Des ganz großen Erfolges wegen kommt das entzückende Uta-Tonfllmwerk Ein Besuch noch heute ist empfehlenswert I! Des jungen Dessauers grole Uebe Mit WIly Fritsch, Trude Marlen und da Wüst Heute Montag nochmals zur Aufführung.— Muß man unbedingt gesehen haben. Der Abſchied von pfarrer Roos Nach 24,jähriger, reichgeſegneter Tätigkeit als Seelſorger der hieſigen evangeliſchen Diaspora⸗ Gemeinde, wurde Herr Pfarrer Roos auf eigenen Wunſch nach Geiß⸗Nidda verſetzt. Die hieſige evangeliſche Gemeinde ließ es ſich nicht nehmen, zu Ehren des ſcheidenden Pfarrers und ſeiner Familie einen Abſchiedsabend zu ver- anſtalten, um ihm von Herzen Dank zu ſagen für all das gute, das er im Laufe ſeiner Dienſt⸗- jahre hier ſo vielen erwieſen hat. Der Vorſitzende des evangeliſchen Vereins, Herr Lehrer Stockert, eröffnete mit herzlichen Worten der Begrüßung den Abend. Sein be— ſonderer Gruß galt Herrn Bürgermeiſter Bechtel, Herrn Ortsgruppenleiter Franzke, ſowie den Herren Rektoren der Schulen und der erſchienenen Gemeindeglieder von Hüttenfeld. Nach 24. jähr. ſegensreichen Wirken ſcheidet Herr Pfarrer Roos von uns. Dankbar gedenken wir der treuen Pflichterfüllung dieſes aufrechten und gottes- fürchtigen Mannes. Wenn es galt ein gutes Werk zu tun, hat er es getan. Wir wollen unſeren Dank ſoweit es in unſeren Kräften ſteht, abtragen, in dem wir ihm geloben, daß wir ſein Werk, den Evangeliſchen Verein in ſeinem Sinne weiterführen.— Als Vertreter der Ge meinde fand Herr Bürgermeiſter Bechtel berzliche Worte der Anerkennung für den ſchei— denden Pfarrer. Es iſt eine betrübliche Urſache die uns heute zuſammenführt. Sie ſchicken ſich an unſeren Kreis zu verlaſſen. Als Bürgermeiſter nehme ich gerne Veranlaſſung, Ihnen für alles Gute und Edle, das unſere Gemeinde durch Sie entgegengenommen hat, zu danken. Behalten Sie uns auch ihr Wohlwollen in der Ferne. Mit Freuden wollen wir uns ſtets an Ihre Tätigkeit hier erinnern.— Herr Ogruf. Franzke verabſchiedete ſich in herzlichen, tiefempfundenen Worten von dem Scheidenden, den er als Freund, Menſch und treuen Seelſorger nur von der beſten Seite kennen gelernt habe, von dem der Abſchied ſehr ſchwer falle. Seine Unterſtützung ließ er den Aermſten angedeihen, gleich welcher Konfeſſion haben viele bei ihm Rat und Hilfe erhalten. Er verſtand es ſehr geſchickt, den konfeſſionellen Frieden zu erhalten. Viel Gutes hat er uns gebracht. Pfarrhaus, Kinderſchule und Schweſternhaus ſind ſein Werk. So ſcheidet Herr Pfarrer Roos aus unſeren Reihen. Sein Andenken werden wir nie aus dem Herzen ver- lieren. Alle unſere guten Wünſche begleiten ihn. — Herr Gärtnereibeſitzer Eiſele widmete dem ſcheidenden Pfarrer im Auftrage des evang. Kirchenvorſtandes innige Dankesworte und reiche Wünſche zum Wohlergehen für die Zukunft. Als äußeres Zeichen der Dankbarkeit und zur Erin- nerung überreichte er Herrn Pſarrer Roos ein handgezeichnetes Bild von der Wirkungsſtätte des Pfarrers, dem evangeliſchen Kirchlein mit Pfarr- und Schweſternhaus.— Herr Rektor Gillig übermittelte Dank und Anerkennung der Schule. Er hob das gute reibungsloſe Zu— ſammenarbeiten hervor und betonte, daß, als vor etwas mehr als einem Jahre die national⸗ ſozialiſtiſchen Wellen über unſer Deutſchland gingen, ſich Herr Pfarrer Roos mannhaft in die Reihen der nationalſozialiſtiſchen Erzieher ge— ſtellt hat. Im Namen des Schulvorſtandes, des Lehrerkollegiums und der Schüler ſei ihm hier— mit Dank geſagt. Möge er noch lange Jahre ſeine ſegensreiche Tätigkeit in Glück und Freude ausüben.— Herzliche Dankes- und Abſchieds⸗ worte ſprachen noch die Vertreter des Jung— mädchenbundes, des Jungmännerbundes, des Kirchenchors ſowie des Frauenvereins. Frau Oberforſtrat Groos widmete insbeſondere dem Wirken der Pfarrfrau herzliche Worte. Sie war eine Pfarrfrau wie ſie ſein ſoll, eine echte deut— ſche Pfarrfrau.— Herr Pfarrer Roos ſprach in bewegten Worten ſeinen tiefgefühlten Dank aus, für all die Ehre, Freundlichkeit, Wertſchät⸗ zung und Geſchenke, die ihm zu ſeinem Schei— den entgegengebracht wurden und rief allen den letzten Abſchiedsgruß zu. Lebt alle wohl! Auf Wiederſehn! gelegentlich vielleicht hier oder in meiner neuen Heimat, wenn nicht, dann beſtimmt droben beim Vater im Himmel. Der Abend wurde umrahmt von Muſik⸗ vorträgen der Schwarz-Weißkapelle, Liedervor— trägen des Kirchenchors unter Stabführung ſei— nes Dirigenten, Herrn Lehrer Karl Speng— ler, Duette und Prologen, ſowie dem gemein— ſamen Lied„Eine feſte Burg iſt unſer Gott“. Die evangeliſchen Gemeindeglieder, die bereits am Vormittag beim Abſchiedsgottesdienſt reſtlos vertreten waren, hatten ſich geſtern abend noch— mals reſtlos verſammelt. Nach einem kernigen Schlußwort des Leiters des Abends, Herrn Leh— rers Stockert, fand die ſehr ſtimmungsvolle und tiefempfundene Abſchiedsfeier mit einem Sieg Heil auf Reichspräſidenten Führer ſowie Ge— ſang des Deutſchland⸗ und Horſtweſſel-Liedes ihren Abſchluß Herr Pfarrer Roos hat bereits heute im Laufe des Tages unſern Ort verlaſſen, um ſich nach ſeinem neuen Wirkungskreis zu begeben. Unſere herzlichſten Wünſche begleiten ihn. Möge ihm, der im 58. Lebensjahre ſteht, noch ein langes, reichgeſegnetes Wirken beſchieden ſein. F. K. I- drnannmachuponn (Parteiamtliche Veröffentlichungen der NSDAP., Ortsgr. Viernheim und der Unterformationen). MSD AP., Ortsgruppe Viernheim Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19. Geſchäftsſtunden⸗ Einteilung: N. S. B. O. und Deutſche Arbeitsfront: Jeden Montag, Mittwoch u. Freitag, abends 7—9 Uhr Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag, abends 7—9 Uhr Kaſſenverwaltung der Ortsgruppe: Jeden Donnerstag, abends 7—9 Uhr Rundfunk. Geſchäftsſtelle: Gaſthaus zum Freiſchütz Geſchäftszeiten: Dienstag u. Freitag von 18-20 Uhr Hitlerjugend! Die Jungvolkpimpfe die in die H. J. überwieſen wurden und alle die noch in keiner Schar eingeteilt find haben heute abend /8 Uhr an der Schillerſchule anzutreten. Mitzubringen iſt ein Zettel mit (Name, geboren, Straße Nr. und Beruf.) Der Führer. Achtung Hilfskaſſe! Die Geldverwalter der Su und des NSKK werden erſucht inner halb 24 Stunden mit dem Hilfskaſſenobmann Pg. Albert abzurechnen. Letzter Termin Diens⸗ tag abend 8 Uhr! Die glockwarte der Partei rechnen bis ſpäteſtens Donnerstag abend 8 Uhr mit mir direkt ab. Heil Hitler! Der Ortsgruppenleiter: J. V.: Schweigert Abteilung Rundfunk. Zur einrucksvollen Werbung für den Saargedanken, ſowie den Rundfunk und den R. D. R. am 6. Mai, findet eine Sternfahrt an dieſem Tage nach Zwei⸗ brücken ſtatt, an der ſich alle Mitglieder, die Wagen beſitzen, beteiligen müſſen. Ebenſo werden die Mitglieder des Reichs verbandes Deutſcher Funkhändler und Werksvertreter aufgefordert ihre Perſonen⸗ und Laſtwagen zur Verfügung zu ſtellen und R. D. R.⸗Mit⸗ glieder mitzunehmen. Kein R. D. R⸗Mitglied, das einen Wagen oder Kraftrad beſitzt, darf ſich an dieſem Tage von der großen Werbe— aktion für die deutſche Saar ausſchließen. Ich bitte daher die Wagenbeſitzer, welche ihren Wagen zu dieſer Kundgebung zur Verfügung ſtellen, ſich bei mir Weinheimerſtraße 49, bis zum 24. 4. 34 Dienstagabend zu melden. Heil Hitler! Englert, Ortsgruppenfw. n30 und Deuntſche Arbeitsfront Am Sonntag, den 13. Mai ds Js. findet ein Familienausflug der NSBO und der Daß ſtatt. Die Fahrt geht in unſer ſchönes Neckartal mit Ziel Neckarſteinach. An dieſem gemeinſamen Ausflug beteiligt ſich der ganze Kreis Heppenheim und wird uns unſer Gaubetriebszellenobmann Pg. Willi Becker in Neckarſteinach beſuchen. Der Fahr- preis beträgt 1.60 RM. für die Hin⸗ und Rückfahrt. Die Abfahrt in Viernheim wird ſpäter noch bekannt gegeben. Alle ſchaffenden Volksgenoſſen, die Mitglieder der NSBO, der DA, der Gewerkſchaften ſowie die Innungsmitglieder ſollen ſich an dieſem gemeinſamen Ausflug beteiligen. An- meldungen zur Teilnahme nehmen entgegen: alle Amtswalter der NSBO, die Ortsgrup⸗ penleiter der Gewerkſchaften, ſowie die Dienſt- ſtelle der NSBO während der Geſchäftsſtun⸗ den. Heil Hitler! NSO und Deutſche Arbeitsfront Ortsgruppe Viernheim NS Dap. Abt. Rundfunk, Ortsgruppe Viernheim. Unſere techn. Beratungsſtelle iſt jeden Dienstag und Freitag nach oben angegebener Geſchäftszeit geöffnet. In dieſer Zeit können Röhren und Geräte geprüft und Störungen gemeldet werden. Jedem Volksge⸗ noſſen ſteht dieſe Einrichtung unentgeltlich zur Verfügung. Gleichzeitig nehmen wir An⸗ meldungen entgegen von Volksgenoſſen, welche im Monat Juni an dem Baſtelkurſus teil⸗ nehmen wollen. Der Baſtelkurs iſt unent⸗ geltlich. Lokales Viernheim, 23. April » Gottesdienſtordnung. Samstag, den 28. April, ¾7 Uhr beſt. Amt für Jakob Frank, Tochter Lena und Anna Maria Lammer geb. Frank, beiderſeitige Großeltern und Angeh. * Der Polizeibericht der letzten Woche meldet: 4 Anzeigen wegen Ruheſtörung, 3 wegen Radfahren ohne Licht, 2 wegen Vergehen gegen die Gewerbeordnung(Schwarzarbeit), 1 wegen Betrug und 1 wegen Unterſchlagung. * Erhängt aufgefunden wurde am Samstag nachmittag gegen 6 Uhr in der Nähe des Forſthauſes Haide ein etwa 50jähriger Mann und zwar von einem Holzſucher aus Waldhof. Die hieſige Polizei wurde als zuſtändige Amts- ſtelle hiervon benachrichtigt, die dann auch die Ueberführung des Erhängten in die hieſige Lei⸗— chenhalle vornahm. Die Perſonalien des Toten ſind noch nicht ermittelt, da bei ihm außer einer Brille nichts vorgefunden wurde. Die Staats- anwaltſchaft iſt heute hier, um die näheren Er- mittlungen anzuſtellen. Der Tote wird nach Abſchluß der Ermittlungen wohl heute noch hier beerdigt werden. 70 Jahre alt. Morgen Dienstag, den 24. April feiert Herr Robert Weißmann, der Inhaber des bekannten Konfektionsgeſchäftes in der Hügelſtraße, ſeinen 70. Geburtstag. Dem greiſen Geburtstagskinde das noch in jeder Hin— ſicht ſehr rüſtig iſt, gelten unſere herzlichſten Glück- und Segenswünſche. Möge ihm noch ein langer freudvoller Lebensabend beſchieden ſein. * 08 Mannheim Meiſter im Be⸗ zirk Unterbaden⸗Weſt. 08 Mannheim errang geſtern beim letzten Verbandsſpiel der Gruppe Unterbaden-Weſt gegen Wallſtadt, das ſie mit 0:5 für ſich entſchieden, mit einem Punkt Vorſprung die Meiſterſchaft vor Friedrichsfeld. »Die„Grünen“ in Jahrt. Die 1. Elf der Sportvereinigung ſpielte geſtern in einem Freundſchaftsſpiel gegen Sportverein Schwetzingen und ſiegte in überlegener Manier 5:1. Das kleine Häuflein der Viernheimer Sport⸗ freunde war begeiſtert von dem Spiel ihrer Mannſchaft und auch die Gegner konnten unſerer Mannſchaft, bei der jeder Mann auf ſeinen Poſten war, ihre Achtung und Anerkennung nicht ver— ſagen. Der Ball rollte haargenau von Mann zu Mann und wenn die Schußfreudigkeit im Sturm beſſer geweſen wäre, ſo hätte Schwetzingen eine zweiſtellige Abfuhr hinnehmen müſſen, ſo prachtvoll war das Spiel der grünen Elf. Hoffent⸗ lich iſt der gezeigte Kampfgeiſt von Dauer, dann werden die Grünen in den demnächſt beginnenden Verbandspokalſpielen ſchon ein gewichtiges Wort mitreden. Vom Sonntag Nach der ſommerlichen Temperatur der letz⸗ ten Tage iſt es nun wieder etwas kühler ge⸗ worden, zumal bereits am Samstag leichte Nie- derſchläge feſtzuſtellen waren. Geſtern war der Himmel ſehr bewölkt und am Abend regnete es heftig. Auch heute iſt wieder ein Regentag. Für unſere Fluren iſt dieſer Regen ſehr wertvoll.— Veranſtaltungen wurden geſtern hier weiter nicht durchgeführt.— Lediglich wurden einige Fuß- und Handballſpiele ausgetragen.— Die evange⸗ liſche Gemeinde feierte am Abend im Freiſchütz- ſaale Abſchied von ihrem Seelſorger Herrn Pfarrer Roos. Bericht hierüber ſiehe an ande⸗ rer Stelle. Der Reichsluftſchutzbund(Ke) und der 29. April 1934 Der Reichsluftſchutzbund, vom Luftfahrtmi⸗ niſter Pg. Göring ins Leben gerufen, begeht am 29. April ſeinen 1. Jahrestag der Grün⸗ dung. Ueber 2 Millionen Volksgenoſſen haben die Notwendigkeit ſeiner nationalen Aufgabe, des zivilen Luftſchutzes, erkannt. Wir ſind ſtolz, in Viernheim über 1200 Volksgenoſſen als RLB.“ Mitglieder verzeichnen zu dürfen. Bei dem abſoluten Verbot für Deutſchland, militäriſche Luftfahrt zu betreiben, bietet der zivile Luftſchutz die einzige Möglichkeit, ſich ſelbſt, ſeinen Volksgenoſſen und ſeine Heimat zu ſchützen. Luftſchutz iſt Selbſtſchutz! Luftſchutz iſt Volksſchutz! Unſere Regierung ſetzt ihre ganze Kraft ein, dem deutſchen Volke den Weg zum Wiederauf⸗ ſtieg zu bahnen, dem ganzen deutſchen Volke Arbeit und damit wieder Brot zu geben. Der RB kämpft in vorderſter Linie für dieſe Ziele der Regierung mit. Seine Aufgabe iſt, dem Volksgenoſſen den Arbeitsplatz, ja über⸗ haupt die Möglichkeit zu arbeiten, bei drohenden Kriegsgefahren zu erhalten. So ſteht der RLB. Schulter an Schulter mit all den Männern und Organiſationen, die ihr Ganzes einſetzen, den 1. Mai eines jeden Jahres als nationalen Tag der deutſchen Ar- beit feiern zu können. Die Arbeit des RLB iſt Friedensarbeit für den ſchaffenden deutſchen Menſchen. Volksgenoſſen, zeigt Eure Verbundenheit mit dem Reichsluftſchutzbnnd am 29. April! J. Uiernheimer Tonfilmschau Heute Montag letzter Tag Willy Fritſch, Trude Marlen, Paul Hörbiger und Ida Wüſt in dem großen u. entzückenden Ufa⸗Spitzen⸗Tonfilmwerk Des jungen Deſſauers große Liebe Mit dieſem ſehenswürdigen Tonfilmwerk er⸗ zählt uns die Ufa eine romantiſche Liebesgeſchichte aus längſt verklungenen Tagen, voll Zartheit und Süße, Schönheit und Größe, voll Lachen, Humor und auch ein wenig Herzeleid. Es war ein— mal ein junger Fürſt, der hieß Leopold und war verliebt in ein ſüßes blondes Mädel, das hieß Annelieſe, und ſie wollten ſich gerne heiraten, aber eine Fürſtin, eine Prinzeſſin und viele andere Leute waren dagegen uſw. Das klingt wie ein Märchen aus vergangenen Zeiten— nicht wahr? und doch iſt es einmal wirklich ſo geweſen, und die Ufa hat dieſes Wunder einer großen Liebe mit all ihrem Glück und all ihrem Schmerz in einen wundervollen Film verwandelt, der dieſe Woche im Central-Film⸗Palaſt zur Aufführung kommt. Die ſchönſten Geſchichten ſchreibt das Leben und ſo werden Sie zum entzückt und be— geiſtert lauſchenden Zuſchauer dieſer wundervollen Geſchichte, aus der übrigens der alte Deſſauer- Marſch geboren wurde. Filmfreunde, laßt Euch dieſes Ufa⸗Spitzenfilmwerk nicht entgehen. Anfang an allen Tagen 8 Uhr, ab ¼10 Uhr noch⸗ mals alles zu ſehen. Beute Montag letzter Tag Bekanntmachung. Betreffend: Landwirtſchaftliche Arbeitskräfte. Der Bauer ſteht mit in vorderſter Linie im Kampfe gegen die Arbeitsloſigkeit. Durch die umfaſſenden agrarpolitiſchen Maßnahmen des Führers iſt die Landwirtſchaft zur Grundlage der deutſchen Volkswirtſchaft geworden. Sie hat neue Aufgaben erhalten, die erhöhten Aufwand an Arbeitskräften bedingen. Groß iſt jetzt ſchon der Bedarf an landwirtſchaftlichen Dienſtboten und Hilfskräften, an Saiſonarbeiterinnen und Landhelfern. So lange die Landwirtſchaft aber noch Ar⸗ beitskräfte auſnehmen kann, darf es keine Arbeits- loſen mehr geben. Wer infolge ſeiner Herkunft, ſeiner körperlichen Beſchaffenheit oder aufgrund früherer Tätigkeit landwirſchaftliche Arbeiten verrichten kann, muß der Landwirtſchaft zugeführt werden. Mangel an Arbeitskräften auf dem Land iſt untragbar. Geſucht werden außer Fachkräften beſonders Saiſonarbeiterinnen. An ihre Stelle müſſen unter Umſtänden Arbeiter und Burſchen eingeſetzt werden. Kinderloſe Ehe⸗ paare und Landarbeiterfamilien können ebenfalls. vermittelt werden. Für Landhelfer gelten die bekannten Bedingungen. Betr.: Unterhaltung des Faſelviehes. Für den Faſelſtall ſuchen wir 30 Ztr. gutes unverregnetes Wieſenheu. zum 26. April 1934 bei uns, Zimmer 5, einzu⸗ reichen. Viernheim, den 21. April 1934. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Anbebote ſind bis⸗ Enelnande bier nneim. N Am Dienstag, den 24. ds. N Mts. abends 8,30 Uhr findet im Saale des„Fürſt Alexander“ die Gründungs versammlung der Ortsgruppe Viernheim zur Nationalſozialiſtiſchen Handels- und e e(N. S.⸗Hago) durch d. Kreisamtsleiter Pg. Keil, Heppenheim, ſtatt. Die Verſammlungsteilnahme iſt uns amtlich zur Pflicht gemacht. 1 Heil Hitler! J. A. für den Einzelhandel L. Roos. Bechtel. 2 Einfach möbl. 11 E10 1655 Ammer Zu mieten ge⸗ Nel, schwein evtl mit voller ſucht zu verkaufen. ier wean Aue, eee e ſofort zu mieten Hüche Acher geſucht. Von wem, ſagt] lalter Garten) Adreſſe bitte] der Verlag. 954% Ar anten eee edasb.. abzugeben. Waldstr. 10 1 ieruheimer Anzeiger (Viernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.—, Bezugspreis monatl. 1,40 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratis⸗Beilagen: wöchentlich den„Illuſtrierten Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Verkünd⸗ und Anzeigeblatt für Viernheim ſeit dem Jahr 1883 ernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt 55 north für den Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim. D. A. II. 34. Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg. Viernheimer Zeitung (Viernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig, bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim Nummer 95 Dienstag, den 24. April 1934 An das ganze deutſche Voll 5 51. Jahrgang Ein Aufruf des Neichsminiſters für Volksaufklärung und Propaganda Dr. Göbbels zum Zum zeilen Male ſeit der Machtüber⸗ nahme durch Adolf Hitler und ſeine Bewe⸗ gung begeht das deutſche Volk im Zeichen des Nationalſozialismus den deukſchen Feiertag des 1. Mai. Ueber alle Stände, Schichten und Konzeſſionen hinweg bekennk ſich hier eine ganze Nation einig und ge⸗ ſchloſſen zu ihrem Volkstum, zur ſittlichen Kraft ihres Lebenswillens und zu dem un⸗ beugſamen Entſchluß ihrer nationalen Selbſtbehauptung. Während am 1. Mai des vergangenen Jahres noch die Gewerkſchaf⸗ ten und Parteien in Deutſchland ihr Anwe⸗ ſen krieben, ſind ſie im Verlauf der weiteren Entwicklung durch die dynamiſche Wucht der nationalſozialiſtiſchen Idee und Bewegung zu Boden geworfen worden, und über ihnen allen triumphierte das deutſche Volk in ſei⸗ ner ewigen Unſterblichkeit. Dieſes Volk, heute eine einzige Gemein- ſchaft von Brüdern, hat mit Mut und Selbſt- vertrauen den Kampf gegen die große Not aufgenommen. feine Gefahr und keine Kriſe konnte es davon abhalten, die Mittel und Möglichkeiten zu organiſieren, mit denen es dem allgemeinen Verfall enktgegenkrak. Eine Umwälzung, die ihresgleichen in der Ge⸗ ſchichte ſuchk, iſt in Deutſchland Tatſache ge · worden. Eine Revolution im wahrſten Sinne des Wortes wurde vollzogen. Das alte Regime zerfiel unter dem Anſturm der nationalſozialiſtiſchen Erhebung. Die ſoziale Volksgemeinſchaft iſt Wirklichkeit geworden. Das deutſche Volk begeht am 1. Mai die ſes Jahres in einer nationalen Demonſtra⸗ tion ohnegleichen die Feier der Arbeit. Im vorigen Jahr hat der Führer ſich in ſeiner großen Rede auf dem Tempelhofer Feld vier Jahre ausbedungen, um die Kriſe ſichtbar zu wenden und die furchtbare Not der Arbeils⸗ loſigkeit von Deuiſchland zu bannen. Im Ab- lauf eines einzigen Jahres ſchon iſt es ihm gelungen, dem ganzen Volk wieder Selbſt⸗ vertrauen, Hoffnung und Glauben an die Zukunft zurückzugeben. Die Wirtſchaft hat ſich merklich erholt, die Arbeitsloſigkeit iſt um die Hälfte geſunken, die politiſchen Ver hällniſſe ſind geklärt, und im Kampf um unſere Gleichberechtigung und Ehre beginnt die Welt allmählich Deutſchlands sSkand⸗ Frankreich und Polen Der Beſuch des franzöſiſchen Außenminiſters in Warſchau.— Franzöſiſche Beſorgniſſe um Polen. Warſchau, 24. April. Der franzöſiſche Außenminiſter Bar⸗ thou weilt ſeit Sonntag zu einem offiziel⸗ len Staatsbeſuch in War ſcha u. Die Reiſe wurde von der Pariſer Preſſe ſchon ſeit Wochen als politiſches Ereignis von beſon⸗ derer Bedeutung eifrig beſprochen. Ein gan⸗ zes Heer von Berichterſtattern hat Herrn Barthou nach Warſchau begleitet und ſchil⸗ dert in glühenden Farben die Aufnahme, die der franzöſiſche Außenminiſter Barthou in Warſchau gefunden hat. In Wirklichkeit können alle großen Worte freilich nicht dar⸗ über hinwegtäuſchen, daß Frankreich wegen der polniſchen Politik in großer Sorge iſt. er„Times“ ⸗Korreſpondent in Warſchau hat die Wendung in der polniſchen Politik in einem viel beachteten Artikel dargelegt. indem er darauf hinwies, daß Polen, das bisher ſtets im Schlepptau der franzöſiſchen Außenpolitik ſegelte, ſich jetzt weitgehend ſelbſtändig gemacht hat. Abſchluß des Nichtangriffpaktes mit Deulſchland. 1 Das beweiſe der punkt zu verſtehen und ihm 5 tragen. Ein Jahr unerhörter und vor zwölf Monaten kaum vorſtellbarer Erfolge neigt ſich damit ſeinem Ende zu. Am 1. Mai will die Regierung vor dem Volke Rechenſchaft ablegen über die geleiſtete Arbeit und das Volk dem Führer aufs Neue ſeine unver- brüchliche Treue und innerſte Verbundenheit mit dem nationalſozialiſtiſchen Staat und dem grandioſen Aufbauwerk der Regierung zu bekunden. Es ſoll ein Tag der Freude, des Stolzes und der Genugtuung werden. auf das, was hinter uns liegt, wollen wir zurückſchauen, ſondern auch vorwärks ſchauen auf das, was vor uns liegk. In ſtar⸗ gewaltigen Demonſtrationen Muk und Kraft ſammeln für die ſchweren Kämpfe die uns um die endgültige Rettung unſeres Volkes aus wirkſchaftlicher Not und außenpolikiſcher Enkrechkung noch bevorſtehen. Ehret die Arbeit und achtet den Arbeiter! Mit dieſem Ruf haben wir uns im ver⸗ gangenen Jahr an das deutſche Volk ge⸗ wandt, Anter ihm appellieren wir in dieſem Jahr aufs Neue an die Nation und ſind da. von überzeugt, daß, wenn vor r noch viele zweifelnd beiſeite ſtanden. diesmal das ganze Volk einig und geſchloſſen hin⸗ ter den Führer kritt, der uns allen den Weg zur Neugeſtaltung des Reiches weiſt. Wieder ſtehen für einen Tag die Rãder ſtill und ruhen die Maſchinen. Wieder ehrt Deutſchland die Arbeit, das Volk ein ganzes Jahr leben ſoll. Männer und Frauen! An Euch Alle er⸗ geht der Ruf! Weg mit den Miesmachern, konfeſſionellen Hetzern und kapitaliſtiſchen Profitjägern! her mit der deutſchen Volks; gemeinſchaft, die nicht Phraſe bleiben, ſon⸗- dern Tat werden ſoll! Wir rufen Alle auf in Stadt und Dorf! An die ganze deulſche Jugend geht unſer Appell! Die deutſche Volksarmee des Friedens marſchiert mit dem Führer in eine beſſere Zukunft hinein: beſeelk von dem Glauben an Deutſchland⸗ Größe und Anſterblichkeit, vereinigen ſich Es herrſche in Warſchau das allgemeine Ge⸗ fühl, daß das Bündnis mit Frankreich unter Berückſichtigung der wichtigen Aenderun— gen, die ſeit ſeiner Unterzeichnung vor drei⸗— zehn Jahren eingetreten ſeien, revidiert werden müſſe. Polen habe beſchloſſen, ſeine auswärtige Politik unabhängiger zu geſtalten und ſie auf direkte Verhandlungen im Ge⸗ genſatz zu den Genfer Methoden zu grün⸗ den, die in Polen nicht mehr gebilligt, wür⸗ den. Soweit der Warſchauer„Times“⸗Kor⸗ reſpondent. Die Sorge um die Neuorientie⸗ rung der polniſchen Außenpolitik iſt zweifel⸗ los die Hauptveranlaſſung zur Reiſe des franzöſiſchen Außenminiſters nach Warſchau geweſen. Daß Herr Barthou freundlich auf⸗ genommen wurde, iſt ſelbſtverſtändlich und beweiſt natürlich garnichts. Auch die Trinkſprüchc, die zwiſchen dem polniſchen Außenminiſter Beck und dem franzöſiſchen Außenminiſter Barthou bei einem Eſſen, das Beck zu Ehren feines Gaſtes gab, gewechſelt worden ſind, enthalten nichts Neues. Immerhin iſt es dem nach Warſchau mitgereiſten Außen⸗ politiker des Pariſer„Journal“ aufgefal⸗ len, daß der polniſche Außenminiſter in ſeinem Trinkſpruch nicht mit einem Wort auf den Völker ⸗ Nechnung zn Rechnung 3 Nicht nur Jahresfriſt deutſchen Feiertag des 1. Mai arm und reich und hoch und niedrig in der feſten Zuverſicht, daß es unſern vereinten Kräften gelingen wird, die Not zu überwin⸗ den und das Reich des Nationalſozialismus zu vollenden. Möge die Welt an dieſen grandioſen Demonſtrationen unſeres Lebenswillens er- kennen, daß Deutſchland den Frieden will, aber ſein nationales Daſein zu beſchützen entſchloſſen iſt. Die Nation iſt erwacht! Sie marſchierk im alten Zeichen von Freiheit und Brok! Am 1. Mai ruht die Arbeit! Bekränzt Eure Häuſer und die Straßen der Städte und Dörfer mit friſchem Grün 5 1 und Fahnen des Reiches! kem Selbſivertrauen wollen wir bei dieſen den Jahn 5 Von allen Laſt- und Perſonenautos, aus allen Jenſtern ſollen die Wimpel und Jah- nen der flattern! nationalſozialiſtiſchen Revolution Kein Zug und keine Straßenbahn fährt durch Deutſchland, die nicht mit Blumen und Grün geſchmückt iſt! Auf den Fabriktürmen und Bürohäuſern werden feierlich die Fahnen des Reiches ge⸗ hißt! Kein Kind ohne Hakenkreuzwimpel! Die öffentlichen Gebäude, Bahnhöfe, Poſt⸗ und Telegraphenämker ſollen in friſchem Grün erſtehen! Die Verkehrsmittel tragen Fahnenſchmuck! Die ganze Nation vereint ſich in uner- ſchükterlichem Glauben an die deutſche Ju- kunft und in feſter Zuverſicht auf die nie- von deren Segen mals zu brechende Kraft unſeres deutſchen Lebenswillens! Das ganze Volk ehrk ſich ſelbſt, wenn es der Arbeit die Ehre gibt, die ihr gebührt. Deutſche aller Stände, Stämme, Berufe und Konfeſſionen reicht Euch die Hände! Für Arbeit, Frieden und Ehre! Es lebe unſer Volk und unſer Keich! Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda Dr. Goebbels. vund angeſpielt hat, ſo daß Barthou ſich darauf beſchränken mußte, in ſeiner Erwiderung beiläufig an deſſen Rolle zu erinnern. Am Montag nach⸗ mittag haben die diplomatiſchen Verhand⸗ lun don zwiſchen den zuſtändigen Stellen un dem franzöſiſchen Außenminiſter be⸗ gonnen. Erklärungen Varthous Der franzöſiſche Außenminiſter Bar⸗ thou empfing in der Warſchauer franzö⸗ ſiſchen Botſchaft die polniſche und die aus⸗ wärtige Preſſe. Barthou ſagte u. a., er könne noch keine beſtimmten Erklärungen abgeben, da er bis jetzt zwar angenehme allgemeine Unterredungen geführt, über Einzelfragen jedoch noch nicht geſprochen habe. Er ſprach dann viel über den großen Aufſchwung und die glänzende Entwicklung Polens und bezeichnete das Land zweimal als Großmachk. Das polniſch⸗franzöſiſche Bündnis ſei uner⸗ ſchütterlich und von dem deutſch⸗polniſchen Abkommen in keiner Weiſe beeinträchtigt worden. Meinungsverſchiedenheiten gebe es auch zwiſchen beſten Freunden. Ein Bünd⸗ nis ſei ein Abkommen, das unter ebenbür⸗ tigen Partnern mit den gleichen Verpflich⸗ tungen abgeſchloſſen ſei. g Wenn das deutſch-volniſche Freundſchafts⸗ zbtomtmen dem Frieden diene. wie könne ihre Ehrenpflicht, Frantreich erwas dagegen ſagen, da es doc ſelber nur den Frieden wünſche. Barkhou ging dann auf die Geſchichte der Abrü⸗ ſtungsnotken ein. Es ſei widerſinnig, daß Frankreich abrüſten ſolle, wenn Deukſchland aufrüſte. Dann könnken mit den gleichen Forderungen auch Bulgarien und Ungarn kommen. Frankreich könne, ſagkte er zum Schluß, keine Opfer bringen, ohne daß ſeine Sicherheit nicht gewährleiſtet ſei. Varthous Durchreiſe durch Berlin Paris, 24. April. Ueber die Durchreiſe des franzöſiſchen Außenminiſters Barthon durch Berlin ſchreibt der Sonderberichterſtatter des„Petit Journal“ aus Warſchau: Auf dem Bahnhof Zoo ſtieg der franzöſiſche Botſchafter Francois Poncet in den Zug und be⸗ gleitete Barthou bis Frankfurt an der Oder. Auf dem Schleſiſchen Bahnhof be— grüßte Geſandter Graf Baſſewitz, der Chef des Protokolls des deutſchen Auswär⸗ tigen Amts, den franzöſiſchen Miniſter und unterhielt ſich während des zehnminutigen Aufenthalts mit ihm. Erneuerung des deutſchen Menſchen Kundgebung der Deutſchen Geſellſchaft für Raſſenhygiene. Berlin, 24. April. Im Vortragsſaal der großen Ausſtellung (Deutſches Volk— deutſche Ar⸗ beit“ veranſtaltete die Deutſche Geſell⸗ ſchafts für Raſſenhygiene eine aus allen Tei⸗ len des Reiches und aus dem befreundeten Ausland ſtark beſuchte Kundgebung. Der Vorſitzende der Geſellſchaft, Profeſſor Dr. Rüding⸗München, ſprach eingehend über Aufgabe und Ziele der Geſellſchaft. Er gab einen Rückblick auf die Geſchichte der Geſell⸗ ſchaft, die im Jahre 1905 gegründet wurde. Er gedachte des jahrzehntelangen ſchweren Kampfes, die Behörden für den raſſenhygie⸗ niſchen Gedanken zu gewinnen. Aber erſt, durch die politiſche Tat Adolf Hitlers ſei endlich der mehr als 30 Jahre alte Traum zur Wirklichkeit geworden, Raſſenhygiene in die Tat umzuſetzen. Die Erneuerung des deutſchen Menſchen ſelbſt ſei ein weſentlicher Punkt in dem nationalſozialiſtiſchen Pro- gramm. Die Geſellſchaft betrachte es als gerade dieſen Teil des Programms in die Tat umzuſetzen. Die wichkigſte Aufgabe ſei die hebung der Geburtenzahlen. Die zweite ſchwierige, aber ebenſo gebieteriſche Aufgabe ſei die Aufklä⸗ rung, daß es nicht auf Kinder überhaupt ankomme, ſondern auf geſunde, begable Kinder. Bei der Joripflanzung der Erb- kranken müſſe jede angebliche Humanikäf unerbittlich Halt machen. Die Juriſten häl⸗ ten die Aufgabe, ein neues raſſenhygieniſches Recht zu ſchaffen. ö Der Präſident des Reichsgeſundheitsam⸗ tes, Miniſterialdirektor Dr. Gütt, gab die Verſicherung ab, daß das Reichsminiſterium des Innern, das Propagandaminiſterium und die geſamte nationalſozialiſtiſche Bewe⸗ gung die Beſtrebungen unterſtützen. Die be⸗ wußte raſſenhygieniſche Erziehung ſei der Mittelpunkt der heutigen Staatspolitik. Die Arbeitsbeſchaffung Fünf Milliarden Mark unmittelbare Reichs aufwendung. Berlin, 24. April. Für die Arbeitsbeſchaffung ſind bisher unmittelbare Reichsaufwendungen in Höhe von rund fünf Milliarden Mark erfolgt. Dieſe Summe ergibt ſich aus einer Darſtellung in der Sonderſchau des Reichsarbeitsminiſteriums auf der Aus⸗ ſtellung„Deutſches Volk— deutſche Ar⸗ beit“, in der dieſes Geſamtergebnis wie auch einige andere Zahlen aus dem Gebiet des Atbeusbeſchaſſung ernmalg der Oeffentlich keit bekannt werden. Den breiteſten Raum innerhalb dieſer Summe nehmen die Mittel für die verſchiedenen Arbeitsbeſchaf⸗ fungsprogramme in Höhe von 2,5 Milliarden Mark ein. Hierzu treten aus der Gewährung von Eheſtandsdarle⸗ hen 270 Millionen, aus der Spende zur Förderung der nationalen Arbeit 120 Mil⸗ lionen, aus Mitteln der Reichsanſtalt für die Gewährung von Grundförderung uſw. 390 Millionen, für den Freiwilligen Arbeits⸗ dienſt 300 Millionen, für die Reichsautobah⸗ nen 550 Millionen. Aufwendungen der Reichsbahn in Höhe von 664 und der Reichs⸗ poſt in Höhe von 77 Millionen Mark. Die Hausreparaturen Erweiterte Steuererleichterungen für In ſtandſetzungen. Berlin, 24. April. Der Reichsfinanzminiſter hat angeordnet, daß alle Inſtandſetzungen und Ergänzun— gen an Häuſern, für die kein Zuſchuß ge⸗ währt wird, einkommenſteuerlich oder kör— perſchaftsſteuerlich begünſtigt werden, ſoweit der Steuerpflichtige zur Einkommen⸗ i oder Körperſchaftsſteuer veranlagt wird. Die Vergünſtigung beſteht darin, daß der Gebäudeeigentümer 10 Prozent der Auf⸗ wendungen für Inſtandſetzungen oder Er⸗ gänzungen von ſeiner Steuerſchuld abſetzen darf. Vorausſetzung für dieſe Steuererleich⸗ kerung iſt, daß die Inſtandſetzungen oder Ergänzungen bis zum 31. März 1935 durch- geführk werden. Ihr Beginn muß nach dem 1. Januar 1934 liegen. Eine weitere Vor- ausſetzung iſt, daß nur inländiſche Erzeug⸗ niſſe bei der Inſtandſetzung verwendet wer⸗ den, es ſei denn, daß geeignete inländiſche Erzeugniſſe nicht vorhanden ſind, oder ihre Verwendung zu einer unverhältnismäßigen Verkeuerung führen würde. Für Inſtandſetzungen oder Ergänzungen an Gebäuden, die einem gewerblichen Be⸗ trieb des Steuerpflichtigen dienen, wird die ſteuerliche Vergünſtigung auch dann ge⸗ bährt, wenn Zuſchüſſe aus öffentlichen Mit⸗ eln zur Verfügung geſtellt werden. Eine Adolf⸗Hitler⸗Brütle Feierliche Einweihung. Koblenz. 24. April. In Koblenz wurde die neue Adol! Hitler-Brücke eingeweiht, die als Mei⸗ pant modernſter Technik die Moſel über pannt und in etwa zweijähriger Bauzeit mit einem Koſtenaufwand von 5,2 Millionen Mark erſtellt wurde. Die neue Brücke iſt eine der größten Eiſenbetonbrücken der Welt. Die Feſtrede hielt Juſtizminiſter Kerrl als Vertreter des Führers. Der Miniſter führte u. a. aus: Als damals der erſte Spatenſtich getan wurde zu der Brücke, da ſprach einer der unſeren das damals als Utopie verlachte Wort: Möge dieſe Brücke im Dritten Reich vollendet werden. Was da⸗ mals gewünſcht wurde, iſt Wirklichkeit ge— worden. Dieſe Brücke ſei uns Symbol. Aus der alten Zeit ragt ſie hinüber in die neue Zeit. Jeder, der über ſie geht, ſoll an jene Brücke denken, die Adolf Hitler baute, da— mit wir in das neue Deutſchland ſchreiten konnten. Unſer Führer, dem unſere Herzen zujauchzen, der uns den Glauben an uns ſelbſt wiedergab, er ſoll dieſer Brücke ſeinen Namen geben. Mit dieſem Namen weihe ich dieſe neue Brücke, die ein gewaltiges, großes Werk in der Arbeitsſchlacht des Drit⸗ ten Reiches darſtellt. Politiſches Allerlei Berlin. Am Geburtstag des Führers hat der Reichsbund der Deutſchen Beamten durch den Leiter des Amtes für Beamte der Oberſten Leitung der Po., Pg. Hermann Neef, dem Führer als Aus⸗ druck der freudigen Teilnahme an ſeinem Geburtstage den Betrag von 50 000 Mark für die Linderung der allgemeinen Not zur freien Verfügung geſtellt. Frankfurt a. m.„Unſere Saar— Den Weg frei zur Verſtändigung“ heißt die Sen⸗ dung, die der Reichsſender Frankfurt jeden Mittwoch von 20.10 bis 20.30 Uhr auf alle deutſchen Sender überträgt. Kiel. Eine engliſche Minenräum⸗ halbflottille läuft am 5. Mai aus der Nordſee kommend in Brunsbüttelkoog ein und beabſichtigt, am 6. Mai den Kanal nach Oſten zu durchlaufen. London. Der italieniſche Unterſtaatsſekre⸗ tär des Auswärtigen, Suvich, hatte am Montag eine kurze Unterredung mit dem engliſchen Miniſterpräſidenten Macdonald. Was hat Japan vor? Eine ſenſationelle Erklärung des ſapaniſchen Bokſchafters in Amerika. Waſhington, 24. April. Die amerikaniſchen Blätter beſchäftigen ſich ausführlich mit der Lage im Fernen Oſten, die bekanntlich dadurch wieder ein⸗ mal ſehr geſpannt iſt, daß die ſapaniſche Regierung erklärt hat, ſie werde keine Mu⸗ Uitionslieferungen anderer Mächte nach A China dulden. Das Blatt„Waſhingron Star“ veröffentlicht dazu noch ein Inter⸗ view mit dem ſapaniſchen Botſchafter Saito, das erkennen läßt, daß Japan noch viel weitergehende Pläne mit Ehina hat. Saito hat nämlich erklärt, daß Japan fork⸗ an ein Einſpruchsrecht beanſprucht, falls China Verhandlungen mit dritten Staaken führt. Saito erklärke, Japan werde ſedes Abkommen, das eine dritte Macht mit China gegen Japans Einſpruch kätige, als un⸗ freundliche Handlung betrachten, was nach diplomatiſchem Sprachgebrauch den letzten Schritt vor Abbruch der diplomaliſchen Be⸗ ziehungen bedeute. Japan verlange, forkan bei allen Verhandlungen dritter Staaten oder Angehöriger drikter skaaten mit der chineſiſchen Regierung gehört zu werden, denn die chineſiſche Regierung ſei unfähig, ſich ſelbſt zu regieren, wie die chaoliſchen Verhältniſſe in China beweiſen. Der Anlaß zu der Erklärung des japa⸗ niſchen Protektorats über China war nach den Erklärungen Saitos der Plan fran⸗ zöſiſcher Bankiers, China eine An⸗ leihe zu gewähren, die nach japaniſcher Auf⸗ faſſung nicht der Befriedung Chinas, ſon⸗ dern den Beſtrebungen der chineſiſchen Ge— nerale zugute gekommen wäre, und den Frieden in Oſtaſien bedroht hätte. Japan habe niemals gegen die Lieferungen ameri— kaniſchen Weizens und Baumwolle an China proteſtiert, obwohl es genau wiſſe, daß die chineſiſche Regierung Warenbe— ſtände, die ſie auf Kredit erhielt, verkaufen und den Erlös zum Ankauf von Waffen und Munition verwenden werde. Japan wiſſe ferner. daß die mit amerikaniſcher Hilfe erbauten Flugplätze und die von Ame— rika bezogenen Flugzeuge gegen Japan verwendet werden ſollen. Japan werde in Zukunft in derartigen Fällen China zur Rechenſchaft ziehen. Der Standpunkt Englands London, 24. April. Die japaniſche Darlegung über die Politik Japans im Fernen Oſten, die in London all- gemein als Kontrollanſpruch über Chinas Außenpolitik ausgelegt worden iſt, hat im Parlament zu einer großen Zahl von Anfragen geführt. Da Sir John Simon nicht jede Anfrage einzeln beantworten konnte, oder wollte, faßte er ſechs Anfragen zuſammen und teilte mit, daß er den Wort⸗ laut der Ueberſetzung der Mitteilung des Wortführers des japaniſchen Außenminiſte⸗ riums an die japaniſche Preſſe im amtlichen Bericht in Umlauf ſetzen werde. Simon er⸗ klärte ferner:„Dieſe Erklärung ſcheint ein⸗ gegeben zu ſein durch die Beſorgnis vor ge— wiſſen Gefahren für den Frieden, für gute Beziehungen zwiſchen China und Japan oder für die Unverſehrtheit Chinas, die ſich aus gewiſſen Handlungen anderer Mächte in China ergeben könnten. Keine dieſer Ge— fahren brauche befürchtet zu werden infolge der Politik der britiſchen Regierung, die, tatſächlich darauf hinzielt, ſie zu vermeiden. Andererſeits ſind der Charakter der Erklä— rung und gewiſſe Einzelheiten, wie z. B. die Bezugnahme auf Einwendungen gegen finanzielle Unterſtützung an China ſo be— ſchaffen, daß ich es für notwendig gehalten habe, mich mit der japaniſchen Regierung in Verbindung zu ſetzen, um den Standpunkt, der britiſchen Regierung klarzuſtellen. Olterreich d Schutzbündler vor dem Schwurgerichk. Wien, 24. April. Vor dem Leobener Schwurgericht begann Montag die Verhandlung gegen 29 Schutz dündler, die an dem Februaraufſtand teil⸗ pochberral haben und des Verbrechens des ochverrats angeklagt ſind. Hauptangeklag— ler ſind der Kommandant und die Unterfüh⸗ ker des Schutzbundes von Pernegg ſowie der Vizebürgermeiſter des Ortes. Abertritte zum Proteſtantismus „Die ſtändig ſich häufenden Meldungen liber Austritte aus der Römiſch⸗ tatholiſchen Kirche, beſonders in den Provinzen, laſſen entgegen anderslautenden Darſtellungen ein ſtärkeres Abflauen der Austrittsbewegung noch nicht erkennen, ob⸗ wohl von Seiten der Behörden vielfach be⸗ beate auf die Staats⸗ und Gemeinde⸗ eamten ein ſtarker Druck zum Wiederein⸗ tritt in die Römiſch-Katholiſche Kirche aus⸗ geübt worden iſt. Der Umfang der Auskrittsbewegung wird aus einer Meldung erſichklich, nach der in einem kleinen Ort in Niederöſterreich über 600 Perſonen aus der katholiſchen Kirche 0 und prokeſtankiſch geworden ind. Der Faschismus in Engla d Das deutſche Vorbild. London, 24. April. An der erſten öffentlichen Rieſen ver ⸗ ſammlung der engliſchen Faſchiſten⸗ bewegung nahmen etwa 10 000 Per⸗ ſonen teil. Außerhalb der Halle hatten ſich Kommuniſten angeſammelt, deren Ver⸗ ſuch, eine Gegenrunogevung zu veranstalten, jedoch kläglich mißlang. Unter den Klängen eines großen faſchiſtiſchen Orcheſters wurden zu Beginn der Veranſtaltung die engliſche Faſchiſtenhymne und das Horſt Weſſel⸗ Lied in engliſcher Ueberſetzung geſungen. Sir Oswald Mosley erklärte in feiner An⸗ ſprache u. a.: „Adolf Hitler muß ein ſehr großer Mann ſein, wenn er ein 65 Millionen-Volk zu ſei⸗ nen Anhängern machen kann. Der Faſchis⸗ mus oder Nalionalſozialismus in Europa bedeute nicht Krieg, ſondern Frieden. Wenn ihr den Frieden wollt, dann laßt Euch von einem Mann führen, der den Krieg aus eigenem Erlebnis kennt!“ Zur Judenfrage erklärte Mosley unter minutenlangem Bei⸗ fall:„Wir verlangen von den Juden, daß ſie die Intereſſen Englands vor ihre eigenen jüdiſchen Intereſſen ſtellen. Wir werden es niemals zulaſſen, daß eine ſüdiſche Minder⸗ heit die großen Ziele Englands ſaboliert. Wir haben die Reihen unſerer Bewegung den Juden verſchloſſen, weil ſie eine feind⸗ ſelige Haltung gegen uns einnehmen.“ Mosley ſagte dann noch, daß es Deutſch⸗ land als einzigem Lande in der Welt gelun⸗ gen ſei, ſeine Arbeitsloſen in einem Jahre um 50 v. H. herabzuſetzen. Deutſche Tagesſchau Ein Stickereiabzeichen für die Lufftfahrk⸗- werbewoche. Nach dem großen Erfolg, den der Verkauf des Stickereiabzeichens des Winter⸗ hilfswerkes hatte, wird demnächſt ein neues Stickereiabzeichen zum Vertrieb gelangen. Es handelt ſich diesmal um ein Abzeichen, das im Auftrage des Deutſchen Luftſportver⸗ bandes für die Luftfahrtwerbewoche herge⸗ ſtellt wird, die in Verbindung mit dem Tag der Luftfahrt am 3. Juni im ganzen Reich durchgeführt wird. Drei Millionen Stickerei⸗ abzeichen werden zum Verkauf in der Luft⸗ fahrtwerbewoche angefertigt. Der Auftrag kommt rund 90 Vogtländiſchen Stickerei⸗ firmen zugute. Lohnzahlung am 1. Mai. Wie mitgeteilt wird, wird am 1. Mat, dem nationalen Feiertag des deutſchen Vol⸗ bes, entſprechend der Praxis des vergangenen Jahres und entgegen bisheriger anderslauten⸗ den Meldungen Lohn gezahlt. Nähere Ausfüh⸗ tun gsbeſtimmung ergeht in den mächſt en Tagen. Einweihung der NS⸗Oberſchule„Starnberg er⸗ ſee“. N In Feldafing am Starnbergerſee wurde die erſte nationalſozialiſtiſche Oberſchule ein⸗ geweiht. Den Höhepunkt des Feſtaktes bil⸗ dete die Rede des Stabschefs Ernſt Röhm, der u. a. ausführte: Der Zweck, der mit der Gründung dieſer Anſtalt verfolgt werde, ſei, Jünglinge und Männer heranzu⸗ haben die das eine auf ihre Fahne geſchrieben hätten: Liebe zu Volk und Vaterland.„Un⸗ ſer Ziel iſt, in Euch Jungen den Kampfgeiſt zu wecken und lebendig zu halten. Auslands⸗Nundſchau Trozli darf nicht nach Amerika. Wie aus Waſhington gemeldet wiro, nimmt das Staatsdepartement an, daß Trozki um die Einreiſeerlaubnis anſuchen wird. Es wird angedeutet, daß man ſie ihm nicht erteilen wolle. Grunſätzlich würde zwar politiſchen Flüchtlingen Aſyl gewährt. So weile zum Beiſpiel gegenwärtig der ehemalige ku⸗ baniſche Präſident Machado in den Vereinig⸗ ten Staaten. Im Falle Trozki werde jedoch wahrſcheinlich das Einwanderungsgeſetz, das die Zulaſſung umſtürzleriſcher Agitatoren ver⸗ bietet, Anwendung finden. Italieniſcher und polniſcher Proteſt über die Prager Schmutkkarrikaturen. Nach den Proteſten des rikaturenausſtellung Manes bzw. gegen die dort ausgeſtellten Greuelbil⸗ der der Emigranten hat nunmehr auch der italieniſche Geſandte in Prag gegen ein von den Karikaturiſten Anton Pele ausgeſtelltes Bild beim Prager Außenmini⸗ ſterium Beſchwerde eingelegt. Das Bild ver⸗ zerrt die Geſtalten des italieniſchen Königs und des Papſtes. Es ſtammt aus der Prager Modernen Galerie und wurde der Inter⸗ nationalen Karikaturenausſtellung leih⸗ weiſe überlaſſen. Gleichzeitig hat auch der olniſche Geſandte in Prag gegen die ver⸗ uchte Herabwürdigung des Marſchalls Pil⸗ ſudſki durch ein Bild in der Prager Illu⸗ ſtrierten Emigrantenzeitſchrift„Simplicius“ Beſchwerde erhoben. Ein Daimler⸗Denkmal Jeierliche Enthüllung. Schorndorf, 24. April. Die Feiern für den großen ſchwäbiſchen Erfinder Gottlieb Daimler, deſſen Geburts⸗ tag ſich zum 100. Mal jährte, fanden mit der Einweihung des Gottlieb⸗Daimler⸗ Denkmals in Schorndorf ihren Höhe⸗ punkt. Zehntauſende waren aus dem gan⸗ zen Land herbeigeeilt, um an dem Weiheakt, Scheunen, deutſchen und öſterreichiſchen 15 gegen die Ka⸗ chen geborgen worden, mit dem eine Sternfayrt r des NS und ein Aufmarſch eines der württembergiſchen Motor⸗SA verbun⸗ den war, teilzunehmen. Unter den 10 1 05 chen Ehrengäſten befanden ſich auch Reichs⸗ verkehrsminiſter Freiherr Elz von Rübe⸗ nach, Obergruppenführer Hühnkein, Reichs⸗ tatthalter Murr an der Spitze der württem⸗ ergiſchen Regierung und SA⸗Gruppenfüh⸗ rer Ludin. Reichskanzler Adolf Hitler hat an den Goltlieb folgendes Telegramm geſandt: „Zur Ehrung Goktlieb Daimlers, des gro- ßen Pionfers des Kraftfahrweſens, meine beſten Wünſche. Der Name Daimler iſt für die ganze Welt ein Beweis ſchwäbiſchen Könnens und Fleißes und wird mit der Wesch der Erfindung und Entwicklung es Aukomobils und Flugmokors für immer verknüpft bleiben.“ 8 Großer Brandſtiſter⸗Prozel 60 Angeklagte.— Ein Rieſenſchuldkonto 281 Bauten vernichtet. Stettin, 24. April. Am Donnerstag dieſer Woche wird vor der Großen Strafkammer Stet⸗ tin der erſte Prozeß in der großen Brand⸗ ſtifterſacheßßechtner- Papenfuß—Svörke und Genoſſen beginnen. Die drei Täter haben nach den Feſtſtellungen der Behörden in den Jahren 1927 bis 1933 ihre verbrecheriſche Tätigkeit vor allem im Kreiſe Greifenhagen ausgeübt. Anter Anklage ſtehen 57 Männer und 3 Frauen, darunter 10 eigentliche Brandſtif⸗ ter, 9 Bauunternehmer als Anſtifter und 6 „Vermittler“. Der Reſt ſetzt ſich aus Land- wirkten zuſammen, die gegen Bezahlung ihre Scheunen, Wohnhäuſer oder Stallgebäude anſtecken ließen. In Berlin befand ſich das Haupfquarkier der Bande. 281 Bauten fie⸗ len dem ruchloſen Treiben zum Opfer: 137 16 Wohnhäuſer, 64 Ställe, 63 Schuppen und ein Sägewerk. Der Schaden, den die verſchiedenen Verſicherungsgeſell⸗ ſchaften erlitten, dürfte etwa 2,5 bis 3 Mil- lionen Reichsmark betragen. Mit dieſen 60 Angeklagten, die ſich in mehreren Prozeſſen zu verantworten haben werden, dürfte der Kreis der Schuldigen noch nicht abgeſchloſſen ſein. Die Ermittlun⸗ gen werden noch mit größter Energie wei⸗ tergeführt. Es wurden bereits neue Ver⸗ Denkmalsausſchuß zur Ehrung Daimlers haftungen vorgenommen und Steckbriefe er⸗ laſſen. Als erſten der Verbrecher konnte man einen gewiſſen Emil Fechtner aus Borin nach einem Scheunenbrand am 23. April v. J. verhaften. Im Juli erſchien dann plötzlich in Stettin beim Poliseipräſi⸗ denten der Bruder Emil Fechtners, Kurt, der die überraſchende Mitteilung machte, daß nicht ſein Bruder Emil, ſondern ein ge⸗ wiſſer, damals erſt 13 Jahre alter Willi Höppner die Scheune in Borin angeſteckt habe. Höppner wiederum beſchuldigte die Brüder Fechtner und ſo kam einer nach dem anderen hinter Schloß und Riegel. Schwere Bluttat Neuyork, 24. April. Wie aus Cagle River(Visconſin) gemeldet wird, kam es dork zwiſchen der Bande des berüchtigten Schwerverbrechers dillinger und einer Abteilung Bundespolizei zu einem erbitterten Feuergefecht, in deſſen Verlauf drei Poliziſten erſchoſſen wurden. Die Poli- zeibeamten hatten Dillinger und zwei ſeiner Begleiter in einer Bierſchenke üuberraſcht, jedoch gelang es den Banditen in einem Kraftwagen zu entfliehen, nachdem ſie die Telephondrähte durchſchnitten hatten. An der Verfolgung der Verbrecher, die mit Panzerweſten und mehreren Maſchinenge⸗ wehren ausgerüſtel waren, nahmen 27 Po- lizeibeamte keil. Die Bonde Dillingers hat durch allerhand Verbrechergeſindel aus der Umgebung Chicagos Zulauf erhalten. Giftgaſe im Bergwerk Die Grubenexploſion in Jugoſlawien.— Schwierige Bergungsarbeiten. Belgrad, 24. April. Die Auswirkungen der Grubenexploſion in Senitze in der Nähe von Seraſewo er⸗ ſcheinen erheblich größer zu ſein als zuerſt angenommen wurde. Bis jetzt ſind 69 Lei- aber die Tolen dürfte ſic noch erhöhen, denn man hat wenig Hoffnung, die noch eingeſchloſſe⸗ nen Bergleute zu bergen. Die Rettungsarbeiten ſtoßen auf unge⸗ heure Schwierigkeiten, da die Stol⸗ len teilweiſe gänzlich verſchüttet ſind. Die Rettungsmannſchaften ſind ſchon jetzt gänz⸗ lich erſchöpft, ſind aber von einem beiſpiel⸗ loſen Opfermut beſeelt. Arbeiter, die be⸗ wußtlos geborgen werden konnten, ſchließen ſich den Rettungsmannſchaften an, ſobald ſie das Bewußtſein wieder erlangt haben. Die Rettungsmannſchaften ſelbſt befinden ſich in 1 oßer Gefahr, da das Bergwerk mit Giftgaſen Aae iſt. Es wurde feſtge⸗ tellt, daß die Geſamtzahl der Bergleute, die ich nicht mehr retten konnte, 136 betrug. Sie ind aller Vorausſicht nach nicht mehr am Leben. Die Belegſchaft hat zur Zeit der 5 a0 0 220 Mann betragen, ſo daß ſich die 30 der Geretteten auf 84 beläuft. Zahl der Uusgeglihener Voranſchlag in Heſſen Ein Spiegelbild nalionalſozialiſtiſcher Slaatsführung. Das Staatspreſſeamt gibt einen Bericht des Heſſ. Staatsminiſters zum Staatsvoranſchlag 1934, dem wir folgendes entnehmen: Der Voranſchlag für das Jahr 1934 iſt der erſte, der von der heſſiſchen nationalſo— zialiſtiſchen Regierung aufgeſtellt wurde. Wenn man am Schluß des erſten Arbeits— jahres im Dritten Reich in einem geogra— phiſchen Teilabſchnitt, dem Land Heſſen, das überblickt, was geſchehen iſt und was der Voranſchlag zeigt, ſo darf man als poſitive Leiſtungen mindeſtens feſtſtellen: eine geradezu ideale Vereinfachung der Skaalsmaſchinerie und einen ausgegli⸗ chenen Voranſchlag. Dieſe Dinge, insbeſondere die Vereinfachung der Behördenorganiſation, waren aber nur möglich, weil die Heſſiſche Regierung in dem Herrn Reichsſtatthalter Sprenger die tat— kräftigſte Unterſtützung fand Die Schwie⸗ rigkeiten, die ſich Mitte des Etatsjahres 1933 zeigten, hat er mit ſtarker Hand beſeitigt, von der Erkenntnis ausgehend, daß um der Sache willen perſönliche genommen werden können. Bei der Aufſtellung des Voranſchlages 1934 find die Ausgaben mit äußerſter Sparſamkeit, die Einnahmen unter Ausnutzung jeder verfügbaren Möglich— keit angeſetzt. So konnte es auch nur ermög— licht werden, daß der Voranſchlag in ſeinem ordentlichen Teil mit einer Abſchlußſſumme von 104 231 847 Reichsmark ausgeglichen wurde. Die in der Durchführung begriffene Neuor— ganiſation der heſſiſchen Staatsverwaltung iſt die denkbar einfachſte. An der Spitze des Landes ſteht ein Miniſter. Die Zentralver— waltung gliedert ſich in drei Abteilungen, von je einem Miniſterialrat geleitet; dane— ben beſteht ein Perſonalamt zur einheitli— chen Bearbeitung aller Perſonalangelegen— heiten. Dabei wird nicht verkannt, daß die Ge— meinden, die bisher Sitz von Lokalbe— hörden waren, ſich geſchädigt fühlen können. Aber für uns Nationalſozialiſten iſt der Blick auf das große Ganze entſcheidend. Alle dieſe Schädigungen, ſofern ſie entſtehen ſollten, werden dadurch doppelt aufgehoben, daß in dem geſamten Staatsapparat erheb— liche Einſparungen vorgenommen werden können, die in abſehbarer Zeit zu einer nicht unweſentlichen Steuerverminderung beitra— gen werden. Die Vereinfachung der Lokal— verwaltungen muß im Laufe dieſes Jahres durchgeführt werden, ſo weit dies noch nicht geſchehen iſt. Den Beamten, die hierdurch(Penſionie— rung, Verſetzung uſw.) getroffen werden, und die mit wenigen Ausnahmen in der Er— kenntnis, daß die Intereſſen des Volkes maßgebend ſind, ohne Murren und ohne Klagen ſich freudig gefügt haben, ſei an die— ſer Stelle öffentlich gedankt. Auf dem Lebieke des Schulweſens waren ebenfalls Einſparungen notwendig. Notzeiten erfordern Notſtands⸗ maßnahmen. Um aber zu zeigen, wie die Heſſiſche Regierung gerade die Notwen— digkeit der ſorgſamen Betreuung der Volks— ſchule anerkennt, hat ſie aus den aus dem Reinhardtprogramm verfügbaren Mitteln einen ſehr erheblichen Betrag zur Erbauung der Lehrerhochſchule Dee Schwede Der nächſte Tag war ſo heiß, wie ſie auf der Inſel Ueber den Dünen flimmerte die glühende Luft, die mattſilbern ſchimmernden Halme zeiung. des Strandhafers ſtanden gleich Lanzenſpitzen ſtarr und unbewegt, das Meer lag wie eine bleierne Fläche, ganz leiſe nur rauſchte es am Strande in den Muſcheln und. Der Himmel war rein und tiefblau, nirgends raſend ſchnell herauf.“ eine Wolle zu ſehen, nur der Horizont von einem leichten noch keinen erlebt hatten. Kieſeln. Schleier umzogen. Alles badete. Rückſichten nicht! Lereitgeſteut. varuver hinaus hat bie Re⸗ beſondere für ihre weltanſchauliche Ausbil⸗ dat für das neu zu geſtaltende Völkerpä⸗ agogiſche Inſtitut in Mainz weitere Mit⸗ iel zur Verfügung geſtellt. Wenn eine nicht unbedeutende Erhö⸗ gung der iſt, ſo liegt das daran, daß die politiſch Umgeſtaltung eine weitgehende notwendis Veränderung des Beamtenkörpers ten notwendig machte. Aber auch hier iſ der Höhepunkt erreicht. Der Beamtenkör— per iſt außerordentlich ſtark verjüngt, ſo daß in abſehbarer Zeit mit einer nicht unerheb— lichen Verminderung der Penſionslaſten ge— rechnet werden kann. Auf dem Gebiet der ſachlichen Koſten ſind erhebliche Abſtriche gemacht worden. Durch die reichsrechtliche Neuregelung des Stra— te ein Plan über Verbeſſerungen oder Neu— bau von Straßen ſich nicht aufſtellen läßt. Es darf bei dieſer Gelegenheit aber feſtge— ſtellt werden, daß die großen Verbindungsſtraßen in Heſſen ſich in einem guten Juſtand be⸗ finden. Auf dem Gebiet des Juſtizweſens iſt die finanzielle Verſchlechterung im weſent— lichen darauf zurückzuführen, daß infolge der außerordentlich ſtarken Abnahme der Prozeſſe und anderer Gerichtsſachen mit weſentlich geringeren Gebühren-Einnahmen zu rechnen iſt. So konnte zu dem Abbau von Amtsgerichten geſchritten werden. Auf der Einnahmeſeite ſtehen nicht unbedeutenden Verbeſſerungen gewiſſe Einnahmeausfälle infolge Gebühren— und Abgabeſenkungen gegenüber. Bei den wirtſchaftlichen Betrieben, insbeſondere bei der Forſtverwaltung kann auf eine Steige— rung des Ueberſchuſſes urn 880 000 Reichs⸗ mark gerechnet werden. Angeſichts der Ent— wicklung der Reichsſteuer-Ueberweiſungen der letzten Monate ſind die Reichsſteuern um 1450 000 Reichsmark höher eingeſtellt als im letzten Jahr. Der außerordentliche Voranſchlag enthält an neuen Mitteln nur 1491 440 Reichsmark. Alles in allem beweiſt der Voranſchlag, daß die Heſſiſche Regierung mit Ernſt, Nach⸗ druck und Entiſchloſſenheit verſucht hat, eine Geſundung der Finanzen des Landes her beizuführen. Opferwochedesugendherbergswerks Die deutſche Jugend iſt der Lebensquell der Nation. Aus ihr erneuern ſich die Kräf— te, die unſer Vaterland wieder groß und ſtark machen ſollen. Sie zu erhalten, ſie wah⸗ res Volkstum und deutſches Denken erken— nen zu laſſen, iſt höchſter Pflege und Wid— mung wert. Der Reichsverband für deutſche Jugendherbergen unter nationalſozialiſti— ſcher Führung leiſtet auf dieſem Wege ein tatkräftiges Stück wertvoller Mitarbeit. An der von ihm in der Zeit vom 21. bis 27. April 1934 veranſtalteten Reichsopfer- und Werbewoche muß ſich jeder Volksgenoſſe nach Kräften und nach der Beseutung der Sache beteiligen, damit der Veranſtaltung ein vol— ler Erfolg zuteil wird. Der heſſiſche Staatsminiſter gez. Ph. W. Jung. 1 Der Reichsverband für Deutſche Jugend— herbergen veranſtaltet in der Zeit vom 21. Die Kabinen waren beſetzt; wo eine frei wurde, warteten ſchon mehrere Badegäſte, ſie zu benutzen. Einige lagen lang ausgeſtreckt nahe dem Ufer im flachen bis 27. April 1934 einen Reichsopfer⸗- und Nn „Was? unten! 2 Waſſer, andere ſchwammen weiter draußen herum, eine glänzten. ganze Anzahl wandelte, nur mit Bademänteln bekleidet, auf dem feſten Sand, der von der weichenden Flut noch ſeucht war. An den Bambusſtäben und kleinen Flaggen⸗ zur Erde bengend. i ie 1 i herunter. maſten hingen die Fahnen und Wimpel ſchlapp Sörenſen ſchleppte ſich mit naſſem Badezeug und Laken. Die Schweißtropfen liefen ihm übers Geſicht. „Na, Sörenſen!“ rief ihn Doktor Martens 180 nach dem Bade ausruhte,„heute iſt heiße Arbeit, was! „Meinen Sie, daß es anhält?“ „Nee! Da kommt was!“ nach Südweſten. zierung zur Fortbildung der Lehrer, ins⸗ Rhein⸗Main⸗Gebietes am kommenden Sonntag ihre innige Ver⸗ Ruhegehalte eingetreten d insbe⸗ ſondere bei den ſtaatlichen Unterrichtsanſtal— ö Lahn-Fulda und Südheſſen im Geißler, ßenweſens werden in Bezug auf die Unter- haltung der Straßen ſo durchgreifende or— N ganiſcheReubeſtimmungen getroffen, daß heu- „Wo? Ich ſehe nichts.“ „Da— die kleine Wolle über der Kimm!“ Da ſchwamm allerdings ein kleiner Ballen in dem ſilbern ſchimmernden due 5 Horizont deckte. 8 klei ölkchen? die Warten See e 5 Herr Doktor— aber nicht hier Tüten, Ketten von Auſternfiſchen ſegelten durch die Luft 5 und ein Zug Wildenten verſchwand mit haſtigem Flügel— ſchlag jenſeits der Dünen. „Das müſſen wir uns doch anſeßen, wie das Wetter heraufkommt!“ riet Frau Käthe,„ſo was hab' ich nie er— Wollen wir nicht auf die Satteldüne?“ „Ich hole eben ein paar Plaids, Käthe— man kann Sehen Sie nur, nicht wiſſen—!“ Nachher geht's ſchnell.“ 0 Er ſteckte die letzten Klammern feſt und ging zu ſeiner Kabine, wo ſchon nach ihm gerufen wurde. richtete in der Burg ſeiner Geſellſchaft Sörenſens Prophe— f Der Major ſtimmte ihm bei. plötzlichen Wetterumſchläge ouf der Inſel beobachtet. „Ich meine, wir gehen lieber hinauf. ringsum iſt es dieſig geworden. Während ſie noch auf der Trampelbahn hinſchlenderten, verblich der letzte Sonnenschein, die raſch größer gewordene Wolke hatte ſich vor die Sonne geſchoben. f die ſtieg nicht nur im Südweſzen, ſondern ringsum eine dunkle ſpäten Abend. Wand auf, deren Ränder und Zacken in blendendem Weiß weiß. Mit einem Male fuhr ein heftiger Windſtoß über die 8 Fläche, den Sand aufwirhelnd und den Strandhafer bis e 1 „Nein— der Leuchtturm!“ Jetzt fuhr auch am Horizont ein blendender Strab! ins Meer. Prachtvoll hob ſich die zackige Linie gegen di— ſchwarze Wolkenwand ab. Ein Grollen folgte ein paar Sekunden ſpäter. Der Badewärter kam eiligen Schrittes durch die Dünen und rief ihnen im Vorbeigehen ein paar Worte hinauf „Schiff in Not!“ verſtanden ſie. Dem Doktor flog ſein Panama über den Saud, daß er ihn erſt nach haſtigem Rennen wieder erwiſchte. Sie hatten den Rand der Düne noch nicht erreicht, da war die düſtere Wolkenwand bis an die Sonne gewachſen, veckte ſie im nächſten Augenblick und breitete über die weiße weite 0 en wir nich Flä i uu Schleier, während gie Dünen von i 5 1 So'n Wetter haben wir nicht oft.“ Fläche einen ſahlen Sch er, f 5 0 . i Norddorf und die Turmſpitzen des Hotels noch im Er wies mit der Hand Sonnenglanz leuchteten. 8. Die Windſtöße wiederholten ſich in kurzen Zwiſchen⸗ Werbetag, bie durch die Sammlung aufge⸗ brachten Mittel ſollen reſtlos zum Ausbau bzw. Neubau von Jugendherbergen verwen⸗ det werden Ich richte deshalb an die Bevölkerung des die herzliche Bitte, bundenheit mit der deutſchen Jugend da⸗ urch zu beweiſen, daß jeder einzelne den Sammlern des Jugendherbergsverbandes ei⸗ ne Geldſpende gibt. Der Führer des Gaues Main-Rhein« Reichsver⸗ deutſche Jugendherbergen gez. Gebietsführer beim Stabe der Reichsjugendfüthrung. band für Aus den Nachbarländern Offenbach, 22. April.(Junge Autobus totgefahren.) Auf der Landſtraße zwiſchen Jügesheim und Weiß— kirchen wollte ber achtſährige Sohn des Zim— mermanns Henkel hinter einem Laſtkraft— wagen über die Straße laufen, als er von einem Reichsbahnkraftwagen aus entgegen— deſetzter Richtung überfahren wurde. Die Räder des ſchweren Fahrzeuges zermalmten dem Knaben den Kopf. Grünberg, 22. April.(Schußwaffe in Kinderhand.) In Ilsdorf hantierte der neunjährige Sohn des Mühlenbeſitzers Serth mit einem geladenem Flobert, während er gleichzeitig mit dem vierjährigen Töchterchen einer in dem Hauſe des Mühlenbeſitzers be— ſchäftigten Frau auf dem Dorfe ſpielte. Bei dem Hantieren mit der Schußwaffe ging plötz— lich ein Schuß los, der das kleine Mädchen unter dem Auge in den Kopf traf. Das Kind mußte der Klinik in Gießen zugeführt werden. Ludwigshafen, 22. April.(Kind ver- brüht.) Im nördlichen Stadtteil fiel ein vierjähriges Mädchen in der Küche ſeiner El— tern in einem unbewachten Augenblick in einen mit heißem Waſchwaſſer gefüllten Kübel, wovei es ſo ſtarke Brandwunden erlitt, daß es am aleichen Tag unter ſchrecklichen Schmerzen ſtarb. Rheingönheim, 22. April.(Dertödliche Unfall.) Bei dem Knaben, der am Frei— tag vormittag am Adolf-Hitler-Platz von der Straßenbahn angefahren und tödlich ver— letzt wurde, handelt es ſich um den Sjähri— gen Wilfried Feth von hier. Franulenthal, 22. April.(Arzt wegen fahrläſſrger Tötung verurteilt.) Vor dem Schöffengericht ſtand der 40jährige praktiſche Arzt Dr. Schüdel aus Bad Dürk— heim wegen fahrläſſiger Tötung. Der Ange— klagte war am 9. 2. 1934 abends 11 Uhr auf der Wachenheimerſtraße in Bad Dürkheim mit ſeinem Perſonenauto auf den Bürger— ſteig gefahren und hatte dabei den 36jährigen Notar Dr. Mayer aus Bad Dürkheim ange— fahren, wober dieſer Verletzungen am Kopfe erlitt. Später trat Wundroſe hinzu und am 21. 2. verſtarb der Verletzte. Zwei in Be— gleitung des Notars befindliche Damen wur— den ebenfalls verletzt. Der Angeklagte ſtellte auf, er ſei an jenem Abend durch berufliche Aeberanſtrengung ſtark abgeſpannt geweſen und müſſe einen Ohnmachtsanfall erlitten ha— ben. Auch beſtritt er entſchieden, daß er, wie es im Eröffnungsbeſchluß heißt, betrunken geweſen ſei. Mehrere Zeugen bekundeten je— doch, daß ſie den Eindruck hatten, daß der Angeklagte betrunken war. Der Staatsan— walt beantragte zwei Jahre Gefängnis. Das Gericht erkannte auf ein Jahr Gefängnis und erließ Haftbefehl. Hambach, 22. April.(Schwerer Ver⸗ kehrsunfall.) Der 14jährige Sohn des Schneiders Ofen, der ſich mit dem Fahrrad nach Neuſtadt unterweas befa b. rannte an vom den Plan, die * Robert be— Er hatte oft ſolche lebt! Und die Wolke kommt ge 10 in ein, ein! der Stadtgrenze auf den Kuyler eines ihm ent gegenkommenden Kraftwagens und erlitt dabel einen Schlüſſelbeinbruch und Hautabſchürfun⸗ gen im Geſicht, die ſeine Ueberführung ing Hetzelſtift nach Neuſtadt notwendig machten, Das Fahrrad wurde zerſtört. 1 Jockgrim, 22. April.(Im Betriebetöd⸗ lch verunglückt.) Beim Verſuch, einen Rollwagen nach der Abbauſtelle zu bringen, berunglückte der verheiratete Arbeiter Ludwig Eichenlaub aus Rheinzabern in den Ziegelei⸗ verken Ludowici tödlich. Eine rückwäkts fol⸗ zende Kleinlokomotive eſfaßte ihn; er erlitt daber ſo ſchwere Verletzungen, daß der Tod ilsbald eintrat. Der 1. fall wurde noch da⸗ zurch beſonders begün' tigt, daß Eichenlaub chwerhörig war. Kreenheinſtetten, A. Meßkirch, 22. April. (Schwerer Unfall.) Die Eheleute Joſ. Löffler waren damit beſchäftigt, Stroh vom oberſten Scheunenboden herunterzuwerfen. Auf unerklärliche Weiſe fielen beide Eheleute aus einer Höhe von etwa 15 Meter auf den Tennenboden und wurden ſchmer verlent. * Franlfurt a. M., 22. April.(Wegen Kindsmißhandlung verurteilt.) Vor dem Einzelrichter wurde die Ehefrau Chr. Tumm wegen ſchwerer Kindsmißhandlung zu neun Monaten Gefängnis verurteilt. Die Angeklagte hatte ihr uneheliches vierjähriges Töchterchen, nachdem ſie geheiratet, zu ſich ge⸗ nommen, vermutlich um ſich in den Genuß der Alimente zu ſetzen. Das Kind wurde von der Frau derartig mißhandelt, daß der ſach⸗ berſtändige Arzt am ganzen Körper blutunter⸗ laufene Stellen feſtgeſtellt hatte. Als das Kind einmal beim Suppeeſſen erbrach, hatte die unmenſchliche Mutter ihm das Erbrochene wie— der eingelöffelt. Nur die Tatſache, daß die Angeklagte von dem Sachverſtändigen als de⸗ generierte Hyſterikerin begutachtet wurde, be- wahrte ſie vor einer längeren Zuchthausſtrafe. ** Frankfurt a. M., 22. April. Der Raubmord an Frau Eller.) Der um 20. Februar ds. Is. an der Frau Heller n ihrer Wohnung in der Ginnheimerſtraße degangene Raubmord konnte bisher noch nicht aufgeklärt werden. Die Tochter der Ermordeten hat jetzt zuſätzlich zu der von dem Regierungspräſidenten in Wiesbaden zusgeſetzten Belohnung in Höhe von 1000 Mark weitere 2000 Mark für diejenige Per⸗ on ausgeſetzt, die Angaben machen kann, die zur Ermittlung bzw. Ueberführung des Tä— ters führen können. Die Polizei fahndet jetzt nach zwei Perſonen, die am Abend vor der Tat vor dem Hauſe der Ermordeten ſtan⸗ den und an den Rolläden der Parterrewoh⸗ nung Geräuſche verurſachten und ſich dann unterhielten. Der eine dieſer Männer ſagte zu dem anderen:„Alſo morgen abend tref— ien wir uns.“ Die Ermittlung dieſer Män— ner iſt für die weiteren Feſtſtellungen von erheblicher Bedeutung. Darmſtadt, 22. April.(Freiſprüche.) Von der Anklage der fahrläſſigen Tötung wur⸗ de ein Darmſtädter Wagenbauer, der in der Villenkolonie Eberſtadt einen Mann überfah⸗ ren hatte, freigeſprochen, da der Tote durch ſein Verhalten den Unfall verſchuldet hatte. Der Angeklagte wurde lediglich weil er zu ſchnell fuhr und keine Papiere bei ſich hatte, zu 40 Rm. verurteilt.— Ebenfalls einen Frei⸗ ſpruch erzielte ein Gaſtwirt aus Münſter, der einen Wiegeſchein von der Gemeindewage über eine Kuh abgeändert hatte. Der Angeklagte erklärte, es habe ſich nur um einen Vermerk gehandelt.— Auch die Strafkammer fällte einen Freiſpruch, nachdem ein Portefeuiller aus Offenbach, der wegen Verleitung zum Mein⸗ eid zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt wor— den war, nachgewieſen hatte, daß ſowohl er wie der angeblich Verleitete beträchtlich betrun⸗ den waren. räumen. Der Sand fegte in ſchleierhaften Schwaden üver Möven, die bis vor kurzem ruhig am Strand geſeſſen, flogen aufgeregt dem Winde entgegen und ſtießen heiſere Schreie aus, während das kleinere Strandgevögel den Dünen zuſtrebte. Hell ſchrien die zwei Minuten können wir ja im Hotel „Na— beſſer iſt beſſer!“ Robert lief die Plaids holen, die anderen erkletterten Am Horizont die Düne. Es war ſo dunkel geworden, wie ſonſt nur am Ueber den Sänden draußen leuchtete es Dort ſtand ſchon eine mächtige Brandung. Bis jetzt war kein Tropfen gefallen. Aber der Wind heulte und umtobte den Kamm der Düne, daß man ſich kaum halten noch fernes dumpfes (Foriſetzung folgt.) n 5 0 N 4 5 i 8 Wee 0 1 Nachdruck verboten. Joſt von Adlersfeld atmete tief, faſt befreit, daß das Schickſal ihm dieſen Ritt gleichſam in den Schoß warf. Der zweite Poſten forderte ſchon die Parole. Der Major murmelte irgend etwas Unverſtändliches. Der Sturm zerfetzte ihm das Wort faſt, ſchon ehe es geſprochen. Weiter, immer nur weiter! Wenn nur die Verfolger nicht ſobald bis an die öſterreichiſche Linie gekommen wären! Dann wurden plötzlich überall die Wachen durch einen Warnungsſchuß alarmiert. Joſt von Adlersfeld richtete ſich im Sattel auf, ſchaute nicht rückwärts, nicht ſeitwärts, nur immer auf das vor⸗ liegende Ziel. Sacre dieu! Sie hatten ihn vollſtändig in die öſter⸗ reichiſche Linie hineingedrängt. Wachtfeuer blinkten auf im nächtlichen Dunkel. „Hallo!“ Der verwegene Reiter wurde angehalten. Er 905 ſich aber los.„Laßt, wichtige Botſchaft aus Wien, von er allergnädigſten Kaiſerin!“ Dann fraß das Dunkel (wieder Roß und Reiter. Das Lager aber war in Aufruhr.„Wichtige Botſchaft ſaus Wien!“ Wie ein Lauffeuer verbreitete es ſich bis in die entlegenſten Winkel. Joſt von Adlersfeld aber kam überall durch— ja, man machte ihm ehrerbietig Platz. Bis plötzlich ein Warnungsſchuß ertönte. Die Ver— ffolger waren beim erſten Poſten angelangt. Nun galt es! Joſt von Adlersfeld preßte die Lippen aufeinander, bis mur noch ein Strich übrigblieb, und der ſprach von Un— lerſchrockenheit und dem unerſchütterlichen Willen, ſich trotz der größten Gefahr nicht aufzugeben. Die Wachen waren alarmiert, berittene Verfolger ſpreugten irgendwo aus der Dunkelheit. Joſt von Adlersfeld mied jetzt den breiten Weg, der durch das Lager führte, mied auch die äußerſten Ecken, denn überall drohten offene Gewehrläufe. Einen kleinen ſchmalen Pfad verfolgte er mit eiſerner Zähigkeit und er— probter Ruhe. Contenance! War doch nicht umſonſt ein Offizier des großen Königs. Die Wachtfeuer wurden ſchon kleiner. Nur klangen jetzt die Hufſchläge der Verfolger näher. Der Major entſicherte die Piſtole. Ohne Gegenwehr und lebendig ſollte ihn keiner von dieſen Weißröcken in die Hände bekommen. Ta rab, trab, trab! Eine wilde Hetze. Dazwiſchen das Heulen des Windes, der auch an dem verwegenen Spiel Anteil haben wollte. Dann endlich krachten Schüſſe. „Der Schwarze Major!“ Zum brauſenden Sturm wuchs das anfängliche Flüſtern.„Der Schwarze Major ritt durch unſer Lager. Wir müſſen ihn haben. Einer der verwegenſten und tüchtigſten Offiziere des großen Friedrich iſt er. Der Schwarze Major— vor ihm zittert alles!“ Tarab, trab, trab! Joſt von Adlersfeld hatte den Rücken der öſterreichiſchen Linie erreicht. Nun galt's, irgendwo zwiſchen den alarmierten Poſten durchzubrechen. Zum Teufel, daß die Kerle auch immer gleich ſchoſſen! Und dabei auch noch ſo ſchlecht! Der Major lachte in— grimmig, ſpöttiſch überlegen. Wenn ich einmal ſchieße, wird's beſſer treffen. Könnt euch darauf verlaſſen! Immer näher kamen die Verfolger. Der Major konnte das Schnauben der Pferde ſchon unterſcheiden. Da gab er Hektor von neuem die Sporen. Lauf, Hektor, lauf— gilt deine Ehre und die meine! Da, das kleine Gebüſch, gerade auf der öſterreichiſchen Linie, gab Deckung. Die Verfolger glaubten den Major vom Erdboden ver— ſchluckt.„Teifi. Teifi, ein Satanskerl, dieſer Schwarze Major— ſchon wieder entwiſcht. Steht wohl mit dem Leibhaftigen in engſter Verbindung!“ Die Oeſterreicher gaben die Verfolgung auf, wußten nicht, daß nur wenige Schritte von ihnen entfernt der Schwarze Major auf den Augenblick wartete, wo er aus dem Gebüſch in das Nebelbrauen des vom Oeſterreicher unbeſetzten Schleſien hinüberwechſeln konnte. Teifi, Teifi! Trotzdem es der Feind war, mußte man Achtung vor dem Preußen haben. Aber daß er immer ent— kam bei ſeinen herausfordernden, tollkühnen Unter— nehmungen, das würde von höchſter Stelle nicht gerade einen Orden einbringen. 5 Joſt von Adlersfeld aber benutzte das ſchwelende Leuchten der öſterreichiſchen Wachtfeuer, um ſich zu orien— tieren. Ein Ritt war es geweſen! Der Mann atmete tief auf. Bin doch noch immer der verwegene Schwarze Major, wenn das Leben auch ſchon ſeinen Teil von mir ge— fordert hat. Der alte Diener auf Schloß Buchenholz fuhr entſetzt auf, als er draußen von der Straße her das raſende Galoppieren hörte, ſtand mit zitternden Knien da, um zu öffnen.„Alle guten Geiſter, ſteht mir bei. Der Schwarze Major!“ Ohne ein weiteres Wort ging Joſt von Adlersfeld in die Halle zu ſeinem Arbeitstiſch, forderte nur kurz Licht und entließ den verſtört dreinſchauenden Diener dann. Keine Ermüdung fühlte er, nur eine unſagbar jugend⸗ liche Friſche und Spannkraft. Weit öffnete der Mann das Fenſter. So friedlich war's draußen im Park, drinnen im Schloß. Die anderen ſchliefen wohl ſchon alle. Nur das Holz in den alten Wänden, in dem Gebälk der Decken L A eee 12% 7 dige L 0 Urheberrechtsschutz: Fünf Pürme- Verlag, Halle(Saale) knarrte manchmal; ein Mäuschen huſchte neugierig über die Dielen, äugte vorſichtig nach allen Seiten. Joſt von Adlersfeld rückte ſich den Stuhl am Schreib⸗ tiſch zurecht, zeichnete in der Karte Strichgewirr die er⸗ kundete öſterreichiſche Linie ein. Das Wachs der Kerze tropfte verzehrend herab, fiel auf das weiße Papier, das Joſt von Adlersfeld vor ſich liegen hatte. Die Worte der ſchwarzen Katja nahmen Form und Geſtalt an.„Die Gräfin kann nicht allein das Werk des Bruders fortſetzen.“ Der Major ſprang auf. Er mußte Gewißheit haben. Schrill gellte das Klingeln der Glocke durch das Haus. Der alte Diener fuhr wiederum empor, ſchlurfte ſchwer— fällig durch die nachtdunklen Gänge.„Was befehlen der Herr Major?“ „Sieh Er mich an, Balthaſar, und ſprech Er die Wahr— heit— oder ich laſſe Ihm die Knochen einzeln zerbrechen.“ Der Diener bekreuzigte ſich vor wachem Entſetzen.„Bei meiner Seelen Seligkeit...“ „Verſchwör Er ſeine Seligkeit nicht ſo unbedacht!“ Joſt von Adlersfelds Stimme war Befehl.„Bekommt ſeine Herrin manchmal Briefe?“ „Briefe!“ Der Diener ſtaunte.„Die Frau Gräfin har keine Verwandten. Und in dieſen Kriegszeiten— die meiſten Schreiben gehen verloren.“ „Laß Er ſeine zeitkritiſchen Gloſſen!“ donnerte der Major.„Und überleg Er ſich die Sache einmal genauer. Ich meine keine Briefe durch einen ordentlich beſtellten Boten. Kommt nicht vielleicht in ſpäter Abendſtunde ein Verkleideter, Maskierter zu der Frau Gräfin?“ Der Diener, die Augen ſchwer von werkſchaffender Müdigkeit, verſuchte nachzudenken.„Es kommt überhaupt keiner mehr hierher, ſeit Schloß Buchenholz Quartier iſt. Nur geſtern morgen war ein ſchwarzhaariges Mädchen hier, wollte der Frau Gräfin Kräuter zur Heilung des jungen Herrn bringen.“ „Wie ſah das Mädchen aus?“ Des Majors Stimme wurde immer drohender. Der Diener kroch angſtvoll in ſich zuſammen. Was der Herr Major nur hatte! Schön war das Mädchen geweſen, verlockend ſchön, mit ſinnbetörend dunklen Augen und dichten ſchwarzen Locken. „Er kann gehen!“ Joſt von Adlersfelds ausgeſtreckte Hand wies zur Tür. Wie erlöſt humpelte der Alte hinaus. Der Major ließ ſich ſchwer auf den Stuhl vor dem Schreibtiſch fallen. Es ſtimmte alles. Die ſchwarze Katja hatte Schreiben hierhergebracht zur Gräfin Baben. Und dieſe— Spionin! Eine ungeheure Wut überkam den Mann. Eine Schlange war dieſes Weib wie alle anderen Frauen auch. Aber er wollte ihr das verfluchte Handwerk legen. Eine Kugel gehörte ihr, genau wie dem Bruder, den ſie ab— göttiſch verehrte. Wer weiß, vielleicht ſann ſie jetzt ſchon teufliſchen Plan, um die ganze Einquartierung auf Schloß Buchenholz dem Feind in die Hände zu ſpielen. Der Mann ſchäumte. Aber ſie ſollte ſich verrechnet haben. Sollte einmal ſehen, wer eher hing— ihr glattes Lärvchen oder ein paar tapfere preußiſche Regimenter. Joſt von Adlersfeld riß plötzlich einen Bogen Papier hervor, verſpritzte ihn aber mit dem wilden Kratzen der Feder. Ein zweiter... „... Durch Beweis iſt es mir gelungen, in der Gräfin von Baben auf Buchenholz eine Spionin zu entlarven.“ Tropf, tropf! Schnell erſtarrende Tränen weinte das Licht auf das Papier. Der Bogen war wieder verdorben. Joſt von Adlersfeld griff zu einem neuen. Aber ſein Blick blieb am Wachsſtock haften, der Träne nach Träne auf den Tiſch weinte. So weh war das, genau ſo weh und ſchmerzlich wie—— ja, wie die Gräfin von Baben weinte. Der Major ſtieß das Licht unwillig beiſeite. Aber das weiche Wachs ließ ſich nicht beſchwören. Tropfen nach Tropfen weinte am Leuchter hinab, wie in verzehrendem Leid. Nicht zu ertragen! Joſt von Adlersfeld ſtand auf, trat wieder ans Fenſter, durch das nebelfeucht die Nachtluft hereinflutete. So bitterlich und herzerweichend konnten ihre un⸗ ſchuldigen Kinderaugen weinen. Und ſie mußte ſchon oft in ihrem Leben geweint haben. Der Gatte fiel bei Leuthen, der Bruder und der Vater wurden erſchoſſen, bedrängt wurde ſie von einem lüſternen Peiniger, vor ein paar Tagen lag ihr Kind krank danieder! Tropf, tropf! Unaufhörlich rann das Wachs. Joſt von Adlersfeld wandte dem Licht brüsk den Rücken. Nicht zum Ertragen dieſe Gedanken! Ein Spionin war ſie, eine Spionin, die um jeden Preis unſchädlich gemacht werden mußte! Tropf, tropf! Selbſt aus dem Dunkel des Parks tauchte das Bild des weinenden Wachsſtockes auf. Joſt von Adlersfeld riß ſich zuſammen, ging an den Tiſch zurück, ſetzte die Anklageſchrift von neuem auf. Aber ſchon nach dem erſten Satz entſank ihm die Feder. Ein Geſichtchen formte ſich zwiſchen den Zeilen, ein Geſichtchen mit großen, tränenfeuchten Augen. Und dann hüpfte das ganze Geſchöpfchen hervor im weitbauſchigen ſchwarzen Reifrock mit der engen Taille, die die zarten Formen ſo lieblich nachzeichnete. Di klapperten, juſt hier, wo er immer g kleinen, bräunlichen Hände ſtellten einen friſch gepflückten Blumenſtrauß vor ihn hin, ſtrichen ordnend über das Papiergewirr. Für ein heißes Getränk am ſpäten Abend, wenn er von anſtrengendem Ritt zurückkehrte, ſorgten ſie auch immer.„Das iſt doch meine Pflicht als Quartier⸗ geberin.“ So ſilbern klingelte das Stimmchen, genau wie das Uehrchen droben auf ihrer Kommode. Und dann das ſüße Koſen mit ihrem Buberl Tropf, tropf! Klanglos weinte das Wachs. Joſt von Adlersfeld wurde es ſchwül. Er riß die Jacke weit auf, atmete tief. Aber der Spuk ließ ſich nicht bannen. Höhniſch grinſte ihn das Papier an.„So ſchreib doch, ſchreib, Schwarzer Major— bring die Spionin dorthin, wohin ſie gehört!“. Der Mann ſtöhnte. Ich kann's ja nicht, weiß ſelber nicht, warum. Eine Hexe iſt ſie, hat mich wohl ſchier ver⸗ zaubert, daß mir alle Kraft entſchwunden. Tropf, tropf! Das Wachs weinte weiter. Da löſchte es der Major mit jähem Luftzug aus. Aber das Bild blieb trotzdem lebendig. Joſt von Adlersfeld taumelte hinaus in den Park. Contenance, Pflichterfüllung! Stramm ausgerichtete Regimenter marſchierten an ſeinem geiſtigen Auge vorüber, in die Schlacht, in den Tod. So oft war er dabei geweſen. Und jetzt wollte er die viel leichtere Pflicht nicht erfüllen, konnte das Anklage⸗ zeugnis gegen eine hinterhältige Spionin nicht hervor⸗ bringen. In das eiskalte Brunnenwaſſer tauchte er den Kopf. Aber es half nichts. Die Contenance hatte er verloren, und das würde das Ende der Pflichterfüllung bedeuten. Dann konnte er nicht weiter der Schwarze Major des Königs bleiben. Jähes Erſchrecken überkam den Einſamen. Seine Augen ſuchten Halt, verſanken im Rot der aufgehenden Sonne, die den Park, das Schloß, die ganze weite Welt in ihren Lichtfluten badete. Auf den Wegen raſchelte ab⸗ gefallenes, nebelfeuchtes Laub. Aus dem oberen Stockwerk des Schloſſes aber klang ſilberhelle Stimme.„Gleich biſt brav, Buberl— tu die Patſcherln weg!“ Da vergrub Joſt von Adlersfeld die Hände in den Taſchen, preßte die Lippen eiſig ſchmal aufeinander, und über ſein Geſicht ging erſtarrendes Zucken. In der Halle aber zerriß er den angefangenen Anklagebrief, daß er in alle vier Winde flatterte. Ich kann's nicht, werde ſie beob⸗ achten— aber anklagen... Joſt von Adlersfeld verkroch ſich an dieſem Tage in ſein Zimmer wie ein weidwundes Tier. Bin ja noch viel erbärmlicher und ſchlechter als ſie, ich feiger Verräter! „Du wirſt immer ſonderlicher!“ meinte Hermann von Alten.„Die Leute haben recht, wenn ſie ſich allein vor dem Begriff ‚Schwarzer Major' entſetzen!“ Da lachte Joſt von Adlersfeld ſo fürchterlich auf, wie geſchüttelt von innerem Wahnſinn.„Werden ſich bald nicht mehr entſetzen. Der Schwarze Major hat ausgeſpielt.“ Als der Freund aber wiſſen wollte, was geſchehen, gab es nur eine kurze, abweiſende Antwort:„Ich reiche aus zwingenden Gründen mein Abſchiedsgeſuch ein!“ Das war alles. N Hermann von Alten konnte es aber nicht verſtehen. Denn ſich den Freund ohne den bunten Rock zu denken, war ihm unmöglich; war er doch ſeine ganze Welt, da er ſonſt keine Paſſionen hatte. Das Geſuch wurde noch in ſelber Stunde geſchrieben. Der Bote aber geriet in die Hände der Oeſterreicher, und der Brief trat einen endloſen Irrweg an. ** 1 225 Die alte Joſepha verwunderte ſich, daß die junge Herrin im Kamin ein Feuer begehrte.„Iſt doch gar net ſo kalt draußen!“ Aber Thereſia entgegnete auf den Einwand nichts. Den ganzen vergangenen Tag hatte ſie in des Bruders Zimmer geſucht, hatte ſeine Papiere zuſammengeſchichtet. Und dann der Brief, dieſer Brief, den ihr das ſchwarz⸗ haarige Mädchen gebracht hatte, das ſie damals in jener Schreckensnacht in der Kate geſehen hatte. Den Oeſter⸗ reichern, die ganz in der Nähe lägen, ſollte ſie einen Weg weiſen, daß die preußiſchen Regimenter in ihre Hände fielen. Thereſia ſtarrte in die züngelnden Flammen, die den bewußten Brief als erſten verbrannten. Feſt preßte ſie die Hände gegen das Herz.„Nein, Joſel, nein, ich geh nimmer auf deinem Weg weiter. Ich kann's nicht und will's nicht, wenn du mich auch noch ſo grauslich im Traum und von deinem Bild anſchauen magſt. Sollen die Oeſterreicher ſehen, daß ſie die Preußen in offener Feldſchlacht beſiegen. Aber verraten die Preußen— das tu ich net! Hätt' der Stefferl auch nimmer zugegeben.“ Immer luſtiger praſſelte das Feuer, fraß gierig das Papier, das Thereſia bis auf das letzte Blättchen den Flammen anvertraute. N Und aus den züngelnden Flammen wuchſen die dunklen, harten Augen des Schwarzen Majors mit einer ſo greifbaren Deutlichkeit, daß die zuſammengekauerte Frau tief aufſtöhnte.„Er ſchaut mich ja doch net an. Und wenn ich ihm ein Königreich vom Mond holen würde. Ein Frauenfeind iſt er, der Schwarze Major!, ſagen ſie alle...“ 7 65 Leiſe kniſternd ſank das brennende Papier im Kamin zu einem winzigen Häuflein Aſche zuſammen. Der Frau war's, als ſei des Bruders Leben erſt jetzt richtig aus⸗ gelöſcht.„Joſel!“ Ihre Lippen zitterten.„Joſel, ich könnt' ja nimmermehr glücklich ſein, wenn ich ſo weiter⸗ leben tät', wie's deinen Augen gefiel.“ Die immer hoffende, gläubige Jugend regte ſich in Thereſia, begehrte das Glück, das ihr zuſtand. 5 Eine Stimme klang durchs Haus, hart, befehlsgewohnt, dann draußen im Park.(Fortſetzung folgt). mania-Berbandes Hohenlohehütte wurde gleichfalls [Ramſperger, ſowie Letzte Nachrichten die Büker ſpenden 250 000 Mark Berlin, 24. April. Neichsminiſter Dr. Goebbels empfing den Präſidenten des Ger⸗ Deutſcher Bäckerinnun⸗ gen, Grüßzer, und den Reiche andwerksfüh⸗ rer Schmidt Präſident Grüßer machte Dr. Goebbels die Mitteilung, daß die Deutſchen Bäckerinnungen neben den namhaften Geld- und Sachspenden, die von den eiazelnen Mitgliedern für das Wine, sigerk zur Verfügung geſtellt worden ſind, nach eine Sonderſpende in Höhe don einer Viertel- million Mark aufgebracht aben. Dieſen Betrag ſtellt das deulſche Bäckerhandwerk dem Reichsminiſter für Volksgufklärung und Propaganda für die Aktion„Mutler und Kind“ der NS.-Volkswohlfahrk zur Ver- fügung. Dr. Goebbels ſprach dem Präſiden⸗ ten Grüßer als Vertreter der Deulſchen Bäk⸗ kerinnungen Anerkennung und dank aus und erklärke, daß dieſe 250 000 Mark für die Beſchaffung zuſätzlicher Nahrungsmittel für beſonders bedürftige Kinder Verwen- dung finden ſollen. Wieder drei ködliche Anfälle im Nolſchacht. Kaktowitz, 24. April. Auf dem Notſchacht⸗ gelände der Antoniengruppe im Dombro— waer Revier ereignete ſich ein ſchweres Un⸗ glück Als zwei Arbeitsloſe in einem etwa 15 Meter tiefen Notſchacht nach Kohle gru⸗ ben, löſten ſich plötzlich die höher liegenden Sandmauern und begruben die Männer, die nur mehr als Leichen geborgen werden konnten. Auf dem Notſchachtgelände bei ein Ar⸗ beitsloſer aus Laurahütte bei wildem Koh⸗ lenabbau verſchüttet und getötet. Neue franzöſiſche Diktatpläne. London, 24. April. Der Pariſer Korre— ſpondent der„Times“ berichtet, höchſtwahr⸗ ſcheinlich werde Frankreich in Genf anregen, daß die Mächte gemeinſame Vorſtellungen bei Deutſchland erheben ſollten, falls ge⸗ nügend Unterſtützung für dieſen Gedanken zu gewinnen ſei. Ob die franzöſiſche Regie⸗ rung auf Abfaſſung eines Abkommensent— wurfes dringen werde, der Deutſchland ſpä⸗ ter vorgelegt werden könnte(). ö ſei noch nicht klar. Mit Sicherheit könne aber ange⸗ nommen werden, daß die franzöſiſche Regie⸗ rung entſchloſſen ſei, ein Rüſtungswettren— nen um jeden Preis zu vermeiden, falls die— ſer Preis nicht in einem Verzicht auf un⸗ mittelbare Sicherheit, d. h. auf die Fähigkeit Frankreichs, einen Angriff abzuwehren, be— ſtehe. Der Reithsſportführer in Baden Empfang auf dem Mannheimer Flughafe 1. Mannheim, 24. April. Zum Empfang des Reichsſportführers von Tſchammer und Oſten, der am Mon⸗ tag und Dienstag Mannheim und Nordbaden beſucht, um dann ſeine viertägige Badeneeiſe nach Süden fortzuſetzen, waren heute vor⸗ mittag mehrere SA- und SS⸗Stürme, Ma⸗ krine- und Fliegerſtürme ſowie eine Abordnung des Arbeitsdienſtes auf dem Flugplatz Mann⸗ heim⸗Neuoſtheim angetreten. Zur Begrüßung des Reichsſportführers hatten ſich ferner der Landes⸗Sportbeauftragte, Miniſterialrat Kraft, der Beauftragte für Nordbaden, Sturmführer Körbel, der badiſche Fußball⸗ und Leichtathletikführer Linnebach, der ba⸗ diſche Tennis⸗ und Hockeyführer O. C. Böh⸗ minger, Standartenführer Schönwitz, Kreisleiter Dr. Roth, Polizeipräſident Dr. 0 0 Oberbürgermeiſter Renninger und Beigeordneter Dr. Zei⸗ ler eingefunden. Als der Reichsſportführer, der bereits in der Nacht von Düſſeldorf kom⸗ mend mit der Reichsbahn hier eingetroffen war, auf dem Flugplatz erſchien, intonierte die Standarten⸗Kapelle den 9 5 Badenweiler⸗ Marſch. Der Reichsſportführer ſchritt nach kur⸗ ur Begrüßung durch den Mannheimer Ober⸗ bürgermeiſter die Front der aufgeſtellten For⸗ mationen ab und betonte dann in einer An⸗ prache die Verbundenheit zwiſchen SA uno Turn⸗ und Sportverbänden. Der Empfang habe ihn beſonders deshalb gefreut. weil er a„Deutſches Volk— Deutſche A Unſer Bild zeigt das Haus der Deutſchen Arbeitsfront, auf der durch Reichsminiſter Dr. Goebbels am Sonnabend er— öffneten, bisher größten deutſchen Ausſtellung in Berlin. miner gliuauch ſel, neben den Angehörigen der Turn⸗ und Sportbewegung die ihm am nächſten ſtehende SA zu ſehen. Mit Sieg⸗ Heil⸗Rufen auf den Führer und Reichskanzler, ſowie auf den Reichsſportführer und dem Horſt⸗Weſſellied ſchloß der Empfangsakt. An⸗ ſchließend begann der Reichsſportführer ſeine Badenreiſe, die ihn am erſten Tage über Heidelberg-Neckarſteinach-Weinheim nieder nach Mannheim zurückführte. Verringerte Entfernungen Flugzeit Mannheim London noch keine 5 Stunden. Mannheim, 24. April. Die ſeit Herbſt 1933 planmäßig von der Deutſchen Lufthanſa ducch— geführte Neugeſtaltung des Streckendienſtes verleiht dem neuen Sommerflugplan ſein be— ſonderes Gepräge. Auf faſt allen wichtigen Fernverbindungen konnte durch Einſatz ſchnelle⸗ rer und großer Flugzeuge, wie zum Beiſpiel der 17⸗ſitzigen„Ju 52“, die Reiſedauer erheb— lich verringert werden. Für das ſüdweſtdeutſche Gebiet, ſpeziell den Flughaſen Mannheim Ludwigshafen Hei⸗— delberg ſind erhebliche Verbeſſerungen und Beſchleunigungen gegen den vorjährigen Flugplan unverkennbar. Die Linie 31 Zürich—Baſel— Mannheim— Frankfurt am Main—5töln— Amſterdam wird ab 1. Mai mit der Ju 52-Maſchine beflogen werden, die etwa 230 Stundenkilometer Ge— ſchwindigkeit entwickelt und die Flugſtreck: Mannheim—Baſel(250 Kilometer) in der fabelhaften Zeit von einer Stunde fünf Minu⸗ ten bewältigt. Der kleine Sprung Mannheim — Frankfurt am Main wird— 11.30 Uhr ab, 11.50 Uhr dort an— in 20 Minuten getan werden können. Nach Köln ſtartet man hier 10.30 Uhr und befindet ſich bereits nach 70 Minuten, olſo 11.40 Uhr, in Köln, In vier Stunden 45 Minuten gelangt der Luftreiſende von Mannheim nach London. Das Nachtflugnetz iſt für 1934 um eine Strecke Frankfurt— Baſel bereichert worden. Die entſprechenoen Anſchlüſſe nach Weſten ermöglichen es, einen Luftpoſtbriefß am Spätabend hier aufzu— geben, damit er in der Frühe des nächſten Tages in London ausgetragen wird. 13 Todesurteile beantragt Der Ueberfall der„Roten Marine“ Hamburg, 24. April. Im Prozeß gegen die Rote Marine vor dem Hanſeakiſchen Sondergericht beankragte der Skaatsanwalt 13mal die Todesſtrafe. Gegen zwei Angeklagte beantragte er lebens- längliches Zuchthaus. In ſeinem Plaidoner wies der Staatsan⸗ walt auf dos gefahruche Treiben der Roten Marine, die eine beſondere Kampftruppe ge⸗ weſen ſei hin. Der Ueberfall im Herrengra— ben, bei dem der SA-Mann Heinzelmann niedergeſchoſſen wurde, ſei ein planmäßig vorbereiteter Feuer- und Meſſerüberfall ge⸗ weſen. Wer den tödlichen Stich gegen Hein⸗ zelmann geführt habe, habe nicht feſtgeſtellt werden können. Die Angeklagten hätten planmäßig und mit Ueberzeugung gehandelt. Sie ſeien für den Mord an Heinzelmann verantwortlich. Zweites Opfer des Eilenried-Rennens. Hannover. 24. April. Der Motorradfah⸗ rer Willy Kobbe, der beim Training zum Eilenried-Rennen zu Fall kam, iſt den ſchweren Verletzungen, die er dabei erlitt, erlegen. Aus Vaden Sipplingen, 24. April.(un der Kreis⸗ ſäge verunglückt.) Beim Holzſägen an der Kreisſäge geriet der hieſige Adlerwirt Re⸗ genſcheit mit der Hand in die Säge und wuroe ſchwer verletzt. Schwerer Unglücksfall beim Hochzeitsſchießen. Reichental b. Gernsbach, 24. April. Hier ereignete ſich beim Hochzeitsſchießen ein ſehr ſchwerer Unglücksfall. Der etwa 26jährig: Waldarbeiter Albert Wieland und der gleich- altrige Waldarbeiter Karl Weiler wollten mit ſelbſtgefertigten Böllern einem bekannten Brautpaar den Hochzeitsmorgen anſchießen. Hierbei explodierte der Böller und riß den beiden jungen Leuten die linke Hand dis zum Gelenk vollſtändig ab. Weiler wurde noch das linke Auge ausgeriſſen. Die beiden Schwerverletzten wurden ſofort nach dem Kran⸗ kenhaus Gernsbach verbracht, wo beide ope⸗ riert werden mußten. Mannheim, 24. April.(Auf die Ver⸗ kehrsinſel gefahren.) Auf dem naſſen Aſphalt des Bahnhofsplatzes geriet ein Per⸗ ſonenkraftwagen ins Schleudern und fuhr oa— bei auf eine Verkehrsinſel, wo er einen Mann anfuhr. Dieſer erlitt einen Unterſchenkelbruch Ban fand Aufnahme im Allgemeinen Kranken- aus. Auflöſung des Bundes der jüdiſchen Arbeit⸗ nehmer. Karlsruhe, 24. April. Auf Grund des Pa⸗ ragraphen 1 der Verordnung zum Schutze von Volk und Staat vom 28. Februar 1933 wird der Bund der jüdiſchen Arbeitnehmer mit ſei⸗ nen Unter- und Nebenorganiſationen für, den Bereich des Landes Baden aufgelöſt und ſein Vermögen beſchlagpahmt. Der bulgariſche Mini- ſterpräſident beim Reichsaußenminiſter. Reichsaußenminiſter Frhr. von Neurath ver⸗ anſtaltete im Hotel Kai⸗ ſerhof in Berlin zu Eh⸗ ren des bulgariſchen Miniſterpräſidenten Muſchanoff einen Emp⸗ fang. Unſer Bild zeigt von links nach rechts: Miniſterpräſident Mu⸗ ſchanoff, Reichsaußenmi⸗ niſter Frhr. von Neu⸗ rath, Reichsminiſter Dr. Goebbels und Vizekanz⸗ ler von Papen. Der 1. Mai! Neunte Sonderbekanntmachung. Betr.: Oeffentliche Kundgebung anläßlich des Spatenſtichs zum erſten Thing⸗ platz im Gau Heſſen-Naſſau auf der Lo— reley durch Gauleiter Reichsſtatthalter Sprenger. Die dem Herrn Reichsminiſter für Volks⸗ aufklärung und Propaganda unterſtellte „Heſſen-Naſſauiſche Spielgemeinſchaft für nationale Feſtgeſtaltung kann infolge der umſichtigen Förderung durch den Gauleiter Reichsſtatthalter Sprenger bereits am 1. Mai mit dem Bau des erſten großen 12 000 bis 15000 Menſchen faſſenden Thing— platzes für den Gau Heſſen-Naſſau begin⸗ nen. Der erſte Spatenſtich wird zu einer kulku— rellen Kundgebung größter Bedeutung aus- geſtaltet. Die geſamte Bevölkerung iſt ein- geladen! Alle führenden Perſönlichkeiten im Gebiet des Gaues heſſen-Naſſau werden aufgefordert, durch ihr Erſcheinen die Be— W der Kundgebung noch zu unkerſtrei- en. Vertreter des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda ſind an— geſagt. Die öffentliche Kundgebung be⸗ ginnt pünktlich 21 Uhr. Extrazüge ſind vor— bereitet. An- und Abfahrſtraßen für Kraft— fahrzeuge werden in der geſamten Preſſe bekanntgegeben. Das Programm der Kund— gebung wird in den nächſten Tagen veröf— fentlicht. gez. Müller-⸗Scheld, Gaupropa⸗ gandaleiter und Leiter der Landesſtelle Heſ— ſen⸗Naſſau des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda. Mit dem Kraftwagen in die Weichſel Danzig, 24. April. An der Fährſtelle bei Letzkau fuhr ein Kraftwagen in voller Geſchwindigkeit in die Weichſel, da die Bremſe verſagte. Auf der Fähre, die gerade auf der Mitte des Stro— mes war, wurde das Unglück geſehen und ein SS-Mann und der Fährmann ruderten in dem Begleitkahn eiligſt nach dem Letz⸗ kauer Ufer zurück. Die Inſaſſen des geſchloſ⸗ ſenen Wagens waren mit letzter Kraft aus dem Wagen gekrochen, jedoch hielt ſich nur der Kraftwagenführer über Waſſer, während die beiden Inſaſſen, der Geldverwalter der 71, Standarte, Burde und ſeine Frau in den Fluten verſchwunden waren. Erſt nach lan⸗ gem Suchen mit Bootshaken gelang es, di— Beiden im Waſſer aufzufinden. Sofortige Wie⸗ derbelebungsverſuche waren leider erfolg⸗ vos. vom 23. April 1934. (Ohne Gewähr.) Berliner Deviſenkurſe. 1 Pfund Sterling 12.79, 1 Dollar 2.48, 100 holl. Gulden 169.53, 100 Lire 21.27, 100 franz. Francs 16.50, 100 Schweitzer Fran⸗ ken 80.99, 100 öſterr. Schilling 47.20. Frankfurter Schlachtrithmarkt. Auftrieb: 1198 Rinder, davon 424 Ochſen, 78 Bullen, 352 Kühe, 344 Färſen, 608 Käl⸗ ber, 20 Schafe, darunter 16 Cel, 3700 Schweine. Preiſe pro 50 Kilo Lebendgewicht: Ochſen 34 bis 35, 32 bis 33, 29 bis 31 26 bis 28, Bullen: 31, 29 bis 30, 27 bis 28, 24 bis 26, Kühe: 29 bis 30, 25 bis 28, 20 bis 24, 13 bis 19. Färſen: 34 bis 35, 32 bis 33, 28 bis 31, 25 bis 27, Kälber: 49 bis 50, 45 bis 48, 37 bis 44, 26 bis 36, Lämmer:—, Hammel bi) 36 bis 87, Schweine: al) 50, a2) 38 bis 42, b) 38 bis 41, 37 bis 41, 34 bis 40, 32 bis 35, —, 30 bis 39. Frankfurter Produktenbörſe. Weizen Mühlenpreis nom. 203, Roggen Mühlenpreis 173, Sommergerſte für Brau— zwecke—, Sommergerſte 170 bis 172.50, Ha— fer 161 bis 163.50 per Tonne, Weizenmehl 29.70 bis 30.25, dito ohne Austauſchweizen 28.20 bis 28.75, Roggenmehl 24 bis 24.50, ſüddeutſches 24.50, Wetzenkleie 10.85 bis 11, Wetizenfuttermeh! 11.80, Roggenkleie 11.10, Soyaſchrot 15.65 bis 16.75, Palmkuchen 14.15, Erdnußkuchen 16.50 bis 16.75, Treber getrocknet 14.10, Trockenſchnitzel 10.10, Heu ſüdd. 6, Weizen- und Roggenſtroh drahtge— preßt und gebündelt 2 Mark. Tendenz: ruhig. Mannheimer Getreidegroßmarkt Weizen Erzeugerpreis Bezirk 9 19.70, Be— zirk 10 19.90, Bezirk 11 20.20, Mühlen⸗ einkaufspreis Bezirk 9 20.10, Bezirk 10 20.30, Bezirk 11 20.60, Roggen Erzeugerpreis Be⸗ zirk 8 16.70, Bezirk 9 17, Mühleneinkaufs⸗ preis Bezirk 8 17.10, Bezirk 9 17.40, Som⸗ mergerſte inl. 17.75 bis 18.25, Pfälzer Gerſte 18 bis 18.50, Futtergerſte 16.50 bis 17, Hafer inl. 16.50 bis 16.75, Mais mit Sack 19.25 bis 19.50, Weizenmehl Spezial Null mit Austauſchweizen 30, aus Inlandsweizen 28.50, Roggenmehl nordd. 23.50 bis 24.30 dito pfälziſches und ſüddeutſches 24.25 ois 25.25, Wetzenkleie feine mit Sack 10.50 bis 10.75, dito grobe 11 bis 11.25, Roggen⸗ kleie 10.75 bis 11.50, Weizenfuttermehl 11.75 bis 12, Roggenfuttermebl 11.75 bis 12.25. ———T—T—T————— e ———— .— — —