ſümtliche Amtswalter der N. S. B. O. und di Kaſſierer der D. A. F.(auch der Gewerkſchafter entgegen. Ebenſo die Dienſtſtelle der N. S. B. O.] komt Ortsgr. Viernheim. 1 f genommen! Alle Teilnehmer für den Familienausflug nach. Die Natur Neckarſteinach ſind bis heute abend zu melden. e ‚ mücken auch Heil Hitler Sie Ihr Heim! Amt für Volkswohlfahrt. Am Montag, Hierbei wollen dem 7. Mai, abends 8 Uhr, findet im 1 5 Freiſchütz ein Generalmitgliederappell aller NS⸗ bieten Men Gliederungen ſtatt, wozu alle Mitglieder der in großer Aus⸗ N. S. V. pflichtgemäß zu erſcheinen haben. Die T wahl an: N. S. V.⸗Amtswalter tragen ſich von jetzt ab, Reue Küchen vor Verſammlungsbeginn, jeweils bei mir in in natur und! eine Anweſenheitsliſte ein. Heil Hitler! Schleiflack, von Zöller, Ogr.⸗Amtsl.[der einfachen Achtung! glockwarte und Amtswalter der Partei! Der Amtswalterappell in Wald⸗ II.- Nenn kachungen 0 0 N 8 DAP., Ortsgruppe Viernheim Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19. Geſchäftsſtunden⸗ Einteilung: N. S. B. O. und Deutſche Arbeitsfront: Jeden Montag, Mittwoch u. Freitag, abends 7—9 Uhr Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag, abends 7—9 Uhr NS.⸗Hago⸗Geſchäftsſtunden: Jeden Montag und Donnerstag Abend 7—9 Uhr in der Geſchäftsſtelle. Kaſſenverwaltung der Ortsgruppe: Jeden Donnerstag, abends 7—9 Uhr Rundfunk. Geſchäftsſtelle: Gaſthaus zum Freiſchütz Geſchäftszeiten: Dienstag u. Freitag von 18—20 Uhr General⸗Mitgliederappell am Montag, Unseren Heldend zum dadenkt Unsoron Holden u Welurleges Zum dedenzen fäfdadanfugadaunaamnnaddhadannadannaananananaundlunadgunm undd Das Deutsche Monumental Fillmwerk der MS.-Kriegsopfer versorgung ernbeſner Anelher Viernheimer Zeitung Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,40 Mk., frei ins Haus gebracht.— Gratis⸗Beilagen: wöchentlich den„Illuſtrierten Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Verkünd⸗ und Anzeigeblatt für Viernheim ſeit dem Jahr 1883 (Viernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) (Viernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor— mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes bis z. elegant. Ausführung Neue in Slandern⸗ die Tankſchlacht bei Cambrai Der gewaltigſte deutſche Srontfilm, nach! dem preisgekrönten friegstagebuch „Der Glaube an Deutſchland“ von hans Zöberlein Frauen und Angehörigen dieſen Film! Frontkämpfer! Zeigt Euren Die Nationalſozialiſtiſche ſtriegsopfer⸗Derſorgung ruft jeden Deutſchen, der Gefühl hat für Ehre und Dankbarkeit, zum Beſuche dieſes ihres Frontfilms von unerhörter Schtheit und Treue auf. Die feuerwehr- NHapelle wird zu diesem Film Kkonzertieren Sonntags ½ 8 Uhr und ½10 Uhr Heute Montag haben die blaue Harten Gültigkeit Karten für jede Abendvorstellung sind an der Kasse zu haben [central-Film- Palast Ius Usllsche Iuris in Stüldp 1533 Anfang Werktags ½9 Uhr. Im Beiprogramm zeigt man ſchütz“. pflichtet. Stärke Erſcheinen. * prodofion Arygfilm-Flöncheg. Verleih: Union-Tonfilm-NHönchen 7. Mai ½9 Uhr im Gaſthaus„zum Frei- Alle Mitglieder der NSDAP und ihrer Gliederungen ſind zur Teilnahme ver⸗ Die betreffenden Führer melden die ihrer Beginn der Verſammlung.— Sonderkontrolle der vereidigten Amtswalter.— Ich erſuche um beſonders pünktliches und vollzähliges Achtung— Vereinsvorſitzende! Wegen der Saarkundgebung am 1. Pfingſttag erſcheinen die Vorſitzenden aller hieſigen Ver⸗ eine— oder Stellvertreter— am Dienstag Abend 8 Uhr pünktlich auf der Geſchäftsſtelle. Heil Hitler! N-. 38. O und Deutſche Arbeitsfront! Alle Betriebsobleute ſind morgen Dienstag . 8 abend 8 Uhr auf der Geſchäftsſtelle.— 4 9 Die Karten für den Film„Stoßtrupp 1917“ ſind heute abend in der Zeit von 7— 1/28 Uhr abzurechnen.— Ich lade alle Volksgenoſfen zu dem am 13. ds. Mts. ſtattfindenden Familienausflug ins Neckartal herzlichſt ein. Neckarſteinach. Alle teilnehmenden Volksge— noſſen werden beſtimmt einen ſchönen kame— radſchaftlichen Tag verleben. betragen für die Hin⸗ und Rückfahrt per Son⸗ derzug ca. RM 1.60. Kinder unter 10 Jah- re zahlen halbe Preiſe. anweſenden Mitglieder vor heim. Heil Hitler! Der Ortsgruppenleiter i. V. gez. Schweigert. Der Ortsgruppenleiter ein. c O; dez Scgmeigert J. B. gez. Schweigert. das ſein? Die Fahrt führt nach Die Fahrtkoſten Anmeldungen nehmen Heim ab. michelbach, urſprünglich auf 5. und 6. Mai feſtgeſetzt, iſt auf 9. und 10. Mai verlegt. Abfahrt am 9. Mai um ½4 Uhr ab Ge⸗ ſchäftsſtelle in vorgeſchriebener Ausrüſtung. Reichsluftſchutzbund, Ortsgruppe Viern⸗ Im Laufe dieſer Woche wird weiter der Jahresbeitrag für 1934/35 Wir bitten unſere Mitglieder dringend den Beitrag bereitzuhalten, damit den Kaſſierern unnötige Lauferei erſpart bleibt, die Orts- gruppe aber ihre fälligen Zahlungs verpflich- tungen erfüllen kann. Heute abend Schulungsabend der N. S. D. A. P. Hierzu laden wir unſere Mitglieder herzlich Für die verpflichteten Hauswarte iſt das Erſcheinen Pflicht nes Vaterlandes werden will, muß in erſter Linie ſeine politiſchen Belange kennen lernen. Neuanmeldungen nehmen die Amtsträger des R. L. B. jederzeit entgegen. halter Sprenger ſchreibt in ſeinem Aufruf: Wer dem R. L. B. Intereſſenloſigkeit entgegen⸗ bringt iſt ein Vaterlandsverräter. 3. D. M. Die Mädels, die noch mit dem Bei- trag für Monat Mai rückſtändig ſind, bezahlen denſelben bis ſpäteſtens Mittwoch an ihre Scharführerin.— Die Scharführerinnen liefern das Geld am Mittwoch abend ½9 Uhr im Dienſtkontrollbücher mitbringen. Ochlafzimmer i. Eiche, lackiert und poliert, Fpeiſezimmer ſow. alle neuen u. gebrauchten Einzelmöbel U. komplette Einrichtung. kaufen Sie immer günſtig bei Möbel- Klinger billig immer Mannheim 8 2. 6 u. J!. 90 3 Zimmer und Küche, parterre, mit Zubehör bis 15. Mai zu mieten geſucht. Wer, ſagt d. Vlg Ila Der Ortsgruppenleiter. Vertr.: Schweigert. erhoben. Pflicht. Wer Beſchüzer ſei⸗ Reichsſtatt⸗ Wer will Heil Hitler! Münkel, Geſchäftsführer Himmelfahrtstag auf den Maldsportplatz /Saacamaausehalt Bernheim-Warmaua Worms SO RS PIE l. zu kauf. geſucht. Von wem, ſagt der Verlag. Matdlaur- Papier zu haben im Verlag ds. Bl Donnerstag, den 10. Mai, nachmittags ½ 4 Uhr Lokales Viernheim, 7. Mai Vom Sonntag Der Mai iſt gekommen.... Nun iſt ſie wieder da, die köſtliche liebe Maienzeit, von ſo viel Dichtern verherrlicht und Sängern beſungen. Die Vöglein jubilieren in der Luft, überall iſt ein Wachſen und Gedeihen. Es iſt Maienzeit — Wonnezeit.— Unſer prächtiger Wald, das Ziel vieler Erholungsſuchender, erſtrahlt in einem neuen ſatten Grün. Auf den Fluren grünt und blüht es. Ueberall iſt neues Leben.— Unſer Hochwürdiger Herr Biſchof, der am Samstag hier etwa 700 Firmlingen die heilige Firmung ſpendete, hat bereits am Samstag nachmittag wieder unſern Ort verlaſſen.— Auf dem Wald⸗ ſpielplatz des Turnvereins herrſcht z. Zt. reges Leben. Die bevorſtehenden Aufführungen des gewaltigen Schauſpiels„Andreas Hofer“ erfor⸗ dern Entfaltung aller Kräfte, damit dem großen Werke ein gutes Gelingen beſchieden iſt. Vie Naturbühne iſt bereits fertig und bietet in ihrer Neugeſtaltung einen impoſanten Anblick. Der Zuhörerraum iſt in dieſem Jahre feſt erſtellt und mit Ziegeln abgedeckt, ſodas bei jeder Wit⸗ terang die Aufführung ſtattfinden kann. Die Proben zu dem Spiel werden ſehr eifrig be⸗ trieben und die ſtattliche Spielerſchar, die in je⸗ der Hinſicht auf der Höhe iſt, wird uns allen ſicherlich einen ſchönen Genuß bereiten. Wir wünſchen dem Turnverein für ſeine Aufführun⸗ gen alles Gute und bitten die Einwohnerſchaft in allen Bekanntenkreiſen unſerer Umgegend, auf der Arbeitsſtätte und im Büro, auf die Hofer⸗ ſpiele in Viernheim hinzuweiſen und alle dafür zu intereſſieren.— Die Marianiſche Jönglings⸗ Sodalität feierte wie alljährlich am 1. Maiſonn⸗ tag ihre Aufnahme der Aspiranten, die ſich in der Kirche feierlich vollzieht. Am Abend wur⸗ de in der Sporthalle eine ſtimmungs volle Fami⸗ lienfeier abgehalten, die die zahlreichen Beſucher in harmoniſcher Runde vereinigte.— Die„Grü⸗ nen“ ſpielten in Bürſtadt und mußten dort, durch Erſatz geſchwächt, eine 2:1 Niederlage hinnehmen. Am kommenden Donnerstag,(Him⸗ melfahrtstag) wird für die Viernheimer Sport⸗ freunde eine beſondere ſportliche Delikateſſe ge⸗ boten. Die Viernheimer Stadtmannſchaft, zu⸗ ammengeſtellt 8 Spielern der Sportverein gung und D. tragen ein Freundſchaftsſpiel gegen die komplette Mannſchaft des Altheſſen- meiſters Wormatia Worms aus. Dieſes Spiel iſt als Probeſpiel gedacht für das am Pfingſt- ſonntag ſtattfindende Spiel bei der Saarkundge⸗ bung gegen Homburg⸗Saar. Die Viernheimer Sportler werden deshalb in überwältigender Zahl auf dem Waldſportplatz ſein und ſich die- ſen ſportlichen Hochgenuß nicht entgehen laſſen. »Die Saarabſtimmung. Das Po- lizeiamt teilt mit, daß ſämtliche in der Gemeinde Viernheim wohnhaften Saarabſtimmungsberecht- igten ihre Vorladung zum Polizeiamt zwecks Eintragung in die Saarkartei erhalten haben. Sollten ſich doch noch Einwohner in unſerer Ge⸗ meinde finden, die glauben abſtimmungsberechtigt zu ſein, ſo wird gebeten, ſofort ihr Eintragung beim Polizeiamt zu veranlaſſen. Auskünfte be⸗ züglich der Saarabſtimmungsberechtigung werden während der Dienſtſtunden erteilt. * Der Polizeibericht der letzten Woche meldet folgende Anzeigen: 3 wegen Radfahren ohne Licht und 2 wegen Diebſtahl. Stoßtruyp 1917 im Central⸗Film⸗Palaſt Der große Start eines großen Films... Mit eindringlichſter Wucht, mit einer Lebensechtheit, die einen packt und zwei Stunden lang wieder Soldat fein läßt, zwei Stunden lang ins Trommelfeuer ſchickt, an das Maſchinengewehr und in den Trichter, iſt er ge⸗ ſtaltet, packt er an und reißt er mit: Es iſt der ſtärkſte, aufwühlenſte Film von der Front, den wir je ſahen.... Das Furioſe, die Stei⸗ gerung faſt über jede Steigerung hinaus, bringt ein Abſchnitt aus der Tankſchlacht von Cambrai. Der Film iſt ſo ſtark geſtaltet, daß er an jeder Stelle, in jeder Szene packend mitreißt, daß er miterleben läßt das, was acht Millionen Männer des deutſchen Volkes viereinhalb Jah- re erlebt haben. Der gewaltigſte Film von der Front, vom Fronterlebnis iſt ſo geworden. Mit dieſem Kampffilm hat der Frontſoldat ſein Recht aufs Eindringlichſte von neuem aufgezeigt. Jugend ſei nicht ſtolz, glaube nicht, daß Du es allein warſt, die das neue deutſche Reich ſchuf. 5 Vergeßt dieſen Krieg nicht! So war es! Hun⸗ dertmal, ſo war es! Die Granaten heiſerten, Das Gas ziſchte, die Tanks ſtampften wie tod⸗ bringende Raub⸗Saurier, aus deren Lefzen Blut quoll, über die geſchändete Erde... Das Blut der deutſchen Helden, die an den Fronten den größten Krieg der Welt gewannen, iſt der Same zu dem Glauben an die Ewigkeit Deutſch⸗ lands geworden.... Der Eindruck den dieſer Film hinterläßt wird tief und nachhaltig ſein. Kein Film war es den man beklatſchen konnte, wie eine ſpieleriſche Senſation, durch würdiges und wuchtiges Schweigen ehrte man dieſen Film Deshalb verſäume niemand heute noch das gewaltigſte Filmwerk im Central-Film-Palaſt. Das große Fußballtreffen auf dem Waldſportplatz! Alle Viernheimer Freunde des runden Le⸗ ders fiebern bereits dem Himmelfahrtstag ent- gegen, wo auf dem Waldſportplatz einer der ſchönſten Fußballwettkämpfe ſteigt. Der Alt⸗ heſſenmeiſter„Wormatia“ Worms mit ſeinen vielen bekannten internationalen und repräſen⸗ tativen Spieler wird gegen eine Stadtmannſchaft von Viernheim, zuſammengeſtellt aus Spielern der Sportvereinigung und D. J. K., antreten. Bei dieſem Spiele wird ſich zu beweiſen haben, daß Viernheim noch Fußballſpielen kann und ſeinem Namen von alter verdienter Tradition Ehre macht. Kein Fußball- und Sportfreund wird deshalb am Donnerstag auf dem Wald⸗ ſportplatz fehlen. Man ſichere ſich die Eintritts- karten, da dieſelben im Vorverkauf bis Mittwoch Abend 10 Pfg. billiger ſind, in den Vorver⸗ kaufsſtellen Hofmann an der Drehſcheibe und Cigarrenhaus, Lorſcherſtraße 4. Im Vorverkauf koſtet der Eintritt, einſchl. Sportgroſchen 35 Pfg., an der Kaſſe einheitlich 45 Pfg. Viernheimer Fußballfreunde laßt Euch dieſes Spiel nicht ent⸗ gehen. Beſucht am Donnerstag den Waldſport'⸗ platz. N Beſtellungen auf den Viernheimer Anzeiger werden von den Austrägern jederzeit entgegengenommen. Nur 40 Pfg. koſtet nach der neuen Anzeigen⸗Regelung eine Kleinanzeige in unſerer Zeitung. Wer alſo etwas zu verkaufen hat, Geld inſerieren. biert, wird unſere Angaben beſtätigt finden. Aeta 0 18. Na! OENET AN OE, AEIEN eee Vereins- Anzeiger Odenwaldklub. Mittwoch, den 9. Mai abends abd. 6 Uhr Klubabend im Löwen. Donners tag, den 10. Mai vormittags ½9 Uhr Abfahrt Poſtautobus am Löwen zur Sternwanderung nach Bad Dürkheim. Heil Hitler! Der Wanderwart. kann ſchon für dieſes a Der Erfolg einer derartigen Kleinanzeige iſt ebenſo ſicher! Wer dieſes pro⸗ Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim a. M., Verantwortlich für den Anzeigenteil: Joh. — Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt Martin, Viernheim. D. A. IV. 34 1050. Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg. Nummer 106 Verlorene Liebesmüh' Nun ſchleppt ſich die Erörterung über die Abrüſtungsfrage ſchon ſeit Jahr und Tag hin, ohne daß auch nur das geringſte Ergebnis erzielt worden wäre. Bald hatte Dertſchland die Initiative ergriffen, bald Italien, dann hatte ſich England bemüht und der Präſident der Vereinigten Staaten von Nordamerika— alles ſcheiterte an dem Wi⸗ derſtand Frankreichs. Ob es ſich um Verhandlungen auf der Abrüſtungskonfe⸗ renz handelte, oder um einen Meinungsaus⸗ tauſch von Regierung zu Regierung, von Staatsmann zu Staatsmann— immer war die ſture Haltung Frankreichs das Hinder— nis für eine Verſtändigung. ö Am 29. Mai ſoll in Genf die Abrüſtungs— konferenz wieder zuſammentreten. Die eng⸗ liſche Regierung bemühte ſich nun aufs neue, irgend etwas zuſtande zu bringen, damit die Blamage der Genfer Konferenz nicht gar zu groß wird. Dem Londoner Blatt„Daily Te⸗ legraph“ wird über die Abſichten der briti⸗ ſchen Regierung geſchrieben: Die Politik, die von England bei Wiederzuſammentritt der Abrüſtungskonferenz in Genf am 29. Mai befürwortet werden ſoll, wird in einer Son⸗ derſitzung des Kabinetts erörtert werden. Der Kabinettsausſchuß für die Abrüſtungs⸗ frage hat ſich kürzlich mit dem Entwurf eines neuen Planes beſchäftigt. Es ver⸗ lautet aber, daß die Mehrheit des Kabinetts dieſen Plan nicht annehmen wird. Sein lei⸗ tender Gedanke iſt, die ſchwerbewaffneten Staaten durch eine Erweiterung der Sicher⸗ heitsgarantien in Europa unter britiſcher Beteiligung zu einem Abkommen über eine Begrenzung der Rüſtungen zu überreden. Es verlautet, daß Macdonald den Plan be⸗ günſtigt hat, daß aber die Mehrheit der Miniſter dagegen iſt. Macdonald iſt darauf aufmerkſam gemacht worden, daß das Un⸗ terhaus ſich niemals mit einem ſolchen Plan einverſtanden erklären würde. Inzwiſchen erfährt man, daß vom briti⸗ ſchen Botſchafter in Paris eine wichtige Darſtellung der franzöſiſchen Haltung eingegangen iſt. Sie deutet auf eine weſent⸗ liche Aenderung des Pariſer Standpunktes hin, die wahrſcheinlich auf die Ratſchläge zu⸗ rückzuführen iſt, die Doumergue und ſeine Kollegen vom franzöſiſchen Genera ſt ab erhalten haben. Frankreich iſt anſcheinend nicht bereit, ſich auf ein Abkommen über die Begrenzung der Rüſtungen oder auf einen Nichtangriffspakt mit Deutſchland zu verlaſſen, ſondern zieht es vor, die Schritte zu tun, die es im Intereſſe ſeiner eigenen Sicherheit für notwendig hält. Als die bri⸗ tiſchen Miniſter Kenntnis von dieſer Aen⸗ derung der franzöſiſchen Anſichten erhalten hatten, waren ſie noch weniger geneigt, ur⸗ gendwelche weitreichenden neuen Vorſchläge für die Garantie der europäiſchen Sicherheit zu machen. Unter dieſen Umſtänden wird in Kabinettskreiſen die Ueberzeugung ausge⸗ drückt, daß die britiſche Rolle in Genf jetzt paſſiver ſein müſſe, als vorige Woche ins Auge gefaßt wurde. Die Miniſter ſehen ein, daß die Abrüſtungskonferenz ſich ſehr ſchnell in eine Sicherheitskonferenz ver⸗ wandeln wird, bei der einige der europa chen Mächte danach trachten werden, die briti⸗ ſchen Bemühungen durch einen Hinweis auf Großbritanniens Abneigung gegen allge⸗ meine Sicherheitspakte herabzuſetzen. Wenn aber auch eindrucksvolle Ergebniſſe jetzt nicht mehr erreichbar ſind, könnte Großobritan⸗ nien doch nach Anſicht vieler Mitglieder des Kabinetts eine öffentliche Erklärung abgeben, die dazu dienen würde, den euro⸗ päiſchen Frieden in wertvoller Weiſe zu ſtärken. Soweit die Information des genannten Londoner Blattes. Man ſieht, die Haltung Frankreichs wird immer unnachgiebiger, ſo⸗ daß jetzt ſogar England die Luſt zu einer neuen Initiative verliert. Was man den britiſchen Miniſtern durchaus nicht verdenken kann. Eine Pariſer Stimme beſtätigt dieſe Auffaſſung. Der„Petit Pariſien“ behauptet nämlich, daß der Vorſitzende der Abrüſtungs⸗ konferenz, der Engländer Hender on. beim Quai d'Orſay— dem franzöſiſchen Außenminiſterium— nachgefragt habe, ob der Außenminiſter Barthou ihn in die⸗ 1 Taaen auf der Durchrei nach Genf in 0 * Die Welt und der Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim Dienstag, den 8. Mai 1934 51. Jahrgang Ruf der Saar Ausland spreſſeſtimmen zu der großen Saarkundgebung von Zweibrücken Des Führers Dank an die Stadt Saarbrütken Paris, 8. Mai. Die Pariſer Preſſe ſchenkt der gewaltigen deutſchen Saarkund gebung in Zwei⸗ brücken die Beachtung, die dem Ereignis zukommt, auch wenn ſie zum Teil verſucht, die Kundgebung zu verkleinern. Trotzdem geben ſachliche franzöſiſche Be richterſtatter zu, daß der Juſtrom zur Kund⸗ gebung groß war und der Ordnungsbdienſt ebenſo bedeulſam wie kadellos war, und daß der Saarkag eine großartige Kundgebung war. Die Rede des Reichsminiſter Dr. Göb⸗ bels wird vor allem in den Ueberſchriften der Berichte kommentiert.„Matin“ und „Echo de Paris“ kennzeichnen die Rede Dr. Göbbels als„heftig“. Der„Petit Pariſien“ erklärt, die Rede habe nur aus Angriffen gegen die Regierungskommiſſion und gegen die Emigranten beſtanden.(]) Der Berliner Korreſpondent des„Echo de Paris“ ſtellt die unſinnige Behauptung auf, die Kundgebung ſei ein Mißerfolg geweſen. In einem Artikel beſchäftigt ſich das„Echo de Paris“ weiter⸗ hin mit dem Saargebiet und verlangt, die Volksabſtimmung möge aufgeſchoben wer— den, wenn ſie„im Jahre 1935 nicht regel⸗ recht und frei vonſtatten gehen könne.“ Engliſche Preſſeſtimmen London, 8. Mai. Die machtvolle Kundgebung der Saarlän⸗ der in Zweibrücken findet in der Preſſe große Beachtung; die Rede von Dr. Göbbels wird ausführlich wiedergegeben. Beſonders werden die Worte der Rede unterſtrichen: „Die Saar iſt deutſch und wird deutſch blei— ben!“ Im Bericht des Berichterſtatters des„Ti- mes“ heißt es, es könnten wenig Zweifel an der poliliſchen Geſinnung der Menſchenmen⸗ ge beſtehen, zu der Herr Göbbels ſprach. Je- de Bezugnahme auf den Völkerbund, auf die Regierungskommiſſion der Saar und die ſo- genannten Aukonomiſten wurde mit leiden · ſchaftlichen Pfuirufen aufgenommen. Hin- weiſe auf die Leiſtungen Hiklers und des na⸗ kionalſozialiſtiſchen Regimes dagegen riefen begeiſterte Zurufe hervor. Dem Blatt zu⸗ folge habe Barthou zuſtimmend geant⸗ Zuſammenkunft Paris empfangen könne. wortet; es ſei daher eine Barthou-Henderſon zu erwarten. Allerdings ſei z ubefürchten, erklärt der „Petit Pariſien“ weiter, daß die Beſprechung; trotz aller Herzlichkeit im Ton die Abrü⸗ ſtungsfrage„nicht merklich kläre.“ Die fran⸗ zöſiſche Regierung habe bei den letzten Mi⸗ niſterratsſitzungen keine Zeit gehabt (1), ſich neuerdings mit dem Abrüſtungs⸗ problem zu beſchäftigen. Henderſon werde unter dieſen Umſtänden wahrſcheinlich aus Paris nur einen ebenſo unbeſtimmten Ein— druck mitnehmen können, wie er ihn aus ſeinen Londoner Beſprechungen mit Sir John Simon und Eden gewonnen haben mag. Wie das Blatt behauptet, habe man ſich in London der Hoffnung hingegeben, daß Frankreich dem Kabinett Macdonald ei— ne neue Initiative in der Abrüſtungsfrage erleichtern werde. In Wirklichkeit halte Frankreich aber an ſeiner uneingeſchränkten Weigerung feſt, außerhalb des Hauptaus⸗ ſchuſſes der Abrüſtungskonferenz eine Auf⸗ rüſtung Deutſchlands zu legaliſieren. Taktik Barthou in Genf einſchlagen werde, könne niemand ſagen. Auch aus dieſer Pariſer Aeußerung geht einwandfrei hervor, daß Frankreich einfach nicht will. Deshalb ſind alle Verſuche von anderer Seite verlorene Liebesmüh. Wie recht hatte die Reichsregierung Hitler, als ſie erklärte, daß ſie die Genfer Abrüſtungs⸗ komödie nicht mehr länger mitmachen könne! Welche Die Wahrheit dringt durch! Einen guten Dienſt leiſteten die beiden engliſchen Hiſtoriker Dawſon und Bea⸗ fely der deutſchen Sache, indem ſie in Zu— vielfach im Ausland verbreiteten ſung aufräumten, als ob in der Saucbevöl⸗ kerung eine geteilte Anſicht über die Rück⸗ gliederung der Saar an ſtände. Auf Grund ſorgfältiger Feſtſtellungen an ö 1 nen dieſe Erde von den Ufern der gende Worte ſprach, die weithin über den ganzen Rieſenplatz vernehmbar wurden: „Lieber Herr Miniſter! Wir bringen Ih- Saar. . 1 ie in Sie iſt ein Teil jenes deutſchen Bodens, der ſchriften an den„Daily Telegraph“ mit der Auffaſf- uns Brot und Leben gibt. Für dieſe Erde, die wir Ihnen überbringen, haben unſere Väter und Brüder geſtritten und gelitten. Viele ſind im Kampf gefallen, weil ſie nicht Deutſchland be dulden wollten, daß ſemals ein Fremder unſeren Boden betrat. So, wie unſere Bä⸗ Ork und Stelle kommen ſie zu der Aeber⸗ zeugung, daß die Saarländer ausnahmslos von dem Wunſche baldiger Befreiung vom fremden Joch beſeelt ſeien. Ein Telegramm des Führers Berlin, 8. Mai. Reichskanzler Adolf den Oberbürgermeiſter Dr. Saarbrücken folgendes Telegramm ge— richtet:„Die mir durch die Stadt Saarbrük⸗ ken am Tage der Nationalen Arbeit zuteil gewordene Ehrung hat mich hoch erfreut. Ich nehme das Ehrenbürgerrecht der Stadt, die ſich auch in ſchwerſten Zeiten von keiner an⸗ deren an deutſcher Treue übertreffen ließ, mit aufrichtigem Dank an. Schaffendes Volk an der Saar kann vom Tage der Wiederver⸗ einigung ab meiner Fürſorge gewiß ſein!“ Urſula Eichner als Sprecherin für das Saarvoll Allen, die an der großen Saarkundge— bung teilgenommen haben, wird nicht zu⸗ letzt auch jener Augenblick in unvergeßlicher Erinnerung bleiben, als nach der Anſprache des Herrn Reichsminiſters Dr. Göbbels ein ſaardeutſches Mädchen mit klarer und ausdrucksvoller Kinderſtimme das Wort er— griff. Es war Urſula Eichner aus Homburg⸗Saar, ein bildhübſches Mä⸗ del mit blonden Zöpfen und dunklen Augen, das mit einer kunſtvollen Majolikaſchale, angefüllt mit ſaardeutſcher Erde, vor den Miniſter hintrat und als Mittlerin der Empfindungen des ganzen Saarvolkes fol⸗ ter von dieſer Erde nicht laſſen wollten und bereit waren, dafür zu ſterben, beten wir Kinder für die baldige Rückkehr unſerer Heimat zum deulſchen Vaterland. Lieber Herr Miniſter! Wir Saarkinder bikten Sie, dieſe Schale zur Erinnerung mitzunehmen, ſie enthält ein Stück heiliger deutſcher Erde. und ſie iſt ein Zeichen unſerer Sehnſucht nach dem großen Vaterland, das wir mit je- der Faſer unſeres Herzens lieben!“ Hitler hat an Neikes in 8. 5 ſche Darſtellung, die durch die Verbunden— die Abhaltung religiöſer Hermes vor Gericht Der Miniſter war durch dieſe feinſinnige Kundgebung tief gerührt. Auch die ſymboli— heit von Kunſt und Natur zum Ausdruck kam, vermittelte eindringlich das Gedenken ſowohl an das Land wie das arbeitende Volk im Saargrbiet. Das Verbot der Saarzeitungen Die Regierungskommiſſion Saargebiets hat faſt alle führenden Or— gane der deutſchgeſinnten Saarpreſſe auf drei Tage verboten. Als Grund gibt ſie die Verbreitung einer Meldung an, wonach ſie Morgenfeiern im Saargebiet verboten hätte, während ſie in Wirklichkeit nur die Verbreitung dieſer Mor- genfeiern durch den Rundfunk unterſagt habe. Da die Morgenfeiern aber nur für den Rund. funk gedacht waren, kommt das Verbot der Uebertragung durch den Rundfunk ſelbſtver⸗ ſtändlich einem vollen Verbot gleich, wes dieſe Feiern jetzt auf den engen Raum einer Kirche beſchränkt bleiben ſollten. Es war alſo beabſichtigt, die Aebertre⸗ gung den 320 000 Saarländern vorzuenthe⸗ ten. Das Verbot der Saar⸗Zeitungen iſt Verſuch, die Bevölkerung über den gewaltiger Eindruck der Kundgebung in Zweibrücken iv: Unklaren zu halten. des Ein früherer Reichsminiſter als Angeklagter Berlin, 8. Mai. Am Montag begann vor der 11. Straf⸗ kammer des Verliner Landgerichts der Pro— zeß gegen den früheren Reichsminiſter Her⸗ mes, dem fortgeſetzte Untreue in mehreren Fällen ſowie Vergehen gegen das Genoſſenſchaftsgeſetz vorgeworfen wird. Die Anklage erhebt gegen Hermes den Vorwurf, daß er aus Rationaliſierungsmitteln im Be⸗ trage von etwa 3,5 Millionen Reichsmark, die 1929 der Landwirtſchaft von der Preu— ßenkaſſe zugeteilt wurden, einen Betrag von etwa 1,5 Millionen Reichsmark nicht zum Zwecke der Rationaliſierung der landwirt⸗ ſchaftlichen Genoſſenſchaften, ſondern im we— ſentlichen zur finanziellen Stärkung der wirkſchaftspo⸗ litiſchen Ziele der Deutſchen Chriſtlichen Bauernvereine, deren Präſident Hermes damals war, ver⸗ wendet hat.— Der Angeklagte ſteht im 56. Lebensjahr. Vom März 1933 bis Ende Au⸗ guſt des vorigen Jahres befand ſich Hermes in Unterſuchungshaft und wurde dann aus der Haft entlaſſen, da der Sachverhalt nach Auffaſſung des Gerichtes genügend geklärt iſt und eine Verdunkelungs⸗ oder Fluchtge⸗ fahr nicht gegeben war. Dr. Hermes war 1920 als Ernährungsminiſter in das Reichs⸗ kabinett eingetreten; von 1921 bis zum Rück tritt des Kabinetts Cuno war er Reiche— finanzminiſter. Für die Zentrums par- tei war er Landtagsabgeordneter und ge hörte auch bis in die letzte Zeit der Zentrums— fraktion des Reichstages an. Als Präſident der Deutſchen Chriſtlichen Bauernvereine be— zog Hermes ein Jahresgehalt von 18 000 Reichsmark. Als Präſident des Einheitsver— bandes erhielt er außerdem 12 000 Reichs— mark und weiter ſtanden ihm noch 12 000 Reichsmark Penſion als früherer Reichsmi— niſter zu Ein Zwiſchenfall In der Montags-Verhandlung wurde zu— nächſt die Lage der Landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften im Jahre 1927 beſprochen, zu deren Sanierung 75 Millionen bewilligt werden ſollten. Dem Angeklagten Hermes wird, wie bereits erwähnt, vorgeworfen, daß er 1,5 Millionen für die Vereinigung der Deutſch-Chriſtlichen Bauernvereine, de— ren Präſident er war, verwandt hat. Wäh⸗ rend der Verhandlung ereignete ſich ein Zwiſchenfall, als der Angeklagte Her⸗ mes zu ſeiner Entlaſtung ein Schreiben des damaligen Präſidenten des Reichslandbun⸗ des, des Grafen Kalckreuth, verlas. Als der Vorſitzende ſein Erſtaunen darüber äußerte, daß dieſes Schreiben der Staatsanwaltſchaft nicht ſchon in der Vorunterſuchung vorge⸗ leg“ worden ſei, erklärte der Angeklagte, daß er ſich ſeine perſönlichen Akten aus den Geſchäftsräumen der Vereinigung habe ab⸗ holen laſſen und daß ſich in dieſem etwa 25 bis 30 Bände umfaſſenden Material eine Reihe von Briefen befunden habe, die ihm für ſeine Verteidigung von Bedeutung ſchie⸗ nen. Als der Staatsanwalt darauf daß ohnehin im Verfahren der Verdacht aufgetaucht ſei, es ſei bewußt Material dem Zugriff der Behörden entzogen worden, er⸗ klärte der Angeklagte in großer Erregung: „Gerade das Gegenteil iſt der Fall. Ich habe nie daran gedacht und habe nie meine Hand dazu geboken, Akten zu beſeitigen. Die Vorunkerſuchung hat nichk den geringſten Anhaltspunkt dafür ergeben.(Mit der Hand auf den Tiſch ſchlagend): Es iſt uner- hört trozdem dieſen Vorwurf zu wiederho⸗ len!)“ Der Vorſitzende ermahnk darauf den Angeklagten zur Mäßigung und erklärt. daß der Verdacht doch katſächlich entſtanden ſei. Es würden auch in der Hauptverhand- lung Jeugen zu dieſem Punkte vernommen werden. In der Hauptverhandlung werde ſich herausſtellen, ob elwas Wahres an dem Verdacht ſei. Nach längeren teilweiſe recht erregten Auseinanderſetzungen wurde beſchloſſen, den den Verhandlungen beiwohnenden Sachver— ſtändigen mit dem Angeklagten Hermes in deſſen Wohnung zu ſenden, um dort das fragliche Material in Empfang zu nehmen. Beſuch aus Ja a Hohe ſapaniſche Marineoffiziere in Berlin. Berlin, 8. Mai. Am Montag traf der Chef des zurzeit im Mittelmeer weilenden japaniſchen Schul⸗ ſchiffgeſchwaders. Vizeadmiral Matuſita. zu einem offiziellen Beſuch in Verlin ein. In ſeiner Begleitung befanden ſich die Kom— mandanten der Schulkreuzer„Aſama“ und „Iwate“ ſowie mehrere Herren ſeines Sta— bes. Der Admiral und ſeine Offiziere mach— ten dem Chef der Marineleitung, dem Reichswehrminiſter und dem kaiſerlich-japa— niſchen Botſchafter ihre Aufwartung und wurden um 12 Uhr vom Reichspräſidenten bon Hindenburg empfangen. Um 2 Uhr folgten ſie einer Einladung des Chefs der Marineleitung, Admiral Dr. h. c. Rä⸗ der, zu einem Frühſtück. Am Abend fand ein Eſſen beim japaniſchen Votſchafter ſtatt. Dienstag vormittag werden die japaniſchen Seeoffiziere vom Reichskanzler Adolf Hitler empfangen. Es folgen Beſuche beim Reichsaußenminiſter und beim Reichsluft— fahrtminiſter, woran ſich eine feierliche Kranzniederlegung am Ehrenmal Unter den Linden anſchließt. Nach einem Tee-Empfang treten die Gäſte abends die Weiterreiſe nach London an. Olterreich Papierböller-Exploſionen. Wien, 8. Mai. Auf drei großen Wiener Fernbahnhöfen ereigneten ſich ſchwere Papierböller— Exploſionen. Im Gepäckraum des Aſpern-Bahnhofes explodierte ein Papier— böller. Es wurde bedeutender Schaden an— gerichtet Der Sprengkörper— mit einer Zeitzündung verſehen— war offenbar in einem Koffer verborgen, der zur Aufbewah— rung hinterlegt worden war. Durch zwei Exploſionen auf dem W.itbahnhof und auf! dem Südbahnhof wurden zahlreiche Fenſter- ſcheiben zer mmert. Im Caf aus„Palmhof“ im ſtarkbeleb⸗ zen Weſten Wiens, explodierte ein Papier- böller. Das Cafe iſt ein Hauptverkehrslokal der jüdiſchen*migranten. Durch den Druck des explod: den Böllers wurden die Jenſterſcheiben des Lokals zertrümmerk. Verletzt wurde niemand. Unter den Gäſten entſtand eine Panik. Das Cafe wurde ſchließlich von ſtarken Wachabkeilungen um- ſtellt. Danzig und Polen Entiſpannung.— Wiederaufnahme der Wirk- ſchaftsverhandlungen. Danzig, 8. Mai. Die Preſſeſtelle der Danziger Regierung teilt mit:„Die Zoll- und Wirtſchaftsver⸗ handlungen zwiſchen Danzig und Polen wer— den am Dienstag, den 8. Mai, in Warſchau fortgeſetzt werden.“ Dieſer amtlichen Danzi⸗ ger Mitteilung waren in den letzten Tagen folgende Vorgänge vorausgegangen: Am Freitag hatte ein Vertreter der Danziger Regierung dem diplomatiſchen Vertreter Po— lens, Miniſter Papee, ein Aide memoire überreicht, das begründete Beſchwerden Danzigs wegen verſchiedener Zwiſchenfälle enthielt, die ſich in den erſten Maitagen in Danzig ereignet hatten. Daraufhin ſuchte am Samstag Miniſter Papee den Danziger Se— natspräſidenten Dr. Rauſchning auf, der ihn zu einer längeren Ausſprache empfing. Au⸗ genſcheinlich ſind die von Danziger Seite vorgetragenen Beſchwerden in dieſer Aus⸗ ſprache zur beiderſeitigen Befriedigung ge— klärt worden. Aus dem Wiederbeginn der Danzig⸗polniſchen Wirtſchaftsverhandlun⸗ en, der gleichfalls am Samstag in der Aus- prache verabredet wurde, dürfte erſichtlich ſein, daß ſich Möglichkeiten für eine Weiter⸗ führung der bisherigen Danzig⸗polniſchen Politik ergeben haben. erklärte, Hermann Löns Das Grab des Dichters aufgefunden. Das Zentralnachweisamt für Kriegsver⸗ luſte und Kriegergräber in Berlin⸗Spandau hat ſeit langem die Nachforſchungen nach dem Grabe des am 26. September 1914 bei Loivre(etwa 20 Kilometer nordweſtlich von Reims) als Kriegsfreiwilliger in den Reihen des 4. Füſelierregiments 73 geſtan⸗ denen bekannten Volks- und Heidedichters Hermann Löns auf Grund früherer Vermutungen und Nachrichten fortgeführt. Jetzt endlich iſt es dem Amt gelungen, das geſuchte Grab zu ermitteln. Bei den franzö⸗ ſiſchen Umgrabungsarbeiten in der Gegend von Loivre wurde auf dem Gefechtsfelde des 25. September 1914 ein deutſcher Toter mit der Erkennungsmarke Nummer 309 des 4. Füſelierregiments 75 geborgen. Als einſtiger Träger dieſer Erkennungs⸗ marke wurde mit Hilfe der Kriegsſtammrolle der Dichter Hermann Löns feſtgeſtellt. Seine ſterblichen Aeberreſte ſind von dem franzöſi⸗ ſchen Gräberdienſt auf dem deukſchen Mili⸗ kärfriedhof im Grabe Nummer 2128 zur letzten Ruhe gebettet worden. Deutſche Tagesſchau Privater deukſch-franzöſiſcher Meinungs- auskauſch. In Berlin traf eine Gruppe franzöſi⸗ ſcher Perſönlichkeiten ein, die beſonders am deutich-franzöſiſchen Verſtändigungsproblem intereſſiert ſind und mit gleichgerichteten Perſönlichkeiten in Deutſchland in Mei⸗ nungsaustauſch treten wollen. „Mein Kampf“ als Erinnerung an Skaaks- Der preußiſche Landwirtſchaftsminiſter hat angeordnet, daß bei der Bewilligung von Dienſtprämien an Arbeiter der ihm un— terſtehenden Verwaltungen und Betriebe das Buch des Führers„Mein Kampf“ als beſondere Erinnerungsgabe überreicht wird. Das Buch iſt, mit einer entſprechen⸗ den Widmung verſehen, am Tage des Dienſtjubiläums vom Behördenvorſtand in einer würdigen Form zu überreichen. Der Miniſter hofft, daß ſich auf dieſe Weiſe die Möglichkeit bietet, auch den minderbemittel⸗ ten Volksgenoſſen Gelegenheit zu geben, ſich mit dem Gedankengut der nationalſo⸗ zialiſtiſchen Weltanſchauung und Staatsauf— faſſung vertraut zu machen. Polniſche Landwirtſchaſtsabordnung nächſte Woche in Berlin. Wie von zuſtändiger Stelle verlautet, wer— den die Geſpräche, die zwiſchen der deutſchen und polniſchen Landwirtſchaft in Warſchau vom 26. bis 28. vorigen Monats geführt wur⸗ den, in der nächſten Woche in Berlin fort⸗ geſetzt werden. Präſident Fudakowſki, der Füh⸗ rer der landwirtſchaftlichen Organiſation Po— lens, wird mit einer Abordnung von 12 Mit⸗ gliedern am 14. Mai in Berlin eintreffen. Engliſch⸗zaapaniſcher Konflikt England droht Japan mik dem Handels- krieg. London, 8. Mai. Der Präſident des Handelsamtes. Run ciman, gab am Montag im Unterhaus ſeine mit großer Spannung erwartete Er— klärung über die Wirtſchaftsverhandlungen zwiſchen Großbritannien und Ja— pan ab. die Mitteilungen Runcimans laufen auf eine Handelskriegserklärung an Japan hinaus, da er zum Schutz der Induſtrie Großbritanniens und ſeiner Kolonien ge— gen den japaniſchen Wettbewerb neue Zöl— le und Kontingente ankündigte. Im Einzel⸗ nen bemerkte er: Die britiſche Regierung iſt zu dem Schluß gekommen, daß ſie, in der Hoffnung auf eine Vereinbarung, nicht be— rechtigt ſein würde, die Maßnahmen zum Schutz des Handels Großbrinkanniens zu verſchieben. Schon dieſe Einleitung der Erklärung Runcimans wurde mit Beifall aufgenommen. Dies iſt ein Beweis dafür, daß die Mehrheit die Haltung der engli— ſchen Regierung billigt. Runeiman fuhr fort:„Ich habe dem japaniſchen Botſchaf⸗ ter verſichert, daß die Schritte, die die bri⸗ tiſche Regierung tun wolle, nicht einem un⸗ bes en Geiſt entſpringen. Hinſichtlich es engliſch⸗japaniſchen Vertrages bin ich überzeugt, daß die britiſche Regie⸗ rung ohne Kündigung genügend Maßnah⸗ men zum Schutze der Handelsbelange Eng⸗ lands ergreifen kann. Ich ſehe daher keinen Grund, den Vertrag aufzuheben. der Schatzkanzler hat den beratenden Ausſchuß für Einfuhrzölle erſucht, ſeinen Bericht über die Seidenzölle ſo raſch wie möglich fertig⸗ zuſtellen. Außerdem wird der Staatsſekre⸗ tär für die Kolonien die Regierungen der Kolonien und der Protektorate, für die der⸗ artige Maßnahmen in Frage kommen, er⸗ ſuchen, Einfuhrkonkingenke einzuführen, die, ausgenommen von Weſt⸗ afrika, auf alle auswärtigen Einfuhren von Baumwolle und Kunſtſeidemaren Anwen⸗ dung finden, um England auf dieſ ten wieder in ſeine frühere Stellung zu bringen. Die Durchſchnittseinfuhr des Jahres 1927 bis 1931 aufgebaut und rückwirkend von heute, dem 7. Mai, gelten. Zum Schluß erwähn⸗ te Runciman, daß der engliſch⸗ſapaniſ Vertrag, ſoweit er Weſtafrika betrifft, ö gekündigt worden iſt. Die Maßnahmen Weſtafrikas werden daher auf japanische Waren beſchränkt ſein. Wei⸗ ter bemerkte Runeiman: Die Regierung ſei ſich voll bewußt, daß der fapaniſche Wett⸗ bewerb nicht auf Baumwolle- und Kunſt⸗ ſeidewaren beſchränkt ſei. Sie erwäge die Angelegenheit auch für jede andere Induſtrie. Kunciman ſchloß. ie britiſche Regierung iſt natürlich ſederzeil bereit, alle Vorſchläge, die die ſapaniſche Regierung für eine Löſung dieſer ſchwieri⸗ gen Frage durch gegenſeitige Vereinbarung vorzubridg: wünſcht, ſorgfältig zu erwä⸗ gen. „Alt geworden Deutliche Worte eines franzöſiſchen Front. kämpferführers. Paris, 8. Mai. Der Abgeordnete Jean Goy, der eine führende Rolle im Nationalverband der ehemaligen Kriegsteilnehmer ſpielt, erin⸗ nerte in einer Rede daran, daß Dou⸗ mergue ſeine verantwortungsvolle Auf⸗ gabe als Miniſterpräſident nur für eine be⸗ grenzte Zeit übernommen habe, und daß man die unter ſeiner Regierung eingetrete⸗ ne Ruhe benutzen müſſe, um die Zukunft vorzubereiten. Es mürde nichts nützen, die Menſchen zu erſetzen, wenn die Einrichtun⸗ gen nicht reformiert würden. Unſer Regime, ſo führte der Abgeordnete u. a. aus, iſt alt geworden. Die Diſziplin hat nachgelaſſen, und dadurch konnten ſich auf die Wege, die zur Macht führen, Leute einſchleichen, die ihren eigenen Inkereſſen dienten und die Lehren der Ehre und Recht. ſchaffenheik vergeſſen hatten. Die Korrup- tion, die ſchon lange latenk vorhanden war, hal ſich ſchließlich in ſo brukaler Weiſe of. fenbart, daß das franzöſiſche Gewiſſen ſich gegen ſie aufgelehnt und Sanktionen gefor derk hat. Es würde aber nicht ausreichen, wenn man die Schuldigen forkjagte, man müſſe Maßnahmen kreffen, um das Regi- me zu erneuern. Die gegenwärtige Kammer könne dieſe Aufgabe nicht erfüllen. Neuwahlen ſeien notwendig, aber auf rund eines neuen Wahlgeſetzes. Auslands⸗Nundſchau Kleine franzöſiſche Inſel als Aſyl für Trotzki Die franzöſiſche Regierung hat nach Blät⸗ termeldungen die Inſel Aix als Wohnſitz für Trotzki bewilligt. Dieſe Inſel mißt nur zwei bis drei Quadratkilometer, beherbergt einige hundert Bewohner und kann von ei⸗ nem Leuchtturm aus leicht überſehen wer⸗ den. Auf dieſe Art hofft man offenbar, dem ehemaligen Generaliſſimus der Roten Ar— mee jede geheime politiſche Tätigkeit un⸗ möglich zu machen, nachdem ihn Frankreich angeſichts der Weigerung ſämtlicher Staa⸗ ten, ihn bei ſich aufzunehmen, auf eigenem Boden behalten muß. Kundgebungen für die Führer der eſtländ'ſchen Freiheitsbewegung. Wie die eſtländiſche Preſſe meldet, haben vor dem Revaler Hauptgefängnis, in dem die verhafteten Führer der eſtländiſchen Frei⸗ hertskämpferbewegung untergebracht ſind, Kundgebungen für die Führer der Frei⸗ heitskämpfer ſtattgefunden. Das Hauptge⸗ fängnis, das in einem alten Befeſtigungswerl untergebracht iſt, liegt unmittelbar am Meere. Die Kundgeber hatten ſich in Booten dem Gefängnis genähert und ſtimmten dort das Kampflied der Freiheitskämpfer an. 23 An⸗ hänger der Freiheitskämpfer wurden in Zu⸗ ſammenhang mit dieſer Kundgebung verhaftet. Die Jagd auf Dillinger Der Verbrecher wieder enkwiſcht. Neuyork, 8. Mai. Nachdem mehrere Tage lang nicht die ge⸗ ringſte Spur von dem flüchtigen Schwer⸗ verbrecher Dillinger gefunden werden konnte, verſammelten ſich plötzlich ſtarke Po⸗ lizeikräfte im ſüdlichen Teil des Staates Wiſconſin, da Gerüchte aufgetaucht wa⸗ ren, daß ſich Dillinger dort in einem Farm⸗ hauſe verborgen halte. Dieſe Gerüchte beruhten katſächlich auf Wahrheit, denn die Frau des Farmers Belh⸗ green hat vor dem Bundesgericht in St. Paul eingeſtanden, Dillinger eine Zeitlang in ihrer Wohnung beherbergt zu haben. Während alſo die Polizei fieberhaft ſuchte, brecher in fünf Staaten fieberhaft ſuchte. hatte Dillinger Gelegenheit, ſich in Ruhe und guter Pflege für weitere Taten vorzuberei⸗ ten.— Da es geheißen hatte, Dillinger fahre auf dem Dampfer„Ducheß of York“ nach Europa, wurde das Schiff— wie aus Lon⸗ don berichtet wird— als es in Kiper n Märk⸗ Kontingente ſollen auf der po OI a 55 durchſucht. vergeblich. An Bord des Damp ſich Dillinger nicht, wohl aber internationale Abenteurer Treb Lincoln mit einer Anzahl ſeiner Schüler. Lincoln war auf dem Wege nach der Schweiz, wo er ein Buddhiſten⸗Kloſter grün⸗ den wollte, Lincoln wurde es unterſagt an Land zu gehen. Ihm wurde vom Home Of⸗ fice mitgeteilt, daß der gegen ihn erlaſſene Ausweiſungsbefehl immer noch in Kraft ſei; man bot ihm an, daß er am Montag nach Antwerpen weiterfahren könne. Lincoln lehnte dies Anerbieten jedoch ab Seine Schüler, die ſich weigerten, Lincoln zu ver⸗ laſſen, wurden in einer Penſion unterge⸗ bracht. Mit dem in den nächſten Tagen nach Kanada abgehenden Dampfer werden Lin⸗ coln und ſeine Anhänger nach Kanada zu⸗ rückgebracht werden. Schwerer Motorradunfall Emden, 8. Mai. In dem oſtfrieſiſchen Dorf Oſteel ereig⸗ nete ſich ein ſchweres Motorradunglück, bei dem zwei Perſonen getötet wurden. Die Motorradfahrer Arnold Schwarz und Jo⸗ hann Lottmann kamen aus Richtung der Stadt Norden. Der Einwohner Seeberg aus dem benachbarten Marienhafe wollte kurz vor den Motorradfahrern die Landſtraße überqueren. Er wurde von der Maſchine er⸗ faßt und noch eine kurze Strecke mitge⸗ ſchleift. Das Motorrad ſauſte in voller Fahrt gegen einen Baum und ging vollſtändig in Trümmer. Alle drei Perſonen erlitten ſchwere Ver- letzungen, und zwar Schwarz und Lottmann Schädelbrüche und Seeberg Arm- und Bein- 1 brüche. Die Verletzten würden ſofort in dar Krankenhaus in Norden gebrachk, wo Schwarz und Lottmann, ohne das Bewußt ſein wiedererlangt zu haben, ihren ſchweren Verletzungen erlagen. Seebergs Juſtand iſt ſehr bedenklich. Knabe als Mörder Gelſenkirchen, 8. Mai. Der 13 jährige Jungvolkangehörige Wal- kenhorſt iſt ermordet worden. Als Mörder wurde der noch nicht 14 jährige Mitſchüler des Ermordeten, Heinz Chriſten, ermittelt und feſtgenommen. Nach anfänglichem Leug⸗ nen geſiand Chriſten ein, Fritz Walkenhorſt in einer Sandgrube ermordet und verſcharrt zu haben. Chriſten wurde zum Takort ge- führt. Er legte nicht die geringſte Reue an den Tag. Als man ihn darauf hinwies, er⸗ klärte er, Walkenhorſt habe ihn oft genug geärgert. 80 Mann im brennenden Schacht Großbrand im Kaliwerk Buggingen. Müllheim(Baden), 8. Mai. Im Käaliſchacht Buggingen iſt im Schacht 812 ein Großbrand ausgebrochen. Durch Knicken eines Pfeilers wurde die elektriſche Leitung durchſchlagen. Es enkſtand Kurz- ſchluß. Der größte Teil der Belegſchaft konnte ſich ſofort rekken, doch befinden ſich noch 80 Mann im Schacht. Wegen der ſtar⸗ ken Rauchentwicklung hat man Grund zu Befürchtungen über das Schickſal der Ein⸗ geſchloſſenen. gie ſind verloren Das Schickſal der im brennenden Schacht des Kalibergwerls Buggingen eingeſchloſ⸗ ſenen 70—80 Bergleute iſt beſiegelt. Nach⸗ dem alle Netlungsverſuche ausſichtslos wa⸗ ren, iſt der Schacht abgeriegelt worden. Als aus Buggingen die erſten Meldungen über den Brand im Kaliſchacht kamen, hat man hoffen können, es möge gelingen, die eingeſchloſſenen Bergleute zu rekten. Nach der lezten Meldung war dieſe Hoffnung ei⸗ kel. Der Schacht mußte abgeriegelt werden und damit iſt das Schickſal der in ihm einge- ſchloſſenen Menſchen beſiegelt. Man wagt es kaum, dieſe ungeheure harte Tatſache b. faſſen— aber es iſt ſo, die Gewalt der Ele⸗ mente iſt ſtärker als Menſchenhoffnung und Menſchenkraft. Achtzig Arbeitskameraden. die auf dem Ehrenfeld der Arbeit geblie⸗ ben ſind, muß nun das deutſche Volk be⸗ klagen; beklagt ſie zuſammen mit den Frau- en, den Kindern, den Eltern der Toten. Und gelobt, daß ſie nicht vergeſſen werden ſollen, denn auch ſie ſtarben für uns! Kurzſchluß die Arſache Nach dem Entſchluß, den Freiſchacht im Kalibergwerk abzuriegeln, empfing Ober⸗ bergrat Ziervogel vom Bergwerksamt Karlsruhe die Vertreter der Preſſe und machte Mitteilungen über die Urſache und Auswirkung des Unglücks. Der Brand ent⸗ ſtand unterhalb der 793 Meter⸗Sohle und zwar bei der ſogenannten einfallenden Strecke 6“ durch Kurzſchluß. Es hatte ſich ein Schaden im Kabel ge e Sit e 0 7 41 1 5 ausgeſchlagen. Der er ſowie ein Gruben er bemerkten eins 8 his 8 Me. In kurzen Worten: Im Kalibergwerk Buggingen iſt durch Kurzſchluß ein Großbrand ausgebrochen. Etwa 80 in dem brennenden Schacht einge⸗ ſchloſſene Bergleute müſſen als verloren gelten. Die Saarkundgebung in Zweibrücken hat im Ausland ein lebhaftes Echo gefunden. Die franzöſiſchen Blätter geben zu. es ſei „eine großartige Kundgebung“ geweien. Engliſche Blätter unterſtreichen die Worte Dr. Göbbels, daß die Saar deutſch ſei und deutſch bleibe. In Wien gab es auf drei großen Fern⸗ bahnhöfen ſchwere Papierböller⸗Exploſio⸗ nen. Der Sachſchaden iſt bedeutend. Vor dem Berliner Landgericht begann der Prozeß gegen den früheren Reichsmini— ſter Hermes, dem fortgeſetzte Untreue vor— geworfen wird. Der Chef des zurzeit im Mittelmeer wei— lenden japaniſchen Schulſchiffgeſchwaders, Vizeadmiral Matuſita, iſt zu einem offiziel⸗ len Beſuch in Berlin eingetroffen. Der Mord an dem 13 jährigen Jungvolk— angehörigen Walkenhorſt in Gelſenkirchen hat ſeine Aufklärung gefunden. Als Mör— der wurde der noch nicht 14 jährige Mit⸗ ſchüler des Ermordeten, Chriſten, ermittelt. Der Teſtamentsnollſtreiker Von Rechtspfleger Juſtizoberinſpektor Karl Fuchs. „Der Erben Tränen ſind ein verdecktes Lachen.“ Die Wahrheit dieſes Sprichwortes läßt ſich häufig feſtſtellen, wenn die Erben an die Teilung des Machlgftes agghen. eder it dic Temüäng des Naufiäſſes gehen, jeder will alsdann den beſten Teil erwiſchen, und nicht ſelten gibt es Zank und mit Erbitterung geführte Prozeſſe. Ein Erblaſſer, der befürch— tet, daß ſeine Erben ein ſolch unwürdiges Spiel inſzenieren könnten, hat die Möglich⸗ zeit, dieſes durch Ernennung eines Teſtamentsvollſtreckers zu unter— binden. Auch dann wird der Erblaſſer gut daran tun, einen Teſtamentsvollſtrecker zu ernennen, wenn er die Erben nicht für genü— gend geſchäftsgewandt hält, um den letzten Willen in ſeinem Sinne durchzuführen. Das Amt des Teſtamentsvollſtreckers iſt nicht neu. Schon unſere Vorfahren beſtellten bei Lebzeiten den„Salmann“, der nach dem Tode für die Verwertung des Nachlaſſes im Sinne des Verſtorbenen zu ſorgen hatte. Der Teſtamentsvollſtrecker hat die Aufgabe, die letztwilligen Verfügungen des Erblaſſers auszuführen, nötigenfalls auch gegen den Willen der Erben, er hat den Nachlaß zu verwalten und— wenn mehrere Erben vorhanden ſind— die Auseinanderſetzung unter ihnen zu bewirken. Die Ernennung erfolgt durch Teſtament, denn„Des Toten Bitte ſteht im Teſtament“. Das Amt beginnt mit der Annahme; dieſe iſt dem Nachlaßge— richt gegenüber zu erklären. Der Teſtaments— vollſtrecker iſt befugt, den Nachlaß in Beſitz zu nehmen und über die Nachlaßgegenſtände zu verfügen.„Salmann iſt Erblaſſers Ver— trauensmann.“ Zu unentgeltlichen Verfü— gungen iſt er nur berechtigt, ſoweit ſie einer ſittlichen Pflicht oder einer auf den Anſtand zu nehmenden Rückſicht entſprechen(3. B. Weihnachtsgeſchenke). Soweit es zur ordnungsmäßigen Verwal— tung erforderlich iſt, kann der Teſtaments— vollſtrecker neue Verbindlichk⸗iten eingehen. Reichen z. B. die für die Verteilung des Nachlaſſes erforderlichen Barmittel nicht aus, ſo darf er eine Hypothek aufnehmen. Der Erblaſſer kann die Tätigkeit auf einzelne Ge⸗ genſtände beſchränken, z. B. auf die Verwer— tung des Mobiliars: er kann anderſoite die slente vagin erweitern, daß der Teſtaä⸗ mentsvollſtrecker die Verwaltu laſſes nach der Erledigung 11 10 1 5 7175 diefen, Aufgaben fortzuführen hat. Auf 10 00 Weiſe werden überſchuldete Erben vor em Zugriffe durch ihre Privatgläubiger ge⸗ chützt, denn nach Paragraph 2214 BB. können Gläubiger der Erben, ſoweit ſie nicht zu den Nachlaßglaubigern gehören, ſich nich an die der Verwaltung des Teſtamentsvoll⸗ ſtreckers unterliegenden Nachlaßgegenſtände halten. Damit nun aber durch eine ſolcher⸗ maßen geſchaffene Verwaltung der Nachlaß nicht dauernd dem freien Verkehr entzogen wird, wird die Anordnung 30 Jahre nach dem Erbfall unwirkſam. f Der Teſtamentsvollſtrecker iſt verpflichtet, den Erben ſofort nach der Annahme des Am⸗ tes ein Verzeichnis der ſeiner Verwaltung unterliegenden und der ihm bekannten Nach⸗ laßverbindlichkeiten mitzuteilen. Der Erbe kann verlangen, daß er bei der Aufnahme des Verzeichniſſes zugezogen wird.„Salmann verzeichnet, Erbe ſchaut zu.“ Anordnungen die der Verſtorbene für die Verwaltung im Teſtament getroffen hat, ſind zu befolgen, ſie können jedoch auf Antrag der Beteiligten außer Kraft geſetzt werden, wenn ihre Be— folgung den Nachlaß erheblich gefährden würde. Zum Schutze der Erben iſt beſtimmt, daß der Teſtamentsvollſtrecker ihnen Aus— kunft zu geben und Rechnung zu legen hat. Bei einer länger dauernden Verwaltung kann eine jährliche Rechnungslegung gefor— dert werden. Nachlaßgegenſtände, deren der Teſtamentsvollſtrecker zur Erfüllung ſeiner Aufgabe nicht mehr bedarf, hat er den Erben ſchon vor Beendigung ſeiner Tätigkeit her— ausgegeben. Verletzt der Teſtamentsvollſtrecker ſeine Verpflichtungen, ſo iſt er, wenn ihm ein Verſchulden zur Laſt fällt, den Erben für den entſtandenen Schaden verantwortlich. Meh⸗ rere Teſtamentsvollſtrecker führen das Amt gemeinſchaftlich, bei einer Meinungsverſchie— denheit entſcheidet das Nachlaßgericht. Das Geſetz verlangt die Führung eines mit Ver- antwortung und häufig recht viel Mühe ver— bundenen Amtes nicht umſonſt; ſo kann denn auch der Teſtamentsvollſtrecker(ſofern nicht der Erblaſſer etwas anderes beſtimmt hat) für ſeine Tätigkeit eine angemeſſene Ver⸗ gütung beanſpruchen. Ein alter deutſcher. Rechtsſatz drückt dies mit den Worten aus: „Salmanns Amt bringt Samt“. 0 Sportnachrichten Nüikſchau auf den Sonntag Die Endſpiele um die Deutſche Fußball⸗ meiſterſchaft brachten am Sonntag die beiden erſten Grup⸗ penſteger. In der Gruppe Oſt ſicherte ſich Viktoria Berlin durch einen 3:0⸗Sieg über Preußen Danzig die Teilnahmeberechtigung an der Vorſchlußrunde, während in Süo⸗ weſt der SV. Mannheim-Waldhof durch ſein 1:1 bei Köln⸗Mülheim und die gleichzeitige 3:6⸗Niederlage der Kickers Offenbach bei nion Böckingen von der Spitze nicht mehr zu verdrängen iſt. Die Waldhöfer müßten ſchon am kommenden Sonntag zu Hauſe ge— gen Böckingen mit mehr als 0:6 Toren ver⸗ lieren, wenn Offenbach noch punkt- und tor⸗ verhältnisgleich mit ihnen werden ſollte. 1. SV. Waldhof 2. Offenbacher Kickers 3. Union Böckingen 4. Mülheimer SV. n Oſt ſicherte ſich Beuthen 09 durch einen. 7 ſteſich 1 a been beendete am Samstag mit den letzten Ver⸗ 2:1⸗Sieg in Stolp den undankbaren zweiten Platz. Der dritte Vorſchlußrundenteilnehm er wird wahrſcheinlich Dresdner SC. ſein, der bei Wacker Halle 4:2 ſiegte, während ſich der 1. FC. Nürnberg zu Hauſe gegen Boruſſia Fulda ein 1:1 leiſtete. Schalke 04 wahrte durch einen klaren 3:0-Sieg über Werder Bremen ſeine Ausſichten, aber auch VfL. Benrath ließ ſich mit 4:1 gegen TVd. Eimsbüttel nichts vormachen. Zwiſchen beiden wird am kom— menden Sonntag wohl das meiſtbeſuchte aller Gruppenſpiele ſteigen. Zwei ſüddeutſche Repräſentativſpiele gab es in Kaiſerslautern und Augsburg. In Kaiſerslautern beſiegte der Gau Südweſt den Gau Württemberg knapp mit 4:3, während der württembergiſche Nachwuchs in Augsburg gegen den Nachwuchs des Gaues Bayern ein ehrenvolles 1:1 erzielte. Der Hockeyländerkampf Deutſchland Schweiz brachte in Stuttgart auf der Adolf Hitler— Kampfbahn vor 6000 Zuſchauern Deutſchland einen nicht ſehr deutlichen 6:3-Sieg. Die Schweizer entpuppten ſich überraſchend als ein ſeyr ſtarker Gegner, der nur dank der ausge— glicheneren und durchſchlagskräftigeren Spiel— weiſe des deutſchen Sturmes geſchlagen werden onnte. Ein Vorſpiel der mit nahezu 30 Hok⸗ kley-Klubkämpfen als größtes Hockeyereignis in Süddeutſchland aufgezogenen Veranſtaltung gab einen 6:2⸗Sieg des bayeriſchen Nachwuch⸗ ſes gegen eine Nachwuchs⸗Kombination Baden⸗ Württemberg. Beim Tennisturnier in Wies baden gewann der Schweizer Davispokalſpieler Ell⸗ mer das Herreneinzel mit 6:1, 6:3, 6:3 gegen den Hamburger Frenz, im Dameneinzel be⸗ ſiegte Frl. Horn Frl. C. Außem nach drei Sätzen 5:7, 6:3, 6:3. Das Herrendoppel Hen⸗ kel 2-Denker ſchlug im Endspiel die Kombina⸗ tion Ellmer⸗Landau überraſchend, das Da⸗ mendoppel holten ſich Frau Stuck-Horn, wäh⸗ rend im Gemiſchten Doppel Frl. Käppel⸗Dr. Buß ſiegreich blieben. Den Rugbyländerlampf Tſchechei— Deutſchland gewannen in Prag die Deutſchen mit 1719 Punkten. Allerdings fiel diesmal der Erfolg der Deutſchen weniger groß aus, als beim Rerſten Spiel gegen die Tſchechoflowakei, da die Tſchechen in den letzten drei Jahren viel zu⸗ gelernt haben. Der engliſche Fußball bandsſpielen die Saiſon 1933⸗34. Meiſter der erſten Klaſſe wurde, was ſchon vor mehreren Spieltagen feſtſtand, Arſenal London. Dem Abſtieg verfielen Sheffield United und New— caſtle United, während Grimsby Town und Preſton Northend zur erſten Klaſſe aufſtei⸗ gen. Einen deutſchen Reiterſieg gab es am Sonntag in Rom. Rittmeiſter. Salviati brachte auf Großfürſt den Kurs im Königspreis ohne Fehler in 2:29,4 Minuten hinter ſich und blieb damit Sieger. Das internationale Laufen und Gehen „Quec durch Berlin“ gewann der Berliner Kohn bei den Läufern und Schwab bei den Gehern vor erſtklaſſigen Konkurrenten aus Finnland, Schweden, Dä⸗ nemark und Lettland. Neuen deutſchen Rekord ſchwamm bei der Olympiaprüfung in Ohligs die Krefelderin M. Genenger über 200 Meter Bruſt. Sie legte die Strecke in 3:04,1 Min. zurück, während der alte Rekord auf 3:04 Min. ſtand. 77/ ß D „Kraft durch Freude.“ Als Urlaubsſchiff der NS.⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ ging ab Bremerhaven der Dampfer„Dresden“ des Norddeutſchen Lloyd in See. An der erſten Fahrt nehmen 1000 Ar⸗ beitskameraden aus dem Rheinlande teil. Unſer Bild zeigt die Teilneh— mer nach einer Rede des Führers der Deutſchen Arbeitsfront, Dr. Ley, vor der Einſchiffung. M. Die Schwes ROMAN VON CARL HOLM lub Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle a. er ö . 1 2„Sieh, ſieh! 37 „Wollen wir hoffen— wollen wir hoffen!“ ſagte Herr zu verhandeln.“ Fuchs erfreut, aber immer in gedämpftem Ton ſprechend. Unter Verbeugungen empfahl er ſich und ſchlüpfte hinaus, indem er die Tür nur gerade ſo weit üffnete, um ſein wird es nämlich Zeit! ſchmales Körperchen hindurchzwängen zu können. Kommerzienrat Baer empfing den Anwalt ſofort. Ein kleiner zierlicher Mann zu Anfang der Sechziger mit einem verhältnismäßig großen Kopf, der deswegen noch umfangreicher erſchien, weil über dem glattraſierten Ge— ſicht ein mächtiger Schopf ſchneeweißen Haares den ge— „Ich bin dafür. wölbten Schädel bedeckte. Er nahm den Anwalt mit aus⸗ nötig.“ gezeichneter Liebenswürdigkeit auf und nahm der Zu⸗ kſammenkunft das Peinliche, das ſolchen Unterhandlungen eigen zu ſein pflegt, wo eine der Parteien gänzlich im Nachteil iſt. „Setzen Sie ſich, lieber Doktor! Zigarre. Sherry kommen laſſen?“ „Ich danke, Herr Kommerzienrat!“ „Sie ſehen gar nicht gut aus, lieber Freund!“ „Das wäre wohl kein Wunder!“ erfahren?“ Nehmen Sie eine des Kommerzienrats Platz. „Reden Sie heraus, Herr Fuchs! rat Baer kann alles hören!“ a rote erhitzte Geſicht und ſtieß dann heraus:„Da iſt ein „Na ja— na ja! Aber ſo ſchwarz iſt der Teufel alle- kaum glaublicher Irrtum im Telegramm vorgekommen. mal nicht, wie man ihn malt. Wir wollen die Sache in Sehen Sie hier!“ Ruhe bereden. Haben Sie inzwiſchen noch etwas Neues Taſche und legte ſie auf den Tiſch. ſtand und Aufſichtsrat Vollmacht geben laſſen, in der Sache „Geſtatten Sie, Herr Kommerzienrat, zunächſt eine Frage: Wir wollen doch Müller verfolgen laſſen? Ich könnte das jetzt noch durch die Staatsanwaltſchaft beſorgen.“ In dieſem Augenblick klopfte es. es ſei ein Herr Fuchs da, der Herrn Doktor Martens dringend zu ſprechen wünſche. „Laſſen Sie doch den Fuchs gleich hereinkommen!“ Der kleine Mann betrat aufgeregt und erhitzt das Darf ich Ihnen ein Glas Portwein oder Zimmer und nahm erſt auf wiederholte Aufforderungen Er zog zwei Tele „Fuchs von der Auskunftei, den ich beauftragt hatte, eben eingetroffene: L'eclair départ 12 h midi. Nachforſchungen anzuſtellen, iſt eben bei mir geweſen.“ Er berichtete, was er erfahren. 70 000 Mark ſind alſo gerettet. .[die Papiere ſind, wiſſen wir ja auch. chien worgenarbeit. Nun zunächſt einmal“ d. S. Papiere vor dem Anwalt aus. außer mir!“ „Ich habe mir vom Vor- erledigen.“ Die drei Herren ſahen ſich ſprachlos an. Und wo ſagte der Kommerzienrat:„Der Doktor Müller hat Glück! Das iſt ſchon gute Da brauchen wir den Staatsanwalt nicht zu bemühen. Es — er breitete einige iſt jetzt 10 Uhr, in zwei Stunden läßt ſich die Sache nicht Ich bin Schließlich „Aber“, rief Herr Fuchs dazwiſchen,„man kann ihn doch in Liſſabon abfangen!“ „Richtig! Dann rat?“ „Gut! Da wären erſt Regierung Der Diener meldete, haften. Herr 5 orien- Herr Kommerzien ſehen. e Herr Fuchs eilte davon. zu Regierung dem Kommerzienrat und dem Anwalt kam zu dem Schluß, daß man zunächſt den Erfolg der gegen Doktor Müller eingeleiteten Schritte abwarten wolle. geſellſchaft verlorene Summe habe Doktor Martens zu Ungewöhnlich günſtige Bedingungen wurden ihm für die Erſtattung des Verluſtes zugeſtanden. den Kommerzienrat mit einem Herzen, das um eine große Laſt leichter geworden war. ſchwere Aufgabe geſtellt, ſo konnte er doch das Ende ab⸗ Wollen wir das machen, Herr Kommerzien— „Ich bin einverſtanden.“ uwe 0 1 55 Da gehen Sie ſogleich zur Staatsanwaltſchaft, „Natürlich wollen wir das! Sie denken doch auch ſo?“ Herr Fuchs und machen in meinem Auftrag die Anzeige. e„Später können wir ihm nachflöten. Ich werde gleich nachher ſelbſt mit dem Staatsanwalt Mit Argentinien beſteht, ſoweit ich im Augenblick unter- Rückſprache nehmen.“ richtet bin, kein Auslieſerungsvertrag. längere Verhandlungen von Die Unterhandlung zwiſchen Für die der Kali⸗ Er verließ Sah er ſich auch vor eine Als er in ſein Bureau zurückkehrte, harrte dort im Vor⸗ Und dieſes ſo⸗ Herr Fuchs trocknete ſich mit ſeinem Taſchentuch das zimmer ein ſeltſamer Beſucher. Ein junger Menſch von etwa zwanzig Jahren in blauer Düffeljacke und groben, f blauen Beinkleidern ſaß gramme aus der Klientenbank und ſah tiefſinnig in ſeinen Hut hinein. Er 0 a„Dieſes von geſtern war der einzige, der dort wartete. labend: Leclair depart demain 12 h minuit. zuſammengebückt auf der (Fortſetzung ſolat.) AAN von: Ke nd Urhbeberrechtsschutz: Fünf Türme⸗-Verlag, Halle(Saale) 0 Nachdruck verboten. Aber dieſer Auftritt ihrer Mutter wegen hatte ihrer Eitelkeit und Herrſchſucht einen Stoß verſetzt. Das fehlte noch, daß dieſer Junge, den ſie aus dem Nichts aufgeleſen, ihr Vorſchriften machen wollte! Wenn es erſt einmal mit derartigen Auftritten anfing, ſo wußte man nicht, wo ſie endeten. Das kannte ſie von ihrem früheren Leben her. Was wäre ſchon dabei, wenn ſie Aki den Laufpaß gäbe? Gewiß, ſie würde einen guten Tanzpartner an ihm verlieren. Aber nun ſie wußte, worauf es ankam, würde fie ſchon einen anderen geſchickten Jungen finden, den ſie einarbeiten konnte und der weniger Schwierigkeiten machen würde. Ihre Erſparniſſe waren auch ganz nett angewachſen. Damit ließ ſich ſchon etwas anfangen. Sie würde nicht als Tänzerin enden. Nur wenn ſie an Akis Eiferſucht dachte, wurde ihr etwas unheimlich zumute. Aber— ſoweit glaubte ſie ihn zu kennen— ſein Jähzorn war uur für Männer gefährlich. An einer Frau würde er ſich niemals vergreifen. Dafür dachte er immer noch zu hoch von Frauen, der dumme Junge! Auch konnte man es ja recht geſchickt machen mit dieſer Trennung, ſo daß er gar nicht dazu kommen konnte, zu toben und loszubrechen. Nur die Geldfrage! Würde er am Ende eine Abrech⸗ nung verlangen und die Rückgabe deſſen, was ihm ge— vörte? Nun, dann würde ſie einfach erklären, daß ſie nichts hätte, ſeitdem er ſie gezwungen, der Mutter eine ſo große Summe auszuhändigen. Ihr Tanzhonorar würde ſie ſich vorſorglich an eine andere Stelle zahlen und auch ihr Bankkonto an eine andere Bank überſchreiben laſſen. Da konnte er ſehen, wo er etwas fand, wenn er finden wollte. Aber vielleicht war er auch dazu zu anſtändig: das hieß in Tilly Sprache: zu dumm! Viertes Kapitel. In den kommenden Wochen traf Tilly im geheimen ihre Vorbereitungen. Einer ihrer Freunde hatte auf ihre Bitte hin eine Rückſprache mit dem Inhaber des Etabliſſements, in dem ſie mit Aki auftrat. Es war leicht, eine Geldſchuld Tillys an ihren Freund vorzutäuſchen, um das Honorar, das einging, für dieſen Freund zu pfänden. So hatte Tilly angeblich keinerlei Geldmittel mehr zur Verfügung. Bei einer finanziellen Auseinanderſetzung zwiſchen ihr und Aki konnte dieſer alſo nichts gewinnen. Das war der erſte Schritt Tillys, ſich von Aki zu löſen. Nun kam der nächſte. En Programmwechſel des Varietés gab Tilly und Aki für ihre Nummer ein paar Tage Ruhepauſe. Dieſe Zeit benutzte Aki, um mit anderen Agenten wegen eines neuen Engagements Fühlung zu nehmen. Man wollte ſchließ⸗ lich weiterkommen und auch mehr verdienen. Das Tele⸗ gramm eines Berliner Vermittlers rief Aki für zwei Tage von Hamburg fort. Daß dieſer Vermittler in Wirklichkeit ein Helfer in Tillys Plan und ein Bekannter ihres reichen aufſchloß, ſtand er vollkommen erſtarrt da, ohne dies alles begreifen zu können. Was war denn das? Hatte er ſich in der Etage geirrt? Aber das war doch ſein Korridorſchlüſſel, mit dem er das Schloß aufgeſchloſſen? Das war doch ſeine Wohnung, ſeine und Tillyhs Wohnung? Aber wie ſah ſie aus? Sämt⸗ liche drei Zimmer waren vollſtändig ausgeräumt. Nicht ein Bild, nicht ein einziges Gerät war vorhanden. Leer waren die Räume, daß man darin hätte tanzen können. In den Ecken zuſammengefegt Stroh, Holzwolle und zu⸗— ſammengeknüllte Papiere— die Ueberreſte eines eiligen Transports. Aki ſtand ganz ſtill da. Er begriff überhaupt nichts. Von den leeren Wänden ging eine ſchwere Trauer aus, legte ſich auf ſeine Seele. Das Empfinden des Verlaſſen⸗ ſeins, der vollkommenen Leere war gleichſam aus ihm herausgetreten, hatte Geſtalt gewonnen in dieſer ſtummen, leeren Wohnung. Unwillkürlich trat er leiſe auf, wie er jetzt, immer wieder den Schritt verhaliend, vom Korridor in das Eß⸗ zimmer, von dort in Tillys Schlafzimmer und dann in ſeine kleine Kammer ſchritt. Dennoch hallte ſein Schritt unheimlich wider. Und nun brachte dieſes einzigartige Geräuſch ihn zu ſich. Er begriff— Tilly war fort, war endgültig und für immer fort. Sie hatte ihn verlaſſen, ohne ihm auch nur ein Wort zu ſagen. Wie ein Dieb in der Nacht war ſie gegangen. Alles hatte ſie mitgenommen, was er und ſie ſich ge⸗ meinſam erſpart und erarbeitet hatten. Aber Aki konnte keine Trauer fühlen über den mate— riellen Verluſt. Er hatte in ſeiner Kindheit und Jugend viel zu ſehr gelernt, daß äußerer Beſitz wertlos war. Er war bedürfnislos. Aber daß Tilly ſo von ihm gegangen, traf ihn wie ein Hieb. So wenig war er ihr alſo geweſen, daß ſie ihm das antun konnte. Wenigſtens das Recht auf Ausſprache und Abſchied hätte er gehabt! Welche Nichtachtung, welche Lügenhaftigkeit lag in dieſer Handlungsweiſe! Nun verſtand er auch, daß die Beſprechung mit dem Agenten in Berlin ſo eigentümlich undurchſichtig geweſen. Sicherlich war der Mann im Bunde mit Tilly. Hatte er nicht übrigens oft den Namen Lenko erwähnt? Lenko hieß doch der Kerl, der jetzt ſo oft mit Tilly zuſammen geweſen war?! Alſo ſo hing das zu— ſammen! Man hatte ihn entfernt, um in der Zwiſchenzeit hier das Neſt auszuräumen. Ekel ſtieg in ihm auf, fraß die Trauer hinweg. An dieſe Frau hatte er nun ſein Herz gehängt! Ihr hatte er alles gegeben, was von Sehnſucht nach Frauen— güte und Menſchlichkeit in ihm lebte! In ihr hatte er etwas zu finden gehofft, was ihm die Kinderbangigkeit nach Elternhaus, nach Menſchen, nach einer Mutter vec⸗ geſſen laſſen ſollte! Oh, er ſchämte ſich. War er denn noch immer nicht klug geworden? Hatten die harten Jahre in Rußland immer noch nicht dieſen Reſt von Träumerei und Idealismus in ihm ausgerottet? Nun, was alle furcht⸗ baren Erlebniſſe der Vergangenheit nicht vermocht, das ſollte Tillys Verhalten nun bewirken. Hamburger Freundes war, ahnte Aki nicht. Nach zwei Tagen kam er wieder. Man hatte ihn in Berlin mit Redensarten hingehalten. Zum Abſchluß eines neuen Vertrages war es nicht gekommen. Aber ſie ſollte ſich umſonſt vor ihm verborgen haben. Er wollte ſie noch einmal ſprechen, wollte ihr ſagen, wie ſie vor ſeiner Seele geſtanden und was ſie ihm durch dieſen feigen Betrug angetan. Er würde ſie finden, darauf konnte Aki war ärgerlich und enttäuſcht. Solange er in dem Varietébetriebe beſchäftigt war und vor Arbeit weder rechts noch links ſchauen konnte, kam ihm ſeine wahre Situation nicht klar zum Bewußtſein. Im Vergleich zu dem, was er in Rußland und auf der Flucht erlebt, war ihm das Leben mit Tilly ja geradezu als ein märchenhaftes Glück erſchienen. Hatte er aber Zeit, einmal auf die Stimme in ſeinem Innern zu lauſchen, ſo war irgend etwas wie eine Leere und ein Verlorenſein in ihm. Hatte er ſich wirklich dazu aus dem Lande des großen Zaren gerettet? Hatte er dazu all die Not, die Verfolgung, Hunger und Todesgefahr er- tragen, um weiter nichts zu ſein und zu bleiben als eine Varieténummer in einem mittleren Varieté? Der Sinn des Lebens— wo war dieſer Sinn? Man mußte ihn finden, dann fand man ſich ſelber. Wenn er las, in Büchern arbeitete, in den Zeitungen das Widerſpiel der Welt er⸗ kannte und verfolgte, dann ſchien er einen Schritt vor⸗ wärts zu kommen. Dann ſchwand dieſes bittere Gefühl der zielloſen Leere. Aber ſowie er ſeine Varietéarbeit beendet hatte und zwiſchen ihr und einem neuen Auftreten ſtand, überfiel es ihn erneut. Auch bei Tilly verlor ſich das Gefühl der Ein⸗ Solange ſie zärtlich und gütig zu ihm in ſeiner Liebe zu ihr gleichſam ein⸗ geſchläfert wie ein Kind von einem ſüßen, gleichmäßigen Liede. Nun ſie aber ſich feindlich und heftig zeigte, war er erwacht. In einem tiefen Schrecken erkannte er nun erſt ſamkeit nicht mehr. geweſen, war er den ſeeliſchen Abſtand zwiſchen ſich und ihr. Dennoch hätte Aki nicht den Mut gefunden, ſich von dem einzigen Menſchen zu trennen, zu dem er auf der Erde gehörte. Voll guter Vorſätze tam er von Berlin zurück. Als er jedoch ſeine und Tillys gemeinſame Wohnung ſie ſich verlaſſen. Zwar, bei der Polizei nachzuforſchen, dazu konnte er ſich doch nicht entſchließen. Er war ja immer noch nicht ordnungsgemäß gemeldet. Mit der Polizei mochte er jetzt ſo wenig zu tun haben wie damals, als er aus dem rumäniſchen Krankenhaus entflohen war. Vielleicht aber würde Tillys Mutter etwas von ihrer Tochter wiſſen. Er ſah ſich noch einmal in den verlaſſenen Räumen um. Hätte Tilly ihm doch wenigſtens ſeine Bücher gelaſſen! Alles andere ihres gemeinſamen Beſitztums war ihm gleich⸗ gültig. Er hätte kein Stück davon mehr ſehen mögen. An allem hing ja die Erinnerung an Tilly und ihren Verrat. Nur ſeine Bücher, um die tat es ihm weh. Aber er durfte jetzt nicht ſentimental werden. Er mußte das Leben end⸗ lich einmal wieder ſehen, wie es war: erbarmungslos und kalt. N Akis Beihilfe ſich hatte erhalten können. blieb er ſtehen. Das war doch Tillys Stimme? Natürlich ganz deutlich erkannte er ſie. Geld iſt es geweſen, das er dir gegeben hat, der Lump Er fuhr zu Tillys Mutter. Sie wohnte immer noch in der kleinen Einzimmerwohnung mit Küche, die ſie durch Schon auf dem Treppenabſatz des vierten Stocks hörte er Stimmen aus der Wohnung der alten Frau. Lauſchend „Wenn du mir das Geld nicht wiedergibſt, das du von Aki bekommen haſt, dann hole ich die Polizei. Mein Ich will es wiederhaben!“ hörte er Tilly rufen. Dann vernahm er die tränenerſtickte Stimme der alten Frau. ſchlug mit geballten Fäuſten auf die Mutter ti einem brutalen Griff riß Aki ſie zurück. Sie flog herum und erblickte das zornentſtellte Geſicht Akis. Mit eiſernem Griff hielt er Tilly gefaßt, erhob gleichfalls die Fauſt zum Schlagen. Tilly ſchrie auf. Dieſer Schrei brachte ihn zur Beſinnung. i Er ſtieß ſie zurück. „Das iſt das letzte, eine Frau zu ſchlagen!“ ſagte er und näherte ſich Tilly, nahm ſie, die vor Schreck und Angſt völlig Gelähmte, in ſeine Arme, als wäre ſie eine Puppe, und trug ſie vor die Korridortür, ſetzte ſie dann auf den Treppenabſatz nieder und ſagte: „Wenn du es noch einmal wagſt, dich bei deiner Mutter ſehen zu laſſen, dann bekommſt du es mit mir zu tun! Ich bleibe jetzt bei deiner Mutter und werde dafür ſorgen, daß ihr von dir nichts geſchieht. Nimm dich in acht! Einmal habe ich mich bezwungen, beim nächſten Male bekommſt du es zu ſpüren, daß ich auch zuſchlagen kann. Und wo ich hinhaue, da bleibt nicht mehr viel übrig.“ Sie wollte etwas ſagen, etwas erwidern. Aki ſpuckte vor ihr aus. „So!— Das iſt meine Antwort auf alles, was du mir erzählen willſt. Ich habe an dich geglaubt, habe dich ge⸗ liebt, habe das Schönſte und Beſte in dir geſehen, was ein Mann in einer Frau ſehen konnte. Aber du, du biſt ſchlecht. Wenn du nur mich betrogen hätteſt, vielleicht hätte ich es verwunden. Aber wer die Hand gegen ſeine Mutter erheben kann, der iſt das Jämmerlichſte auf der Welt, der verdient nicht, daß er lebt.“ Damit ging er in die Wohnung der Mutter Jochen, machte die Tür von innen zu und verſchloß ſie mit dem Riegel. Frau Jochen ſaß zitternd und leichenblaß in ihrem Zimmer. „O Gott, o Gott!“ ſagte ſie, und die Tränen liefen ihr über die abgezehrten Wangen.„Min Jung— was ſoll das bloß geben?! Das wird die Tilly nie vergeſſen, daß du ſie rausgeſetzt haſt! Wenn die wiederkommt, die ſchlägt mich tot, wenn ſie mich allein findet. Laß mich bloß nicht allein, min Jung! Laß mich bloß nicht allein!“ Aki nahm die alte Frau tröſtend in die Arme. 5 „Nein, Mutter! Ich will Sie ja auch nicht allein laſſen Sehen Sie, ich habe jetzt keinen Menſchen mehr, zu dem ich gehöre, keinen, der es ein bißchen gut mit mir meint. Und Sie ſind auch allein, Mutter. Wollen wir nicht zu⸗ ſammenbleiben?“ Frau Jochen nickte dankbar. 5 „Ach, wenn du das möchteſt, min Jung! Da wär's mir ja gerade ſo, als hätte ich doch noch ein Kind, das zu mir hält. Denn die Tilly“— ihre Augen überzogen ſich mit einem trüben Schein—,„die Tilly, die iſt zwar mein Fleiſch und Blut, und doch, ſie hat nie etwas für mich übrig gehabt. Aber du biſt zu mir geweſen wie ein guter Sohn zu ſeiner Mutter!“ „Und Sie ſind mir wie eine Mutter!“ ſagte Aki leiſe und verſonnen. Er horchte dem Klange des Wortes Mutter nach, zum erſten Male. Seit wie langer Zeit ſprach er dies Wort aus? Vielleicht hatte es das Schickſal zum Schluß doch noch gütig mit ihm gemeint und ihm für die ver⸗ lorene Mutter einen Erſatz gegeben. * 5. Aki lebte nun bei Mutter Jochen. Sie hatte ihm in der Küche ein Lager zurechtgemacht, nachdem er es ent⸗ ſchieden abgelehnt hatte, ihr Bett zu nehmen und ſie in der Küche auf der Chaiſelongue ſchlafen zu laſſen. „Nein, nein, Mutter!“ hatte er erklärt.„Ich bin doch nicht dazu hergezogen, damit Sie es ſchwerer haben, ſon⸗ dern damit Sie es leichter bekommen. Was glauben Sie, wenn ich in Rußland jemals ein ſo herrliches Bett gehabt hätte wie hier die Chaiſelongue. Ich ſage Ihnen, Mutter, in den Torbögen unter der Brücke der Moskwa ſchläft es ſich bedeutend härter. Nein, nein! So wie es iſt, iſt es wunderſchön. Ich bin zufrieden.“ In Wahrheit war Aki gar nicht zufrieden. So gut er es bei Mutter Jochen hatte, und ſo friedlich ſie mitein⸗ ander hauſten— eins bedrückte ihn: er verdiente nichts. Seitdem er ſich von Tilly getrennt, hatte er keinerlei Ein⸗ nahmen mehr gehabt. Das mußte anders werden. Er konnte ja den Zeitpunkt ausrechnen, an dem Mutter Jochens Geld zu Ende ſein mußte. Unmöglich, daß er der guten Frau als ein Nichtstuer auf der Taſche lag. Was ihn zuerſt Tilly gegenüber ſchon bedrückt, wurde hier zu einer tiefen Scham. Er mußte etwas beginnen— aber was? Er wählte das Nächſtliegende und verſuchte, eine Tanzpartnerin und mit ihr ein Engagement zu finden. Aber es war merkwürdig, er konnte und konnte mit kleinem der ihm bekannten Varietéinhaber zu einem Vertrage kommen. Lag es an der Partnerin, die er bei der Artiſten⸗ vereinigung gefunden und die eine hirnloſe Puppe war, in nichts Tilly mit ihrem urſprünglichen Tanztalent ähn⸗ lich? Lag es daran, daß irgendwelche Kräfte gegen ihn arbeiteten? Er erreichte nichts. Ein kurzes Engagement: an einem zweitklaſſigen Vacietétheater währte nur vier Wochen. Dann wurde es nicht mehr verlängert. Der In⸗ haber erklärte, daß Aki und ſeine Partnerin dem Publikum nicht gefielen. Im Innern mußte Aki ſich zugeben: der Mann hatte nicht unrecht. Seinem Tanz fehlte das Fort⸗ „reißende. Solange er mit Tilly getanzt, hatten ihr Temperament und ſeine Liebe zu ihr ihn gleichſam künſtle⸗ riſch befeuert. Jetzt, da die Reſonanz in dem anderen fehlte, wurde er ſich bewußt, wie tief er es im Grunde 1] genommen verachtete, ſich ſo zu produzieren. Wie tief er auch das Publikum verachtete. Er hatte. erweckt durch Tillys Treubruch, die Leere und Oberfläch⸗ 5 wie in Todesangſt. Mit zwei Sätzen war Ali die Treppe empor, riß di Tür auf. Nun wieder Tillys ſchrilles Organ. Dann ein Aufſchrei, Tilly, ſinnlos vor Wut, ſtand mit dem Rücken zur Tür, lichkeit einer Kunſt erkannt, die nur im äußerlichen Ver⸗ gnügen ſenſationsüberſättigter Menſchen diente. Er e ſchämte ſich, daß er, ein Mann, begabt mit Kräften auch des Geiſtes, dieſer Senſationsluſt ein gefügiges Werkzeug ſein ſollte. Fortſetzung folgt.) N 0 kange 4 5 amme wurde der Holzausbau in Brand geſetzt. Es entſtand ſogle Ma deni gleich überaus ſtarke Die Rettungsmannſchaft in Stärke von 14 Mann in 110 eee den Schacht ein. Dort war die Rauchentwicklung ſo dicht, daß nichts mehr zu erkenen und an Rettungs möglichkeiten auch mit Sauerſtoffapparaten nicht mehr zu denken war. Die Belegſchaft war in Stärke von 150 Mann in die Grube einge⸗ fahren und arbeitete in den Grubenbauten in der Nähe der Unglücksſtelle. 5 Fauchvergiſtung erjenige zeil der Belegſchaft, d Anglücksſtelle arbeitete, fonte l e 175 langen, während durch die Geſchwindigkeit der friſchen Welter der dichte Qualm in die übrigen Baue getragen wurde und ſomit den dort beſchäftigten Bergleuten den Rück⸗ 110 4 51 ſind durch Kauchvergif⸗ 5 nders durch Kohl Leben gekommen.„ 5 Man hat verſucht, die Wetterführun in umgekehrter Richtung aue 10 ae um etwa noch eingeſchloſſene Bergleute noch retten zu können. Doch war auch dies infolge der großen Wettergeſchwindigkeit und des dichten Qualmes unmöglich, ſo daß nichts anderes übrig blieb, als ſchließlich die Grube abzudämmen. Dieſe Maßnahme war notwendig, da ſonſt infolge der Hitze die Gruben- baue zuſammenbrechen würden, ſo daß ſpäter jede Bergungsakti über⸗ haupt unmöglich würde. e Die Alarmierung der Rettungs⸗ mannſchaften erfolgte kaum eine halbe inte nan Yahr uch des Mr Minute nach Ausbruch des Brandes. Man e noch auf telefoniſchem We⸗ ge mit den Eingeſchloſſenen i Verbindung zu kommen, 5 10 in einem Falle gelang. Spätere Verſuche blieben er⸗ folglos. Es iſt mit aller Wahrſcheinlichkeit anzunehmen, daß die eingeſchloſſenen Berg⸗ leute durch Kohlenoxydgas vergiftet worden ſind. Eine Stunde nach dem Ausbruch des Brandes konnte der Betriebsführer einen der Eingeſchloſſenen noch lebend ber⸗ gen, jedoch mit ſchwerer Vergiftung und einigen Brandwunden. Der Schwerverletzte ſtarb bereits auf dem Transport zu Tage. Es iſt dies der Einzige, der von den Eingeſchloſſenen geborgen werden 91 0 konnte. ie Geſamtbelegſchaft der Grube beträ zurzeit 450 Mann, die in zwei Schichten arbeiten. Sie ſtammen meiſt aus der nä⸗ heren Umgebung. Die Grube ſelbſt bleibt etwa 10 bis 14 Tage hermetiſch geſchloſſen. Erſt dann kann an die Bergung der Leichen herangegangen werden— Insge⸗ ſamt beträgt die Zahl der Eingeſchloſſenen nach den bisherigen Feſtſtellungen 70—80. N Keichsſtatthalter Wagner ſowie Miniſterpräſident Köhler trafen bald an der Unglücksſtelle ein. Auf Veran⸗ laſſung des Reichsſtatthalters ſoll den Hin⸗ terbliebenen der Opfer eine Lohnvor— auszahlblung gewährt werden. Bor dem Unglücksſchacht ſtehen Hunderte von Menſchen, Frauen, Kinder, Eltern der Eingeſchloſſenen, die immer noch auf eine Reffung ihrer Angehörigen hoffen. Der Grubenbetrieb wird bis auf Weiteres ſtill⸗ detegt, um der Gefahr vorzubeugen, daß urch das Feuer Sprengſtoffexploſionen enk⸗ ſtehen. 86 Opfer! Die genaue Jahl der Bergleute, die nicht mehr gerellet werden konnten, ſteht nun⸗ mehr feſt. Es ſind 86 Mann vermißt. Brandkataſtrophe in Pommern 57 Gebäude niedergebrannt. 5 Naugard, 8. Mai. Der größte Teil des Ortes Karlshof bei ollnow wurde durch eine Brandkataſtro⸗ phe vernichtet. Insgeſamt ſind 17 Gehöfte mit 57 Gebäuden dem Feuer zum Opfer gefallen. Der Sturm hatte die Flammen in raſende 6 Bel age Schnelligkeit von Haus zu Haus Vrandkataſtrophen Dorfbrand in der Tſchechoflowakei. Prag, 8. Mai. In der etwa 30 Kilometer von Rosenberg entfernt liegenden Ortſchaft Nizni Re vu⸗ 11 brach— wahrſcheinlich aus Unvorſichtig⸗ ö it— ein Feuer aus, das mit raſender Ge⸗ ſchwindigkeik um ſich griff. Etwa 60 Häu⸗ 1 und 100 Scheunen wurden eingeäſchert. as Feuer ſprang auf den in der Nähe des orfes gelegenen Wald über, der in einem mkreis von 2.5 Ki i Winde Kilometern vernichtet Rieſenſeuer in einer polniſchen Stadt Warſchau, 8. Mai. Das Städtchen Wlodzimierzan an der anetrufſt chen Grenze iſt von einer Jeu⸗ sbrunſt faſt völlig 9 8 worden. 110 einige Verwaltüngsgebäude konnten ge⸗ ha et werden. Ins eſamt ſind 200 Wohn- e mit Nebengebäuden in Aſche gelegt 10 rden. Ueber 2000 perſonen ſind obdach⸗ 108. Der Brand konnte erſt nach 24 ſtündiger lichflamme. Durch dleſe Slich⸗ konnte nur deshalb einen ſo großen Umfan annehmen, weil die meiſten bhluſer aus Holz gebaut waren und ſo das Feuer mit größter Schnelligkeit um ſich greifen konnte. Ferbiſches Dorf in Flammen Belgrad, 8. Mai. Im Dorfe Koſtozo in Mittelſer⸗ bien brach ein Brand aus, der in kurzer Zeit 25 große Wohnhäuſer mit allen Neben- gebäuden einäſcherte. Das Feuer wurde durch ſpielende Kinder verurſacht. Der ſtar⸗ ke Wind und die Dürre begünſtigten die Ausbreitung des Brandes, durch den eine Anzahl reicher Bauern an den Bettelſt. bracht wurden. 1 Letzte Nachrichten Die Abſtimmungsberechtigten Saarbrücken, 8. Mai. Die Deutſche Front teilt mit: Um Unklar heiten vorzubeugen, wird nochmals bekannt⸗ gegeben: Nach kaum acht Wochen umfaßt die Deutſche Front 455 174 Mitglieder, wo⸗ von rund 92 v. H. abſtimmungsberichtigt ſind, und dieſe verkörpern heute ſchon mehr als 93 v. H. aller im Saargebiet lebenden Abſtimmungsberechtigten. Der Schulhauseinſturz. Winkerbach, 8. Mai. Zu dem Hausei f. 8.. b ein⸗ bur in Winterbach wird noch berichtet, daß der vermißte Schüler Karl Eiſemann jetzt bei den Aufräumungsarbeiten tot un— 7 e e gefunden wurde. Im ganzen ruhen neben d t Kohnle ſie ben Kinder in Särgen. 69915 Beerdigung der Todesopfer findet am heu⸗ tigen Dienstag ſtatt. Sehr groß iſt die Zahl der Verletzten Man zählt etwa 40 Verletz⸗ te, davon 10 Kinder ſchwer. 5 Reichsſtatthaltertag in darmſtadt Darmſtadt, 8. Mai. Der Jahrestag der Einſetzung von leiter Sprenger als Reſchsſtalthalter in c e ſen war für Darmſtadt ein Feſttag. Die öffentlichen und zahlreiche private Gebäude trugen Flaggenſchmuck. Morgens hielt die Landespolizei eine Parade ab, bei der Haupt⸗ mann Spatz eine Anſprache hielt. Am die Mittagszeit fanden Platzkonzerte ſtatt. Am Nachmittag. wohnte Reichsſtatthalter Spren— ger mit ſeiner Begleitung und der heſſiſchen An Ai den Feſtſpielen im Fürſtenlager bei. m Abend drängten ſich die Menſchenmaſſen 975 dem Landtag, wo der Reichsſtatthalter ie politiſchen Leiter des ganzen Landes und die Spitzen der Verbände im feſtlich geſchmück⸗ ten Plenarſaal empfing. Da ſich der Reichs⸗ ſtatthalter nach ſeiner Krankheit noch ſchonen muß, verlas Regierungsrat Reiner deſſen An⸗ ſprache. In ihr wird auf die Erfolge des ar⸗ feſtgeſtellt, daß das Wollen Adolf Hitler in Heſſen gradlinig durchgeſetzt Horben if. Hervorgehoben wird, daß in der national⸗ ſozialiſtiſchen Idee die Mainlinie ſchon vor dem März durch die gemeinſame Gauleitung überbrückt war. Nach der politiſchen Macht⸗ übernahme wurden daraus, wie die An⸗ ſprache im einzelnen darlegte, die Folgerun⸗ 710 50 1 die Wirtſchaft, den Verkehr Naſſal. ulturelle Leben des Gebiets Heſſen⸗ In der Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit ſteht der Gau mit an der Spitze. So ſei der Grundſtein gelegt, nun gelte e gemeinſam das Haus untzübggern. Rachden Miniſterpräſident Göring die Bereitſchaft Preußens, im Reich aufzugehen, erklärt habe ſei die politiſche Geſtaltung des Reiches in Gang. Der Führer wiſſe den Weg. Niemand ſet es geſtattet, einen Zoll davon abzuwei⸗ beitsreichen Jahres ein Rückblick geworfen und ö Jahresbericht der heſſiſchen Regierung, die ſi in ihrem Wirken— Einmmiſter⸗Syſtem, Ver waltungsvereinfachung, Finanzſanierung, Ried⸗ entwäſſerung— von nationalſozialiſtiſchen Grundſätzen habe leiten laſſen und dies auch 1 7000 Percha dem Willen des Füh⸗ „Das Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſellu beſchloſſen die Kundgebung. Be eee Die Braune Meſſe in Frankfurt * Franlfurt a. M., 8. Mai. In Frankfurt am Main wurde Oberbürgermeiſter Dr. a in des erkrankten Gauleiters die Rhein⸗ Mainiſche Braune Meſſe feierlich eröffnet. Die Vertreter der verſchiedenen Organiſationen wie⸗ ſen in ihren Begrüßungsreden auf die Be⸗ deutung der Braunen Meſſen hin, die für den Mittelſtand, das Handwerk und Gewerbe ein⸗ einzigartige Möglichkeit böten, ihre Erzeugniſſe zu propagieren. Für den Verein Deutſcher In⸗ genieure, der im Rahmen der Braunen Meſſe die Lehrſchau„Inſtallationstechnik“ ausſtellt ſprach Diplomingenieur Schaub. Jährlich wä⸗ ren in Deutſchland etwa eine Milliarde Mark für Inſtandſetzungsarbeiten inveſtiert worden. eine Summe von drei Milliarden Mark aus. Planmäßig angeſetzt ergäben ſich hier ge⸗ Marche Möglichkeiten zur Arbeitsbeſchaffung. „Die Rhein⸗Mainiſche Braune Meſſe bietet ein eindrucksvolles Bild der deutſchen Schaf⸗ fenskraft und des unbedingten Wollens, ſich durch friedliche Arbeit einen ehrenvollen Platz unter den Völkern zu erringen. Es geht aufwärts Der Reichsfinanzminiſter über„Wirtſchaft und 5 öffentliche Finanzen.“. arlsruhe, 8. Mai. Vor einem Kreis ge⸗ N ladener Gäſte ſprach Reichsfinanzminiſter Graf Schwerin von Kroſigk, der in Karlsruhe Seſwenn von Krofigk, der in Karkeruhe zu ſp chungen mit Finanzminiſter Köhler weil⸗ te, über„Wirtſchaft und öffentliche Finanzen“. Der Hauptpoſten in der Bilanz des erſten Jahres der nationalſozialiſtiſchen Regierung iſt, ſo betonte der Miniſter, der Rückgang der Arbeitsloſenzahl von 6 auf 2,8 Millionen. Gegenüber den Zweiflern an der Richtigkeit dieſer Zahlen wies der Miniſter darauf hin daß nicht nur die Zahl der Arbeitsloſen ſchaftigt 5 1 0 11 auch die der Be⸗ a en werde durch di ſ i 15 gt urch die Krankenkaſſenſtati⸗ Wenn man nach der Urſache dieſes Erfolge forſcht, ſo kommt man weber 17 dieselbe pſochologiſche Erklärung wie beim Wunder der Rentenmark zurück. Es iſt eigentlich nur das Selbſtverſtändliche geſchehen; aber gerade das iſt die Kunſt eines großen Mannes, daß er e dlc mit aller Kraft durch⸗ Man kann nicht erwarten, daß wir den Rieſenſchutthaufen, den wir ieren abe, in einem Jahr abtragen werden, aber es lann feſtgeſtellt werden, daß das Groß der Gemein— den heute wieder geſunde Etats beſitzt. Das Arbeitsbeſchaffungsprogramm der Re⸗ gierung iſt nicht künſtlich. Ueber die Form der Bezahlung des zuſätzlichen Arbeitsbeſchaf⸗ fungsprogramms führte der Miniſter aus, die Summe der Vorbelaſtungen in Form von Steuergutſcheinen und Arbeitswechſeln betrage etwa vier Milliarden. Eine Rückzahlung die⸗ ſes Betrages, der ſich noch um zwei Mil⸗ liarden aus früheren Fehlbeträgen auf ſechs Milliarden erhöht, iſt in fünf Jahren ohne Wolter 11 55 Es 5 das keine leichtſinnige ern es ie einzigmögliche Po— ft eh,, Eines der ſchwerſten Probleme, die wir überhaupt haben, iſt as der Deviſenknapp⸗ heit. Auf den Gedanken der Devalvation könnten wir nur dann kommen, wenn wir der Ueberzeugung wären, daß durch die Deval— vation die Ausfuhr wirklich in einem nenn ens— werten Maße verſtärkt werden könnte. Solange Mit Arbeitslohn mache das insgeſamt etwa! Aus der Heimat Gedenktage 8. Mai. 1922 Der Maler und Radierer Otto Übb — 129 lohde in Großfelden geſtorben. 1930 Der Aeſthetiker und Philoſoph Johan⸗ 5 nes Volkelt in Leipzig geſtorben. onnenaufg. 4.17 Sonnenunterg. 19.37 Mondaufg. 2.13 Mondunterg. 13.47 ö Kath.: Erſcheinung des Erzengels Michael. N Prot.: Stanislaus. Wenn man das Gute eines Dinges einge⸗ ſehen hat, iſt man berechtigt, das Urteil über das Schlimme zu ſprechen. Fr. Schiller. Wie ſchützt man ſich vor Gewittern? Die Frühlingsgewitter, die ſich jetzt einge⸗ ſtellt haben, haben die Eigentumich le ber, raſchend aufzuziehen und ſich ſchnell zu ent⸗ laden. Darin liegt eine gewiſſe Gefahr. Da alljährlich immer noch viele Menſchen vom Blitz erſchlagen werden, ſeien folgende Vor⸗ lichtsmaßregeln empfohlen: Wird man im freien Feld von einem Gewitter überraſcht, ſo ſuche man nicht Schutz unter einem Baum oder in einer einzelſtehenden Hütte. Lieber naß bis auf die Haut, als vom Blitz erſchla— gen, der gerade in ſolche Stellen gern ein⸗ ſchlägt. Auch Wald- und Uferränder ſino zu meiden. Menſchen⸗ und Viehanſammlungen ziehen den Blitz an. Wenn Blitz und Donner 115 aue wende ſolgen, ſtelle man alles Me⸗ allgerät weg und lege ſich ein gehörig's Stück entfernt davon flach auf den Wb In der Wohnung hält man ſich von größeren Metallmaſſen, Oefen, Gas⸗, Waſſer⸗ und Stromleitungen fern und vermeidet Durchzug. Gepolſterte D⸗Zugwagen 3. Klaſſe noch in dieſem Jahr. Wie die elch ba 12 teilt, ſind die erſten Probewagen mit der neuen Polſterung der 3. Klaſſe bereits fertiggeſtellt. Ferner haben die Arbeiten zur Polſterung der bereits im Betrieb befindlichen Wagen 3. Klaſſe ſchon begonnen, ſo daß ſchon für die nächſte Zeit mit der Einſtellung neuer Pol⸗ ſterwagen gerechnet werden darf. Im übrigen 5 vorgeſehen, daß ein großer Teil des in Frage kommenden Wagenparks noch in die— em Jahre auf Polſterung umgeſtellt wird. Zuerſt geſchieht dies mit den nach dem Kriege gebauten D⸗Zugwagen, dann mit den älteren aus der Zeit vor 1918, ſoweit ſie ſtändig im Verkehr ſind. Die vorhandenen neuen Triebwagen mit Steuer- und Beiwagen er⸗ halten die Polſterung gleichfalls noch in die⸗ ſem Jahre. Vörſen und Märkte 8 Franlfurter Schlachtviehmarkt. Auftrieb: 1244 Rinder, darunter 476 Och⸗ ſen, 113 Bullen, 355 Kühe, 300 Färſen, 541 Kälber, 31 Schafe, darunter 28 Hammel, 3716 Schweine. Preiſe: Ochſen 36, 34 bis 35, 31 bis 33, 27 bis 30; Bullen 31 bis 32 29 bis 30, 27 bis 28, 25 bis 26 Kühe 29 bis 31, 26 bis 28, 22 bis 25, 17 bis 21; Fär⸗ ſen 35, 33 bis 34, 30 bis 32, 26 bis 29; Kälber 50 bis 52, 47 bis 49, 40 bis 46 28 bis 39; Hammel 35 bis 36; Schweins 50, 40 bis 43, 40 bis 42, 39 bis 42, 37 bis 41,—, 36 bis 39, 32 bis 35. 1 15 Frankfurter Produklenbörſe. eizen 5(10,25 je Zentner); Rogge 177,50(8,88); Sommergerſte 170 5 172,50 (8,50 bis 8,68); Hafer 167,50 bis 172(8,38 bis 8,65); Weizenmehl Type 563 Spezial Nul! aus Inl. Feſtpreisgeb. W 10 28,90, plus 50 Pfg. Frachtausgl., W 7 28,30, plus 50 Pfg. Frachtausgl.; Roggenmehl Type 610 Feſtpreisgeb. R 8 25, plus 50 Pfg. Fracht⸗ dieſe Frage nicht mit einem unbedingten J beantwortet werden könne, iſt das Niſito 50 groß.(Lebhafter Beifall.) chen. Heſſen⸗Naſſau bilde einen ſtarken K 0 0 er einen Magnet in der Hand Adolf Hitlers. Er 720 9010 0 er wird ſtets unſer Führer ein. wollen wi ſchreibe i Ai e wir uns verſchreiben mit Darauf marſchierte unter den Klängen einer SA⸗Muſikkapelle der Reichsſtatthalter, gefolgt von dem Zug der Teilnehmer am Landtags⸗ empfang, nach dem Marktplatz, wo Abtei⸗ lungen der Polizei, der Verbände und eine gewaltige Volksmenge ſeiner harrte. Nachdem 105 1 0 e d war und nach Begrü⸗ rten des Darmſtädter Oberbü. ſters Wamboldt 4 f„„ 1 dec Reichsſtatthalter e das Wort. Er ging von dem Erfol der nationalſozialiſtiſchen Miweh ig als 1 Sieg des Volksvertrauens aus. Wer das Volk hinter ſich habe, brauche ſich nicht auf überlebte Paragraphen zu ſtützen. Der Reichs⸗ ſtatthalter gab dann einen Rückblick über die Leuſtungen des Jahres, ähnlich wie im Landtag. In einem Ausblick forderte en für die Hitler-Jugend das alleinige Recht der ſtaatspolitiſchen und ſportlichen Jugend⸗ erziehung, wandte ſich gegen die Reaktionäre und Miesmacher und konfeſſionellen Hetzer. Er dankte zum Schluß ſeinen Moch ern und legte ein Bekenntnis zum Geiſt des Buches bee de 0. Geiſt ſeien er itarbeiter Kämpfe ja Freunde geworden.. Nach der Anſprache wurde ſpontan ein Sieg⸗ Dauer endaliltia aelöſch morden. Das Teuer Der Miniſter ſchloß mit der zuverſichtliche Hoffnung, daß wir trotz aller Schwierigleiten über den Berg kommen werden, weil ſich gleichzeitig auch die wirtſchaftliche Geſinnung grundlegend geändert hat. Wie im Staat ſo iſt auch in der Wirtſchaft der Begriff der Ehre wieder zur Geltung gekommen. Mit den Worten des Führers„Fanget an“ ſchloß der Reichsfinanzminiſter ſeine mit großem Bei⸗ fall aufgenommenen Ausführungen. In den Tod geraſt Mokorradfahrer fährt auf Auto. Gernsbach, 8. Mai. Zwiſchen ger Oberls 1 Brücke und Hilpertsau fuhr de 35 ahre alte Otto Zimmermann aus Loffe⸗ nau in ſehr ſchneller Fahrt auf dem Mo⸗ 5 3100 ein entgegenkommendes Auko. er Juſammenſtoß erfolgte bei d hohen Geſchwindigkeit beider A 00 prcher Wucht. Der Motorradfahrer wurde 0 hohem Bogen vom Rade geſchleuderk und ieb mit gebro enen Gliedern und einem ſchweren Schädelbruch auf der Straße lie. 5 Der Tod trat auf der Stelle ein. das Auto ſelbſt wurde etwa 20 weit gegen die Randſteine Ae d wären dieſe nicht ſo ſtark verankert gewe⸗ ſen, ſo wäre das Auto ſamt den vier Inſaſ⸗ ſen über die Mauer hinweg in die Murg eſtürzt. Von den Auoniſaſſen hat eine erſon ernſthafte Verletzungen davongetra⸗ gen. Die ldfrage wird durch die einge⸗ eil auf den Reichsſtatthalter ausgebracht 15. gab Staateminiſber Jane 90 leitete Unterſuchung geklärt werden. ausgl., R 6 25, plus 50 g. Frachtausgl.; Weizenkleie 10,80; Weizen terme 11,0 Roggenkleie 11,20; Soyaſchrot 15,50 ois 15,55; Palmfuchen 13,90 bis 14, 10; Erdnuß⸗ kuchen 16,10 bis 16,40; Treber 14; Trocken⸗ ſchnitzel 10,25; Heu 6; Weizen- und Roggen⸗ ſtroh drahtgepr. und geb. 2: Wetzenmehl bis 15 Proz. Auslandsw. um 0,75, mit 30 Proz. Auslandsw. um 1,50 Rm. höher. 15 Mannheimer Getreidegroßmarit. eizen Erzeugerpr. Bez. 9 19,90, Bez. 10 20,10, Bez. 11 20,40, Mühleneintaufspr. je 40 Pfg. höher; Roggen Erzeugerpr. Bez. 8 17, Bez. 9 1730, Mühleneinkaufspr. je 40 Pfg. höher; Sommergerſte inl. 17,75 bis 18,25; Pfälzer Gerſte 18 bis 18,50; Futter⸗ gerſte 16,50 bis 17; Hafer inl. 17 bis 17,50; Mais m. S. 19,25 bis 19,50; Weizenkleie fein 10,60, grob 11,10; Roggenkleie 11,50; Weizenfutlermehl 11,75; Roggenfuttermehl 12,25; Weizennachmehl 15,50; 4b 16,50; Erd⸗ nußkuchen 16,25; Soyaſchrot 15,25; Raps⸗ kuchen 13,50; Palmkuchen 14; Kokoskuchen 16,75; Seſamfuchen 16,75; Leinkuchen 17,25 bis 17,50; Biertreber m. S. 14 bis 14,50; Malzkeime 12,50 bis 13,25; Troclenſchnitzel 10,25; Rohmelaſſe 8,50; Steffenſchnitzel 11,25: Wieſenheu loſe 6 bis 6,40; Rotkleeheu 6,30 bis 6,50; Luzernekleeheu 7,50 bis 7,80; Rog⸗ gen⸗ und Weizenſtroh drahtgepr. 2,20 bis 2,40, geb. 1,40 bis 1,60; Gerſte⸗ und Hafer⸗ ſtroh drahtgepr. 1,80 bis 2, geb. 1,20 bis 1,40; Weizenmehl Feſtpreisgebiet 11 Type 563 inl.(Spezial Null) 29, Feſtpreisgeb. 10 28,90, ufſchlag 9 28,80, Feſtpreisgeb. 7 28,60, afl lag für Weizenme le mit 15 Proz. Auslandsw. 0,75 Rm., mit 30 Proz. Auslandsw. 1,50 Rm.; Roggenmehl Feſt⸗ vreisaeb. 9 Type 610 25.30. er ee ———