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Dick und Doof:„Ein Hundewetler“ 2.„Fischmarkt in Altona“ 5 3.„Fox tünende Wochenschau“ 8 Versäumen Sie nicht diesen Pracht- Spielplan. Anfang 8 Uhr örchzelod. wertig le Mutter hände Natrafzen in wolle,„p, Ross hg Federbeften 0 erstklassige Verarbeitung. 0 eee 10 NMateciol OBETHAUSYHA NK FRI ESS d. S TURN MANN HE UHF 2. 4b n Sa cclasldl. Saftladen Morgen Feſcg te Tanzmuslh Es ladet freundlichſt ein. Der Wirt Die Muſik M. Traeger Blindenkapelle Für die vielen Beweiſe herzlicher Anteilnahme bei dem ſchmerzlichen Verluſte unſeres lieben Schwie⸗ gervaters, Großvaters, Bruders, Schwagers und Onkels Herrn Jakoh Schalk 1 ferner für das zahlreiche Geleite zur letzten Ruheſtätte und für die vielen Kranz⸗ und Blumenſpenden ſagen wir hierdurch herzlichen Dank. Beſonders innigen Dank der hochw Geiſtlichkeit für den troſtreichen Beiſtand, den ehrw. barmherzigen Schweſtern für die unermübliche, liebevolle Pflege, dem Krieger⸗ und Soldatenverein„Teutonia“ für das ehrende Grabgeleite und ſeinem Vereinsführer für die ehrenden Abſchiedsworte ſowie den Stiftern von See⸗ lenmeſſen. Viernheim, den 28. April 1934 Die trauernden Hinterbliebenen hof unſere Frühjahrs- ſtatt. ſcheinen. Mrlener- U. Seldatenverein Teutonia mit Schützenabteilung Morgen Sonntag ½4 Uhr findet im Lokal zum Schützen- Versammlung 5 8 Wichtige Mitteilungen über den Umbau des Reichskriegerbundes Kyffhäu⸗ Hafer ſer und des Reichsverbandes für Kleinkaliberſchie⸗ ßen. Feſtſtellung der Teilnehmer am Landeskrieger⸗ tag in Darmſtadt. Ich bitte um vollzähliges Er⸗ Klee, 1. Vereinsführer Stahlfed un Stahl- u. EI8U u. Auflege- Matratzen Hoſgpeit, Schlafzimm. an alle. Teilz, Katal. frei. Eisenmöbelfabrik Suhl, Th. 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Nummer 100 Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchaftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim Deutſche Arbeit ES fu, und donnerk, und der Hammer auſt, Mit Wucht geſchwungen aus granikner Fauſt. Es rinnt der Schweiß im harken Muskelſpiel, Und was die Stirn erſann, iſt ſeines Wir- kens Ziel. Doch wenn des Arbeilsmannes rohe Kraft ert FE.„21. 22 7 Get ad, daß e für edle Ziele ſchafft, Wird Freude jede wucht'ge Hammerkak Und Dank für den, der ſie erſonnen hat. Mas wär' die Fauſt, erwöge nichk das Hirn Die ſtolzen Pläne hinter hoher Skirn? Was wär' das Hirn, erfüllte nicht die Fauſt, Was du in deinem kühnen Geiſt erſchauſt? Vollendung bringt erſt die Gemeinſamkeit, Die uns aus niedrer Enge froh befreit, Die uns erhebt zum Herren der Natur.— Aus Skirn und Fauſt erwächſt erſt die Kultur! Gemeinſchaft ſtatt Trennung Von Walter Schuhmann, Reichsobmann der NSBO 8 NSs. Nicht mehr für die Internationale, nicht mehr gegen die Nation! Sondern für Deutſchland. Nicht mehr für eine„Klaſſe“, ſondern für die Volksgemeinſchaft! Nicht mehr für einen imaginären marxiſtiſchen „Zukunftsſtaat“, ſondern für die Ehre der nationalen Arbeit! Das wird der Rhythmus des arbeitenden Deutſchland ſein, wenn es am 1. Mai, dem Tage der nationalen Arbeit, erneut aufmar— ſchiert: das Bekenntnis zum Volk, das Be⸗ kenntnis zum Bruder, in deſeſn Adern deut— ſches Blut rollt. Daß das ſo iſt, das iſt einer der größten Siege der nationalſozialiſtiſchen Revolution, und die NSB0 kann ſtolz darauf ſein, daß ihre Kämpfer, die für dieſen Geiſt die deut⸗ ſchen Werkſtätten eroberten, an dieſem hiſto⸗ riſchen Siege ihren Anteil haben. Wenn der deutſche Arbeitskamerad am 1. Mai marſchiert, werden in Gedanken ſin⸗ nend zurückgehen. Grauenvoll hat der Staat bis 1932 verſagt. Eine ungeheure Geldver— ſchwendung hatte ſich breitgemacht. Uner⸗ trägliche Steuerlaſten verteuerten die Pro⸗ duktion und die Warenpreiſe, verringerten den Umſatz und damit die Produktions⸗ menge, legten die Arbeitsſtätten lahm und warfen die deutſchen Arbeitskameraden zu Millionen auf die Straße. Zur gleichen Zeit ließ das liberaliſtiſch⸗-marxiſtiſche Deutſchland den heimiſchen deutſchen Markt auch noch mit überflüſſigen ausländiſchen Fertigwaren im Werte von bis zu ſieben Milliarden Goldmark pro Jahr überſchwemmen, wäh⸗ rend notwendige ausländiſche Rohſtoffe kaum noch einzuführen waren. Um das Maß voll zu machen, machte das marxiſtiſch⸗ liberaliſtiſche Deutſchland im Ausland auch noch Schulden in Rieſenausmaßen; ſie wuchſen von 1924 bis 1932 auf rund 25 Milliarden; Zins⸗ und Tilgungslaſten hier⸗ für entziehen ſeither der deutſchen Wirtſchaft und damit der Exiſtenzgrundlage des deut⸗ 160 Arbeiters jährlich etwa 1,5 Milliar⸗ den. Zur gleichen Zeit vollzog ſich der 955 politiſche Bankrott des geſtürzten Syſtems. Hatte ſich ſchon vor dem Kriege die deutſche Sozialpolitik gegen den Marxismus durch⸗ ſetzen müſſen—, die Marxiſten hatten alle Sozialgeſetze, ob es ſich um die Krankenver⸗ ſicherung oder um die Invaliden⸗, Unfall⸗ oder Altersverſicherung handelte, abge⸗ lehnt—, ſo iſt auch nach dem Kriege der Marxismus an der großen Aufgabe der Neu⸗ ordnung der deutſchen Sozialgeſetzgebung reſtlos geſcheitert, ja, er hat ſich an dieſe Aufgabe im Ernſt überhaupt nicht herange⸗ wagt. Man hat geredet, aber nicht gehan⸗ delt. Man hat die großen Sozialverſiche⸗ rungsträger korrupt verkommen laſſen, man hat ſie materiell in den Ruin hineingejagt und in die Gefahr des Zuſammenbruches hineingeraten laſſen. Alledem ſahen die„Führer“ der Gewerk⸗ eliger wie aufreizender Unfähigkeit zu. Von 5 932 waren rund 97000 deutſche haften entſchlußlos, ziellos, in ebenſo arm: Zum Nationalfeiertag des deutschen Volles Wenn am 1. Mai von Hütten und Villen die Hoheitszeichen des Dritten Reiches wehen, wenn der Schmuck des Maiengrüns in Stadt und Land grüßt, jungen 1 1 wenn alle Räder ſtillſtehen und das Deutſche ten und Bekenntniſſen ſich zum Feiertage der Nation zuſammenfindet, ſo ſymboliſiert ſich in dieſem Feſte nicht die * Freude am Feiern, ſondern das ſtolze Gefühl, daß die Volksgemeinſchaft erſtanden iſt. Als vor Hitler gezeigt, daß ſie nicht gewillt iſt, den einem Jahre der Führer in ſeiner großen Rede auf dem Tempelhofer Felde in Berlin zu den gewaltigen Maſſen ſprach, da durch— flutete zielharter Lebenswille alle Anwe— ſenden, und in einem unerhörten Fluidum erfaßte dieſer Geiſt der ſozialen Lebensbe— jahung und nationalen Selbſtbehauptung die Millionen der Deutſchen Nation. Es gab da⸗ mals Skeptiker diesſeits und jenſeits der Reichsgrenzen, die das ganze für einen ſchö⸗ nen Rauſch hielten. Sie ſind durch die Ent⸗ wicklung eines Beſſeren belehrt worden. Der Geiſt des 1. Mai 1933 hat nun ein Jahr im Deutſchen Volke gewirkt, und mit großer Genugtuung können Führer und Bewegung darauf verweiſen, daß er Wunder gewirkt hat. Ja, es klingt wie ein Wunder und die Kleingläubigen wollen es immer noch nicht faſſen, daß ſich ein Volk ſelber half. Vor einem Jahre noch erbat ſich der Führer vier Jahre Friſt, um Deutſchland aus Not und Niedrigkeit herauszuführen. Damals ahnte noch niemand und hofften ſelbſt die Hoff⸗ nungsfreudigſten kaum, daß das Sorgenge⸗ ſpenſt der Arbeitsloſigkeit nach einem Jahre ſo ſichtbar bekämpft ſein würde, wie das heute der Fall iſt. Die Hälfte unſerer ar⸗ beitsloſen Volksgenoſſen iſt wieder zu Arbeit Betriebe zuſammengebrochen, die Arbeits⸗ loſenziffern hatten aſtronomiſche Rieſenzif⸗ fern erreicht, Not und Elend würgten die werktätige Bevölkerung in kaum vorſtellba⸗ rem Maße, die öffentlichen Kaſſen in Reich, Ländern und kommunalen Selbſtverwal⸗ tungskörpern waren ausgeplündert, mit rie⸗ ſigen Schulden belaſtet, von Zins⸗ und Til⸗ gungslaſten bis zum Letzten ausgeblutet, die Wirtſchaft war am Ende ihrer Kraft, Indu⸗ ſtriebetriebe, ſelbſt die einſt größten und ſtärkſten, die den Ruhm deutſcher Qualitäts⸗ arbeit um den Erdball getragen hatten, ſtan⸗ den am Rande des Ruins, Zehntauſende von Konkurſen waren die Meilenſteine des Gol⸗ gathaweges, den der Mittelſtand durchſchrei⸗ ten mußte, zehntauſende deutſcher Bauern mußten mit dem weißen Stock in der Hand Hof und Scholle verlaſſen, auf denen ihre Vorfahren großenteils ſeit Jahrhunderten geſeſſen—, und immer neue Armeen, immer neue Heere deutſcher Arbeitskameraden ſtie⸗ ßen zum grauen Heer derer, die ohne Ar⸗ beit und Brot auf der Straße lagen—, und alles, alles ging an den Gewerkſchaftsleitern vorbei. Zu alledem drohte endlich auch noch der dicht bevorſtehende Zuſammenbruch der Mehrheit der Gewerkſchaften, der Bankerott ihres Vermögens, der Ruin der Geſellſchaf⸗ ten und damit eine ungeheure Erſchütterung der geſamten deutſchen Wirtſchaft! Daß dieſes Letzte, Schwerſte, Gefährlichſte von Beutſchland abgewendet wurde, daß die deutſche Wirtſchaft und die deutſchen Ar⸗ beitskameraden davor bewahrt wur⸗ den,— das danken wir den Kämpfern der NSBo, die am Morgen nach dem 1. Mai 1933, am 2. Mai 1933, in groß angelegter Aktion den Sturm auf die Gewerkſchaften durchführten und in den folgenden Monaten in noch größerer Leiſtung den Zuſam⸗ menſchluß des geſamten werk⸗ tätigen Deutſchland in der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront durchführten, damit alſo 8 e Verdienertums ausbeuten zu und Brot gekommen, und mit ungehemmter aber verdoppelter Kraft geht das deutſche Volk unter zielbewußter ſtarker Führung in eine neue Arbeitsſchlacht. Mit Recht ſteht als Motto über dem nationalen Feiertage Volk geſchloſſen in ſeinen Ständen, Schich— das Wort:„Der Arbeit die Ehre!“ Die Mil- lionen arbeitender deutſcher Menſchen in Stadt und Land haben vornehmlich Grund, die fleißigen Hände einen Tag ruhen zu laſ— ſen. Durch Geſetzgebung und Haltung hat die Reichsregierung des Volkskanzlers Adolf Arbeiter als Objekt eines materialiſtiſchen laſſen. Der deutſche Sozialismus iſt ſelbſt mitten in der furchtbarſten Kriſe hochgehalten worden. Zu den geſetzlich verankerten Rechten der deut⸗ ſchen Arbeitnehmer tritt das ernſte Beſtreben der führenden Männer, ſobald es nur an— gängig iſt, den Lebensſtandard der arbei— tenden deutſchen Menſchen durch einſchnei⸗ dende Maßnahmen zu heben. Der Bauer iſt auf ſeiner Scholle ſo geſichert worden, wie daͤs in keineu anderen Lande der Welt der Fall iſt. Aber der 1. Mai ſoll nicht nur ein Feier— tag der Arbeit ſein, er ſoll vielmehr der Nationalfeiertag des Deutſchen Volkes von nun ab ſein. Die nationalſozialiſtiſche Idee, die die Scheidung in Klaſſen und Konfeſſio— nen, in Stände und Stämme bewußt ab⸗ lehnt, bekennt ſich zur Einheit der Nation, zur Ganzheit unſeres deutſchen Volkes. In dieſer Zuſammenſchmiedung der Nation lag das Geheimnis ſeiner Kraft und liegt der Grund der bisher erzielten Erfolge. Nie noch, ſolange es ein Deutſches Volk gibt, war dieſe Einheit ſo vollkommen und lebens⸗ wahr, ſo wirkungskräftig und erfolgreich wie jetzt. —«K den Boden für jenen vorwärtsdrängenden Wiederaufbau der deutſchen Wirtſchaft vor⸗ bereiteten, der vom Führer und ſeiner Re⸗ gierung in bewundernswerter Leiſtung in dieſem erſten Jahre der nationalſozialiſtiſchen Revolution durchgeſetzt worden iſt! Wo Trennung war im Volke, da iſt heute Gemeinſchaft. Wo Eigennutz regierte und Profitſucht das Handeln beſtimmte, da ſetzt ſich der Grundſatz des Gemeinnut⸗ zes durch. Wo Zuſammenbruch war, da blüht neues Leben aus den Ruinen marxi⸗ ſtiſch⸗liberaliſtiſcher Zerſtörung. Wo Hoff⸗ nungsloſigkeit und Reſignation die Kräfte lähmten, da herrſcht Vertrauen, da herrſcht der unbändige Wille zum Aufbau, zum Aufſtieg, zum feſten, unlösbaren Zu⸗ ſammenhalt. Wo einſt Millionen auf die Straße flogen, marſchieren heute Millionen in die Arbeitsſtätten zurück. Wo die Arbeits⸗ kraft eine Ware geweſen iſt, da iſt ſie heute Dienſt an der Nation. Wo einſt Materialis⸗ mus regierte, da lebt heute der Grundſatz der ſozialen Ehre! Wahrlich, ſtolz kann Deutſchland ſein auf das, was dieſes eine Jahr vom vorjährigen Maifeiertag zu dieſem Tag der nationalen Arbeit erbracht hat! Darum werden in dieſem Jahre alle die marſchieren, die in feſter Entſchloſſenheit und Geſchloſſenheit zum Führer und zum ſchaffenden Volke ſtehen, alle die, die heim⸗ gefunden haben zur deutſchen Nation, die er⸗ kennen gelernt haben, daß alle Deutſchen, Arbeiter und Unternehmer, Wirtſchaft und Arbeit, zuſammengehören, untrenn⸗ bar miteinander verbunden ſind auf Gedeih und Verderb! Daß eine Klammer alle bindet: die Volksgemeinſchaft! Daß ein Ge⸗ ſetz alle ordnet: die ſoziale Ehre! So reichen wir am 1. Mai einander die Hände: ein Volk, ein Vaterland, ein Füh⸗ rer, ein Wille: Deutſchland! Ein Ziel: ein aufrechtes, ſtolzes, freies deutſches Volk der Arbeit! Der deutſche Kampf um Ehre und Gleich— berechtigung, den der Führer mit ſtahlharter und zielzäher Energie führt, kann nur ge— wonnen werden, wenn uns das hohe Gut der Einheit erhalten bleibt. Welch ungeheure Wandlungen ſind hier ſchon vor ſich gegan— gen! Die Welt draußen hat einſehen müſſen, daß Deutſchland ſich nicht länger als der ge— duldige Packeſel der Völker betrachten und behandeln läßt. Aber ihr törichtes Vorurteil, daß das neue Deutſchland kriegeriſch und ge⸗ walttätig ſei, iſt noch viel eindrucksvoller wi— derlegt worden. Deutſchland hat in dem einen Jahre nationalſozialiſtiſcher Regierung gezeigt, daß es heute der wichtigſte Garant des Friedens in Europa iſt. Das Deutſch— land Adolf Hitlers hat Beweiſe ſeines Frie— denswillens genug und übergenug gegeben. Auch in dieſer Friedenspolitik kann ſich die Reichsführung auf das deutſche Volk in ſei— ner Geſamtheit ſtützen. Aber gerade darum wird Deutſchland auch nie einen Millimeter abweichen von den ſittlichen Forderungen nach Sicherheit und Gleichberechtigung. In dieſem Geiſte feiert das deutſche Vol? ſeinen Nationalfeiertag. Brüderlich verbun— den, erneuern die deutſchen Menſchen aller Gaue und Berufe das Gelöbnis zu treuer Gefolgſchaft für den Führer und die eiſerne Entſchloſſenheit, ihm auf dem Wege zu fol— gen, der Deutſchland aus ſeiner wirtſchaft— lichen Bedrängnis und Not herausführen kann und ſich reſtlos hinter ihn zu ſtellen, wenn es um die großen deutſchen Belange der nationalen Ehre und Gleichberechtigung geht. Freude, Stolz und Genugtuung über das Erreichte und hoffnungsfreudiges Selbſtvertrauen für die Zukunft werden die feiernden deutſchen Menſchen erfüllen. Die Veranſtaltungen Das amtliche Programm zum 1. Mai. Berlin, 29. April. Maihöhenfeuer auf dem Brocken, Be⸗ ginn 30. April, 23.45 Uhr. Maiſingen der Hitlerjugend. Rede des Reichsjugendführers Baldur von Schirach. 9 Uhr: Jugendkundgebung im Luſtgar⸗ ten. Chor aus den Meiſterſingern„Wacht auf“. Rede des Reichsminiſters Dr. Gö b⸗ bels, Horſt-Weſſellied, Anſprache des Führers, Deutſchlandlied, Vorbeiziehen des Feſtzuges 12 Uhr: Empfang der Arbeiterab⸗ ordnungen aus dem Reich in der Reichs⸗ kanzlei. Reichsminiſter Dr. Göbbels und der Führer der Deutſchen Arbeitsfront, Stabs⸗ leiter der PO Dr. Robert Ley, ſtellen die Arbeiter dem Führer vor. 14 Uhr: Feſtſitzung der Reichskul⸗ turkammer in der Staatsoper. Rede des Präſidenten der Reichskulturkammer, Reichsminiſter Dr. Göbbels, und Verkün⸗ dung des Film- und Buchpreiſes 1933. Der Staatsalt 16 Uhr: Staatsakt auf dem Tempelhofer Feld. N Ankunft des Führers, Chor, Eröffnung: Reichsminiſter Dr. Göbbels. Rede des Führers. Horſt-Weſſellied. Großer Zapfenſtreich. Deutſchlandlied. Schlußwort: Stabsleiter der Deutſchen Arbeitsfront, Staatsrat Walter Schuhmann. Es ſpielen fünf Muſikkorps der Reichs⸗ wehr unter Leitung des Heeresmuſikinſpi⸗ zienten Prof. Schmidt. Es ſingen 2000 Sän⸗ ger des Berliner Sängerbundes unter Lei⸗ tung des Bundeschormeiſters Studienrat Miesner. 19.15 Uhr: Schlußkundgebung im Luſtgar⸗ ten. Rede des preußiſchen Miniſterpräſiden⸗ ten General Hermann Görina. —— ᷣ 11212. 7˙².umu è! Aufruf an die Jungarbeiter Skaatsſekretkär Hierl zum 1. Mai. Der Staatsſekretär für den Arbeitsdienſt, Reichsarbeitsführer Hierl, hat zum 1. Mai folgenden Aufruf an die deutſchen Jungar— beiter der Stirn und Fauſt erlaſſen: „Der Nationalſozialismus hat die Arbeit, die der liberaliſtiſche Materialismus zur reinen Lohnangelegenheit entwertet hat, wie— der emporgehoben zum Inhalt des Lebens; er hat den Arbeiter, den der Marxismus zum mißvergnügten Klaſſenkämpfer herab⸗ gedrückt hat, als gleichberechtigten, ſelbſt be— wußten Volksgenoſſen eingereiht in die Nation; er hat den Adel der Arbeit erklärt und den Namen Arbeiter zum Ehrentitel für jeden Deutſchen gemacht; er hat ſo der Ar— beit ihre Würde und dem Arbeitertum ſeine Ehre wiedergegeben. Der Arbeitsdienſt, dieſer Ehrendienſt der deutſchen Jugend am Volke, iſt die praktiſche Anwendung dieſer nationalſozialiſtiſchen Auffaſſung von Arbeit und Arbeitertum, er iſt zugleich der ſinnfällige Ausdruck der na— tionalſozialiſtiſchen Volksgemeinſchaft, in der die trennenden Schranken der Klaſſen, Stände und Konfeſſionen niedergeriſſen ſind und Eigennutz und Eigenwille zurücktreten vor dem Dienſt am gemeinſamen Volke. Wir nationalſozialiſtiſchen Arbeitsdienſtler als junge Garde der Arbeit ſind berufen, die Stoßarmee in der großen Arbeitsſchlacht zu bilden und den Nationalſozialismus der Tat vorzuleben. Wir betrachten den Arbeitsdienſt als ſittliche Pflicht der deutſchen Jugend, auch wenn dieſe Pflicht geſetzlich noch nicht feſtgelegt iſt. Die deutſche Studentenſchaft iſt mit leuch— tendem Beiſpiel vorangegangen, indem ſie von ſich aus den freiwilligen Arbeitsdienſt hat ihre Organiſationen zur Pflicht erhoben at. Wir erwarten, daß andere Organiſatio— nen dieſem Beiſpiel bald folgen und daß insbeſondere auch die jungen Hand⸗ arbeiter es als Ehrenſache betrachten werden, im Ehrendienſt am Volk hinter den Studenten nicht zurückzubleiben. Am heukigen Ehrenkag der Arbeit rufen wir daher der geſamken deukſchen Jugend zu: Deukſche Jungarbeiter der Skirn und der Fauſt, vereinigt euch im nakionalſozialiſti⸗ ſchen Arbeiksdienſt! Das Gelöbnis der Vertrauensmänner Gegenüber Unklarheiten, die über die Ab⸗ legung des Gelöbniſſes der Vertrauensmän— ner in der Oeffentlichkeit noch zu beſtehen ſcheinen, weiſt das Reichsarbeitsminiſterium nochmals auf die in der Durchführungsver— hin. Das Gelöbnis der Mitglieder des Ver— trauensrates iſt darnach im Betriebe vor der Gefolgſchaft abzulegen, und zwar grundſätzlich am 1. Mai. Eine Verle⸗ gung der Feier auf den 2. Mai iſt mit Zu⸗ ſtimmung des Treuhänders der Arbeit nur für die Fälle vorgeſehen, in denen infolge der räumlichen Entfernung des Betriebes von dem Orte der allgemeinen Feier des 1. Mai durch eine vorhergehende Betriebsver— ſammlung die Teilnahme der Betriebsange⸗ hörigen an der gemeinſamen Feier der Be— dlrerung weſentlich erſchwert werden würde. Das Gelöbnis im Betriebe iſt ſowohl von dem Führer des Betriebes wie von den Vertrauensmännern abzulegen. Dem Führer des Betriebes liegt dabei die Verpflichtung der Vertrauensmänner und die würdige Ausgeſtaltung der feierlichen Handlung ob. Keine Scheinblüte Langſame Geſundung aus innerer Kraft. München, 29. April. Reichsarbeitsminiſter Dr. Schmitt hielt am Samstag auf der Tagung der bayeriſchen 1 eine Rede, in der er u. a. aus⸗ ührte: Es kann nicht darauf ankommen, das zu tun, was im Augenblick gefällt, ſofort eine ſichtbare Erleichterung bringt und als Erfolg Apes werden kann. Nötig iſt vielmehr, o zu handeln, daß eine andauernde, wach⸗ lende Beſſerung eintritt, ſelbſt wenn vor⸗ übergehend neue Anſtrengungen und Opfer auferlegt werden müſſen. Wir wollen keine Scheinblüte, wir wollen eine von innerer Kraft getragene Geſundung als Quelle wachſenden Wohlergehens für unſere Kinder. Die Reichsregierung hat den Mut gehabt, durch ein großangelegtes Arbeits be⸗ chaffungsprogramm der Wirt⸗ aft den Impuls zu geben, der aus der ülrchterlichen Staanation und alles zerſtö⸗ Der Erfolg dieſer Aktion iſt in großem und überraſchendem Maße eingetreten. Wir wollen uns aber nicht verhelen, daß hier gewiſſe Gefahrenpunkte lie⸗ gen, beiſpielsweiſe darin, daß man in die Verſuchung gerät— wenn man ſchon bei künſtlicher Arbeitsheſchaffung iſt—, unter dieſer Parole Betriebe zu errichten oder wie⸗ der in Gang zu ſetzen, die nicht lebensſöhig ſind. Es muß mit eiſerner Fauſt der Gefahr der Preisſteigerung entgegengetreten werden. Solange noch große Teile unſerer Wirk- ſchaft und der dort beſchäftigien Menſchen in ſchwerſter Not ſehnſüchkig auf die Beſſe. rung ihrer Lage warten, kann eine verant⸗ worktungsbewußte Regierung eine ſteigende Lohn- und Preiswelle nicht dulden. Der Außenhandel Auch das Problem unſerer Aus⸗ und Ein⸗ fuhr möchte ich in dieſem Zuſammenhang kurz ſtreifen. Ich brauche nicht zu erwäh— nen, was ſo oft ſchon ausgeſprochen wurde, daß das heutige Deutſchland, getreu ſeinen Traditionen, gemäß ſeiner Lage und ſeiner Leiſtungsfähigkeit den offenen Weltmarkt ſucht und ſeine Förderung herbeiwünſcht. Auf der anderen Seite ſind wir gezwungen, der tatſächlichen Situation Rechnung zu tragen. Wir können Rohſtoffe nur mit Waren, und Zinſen nur aus dem Exportüber⸗ ſchuß bezahlen. So iſt unſerer hochwertigen Wirtſchaft die Aufgabe geſtellt, alles zu tun, um vollwerti— gen Erſatz für einzuführende Rohſtoffe durch deutſche Erzeugniſſe zu ſchaffen. In dieſer Richtung ſehe ich dank der techniſchen Fort— ſchritte Möglichkeiten von abſeh⸗ barer Tragweite, und ich bin ſicher, daß mangels vernünftiger und für uns trag— barer Abmachungen mit den rohſtoffliefern— den Ländern Deutſchland, wenn es ſich erſt uamgeſtellt hat, in vielen Richtungen und in großem Umfang dauernd auf die Herein⸗ nahme ausländiſcher Rohſtoffe verzichten kann, für die es ſonſt wach— ſend Abnehmer wäre. Wirtſchaftliches Eigenleben Es iſt mein ſehnlichſter Wunſch, daß hier von der deutſchen Wiriſchaft etwas wirklich Natianalſozlaliſtiſches geſchaffen wird. Es ſollen ſich alle der großen Linie einer von ihren Führern und der Regierung als rich. tig erkannten Wirtſchaftspolitik einordnen und den Geſetzen der Lauterkeit und fairen Geſchäftshandhabung unterwerfen. Es ſcheint mir unerläßlich, daß bei aller Wahrung einer einheitlichen Geſamtwirt—⸗ ſchaftspolitik die Unternehmungen, ähnlich wie örtlich in den Handelskammern, ſo auch in den Ländern zuſammengefaßt wer⸗ den müſſen. Auf dieſe Weiſe wird es mög⸗ lich ſein, eine geſunde Dezentraliſation in der Wirtſchaftsführung aufrecht zu erhalten So gewiß es nur ein Deutſches Reich dibt, ſo kann. es auch nur eine deutſche Wirtſchafts⸗ politik geben, die von der Reichsführung der Wirtſchaft in Verbindung mit der Reichsre. gierung feſtzulegen iſt. Dies bedeutet aber nun keineswegs, daf alles von Berlin aus beſtimmk werder muß. Ich unterſtütze jegliche Beſtrebungen die das wirkſchaftliche Eigenleben in der ordnung vom 13. April getroffene Regelung großen Wirtſchaftsgebieten fördern. Die Transferfrage Engliſche Vorſtellungen in Berlin. London, 29. April. Die engliſche Preſſe meldet in großer Aufmachung, daß die engliſche Regierung durch ihren Bolſchafter in Berlin ihre Be⸗ ſorgniſſe über eine mögliche Anwendung eines Transferaufſchubs für die Dawes⸗ und Bounganleihe ausgedrückt habe. Der Schritt der engliſchen Regierung, ſo ſchreibt„Evening Standard“, ſei durch die Gerüchte veranlaßt worden, nach denen die deutſche Regieruna beabſichtige, die Zahlun⸗ gen für die Dawes⸗ und Pounganleihe ein⸗ zuſtellen. Die engliſchen Beſitzer dieſer An⸗ leihen hätten bisher eine Entwertung von über ſechs Millionen Pfund in dem Markt⸗ wert ihrer Bonds durch deren Preisfall er⸗ litten. Die Zeitungen fügen hinzu, daß die engliſchen Inveſtoren zu einem Ausmaß von g rund 24 Millionen Pfund an der Dawes⸗ Hounganleihe intereſſiert ſeien. Den engliſchen Vorſtellungen in Berlin wird von der ganzen Preſſe größte Beach⸗ tung gewidmet. Ziemlich einheitlich gibt die Preſſe der Hoffnung Ausdruck, daß Dr. Schacht„ſich die Angelegenheit noch einmal genauer überlegen werde“. Die Londoner Effektenbörſe, ſo meldet „Daily Telegraph“, ſehe in den engliſchen Vorſtellungen in Berlin ein Zeichen, daß die engliſchen Behörden nicht davor zurückſchrek⸗ ken würden, ein 18 e ee einzurichten, falls die deutſchen Bedingungen unangemeſſen ſein würden.— die„Times“ ſchreibt in einem Leitartikel: Man könne allerdings bereitwillig zuge⸗ ben, daß die internalionale Handelslage ſich während der letzten vier Jahre derart ver⸗ ſchlechterk habe, daß es Deutſchlaand un⸗ möglich ſei, ſeinen Schuldendienſt im vollen Umfange zu erfüllen. Trotzdem bleibe die Tatſache beſtehen, da die deutſche ce in irklichkeit nicht eine Angelegenheit ſei, über die renden Arbeitstoſigrenn herausfuyren ſoll. 75 er Reichsbank und der Regierung beein. flußt. Es beſtehe alle Veranlaſſung zu der letztes Wort geſagt habe. Es müſſe ihm ſicherlich klar ſein, daß eine glatte Verwei⸗ gerung einer angemeſſenen Regelung un⸗ vermeidlicherweiſe die Gläubiger zwingen würde, zu Gegenmaßnahmen zu greifen. N Durch Notverordnung! Die neue öſterreichiſche Verfaſſung. Wien, 29. April. Die neue öſterreichiſche Bundesverfaſſung, di: formell am 1. Mai ds. Is. in Kraft tritt, wird bereits vor dem Zuſammentritt des Par⸗ laments am Montag von der Regierung im Verordnungswege erlaſſen, und, wie gemel⸗ det, im Bundesgeſetzblatt vom 30. April veröffentlicht werden Die Inkraftſetzung der neuen Verfaſſung erfolgt ſomit von der Regierung auf Grund des kriegswirtſchaſtlichen Notverordnungsrechts von 1917, doch wird die neue Verfaſſung nach⸗ träglich dem Nationalrat und dem Bundesrat zur Beſtätigung vorgelegt. Die Umbildung der Regierung wird nach einer halbamtlichen Mitteilung erſt zum 1. Mai bekanntgegeben werden. Der Bun⸗ desführer der Heimwehren, Starhemberg, tritt als Vizekanzler ohne Geſchäftsbereich in das Kabinett ein. Ferner wird allgemein da⸗ mit gerechnet, daß der Vizekanzler Fey zum Miniſter für das Sicherheitsweſen ernannt wird. Die Verſchiebung der Bekanntgabe der Kabinettsbildung wird in politiſchen Kreiſen darauf zurückgeführt, daß Starhemberg aus der grundſätzlich ablehnenden Haltung der Heimwehren gegenüber dem Parlamentaris⸗ mus es abgelehnt haben ſoll, an der letzten Sitzung des Nationalrates am Montag be⸗ reits als Mitglied der Regierung teilzunehmen. Der Bundespräſident wird auf Grund der Ermächtigung des Nationalrates die feierliche Ratifizierung des Konkordats am Montag mitternacht gemeinſam mit dem päpſtlichen Nuntius vornehmen. Das Konkordat tritt gleichzeitig mit der Verfaſſung vom 1. Mai in Kraft. Deutſche Tagesſchau Keine Poſtzuſtellung am 1. Mai. Das Reichspoſtminiſterium hat die Reichs⸗ poſtdirektion ermächtigt, am 1. Mai, dem nationalen Feiertag des deutſchen Volkes, die Poſtzuſtellung ausfallen zu laſſen. Dadurch iſt auch den im Zuſtelldienſt beſchäftigten Au⸗ gehörigen der Deutſchen Reichspoſt die Mög⸗ lichkeit geboten, ſich an den nationalen Feiern zu beteiligen. Die Diſziplin im Saargebiet. Der Landesleiter der Deutſchen Front, Pirro, erläßt folgende Bekanntmachung: Es iſt das gute Recht der Landjäger und der übrigen Organe der Polizei, Mitglieder der Deutſchen Front zu ſein. Trotzdem ordne ich hiermit, um ihnen eventuelle Schwierigkeiten zu erſparen, Folgendes an: Landjäger und Polizeiorgane können nicht Mitglieder der Deutſchen Front ſein. Soweit Anträge bei den Ortsgruppen vorliegen ſollten, werden dieſe hiermit für ungültig erklärt. Auslands⸗Rundſchau Rückkehr zur Kirche in Oeſterreich. Nach der Niederwerfung der Sozialdemo⸗ tie in Oeſterreich vollzieht ſich im ganzen Lande eine Rückkehrbewegung zur Kirche, die geradezu erſtaunlich genannt werden muß. Seit den unſeligen Februartagen ſind allein in Wien etwa 25 000 Männer und Frauen in die katholiſche und ungefähr 10000 in die evangeliſche Kirche zurückgekehrt. Politiſches Allerlei Paris. Die franzöſiſche Preſſe ſtellte den Beſuch Barthous in Prag einmütig als einen Erfolg dar, wenn auch zugegeben wird, daß die polniſch⸗tſchechoſlowakiſche Spannung noch nicht beſeitigt iſt. Riga. Die Rigaer Preſſe gibt aus dem einſtweilen noch geheim gehaltenen Inhalt der litauiſchen Denkſchrift an Eſtland und Lettland Einzelheiten bekannt. Motorrad gegen Radfahrer. Idar⸗Oberſtein, 29. April. Ein hinter einem Laſtauto 1 1 auswärtiger Radfah cer wollte den Wagen überholen. In demſelben Augenblick kam aus Richtung Idar ein Mo⸗ torradfahrer. Beide Fahrer prallten in voller Fahrt gegeneinander. Der Motorradfahrer er⸗ hirnerſchütterung. Der Radfahrer trug einen Schulterbruch davon. Verbrecherjagden in Amerila Maſſenverfolgung von Kindsentführern. Newyork, 29. April. Die Jagd nach dem Schwerverhrecher Dil⸗ linger im Mittelweſten geht weiter. Inzwiſchen hat auch in Arizona eine Jagd auf eine Entführerbande eingeſetzt. In Tuscon orga⸗ niſierte die durch die Welle von Verbrechern aufgebrachte Bevölkerung eine Maſſenverfol⸗ gung der Entführer der sechsjährigen Far⸗ merstochter June Robles. Die e in⸗ terließen einen Brief, in dem ſie 15 000 Dol⸗ Deutſchland keine Kontrolle habe(2). Sie 10 im Gegenteil weitaebend durch die Palitit Hoffnung, daß Dr. Schacht noch nicht ſein . auf, 0 e U den unterbrochen wurd legenheit zu geben, m Verbindung zu treten. Die Bevölkerung droht, die Entführer zu lynchen, falls ſie gefaßt werden. g 1 9 Aus St. Paul(Minneſotg) wird gemelder, daß der berüchtigte Bandit Nelſon, ein N Gefährte Dillingers, auf der Flucht, die nach dem Eichhörnchenſee in Wisconſin führenoe Sackſtraße eingeſchlagen habe, auf der er im Kraftwagen nicht entkommen könne. Ein anderer Spießgeſelle Dillingers, van Me⸗ ter, raubte Freitag nachmittag eine Vor⸗ ſtadtbank in Chicago aus und ſcheint zu verſuchen, in der Richtung nach Kentucky zu entkommen. Die Bande Dillingers ſcheint dem⸗ nach weit im Lande verſtreut zu ſein. Dillinger ſelbſt ſoll im Staate Indiana geſehen worden ſein. Ein angeblicher Helfershelfer Dillingers. Die Polizei in Chicago 0 5 den mehr⸗ mals vorbeſtraften William Vidler. Der Feſt⸗ genommene hatte 3000 Dollar von dem Lö⸗ ſegeld bei ſich, das der Bankier Bremer aus St. Paul am 7. Februar für ſeine Freilaſſung bezahlte. Die Räuberbande, die damals Bremer ver⸗ ſchleppt hatte, hatte 200 000 Dollar für die Freilaſſung Bremers erhalten. Die Polizei mimmt an, daß die Dillinger⸗Bande an der Entführung Bremers beteiligt war. Ein Ge⸗ fährte Dillingers namens George Nelſon konn⸗ te in der letzten Nacht umzingelt werden. Es gelang ihm jedoch, in der ſchwer zugänglichen Waldgegend wieder zu entſchlüpfen. Von Dil⸗ linger fehlt jede Spur. Abenteuerliche Flucht Die Gangſters der Vereinigten Staaten anden ar 72 11118331212 fa Am: 111 0 wenden oft recht Uligewohntiche gitter Ju ihrer Flucht an. So iſt das Haupt einer Gangſterbande, Randon Norvel, wie aus Cheſter im Staate Illinois gemeldet wird, aus der Strafanſtalt mit einem Genoſſen entkommen, indem er durch die Kana⸗ liſation, die in den Miſſiſſippi mündet, gekrochen iſt. Rangon Norvel hatte im Okto⸗ ber vergangenen Jahres einen bekannten Bankier entführt. Norvel wurde auf der an⸗ deren Seite des Fluſſes noch mit Sträf⸗ lingskleidung geſehen. Die beiden Flücht⸗ linge konnten mit einem Kahn das andere Ufer des Fluſſes erreichen, bevor noch ihr Entweichen in der Strafanſtalt bemerkt wurde. 775 1 Verteidiger von Waltershauſen. erlin, 29. April. Das allgemeine 5 f der Oeffentlichkeit an 1 Waltershau. Bet r. Mordprozeß hat ein gemeingefährlicher etrlger für ſeine Zwecke ausgenutzt. In letzter Zeit trat in Berlin ein Mann auf, der 0 lungen Mädchen im Alter von 17 bis 20 dahren näherte und ſich dabei für den Ver⸗ teidiger des Angeklagten Liebig. Rechtsan⸗ ualt Or. Dee g ausgab. Es iſt ihm gelun⸗ gen, mehrere junge Mädchen zur Flucht aus dem Elternhaus zu bewegen. Nachdem er dann ſeine Opfer in der abſcheulichſten Weiſe ausgebeutet hatte, ließ er ſie völlig mittel⸗ los zurück und verſchwand. Bekanntmachung Betreffend: Erhebung der Gas-, Strom- und Waſſergelder In den letzten Monaten haben die Rück⸗ ſtände an Gas⸗, Strom- und Waſſergelder wie- der bedeutend zugenommen, ſodaß wir gezwun⸗ gen ſind, ſchärfere Maßnahmen zu ergreifen. Nur etwa 500% der Verbraucher zahlt recht⸗ zeitig an den Kaſſierer, während der andere Teil mit reichlicher Verzögerung an der Kaſſe bezahlt. Dadurch wird der Kaſſenbetrieb ganz gewaltig überlaſtet, während der Kaſſierer jeden Monat zweimal den Konſument ohne Erfolg beſuchen muß. Dieſer Zuſtand trägt zur Ver⸗ einfachung der Verwaltung keineswegs bei und muß daher abgeſtellt werden. Von Erhebung der Märzbeträge ab, die z. Zt. kaſſiert werden, ordnen wir daher an: Jeder Konſument iſt verpflichtet, die fällige Rechnung rechtzeitig, ſpäteſtens jedoch bei zweiten Rundgang an den Kaſſierer zu bezahlen. Erfolgt auch beim zweiten Rundgang keine Zahlung, ſo wird der ſäumige Zahler ſo⸗ fort durch den Kaſſierer gemahnt. Bei ſpäterer Zahlung hat alſo der Konſument die bereits fällig gewordene Mahngebühr an der Kaſſe mit⸗ zubezahlen. Wer alſo Rechnungen von Monat März 1934 ab an der Kaſſe bezahlt, muß die Mahngebühr bezahlen, den dieſelbe wird bei der mit dem zweiten Rundgang durch den Kaſ⸗ ſierer ausgeſprochenen Mahnung fällig. litt einen ſchweren Schädelbruch und eine Ge⸗ ö Wir erwarten, daß im Intereſſe eines ge- ordneten Geſchäftsbetriebes dieſe Anordnung pünktlich befolgt wird, damit wir in keinem Falle gezwungen ſind, die letzte Maßnahme der Be⸗ lieferungseinſtellung anordnen zu müſſen. Viernheim, den 27. April 1934 Bürgermeiſterei Viernheim J. V. gez. Schweigert Bekanntmachung Herr Nikolaus Franz Martin 1 wurde als Feldſchütze unſerer Gemeinde verpflichtet. Viernheim, den 26. April 1934. lar. Löleaeld verlanaten. 5000 Combons. Bo- 12. ire er deulſche Ordensſtant Eine Rede Alfred Roſenbergs in der Marien⸗ burg. Marienburg, 30. April. Der Beauftragte des Führers für die welt⸗ anſchauliche Erziehung der NSDAP., Alfred Rofenberg, ſprach im Feſtremter der Ma⸗ e über das Thema„Der deutſche Or⸗ densſtaat“. Er führte u. a. aus, wir hätten die Verpflichtung, aus Staat, Kultur und Weltanſchauung wirklich eine Einheit im Men⸗ ſchentum zu ſchmieden. Die nationalſozialiſtiſche Revolution ſei keine Bilderſtürmerei geweſen, ſondern ſie ſei eine konſervative Revolution, die alles, was in Deutſchland groß war, an⸗ erkenne, daß ſie aber als revolutionäre Be⸗ wegung ſich das Recht zuſpreche, überaltete Formen zu ſtürzen. Während die Revolutio— nen anderer Völker charakteriſiert wurden durch Baſtillenſturm und Guillotine, habe die ga⸗ tionalſozialiſtiſche Revolution einen myſteriö⸗ en Verlauf genommen, wie es der germani— chen Auffaſſung entſpricht. Die Verknüpfung der Generationen von 1870 und 1914 mit dem jungen Herzog, der uns heute führt, könne als Myſterium des Schickſals bezeichnet werden, aber nicht als Fatum, ſondern mit dem Bewußtſein, daß wir alle irgendwie an dieſem Schickſal teil⸗ genommen haben. 2 Zum Herzogsgedanken trete als Fortführung und Ergänzung das Prinzip des Or⸗ dens. Wenn man alte Begriffe für die Be⸗ zeichnung ſeines Aufbaus verwenden wolle, ſo ſei der nationalſozialiſtiſche Staat eine Monarchie auf republikaniſcher Grundlage uno das alte Wort,„Der König iſt tot, es lebe der König!“, ſei auch das Weſen, nach dem der nationalſozialiſtiſche Orden, der eben im nnr it Ttaat unt worden. handeln wird egi,— ad“„err andern e. * 5 9 7 r Wir werden Adolf Hitler in keiner Weiſen! vorgreifen, und nur er wird zu entſcheiden haben, ob das Ordensprinzip unſerer Zeit den Anfang nehmen wird in der Form, daß der Führer des deutſchen Ordens ſchon zu Leb⸗ zeiten ſeinen Stellvertreter beſtimmt, und die⸗ ſer dann immer ſelbſttätig nach dem Ableben des Führers an ſeine Stelle tritt, oder ob der Führer teſtamentariſch einen, wenn auch autoritären Vorſchlag hinterläßt, und Der Ordensrat den kommenden Führer dann wählt. Im letzten Teil ſeiner Rede erörterte Roſen⸗ berg dann noch die kultiſche Geſtaltung der Weltanſchauung. Bei der grundlegenden Be— deutung ſeiner Rede für die künftige Ge⸗ ſtaltung Deutſchlands werden wir auf ſie in einem ausführlichen Artikel zurückkommen. Papen zur Saarfrage Gegen Gerüchtemacherei.— Verbot illegaler Aktionen. London, 30. April. Vizekanzler von Papen gewährte dem Chef⸗ korreſpondenten des Reuter-Büros in Berlin, Miſter Young, eine Unterredung, in der er u. a. auch die Saarfrage erörterte. Auf die Frage Poungs, ob es wahr ſei, daß ſowohl innerhalb des Saargebiets wie in den angren— zenden Bezirken des Rheinlandes und der Pfalz von nationalſozialiſtiſcher Seite Vor bereitungen getroffen werden, um im Falle von Unruhen in Frankreich oder aus einem anderen Anlaß im Saargebiet auf eigene Fauſt zu handeln und ein fait accompli zu ſchaf⸗ fen, antwortete Vizekanzler von Papen: Ich habe in der ausländiſchen Preſſe alles dies in den verſchiedenſten Verſionen geleſen, und da ich weiß, daß dieſe Meldungen frei erfunden ſind, kann ich mir nur vorſtellen, daß alle dieſe Nachrichten, ſo verſchieden ſie auch mit Bedacht abgefaßt ſein mögen, auf die gleichen Kreiſe zurückgehen. Wie Sie wiſſen, ſind ſolche Elemente— meiſt nicht einmal abſtimmungsberechtigte Sgarlünder— die infolge der Ausſichtsloſ'g⸗ leit ihrer Sache die Abſtimmung im Saar⸗ gebiet zu fürchten haben, eifrig beſtrebt, die Melt von der Notwendigkeit der Heran⸗ nehung austandiſcher Ponzeitrafte ins Saar⸗ gebiet zu überzeugen in der Hoffnung, daß die Anweſenheit ausländiſcher Kräfte zu Zw⸗ ſchenfüllen mit der Bevölkerung führen und damit der willkommene Anlaß gegeben wäre, um die Abſtimmung eine Zeitlang auszu⸗ ſetzen. ö 0 g Da mit beſtem Willen nicht der Nachweis zu erbringen iſt, daß im Augenblick im Saar— gebiet auch nur im geringſten Unruhen vor— kommen, muß alſo notgedrungen von dieler Seite auf unmittelbar drohende Gefahren hin⸗ gewieſen werden! Auf ſolche Verſuche allo ſind alle die Meldungen, die ich ſchon er⸗ 1 0 habe, zurückzuführen. 0 1 un wie könnte jemand logiſcherweiſe in Deutſchland oder an der Saar auf den Ge⸗ danlen kommen, die ſichere Poſition der in der Deutſchen Front organiſierten Anhänger einer Rücklehr zum Vaterland dadurch zu ver⸗ ſchlechtern, daß durch illegale Tätigleit dem Gegner der nur allzu ſehr herbeigewfünſcht: Vorwand zur Gegenaktion gegeben würde. Sowohl vom Reich her durch den Mund des Stellvertreters des Führers, Rudolf Heß, wie durch den Leiter der Deutſchen Front an der Saar iſt ausdrücklich auf das ſtrengſte darauf hingewieſen worden, daß die Löſung der Saar⸗ frage unter gar keinen Umſtänden durch eine irgendwie geartete illegale Betätigung geſtört werden dart. F Dein Scherflein für die Opfer der Arbeit durch den Kauf der Maiplakette eee 1 Bie Saarvevplterung hat 18 Jahre lang in muſtergültiger Disziplin, Ruhe und Ordnung gehalten. Es iſt auch niemanden erlaubt, ſie für ſo töricht zu halten, daß ſie in letzter Stunde, kurz vor der Entſcheidung, durch un⸗ bedachte Handlungen die Rückkehr zum Reiche verzögern könnte. 5 Von der erdrückenden deutſch geſinnt'n Mehrheit der Saarbevölkerung ſind keinerlei irgendwie geartete Provozierungen zu befürch⸗ ten. Ich kann aber nur im wohlverſtandenen Intereſſe eines ruhigen, reibungsloſen Ab⸗ ſtimmungskampfes, der trotz der entgegenkom⸗ mendſten Ausgleichsbeſtrebungen des deutſchen Reichskanzlers uns weiterhin aufgezwunge! bleibt, nur wünſchen, daß auch von der anderen Seite, namentlich aber von denen, die de völlerrechtliche Verantwortung für die Durch⸗ führung tragen, alles vermieden und ausge⸗ ſchaltet wird, was mit Recht als eine Provo⸗ zierung der deutſchen Bevölkerung wicken muß. Gegen das Denunziantentum Ein Erlaß des Reichsinnenminiſters. Berlin, 30. April. In letzter Zeit mehren ſich wieder die Fälle verwerflichen Denunziantentums. Die Nach— prüfung der bei den Polizeibehörden wegen angeblich ſtaatsfeindlicher Aeußerungen erſtat— teten Anzeigen ergibt ſehr oft, daß die An⸗ zeigen ausſchließlich perſönlichen Streitigkeiten entſpringen und daß es ſich um Aeußerungen handelt, die teilweiſe viele Monate zurückliegen. Namentlich werden bei Hausſtreitigkeiten die Gegner oft politiſch verdächtigt. Der Reichsminiſter des Innern hat daher die Landesregierungen erſucht, den Pollzeibe⸗ hörden erneut eine ſcharfe Bekämpfung dieſes Denunziantentums zur Pflicht zu machen und gegen die Denunzianien mit hohen Geſängals⸗ ſtrafen vorzugehen. Gegen Doppelmitgliedſchaft Arbeitsfront und konfeſſionelle Berufs⸗ verbände. Berlin, 30. April. Das Preſſeamt der Deutſchen Arbeitsfront gibt folgende Anordnung des Führers der Deutſchen Arbeitsfront bekannt: Es beſteht Veranlaſſung, darauf hinzuwei⸗ ſen, daß Mitglieder anderweitiger Berufs- und Standesorganiſationen, insbeſondere auch von konfeſſionellen Arbeiter- und Geſellen⸗ vereinen, nicht Mitglied der Deutſchen Ar⸗ beitsfront ſein können. Wo Doppelmitglied⸗ ſchaſt bei der Deutſchen Arbeitsfront und einem der oben genannten Vereine beſteht, iſt die Mitgliedſchaft zur Deutſchen Arbeitsfront ſo⸗ fort zu löſchen. Begründung: Das Geſetz zur Ordnung der Nationalen Arbeit will die Betriebsgemein— ſchaft geſtalten. Dieſe wird nicht erreicht, wenn durch anderweitige Standes- und Berufsorga— miſationen, insbeſondere konfeſſionelle Arbei— ter⸗ und Geſellenvereine, die, wie beobachtet wurde, ſchon wieder das Sammelbecken für ehemalige Gewertſchaftsſekretäre bilden, die Betriebsgemeinſchaft aufgeſpaltet wird. Ge— rade auch die Aufſpaltung nach Konfeſſionen iſt für eine Betriebsgemeinſchaft widerſinnig. Eine derartige Aufſpaltung muß auf die Dauer zu Zwietracht in den Betrieben führen und ſteht damit dem Sinne des Geſetzes zur Ord— mung der nationalen Arbeit entgegen. Zu— gehörigkeit jedoch zu anderen konfeſſionellen ausschließlich religiöſen, kulturellen und cha— ritativen Zwecken dienen, iſt ſelbſtverſtändlich auch für Mitglieder der Deutſchen Arbeits- front geſtattet und gilt nicht als Doppelmit— gliedſchaft im vorſtehenden Sinne. Ein Volksverräter Das Vermögen des Saaremigranten Ritzel beſchlagnahmt. Darmſtadt, 30. April. Durch Verfügung des heſſiſchen Staats⸗ polizeiamts wurde das geſamte in Deutſch⸗ land befindliche Vermögen des früheren Bür⸗ germeiſters von Michelſtadt im Odenwald un) Oberregierungsrat beim Kreisamt Gießen, Heinrich Ritzel, der vor lurzem auf Veran⸗ laſſung der Regierungslommiſſion des Saar⸗ gebietes zum Leiter des ſaarländiſchen Kri⸗ minalweſens in Saarbrücken ernannt wurde, beſchlagnahmt und zugunſten des Landes Heſ⸗ ſen eingezogen. Jeder Einzelne, der von ir⸗ gendwelchen Vermögenswerten des Ritzel Kenntnis hat, wird aufgefordert, dies unver⸗ züglich dem heſſiſchen Staatspolizeiamt in Darmſtadt mitzuteilen. Wer derartige Vermö⸗ genswerte verſchweigt, ſtellt ſich außerhalb der Vollsgemeinſchaſt und wird zur Rechenſchaft gezogen. Nitzel iſt, neben acht anderen Emigranten innerhalb der ſaarländiſchen Polizei, eine der treibenden Kräfte bei der Bekämpfung und Beſpitzelung der auf Rückgliederung an Deutſchland gerichteten Beſtrebungen der deut⸗ ſchen Saarbevölkerung. Pfälzer Abend in München München, 30. April. Aus Anlaß der Eröffnung der Pfalzaus⸗ ſtellung in München hatte Miniſterpräſident Siebert in ſeinem Hauſe zu einem Pfälziſchen Abend eingeladen, zu dem zahlreiche Perſön⸗ lichkeiten des öffentlichen Lebens erſchienen waren, u. a. auch die Staatsminiſter Dr. Frank und Elſer mit den Staatslekre⸗ lirchlichen Organiſationen und Verbänden, die; tären Stocer und Daufer. unter den pfälziſchen Ehrengäſten bemerkte man den ſtellvertretenden Gauleiter Leyſer, ſowie Brigadeführer Schwitzgebel. Miniſter⸗ präſident Siebert und ſeine Gemahlin begrüß⸗ ten die Gäſte, und in humorgewürzter An⸗ ſprache gab der Miniſterpräſident der Freude Ausdruck, ſoviele liebe Pfälzer Landsleute zu ſehen. Er ſchloß ſeine Worte mit einem„Hoch auf die ſonnige Pfalz am Rhein!“ in das mit Beifall eingeſtimmt wurde. Der Abend wurde verſchönt durch Mundartvorträge des„Bellemer Heiner“ und des bekannten Münchener Hu⸗ moriſten Weiß⸗Ferdl. der Maienbaum der Oltmark Die Abordnung aus dem Franlenwald in der Pfalz. Neuſtadt a. d. H., 30. April. Der als Sym⸗ bol der Verbundenheit zwiſchen der Oſt⸗ und Weſtmark des Reiches nach der Pfalz ge⸗ ſandte 33 Meter hohe Maienbaum iſt am Sitz der Gauleitung eingetroffen. Die den Transport begleitenden Frankenwälder Holz fäller, die von Standartenführer Kolbe ge— führt wurden, wurden nach ihrer Ankunft von der Gauleitung empfangen und anſchlie— ßend auf dem Rathaus von der Stadtver⸗ waltung begrüßt. Hierbei übermittelte Stand- artenführer Kolbe die Grüße der bayeriſchen Oſtmark und des Staatsminiſters Schemm. Der Redner führte aus, daß die Oſtmark ebenſo unerſchütterlich die Wacht an der Grenze halte wie die Pfalz und alle Tſche⸗ chiſierungsverſuche zurückweiſen werde. Er ſchloß ſeine Anſprache mit einem Sieg-Heil auf die Weſtmark, die Oſtmark, das ganze deutſche Vaterland und auf den Führer. An⸗ ſchließend folgten die Gäſte einer Einladung zu einer Fahrt nach Bad Dürkheim. Familiendrama in Köln. Köln, 30. April. In den Barackenwoh— nungen in Köln-Deutz war ein 30 jährig er Arbeiter mit ſeinen Schwiegereltern, mit denen er ſchon ſeit Jahren in Feindſchaft lebte, auf dem Hofe wegen eines Huhnes in eine hef⸗ tige Auseinanderſetzung geraten. Kurze Zeit darauf drang er in die Wohnung ſeiner Schwiegereltern ein und gab auf die in der Küche ſitzenden betagten Leute zwei Schüſſe ab. Beide Schwiegereltern wurden lebensge— fährlich verletzt. Der Täter richtete nun die Waffe gegen ſich ſelbſt und brachte ſich eine tödliche Schußverletzung bei. Keine Reviſion im Waltershauſener Pre Nürnberg, 30. April. Wie die„Nürnberger Zeitung“ aus Schweinfurt meldet, wird der Staatsanwalt gegen das freiſprechende Ur— teil im Waltershauſener Mordprozeß keine Re— viſion anmelden. Auch ſei gegen Frau Werther ein Strafverfahren nicht anhängig gemacht worden. Erſte Braune Meſſe f in Mannheim Er ungsalt in den Rhein-Neckar Hallen. N Mannheim, 30. April. Unter zahlreicher Beteiligung weiter Kreiſe der Bevölkerung wurde am Samstag die 1. Braune Meſſe in den Rhein-Neckar⸗Hallen konnte zahlreiche Ehrengäſte, darunter Ver⸗ treter der badiſchen Staatsregierung, der ſtaatlichen Behörden, der Arbeitsfront Suüd⸗ weſt uſw. begrüßen. Der Vertreter der PO. für das Meſſeweſen überbrachte zugleich die Grüße des Reichsamtsleiters der NS⸗Hago, Dr. von Renteln. Er führte aus, die Braune Meſſen— Deutſche Wochen ſeien lediglich und hauptſächlich für den deutſchen Mittel⸗ ſtand geſchaffen worden, für das deutſche Handwerk, den Handel und das Gewerbe, aber auch für die deutſche Landwirtſchaft. Im Vote dergrund ſtehe die Wertarbeit und die Wer⸗ bung für deutſche Waren. Der Rahmen der Braunen Meſſe werde künftig noch erweitert werden, bis ſie alles umfaßten, ſie das ſeien einſt im nationalſozialiſtiſchen Staat geſchaf⸗ fen, erdacht und gewünſcht haben. f Nach den Grüßen des Vertreters der Kreis- amtsleitung der NS.-Hago wies Kreisleiter Dr. Roth auf die Bedeutung der Wertarbeit hin, deren Schaffung und Erhaltung Kernziel der Braunen Meſſen ſein müßten. Der Ver⸗ treter des Inſtituts für Wirtſchaftspropa⸗ ganda und des Werbeleiters der deutſchen Wirtſchaft ſtellte in den Mittelpunkt ſeiner Ausführungen den nationalſozialiſtiſchen Satz „Nichts für uns, alles für Deutſchland“. Gaukulturwart Kaiſer überbrachte die Grüße der Reichsſtelle für Propaganda und Volksaufklärung und wies insbeſondere auf die Revolutionsſchau hin, deren Zweck es ſei, zu verhindern, daß in der Freude über den auf allen Gebieten der Wirtſchaft und des Handels zu beobachtenden Aufſtieg vergeſſen wird, wie kurz die Zeit erſt hinter uns liege, da dieſe Wirtſchaft und dieſer Handel in Lethargie verfallen war. Dieſe Revolutions⸗ ſchau ſolle zeigen, wo der Feind des deut⸗ ſchen Volkes ſaß, an welchem Abgrund wir ſtanden, welche Gefahren dem deutſchen Volke drohten, mit welchen Mitteln in erſter Linie der Marxismus arbeitete. Oberbürgermeiſter Renninger eröffnete dann in einer kurzen Anſprache, in deren Mit⸗ telpunkt das Primatrecht des Staates vor der Wirtſchaft ſtand, die 1. Braune Meſſe mit in Mannheim eröffnet. Die Medſſeleitung für unſere Arbeiter, was diejenigen, die ſie Deutſchland⸗ und das Horſt⸗Weſſelned an⸗ ſchloſſen. In einem anſchließenden Rundgang durch die weiten Ausſtellungsräume gewann man ein eindrucksvolles Bild deutſcher Arbeit. Die Revolutionsausſtellung— in Mannheim Die von der Landesſtelle Baden-Württem⸗ berg des Reichsminiſteriums für Volksaufklä⸗ rung und Propaganda zuſammengeſtellte Re— volutionsausſtellung, die bei der großen Grenzlandwerbewoche im vergangenen Herbſt in Karlsruhe zum erſten Mal gezeigt und dort zu einem Hauptanziehungspunkt geworden war, iſt jetzt in Mannheim eröffnet worden. Zweifellos wird ſie auch in der badiſchen Induſtriemetropole, im Rahmen der dortigen Braunen Meſſe, verbunden mit einer Automo⸗ bilausſtellung, außerordentliches Intereſſe fin⸗ den. Gerade in der Hochburg der Gegner des Nationalſozialismus, wo der Kampf zwiſchen den braunen Soldaten Adolf Hitlers und den Marxiſten aller Schattierungen am heftigſten tobte, iſt dieſe Revolutionsausſtellung am rich⸗ tigen Platz. Die Zuſammenſtellung wichtiger Dokumente, die die moraliſche Verkommenheit und die Korruption des alten Syſtems bewei⸗ ſen, wird ſinngemäß ergänzt durch die Aus— ſtellung eines winzigen Bruchteils der Mord⸗ waffen, Gewehre, Piſtolen, Totſchläger und Handgranaten, mit der dieſes Syſtem von irregeführten Menſchen verteidigt wurde. Heu⸗ te, wo die Erinnerung an die Taten der alten Garde bereits zu verblaſſen beginnt uno das Spießbürgertum ſich anſchickt, über dieſe Tuten und ihre Träger vornehm hinwegzu⸗ ſehen, iſt dieſe Ausſtellung geeignet, diejenigen) Ron beſcheidener zu machen, die ihre na. Matz Stde..„Geſinnung erſt nach dem März deckt haben. Rundfunkanlagen in den Gemeinden zum 1. Ma Karlsruhe, 29. April. Wie die mit der Durchführung der Feierlichkeiten des Tages der nationalen Arbeit beauftragte Landesſtelle Ba⸗ den Württemberg des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda mitteilt, hat der Mimiſter des Innern durch einen beſon⸗ deren Erlaß den Gemeinden Anweiſung erteilt, an allen geeigneten großen Plätzen Lautſpre⸗ cher aufzuſtellen. Dadurch ſoll der geſamten Bevölkerung die Teilnahme an den Feiern er⸗ möglicht werden. Die Koſten für die Auf⸗ ſtellung der Lautſprecher ſind von den Gemein⸗ den zu übernehmen. In kleineren, leiſtungs⸗ ſchwachen Gemeinden foll verſucht werden, eine Perſönlichkeit zu finden, die ein Pripatgerät zur Verfügung ſte Durch Verfü zur Verfügung ſtellt. Durch Verfügung des Miniſters des Innern ſind weiterhin die Mu⸗ ſikkapellen der Polizei für die Feiern zur Verfügung geſtellt worden. Die Jugendlundgebung am 1. Mat Darmſtadt, 29. April. Im Einverſtändnis mit den zuſtändigen Parteiſtellen und der Füh⸗ rung der Hitler-Jugend hat Min.-Rat Rings⸗ hauſen für die Jugendkundgebung am 1. Mai abſchließend folgendes verfügt: 1. Die in Hitlerjugend, Jungvolk und BdM. organiſierten Schüler und Schülerinnen tre⸗ ten geſchloſſen in ihren Einheiten entſprechend den Anordnungen der Hitlerjugend-Führung an. „Die nicht in dieſen Verbänden organiſterte Schuljugend vom 5. Schuljahr bezw. von Sexta an aufwärts ſammelt ſich vormittags um 8 Uhr in den Schulhöfen. Schulleitung und Lehrerſchaft ſtellen dort das vollzäh⸗ lige Erſcheinen feſt. Auf dem Schulhof wird dieſe Jugend von hierzu beſtimmten HJ.-Führern übernommen und zu dem Sammelplatz geführt. „Es wird erwartet, daß die geſamte Erzieher⸗ ſchaft bei der öffentlichen Jugendkundgebung anweſend iſt. An etwa geplanten Vorbeimärſchen hat ſich auch die nicht organiſierte Jugend zu beteiligen. Aus Heſſen und Naſſau Frankfurt a. M., 29. April.(Deviſen⸗ ſchreberin verurteilt.) Im November 1932 und im Januar 1933 übergab die Ehe⸗ frau Marie Seibert ihrer Sparkaſſe Rheiniſche Goldpfandbriefe und I. Farbenaktien im Nominalwert von je 5000 Rm. zum Verkauf und erlöſte in dem einen Fall 3843 Rm., in dem anderen 5099 Rm. Von der Zollfahn⸗ dungsſtelle wurde die Seibert wegen Deviſen⸗ vergehens angezeigt, da nachgewieſen worden war, daß der Erlös ins Ausland gegangen war. Angeblich hat die Seibert die Papiere von einem Reiſenden aus Wiesbaden bekom⸗ men, der ſich jedoch nicht ermitteln ließ. Das Gericht erkannte auf neun Monate Gefängnis und 9000 Rm. Geldſtrafe. * Frankfurt a. M., 29. April.(Neben dem Bahngleis tot aufgefunden.) Zwiſchen den Bahnhöfen Frantfurt⸗Weſt und Friedberg— Frankfurt wurde eine männliche Leiche aufgefunden. Die Perſonalien des To⸗ ten konnten noch nicht feſtgeſtellt werden. 1 einem vegeiſterr aufgenvdininenen vreſfachen f 5 Siegheil auf unſeren Führer, dem ich das ——— Frantfurt⸗ Hauptbahnhof neben dem Gleis E7SCCCCcT000TTTTT 1 2. Mal: Volk und Arbeit in den hallen! m mn p N N 5 g * Veckerhagen, 29. April.(Furchtbarer Tod eines Kindes.) Das zweieinhalbjäh⸗ rige Töchterchen des Arbeiters Fr. Schweins⸗ berg fiel einem ſchrecklichen Unglücksfall zum Opfer. Die Frau hatte das Haus verlaſſen und das Kind der Obhut des Vaters anver⸗ traut. Dieſer begab ſich kurze Zeit in ein höhergelegenes Stockwerk, wo Arbeiter mit Umbauarbeiten beſchäftigt waren. Als er wie⸗ der in ſeine Wohnung kam, bot ſich ihm ein ſchrecklicher Anblick. Das Kind lag in einer dortſtehenden Waſchwanne mit Waſch⸗ brühe und zwar mit dem Kopf unter Waſſer. Alle Wiederbelebungsverſuche waren erfolglos. Darmſtadt, 29. April.(Der Münſte⸗ rer Schuhdiebſtahl vor Gericht.) Wegen des großen Schuhdiebſtahls aus der Schuhfabrik zwiſchen Münſter und Dieburg, bei dem 250 Paar Schuhe geſtohlen wurden, hatte ſich der 22jährige Karl Netz aus Eſch— bach zu verantworten, der in Frankfurt erwiſcht wurde, wie er geſtohlene Schuhe verkaufen wollte. Netz will ganz harmlos nachts zwi⸗ ſchen 4 und 5 Uhr auf der Landſtraße bei Dieburg mit einem Mietauto gewartet und, ohne die Lieferanten zu kennen, die Ware in Empfang genommen haben. Auch bei der Voc⸗ unterſuchung hat er ſtändig durch falſche An⸗ gaben die Polizei irregeführt. Das Gericht hält ihn für einen typiſchen Verbrecher und ſchickte ihn wegen Hehlerei auf zwei Jahre und drei Monate ins Zuchthaus. Darmſtadt, 29. April.(Um den Turn⸗ platz der Fre ien Turnerſchaft.) Die Freie Turnerſchaft Urberach wurde als marxi⸗ ſtiſche Organiſation im vorigen Jahr aufge⸗ löſt, und mit ihrem Vermögen ſollte auch der Turnplatz vom Staat eingezogen werden. Ein Dieburger ſteht unter dem Verdacht einer fin⸗ gierten Uebereignung des Platzes durch den aufgelöſten Verein. Er brachte jedoch glaub— haft vor daß er als Mitbegründer des Veec⸗ eins im Jahre 1896, wo er ein begeiſterter Turner war und viel Geld verdiente, den Platz mit ſeinem Geld gekauft hat. Er wurde dem— gemäß freigeſprochen. Mainz, 29. April.(In zweiter In⸗ ſtanz verurteilt.) Am 1. Mai vorigen Jahres wurden der 26jährige Schreiner Kilian und ſeine Frau abends gegen 11 Uhr, als ſie ſich auf dem Heimweg von Nieder-Ingel⸗ heim nach Frei-Weinheim befanden, von einem Perſonenauto angefahren und der Ehemann derart verletzt, daß er am anderen Tage ſtarb. Der Lenker des Autos, der Bankbeamte Jean Schmank aus Darmſtadt, wurde der fährläſſi⸗ gen Tötung angeklagt und hatte ſich ſeinerzeit vor dem Bezirksſchöffengericht zu verantwor⸗ ten. Das Gericht hielt damals eine Schuld des Angeeklagten nicht für erwieſen und ſprach ihn von Schuld und Koſten frei. Auf die Be⸗ rufung der Staatsanwaltſchaft kam die Beru— fungsinſtanz zu einer Verurteilung und erkann⸗ te anſtelle einer an ſich rerwirkten Gefängnis⸗ ſtrafe von zwei Monaten zu 150 Mark Geld⸗ ſtrafe. Außerdem hat der Verurteilte die Ko— ſten des Verfahrens und diejenigen der Neben⸗ klage zu tragen. Mainz, 29. April.(An den Folgen eines Autounfalles geſtorben.) Der am Stadttheater als Kaſſenkontrolleur beſchäf— nigte Rudolf Dewald, der am Abend des 23. April auf dem Nachhauſeweg am Fiſchtor von einem Perſonenauto angefahren und zu Boden geſchleudert worden war, iſt im Kran⸗ kenhaus ſeinen Verletzungen erlegen. Jügesheim, 28. April.(der Reichs ⸗ kanzler als Ehrenpate.) Anläßlich ſeines Geburtstages übernahm der Reichs- kanzler die Ehrenpatenſchaft des 15. Kindes des Heinrich Jäger von hier und ließ mit einem Glückwunſchſchreiben ein Patenge⸗ ſchenk von 100 Mark überweiſen. 7* 725 1 INN 75 e 7% 12 25 N 725 %% ee 00 000ů0 Anz vad. N Mannheim, 29. April.(Der Ve re in für Ferienkolonien aufgelöſt.) Der ſeit über 50 Jahre beſtehende Mannheimer Ver⸗ ein für Ferienkolonien wurde aufgelöſt, da deſ⸗ ſen Aufgaben auf die Nationalſozialiſtiſche Volkswohlfahrt übergingen, die ſich der Ferien⸗ kinder künftig annimmt. 5 Heidelberg, 29. April.(Schwerer Un⸗ fall.) Ecke Vangerowſtraße wurde ein 12jäh⸗ riger Schüler, der mit ſeinem Fahrrad aus der Bluntſchliſtraße kam, von einem Liefer⸗ auto angefahren und zu Boden geworfen. In der Klinik wurden ſchwere Kopfverletzungen feſtgeſtellt. Es beſteht Lebensgefahr. Karlsruhe, 29. April.(Die Polizei⸗ ſtunde am 1. Mai.) Der Miniſter des In⸗ nern hat die Bezirksämter und Polizeiverwal⸗ tungen angewieſen, für die am Feiertag der nationalen Feiertag ſtattfindenden gebühren⸗ pflichtigen Veranſtaltungen Maitanz⸗Polizei⸗ ſtunden verlängerung uſw. außer den baren Auslagen keine ſonſtigen Koſten zu erheben. Soweit ein Bedürfnis beſteht, können die Be⸗ zirksämter die Polizeiſtunde auch über 3 Uhr hinaus verlängern. Freiburg, 29. April.(Entmannung für Sittlichkeits verbrecher.) Die Große Strafkammer verurteilte einen rückfälli⸗ gen Sittlichkeitsverbrecher zu einein Jahr ſechs Monaten Zuchthaus und fünf Jahren Ehr⸗ verluſt. Da es ſich um einen gefährlichen Ge— wohnheitsverbrecher handelt, wurd: dem Antag auf Entmannung ſtattgegeben. Lahr, 29. April.(uus 5 Meter Höhe abgeſtürzt.) Der 24jährige Malergehilfe Otto Kindle von Sulz iſt bei Ausbeſſerungs— arbeiten an einem Hauſe in der Stephanien⸗ ſtraße aus 5 Meter Höhe abgeſtürzt. Er er⸗ litt einen Schädelbruch und einen Bruch des rechten Armes und hat das Bewußtſein noch nicht wieder erlangt. Der Unfall iſt darauf zurückzuführen, daß kein Gerüſt angebracht war, ſo daß ſich der Geſelle bei Ausführung der Arbeit auf das Fenſterbrett ſtellen mußte. Lörrach, 29. April.(Der Lörracher „Kokarn“-Schmug e gel.) Zwei 19 und 24jährige Burſchen hatten vier große Fla⸗ ſchen, die Etikette für Rauſchgifte trugen, mit Seifenpulver und Soda gefüllt. Sie ſuchten nun einen Dummen, der dafür mehrere tauſend Rm. bezahle. Die Etiketten waren bei der Chemiſchen Fabrik La Roche in Grenzach ent⸗ wendet worden. Der 19jährige Wilhelm Sp. aus Rot wollte ſie in der Dunkelheit zu ſei⸗ nem 24jährigen Vetter, dem Kaufmann Wilh. M., in der Palmſtraße, bringen, dabei wurde er von einem Beamten angehalten, der in ſei⸗ ner Ladung Zucker vermutete, und ſo konnte weiterer Unfug verhütet werden. Wegen ver⸗ ſuchten Vergehens gegen das Rauſchgiftgeſetz erhielt der Letztgenannte 10 Monate Gefäng⸗ nis, der Erſtgenannte ſieben Monate Gefäng⸗ nF eweiberg, 29. April.(Schwerer un⸗ fall.) Ecke Vangerowſtraße wurde ein 12jäh⸗ riger Schüler, der mit ſeinem Fahrrad aus der Bluntſchliſtraße kam, von einem Liefer— auto angefahren und zu Boden geworfen. In der Klinit wurden ſchwere Kopfverletzungen feſtgeſtellt. Es beſteht Lebensgefahr. Karlsruhe, 29. April.(Die Polizei⸗ ſtunde am 1. Mai.) Der Miniſter des In⸗ nern hat die Bezirksämter und Polizeiverwal— tungen angewieſen, für die am Feiertag der nationalen Feiertag ſtattfindenden gebühcen— pflichtigen Veranſtaltungen Maitanz-Polizei⸗ ſtunden verlängerung uſw. außer den baren Auslagen keine ſonſtigen Koſten zu erheben. Soweit ein Bedürfnis beſteht, können die Be⸗ zirksämter die Polizeiſtunde auch über 3 Uhr hinaus verlängern. Lahr, 29. April.(Aus 5 Meter Höhe abgeſtürzt.) Der 24jährige Malergehilfe Otto Kindle von Sulz iſt bei Ausbeſſerungs— arbeiten an einem Hauſe in der Stephanien⸗ ſtraße aus 5 Meter Höhe abgeſtürzt. Er er⸗ litt einen Schädelbruch und einen Bruch des rechten Armes und hat das Bewußtſein noch nicht wieder erlangt. Der Unfall iſt darauf zurückzuführen, daß kein Gerüſt angebracht war, ſo daß ſich der Geſelle bei Ausführung der Arbeit auf das Fenſterbrett ſtellen mußte. VI 51 Vio sch 0 5 adt e gerade nicht zu, das würde alten Sitten ſicher nicht ent⸗ ſprechen. Man ſchickt keine Verlobungskarten und keine Vermählungsanzeigen an Bekannt und Unbekannt, man inſerierk die am ſound⸗ ſovielten u bi e Hochzeit im Lokalblätt⸗ chen nur in den ſeltenſten Fällen. Alſo wiſſen die lieben Nächſten, die ja meiſtens nicht die Nächſten ſind, gar nichts von der Hochzeit droben auf dem Schwarzen Walde! Weit gefehlt! dafür iſt ja der Herr Hoch⸗ zeitslader da, eine ſehr beliebte Perſönlichkeit. Das iſt der Mann mit dem Schirm. Den hat er immer bei ſich, der gehört zu ſeinem Amt, obs regnet, oder die Sonne ſcheint. Mit ſeinem Schirm bewaffnet, zieht er los, geht von Haus zu Haus, klopft nicht lange an den Türen an, ſondern ritt ein und ſagt ſein Sprüchlein, das nicht in allen Gegenden das gleiche iſt, aber doch das gleiche ſagt, nämlich wann die Hochzeit des Andreshofbauern mit der Tochter des Matthäſebauern ſtattſindet, wann Kirch⸗ gang iſt und wann und wo das Feſtmahl. In manchen Gegenden wird nicht einmal der Name der Hochzeiter bekanntgegeben. Man wirds ſchon wiſſen. Der Hochzeitslader hat viel zu tun, zumal in größeren Dörfern. Do muß ſeine Arbeit natürlich auch belohnt wer⸗ den. Wo er hinkommt, erhält er Speck oder Schinken. Naturgemäß darf auch Chriſewäſſerle nicht fehlen. Allmählich rückt der Tag der Feierlichkeit heran. Blumen und Myrthen ſpielen am Polterabend eine nicht geringe Rolle. Wie kleine Heinzelmännchen ziehen an dieſem Ab end die Junggeſpielinnen und ⸗geſpielen der jun⸗ gen Braut vor deren Haus und ſchmücken die Eingangspforte— und entwiſchen. Oft gläckt dies, manchmal glückt es auch nicht oder ſoll es auch gar nicht. Dann werden die Hein⸗ zelmännchen gefangen genommen und in die gute Stube gebracht und dort bewirtet. Da öffnen denn die Geſpielinnen ihre Schür⸗ ze, in der ſie Geſchenke für das Bräutchen haben. Und zur gleichen Zeit ſind die Freun⸗ de des jungen Mannes in deſſen Haus. Und geht es dann auf Mitternacht zu, dann wied nach altem Brauch die Hochzeit eingeſchoſſen, was leider ſchon infolge Unaufmerkſamkeit zu manchen Unglücksfällen geführt hat. Und dann kommt der große Tag, der Hoch— zeitstag, den die ganze Gemeinde mit den näher daran Beteiligten mitfeiert. Der Hoch⸗ zeitslader hat die Stunde der Trauung ver⸗ raten. Man hört Muſik, auf allen Plätzen und Wegen ſtehen die Jungen herum, niemand will ſich den Anblick des Brautpaares ent⸗ gehen laſſen. In einigen Gemeinden iſt es auch noch Sitte, daß der Weg des Paares durch ein Seil abgeſperrt wird. Und ſchließ⸗ lich kommt, angeführt von kleinen Kindern mit Kränzchen auf dem Kopf, der Brautzug. Vor dem Seil muß er ſich loskaufen. Do, fliegen dann die Zehnerle herum, nach denen die Jugend begierig haſcht. Iſt der Kirchgang, der immer ſehr feierlich iſt, vorbei, beginnt die große weltliche Feier im Gaſthaus. Da kommen die Bauern und Bäuerinnen aus der Gemeinde und aus der Umgebung, da hebt ein luſtiges Leben und Treiben an, da wird gegeſſen und getrunken, das junge Paar hoch und hoch und höher leben gelaſſen. Die meiſten ſind in Trachten, was dem Ganzen ein maleriſches Bild bietet und einen unvergeßlichen Eindruck hinterläßt. Braucht man noch zu ſagen, daß der Tanz bis in die frühen Morgen dauert, daß das junge Pärchen den erſten Tanz miteinander tanzt? Es iſt ſchön, daß die alten Hochzeitsbräuche auf dem Lande wieder aufleben. Denn in ihnen liegt alte Sitte, in ihnen zeigt ſich das Weſen 10 deutſchen Landmannes und ſeiner Fa⸗ milie. Das junge Paar, und der alte Brau ſie leben hoch! 1 9 Heute 2 Blätter (8 Seiten) Endſpiele um die deutſche Meſſterſchaft. Gruppe Südweſt: 11 in Mannheim: SV. Waldhof— Kickers Of⸗ fenbach 0:0. in Heilbronn: Union Böckingen— Mülhei⸗ mer SV. 6:2. Gruppe Mitte: f in N 1. FC. Nürnberg— Wacker Halle in Leipzig: Dresdener SC.— Boruſſia Fulda „ Gruppe Oſt: in Berlin: Viktoria 89 Berlin— Beuthen 09 5:2. in Danzig: Preußen Danzig— Viktoria Stolp 1:1. Gruppe Nordweſt: in Düſſeldorf: VfL. Benrath— Werder Bre⸗ men 4:1. a 1 in e TV. Eimsbüttel— Schalke 04 Repräſentativoſpiele. in Kaſſel: Nordheſſen— Saargebiet 2:2. in Trier: Weſtdeutſchland— Luxemburg 6:1. Geſellſchaftsſpiele. Eintracht Frankfurt— VfR. Mannheim(Sa) 6˙2 Phömx Ludwigshafen— 04 Ludwigshafen (Sa) 4:1. FV. Ebingen— Bayern München(Sa) 116. VfB. Mühlburg— Boruſſia Neunlirchen 313. Freiburger Fc.— SC. Freiburg 0:0. Stuttgarter Kickers— Bayern München 22. Sportfreunde Eßlingen— SC. Stuttgart 2:0. SV. Göppingen— Sportfreunde Stuttgart 222 FSV. Frankfurt— Phönie Karlsruhe 211. VfB. Friedberg— VfR. Mannheim 3:2. SV. Wiesbaden— Vf. Neckarau 0:0. Die Endſpiele SV. Waldhof— Kickers Offenbach 0:0. Großkampftag in Mannheim, trotz der Hitze rund 20000 Zuſchauer im Stadion, um Zeuge des Rückſpiels zwiſchen dem SV. Waldhof und den Offenbacher Kickers zu ſein. Für die badiſch⸗pfälziſche Sportgemeinde gab es eine kleine Enttäuſchung, denn nach dem 2:2 in Frankfurt hatte man feſt mit einem Siege des badiſchen Meiſters gerechnet. Aber die Kickers zeigten ſich in den hinteren Reihen ſo ſtark, daß der Waldhofſturm nicht einmal ins gegneriſche Schwarze traf. Müller verteidigte ſein Tor ſehr geſchickt und mit Recht kann man ihn als den beſten Spieler der Offenbacher Elf bezeichnen. Bei ihm können ſich ſeine Ka⸗ meraden bedanken, daß es gelang, einen wert⸗ vollen Punkt mit nach Hauſe zu nehmen. Im Feldſpiel beherrſchte der badiſche Mei⸗ ſter eindeutig die Lage. Wunderbar wanderte da wieder der Ball von Mann zu Mann, großartig bedienten Verteidigung und Läu⸗ ferreihe ihre Stürmer, aber die fünf da vorn trafen im gegneriſchen Strafraum auf eine Abwehr, die einfach nicht zu überwinden war. Natürlich hatten die Waldhöfer auch großes Pech. Die Kickers kamen in der erſten halben Stunde überhaupt nicht zur Geltung. Es gab in dieſer Zeit nur zwei, allerdings gefährliche, Vorſtöße der Kickers, ſonſt ſpielte ſich alles in der Kickers⸗Spielhälfte ab. Fünf Ecken hin⸗ tereinander erzielte der badiſche Meiſter, aber Treffer kamen nicht zuſtande. Nach der Pauſe wurde das Spiel offener, obwohl die Kickers jetzt die ungünſtigere Seite hatten(Sonne im Geſicht!). Auch dem Kik⸗ kersſturm gelang es nicht, die Waldhofab⸗ wehr zu überwinden, obwohl die Waldhöfer völlig offen ſpielten. Einmal hatte der Süo⸗ weſtmeiſter allerdings eine große Chance, als der Ball quer durch den Waldhof⸗Strafraum ſtrich und der Exſatzrechtsaußen Lohrum frei zum Schuß kam— ſcharf ging der Ball am Pfoſten vorbei. Gegen Schluß wurde Wald⸗ hof wieder ſtark überlegen, die Kickers ver⸗ teidigten mit acht Mann und wurden nur gelegentlich durch ihre beiden ſchnellen Außen⸗ ſtürmer gefährlich. Schuß auf Schuß ging auf das Kickerstor, aber die Waldhof⸗Anhänger warteten vergeblich auf den einen Treffer. So trennte man ſich torlos bei einem Eckenver⸗ hältnis von 8:3 zu Gunſten Waldhofs.— Schiedsrichter Heß(Stuttgart) leitete das anſtändig durchgeführte Spiel in gewohnt mu⸗ ſtergültiger Weiſe. Union Böckingen— Mülheimer SV. 6:2. Trotzdem die Böckinger mit drei Mann Er⸗ ſatz antreten mußten, ſpielte der württem⸗ bergiſcher Meiſter ſtets überlegen, ſo daß ſein Sieg auch in dieſer Höhe als verdient anzu⸗ ſprechen iſt. Nach leichter Feldüberlegenheit kam Böckingen in der 29. Minute durch Schadt zum erſten Treffer. In der 44. Minute er⸗ höhte Lenk auf 2:0. Mit dieſem Stand ging es in die Pauſe. Auch nach dem Wechſel waren die Süddeutſchen ſtets eindeutig überlegen und erhöhten ſchon nach drei Minuten auf 3:0. Nachdem die Mülheimer in der 9. Minute die Differenz auf 3:1 verringert hatten, mußten ſie ſich im weiteren Verlauf noch drei weitere Treffer gefallen laſſen. Kurz vor Schluß war dann den Gäſten durch ihren Mittelläufer 1 SGoof noch ein zweites Tor beſchieden. laſchentuch in den ſchmalen Händen. 7 955 eee 9 7 1 4199 — eue e. up- drr 9 8 . 2 124111 e von Felix Bronnen, . 1, N 5 Urheberrechtsschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale) 23 Nachdruck verboten Der Mann mußte ſich abwenden. Genau ſo hatte ſie damals ſeine verletzte Hand gehalten. Und trotz allem! Widerwillen, ſo wohl war ihm damals geweſen. Nur daß er es nicht vor ſich ſelbſt hatte eingeſtehen wollen. Langſam, Schritt für Schritt, ging Joſt von Adlersfeld über den Gang, bis er plötzlich im Garten ſtand, faſt ohne daß es ihm ſelbſt zum Bewußtſein kam. Zarte Blüten lugten auf den Beeten, in feinen hellen Farben; an den Bäumen, den Sträuchern ſchwollen die Knoſpen und ihre grünen Blättchen waren ineinander— gefaltet wie Kinderhändchen im Gebet. Und über dem allen ſchwamm ein blaßblauer Frühlingshimmel mis ſegelnden Wölkchen, die ungreifbar waren wie ein ſüß— ſeliger Traum. Eine Stimme, ſo ſilberhell, klingelte wie das Uhren— ſtimmchen auf Schloß Buchenholz! Ein weitbauſchiger Rock wippte über neckiſch tanzenden Stelzſchuhchen. La, lala! Joſt von Adlersfeld fuhr ſich nach der Stirn. So jäh war das Erkennen über ihn gekommen. Lieb hatte er ſie, lieb dieſes ſüße Geſchöpfchen mit dem Grübchengeſicht und! dem feinen Figürchen, ſo zierlich geformt wie köſtlich; Porzellan. Der Mann ſtöhnte. Er kämpfte gegen das immer ſtärker werdende Gefühl, das alle Hinderniſſe in ihm wie ein brauſendes Meer wegſpülen wollte. Aber es half ihm nichts. Joſt von Adlersfeld preßte die Lippen zuſammen. Liel habe ich ſie! Ein dunkler Schatten fiel plötzlich auf das muntere Tanzſpiel Thereſias und ihres Buberls. Erſchrocken fuhr die Frau auf.„Herr Major!“ So finſter war ſein Geſicht. Thereſia fürchtete ſich faſt vor ihm. Fiel ihr im Augen⸗ blick nichts recht Geſcheites ein.„Wie geht es dem Ritt— meiſter von Alten?“ Ihre braunen Augen ſuchten irgend etwas am Boden. Ach ſo! Joſt von Adlersfeld prallte zurück. Daß er das auch vergeſſen konnte! Sie liebte ja wohl den Freund. Des Mannes ſonſt ſtets ſo aufrechte, ſtarke Geſtalt ſank in ſich zuſammen. Zu ſpät kam er mit ſeiner Liebe, ſeinem unberührten Herzen, das nur für eine Einzige je ge— ſchlagen hatte. Irgend etwas Unverſtändliches murmelte er, wandte fich dann brüsk ab. Den Kampf mit dem lebensfrohen, ihm ſtets vorgezogenen Hermann wollte er nicht auf— nehmen— konnte es ja auch nicht, war doch ſein beſter Freund. Mit großen, entſezten Augen ſchaute Thereſia dem Davonſchreitenden nach. So herb war er immer mit ihr, gönnte ihr nie ein gutes Wort! Sie faßte den kleinen Joſef bei der Hand, ging mit ihm ins Haus. Die Freude im Garten war ihr verdorben. Graf Heinrich von Adlersfeld ſchaute ihr prüfenb ins Geſichtchen, als ſie bei ihm eintrat und ſich ſo ſtill tzeben kleinen Hände. „Ich möcht' get mehr hierbleiben!“ flüſterten der Frau Lippen.„Mach' wieder zur Gräfin Alten.“ Der Mann erſtaunte ſich.„Hat dir jemand etwas zu— leide getan?“ Thereſig juhr ſich mit der Hand über die Augen, die vor wenigen Minuten noch ſtrahlende Sonnen, jetzt aber voll Tränen ſtanden.„Ich möcht'. Fragen S' mich net weiter!“ And dann ſo ein herzzvehes Schluchzen. Den Ulten Mann, der ſich trotz ſeiner jahrzehntelangen Menſchenſcheu den Blick für die Menſchen bewahrt hatte, gingen jäh die Augen auf. Das war es alſo! Sie floh * 7 5; N 7 i Fon die Oiohe 1 13. 25 15* 1 8 vor ſeinem finſteren, ſchwarzen Sohn, den ſie in Liebe in„Thereſia errötete bräutlich-ſelig. ihr Herzchen geſchloſſen hatte! Scheu ſtreichelte des Mannes Hand über den geſenkten, Scheltel. Ein Schuldgefühl kam in ihm auf. Er war es ſeweſen, der den Sohn zu ſolchem Frauenhaß erzogen hatte. Er war es, der jetzt dies reine, liebende Herz brach! Heinrich von Adlersfeld ſtöhnte. Er wußte, daß er Thereſia nicht helfen konnte, ihr ficht und dem Sohn auch nicht. Thereſia hatte ſich hinausgeſchlichen. Und wieder mußte ö nicht nach Hauſe, auch wenn jetzt Frie den gemacht wird.“ die alte Joſepha Wäſche und Röcke aus den Schränken! packen,„Wir fahren wieder, Sepha. Jetzt bin ich erſt recht heimatlos!“ Die Knoſpen waren aufgeſprungen, alle in einer Nacht, unter einem linden, ſtreichelnden Frühlingsregen. Es grünte, blühte. Der Duft der erwachten Erde miſchte ſich in das jubelnde Singen der Vöglein, die ihre Neſtchen beſorgten. Mit wehem Herzen ſchritt Thereſia durch den Früh⸗ ling, der in tauſend fröhlichen Geberlaunen ſich ver— ſchwendete. Droben ſtanden nun endgültig die Koffer ge⸗ packt. Ein paar Tage hatte ſie noch zugeben müſſen, wenigſtens ſo viel, bis Graf Heinrich wieder in ſeinem Lehnſtuhl ſitzen konnte.. Daß Joſt nun aber auch noch Botſchaft aus Berlin abzuwarten hatte! Thereſia zerknüllte ihr feines Spitzen⸗ „. Tautropfen fielen von den Bäumen, fielen gerade in e ſchimmerndes braunes, noch ungepudertes Haar, daß es ausſchaute wie ein köſtliches Geſchmeide. Die Frau fühlte es nicht, beugte ſich hier und dort nieder, brach ein Blütlein, eine Blume, vereinigte ſie zum Strauß. Den wollte ſie dem Major zum Abſchied in ſein Zimmer ſtellen. Zum Abſchied für immer! Nie wieder wollte ſie ſeinen Weg kreuzen. Die Karten der ſchwarzen Katja hatten damals doch gelogen, wie ihr armes, törichtes Herz, das immer an ein wunderſchönes Märchenglück geglaubt. Aus ihrem Kleiderausſchnitt zog Thereſia ein ſeiden Tüchlein. Drin lagen noch immer wohlverwahrt die Scherben des ſimplen Tonpfeiſchens. Thereſia ſetzte ſich auf eine Bank, verſuchte noch einmal die Scherben ineinanderzufügen. Und wirklich! Was ihr[Haaren liegen brauchen. Aber ich bin nun einmal nicht all die Monde nicht gelungen— jetzt ſchauten ſie plötzlich ſo klug geweſen wie Er.“ des großen Friedrich Augen wieder an. Aber aus ſeinen blauen Augen wurden zwei braune... „Madame!“ Thereſia ſchrak auf, hätte beinah die ganze bunte Herrlichkeit fallen laſſen. Da ſtand er vor ihr, er, Joſt von Adlersfeld. treiben Sie denn für ein Spiel?“ Des Mannes Augen bohrten ſich tief in die der Frau. Eine füße Röte übergoß Thereſias Geſichtchen. Zuſammenraffen Scherben. eſſieren?“ „Aus Liebe zu Hermann von Alten?“ Da lachte Thereſia trotz allem Weh ſilbern auf.„So lieb hab' ich den Herrn Rittmeiſter net. Recht wie ein Bruder iſt er mir. Aber ſonſt nichts!“ Joſt von Adlersfelds Herz taf einen Sprung. Sie liebte den Freund nicht! Sie liebte ihn nicht! Thereſia band das Tüchlein zuſammen, griff zum be— tauten Frühlingsſtrauß neben ſich. „Und der Strauß, für wen iſt der?“ Joſt von Adlers— feld verſtellte der mit glühender Röte Uebergoſſenen den Weg. Thereſias Herzchen ging ſchnell, zerſprengte ihr faſt das Mieder.„Für, für— niemand!“ Ihre Augen aber ſtraften die roten Lippen Lügen. Schwer lag ſeine Hand auf der Frau zarter Schulter, ſchwer wie vor Jahren und doch jo ganz anders. Und von Baben. Scheu vor lauter jubelnder, innerlicher Glückſeligkeit ſteckte ſie dem Mann den Frühlingsſtrauß an ſeine ſchlichte preußiſche Uniform.„Für dich hab' ich ihn gepflückt, nur für dich!“ Joſt von Adlersfelds Arme umſchloſſen mit jäh auf⸗ 1 15 5 wallender Zärtlichkeit Thereſias ſchlanke Geſtalt. Thereſias ihn ſetzte.„Du haſt ja geweint, Kind!“ Er ſtreichelte ihre. ö Herzchen aber ſank hinein in das ſüße, erträumte Märchen- glück, um das ſie all die Jahre hindurch ſo ſchwer gelitten. 72 2 Droben am Fenſter des Schloſſes aber hockte das Gräfin, die eins geworden waren. Ueber die märkiſche Landſchaft ging friſcher Morgen— wind. „Brautkranz!“ flüſterte Joſt von E 7 ee „Als ob ein jeder eiaſach ſeinen Abſchied mit ſeinem Krückſtock auf den Boden, um dann dem vor ihm ſtehenden Joſt von Adlersfeld damit höchſt nachdrück— lich unter der Naſe zu fuchteln. „Verſtanden? Ich ſchicke meine fähigſten Offiziere „Aber Majeſtät...“ Joſt von Adlersfeld fürchtete ſich vor dem Krückſtock nicht.„Majeſtät wiſſen doch nach meinen Darlegungen, daß ich mir gefährliche Pflichtverletzungen zuſchulden kommen ließ.“ König Friedrichs Augen wurden übernatürlich groß, ſchauten böſe auf den Major. Wider ſeinen Willen fiel er in ſein beliebtes„Er“. „Natürlich, Er weiß alles beſſer als ſein König. Das iſt immer ſo. Paßt mir aber nicht.“ Der König nahm eine kräftige Priſe.„Wär' ja ſchön dumm, wenn ich meine beſten Offiziere nach Hauſe ſchicken wollte, nur weil ſie einmal eine Dummheit gemacht haben. Bin auch nicht immer Aug geweſen. Hab' aber nicht immer alles gleich hingeworfen. Immer Contenance! Verſteht Er mich? Alſo: Er bleibt! Sein Beförderungspatent zum Oberſt liegt bereits unterzeichnet da.“ König Friedrich wollte gehen, ſah aber, daß der Major noch etwas auf dem Herzen hatte.„Nun, ſprich Er nur!“ wollte ſie die Der zauſte ein wenig in den Blüten, ſtreute den ſich innig umſchlungen Haltenden eins Handvoll ins Haar. Adlersfeld. Und nehmen könnte, wann es ihm beliebte!“ König Friedrich ſtieß derb „Majeſtät, wenn ich Offizier bleibe, habe ich eine Bitte Im Andenken an Torgau: Geben Majeſtät mir der Heiratskonſens!“ Heftig tobte der Krückſtock auf dem Boden. Des Königs Mundwinkel zuckten verächtlich.„Wie, iſt Er verrückt ge worden?“ Heiraten will Er? Soll ſich eine beſſere Gnade ausdenken. Paßt ſchlecht zu meinem Schwarzen Major.“ Joſt von Adlersfelds Geſtalt ſtraffte ſich.„Ich kenne keine beſſere Gnade, Majeſtät, und werde auch im ganzer Leben keine beſſere kennen.“ Der König ſchnupfte zum zweiten Male, beſtäubte von lauter Erregung ſeinen Rock von oben bis unten „Heiraten, heiraten! Wer iſt denn die Madame?“ „Zu Befehl, Majeſtät, die Gräfin von Baben, um derentwillen ich mir auch die Pflichtverletzung zuſchulden kommen ließ.“ Der König ſann. Den Namen Baben mußte er dock ſchon einmal gehört haben. Ja, wirklich, in Schleſien hatte er ſie kennengelernt. So rührend hatte ſie für den zum Tode verurteilten Bruder gebeten. Schön war ſie geweſen, ſehr ſchön! König Friedrich trommelte nachdenklich auf die Tiſchplatte. „Wenigſtens hat Er keinen ſchlechten Geſchmack. Ich ſchätze das an meinen Offiziers. Er hat übrigens die beſte Löſung in der ſchleſiſchen Affäre gefunden, Oberſt Adlersfeld!“ Ganz dicht ſtand der König vor dem Mann.„Wenn ich die öſterreichiſche Kaiſerin geheiratet hätte, hätten wir nicht ſieben lange Jahre uns wegen Schleſien in den Der König wandte ſich zum Gehen.„Präſentier Er mir ſeine Frau einmal bei Gelegenheit. Sie iſt ein ganz akzeptables Frauenzimmer!“ „Was 3 5. * Glockenſtimmen ſangen über das Land. Lag ein ſeliger Klang von Frieden in ihnen. Zwei ſtanden am Altar. In ſüßem Erſchauern lag Thereſias kleine Hand in f 1 e 5 den großen Fingern Joſt von Adlersfelds. Aber Joſt von Adlersfeld war ſchneller.„Den Kopf des großen Königs! Sie beginnen ſich wohl ſchon aus Liebe zu Hermann von Alten für Preußen zu inter- „Bis daß der Tod euch ſcheide!“ Da wurde Thereſia, das ſüße, tanzende Spielfigürchen aus dem Wiener Wald, das angetraute Weib des preußiſchen Schwarzen Majors. Nur ganz, ganz von fern flüſterte das Koſen des Wiener Waldes, wie ein verwehendes Vergeſſen:„Behalt mich lieb, kleine Thereſia mit den Sonnenaugen. Trag etwas von meinem Flüſtern, meiner heimlichen Lieblichkeit, meinen eingefangenen Sonnenſtrahlen hinein in das kalte, ſteife Preußen!“ Und der Wiener Wald, Thereſias Kindheitsparadies, ſtreckte ſeine Aeſte aus. Die wuchſen und wuchſen. „Arg ſchön ſchaut's Mammerl drein!“ Das Buberl, der ſonnenſelige kleine Larifari aus dem Wiener Wald, legte beteuernd die Patſcherln aufs kleine Herz. Stand ſonſt ganz ſtill zwiſchen Heinrich von Adlersfeld, dem Weißhaarigen, deſſen lebensverbittertes Herz ſich noch einmal zum Leben bekannte, und dem ſchlanken Hermann 5 f 2 P von Alten, der jetzt die letzte Bubenhaftigkeit abſtreifte. Da kam über den Schwarzen Major jähes Erkennen.. jetz 5 Ihm gegenüber aber ſaß die blonde, blauäugige Babette mit dem treuen, wartenden Herzen, in das der Rittmeiſter N. 2177 5 5 n 8 in wenig Wochen ſein ganzes Leben hineinbetten wollte. ſeine Lippen flüſterten ein herbes Liebeswort; das klang 5 1. 57 i 3* 1 111 2or 8 58 01 9 5* 4 5 1 1— 0 4 3 75 5 Thexeſias Ohren viel ſüßer als alles Liebesgetändel 3 den Händchen unſichtbar einen Bogen mit abſchwirrendem öſtecreichiſchen Kaiſerlich-Königlichen Leutnants Stephan Des Buberls Geſichtchen war ganz verſchmitzt, hielt in Pfeil, wie die Amoretten im Schlößchen Solitüde. Und das Buberl, das Buberl verſtand etwas von Liebe, ver— ſtand viel mehr davon als vom Weinen der alten Joſepha, die ihre alten Tage nun im von ihr ſo verhaßten Preußen beſchließen mußte. Bim, bam, bum! 2 Da zog Joſt von Adlersfeld ſein junges Weib in die Arme, küßte das ſüße Grübchengeſicht mit den braunen Augen, die als Sonnen in ſeinem Leben ſtrahlen ſollten. „Mein Lieb!“ Und Thereſia ſchmiegte ſich an den Mann, fühlte ſich : 5 78985 12 ſo unendlich geborgen nach allem Weh und aller Qual. Buberl. Hatte ein Geſichtchen wie die neckiſchen Amoretten 8 8 N 0 des Schlößchens Solitüde im Wiener Wald, und ſeine Händchen ſchienen einen Bogen zu halten, der den Pfeil abdrücken wollte. Der Pfeil aber flog mitten hinein in das Herz des Schwarzen Majors und der öſterreichiſchen Bim, bam, bum! In der Glocken Lied fiel brauſend die Orgel ein, die die endliche Vereinigung zweier Menſchen jubelnd gen Himmel trug. Im alten erhöhten Kirchengeſtühl der preußiſchen Könige aber ſaß einſam der große Philoſoph von Sensſouct, von allen unerkannt und unbeachtet. Friedrichs Augen ſtarrten hinab auf das junge Paar, das von Ver— wandten und Bekannten umringt war. Bim, bam, bum! Der Glocken Lied fing ſich im hohen Gewölbe, tauſendfach klangen die Säulen es nach. König Friedrich ſtützte ſich ſchwer auf ſeinen Krückſtock. Sieben lange Rriegsjahre hatten ihn gebeugt, ſieben ſchwere Jahre, in denen es einſam um ihn geworden war an lieben Menſchen. Lebte faſt keiner mehr von ihnen, die ihm nahegeſtanden hatten. Des Königs Lippen preßten ſich ſchmal aufeinander. Und weiter klang das Glockenlied in der Potsdamer Garniſonkirche. Schwang aus der Einſamkeit hinüber zur großen Srfüllung. Pflichterfüllung und Coatenance, die Grundpfeiler für die Größe des zukünftigen Preußens, deſſen Viſion König Friedrich ſchauen durfte! Um des Einſamen ſchmale Lippen huſchte ein Lächeln. Aus ſeinem Zeitalter war geboren das mächtige Preußen des kommenden Jahrhunderts, des Preußens, das Deutſch— land in ſeinem Schoß trug. König Friedrich lehnte ſich in ſeinen Stuhl zurück. Leiſe klopfte ſein Stock einen Rhythmus, einen Takt. War der Takt der Weiſe vom Glockenſpiel der Potsdamer Garniſonkirche, das ſeine mahnenden Klänge gerade in dem Augenblick durch die Luft ſchwang, als Joſt von Adlersfeld und Thereſia den Wagen beſtiegen: „Ueb immer Treu und Redlichkeit Bis an dein kühles Grab, Und weiche keinen Fingerbreit Von Gottes Wegen ab.“ — Ende! Jiührlich ein Meter Regen Auf dem Feſtland iſt es verhältnismäßig einfach, nachzumeſſen, was an Regen, Schnee, Hagel und Tau in einem Jahr auf die Erde herabkommt. Unzählige Wetter⸗ warten ſtellen in den verſchiedenſten Höhen Ebenen und Gebirgen die Jahresmenge der Niederſchläge feſt. So konnte man für gan⸗ ze Kontinente die Niederſchlagsverteilung in Karten einzeichnen. Außerordentlich ſchwierig iſt es dagegen, ſolche Karten auch von den Ozeanen herzu⸗ ſtellen. Die Inſeln bilden freilich Stützpunk⸗ te für dieſe Meſſungen, aber ihre Ergebniſſe ſind nur mit Einſchränkungen zu verwen— den; da die Bodengeſtaltung, das heißt die Höhe von Bergen, die Bewaldung uſw. gro— ßen Einfluß auf die Niederſchlagsmenge ha— ben, darf man von den Beobachtungen auf einer Inſel nicht ohne weiteres auf die Re⸗ genverteilung auf dem umliegenden Meer ſchließen. Will man zu karthographiſchen Zwecken die Strecken herausfinden, die un— gefähr die gleiche jährliche Niederſchlags⸗ menge aufweiſen, ſo muß man die Beobach— tungen von Inſelſtationen und von Expedi— tionsſchiffen zuſammennehmen und ſchließ— lich auch die auf Perſonen- und Frachtſchlf⸗ fen vorgenommenen Meſſungen berückſichti— gen, die durch die Vermerke über die Häufig— keit und geſchätzte Stärke der Regen- bzw. Schneefälle, in den meteorologiſchen Schiffs- tagebüchern ergänzt werden können. An Hand ſolcher Unterlagen konnte der Ozeanograph der Deutſchen Seewarte, Ger— hard Schott, im Jahre 1933 eine Nieder— ſchlagskarte des Indiſchen und Stillen Oze— ans aufſtellen, und damit, wie Profeſſor Meinardus, Göttingen, in„Forſchungen und Fortſchritte“ berichtet, eine empfindliche Lücke ausfüllen. Die Schottſche Karte hat es nun auch Profeſſor Meinardus ermöglicht, eine neue Darſtellung der Niederſchlagsver— teilung auf der ganzen Erde zu geben. Nach ſeinen neuen Berechnungen würde die Waſſermenge, die in einem Jahr durch— ſchnittlich auf die Erde herabfällt, den gan zen Erdball in Höhe von einem Meter be— decken, denn 511000 Kubikmeter Waſſer ſchickt der Himmel jährlich auf die Wälder und Felder und die Meeresflächen der Erde hinunter. Weitaus die meiſten Niederſchläge zeigt dabei die heiße Zone, in der die Regen— höhe bis zu 186 Zentimetern ſteigt, während die ſubtropiſche Zone verhältnismäßig re— genarm iſt; in unſeren gemäßigten Breiten ergibt ſich wiederum ein Anſtieg und jenſeits des 70. Breitengrades fallen kaum mehr als 20 Zentimeter Regen im Jahr. Bei dieſen Angaben iſt aber zu berückſichtigen, daß die Verteilung von Land und Waſſer, von Tief⸗ ebenen und Berghöhen, ja ſelbſt Meeres— ſtrömungen große Unterſchiede in der Re— genmenge bedingt. So zeigt ſich z. B., daß die Oſtſeiten der Kontinente in den Subtro— pen durchaus beſonders regenreich ſind, während in den gemäßigten Zonen an den Weſtküſten viel Regen fällt. Da die jährlichen Niederſchlagsmengen bei konſtantem Klima gleich den Waſſermengen ſein müſſen, die im Jahre verdunſten, ſo werden die neuen Ergebniſſe von Profeſſor Meinardus auch zu einer umfaſſenden Re— viſion der Verdunſtungsberechnungen füh⸗ ren, die bisher weſentlich niedrigere Ziffern ergeben haben. Vauern⸗ u. Induſtriegemeinden Zur Berufsſtruktur der heſſiſchen Gemeinden nach den Ergebniſſen der 1933er Berufszäh— lung liefern die Mitteilungen des Lande⸗ ſtatiſtiſchen Amts einen intereſſanten Beitrag. Danach hatten von den 982 Gemeinden des Landes 260 mehr als zwei Drittel bäuer⸗ liche Bevölkerung, waren demnach als„rein bäuerlich“ zu bezeichnen. Sie batten aller— 2 2 dings faſt aule weniger als 1000 Einwohner. Rein bäuerliche Gemeinden mit mehr als 1000 Einwohnern gibt es nur 7, davon 5 in Rheinheſſen. Ueberwiegend bäuerliche Gemein⸗ den(50 bis 66 Prozent der Geſamtbevöl⸗ kerung) gibt es in Heſſen 232, darunter 2 Gemeinden mit 0 0 als 2000 Einwohnern, nämlich Eich und Nieder⸗Saulheim. Gemein. den mit ſtarker bäuerlicher Minderheit(33 bis 50 Prozent) ſind 220 vorhanden. In gleicher Weiſe laſſen ſich auch die Ge⸗ meinden ſtufenweiſe nach ihrem Charakter als Induſtriegemeinden ordnen. Dabei iſt aller⸗ dings zu beachten, daß nicht oder nicht in erſter Linie an die Bedeutung dieſer Gemein⸗ den als Standort größerer Induſtriezweige oder ⸗betriebe zu denken iſt. In der näheren Umgebung der großen Beſchäftigungszentren Frankfurt⸗Offenbach und Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafen ſind Induſtriearbeiter-Wohngemeinden beſonders häufig. Von einer„reinen Indu⸗ ſtriegemeinde“ kann man ſchon ſprechen, wenn die in der Induſtrie tätige Bevölkerung mehr als zwei Drittel der Geſamtbevölkerung aus— macht. Dies iſt in 25 Gemeinden der Fall, und zwar handelt es ſich dabei meiſtens um größere Landgemeinden in den Kreiſen Offen⸗ bach, Groß-Gerau und Dieburg. Als ganz ausgeſprochene Induſtriegemeinden ſeien be⸗ ſonders erwähnt Bieber und Mülheim im Kreis Offenbach und Rüſſelsheim und Kel⸗ 1 im Kreis Groß-Gerau. Den höch⸗ ſten prozentualen Anteil an der geſamten Be⸗ völkerung hat die Induſtriebevölkerung in den beiden„Portefeuillerdörfern“ Hauſen und Obertshauſen im Kreis Offenbach. Auf der anderen Seite gibt es 112 Gemeinden, in de⸗ nen die induſtrielle Bevöllerung weniger als 10 Prozent ausmacht; dabei handelt es ſich meiſt um„rein bäuerliche“ Gemeinden. Die Betriebszugehörigen in Handel und Ver⸗ fehr bilden begreiflicherweiſe überall nur eine Minderheit. Den höchſten Anteil mit 35,2 Prozent erreicht die Handels- und Verkehrs⸗ bevölkerung in Buchſchlag im Kreis Offen— bach. Dieſer Ort iſt eine erſt kurz vor dem Krieg geſchaffene Villenkolonie, in der haupt⸗ ſächlich Angeſtellte und ſelbſtändige Gewer⸗ betreibende, die in Frankfurt tätig ſind, woh— nen. In Buchſchlag ſind auch die Hausange— ſtellten verhältnismäßig am ſtärlſten verkreten. Andererſeits gibt es 85 Gemeinden, in denen überhaupt keinerlei Berufszugehörige in Han⸗ del oder Verkehr ermittelt wurden. Es ſino jedoch durchweg Gemeinden mit unter 500 Einwohnern und Orte ohne Bahnſtation. Man muß ſich dabei vergegenwäctigen, daß, die Funktionen des Handels in dieſen Gemeinden entweder von außerhalb oder nur nebenbe— ruflich, alſo z. B. von ortsanſäſſigen Hand⸗ werkern oder Landwirten, ausgeübt werden. Auch die Berufszugehörigen der Verwal— tung, des Unterrichts und des Geſundheits⸗ weſens ſind in allen Gemeinden nur in der Minderheit. Relativ beſonders ſtark ſind ſie in Bad Nauheim und Bad Salzhauſen. Nur 54 Gemeinden gibt es, in denen keinerlei Be— rufszugehörige dieſer Wirtſchaftsabteilung ver⸗ treten ſind; es handelt ſich dabei durchweg um ganz kleine Gemeinden, die keine Schule. keinen Arzt und keinen ſonſtigen Berufsbeam— ten haben. Neuordnung der heſſiſchen Dekanate Darmſtadk, 28. April. Die Dekanate der bisherigen Landeskirche in Heſſen und die Kirchenkreiſe in der bisherigen Evangeliſchen Landeskirche in Naſſau bilden die Dekanate der neuen Landeskirche. Die Propſtei Frank⸗ furt wird in die Dekanate Frankfurt-Oſt und ⸗Weſt geteilt. Veränderungen und Ver— einigungen finden nur in den Dekanaten Wiesbaden-Stadt und-Land, St. Goarshau— ſen, Kronberg, Bad Homburg und Wallau geiſt ichen Führer des Deranates find. Sie ühren unter Oberaufſicht des Propſtes die üfſicht über die Pfarrer und Kandidaten ihres Bezirks. Sie haben die Pfarrer amts⸗ brüderlich zu beraten und über ihre Amts⸗ führung, Fortbildung und ihren Wandel zu wachen. Sie ſollen di: Gemeinſchaft unter den Geiſtlichen fördern und das Zuſammen⸗ gehörigkeitsgefühl der Gemeinden mit der Geſamtkirche ſtärken. Sie ſind für die Ent⸗ faltung des kirchlich⸗religiöſen Lebens im Dekanat dem Landesbiſchof verantwortlich. Sie erſtatten dem Propſt fortlaufend Be⸗ richt. 3 Walpurgisſpuf und Maienluft Walthari. Lange ſchon bevor die Angelſächſin Wal⸗ purga, eine Nichte des Winfried-Bonifatius, der den Deutſchen die Chriſtenlehre vermit⸗ telte, mit ihren Brüdern Willibald und Wun⸗ nibald zu uns kam, hat ſich um die Nacht vor dem erſten Maientage allerhand Aber⸗ glauben gerankt. Und das kam ſo: Der erſte Tag des Wonnemonds, kurzweg der„Maftag“ genannt, war einer der höchſten heidniſchen Feiertage der Germanen. Zwiſchen den beiden Sonnenwenden gelegen, ſtellte er den religiö— ſen und den kultiſchen Höhepunkt des Vor⸗ jahres dar. An dieſem Tage beging man das Frühlingsfeſt. Da nun der Götterglaube un⸗ ſerer Altvordern durchaus naturgebunden iſt, ſo umkreiſte bange Ehrfurcht nicht nur die ſpendenden, ſondern auch die mißgünſtigen Ge⸗ walten des Feldes und des Waldes, des Him⸗ mels und der Unterwelt. Lächelten Oſtara und Baldur am Maienmorgen, ſo war es nur zu wahrſcheinlich, daß die Unholde und To⸗ desgeiſter kurz vor dem Götterfeſte— natür⸗ lich im Dunkel der Nacht— allerlei Schaber⸗ nack und Poſſen ſpielen würden. Beſonders ging die Sorge des Landmannes ſchon immer um Acker, Wieſe, Vieh und Stall. Da nun die letzten Apriltage nur zu gern mit Hagel⸗ ſchauern aufwarten, da manch Haustier durch den lange entbehrten Genuß, vielleicht zu reich⸗ lich gereichten erſten Grünfutters erkrankte, lag der Verdacht den Kobolden gegenüber nahe. Als dann ſpäter von den Geiſtlichen alle al⸗ ten Gottheiten zu Teufeln und Hexen erklärt wurden, konnte der Aberglauben nur wachſen. Allerorts glaubte man in einer ſolchen Nacht, die dem früheren Heidenfeſte voranging, Spuk ſehen zu müſſen! Der lange ſchon geübte Brauch, die Ungeiſter zu verjagen, mehrte ſich zuſehends. Und ſo iſt es geblieben, bis in unſere Zeit hinein. Wenn die Hexen in der Walpurgisnacht zum Brocken, dem Blocksberge, fliegen, be— gibt ſich allerlei Wunderliches. Es iſt dann nicht ganz„geheuer“. Man brennt darum die Walpurgisfeuer an, um mit ſolchem„Not— feuer“ die Luft von allen Schädlingen zu rei— nigen. Wer viel Mut bat. der gebe dann nachts in den Waldt Da kann er unterirdi⸗ ſche Glocken hören, die den Mai einläuten, oder er ſieht gar den Bergelfen mit den Elfin⸗ nen nach einer leiſen, verborgenen Muſik im jungen Graſe tanzen. Die Hexen aus dem Schlote und der Eſſe kann jeder Einfältige fahren ſehen und ſodann beobachten, wie ſie mit den ſtürmenden Wolken am Himmel ent⸗ lang fliegen; dazu gehört kein beſonders tap⸗ feres Herz. Aber wer es unternimmt, in die⸗ ſen Nachtſtunden einſam und ſchweigend aller⸗ lei Kräuter zu pflücken, der bringt Heilkräfte, aber auch manche Zauberkraft mit heim. Die Mondraute, der Hohlwurz z. B. ſind in der „Wolbersnacht“ beſonders wirkſam.“ Sie hel⸗ fen auch gegen Zauberei. Wer gar einen Leib⸗ ſchaden hat, der gehe vor 11 Uhr in der Wal⸗ purgisnacht auf einen Kreuzweg, ſtreiche drei⸗ mal kreuzweiſe über die kranke Stelle und gehe ſchweigend heim. Der„Schade“ bleibt auf dem Wege liegen, und die Hexen, die brockenwärts darüber ziehen, müſſen ihn mit⸗ ſtatt, welch letzteres ganz aufgelöſt wird. Ueber die Dekane wird beſtimmt, daß ſie die nebmen. Wer ohne zu sprechen oder zu pfei⸗ Sonnenaufgang dieſen Walpurgistau en ef gebt in en“, z. B. Diebe bei ihrer t beobachten und erkennen, Wenn ſich dann die Nacht dem Ende zuneigt und der Morgentau fällt, dann ſoll man vor amm. meln. Er tut Wunder. Wer ſich mit 0 wäſcht, verliert Hautunreinigkeiten, auch Som, merſproſſen. Er iſt deshalb als Schönheits. mittel bei den Mädchen wohlangeſehen. Streicht man ihn den Kühen auf den Rüt⸗ ken, ſo bleiben ſie gefſund und geben das ganze Jahr über reichlich Milch. Auf dieſe Weiſe wurde Walpurgis Beſchützerin vor den Zauber treibenden Geiſtern, die Menſch und Vieh erkranken laſſen. Auch ruft man ſie an, um Schutz gegen tolle Hunde zu haben. Ji dann der Maientag herangekommen, ſo war das heilige Lenzesfeſt da. Daran erinnert heute noch die Sitte des Mairittes und der Tanz um den Maibaum. Zum Teil ſind die Maibräuche mit ihrem Baumſchmuck und dem Feſtſchmaus ſpäter auf Pfingſten(Pfingſt⸗ bier, Pfingſtmaiel) verlegt. Aber lange noch wurde in den Dörfern das Maifeſt fröhlich begangen, bis die Sozialdemokratie die harm⸗ loſe Freude ſtörte und einen„Tag der In⸗ ternationale“ einzuführen verſuchte. Die Stu— denten feierten den Maibeginn noch lange. Nachts um 12 Uhr intonierte man„Der Mai ſiſt gekommen“— 2 derer der Nacht vom April zum Mai,„der! Schil⸗ Berufenſter Walpurgisnacht“, wurde Goethe. Waldſee, 28. April.(Glück im Un⸗ glück.) Auf der Straße nach Speyer löſten ſich aus unbekannter Urſache zwei Anhänger eines Laſtzuges vom Motorwagen und fuh— ren über eine zwei Meter hohe Böſchung gegen einen Nußbaum. Die Begleiter ſprangen in letzter Sekunde aus dem Brem— ſerhäuschen und entgingen ſo dem ſicheren Tode. Das Bremſerhäuschen wurde durch den Anprall vollkommen zertrümmert. Frankenthal, 28. April.(Zuchthaus für Amtsunterſchlagung.) Der 50jährige Leonhard Schwan aus Ludwigs hafen hatte in ſeiner Eigenſchaft als Hilfe lademeiſter in Ludwigshafen in der Ze vom Oktober 1933 bis Februar 1934 den Betrag von 187 Mark vereinnahmter Wie⸗— gegebühren für ſich behalten und zur Ver— deckung dieſer Unterſchlagung im Wiegebu einige Blätter herausgeriſſen. Der geſtär dige Angeklagte, der aus Not gehandelt ha— ben will, wurde wegen Amtsunterſchlagung zur Mindeſtſtrafe von einem Jahr Zuchthaus verurteilt und Haftbefehl gegen ihn erlaſſen. Pirmaſenv, 20. Aprtt.(Berurtei ue Meſſerſtecher.) Das Schöffengericht hatte ſich mit der ſchweren Schlägerei befaſſen, die ſich in der Silveſternacht am ſogenannten Rauſchenbrunnen zugetragen hat. Die Angeklagten, die Fabrikarbeiter Moosmann, Johann Chriſt und Reinhard Weber ſowie die Ehefrau Chriſt hatten ſei— nerzeit den im gleichen Hauſe wohnenden Dausmann mit einem Beil zuſammenge— ſchlagen und ihm außerdem eine Anzahl Meſſerſtiche beigebracht, ebenſo den zu Hilfe eilenden Fabrikarbeiter Kuhn. Beide ſchweb⸗ ten lange Zeit in Lebensgefahr und konnten! erſt vor wenigen Tagen aus dem Kranken haus entlaſſen werden. Das vet Urteilte Moosmann und Chriſt zu je 2 Jah— ren Gefängnis, die Ehefrau Chriſt zu 4 Mo⸗ naten und Weber zu 9 Monaten Gefängnis. Mainz, 29. April.(An den Folgen eines Autounfalles geſtorben.) Der am Stadttheater als Kaſſenkontrolleur beſchäß— tigte Rudolf Dewald, der am Abend dez 23. April auf dem Nachhauſeweg am Fiſchtor von einem Perſonenauto angefahren und z Boden geſchleudert worden war, iſt im Kran kenhaus ſeinen Verletzungen erlegen. 5 De Schroes ROMAN VON CARL HOLM f 0 Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle a. d. S. Der Mann ſchüttelte den Kopf. hing er im Stuhl. 350 000 Mark! Ihnen ja die Geſchichte vom Geſicht!“ Der Inhaber des Privat⸗Detektiv⸗Bureaus empfing den Anwalt, mit dem er öfter geſchäftlich zu tun gehabt, ſelbſt. Ein kleiner ſchmächtiger Mann mit glattraſiertem Die Augen barg ein goldener Kneifer Er hörte Doktor Martens aufmerk⸗ ſam an, ſtenographierte einzelne Notizen, während jener faltigen Geſicht. mit dunklen Gläſern. ſprach. „Haben Sie eine Photographie von Herrn Doktor Müller?“ „Nein— aber ich kann Ihnen den Photographen nennen—“ „Gut!“ gefunden?“ Doktor Martens ſann einen Augenblick nach.„Wenn Sie meinen—“ „Die Auskunft allein nützt Ihnen wenig. Wer heute in Baſel iſt. kann morgen in Paris ſein.“ l Zuſammengeſunken Mein Gott! „Nun— zu niemandem ein Wort, Rasmuſſen! Die Sache kann ſich noch aufklären. Ich werde zu Fuchs gehen — der ſoll erſt mal feſtſtellen, wohin Doktor Müller ge⸗ reiſt iſt. Nehmen Sie ſich zuſammen, Mann! Man lieſt Er notierte Namen und Adreſſe. „Nun— ich denke— ja, es wird ſich machen laſſen!“ „Wünſchen Sie Beobachtung, wenn der Betreffende die Sache bringt.“ heim bleibt?“ 6 0 „Gewiß! muß ich benachrichtigen.“ 31 vielleicht ſchon heut' abend. wohnung zu treffen? Er notierte beides. Ehre an. ſeinen Löchern tropfen. des Meeres erinnerte. „Sie ſcheinen ja heute nicht tot zu kriegen. „Ich bin mit allem ein „Natürlich wünſchen Sie, daß die Angelegenheit ge— Das heißt— den Direktor der Geſellſchaft „Ja— das iſt wohl nicht zu umgehen.“ f „Wann kann ich eventuell Beſcheid haben, Herr Fuchs?“ „Hm!— eilig iſt's ja— vielleicht morgen früh— Telephon?“ Doktor Lau wor abends zu Martens gegangen, um dort eine Stunde zu verplaudern. Die Drei ſaßen um die zierlich gedeckte Tafel, taten aber ihren Genüſſen wenig Da ſtanden friſch geröſtete Brotſcheiben, gold⸗ gelb leuchtete die Butter aus dem Eiskühler, die Wurſt war aus Braunſchweig, wie die Plombe bezeugte, und der direkt bezogene Schweizer Käſe ließ dicke Tränen aus Aus den weitbauchigen Gläſern ſtieg der würzige bittere Duft des Porters auf, der an Nordſeewetter, friſche Briſe und den herben Salzhauch die junge Frau,„und wir dachten immer, Sie wären gar f Wir haben Sie oft im Scherz unter uns„iſern Hinnerk“ genannt, weil Sie immer noch konnten und mochten, wenn alle andern abklappten.“ „Ja, ja— mir iſt zumute, als wenn ich alle meine Knochen gepumpt hätte und ſchlecht damit umgegangen wäre; aber du, Robert, ſiehſt auch ſchlecht aus und haſt doch direkt nichts mit der Sache zu tun.“ In dieſem Augenblick läutete das Telephon. Martens ſprang auf und ging ins Nebenzimmer. verſtanden, was Klarheit in! wer iſt da? Sind Sie in Ihrer Privat- „Was hat er denn?“ Die junge Frau hob die Hand. „Schlimme Sachen! Von nebenan hörte man:„Hier Doktor Martens— Ach ſo— Fuchs— jawohl, ja— ich bin ſelbſt am Telephon— alſo doch! — Spur verloren?— Wo? die Grenze?— Ja, ja— gewiß! 0 Boulogne?— Ja— können wir machen— Calais hat keinen Zweck!— Nein— gut!— morgen um 9 an meinen Bureau— gut— Schluß!“ „Ja, was iſt denn nur los?“ Hier iſt allerlei paſſiert.“ Mit dem Baſeler Zug? In Straßburg? Alſo übe: Nach Marſeille und 1„Nun, Robby, Doktor Lau kann's ja gern wiſſen. ganz marode, Doktor!“ ſagte Doktor abgeſehen.“ Roberts Aſſocié iſt vor der Cholera geflüchtet.“ „Kommt ſchon vor“, warf Doktor Lau ein. kneifen noch jetzt aus.“ „Ja— aber mit ihm iſt ein Depot von 350 000 Mark verſchwunden!“ g s Doktor Lau hatte die Augenbrauen hochgezogen und einen ſcharfen Pfiff durch die Zähne hervorgeſtoßen. Ge⸗ ſpannt blickte er auf ſeinen Freund. Der berichtete. Er hatte eben 8 Doktor Müller den Baſeler Zug benutzt hatte und nach Straßburg abgebogen ſei. lorengegangen.“ fahren. Es ſei aber ſehr unwahrſcheinlich, daß man den Flüchtling noch diesſeits des Meeres anhalten könne, un ſo weniger, da bisher kein Haftbefehl erwirkt ſei. „Ja, Mann, aber warum denn nicht?“ „Die Verhandlungen mit dem Vorſtand der Geſell⸗ ſchaft ſchweben noch. Es ſoll, wenn möglich, alles unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit erledigt werden. Darum iſt bisher von einer Benachrichtigung der Staatsanwaltſchaft „Viele vom Detektivbureau erfahren, daß Dort ſei aber ſeine Spur ver⸗ Morgen früh werde er weiteres er⸗ Gaortſetzung folg.) 9 mmitter stunde, und ihn um die gleiche 30 nächſten Nacht 1 gräbt, kann„fern nächtlichen Arbei 91 7— (Parteiamtliche Veröffentlichungen der NSDAP., Gericht ver⸗ Ig Heute Montag letzter Iag u Der schönste Prachtfilm Uebesleil im Unlon-Film-FPelast.— Anfang Grote Begeisterung gestern abendl 8 Uhr.— Versäàumen Sie nicht! Ortsgr. Viernheim und der Unterformationen). NS DA P., Ortsgruppe Viernheim Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19. Geſchäftsſtunden⸗ Einteilung: 9.808. und Deutſche Arbeitsfront 1 Jeden Montag, Mittwoch u. Freitag, abends 7—9 Uhr Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag, abends 7—9 Uhr Kaſſenverwaltung der Ortsgruppe: Jeden Donnerstag, abends 7—9 Uhr Rundfunk. Geſchäftsſtelle: Gaſthaus zum Freiſchütz Geſchäftszeiten: Dienstag u. Freitag von 18—20 Uhr Amt für Volkswohlfahrt. Die Zellen⸗ und Blockwalter erſcheinen am Montag abend 8.15 Uhr im Sitzungsſaal zur Abrechnung. Heute abend punkt 8 Uhr Goetheſchulhof! Heil Hitler! Zöller, Ogr. Amtsl. Handwerker und Kaufleute! Herein in die Arbeitsfront, ehe es zu ſpät iſt! Schluß⸗ termin am 1. Mai für immer. Melden Sie ſich heute noch bei der Orts⸗Amtsleitung der NS- Hago in der NSDAP, Geſchäftsſtelle Adolf Hitlerſtr. 19. F. M. Werbung. Der SS. Trupp/ ¼38 iſt zur Zeit beauftragt, fördernde Mitglieder (F. M.) der Schutzſtaffel zu werben. Es iſt Ehrenſache für jeden deutſchen Volksgenoſſen, der die Kerntruppe der Bewegung unterſtützen will, förderndes Mitglied der SS zu werden. Der Führer wird nie die fördernden Mitglie- der vergeſſen. Für ſie gilt es den Frontab- ſchnitt, den die aktive SS hält, finanziell zu unterſtützen und auszubauen. Auch für ſie gilt das Wort des SS⸗Mannes: Meine Ehre iſt die Treue! Anmeldungen werden jeweils Montag bis Freitag von 19— 21 Uhr auf der Geſchäftsſtelle der NS Dal, entgegenge⸗ nommen. Das große Filmwerk der N.. K. O. B. „Stoßtrupp 1917“ läuft vom 4.— 7. Mai im Central⸗Film⸗Palaſt. Die Mitglieder der PO. und Unterformationen ſeien darauf frühzeitig hingewieſen. Achtung! Laut Anordnung des Gaupropa⸗ gandaleiters Müller⸗Scheld ſind alle Erwerbs- loſen verpflichtet, an der Feier des 1. Mai teilzunehmen. Wir ordnen daher folgendes an: Alle Erwerbsloſen(Alu-, Kru-, Wolu⸗ empfänger) treten am 1. Mai ds. Js. ge⸗ ſchloſſen um ¼⁰ 1 Uhr vor dem Staatsbahn⸗ hof an. Es iſt Pflicht eines jeden erwerbs⸗ loſen Volksgenoſſen, daß er ſich beteiligt.— Führer der Erwerbsloſen iſt: Amtswalter Brechtel. N. S. B. O., Ortsgruppe Viernheim gez. Mögelin Am 5. und 6. Mai findet in Waldmichel⸗ bach eine Zuſammenkunft ſämtlicher Blockwarte und Amtswalter der Partei ſtatt. Entſchuldi⸗ gungen werden keine angenommen, weshalb heute ſchon dieſer Hinweis erfolgt, damit Jeder ſich dieſe Tage freihalten kann. Am Donners-⸗ tag, den 3. Mai, erſcheinen(dieſes Mal aber ohne Ausnahme) alle Blockwarte auf der Ge⸗ ſchäftsſtelle, 20 Uhr, um die letzten Anweiſun⸗ gen entgegenzunehmen. Die Abfahrt erfolgt Samstag, den 5. Mai, nachm. ½4 Uhr, an der Geſchäftsſtelle. Heil Hitler! Der Ortsgruppenleiter J. V.: gez. Schweigert 2 bteilung Rundfunk. Bekanntmachung be⸗ treffs der Uebertragungen am 1. Mai müſſen alle Geräte und Maſchinen, welche Störungen verurſachen, in der Zeit der Uebertragungen abgeſchaltet werden. Wir werden ſtreng da⸗ rüber wachen, daß dieſe Aufforderung befolgt wird, um ſo die Uebertragung einwandfrei durchführen zu können. Auch werden die Gaſt⸗ wirte, welche im Beſitze einer Radioanlage ſind, in Kenntnis geſetzt, daß ſie ihre Gerä⸗ te bei jeder Uebertragung einſchalten und ſo den Gäſten Gelegenheit geben die Rede mit anhören zu können. Heil Hitler Englert, Ortsgruppenw. .S. K. O. V. Viernheim. Betreffend: „Ktoßtrupp 1917“. Von dem Karten- verkauf durch unſere Amtswalter bitte ich die Kameraden, Kameradenfrauen und deren An⸗ gehörige recht regen Gebrauch machen zu wollen und nicht abzuweiſen, da der Reinertrag un⸗ ſerer Kriegsopferſiedlung zu Gute kommt. Betr.: Fentzug am 1. Mai 1934. Es iſt Pflicht 1 5 jeden 4 0 ſich am Feſttag des 1. Mai, dem Ehrentage der Arbeit, zu beteiligen und ſich in die einzelnen Unter gliederungen der N. S. D. A. P. laut Programm⸗ aufſtellung eingliedern zu wollen. g Der Ortsgruppenobmann i in kom. Vertretung Seeelinger N. H.. O. und deutſche Arbeitsfront. Heute Montag Abend erſcheinen pünktlich um 7 Uhr ſämtliche Kaſſier der D. A. F. Am 8 Uhr Amtswalterappell. Erſcheinen iſt Pflicht. Alle 8. Leute ſind heute Montag abend 7/9 Uhr pünktlich im„Storchen“. Heil Hitler! Der Propagandaleiter. Betr.: Feſtabzeichen, 1. Mai, Verkauf. Es iſt heute abend 8 Uhr auf der Geſchäfts⸗ ſtelle zu melden, wieviel Plaketten jeder Ver⸗ ein abgeſetzt hat. Wer alle verkanft hat, braucht nicht zu kommen. Es iſt nur eine Kontrollmaßnahme, damit die Plaketten alle abgeſetzt werden. Ag. Sauernſchaft Die Mitglieder des Reichsnährſtandes(NS.⸗Bauernſchaft, Gärtner, Tabakpflanzer, Genoſſenſchaftler und Landhandel) treffen ſich um 12.45 Uhr, morgen nachmittag im Hof der Milchzentrale(Drehſcheibe). Von dort erfolgt geſchloſſen im Arbeitsanzug der An- marſch zum Aufſtellungsplatz des Feſtzuges. Roos Was muß ich zum 1. Mai wmiſſen! PO. Es iſt der Feſttag der deutſchen Arbeit, der nationale Feiertag des deutſchen Arbeiters der Stirn und der Fauſt, den unſer Führer Adolf Hitler geſchaffen hat! Daher heißt es: Dieſen 1. Mai würdig im Sinne des Führers zu feiern: Die Fahnen des Dritten Reiches und des neuen Deutſchlands ſollen dieſem Tag in allen Straßen und Gaſſen ein feſtliches Gepräge geben! Laßt die Fahnen wehn! Hört im Rundfunk die Feierſtunden! Begeht mit der Jugend ſchon frühmorgens deren Gedenkſtunde! Mittags pünktlich um 1 Uhr 5 Minuten muß jeder Feſtzugsteilnehmer auf ſeinem Platze ſtehen— der Abmarſch im Zug ge— ſchieht genau 1 Uhr 25 Minuten! Schmückt Eure Häuſer mit friſchem Grün! Stellt lumen auf die Feuſterbänke! Es wird in Zer Reihen marſchiert! Im Feſtzug darf nicht geraucht werden! Keine Stöcke dürfen im Feſtzug mitgeführt werden. Aus den Fenſtern dürfen keine Blumen, keine ſonſtigen Sachen den Zugteilnehmern zugeworfen werden: man gehe auf die Straße und verteile ſie an die Vorbei⸗ marſchierenden. Kauft die Feſtzeitung! Jeder Deutſche muß das Feſtabzeichen am 1. Mai tragen! Abends von 8 Uhr ab laden Euch im Ort alle Gaſt⸗ ſtätten ein— im friſchem Grün—mit Fahnen und Fähnchen geſchmückt— mit deutſcher Muſik in deutſchen Volksliedern es iſt der Feſttag der deulſchen Arbeit! Heil Hitler! Lokales Viernheim, 30. April Aerzltlicher Sonntagsdienſt. Bei Verhinderung des Hausarztes verſieht morgen Herr Dr. Blaeß den Dienſt. Am 1. Mai keine Poſtzuſtellung. Morgen Dienstag, den 1. Mai, findet aus An⸗ laß des nationalen Feiertags keine Poſtzuſtellung ſtatt. Telefon⸗ und Schalterdienſt iſt wie an Sonntagen. * Standkonzert. Zum Auftakt des nationalen Feiertag des deutſchen Volkes veran- ſtaltet unſere Feuerwehrkapelle morgen früh 3/8 Uhr(nach dem Gottesdienſt) ein Standkonzert am Rathaus wozu die hieſige Einwohnerſchaft aufs herzlichſte eingeladen iſt. » Berbilligung der Speiſefette. Am Mittwoch, den 2. Mai werden an die Wohlfahrtserwerbsloſen bei der Kontrolle die Bezugsſcheine für Haus haltmargarine und ver- billigte Speiſefette ausgegeben. Nähere Bekannt- machung erfolgt noch. » Acht Feiertage im Mai! Nach dem anormal ſchönen und warmen Wetter, das der April uns heuer in ſeinen beiden erſten Dritteln beſcheerte, kann man dem Maiwetter mit einiger Bangigkeit entgegenſehen. Das Wachstum iſt ſchon ſoweit fortgeſchritten, daß die Eisheiligen viel verderben können. Wenn es auch ſo mit dem Wetter noch im Ungewiſſen liegt, eins wiſſen wir vom Mai heute ſchon: daß er uns mit Feiertagen überſchüttet. Es beginnt mit dem Feſttag der Arbeit, bringt uns in der zweiten Woche den Himmelfahrtstag, ſchenkt uns den Pfingſtmontag und die Katholiken können am letzten Tag des Mai noch Fronleichnam begehen. Alſo vier Feiertage und vier Sonntage in einem Monat. Da kann ſich wirklich keiner beſchweren. FJahrpreisermäßigung bei der O. E. G. Entſprechend der Senkung der Fahr⸗ preiſe im Nahverkehr bei der Deutſchen Reichs- bahn ſenkt auch die O. E. G. ab 1. Mai die Fahrpreiſe für einfache Fahrt um durchſchnittlich 5 Pfg. Vom gleichen Zeitpunkt ab wird der Preis der Wochenkarten für die Mehrzahl der Verbindungen ebenfalls ermäßigt. Auch werden bei der O. E. G. nach dem Vorgang der Reichs- bahn ab Mannheim Zehner⸗Karten zur Ausgabe kommen. Der Preis einer Zehner⸗Karte, die zu 10 Fahrten innerhalb eines Monats berechtigt, beträgt beiſpielsweiſe von Mannheim nach Viern⸗ heim RM. 4.—. Der Polizeibericht der letzten Woche meldet folgende Anzeigen: 5 wegen Vergehen gegen die Sonntagsruhe und zwar 1 wegen Her- ſtellen von Backwaren, 1 wegen Verkauf an Sonntagen und 1 wegen Arbeiten im Friſeur⸗- gewerbe. Weiter wurden 2 Perſonen angezeigt wegen Diebſtahl und zwar wurde eine Gans und ein Fahrrad geſtohlen. Eine weitere Anzeige wurde wegen Betrug eingereicht. T Blumendiebſtähle überall. Nun erhalten wir noch Nachricht, daß auch auf dem Friedhof Blumendiebſtähle ausgeführt wurden. Von den Anlagen der Verſchönerungsvereins, aus den Garten der Evangeliſchen Kirche und nun auch noch auf dem Friedhof werden Blumen geplündert. Es iſt deshalb dringend an der Zeit, daß gegen dieſe ſchandbaren Diebſtähle energiſch eingeſchritten wird, weshalb das Publikum auf⸗ gefordert wird Beobachtungen und ſonſtige ſach; dienliche Mitteilungen der Polizei zu über- mitieln, damit dieſen Schädlingen ihr Handwerk gelegt werden kann. Die Kundgebung des Reichsluftſchutzbundes Die Alarmſirene heult ihre ſchaurigen Töne in die Luft. Ein Flieger ſurrt über unſerem Ort und wirft— Flugblätter ab. Heute Flug- blätter morgen, übermorgen— einſtmals, ſind es villeicht Gift-, Gas-, oder Brandbomben die auf uns niederpraſſeln und dazu angetan ſind, alles Lebeweſen zu vernichten. Deshalb Luft⸗ ſchutz— Selbſtſchutz— Volksſchutz! Die hieſige Ortsgruppe des Reichsluftſchutz⸗ bundes hat den 1. Jahrestag der Gründung dieſer volksumfaſſenden Organiſation dazu benützt, um hier durch einen beſonders feierlichen Akt an die Oeffentlichkeit zu treten und für den Gedanken des Luftſchutzes zu werben. Es galt die beſtell⸗ ten Hauswarte zu verpflichten und die neue Luft⸗ ſchutzſchule, die ſich im Heſſ. Haus befindet, zu eröffnen. Nach einem impoſanten Aufmarſch der Amtsträger des Vaftſchutzbundes mit Angehörigen der Feuerwehr, Sanitätskolonne und einer ſtatt⸗ lichen Schar von Hauswarten, ſowie des Jung⸗ volkes, zum Heſſ. Haus, wurde dort die Ver- pflichtung der Hauswarte vorgenommen. Der Leiter des hieſigen Reichsluftſchutzbundes Herr P. Moskopp eröffnete die Feier und hieß die Erſchienenen willkommen. Herr Polizeimeiſter Kühne nahm hierauf in feierlicher Form die Verpflichtung der Hauswarte vor. Herrn Bür- germeiſter Bechtel oblag es dann, die feierliche Eröffnung der Luftſchutzſchule vorzunehmen. In ſeiner Weiherede verwies er beſonders auf die drohenden Gefahren in der Luft und auf die unbedingte Notwendigkeit des Luftſchutzes, die im Intereſſe aller durchzuführen ſet. Ein jeder iſt zur Mitarbeit verpflichtet. Wer das Recht für ſich in Anſpruch nimmt, im Falle der Not ge— ſchützt zu werden, hat auch die Pflicht die Ab⸗ wehrmaßnahmen mitzuergreifen. Deshalb die dringende Bitte: Tretet dem Reichsluftſchutzbund bei, er iſt die ausgeprägteſte Form der völkiſchen Selbſthilfe. Luftſchutz iſt Selbſtſchutz. Luftſchutz iſt Volksſchutz! Unſer Sieg Heil gilt unſerm Führer Adolf Hitler und dem Miniſterpräſiden⸗ ten Hermann Göring, dem Begründer u. Schirm⸗ herrn des Luftſchutzbundes. Anſchließend wurde mit emporgerecktem Arm das Deutſchland⸗ und Fahnenlied geſungen, wo⸗ rauf eine kurze Beſichtigung der Luftſchutzſchule erfolgte. Deutſchland hat nichts, als ſeinen civilen Luftſchutz, den es dem wahnwitzigen Aufrüſten ſeiner Nachbarſtaaten gegenüberſtellen kann, des⸗ halb iſt es unbedingte Pflicht eines jeden Deut⸗ ſchen, Mitglied des RLB. zu werden, ſich dort Rat und Aufklärung in allen Schutzmaßnahmen zu holen und ſein Wiſſen praktiſch zu ſeinem Schutze, zum Schutze ſeiner Familie, zum Schutze des ganzen Deutſchen Volkes zu verwerten. Deshalb hinein in den Reichsluftſchutzbund. F. K Eingeſandt Der Artikel:„Wer kennt den Blumendieb? in Nr. 99 des Viernheimer Anzeigers veranlaßt mich, Ihnen und der Behörde folgende öffent⸗ U Nicht nur Blumen in öffentlichen Anlagen ſondern auch andere Pflanzen in Gärten ſind dieſen Unholden und Rohlingen ausgeſetzt. So ſind die herrlichen Buxbaumſtöcke, welche in ver- ſchiedenen Größen in dem Garten der evangel. Kirche zur allgemeinen Zierde angepflanzt ſind, in neueſter Zeit die Objekte der langfingerigen Rohlinge geworden. Faſt keine Nacht vergebt, wo dieſe herrlichen Zierſtöcke, nicht eines Teils ihrer Zierde beraubt werden. Sogar am hellen Tage ſind die jüngeren Raudis beſchäftigt, alle ähnlichen Gewächſe in dieſem Garten zu beſchä⸗ digen. Werden die Frevler, durch den zur Zeit dort wohnenden Aufſeher verjagt, ſo ſind dieſel⸗ ben ſo frech und gemein, daß ſie den alten Herrn beſchimpfen und verhöhnen. Könnten hiergegen nicht geeignete Schritte von behördlicher Seite eingeleitet werden, um ſolchen gemeinen Unfug abzuſtellen? Leider ſchreiten auch die Eltern dieſer jun- gen Rohlinge nicht dagegen ein, was tief be— dauerlich iſt. W. D. Bürgermeisterbersammlung des Kreises Heppenheim Unter dem Vorſitz von Bürgermeiſter Pg. Bechtel⸗ Viernheim fand in Neckarſteinach eine kommunalpolitiſche Schulungstagung der Kreis- abteilung Heppenheim des Heſſiſchen Gemeinde⸗ tages ſtatt, an der faſt ſämtliche Bürgermeiſter des Kreiſes teilnahmen. Als erſter Redner ſprach Oberamtsrichter Zenſch-Hirſchhorn über das Geſetz zur Beurkundung des Perſonenſtandes, wobei er die verantwortungsvolle Arbeit des Standesbeamten und die geltenden Vorſchriften des Geſetzes erläuterte. Direktor Lind vom Landesſtatiſtiſchen Amt Darmſtadt ſprach üher die Mitwirkung der Bürgermeiſter bei der An- bauflächenerhebung, ſowie der landwirtſchaftlichen Statiſtik. Regierungsrat Stieh, Heppenheim empfahl den Bürgermeiſterämtern die Einrichtung einer ſtändigen Statiſtik innerhalb ihrer Ge— meinden. Am Nackmittag beſichtigten die Bür⸗ germeiſter die Stauſtufe Neckarſteinach mit Kraft- werk. Siegerehrung der Reichsberufswelkämpfer Am Montag, 30. 4. 34. findet auf dem Exerzierplatz in Manuheim die Siegerehrung der Reichsberufswettkämpfer ſtatt, die mit einer gro- ßen Jugendkundgebung verbunden iſt. Hierzu haben ſich alle männlichen und weiblichen Wettkampfteilnehmer am Montag, 30. 4. abends /9 Uhr auf dem Meßplatz(Neckar- ſtadt) einzufinden um von dort aus geſchloſſen auf den Exerzierplatz zu marſchieren. Kraft durch Freude Große 1. Mai⸗Feſt⸗Vorſtellung im Central- Film⸗Palaſt! „Eine hacht in Monte Carlo“ Zur Feier des Tages auf allen Plätzen nur 40 Pfg. Zum nationalen Feiertag des deutſchen Volkes zeigt man für alle Freunde des deutſchen Films ein Ufa⸗Spitzentonfilmwerk der großen Nachfrage wegen nochmals.„Eine Nacht in Monte Carlo“ oder„Bomben auf Monte Carlo. Mit Hans Albers, Anna Sten und Heinz Rüh⸗ mann. Alle Filmfreunde haben ſich gewünſcht dieſen ſchönſten aller Tonfilme der Ufa nochein⸗ mal zu ſehen und die ſchönen Schlagerlieder zu hören z. B. 1. Eine Nacht in Monte Carlo 2. Das iſt die Liebe der Matroſen. 3. Wenn der Wind weht übers Meer, trägt er man Lied in die Heimat uſw. Ueber die Handlung iſt nichts zu ſchreiben denn wer kennt nicht Hans Albers oder das Tonfilmwerk„Bomben auf Monte Carlo“. Wollen ſie am 1. Mai einen freudigen und luſtigen Abend verleben dann beſuchen ſie den Cefipa. Dort findet man die ſchönſten und billigſten Abendunterhaltungen. Verbringen Sie ein Abend im Süden d. h. Eine Nacht in Monte Carlo. Union⸗Film⸗Palaſt. Heute Montag verlängert!„Liebes⸗ leid.“ Heute iſt noch vielen Gelegenheit ge⸗ boten, den einzigartigen Spielplan zu beſuchen. Wirklich eine Glanzleiſtung iſt der Film:„Liebes- leid“, mit großer Begeiſterung wurde die geſt⸗ rige Aufführung bei Publikum aufgenommen. Jeder ging zufrieden aus dem Theater, wieder mal einen außergewöhnlichen Film geſehen zu haben. Verſäumen Sie nicht heute die letzte Gelegenheit. Beginn 8 Uhr. Ab Freitag: Der herrlichſte Großfilm des Jahres„Mutterhände“ mit großer Spannung wird auch dieſes Meiſter⸗ werk erwartet. Weinheimer Schweinemarkt Zugeführt 373 Stück, verkauft 250 Stück. Milch ⸗ ſchweine das Stück 17—31, Läufer das Stück liche Mitteilung zu machen. 17-31 Mark. Marktverlauf gut. 5 Mraſt durch freude Grolle 1. Mai- Fest-Vorstellung im Central-Film-Palast Der herrliche und entzückende Ufa⸗Großtonfilm ne Hach I Monle vario mit Hans Albers, Anna Sten und Heinz Rühmann Wer kennt nicht die ſchönen Schlager. Lieder: 1. Eine Nacht in Monte Carlo. 2. Das iſt die Liebe der Matroſen. 3. Wenn der Wind weht übers Meer. Alles beſucht am 1. Mai⸗-Abend den Ufa⸗Schlager domben auf monie Pari Zur Feler des Iages auf allen Plätzen nur 40 Pig. Aufang 8 Uhr, ab ¼10 Uhr iſt noch⸗ mals alles zu ſehen. Achtung! Heute Montag letztmals das gewaltige Ufa⸗Tonfilmwerk Laschönen acg ü. arbez eee eee Zwangs⸗Verſteigerung. Die untenſtehend bezeichneten Grundſtücke, die zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs- vermerks auf den Namen des Georg Ferdinand Sar des Erſten und ſeiner Ehefrau Anna Maria geb. Alter in Viernheim zu je ½ im Grundbuch eingetragen waren, ſollen Freitag, den 11. Mai 1934, nachmittags 2½½ Uhr durch das unterzeichnete Gericht auf dem Rat- haus in Viernheim verſteigert werden. Die Verſteigerung erfolgt im Wege der Zwangsvollſtreckung. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 8. Nov. 1933 in das Grundbuch eingetragen worden. Lampertheim, den 15. März 1934. Heſſiſches Amtsgericht. Bezeichnung der Grundſtücke: Grundbuch für Viernheim, Band XVIII, Blatt 1229 1. Flur J, Nr. 2011/10, Grab⸗ garten, Neugaſſe, 166 qm. Betrag der Schätzung Mk. 150.— 2. Flur J, Nr. 2014/9, Hofreite Luiſenſtraße 2, daſelbſt 382 qm Betrag der Schätzung Mk. 5850.— Einheitswert ſämtl. Grundſtücke: 4000 RM Au die Vebölberung! Zum nationalen Feiertag des deutſchen Volkes am 1. Mal 1934! Volksgenoſſen und Volksgenoſſiunen! Unſer Führer Adolf Hitler hat in nicht anderthalb Jahren faſt 4 Millionen der Ar⸗ beitsloſigkeit eutriſſen. Den Nationalen Fei⸗ ertag des deutſchen Volkes am 1. Mai mit⸗ ausgeſtalten helfen und bereichern, bedeutet Dank an Adolf Hitler! Wer dieſem Feiertag gleichgültig ge⸗ genüber ſteht, ſteht dem Aufſtieg des deut⸗ ſchen Volkes feindlich entgegen. N Darum Hakenkreuzfahnen he⸗ raus, denn ſie ſind das Zeichen des Führers! Schmückt Eure Häuſer! Jede deutſche Familie zeigt wenigſtens eine Hakenkreuz⸗ fahne! Stellt Blumen in die Fenſter! Verſeht Euch rechtzeitig mit dem Feſt⸗ abzeichen! Der 1. Mai muß wiederum den ein⸗ heitlicheu, unhemmbaren Aufſtiegswillen des deutſchen Volkes in der ganzen Welt zeigen! Heil Hitler NSDAP Ortsgruppe Viernheim Der Propagandaleiter Aufmarſchplan des Feſtzuges zum 1. Mai 1. Allgemeines Zur reibungsloſen Durchführung hat jeder Teilnehmer aus den nachſtehenden Anordnungen ſeinen Standort feſtzuſtellen und mit größter Pünktlichkeit ihn einzunehmen. Die Aufſtellung muß bis 1 Uhr 5 Minuten beendet ſein. Pünktlich 1,25 Uhr ſetzt ſich die Spitze des Zuges in Bewegung. Die Aufmarſchleitung befindet ſich an der Waage(Waſſerſtraße/ Blauehutſtraße). Als Zugordner wird eingeſetzt: die SS. Der Anmarſch der Feſtwagen zur Aufſtellung erfolgt von der Weinheimerſtraße her in die Blauehutſtraße.— Das„Rote Kreuz“ verteilt ſich auf den ganzen Zug als Begleitmannſchaft. Es wird in 8er⸗Reihen marſchiert!— Sämtliche Arbeitnehmer marſchieren in einer der 4 Aufmarſchſäulen und begeben ſich, ſoweit größere Betriebe in Frage kommen, ge— ſchloſſen an ihren Standort. 2. Aufſtellungsordnuug Die Aufmarſchſäulen I—IV werden geſondert aufgeſtellt wie folgt: Aufmarſchſäule 1: Männliche Arbeitsfrontmitglieder in Feſtan⸗ zügen(bezw. Dienſtanzug)— ſteht in der großen Waldſtraße, Spitze zum Wiegehäuschen, Anmarſch— weg von der Lorſcherſtraße her.(In dieſe Säule gehören: Poſt⸗, Forſt⸗, Zoll- und Bahnbeamte). Aufmarſchſäule Ill: Männliche Mitglieder der Arbeitsfront ohne Feſtanzug— ſteht in der großen Friedrichſtraße, Spitze zur Waſſerſtraße, Anmarſchweg von der Lor- ſcherſtraße her.(In dieſe Säule gehören: Lehrer- ſchaft, Gemeindeverwaltung und männl. Arbeitsloſe). Aufmarſchſäule Ill: Weibliche Mitglieder der Arbeitsfront mit Feſtanzügen— ſteht in der kleinen Waldſtraße, Spitze zum Wiegehäuschen, Anmarſchweg durch die Weihgartenſtraße. Aufmarſchſäule IV: Weibliche Mitglieder der Arbeitsfront ohne Feſtanzüge— ſteht in der Verlängerten Friedrich- ſtraße, Spitze zur Waſſerſtraße, Anmarſchweg durch die Weihgartenſtraße.(In dieſe Säule gehören: NS.⸗-Frauenſchaft, Hausangeſtellte und weibliche Er⸗ werbsloſe). Die Aufmarſchſäulen I-IV werden von der Aufmarſch⸗ leitung in den Feſtzug geleitet(der Einzelhandelsverband reiht ſich in die zuſtändige Aufmarſchſäule ein). Alle anderen Teilnehmer des Feſtzuges ſtellen ſich in der Blauehutſtraße auf wie folgt: Spitze Blauehutſtraße an der Waage. 1. SA.⸗ und SS.⸗Reitergruppen 2. Spielmannszug der SA. 3. Feuerwehrkapelle 4. Feſtwagen der Betriebszelle Autobahn Aufmarſchſäule J(als Nr. 5) Aufmarſchſäule Il(als Nr. 6) 7. Spielmannszug des Turnvereins 8. NS.-Bauernſchaft mit Feſtwagen 9. Fachgruppe Maurer und Zimmerleute mit Feſtwagen 10. 5 Schloſſer und Schmiede„ 5 11. 10 Schreiner und Wagner„ 0 12. 1 Maler, Tüncher und Tapezierer 13. 5 Spengler und Dachdecker mit Feſtwagen 14.„ Elektriker 15. HJ.⸗Spielmannszug 16. Fachgruppe Küfer mit Feſtwagen 17. 5 Brauerei mit Feſtwagen 18. 5 Müller mit Feſtwagen 19. 1 Metzger und Bäcker 20. 1 Schneider und Schuhmacher 21. 5 Friſeure 22. 1 Buchdrucker und Buchbinder 23. D. J. K.⸗Spielmannszug Aufmarſchſäule III(als Nr. 24) Aufmarſchſäule IV(als Nr. 25) Teutonen⸗ Spielmannszug Fahnen ſämtlicher Vereine und NS Gliederungen mit Begleitungen Polizei Freiwilliger Arbeitsdienſt Ehrenabordnungen der SA und Ss als Schluß⸗ gruppe 3. Auf marſchſtraßen Saarſtraße, Weinheimerſtr., Bismarckſtr., Annaſtr., Lam⸗ pertheimerſtr., Luiſenſtr., Lorſcherſtr., Ernſt Ludwigſtr., Indu⸗ ſtrieſtraße. Der Feſtzug marſchiert in dieſer Ordnung auch auf den Sportplatz ein. Die Feſtwagen werden vor dem Gaswerk über die verlängerte Ernſt Ludwigſtr. aus dem Feſtzug genommen. Die Fahnengruppe begibt ſich auf die Tribüne. Ebenſo hat die Feuerwehrkapelle ſofort nach dem Einmarſch der Zugſpitze ſich auf die Tribüne zu begeben. Der Abmarſch der Feſtzugsteilnehmer erfolgt nach Schluß der Kundgebung in aufgelöſter Ordnung. Heil Hitler! N. S. D. A. P. 26. 27. 28. 29. 30. Ortsgruppe Viernheim un Aeulschen Hatser“ Am Tage der Arbeit 1. Mai) 0 5 Tanzen frei! Getränke nach belieben Vorzügliche Küche. Es ladet frol. ein Der Wirt. Die Kapelle Anfang 8 Uhr „freischütz. Am 1. Mai(Tag der Arbeit) großer Mai-Tanz Eintritt frei! Es ladet freundlichſt ein Der Wirt Die Kapelle. frau Todes- 1 Anzeige In der Nacht von Samstag auf Sonn⸗ tag verſchied plötzlich und unerwartet meine liebe gute Frau, unſere ſtets treuſorgende Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schweſter, wohlverſehen mit den heiligen Sterbe⸗ ſakramenten im Alter von 57 Jahren. Wir bitten um ein ſtilles Gebet für unſere liebe Verſtorbene. Viernheim, Heppenheim, 30. April 1934 Die trauernden Hinterhliehenen Die Beerdigung findet heute Montag nachmittags 5 Uhr vom Trauerhauſe, Waldſtraße 24 aus, ſtatt. Schwägerin und Tante geb. Ring hof ſa Sauerkraut Pfund 12 Pfg. Heues Delnateg Filterkraut Pfund 15 Pfg. da Stangenkäse J Pfund 8 Pfg. nicht ſauer, gut im Geſchmack Friſch eingetroffen: Eisgekühlte Marinaden Apfelwein Liter 27 Pfg. dalob kintenpacn Lorſcherſtraße 10 Tel. 83 Trauerkleidung Trauerhüte- Trauerschleier stets in großer Auswahl fischer-Rlegel MANNHEIM— Paradeplatz Gute, junge Ziege zu verkaufen Hansstr. 13 Kleine Amend zu verpachten 2 Erlen 2. 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Mobelschrelnerel Auf Grund meiner langjährigen, praktiſchen Erfahrungen bürge ich für ſauberſte Arbeiten bei reellen Preiſen. Für ſämtliche Schreiner übernehme auch Glasarbeiten, Anfertigung von Noll⸗ läden und Reparaturen aller Art. Mit deutſchem Gruß! Bernhard Dewald 1, Seegartenstraſle 30 S eee eee eee Vereins⸗ Anzeiger Turnverein von 1893 Viernheim e. V. Hofer⸗ ſpiel. Proben auf der Naturbühne: Heute abend ſämtliche Sprechrollen des 4. Aktes. Am Mittwoch abend 8 Uhr haben ſämtliche an dem Spiel beteiligten Perſonen zur Uebung der Maſſenſzenen zu erſcheinen. Teutonia Viernheim mit Schützenabteilung. Alle Mitglieder nehmen an allen Kundge⸗ gebungen des nationalen Feiertags der Arbeit bei ihren Wirtſchaftlichen Organiſationen teil. Abends 1/9 Uhr gemütliches Beiſammenſein Tanz. Der Vereinsführer. im Lokal„zum Schützenhof“ mit Muſik und Unkündb nunupare 2 ilgungs- und aut 0 5 5 erhalten kreditfähige Perſonen mit garantiertem Einkommen, v. 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