— An die Bepölkerung Zum nationalen Feiertag des deutſchen Volkes am 1. Mal 1934 Volksgenoſſen und Volksgenoſſiunen! Unſer Führer Adolf Hitler hat in nicht anderthalb Jahren faſt 4 Millionen der Ar- beitsloſigkeit entriſſen. Den Nationalen Fei⸗ ertag des deutſchen Volkes am 1. Mai mit⸗ ausgeſtalten helfen und bereichern, bedeutet Dank an Adolf Hitler! Wer dieſem Feiertag gleichgültig ge— genüber ſteht, ſteht dem Aufſtieg des deut⸗ ſchen Volkes feindlich entgegen. Darum Hakenkreuzfahnen he⸗ raus, denn ſie ſind das Zeichen des Führers! Schmückt Eure Häuſer! Jede deutſche Familie zeigt wenigſtens eine Hakenkreuz⸗ fahne! Stellt Blumen in die Fenſter! Verſeht Euch rechtzeitig mit dem Feſt— abzeichen! Der 1. Mai muß wiederum den ein⸗ heitlicheu, unhemmbaren Aufſtiegswillen des deutſchen Volkes in der ganzen Welt zeigen! Heil Hitler! NSDAP Ortsgruppe Viernheim Der Propagandaleiter Gebetzeiten derjüd. Gemeinde 21. April Saſria-M'zoro Perek 2 Sabatt⸗Anfang „ Morgen „ Nachm. „ Abend Wochent.⸗Abend „ Morgen 6. Ijar 7.00 Uhr 8,00 4,00 8,20 8,20 7,00 Klein-Anzeigen haben im Viernheimer Anzeiger immer guten Exfolg. Ammer Von wem, ſagt Billig Goflügol· gRraſifuſſor U. Ache zu mieten geſucht der Verlag 1 Pfund 12 pig. 10 Pfund Je Tamms& Barts Amer Ang uche Von wem, ſagt der Vlg. ds. Bl. Zu mieten gesucht cker Garten, 11 Ar, Hansstralle 16. Wo? ſagt d. Vlg. NN 2.. AWA Moltkestr. 17 St. 13, 2 St. 25 Beſtellungenauf Ia. TIomatenpflan- zan werden ent— gegengenomm. Mandel, zum deutſchen Michel Schmucker- 1 Flaſche 40 3 zum Saftladen“ 0 7 Zu vermieten: robe Spoheer Näheres: Adolf Hitlers. 50 kleiner alter zu verpachten Ein Wald- acker in guter Lage zu verpachten -Zeize Sind Auf- pohnern, ge- a 2 den samtartigen 810 j ch. 8 asln nicht na dunkeln er frittfest iSCh OA“ ahrer. Sie Eine Kaute nass frel,; be glatte nttäuschung. zu verkaufen 2 vor Ropfſalat Zwangs⸗ verſteigerung. Morgen Freitag, 20. April nachm. 2 Uhr verſteigere ich in Viernheim teilweiſe im Verſteigerungslokal, und teilweiſe an Ort und Stelle öffentlich, zwangsweiſe, meiſtbietend gegen Barzahlung: verſchiedene Mobiliar-Einrich— tungs- u. Gebrauchsgegenſtände, ſowie 1 Kraftrad, 4 Ferkel u. a. Zuſammenkunft der Steiglieb— haber nachm. 2 Uhr im Gaſthaus zum Pflug, Weinheimerſtraße. Lampertheim, 19 April 1934 Köhler, Gerichtsvollzieher in Lampertheim Das gute Bier bei Abnahme von Kaſten Eis gratis. ſnatih. Traeger per 1. Mai. 10 Uopmlelon Geräumige ſonnige 3 Ammer- Wohnung mit Küche, Garten, Hof ſowie allen ſonſtigen Zubehörräumen Adolf Hitler straße Nr. 50 Personen- Aufzug in tadelloſem Zuſtand U Lauft eppe n zu jedem an⸗ nehmbar. Preis billig zu verk. Näheres: MunuREIx E d. 2 Klurl er⸗ Uaterricht auf theoretiſcher Grundlage Liſſi Achlatter langjährige Leh⸗ rerin an d. Hoch. ſchule für Muſik. Stundennonorar ml 1.50. Künsrgs und noch 3 Proz. Rabatt 0 ilannelmerstk. 4d 6E Billige ebensmtle! Gemüse-Hudel l gef. 2 33 maccaroni l. gef. 8 33 Eierband-udel 2 40 Eier- maccaroni Pfd. 42 Pflaumen„ 35 mischobst„ 48 ariess weiss„ 22 ariess gelb„ 28 Reis Pfd. 30, 25, 19,173 Valatöl Liter 1.16, 959 i vorm. Goedecke Adolf Hitlerstrale 38 Suche laufend Missen und Marion M. 12127.. e K He Sertter mache i) Die iitioohncrr ſchaft darauf aufmerkſam, ſich Schnell verkauft 55 ſchnell vermietet ſchnell bekanntgemacht iſt alles, was die große Oeffent⸗ lichkeit wiſſen ſoll.— Der ein⸗ fachſte, billigſte und beſte Weg⸗ weiſer hierzu iſt das Zeitungsinſerat! Jommmerschühs! Segelluchschuhe.. 1.05 an Sandalen Opanken, braun, beige und weiß.. jedes Paar 3.95 dchunbsetried Schindler mit Kiſten und Karton zu ver— ſehen, da dieſelben zur Ratten— vertilgung, mit der morgen be— gonnen wird, benötigt werden. Haspar adler, Weinnelmerstr. 50 Stahl- Schlafz., Stahl- ElsU lelz Beiten feder- und Auf- legematratzen an alle, Teilz. Katral.f Eisen möbelfabrik Suhl, Th. Molitorſtraße 1 ung deshalb ein. für ellemel e ne Hitler ſchafft Arbeit Maßnahmen im Arbeitsbeſchaffungsprogramm des Rhein⸗Main⸗Gebicts. l. Umbau des Schloſſes Oranienſtein zu einer nat'enalpoliliſchen Erzi hungsanſtalt darch den Preuß. Finanzminiſter, Berlin, Inſtand⸗ ſetzung und Ergänzung maſchinen-, wärme— und elektrotechniſcher Anlagen in ſtädtiſchen Baulichleiten durch die Stadt Frankfurt a. M. mit 5000 Tagewerken; Regulierung, Kana⸗ liſation des Flügelbaches in der Gemarkung Nierſtein mit 2500 Tagewerken; Entwäſſerung von Wieſen- und Ackerländereien durch die Entwälſerungsgenoſſenſchaft Elleringhauſen mit 340 Tagewerlen. Wieder 10000 Urlauber Frankfurt a. M., 19. April. Das Amt „Reiſen, Wandern und Urlaub“ in der S⸗ Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ ſchickt wäh⸗ rend der Monate Mai und Juni 8 Urlauber⸗ züge für den Bezirk Heſſen-⸗N aſſau in die Berge und an die See. Ab 6. Mai wird wöchentlich ein Zug mit 1000 bis 1200 Ur⸗ laubern in die deutſchen Lande fahren. 1. Zug fährt nach Hamburg mit anſchließ m⸗ der Seefahrt. Abfahrt 6. 5. 34, Rückkehc 13. 5. 34. Koſten etwa 45 Mark. Der Anmelde⸗ termin durch die Kreisleitungen bei dem Gau— 24. April 1934. 2. Zug nach Wildungen-Waldeck, 12. bis 20. Mai 1934. Fahrtkoſten etwa bis 25 Mark. Letzter Anmeldetermin 30. 4. 1934. 3. Zug fährt in die bayeriſche Pfalz, 18. etwa bis bis 27. Mai 1934. Fahrtkoſten 24 Mark. Letzter Anmeldetermin 7. 5. 1934. 4. Zug fährt über Friedrichshafen in den Allgäu, 26. Mai bis 3. Juni 1934. Fahrt⸗ koſten etwa bis 30 Mark. Letzter Anmelde- termin 14. 5. 1934. 5. Zug fährt nach der Schwäbiſchen Alm, ö 2. Juni bis 10. Juni 1934. Fahrtkoſten etwa bis 25 Mark. Letzter Anmeldetermin 21. 5. 1934. 6. Zug fährt nach Thüringen, 9. bis 17. Junt 1984. Fahrtkoſten etwa bis 25 Mack. Letzter Anmeldetermin 28. 5. 1934. 7. Zug fährt nach dem Harz. 16. bis 24. Juni 1934. Fahrtkoſten etwa bis 25 Mark. Letzter Anmeldetermin 4. 6. 1934. 8. Zug fährt nach der pommeriſchen See⸗ küſte, 23. Jum bis 1. Juli 1934. Letzter An⸗ meldetermin 11. 6. 1934. Fahrtkoſten etwa 30 bis 35 Mark. 1 Anmeldungen an die jeweiligen Ortswarte, bezw. Kreiswarte der NSG„Kraft durch Freude“ bei den Geſchäftsſtellen der NS BO. Verbilligte vonderfahrt nach Berlin Darmſtadt, 19. April. Anläßlich der kurz vor der Eröffnung ſtehenden gewaltigen, na— tionalen Ausſtellung„Deutſches Volk— Deutſche Arbeit“ Berlin 1934 werden auf Anweiſung des Reichsſtandes des Deutſchen Handwerks aus allen Gauen unſeres Vater⸗ landes zahlreiche Sonderfahrten zur Reichs— hauptſtadt durchgeführt. Aus dem Rhein-Mainiſchen Wirtſchaftsge— biet iſt für die Zeit vom 10. bis 14. Mai die⸗ ſes Jahres eine ſolche Sonderfahrt feſtgelegt. Vorgeſehen iſt Abfahrt mit Sonderzug ab Frankfurt am Main am Donnerstag, den 10. Mar(Himmelfahrtstag) vormittags; Rück⸗ fahrt ab Berlin am Sonntag, den 13. Mat, abends, ſo daß die Fahrtteilnehmer am Mon— tag, den 14. Mai morgens wieder zuhauſe ſind. Je nach der Teilnehmerzahl kann mit der ſtens 50 bis zu 60 Prozent gerechnet werden. Die fahrplanmäßige Zubringerzüge zum Son⸗ derzug nach Frankfurt genießen für die Fahrt— jut Quarttere eic. vorgeſcyen. Außer den Vertretern von Handwerk und Gewerbe und deren Familienangehörigen ſind auch ſonſtige Freunde von Handwerk und Gewerbe ſowie Ausſtellungsbeſucher für die Teilnahme will⸗ kommen. Verpflichtende Anmeldungen ſind bis ſpäte⸗ ſtens Samstag, den 28. April, an die Heſſi⸗ ſtraße 16, Fernruf 3855-56 zu richten. der 1. Mai 5. Anordnung. Zur Ausgeſtaltung der Auſmarſchplätze zum Tag der nationalen Arbeit werden die Mitglie⸗ der des Kampfbandes der deutſchen Architek⸗ ten und Ingenieure ſowie alle Mitglieder der Reichslammer der bildenden Künſte hierm't aufgefordert, ſich unverzüglich über ihre Be⸗ zirksleitungen mit den Kreispropagandaleilern zu ehrenamtlicher Mitarbeit zur Verfügung zu ſtellen bezw. ſich dort zu melden. Heil Hitler! gez. Müller⸗Scheld. ſche Handwerkskammer zu Darmſtadt, Hügel⸗ Schöner April, gutes Jahr Das Jahr 1934 hat uns prächtigen April⸗ frühling gebracht. Marche Bauern befürchten trotz allem erneuten Witterungsumſchlag und ſtarken Kälterückfall. Sie weiſen dabei auf die Bauernregeln hin„April ſchön und rein, braucht der Mai ſich nicht zu freun.“—„Iſt der April recht mild und hell, wird der Mai ein ſchlimmer Geſell.“ Andere Landleute fü⸗ gen beſorgt bei:„April trocken und warm, macht dem Bauern die Hoffnung arm.“ Daß ein ſchöner April keineswegs kalten, naſſen Mai und ein hungriges Jahr bringen muß, beweiſt der ſchöne April des Jahres 1634. Die„Neue Wirtembergiſche Chronik“ berichtet dazu:„Anno 1634 ließ es ſich zu einem frühen und fruchtbaren Jahr an; den 18. April fand man ſchon blühende Trau⸗ ben, 14 Tage vor Johannis kam Regenwet⸗ ter, ſo daß die Ernte(gemeint iſt die Heu⸗ ernte) verhindert; hernach aber ſchön, daß die Früchte trocken in die Scheu⸗ bedeutenden Fahrpreisermäßigung von minde- e een de: wurde es ren gebracht wurden; an Wein ſtund ein reicher Segen in dem Feld, daß, wenn es nach der Nördlinger Schlacht ſicher geweſen, ug 0 viel und guter Wein eingethan worden.“ teilnehmer die gleiche Preisermäßigung. Auch 8 gath in Berlin ſind bedeutende Preisermäbigunge⸗ referat Frankfurt am Main, bis Dienstag, den g Ein anderer Bericht ſagt, daß das Korn den Kriegszeiten entſprechend wohlfeil und das Obbſt reichlich geweſen ſei. vr Die Berufung der Beiſitzer bei den Ar⸗ zeitsgerichtsbehörden. Am 30. April läuft „ie Amtszeit der Beiſitker bei den Arbeits⸗ gerichtsbehörden ab. Mit Wirkung vom 1. Mar 1934 ſind deshalb in Vollzug des Ar⸗ beitsgerichtsgeſetzes in Verbindung mit dem Geſetz zur Ordnung der nationalen Arbeit die Beiſitzer auf die Dauer von drei Jahren neu zu berufen. Die Berufung erfolgt durch die zuſtändigen Regierungen, die die Beiſitzer den Vorſchlagsliſten der Deutſchen Arbeitsfront und der in Paragraph 22, Abſ. 2, des Ar⸗ beitsgerichtsgeſetzes bezeichneten Körperſchaften entnehmen. Die Deutſche Arbeitsfront hat bei der Aufſtellung dieſer Liſten Unternehmer und Beſchäftigte(Arbeitgeber und Arbeitnehmer) in etwa gleicher Zahl zu berücſichtigen. Die Amtszeit der jetzt neu zu berufenden Beiſitzer läuft dann vom 1. Mai 1934 bis 30. April 1937. Autopäſſe auch für die älteren Kraftfahr⸗ Reichsverteyrsminiſteriums in ihrem Wortlautf bekannt geworden. Danach wird bei der ſpä⸗ teren Umgeſtaltung des Zulaſſungsverfahrens der Kraftfahrzeugbrief noch weitere Aufgaben zu erfüllen haben, als vorläufig feſtgeſtellt wurde. Weil ſeine Einführung aber nur all⸗ mählich erfolgen könne, ſei in der Verordnung zunächſt nur eine Ausſtellung von Kraftfahr⸗ zeugbriefen für die erſtmals zuzulaſſenden Kraftfahrzeuge vorgeſchrieben, während die Erfaſſung des gegenwärtigen Beſtandes an Kraftfahrzeugen durch die Verwaltungsbehör⸗ den nach und nach erfolgen ſolle. Ueber das Vorgehen der Verwaltungsbehörden in dieſer Hinſicht werde weitere Anweiſung erfolgen. Sobald der Kraftfahrzeugbrief allgemein ein⸗ geführt ſei, würden weitere Vorſchriften über die Ueberwachung des Grenzübertritts von Kraftfahrzeugen ergehen, um auch die Ver⸗ ſchiebung geſtohlener Kraftfahrzeuge ins Aus— land zu verhindern. n Sonderfahrten zu den Kriegergräbern. Der Volksbund deutſche Kriegsgräberfürſorge veranſtaltet auch in dieſem Jahr drei Kriegs⸗ gräberfahrten, deren erſte am 19. Mai d. J. beginnt und die Strecke der Weſtfront ent⸗ lang nach Paris führt. Die zweite Fahrt be⸗ ginnt am 16. Juni und gilt dem e der Kriegergräber der Weſtfront entlang bis nach Oſtende. Die dritte Fahrt am 14. Juli führt wiederum zu den Ruheſtätten an der Weſt⸗ front mit dem Ziele Paris. Sämtliche Fahr⸗ ten erſtrecken ſich über ſechs Tage. Der Preis der erſten und dritten Fahrt ſtellt ſich ein⸗ ſchließlich Fahrkoſten, voller Verpflegung und beſter Unterkunft in guten Häuſern auf 110 Mark, der Preis der zweiten Fahrt ſtellt ſich unter Erfüllung gleicher Bedingungen auf 120 Mark. Anfragen ſind zu richten an die Gruppe Frankfurt a. M. des Volksbundes deutſcher Kriegergräberfürſorge, Münzgaſſe 3. Wettervorherſage: Vielfach unbeſtändig und Gewitterſtörun⸗ gen. a Beilagen⸗Hinmeis. Unſerer heu⸗ ligen Geſamtaus gabe iſt ein ſehr ſchön illuſtrier⸗ 9 zeuge vorgeſehen. Zu der Verordnung über die Einführung des Kraftfahrzeugbriefes iſt nunmehr die Ausführungsanweiſuna des ter Proſpekt des bekannten Warenhauſes Kan⸗ der in Mannheim beigefügt, deſſen Beachtung wir unſeren Leſern beſonders empfehlen. jernheimer Anzeiger (Viernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,40 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratis⸗Beilagen: wöchentlich den„Illuſtrierten Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Verkünd⸗ und Anzeigeblatt für Viernheim ſeit dem Jahr 1883 Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt a. M., Verantwortlich für den Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim. D. A. II. 34 b. Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags-Ausgabe 10 Pfg. Nummer 92 Viernheimer Zeitung (Viernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter-Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig, bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor— mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim Fran, en 20. Ar Dem Führer! Zu Adolf Hitlers 45. Geburkskag. Reichskanzler Adolf Hitler vollendet heute, am 20. April 1934, ſein 45. Le⸗ bensjahr. Er hat ſich verbeten, daß dieſer Tag durch rauſchende Feſte gefeiert wird. Damit hat er wieder einmal eine beſonders ſympathiſche Seite ſeines Weſens offenbar werden laſſen: ſeine Schlichtheit und ſeine perſönliche Anſpruchsloſigkeit, die ihm die Herzen von Millionen deutſcher Menſchen gewonnen und die ihm auch bei vielen Aus— ländern große Sympathien eingetragen ha— ben. Ja, es iſt in der Tat ſo: auch als deut— ſcher Reichskanzler, auch als Führer des ganzen deutſchen Volkes iſt Adolf Hitler der, einfache, beſcheidene Menſch geblieben, der er vorher war, der deutſche Mann, dem das eigene Ich nichts, das Wohl des Volkes und Vaterlandes aber alles iſt. Und wenn der Kanzler aus dieſer Geſinnung heraus ſich auch große Geburtstagsfeiern verbeten hat — ſeiner gedenken und ihn grüßen will und darf das deutſche Volk, das ihm ſo unend— lich viel zu verdanken hat. 0 Wir brauchen in dieſem Zuſammenhange nicht das ganze politiſche Werk Adolf Hit— lers ſchildern, zumal es ja auch noch lange nicht abgeſchloſſen iſt. Wir brauchen auch ſei— nen Lebensweg nicht darzuſtellen, denn er iſt bekannt. Aber immer wieder muß an das das Adolf ganz Große erinnert werden, Hitler gelungen iſt: das deutſche Volk, das in unzählige politiſche und wirtſchaftliche Gruppen und Grüppchen zerklüftet war, zu— ſammenzuführen zu machtvoller Einheit und Einigkeit, es zu erfüllen mit dem Geiſt wah— ren Nationalſtolzes, aber auch echter Brü⸗ derlichkeit. Wahrlich, um dieſes große Wer! zu vollenden hat es außergewöhnlicher Fä— higkeiten und außergewöhnlicher Energie bedurft, wo doch die Zerriſſenheit des deut- ſchen Volkes geradezu ſprichwörtlich gewor; den war und wo doch die Sirenengeſänge verbohrter internationaler Schwarmgeiſter oder Landesverräter gerade im deutſcher Volke beſonderen Anklang gefunden und viel, ſehr viel Unheil angerichtet hatten. Wenn es heute damit aus und vorbei iſt, ſo iſt das Adolf Hitlers ureigenſtes Werk. Er hat die vom Marxismus geleiteten Maſſen mieder auf den rechten Weg geführt, hat ih⸗ nen gezeigt, daß nicht Klaſſenkampf, ſon, dern nur Zuſammenſtehen des ganzen Vol, kes zum Glücke der Nation und damit auck— des Einzelnen führt. Adolf Hitler hat der⸗ geſtalt die ganze Nation zu einer einziger. Schickſalsgemeinſchaft zuſammengeſchmiedet, wie die Abſtimmung vom 12. November vo; rigen Jahres der ganzen Welt gezeigt hat. * Wie aber iſt dieſer beiſpielloſe Erfolg zu erklären? Zwei Dinge ſind es vor allem, die ihn ermöglicht haben: einmal des Führers unbeugſamer Wille und die eiſerne Tatkraft, mit der er, unbekümmert um gelegentlich, Rückſchläge, auf ſein Ziel losmarſchiert iſt und zum zweiten, die lautere, unantaſtbar⸗ Perſönlichkeit Adolf Hitlers. Er hat dem deutſchen Volk nicht nur den Nationalſozia⸗ lismus gepredigt, ſondern hat ihn ſeinem Volke auch vorgelebt. Einfachheit, Gerad-⸗ heit, Tatkraft und Pflichterfüllung— das ſind die Leitſterne dieſes Lebens, das Vor⸗ bild iſt für alle Deutſchen. Es iſt bezeichnend, daß auch die mißgünſtige Auslandskritik Halt macht vor der Perſon des deutſchen Kanzlers, daß ſelbſt ſie ſein reines Wollen anerkennen muß. Das ganze deutſche Volk aber iſt ſich längſt einig in der Verehrung 0 51. Jahrgang Frankreich iſt durchſchaut! Vernichtende Urteile engliſcher Blätter über die neue franzöſiſche Abrüſtungsnote 2 82 0 7 Löns, 20. April Die neue franzöſiſchen Regierung an die engliſche in der Ab— wüſtungsfrage wird von den Londo— ner Blättern ſehr ungünſtig beurteilt. „Morning Poſt“, ein rechtskonſervatives B überſchreibt ihren Leitartikel, der der Note der 7 ie Blatt, franzöſiſchen Note gewidmet iſt, bezeichnen— derweiſe mit„Finis“(zu deutſch:„Das Ende“.) Noch ſchärfer geht die Zeitung „Times“ mit der franzöſiſchen Politik ins Gericht. Auch dieſes Blatt behandelt die Frage in einem Leitaufſatz, den ſie„Ein Zuſammenbruch“ überſchreibt. Es heißt in dieſem Artikel, die franzöſiſche Note ſcheine die diplomatiſchen Verhandlungen über die Abrüſtung zu beenden. Statt die britiſchen Fragen zu beantworten, wende ſich Barthou, der franzöſiſche Außenminiſter, der„Tatſache der deutſchen Aufrüſtung“ zu. Man ſieht, das engliſche Blatt durchſchaut das Ablenkungsmanöver der fransöſiſchen Regierung ſehr gut. Es iſt ja tatſächlich ſo, daß Frankreich, ſtatt auf die engliſchen Vorſchläge einzugehen, einfach Vorwürfe gegenüber Deutſchland erhebt. Die„Times“ geht in ihrem Artikel im Anſchluß an die Beſprechung der franzöſiſchen Note dann auf die bekannte deutſche Abrüſtungsdent— ſchrift ein und ſchreibt dazu: Es iſt wirklich unmöglich, die deutſche The— ſe als unvernünftig zu bezeichnen. Muſſoli- ni hat katſächlich dem britiſchen Abgeſandten Eden gegenüber bemerkt, daß Herrn Hiklers Vorſchläge eine brauchbare Grundlage für eine Bereinbarung bilden könnken. Während der jahrelangen Erörterungen des Beratenden Ausſchuſſes der Abrüſtungs— konferenz und dann der Vollkonferenz hat eine deutſche Regierung nach der anderen darauf gewartet, daß ein allgemeiner Abrü— ſtungsplan ſichtbar werde. Seit Beginn der Kanzlerſchaft des Herrn Hitler, deſſen Auf— ſtieg zur Macht durch die Verzögerungen in Genf ſicher erleichtert worden war, hat es niemals den geringſten Zweifel über die Ab— ſicht Deutſchlands gegeben, ſich mit den Waf⸗ fen zu verſehen, die andere Länder auch nach Abſchluß einer Abrüſtungskonvention zu be— halten entſchloſſen waren. Zweifellos iſt, daß Deutſchland, indem es dieſe Aenderungen und Vermehrungen vornimmt, für die Ab— rüſtungsklauſeln des Verſailler Vertrages „Verachtung zeigte“, wie es die franzöſiſche Note nennt. Es iſt ſicher bedauerlich, daß Deutſchland, wie die franzöſiſche Note er— erſtändnis klärt,„zahlreiche Flugplätze“ in den entmili⸗ tariſierten Zonen errichtet. Aber es iſt viel wichtiger, vorwärts als rückwärts zu blicken. Die weſentliche Frage iſt, ob die deutſchen militäriſchen Vorbereitungen über die berechtigten Erforderniſſe na— kionaler Verteidigung hinausgehen oder nichl. „Times“ ſchließt: Es iſt undenkbar, daß ei— ne Konvention von Deutſchland angenom— men wird, die ihm nicht ein gewiſſes Maß von Aufrüſtung gewährt. Dieſer Punkt iſt im Grundſatz von der britiſchen und italie— niſchen Regierung ausdrücklich anerkannt worden. Das beſte Mittel, um die deutſche Aufrüſtung einzuſchränken, iſt zweifellos ein Syſtem der Unterſuchung, und dieſes kann nur nach Abſchluß einer Konvention einge— richtet werden. Solange wie Deutſchland nichts kuf, als in ſeinem eigenen Fall das Recht jeder Nation zu vertreten, für ihre eigene Verkeidigung zu ſorgen, dürfte die engliſche öffentliche Meinung kaum ſehr beunruhigt über ein deutſches Aufrüſten werden. Es werde eine ganz andere Sache ſein, wenn es ſich zeigen ſollte, daß Deutſchland ſich mit all den ſchwe⸗ ren Angriffswaffen verſiehk, wie große Tanks und Bombenflugzeugen, die andere Cänder abſchaffen ſollen. Die„Morning Poſt“ ſchreibt in ihrem be— reits erwähnten Artikel, der die Ueberſchrift „Das Ende“ trägt, es ſei richtig, daß der Grundſatz der Gleichheit Deutſch⸗ land zugeſtanden ſei und daß die Durchführung dieſes Grundſatzes entweder Aufrüſtung Deutſchlands oder Abrüſtung der anderen bedeute, bemerkt aber, ſolange keine Vereinbarung erreicht ſei, bleibe Deutſchland durch den Verſailler Vertrag ge— bunden. Die Abrüſtung und die Abrüſtungs— konferenz ſeien tot. Die Welt der Gegen— wart ſei nicht reif für den Verzicht auf Waffen. Das Deutſchland des Herrn Hitler ſei ein ge— nügender Beweis für dieſe Auffaſſung. Wir ſeien wieder in derſelben Lage wie von 1912 bis 1914 und müßten eine Wiederholung der damaligen Irrtümer vermeiden, wenn wir die gleiche Kataſtrophe vermeiden woll— ten. 77 Allgemeine Enttäuſchung Auch die übrigen Londoner Blätter geben ihrer Enttäuſchung über die franzöſiſche Note für den deutſchen Standpunkt Ausdruck. So heißt es in einem Leitaufſatz des„Daily Telegraph“ u. a.: Die letzte fran— zöſiſche Note bedeutet eine tiefe Enttäu— ſchung. Hinter den höflichen Wendungen der Antwort findet ſich die Verwerfung aller Pläne für Begrenzung der Rüſtungen, um die ſich die britiſche und die italieniſche Re— gierung bemüht haben.— Der arbeiterpar— teiliche„Daily Herald“ ſchreibt, die Note ma— che allen direkten Beſprechungen über Abrü— ſtung ein jähes und unwiderrufliches Ende. Die ſchwierigſte Lage ſeit Beginn der Abrü— ſtungskonferenz ſei entſtanden. Die britiſche Regierung aber dürfe ihre Bemühungen nicht aufgeben. Sie müſſe das Deutſchland in der Frage der Gleichberechtigung gegebe— ne Verſprechen einlöſen. Sie müſſe danach krachken,— auch wenn Deutſchland an den Verhandlungen nichk teilnehmen wolle— ein Abkommen zur An- nahme bringen, das Deutſchland ohne Ein- buße an Ehre annehmen könnke. Muſſolini als Vermittler? Der diplomatiſche Berichrerſtatter des „Daily Telegraph“ teilt mit: Vor der Ein— berufung einer Vollſitzung des Kabinetts wird der Abrüſtungsausſchuß des Kabinetts die Note nochmals eingehend prüfen. Die kommenden Beſchlüſſe ſind von größter Wichtigkeit und Tragweite; die Anſichten der italieniſchen Regierung und auch der bel— giſchen Regierung werden mit großer Span— nung erwartet. Anſcheinend iſt Rom geneigt, einen weike⸗ ren Vermittlungsverſuch zwiſchen Frankreich und Deutſchland zu machen. Der italieniſche Ankerſtaatsſekretär Suvich, der am Freitag in London erwarkel wird, dürfte die briti⸗ ſche Regierung in dieſer Richtung ſondieren. In britiſchen Kreiſen ſieht man natürlich der nächſten Sitzung des Büros der Abrü— ſtungskonferenz am 30. April und beſonders dem Wiederzuſammentritt des Allgemeinen Ausſchuſſes am 23. Mai mit großer Span— nung entgegen. Im übrigen iſt, wie Meldungen aus Rom beſagen, die Enttäuſchung über die franzö— ſiſche Note auch in Italien ſehr groß.„Ein brüsker Schritt rückwärts infolge der wie— derholt beſtätigten Intranſigenz Frank— reichs“ heißt es im„Popolo d'Italia“. „Frankreich kehrt zur Unverſöhnlichkeit zu— rück“ in der„Gazetta del Popolo“. * 1 ꝙ½½ꝙꝙꝙꝙꝙCC½CCCC0C000 ̃˙ ũ. ᷑̃]7] ᷑...... ̃ für ſeinen Führer, der ſelber aus dem Vol— ke emporgeſtiegen iſt, der auch heute noch mitten im Volke ſteht und immer wieder betont, daß er niemals den Kontakt mit ihm verlieren wolle. Das überſehen ja die übel— wollenden Kritikaſter im Auslande gefliſ— ſentlich, daß dieſer Kanzler ein Volksmann im beſten Sinne des Wortes iſt— ein Kanzler, der das Volk liebt und von dem das Volk geführt werden will! Es würde, wie wir bereits geſagt haben, dem Sinne des Führers, es würde auch der nationalſozialiſtiſchen Idee nicht entſpre— chen, wenn ſich die Verehrung, die das deut— ſche Volk Adolf Hitler entgegenbringt, an ſeinem Geburtstage in Liebedienerei und Byzantinismus ausdrückte. Nein, etwas ganz anderes ſcheint uns die richtige Ge— burtstagsfeier zu ſein: weiter zu arbeiten in der Gefolaſchaft des Kanzlers. azuſammenſte⸗ hen in dem feſten Willen, unſer deutſches Volk vorwärts und aufwärts zu bringen! Das Treuegelöbnis zum Führer zu erneuern und es allezeit durch die Tat zu beweiſen, mitzuarbeiten— und zwar jeder an ſeinem Platze und ſei dieſer auch noch ſo beſcheiden, das Werk der deutſchen Befreiung zu vole— enden— das iſt das ſchönſte Geburtstags— geſchenk, das unſer Volk ſeinem Führer darbringen kann. In dieſem Geiſte grüßen wir heute Adolf Hitler und wünſchen ihm an ſeinem 45. Geburtstage noch viele glückliche Jahre in altgewohnter Tatkraft und Schaf— fensfreude. der Außenhandel Steigerung der Umſätze.— Kleiner Aus- fuhrüberſchuß. Berlin, 20. April. Die deutſchen Außenhandels— umſätze ſind im Märs ſowobl in der Ein⸗ fuhr als in der Ausfuhr geftiegen. Welh⸗ rend ſich die Einfuhr um rund 20 Millionen von 378 Millionen Reichsmark im Vormo— nat auf 398 Millionen Reichsmark erhöhte, ſtieg jedoch die Ausfuhr um 38 Millionen von 343 Millionen Reichsmark auf 401 Mil⸗ lionen Reichsmark, ſo daß ſich diesmal ein kleiner Ueberſchuß von 3 Millionen Reichsmark ergibt gegen einen Einfuhrüber— ſchuß von 35 Millionen Reichsmark im Fe⸗ bruar und einen Einfuhrüberſchuß von 22 Millionen Reichsmark im Januar dieſes Jahres. die Senkung der Ausfuhr— preiſe ſcheint ſich auch im März noch fort- geſetzt zu haben. Die Fertigwarenausfuhr ſtieg von 295,7 im Vormonat auf 350,1 Mil⸗ lionen Reichsmark. Die Rohſtoffausfuhr war mit 72,1 gegen 71,4 Millionen Reichs⸗ mark nahezu unverändert, die Lebensmittel- ausfuhr ſtieg von 11,6 auf 13,4 Millionen Reichsmark. In der Rohſtoffausfuhr iſt eine Zunahme der Stkeinkohlenausfuhr au erwähnen. An der Erböbung der Fer ——— ³.d R rigwarenausfuyr waren nayezu aue Waren⸗ gruppen beteiligt. Am ſtärkſten ſtieg die Ausfuhr von Textilfertigwaren, von chemi⸗ ſchen Erzeugniſſen und von Maſchinen. Zu erwähnen iſt ein erheblicher Rückgang der Wolleinfuhr. Leiſtung und Vertrauen Außenhandelskagung in Hamburg. Hamburg, 20. April. Auf der von der Handelskammer Ham— burg und Bremen veranſtalteten Außenhan— delstagung erklärte der Präſident des Reichsſtandes der deutſchen Induſtrie. Dr. Krupp von Bohlen und Halbach, eine Auf⸗ teilung der Arbeitsgebiete des Außenhan— dels zwiſchen Induſtrie und Handel nach re— gionalen Geſichtspunkten ſei ebenſo wenig 100 vom 100 durchzuführen. wie nach der Unterſcheidung zwiſchen Großfirmen und mittleren Unternehmungen. Die Eckpfeiler des Gebäudes der Zuſam- menarbeit zwiſchen Induſtrie und Handel, die wir in den heukigen, für die Außenwirt⸗ ſchaft ſo außerordentlich ſchweren Zeiten mehr als je benötigen, ſind Leiſtung und Vertrauen. Wenn wir unter dieſem Motto gemein— ſam an die Arbeit gehen, wird es an Erfol— gen für unſere geſamte Wirtſchaft und da— mit für unſer geliebtes Vaterland ſicherlich nicht fehlen. Ueber„Arbeitsſchlacht und Au— ßenhandel“ ſprach der Führer der Ge— ſamtorganiſation der gewerblichen Wirt— ſchaft, Keßler. Er wies einleitend auf die Entlaſtung am Arbeitsmarkt hin und be— zeichnete es als beſonders erfreulich, daß ſich zu den Maßnahmen der Regierung im weit⸗ gehendſtem Maße die private Initiative hin⸗ zugeſellt habe. Deutſchland brauche nach wie vor eine große Menge Rohſtoffeinfuhr, ohne die die Beſchäftigung unſerer Volksge⸗ noſſen auf die Dauer unmöglich ſei. Dieſe Einfuhr könnte nur bezahlt werden ent— weder mit Deviſen oder durch Waren— austauſch. Dringend erforderlich ſei, daß die Länder, die Deutſchland Rohſtoffe lieferten, mehr als bisher als Abnehmer der deulſchen Fertig- waren aufkreken. Die Arbeitksſchlacht könne nur dann gewonnen werden, wenn der deuk— ſche Außenhandel wieder in Ordnung kom- me. Als Vertreter der Induſtrie ſprach Direk— tor Reyß von den Siemens⸗Schuckert— Werken über die Gemeinſchaftsarbeit zwi⸗ ſchen Induſtrie und Handel. Tag der Familie Der Mulkertag im neuen Reich. Berlin, 20. April. Die vom Reichspropagandaminiſterium mit der Geſtaltung des Muttertages am 13. Mai beauftragten Stellen haben nunmehr die Richtlinien für den Muttertag herausge— geben. Der Muttertag ſoll danach aus— ſchließlich unter ideellen Geſichtspunkten begangen werden. Es werden infolgedeſſen keine Sammlungen ſtattfinden und es foll auch die Kennzeichnung des Tages in den Geſchäften nicht ſo ſtark in Erſcheinung tre— ten. Ueberhaupt ſoll außerhalb des Hauſes der Muttertag nicht durch große öffentliche Kundgebungen ſichtbar werden., ſondern er ſoll mehr im Schoße der Familie, in den Kulturinſtituten, den Schulen, zum Aus— druck kommen. Es ſoll der„Tag der Familie“ ſein. Be⸗ ſonders follen Mükter geehrt werden, deren Söhne im Kriege oder im Kampf um das neue Deutſchland gefallen ſind. Beſondere Berückſichtigung ſoll den alten und einſamen Müttern zuteil werden. Dieſe Mütter ſollen u. d. dadurch betreut werden, daß man ih⸗ ö nen Karten für Theateraufführungen über⸗ mittelt. Vor den eigentlichen Stücken ſollen Vor— yprüche in den Theatern geſprochen werden, die auf das Thema des Mutterta— ges eingehen. Auch die Filmtheater ſollen ſich durch das Zeigen entſprechender Filme einſchalten, die das Thema Mutter und Kind behandeln. Ferner werden in den Vergnü— gungsunternehmungen uſw. Diapoſitive mit entſprechendem Text gezeigt werden. In den Schulen ſollen die Schüler ſelbſtändige Ar— beiten handwerkerlicher oder anderer Ari für ihre Mütter herſtellen. Die Schulveran— ſtaltungen ſollen am Samstag vor dem Mut— tertag erfolgen. Am Montag nach dem Muttertag ſetzt dann die Arbeit im Dienſte der Hilfsaktion Mukter und Kind beſonders verſtärkt ein. die einheitliche Durchführung im ganzen Reich unter Betei— ligung auch der Jugendverbände iſt herge— ſtellt. Deutſche Tagesschau Katholiſches Menſurverbok. Die„Germania“ gibt einen Auszug aus dem Amtsblatt des Biſchöflichen Ordinariote Berlin zur Frage der ſtudentiſchen Menſu⸗ cen. Burnach faut unter den kirchlichen Be⸗ griff des Duells und ſomit unter die gleichen kirchlichen Strafen auch die auf den deut⸗ ſchen Univerſitäten übliche ſtudentiſche Menſur(BVeſtimmungsmenſur). Die Kir— che weiß ſehr wohl, heißt es in der Peröf— fentlichung, daß die ſtudentiſche Menſur ge— wiſſermaßen eine Vorübung und Vorberei— tung des Duells darſtellt und ihrer ganzen Art nach dazu angetan iſt, jene falſchen Vor⸗ ſtellungen von Ehre. Beleidigung und Wie— dergutmachung, aller chriſtlichen Moral Hohn ſprechend. zu nähren und zu erhalten. Beim erſten Duell oder an der erſten Men— ſur, woran der Katholik, wenn auch nur als Zuſchauer, teilnimmt, iſt er bereits der ſchweren kirchlichen Strafe, der von ſelbſt eintretenden Exkommunikation, verfallen. Tagung der NS.⸗Kriegsopferverſorgung. Zur Einführung der Bezirksobleute aus dem ganzen Reich in ihre neue, ſelbſtändige Arbeit fand am Donnerstag im Reichstags⸗ gebäude in Berlin eine ſtark beſuchte Tagung der NS.⸗Kriegsopferverſorgung in Anweſenheit der Reichskriegsopferführers Oberlindober und einer Reihe von Behörden— vertretern ſtatt. Wie mitgeteilt wurde, wer— den im Laufe des Sommers in verſchiedenen Bezirken des Reiches große Kriegsopferkund— gebungen ſtattfinden, ſo am 3. Auguſt am Tannenbergdenkmal und am 30. September in Zweibrücken für die nei und Saar. Hnudenburgs Glückwunſch Der Reichspräſident zum Geburtstag des Führers. Berlin, 20. April Der Herr Reichspräſident hat an den Herrn Reichskanzler folgendes, von einem Blumenſtrauß begleitetes Glückwunſchſchrei— ben gerichtet: „Sehr geehrter Herr Reichskanzler! Zu Ihrem 45. Geburtstage ſpreche ich Ih- nen meine beſten Glückwünſche aus. In dankbarer Anerkennung Ihrer bisherigen Aufbauarbeit für Volk und Vaterland gebe ich dem kiefempfundenen Wunſche Ausdruck, daß Ihnen noch viele Jahre geſegneten Wir- kens und perſönlichen Wohlergehens be— ſchieden ſein mögen! In kreuer Kameradſchaft und mit herz- lichen Grüßen bin ich Ihr ergebener gez. von Hindenburg. Glückwunſch der Reichswehr Schreiben des Generaloberſten v. Blomberg. Aus Anlaß des Geburtstages des Füh— rers hat der Reichswehrminiſter Generaäl— oberſt von Blomberg an den Herrn Reichs— kanzler foſgendes Glückwunichſchreiben ge— richtet: „Hochverehrter Herr Kanzler! ö Der Kriegsfreiwillige des Re⸗ giments Liſt, der einſt in unſeren Rei⸗ hen kämpfte und blutete, von der erſten Flandernſchlacht an bis zum bitteren Ende, der Frontkämpfer des Weltkrieges, der heute das Ruder des Reiches in ſeinen Händen hält, iſt und bleibt deshalb für im⸗ mer einer der Unſeren. Als Träger der verpflichtenden Tradition der deutſchen Armee des großen Krieges führt das Reichsheer auch das Erbe des Re⸗ giments fort, in dem Sie einſt für Deutſch⸗ land kämpften. Noch heute ſteht der Tradi⸗ tionstruppenteil des Regiments Liſt, das 1. Bataillon 19.(bayeriſches) Infanterieregi— ment, im gleichen Standort, noch heute kut Die deutſche Wehrmacht gedenkt an Ih- rem heukigen Geburtstag in kreuer Dank— barkeit des Mannes, der mit ſeiner Talkraft und ſeinem unbeugſamen Willen das neue macht die Grundlage wiedergab, ohne die ſie krotz beſten Wollens auf die Dauer ihre Aufgabe nicht hälte erfüllen können. Mit Stolz ſind wir Soldaten uns bewußt, daß die Bewegung, die Sie ins Leben rie— fen und die heute kraftvoll den Staat durch— 10 N i i 5 U 11 D0 5 ö„ 42 drungen hat in ihrem Urſprung au das wankenden Gehorſam ſeine Wege zu gehen und ſeine Werke zu wirken— im Geiſte und der Tat Vormänner zu ſein beim Neu- ſoldatiſche Erlebnis des Krieges zurückgeht. Die Kampfgemeinſchaft auf Leben und Tod. die draußen in dem Schützengraben der Front uns alle verband, war zugleich die Geburtsſtunde der großen Idee, der Sie im in der ſich heute das ganze Volk zu neuer Polksgemeinſchaft zuſammengefunden hat.“ Deshalb fühlt ſich der Soldat aus innerſtem Gefühl heraus eins mit dem neuen Staat. 1 5 2. 47 Der Stabschef der SA gez. Ernſt Röhm. es ſeinen Dienſt in den Mauern der gleichen Kaſerne, in der Sie als junger Kriegsfrei⸗ williger Ihre erſte militäriſche Ausbildung erhielten. Der Badenweiler Marſch, der Sie im Kriege begeiſterte, iſt auch heute noch der Parademarſch des Bataillons. „Adolf⸗Hitler⸗Kaſern“ Ich habe daher befohlen, daß die Kaſerne des 1. Bataillons 19.(bayeriſchen) Infanke- rieregiments von heute an den Namen „Adolf-Hitler-Kaſerne“ trägt. Ich bitte Sie, hierin den Ausdruck des Dankes der ganzen Wehrmacht zu ſehen. Mit dieſem Dank verbinden wir das Gelöb— nis unwandelbarer Treue zu Ihnen und Ihrem Werk.“ Die Umbenennung der Kaſerne des 1. 19. (bayeriſchen) Infanterieregiments in „Adolf-Hitler-Kaſerne“ wird durch eine Pa— radeaufſtellung des Vataillons feier— lich begangen werden. Eine Abordnung der Truppe aus Offizieren, Unteroffizieren und Mannſchaften wird dem Kanzler die Durch⸗ führung melden. Gelöbnis der 52 Der Stabschef hat anläßlich des Geburts- tages des Führers den folgenden Tagesbe— fehl an die SA erlaſſen: „Der Oberſte SA-Führer Adolf Hitler be- geht heute ſeinen 45. Geburtstag In ihm verkörpert ſich für uns politiſche Soldaten der nationalſozialiſtiſchen Revolution Deutſchland. Was das Sehnen der Deutſchen geweſen, ſeit ſie in das Licht der Geſchichte traten was zwei Jahrtauſende deutſcher Entwicklung nicht vollbrachten— durch ihn iſt es Wirklichkeit geworden: Das über Standes-, Klaſſen- und Konfeſſionsgege n- ſätze hinausgewachſene einige Volk im eini— gen Reich. Aus ſeinem Geiſte, unter ſeinen Fahnen iſt die SA marſchiert für das nationalſozia— liſtiſche Deutſchland. Kampf und Not, Opfer und Tod haben uns mit ihm verbunden zu einer Gemeinſchaft, die Nichts und Niemand löſen oder trennen kann. Unſer Stolz und unſere Ehre war es, iſt es und wird es für alle Zeiten bleiben, ſiels ſeine Getreueſten zu ſein, auf die der Füh- rer verkrauen und bauen kann in guten und erfſt recht in böſen Tagen. Deukſchland ſchuf und damit auch der Wehr⸗ Zu dem Tage, an dem vor 45 Jahren das Schickſal der Nation in ihm ihren Retter ſchenkte, entbieten die braunen und ſchwar— zen Bataillone der SA ihrem Oberſten SA— Führer ihren Gruß und erneuern ihr Gelöb— nis: In unwandelbarer Treue und niemals bau des Staates und bei der Bolkwer dung der Deulſchen— dem nationalſozialiſtiſchen 05 f 8 15.„ Deutſchland zu dienen mit Leib und eele Deutſchland der Nachkriegszeit zum Durch- bis i den 0d ienen mit Leib und Seele bruch und zum Siege verholfen haben und. 0 Heil dem Führer der Deutſchen! Heil dem Oberſten SA-Führer Adolf Hitler!“ 97 1* Kriegsblindenheim als Geburtstagsgeſchent Die Einigkeit der Kriegsopfer. Berlin, 20. April. Im Mittelpunkt der Tagung der national⸗ ſozialiſtiſchen Kriegs⸗Opferverſorgung ſtand eine Rede des Reichskriegsopferführers Oberlindober über die Aufgaben der NSKoOV. Einleitend betonte er in einem Rückblick, die Zeit in der infolge der Unei⸗ nigkeit der Kriegsbeſchädigten ein Stück ih⸗ rer Verſorgung nach dem anderen abbröckeln konnte, ſei vorbei. Die Einigkeit der Kriegs⸗ opfer habe ſich bereits nach verſchiedenen Richtungen hin ſegensreich ausgewirkt. So iſt es der NSgion im vergangenen Jahre gelungen, die Zahl der erwerbsloſen Kameraden von 280 000 auf 80 000 herabzu⸗ mindern. 200 000 Männern, die ſchon an ihrem Schickſal verzweifelten, ſei das Recht auf Arbeit gegeben worden, das ſie ſich an der Front in kauſend Schlachten erſtritten hätten. Auch die Siedlungsarbeit der NSͤKo ſchreite rüſtig vorwärts. Am Ende dieſes Jahres würden rund 1000 Sied⸗ lerſtellen errichtet ſein. Die gegenwär— tig im Bau befindlichen Siedlungen befänden ſich in Berlin, Oſtpreußen, an der Weſtgrenze des Reiches und an der Südoſtgrenze, in Bayern. Im nächſten Jahre würden dann Siedlungen in anderen Gebieten in Angriff genommen werden. Nachdem der Reichskriegsopferführer noch mitgeteilt hatte, daß über das neue Kriegsopferrecht von der Regierung nich kei“ Entſcheidung getroffen worden ſei, ſteüute er die Richtlinien für die künftige Arbeit der Bezirksobleute der RSKOV auf. Bei der Fürſorge für die Schwerkriegsbe⸗ ſchädigten ſei immer der Grundſatz zu beach- len, daß die Schwerverletzten der größten Fürſorge bedürften. Aus dieſem Geſichts⸗ punkt heraus, ſo erklärte der Redner unker lebhaften Bravorufen, werde ich dem Füh- rer im Namen der RSO V ein Heim für en zum Geburtskagsgeſchenk ma- en. Unſere blinden Kameraden werden mitten in der Reichshauptſtadt eine Heimſtätte er— halten und zwar durch die Hand unſeres Führers, der ſelbſt das Schickſal der Kriegs— blindheit kennen gelernt hat. Weiter teilte Oberlindober unter erneu— tem ſkürmiſchen Beifall mit, daß die deut⸗ ſchen Frontſoldaten in dieſem Jahr für die gefallenen Kameraden das Reichsehrenmal errichten würden. Dieſer Entſchluß ſei in ge- meinſamen Beſprechungen mit anderen Sol- dalenverbänden gefaßt worden. Ebenſo werde man ſich dafür einſetzen, daß jeder deutſche Frontſoldat ein beſonderes Ebrenzeichen erbalte Der Streik der däniſchen Seeleute bricht zu⸗ ſammen. Kopenhagen, 20. April. Auf einer Sitzung der Vertreter der Seeleute und der Schiffs⸗ heizer am Donnerstag wurde beſchloſſen, daß die Vorſitzenden der Organiſationen Verhand— lungen mit den Arbeitgebern aufnehmen ſol— len. Seitens der Seeleute und der Schiffs⸗ heizer wird für die Wiederaufnahme der Ar— beit nur die eine Bedingung geſtellt, daß alle, die anläßlich des Streiks arbeitslos geworden ſind, wieder eingeſtellt werden. Frankreichs„unabhängige“ Preſſe. Patris, 20. April. Vor dem parlamentari⸗ ſchen Anterſuchungsausſchuß für den Staviſty⸗ ſkandal erklärte Daladier, vier Fünftel der franzöſiſchen Preſſe erhielten Unterſtützungen und Zuſchüſſe von öffentlichen Stellen. Bei dem gegenwärtigen Stande der franzöſiſchen Preſſe ſet die Zahl der Zeitungen, die vom Verkauf, vom Abonnentengeſchäft und den Inſeraten lebten, außerordentlich gering. Wenn man eine Unterſuchung über die Exiſtenzmit⸗ tel der franzöſiſchen Zeitungen anſtellen woll⸗ te, ſo wäre das eine ungeheure Arbeit. Dank an das Winker⸗ hilfswerk. Der Führer empfing die Gauamtsleiter der NS. Volkswohlfahrt und die Gauführer des Winter- hilfswerks, um ihnen, ebenſo wie Reichsmini⸗ ſter Dr. Goebbels, für die erfolgreiche Arbeit im Kampf gegen Hun⸗ ger und Kälte zu danken. In lurzen Worten: Anläßlich des heutigen Geburtstags des Führers findet auf Veranlaſſung des Reichs⸗ biſchofs um 12 Uhr in allen evangeliſchen Kirchen Glockengeläut ſtatt. Durch eine Verordnung über den Aufbau der Reichsluftfahrtverwaltung wird die ge⸗ ſamte Verwaltung der deutſchen Luftfahrt als eine Sonderverwaltung gegründet und dem Reichsminiſter für Luftfahrt unmittel— bar unterſtellt. Es werden 16 Luftämter er— richtet. Der Verwaltungsrat der Deutſchen Reichs— bahn hat der Einführung einer neuen Dienſt⸗ und Lohnordnung für die Arbeiter der Reichsbahn zugeſtimmt, durch die ſoziale Härten im Vergleich zu anderen öffentlichen Betrieben ausgeglichen werden. Die franzöſiſche Antwort auf die letzte engliſche Note hat in der engliſchen und in der italieniſchen Preſſe große Enttäuſchung hervorgerufen. Der bulgariſche Miniſterpräſident und Außenminiſter Muſchanow iſt am Donners— tag zu einem offiziellen Beſuch in Berlin eingetroffen. Der offizielle Beſuch des rumäniſchen Au— ßenminiſters Titulescu in Paris hat jetzt ſeinen, Abſchluß gefunden. Neue Dientt⸗ und Lohnordnung für die Arbeiter der Reichsbahn. a Berlin. 20. April. Der Verwaltungsrat der Deul— ſchen Reichsbahn hat der Einführung einer neuen Dienſt- und Lohnordnung für die Arbeiter der Reichsbahn zum 1. Mai 1934 zugeſtimmt. Durch dieſe Dienſt- und Lohnordnung ſind ſoziale Härten im Vergleich zu anderen öf- fentliche Betrieben ausgeglichen worden. Es werden iunsbeſondere die Kinderzulagen ſozialer gestaltet. Die Treueverbundenheit mit den Betrieben wird durch die Alterszu⸗ lagen weſentliche Verbeſſerungen für Kün— digungsfriſten und die Gewährung der An— kündbarkeit nach 25 jähriger Dienſtzeit be- lohnt, nachdem bereits vor Weihnachten Treueprämien für 25 jährige Dienſtzeit und mehr eingeführt worden ſind. Dem Erholungsbedürfnis entſprechend iſt der Urlaub des werktätigen Arbeiters gün⸗ ſtiger geſtaltet und der Regelung der Reichs- arbeiter angepaßt. Die Militär⸗ und Kriegs ⸗ dienſtzeit und die im Dienſte anderer öffent⸗ licherBerwaltungen zugebrachtegZeit wird auß die Eiſenbahndienſtzeit angerechnet.— Zu der neuen Dienſtordnung gab der ſtellvertre— tende Generaldirektor der Reichsbahn, Ddi— rektor Kleinmann, vor Vertretern der Preſſe nähere Erläuterungen. Er wies auf die U Bedeutung dieſer Maßnahmen hin. Die Kinderzulage, die bisher im Reich mit 3 Pfennigen durch ganz Deutſchland hindurch pro Stunde und Kind dem Arbeiter gezahlt wurde, iſt nun— mehr der Lohnhöhe entſprechend durch einen prozentualen Zuſchlag angepaßt worden, da— mit der Arbeiter, der in einer teuren Stadt wohnt, auch einen höheren Kinderzuſchlag bekommt. Durch die marxiſtiſchen Regie- rungen war für die Eiſenbahnarbeiter auf Grund der Schlichtungsordnung und der Schlichtungsbeſchlüſſe das Ueberſteigen eines gewiſſen Lohnniveaus mit dem 24. Lebensjahr vollſtändig abge⸗ ſchnitten. Sie bekamen mit dieſem Zeitpunkt den höchſterreichbaren Lohn. Nunmehr ind Dienſtzuſchläge neu eingeführt worden und ar nach dem 16., 21. und 25. Dienſtjahr; ſie 1 in einer Höhe zwiſchen 3 und 5 v. H. Oſterreichs neue Verfaſſung Wahl des Bundespräſidenten durch die Bürgermeiſter. Wien, 20. April. Nach der neuen jetzt fertiggeſtellten öſter— reichiſchen Verfaſſung wird der Bundes- präſident auf Grund eines drei Namen enthaltenden Vorſchlags des Bundesrates durch die Bürgermeiſter des Landes ge⸗ wählt. In den Ländern werden die ſtändiſch aufgebauten Landtage für die Aufſtellung des Lay deshauptmannes gleichfalls Vorſchläge mit drei Namensnennungen ma— chen. Der Bundespräſident wird auf Vor⸗ ſchlag des Bundeskanzlers jeweils einen der drei in Vorſchlag gebrachten Perſönlichkei— ten zum Landeshauptmann ernennen. Er kann ihn abberufen und muß ihn abberu— fen, wenn der Landtag es verlangt. Die Gemeindevertretung heißt im Gleichklang zum Bundestag und Landtag „Gemeindetag“. Auch der Gemeindetag iſt der berufsſtändiſchen Gliederung angepaßt. Er wählt den Bürgermeiſter, der vom Be— zirkshauptmann zu beſtätigen iſt und von ihm auch abberufen werden kann. Die Fra⸗ ge des Uebergangsgeſetzes und die endgül— tige Beſchlußfaſſung über die Inkraftſetzung 85 N 9 + 1*— der Verfaſſung wird einen ſpäteren Miu: N N Peter eint ſterrat beſchäftigen. Herausnahme des Habsburger Geſetzes Die amtliche„Wiener Zeitung“ bringt ei— nen„von beſonderer Seite“ gezeichneten Ar— tikel. der ſich in aufſehenerregender Weiſe mit der Habsburger Frage beſchäftigt. Das Habsburgiſche Geſetz und das Adels- geſetz ſollen aus der Verfaſſung herausge— nommen werden und künftig nur noch als einfache Geſetze weiterbeſtehen. Die Regie- rung werde jedoch eine Behandlung des habsburgiſchen Geſetzes erſt dann zulaſſen, wenn die vermögensrechtliche Auseinander- ſetzung zwiſchen dem Bundesamt Oeſterreich und dem gauſe Habsburg abgeſchloſſen iſt. Dieſe Auslaſſung iſt zweifellos als be— ruhigende Erklärung für das Ausland in der Habsburger Frage gedacht. Schutzhündler gehen nach Rußland Wie das„Prager Tageblatt“ meldet, dürf— ten in den nächſten Tagen von den in die Tſchechoſlowakei eingewanderten öſterreichi— ſchen republikaniſchen Schutzbündlern 350 nach Sowjetrußland abreiſen. Der Prager Sowjetbertreter hat die grundſätzliche Er— laubnis der Sowjetregierung zur Einwande— rung nach Rußland erwirkt. Um Trotzli Spanien will ihn auch nicht. Madrid, 20. April. Der frühere Bolſchewiſtenführer Trotz— ki, der ſeit längerer Zeit aus Rußland aus— gewieſen, erſt in der Türkei und dann in Frankreich lebte, iſt jetzt bekanntlich von der franzöſiſchen Regierung aufgefordert worden, das Land zu verlaſſen. Es hieß, er ſei nach Spanien abgereiſt. ROMAN VON CARL HOLM Die Schwester Nun wurde aver einem Preſſeverkreier vom ſpaniſchen Innenminiſterium milgekeilt, daß bisher noch kein Geſuch um Aufenthalts- erlaubnis eingegangen ſei. Man denke auch nicht daran, einem ſolchen Geſuch ſtaltzuge⸗ ben, da Trotzki bei der gegenwärligen poli⸗ kiſchen Lage nur eine Quelle der Beunruhi⸗ gung darſtellen würde. Politiſches Allerlei Berlin. Wie die Reichsſendeleitung mit— keilt, übernimmt im Auftrag des Reichsmi⸗ niſters Dr. Göbbels der Landespropaganda⸗ leiter, Pg. Schul ze-Wechſungen die lau⸗ fenden politiſchen Kurzberichte im Deutſchen Rundfunk. Der politiſche Kurzbericht am Freitag geht von 20 bis 20.10 Uhr über alle Reichsſender, um 22 Uhr über den Deutſch— landſender. Berlin. der König von Schweden iſt auf ſeiner Rückreiſe von der Riviera am Donnerstag früh in Berlin eingetroffen. Der König hat die Weiterreiſe abends fortge— ſett. München. Der„Völkiſche Beobachter“ veröffentlicht folgende Anordnung: Partei— genoſſe Reichsoberreviſor K. Jan owſky wird bis auf weiteres mit der Reichskaſſen— führung des Amtes für Volkswohlfahrt bei der Oberſten Leitung der PO betraut. Todesurteil Inſterburg, 20. April. Das Schwurgericht verurkeille die Frau gedwig Raßzuhn aus Serteggen und den Jeſitzersſohn Guſtav Schinkewitz wegen ge— wWeinſchaftlichen Mordes zum Tode und zum Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit. Am 12. Januar wurde der Maurer und Gaſtwirt Otto Raßzuhn aus Serteggen er— ſchoſſen in ſeinem Schankraum aufgefunden. Die Ermittlungen ergaben, daß Raßzuhn bon dem Beſitzersſohn Schinkewitz mit Ein— willigung der Frau des Ermordeten durch einen Revolverſchuß getötet wurde. Schin— kewitz und die um 18 Jahre jüngere Frau des Ermordeten unterhielten ein Liebesver— hältnis. Eine Meineidsfabrik Sieben Jahre, drei Monate Juchthaus für den Haupkangeklagken. Düſſeldorf, 20. April. Nach ſechskägiger Verhandlung verurkeilke das Düſſeldorfer Schwurgericht am Mittwoch den 38jährigen erheblich vorbeſtraften Hein⸗ rich Beaugrund und den 36jährigen ebenfalls häufig vorbeſtraften Peter Mechels wegen Meineides und Anfſtiftung zum Meineid zu jnsgeſamt ſieben Jahren drei Monaten bezw. vier Jahren Zuchthaus und den übli— N. ſtrafen. Gegen Beaugrund er— kannte das Gericht auch auf Sicherungsver⸗ vahrung. Die Verurteilten hatten in mehreren Fällen vor Gericht mit falſchen eidesſtattli— chen Verſicherungen operiert und verſchie— dentlich dieſe auch vor Gericht mit Meineiden bekräftigt. In zwei Fällen handelte es ſich um Meineide in Eheſcheidungsprozeſſen. Die beiden Angeklagten ſcheuten auch nicht davor zurück, andere zu Meineiden anzuſtiften. weshalb auch noch einige weitere Perſonen wegen Meineides ſich in der ſechstägigen Verhandlung zu verantworten hatten, die zu Zuchthaus- und Gefängnisſtrafen verurteilt wurden. Die Herſtellung der falſchen eides— ſtattlichen Verſicherungen hatte bei den bei— ner Ar den Hauptuveitatern einen derartigen um⸗ fang angenommen, daß man geradezu von einer Meineidsfabrik ſprechen kann. Schamloſer Betrug Das Winterhilfswerk geſchädigt. Düſſeldorf, 20. April. Die große Strafkammer verurteilte den 22jährigen kaufmänniſchen Angeſtellten Wal⸗ ter Kremer, den 27jährigen Buchhalter Heinrich Schmitz, den Bauarbeiter Wil⸗ helm Pohlers ſowie ſechs weitere Ange⸗ klagte wegen Diebſtahls bezw. Hehlerei zu dreieinhalb Jahren, zwei Jahren, einem Jahr acht Monaten und ſechs bis acht Monaten Gefängnis. Die Angeklagten hatten ſich in ſchamloſer Weiſe an dem Winterhilfswerk vergangen, indem ſie 4000 Gutſcheine von je 0,50 Mark unberechtigt an ſich brachten und ſich darauf Lebensmiktel und ſogar alkoholiſche Se⸗ tränke aushändigen ließen. Bei einem der Angeklagten wurde zu Hauſe ein regelrechtes Lebensmittellager beſchlagnahmt. Man fand ö bei ihm: 21 Flaſchen Eſſigeſſenz, über 600 Eier, 89 Pakete Perſil, 40 Pakete Kaffee, drei Schinken, acht Seiten Speck, 30 Büchſen N Milch, 32 Pakete Kakao uſw. Das Urteil gegen dieſe Hyänen zeigt, daß gegen ſolche Volksſchädlinge mit rückſſchtslo⸗ ſer Schärfe vorgegangen wird. Das Streilfieber in As Ruheſtörungen und Zuſammenſtöße. Neuyork, 20. April. Aus Detroit und verſchiedenen ande⸗ ren Landesteilen werden Ruheſtörungen ge⸗ meldet. Es ſtreiken in Leeds in Alabama 21000 Kohlenarbeiter. Der Streikpoſten, ein Neger, wurde von der Polizei erſchoſſen. Nach Edgewater in Alabama wurde Staats- miliz beordert, da Streikende verſuchten, die Waſſerleitung zu zerſtören. In Philadelphia kam es zur Verhaftung gon 16 in den Ausſtand gelretenen Arbeite innen, weil dieſe Arbeitswillige bedrohten. In Pittsburg kämpfte die Polizei gegen die Angehörigen von 400 Familien, die zwangs- weiſe die Exmittierung einer benachbart wohnenden Jamilie zu verhindern ſuchten. Ein Poliziſt gab mehrere Schüſſe ab, wo- durch eine Perſon verwundet wurde. Präſident Rooſevelt hat beſchloſſen, eine halbe Milliarde Dollar(1,25 Mil⸗ liarden Reichsmark) dem Bundesamt für öffentliche Arbeiten im nächſten Finanzjahr, das am 1. Juni beginnt. 31 fügung zu ſtel Aus der Welt des Wiſſen⸗ Starke Geräuſche, die man bisweilen in gro⸗ ßer Entfernung hören kann, werden oft in einer beſtimmten Entfernung, in dem og. „Stillen Gürtel“, überhaupt nicht wahrgen om⸗ men; das liegt meiſt an beſtimmten Witte⸗ rungsverhältniſſen. Als z. B. einmal in Hol⸗ land eine Pulverfabrik in die Luft ging, hörte man die Exploſion in einer Entfernung von 1000 km, während man in einem Umkreis von 120 bis 230 km von der Exploſionsſtätte keinen Laut hörte. * Nur 10 Prozent aller Pflanzen, die es auf der Erde gibt, haben einen angenehmen Duft. * Ein Lachs ſchwimmt mit einer Geſchwindigz keit von 6,5 Metern in der Sekunde. behagte. 0 N ö 2* 9 2 Oy. 4 122 2— 5 4 Wunder, wenn das Einerlei des Arbeitstages ihm nicht Na!“ rief der Major, als wenn er Roberts Gedanken 1 „Na!“ rief der Major,. want F 5 5 9 8 hätte leſen können.„In Wilhelmshaven werden ſie ihm„Nach Langeneß kommen wir heute doch wohl nicht die Hammelbeine ſchon gerade biegen, Schiffer!“ Krabben. Die Krabben wurden ſchnell gekocht und boten ein leckeres Mal. leeren Schalen da. In 10 Minuten lagen nur noch die mehr, was, Janſen?“ f f 1 Roof 4 1a* Jahr Do nose* Serr igr! Hi mme ir JA vel ſffpaffffertcntrn HRT„Wollen wir hoffen, Herr Major! Ein paar Jahre„Je nachdem, Herr Major! Hin kommen wir ſchon ber Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle a, d. 6. „Was ſoll er denn werden, Jauſen?“ „Er iſt doch Schipper!“ „Verſteht er denn ſeine Sache nicht?“ „Woll! Das ſchon— aber—“ „Die Väter ſind manchmal ein bißchen ſtrenge.“ zu. Der ſtieg in den Raum und holte ein Schleppnetz mit „Jungvolk muß ſtramm genommen 5 f 5 1 1 Doktorin! Ich wollt', ich hätt' ihn beizeiten beſſer ge-[Schifſer ausſetzten. Die Fahrt des Bootes minderte der zogen. Nu rebelliert er!“ „Nun, nun— es wird ſchon nicht gar ſo ſchlimm ſein!“ „Das war bei uns früher nicht Art, daß das Jung— volk ſich bis Mitternacht rumtrieb. Mang die Badegäſte lernen ſie allerlei, was ſie ſonſt nicht kannten.“ —„Aha!“ rief der Major.„Wieder die Badegäſte!“ Entſchuldigen Sie man, Frau Doktorin— aber da gibt's ſo'ne un ſo'ne! „Ja, ja— mit die Frauenzimmer! Re!“ Der junge Janſen hatte ſich nach dem Segelmanöver wieder niedergekauert und eine kleine Harmonika hervor— gezogen, die er in der Hand barg und an die Lippen ſetzte „Slim min Moderken— flim min Moderken“! Mit einem Ruck richtete ſich Doktor Martens aus ſeiner bequemen Lage von Deck auf und ſtarrte auf den Bläſer. Die Geſtalt des jungen Mannes, ſeine Art, ſich zu bewegen, war ihm ſchon bekannt vorgekommen. Nacht ſolche Wonne ſpendete wie die letzte, da war's kein 23 Fuchtel kam.“ werden, Frau Taljen und Schlepptau deſſen Straffung. gibt's keine.“ bei die Marine können ihm nicht ſchaden.“ „Nicht ſchaden! Es iſt das Beſte, was es gibt, Janſen! Ich habe ſchon manchen Taugenichts zu einem ordentlichen Menſchen werden ſehen, wenn er zur rechten Zeit unter die „Bleibt das Netz nicht mal hängen, Janſen?“ „Hier nicht, Herr Major! „Meinen Sie, daß wir was kriegen?“ „Was wird ſchon drin ſein. Können mal zuſehen!“ Es war allerlei drin, als das Netz an Deck gehiewt Wenn ihm dieſwar: Kleine und größere Schollen und Butt, ein Katzen⸗ hai, Seeſterne, Taſchenkrebſe, Quallen und eine Menge gegangen war. dieſem Wind; aber mit dem Zurückkommen wird es ſchlecht werden, dann läuft ſchon Ebbe.“ „Dann lieber nicht! Ich ſchlage vor, wir kehren um.“ Sie kamen noch vor Eintritt der Ebbe nach Steenodde und wanderten über die Heide dem Hotel zu. 1 „Hm!“ Er rief ſeinem Sohn ein paar frieſiſche Worte Auf ihrem Zimmer fanden Martens' ein Brieſchen der 5 Schweſter, ein paar Zeilen nur. Sie hätte Gelegenheit hervor, das nun die beiden gefunden, ſchnell ſortzukommen, könnte die Rückkehr der Geſellſchaft nicht abwarten, dankte herzlich für alle Freund- Schiffer, indem er es beim Winde derten ließ. 1 lichkeiten und wünſchte guten Erfolg der Kur. üpf die Wellen und gluckerten leiſe am Bug, s nheite, huet den de ſchwebte eine Schar Möven, kaum die der Inſel waren ja bekannt— wohin mochte ſie ſo ſchnell ſpitzen Schwingen regend, die Sonne ſchien warm, am blauen Himmel trieben einzelne weiße Wollenballen. Doktor Lau hatte ſich, eine Taurolle unter dem Kopf, lang an Deck ausgeſtreckt und ſah den Rauchwölkchen ſeiner Zigarre nach; Robert und Käthe ſaßen neben dem Steuer. Der Major ſtand beim Schlepptau und beobachtete Robert ſchüttelte den Kopf. Die Reiſegelegenheiten auf verſchwunden ſein? Im Grunde war er froh, daß ſie ſo Aber das Kapitel„Schwester Magdalene“ war damit nicht zu Ende. Chriſtianſen erzählte, gegen ſeine Gewohn⸗ heit beinahe aufgeregt, ſie hätten am Morgen einen böſen Schreck gehabt, da aus dem einen Schornſtein des Hotels, der im Sommer gar nicht benutzt wurde, wohl eine halbe Stunde lang ſtarker Rauch, untermiſcht mit brennenden — 10* 0 15 Das Watt iſt eben, Steine Fetzen, manchmal auch die helle Flamme geſchlagen ſei Sie hätten lange vergeblich geſucht, bis ſie ſchließlich in dem von der Schweſter bewohnt geweſenen Zimmer den Ofen voll brennender Papiere gefunden hätten. „War ſie ſchon fort?“ „Ja— mit der Bahn nach Norddorf.“ (Fortſetzung folgt.) . ͤ ̃ ͤ—-——p— 15 Nachdruck verboten. Der kleine Joſef zitterte, legte das Köpfchen mit den eigenwillig ſich ringelnden, goldbraunen Locken gegen der Mutter weiche Schulter. Da wurde Thereſia zum erſten Male unwillig gegen das Buberl, das ihr einziger Troſt und Schatz auf weiter Welt. „Sollſt dich ſchämen, Peperl, daß du den Onkel Joſel nicht anſchaun tuſt. Arg gut und groß iſt er geweſen. Gerad recht ein Vorbild für ſo einen Larifari, wie du einer biſt, dem nix G'ſcheites im Fratzerl g'ſchrieben ſteht.“ Das Buberl aber preßte das Geſichtchen immer feſter gegen die Mutter, wollte ſich nicht belehren laſſen, und der loſe kleine Schelm ſehnte ſich nach den Gemächern auf der Sonnenſeite, wo das Uehrchen auf der Kommode klingelte, die Stühle und Tiſche ſo ſpieleriſch geſchwungen waren und die Sonne jeden Morgen durch die Scheiben getanzt kam und das Buberl am Näschen kitzelte, daß es aufwachen mußte. Thereſia aber fühlte von der Sehnſucht des kleinen, fonnenſeligen Schelms nichts. In ihrem Heiligtum war ſic. Ueber des Kindes Körperchen faltete ſie die Hände. „Immer an dich denken muß ich, Joſel. Iſt mir ſo weh drinnen im Herz. Und kann doch nix gegen machen. Nur wenn ich bei dir bin...“ Schritte erklangen auf dem Gang, heftiges Fluchen, vrohender Befehl.„Die Frau Gräfin, wo iſt die Frau Gräfin“ Thereſia verſchlug es ſaſt den Atem. Dieſe Stimme! Dunkle, harte Augen, die immer über ſie wegſchauten, gar nimmer das Klopfen ihres ungebärdigen Herzerls ſehen wollten Jäh wurde die Tür aufgeriſſen. Der Diener, der ſich in den Weg werfen wollte, wurde kraftvoll zur Seite ge— foßen.„Wollen einmal ſehen, wer hier etwas zu ſagen Vat.“ Joſt von Adlersfelds breite Geſtalt füllte den Rahmen der Tür.„Ich wünſche Sie zu ſprechen, Madame, Ihre Diener wehren mir aber den Zutritt. Da habe ich mir ihn eben erzwingen müſſen.“ Des Dieners Augen gingen angſtvoll von Thereſia, die mit ſchützend ausgebreitetem Arm vor dem Bild des toten Bruders ſtand, zu dem Preußen, der ſich zu ihrem zarten, illen Heiligtum den Weg erzwungen. Der alte Balthaſar bekreuzigte ſich. „Der Schwarze Major!“ murmelte er ſcheu.„Sie mögen recht haben, wenn ſie ſagen, er habe den Leib⸗ haftigen in ſich. Gnade unſerer ſchönen, jungen Frau Gräfin!“ Voll Furcht ſtahl ſich der Alte weg. „Ich habe mit Ihnen zu ſprechen!“ Joſt von Adlers— felds Stimme wurde ungeduldig. Ein heftiges Zittern überfiel die Frau. Nach dem un⸗ geſtüm pochenden Herzen wollte ſie faſſen. Aber gegen das arme Ding ſtrampelten ſorglos des Buberls Beine, als ſei es nichts anderes als eine tote Sache und nicht ſolch feines, unverſtändiges Gefüge. „Es handelt ſich um die Stallungen!“ Joſt von Adlers felds offene, klare Augen ſchauten nach Licht in dem voll ſtändig abgedunkelten Raum.„Sie ſcheinen das Licht zu ſcheuen, Madame.“ Er wollte die Vorhänge beiſeite ziehen. Da warf die Frau ſich ihm entgegen.„Rühren Sie nicht an die Sachen hier, Sie— Sie..“— Thereſia⸗ Buſen wogte heftig in leidenſchaftlich ausbrechenden chmerz—,„Sie Preuße, Sie!“ Des Majors Geſicht wurde eiſige Reſerve.„Sie ſind ſehr liebenswürdig, mich daran zu erinnern, daß ich als Vertreter des ſiegreichen Preußens vor Ihnen ſtehe.“ Der kleine Joſef ſchrie hellauf vor Schrecken vor dem metallenen Klang dieſer Stimme. Aber er fand keine liebe Tröſterin. „Ich bin hier nicht zu ſprechen!“ Thereſia ging lang ſam wieder zum Bild des Bruders zurück, wie um hier Schutz zu ſuchen. „Wer mir gegenüberſteht, iſt für mich zu ſprechen.“ Des Mannes Worte wurden drohend.„Wüßte nicht, weshalb Sie nicht mit mir ſprechen wollen. Ihre Weigerung iſt ja doch nutzlos. Oder gut, ich ordne an, ohne Sie vorher gefragt zu haben.“ „In meinem Haus. Thereſias Stimme zitterte. „In dem Haus, das durch preußiſche Einquartierung wollſtändig in Anſpruch genommen iſt. Ich hoffe, daß Sie mich verſtehen, Madame.“ Thereſia wurde es ſchwarz vor den Augen.„Joſel, Joſel, ſo hilf mir doch, hilf mir gegen den Preußen.“ Mit der freien Hand klammerte ſie ſich an das Bild. „Ich denke, die Angelegenheit wäre erledigt. Merken Sie ſich für die Zukunft, daß Sie, wenn Sie im Hauſe gind, immer für mich zu ſprechen ſind, Madame!“ „Aber nicht hier!“ Thereſias wehe dunkle Augen flehten um Barmherzigkeit. „Das iſt mir gleich. Uebrigens“— des Majors Augen gingen ſpähend im Gemach umher—„ſchätze ich durchaus nicht Räume, in denen man den Tod förmlich pflegt.“ „Es iſt das Zimmer meines Bruders!“ Eine einſame Träne rann über der Frau Antlitz, die das Buberl mit einen dicken Patſchchen fein ſäuberlich abwiſchte. Konnte ja niemand weinen ſehen, der kleine Larifari des gefallenen Stephan von Baben! zerlag, Hlalle(Saale) Joſt von Adlersfeld überkam jähes Wiſſen. Das Zimmer des Bruders! Vor zwei Tagen war er erſchoſſen worden. Und er ſelbſt hatte das Protokoll mitunter- zeichnet, hatte im Namen des Königs das„Schuldig!“ geſprochen. Eine ungeſchickte Verbeugung machte er gegen die Frau, die er an der weheſten Stelle ihres Herzens ge— troffen haben mußte. Denn ſie hatte den erſchoſſenen Bruder ſehr geliebt, hatte nichts unverſucht gelaſſen, ihn zu retten. Eine gemurmelte Entſchuldigung, die ſich aber halb wie eine Drohung dem Tonfall nach anhörte.— Die Tür war hinter dem Schwarzen Major ins Schloß gefallen. Thereſia aber brach vor dem Bilde des Bruders in die Knie.„Schütze mich, Joſel— ſchütze wich vor dieſem Preußen! Ich fürchte mich vor ihm!“ Das Herz der Frau krampfte ſich zuſammen. War ja nichts weiter in ihm als eine ſüße, törichte Liebe, recht wie ein erſter Frühlingsgruß. „Joſel, Joſel, verlaß mich nicht!“ Thereſia weinte in wildem Weh.„Lehr' mich ihn haſſen, den Preußen, der keine Barmherzigkeit mit dir gekannt— lehr' mich ihn haſſen, wie du ihn gehaßt haſt, Joſel, o Joſel, den Preußen!“ Die Tränen der Frau miſchten ſich in das tropfende Wachs der Kerze. Da wurden die Tränen und die Wachs— tropfen zu einer ſchmerzlichen Einheit, die an Thereſias Herzen zehrte und brannte, weil es anders ſollte, wie es von ſich aus wollte. * 5 155 Hermann von Alten klopfte vergeblich an Thereſias Tür. Kein„Herein!“ kam. Da öffnete er leiſe die Tür. Er mußte ſie einmal wiederſehen, verzehrte ſich faſt nach ihr. Vergeſſen war das blonde Liebchen daheim, vergeſſen auch all die vielen Kußhändchen und heimlichen Stelldich— eins mit braunen und ſchwarzen Schönen im Schleſier— land. Nur die eine ſah er immer, die eine mit den weichen ungepuderten, braunen Locken, die ſo ſchelmiſch in das ſüße Grübchengeſicht fielen: Thereſia! Der Rittmeiſter ſtand in der Frau Gemach. Warm flutete die Nachmittagsſonne durch die weit geöffneten Fenſter, malte Kringel und ſeltſam luſtige Figuren an die Wand und Decke. Der Mann ſpähte umher, ein klein wenig furchtſam. War ihm nicht ganz geheuer, daß er hier ſo ohne alle Form eingedrungen war. Da, aus dem Nebenzimmer eine Stimme.„Geh, Buberl, ſollſt net dranfaſſen!“ Und dann ein einziger ſchmerzlicher Aufſchrei:„Peperl, du haſt's Pfeiferl zer— brochen!“ Den kleinen Joſef ſchien es aber nicht zu verdrießen. Auf allen vieren kroch er durch die Tür, gerade auf den wie verſteinert daſtehenden Hermann von Alten zu. An ſeinen Beinen wollte ſich der Schelm aufrichten. Der Mann beugte ſich nieder, hob das Buberl auf ſeinen Arm, daß es hell aufjauchzte vor Freude. Im ſelben Augenblick aber kam Thereſia aus dem Nebenzimmer, riß das Kind dem Manne vom Arm. „Sollſt bei mir bleiben, Buberl, haſt bei den Preußen nix zu ſchaffen, nix, gar nix— verſtehſt?“ Der Frau ver— weinte Augen blitzten. „Aber Frau Gräfin!“ Hermann von Alten wollte einen Einwand machen. Aber Thereſia ſchnitt ihm das Wort im Munde ab.„Nix will ich von Ihnen wiſſen, Herr Rittmeiſter! Was wollen S' denn eigentlich hier, hab' 10 Der Frau empörte Stimme klang in ein haltloſes inneres Weinen aus.„Iſt gerad' immer ſo, wenn man aſlein iſt, dann kommen an allen Seiten die Peiniger, bedrängen einen, daß man nimmer weiß, wohin man ſoll.“ „Aber Frau Gräfin!“ Hermann von Alten führte die Erregte zu einem Seſſel.„Ich will Sie doch nicht be— drängen. Befehlen Sie nur, wo ich Ihnen helfen ſoll. Durch die Hölle reite ich für Sie!“ Thereſia wiſchte die unaufhaltſam fließenden Tränen vom Geſichtchen ab.„Von einem Preußen will ich net g'holfen bekommen. Die Preußen ſind ſchlecht— alle, alle. Ohne Ausnahme.“ Wie eine Herausforderung klang das. Hermann von Alten aber ließ ſich nicht herausfordern. Ganz gelaſſen blieb er, hob nur den zerknüllten Brief vom Boden auf, den Thereſia hatte fallen laſſen. Da ſchmiegte die Frau ſich gegen die ſpieleriſche Ge— ſchwungenheit des Stuhles, weinte von neuem herz— zerbrechend.„Ich bin ſo allein, kann mir net helfen. Und er läßt mir net Ruh'.“ Erneutes Schluchzen ſchüttelte ſie. Das Buberl wurde ganz verſtört, kroch von der Frau Mutter Schoß und hockte mit übergroßen erſchrockenen Augen am Boden. „Ins Waſſer geh' ich. Dann iſt alles gut. Neben dem Stefferl werd' ich dann liegen, im Weaner Wald.“ Matt ſank Thereſia in ſich zuſammen. Da wurde Hermann von Alten energiſch, faßte nach den kleinen widerwilligen Händen.„Jetzt hören Sie einmal auf zu weinen. Wenn ich auch nur ein verhaßter Preuße bin, ſo will ich Ihnen doch helfen“ füße ſo vollſtändig verängſtigte junge Geſchöpf nicht leiden⸗ ſchaftlich in die Arme zog. „Wer bedrängt Sie?“ Der feſten kraftvollen Stimme gegenüber wagte Thereſia keinen Widerſtand.„Graf Eberswald will mich heiraten. Ich mag ihn aber net, haſſ' ihn!“ Der Frau Stelzſchuhchen ſtampften den Boden.„Er verfolgt mich. Jetzt, wo die Einquartierung im Hauſe iſt, wagt er ſich net hierher. Da ſchreibt er mir Briefe, droht mir ſchrift⸗ lich. Schauen S'!“ Der Rittmeiſter nahm den Brief. Graf Eberswald! Der war doch vor ein paar Tagen— Voll Abſcheu legte Hermann von Alten den Brief beiſeite.„Ich verſtehe den Mann nicht. Daß er ſich überhaupt noch vor Ihre Augen traut. Hat er doch Ihren Bruder verraten!“ „Joſel!“ wimmerte Thereſia. Und dann:„Verlaſſen S' mich net, Herr Rittmeiſter!“ Entſetzen ſchüttelte den zarten Körper.„Meinetwegen hat er den Joſel verraten, o nur meinetwegen. Weil der Joſel nimmer dulden wollt', daß der Graf mich ſo anſchaut, ſo anfaßt.“ Neue Pein wuchs in dem armen gequälten Herz. Selbſtvorwürfe zermarterten es.„Wenn ich den Grafen erhört hätte, lebte der Joſel heute noch!“ Hermann von Alten konnte das Leid der Geliebten kaum noch ertragen. Ein Ausweg mußte hier geſchaffen werden. Wie ſchützend legte er den Arm um die Unglück⸗ liche, fand tauſend liebe Worte, das arme Herzchen zu entlaſten, ihm einen Lichtblick zu zeigen. Und Thereſia vergaß alles, vergaß, daß zu ihren Füßen drunten das Buberl hockte, vergaß, daß es ein verhaßter Preuße war, der ihr jetzt gegenüberſaß, hörte nur immer wieder die gute einſchmeichelnde Stimme, die ſie faſt ein wenig an den toten Stefferl erinnerte. So arg lieb war dieſe Stimme, ſo lieb, wie lange keiner mehr mit ihr ge— ſprochen hatte. Vertrauen konnte man zu dem Träger dieſer Stimme haben. Thereſia öffnete dem Preußen ihr armes, einſames Herzchen, erzählte ihm, daß ſie keine verwandte Seele mehr habe, die ſich ihrer annähme, daß ſie dem Grafen Ebers— wald rettungslos ausgeliefert ſei, wenn die preußiſche Einquartierung Schloß Buchenholz freigeben würde. „Aber dann geh' ich auch weg!“ Thereſia fühlte mit geborgenem Bewußtſein des Mannes Finger auf ihrer kleinen Hand.„Und keiner ſoll wiſſen, wohin!“ Hermann von Alten mußte plötzlich über die kleine Abenteurerin lachen.„Es iſt Kriegszeit, Frau Gräfin! Sie werden nirgendwo durchkommen, Sie und Ihr kleiner Bub!“ Neue Mutloſigkeit erfaßte die Frau. Hätte nicht viel gefehlt und ſie hätte das Köpfchen, wie einſt an die Schulter Stephan von Babens, an die des preußiſchen Rittmeiſters gelehnt und ſich alles Leid von der Seele geweint. Nachdenklich ſchaute Hermann von Alten auf die Ver— laſſene. Ein abenteuerlicher Plan durchzog ſeine Ge— danken, nicht ganz frei von einem faſt unbewußten egoiſti— ſchen Motiv, im Augenblick aber wirklich nur geboren aus dem Drang, helfen zu wollen. Ganz feſt nahm er Thereſias feine Finger in ſeine beiden Hände, die noch ſo jungenhaft ungeſtüm zufaſſen konnten.„Es iſt nur ein Vorſchlag, Frau Gräfin, hab' ihn aber gut gemeint. Wenn Sie ihn abſchlagen, müſſen Sie mir nicht böſe darum ſein, daß ich ihn gemacht habe.“ Der Rittmeiſter ſchöpfte tief Atem.„Kommen Sie nach Brandenburg. Meine Mutter wird ſich ſehr freuen, wenn ſie wieder für ein ſo liebes Töchterchen ſorgen kann. So traurig war die Frau Mutter, als meine Schweſter heiratete. Im Ansbachſchen wohnt ſie jetzt.“ Sprechen Sie jetzt nicht!“ wehrte der Mann ab, als Thereſia einen Einwand machen wollte.„Ueberlegen Sie es ſich in aller Ruhe. Daß die Frau Mutter ſich über Sie freute, weiß ich gewiß. Und dann... ſie iſt geborene Oeſterreicherin von mütterlicher Seite her. Das iſt gleich Heimatklang für Sie.“ Thereſia ſah in die bittenden ſtrahlenden Jungenaugen des Rittmeiſters. Wie kam es nur, daß er ſie immer wieder an den Stefferl gemahnte! „Was ſoll denn Ihre Frau Mutter ſich denken, wenn ſo ein wildfremdes Weiberl gleich auch noch mit einem Buberl ihr ins Haus geſchneit kommt?“ Hermann von Alten lachte. Oh, die Frau Mutter war bei ihm an allerlei tolle Streiche gewöhnt! Augen würde ſie zwar machen, gleich darauf die Verlaſſene aber an ihr mütterliches Herz ziehen und ihrem großen, immer ver— liebten Jungen mit dem Finger drohen.„Daß du mir keine Geſchichten machſt, du nichtsnutziger Taugenichts! Die blonde Babette hat ſich ſchon die Augen müd' nach dir geſchaut. Und du bringſt da jetzt ſo ein öſterreichiſch Püpp⸗ chen daher mit braunen Locken und einem plauſchigen Plaudermund, der gar nimmer ins ſtrenge Preußen ſich ſchicken mag.“ Hermann von Alten wurde ganz übermütig. Die Frau Mutter kann mir ja doch keine Bitte abſchlagen, zum mindeſten nicht ſo eine wie dieſe, wo es um das Wohl eines Mitmenſchen geht. „Sie ſagen ja, Frau Gräfin!“ Der Rittmeiſter bettelte. Wie ein großer Bub war er jetzt! Thereſia mußte trotz ihrer Verlaſſenheit faſt lachen.„Sie ſind ſehr gut zu mir. Aber ſchauen S', ich kann doch net ewig bei Ihrer lieben Frau Mutter bleiben!“ „Vielleicht heiraten Sie doch einmal!“ Hermann von Alten hätte ſich verdammen können für dieſe Worte. So leidvoll wurde das ſüße Grübchengeſicht vor ihm nun wieder. „Ich heirate nicht wieder— nie, keinen Oeſterreicher, keinen Schleſier und auch— keinen Preußen.“ Das letzte wurde halb verſchluckt durch inneres Weinen. Der Rittmeiſter erſchrak. Den tiefſten Wunſch ſeines Herzens brachte er augenblicklich, wie auf einer böſen Tat ertappt, zum Schweigen.(Fortſetzung folgt). Windhoſe über Frankfurt Ueber Frankfurt ging eine Windhoſe, die hren Weg vom Huthpark über den Lohrberg ach Bergen nahm. Größerer Schaden wur⸗ de in den Gärten am Lohrberg angerichtet. Zahlreiche Bäume wurden ausgeriſſen oder ge⸗ brochen. Von den Obſtbäumen wurden die Blütenzweige abgeriſſen. Sogar Gartenhäu⸗ er wurden umgeriſſen und ihre Dächer abge⸗ tragen. In der Miquelſtraße wurde ein gro⸗ zer Baum entwurzelt. Im Stürzen durchſchlug er die Oberleitung der Straßenbahn und kam 0 Wagen der Straßenbahnlinie 6 zu Fall. 6 f Aus Heſſen und Naſſau Gauverſammlung der Reit⸗ und Fahrvereine. Frankfurt a. M., 20. April. Auf der Generalverſammlung des Gauverbandes Heſ— ſen⸗Naſſau der Reit⸗ und Fahrvereine gab der Gauverbandsführer, Landesſtallmeiſter a. D. Schörle, bekannt, daß der Landesbauernführer folgende Herren in die Führung des Gauver— bandes berufen habe: 1. Führer: Landſtallmei⸗ ſtet Schörke, Darmſtadt, 2. Führer: Landwirt Schilling, Dittelsheim, 3. Führer: Landwirt Sauerbier, Hof Georgenthal, Geſchäftsführer: Landſtallmeiſter Dr. Dencker, Darmſtadt, Rech⸗ ner: Geſchäftsführer Weber, Darmſtadt. Für die einzelnen Provinzen wurden Provinzbeiräte beſtimmt. Für Starkenburg: 1. Leiter: Stan⸗ dartenführer Rettig, Darmſtadt, 2. Leiter: Oberführer Dr. Ivers, Darmſtadt, 3. Leiter: Sturmführer Maul, Groß-Umſtadt. Für Rheinheſſen: 1. Leiter: Gutsbeſitzer Wolf, Al- big, 2. Leiter: Standartenführer Niegel, Mainz, 3. Leiter: Oekonomierat Dettweiler, Wintersheim. Für Oberheſſen: 1. Leiter: Standartenführer Leipold, Münzenberg, 2. Leiter: Veith, Reichelsheim, 3. Leiter: Zeber, Eſchbach-Erlenbach. Anſchließend wurden Ge⸗ ſchäftsbericht und Kaſſenbericht des Gauver⸗ bandes bekanntgegeben. 2. 2 012 0 8 1 Lokales Viernheim, 20. April *Herabſetzung der Grundgebühr für Fernſprechhauptanſchlüſſe. Ab!. Mai wird die Grundgebühr für einen Fernſprech— hauptanſchluß im Viernheimer Ortsnetz von bis- her 5 RM. auf 4 RM. monatlich herabgeſetzt. *Generalverſammlung der Sport⸗ Vereinigung. Morgen Samstag abend 8 Uhr findet in der Sporthalle die ordentliche General- Verſammlung der Sportvereinigung ſtatt. Alle Mitglieder ſind hierzu freundlichſt eingeladen. Am Sonntag trägt die 1. Mannſchaft ein Freund ſchaftsſpiel gegen Schwetzingen in Schwetzingen aus. Die 2. Mannſchaft ſpielt hier gegen Käfer⸗ tal und die Handballer gegen Grün-Weiß Mann- heim. Die 3. Mannſchaft fährt mit nach Schwetzingen und auch die Jugend und Schüler tragen Verbandsſpiele aus. Näheres ſiehe im Schaukaſten. Durch Verfügung des Stellvertreters des Führers vom 5. Januar 1934 iſt das Amt für Volkswohlfahrt bei der Oberſten Leitung der PO. als einzige Organiſation innerhalb der NSDAP. mit der Bildung einer einheit⸗ lichen Schweſternſchaft beauftragt. Der Reichs⸗ ſtatthalter Gauleiter Pg. Sprenger hat Frl. Helene Sußlik mit dem entſprechenden Auf⸗ trag für den Gau Heſſen⸗Naſſau eingeſetzt. Die erſte Tagung der Kreisſachbearbeiter für die Schweſternſchaft der NS. wird am 22. April 1934, vormittags 10 Uhr, in Frank⸗ furt a. M., Schulſtraße 7, ſtattfinden. Die Gauamtsleitung der NS.⸗Volkswohlfahrt. Erſte Viernheimer Tonfilmſchau Willy Fritſch, Trude Marlen, Paul Hörbiger und Ida Wüſt in dem großen u. entzückenden Ufa⸗Spitzen⸗Tonfilmwerk Des jungen Deſſauers große Liebe Mit dieſem ſehenswürdigen Tonfilmwerk er⸗ zählt uns die Ufa eine romantiſche Liebesgeſchichte aus längſt verklungenen Tagen, voll Zartheit und Süße, Schönheit und Größe, voll Lachen, Humor und auch ein wenig Herzeleid. Es war ein— mal ein junger Fürſt, der hieß Leopold und war verliebt in ein ſüßes blondes Mädel, das hieß Annelieſe, und ſie wollten ſich gerne heiraten, aber eine Fürſtin, eine Prinzeſſin und viele andere Leute waren dagegen uſw. Das klingt wie ein Märchen aus vergangenen Zeiten— nicht wahr? und doch iſt es einmal wirklich ſo geweſen, und die Ufa hat dieſes Wunder einer großen Liebe mit all ihrem Glück und all ihrem Schmerz in einen wundervollen Film verwandelt, der dieſe Woche im Central-Film⸗Palaſt zur Aufführung kommt. Die ſchönſten Geſchichten ſchreibt das Leben und ſo werden Sie zum entzückt und be⸗ geiſtert lauſchenden Zuſchauer dieſer wundervollen Geſchichte, aus der übrigens der alte Deſſauer⸗ Marſch geboren wurde. Filmfreunde, laßt Euch dieſes Ufa⸗Spitzenfilmwerk nicht entgehen. und Sohn feſtgenommen.) Ein bei einer hieſigen Drogerieeinkaufsgeſellſchaft be⸗ ſchäftigter Lehrling entwendete fortgeſetzt Dro⸗ gerieartikel, die er in der Wohnung ſeiner Mutter verſteckte. Ein Teil des Diebesgutes konnte dort ſichergeſtellt werden. Die Mutter des Lehrlings wurde gleichfalls wegen drin⸗ genden Verdachts des Hehlerei feſtgenommen. Franlfurt a. M., 20. April.(Verun⸗ treuungen eines Kaſſierers.) We⸗ gen zwei Fällen von Veruntreuung hatte ſich der Kaufmann Georg Heß aus Bad Soden vor dem Schöffengericht zu verantworten. Heß war in Bad Soden Kaſſierer der ländlichen Kredit⸗ und Bezugsgenoſſenſchaft, der er 3100 Rm. veruntreute. Die Genoſſenſchaft war da- durch gezwungen, ſich einem gleichen Unterneh— men in der Gegend anzuſchließen. Die einzel— nen Genoſſen mußten für die Verfehlungen des Heß mit je 300 Rm. haften. Das Gericht erkannte auf ein Jahr Gefängnis, 200 Rm. Geldſtrafe und drei Jahre Ehrverluſt. Frankfurt a. M., 20. April.(Der Ueberfall auf den Lehrherrn.) Im Oktober vorigen Jahres hatte in der Schwei⸗ zerſtraße ein 17jähriger Drogiſtenlehrling einen Ueberfall auf ſeinen Lehrherrn verübt. Unter dem Einfluß phantaſtiſcher Lektüre hatte der Angeklagte den Entſchluß gefaßt, ins Ausland zu gehen. Um ſich zunächſt hierfür Geld zu verſchaffen, drang er nach Geſchäftsſchluß mas⸗ kiert in das Geſchäftslokal ſeines Lehrherrn ein und ſchlug dieſen, der im Nebenzimmer eine Zeitung las, von hinten mit einer Schreck— ſchußpiſtole auf den Kopf, ſo daß er eine ſtart blutende Schlagaderverletzung davontrug. Die Straſe wurde in der Berufungsverhandlung von fünf auf dreieinhalb Jahre Gefängnis fünf auf dreieinhalb Jahre Gefängnis ermäßigt. Mainz, 20. April.(Automaten-Be⸗ raubung.) Im Laufe des vorigen Jahres machte die Poſtbehörde in einer großen Anzahl deutſcher Städte die unangenehme Waheneh⸗ mung, daß die öffentlichen Briefmarken-Auto⸗ maten durch Einwurf von 10-CTentime-Stük⸗ ken, die einen Wert von 2,5 Pfg. beſitzen, um 8⸗Pſennig-Marken beraubt wurden. In Worms wurde der 30jährige Arbeiter Engel⸗ bert Malek aus Gradhorn in Steiermark feſt⸗ genommen, der ſich auf dieſe Art ernährte, indem er die 8⸗Pfennig⸗Marken in den Ge⸗ ſchäften umſetzte. Er gab zu, auf dieſe Weiſe insgeſamt 1200 Centime⸗Stücke umgeſetzt zu haben. Der Briefmarken-Automatenräuber vurde zu neun Monaten Gefänanis nerurteilt Ilt Liebig der Täter? Die letzten Jeugenvernehmungen im Mord- prozeß Waltershauſen. Schweinfurt, 20. April. Im Mordprozeß Waltershau— ſen wurde am Donnerstag nachmittag Landgerichtsrat Duemmler-⸗Schweinfurt der die Vorunterſuchung geleitet hat, er— ſucht, ſeine perſönlichen Eindrücke über das Ergebnis der bisherigen Arbeiten in dieſer Sache zu bekunden. Er erklärte u. a., daß nach ſeiner Auffaſ⸗ ſung Liebig unter allen Umſtänden der ei— genkliche Täter iſt. Dieſes Urteil habe als Haupkſtütze das Sachverſtändigengutachten von Dr. Heß von der Chemiſchen Unterſu— letzt. In Neerſen Gladbach wurde das Dach eines Arbeits- chungsanſtalk in Stuttgart. Aus den weiteren Zeugenausſagen in der Donnerstagsverhandlung iſt die Erklärung des Taglöhners Machalitz zu erwähnen, der am Tag nach dem Mord Leiterſpu— ren unter dem Fenſter der Schuhputzkam— mer feſtſtellte. Zeuge Ritt weger, S- Führer der Mannſchaft von Waltershauſen, berichtet, wie ſich der„Ueberfall“ auf Lie— big abſpielte. Die Kameraden ſeien damals zu Liebigs Wohnung gegangen und haben ihn gerufen, doch habe er nicht geantwortet., obgleich Licht in ſeinem Zimmer war. Sie haben nun geglaubt, ſie könnten Liebig bei einem galanten Abenteuer überraſchen, ſeien die Treppe hinaufgegangen und hätten die verſchloß ne. Tür eingedrückt. Durch den Krach ſel viebig aufgewacht, habe ſofort un⸗ Frankfurt a. M., 20. April.(Mutter e ter das Kiſſen gegriffen, einen Revolver her⸗ vorgezogen und auch abgedrückt. Glücklicher⸗ weiſe habe der Revolver verſagt. Als Liebig den wahren Sachverhalt erfuhr, habe er geſagt, er habe nicht gewußt, daß es ſeine Kameraden geweſen ſeien, und er ſei froh, daß der Revolver nicht losgegangen ſei. Liebig ſei, ſo gibt der Zeuge weiter an, ein guter SA-Mann geweſen. Ueber den Na— tionalſozialismus der Schloßherrſchaft hat der Zeuge dagegen eine andere Meinung. Insbeſondere habe Frau Werther des öfte— ren, abfällig über die SA geäußert. Am heuligen Freitag wird die Schlußver- nehmung von Frau Werther und von Baron von Walkershauſen erfolgen. Zugleich wird ſich das Gericht am Freikag über die Verei- digung dieſer beiden Zeugen ſchlüſſig wer- den. Das Gericht hofft am Samskag die Jeugenvernehmung abſchließen zu können. 15 al am Montag die Plädoyers beginnen önnten. Schweres Anwetter— Zwei Todesopfer Düſſelborf, 20. April. Weite Teile des Ruhrgebietes und der Niederrheingegend wurden von heftigen Stürmen heimgeſucht. die allenthalben erheblichen Schaden anrich⸗ teten und auch zwei Todesopfer forderten. In Mühlheim an der Ruhr hatte die 24 Jahre alte Ehefrau Nietſch mit einem Kin- derwagen, in dem ſich ihr drei Monate altes Kind befand, unker der Faſſade des evange⸗ liſchen Krankenhauſes Schutz geſuchk. Der heftige Skurm riß von der Faſſade einen ſchweren Block Stuck herunter, der die Frau auf den Kopf traf und ſo ſchwer verletzte, duß ſie im rankenhaus verſtarb. Auch der Kinderwagen wurde vollkommen zerkrüm⸗ merkt, dagegen blieb das darinliegende Kind wie durch ein Wunder vollkommen unver- zwiſchen Krefeld und dienſtlagers abgedeckt und gegen das in der Nähe liegende Poſtgebäude geſchleudert. Von den Trümmern des Daches wurde ein Kind auf der Straße ſo ſchwer verletzt, daß es bald darauf ſtarb. Schließung einer Neger-Kultſchule. Be! der Schließung einer Neger-Kultſchule in Detroit, die den ſtolzen Namen„Univer⸗ ſität von Iſlam“ trug, kam es zu einem Zu⸗ zammenſtoß zwiſchen der Polizei und der Negerbevölkerung. Bei einer Razzia wurden 14 Kultlehrer verhaftet. Die Neger, unge⸗ fähr 500 an der Jahl, demonſtrierten gegen dieſe Maßnahmen. Polizei zerſtreute die Demonſtranten, wobei etwa 40 Perſonen verletzt wurden. Unter den Verletzten befin⸗ den ſich auch ſechs Nolzziſten. Hitzewelle im April Die Höchſttemperaturen ſeit 100 Jahren nicht erreicht. Der Witterungsumſchwung Ende voriger Woche hat ſich zu einer über Mittel- und Weſteuropa liegenden Hitzewelle entwickelt. ueberall wurden Temperaturen gemeſſen, die im April teilweiſe ſeit 100 Jahren nicht er— reicht worden ſind. In Berlin herrſchte die ungewöhnlich hohe Temperatur von 27, Grad Celſius. In Weſtdeutſchland wurden aus Großſtädten als Höchſttemperatur bis zu 30 Grad gemeldet. Ebenſo wie in Mittel- und Weſtdeutſchland waren auch in Oeſterreich, Frankreich und England Rekordtemperaturen zu Gorzeichnen. In Oeſterreich hat unter dem Ein— fluß der ungewöhnlichen Wärme die Blüte der Obbſtbäume ſchon jetzt, faſt einen Monat frü⸗ her, eingeſetzt. ö Die Hitzewelle iſt darauf zurückzuführen, daß größere Luftmaſſen aus ſubtropiſchen Breiten mach Europa gelangt ſind. Hinzu kommt, daß die Sonnenſtrahlen um dieſe Jahreszeit ſtärker ſind als im Hochſommer. Die in Deutſch-⸗ land gemeſſenen Temperaturen von 27 bis 30 f Grad ſind im vergangenen Jahrhundert nur einmal, im Jahre 1880. erreicht worden. al⸗ Neichsluftfahrtverwaltung Errichtung von Berlin, 20. April. Durch eine Verordnung über den Auf— bau der Reichsluftfahrtverwal⸗ tung wird die geſamte Verwaltung der deutſchen Luftfahrt als eine Sonderverwal— tung neben der allgemeine waltung ge— gründet. Als dem Reichsminiſter der Luft— fahrt unmittelbar nachgeordnete Behörden werden 16 Luftämter errichtet und zwar in Berlin, Breslau. Darmſtadt, Dresden, Frankfurt a. M., Hannover, Kiel, Köln, Kö⸗ nigsberg, Magdeburg, München, Münſter, Nürnberg, Stettin, Stuttgart und Weimar. Was lange Zeit als erſtrebenswertes aber unerreichbar ſcheinendes Ziel allen mit der Förderung der deutſchen Luftfahrt beauf⸗ kragten Skellen und Perfönlichkeiten vor- ſchwebte, iſt nun durch die Tatkraft des er. ſten Lufkfahrtminiſters der nationalſozialiſti⸗ ſchen Erhebung, Hermann Göring, verwirk. licht worden. „Die techniſche Eigenart der Luftfahrzeuge, die in wenigen Stunden das ganze Reichs⸗ gebiet durcheilen, zwingt dazu, auch ihre ver⸗ waltungsmäßige Betreuung und Ueberwa— 16 Luftämtern chung in Dienſtſtellen zuſammenzufaſſen, die AAN 4 1„. f unabhängig von den heute noch beſtehenden f Ländergrenzen ſind. D lich geſchultem Perſonal beſetzt ſein. der Luftämter als zuſammenfaſſenden Mit- telbehörden der Rei in der provinzialen Inſtanz. Ihnen werden die geſamten Aufgaben auf dem Gebiet der Luftfahrt. insbeſondere der Luftpolizei, der Flugſicherung und des Reichswetterdienſte übertragen. Die ſachliche Juſtändigkeit der Luftämter erſtreckt ſich ferner auf die geſamte Ueberwachung der Luftfahrt in per— ſönlicher Hinſicht, die bisher den Dienſtſtel— len des luftpolizeilichen Ueberwachungsdien⸗ ſtes der Länder(Polizeiflugwache) oblag. Die Luftämter haben ferner innerhalb ih- rer Bezirke vom Reichsminiſter der Luft- ſahrt zu beſtimmende Aufgaben auf dem N des zivilen Luftſchußzes wahrzuneh⸗ 0 tbiugs an einem ſpateren Apriltage. Die diesjährige Hitzewelle hat in dieſem Jahrhun⸗ dert einen Vorgänger: Am 25. April 1926 wurden in Berlin 28 Grad Wärme gemeſſen. In der Umgegend von Berlin hat die tro— piſche Hitze bereits zur Eröffnung der Bade⸗ ſaiſon geführt. An den Ufern der zahlreichen Seen ſah man am Sonntag und Montag ve⸗ reits Badende, obgleich die Waſſertemperatu⸗ ren nur 10 Grad betrugen. Auch in Englano veranlaßte die Hitze eine wahre Völkerwan⸗ derung aufs Land und an die Seeküſte. Die See war voll von Schwärmen badender und ſchwimmender Menſchen. Während London 23 Grad Celſius meldete, wird aus n ee berichtet, daß dort die Temperaturen auf 28 Grad anſtiegen. Dagegen wird aus Moskau gemeldet, daß es am Sonntag in Zentralrußland geſchneit hat. 1 ſtark waren die Schneefölle in Orel. Ein Sachſengrab in Miltenberg Anc 12. April 1814 ereignete ſich auf dem Main bei Miltenberg ein furchtbares Unglück, Freiwillige Sachſen, die ihr Leben der Vefrei⸗ ung des Vaterlandes geweiht hatten, ſetzten unter dem Kommando von Exzellenz Miltitz über den Main. Ein Teil der Freiwilligen war bereits am anderen Ufer angelangt, als ſich die Zurückgebliebenen in großer Anzahl in ein zur Beförderung der Fuhrwerke beſtimm⸗ tes Boot drängten und abfuhren. Zwei waren zu ſpät daran und fuhren mit einem Nachen auf das Boot zu. Während dem einen der Sprung in das Boot glückte, fiel der andece ins Waſſer. Seine Kameraden in dem Boot verſuchten nun, ihn zu retten und drängten ſich unvorſichtigerweiſe alle auf der einen Bootsſeite zuſammen, ſo daß das Boot um⸗ kippte und 62 Freiwillige und 3 Schiffer den Tod in den Fluten fanden. Die meiſten Leichen wurden mainabwärts geländet; nur 17 konnten in der Nähe der Unglücksſtätte ge⸗ borgen werden. Sie liegen in einem Maſſen⸗ grab und ein Denkmal mit einer Gedenktafel, die die Fürſten von Leiningen, eine geborene Prinzeſſin von Sachſen-Coburg-Gotha errich⸗ ten ließ, kündet von dem traurigen Ereignis. Auch in Kleinheubach liegen 9 der bei dem Unglück ums Leben gekommenen Freiheits⸗ kämpfer zur letzten Ruhe beſtattet. Aus der Welt des Wiſſens Die Redensart vom„roten Faden“ ſtammt aus der engliſchen Marine; das geſamte Tau⸗ werk der engliſchen Marine war als Erken⸗ nungszeichen mit einem roten Faden durch⸗ zogen. 0 Aus einem Seidenkokon gewinnt man 700 bis 1000 Jleter Seidenfaden. Vörſen und Märkte Vom 19. April. (Ohne Gewähr.) Berliner Deviſenlurſe.— 1 Pfund Sterling 12,845; 1 Dollar 2,502; 100 holl. Gulden 169,53; 100 Lire 21,30; 100 franz. Francs 16,50; 100 Schweizer Fran⸗ ken 80,92, 100 öſterr. Schilling 47,20. Frankfurter Schlachtviehmarkt. Lä ei Dieſe Verwaltungsein⸗ heiten müſſen notwendigerweiſe mit fach⸗ So drängt die Entwicklung auf die Einrichtung sluftfahrtverwaltung! Zufuhr: 61 Rinder, 26 Ochſen, 3 Bullen, 20 Kühe, 12 Färſen 1222 Kälber, 32 Schafe, darunter 11 Hammel, 550 Schweine. Preiſe: Kälber 49 bis 50, 45 bis 48, 37 bis 44, 25 bis 36; Hammel 834 bis 36, 30 bis 33; Schafe 30 bis 32, 25 bis 29; Schweine—, 37 bis 40, 35 bis 39, 32 bis 38.— Marktvec⸗ lauf: Kälber, Hammel und Schafe mittelmä⸗ zig, ausverkauft; Schweine ruhig, ausver— lauft. Mannheimer Getreidegroßmarlt. Weizen inl. Feſtpr. Bez. 9 19,70, Bez. 10 19,90, Bez. 11 20,20, Mühleneinkaufspr. Bez. 9 20,10, Bez. 10 20,30, Bez. 11 20,60; Nog Feſtpr. Bez. 8 16,70; Bez. 9 175 Mühleneinkaufspr. Bez. 9 17,40; Sommer- gerſte 17,85 bis 18,25; Pfälzer Gerſte 18 bis 18,50 Futtergerſte 16,50 bis 17; Hafer inl. 16,2 16,50 Mais m. S. 19,25 bis 19,50; Weizenmehl Spezial Null m. Aust. 90, Mar 30,30, ohne Aust. 28,50, Mai 28,80; Roggenmehl nordd. 23,50 bis 24,50, pfälz. und ſüdd. 24,25 bis 25,25; Weizenkleie feine 10,50, grobe 11; Roggenkleie 10,75 bis 11,25; Weizenfuttermehl 11,75; Roggenfuttermehl 14,75 bis 12,25; Weizennachmehl 15,25 4b 16,25 bis 16,50; Erdnußkuchen 16,75 bis 17; Soyaſchrot 15,25; Rapskuchen 14; Palm⸗ luchen 14,25; Kokoskuchen 17; Seſamkuchen 177 Leinkuchen 17,25 bis 17,50; Biertreber 14,75, Malzleime 13 bis 13,25; Trockenſchnit⸗ 8 8 zel 10, Rohmelaſſe 8,50; Steffenſchnitzel 11; Wieſenheu, loſe 6 bis 6,40; Rotkleeheu 6,30 bis 6,50; Luzernekleeheu 7,50 bis 7,80; Rog⸗ gen⸗ und Wetzenſtroh drahtgepr. 2,20 bis 2,40, geb. 1,40 bis 1,60; Hafer⸗ und Gecſte⸗ ſtroh drahtgepr. 1,80 bis 2, geb. 1,20 bis 1,40 Mannheimer Kleinviehmarkt. Auftrieb: 8 Kälber, 17 Schafe, 31 Schwei⸗ ne, 350 Ferkel, 409 Läufer. Preiſe pro Stück: Ferkel bis ſechs Wochen 13 bis 16, über ſechs Wochen 21 bis 26; Läufer 27 bis 28. Marktverlauf: mittel; Kälber und Schweine nicht notiert. g