten wir noch folgende Notiz: Eindringlich richten wir bei dieſer Gelegen- heit an die Einwohnerſchaft den Appell, aus dieſem Brandunglück die entſprechenden Lehren zu ziehen. Gerne hilft die Allgemeinheit einem in Not geratenen Volksgenoſſen, Vorausſetzung aber iſt uud bleibt, daß dies unverſchuldeter⸗ weiſe erfolgte und er ſeinen Teil dazu beige- tragen hat, um nach menſchlichem Ermeſſen Un- glücke zu verhüten. Der nationalſozialiſtiſche Staat erwartet, daß ein jeder einzelne auch hie⸗ rin ſeine Pflicht erfüllt. * Aerztlicher Sonntagsdienſt. Bei Verhinderung des Hausarztes verſieht morgen Sonntag den ärztlichen Dienſt Herr Dr. med. Kaſſewart Krug, Uhrmachermeiſter, erhältlich. Günther, Bürſtädterſtraße 5, Telefon 133. *Hoferſpiel des Turnvereins. Alle Perſonen die an dem Hoferſpiel beteiligt ſind, ſowie alle Pferdebeſitzer bezw. deren Angehörige die noch Luſt haben ſich als Reiter zu betelligen, machen wir auf die Bekanntmachung des Turn⸗ vereins unterm Vereinsanzeiger aufmerkſam. „VfR. Bürſtadt auf dem Wald⸗ ſportplatz. Die Grünen haben morgen die ſpielſtarken Bürſtädter auf dem Waldſportplatz. Bürſtadt hat in letzter Zeit ſehr gute Reſultate, ſelbſt gegen Gauligavereine, erzielt, weshalb ein äußerſt ſpannender Kampf auf unſerem ſchönen Waldſportplatz zu erwarten iſt. Alle Freunde des runden Leders werden wieder zur Stelle ſein, um ſich bei einem ſchönen Fußballſpiel zu erfreuen. Im Vorſpiel ſpielen die alten Kämpen der A. H. und auch hier wird es viele Intereſ⸗ ſenten geben, die die Alten wieder einmal in Aktion ſehen wollen. Morgen Sonntag alles auf den Waleſportplatz.—(Samstag, den 21. April in der Sporthalle General-Verſammlung. Das Verbandsſpiel der 3. Mannſch. fällt aus. * Was muß jeder Unternehmer und Vertrauensmann vom neuen Arbeitsrecht wiſſen? Auf der Grundlage des Geſetzes vom 20. Januar 1934 und der Durchführungsbeſtimmungen vom 1. und 10. März 1934. Dargeſtellt von Amtsgerichtsrat Dr. P. Schaefer, Verlag W. Stollfuß, Bonn,(Poſtſcheck⸗ konto Köln 76183). Preis Rm. 1.—. In der Sonderreihe: Der Arbeiter im neuen Reich! der bekannten Sammlung„Hilf dir ſelbſt!“ erſcheint ſoeben die Schrift, die unſeres Wiſſens nach erſtmalig das neue einſchneidende Arbeits- recht von dieſer Seite aus beleuchtet. Mit der fragenden Titelſetzung dieſes Bändchens iſt der Inhalt umriſſen. Der Betriebsführer und Ver- trauensmann ſind nicht Vorgeſetzte ſondern Erſte unter Gleichberechtigten. Aus dieſem Grundſatz entſpringen gegenſeitige Rechte und Pllichten, deren Kenntnis heute ſogar meiſt noch den Kreiſen vorenthalten iſt, die es unmittelbar angeht. Dieſe Schrift, die die Beſtimmungen der letzten Durch- führungs verordnung ſchon berückſichtigt, umreißt vor allem klar die Stellung der Vertrauens männer. Wie werden ſie beſtellt? Wie groß iſt ihr Ein- fluß? Welche Stellung hat der Vertrauensrat? Welche Mitwirkungsrechte haben Vertrauens- männer bei Strafverhängung und Entlaſſungen? Alle die darüber Aufſchluß haben müſſen, und das ſind alle Betriebsführer und alle Vertrauens- männer, werden die Herausgabe dieſer Schrift willkommen heißen. Im gleichen Verlage brachte der Verfaſſer 2 weitere Schriften heraus unter dem Titel„Das Geſetz zum Schutz der nationalen Arbeit“(1.—) ſowie„Was muß jeder Ange- ſtellte und Arbeiter vom neuen Arbeitsrecht wiſſen?“(1.—). Großkampfitag im Fechtſport Am kommenden Sonntag, den 15. April 1934 empfängt die Fechtergilde Viernheim den Darmſtädter Fechtklub zu einem Mannſchafts- fechten in 3 Waffen. Das Turnier beginnt vorm. 10 Uhr im Engelſaale mit Florett- und Säbelfechten der Herren. Nachmittags ab 2 Uhr Degenfechten der Herrn und Florettfechten der Damen des Mann⸗ heimer Fechtklubs von 1884 gegen die Damen von Darmſtadt. Die Gildenfechter haben ſich mit dieſem Mannſchaftskampfe ſehr viel vorgenommen, wenn berückſichtigt wird, daß die Darmſtädter unſern Viernheimern um Jahre in der Turniererfahrung voraus ſind. Es ſtehen daher auch intereſſante Kämpfe in allen Waffengattungen bevor. Erſt⸗ malig fechten die Gildeufechter gegen fremde Gegner im Säbel. Wenn das Ergebnis der Vorkampfes berückſichtigt wird, ſo iſt auch diesmal wieder anzunehmen, daß die Viernheimer hartnäckigen Wiederſtand leiſten werden, um ſo den Sieg den Darmſtädtern Fechtern nicht leicht zu machen. Wie das Fechten der Damen im Florett ausgehen wird iſt ungewiß, doch wünſchen wir beiden Vereinen den Sieg. Die Damen der beiden Vereinen werden zeigen, daß der Fecht- ſport zu den Leibesübungen gehört, der die weibliche Anmut und Grazie zur Geltung kommen läßt. Die Viernheimer Sportfreunde werden da her Gelegenheit haben, einmal ſämtliche Waffen des Fechters ihre Anwendung im Zweikampf bei den Herren wie auch den Damen, kennen zu lernen. Hoffen und wünſchen wir, daß es den Wildenfechtern gelngt durch Kampfgeiſt das zu erſetzen, was die Darmſtädter an Erfahrung 5 W e e Trauerdrucksachen innerhalb 3 Stunden liefert der Viernh. Anzeiger der katholiſchen Gemeinde. (2. Sonntag nach Oſtern) Apoſtelkirche: ½7 Uhr 1. hl. Meſſe. 8 Uhr 2. hl. Meſſe mit Predigt. 10 Uhr Hochamt mit Predigt. 2 Uhr Andacht. Darauf Verſammlun des chr. Müttervereins. 4 Uhr bei den Engl. Frl. Verſammlung für die 3. Abteil. der Jungfrauen-Con. gregation, dabei auch Anmeldung der an Oſtern aus der Schule Entlaſſenen. In der Marienkirche: 8 Uhr hl. Meſſe. 10 Uhr Kindermeſſe. In der Apoſtelkirche an Werktagen: Beyer, Vater Jak. Beyer. 8 2. Kinder Ernſt, Eliſabeth, geehel. Schweſter Firmiana und Anverw. g die ledig verſtorbene Sophie Sax. Mittwoch: 7 Uhr beſt. Amt für Nik. Nef beide Söhne, 7 Krieger Martin, Peter, Tan Magdal. geb. Hönig beiderſ. Gr. Eltern. 3%7 Uhr beſt. Amt für Adam Winkenbach Ehefrau Marg. geb. Lahres, Tochter Magd geehl. Krug, Schweſter, Sohn Johann Sel Wohlfahct. 1., Gr. Eltern, Eltern und Geſchwiſter. Michael Keller. 5 3/7 Uhr beſt. Amt für Katharina Stumpf.“ geb. Bildſtein, Söhne Andreas und Johann beiderſ. Gr. Eltern und Angeh. Samstag: ½7 Uhr beſt. Amt für Stef Adler, Ehefrau Anna Maria geb. Bauer u Kinder. 7/7 Uhr geſt. hl. Meſſe zu Ehren der Birgitta und des hl. Antonius. 3/7 Uhr beſt. Amt für Anna Mar. Engle geb. Wunderle und Angehörigen. Am Montag und Mittwoch bei den Eng Fräulein Dienstag und Donnerstag bei den Barn. Schweſtern ¼7 Uhr hl. Meſſe. In der Ma Kirche Dienstag u. Freitag/ 7 Uhr hl. Meſſe Am nächſten Sonntag gemeinſchaftl. Kommunion! für d. Männer⸗Apoſtelat. und für das 6. Schul! jahr, die Kinder der Herrn Lipp und Mandel Frl. König und Eckert. Die Mädchen beichten Freitag, um 6 Uhr, die Knaben Samstag 2 Uhr. Kirchliche Anzeigen der Ev. Gemeinde Viernhein Sonntag, den 15. April Miſerikordias Domini Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jungendabend für Buben un Mädchen. Montag, den 16. April u. Donnerstag 19. Ap Abends 8 ¼ Uhr: Uebungsſtunde für den Kir chenchor Mittwoch, den 18. April Abends 8 Uhr: Frauenabend. Donnerstag, den 19. April f Abends 8 Uhr: Jugendabend für die Buben Bei der im Gange befindlichen Haus fam lung für die Werke der Inneren Miſſion wich um eine Liebesgabe herzlichſt gebeten. Aber wenn Du etwas Zu verkaufen Zu kaufen Zu vermieten Zu mieten Gefunden Verloren hast oder wenn Du eine Stellung suchst Stellung vergibst Geld suchst Geld vergibst Dann sag es durch eig KLEIN-ANZ EIG „Viernheimer Anzeiger Gottesdienst⸗Ordnung Montag: ¼7 Uhr beſt. Amt für Karl Jakob 0 37 Uhr beſt. Amt für Georg Valentin Hol! 1 Adler Dienstag: ¼7 Uhr 1., 97 Uhr 2. S.A. für 9 Donnerstag: ¼7 Uhr beſt. E.⸗A. für Heinrih“ 3/7 Uhr beſt. E.⸗A. für Franz Haas, Eheft. 0 1 Katharina geb. Neff, beiderſ. Eltern und G ſchwiſter, Schweſter Sohn Heinrich Schmitt. Freitag: ¼7 Uhr beſt. Amt für Friedr. Weidu 7 Uhr geſt. hl. Meſſe Hochw Herrn Pfau 0 Sag es durch Blume wenn Du verliebt bist“ 0 der Kraftfahrzeugbrieſ Ginführung ab 1. Mai. 0 Berlin, 14. April. Der Reichsverkehrsminiſter hat in einer Berordnung beſtimmt, daß nach dem 1. Mar 1934 mit der Einführung des Kraft⸗ fahrzeugbriefes begonnen werden ſoll. Zugleich wird eine„Sammelliſte für Nach⸗ richten über Kraftfahrzeuge“ beim Statiſti⸗ ſchen Reichsamt in Berlin errichtet. Dieſe Maß⸗ nahmen ſollen dazu dienen, Handhaben gegen Veruntreuungen und Diebſtähle von Kraft⸗ fahrzeugen zu ſchaffen und gleichzeitig ſtati⸗ ſtiſche Unterlagen für eine Wirtſchaftsfor⸗ ſchung in Kraftwagen zu liefern, die für die konjunkturelle Marktbeobachtung und die ſich hieraus gründenden Maßnahmen wirtſchafts⸗ und verlehrspolitiſcher Art von Bedeutung iſt. Zur Sicherung des Eigentums am Kraftfahr⸗ zeug ſoll der Brief dadurch beitragen, daß er bei jeder Befaſſung der Zulaſſungsſtelle mit dem Fahrzeug, z. B. bei Umſchreibung auf einen anderen Eigentümer vorgelegt werden muß. Ein unrechtmäßiger Beſitzer kann die Zu⸗ laſſung des Fahrzeuges nicht erreichen, weil durch das Fehlen des Briefes der unrechtmä⸗ ßige Erwerb des Fahrzeuges aufgedeckt, die Zulaſſung verhindert und der Täter gefaßt wird. Für alle Kraftfahrzeuge, für die nach dem 1. Mai 1934 die erſtmalige Zulaſſung bean⸗ tragt wird, hat der Herſteller einen Kraftfahr⸗ zeugbrief auszufertigen; ausgenommen blei⸗ ben vorläufig Kleinkrafträder. Die Beſitzer der früher zugelaſſenen Fahrzeuge haben ben Brief für ihre Fahrzeuge erſt auf Anforderung der Zulaſſungsſtelle auszufüllen. Nur die amt⸗ lich 8 Vordrucke dürfen verwendet werden. Jugend in friedlichem Kampf Großer Erfolg des Reichsberufsweltkampfes. Berlin, 14. April. Obergebietsführer Axmann, Leiter des Sozialamtes der Reichsjugendführung, Schöpfer und Organiſator des Reichsberufs⸗ wettkampfes, gewährte einem Vertreter des Deutſchen Nachrichtenbüros eine Unterre⸗ dung, in der er ſich eingehend über Vorbe⸗ reitung, Durchführung und Erfolg des Reichsberufswettkampfes äußerte. Es galt, dem deutſchen Jungarbeiter aus einer Entwicklung heraus zu reißen, die ihn in die Maſſe der ungelernten Arbeiter drängte. So wurde der Wert der fachlichen Ausbildung in den Vordergrund geſtellt. Der Reichsberufswettkampf iſt nicht nur eine fachliche, ſondern auch eine politiſche Angelegenheit. In der von der Hitlerjugend übernommenen Gewerkſchaftsjugend gibt es noch manche, die noch immer in der marxi⸗ ſtiſchen Weltanſchauung gefangen ſind. Dieſe können nur überzeugt werden durch fachliche Berufsarbeit, die in der Hitlerjugend gelei— ſtet wird. Obergebieksführer Axmann äußerte ſich dann über die Durchführung des Reichsbe⸗ rufsweltkampfes ſelbſt und teilte mit, daß ſich rund 1,2 Millionen Jungarbeiter und Jungarbeiterinnen an den Reichsberufswelt⸗ kämpfen beteiligt haben. Weit über 100 000 Mitarbeiter haben ſich im ganzen Reich in den Dienſt des Wellkampfes geſtellt, um in den Prüfungs- und Ehrenausſchüſſen mit⸗ ee In Anbelracht der kurzen Vor- reitungszeit ſind unſere Erwartungen, be⸗ lonle Obergebietsführer Armann mik Nach- druck, ſowohl hinſichtlich der Beteiligung wie auch der gezeigten Leiſtungen weil über⸗ troffen worden. Aus allen Teilen des Rei- ches liegen Meldungen vor, die beſagen, daß der Reichsberufswekkkaͤmpf überall vorbild⸗ lich und unter großer Ankeilnahme der Ge⸗ ſamlbevölkerung durchgeführt wurde. die ſtärkſte Beteiligung haben bisher die Me⸗ lallarbeiter aufzuweiſen. Es folgen die kauf⸗ männiſchen Angeſtellten, die Holzarbeiter und die Graphiker. tägigen Jugend haben wir durch dieſen Weltkampf die Liebe zum Beruf wieder ge⸗ haftes Miktel gefunden. Die Mutter ſchoben habe. Deeg daher die Vernehmung einer gewiſſen In der ganzen werk weckt und die Jugend auch veranlaßt, ſich in Zukunft der zuſätzlichen Berufs ſchulung zu unkerziehen. „Der Leiter des Sozialamtes wies darauf hin, daß der Wettkampf auch im Auslande Mai auf dem Tempelhofer Feld den 15 Reichsſiegern des Kampfes die Ehrenpreiſe überreichen werde. Deutſche Tagesſchau Reichsfinanzminiſter empfiehlt regelmäßige monatliche Spenden fü— 4 1 e fortgeſetzt. Der Vorſitzende überreicht dabei ö fahrk. Mit dem Abſchluß des Winterhilfswerkes aben die Spenden der Beamten, Ange⸗ ſtenten und Arbeiter, die auf dem Wege des Gehaltsabzuges abgeführt wurden, aufge⸗ hört. Der Reſchsfinanzminiſter weiſt in ei⸗ nem Runderlaß darauf hin, daß die Not⸗ wendigkeit, für die noch immer große Zahl netleidender Volksgenoſſen ein Opfer zu bringen, indeſſen fortbeſtehe. Regelmäßige monatliche Spenden für die NS.⸗Volks⸗ lich bis zum 13. November 1932 eine klein⸗ kalibrige Piſtole vorhanden geweſen das größte Intereſſe gefunden habe und teilte zum Schluß mit, daß der Führer am ſchoſſen habe, habe auch Baron Walter-Piſtole beſeſſen habe, obwohl er frü— wohlfahrt, ſo errlurt der Miniſter, be⸗ deuten einen geeigneten Weg für ein ſolches Opfer. Dieſe Spenden werden nicht im Wege des Gehaltsabzuges erhoben, die Be⸗ amten, Angeſtellten und Arbeiter führen 90h 1 0 5100 an die für ihren ohnſitz zuſtändige Ortsgruppe der NS.⸗ Volkswohlfahrt 55 7% Freiherr von Freykagh⸗Loringhoven Mil- glied des Ständigen Schiedshofes. „Die deutſche Regierung hat den Profeſſor Freytagh⸗Loringhoven, anſtelle des Profeſſors Dr. Schücking, deſſen Man⸗ dat abgelaufen war, zum Mitglied des Stän⸗ digen Schiedshofes im Haag ernannt. Die Ernennung zum Mitglied des 0 Ständigen Schiedshofes, der nicht mit dem nach Pam Kriege aufgrund der Völkerbundsſatzung eingeſetzten Ständigen Internationalen Ge⸗ richtshof im Haag zu verwechſeln iſt, iſt gemäß dem erſten Haager Abkommen zur internationaler f ub 5 Liebert habe aber erzählt, Hauptmann Wer— friedlichen Erledigung Streitfälle von 1907 erfolgt. Auslands⸗Nundſchau Drohender Krieg zwiſchen Peru und Co— lumbien? Meldungen aus Lima(Peru) und Bo⸗ zota(Columbien) ſowie aus den Nach⸗ barſtaaten zufolge, iſt ſowohl in Peru wie in Der Verteidiger hält ihr vor, ſie habe frü⸗ her erklärt, ſie habe den Mann nur ſchatten⸗ haft geſehen. Jetzt wolle ſie Liebig tanz ge⸗ nau erkannt haben. aber bei ihrer Ausſage und wiederholt, daß es Liebig geweſen ſei. Auf weitere Fragen der Verteid Lolumbien eine intenſive Rüſtungstätigkeit m Gange. Columbien hat in Paſto am obe— den Amazonas Truppen zuſammengezogen. dommuniſtiſche Demonſtrakionen in Neuyork. Kommuniſten veranſtalteten in Neuyork nehrere Kundgebungen gegen den Krieg. Als die Kommuniſten die Terraſſe der Stadt⸗ zibliothek zu ſtürmen verſuchten, kam es zu Zuſammenſtößen mit der Polizei. Auch an inderen Stellen der Stadt mußte die Po⸗ izei energiſch durchgreifen, um die Ordnung vieder herzuſtellen. In Brooklyn wur— hen neun Perſonen verhaftet. Politiſches Allerlei Berlin. Der Miniſter für Ernährung und Landwirtſchaft hat den Bauer Wilhelm Kü— zer aus Bochum-Laer(Weſtfalen) zum Vor⸗ itzenden der Deutſchen Milchwirt— chaftlichen Vereinigung ernannt. Sdabrücken. Nach einem Bericht der handwerkskammer betrug die Zahl der Urbeitsloſen im Saargebiet am 1. März rund 40000 gegen 35000 im Novem- der vorigen Jahres. Die Kaſſiber der Frau Werther Senſaklioneller Beweisankrag im Mordpro- zeßßz Walkershauſen. Schweinfurt, 14. April. Im Mordprozeß Waltershau⸗ ſen ſtellte am Freitag der Verteidiger des Angeklagten Liebig, Rechtsanwalt Dr. Deeg, einen aufſehenerregenden Beweis— antrag. Baron von Waltershauſen, der Sohn aus erſter Ehe der Frau des ermor— deten Hauptmanns a. D. Werther, ſoll, als die Sache Waltershauſen einzuſchlafen ſchien, erzählt haben, er habe die Sache mit ſeiner Mutter fabelhaft gedreht. Er habe ſie in der Anterſuchungshaft be⸗ ſucht. Da es angeſichts der ſcharfen Bewa⸗ chung ſchwierig geweſen ſei, geheime Nach- richten auszutauſchen, häkken ſie ein fabel⸗ habe ihn weinend umarmt und mehrmals geküßt, wobei ſie ihm einen zuſammengerolllen Kaſ- ſiber(Mitteilungszettel) in den Mund ge⸗ Als Beweis beantragte Dr. Frau Ellen Ziegler aus Berlin. Der Verteidiger ſtellte außerdem noch wei— tere Beweisanträge. UI. a. weiſt er darauf hin, daß auf Schloß Wallershauſen tatſäch— ſei, die der Piſtole von Liebig geglichen habe. Seit dem 1. Dezember aber ſei dieſe Waffe verſchwunden. Nachdem bekannt ge— worden ſei, daß Liebig am 30. November auf einen Habicht ſeine letzte Patrone ver— Walters⸗ hauſen mitgeteilt, daß er ebenfalls eine her den Beſitz von Waffen abgeleugnet habe. Darauf wird die Vernehmung der Frau Werklher der Zeugin ihren Revolver, um zu ſehen, kan häkten. ob ſie mit dem Revolver umgehen könne, nachdem ſie behauptet habe, in der Mord— nacht noch drei Alarmſchüſſe abgegeben zu haben. Allem Anſchein nach kann ſie aber mit dem Revolver überhaupt nicht umgehen, was ſie allerdings mit der großen Aufregung zu begründen ſucht. Weitere Fragen behan⸗ delten den Einſpruch eines Maklers Jakober in Nürnberg, der ſich bei einem Geldmann um einen Kredit von 20000 Mark für Frau Werther vemunt haven ſou. Ihm ſoll Frau Werther erzählt haben, ſie würde von ame⸗ rikaniſchen Verwandten 200 000 bis 300 000 Mark bekommen. Deshalb ſollte der Geld⸗ mann auch nach Amerika fahren, um die Sache zu regeln. Dafür ſollte er 10 000 Mark erhalten. Hauptmann Werther habe aber nichts davon wiſſen dürfen. Die 20 000 Mark hätten tatſächlich für die Hochzeit des Soh⸗ nes ſein ſollen. Der Hauptmann habe aber abgelehnt, weil er das Leben des Sohnes zu koſtſpielig gefunden habe. Bei dieſer Gele⸗ genheit ſtellt die Veretidigung feſt, daß Ba⸗ ron von Waltershauſen mit der Tochter einer Jüdin verheiratet war. Frau von Be⸗ low, die Schwiegermutter des Barons, iſt nämlich eine Jüdin. Eingehend wird dann der engere Verkehr der Frau Werther er⸗ örtert. Dabei wird feſtgeſtellt, daß Frau Werther tatſächlich mit General Liebert einen geſellſchaftlichen Verkehr hatte. Frau Wer— ther hatte behauptet, daß dieſer ſich lobend über ihren Mann geäußert habe. General ther habe große Pläne gehabt, aber nur wenig Erfolg. Seine Frau ſei eine nervöſe Dame, die unter dem Einfluß ihres Mannes ſtehe. Es entwickelt ſich dann eine Aus⸗ einanderſetzung zwiſchen dem Verteidiger und Frau Werther über die Feſtſtellung, daß ſie in der a Mordnacht Karl Liebig ganz genau er⸗ kannt habe. Frau Werther bleibt „Verteidigung wird Frau Werther un⸗ ruhig und erklärt: „Herr Rechlsanwalt, ich wünſche Ihnen einmal eine ſolche Nacht. Danach ſolen Sie gefragt werden, was Sie gemacht und ge⸗ . Auch als Mann werden Sie dann nicht mehr alles wiſſen.“ Der Verteidiger erwähnt darauf ein Bild der Braut des Liebig, das Hauptmann Werther etwa drei Wochen vor der Mord⸗ nacht eigenhändig eingerahmt haben ſoll. Frau Werther gibt zu, daß der Rahmen aus ihrem Beſitz iſt, ob ihr Mann das aber ſelbſt eingerahmt habe, könne ſie nicht angeben. Frau Werther wurde von der Verteidi— gung vorgehalten, daß ſie nach der Mord⸗ nacht ausgeſagt habe, entweder ſei es Liebig oder Dietrich geweſen, der den Hauptmann erſchoſſen habe. Sie erklärte, daß ſie an Diet⸗ rich gedacht hätte, ſei ausgeſchloſſen. Auch daß es Liebig geweſen ſein könnte, habe ſie nicht geglaubt, aber ſie habe ſchon vor der Tat Angſt und ein Grauen vor ihm empfunden. an, daß ihr Sohn einmal geäußert haben oll:„So ein Kerl gehört über den Haufen zeſchoſſen!“ Dieſe Aeußerung habe ſich auf den Hauptmann bezogen und ſie ſei gefal— en anläßlich eines Holzverkaufs zu ganz heſonders niedrigen Preiſen, über den ſich— der Baron ſehr aufgeregt habe. Die Zeugin wollte von dieſer Angelegenheit nichts mehr wiſſen. Liebig erklärte, er habe gar keinen Grund zehabt, Hauptmann Werther zu erſchießen. Er betonte, daß er ſeinerzeit für die Herr— chaft alles getan habe. Am Nachmittag wurde der Zeugin Lippok hr Mann gegenübergeſtellt, um die Frage zu klären, wann eigentlich Lippok auf Schloß Waltershauſen eintraf, am Morgen des Nordtages oder ſpäter. Sie bekundete, daß hr Mann nach Rückkehr von Waltershauſen inen eigentümlichen Eindruck auf ſie ge— macht habe, er habe einmal einen Nerven⸗ zuſammenbruch erlitten und Selbſtmordge— ganken geäußert. Jumelen⸗Naub Einbrecher erbeuten Koſtbarkeiten aus habs⸗ burgiſchem Beſißg. Wien, 14. April. Ueber einen Raub der Habsburger Juwelen aus der ſeit Jahrhunderten im Beſitz einer Familie Schmidt befindlichen Haydn-Mühle wird gemeldet, daß den Einbrechern Juwelen im Werte von 65 000 g ch neuen Lebens, marſchieren Sie mit uns. Schilling und 30 000 Schilling Bargeld in die Hände gefallen ſind. Es handelt ſich um ein paar Brillantboutons der Erzherzogin Joſepha Chriſtina, eine Vaſe Kaiſer Franz Joſeph J., mehrere Damen- und Herrenuh— ren, Schnupftabaksdoſen, eine goldene Hals⸗ kette mit Familienwappen und Edelſteinen, ſowie einige koſtbare venetianiſche Armbän— der und anderes. Man glaubt den Tätern auf der Spur zu ſein. In einem Wirkshaus fiel einem Kellner ein Gaſt auf, der auf ſeinem Tiſche 100 Sil⸗ berſchillinge aufhäufte. Bei dem Diebſtahl wurden nämlich große Mengen Silbergel⸗ des enkwendek. Er ließ ſich zwanzig hiervon vom Kellner in Noten umwechſeln. Als der Kellner, dem dies auffiel, auf die rauhe Beſchaffenheit der Silberſtücke hinwies, was der Unbekannte damit erklärte, daß die Geldſtücke jahrelang aufbewahrt worden ſeien,— und die Polizei verſtändigen woll⸗ te, verſchwand der Mann. größten Ausmaßes geſchaffen Gegen 52-Einheiten im Saargebiel liebe im Saargebiet den und zur Tätigkeit zu bringen. Wer in In lurzen Worten: Reichsminiſter Dr. Göbbels gab im Rundfunk über alle deutſchen Sender den Erſten Kurzbericht über die politiſche Lage. „Der Reichsbiſchof und das geiſtliche Mi⸗ Nen haben eine gemeinſame Botſchaft erlaſſen. Im Waltershauſener Mordprozeß ſtellte der Verteidiger des Angeklagten Liebig einen ſenſationellen Beweisantrag. Der bereits verhaftete Maler Schulz hat geſtanden, in Berlin Unter den Linden dis Handgranate geworfen zu haben. „Der Reichsminiſter hat entſchieden, da künftig hinſichtlich der Bezahlung ausfal⸗ lender Arbeitszeit für den auf einen Wo⸗ chentag fallenden 1. Mai das gleiche gilt wie für ſonſtige Wochenfeiertage. Im Memelgebiet ſind neue Verhaftungen und Ausweiſungen erfolgt. VBotſchaft des Reichs biſchefz Klarer Kurs in der Kirchenfrage. Berlin, 14. April. Reichsbiſchof Ludwig Müller und das Geiſtliche Miniſterium der Reichskirche, in das nunmehr Miniſterialdirektor Jaeger be⸗ rufen wurde, haben eine Botſchaft erlaſſen in der betont wird, daß es im Augenblich die vordringliche Aufgabe ſei, die äußere Organiſation der Reichskirche mit aller Kraft zu betreiben, wobei die Fragen des Glau- bens und des Vekenntniſſes unberührt blei⸗ ben. Es ſei wichtig, daß die Frage der Or⸗ ganiſation nicht mit denen des Glaubens und des Bekenntniſſes vermiſcht werde. Des⸗ wegen ſei ausdrücklich ein Laie mit der Or⸗ ganiſationsarbeit betraut worden. Durch dieſe Botſchaft iſt die Situation für den deutſchen evangeliſchen Chriſten nun⸗ mehr inſofern klar, als er weiß, daß der äußere Rahmen ſeiner Kirche allen Fein⸗ den und Widerſtänden zum Trotz feſtgefügt wird.— In dieſem feſtgefügten Rahmen iſt Raum für die Erhaltung des Bekenntnis ſtandes und des Glaubens der evangeliſchen Chriſten in allen beſtehenden Ausprägun⸗ gen. Appell an die Wirtſchaftsführer Düſſeldorf, 14. April. Statsrat Dr. Ley weilte in Düſſeldorf, wo er in der Tonhalle an die Unternehmer des Der Verteidiger erinnerte die Zeugin dar- Wirtſchaftsbezirks Weſtfalen einen Appell richtete. Namens der Unternehmerſchaft des Bezirks begrüßte Direktor Poensgen den Führer der DAß und erklärte die Vereit⸗ willigkeit der Wirtſchaftsführer zur Mitar⸗ beit. Dr. Ley führte u. a. aus: Der national⸗ ſozialiſtiſche Sieg war der Sieg der VPer⸗ nunft über die Unternunft. Durch die Be— triebsgemeinſchaften iſt ein Inſtrument 1 worden und es kann für uns nunmehr nur zwei Fronten geben: Die Front der Anſtändi⸗ gen und die Front des Geldbeutels. 24 Millionen Menſchen ſtehen heute bei uns in der DAF und der Partei. Der Weg zur Wirtſchaftsführung führt durch dieſe Ge⸗ meinſchaft. Die drei Säulen des Aufbaues ſind: Der Gemeinſchaftsge anke als Fundament, der Gedanke der Ehre und der der Führung. Wirtſchaftsführer können nur diejenigen ſein, an denen die Ge⸗ folgſchaften hängen. Es war eine giganti⸗ ſche Aufgabe, aus 169 Arbeitnehmer⸗ und 40 Unternehmerverbänden das aufzubauen, was heute geſchloſſen daſteht. Der Arbeit⸗ wien daß aneh die li eingereibt. Win ifſen, daß auch die Unternehmerſchaft di Zeichen der Zeit verſtanden al. 50 0 role lautet: Wirtſchaftsführer mitmarſchie⸗ ren! Ich verlange von Ihnen, als den Offi 0 Ane*„ L 1* . oſſſen d mehr als vom Arlt. ter. Wir wiſſen, daß Sie bereit ſind beſten Kräften im 0 Uumirten 50 af Aufbau mitzuwirken. ehmen Sie den 1. Mai zum Anlaß eines 1770 Ein Aufruf des Skabschefs Röhm. Saarbrücken, 14. April. Stabschef Röhm hat einen Aufruf erlaſſen, in dem es u. a. heißt: Feinde des neuen Deutſchlands verſuchen, unte 5 Deckmantel der Heimat- und tend und Vaterlands⸗ SA⸗Einheiten zu bil⸗ der geſchichtlichen Schickſalsſtunde des Saar⸗ landes nicht eiſerne Diſziplin halten kann, ſondern den Einflüſterungen von bezahlten Spitzeln und gewiſſenloſen Elementen ſein Ohr leiht, iſt ein Verräter an Volk un i⸗ mat und wird als ſolcher nach der Nüctglle 9 5 Rahe der dan an das Mutterland n den Reihen der dann zu bilden leine Aufnahme finden. zu bildenden SA BVBadens Wirtichaftslage iſterpräſident Köhler auf dem Schulungs⸗ ö kurs der Kreispropagandaleiter. ö Ettlingen, 14. April. Ben einem der letzten Vorträge des zu Ende gegangenen Schulungskurſes der Kreispropa⸗ Handaleiter gab Miniſterpräſident Köhler 00 Ueberblick über die wirtſchaftliche Lage Badens. Durch die Grenzziehung des Ver⸗ Failler Friedensvertrages haben in dem zum Srenzland gewordenen Baden in gleicher Weiſe Induſtrie wie Landwirtſchaft gelitten, die lei⸗ der ihrer wichtigſten Abſatzgebiete beraubt wurden. Es gilt, die verlorenen Gebiete durch an⸗ re Abſatzgebiete zu erſetzen und die Pro⸗ Duktion nach Quantität wie nach Qualität zu ſreigern. Beſonders zu beachten iſt, daß nach wer landwirtſchaftlichen Seite in Baden Pro- dukte erzeugt werden, die im übrigen Reich ſaſt konkurrenzlos ſind, vor allem Tabak, edle Obſtſorten und Hopfen. Hinſichtlich der ba⸗ bischen Induſtrie ſtellte der Miniſterpräſident felt, daß es kein Land in Deutſchland mit Ausnahme der Hanſeſtädte gibt, das ſo ſtark aun der Ausfuhr beteiligt iſt, wie das Land Baden. 28 Prozent des badiſchen Umſatzes entfallen auf die Ausfuhr. Der Miniſterpräſident ſchloß: Wir werden nuch in Zukunft vor ſchwere Aufgaben ge— Tele ſein. Der Kampf gegen die Arbeits⸗ Aoſigkeit wird auch in der Zukunft nicht leicht ſein. Wir müſſen das menſchenmögliche tun, um in der Südweſtmark das Dritte Reich bauen zu helfen. 9922 Stürmt das Bollwerk der s. loſigleit, gebi Auſiräge! Der Heidelberger Sparkaſſenprozeß Sieben Tage Verhandlung.— Soll und ö Haben veruechſelt. 5 Heidelberg, 14. April. Der Heidelberger Heimſtätten-Bauſparkaſ⸗ ſenprozeß läuft jetzt bereits ſieben Tage. Der dritte Verhandlungstag befaßte ſich mit der Fmanziellen Entwicklung von der Ueberführung in die GmbH. im September 1932 bis zum emdgültigen Zuſammenbruch im Frühjahr 1933. Bereitsim April 1932 beſtanden aus den Ver⸗ trägen für über eine halbe Million Mark Ver— pflichtungen an die Sparer. Auf der anderen Seite erreichten die Eingänge einen kataſtro— phalen Tiefſtand. Kaum konnten die Gehäl⸗ ter regelmäßig bezahlt werden. Die Pfändun⸗ gen häuften ſich. in Konkursantrag konnte nur mit Mühe hintertrieben werden. Das hinderte die„Direktoren“ nicht, mit vollen Händen die Spargelder für ſich auszugeben. Obwohl die Kaſſe praktiſch ſchon vankerott war, gelang es auf Grund ge— fälſchter Bilanzen, Reichsaufſichtsamt und Oeffentlichkeit mehr als ein Jahr zu täuſchen. Der nächſte Tag befaßte ſich mit der Buchführung, die ſich auf dieſe Bilanzen aufbaut. Sie war nach den Ausſagen Rahns füc einen„Käſeladen“ paſſend. Eine Anzahl Feh⸗ ler und Nachläſſigkeiten wurden dabei aufze⸗ deckt, von den Mängeln grundſätzlicher Art, von unzähſigen Nachläſſigleiten und Fläſchun⸗ gen, vom Verwechſeiln der Soll⸗ und Haben⸗ ſpalten angefangen, bis zum Verſchwinden des Hauptlaſſenbuchs der Genoſſenſchaft. Es ſteht einwandfrei feſt, daß die famoſe Buchführung allein von Pfleger geſchaffen und überwacht wurde. Sie bildet einen nicht geringen Anteil des Organiſationsapparates, den er ſich für 12 000 Mark in Rechnung ein— fetzte. Die drei folgenden Verhandlungstage gal⸗ den der Beſprechung einer endloſen Reihe fal- ſcher Buchungen. Es handelte ſich dabei um große Beträge bis zu 72 000 Mark, die als Bareingänge quittiert waren und dann ſpäter, damit der Abſchluß ſtimmte, über er— fundene Selbſtkoſten und fingierte Zwiſchen⸗ kredite wieder ausgebucht wurden. Feſtſetzung der Eierpreiſe Der Bezirksbeauftragte für das landwirt⸗ ſchaftliche Marktweſen in Baden, Mayer, ec⸗ läßt folgende Bekanntmachung: Für die Verbrauchergebiete der Städte Lud⸗ wigshafen am Rhein, Mannheim, Karlsruhe, Freiburg und Lörrach ſind ab ſofortiger Wir— kung für„deutſche Handelsklaſſen-Eier G 1“ folgende Verbraucherpreiſe(Eier-Kleinhandels⸗ verkaufspreis) ſeſtgeſetzt worden: S 10.50 Pfennig, A 10 Pfennig, B 9.50 Pfennig, C 9 Pfennig, D 8.50 Pfennig. Hierbei bleibt dem Handel immer noch eine Spanne von 1.50 Pfennig je Ei, die in keinem Falle gegenüber dem Einkaufspreis des Großhandels überſchritten werden darf. Sämtliche Kleinverkaufsgeſchäfte, die Eier feil⸗ halten, haben ab ſofort dieſe Feſtpreiſe einzu⸗ halten. f Für dieſenigen Erzeuger, die nichtgekenn⸗ zeichnete Eier noch direkt an Verbraucher ab⸗ ſetzen(Gewicht mindeſtens 55 Gramm) wird als Kleinverkaufspreis 8 Pfennig feſtgeſetzt. Die Bezirksämter ſind gebeten worden, die Durchführung der Eiergeſetze und Anordnun⸗ gen ſchärfſtens zu überwachen. Angehörige Entnehmen.) In des Reichsnährſtandes, die gegen die Preis⸗ feſtſetzung verſtoßen, werden in jedem Einzel⸗ falt mit einer Ordnungsſtrafe bis zu 1000 Mark beſtraft. f Exploſion in einem Neubau Eine Wohnungseinrichtung zerſtört. ö Mannheim, 14. April. In einem erſt die⸗ ſer Tage fertiggeſtellten Haus im Quadrat N 4 ſollte eine Wohnung bezogen werden. Ein Spengler war damit beſchäftigt, im dritten Stockwerk einen Gasherd anzuſchließen. Durch ein Verſehen war im Badezimmer die Gas⸗ leitung offen geblieben, ſo daß Gas ausſtrömte und ſich nach geraumer Zeit mit lautem Knall entzündete. Nach innen wurde die Decke ein⸗ gedrückt, nach außen bot das Fenſter einen Ausweg auf die Straße, das zertrümmert wurde. Die Gewalt der Exploſion, die man mehrere Straßen weit hörte, war ſo groß, daß ſogar an einem Nachbarhaus die Fen⸗ ſter eingedrückt wurden. Der Spengler war zunächſt bewußtlos, erholte ſich aber bald wieder und beſaß die Geiſtesgegenwart, in den Keller zu gehen, um dort den Hauptgashahn abzuſtellen. Menſchenleben kamen bei dem Un⸗ fall nicht zu Schaden. Aus Vaden Mannheim, 14. April.(Eine Milch⸗ pantſcherin.) Die Milchhändlerin Wilhel⸗ mine Benzinger aus Ilvesheim wurde wegen fortgeſetzter Milchpantſcherei zu 200 Mark Geldſtrafe bezw. 20 Tagen Gefängnis ver⸗ urteilt. Seit Jahren ſtand ſie im Verdacht, die Milch ſtark gewäſſert zu haben, bis jetzt mit Sicherheit feſtgeſtellt wurde, daß ſie aus jeweils vier Liter Milch durch Waſſerzuſatz fünf Liter fabriziert hatte. Die mitangeklagte Mutter der Verurteilten, die ebenfalls wegen Milchpantſcherei ſchon vorbeſtraft iſt, ſtand im Verdacht, ihre Tochter vorgeſchoben zu ha— ben; mangels Beweiſes wurde ſie jedoch frei— geſprochen. Mannheim, 14. April.(Ramerad⸗ ſchaftsgeiſt.) Ein Arbeiter, der beim Bau der Autobahn bei Feudenheim am letzten Zahltag ſeine Lohntüte verlor, erlitt dadurch keinen Ausfall, daß ſeine Arbeitskollegen zu— ſammenlegten und dem Verlierer aus freien Stücken den Verluſt erſetzten. Mannheim, 14. April.(Betrunkener Schiffer ſtürzt in Rhein.) In ange⸗ trunkenem Zuſtand ſtürzte ein Matroſe vom Rheinkai in den Rhein. Er fiel hierbei auf die Bordkante eines dort liegenden Schiffes und brach den linken Oberſchenkel. Der Verletzte wurde mit dem Sanitätskraftwagen in das Allgemeine Krankenhaus gebracht. Eberbach, 14. April.(Zu wenig zum der Nacht wurde im Gaſthaus„zum Engel“ eingebrochen. Der Tä— ter gelangte durch den ſchmalen Winkel zwi— ſchen„Engel“ und„Krone-Poſt“ und durch ein dortiges Fenſter ins Innere, wo er ein Kü— chenſenſter einſchlug und ins Wirtszimmer kam. Dort ſuchte er in der Kaſſe Bargeld, fand aber nichts. Es war wohl ein kleiner Geld— vorrat und verſchiedene andere Gegenſtände vorhanden, ſie waren dem Einbrecher aber zu gering zum Mitnehmen. Auch Zigarren, Zigaretten und dergleichen hatten den auf große Beute hoffenden Einbrecher nicht in— tereſſiert. Dem Anſchein nach iſt der Täter mit dem Lokal gut vertraut. Anhand wahr⸗ genommener Fingerabdrücke hofft man den Täter ermitteln zu können Betberg, 14. April.(Bewußtlos au! der Landſtraße.) Auf der Straße Sulz— burg—Betberg wurde ein Mann aus Betberg bewußtlos und mit ſchweren Verletzungen am Kopf und an den Händen aufgefunden. Es iſt möglich, daß der Mann von einem Motorrad ober Automobil angefahren und ſeinem Schick— ſal überlaſſen wurde. Badenweiler, 14. April.(Thermal⸗ quelle entdeckt.) Zwiſchen Badenweiler und Oberweiler iſt in einem Garten eine neue Thermalquelle zum Vorſchein gekommen. Die Quelle hat eine Waſſerwärme von etwas über 18 Grad. Singen a. H., 14. April.(Im Verfol⸗ gungswahn.) In einem Anfalle von Ver⸗ ſolgungswahn ſchnitt ſich eine 68 Jahre alte Frau die Pulsader an der linken Hand durch und brachte ſich mehrere Schnittwunden am Kehlkopf bei. Sie wurde ins Krankenhaus verbracht, wo ſie ihren Verletzungen erlag. Meßkirch, 14. April.(Schlagendes Pferd.) Der ledige Mesner Otto Buhl von Heinſtetten wurde beim Beſchlagen eines Pferdes von dieſem ſo ſchwer auf die Bruſt geſchlagen, daß er einige Meter weit geſchleu⸗ dert wurde und außerdem ſchwere Verletzungen der Bruſt, Wirbel und mehrere Rippenbruͤche erlitt. Sein Mithelfer kam mit leichteren Ver⸗ etzungen davon Deuiſche Arbeiter! Deutsche Volksgenoſſen! Die Vorbereitungen, das Amt„Selbfthilfe und Siedlung“ der NS.„Kraft durch Freu⸗ de“ in Tätigleit treten zu laſſen, ſind nunmehr beendet. Wir richten an alle deutſchen Volksgenoſſen, die Arbeiter der Stirn und der Fauſt, deren Abſicht es iſt, ein eigenes Häuschen zu beſit⸗ zen, die Aufforderung, ſich unter Angabe der genauen Adreſſe an das Amt„Selbſthilfe und Siedlung“ der NSG.„Kraft durch Freude“ zu wenden. Bedingung iſt, daß dieſelben eine lleine Spareinlage beſitzen, die die Summe von min⸗ deſftens 700 Rm. beträgt. Anſer Ziel iſt, allen ſchaffenden Vollsgenoſ⸗ ſen ein eigenes Heim und Anweſen zu ſchaffen, das in 10 bis 12 Jahren ihr Eigentum iſt. Deutſche Arbeiter! Adolf Hitler hat ſich zur Lebensaufgabe geſetzt, den deutſchen Arbeiter wieder ſeinem Volle zurückzugeben und ven lange Jahre hindurch abſeits der Volksgemein⸗ ſchaft ſtehenden Blutsgenoſſen wieder einzu⸗ bauen in Staat und Nation. Verſuchen wir im Beſinnen auf die eigene Kraft mitzuwirken an dieſem großen Werl! Vorwärts! Auf zur Tat! gez. Jakob Sprenger, Md. Gauleiter Heſſen-Naſſau. gez. Willi Becker, MdR. Landesobmann der NSB0. in Heſſen. An alle deutſchen Vollsgenoſſen! Das Amt„Selbſthilfe und Siedlung“ der NS„Kraft durch Freude“ beabſichtigt, in einem großangelegten Plan den deutſcher Ar⸗ beiter wieder mit Grund und Boden zu ver⸗ wurzeln. Gleichzeitig wollen wir durch eine großzügige Auflockerung der Bautätigkeit die geſamte Wirtſchaft in unſerem Wirtſchaftsge⸗ biet Rhein-Main neu beleben. Grundbedingung iſt, dem deutſchen Arbei⸗ ter und allen, die willens ſind, ſich ein eigenes Haus zu ſchaffen, die Möglichkeit zu geben, dieſes in zwölf Jahren als Eigentum zu be— itzen. Jeder deutſche Volksgenoſſe, der auf ſichere Arlt und Weiſe ſein Geld anlegen will, hat Gelegenheit, dieſes nunmehr zu tun. Das Geld iſt am ſicherſten bei dem kleinen Manne, der ſeiner Verpflichtung und Abtragung kor— rekt und pünktlich nachkommt. Dieſes iſt der deutſche Arbeiter und Angeſtellte. Wir richten an alle, die erſte Hypotheken auf ſolche Siedlungshäuſer anlegen wollen, die Aufforderung, unter Angabe der Höhe des Betrags ſich an das Amt„Selbſthilfe und Siedlung“ der NSG.„Kraft durch Freude“ Heſſen-Naſſau, Frankfurt am Main, Bürger⸗ ſtraße 69-77 zu wenden. Heil Hitler! gez. Jakob Sprenger, M.d. R., Gauleiter Heſſen-Naſſau. gez. Willi Becker, M.d. R. Landesobmann der NSBO in Heſſen. 4 Aufßebung von Amtsgerichten Ambildung der Amtsgerichtsbezirle. Darmſtadt, 14. April. Auf Grund der Verordnung des Reichs— präſidenten vom 24. Auguſt 1931 werden auf— gehoben die Amtsgerichte Hungen, Lich und Nieder-Olm mit Wirkung vom 1. Juni 1934, die Amtsgerichte Pfeddersheim, Lorſch, Gerns⸗ heim und Zwingenberg mit Wirkung vom 1. Oktober 1934. Die Bezirke der aufgehobenen Amtsgerichte werden wie folgt zugeteilt: aus dem Bezir! des Amtsgerichts Hungen, die Gemarkungen Berſtadt und Wohnbach an das Amtsgericht Friedberg, die Gemarkung Nonnenroth an das Amtsgericht Laubach und die übrigen Gemar— lungen an das Amtsgericht Nidda; aus dem Bezirk des Amtsgerichts Lich die Gemarkung Eberſtadt an das Amtsgericht Butzbach und die übrigen Gemarkungen an das Amtsgericht Gießen; aus dem Bezirk des Amtsgerichts Nieder-Olm die Gemarkung Nieder-Saulheim an das Amtsgericht Wörrſtadt und die übri— gen Gemarkungen an das Amtsgericht Mainz;: aus dem Bezirk des Amtsgerichts Pfedoecs— heim die Gemarkungen Gundersheim und Oberflörsheim an das Amtsgericht Alzey und die übrigen Gemarkungen an das Amtsgericht Worms; aus dem Bezirk des Amtsgerichts eim die Gemarkungen Biblis, Groß— f Hammer-Aue. Maulbeer-Aue⸗ Nordheim und Wattenheim an das Amtsge— richt Worms und die übrigen Gemarkungen an das Amtsgericht Groß-Gerau; aus dem Bezirk des Amtsgerichts Lorſch die Gemarkung Hofheim an das Amtsgericht Worms, die Gemarkungen Bobſtadt und Bürſtadt mit Borheimer Hof an das Amtsgericht Lampöert⸗ heim und die übrigen Gemarkungen an das Amtsgericht Bensheim; der Bezirk des Amts- gerichts Zwingenberg an das Amtsgericht Bensheim. Die dem Amtsgericht Worms aus den bis— herigen Amtsgerichtsbezirken Gernsheim und Lorſch zugeteilten Gemarkungen gehören ab 1. Oktober 1934 zu dem Bezirk des Landge⸗ richts in Mainz. Die erſte Kaufmannsgehilfenprüfung Nach einer Anordnung des Treuhänders der Arbeit für das Rhein⸗Mainiſche Wirt⸗ ſchaftsgebiet müſſen ſich alle auslernenden kaufmänniſchen Lehrlinge einer Prüfung vor berufenen Fachtennern ihrer Branche unt'r⸗ ziehen. Die erſte Kaufmannsgehilfenprüfung hat in Worms ſtattgefunden. Aus dem Be⸗ zirk der Induſtrie⸗ und Handelskammer Worms hatten ſich 103 männliche und weib⸗ liche Lehrlinge zu der Prüfung gemeldet, Die 0 halb des krerwagen aus, ſchrifinnche Prufung vauerre eiffeffvrerter Stun⸗ den. Den Prüflingen wurde das Thema: „Mit welchen Arbeiten wuerden Sie während Ihrer Lehrzeit im Geſchäfte betraut“ und was haben Sie innerhalb und außerhalb des Geſchäftes getan, um ſich zu einem für die Volksgemeinſchaft wertvollen Arbeitsmenſchen zu erziehen?“ zur Bearbeitung in der Form eines Auſſatzes vorgelegt. In der Maſchi⸗ nenſchreibenprüfung, die wie die Kurzſchrift⸗ prüfung nur ſtatiſtiſchen Zwecken dient, und deren Ausfall auf das Geſamtergebnis der Prüfung ohne Einfluß bleibt, wurde als Min⸗ deſtleiſtung bei einem 5 Minuten dauernden Diktat eine Anſchlagszahl von 120 je Minute bezw. bei der Kurzſchriftprüfung 100 Silben mit Rückübertragung in 40 Minuten verlangt. Die mündliche Prüfung fand vor 13 Prüfungsausſchüſſen ſtatt. Als Prüfer waren von dem örtlichen Prüfungsausſchuß für die verſchiedenen Branchen erfahrene Fachleute be⸗ rufen worden und zwar für jeden Ausſchuß ein Vertreter der Anternehmer, ein Verkre⸗ ter der Angeſtellten und ein Handelslehrer. Nach Abſchluß der Geſamtbewertung wird in einer beſonderen Feier am Vorabend des Feſtes der Arbeit den Lehrlingen, die die Prüfung beſtanden haben, der Kaufmannsge⸗ hilfenbrief übergeben werden. ä Aus Heſſen und Naſſau Groß⸗Gerau, 14. April.(Autobus ver⸗ brannt.) In der Nacht iſt in der Nähe des Falltorhauſes der Autobus des Beſitzers Korbus von Gräfenhauſen infolge Kurzſchluß bis auf die Eiſenteile niedergebrannt. Die In⸗ ſaſſen konnten ſich retten. Ein Waldbrand, der dadurch entſtanden war, konnte recht⸗ zeitig erſtickl werden. Micheiſtadt, 14. April.(Tödlicher Mo- torradunfall.) Infolge Platzens des Vorderradreiſens wurde auf der Straße zwi⸗ ſchen Erbach und Michelſtadt der Führer der Motor⸗SA-⸗Staffel Hörr aus Hetzbach vom Motorrad geſchleudert und erlag im Kranken— haus ſeinen ſchweren Verletzungen. Der Bei⸗— fahrer kam unverletzt davon. Thaleiſchwener, 14. Apru.(Vom Laſt⸗ zug tot gefahren.) Ein ſchwerer Ver⸗ lehrsunfall ereignete ſich auf der hieſigen Orts⸗ ſtraße. Als der Großkraftwagen mit Anhän⸗ ger des Güterſernverkehrs der Firma Richard Schröder aus Mutterſtadt die Steigung inner⸗ Ortes nahm, ſtieg der 29jährige ledige Schloſſer Karl Bauer aus Mutterſtab⸗ der Beifahrer des Fahrzeuges, aus dem Füh⸗ um am Motor etwas nachzu⸗ ſehen. Dabei wurde er von dem rechten Vor⸗ er kurze Zeit darauf ſtarb derrad des langſam fahrenden Laſtzuges er⸗ faßt, überfahren und ſo ſchwer verletzt, daß Luſtige Ecke Miſchle ſaß im Kino und ſah den neueſten Film an; auf einmal ſeufzte er tief und ſagte vor ſich hin: „Ach ja, das ganze Leben iſt doch ein ewiges Auf und Ab!“ „Sie ſind Philoſoph, nicht wahr?“ flüſterte ſein Nachbar. „Nein— Fahrſtuhlführer!“ antwortete Miſchle. vr „Sie ſehen heute ſchlecht aus, Herr Köhler!, Haben Sie denn meinen Nat befolgt: nur zwei Zigarren am Tage?“ f „Das iſt es ja gerade, Herr Doktor, was mir nicht bekommt— ich habe nämlich früher nie geraucht...“ (Hemmets Journal). * 0 „Haſt Du gehört, daß Fräulein Lohmann — die Dame mit den 100 000 Mack 1 1 ſich mit dem jungen Weidlich verlobt hat? Er iſt doch eine richtige Null!“ „Paßt ausgezeichnet! Dann hat ſie die Million zuſammen!“ (Svenska Dagbladet). 0 ö Aetleiaale Aus der Welt des Wiſſens 525 000 Tonnen„Dieſt 5 braucht allein die Hapagflotte jährlich, abel kaum ein Drittel davon erzeugt die deutſche Erde. 4 Die größte Zeitung der Welt iſt die„Illu⸗ minated Quadruple Conſtellation“, die vom Newyorler Buchdruckereiverein herausgegeben wird; ſie iſt 2,5 Meter hoch und 1,80 Meter breit; dieſe Zeitung erſcheint nur alle 100 Jahre einmal. Die nächſte Nummer wird im Jahre 1950 herauskommen. l — unübertroffen bei RBheumd⸗ Sicht Kopfschmerzen Ischias, Hexenschuß und Erkäl- tungskrankheiten. Stark harn- säurelösendbakterientötendl Ab- solut unschädlich! Ein Versuch überzeugt! Fragen Sie Ihren Arzt. Heiz⸗ und Dieſelöl ge⸗ Aftor⸗Juſel und Haryman⸗Stadt. 5 * . Launen amerikaniſcher Milliardäre. Bei uns ließ man ſich ehedem gern Geſchichten von ge- krönten Häuptern erzählen; man hörte von der Gemütlichkeit des alten Kaiſers von Oeſterreich; man freute ſich über die Witze, die über den ſächſiſchen König im Umlauf waren. In Amerika gibt es keine Könige und keine Kaiſer; dort ſind es die Milliardäre, die dieſe Rollen zu übernehmen haben. Und einige dieſer Milliardäre geben durch ihre Schrullenhaftigkeit und ihre grotesken Einfälle reichlich Stoff zur Unterhaltung. So beſchäftigt man ſich eifrig mit Mac Cormick, dem wahn⸗ ſinnigen Milliardär, der ſich auf Befehl des Vormundſchafts— gerichts auf ſein Gut zurückziehen mußte und der— er kann das Fluidum der Großſtadt nicht entbehren— ſich auf dieſem Gut eine Großſtadt en miniature, mit Theater, Kino, Tanzbar, Vergnügungspark, Schwimmbad, Sportplätzen, hat errichten laſſen. Mac Cormick fühlt ſich jetzt in ſeiner kleinen Reſidenz außerordentlich wohl und hat nicht die geringſte Luſt, nach einer wirklichen Großſtadt zurückzukehren. Weniger konſtant erwies ſich der Einfall des Milliardärs J. Aſtor, der ſich eine Inſel im Miſſiſſippi kaufte, um auf dieſer Inſel als Alleinherrſcher zu hauſen. Aſtor hatte zunächſt die Abſicht, auf der Aſtor⸗Inſel eine kleine Stadt erſtehen zu laſſen und in dieſer Stadt den Selbſtherrſcher zu ſpielen. Er gab dieſe Abſicht auf und ließ ſich nur eine phantaſtiſch ein⸗ gerichtete Villa bauen. Zuerſt koſtete er das köſtliche Gefühl aus, auf ſeiner Inſel zu wohnen, auf dieſer Inſel, da keine Oberhoheit über ihr regierte, da ihm keine Behörde und keine Regierung irgend etwas zu ſagen hatte: aber der Genuß dauerte nicht allzulange. Aſtor kehrte aufs Feſtland zurück, und die Miſſiſſippi⸗Inſel war lange Zeit unbewohnt. Bis Aſtor ſeine Villa au eine Sanatoriums-Geſellſchaft verkaufte, die aus der Milliardärs-Villa ein herrliches Sanatorium ſchuf. Jetzt ſuchen viele Kranke auf dem Aſt ila: 0 allen möglichen Krankheiten. Harryman, ein Verwandter des berühmten amerikaniſchen Eiſenbahnkönigs und ſelbſt irrſinnig reich, wollte ſich nicht damit begnügen, über eine Juſel und eine Villa zu gebieten, bei ihm mußte es gleich eine ganze Stadt ſein, eine Stadt von fünfzig Häuſern. Eine große Induſtriegeſellſchaft hatte dieſe kleine Stadt für ihre Beamten gebaut; dann war die Induſtrie— geſellſchaft zuſammengebrochen, und die Stadt mußte verkauft werden. Harryman kaufte die Stadt; aber er erwies ſich als ein gnädiger Herr. Er vertrieb niemand aus ſeinem Hauſe, der in der Harryman-Stadt bleiben wollte, und er gewährte ſeinen Untertanen ſogar Steuerfreiheit. Eine Laune, die unabſehbare kulturelle und verkehrs- techniſche Folgen nach ſich ziehen wird, geht von Pierre Paul Morgan aus. Der berühmte Bankier läßt gegenwärtig die Morgan⸗Inſeln im Atlantiſchen Ozean errichten, künſtlich fun⸗ dierte und künſtlich zuſammengeſetzte Juſeln, die als Stütz⸗ punkte für die Ozeanflüge zu benutzen ſind. Die erſte dieſer Morgan⸗Inſeln iſt— nach einem genau konſtruierten Modell, das im Hudſon aufgeſtellt war— bereits im Entſtehen be— griffen, und es ſollen im ganzen etwa ſechs ſolcher Inſeln gebaut werden. Sobald alle die künſtlichen Inſeln fertig ſind, dürfte ein Flug über den Ozean ſeine Schrecken verloren haben. Eine andere Idee Morgans— er wollte ein genaues Abbild der ägyptiſchen Cheops-Pyramide in Amerika errichten laſſen— ſcheint aufgegeben zu ſein. Die Errichtung dieſer Pyramide war mit einem Koſtenaufwand von fünf Millionen Dollar ver- anſchlagt. Es iſt zu vermuten, daß Morgan dieſe reſpektable Summe lieber in ſein weſentlicheres Projekt, in die Morgan— Inſeln, inveſtiert. E. E Der Schlips des Herrn nach der Wahl der Frau. Von Anne-Marie Mampel. Der Schlips des Herrn iſt in vielen, leider viel zuvielen Fällen ein Stiefkind ſeiner Garderobe. Er wird ohne Sorgfalt gewählt, ermangelt der Pflege und lohnt es, wie nicht anders zu erwarten iſt, indem er ſeinem Träger den Stempel der Ge— Gceſelſchalen. Von Robert Miſch 7. Die Oberklaſſe. Der Gaſtgeber, der bei dem großen Empfang kaum die Hälfte der Eingeladenen kennt— er überläßt das der ehrgeizigen Gattin, die jetzt ein großes Haus machen will—, hat ſich er⸗ ßmüdet in den Wintergarten zurückgezogen. Ein Herr ſetzt ſich neben ihn auf die Bank unter dem kleinen Springbrunnen. Der Gaſtgeber bietet dem Herrn eine Zigarette au. 5155 Der Herr(bedient ſich):„Danke! Na, wie gefällt's Ihnen bier?“ a ö Der Gaſtgeber:„Gott— hm— bißchen viel Leute hier...“ Herr:„Bißchen? Viel zuviel— Krethi und Plethi! Und haben Sie das Büfett geſehen?“ Gaſtgeber:„Schien mir doch reichlich.“. Herr:„Aber nicht für ſo viele Leute! Die Auſtern und der Hummer waren weg, der Kaviar auch. Heringsſalat und Würſtchen kann ich zu Hauſe auch eſſen. Dazu ladet man nicht ſo viel Leute ein.“ i 1 Gaſtgeber(ironiſch lächelnd):„Ja, es wäre beſſer, man jadete ſie nicht ein.“ f Herr:„Und dieſe Hausfrau— lächerlich!“ 2 Gaſtgeber:„Hm— na, ſie hat wohl ihre guten Seiten.“ 11 Herr:„Kann ſein. Der Herr Gemahl ſoll unterm Pantofſel ſtehen. Kennen Sie ihn?“ Gaſtgeber:„Flüchtig! 1offel?!“ 5 e Herr:„Na, und noch ganz andere Sachen! Umſonſt hat man Das ſagt man alſo: unterm Pan— doch nicht eine ſolche Villa und ſolchen Wintergarten—— äh. bäh. Gaſtgeber:„Ja, es ſteckt viel Arbeit drinn“ Herr(boshaft):„Hähä— Arbeit— na ja!, Schieben, zur rechten Zeit ſchieben— iſt auch'ne Arbeit! Sie und ich könnens nicht.“ L 1255 Gaſtgeber(lächelt):„Man weiß nie, ob man ſchiebt oder geſchoben wird. Laſſen wir uns derweil den Schieber⸗Kaviar ſchmecken! Ich werde Ihnen welchen herſchicken durch einen Diener, damit Sie nicht zu kurz kommen.“ 1 Herr lerſtaunt):„Sie ſind wohl hier Hausfreund? Gaſtgeber:„So etwas Aehnliches!“(Ab mit Verbeugung.) Herr(zu einem zweiten Herrn, der den Gaſtgeber grüßt): „Kennen Sie den Herrn, den Sie ſoeben grüßten?“ 1 Zweiter Herr:„Natürlich, das iſt doch der Hausherr! . Die Mittelklaſſe. erſchles(Woll⸗ und Strickwaren en gros und en detail) wolen ſchren 1 Winterabend geben. Man muß ſich doch Tevanchieren. Man ſchiebt es natürlich ſo lange hinaus, bis „Frau Perſchte meint, ſie müſſe ſich ſchämen. Herr Perſchte gibt (11 11 nen dem Aſtor-Eiland Geneſung von; ſpieligerer oder zahlreicherer Stücke auch dem ſchmalſten Geld ſchmackloſigkeit, der Vernachläſſigung aufdrückt. Vom Schlips hängt nämlich mehr ab, als man gemeinhin annimmt, und wo der Mann keinen Sinn dafür aufbringt, müßte es die Frau ſein, die auf dieſen wichtigen Beſtandteil äußerer männlicher Erſcheinung achtet. Vor allem darf er nicht grell und knallig ſein und muß mit dem Anzug in farbiger Harmonie ſtehen. Das wird entweder durch eine geſchmackvoll gewählte Ergänzungsfarbe oder durch die Wiederholung und Abwandlung der im Anzug vorherrſchenden Farbe erreicht. Man kann zum Beiſpiel zu einem dunkelblauen Sakko einen tief bordeauxroten Schlips tragen, beſſer aber noch einen gleichfalls dunkelblauen, der nur durch ein diskretes Muſter aufgehellt wird; denn gerade die Zuſammenſtellungen, die den Grundton wiederbringen, ſelbſt wenn er nur in der Muſterung der Seide mitklingt, ergeben die ſchönſten, weil am ſeinſten abgeſtimmten Effekte. Zum Cut und zum Geſellſchaftsanzug, der aus ſchwarzem Jackett und geſtreiftem Beinkleid beſteht, trägt man natürlich den Kneipen geht ebe nur Schlipſe, in denen Schwarz-Weiß eine dem Auge wohl— tuende Verbindung eingeht. Zur Pflege des Schlipſes ſei bemerkt, daß es empſehlens- wert iſt, davon mehrere zu beſitzen und abwechſelnd zu ge⸗ brauchen, als einen einzigen ſo lange zu benutzen, bis er fort— geworfen und durch einen anderen erſetzt wird. Das Aufplätten iſt nicht ratſam, weil dann die rückwärtige Naht oft durch⸗ gedrückt wird; wohl aber kann man den Schlips auf einen jener jetzt überall im Handel erhältlichen Zelluloidſtrecker ziehen und nun leicht über die gedrückten Stellen des Schlipſes hinweg— plätten. Beginnt der Schlips ſichtbar ſchadhaft zu werden, ſo können ſparſame Hausfrauen einen Binder, deſſen Qualität die Mühe lohnt, auftrennen, den ſchmalen, vom Umlegekragen ver— deckten und zuerſt unanſehnlich werdenden Teil durch irgend— ein anderes Stückchen Seide, das einigermaßen dazu paßt, er— gänzen, das Ganze plätten und dann wieder fein ſäuberlich zuſammennähen. Auf dieſe Weiſe wird die Lebensdauer eines Schlipſes beträchtlich nerlängert und die Anſchaffung oit⸗ 148 Ir beutel möglich gemacht. „Schwedische Platte.“ Von Liesbet Dill. Schon im D-Zug, im Speiſewagen, begrüßt ſie uns, dieſe berühmte ſchwediſche Platte, von der uns zuweilen in ſehr gepflegten Reſtaurants eine entfernte Verwandte vorgeſtellt wurde. Jedes Land hat ſeine Spezialitäten. Schweden hat das kalte Büfett, das man hier beſcheiden„Frukoſt“ oder „Smörgasbröd“, das heißt„Butterbrot“, nennt. Und wie hübſch iſt dieſes erſte Frühſtück angerichtet. Im Speiſewagen iſt man Umſtände ſonſt nicht gewöhnt. Und die Schweden finden dieſe ſechs kalten Gerichte beſcheiden, zu denen Kaffee gereicht wird— und was für ein Kaffee, ſtark und kräftig, mit friſcher Milch und kalter Sahne, und minde— ſtens drei Sorten Brot, köſtlich friſcher Butter, Marmelade und zwei friſchen Eiern. Im Hotel beſteht die„Frukoſt“ morgens aus einem Büfett mit allen erdenklichen Delikateſſen: Schinken, 3 2 8 2 g 9 8 Fleiſch, Wurſt, Salate, Makreelen und Sardinen, Fiſchpudding, Aal und Lachs in Gelee, Hering in Gelee, in Tomaten, in Fleiſchbrühe, ſechs Sorten Weiß- und Schwarzbrot, zwei Sorten Kuchen, Gurkenſalat, rote Rüben, Radieschen, friſch— gefangene Krabben, kaltes Geflügel in Gelee, mehrere Sorten Läſe, Eier und Grütze, Kaſſee, Sahne, Marmelade, geräucherte Fiundern, Fleiſchklöße, Tomatenſoße, Mixed Pickles, friſche Tomaten in Mayonnaiſe, Heringsſalat, Italieniſcher Salat uſw. Je ſeiner und teurer das Hotel, deſto raffinierter ſind die Platten, garniert mit Spargelſpitzen und Brüſſeler Trauben, Melonen und Ananas. Milch gibt ſes gratis zum Frühſtück: eine„Mjölk“, die man bei uns als Kaffeeſahne verkauft. Und dieſe„kalte Platte“ ſteht zu allen drei Mahlzeiten aufgebaut: zum Frühſtück, Lunch und Abendeſſen. Und immer Variationen, immer neue Gerichte— die Phantaſie eines ſchwediſchen„kalten Kochs“ muß unerſchöpflich ſein. Dieſe„kalte Platte“ iſt eben eine ſehr alte und eingewurzelte Tradition. Sie iſt nicht gerade leicht, aber man gewöhnt ſich raſch an ſie. Die ſtarke, größer wird, denn Herr Perſchke muß ſeine Geſchäftsfreunde einladen.. ö Frau Perſchke:„Ja, glaubſt du, ich kann mit hundert Mark auskommen?! Und den Fiſch. den ich zum Gänſebraten geben muß?“ Perſchke:„Warum Gänſebraten? Nimm'ne Kalbsteule!“ Frau Perſchke:„Das gibt der Regiſtrator oben oder der Portier!— Und das Geſchirr und die Stühle, die ich leihen muß? Und der Rotwein und der Sekt?“ Perſchke:„Da genügt doch deutſcher Sekt— zwei Pullen, die man glasweiſe einſchenkt. Das merken die gar nicht, was das für'ne Marke iſt, wenn man'ne Serviette um die Pulle wickelt.“ N Frau Perſchke:„Damit deine Freunde denken, das Geſchäft geht ſo ſchlecht, wie es wirklich geht. Dein Kredit leidet, lieber Guſtav.“ ö Herr Perſchke gibt nochmals hundert Mark. Aber es reicht immer noch nicht; denn Madame hat„nichts zum Anziehen“ für ihren Abend. Das„Schwarze mit den Spitzen“ kennen ihre Freundinnen bereits ſeit zwei Saiſons. Am Abend geht alles feierlich zu. Es werden Reden ge— ſchwungen: zuerſt vom Gaſtgeber, der ſich wohlfühlt,„im Kreiſe ſeiner teuren Freunde“, Der„Dichter“ der Geſellſchaft (Pajuhn& Co.) preiſt die Wirte in„humoriſtiſchen“ Verſen, insbeſondere die Wirtin als„ſtrahlende Sonne des Hauſes, die Königin dieſes Schmauſes“. Aber dieſe Sonne ſchwitzt in Todesängſten, als der Braten nicht reicht und auch das Eis nur knapp iſt. Pajuhn meint leiſe zu ſeiner Nachbarin:„Es iſt zuſammengeſchmolzen...“ Und die„Sonne“ denkt:„Ja, wenn die älteren Herren ſich ſo hoch die Teller vollhäufen, als hätten ſie acht Tage lang gehungert.“ Natürlich macht ſie nach Auf⸗ hebung der Tafel ſchnell Krach in der Küche. Derweil haben ſich die Geſchlechter geſondert. Die Herren haben ſich ins Rauch⸗ zimmer zurückgezogen und ſpielen Skat. Und die Damen „flüſtern“, daß es doch recht knapp geweſen ſei.„Das Eis war Waſſereis, ſelbſtgemacht— und der Fiſch war nicht ganz friſch. Wenn man ſchon ſo viel Leute einladet, ſollte man doch reichlicher...“— Fräulein Hudicke ſingt jetzt im Salon Schu⸗ mannſche Lieder. Die Herren, die man geholt hat, ziehen ſich aber bald wieder in ihre Rauchhöhle zurück, und man kommt von Schumann gleich wieder auf die Geldknappheit zu ſprechen. Im Herrenzimmer, wo der„blaue Hecht“ zum Schneiden dick iſt, trinkt man Liköre. Herr Krutſchke wirft Herrn Pajuhn vor, er„mogele“, dieſer jenem, er ſpiele„unfair“. Der Verſuch, die Herren aus ihrer Rauchhöhle zu einem Geſellſchaftsſpiel herauszuholen, mißlingt gänzlich. Die Damen ſangen zu gähnen an und drängen zum Aufbruch. Man verſichert der Wirtin, daß es wieder einmal„wunder-wunderſchön geweſen ſei“. Als alle fort ſind, ſagt Herr Perſchke, der beim Skat ver⸗ loren hat: „»Na, Gott ſei Dank! Nun noch mal im Februar, aber dann Schluß für dieſe Saiſon!“ 5 Und die Sonne“ macht nochmals Krach in der Küche 1 diſche Brot nicht liebt, hält ſich an „Krakebröd“, das jetzt ja auch den Weg zu uns gefunden hat. ihr hundert Mark. Man ſtellt eine Liſte auf, die ſchließlich immer ſüßer Gurkenſalat. Als Nachtiſch friſche Sahne mit Himbeeren, Erd⸗ Gartenhäusleins an der Funkenburg bei kräftige See- und Salzluft, die das Land vom Meer her durch⸗ weht, verlangt dieſe Koſt. Es gibt wenig Vegetarier hier. Das Obſt iſt ſehr teuer. Die Wälder ſind voller Blaubeeren, Hiur⸗ beeren und Erdbeeren. Das feinere Obſt iſt hier ein Luxus. Der Lunch iſt auch nicht mager. Nach dem kalten Büfett gibt es ein warmes Fiſch⸗ oder Fleiſchgericht und Sahne mit Obſt und Kaffee. Milch gratis. Das Abendeſſen hat noch einen Gang mehr. Die Alkoholeinſchränkung in Schweden bewirkt, daß man keine Weinkarte ſieht. Man trinkt Waſſer, Milch oder Tee. Die Herren trinken gern Bier, bekommen aber nur eine ganz kleine Menge davon. Nach der Hotelordnung dürfen„ſtarke drinks“ nicht auf den Zimmern ſerviert werden. Alſo, einen „Rauſch“ kann man ſich hier höchſtens zu Hauſe beſorgen. Aber die Schweden ſind mäßig. Schiffer und Fiſcher haben früher ſtark getrunken, daher die Einſchränkungsmaßregeln. Be⸗ trunkene ſieht man nie auf der Straße und der Betrieb in nſo ruhig zu wie in feinen Reſtaurants oder Cafés. Auf den Fiſcherinſeln, auf den Schären, deren Bewohner Heringe fangen, wo nichts wächſt, wo man die Milch morgens im Boot heranrudert, wo man keine Tiere halten kann, weil ſie dort kein Futter finden, da leben die Familien das ganze Jahr von Heringen; dazu gibt's Kartoffeln und gekochte Preißel⸗ beeren. Sie bleiben ſchlank und geſund dabei. In den Familien in der Stadt frühſtückt man meiſt erſt um 11 Uhr. Es giot gebackenen Fiſch, Bratkartoffeln, Butter und Käſe, dazu Milch: nachher Kaſſee und Kuchen. Mittags um 4 Uhr ißt man zwei warme Gänge und zum Abend wieder warm. Kaffee iſt hier ein ſehr beliebtes Getränk. Ich habe nirgendwo, in keinem Lande, überall einen ſo ſtarken, guten Kaffee bekommen wie in Schweden. Tee können ſie nicht bereiten. Er gehört nicht zu ihren Spezialitäten. Das Brot iſt weiß wie Kranzkuchen, oder dunkel, ſchwammig und mit Anis und Kümmel gewürzt. Ein Gebäck„Wiener Bröd“— in Wien habe ich es nie geſehen—, ein lockeres Hefegebäck, wird zum Nachtiſchkaffee gegeben. Wer das ſchwe⸗ das braune, kuuſprige Man muß nur gute Zähne dazu haben. Toaſt gibt es immer, in den einfachſten Gaſthäuſern und im Speiſewagen des Zuges. Die ſeltſamſten Gerichte bekommt man hier: Lachs, paniert und gebacken, der ausſieht wie Gans und der auch ſo jett iſt, mic Roſinenſoße. Süß einmarinierte Heringe, geſüßten beeren oder Johannisbeeren, oder dicke Milch mit Back- pflaumen— ein ſehr geſundes Eſſen. Kuchen und Torten ſind einfach. Man ißt wenig Leckereien und Schokolade; dieſe nahr⸗ haften Mahlzeiten vertragen keine Zwiſchengerichte. In großen Städten gibt es jetzt ſogenannte„Fruktreſtau⸗ rants“ zu Ehren der Vitamine. Nur Gemüſe, Rohkoſt und Früchte! Aber das iſt etwas für ein wärmeres Land mit einem langen Sommer. Die ſchwediſche Küche iſt nicht raffiniert, ſie iſt gut, kräftig und nahrhaft; alles wird überreichlich gegeben. Wenn die blonden, kräftigen ſchwediſchen Kellnerinnen in ihren knappen, kurzen ſchwarzen Röckchen, die wie Eskarpins wirken, in den weißen Seidenbluſen hereinkommen, auf ihren Schultern hoch das Rieſentablett mühelos balancieren mit den 14 bis 16 Schüſſeln und Platten, die ſie dann vor unſeren ſtaunenden Augen binſetzen, ſind die Fremden immer wieder überraſcht von der Vielſeitigkeit dieſer köſtlichen bunten Schüſſelu, die uns alles darbieten, was das Meer, die Wälder, die Hühnerhöfe und die Gärten Schwedens hervorbringen: die„Frükoſt“ oder — das„Smörgasbröd“, bei uns getauft:„Schwediſche Platte.“ Man lernt nie aus. Karibenfiſche beißen mit ihren Zähnen ſtählerne Angel⸗ haken durch. Die Blätter der Jacqua-Palme im Orinokogebiet werden bis zwölf Meter lang. 11 Diamanten ſpürt man auf der Zunge viel kälter als Glas- ſtücke. Eine Ueberraſchung. Eine heitere Lortzing-Anekdote. Erzählt von Paul Bülow. Meiſter Lortzing ſaß im Arbeitsſtübchen ſeines ſchmucken Leipzig. Vor ihar duftete ein dem beſcheidenen Frühſtück. Frau Roſine war um die Kinder bemüht, die Täßchen Morgenkaffee mit ſchon aint frühen Morgen mit lärmendem Geräuſch das Haus bevölkerten. „Na, wer poltert denn da die Treppe ſchon zu ſo zeitiger Stunde herauf?“ Die Tür wird aufgeriſſen. Freund Reger und Freund Düringer ſtürmen ins Zimmer, fallen dem Kollegen um den Hals, und jubeln und tollen in übermütiger Frohlaune fur Zimmer herum. „Bravo, mein Junge“, ſprudelte Reger vor Ausgelaſſenheit „Komödianten ſo wie wir müſſen Glück haben! Vor acht Tagen kaufteſt du mir das Viertellos der Staatslotterie ab, weißt du, von wegen meiner ſtändigen Verlegenheit in puncto Silbergeld... Biſt aber eben doch'n braver kerl, gönnen dir's von Herzen, dem kinderreichen Komponiſten und Mimen von Gottes Gnaden.“ Und ehe Lortzing überhaupt begriff, was los war, ſchlug ihm der Freund die Kaffeetaſſe aus der Hand, zerſchmetterte mit der Partitur des„Die beiden Schützen“ zwei Fenſter⸗ ſcheiben und ſtürmte jauchzend die Treppe wieder hinab. Freund Düringer hatte indeſſen mit Frau Roſine einen Rundtanz gewirbelt und war dann Reger nachgeeilt. „Sind die beiden von Sinnen gekommen, oder was ſoll das heißen?“ „Nun, ich glaub' ſchon, daß es in dem Briefel da eine be— ſondere Ueberraſchung gibt. Nimm hier das Meſſer und ſchneid mal auf!“ Ein Augenblick erwartungsvoller Stille. Dann aber: „Weib, man allerliebſtes Roſinchen— nein, wär's denn möglich— das kann gar nicht ſein, dies alles— gewonnen! Denk dir, mit tauſend Talern iſt's herausgekommen! Da muß ich doch gleich mal den beiden nach— und die Scherben dort laß nur noch ein Weilchen liegen, die brachten Glück ins Haus. Leb wohl, leb wohl..“ Und nun ſtürmte auch noch Vater Lortzing die Treppe hinunter. Frau Roſine aber, die bei aller Freudigkeit doch ein wenig gekränkt zurückgeblieben war, hatte alle Mühe, die herein ſtürmende Kinderſchar von den Scherben wegzutreiben. Lange mußte ſie auf ihres Mannes Rückkehr harren. Erſt als St. Thomas zwei Uhr mittags verkündete, verließ das Kles⸗ blatt Riedels Weinſtube und verſank dann in Lortzings Gatten häuschen in einen ergiebigen Schlummer. 995 1 Die Frau der viktorianiſchen Zeit erklärt Bernard Shaw für „ein Meiſterwerk ſerueller Reize. Alles an ihr war— bekleidet und ein laſterhaftes Geheimnis...“ Künſtliche Hilfsmittel, Aufpolſterungen einzelner Körperteile, Turnüre, Schnürleib, was uns heute abſcheulich, ungeſund und unhygieniſch erſcheint, diente der Verführung, fand man intereſſant, pikant und ver— zockend. Man trug lange, volantbeſetzte Röcke, Schleppen, die den Staub in Wolken hinter der ſpazierengehenden Dame auf— wirbelten; eine Menge ſeidener Unterröcke raſchelten ihr um die Knöchel.„Die Wirkung war erſtaunlich“, ſagt Shaw.„Nicht einmal die Verwegenſten würden es gewagt haben, das Knie zu zeigen oder auch nur die Wade.“ Man erfand für die Mädchen zum Fenſterputzen lange wollene Hoſen, damit man ihre Knöchel nicht ſähe. Jetzt laufen die Frauen am Strand, auf den belebteſten Promenaden faſt nackt, nur mit einem dünnen Bade— trikot bekleidet, umher; ſie turnen unbekleidet am Meer. In Schweden 15 a geht man nackt ins Waſſer und 75 1 jonnt ſich nachher, ohne Kleidungs— cad 8 ſtücke und ohne ſchamrot zu werden, 9— 2 auf den Klippen., A In Paris erregte im Jahre 1912 e tine Dame in der Oper die Em— D pörung des Publikums, das ihr ent— rüſtet durch die Wandelgänge folgte. trug einen Ausſchnitt bis zum Als ich das damals in Deutſchland erzählte, wollte es mir niemand glauben. J trägt man denſelben G ü nitt auf den Bällen, nur da e Roſe jetzt— hinten ſitzt f Der Aus— ſchnitt der? dame war kleiner, aber der Ober er wurde ſtark und dadurch daß er ſich er Kapaliere einfach unbekleidet lab. D von Poitie eine der eleganteſten Frauen Jahrhunderts, die Geliebte Heinrichs I., mit dem ſie zeit— ie arme Katharina von Medici betrog, war eine der ultivierteſten Frauen ihrer Zeit. Ihre Ichlöſſern der Loire ſtrahlen uns an. Sie war von Welt, verwöhnt, geliebt, umſchmeichelt, en, kühl bis in die Fingerſpitzen, glühend ehr— in auf dem Gebiete der Frau! Sie lebte nur und verſtand es, den König noch als feſſeln. Mit ſechzig Jahren erhielt ſie noch e Liebesbriefe von ihm: er bat ſie, einen Ring von ihm inehmen, wie man eine Gnade erflehte. Er trug ihre Farben, ſchwarz-weiß, auf den Ritterturnieren und blieb ihr Sklave bis zu ſeinem Tode. Die damalige Erotik war ſchwül, geheimnisvoll, verlogen und unhygieniſch. D handelt. Man ließ entkleidet am Pud f * vorneh geizig, as Bad wurde als ein feierlicher Akt be- ſich im Bett malen, bei der Toilette, halb ertiſch, während eine alte Kammerfrau im Hintergrund das Bad rüſtete. Man empfing im Bad; man ge— brauchte zwar das Waſſer undurchſichtig machende Beigaben, aber immerhin ſaß in dieſer parfümierten Wanne doch eine nackte Frau. Ich hörte kürzlich von Dr. Filchner, daß es einer Chineſin, die ſich nicht die Füße verkrüppeln läßt, faſt un- möglich iſt, einen Mann zu bekommen. Der Chineſe will die Frauen ſo. Man zwingt ſie, Schmerzen zu ertragen: der trip— pelnde Schritt verleiht der Chineſin die Hilfloſigkeit, die der Chineſe an der Frau beſonders liebt. Je verkrüppelter der Fuß, deſto begehrter die Frau. Im 18. Jahrhundert kannte die elegante Frau keine Bein- kleider; nur ältere Frauen oder Kranke trugen ſie. Bei den Franzöſinnen ſpielten dann ſpäter die langen, ſpitzenbeſetzten Batiſthöschen, die kokett aus den weißen Röcken hervorſchauten, eine große Rolle und en ebenſo verführeriſch wie der kleine Fächer und die Geſichtsmaske der Spanierin. Das Myſteriöſe Mancher Lieb- cht ſeiner Liebſten vor der Hochzeit über— haupt Mit kleinen ſchwarzen Mouches beklebten ſich die ſchönen Frauen des 18. Jahrhunderts Stirn, Wangen, Lippen und andere Körperteile. Sie wirkten überall pikant. Keine Frau wollte alt werden; es gab die unglaublichſten Liebesverhältniſſe. Greiſe wurden von jungen Mädchen geliebt, Jünglinge verliebten ſich in Matronen. Die berühmte Madame du Deffand hat mit 58 Jahren den 30 jährigen Lord Walpole ſo mit ihrer Unterhaltungsgabe, ihrem Geiſt und Charme be— zaubert, daß ein lebenslängliches Verhältnis daraus entſtand. Er war jung, verwöhnt und kam nur übers Meer, um mit dieſer Matrone zuſammenzuſi kamin, in dem Tonneau ihres gelben Salons. Madame du Deffand hat ihren letzten Lieb— aber nie geſehen, denn als er kam, war ſie be— reits erblindet. Und doch erhielt ſie mit 83 Jahren, ſterbend, Walpoles letzten Liebesbrief. Madame de Mailly, die Mätreſſe Ludwigs XV., erzählt Gertrud Aretz in„Die elegante Frau“, ließ ſich, wenn ſie zu Bett ging, ſchmücken und Reifröcke, Liebeskünstlerinnen— Frauen des eleganten Zeitalters— Groß in der Liebe, aber klein in der Sauberkeit— Geliebte Frauen und galante Abenteuer. Von Lies bet D111 Als König Ludwig XIV. der Pompadour überdrüſſig zu werden begann und ſeine Gefühle erkalteten, griff ſie zu einem damals ſehr beliebten Hilfsmittel, den Liebestränken. Sie nahm„Liebespillen“, von Quackſalbern bereitet, aß friſche Trüffeln, miſchte in ihre Speiſen Aphrodiſiaska, um„das nötige Temperament“ zu bekommen. Erſt als alle Künſte er— folglos blieben, reſignierte ſie, ließ den Hirſchpark anlegen und beſchaffte junge Mädchen. Sie ſchminkte ſich ſogar, um zu ſterben und ihre letzte Beichte zu empfangen. So für den Tod zurechtgemacht, ſtarb Madame Pompadour. Die polniſche Prinzeſſin Maria Leſeinſka ſchminkte ſich nicht und machte kokette Moden nicht mit. Sie war viel zu kalt und bequem dazu und lag den ganzen Tag leſend auf ihrem Diwan. Sie erlebte auch bald. daß ſich ihr Gatte von ihr abwandte und Mätreſſen nahm. Ludwig XIV. ſoll ſich überhaupt nicht gewaſchen haben, ſon— dern tupfte ſich morgens flüchtig Geſicht und Hände mit Eau de Cologne ab. Er badete nur einmal im Jahre, im Frühjahr. Die Hofdamen, die von weltbekannten Männern geliebt wurden, waren ſchon in früher Jugend zahnlos. Madame Maintenon hatte weder Haare noch Zähne, als ſie der König heiratete. Man kannte keine Zahnpflege, es gah meder Zahn— ärzte noch Gebiſſe; da man ſich nicht hygieniſcher Sauberkeit befleißigte, entſtanden frühzeitig ſchlechte Zähne. Man ſuchte die Zahnlücken zu verdecken und den Mundgeruch vertrieb man mit ſcharfen Parfüms. Die Damen der Rokokozeit waren immer in eine betäubende Duftwolke gehüllt. Da die damalige Krank— heit, die Pocken, die meiſten Geſichter entſtellte, beſtrich man das Geſicht mit einer weißen Paſte: man gab ihm eine Glaſur, die zwar die Damen verſchönte, aber ihre Haut bald runzlig machte. Als Marie-Antoinette, die eleganteſte Frau Europas, des Schmucks überdrüſſig, ſich in einfache, weiße Batiſtroben kleidete, die ihren ſchönen Körper mehr zur Geltung brachten als die volantbeſetzten, ſteifen war ganz Paris 75700 0 entrüſtet. Die Königin zieht A 00 ſich wie ein Dienſtmädchen an, N JN ſagten die Pariſer. Und die N N 0 Lyoner Seidenfabrikanten* ſahen ſich ſchon ruiniert. Es war die Zeit der gro— tesken Friſuren: man trug ellenhohe, weißgepuderte Pe— rücken, die die Damen oft ſchon acht Tage vor einem Ball aufgeſteckt trugen, in denen ſie ſitzend ſchliefen— Friſuren, die Terraſſengärten darſtellten. mit einem Vogel, der über einer Roſe auf und ab hüpfte, oder ein Gebirge, auf dem allerlei Tiere und Jäger umherſtanden. Als die Herzogin von Lauzun auf einem Hofball in weißgepuderter Perücke mit großen grünen Artiſchocken im Haar erſchien, kam es auf, ſich Obſt und Gemüſe ins Haar zu ſtecken. Das Haar wurde nur ſelten gewaſchen und unter dieſen koſtbaren Haar— friſuren niſtete ſich, unter ſolchen Verhältniſſen wohl eine Selbſtverſtändlichkeit, allerlei Ungeziefer ein. Es gab keine Bedürfnisanſtalten— man benutzte dazu ein— fach das Treppenhaus. ſitzend, Geſandte und Miniſter. Die Kammerfrau kam während eines langen Soupers und gab ihrer Dame ein Kliſtier hinter einem ſeidenen Ofenſchirm— und das Diner ging ruhig weiter. Für dieſe Dinge hatten ſelbſt die eleganteſten Frauen jegliches Gefühl verloren. Als die an deutſche Reinlichkeit gewöhnte Königin Marie-Antoinette hygieni— ſchere Sitten einführen wollte, er— regte ſie Unwillen und Oppoſition. Lady Hamilton lebte nur ihrer Schönheit. Sie war ſchön, elegant, temperamentvoll, und geiſtreich. Es war faſt zu viel. Ein Kind des Volkes, aus ärm— lichen Verhältniſſen, durch durch die hüllenloſe Schauſtellung ihres ſchönen Körpers als ſtina“ auf dm„himmliſchen Bett“ eines Quackſalbers, und durch Ge— mälde großer Maler, ſoll am be— zauberndſten am Teetiſch geweſen ſein. Sie präſentierte ſich bei großen 8 2 5 Gelegenheiten meiſt in ihrem Lieb— 8 f lingskoſtüm: einem ganz einfachen, 5 5 weißen, duftigen Seidenmuſſelin— kleid mit ſtahlblauer Schärpe; die goldbraunen Haare trug ſie dabei aufgelöſt, in Locken herabhängend. Mit großen Schals, die ſie kokett um die Schultern ſchlang, erzielte ſie die verführeriſchſten Wirkungen. Sie war unendlich graziös. Ihre Liebenswürdigkeit und die Einfachheit ihrer Kleidung bildete einen ebenſo großen Reiz wie Madame Recamiers ſchlichte, weiße Kleider und ihre reizenden, bloßen Füße, die ſie gern zeigte. friſieren wie zu einer Galaoper. So geſchmückt, mit Kämmen, ſchmuckbehangen, verbrachte ſie die ganze Nacht in dem ſpiegelglänzenden Bett ihres im Licht von tauſend Kerzen ſtrahlenden Schlafzimmers, bis der König erſchien. Marie— Antoinette ließ von ihrem ſchönen Buſen einen Abguß machen und verwendete das einzigartige Kunſtwerk aus Seĩvresporzellan als Fruchtſchale im kleinen Trianon. Damals war die ſchlanke Linie noch nicht aktuell. Man half den Formen nach durch gebauſchte Buſentücher,„menteurs“ ge— nannt, man ſchnürte die Taille hoch ein, unterſtützte den Buſen mit Drahtgeſtellen, Wattebauſchen und Gummibüſten. Es war die Zeit der duftigen Deshabillés, die Lemoine, Watteau, Fragonard, Van Loo und Boucher gemalt haben. Reif, ver- führeriſch, roſa, halbnackt ließen ſich die Frauen malen; man mußte ſchön ſein, man wollte verführen und ſchmückte ſich für den Mann. 1 1 „Für dieſe raffinierte, ausſchweifende Geſellſchaft bildete das Vergnügen das einzige Geſetz und die Liebe die einzige Religion.“ Man richtete ſich a la Pompadour ein; dieſe Mätreſſe gab den Ton an. Sie ließ einmal ihren Wagen halten, um ihre— Schnupftabakdoſe füllen zu laſſen; das genügte, um dieſen Tabakladen in Mode zu bringen. Der leichtlehige, von rauen verwöhnte Verſchwender Herzog Lauzun war ſehr er⸗ 0 wenn ihn die Frauen guch einmal verließen und ihm Aut Aeſage ſchigten, Sie wollte einen Geliebten, E r dbiueinen eiferſüchtigen Ebemann. Pauline Borgheſe, die leichtſinnige, verſchwenderiſche Schweſter Napoleons, badete täglich in Milch und ließ ſich von einem Neger ins Bett tragen. Sie empfing ihre Freunde, während ſie in der Badewanne ſaß. Die Damen des Empire lagen oft noch nachmittags im Bett. Im Bett brauchte man wenig Nahrung und blieb friſch und ſchlank. Als Pauline alt wurde und ihr Ende nahen fühlte, ließ ſie ſich mit Diamanten ſchmücken, ſchminken und ſchön friſieren, befahl, daß man ihr einen dichten Schleier über ihr Geſicht ziehe und ſtarb ſo— geſchmückt wie zu einem Hofball, noch jung, erſt fünfundvierzig Jahre alt. Ihre Schwägerin Joſeſine ließ ſich faſt täglich por— trätieren; ſie lebte nur für ihre Schönheit. Ein Heer von Modiſtinnen, Friſeuren, Kartenlegerinnen gingen bei ihr aus und ein; Hunde lagen in ihrem Spitzenbett, auf die ſelbſt Napoleon eiſerſüchtig war. Sie brachte die indiſchen Schals auf, koſtbare, geſtickte Schals, mit denen die Damen ihre Nackt⸗ heit drapierten. Ohne einen Kaſchmirſchal galt man nicht für mondän und elegant. Lola Montez eroberte ſich den König Ludwig J. durch ein ſchwarzes, eng anliegendes Samt— reitkleid. Sie beſaß die ſiebenundzwanzig Reize einer Frau, die mit„weißer Haut“ beginnen und mit„kleinſten Chmeſen⸗ füßchen“ enden. Sie liebte Samtkleider: den Amazonenſtil. Ihre Schönheit war herausfordernd, keck, provozierend, frech, „ein Teufelsweib, aber keine Lady“. on passant zu entflammen, ging aber nie weiter, voie ſie gs als Ralſesim durfte. Sis liebte ſich um Domino und in des Maske; Man empfing, auf dem„Chaispereé“ liebenswürdig viele Hände gegangen, bekannt geworden Die ſchöne Kaiſerin Eugenie war kokett, aber nicht laſterhaft. Sie liebte es, Männer da konnte ſie flirten, ſich amüſieren und dann verſchwinden, Mehr wollte ſie nicht. Nur entzücken, berauſchen— auf den Genuß verzichtete ſie. Strahlen und glänzen war das Ideal der damaligen ele— ganten Frauen. Man war ſehr zeremoniell, kühl bis in die Fingerſpitzen, ließ ſich nicht gehen, ſpielte immer Theater. Man konnte ſich der ungeheuren Turnüre wegen nicht frei bewegen, kaum hinſetzen. Die feſtgeſchnürte Weſpentaille vertrug keine freie Bewegung, die Modetöne waren„verblühte Roſe“ und „Maikäferbraun“. Frauenſchönheit— Modeſache! Im Mittelalter gab es ein beſtimmtes Schema der Frauenſchönheit. Nach Brantome wurden dreißig Forderungen geſtellt, ehe eine Schönheit anerkannt werden durfte. Weiß mußten ſein: Haut, Zähne und Hände. Schwarz: Augen, Brauen und Wimpern. Rot: Lippen, Wangen und Nägel. Lang oder ſchlank: Körper, Haare und Hände. Klein: Zähne, Ohren und Füße. Breit: der Buſen, die Stirn und der Raum zwiſcher den Brauen. Schmal aber Mund, Taille und Fußſpanne. Ueber die Schönheit der deutſchen Frau iſt weder im Nibe— lungenlied, noch im Gudrunlied viel zu finden; aber viele Dichter ſingen ihr Lob. 8 Ulrich vo n Lichtenſtein rühmt an der ſchönſten aller Frauen den weißen Leib, braune Brauen und einen ſüßen, heißen Mund, der roter blühet denn bie Roſen. In einer alten deutſchen Chronik wird die ſchöne Jungfrau anſchaulich geſchildert: N „Sie hat ein roſafarben Mund, Zwei Wänglein fein zu aller Stund. Sie hat ein ſchönes Goltfarb Haar, Zwei Aeuglein lauter und klar. Ihr Zähn ſind weiß als Helſenbein. Zwei Brüſtlein, die ſind rund und klein. Ihr Seiten, die ſind dünn und lang. Zwei Händlein ſchmal und dazu blank. Ihr Füßlein ſchlecht und nit zu breit...“ Bei Walther von der Vogelweide heißt es, wenn er von der Liebſten ſingt: Ir kel, ir hende, iſt weder fuoz, daz iſt ze wunſche wol getän. Ob ich da enzwiſchen logen muoz, ſo waene ich ms beſchowet hän. Ich hete ungerne„decke bloz“ gerüffet, do ich ſo nacket ſach... Got hät ir wengel höhen jliz, er ſtreich ſo tiure warwe dar, ſo reine röôt, ſö reine wiz, da roeſeloht, da liljenvar...“ Noch vor dreißig Jahren galt eine gewiſſe Fülle als un— erläßlicher Beſtandteil der Frauenſchönheit. Es mußte„was dran ſein“. Und bei Maupaſfant heißt es von einer mageren Schönheit, daß ſie mit jeder Stecknadel etwas von ihrem Reiz ablegte. Die Barriſons brachten den Umſchwung. Nach den fetten Jahren kamen endlich die mageren zur Herrſchaft. Wenn Don Juan, von dem es im Leporello-Regiſter heißt: „Volle liebte er im Winter, Doch im Sommer ſchlanke Kinder“, in unſere Zeit verſetzt würde, müßte er ſich umſtellen oder während des Winters in den Hungerſtreik treten. Wohingegen der Maupaſſantſche Novellenheld keine unliebſamen Ent— täuſchungen mehr zu fürchten brauchte, da bei der jetzigen Mode eine ſchöne Frau nicht viel anzuziehen, alſo auch nicht viel auszuziehen har Für Frauenſchönheit gibt es keine ewigen Geſetze, außer dem einen, das unſer tiefſinniger Wilhelm Buſch offen— bart hat: häf Häßlichkeit entſtellet immer zelbſt das ſchönſte Frauenzimmer.“ 77* 8 Fünf Pürme-Verlag, Halle(Saale) Nachdruck verboten. Aus dem Unbewußten wurde das Bewußte. Thereſia fühlte jäh ſchmerzhaft-ſüß die Liebe, die ſo lange heimlich in ihr geſchlummert, die ſie nur dunkel geahnt, der ſie aber nie bewußt geweſen war. „Joſt von Adlersfeld!“ Ihre Lippen flüſterten es. Die Gräſer flüſterten es von unten herauf, das Bäch— ein murmelte es, die Bäume und Sträucher rauſchten es. So lieb hab' ich ihn!“ Thereſia verbarg das Geſicht eu in beide Hände, überließ ſich für ein paar weh ſüße chläge lang dem ſeligen Gefühl erſter, wirklicher »sliebe; denn das Verbundenſein mit Stephan von *— Joſt von Adlersfeld! Thereſia erhob ſich langſam, taſtete ſich zu dem Bettchen es Kindes hinüber. Einſame Träne ſtand in ihren tetbraunen Augen.„Darf ihm ja nie angehören, Ein Preuße iſt er ja, Major des Preußenkönigs, den dein armer Vater fiel!“ ö Frau Körper zuckte in innerem Weinen. Stephans beim Abſchied hörte ſie wieder, einutal ernſt in Jahren, ſeit ſie ihn kannte. all' ich draußen, Weiberl, weinſt mir ein Tränerl Aber laß dir deine ſchöne Jugend drum nicht herb rden. Würd' im Grab keine Ruhe finden, tät' dein derzerl ein zweites Mal ſprechen und du würdſt um meinetwegen das Herzerl net befriedigen.“ Thereſia faltete Hände. Nein, Stephan würde einer Liebe, wohl auch nicht dieſer Liebe zu einem Preußen, im Wege ſtehen. So ſonnig ind friſch hatte er das Leben ſtets angefaßt. Aber der 5 Vater———! Der würde nie etwas von einer Heirat mit einem preußiſchen Offizier wiſſen wollen. Ein ſchmerzliches Stöhnen kam über Thereſias Lippen. ie konnte ſie überhaupt an ſolche Dinge denken. Den varzen Major würde ſie im Leben vielleicht nie wieder— zuen! Und wenn doch— ihm ſchlug das Herz beſtimmt 71 7 ie t für ſie. Thereſia preßte die Hände ineinander, daß es ſie faſt ſchmerzte. War ja ſo bitter weh, dieſe Liebe, ſo viel weher noch als alles Leid, das ſie in den vergangenen zwei Jahren erfahren. Wie das brannte im Herzen mit einem ihlenden Schmerz, der ihr faſt die Beſinnung raubte. Joſt von Adlersfeld, des großen Königs Schwarzer Major! Mechaniſch erhob die Frau ſich, rief nach Joſepha, um mlaſſen. Denn ſie wollte den Herrn Vater ht bis zum letzten erzürnen. Die alte Dienerin entſetzte ſich vor der jungen Ge— bieterin Ausſehen. So blaß waren die Wangen, und die Augen glühten doch in einem ſeltſam flammenden Licht, Weh und Glück zugleich ſtrahlte. „Biſt krank, Kinderl?“ Aber Thereſia wehrte ab.„Laß, Sepha, zum Feſt drunten ſoll ich gehen. Das iſt mir arg. Möcht' lieber hier oben beim Buberl u blei Aber der ſich umkleider „ 3 HA 2 bleiben. r Vater verlangt's. Da darf ich nicht widerſprechen!“ Drunten im Saal verſtummte für ein paar Augenblicke Geſpräch, als der Diener die Tür öffnete, um ſia eintreten zu laſſen. Ging eine wunderſelige, faſt atemberaubende Schönheit aus von der jungen, mädchen— aten Geſtalt— eine Schönheit, die nur ein liebepochendes Herz formen kann. Thereſia läche Otto ka here 0 1e lte.„Bi laſſen Sie ſich nicht ſtören!“ in der Tochter entgegen. Befriedigung Geſicht.„Ich wußte es 0 — te Herr Vater!“ Auch über des Mannes Geſicht lag das konventionelle Lächeln der Geſellſchaft. r werden ja ſehen!“ Seine Stimme brach in verhaltenem Zorn.. Im gleichen Augenblick verneigte Graf Eberswald Wi 11 vor Thereſia.„Geſtatten, gnädigſte Gräfin!“ Der Tanz begann. Ein wunderſelig Sichneigen, Sich— zen und Verbeugen; ſüß klingendes Spiel gab die il, ſo zart wie ein Gedicht. So gar nicht wollte das paſſen zu der ſchweren Geſtalt des Graſen Eberswald, der nur mit Mühe die vielfach verſchlungenen Touren des Menuetts beherrſchte. Kling, kling, klingling! Thereſia mußte faſt ein wenig lächeln über den ſelt— ſamen Kontraſt zwiſchen dem Grafen und dem Tanzſpiel. „Echauffieren Sie ſich nicht, lieber Graf!“ Thereſia ent— wand ſich geſchmeidig dem Tanz. i Ludwig von Eberswald empfand es als Erlöſung, blickte zärtlich auf die leichte feine Geſtalt an ſeiner Seite, und etwas wie Beſitzergier kam in ihm auf.„Hat Ihr Herr Vater ſchon mit Ihnen geſprochen, gnädigſte Gräfin?“ Thereſia fühlte ein Zittern durch ihre Glieder rieſeln. Klug galt es jetzt ſein.„Sie beſprachen etwas mit dem Herrn Vater?“ Ihre Stimme heuchelte Unkenntnis, nicht ganz geſchickt, denn an den Schläfenlöckchen ſtand ein tief— roter Fleck, der der Unwahrheit zuwider war. „Ja, ich ſprach Wichtiges mit Ihrem Herrn Vater. Bat ihn um Ihre Hand.“ N 0 ö 0 1 Die Frau fuhr zuſammen. Daß er ſo jäh ſein würde, hätte ſie nicht gedacht. Aber nun es einmal heraus war, mußte ſie entgegnen. Ihr weiches Grübchengeſicht mit den dunklen Augen hob ſich zu dem Manne auf, der jede Minute verwünſchte bis zu dem Augenblick, da er ſie in die Arme ſchließen konnte. 2„Ihr Antrag, Herr Graf, iſt ſehr ehrend für mich!“ Thereſias Stimme ſuchte nach Feſtigkeit.„Aber ich“— eine ſchimmernde, rührende Feuchtigkeit ſchwamm in ihren Augen—,„ich heirate nicht wieder, will mich ganz der Erziehung meines Kindes widmen.“ Graf Eberswalds Blick glitt an der ſchlanken Geſtalt hinab. Meines Kindes! Wie ſie das ſagte! Einfach lächerlich bei einem ſelbſt faſt noch kinderjungen Ge— ſchöpfchen. Er nahm Thereſias kleine Hand zwiſchen ſeine großen Finger.„Sie ſollten ſo nicht ſprechen, Frau Gräfin! Sie können unmöglich jetzt ſchon mit dem Leben abſchließen rum ſoll ich mit dem Leben abſchließen wollen?“ Ein ſüßer Schalk ſaß in Thereſi Stimmchen.„Wenn ich malnen ileinen Joſef erziehe, werd' ich die Welt recht brauchen. Er ſoll kein weltfremder Sonderling werden. Gelt, Herr Graf, das werden Sie doch verſtehen?“ Der Mann fieberte. Im Grunde genommen war es eigentlich lächerlich von ihm, daß er ſich hier ſo mühevoll bewarb, wo er Graf Kanneckers Jawort ſchon hatte. Wäre nicht das erſtemal geweſen, daß eine Tochter wide eigenen Willen gebunden wurde. Und die Hochzeit ſollte bald ſein. Des Mannes Finger ſtreichelten über Thereſias weiche Schultern. Ein Schaudern und angſtvolles Entſetzen ging durch der Frau jungen Körper. Ekel dünkte ſie des Grafen Be— ührung.„Vergeſſen Sie ſich nicht!“ Stimme zitterte. Da lachte Graf Eberswald höhniſch.„Werden ſich on an meine Liebkoſungen gewöhnen müſſen, aller— ädigſte Gräfin! Ihr Herr Vater gab mir ſoeben ſein Jawort!“ Schneeweiß lehnte Thereſia ſich gegen eine der Säulen. „Mein Herr Vater—“ N Der Mann nickte Beſtätig Und Geſte läſſigen Spotts: Ihnen und dem preußiſche Dorf.“ „Herr Graf!“ Thereſia ſchrie dieſe Unwahrheit!“ Graf Eberswald trat de „Ob es Unwahrheiten ſind liegt in Ihrer Hand, mein ſchönes Kind! willig mein Ge— mahl, mögen's törichte Gerüchte ſein. Sonſt—“ Er zuckte mit den Achſeln. 51 11 „Aber das iſt ja nicht möglich, kann nicht möglich ſein!“ 1 * 7 u Ihre ſch Ch) an dann mit einer auch, was man ſich von izier erzählt drunten im Haltloſes Weinen erſchütterte der Frau zarten Körper. Keinen Ausweg ſah ſie mehr, nirgends Rettung und Hilfe. Ihre Augen wanderten im Saal umher. Seltſam Ge— ſicht zeigte der. In ſeiner Mitte tanzte die Jugend in zierlich gemeſſenem Schritt des Menuetts, an den Wänden aber ſtanden mit Ausdruck einer heimlichen Ver— ſchwörerſchar die älteren Herren. Mitten unter ihnen ſi So leb⸗ dem haft ſprachen ſie, und dann lag wied über ihnen. „Alles hängt vom Aus Joſefs Stimme klang in nur ſchaft.„Die Ruſſen werden ſiegen!“ Wie aus dem Grab klang es dann iſt der Weg nach i wieder an O 1 Erwägunge„Wenn nur die Bevöl hebt. Der und die Geiſtlichkeit w Karl Joſef ſah um ſich, ſchaute in ter entſchloſſene Geſichter, in denen finſter der Haß auf den Preußenköni glühte. W̃ N ab.“ Karl fter Leiden— Oeſterreicher her.„Und u fällt allen [gc ra)! offen. 610 1 1 1 reich. Triumph ſich Widerſetzlichkeit kommen laſſen nach Schleſiens. Solche, denen in religiöſem Fanatis Wort„Jeder kann nach ſeiner Faſſon ſelig Greuel war— ſolche, die durch von öſterrei anerkannte Privilegien von würde. Alles Menſchen, die für das 2 und Wehe des eigenen Ichs ſich auf Oeſterreichs Seite ſchlugen. Ueber Karl Joſefs fahles Geſicht ging ein jähes Zucken. Kein einziger mim einem glühenden Idealismus. ein hern um ſich nicht mehr ertragen. Und waren doch die Männer, die ſeine Ideen in die Tat umſetzen ſollten. Der Mann ſtöhnte, ſuchte nach einer verwandten Seele. Sein Blick traf die Schweſter, die ſo blaß vor Graf Ebers— wald ſtand. Etwas Rührendes ging von der zarten Ge— ſtalt aus, etwas hilflos Unirdiſches, das nichts wußte von Feilſchen und Wuchern, von eigenem Ränkeſpiel und eigenem ſelbſtiſchen Nutzen. So kindlich-mädchenhaft war die Schweſter noch; man ſah ihr nicht an, daß ſie ſchon Witwe war und droben ſo ein allerliebſtes Buberl hatte. Schweigen, 0 0 ö Karl Joſef fühlte in dem ſonſt ausſchließlich von der! fanatiſchen Liebe zu Maria Thereſia beherrſchten Herzen ein warmes Gefühl für die Schweſter aufkommen. Im ſelben Augenblick legte ſich eine Hand auf ſeine Schulter.„Es iſt alles ſo weit. In wenig Stunden können wir wohl den Boten erwarten, der über den Ausgang der Schlacht berichtet, ſo überhaupt eine ſtattgefunden hat.“ 3 Da hatte Karl Joſef die Schweſter wieder vergeſſen. Die verbündeten Oeſterreicher und Ruſſen mußten ſieg⸗ reich ſein! So ſüß klingelten die Klänge des Menuetts. Löckchen nickten, Röcke in unfaßbaren Weiten rauſchten, Blümchen lockten im Stoff der engen Frauentaillen, die weißſeiden— beſtrumpften Beine glänzten, und die Perücken gaben den Geſichtern den ſüßen Rahmen des Unnatürlichen und des— halb ſelig Zeitloſen. 8 Graf Ludwig von Eberswald ſtand noch immer vor Thereſia. „In vier Wochen iſt die Hochzeit. Ihr Herr Vater war damit einverſtanden!“ N Die Frau wagte keine Antwort mehr, ſträubte ſich alles in ihr dagegen, dieſes Mannes Weib zu werden— dieſes Mannes, dem ihre zarte Keuſchheit, ihr angſtvolles Zurück— halten nicht heilig, der ſie anſchaute, wie ein Mann es nicht durfte. Thereſia ſtöhnte. In vier Wochen! Tauſend aben— teuerliche Pläne kreuzten ſich in ihrem Hirn, Fluchtmöglich— keiten erwog ſie. Aber dann kam immer wieder die Angſt der Unſelbſtändigen, die bisher noch nie allein für ſich ge⸗ handelt, die keine Ahnung hatte von der großen Welt dort draußen und ſich deshalb nicht in ſie hineintraute. N Verzweiflung überkam die Frau. Bei ihrem Buberl hätte ſie droben ſitzen mögen, ſich zu Tode weinen, weil für beide doch nimmer Hilfe war. Da aber waren wieder die Augen da, dieſe harten, ab— weiſenden Augen, die über ſie hinweggeſchaut hatten. Thereſia preßte die Lippen feſt aufeinander. Leben mußte ſie und ſei es unter den entſetzlichſten Qualen. Allein an dieſe Augen denken zu dürfen, war Ausgleich genug für alle Martern der Welt. Ganz dicht fühlte Thereſia plötzlich Graf Eberswalds Atem über ſich.„Süße du!“ Seine Hände ſtreichelten. Da ſchlug Thereſia dem Manne ins Geſicht, und ehe er noch zur Beſinnung kommen konnte, war ſie im plötzlich entſtehenden Gewühl des Saales verſchwunden. N Im Gewühl aber ſtand der erwartete Bote. Er ſchwankte faſt vor Erſchöpfung, das ſtundenlange Sitzen tel hatte ſeine Nervenkraft bis zum letzten auf— immer . im Sat gezehrt. „Die Ruſſen und Oeſterreicher haben geſiegt.“ ſam rang ſich jedes Wort aus ſeinem Munde.„Bei Kunersdorf wurde der Preußenkönig entſcheidend ge— ſchlagen! Man munkelte, daß der König ſtändig Gift bei ſich trug.“ Nun brach der Bote wirklich zuſammen. Aber neben ihm, über ihm ſcholl brauſender Jubel. „Es lebe das Haus Habsburg! Es lebe Maria Thereſia!“ Die Muſiter ſpielten plötzlich die öſterreichiſche National— hymne. „Untergang den Preußen!“ Müh⸗ n Geſtalten löſten ſich aus den Winkeln, den Ecken, an den Händen faßten ſie ſich. Blicke begegneten ſich.„Zeit iſt's, den Aufſtand zu ent⸗ flammen.“ Und mitten darunter Karl Thereſia! Hoch dem Hauſe wurde er in der Wel Bis ſich pl von Ebers! „Wo iſt Ih Stimme, ford Sor 5616 der flutende — 1 hoch Maria Mitgeriſſen lle jäh hereinbrechender Begeiſterung. ſein Blick mit dem des Grafen Ludwig begegnete. Schweſter, Herr Graf?“ Drohend klang derte Rechenſchaft. Karl Joſef löſte ſich n Welle taumelnder Begeiſterung. „Ihr Herr Vater verſprach mir im Guten und Böſen 1d Ihrer Schweſter. Die Frau Gräfin weigerte Jetzt iſt ſie verſchwunden.“ werde ſie ſuchen“, verſprach Karl Joſef wie mechan ſch. Graf Eberswald durfte nicht gekränkt werden, finanzierte er mit ſeinem ungeheuren Vermögen doch die; ganze Aufſtandsbewegung. So warm war die Nacht, faſt z asketiſches Empfinden. Mondſtra Joſef.„Heil oſeſ.„Heil, 5 85 dabsburg!“ u lau für Karl Joſefs a hlen rieſelten in zartem berweiß auf die ſorgfältig gepflegten Wege und Raſen— hen. Leiſe flüſterte der Wind in den Blättern, koſendes edämpft nur klang in den Park der Freuden— i is dem Saal. Die ſich dort funkelnd brechenden Lichter glühten wie winzige, unſcheinbare Pünktchen her— zin helles Kleid ſah er j z-Grün der Büſche ſchim— iſt du hier draußen?“ r entſetzt von der Bank auf, auf der ſie „Ach du, Joſel!“ Tränenerſtickt klang ihre ls hätte ſie bitterlich geweint. wirſt dich hier draußen verkühlen!“ meinte der mann. Etwas anderes fiel ihm im Augenblick nicht ein. N Da ſchlang Thereſia beide Arme um des Bruders Hals, 516 Miert „Warum preßte das tränenüberſtrömte Geſicht in weber Ver— zweiflung an ſeine Bruſt.„Joſel, verlaß mich nicht! Sprich du mit dem Herrn Vater! Ich kann ihn ja nicht heiraten, den Grafen Eberswald. Wie er mich anſchaut, wie er mir die Hand gibt—“ In ihren Augen war Ent— ſetzen wach.„Hab' doch Erbarmen mit mir, Joſel!“ Auf die Knie ſank die Frau, preßte des Mannes Hände gegen ihr heftig pochendes Herz.„Sterben muß ich, Joſel, wenn ich ſein Weib werd', Er iſt nimmer gut.“ Vor Karl Joſefs Augen nahm Graf Eberswald Ge— ſtalt an. Ein Frauenjäger, einer, der leider allzuoft Glück gehabt hatte und dem dies zweifelhafte Glück ſeine Runen eingegraben. Den asketiſchen Karl Joſef überkam plötzlich Ekel vor dieſem Manne, den er in ſeinem weltfernen Sinn bis jetzt noch nie von dieſer Seite betrachtet. Und neben dieſem Manne ſeine junge blühende Schweſter mit dem zarten Seelchen—(Fortſetzung folgt.) 1 Die Frau vom Lande. Mit der Geburt der neuen Zeit hat man vielerlei zu Grabe getragen: Kommunismus und Marxismus ſind überwundene Standpunkte innerhalb der ſchwarz⸗weiß⸗roten Grenzpfähle, korrupte Verſeuchung fand eine glückliche, ſittenfeſte Geſundung, Unweiblichkeit hat ſich verzogen, Blutsbewußtſein hat Klarheit ewonnen, es gibt keinen Standesdünkel mehr, Mann und Frau ſind ihren ureigenſten Beſtimmungen wieder zugeführt worden! Von dem Umſchwung innerdeutſcher Verhältniſſe konnte auch das platte Land nicht unberührt bleiben; denn der Strom neuer Ideen durchrieſelte nicht nur die ſteinernen Gebilde der Millionen- und Hunderttauſendſtädte, die Abflutungen bahnten ſich ihren Lauf bis in die entlegenſten, verſteckteſten Winkel des deutſchen Reichsgebietes, und von dieſem politiſch national⸗ ſozialen Fluidum wurden die Landedelfrauen nicht weniger als die Landfrauen erreicht und durchdrungen. „Der Volkskanzler Adolf Hitler hat es in ſeinem ewig hiſtoriſchen letzten Appell an das deutſche Volk anläßlich der ſo überwältigend glück⸗ und ehrenhaft verlaufenen Reichstags⸗ wahl und Volksabſtimmung klar und eindeutig herausgeſtellt, daß ihn die Intellektuellen ebenſowenig intereſſieren wie die Proletarier, daß es nur eines für ihn gibt: das Volk, und zwar das Volk, dem er ſelbſt entwachſen iſt, das ihn am beſten verſteht, weil er es auch am beſten verſteht. Der Bauer iſt und bleibt ihm der werwollſte Volksgenoſſe, weil er das Boden⸗ ſtändige. Wurzelſtarke, Heimatechte und Unzerſtörbare ver- körpert. Und zum Bauer gehört die Bäuerin; ſie beide ſind es. die am wenigſten der heiligen Sendung, wie ſie ihnen von dem Schöpfer und Führer des Dritten Reiches zur Pflicht ge⸗ macht wird. untreu werden dürfen! Die Bäuerin von heute muß darum, um den an ſie geſtellten Anforderungen auch vollauf gerecht zu werden, in zum Teil weſentlichen Beziehungen eine andere ſein als die Väücrin von damals! Bleiben ſoll ſie die deutſche, beſitzſtolze, laſtenmittragende, allzeit ſchafſende, kameradſchaftliche Lebenspartnerin und Mit⸗ arbeiterin ihres Mannes, der die heimatliche Scholle hütet und mit Recht das Oberkommando führt, weil ja ſchließlich auch er den Hauptanteil an der Verantwortung zu tragen hat. Nicht aber bleiben darf ſie die Frau des Landwirtes, die nur immer klagt und ſtöhnt, die ſich nicht des Vorzuges. Miteigentümerin zu ſein, freut und bewußt iſt, der nicht jeder Zentimeter Bodens ein Stück ihres Seins bedeutet, der es gleichgültig iſt, wer die Reichsführung hat, und die nur darum bekümmert iſt. ſelbſt ſatt zu werden, die nicht, wenn auch nur in primitivpſter Form, von der Erkenntnis getragen wird, daß Bäuerin ſein zur Volksgemeinſchaft, Uneigennützigkeir und Bodenliebe mit dem Ziel des unbedingten Erhaltenwollens verpflichtet! Kinder-, tier⸗ und fruchtlieb muß ſie mehr ſein können als ſede ihrer Geſchlechtsgenoſſinnen, die nicht mit dem Geſchenk geſegnet ſind, landgebürtig zu ſein, und in dieſer Hinſicht darf man unſeren deutſchen Bäuerinnen unvoreingenommen das Lob zollen, daß ſie mit verſchwindenden Ausnahmen dieſes Erfordernis erfüllen. Ja, man darf faſt ſagen, daß ſie eher des Guten und Gebotenen zu viel tun als zu wenig; denn gerade das Nur⸗gelten⸗Wollen und das mehr ſelbſtbewußte als nur bewußte Hinweiſen auf das Urteil über ſich ſelbſt:„Seht her, was ich bin und was ich kann!“, das gerade hat nicht un⸗ weſentlich dazu beigetragen, die Kluft zwiſchen Stadt und Land zu vertiefen. „Bäuerin, bleib Bäuerin!“ möchte man dieſen Frauen zu— rufen, die es mit der Beſcheidenheit genau zu nehmen verlernt oder vergeſſen haben oder um jeden Preis darauf ausgehen, mehr ſcheinen zu wollen als zu ſein. Gerade ſolche Bäuerinnen täten beſſer, erſt einmal in ihrer Wirtſchaft in puncto Sauber⸗ keit, Ordentlichkeit und Pflichterfüllung bis in die kleinſten Kleinigkeiten hinein Nachſchau zu halten und die Mängel ab⸗ zuſtellen, die man bei einer tüchtigen und wirklichen Bäuerin wuftenen entdecken wird, als ſich als Vorbild hin- und heraus⸗ zuſtellen. Wir wollen nicht Eulen nach Athen tragen und die Weiſen auffriſchen, die uns oft herzbewegend von Laſt und Leid, von Landnot und Niederbruch der Landwirtſchaft, von Unterſchätzt⸗ und Mißachtetwerden klagten— die Zeiten ſind dank des Volks⸗ und Bauernkanzlers Fürſorge vorbei, in denen man ſich nicht um die Bearbeiter der Scholle kümmerte und in den Bauern nur Menſchen niederer Kulturſtufe erblickte. Heute dürfen Bauer und Bäuerin wieder erhobenen Hauptes ihrer ſauren Arbeit nachgehen; heute wiſſen ſie, daß eine Volksgemeinſchaft in unſerem Vaterlande ohne den deutſchen Bauern ein Ding der Unmöglichkeit, ein Schlag wider den Geiſt der Zeit iſt, die vom Adel des Landes kündet und den Erbhof einem Heiligtum gleichſtellt, der des ſtaat⸗ lichen Schutzes ſicher und würdig iſt. „Das muß aber auch den Bäuerinnen eingehämmert werden, 215 ſie mehr als bisher nicht nur manuelle, ſondern auch ideelle Arbeit zu leiſten haben! Kein Bauernhof ohne Volksempfänger, kein Bauer ohne Hitlergeiſt, kein Bauernkind, das nicht der HJ. eingegliedert wäre, und keine Bäuerin, die nicht zur NS.⸗Frauenſchaſt gehört! Das muß nicht nur erſtrebt, das muß und wird auch erreicht werden. So wie der Städter länd⸗ licher zu denken und zu fühlen lernen muß, ſo müſſen auch Bauer und Bäuerin ſich daran gewöhnen, am Feierabend nicht in Lethargie zu verſinken, ſondern aktiv, aktiver zu werden im Kampfe bis zum Siege im letzten Glied. Am ſtillen Herd im Bauernhof, da muß die hohe Politik einen Niederſchlag und Haltepunkt ſinden können, und an dieſem ſtillen Herd rührt ſie die Hand, die deutſche Bäuerin, auf die der Führer, und mit ihm das Vaterland, rechnet und vertraut! De AA— Gustav Stange. eee, Nr Sage nir, vie du rauchſ, unp ic ſage dit, r bu en ſTdDaß das Rauchen zur Beurteilung des Charakters eines Mannes gute Handhaben bietet, hat neuerdings ein bekannter Arzt herausgefunden. Nicht zwei Männer gibt es, ſo behauptet er, die ihre Zigarre in der gleichen Weiſe rauchen. Und aus der Art, wie man ſeinen Glimmſtengel behandelt, leitet der ſcharfſinnige Doktor ſeine Folgerungen ah. „„Der Mann, dem die Zigarre nachläſſig im Mundwinkel (pängt, iſt ein träger, ſorgloſer, ſchlaffer Mann. Derjenige dagegen, der ſie krampfhaft mit den Zähnen ſeſt⸗ hält, ſo daß die Spuren des Gebiſſes deutlich zu bemerken ſind, beſitzt in der Regel einen erregten, leicht reizbaren, aber auch engsten und 2 0100 vorwärts ſtrebenden Charakter. ö ährend der Arzt denjenigen, der ſeine Zigarre ohne große Sorgfalt, nachläſſig und ſchnell entzündet und raſch und in ale eichen Pauſen den Rauch Wee für einen genialen, gleichzeitig aber auch leichtfertigen Charakter erklärt, der ſchnell einen Freundſchaftsbund ſchließt, ihn jedoch, ſeines wankel⸗ mütigen Charakters wegen, ebenſo ſchnell wieder löſt und in den man alſo kein Vertrauen ſetzen kann, behauptet er von dem Manne, der ſeine Zigarre, nach behutſamer Entfernung der Spitze, gleichmäßig auf der ganzen Brandfläche anzündet, und dann den Rauch in regelmäßigen Pauſen langſam fort⸗ Släſt, das gerade Gegenteil. Kühle Ueberlegung, kluge Zurück⸗ haltung, Vorſicht, Treue und felſenfeſte Ehrlichkeit zeichnen dieſen aus. Viele Männer tragen ihre Zigarre, obgleich ſie manchmal eine Auswahl der ſchönſten Etuis beſitzen, in der oberen Rock⸗ oder Weſtentaſche. Dieſe Männer ſind faul, ſo lautet das bündige Urteil des Arztes. Die kleine Mühe des jedesmaligen Oeffnens der Taſche und das Auswählen des Rauchkrautes iſt ihnen zuviel; und trotzdem meiſtens die Hälfte der in an⸗ gedeuteter Weiſe mitgeführten Zigarren zerbricht, ändern ſie ſich nie. Das beweiſt alſo auch einen Hang zur Verſchwendung, oder auf alle Fälle doch einen nachläſſigen, bequemen, arbeits⸗ unluſtigen Menſchen, der ihm übertragene Arbeiten zwar zur Not fertigſtellen würde, aber nur ſo, daß ſie eben gerade noch einigermaßen und irgendwie genügen, ohne die Sorgfalt daranzuwenden, die ein fleißiger, arbeitsfreudiger Mann auf— bringen würde. 5 Es gibt.. . große und kleine Freuden im Leben— nur bekommen wir die großen meiſt nicht zu ſehen und an den kleinen gehen wir achtlos vorüber! .ꝗ—. Dinge, die ſich nicht erlernen laſſen, ſondern die einem angeboren ſein müſſen— dazu gehört in erſter Linie der Herzenstakt! ... eine Teilnahme, die oft kränkender iſt als keine! . ſogenannte„gute Freunde“— ſie wären nur halb ſo gefährlich, wenn wir gleich wüßten, daß ſie oft unſere ſchlimm⸗ ſten Feinde ſind! ... eine Freude am Sport, die mit Rekordſucht nichts zu tun hat— nur ſcheinen ſie viele Sportfreunde nicht zu kennen! ... kleine Vergeßlichkeit, die ſich ſo bitter rächt als die des Herzens, das ſeine Jahre vergeſſen hat! „ zwei Zauberworte, die für die Menſchheit nie ihren Reiz verlieren werden— das ſind„Jugend“ und„Liebe“! ... piele Entſchuldigungen für perſönliche Unzulänglich— keit— die beliebteſten aber bleiben immer„die Verhältniſſe“ und„die Zeit“! .. für viele Menſchen keinen größeren Genuß, als ſagen zu können:„Das habe ich kommen ſehen!“ ... Erfahrungen, durch die wir erſt erfahren, wie wenig wir bisher erfahren haben! .. Aufmerkſamkeiten, die nicht vom Geldbeutel, ſondern vom Herzen beſtritten werden! Femina. „Sie hat eine Penſion!“ Wie oſt kann man heutzutage neiderſüllten Klanges die Worte hören:„Oh, die— oder der— kann lachen, ſie(er) hat ja die ſchöne Penſion!“ Nun freilich, in Zeiten, wie die unſeren, gibt die Penſion ein Gefühl wirtſchaftlicher Sicherheit, um ſagen zu dürfen:„Ich beziehe meine Penſion!“ Selbſt wenn 1 ſich auf eine nur recht beſcheidene Summe beläuft, und wenn ieſe auch durch allerlei Steuerlaſten ſchon ſeit Jahren meiſt um ein gutes Drittel gekürzt wurde. Eine Urſache, beneidet oder gar als unberechtigter müßiger Nutznießer ſtaatlicher Für⸗ ſorge geſchmäht zu werden, wie es dem Penſionsbezieher häufig genug geſchieht, liegt aber wahrlich nicht vor. Denn nicht der Staat oder die Gemeinde zahlt im Grunde genommen die Penſion, ſondern ſie iſt nur der während der Amtstätigkeit für den betreffenden Beamten, die Beamtin, gewiſſermaßen„auf⸗ geſpart“ worden, um ihnen in den Jahren ihrer Arbeits⸗ unfähigkeit als Notgroſchen zu dienen. Wer den Ruheſtands⸗ beamten um ſeine Penſion beneidet, müßte das ebenſogut dem fleißigen Sparer gegenüber tun. Und mehr noch als beim ſtaat⸗ lichen oder ſtädtiſchen Ruhegehalt gilt das für Gelder, die aus einer Penſionskaſſe an ehemalige Privatbeamte gezahlt werden, die Jahre hindurch ihre Spargroſchen der Kaſſe zufließen ließen. Sie haben alſo ganz gewiß nur ihr gutes, mühſam erworbenes Recht auf das Ruheſtandsgehalt, alle, die es als richtiggehende Beamte Jahre hindurch ſich erarbeitet haben. Niemand dürfte ſie drum ſchief anſehen! 5 Nun, ausgenützt aber werden ſie doch weidlich— alle, die da den Vorzug haben, eine Penſion zu beziehen! Das kann man häufig genug im Alltagsleben beobachten. Geſchichten könnte man darüber ſchreiben— noch ganz andere, als die paar Bei— ſpiele, die hier folgen ſollen.. 5 Da iſt Frau Erna. Sie hat„Penſion“, denn ſie war einmal anderthalb Jahrzehnte hindurch Lehrerin— techniſche— an einer Volksſchule. Als ſie ſich eines kleinen Ohrenleidens wegen vorzeitig in den Ruheſtand verſetzen ließ, alſo außer ihrem Mobiliar und ihrer netten Wohnung— die ja Jahre hindurch, während der Wohnungsnotzeit, auch ein Stück Vermögen dar⸗ ſtellte—, noch ein Penſion bezog, da war ſie mit ihren 43 oder 45 Jahren eine„gute Partie“. Und weil das Alleinleben ihr nicht zuſagte, beging ſie die Torheit, ſich zu verheiraten, und zwar mit einem etwas älteren Manne, der in Stand und Bil⸗ dung unter ihr ſtand, allerdings ein begabter Kunſtgewerbler ſchien, der auch gutbezahlte Arbeit hatte. Ihn ſchmeichelte es, daß er als Frau gar eine Lehrerin gewonnen— und eine nicht zu kleine Rolle mochte bei ſeiner Werbung um die Alternde der Gedanke geſpielt haben:„Sie hat eine Penſion!“ Denn bald gab er die Stellung auf, machte nur ſchwache Verſuche, neue Arbeit zu finden, ließ ſich krank ſchreiben, nützte die Kaſſen aus, bis er keinerlei Rechte mehr hatte, Forderungen an ſie zu tellen. Er führte ſeitdem ein Drohnenleben und ließ ſich von er Frau ernähren. Erwerbsloſenunterſtützung erhielt er nicht, obwohl er nun allmählich wirklich e zu werden anfing. Denn— ſeine Frau hatte eine Penſion! Sie hat dann erſt eine Zeitlang Stunden gegeben, Nadelarbeit zu leiſten ver⸗ ſucht, aber auch damit war es bald aus. Und die lieben Neffen und Nichten! Frau Ernas Schweſter iſt Witwe, auch mittellos, und die erwachſenen Herren Söhne, ſolange ſie„ſtudierten“ oder in der Lehre waren, kamen auch zu Tante Erna.„Die hat Penſion! Die kann geben!“ Ob ſie in umgekehrtem Falle, wenn Frau Erna in wirkliche Not geriete— vor der die„Penſion“ ſie wahrlich nicht ſchützen könnte—, ihr beiſpringen würden? „Wozu? Tante hat ja eine Penſion!“ utter 1 0 ja die ſchöne Penſion!“ ſagte der erwerbsloſe Sohn einer Witwe; öfter noch ſagt das wohl deſſen Frau, wenn von ihr geſordert wird, dach ſich nach irgendeinem Verdienſt 0 umſehen ſolle.„Ich habe doch den Haushalt und Arbeit genug! Laß doch Mutter geben, die hat ja die Penſion!“ Freilich, die Witwenpenſion war längſt nicht ſo hoch wie die des Mannes war, und die ſchwere Pflege bei dem alten Lebensgefährten hatte ihre Körperkraft aufgezehrt. Sie müßte etwas für ihre Geſundheit tun. Nach dem Todesſall, dem Umzug in die kleinere Wohnung— und ſie könnte es. Aber die Kinder brauchen ihr Geld:„Mutter kann geben! Mutter hat ja die Penſion!“ So wird es noch heißen, wenn der Enkel älter wird, etwas lernen oder werden ſoll:„Ach, laß doch Mutter das bezahlen, ſie hat ja die Penſion!“ a 10 8 Fälle, aus hundert 0 0 0 herausgegriffen! Und täglich kann man es hören, mit Neid, ja, Anklage im Ton: as fehlt denn der oder dem? Wo ſie ja doch die ſchöne Penſion haben?!“ Auch Seen erſchöpfen ſich. Und was ſollte fänger nicht geben würde? Dann wäre niemand mehr da, der für die Arbeits⸗ und Exwerbsloſen einſpringen dune teiner mehr, der pünktlich die Steuern zahlte, und zu dem ihr Jungen als Bittende gehen könntet, weil:„Mutter“ oder„Tante“ geben kann und muß, weil ſie ja„die Penſion har“! Fb. Gebhardt. Körperauſbau und Appetit. Von Dr. med. Werner Bartelt. Wie zwiſchen Körperbau und Charakter innige Zuſammen— hänge beſtehen, ſo auch zwiſchen„Körperaufbau und Appetit“. Wie einfach wäre es, könnte man verlorengegangene Körper— maſſe und Körperkraft lediglich durch Erhöhung der üblichen Nahrungsmittelmengen wiedergewinunen! Wie einfach wäre es, könnte man den durch ſchwere Erkrankung, durch über⸗ ſtandene Operation, durch ſeeliſche Erſchütterung geſchwächten Organismus lediglich durch erhöhte Kalorlenzufuhr ohne Rück⸗ ſicht auf die Art der Ernährung kräftigen, oder auch die Ueber— beanſpruchung bei Wöchnerinnen und ſtillenden Müttern aus- gleichen! So einſach liegen jedoch die Dinge nicht. Denn gerade bet all den genannten Zuſtänden bereitet ſchon die Zufuhr der normalen Nahrungsmengen infolge Daniederliegen des Appe⸗ tits erhebliche Schwierigkeiten. und meiſt ſcheitert der Ver— ſuch, die üblichen Nahrungsmengen zu vermehren, gleich zu Beginn. Will man alſo einem geſchwächten Körper, der des Aufbaues dringend bedarf, ein Kräftigungs⸗ und Stärkungs— mittel zuführen, ſo muß dieſes zwei Haupteigenſchaften er füllen: es muß erſtens den Appetit anregen, und zweitens müſſen die reichlich darin enthaltenen Nährſtoffe leicht und gut durch den Organismus ausnutzbar ſein. Ein ſolches Nähr⸗ und Kräftigungsmittel für Kranke wie Geſunde, das die genannten Eigentümlichkeiten in hervor- ragendem Maße beſitzt, iſt Nährbier, das Spezialgetränk des Münchener Hackerbräus. In höherem Maße als die meiſten Biere regt dieſes Getränk den Appetit an; zudem enthält es weitaus mehr werwolle, vorzüglich ausnutzbare Nährſtofſe— insbeſondere beruhen die aufbauenden Kräfte und nährende Eigenſchaften des Nährbieres auf dem großen Gehalt an wirk- ſamen Beſtandteilen des Malzextraktes. Von den üblichen Vieren unterſcheider es ſich durch ſeinen nur ganz geringen Alkoholgehalt, ſo daß es nicht nur für Kranke und Geſunde, ſondern auch für Kinder völlig unſchädlich iſt. , Wie kaum ein anderes Nähr⸗ oder Kräftigungsmittel eignet ſich das Nährbier für Wöchnerinnen und ſtillende Mütter, für die Geneſung nach ſchweren Erkrankungen und Operationen, für die Behebung nervpöſer Leiden, für Kräftigung und Blut erſatz nach großen Blutverluſten, für die Ernährung Tuber⸗ kulöſer— kurzum: für alle Zuſtände, bei denen eine Hebung des allgemeinen Ernährungs⸗ und Kräftezuſtandes im Vorder- grund ſteht. Zahlreiche hervorragende Aerzte haben ſich in dieſem Sinne ausgeſprochen und die kräftigende und nährende Wirkung des Nährbieres hervorgehoben. Spät am Abend vor dem Zubettgehen getrunken, hat es eine ſpezifiſche Wirkung auf geſunden Schlaf. Doch nicht nur von Kranken, auch von Ge⸗ ſunden wird dieſes Bier um feines vorzüglichen Wohl⸗ lich gern getrunken. Ganz beſonders auch alte Leute fühlen ſich nach dem regelmäßigen Genuß von ein bis zwei Flaſchen Nährbier täglich wohl und friſch. Und ſchließlich ſind es gerade die Sportler, die dieſes Bier als erfriſchendes und kräftigen des Getränk während des Trainings zu ſchätzen wiſſen. Kinder⸗Humor. Mama hält auch bei Annelieſe auf ſeines Benehmen. Wenn Beſuch kommt, darf die Kleine erſcheinen. Den alten Damen muß ſie die Hand küſſen, den jungen ein Knickschen machen. Heute iſt wieder Kafſeeviſite. Annelieſe erſcheint. Macht alles möglichſt niedlich. Plötzlich ſtutzt ſie. Iſt mit ihrer Klein mädchen⸗Weisheit zu Ende. Iſt das nun eine alte oder eine junge Dame? Annelieſe überlegt:„Das Geſicht iſt ja alt— aber das Kleid und die Haare ſind doch jung!“ Um aber ganz ſicher zu ſein, erkundigt ſich das brave Kind:„Du, Muttel, iſt das nu' ene alte oder'ne junge?!“ 8 E Kinderaugen ſehen ſcharf. Mehr, als manchem Erwachſenen lieb ſein dürfte. So auch der kleine Max. Vor allem merkt er, wenn Papa und Mama einmal wieder Krach haben, was leider ziemlich oft der Fall iſt. Aber meiſt zieht Papa dann den kürzeren. Auch das merkt Mäxchen. Nach einem ſolchen Krach, als Papa wütend aus den Hauſe gelaufen iſt, zupft Mäxchen die Mama vorſichtig aur Kleid:„Sag mal, Mama, wenn ein Mann immer ſehr brav iſt— muß er daun auch heiraten?“ J. Adams. 2 4 Ni 2 k. Teltower Rüben. Die abgekochten Rübchen läßt man auf dem Sieb gut abtropfen. Inzwiſchen bereitet man aus einen guten Kochlöffel Butter oder beſter Margarine, einem Löffel Mehl und etwas Zwiebel eine bräunliche Schwitze, die mae mit Waſſer oder Fleiſchbrühe dickflüſſig rührt. Dann fügt mas etwas ſaure Sahne, ein Eigelb, Salz und ein wenig Pfeffer hinzu und läßt die Rüben darin heiß ziehen. Vor dem An⸗ richten rührt man etwas ſeingehackte Peterſilie und den Saft einer viertel Zitrone, nach Belieben auch eine Priſe Zucker hinzu. Sehr gut zu Hammelfleiſch, Schweinebraten und Schweinskoteletten. 5 f. Ochſen⸗ und Rindfleiſch, geſottenes, in Soße. Friſch ge⸗ ſottenes und übriges Suppenfleiſch wird in Scheiben ge⸗ ſchnitten, mit viel feingeſchnittenen Zwiebeln in Fett leicht au⸗ gebraten, mit einer heißen, erübrigten Bratenſoße begoſſen. aufgekocht und ſerviert. Hat man nicht genügend Bratenſoße, ſo ſtäube man über die angebratenen Fleiſchſtücke etwas Mehl. laſſe es gelb werden, füge ſodann einen Schöpflöffel Fleiſch⸗ brühe hinzu, laſſe die Soße aufkochen und gebe ganz zuletzt die Bratenſoße daran. a 55 f. Wurzelfuppe. Eine große Sellerie⸗ und einige Peterſilien⸗ wurzeln, zwei Zwiebeln und zwei Karotten werden geputzt und ſeingeſchnitten, in Suppenſett gedämpft, mit Fleiſchbrühe weichgekocht, durchgetrieben, nochmals aufgekocht, ein Eierlauf hineingegeben und mit geröſteten Weckſchnitten angerichtet. f. Käſebröichen. 250 Gramm Schweizerkäſe löſt man in ½90 Liter braunem Bier und einem Stich heißer Butter auf, verrührt ihn mit etwas Pfefſer und Senf, ſtreicht die Maſſe auf friſchgeröſtete, gebutterte Weißbrotſchnitten, ſtellt dieſe in den heißen Backoſen, bäckt ſie gelb und ſerviert ſie heiß. f. Apfelkuchen. Fünf bis ſechs mittelgroße, geſchälte, roh geriebene Aepfel vermiſcht man mit Sultaninen, Zucker, Zimt und Zitronenſchale, füllt ſie auf ein mit Mürbteig belegtes Kuchenblech, gibt grob geſtoßene Mandeln, Zwieback⸗ oder Semmelmehl, Zimt und Zucker darüber, beträufelt die Ober⸗ fläche mit zerlaſſener Butter und bäckt den Kuchen dreiviertel werden, wenn es dieſe alten und verdienten Penſionsemp⸗ Stunden. geſchmacks und ſeiner guten Bekömmlichkeit willen außerordent⸗ 2 75 5 e,, 4 ,. g schauen orei AMcadols zum gonstor hinaus: Drei blibsaubte Naoels ein bib dlandes aus Henko Waſ De Kats bis Grotn bio Mimi. 2 ch⸗ und Bleich⸗Oodal Sportvorſchau Die zueite Runde!— Fünf Länderſpiele. Tag der Langſtreckler.— Turnen Fraatfurt— Leinzig— München. Deutſche Schwimmer im Ausland. Das Wochenende bringt wieder einmal ein außerordentlich umfangreiches Sportpro— gramm. Zwar dominiert noch der Fußball, der mit der zweiten Runde der Meiſterſchafts— ſpielc und einer Reihe intereſſanter Geſell— ſchäftstreffen aufwartet und im Ausland nicht weniger als fünf Länderſpiele auf der Karte hat, aber die anderen Sports regen ſich jetzt chun mit aller Macht. Die Leichtathleten und . planen große Dinge; die meiſten Spyrtzweige führen zudem am 14. und 15. Apr erſtmals auf breiteſter Baſis die„Suche nach dem unbekannten Sportsmann“ durch, die der Reichsſportführer angeregt hat. In Bußapeſt ſtarten Europas beſte Amatſeur— bozer zur Meiſterſchaft, die Radſportler ſind in zahlreichen Rennen beſchäftigt. Die Anhän— ger des Motorſports haben im Eilenriede— Remen am Samstag und Sonntag„ihr Feſt“; in Nizza erwidern Deutſchlands beſte teiteroffiziere den Beſuch, den gentlich des zen Berliner Reitturnters 1z5ſiſchen Habgeſtattet hatten. lgemeinſtem begegnen die Hauptereignif Turner Fuß bali. Spielen ſetzen die Gaumeiſter n ermittlung Me amo 1 die zweite Runde er, als ſie es hei; ter, als ſie es bei Spiele ſind angeſegt: Gruppe Dresdner SC. W Boruſſia Fulda— 1. Grupe Viktoria Berlin Preußen Dai furt— 1. FC. Abſtiegsfrage bend FC B Bedeutung gibt es zwiſchen Karlsruhe. gibt(8 wird am 100 000 i fen Oeſt Weſt im xemburg— Polen und Lemburg, Schottland Stadion iſt man noch auf der Suche nach zwei fehlen⸗ den umeiſtern. Zu den bekannten zwölf Mei kamen am Sonntag Linuner) im Gau Niederſachſen l der eln drittes Entſcheidungsſpiel gewann, uno TW. Wetzlar in Nordheſſen, der zum Meiſter erklärt wurde. Es fehlen noch die Gaumeiſter pon Württemberg und Bayern. In Württem⸗ berg ſpielen am Samstag die Gruppenmeiſter Eßlinger TSV. und TG. Göppingen in Eß⸗ lingen, am Sonntag treffen ſie ſich in Göp⸗ pingen zum Rückspiel. Bringen beide Spiele keine Eutſcheidung, ſo wird der Meiſter be⸗ ſtimmt. In Bayern tragen 1860 München und Sog. Fürth in München das Rückspiel aus, lachdem im Vorſpiel die Fürther knapp 615 gewonnen hatten.— Geſellſchaftsſpiele gib! s im 8 N Hockey, venn auch ihre Zahl nicht allzu groß iſt. In Mannheim treffen in einem Werbeſpiel für das Frauenhockey die Stadtmannſchaften von Mannheim und Heidelberg aufeinander; vor— ger gibt es ein Schülerinnen-Städteſpiel. Auf die Suche nach dem unbekannten Sports— nann begeben ſich am Sonntag die N Der„Tag der Langſtreckler“ gilt nach unbekannten; J deutſchen Orten, insbeſo Suche elchen en er Provinz, werden zu dieſem Zweck Konkurrenzen durch— geführt, die für Frage kommenden Läufer offen ſind. In München trägt bayern ö f iſte ſeine Waldlaufmeiſter; ben aus.— 0 1 es im ſpannende Ile 3 Alle in Eine Fransurt, Leipzig und München tragen in 1 · 0 21 1415 18 740— 10 N 0 Mainmetropole Kunſtturn-Städte— ampf alls, der woh! leztmals vor den Welt— meiſterſchaften in eſt einige der beſten deutſchen ſch, Winter ua — in t! aufeinandertreffen * 1 + 1 läßt. N. wohl fehl in der An— e, gaß bei dieſem Städtekampf ganz erſt Naſlige veiſtungen geboten werden dürften.— Deutſche 171101 emen Turner ernſtem vimmer ſtarten am Woch wieder im Ausland. In Kopenhagen beſtreiten Berlins beſte Schwimmer merinnen einen Städ— tekampf mit der dän Hauptſtadt, wäh— rend am Internattonc in Rotterdam vor— wiegend weſtdeutſche Schwimmer an den Start gehen werder 4 1 ö treffen U tembergs In Stuttgart t⸗ mmer in neuerlichen Olyn aufeinander.— Auf der )sſuche ſind am Sonntag auch die die in allen am Sonntse führen. G an dieſem ruderer erf tenſiven des Deutſchen den am Wochen N ſtehen. Am 15. April peſt die 5 ö ten deer 10. mit haben(2 Spannagel irmen), O. Schmedes(Dortmund), Ce (Altona), Pürſch(Berlin) feld) vertreten die deutſchen kurrenz, auf die un B treffen, iſt aber enor als 79 Bewerber aus dern reflektieren auf Süddeutſchland interef fe, die Mannheims April in Augsburg un Ulm Farben. T austrägt.— treffen ſchaften vol 3 im Vorkampf um die Meiſ Südweſt aufeinander. es im Na ſpor zu. In den deutſchen Gauen werden überall 100 km⸗Mannſchafts⸗Straßentennen geſtactet; neben Dresden führen Kleinbah— nen wieder Rennen Großen Straßenpreis v H und Rund um das Stettiner Straßenfahrer be— ſchäftigt; im gibt es ein Straßenren⸗ nen Heilbraun— Ebersbach— Heilbronn. 1 1 dieſer Patientin machte ſes Unter geworfen zu haben. Berlin, 14. April. Der Paolfzein 1 5 27 5 Pekk.— er Podllgeiprafi in Berlin gibt bekannt: dem dringenden Verdacht, 1934 in Haft befindet, ſtanden. D liner Morgenblättern vom 12. kanntgegebene Veröffentlichung, daß die den Linden 75 worden iſt. Nähere Einzelheiten können im Intereſſe der weiteren Unterſuchung nicht bekanntgegeben werden. N Familienzuwachs im Hauſe Göbbels Berlin, 14. April. Frau Magda Goeb— bels, die Galtin des Reichspropagandamini⸗ ſters, wurde Freitag nachmittag von einem Mädchen entbunden. ö Hat Liebig geſchoſſen? Schweinfurt, 14. April. In der Freit Nachmittagsverhandlung des Waltershauſe ner Mordprozeſſes erſtattete der Sac ſtändige Dr. Walter Heß von der Chem Unterſuchungsanſtalt in Stuttgart ein achten, in dem er feſtſtellte, daß in der Mordſache auf dem Schloß Waltershauſen mit aller Beſtimmtheit aus der Piſtole des Angeklagten Liebig ge— ſchoſſen wurde. 3 Rätſelhafter Mord. Dresden, 14. April. Am Freitag wurde in ſeiner Wohnung der Karl Fritzſche erſchoſſ f J ſche wohnte ſeit übe und tätigte Börf Verbrechen zu tat iſt wahrf tagsſtunden des Donners iſt die zweite Mordtat 0 in Dresden. Am 3. Of kanntlickh in ſeine worden. 76 1 1 mit— — tach! Ur 1. )en. Das ) Rerſt a tzſchk r aufgefunden Mahn 5 1 Wohnung ermordet Auch acht 9 Moskau, retteten aus ſtellvertret tän und Mailand, 14. April. In einem Pirando, einem Städtchen im Golf von Trieſt, liegt eine 42 Jahre alte ſehr arme Fiſchersfrau, die vor einigen Monaten wegen ſtarker aſthmati— ſcher Beſchwerden eingeliefert wurde. Bei Pe ſich nach italieni— ſchen Blättern wiederholt ein höchſt merk— würdiges Phänomen bemerkbar. Abends bemerkte eine Pflegerin, die an der Tür des Zimmers, in welchem die Frau untergebracht war, vorüberging, einen ſtar⸗ ken Lichtſtrahl. Sie glaubte zuerſt, daß es vielleicht ein von der Straße hereinfallendes Licht ſei, ſah aber dann doch nach, als ſie den Schein auf ihrem Rückweg noch immer in derſelben Intenſität wahrnahm. Von den Aerzten wird die Erſcheinung Haſnital Hofpital zu Der Anſchlag in Berlin geklärt Der Maler Schulze geſteht die Handgranate i: Sent Aten Der Maler Erwin Schulze, der ſich unker 8 den Handgrana⸗ kenanſchlag Anter den Linden am 21. März 1934 ausgeführt zu haben, ſeit dem 1. April hat die Tat einge- as Geſtändnis beſtätigt die in den Ber— April be— Handgranate aus dem Dachgeſchoß des Hau— bis 76 geworfen noch Eines folgendermaßen geſchildert: Während die Frau ſchläft, erſtrahlt von Zeit zu Zeit aus der Herzgegend der Schlafenden ein Licht, deſſen Urſprung wie das Entſpringen eines elektriſchen Funkens anmutet. Das Licht durchſtrahlt die Bettdecken und wirft einen Schein bis an die Zimmerdecke. Alle, die es geſehen haben, verſichern, daß ſie einen Lichtſtrahl von ſolcher Intenſität überhaupt noch nie wahrgenommen haben. Die Frau erwacht während des Phänomens faſt im— mer. Sie ſelbſt weiß von der Erſcheinung nichts. Wohl gab ſie, befragt, an, öfters das Gefühlt gehabt zu haben, dies ſei nur eine Traumvorſtellung. Irgendeine Erklärung vermag ſie nicht zu geben. Sie weiß nicht, wie die Strahlen zuſtandekommen, wann ſie auftreten und wodurch ſie ausgelöſt wer— den. Die Erſcheinung dauert ungefähr drei Sekunden lang und hat ſich auch ſchon mehrmals während derſelben Nacht ereig— net. Die Aerzte aus dem Hoſpital von Pirano gaben Fachgelehrte der Univerſität von Trieſt eingeladen, das Phänomen zu unter— ſuchen. Profeſſor Vitali hat aufgrund einer erſten im Beiſein anderer Wiſſenſchaft⸗ ſer vorgenommenen Ankerſuchung die Rich- tigkeit der bisherigen Meldungen in vollem Umfange beſtäligen müſſen. Er ſtellte feſt, daß es ſich bei Frau Monato um eine durchaus normale Perſon handelt, die von jeder Hyſterie weit enkfernt ſei und es ener- giſch ablehne, als Menſch, an dem ſich ein Wunder vollziehe, betrachtet zu werden. Profeſſor Vitali fand, daß Frau Monaro nach dem Auftreten der Strahlung ſtark be— unruhigt erſchien und ihr Körper heftigen Schweiß abſonderte; die Temperatur und der Pulsſchlag waren höher als normal. Die weiteren Ergebniſſe der Unterſuchung ſind noch nicht bekannt. N achreilliher Anglüksfal Groß-Gerau, 14. April. In Aſtheim war ein älterer Mann mik dem Fahren eines Pfuhlfaſſes beſchäftigt, wobei ihn ſein elf Jahre altes Enkelkind be⸗ gleitete. Dabei ſchlug das Juhrwerk mit dem Pfuhlfaß um und begrub den Mann und das Kind unter ſich. Das Kind war auf der Stelle kot, der alte Mann ſtarb im Ver- lauf einer Viertelſtunde. Ainsser-Knoblauchsaft wirkt appetitanregend, reinigt Blut und Darm, ſchafft geſunde Säfte und leiſtet bei Arterienverkalkung, zu hohem Blutdruck, Magen-, Darm-, Leber- und Gallenleiden, bei Aſthma, Hämorrhoiden, Rheumatis— mus, Stoffwechſelſtörungen, und vorzeit— igen Alterserſcheinungen gute Dienſte. Flaſche, 5 Wochend ausreichend, Mk. 3.—, Verſuchsflaſche unr Mk. 1.—. Geruchlos u. ohne Geschmack: Zinſſer-Knoblauchöl-Kapſeln und Knoblauch-Tabletten Schachtel je Mark 3.— In Apotheken zu haben, Knoblauchſaft auch in Dro⸗ gerien, beſtimmt dort, wo eine Packung ausliegt. Dr. Sinſſer& Co. b. 5. Leipzig B 3 —.——— 77... 7 Verbilligte Fernſprecher Die Grundgebühren erheblich ermäßigt. Die Nachrichtenſtelle des Reichspoſtminiſte⸗ riums teilt mit: Das große, von der Reichs⸗ regierung verfolgte Ziel, allen Volksgenoſſen wieder Arbeit zu bringen, iſt auch für die Neugeſtaltung des Tarifweſens der Deutſchen Reichspoſt richtunggebend und weiſt den Weg . Angleichung der Fernſprechtarife an Vorkriegsſtand, ſoweit das nach der eigen⸗ wirtſchaftlichen Lage der Deutſchen Reichspoſt möglich iſt. Den erſten Schritt auf dieſem Wege bildete der Verzicht auf den ſogenannten Apparatbeitrag, der bis zum Juni 1933 in Höhe von 50 Rm. für alle neuen Fernſprech⸗ anſchlüſſe erhoben wurde. Der Wegfall des Apparatbeitrags brachte den erfreulichen Er⸗ folg, daß der Rückgang der Fernſprechanſchlüſſi zum Stillſtand gebracht werden konnte. Das weitere Ziel bildet jetzt die Wiedergewinnung der verloren gegangenen Anſchlüſſe und die Ausbreitung des Fernſprechers in immer wei⸗ tere Kreiſe. Zu dieſem Zweck werden vom 1. Mai an die Grundgebühren faſt um ein Vier⸗ tel geſenkt. Die Grundgebühren werden ermä⸗ ßigt in Ortsnetzen mit 51 bis 100 Hauptan⸗ ſchlüſſen von 4 auf 3,50 Rm., bis 200 Haupt⸗ anſchl. von 5 auf 4 Nm., bis 500 Haupt⸗ anſchl. von 6 auf 4,50 Rm., bis 1000 Haupt⸗ anſchl. von 6,50 auf 5 Rm., bis 5000 Haupt⸗ anſchl. von 7 auf 5,50 Rm., bis 10 000 Haupt⸗ anſchl. von 7,50 auf 5,50 Rm., über 10000 Hauptanſchl. von 8 auf 6 Rm. Mit dieſer Gebührenermäßigung wird er— reicht, daß über die Hälfte aller Wenigſprecher an Grundgebühren und Geſprächsgebühren zu⸗ ſammen weniger zu zahlen haben, als vor dem Kriege. Die Deutſche Reichspoſt hofft, daß durch eine regere Inanſpruchnahme des Fernſprechers und durch die Gewinnung neuer Teilnehmer ein Teil dieſes Gebührenausfalls wieder aus— geglichen wird. Vollstag der Inneren Miſſion Sammlung für die Armen und Kranlen im ganzen Reich. Am kommenden Sonntag, den 15. Aplil, veranſtaltet die Innere Miſſion der Deutſchen Evangeliſchen Kirche ihren erſten Volkstag. Zahlloſe Helfer und Helferinnen, nicht zuletzt die evangeliſche Jugend, werden für das große Werk chriſtlicher Nächſtenliebe ſammeln, für die hübſcher Bernſteinſchmuck gegeben wird. Reichspräſident v. Hindenburg, Reichs⸗ innenminiſter Dr. Frick und Reichsarbeits⸗ miniſter Seldte haben dem Volkstag Ge— leitworte gewidmet. Die wenigſten Volksgenoſſen machen ſich einen Begriff, zu welchem gewaltigen Orga⸗ nismus die Innere Miſſion in Deutſchland in den hundert Jahren ihres Beſtehens ange⸗ wachſen iſt. Sie umfaßt heute 1197 Heil⸗ und Pflegeanſtalten, 987 Alters⸗ und Sie⸗ chenheime, 412 Schulungsſtätten, 4528 Pfle- ſeanſtalten und 3315 Kindergärten, Horte und Aehnliches Dieſer große Organismus deut⸗ en Volkslebens, geleitet von dem von Wi⸗ rn ſelbſt gegründeren Zentralausſchuß, hat fc mit freudiger Entſchloſſenheit der Führung des Nationalſozialismus unterſtellt, weil im neuen Deutſchland wie nie zuvor aller Volks⸗ not zu Leibe gerückt wird. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß in dieſem Hilfswerk der zeitgebun⸗ dene Kampf der Kirche um neue Formen und neuen Inhalt keine Stätte findet. 1 5 Die Innere Miſſion iſt der Kampforden der evangeliſchen Kirche. Ihr furchtbarer Gegner, mit dem ſie auf tauſend Schlachtfeldern ringt, heißt Not! Die Innere Miſſion iſt die Nach- 9 loigerin jeuet allen wunerorden, die mit deim Schwert in der Hand Hoſpitäler gründeten und die Armen und Ausſätzigen pflegten. Die Innere Miſſion geht zu den Kranken und Elenden, den Alten und Einſamen, den See⸗ Ahrenden und Reiſenden. Für die Innere Miſſion gibt es nichts Ausſichtsloſes, nichts Unmögliches! Alle Dinge ſind ihr möglich: weil ſie glaubt. Darum iſt ſie echt deutſch! Aus den Nachbarländern Ein zyniſcher Vurſche Der Doppelraubmörder zeigt keine Reue. Ludwigshafen, 14. April. Der Doppelraubmörder Baumann macht ſich über ſeine verbrecheriſche Tat nicht die gering⸗ ſten Sorgen und legt auch keine Reue an den Tag. Er„macht ſich nichts daraus, daß es ihm jetzt ſchließlich den Kopf koſtet, weil ihm ſein Leben ja doch nichts mehr bedeutet“. Dem SA⸗Mann, der ihn am oberen Rheinufer feſt⸗ nahm, klopfte er auf die Schulter und ſagte: „Für Deine Heldentat erhältſt Du jetzt im Monat auch fünf Mark mehr.“ Zur Begehung ſeiner Tat hatte er ſich be— reits um halb 5 Uhr morgens in der Am— bergerſchen Scheuer auf die Lauer gelegt, ſich beim wiederholten Anſchlagen des Hundes ins Deu vertrochen, und war dann, als Amber⸗ ger zur Feldarbeit gegangen war, an ſein blu⸗ tiges Geſchäft gegangen. Mutterſtadt, 14. April.(Fünf Ein⸗ brüche in einer Nacht.) Hier wurden in einer Nacht nicht weniger als fünf Einbrüche ausgeführt und dabet aus Ladengeſchäften und Privathäuſern eine größere Menge Wäſche⸗ und Kleidungsſtücke ſowie Schuhe geſtohlen. In einem Falle wurde die Ladenkaſſe um ihren Inhalt von 50 Mark beraubt. Die Gen⸗ darmerie iſt mit der Feſtſtellung der Täter beſchäftigt. Neuſtadt a. d. H., 14. April.(Zuſam⸗ menſtoß mir Pferdefuhrwerk.) Ein Motorradfahrer aus Hambach ſtieß in der Pfalzgrafenſtraße mit einem Pferdefuhrwerk zuſammen. Motorradfahrer und Soziusfah⸗ rerin wurden durch den Anprall vom Kraft- rad geſchleudert und erheblich verletzt. Im Neuſtadter Krankenhaus wurden bei beiden Brüche des linken Unterſchenkels, bei dem Motorradfahrer außerdem noch andere er— hebliche Verletzungen feſtgeſtellt. Bergſturzkataſtrophe. Aleſſandria, 14. April. Im Gebi Crondona in der Nähe von range e via zerſtörte ein Bergſturz nachts fünf Häuſer. Bis jetzt wurden neun Tote und, einige Verletzte geborgen. Spuren der Frühlingsgäſte— Ein Eigenſinniger— Abgekühle Vegeiſterung— Früh übt ſich. Die warmen Strahlen der Frühlingsſon— ne lockten die Menſchen nach langen Win— termonaten wieder ins Freie, hinaus in Wald und Feld. Einige Zeit ſich von der Sonne beſcheinen zu laſſen macht große Freude. Verſchiedentlich traf man ſchon ganz Unentwegte, die glaubten ſich in die Sonne am Waldesrand legen zu können. Dieſer rege Beſuch in der freien Natur iſt aber leider ſehr deutlich zu ſehen an den häßlichen Spuren in Geſtalt von Papier und Eierſchalen. Muß denn das wirklich ſein, iſt es denn notwendig, die Natur zu verſchandeln? Was iſt auf dieſem Gebiete ſchon geredet und geſchrieben worden, was haben die Lehrer in der Schule gepredigt, aber es iſt leider alles vergebens, man ſieht, daß viele gar kein Verſtändnis für die Schönheiten haben. Gegen dieſe und andere Wanderunſitten ſuchen die Behörden durch die Aufſtellung geeigneter Warnungsſchilder einen Weg zur Abwehr zu finden. Für die Anſchriften der Schilder verwen— det man heute gern kleine Verschen und Sprüche, die ihre Mahnungen vielfach in eine humorvolle Sprache kleiden. „Das Frühſtück, wohl bekomm' es dir! Doch wäre einzuſchärfen: Es iſt nicht hübſch, hernach Papier Und Schalen fortzuwerfen.“ Oder auch „Papier, für manchen Zweck erfreulich, Wenn fortgeworfen, wird abſcheulich.“ Auch das Betreten von Schonungen und Feldern gehört zu dieſem traurigen Kapitel, und man kann es dem Beſitzer nicht verden— ken, wenn er den etwas groben Reim Lieber Wanderer merk dir das Geh auf dem Weg und nicht im Gras Damit man leicht und ohne Müh Dich unterſcheiden kann vom Vieh. anbringen ließ, vielleicht iſt er angetan, manchen dieſer„Auchwanderer“ von ſolchen Untugenden zurückzuhalten. Wenn man an dieſe Zerſtörungen denkt, kann man es dem Beſitzer in Schleſien nicht verdenken, wenn er ſieben Jahre einen Prozeß führte, um zu erreichen, daß ſein Weg nicht von Fremden benutzt werden ſoll— te. Der Beſitzer war wegen Beſchädigung eines öffentlichen Weges angeklagt. Nach drei Jahren hatte das Oberlandesgericht Breslau endlich den Weg auf Grund von Unterlagen, die bis in das 17. Jahrhundert zurückreichen, als öffentlich erklärt. Der ei⸗ genſinnige Alte wollte es aber immer noch nicht glauben und grub nachts zweimal ei— nen 60 Zentimeter tiefen Graben über den Weg. Das Schöffengericht verurteilte den Angeklagten, um ſeinen Eigenſinn zu bre— chen, da alle anderen Mittel verſagt hatten, zu 3 Monaten Gefängnis. Man kann nun wohl annehmen, daß die Begeiſterung bei dieſem Mann nun doch eine gewiſſe Abkühlung erfährt. So iſt es nämlich meiſt, wenn aus den Illuſionen Wirklichkeit wird. Wen hätte z. B. nicht ſchon die Sehnſucht nach fernen Ländern, ihren Geheimniſſen und Abenteuern gepackt? Der engliſche Forſchungsreiſende Mr. Illion hat jetzt durch ein lehrreiches Experiment nachgewieſen, wie weit Wunſch und Befä— higung zum Abenteurer auseinandergehen. Der Forſchungsreiſende ſuchte drei Gehil— fen für eine ſehr ſchwierige Expedition nach Zentralaſien. Faſt 400 Bewerber fanden ſich ein: Zwölfjährige Bengels aus Begeiſte— rung, die ihnen Karl May und andere In— oianergeſchichten eingeflößt hatten, abei auch alte Herren von 65 Jahren, die ſich ei⸗ ner ſolchen Strapaze noch gewachſen glaub⸗ ten. Eine ganze Anzahl der Bewerber ſchied ſofort als untauglich aus, aber die übrigen tatendurſtigen Männer mußten einer regel⸗ rechten Prüfung unterworfen werden. Schon bei einem Tagesmarſch von 64 Mei⸗ len mit Roggenbrot und Waſſer als alleini⸗ gen Reiſevorrat verloren die meiſten die Sehnſucht nach zentralaſiatiſchen Abenteu⸗ ern. Teils kehrten ſie bereits auf dem Hin⸗ weg um, teils ergänzten ſie ihren Vorrat durch Schokolade und Branntwein ser be⸗ nutzten verbotene Verkehrsmittel. Zuletzt blieb von den 400 ein einziger 19 jähriger junger Mann übrig, der alle Prüfungen gut beſtand, auf ebener Erde ſorgiss und feſt ſchlief, von Brot und Reis leben konnte und keine noch ſo anſtrengende Märſche ſcheute, dabei aber auch die Fähigkeit be⸗ ſaß, bei wiſſenſchaftlichen Arbeiten Sekre⸗ tärdienſte zu leiſten. 399 kehrten dagegen reumütig ins ſichere Heim zurück, um lieber von den Schrecken der Wildnis nur zu leſen. als ſich noch einmal einer derartigen Brü— fung auszuſetzen. Leiſtungsfähiger als die 399 Forſchungs⸗ reiſenden war ein acht Jahre alter Knabe in einer engliſchen Stadt. Dieſer Knabe hat⸗ te als Oſterei von ſeinen Eltern ein Rad erhalten, über das er ſich ſehr freute. Der Kleine konnte nämlich ſchon fahren, und ſein Wunſch war, Rennfahrer zu werden. Kinder haben ja meiſt nach dieſer Richtung die unmöglichſten Wünſche. Dieſer Tage in. Waller Frühe ſetzte ſich der zukünftige Renn⸗ fahrer auf ſeindſterei, um eine Spazierfahrt zu machen. Es wurde Mittag, aber der kleine Mann kam nicht zurück, und die El⸗ tern waren nicht allzu ſehr beſorgi, denn ſie wußten, daß der Kleine recht ortskundig war, als er aber am Abend auch noch nicht zurück war, wurde es den Eltern doch un— heimlich und ſie verſtändigten die Polizei. Aber alle Nachforſchungen blieben ohne Er⸗ folg. Spät am Abend traf ein Telegramm aus Mancheſter mit der erlöſenden Antwort ein. Die Großmutter berichtete, daß der Knabe ſoeben bei ihr eingetroffen ſei. Der Kleine hatte die 140 Kilometer lange Strek⸗ ke zu ſeiner Großmutter zurückgelegt, um ihr ſein neues Fahrrad zeigen zu können. Nur wer ſelbſt ſchon größere Radpartien ge⸗ macht hat, kann beurteilen, was die Lei⸗ ſtung dieſes angehenden Rennfahrers be— deutet. „Früh krümmt ſich“ ſagt man gern. Aber vielleicht erſcheint dem tüchtigen Kna⸗ ben bald wieder ein anderer Beruf als ideal. Der Menſch liebt doch nun einmal dit Abwechſlung. Auf Wiederhören Hans Dampf. Wiſſen Sie das? Ein Kilogramm auf den Saturn derſetzt wiegt dort 1,05 kg und auf dem Jupiter ſo, gar 2,54 kg. N* Das alte Währungsverhältnis des Holde; zum Silber hat ſich von 1:16 in den letzten Jahren auf 1:80 verſchlechtert. a * Von den 320 000 Arbeitern der Deutſchen Reichsbahn ſind 100 000 über 285 Jahre un Dienſte der Reichsbahn. 5 Der Schafbeſtand betrug in Deutſchland. im Jahr 1860 rund 28 Millionen Stück und jetzt nur noch 3,4 Millionen, die etwa 8 Prozent des deutſchen Wollbedarfs decken. N— ROMAN VON CARL HOL. ff ſſſfffffftrftptgffpfp ff 1 Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle a, d. S. „Beeilen Sie ſich!“ rief er hart. den Rücken. Die Schroesber Dann wandte er ihr reißen. ffn 18 Sie erwiderte nichts mehr. Um ihre Lippen zuckte es Sohlen fühlten. höhniſch. Von Schwäche und Hilfsbedürftigkeit keine Spur mehr. In wenig Augenblicken war ſie fertig. Er ſtreifte der Badegäſte. ſeine Beinkleider auf, zog Schuhe und Strümpfe aus. Sie unter ihnen. hatte ſie gar nicht erſt angelegt, den Mantel hoch gerafft. Er ergriff ein paar feſte, mannslange Bambusſtäbe und Direktor. gab ihr einen davon. „Stützen Sie ſich feſt darauf— es wird lg ſein!“ die Strandhütte Brandungswellen Waſſer ging ihnen bis ans Knie und, wie ſie der Trampel⸗ bahn zuwateten, bald faſt an den Gürtel. Der ganze breite Strand bis an die Dünen war eine wogende Fläche. Glücklich fand Martens den Bohlenbelag der Trampelbahn, und nun ſchritten ſie vorſichtig, Fuß vor Mit den Stangen taſteten ſie und ihr zu helfen. „Danke, ich brauche nichts! g war nach dem Baden in der Strandhalle eingeſchlafen und nicht wert. hätte wohl die ganze Springflut verſchlafen, wenn der Herr Doktor mich nicht geſtört und darauf beſtanden hätte, Zwiſchen den Balken, die ſchoſſen ſchäumend die Fuß ſetzend, vorwärts. ſtützten ſich darauf, ſeſt umſpannte ihre Hand ſeine Linke, Die Bretter, die ſie durch das raſend ſtrömende Waſſer nur undeutlich erkennen konnten, ſchwankten unter ihren Füßen, gurgelnd wühlte die er auf dem Rücken hielt. kommen!“ durch. Das Kognak. der Schwall um die Träger, bildete Wirbel und bohrte daß ich mitkäme!“ ſtrudelnd tiefe Löcher in den Sand. Das Waſſer klatſchte und brandete an ihnen, der Sturm umheulte ſie und ſuchte] wie es dort ausſieht!“ ihnen zerrend und zuckend die Kleider vom Leibe zu Alle zwanzig oder dreißig Schritt mußten ſie halten, die Mäntel swieder um ſich ſchlagen— dann ging's langſam 2 taſtend wieder vorwärts, bis ſie nach dreiviertel Stunden nahe den Dünen in ſeichteres Waſſer kamen und beſſer ausſchreiten konnten. Das feuchtſchwere Zeug klebte ihnen am Leibe, aber ſie fühlten die Kühle nicht, in Strömen ſchien eine Erlöſung, als ſie endlich loſen Sand unter den An den Dünen wartete ihrer faſt die geſamte Schar „Na— nu man ran mit de Pulle!“ ſchrie der Berliner „Dat erſt mal de Lebensjeiſter wieder hoch „Das hätte aber bös ablaufen können, Herr Doktor!“ trugen, meinte beſorgt Chriſtianſen und ſchenkte ein Gläschen voll „Bei Springflut und ſolchem Wind bleibt man lieber oben. Und das arme Fräulein— ſie muß ja ganz hin ſein von dem Marſch!“ Das ſchien nun gar nicht ſo. ſtand lachend inmitten der Geſellſchaft, ſpottete über ihre Beſorgnis und wehrte allen Bemühungen, ſie zu ſtützen, du doch Scherz vertragen!“ „Alles hat ſeine Grenze!“ „Wollen uns nicht zanken, Robert! Geh' lieber hinein und zieh' dich um— einen Schnupfen brauchſt du dir um den Quark nicht zu holen.“ Robert fand ſeine Frau beim Ankleiden. ſchon auf ihn gewartet. „Verſchlafen! Sehen Sie mal hinunter, meine Gnädige,„Endlich, Robby! „Hm! Schweſter Magdalene Mir iſt ganz wohl. Ich „Wer weiß, wo Ihr Erwachen ſtattgefunden hätte!“ „Da muß ja die Schutzhütte zum Deibel gehen— was meinen Sie, Herr Chriſtianſen? Sie ſind doch verſichert?“ „Oh, die Schutzhütte hält ſich ſchon, Herr Direktor! Die hat ſchon öfter ſolch Wetter durchgehalten.“ „Na, na— ich weiß doch nicht!“ Schweſter Magdalene lachte aller Sorgen ſchwand, im Hotel angekommen, ſchnell in ihrem Zimmer. lief ihnen der Schweiß über die erhitzten Geſichter. Es] Doktor Martens folgte neben ſeinem Freund Lau den übrigen; ſeine Blicke weilten nachdenklich auf dem rätſel⸗ haften jungen Weibe, das da vor ihm ſcherzte und le und vor einer Stunde noch— Roberts Frau war zu ſeiner Freude nicht auſſteigen. und ver⸗ Er fühlte es heiß in ih Wenn nicht in dem Moment der Sturm die Tür aufgeriſſen——— 90 „Alſo in der Schutzhütte fandeſt du ſie— im Schlaf?“ „Ja— in feſtem Schlaf.“ Na— und dann?“ „Ich konnte ſie da doch nicht liegen laſſen!“ „Ja, erlaube mal, mein Lieber! einen Vorwurf?“ „Ach, die ewige Fragerei!“ „Junge hübſche Frauenzimmer retten—“ „Hör' mal, Max! „Du biſt in einer ſonderbaren Laune! Wer macht dir denm Ich glaube gar, du—!“ Sonſt konmteſt Das iſt die Sache Sie hatte Du biſt lange fortgeblieben!“ (Fortſetzung ſolgt. J. Uiernbeimer Tonfilmschau Das große Ereignis in Viernheim Meideschulmelster due Karsten Das herrlichſte Ufa⸗Spitzen⸗Filmwerk dieſe Woche im Central⸗Film⸗Palaſt. Heideſchulmeiſter Uwe Karſten iſt das Ufa⸗ Spitzen ⸗Tonſilmwerk, auf das alle Filmfreunde Viernheims warten. Die Lüneburger Heide, das Land Hermann Löns, iſt zum größten Teil der Schauplatz des herrlichſten deutſchen Ufa⸗ Films. Bedeutend beſſer als der vorhergehende Film„Grün iſt die Heide“. Deutſcher, ſieh dir dein Deutſchland an. Die Ufa iſt dir dabei be⸗ hilflich, die Schönheit, Eigenart und die Schlicht⸗ heit eines wunderbaren Stückes Heimaterde zu zeigen, dich mit ſeinen prachtvollen heimat⸗ver⸗ bundenen Menſchen bekannt zu machen. Daneben ſieht man das Leben und Treiben im und am Hamburger Hafen, man hört die ſtampfende, kreiſchende, fauchende Betriebſamkeit der Werften, die jene ſtolzen Schiffe bauen, die vor aller Welt vom deutſchen Erfindergeiſt und deutſcher Schaffensfreude Zeugnis ablegen. Zwiſchen dieſen beiden Polen— Stadt und Land— pendelt die Handlung des Films. Damit kommen wir zur Spielhandlung, die reich iſt an Spannung und Senſation, an Ueberraſchung und Abwechs- lung. Sie enthält alle Momente, die den Zu⸗— ſchauer glücklich und froh, ernſt und nachdenklich ſtimmen und es wird ihm warm ums Herz, er iſt begeiſtert über alle dieſe ſchönen, bleibenden Eindrücke. Deshalb: Auf zur Lüneburger Heide in das wunderſchöne Land. Vörſen und Märkte Vom 13. April. (Ohne Gewähr.) Frankfurter Produktenbörſe. 1 Pfund Sterling 12,935; 1 Dollar 2,502. 100 holl. Gulden 169,38; 100 Lire 21,42; 100 franz. Francs 16,54; 100 Schweizer Fran⸗ den 80,95; 100 öſterr. Schilling 47.21. Aus der Heimat Gedenktage 14. April 1778 Samuel Heinicke errichtet die erſte Taubſtummenanſtalt Deutſchlands in Leipzig. 1854 Der Bildhauer Max Kruſe in Berlin geboren. 1931 Spanien wird Republik, Abdankung König Alfons XIII. Prot. und kath.: Tiburtius Sonnenaufg. 5.06 Sonnenunterg. 18.55 Mondaufg. 4.45 Mondunterg. 20.07 15. April 1632 Sieg Guſtav Adolfs Rain am Lech. 1800 Der britiſche Seefahrer James Clarke Roß in Valſorroch geboren. 1832 Der Dichter und Zeichner Wilhelm Buſch in Wiedenſahl geboren. Prot.: Olympiades— Kath.: Anaſtaſia Sonnenaufg. 5.04 Sonnenunterg. 18.57 Mondaufg. 5.01 Mondunter. 21.28 Die Kunft des Eſſens Alle Nahrungsmittel ſollen friſch und un— verdorben und frei von irgendwelchen Ver— unreinigungen ſein. Andernfalls können Schä— digungen des Magens und Darmes eintreten, wie Erbrechen und Durchfälle, oder Infek- tionen wie Paratyphus und Typhus. Ge— warnt werden muß alſo vor riechendem Fleiſch bezw. Fiſch, faulendem, gärendem und un— reifem Obſt, nicht einwandfreier Milch. Der Genuß rohen Fleiſches iſt wegen der Gefahr der Uebertragung von Finnen und der Ent— wicklung eines Bandwurmes, ſowie von Tri— chinen abſolut zu vermeiden. Rohes Gemüſe, Obſt und Salat ſoll wegen der Gefahr der Uebertragung von Krankheitskeimen ſehr ſorg— fältig gewaſchen und geſpült, eventuell auch ab- gebrüht werden. Sehr kalte oder ſehr heiße Getränke führen leicht zu katarrhaliſchen Er— krankungen bezw. zu Entſtehung von Magen⸗ geſchwüren, einer Berufskrankheit namentlich der Köche und Köchinnen infolge von Schä— R. der Magenſchleimhaut beim Ko— en. Erwähnt ſei noch. dak man beim Eſlen über Tilly bei nicht leſen, jebes Geſpräch vielmehr vermerden ſoll, das zu irgendwelchen Aufregungen führen könnte.. * * Exhöhung der Arbeitsloſenunterſtſitzung. Schon vor einiger Zeit hatte der Präfident der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung ange⸗ ordnet, daß in denjenigen Orten, in denen nach den Ergebniſſen der letzten Volkszählung die Einwohnerzahl über 10 000 geſtiegen war, die höheren Arbeitsloſenunterſtützungsſät⸗ ze der neuen Ortsklaſſe, in die dieſe Orte nun gehören, gezahlt werden ſollen. Der Prä⸗ ſident hat dieſe Anordnung nunmehr auch auf diejenigen Städte ausgedehnt, deren Einwoh— nerzahl ſeit der vorletzten Volkszählung, alſo ſeit 1925, über 50 000 hinausgewachſen iſt. Die Arbeitsloſen in dieſen Städten erhalten künftig die gleiche Arbeitsloſenunterſtützung wie in den Orten der Sonderklaſſe und der Orts⸗ klaſſe A, und zwar ebenfalls mit Wirkung vom 16. April an. ** Keine Zurückhaltung beim Kauf neuer Schulbücher. Der Reichsminiſter des Innern hat in einem Erlaß an die Anterrichtsverwal— tungen der Länder darauf hingewieſen, daß die vielfach beobachtete Zurückhaltung der El— tern beim Einkauf neuer Schulbücher in dieſem Jahre eine Schädigung des Schulbuchverlags— weſens verurſache, die ſich auf dem Arbeits— markt nachteilig auswirken müſſe. Da für das neue Schuljahr keine neuen Schulbücher einge— führt werden, wird den Eltern ſchon im Inter⸗ eſſe der Arbeitsbeſchaffung nahegelegt, wie in den vergangenen Jahren die zum Schul⸗ jahrsbeginn üblichen Einkäufe neuer Bücher für ihre Kinder zu bewirken. „ Da 14. April.(Zwei Jahre Zuchthaus für verſuchten Tot⸗ ſchlag.) Das Schwurgericht der Provinz Starkenburg verurteilte den 33jährigen Fath aus Mörlenbach wegen verſuchten Totſchlags zu zwei Jahren Zuchthaus und drei Jahren Ehrverluſt. Der Angeklagte ſelbſt Vater von vier Kindern, hatte mit der Frau eines Lederarbeiters in Mörlen— bach ein Verhältnis angefangen. Als deren Mann am 11. November v. J. das Haus verließ, um an einem Fackelzug teilzuneh⸗ men, wurde er von Fath überfallen, der ihm einen Stein ins Geſicht warf, ſodaß der Ehemann eine flaffende Wunde an der Stirn davontrua. 8 8 Dar iuſtadt, Sonntagsgedanlen Das Salz der Erde nennt Jeſus ſeine Jünger.— Vermutlich kämen alle Definitionen vom Salz auf die hinaus: Das Salz iſt ein Mineral, welches die Eigenſchaft beſitzt, zu ſalzen. Dieſe Eigenſchaft weiſt ihm im Haus⸗ halte der Natur und der Menſchheit eine ſo hervorragende Rolle an. Jeder ehrliche, ernſte Jünger Jeſu iſt ein Salz, er iſt es eben dadurch, daß er ein Jünger des Heilands iſt. Echtes Salz zu ſein, das iſt es, worauf ſich darum unſer Gebet und unſere Arbeit an uns ſelbſt zu richten hat. Es trifft Menſchen neben uns ein ſchweres Leid. Wohlan, wie verhalten wir uns nun? Gehr Stärkung von uns aus? Oder ſind wir hilflos, kraftlos?— Es trifft uns ſelbſt ſchwe⸗ res Leid. Verbittert es uns? Oder tragen wir eine Kraft in uns, die, wenn auch erſt all⸗ mählich, die Auflehnung in Ergebung, die Verzweiflung in Geduld, die Bitterkeit in Hoffnung wandelt? Oder fühlen wir die Ver⸗ antwortung nicht, die der Wohlſtand uns auf⸗ erlegt? Alle Beziehungen und alle Dinge des Lebens können wir nehmen und überall nachweiſen, wie es da ganz einfach, ganz natür⸗ lich ſich herausſtellen muß, ob das Salz noch ſalzt, oder ob es dumpf geworden iſt. Mit dumpf gewordenem Salz läßt ſich nichts mehr anfangen, und mit einem fade geworde⸗ nen Chriſtentum auch nicht. Verdorbenes Salz läßt ſich nicht erneuern, aber verdorbene Men⸗ ſchen können aus ihrer Anfähigkeit noch her⸗ ausgeriſſen und zu einem geſegneten Leben erneuert werden. So wir Gott bitten und ſel⸗ ber daran arbeiten, daß wir geſundes Salz werden und bleiben, was wir ſein ſollen— Salz der Erde. . 2 8 2 2 In kurzen Worten: Der Deutſche Rundſunk wird vom 13 April ab an jedem Freitag von 20 bis 20.10 Uhr einen politiſchen Kurzbericht ſenden, um das deutſche Volk und die Welt über die po⸗ litiſche Lage in Deutſchland zu unterrichten. Auf der Arbeitstagung der deutſchen Außenhandelsſtellen in Bremen 9 0 Reichsernährungsminiſter Darre über die Notwendigkeit eines Ausgleichs der Aus⸗ fuhrintereſſen mit den Intereſf a 1 90 ereſſen der Land Aufruf! Wieder wurde durch ein Schadenfeuer das Anweſen eines unſerer Mitbürger ſchwer be— troffen. Gleichwie ſich die Freiwillige Feuerwehr in uneigennütziger Weiſe zur Bekämpfung des Feuers eingeſetzt hat, ſollte auch die Allgemein— heit zur Linderung der erſten Not unſeres Volksgenoſſen ihren Teil dazu beitragen. In erſter Linie ergeht der Aufruf an die hieſige Bauernſchaft, durch freiwillige Spenden in Naturalien zu helfen, damit der Be⸗ troffene bis zur nächſten Ernte ſeinen Vieh— ſtand durchhalten kann. Wir hoffen, daß dieſer Aufruf nicht urverhallten bleibt. Die Bauernſchaft wird auf Veranlaſſung des mitunterzeichneten Bauernführers das Ab- holen der Spenden veranlaſſen. Viernheim, den 14. April 1934 Heſſiſche Bürgermeiſterei: Bechtel Heſſ. Bauernſchaft: Roos Ratlio-fenaraturen werden fachm. prompt und billig ausgeführt. Modernſte Meſſ- und Prüfeinrichtung. Röhrenprüfung koſtenlos. Madiogeschäft E. Hanf Seltene Gelegenheit! Schlafzimmer von 165. RM an Herrenzimmer von 190. RM an Speisezimmer von 250. RM an Küchen von 145. RM an Ztllr. Spiegelschränke sowie 1- u. 2türige Schränke u. Einzelmöbel in gr. Auswahl öbelnaus unter maaanelm du ö. 1 Ekestandsscheine werden in Zahlung genommen! Vereins⸗Anzeiger Männergeſang⸗Verein 1846. Heute Sams⸗ tag abend 8 Uhr Singſtunde. Vollzähliges Erſcheinen erwartet. Der Vorſitzende. Sänger⸗Einheit. Sonntag vormittag 9 ¾ Uhr Singſtunde. Schluß 11 ¼ Uhr, daher pünktlich. Zöller, Vorſitzender. Geſangverein„Sängertreue“. Heute Sams⸗ tag abend /9 Uhr Singſtunde, kein Sänger fehle.— Sonntag Mittag 1 Uhr Vorſtands⸗ ſitzung im grünen Laub. Der Vorſitzende. Verein der Hundefreunde. Sonntag Vormittag 10 Uhr wichtige Mitgliederverſammlung auf dem Dreſſurplatz. Alles muß erſcheinen. Der Vorſitzende. Turnverein von 1893 Viernheim. Hoferſpiel. Morgen Sonntag Proben auf der Naturbühne: Vormittags 10 Uhr 2. Teil, um 10 ½ Uhr Verſammlung der Reiter. Hierzu ſind alle Pferdebeſitzer, bezw. deren Angehörigen, die Luſt haben ſich an dem Hoferſpiel als Reiter zu beteiligen freundlichſt eingeladen. um 11 Uhr Zuſammenſtellung der franz. Infanterie. Alle hierzu beſtimmeen Perſonen haben zu erſcheinen. Nachmittags 3 Uhr Probe des 1. Teils. Pünktliches und vollzähliges Er ſcheinen aller Beteiligten iſt Pflicht.(Bei ſchlechtem Wetter im Karpfen). Die Leitung. Krieger u. Soldateuverein Teutonia. Schützen- abteilung. Morgen Sonntag vormittag von 9—11 Uhr Uebungsſchießen. Aufſicht: Ober⸗ ſchießwart Albus. Der Vereinsführer. Geflügelzuchtverein Viernheim. Sonntag nach⸗ mittag 1 Uhr(pünktlich) Abfahrt nach Mörlen bach an der Kapelle am Weinheimerweg per Rad. Es ladet zur Teilnahme ein Der Vorſtand. Sportvereinigung„Amicitia 09“ Viernheim. Sportprogramm für Sonntag, den 15. April. Nachmittags 2 Uhr Freundſchaftsſpiel der A. H. gegen 08 Mannheim. ½4 Uhr großes Fuß balltreffen der 1. Mann⸗ ſchaft gegen Bürſtadt. Die Handballer ſpielen in Großſachſen und die Jugend trägt ein Verbandsſpiel auswärts aus. Mannſchafts⸗ aufſtellungen im Schaukaſten. Wir laden zum Beſuch dieſer Spiele freunnlichſt ein. Das Verbandsſpiel der 3. Manſchaft fällt aus. Der Vorſtand. Samstag, den 21. April in der Sporthalle General⸗Verſammlung. 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