in unserem e: Weiß leinen Spangen und Pumps Le dersohle, rotor- Abs ata Oponbben, de: beliebte bommefschah pfaun und sd] r Boncaff senschohe eb, Schich elegante, feln far biqe dpanqen schuhe, I J und Tofu Aal: enen- Nelbschuhe 0e, Nen cod Lack, in den Hauptpreis lagen: 9 7 ccni G. m. b. H. Qu 1, 8, em Merkt, P 7, 20, Mittelstr. 50 Schwelzingerstr. 48, Nec rau, Rheingoldstrehe 2 M. Asebe mit entzuckerd neuen Nodlelſer 5 0 5 i 15 b 825900 Gebrauchte, aber gut erhalt. Möbel aller Art Ehe- Istangsdarienen IEmpfünger Raufen Hüchen, Schlaf- Sneise- Herren- Ammer solle Fosteönwaren und aller drt 6. sonders prels 2 95 verkaufen. wort u günstig wie Schlafzimmer, Küchen, Speiſe⸗ zimmer, Kleider⸗ und Bücherſchr., Komoden mit u. ohne Marmor, Betten, Vertiko, Flurgarderobe Nachttiſche, Tiſche und noch mehr billig zu 8*—isoas nas lur 57 Maauulalur- fapler zu haben im Verlag ds. Bl. und groge gus⸗ wan In funt Siockwerken Mannheim U. 5 17%ù19 Stahlfed Stahl- u. Els u. Auflege-Mälralzen Holzbetr. Schlafzimm. an alle. Teilz, Katal. frei. Eisen möbelfabrik Suhl, Th. Nur 40 Pfg. koſtet nach der neuen Anzeigen⸗Regelung eine Kleinanzeige in unſerer Zeitung. Wer alſo etwas zu verkaufen hat, kann ſchon für dieſes Geld inſerieren. Der Erfolg einer derartigen Kleinanzeige iſt ebenſo ficher! Wer dieſes pro- biert, wird unſere Angaben beſtätigt finden. Pereins⸗Anzeiger Teutonia⸗Schützenabteilung. Heute Dienstag 9 Uhr verſammeln ſich alle Schüßen— auch die Altſchützen— im Schützenhof, zwecks Aufſtellung der Mannſchaften. Der Vereinsführer. Turnverein von 1893 e. V.(Hofer ſpiel) Auf der Naturbühne finden die nächſten Proben ſtatt wie folgt: Heute abend 8 ¼ Uhr ſämt⸗ liche Sprechrollen, 1. Akt 2. Teil und 4. Akt 2. Teil. Mittwoch abend 8 ¼ Uhr ſämtliche Sprechrollen und ſämtliche Tiroler Sänger zum 1. Akt 1. Teil. Donnerstag nachmittag ½3 Uhr Hauptprobe des ganzen Schauſpiels. Pünktliches and vollzähliges Erſcheinen iſt Pflicht. Die Leitung. Es iſt Plicht, daß alle aktiven Turner, Sportler und Spieler die Turnſtunden wieder regel ⸗ mäßig punkt ¼9 Uhr Dienstag und Freitags beſuchen. Alle welche ſeither gefehlt haben bitten wir vollzählig zu Erſcheinen. Betreffs Vereins⸗Riege. Voranzeige: Geräte⸗Kampf in Birkenau gegen Weinheim am 26. Mai. Kreis- turnfeſt in Neckarau am 30. Juni. Die Turnleitung. fmuullve fautrurfr Sonntag, den 13. Mai, vorm. 5.30 Uhr, findet eine Geräte⸗Uebung der Pflichtmannſchaft, Jahr⸗ gang 1909 und 1910 ſtatt. Signal um 5 Uhr Anzutreten haben auch hierzu ſämtliche Führer und Spielmanszug. Das Rommando NB. Wer von der Pflichtmannſchaft unentſchuldigt fehlt, wird zur Anzeige gebracht. Schnell verkauft ſchnell vermietet ſchnell bekannt gemacht iſt alles, was die große Oeffent⸗ lichkeit wiſſen ſoll.— Der ein⸗ Sol Muy. Insbrlere! J rnb Pidg. A Unr1885 Aktiva: Kassenbestand 5 Wertpapiere 44 300,00 Wechsel(diskon tierte) 4351,05 Bank-Guthaben 430 278,99 Postscheckkonto 1245,52 Guthaben in laufenden Rechnung bei Genossen. 419 249,81 Darlehen auf Schuldscheine. 78 423,25 Hypotheken 20555, 85 Immobilien 11 000,00 Geschäftsguth. b. Genossensch. 24 500,00 Gdschäftsmobilar u. Utensilien 1.00 Zinsen„190 962.80 Summe der Aktiva 649 726,98 4858,71 Passiva: Reserveſondes. 80,00 Geschàftsguthaben d. Genossen 43 008,65 Bankschuſdeldſd„ 125 663,49 Rückstellung für zweifelhafte Forderungen 1 Wechsel(Akzepte). Spareinlagen 1 230 079,80 Karten gelder. 5826.00 Sehuld in ifd. Rechn. an Genossen 52 040,57 Rückstellungskonto Reiehs- genossenschaftshilfe 72 600,00 Hypotheken 19056,80 Rückständige Verwaltungskosten 2000,00 Summa und Passiva 645 676,25 Reingewinn 4050,73 649 726.98 nbsamlkassenumsalz: Hi. 3 604 939,60 Mitgliederstand Ende 19322. 682 Zugang in 1933: 14; Abgang in 1933: 90 Mitgliederstand Ende 1933 606 Die Geschäftsguthaben der Genossen haben sich im Laufe des Geschäftsjahres vermindert um 7600, die Haftsumme um A 76000.—. Gesamthaftsumme der Mitglieder Ende 1933: K 606000.— Hernheimer Mreudosreim e. G. m. h. H. Viernheim Rechner: Kontrolleur: Bugert Hanf 19 820,94 75 500,00 Direktor: Rie h! Die zeitung fördert Angebot und Nachfrage durch die Zeitungs⸗Anzeige, das anerkannt beſte Werbemittel! fachſte, billigſte und beſte Weg⸗ weiſer hierzu iſt das Zeitungsinſerat! Sof. greifb. u. bald zuteilungsreife Areal berträbs der Württ. Hreditkasse in Stuttgart von 200 bis 5000 RM. an rasch- entschlossene Interessenten zu vergeben. Ausk. gegen Rück: porto durch die Bellrks- Direktion fnlannnelm, WIndmunistragg 28. Rührige Vertreter gesueht. 25552 72700 52 Muttertag Blumen für die Mutter finden Sie in 2 2 n Gärtnerei Eisele. Gegen geringe Anzahlung werden Blumenſtöcke bis N. B. Probieren Sie einmal die neuen Tomatenſorten der Gärtnerei Eiſele. Sie haben beſtimmt mehr Erfolg, als wenn Sie von dem Hauſierer kaufen. 1 Necccceccecce eee Ma 13. großer Auswahl in der Sonntag zurückgeſtellt. Eee Is ussseBeR/ lenspur! Jagnuepeß fegen ans] 1 1 4 5 „Universal“ heißt unser Frühjahrs- Anzug in dieser vollendeten Aus- führung: gute reinwollene Kamm- garn-Qualität, feingestreift oder kleingemustert, vortrefflich aus- gestattet und verarbeitet., Uni- versal“ bedeutet: für jeden Zweck und für jede Figur, auch für hoch- schlanke und Kkorpulente Herren. J. 48. ff. 18. Schöne strapazierfähige Anzüge schon für 25. 400. Gmon icht, unser Geschäft Deiindlet sieh jetzt F 1, 1[Breite Straße] gegenüber Landauer/ Vergessen 5 Janepur i deqnuspeß(sge.ns 9g) 11 4 1fef ulis zepukzed 228259 ds un zulu 8 Vergessen Sie n Mannheim F 1, 1 Breite Straße H- aan mmachunden (Parteiamtliche Veröffentlichungen der NSDAP., Ortsgr. Viernheim und der Unterformationen). 8 D AP., Ortsgruppe Viernheim Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19. Geſchäftsſtunden⸗ Einteilung: N. S. B. O. und Deutſche Arbeitsfront: Jeden Montag, Mittwoch u. Freitag, abends 7—9 Uhr Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag, abends 7—9 Uhr NS.⸗Hago⸗Geſchäftsſtunden: Jeden Montag und Donnerstag Abend 7—9 Uhr in der Geſchäftsſtelle. Kaſſenverwaltung der Ortsgruppe: Jeden Donnerstag, abends 7—9 Uhr Rundfunk. Geſchäftsſtelle: Gaſthaus zum Freiſchütz Geſchäftszeiten: Dienstag u. Freitag von 18—20 Uhr Reichsluftſchutzbund, Ortsgruppe Viern⸗ heim. Im Laufe dieſer Woche wird weiter der Jahresbeitrag für 1934/35 erhoben. Wir bitten unſere Mitglieder dringend den Beitrag bereitzuhalten, damit den Kaſſierern unnötige Lauferei erſpart bleibt, die Orts gruppe aber ihre fälligen Zahlungs verpflich⸗ tungen erfüllen kann. Münkel, Geſchäftsführer Achtung! glockwarte und Amtswalter der Parteil Der Amtswalterappell in Wald. michelbach, urſprünglich auf 5. und 6. Mai feſtgeſetzt, iſt auf 9. und 10. Mai verlegt. Abfahrt am 9. Mai um ½4 Uhr ab Ge⸗ ſchäftsſtelle in vorgeſchriebener Ausrüstung. „„ Der Ortsgruppenleiter. 8. D. M. Die Mädels, die noch mit dem Bei⸗ trag für Monat Mai rückſtändig ſind, bezahlen denſelben bis ſpäteſtens Mittwoch an ihre Scharführerin.— Die Scharführerinnen liefern das Geld am Mittwoch abend /9 Uhr im Heim ab. Dienſtkontrollbücher mitbringen. N- g.⸗Crauenſchaft und 8. D. M.⸗Hing⸗ chor. Heue abend verſammelt ſich alles pünktlich um 8.15 Uhr im Darmſtädter⸗Hof Steinſtraße. Der Leiter Amt für Volkswohlfahrt. Mittwoch abend 8.15 Uhr, wichtige Beſprechung der Zellen- und Blockwalter im Sitzungsſaal des Rathauſes. Erſcheinen iſt Pflicht. Heil Hitler! Zöller, Ogr.⸗Amtsl. Achtung— Vereins vorſitzende! Heil Hitler! Der Ortsgruppenleiter J. V. gez. Schweigert. Wegen der Saarkundgebung am 1. Pfingſttag erſcheinen die Vorſitzenden aller hieſigen Ver⸗ eine— oder Stellvertreter— am Dienstag Abend 8 Uhr pünktlich auf der Geſchäftsſtelle. Lokales Viernheim, 8. Mai Zum Wiegerfeſte unſere herzlichſte 5 * Jubilar des Alters. Heute Diens⸗ tag, den 8. Mai 1934 feiert unſer geſchätzter Mitbürger Herr Franz Schneider., Fried⸗ richſtraße 18, die Vollendung ſeines 70. Lebens ⸗ jahres. Das greiſe Geburtstagskind erfreut ſich noch körperlich und geiſtig großer d * Verſetzung. Mit dem geſtrigen Tage verließ H. H. Kaplan Peter Schmitt die Pfarrei Viernheim, in der er nahezu 3½ Jahre gewirkt hatte. Seine ganze Arbeit war von echtprieſter lich e u Eigenſchaften getragen. So entſprach auch ſein ſtiller Abſchied ganz ſeinem anſpruchloſen, beſcheidenen Weſen. Die beſten Wünſche der Viernheimer Pfarrangehörigen begleiten ihn auf ſein neues Wirkungsfeld nach Heidesheim bei Mainz. An die Stelle des H. H. Kaplan Schmit tritt H. H. Kaplan Rodach aus Mainz. «Nach Hannover abgereiſt ſind geſtern 8 Mann von hier u. zwar auf eigenes Riſiko. Anforderungen ſind von Hannover noch teine gekommen und zwar, wie mitgeteilt wurde, fehlt es dort an der Unterbringungs möglichkeit. Sobald dieſe geſchaffen iſt, werden auch dort wieder Leute eingeſtellt. * Sparen Sie 10 Pfg. Sie können dies, wenn Sie ſich bereits im Vorverkauf Ihre Eintrittskarte zu dem großen Fußballkampf am Himmelfahrtstag nachmittags halb 4 Uhr auf dem Waldſportplatz, ſichern, Karten ſind im Vor⸗ verkauf zu 35 Pfg. einſchließlich Sportgroſchen zu haben bei Hofmann, Drehſcheibe und Cigarren haus Lorſcherſtraße 4. An der Platzkaſſe koſtet der Eintritt 45 Pfg. Wahren ſie ſich dieſen Vorteil. Die ganze Viernheimer Sportgemeinde wird ſich zu dieſem außerordentlichen Fußball ⸗ matſch ein Stelldichein auf dem Waldſportplatz geben. „ Zur Landhilfe. In der letzten Woche wurden von hier 34 Perſonen und zwar 32 gebracht. Konſtanz zur Landhilfe n, de lächſter Zeit n hien t. männliche und 2 weibliche, in die Gegend von Es ſteht zu erer Trans · Heim weh! Am Sonntag früh, wenn in der Lerche Jubel der erſte ferne Glockenklang ſich wiegt, und demantgleich, dem jungen Tag zum Gruße, noch Morgentau auf Blatt und Gräſern liegt, dann geh zum alten Garten hin und ſchaue ob meine weißen Roſen Knoſpen tragen, und ob der Holder ſchon in Blüte ſteht. Singt noch ein Vöglein drin ſein kleines Lied wie einſt in Frühlings ſonnenhellen Tagen—? Du kennſt die Melodie— lauſch und hab acht: Liegt Jubel darin oder leiſes Klagen—2 Umgaukeln Falter noch das Blumenbeet berauſcht vom Blütenduft der lauen Lüſte—! Weh'n um die Knoſpen an dem Roſenſtrauch nicht heimlich ſchon der Roſen ſüße Düfte—“ Grüß mir die Falter und die weißen Roſen, das Gartenhaus, den wilden Rebengang!— Es trägt der Morgenwind auf ſeinen Schwingen dorthin ein Lied, das Heimweh ſang.——— Heſſenmeiſter Wormatia Worms— Stadt maunſchaft Viernheim an Himmelfahrt 377 Uhr auf dem Waldſportplatz! Zu dieſem Klaſſeſpiel meldet der Heſſenmeiſter ſeine beſtverfügbare Mannſchaft, die folgendes Ausſehen hat: Ebert Peil— Leiſt Fries— Kiefer— Allebrandt Lehr— Winkler— Gölz— Schmahl— Fath Das hieſige Sportpublikum erhält ſonach eine ſportliche Delikateſſe vorgeſetzt, wie es ſie ſchon lange nicht mehr vorgeſetzt bekam. Da heißt es für die hieſigen: kämpfen und nochmals kämpfen! Inzwiſchen ſind bereits Karten im Vorverkauf zu 35Pfg. bei Hofmann⸗-Drehſcheibe und Cigarrenhaus Haas, Lorſcherſtr. 4 zu haben. Viernheims Fuß ballintereſſenten treffen ſich alle siag auf dem Waldſportplaz! rnhelnkr Amelber (Viernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 40 Mk., frei ins Haus gebracht.— Gratis⸗Beilagen: wöchentlich den„Jüuſtrierten Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Verkünd⸗ und Anzeigeblatt für Viernheim ſeit dem Jahr 1883 Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt a. M., Verantwortlich für den Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim. D. A. IV. 34 1050. Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg. Viernheim (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt!) Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter-Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor— mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim Nummer 107 Mittwoch, den 9. Mai 1934 51. Jahrgang An Chriſti Himmelfahrt Siegreich fährt mein Herr gen Himmel, Seinen Lauf hat er vollbracht; Hal der Schlange Kopf zertreten, Uns erlöſt aus ew'gen Nöthen, Und verlilgt des Todes Macht. Fruchklos, Satan, iſt dein Wüthen, Denn ſchon wankt dein alter Thron. Der dich heute überwunden, Iſt der Menſch voll Blut und Wunden, Goltes und Mariä Sohn. Menſchlich iſt er aufgefahren, Angekhan mit Fleiſch und Blut. Seine Brüder ſind wir Sünder, Sind durch ihn des Vakers Kinder, Theilen einſt ſein ew'ges Gut. Und mit unſers Fleiſches Augen Werden wir ihn wiederſehn. Dieſer Staub, der bald verweſek, Wird, wenn Er die Siegel löſel, Unverweslich auferſtehn. Max von Schenkendorff. Himmelfahrt Am 40. Tage nach Oſtern feiert die chriſt⸗ liche Kirche das Feſt Chriſti Himmel⸗ fahrt. Es fällt in die ſchönſte Zeit des Jahres: der Frühling hat die Welt in ver— ſchwenderiſcher Fülle geſchmückt und alles blüht und grünt, daß es eine Luſt iſt... Was wunder alſo, daß die Menſchen ge⸗ rade dieſes Feſt gern draußen in Gottes freier Natur feiern. Daß ſie ſich freuen über die Wunder der Natur und deren unver— gängliche Schönheit. Leider iſt in dieſem Jahre gerade kurz vor dieſem ſchönen Feſt ein ſchweres Un⸗ glück paſſiert: im Lande Baden wehen die Fahnen auf Halbmaſt, weil 86 Bergknappen im Kaliwerk Buggingen in treuer Pflichterfüllung den Tod fanden. Mit den Angehörigen der Tapferen trauert das ganze deutſche Volk und die Behörden dür— fen überzeugt ſein, daß ſie im Sinne aller Volksgenoſſen handeln, wenn ſie den ſchwergeprüften Hinterbliebenen wenigſtens materielle Hilfe angedeihen laſſen. Aber Himmelfahrt iſt ja der Tag des Sieges des Himmliſchen über das Irdiſche. Auf das Leid des Todes folgt das Glück der Seligkeit. Das iſt der Troſt, den das Chriſtentum bei allen Trauerfällen ſpendet. Der Troſt, der uns aufrichtet und unſer Leid mildert, auch wenn die Wege der Vorſehung oftmals unbegreiflich ſind. Chriſti Himmelfahrt— der Na⸗ me dieſes Feſtes ſagt uns, daß Jeſu an die⸗ ſem Tage von der Erde ſchied, daß er nicht a mehr irdiſch wandelt, ſondern in jenes fer⸗ ne Reich der Unendlichkeit und Unſterblich⸗ keit enging Sein Geiſt aber lebt weiter, ſeine Seele iſt fürderhin bei uns, und zehn Tage nach ſeiner Himmelfahrt gibt uns Chriſtus ein Zeichen. Er ſchüttet den Geiſt, ſeinen heilfgen Geiſt, über uns aus. Chriſtus iſt nicht von uns gegangen, denn ſein Geiſt iſt über uns gekommen. Da⸗ rum iſt auch der Tag der Himmelfahrt Chriſti für uns kein Schmerzenstag, kein Tag der Trauer, ſondern ein Tag, an dem ſich, der bibliſchen Erzählung zufolge, nur ein Wechſel vollzieht. Der Weg vom I r⸗ diſchen ins Jenſeits. Das Irdiſche iſt vergänglich. Alle Menſchen hören einmal auf, auf Erden zu wandeln, alle Bäume und Blumen, die jetzt grünen und prangen, ſie verweſen und vergehen, ſie müſſen ſterben. Aller Prunk und aller Luxus, er iſt der Vergänglichkeit geweiht, ihm iſt das fernere Jenſeits ver⸗ ſchloſſen. Nur dem wahren Chriſten winkt der Lohn der Unſterblichkeit der Seele, der Einkehr ins Jenſeits. Und weil Chriſtus uns durch ſeine Himmelfahrt als Menſch hierfür den Beweis liefert, weil wir an die⸗ ſem Tage ein ſichtbares Gotteszeichen erhal⸗ ten, darum ſind die bangen Zweifel und nalen von uns genommen, darum haben wir den Mut, uns auf jenes größte Endziel vorzubereiten. Und eben, weil uns dieſe Gewißheit am Himmelfahrtstag wird, darum iſt er für uns kein Tag der Trauer und Klage, ſondern ein Tag der Erlöſung und inneren Be⸗ ruhigung! Und er iſt uns auch ein Tag der Freude! Finanzpolitik im neuen Neich Eine Rede des Neichsſinanzminiſters—„Finanzpolitik muß aktive Wirtſchafts⸗ Berlin, 9. Mai. Der Reichsminiſter der Finanzen, Graf Schwerin⸗Kroſigk, ſprach am Diens— tag vor dem Hauptausſchuß des Deutſchen Induſtrie- und Handelstages über Gegen⸗— wartsfragen der Finanzpoli⸗ tik. Er ſagte u. a.: In ſolcher Zeit kann ſich die Finanzpolitik nicht auf reine Haus— halts⸗ und Steuerpolitik beſchränken mit dem Ziele, einen Ausgleich im öffentſichen Haushalt herbeizuführen, ſondern die Auſ— gaben gehen darüber hinaus. Finanzpoli— tik muß in erſter Linie aktive Wirtſchafts- und Konſunkkur⸗ politik ſein. Das bedeutet, daß die noch vorhande— nen Reſerven in den Dienſt geſtellt werden müſſen, nämlich der Kredit der öffentlichen Hand. Allerdings iſt das ein Vorgriff auf die Reſerven der Zukunft, da wir Reſerven aus der Vergangenheit in— folge der fehlerhaften Politik dieſer Vergangen- heit 5 nicht beſitzen, aber mit dem Unterſchied, daß dieſe Konjunkturpolitik uns die Reſerven ſchaffen muß, aus dieſen man die aufge— nommenen Kredite und Vorgriffe ſpäter zu— rückzahlen könne. Durch dieſe aktive Kon⸗ junkturpolitik wecken wir die Kräfte in der Wirtſchaft, die Selbſterhaltungskräfte, die ſich fortwirken ſollen und ſchaffen da— durch die Reſerven in der Zukunft, aus de⸗ nen wir die Vorgriffe zurückzahlen. Dieſe Konjunkturpolitik wirkt ſich nach zwei Sei⸗ ten aus: als Auftragspolitik und als Ent— laſtungspolitik. Wenn die öffenkliche Hand dazu überge- gangen iſt, in ſtärkſtem Maße Aufträge zu⸗ ſätzlicher Art in die Wirkſchaft hineinzuge⸗ ben, dann iſt das keine künſtliche Arbeitsbe⸗ ſchaffung, ſondern die abſolut natürliche und notwendige Maßnahme, die in einer ſolchen Jeit Platz greifen mußte, in der der norma- le Auftragsbeſtand der öffentlichen Hand durch die Schrumpfung des Haushaltes ver⸗ ſagen mußte und auf der anderen Seite die Selbſtheilung der Kräfte in der Wirtſchaft von ſich aus nicht alsbald den nökigen Im⸗ und Konjunkturpolitik ſein“ Die Vorbelaſtung der nächſten Jahre tiven Kredit- und Konjunkturpolitik in den letzten anderthalb Jahren geſchehen iſt, be— läuft ſich auf ungefähr vier Milliar⸗ den Reichsmark. Dazu treten zwei Milliarden Reichsmark Fehlbetrag im Reich, den wir ſeit 1928—29 mit uns ſchlep— pen. Die Geſamtbelaſtung beträgt alſo ſechs Milliarden, die nach dem bisherigen Plan in fünf Jah— ren abgedeckt werden ſollen. Eine ſolche Po— litik der Vorbelaſtung hält ſich durchaus im Rahmen einer möglichen und geſunden Po— litik. Durch die aktive Konjunkturpolitik wird im Augenblick und mit fortſchreiten— der Belebung das Umgekehrte als bisher eintreten: Die Ausgaben für die Arbeits⸗ loſenfürſorge mindern und die Einnah— men ſteigern. Im Jahre 1932 wurden für die Arbeitsloſenfürſorge 2,7 Milliarden ausgegeben, im Jahre 1933 rund zwei Mil— liarden und wir rechnen 1934 mik rund 1.3 Milliarden Reichsmark. Von 1929 bis 1932 trat ein Rückgang der Steuereinnahmen im ganzen Reich ein— ſchließlich Länder und Gemeinden von 3.5 Milliarden Reichsmark ein, obwohl neue Steuern und Steuererhöhungen eine Mehr— einnahme von drei Milliarden bringen ſoll— ten, ſo daß wir tatſächlich einen Steuer- rückgang von 6.5 Milliarden Reichsmark ge⸗ habt haben. Das gibt einen Eindruck von der Konjunkturbedingtheit, aber auch von den Reſerven, die nun bei anſteigender Wirtſchaft der zufließen. die Regierung Hitler iſt eine ganze von Enklaſtungen auf ſteuerlichem Gebiete eingetreten. Wir ſind aber noch nicht an ei⸗ ne Steuerreform herangekommen. Bei der Steuerreform ſind zwei Dinge zu unterſcheiden: die techniſche Reform und der materielle Inhalt. In dem Ziel einer techniſchen Vereinfachung, um nach Möglich⸗ keit zu einheitlichen Steuerzuſtänden zu kommen, ſind ſich alle einig und dieſes Ziel iſt nicht allzu ſchwer erreichbar. Es kommt aber natürlich dem einzelnen Steuerzahler puls bekommen konnke. Die Kataſtrophe in Buggingen 86 Vergleute im Schacht umgekommen Karlsruhe, 9. Mai. Die weiteren Jeſtſtellungen haben erge⸗ ben, daß die Jahl der in dem Bergwerk Buggingen umgekommenen Bergleute 86 bekrägk. Von dem Turm und den Gebäuden des zwiſchen Freiburg und Müllheim gelegenen Kaliwerkes wehen die Flaggen auf Halb— maſt. In den Ortſchaften der Umgebung iſt bei ſehr vielen Familien tiefſte Trauer ein⸗ gezogen. Buggingen ſelbſt hat 26 Opfer zu beklagen, davon in einem Haus vier Familienväter. Immer wieder trifft man auf verzweifelte Frauen und weinen— de Kinder. Trauerbeflaggung angeordnet. Auf Anordnung der badiſchen Staatsre⸗ gierung zeigen alle ſtaatlichen Gebäude Trauerbeflaggung, aber auch viele Pripat⸗ häuſer haben ſich angeſchloſſen. Auch das Ruhrrevier hat die Fahnen auf Halbmaſt geſetzt, ebenſo die Reſchsbehörden in Berlin. Zahlreiche Kundgebungen beweiſen die gro⸗ ße Teilnahme aus allen Teilen des Reiches. Reichspräſidenk von Hindenburg hat an den Reichsſtatthalter in Baden fol— gendes Telegramm gerichtet: „Tieferſchüttert durch die Nachricht von der Grubenkataſtrophe im Kalibergwerk Buggingen bitte ich Sie, den Hinterblie⸗ benen der in kreuer Pflichterfüllung in ſo bedauerlicher Weiſe ums Leben gekomme⸗ nen Bergleute die Verſicherung meiner kiefempfundenen Anteilnahme zu über- mitteln.“ Reichskanzler Adolf Hitler hat an die Verwaltung des Kaliwerkes Buggingen fol⸗ gendes Telegramm gerichtet:„Die Nach⸗ richt von dem ſchweren Unglück, das durch den Brand im Kaliwerk Buggingen verur⸗ ſacht iſt und ſo vielen braven Bergleuten das Leben gekoſtet hat, hat mich tief ergrif⸗ fen. Ich bitte allen von dem Unglück betrof⸗ fenen Familien meine herzliche Anteilnahme auszuſprechen.“ Auch der Reichswirtſchafts⸗ miniſter hat ſein Beileid ausgedrückt. Der franzöſiſche Miniſter für öffentliche Arbeiten hat ein Beileidstelegramm an den Reichsarbeitsminiſter gerichtet. 21122 31128332 12222 2 8a„ Waltl, Ser 22. uus ul cbemn, wuüus auf deln Sebiectec Oert a in der wir in tik und durch die der Zeit des Niederganges gelitten haben, zahlen muß. Infolgedeſſen iſt die materiel⸗ le und effektive Entlaſtung die Hauptlache. Ein Steuertarif, der dazu führt, daß rund 50 v. 5. des Einkommens an den Staal ab- geführt werden muß, muß ſich ſtumpf lau- fen. Wir müſſen zu einer Löſung kommen, die uns von den überhöhten Sätzen, an die wir uns in der Nachkriegszeit gewöhnt hat- ten, langſam wieder zu vernünftigen Säk⸗ zen bringt. Die zunehmende Steuerehrlich- keit wird uns ein ſtärkeres Skeueraufkom— men gewährleiſten, ſo daß auch eine weſenk⸗ liche Herabſetzung im Tarif der Einkommen- ſteuer das Effektivaufkommen an Steuern nicht beeinträchtigen wird. Auch eine all- mähliche Beſeitigung der Hauszinsſteuer muß kommen. Der Miniſter ſtellte feſt, daß die Selbſt— heilungskräfte in der Wirtſchaft ſich verſtärkt haben, daß aber immer noch das Ertragsverhältnis der Wirtſchaft unter Störungen leidet. Mit einer wirklichen Selbſtheilung könne nur gerechnet werden, wenn für neue Kapitalaufwendungen eine angemeſſene Verzinſung gewährleiſtet ſei. Für die Belebung der Wirtſchaft ſei es ent— ſcheidend, a neue Kredite zu einem billigen Zinsſatz zu bekommen Daraus ergebe ſich die Not— wendigkeit einer Zinspolitik hinſichtlich der alten Zinsſätze, wie ſie der Reichskanzler am 21. März als notwendig bezeichnet habe. Die Vorbelaſtungen durch die Auftragspoli— Steuerpolitik ließen ſich nur ertragen und nur rechtfertigen, wenn man entſchloſſen ſei, in künftigen Jahren ei— J 1 1 im weſentlichen darauf an, was er effektiv f Einnahmeſeite ne abſolut Seit der Machtübernahme durch Reihe i durchzuführen. Man müſſe drakoniſche Sparpolitik die Ausgaben weiter zurückhalten, um die ſteigenden Ein— nahmen für die Abdeckung der Vorbelaſtun— gen zu benutzen. Das führe zu der abſoluten Notwendigkeit, auch die Kreditpolitik im ganzen Reiche unter einen einheitlichen Geſichtspunkt zu bringen. Es könne nicht zugelaſſen werden, daß die öffentliche Hand in der Frage der Anlage von Geldern und der Aufnahme von Geldern eine Sonder— politik treibe. Es müſſe vielmehr eine von oben geleitete einheitliche Anlage⸗ und Anleihepolitik im Reiche getrie— ben werden. Ein Steiger berichtet Steiger Hintzer, der als erſter den Kurz⸗ ſchluß bemerkte, erzählt, daß er ſofort ſeine Leute alarmiert habe, die ſich noch in Si⸗ cherheit bringen konnten. J Weitere Maßnahmen ſeien nicht möglich geweſen, da der Stollen ſehr ſchnell in hel- len Flammen geſtanden habe. Die Rauch- entwicklung ſei ſo ſtark geweſen, daß ſelbſt der Scheinwerfer der Feuerwehr nur drei Meter durchgedrungen ſei. Die Hitze, die in dem etwa 800 Meter tiefen Stollen auch unter gewöhnlichen Um- ſtänden faſt 40 Grad betrage, ſei uner⸗ träglich geworden. Zu allem Unglück habe der Brandherd in der Nähe des Ausgangs gelegen. Der teilweiſe ſehr lange Anmarſch⸗ weg der Belegſchaft ſei durch Rauch und Gaſe ſchnell unpaſſierbar geworden. 1 Erſte Hilfsmaßnahmen ö Die Stiftung für Opfer der Arbeit hat den Hinterbliebenen der verunglückten Bug⸗ ginger Bergleute als erſte Hilfe den Betrag von 50 000 Reichsmark zur Verfügung ge⸗ ſtellt. Hilfsmaßnahmen für die Angehöri⸗ gen der Verunglückten wurden ſofort dur die Landesleiter der NS⸗Volkswohlfahrt in Angriff genommen. Von der Firma Freu⸗ denberg in Weinheim wurden 3000 Reichs⸗ mark angewieſen, der Präſident des Deut⸗ jchen Caritasverbandes, Prälat Dr. Kreutz, hat 3000 Reichsmark als Beitrag zur erſten Hilfe zugeſagt. Der Badiſche Sparkaſſen⸗ und Giroverband hat 1000 Reichsmark zur Verfügung geſtellt. Ferner hat die Reichs⸗ betriebsgemeinſchaft Bergbau namhafte Geldbeträge überreicht. Die„Basler Nachrichten“ haben einen Aufruf erlaſ⸗ ſen, in welchem ſie eine Sammlung zur Un⸗ terſtützung der Hinterbliebenen der verun— glückten Bergleute von Buggingen einlei⸗ ten. Der Aufruf ſchließt:„Die Not iſt ge⸗ waltig, das Elend erſchütternd. Wir bitten deshalb unſere Leſer, ihr Scherflein zur Linderung beizutragen. Möge es eine wahre Pfingſtſpende werden.“ ö Das Werk Buggingen Nachdem durch den Krieg Elſaß und die elſäſſiſchen Kalibergwerke verloren gegan— gen waren, unternahm man in der Mark⸗ gräfler Gegend weſtlich von Müllheim in der gleichen Höhe, in der die elſäſſiſchen Ka⸗ libergwerke liegen, Bohrungen nach Kali, die ſehr bald zur Entdeckung eines überaus ſtarken Kalilagers führten. Die badiſche Re⸗ gierung unterſtützte ſodann den Fortgang der Bohrungen und errichtete mit dem Bur⸗ bach⸗Konzern eine Schachtanlage. Da die Förderung außerordentlich ergiebig war, wurde vor einigen Jahren der zweite Schacht angelegt. Die Förderung betrug in den letzten Jahren durchſchnittlich jährlich 250 000 Tonnen. Das Dörfchen Buggingen ſelbſt liegt etwa eine halbe Stunde vom Ka— libergwerk entfernt und zählt etwa 1120 Einwohner meiſt proteſtantiſcher Konfeſſion. An der Anglücksſtätte 8 Die furchtbare Grubenkataſtrophe hat im In⸗ und Ausland tiefe Erſchütterung her⸗ vorgerufen. Erzbiſchof Dr. Gröber traf in Buggingen ein, um den ſo ſchwer betrof— fenen Einwohnern perſönlich die Teilnahme auszuſprechen Der Leiter der Deutſchen Ar⸗ beitsfront Südweſt, Plattner, oerſicher⸗ te, daß die Deutſche Arbeitsfront für die Hinterbliebenen ſorgen werde. Alle Blätter, auch ſolche des Auslandes und beſonders der benachbarten Schweiz, bekunden die tiefe Trauer und rufen zu Sammlungen auf. Wie der Tod gehauſt hat. Der Sonderberichterſtatter der„Badiſchen Preſſe“ meldet noch folgende Einzelhei— ten: Unter den Toten befindet ſich auch der Steiger Schleusner, deſſen betagte El— tern erſt am Samstag aus Weſtfalen zum Beſuch des Sohnes in Buggingen inge— troffen waren, um bei ihm einige Wochen der Erholung zu verbringen. Der Arbeiter Kameniſch aus Griesheim war fünf Jahre lang in der Nachmittagsſchicht eingeteilt. Er tauſchte mit einem Kameraden, fuhr zum erſten Mal mit der Frühſchicht ein und fand den Tod. Der Arbeiter Brucker aus See— felden war drei Wochen krank und ging zum erſten Mal wieder zum Dienſt, um nicht zurückzukehren. Wie ſtark dieſes Unglück in einzelnen Fa— milien Lücken geriſſen hat, kann man aus der Totenliſte erſehen. So ſind aus Bug— gingen die zwei Gebrüder Lang und die Gebrüder Braun, aus Hügelheim die Ge— brüder Ackermann, aus Bremgarten die jelden; Hertſtein Karl, Buggingen; Han Alfred, Heitersheim; Jendroſek Walter, Buggingen; Kaſtaldo Joſef, Buggingen; Kaſtner Eugen, Krozingen; Krumm Fritz, Müllheim; eſte! Georg, Heitersheim; Krämer Erich, Seefelden; Klein gütl Jo⸗ hann, Buggingen; Lüders Otto, Heiters⸗ heim; Läubin Wilhelm, Müllheim; Lange Arthur, Buggingen; Lange Kurt, Buggin⸗ gen; Meßmer Heinrich, Bremgarten; Muk⸗ kenhirn Adolf aus Munzingen, Müller Arthur, Gallenweiler; Meinz Otto, Griß⸗ heim; Mäder Leo, Buggingen; Meßmer Andreas, Bremgarten; Neß Johann, Müll⸗ heim; Raſt Albert, Heitersheim; Ruf Karl, Müllheim; Seitz Stto, Seefelden; Sell Hermann, Buggingen; Sahner Albert, Bug⸗ gingen; Stephan Alfred, Tunſel; Stei⸗ nebrunneerr Ernſt, Müllheim; Steinle Peter, Scherzingen; Stork Alfred, Norſin⸗ gen; Schlenker Erwin, Buggingen; Schlatterer Otto, Buggingen; Schöpf⸗ lin Reinhard, Müllheim; Schlatter Emil, Mengen; Schulz Auguſt, Oberweiler; Schwarz Hermann, Niederweiler; Spath Adolf, Müllheim; Wengerek Georg, Bug⸗ gingen; Willmann Joſef, Krozingen; Zu⸗ rawſki Otto, Heitersheim; Zentgraf Gu⸗ ſtabv, Buggingen; Aſa! Karl, Seefelden; Adam Wilhelm, Heitersheim; Bolanz Emil, Seefelden; Fehrenbacher Wilhelm, Buggingen; Grabe Hermann, Heitersheim; Bothe Robert, Heitersheim; Graſſel Karl, Buggingen; Haßler Cornelius, Ehren⸗ ſtetten; Held Hugo, Seefelden; Brei⸗ linger Johann, Seefelden; Kiſtner Jo⸗ ſef, Niederimſingen; Kohl Johann, Heiters⸗ heim; Kalchſchmid Karl, Buggingen: Kammentſch Karl, Grißheim; van Linn Gerhard, Buggingen; Lakus Arthur, Griß⸗ heim; Lupberger Guſtav, Wolfenweiler; Oßwald Fritz, Britzingen; Sahner Hugo, Buggingen und Widmeier Emanuel, Hei⸗ tersheim. Neue Vrandkataſtrophen Schadenfeuer in Polen. Warſchau, 9. Mai. Täglich werden aus verſchiedenen Teilen des Landes größere und kleinere Brände gemeldet. In der ͥrtſchaft Straſze w bei Warſchau wurden durch ein Feuer 27 Gehöfte eingeäſchert. Faſt der geſamte Viehbeſtand kam in den Flammen um. In den Staatsforſten der Wojewodſchaft Sta- nislau in Oſtgalizien iſt ein Brand aus⸗ gebrochen, der 27 Hektar Wald vernichtete. Außerdem ſind 1200 ebm Brennholz und vier Hektar Jungwald niedergebrannt. In dem Dorfe Ozarowicz(0ſtoberſchleſien) brach ein Brand aus der infolge des ſtarken Windes mit raſender Geſchwindigkeit um ſich griff. Dem Element fielen 10 Gehöfte mit 20 Gebäuden und totem und lebendem Inven⸗ tar zum Opfer. In dem Dorfe Buchalowicz legte eine Feuersbrunſt 11 Anweſen in Schutt und Aſche. Bei den Föſcharbeiten erlitt eine Perſon ſchwere Verletzungen. Verunglückt? Kopenhagen, 9. Mai. Anfang April reiſte von Kopenhagen eine aus drei Perſonen beſtehende Expedition Gebrüder Mesmer ums Leben gekommen.[unter Führung von Dr. Nils Nilſen Faſt die ganze Sportvereins Sonntag noch in erſte Buggingen, Kandern Mannſchaft die des am Opfer der Kataſtrophe geworden, darunter der Vorſitzende Steiger Schleusner. Trauerakt auf dem Arlauberſchiff Wie die Badiſche Preſſe“ weiter aus Hamburg berichtet, hat die Mitteilung von der furchtbaren Grubenkataſtrophe auf die badiſchen Urlauber, die auf der„Monte Olivia“ ihre Seereiſe in der Richtung Nor— wegen angetreten haben, einen erſchütern⸗ den Eindruck gemacht, dem ſie in einem Funkſpruch nach Karlsruhe Ausdruck verlie— hen. Auch Reichsſtatthalter Kaufmann, nach Island, um den Ausbruch des Vul⸗ kans Vatnaſökel zu ſtudieren. Wie jetzt ſpielte, iſt ein aus Reykjavik gemeldet wird beſtehen über das Schickſal der Expedition, die ſofort nach ihrer Ankunft in Reykjavik nach dem Vul⸗ kangebiet aufbrach, Befürchtungen. An einer Lagerſtätte der Expedition fand man eine vom 12. April datierte Notiz, wo⸗ nach die Expedition zur Erforſchung des Höj⸗Jökel ausgezogen ſei und innerhalb fünf Tagen zum Lager zurückzukehren hoff⸗ te. Da man ſeither von der Expedition ichts hörte, ſoll, falls bis nächſten Montag reine neuen Nachrichten vorliegen, eine Hilfsexpedſtion entſandt werden. der vor der Abfahrt des Schiffes die Fahrt⸗ teilnehmer mit herzlichen Worten begrüßte, gedachte in ergreifender Rede der toten Bugginger Arbeitskameraden. 2400 Volks⸗ genoſſen verweilten eine Minute in ſchwei⸗ gendem Gedenken an die Bergleute von Buggingen. Dann erklang das Lied vom guten Kameraden. die Bugginger Kataſtrophe Die Namen der 36 eingeſchloſſenen Bergleute. Freiburg, 9. Mai. Die Namen der 88 eingeſchloſſenen Berg⸗ leute ſind folgende: Schleußer Fritz, Bug⸗ gingen; Müller Markus, Buggingen; Wahlmann Heinrich, Buggingen; Fried⸗ mann Max, Buggingen; Ackermann Rein⸗ hold, Hügelheim; Ackermann Günther, Hügelheim; Braun Alex, Buggingen; Blattmann Karl, Laufen; Bleile Jul., Krozingen; Belledin Eugen, Heitersheim; Braun Eduard, Müllheim; Bruckert Paul, Seefelden; Browſke Franz, Heiters⸗ heim; Baur Hermann, Buggingen; de In⸗ ka Moſes, Seefelden; Deckert Fritz, Dat⸗ tingen; Dehn Karl, Buggingen; Fiſcher Auguſt, Grißheim; Faller Albin, Krozin⸗ gen; Fiſcher Erwin, Buggingen; Förtſch Georg, Seefelden; Fotteler Rudolf, Wol⸗ fenweiler; Gryſka Thomas, Heitersheim; Guldenſchuh Johann, Eſchbach; Heil Wild⸗Weſt auf der Straße Skraßenſchießerei in Newyork. Newyork, 9. Mai. Der vornehme Flatbuſh-Bezirk im New⸗ horker Stadtteil Brooklyn war der Schauplatz einer wilden Straßen⸗ ſchießerei. Ein Bandit war auf einen Milchwagen geſprungen, hatte den Fahrer ausgeraubt und dann die Flucht ergriffen, wobei er auf den verfolgenden Milchwagenfahrer ein wildes Schnellfeuer eröffnete. Da die Straße außer⸗ ordentlich belebt war, gerieten Hunderte von Erwachſenen und Kindern in die größte Lebensgefahr. Ein Mann wurde auch durch einen Schuß getroffen und ſchwer verwun⸗ det. Schließlich erſchien ein Poliziſt, der mit ſeinem Revolver auf den Räuber ſchoß, der inzwiſchen auf einen anderen Wagen her⸗ aufgeſprungen war. Der Räuber ſank ſodann ſcheinbar getroffen zu Boden und rief dem Poliziſten zu, daß er ſich ergebe. Als jedoch der Beamte näher kam, erhob ſich der Verbrecher 47 und ſchoß auf den Poliziſten, ohne ihn allerdings zu kreſ⸗ fen. Dann lief er davon und verſchwand in einem Mietshaus. Nun wurde ein ganzes Heer von Polizeibeamten mit Tränengas⸗ bomben, Gewehren und Revolvern zuſam⸗ mengezogen, die das haus durchſuchten. Je Jolef, Grißbeim; Höfflin Heinrich. Se⸗⸗ doch hatte der ſchießwütige Räuber das Weite deal 175 e Zurück zum Neich! Eine obſektive englische Stimme zur Saarabſtimmung London, 9. Mai. Der de ndent des„Daily Te⸗ legraph“, Lord Hi 00„ſandte ſeinem Blatt einen Bericht aus Saarbrücken über die robleme des Saargebietes, in dem dasſel⸗ e Urteil gefällt wird, zu dem ſeder objek⸗ tive ausländiſche Beſucher des Gebietes kommt: Bei der Abſtimmung im nächſten Jahre werden die Einwohner ganz unzwei⸗ felhaft für eine Rückkehr zum Drikten Reich ſtimmen. die Mehrheit wird überwälki⸗ gend ſein. ö Nach einer Meldung aus Genf befaßte ſich der Finanzausſchuß des Völ⸗ kerbundes u. a. mit der Frage der Fi⸗ nanzierung der Saarabſtim⸗ mung. Wie man hört, ſteht der Finanz⸗ ausſchuß hierbei in Verbindung mit der po⸗ litiſchen Abteilung des Völkerbundsſekreta⸗ riates, die ihm anſcheinend diejenigen poli⸗ tiſchen Unterlagen gibt, die auch für die fi⸗ nanzielle Entſcheidung von Bedeutung ſein können. Es ſind die verſchiedenen Möglich⸗ keiten dieſer Finanzierung eingehend be⸗ ſprochen worden, wobei man ſowohl eine beſondere Anleihe wie auch Beiträge von verſchiedenen Seiten ins Auge gefaßt hat. Dabei ſcheint die Meinung zu überwiegen, daß die Saarbevölkerung ſelbſt nicht mit den Koſten der Abſtimmung belaſtet werden darf, ſondern daß die Koſten ſchließlich von demjenigen zu tragen ſeien, dem das Saar⸗ gebiet zugeſprochen wird. Das Echo von Zweibrüclen Paris, 9. Mai. Die franzöſiſche Preſſe beſchäftigt ſich am Dienstag noch eingehender mit der deut⸗ ſchen Saarkundgebung in Zweibrücken als am Vortage. In den Artikeln wird vor allem die angebliche uneigennützige Haltung Frankreichs herausgeſtrichen, das nur die Wahlfreiheit der Saarländer geſichert wiſ— ſen, aber nicht etwa das Saargebiet gegen den Willen ſeiner Bewohner zu Frankreich bringen wolle. Außerordentlich häufig ſchließt ſich daran die Forderung, der Völ⸗ kerbund müſſe auf Anregung Frankreichs für den Schutz der Abſtimmungsberechtig⸗ ten ſorgen, die nicht für Deutſchland ge— ſtimmt hätten. Was will Herr Knox? Ein Brief der Saarkommiſſion an den Völkerbund. Genf, 9. Mai. Der Präſident der Regierungskommiſſion des Saargebietes, Knox, hat an den Völ⸗ kerbundsrat ein recht eigenartiges Schreiben gerichtet. Herr Knox, der Natio⸗ nalität nach Kanadier, gab ſchon wiederholt Anlaß, daran zu zweifeln, daß er ſein heik⸗ les Amt mit der nötigen Neutralität aus— übt. Sein neueſter Brief nach Genf iſt wie⸗ Die neuen Aufgaben der Preſſe pläne— die Heranziehung b derum ein Beweis dafür. Der Brief wen⸗ det ſich zunächſt dagegen, daß in der Gene⸗ ralverſammlung der Vereinigung der Polizeibeamten von Saarbrücken am 29. April eine Entſchließung gefaßt wurde, die ſich gegen die Einſtellung von übelbeleumundeten deutſchen Emigranten in fei pie lib 9 55 Knox kriti⸗ ieſe Entſchließung und kommt i. ſchluß daran auf* Gerüchte zu ſprechen, die der Regierungskommiſſion zugetragen worden ſeien. Dieſe Gerüchte betreffen Putſchpläne, die angeblich ge⸗ gen die Saarregierung geſchmiedet würden. Herr Knox muß freilich zugeben, daß die Saarkommiſſion keinen ſicheren Beweis für die tatſächliche Exiſtenz ſolcher Pläne habe, trotzdem aber hält er es für nötig, den Völ⸗ kerbundsrat auf dieſe angeblichen finſteren Pläne aufmerkſam zu machen.— In Berlin wird zu dem merkwürdigen Brief folgendes feſtgeſtellt: Ausgangspunkt des Briefes war der zwar pſychologiſch durchaus verſtänd⸗ liche, aber vielleicht nicht genügend über⸗ dachte und daher von der Deutſchen Front in dieſer Form nicht gebilligte Beſchwerde⸗ ſchritt einer Gruppe von Polizeibeamten bei der Regierungskommiſſion wegen Ein⸗ Feltung on doutſchen Emigranten in die Es iſt nun bezeichnend, daß Herr Knox gerade dieſen Tatbeſtand zu verſchleiern für notwendig hält. denn er ſpricht lediglich von der Entſchließung der Polizeibeamten von Saarbrücken gegen die„Einſtellung von Polizeibeamten deukſcher Nationalität“, ohne das Peinliche der Tatſache zu enthül⸗ len, wes Geiſtes dieſe Polizeibeamten ſind. Wenn Herr Knox ſodann auf Gerüchte hinweiſt, die von der Möglichkeit eines Handſtreiches gegen das gegenwärtige Saarregime ſprechen, ſo übergeht er be⸗— wußt die bündigen Verſicherungen maßgeb⸗ licher deutſcher und ſaarländiſcher Politiker, daß derartiges unter gar keinen Umſtänden in Frage kommt. Wie Herr Knox ſelbſt zu⸗ gibt, hat die Regierungskommiſſion aller— dings keinen ſicheren Beweis dafür, daß dieſe Pläne wirklich exſtieren, obwohl er ſicherlich nichts unverſucht gelaſſen hat, mit allen ihm zur Verfügung ſtehenden Mitteln dieſen Plänen nachzugehen. Offen bleibt alſo nur die Frage, weshalb Herr Knox eigentlich dieſen Brief geſchrieben hat. Oder ſollte Herr änox mit dieſem neuen Alarm katſächlich ſeine eigenen Lieblings- internakionaler Polizeikräfte— fördern zu können glau- ben, von denen allmählich die Welt weiß. daß ſie bei der Saarbevölkerung nur die Unruhe und das Mißtrauen gegen das jetzige Regime zu ſteigern imſtande wäre. Reichspreſſetagung der Nd A Berlin, 9. Mal. In Hotel„Kaiſerhof“, einem für die na⸗ tionalſozialiſtiſche Bewegung hiſtoriſchen Ort, begann am Dienstag früh die erſte große Reichspreſſetagung der NS D AP, zu der über 400 nationalſozia⸗ liſtiſche Journaliſten aus allen Teilen des Reiches erſchienen waren. Reichspreſſechef Dr. Dietrich eröffnete die Tagung mit begrüßenden Worten für die Ehrengäſte und einem Gedenken an die 86 Opfer der Arbeit und die 45 SA⸗Kameraden, die ſich unter den Opfern der Arbeit befinden, die in der Grube Buggingen ihr Leben auf dem Schlachtfelde der Arbeit gelaſſen haben. Er ging dann über zu grundſätzlichen Aus⸗ führungen. Er ſagte u. a., die nationalſo⸗ feng Preſſe ſei von jeher der Reprä⸗ entant der Einheit der Partei nach außen geweſen. Sie ſtehe nicht einem Einzelnen, ſondern der ganzen Bewegung zur Verfü⸗ gung. Niemals habe ſie die große Linie ver⸗ laſſen, die ihr der Führer gewieſen habe. Sie ſei das Ausdrucksmittel des Führers und unterſtehe ihm direkt; nach der verlege⸗ riſchen Seite durch Reichsleiter Amann, nach der redaktionellen journaliſtiſchen Seite durch den Reichspreſſechef der Partei. Dr. Dietrich behandelte ſodann ausführlich die praktiſchen Möglichkeiten einer Ausgeſtaltung und Verlebendigung der Preſſe. Insbeſondere befaßte er ſich dabei auch mit den Hinderniſſen, die einer ſtärkeren ſchöpfe⸗ riſchen journaliſtiſchen Arbeit noch vielfach entgegenſtehen und ſie hemmen. Er knüpf⸗ te an die Aufforderung an, die Reichsmini⸗ ſter Dr. Göbbels an die Preſſe gerichtet hat, mehr Mut zur Kritik zu zeigen, indem er unter ſtarker Betonung erklärte: n e a e e ee r es, dann iſt es die national- ſozialiſtiſche Preſſe!“ 10 Die nationalſozialiſtiſchePreſſe erhebe mit Recht den Führungsanſpruch; ſie habe mit der Partei gekämpft, geopfert und geſiegt, ihrem Rechte zur Führung entſpre⸗ chend werde ſie aber auch bei der Neugeſtal⸗ tung des deutſchen Preſſeweſens führend vorangehen. Die Rede des Reichspreſſe⸗ chefs der NSDAP klang aus in einem zukunftsfreudigen Bekenntnis zur deutſchen Preſſe. Dabei wandte er ſich in bemerkenswert ſcharfen Ausführungen gegen den billigen Zweckpeſſimismus, der ſich heute vielfach ge⸗ gen das deutſche Preſſeweſen und ſeine Zu⸗ kunft breitmache. Es ſei ein gewaltiger Irrtum zu glauben, daß die Bedeutung der Zeitung in Deulſch⸗ land abnehmen werde. Auch der Rundfunk könne das für jeden Kulturſtaat vorhande⸗ ne und bleibende Bedürfnis nach dem ge⸗ ſchriebenen Wort niemals verdrängen oder beeinträchtigen. Wenn die unvermeidlichen Uebergangs⸗ erſcheinungen zweier ſo grundverſchiedener weltanſchaulicher Epochen auch auf dem Ge⸗ biete der Preſſe überwunden ſeien, werde der zielbewußte Aufbau des Nationalſozia⸗ lismus die deutſche Preſſe größer und ſtär⸗ ker machen als ſie jemals zuvor geweſen ſei. Anregungen und auch Kritik nehme die deutſche reſſe jederzeit gern entgegen, aber 17 erwarte das gleiche, was man auch von hr verlange: Nicht negative, ſondern poſikive Kritik und die aufbauende Mitarbeit Aller, die das Recht zur Kritik an der deutſchen Preſſe für ſich in Anſpruch nehmen. Dann nahm der Führer des Reichsver⸗ bandes der Deutſchen Preſſe, SA⸗Gruppen⸗ einem Referat„Die Preſſearbeit der SA“, ndem er die e lichen Verbindungen 0 U der NS⸗Preſſe und der Preſſear⸗ eit der SA aufzeigte. been Wilhelm Weiß, das Wort zu Letzte Nachrichten Selbſtmord eines Univerſitätsprofeſſors. Oberlahnſtein, 9. Mai. Im Walde bei Fröcht, unweit der Gruft des Freiherrn vom Stein, verübte ein Profeſſor der Uni⸗ verſitätsklinik Münſter Selbſtmor d. Der 64 Jahre alte Profeſſor war von Bad Ems mit einem Kraftwagen nach Fröcht ge⸗ kommen. Den Wagenführer hat er ange⸗ wieſen zu warten, da er die Gruft Steins beſuchen wolle. Als der Profeſſor jedoch bis zum Abend nicht zurückgekehrt war, machte ſich der Chauffeur mit einigen Einwohnern auf die Suche Bald darauf fand man im Walde die Leiche. Der Profeſſor hatte Selbſtmord durch Erſchießen verübt. Das zweite Urlauberſchiff verläßt Hamburg. Hamburg, 9. Mai. Am Dienstag vormit⸗ tag verließ die„Monte Olivia“ zum zweiten Mal den Hamburger Hafen zu einer See— fahrt der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“. An Bord befinden ſich 2400 Ur⸗ laubsfahrer aus Württemberg, Baden und der Rheinpfalz die zum größten Teil die See noch nie geſehen haben. Revolverſchüſſe auf den Gouverneur von Bengalen. Kalkutta, 9. Mai. Bei einem Pferderen— nen in Darſchilling gaben zwei Bengalis mehrere Revolverſchüſſe auf den Gouver— neur von Bengalen, Sir John Anderſon. ab, die aber ihr Ziel verfehlten Die Täter wurden verhaftet Chedrama Berlin, 9. Mai. Ein blutiges Chedrama ſpielte ſich am Dienstag in einem Hauſe der Chriſtinen- ſtraße im Norden Berlins ab. Dort lauerke der 25 Jahre alte Otto Seher ſeiner 26jäh- rigen Ehefrau Marta, mit der er zurzeit in Scheidung lebt. im Treppenflur auf. Als die Frau erſchien, kam es zu einem kurzen Wortwechſel, in deſſen Verlauf Seher plöh— lich eine Piſtole zog und ſeiner Frau in den Kopf ſchoßß. Bluküberſtrömt ſank ſie zu Bo- den. Darauf richtete der Täter die Waffe gegen ſich ſelbſt. Der Schuß war tödlich. Die ſchwerverletzte Frau wurde in bedenklichem Juſtande in das Horſt-Weſſel-Krankenhaus geſchafft. Auflotkerung der Preſſe Dr. Göbbels gibt auf der nalionalſozialiſti- ſchen Reichspreſſetagung einen Erlaß be; kannt. Berlin, 9. Mai. Auf der Reichspreſſetagung der NSDAP gab Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda Dr. Göbbels, einen Erlaß bekannt, der eine gewiſſe Auflocke— rung der Preſſe, beſonders in Bezug auf die Berichterſtattung bringen ſoll. Wenn nicht gewichtige Gründe eine an— dere Regelung erfordern, iſt die Bericht⸗ erſtattung über öffentliche Ver⸗ anſtaltungen den Zeitungen zu über⸗ laſſen. In der Regel ſoll davon abgeſehen werden, die Veröffentlichung von Reden in amtlichem Text vorzuſchreiben. Amtlicher Text ſoll aus beſonderen Gründen möglichſt kurz ſein. Vor allen Dingen ſoll davon ab⸗ geſehen werden, die Berichterſtattung über amtliche oder parteiamtliche Veranſtaltun⸗ gen durch behördliche Referenten und par— leiamtliche Preſſeſtellen vorwegzunehmen. Soweit es die Staatserforderniſſe geſtat⸗ ten, ſoll von einer Nachrichten- Berichterſtattungsſperre abge⸗ ſehen werden. Die Verhängung einer Be⸗ richtsſperre über den Stand beſtimmter öf⸗ fentlicher Fragen, Vorgänge, Vorkommniſ— ſe, Anweiſungen uſw. ſoll als Ausnahme betrachtet werden. 5 1 Für die redaktionelle Arbeit ſoll künftig als Richtlinie gelten, daß ihr innerhalb der Grenzen, die ſich aus dem Schriftleiterge— ſetz ergeben, ein möglichſt weiter Spiel⸗ raum zu laſſen iſt. Es ſoll daher auch mög⸗ lichſt für alle nahme freigegeben werden: können nur von behördlicher erfolgen. Fragen die eigene Stellung— Auflagen Stelle Der Pizelanzler in Mannhe em Beſprechungen über das Saargebiet. Mannheim, 9. Mai. Vizekanzler von Papen, der Dienstag nachmittag mit dem Flugzeug in Mann⸗ heim eingetroffen und bei dem großen Mai— rennen erſchienen war, gewährte einem Vertreter des„Hakenkreuzbanner“ eine Un⸗ terredung, in der er ſich über den Zweck ſei⸗ nes Beſuches u. a. wie folgt äußerte: Beſprechungen wirkſchaftlicher Art haben mich nach Mannheim geführt. Das Reich richtet ſich darauf ein, die geſamke Pro- duktion des Saargebietes nach der Rück⸗ gliederung zü ubernehmen. Dieſem Ziel die⸗ nen auch die heutigen Unterhaltungen. So ſelbſtverſtändlich unſere Vorſorge in dieſer Beziehung iſt, ſo muß ich doch immer wie⸗ der betonen, wie ſehr ich es bedaure. daß die wirtſchaftliche Jukunft des Saargebie tes, und icht meyr auf ber vreiteren und viel ver⸗ nünftigeren Grundlage einer gegenſeitig n und loyalen deutſch⸗Franzöſiſchen Verſtändi⸗ gung gelöſt werden konnte. 5 Wenn ſich die franzöſiſche Preſſe zum Teil ehr entrüſtet über die Zweibrücker Rede des Miniſters Göbbels zeigt, ſo darf ich feſtſtellen, daß der Miniſter dort auch gur die Konſequenzen gezogen hat, aus der vollkommenen Ablehnung der fransöſiſchen Regierung, auf den Vorſchlag des Kanzlers einzugehen: nämlich die Abſtimmung über die Zukunft des Saargebiets auf die Baſis iner vorherigen deutſch⸗franzöſiſchen wirt⸗ chaftlichen Verſtändigung zu ſtellen. Wenn man in Frankreich die Feſtſtellungen des Miniſters Göbbels nur als eine Ver⸗ chärfung der gegenſeitigen Beziehun— gen darzuſtellen ſucht, dann ſteht unzweifelhaft feſt, daß die Reichs- ꝛegierung ſeit Monaten alles getan hal, um dem unoermeidlichen Abſtimmungskampf hie Schärfe zu nehmen, die ſich allzuleicht wie ein neuer Nebel auf unſere grenznach⸗ zarlichen Beziehungen und die europäiſche Almoſphäre legen könnte. Deutſche Tagesschau Die Großhandelspreiſe im April. Für den Monatsdurchſchnitt April 1934 ſtellt ſich die Großhandelsrichtzaht auf 95,8 gegenüber 95,9 im Vormonat. Sie iſt ſo⸗ mit wenig verändert. Die Richtzahlen der Hauptgruppen lauten: Agrarſtoffe 90,5(minus 0,1), Kolonialwaren 74,0(plus 1,4), Indu— ſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 90,6(minus 0,2) und Induſtrielle Fertigwaren 114,7(plus Dr Dr. linge, ſtatt ſie gegen ein untertarifliches Ueber— gangsgehalt zu beſchäftigen, in den Ar⸗ beitsdienſt einzustellen. Dr. Baſtian wirft deshalb die Frage auf, warum die ausgelern— ten Lehrlinge hier nicht ein halbes odec ein ganzes Jahr ſelbſtloſen Dienſt an der Nation tun ſollen, um dann in das Berufsleben zu treten. Nach Ablauf des Arbeitsdienſtjahres könne ſich die wirtſchaftliche Konjunktur ſo— weit geändert haben, daß es dann möglich ſei, die jungen Arbeitskräfte ihrem Beruf zu— zuführen und ſie ſozial und wirtſchaftlich ſo zu ſtellen, daß ſie an ihrem Idealismus kei— nen Schaden erleiden. Mannheimer Großviehmarlt. Auftrieb: 209 Ochſen, 177 Bullen, 379 Kühe, 279 Färſen, 1080 Kälber, 20 Schafe, 2028 Schweine, 3 Ziegen. Preiſe: Ochſen 33 bis 36, 25 bis 28, 29 bis 32; Kühe 27 bis 29, 24 bis 27, 19 bis 23, 14 bis 18; Bullen 31 bis 33, 28 bis 30, 26 bis 28; Färſen 34 bis 36, 30 bis 33, 28 bis 30, Kälber Sonderklaſſe 63 bis 80, andere 49 bis 54, 43 bis 48, 37 bis 41, 31 bis 36; Schweine—, 41 bis 44, 40 bis 48, 40 bis 2.— Marktverlauf: Großvieh mittel, ge— räumt; Kälber mittel, geräumt; Schweine langſam, geräumt. Mannheimer Pferdemarkt. Auftrieb: 269 Arbeitspferde, 100 Schlacht- pferde. Preiſe: Arbeitspferde 500 bis 1200, Schlachtpferde 30 bis 130 Rm. pro Stück.— Marktverlauf: Arbeitspferde mittel, Schlacht⸗ pferde ruhig. Karlsruher Schlachtyiehmarlt. Zufuhr: 36 Ochſen, 51 Bullen, 46 Kühe, 136 Färſen, 468 Kälber, 955 Schweine. Be— zahlt wurden pro 50 Kilogramm Lebendge⸗ wicht: Ochſen 28 bis 32, 27 bis 28, 25 bis 27, 23 bis 25, 20 bis 23; Bullen 28 bis 31, 24 bis 27, 23 bis 24, 21 bis 23; Kühe , 23 bis 24, 18 bis 22, 18 bis 17; Fär⸗ 30 bis 35, 26 bis 30, 24 bis 28, 22 bis 24; Kälber 46 bis 50, 44 bis 46, 40 bis 44,—; Schweine—, 43„bis 44, 42 bis 43, 41 bis 42, 39 bis 41, 34 bis 39, 31 bis 33.— Marktverlauf: Großvieh lang⸗ 0 ſam, geringer Ueberſtand; Kälber und Schwei⸗ ne mittelmäßig, geräumt. ſen 1 1 1 5 ö Unerhörte Schmähung des deutschen Frontſoldaten Karlsruhe, 9. Mai. Nach Meldungen des Geheimen Staatspolizeiamts mußte in der letzten Zeit feſtgeſtellt werden, daß katholi⸗ ſche Ordenseiſtliche, die im Ausland ihren Wohnſitz haben, in Baden Gottesdienſte und Vorträge abhalten, und im Verlauf derſel⸗ ben ihre deutſchfeindliche Geſinnung an den Tag legen. Es erlaubte ſich u. a. der Pater Rückenacker des Redemptoriſtenordens anläß⸗ lich einer Predigt folgende ungeheure Schmä⸗ hung des deutſchen Volkes:„Mehr als die Hälfte der deutſchen Soldaten während des Krieges ſind durch Geſchlechtskrankheiten oa⸗ hingerafft als durch feindliche Kugeln in den Sand geſunken.“. 5 Die Regierung iſt entſchloſſen, in Zukunft gegen derartige Schmähungen mit aller Schär⸗ fe des Geſetzes vorzugehen und erſucht die Bevölkerung bei ähnlichen Vorkommniſſen ſo⸗ fort Meldung an die nächſte Polizeibehörde bezw. an die Geheime Staatspolizeiſtelle zu der Ausreiſe aus Deutſchland durch die Be⸗ hörden der verdienten Strafe zugeführt wer— .„ den kann. Ausklang in Mannheim Maſſenbeſuch und gute Geſch dem Maimarkt. Mannheim, 9. Mai. Den Höhepunkt und Ausklang des Mann— heimer Maimarktes bildete von jeher eſes Jahr ſetzte ſchon 1 ar tunkoen Ainagſfenheſuch ſzptühen 8 ieee„raffen ge as, Auf dem Hauptmarkt für Pfer⸗ de und Schlachtvieh entwickelte ſich bald n ſich die ein reges Geſchäft. Inzwiſchen hatten Martitbeſucher um den Ring verſammelt, che hielt, in der er einleitend der Opfer des furchtbaren Bergwerksunglücks von Buggin gen gedachte. Nach dem Liede vom guten Kameraden betonte Stadtrat Hofmann wei— ter, daß Mannheim ſtolz auf ſeinen Mar— markt ſet, bringe doch dieſer die ſichtliche Ver— bundenheit zwiſchen der Stadt- und Landbe— völkerung zum Ausdruck. Kreisbauernführer der für 4 bis 6 Wochen aufzunehmen, ſchickt äftsabſchlüſſe auf lungen ö Lands und Stilleben brachten, aber wenig Figuren— [Kunſt iſt vollig erreicht, denn zahlreiche wo Stadtrat Hofmann eine Bezrüßungsanſpra⸗ dem Kriege, religiöſe, bibliſche Treiber-Plankſtaot betonte, daß der Mannheimer Maimarkt ein Feſt der Verbundenheit zwiſ chen Stadt und Land ſei. Adolf Hitler ſelbſt hat den Bauern als das Fundament des Staa— tes bezeichnet und gerade die Märkte ſind das Fundament, auf dem ſich alles aufbaut. Der Händler muß der Treuhänder des Bauern ſein und der Metzger muß ſein Geld im Laden verdienen und nicht auf dem Markt. Der Reichsnährſtand hat auf weltanſchaulichem und beruflichem Gebiete noch eine große Schu— lungsaufgabe zu löſen bis der nationalſoziali— ſtiſche Geiſt ſich überall durchgeſetzt hat. Im Anſchluß hieran wurden auf dem Vor⸗ führungsring reiterſportliche Attraktionen ge— zeigt, von denen beſonders die„Hohe Schule“ des Primaners Schmidt großen Beifall fand. Prämiierungsergebniſſe auf dem Mannhe mer Maimarkt. Mannheim, 9. Mai. Bei der anläßlich des Maimarktes im Städtiſchen Schlacht- und Viehhof ſtatlgefundenen Prämiierung wurden außer einer großen Reih evon Geldpreiſen fol— gende Ehrenpreiſe zuerkannt: N Für ein Paar Wagenpferde: Ludwig Löſch, Mannheim; Einzelnes 80 genpferd: Leopold Strauß, Albisheim; ein Paar Schwere Arbeitspferde: W. Mürzweiler, Neidenſtein: ein Paar leichte Arbeitspferde: Ehrenpreis zum 1. Preis M Bohrmann, Ludwigshafen; Einzelnes Arbeitspferd: Flegenheimer, Wiesloch; Reitpferde: Becker, Gau-Odernheim;— Für Kälber aller Raſſen: Ludwig Gutmann, Olnhauſen; Doppelen der: S. Löb 3., Mutterſtadt; Rinder bis zu zwei Herr Wa⸗— Jahren: Gutsverwaltung Langenzell; Rin⸗ der über zwei Jahren: Hugo Weiß Ravensburg; Ochlen bis zu zwetein⸗ halb Jahren: Eugen Müller, Giebelſtadt und Gebr. Gebhardt, Damhof bei Eppingen; Ochſen von zweieinhalb bis drei⸗ einhalb Jahren: Gutsverwaltung Lan⸗ genzellß Farren bis zu zweieinhalb Jahren: Schuch Hermann, Walkershofen dei Uffenheim; Farren von zweiein⸗ halb bis dreieinhalb Jahren: Guts⸗ verwaltung Rottendorf bei Würzburg; Schweine⸗Ehrenpreiſe: Zentralgenoſ⸗ ſenſchaft für Viehverwertung Hannover, Ge⸗ ſchäftsſtelle Mannheim; Gebrüder Schnell und Spieß⸗Diemer, Mannheim; Oberreicher jun., Mannheivi. »Die Gauamtsleitung der NSV bittet alle Volksgenoſſen, die es ermöglichen können, ein bedürftiges Stadt⸗ oder Landkind als Gaſt die nach⸗ ſtehende Pflegeſtellenkarte auszuſchneiden und ſie ausgefüllt der zuſtändigen NSV-Orts⸗ gruppe zuſtellen zu wollen. Helft alle mit, Tauſenden von armen Kin⸗ ; 5 e dern Freude und Erholung zu ſchenken! machen, damit der betreffende Geiſtliche vor Frühiahrsausſtellung in Darmſtadt N Darmſtadt, 9. Mat. Der Aufbau der Ausſtellung, die aus Heſ⸗ ſen und dem ganzen Reich überaus ſtark be⸗ wurde, iſt ſoweit fortgeſchritten, daß die Sonderart dieſer großen Kunſtſchau ſchon klar erſichtlich iſt. Während frühere Ausſtel⸗ eine große Fülle von Landſchaften bilder und Kompoſitionen, herrſcht diesmal das Figuren- und Tierbild vor. Die angeſtrebte Volksverbundenheit unſerer Werke, die den Führer und ſeine Mitarbeiter dar⸗ ſtellen— es iſt auch ein bereits 1928 nach dem Leben gemaltes Bildnis des Reichskanz⸗ lers vorhanden—, die Volks- und Soldaten— typen, Bildniſſe bedeutender Männer und Frauen, geben packende Darſtellungen aus ö e Szenen und Legenden wie St. Chriſtophorus, St. Martin, Ruhe auf der Flucht, Verkündigung, Heilige ö Nacht, Auferſtehung, ferner Mutter und Kind, Fiſcheridylle, die Schwemme, Bergarbeiter, Fauſts Frauen, Menſch und Tier, Der Schuß im Revier, Der Erbhofbauer, deutſche Märchen und Sagen zeigen Stoffe, die jedem deut⸗ ſchen Menſchen etwas zu ſagen haben. Aber es handelt ſich bei dieſen Werken keineswegs um ſolche, die nur ſtoffliches Intereſſe bie⸗ ten, nur illuſtrativ ſind, ſondern um ſolche, deren rein künſtleriſche Werte auch den an— ſpruchsvollen Kenner begeiſtern können— fin⸗ den wir doch unter den ausſtellenden Künſt⸗ lern, Bildhauern Malern, die gefeiert⸗ ſten Namen deutſcher Kunſt und ebenſo ſeit⸗ her völlig Unbekannte, deren Begabung ſie aber bald bekannt machen dürfte. An Landſchaften bringt die Ausſtel⸗ lung ganz Erleſenes, auch hier iſt jede Ein⸗ ſeitigkeit vermieden. Die Abteilung Bildhauerkunſt iſt außerordentlich hochwertig. Der Monum n⸗ talbildhauer Pro r Dr. Hugo Lederer in Berlin, deſſen gr Stierdenkmal dieſer Tage in Berlin aufgeſtellt wurde, iſt auch in Darm⸗ ſtadt vertreten; Bildnisbüſten, Figuren und Tierplaſtiken ein abwechflungsreiches Bild deutichen Kunſtſchaffens. wie geben Berlin. Reichspräſident von Hindenburg hat am Dienstag den neuernannten Reichs- miniſter für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbildung, Bernhard Ruſt, empfangen und ihn auf Grund des Reichsminiſtergeſet⸗ zes vereidigt. Berlin. Nachdem der Reichspräſident he— reits Ende März die Uebernahme der Eh⸗ renmitgliedſchaft des Frontkämpferbundes erklärt hatte, haben auch die beiden ande⸗ ren Ehrenmitglieder des alten Bundes, Ge— neralfeldmarſchall von Mackenſen und General Göring, die Ehrenmitgliedſchaft des NS Deutſchen Frontkämpferbundes (Stahlhelm) übernommen. ö —— Die große Saarkundge⸗ bung in Zweibrücken. Unſer Bild zeigt Reichs- propagandaminiſter Dr. Goebbels während ſei⸗ ner großen Rede vor etwa 200 000 Saardeut⸗ ſchen in Zweibrücken. „Was die koloniale Frage im allgemeinen be⸗ trifft, ſo iſt zu bedauern, daß dieſelbe in Deutſch⸗ land von Hauſe aus als Parteiſache aufgefaßt wurde, und daß im Reichstage Geldbewilligungen für koloniale Zwecke immer noch widerſtrebend und mehr aus Gefälligkeit gegen die Regierung oder unter Bedingungen eine Mehrheit finden.“ Bismarck am 5. Juni 1889. Aus dieſen wenigen Worten ſpricht die ganze Er— bitterung, mit der Bismarck während der vielen Jahrzehnte jeiner Regierungstätigkeit gegen die nationale Engſtirnig⸗ keit der nach dem von ihm ſelbſt geſchaffenen„miſerabelſten Eduard Lüderitz Wahlgeſetz“ gewählten Reichstagsabgeordneten zu kämpfen hatte. Gewiß war Bismarck durchaus„kein Kolonialmenſch von Hauſe aus“(Reichstag am 26. 1. 1889), aber er hatte doch, wie er ebenfalls im Reichstage am 26. Juni 1884 ausführte,„nicht den Mut gehabt, die Bankerotterklärung der deutſchen Nation auf überſeeiſche Unternehmungen den Unternehmern gegenüber als Reichskanzler auszuſprechen., den Hilfeſuchenden offen zu ſagen: wir ſind zu arm, wir ind zu ſchwach, wir ſind zu furchtſam, für Euren Anſchluß an das Reich Euch Hilfe vom Reich zu gewähren.“ Die erſten Anſätze zu einer reichsdeutſchen Kolonial— politik lagen damals bereits einige Jahre zurück. Die Er— innerung an den erſten Verſuch, Kolonialpolitik zu treiben — als nämlich faſt zweihundert Jahre früher vom Großen Kurfürſten weſtafrikaniſche Beſitzungen vorübergehend er— worben worden waren, zu deren Schutze der branden— burgiſche Major Otto Friedrich von der Gröben die Feſtung Groß-Friedrichsburg an der Goldküſte angelegt hatte— war nach der Reichsgründung von 1871 im deutſchen Volke immer ſtärker geworden. Im Jahre 1882 erwarb der Bremer Großkaufmann Eduard Lüderitz für 200 Gewehre und 12000 Mark baren Geldes von den Hotten— totten an der Bucht Angra Pequena in Südweſtafrika ein Gebiet von etwa 50 000 Geviertkilometern im Umfange von Württemberg, Baden und dem ehemaligen Reichslande Elſaß-Lothringen und auf ſeinen Schutzantrag an das Reich hin drahtete Bismarck am 24. April 1884 an den deutſchen Konſul in Kapſtadt:„Sie wollen amtlich erklären, daß Herr Lüderitz und ſeine Niederlaſſungen unter dem Schutze des Deutſchen Reiches ſtehen“. Dieſe neue Anwendung des kategoriſchen Imperativs Bismarckſcher Politik war natürlich ein heftiger Schlag gegen die Weltmachtgelüſte Englands, aber am 22. Juni desſelben Jahres mußte ſich England trotzdem zur Aner— kennung der deutſchen Hoheitsrechte über Lüderitzland be— quemen. Und ſo ging denn am 7. Oktober auch in Angra ene 995 n„FFF e eee e Pequena, gehißt durch den Afrikaforſcher Nachtigal, die deutſche Flagge hoch. Damit war die tatſächliche Grundlage für ein deutſches Kolonialreich geſchaffen, deſſen Ausbau bis zum Kriegsbeginn 1914 unter den unbeſtreitbaren Tatſachen litt: Kolonialfeigheit des Reichstages und damit eigenmächtige Zurückhaltung des Privatkapitals gegen Reichs⸗ und Volksintereſſen! Dieſe Tatſache, von deutſch⸗ feindlichen Kreiſen den ſüdweſtafrikaniſchen Eingeborenen eingeimpft, führte 1904, alſo jetzt vor 30 Jahren, zu dem an deutſchen Blutopfern ſo überaus beklagenswerten Auf⸗ ſt ande der Herero. Die Unruhen hatten zwar ſchon lange geſchwelt, nicht zuletzt durch die Eiferſüchteleien zwiſchen Hereros und Hottentotten. Ein vom Reich unter Hauptmann von Francois mit zu ſchwachen Kräften unternommener Ver— juch, vermochte keinen Frieden zu ſtiften. Das gelang erſt ſeinem Nachfolger, dem Gouverneur Major v. Leutwein, der im Herbſt 1894 den aufrühreriſchen Hottentottenhäupt— ling Henrik Witboi unterwarf. Doch die Ruhe war nur ſchein— bar, denn als der Gouverneur 1903 gegen die aufſtändiſchen Bondelzwaarts im äußerſten Süden im Felde lag, ſchlugen im Januar 1904 auch die Hereros los, verwüſteten die Farmen, ermordeten die Anſiedler, trieben die Herden weg und ſchloſſen die Stationen Okahandja und Omaruru, nord— weſtlich von Windhuk, ein. Sofort begann die deutſche Gegenwehr. Ein Landungskorps des Kanonenbootes „Habicht“ ſicherte Swakopmund und die jetzt ſo wichtige Eiſenbahn, und von Süden her führte Hauptmann Franke ſeine Kompagnie in atemloſen Eilmärſchen binnen 19 Tagen 900 Kilometer weit, eine Strecke wie von Frank— furt a. M. bis Königsberg, heran, entſetzte die einge— ſchloſſenen Stationen und warf dadurch die Hereros in die Verteidigung zurück. Mit aus der Heimat eingetroffenen Verſtärkungen übernahm jetzt Leutwein den Oberbefehl und begann den Unterwerfungskrieg gegen einen weit überlegenen, verſchlagenen, landeskundigen Feind. Immer neue Verſtärkungen mußten herangeführt werden, deren Oberbefehl jetzt General von Trotha übernommen hatte und der Anfang Auguſt zum entſcheidenden Schlage aus— holte, als der Feind am Waterberg eingeſchloſſen war. Nach ſchweren Verluſten flohen die Herero in das öde waſſerloſe Sandfeld, die Omahaki, wo ſie ihren Untergang fanden. Inzwiſchen hatten ſich aber auch die Hottentotten wie— der erhoben und mit ihnen der alte Henrik Witboi, der zugleich zu einem religiöſen Unabhängigkeitskrieg aufrief. Es dauerte Jahre bis dieſer Aufſtand im Februar 1907 ſein Ende fand. Mit ſchweren Opfern an Blut und Geld war die deutſche Herrſchaft in Südweſtafrika jetzt feſt begründet. Aber wenn die deutſche Oeffentlichkeit dieſem Ringen deutſcher Männer in den Kolonien noch gleichgültig und ſtumpfſinnig zugeſehen hatte, ſo brachte der ſüdweſtafrika— niſche Krieg doch eine Wendung. Die Anſiedlerzahl wuchs raſch. Bewäſſerungsanlagen leutnant v. Heydebreck, bei Sandfontein zurückſchlug Nach ſeinem Tode übernahm Major Franke den Ober⸗ befehl, der zunächſt die ohne Kriegserklärung eingefallenen Portugieſen bei Naulina am Kunene ſchlug. Als jedoch die Hauptmacht der Südafrikaniſchen Union, alſo der Buren, unter Botha, 65 000 Mann, im Frühjahr 1915 vor⸗ drang, traten die Deutſchen unter Franke und dem Gou— verneur Seitz den Rückzug nach dem Norden der Kolonie an. Nach der Räumung Windhuks wurden ſie bei Otavi eingekreiſt und am 9. Juli 1915 zur Uebergabe gezwungen. Durch das Verſailler Diktat wurde Deutſch-Südweſt⸗ afrika der Südafrikaniſchen Union als Mandatsgebiet über— tragen. Begründet wurde die Wegnahme dieſer wie auch Miniſter⸗Reſident Dr. Heinrich Göring Der Minister-Resident Dr. Heinrich Göring, der Vater des Preußischen Ministerpräsidenten Hermann Göring. war der erste Reichs-Kommissar des Sebutzgebietes Deutsch-Südwest— afrika von 1885 bis 1889. 1 aller übrigen deutſchen Kolonien mit der unwahren Be— hauptung der Unfähigkeit und Unwürdigkeit Deutſchlands, zu koloniſieren. Dieſe Unwahrheit iſt inzwiſchen ſchon läugſt einer beſſeren Einſicht, wenigſtens bei einem Teile unſerer früheren Gegner gewichen. Einem großen Volke wie dem deutſchen jede koloniale Betätigung in eigenen Kolonien zu unterbinden, heißt, ſeine Bewohner auf die Dauer zur Kulturarbeit für fremde Völker zwingen, in denen dann ſeine Pioniere untergehen. Darum iſt es erößte Pflicht, dem deutſchen Polke bei jeder wurden geſchaffen, die längſt nötige Eiſenbahn von Lüderitzbucht nach Keet⸗ mannshop gebaut, eine zweite von Swakopmund nach den Bergwerken von Otawi, wo 1905 der Kup⸗ ferbergbau begann; und ſpäter wurde auch die Linie Keetmanshop nach Wind⸗ huk gelegt. Beſonderen Auf— ſchwung verſprachen natür— lich die Diamantenfunde an der Lüderitzbucht. Im Jahre 1909 erhielt Südweſtafrika die Selbſtverwaltung. Aber die raſtloſe Koloniſationsarbeit der Deutſchen wurde mit Ausbruch des Weltkrieges mit einem Schlage vernichtet, als unſere Feinde es ſich angelegen ſein ließen, den Krieg auch in die Kolonien zu tragen. Im September 1914 ſetzte der erſte engliſche Angriff in Deutſch-Südweſt⸗ afrika ein, den der Führer der Schutztruppe, Oberſt— Das„Storchenneſt“ in Windhuk Wöchnerinnen⸗ und Säuglings⸗ heim„Eliſabethhaus“ der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft. Als nach der Niederſchlagung der Eingeborenenaufſtände die plan⸗ mäßige Beſiedlung von Deutſch⸗ Südweſtafrika begann und zahl⸗ reiche deutſche Stedler ſich im Lande ſeßhaft machten und Fami⸗ lien gründeten, wurde die Errich⸗ tung eines zentral gelegenen Wöchnerinnenheims erforderlich, um den jungen deutſchen Müttern in ſchwerer Stunde Beiſtand zu leiſten. Am 20. Oktober 1907 wurde mit der Errichtung des Hauſes be⸗ gonnen und ſchon am 24. April 1908 konnte das Haus ſeiner Be⸗ ſtimmung übergeben werden. Lüderitzbucht Gelegenheit die ungeheure Wichtigkeit eigener Kolonien vor Augen zu führen und zur Wachhaltung des kolonialen Gedankens, zur Bekämpfung der kolonialen Schuldlüge aufzurufen, zur Stärkung des Deutſchtums in den ver⸗ loxenen Kolonien, ſowie zur Löſung der deutſchen Kolonial- frage in wirtſchaftlicher und politiſcher Hinſicht beizutragen. Denn das muß das Ziel ſein: Wenn eines Tages der Zeit⸗ punkt für eine Neuverteilung der Kolonialmandate durch die Mandatskommiſſion des Völkerbundes gekommen ſein wird, dann muß der koloniale Gedanke in Deutſchland wieder ſo Wurzel gefaßt haben, daß die Zuerkennung eines Kolonialmandates an Deutſchland als eine Forderung des geſamten deutſchen Volkes erhoben wird. Nicht nur für die Gegenwart iſt der Beſitz von Kolonien eine zwingende Notwendigkeit, ſondern auch gerade für die Zukunft. Das Induſtrieland Deutſchland iſt das„Volk ohne Raum“, iſt mit ſeinen mehr als ſechzig Millionen Menſchen auf zu kleinem Boden, der außerdem mit Natur⸗ ſchätzen nur kümmerlich ausgeſtattet iſt, zuſammengepreßt. Es iſt auf den Bezug kolonialer Rohſtoffe dringend ange⸗ ö wieſen und muß Abſatzgebiete für ſeine Ausfuhrwaren haben, um ſeiner werktätigen Bevölkerung Lohn und Brot geben zu können. Dieſe Gedanken mußten gerade zur Wiederkehr des Tages, an dem vor fünfzig Jahren der Grundſtock zu einer kolonialen Betätigung Deutſchlands gelegt wurde, arsge⸗ ſprochen werden, Gedanken, die ſich hoffentlich auch frucht⸗ treibend auswirken. ROAAN VON KrorHlrdE VON FKTEEMAN NS Urheberr 7 Nachdruck verboten. Aber was ſollte er beginnen? Wo er auch immer an— klopfte, jeder Arbeitsplatz war über und über beſetzt. Er tonnte ja auch nur auf Gelegenheits- und Schwarzarbeit ausgehen. Denn zu jeder feſten Anſtellung gehörten Papiere. Die beſaß er nicht. Kein Arbeitgeber konnte ihn io einſtellen, ohne daß die Polizei von ſeinem Aufenthalt ohne Ausweis und ordnungsgemäße Meldung erfuhr. Zunächſt verſuchte er noch, ſich geiſtig zu beſchäftigen. Die Leſehallen und Volksbüchereien ſtanden ja jedem Menſchen offen. Aber er konnte ſich nicht mehr konzen— trieren. Der Gedanke: Was wird aus dir, was wird aus Mutter Jochen?, ließ ihn nicht zur Ruhe kommen. Da kam es zum erſten Male, daß er, nur um nicht mehr denken zu müſſen, ſich in einer Hafenkneipe ſinnlos be— trank. Wie er nach Hauſe gekommen war, wußte er nicht mehr. Er fand ſich nur am nächſten Tage daheim auf ſeinem Lager, und neben ihm ſaß Mutter Jochen. Er fühlte eine kühle Kompreſſe auf ſeinem Kopfe. Fühlte ihre Hand ihn ſanft ſtreicheln. Da wurden ihm die Ereigniſſe des geſtrigen Abends wieder bewußt. „Mutter“, ſagte er voll Scham,„verzeihen Sie mir, ich weiß gar nicht, wie das gekommen iſt. Ich war wieder vergeblich nach Arbeit herumgelaufen. Ich war ſo un— glücklich. Ich wollte nur nicht mehr denken, Mutter! Bloß nicht mehr denken. Und da habe ich einen Schnaps ge— runken, und dann noch einen. Dann dachte ich, nun mußt bu aufhören, aber da konnte ich ſchon nicht mehr aufhören. Ind es war ſo ſchön, wie die Gedanken fortgingen, und der ganze Jammer, daß ich nichts bin und nichts habe und mich von Ihnen mit durchfüttern laſſen muß.“ „Laß nur, min Jung, brauchſt mir gar nicht erzählen! Ich weiß ſchon, wie ſo etwas kommt. Aber hörſt du, zum zweiten Male machſt du das nicht. Wenn einer erſt aus Verzweiflung zum Schnaps greift, dann iſt alles vorbei, und mit dir ſoll's nicht vorbei ſein, Junge! Aus dir ſoll noch mal was werden. Da bin ich ganz ſicher, und in den Karten hat's auch ge⸗ ftanden.“ Trotz ſeiner Scham und ſeines Elendſeins mußte Aki icheln. Was Mutter Jochen aus den Karten herauslas, war für ſie unumſtößlich. Aber er wollte ihr nicht wider— rechen. Wenn man etwas gegen ihren Aberglauben ite, dann wurde ſie richtig traurig. „Es ſoll auch nicht wieder vorkommen, Mutter! Sie ben ganz recht! Wenn ich jetzt nur an dies Schnaps— zeug denke, wird mir ſchon ganz elend.“ „Am beſten, du ſtehſt jetzt auf, Jung; dann ordentlich nen Kübel Waſſer über den Kopf und einen ordentlichen Kaffee und was Richtiges in den Magen. Und dann denkſt du heute mal gar nicht an Arbeitbeſorgen oder ſowas. Mach' dich mal auf die Beine und lauf mal ein paar Stunden'raus. Iſt heut' ſowieſo ein ſchöner Tag. Du ſollſt mal ſehen, wie der Wind dir den letzten Dunſt aus dem Kopfe'rausbläſt.“ Damit lief Mutter Jochen ſchon in das kleine Wohn— zimmer. Bald hörte Aki, wie ſie drinnen aufräumte und den Tiſch deckte. Er lag noch einen Augenblick ſtill, horchte 8 auf das leiſe Geräuſch. Wie gut die alte Frau zu ihm var! Wenn er doch ein einziges Mal dahin kommen würde, ihr alles zu vergelten. Er ſtand auf. Ein wenig ſchmerzte der Kopf noch. Das Zimmer ſchien hin und her zu ſchwanken. Im Munde hatte er einen pappigen Geſchmack. Aus dem kleinen Spiegel über dem Waſchſtänder ſah ihm ſein Geſicht ent⸗ legen: verquollen, mit trüben Augen und einem ſchlaffen Zug um den Mund. Er ekelte ſich vor ſich ſelbſt. Einmal und nicht wieder, ſchwor er ſich zu. Es goß ſich ganze Ladungen kalten Waſſers über Kopf, Hals und Nacken. Das erfriſchte wunderbar. Er fühlte ich nun ſchon wieder ganz munter. Flink begann er, ſeine Betten auszulegen, Ordnung zu machen. Als Mutter Jochen in die Küche kam, hatte er bereits Kaffeewaſſer gufgeſetzt und hielt die Mühle zwiſchen den Knien. Kurz darauf ſaß er mit Mutter Jochen beim Früh— ſtück. Er aß und trank mit Wohlbehagen. Dann ver— abſchiedete er ſich herzlich von der alten Frau. „Daß du mir aber nicht vor ein paar Stunden zurück— kommſt“, ſagte ſie.„Mußt dich mal tüchtig auslüften, auch den Kopf.“ Sie ſteckte ihm ein paar Brote in die Rock— taſche.„Trink unterwegs einen ſchlank und federnd die Treppen hinabging. Aki hatte in den ganzen Wochen ſeit der Trennung von Lilly eigentlich kaum noch Blick und Empfinden für die äußere Umgebung gehabt. Der Frühling war gekommen, ohne daß er ſich deſſen überhaupt bewußt geworden war, o eingeſponnen war er in Bitterkeit und Sorge geweſen. Jetzt zum erſten Male ſpürte er den Frühling. Er lag über Hamburg wie eine Decke aus Blau und Silber ge— woben. Am Himmel zogen kleine weiße Wölkchen fröhlich dahin, das Waſſer des Alſterbeckens trieb kleine blitzende Wellen, Möven ſtrichen in weißem Fluge über die Stadt. Aki blieb ſtehen, zog das bunte Frühlingsbild mit allen Und es wird auch was werden. Kaffee oder iß eine Suppe“, mahnte ſie und ſah ihm zärtlich nach, als er nun Sinnen in ſich ein. Wie hatte er nur die Natur ſo ganz vergeſſen können? Sie war ja die einzige Tröſterin in allem Leid. Wie war es doch früher geweſen? Da waren ſie gewandert in Rußland Tage um Tage. In allem Elend war die Natur doch etwas geweſen, was immer wieder Lebenstrieb ſchenkte. Der Sommerwind über den weiten grünen Steppen, die Hecken am Wege zur Früh⸗ lingszeit, weiß von der Blüte des Schlehdorns, die Hecken der wilden Roſen mit ihrem Geruch nach Wein, die kleinen Früchte der wilden Apfel- und Birnbäume im grünen Blättergewirr, das Singen der Lerchen über den Feldern, das Rauſchen der Birken in den Wäldern— all das hatte immer neue Freude und Kraft gegeben. So tief hatte er alles vergeſſen, hatte nicht Winter noch Frühling geſehen. Nun ſtand er mitten im Frühling. Er bekam eine tiefe Sehnſucht, ihn ganz zu erleben. Nicht hier in der Stadt, wo man ihn nur ein Stückchen einfangen konnte mit Augen und Sinnen. Denn die Häuſer, die Steinmauern, die Straßen ſchoben ſich immer wieder dazwiſchen. Mutter Jochen hatte wieder einmal ganz recht gehabt. Er wollte hinauswandern, ganz weit, wo nichts war als Felder, Himmel und Waſſer. Er beſtieg eine Bahn und fuhr hinaus bis zur End— halteſtelle. Und nun wanderte er hinein in den Frühlinas⸗ tag, ziellos, ohne zu denken und zu grübeln. Er vergaß alles. Er vergaß Tilly und die Enttäuſchung an ibr, ver- gaß ſeine Sorge um das tägliche Brot von morgen. Er fühlte nichts als die Erde unter ſeinen Füßen, auf⸗ gebrochen unter der Verkruſtung des Winters, fühlte, wie ſeine Beine ausſchritten, wie der Rhythmus des Wanderns ſich dem ganzen Körper mitteilte, ſeinen ganzen Menſchen ergriff und mit Mu erfüllte. Immer weiter blieb die Stadt hinter ihm zurück. Felder kamen, auf denen die erſte Saat ſtand. Die Lerchen ſangen wie einſt über dem ungeheuren weiten Rußland. Die Stämme der Birken glänzten weiß, an den Büſchen rechts und links des Weges ſtanden die erſten grünen Blattſpitzen. Nun kam ein kleiner Fluß, eine Brücke führte darüber hin. Er ſtand am Brückengeländer, ſah hinab in das helle, bläuliche Fluten. Wie eilig dieſer kleine Fluß dahinſtrömte! Woher, wohin?, Aki wußte es nicht. Und doch hatte dieſer kleine Fluß ein Ziel wie alles im Leben. Vielleicht würde auch einmal ſein Leben in ein ſchönes und großes Ziel ausmünden. Er wurde jäh aus ſeinen Gedanken geriſſen. Er hörte, noch aus ziemlicher Ferne, Hufſchläge, ſah durch das helle Licht des Frühlingstages eine Kavalkade von Reitern herankommen. Allen voraus eine Geſtalt auf einem leuch— tend goldbraunen Reitpferd. Ein ungewöhnliches Tempo, das dieſer Reiter hatte! Man konnte es ſchon nicht mehr einen gewöhnlichen Galopp nennen. Es war ein wildes Jagen, das Pferd ſchien über den Erdboden zu fliegen. Aki ſah ſchärfer hin; da erſchrak er: dies Pferd ging durch. Zweifellos, es war nicht mehr in der Gewalt des Reiters. Er kannte dieſes wilde Dahinſtürmen von den ruſſiſchen Pferden her. Und nun ſah er auch: die Geſtalt hing nur noch im Sattel. Die Arme lagen krampfhaft um den Hals des Pferdes geſchlungen. Und da— der Atem ſtockte ihm. Das war ja eine Frau, die da auf dem heranraſenden Pferde hing! Immer weiter wurde der Abſtand zwiſchen ihr und ihren Begleitern da hinten. Schon erkannte er deutlich das blonde Haar, das wirr um den vorgebeugten Kopf hing. Schon ſah er das Geſicht des ſcheuenden Tieres, den Schaum an ſeinen Nüſtern, das Wilde in den großen, aufgeriſſenen Tieraugen. Gerade auf die Brücke zu ſtürmte das Pferd. Wenn es gegen das eiſerne Geländer rannte, ſeine Reiterin gegen den Brückenpfeiler ſchleuderte oder hinunter in den Fluß: ein unausdenkbares Unglück! Aki hatte nur wenige Sekunden zum Ueberlegen. Schon war das Schnauben des wütenden Tieres ihm ganz nahe. Schon ſah er die Hufe Funken aus dem Steinpflaſter vor der Brücke ſchlagen. Da ſprang er zu. Er wußte nur das eine: Aufhalten! Um jeden Preis aufhalten. Es war keine klare Beſinnung in ihm. Es war etwas, was ihn vorwärts trieb. Schon ſtand er dicht vor dem Tier, warf ſeine Arme in dje Höhe. Schrie irgend etwas. Das Tier ſcheute, machte einen Sprung zur Seite. Dieſen Augenblick benutzte Aki. Schon waren ſeine Hände in die ſchleifenden Zügel gekrallt. Schon fühlte er ſich mitgezerrt, mitgeſchleift. Waren es Sekunden, waren es Minuten?— er wußte es nicht. Bewußtſein und Gegenwart waren für ihn vorbei. Fünftes Kapitel. Aki erwachie von einem ſtechenden Schmerz, deſſen Sitz er nicht beſtimmen konnte. Er öffnete die Augen, ſah ſich, noch halb betäubt, um. Wo war er? Und was war mit ihm geſchehen? Er wollte den Kopf heben, aber dieſer Schmerz durchzuckte ihn ſtärker. Mit einem leiſen Stöhnen ſchloß er wieder die Augen. „Er kommt zu ſich“, klang eine Stimme, die Aki nicht kannte.„Hören Sie mich?“ ſagte es dicht über ihn. Wieder öffnete er mühſam die Augen, aver er hurete ſich, irgendeine Bewegung zu machen. Er hatte den Schmerz von vorhin noch zu bitter in Erinnerung. „Was iſt denn mit mir?“ fragte er und ſah den un— bekannten Herrn, der ſich über ihn beugte, verſtändnis⸗ los an. „Hoffentlich nichts Ernſtes, mein Freund!“ ſagte der mit bewegter Stimme.„Können Sie ſich beſinnen auf das, was vorgegangen iſt?“ „Ein Pferd“, kam es langſam von Akis Lippen,„es ging durch, da war doch eine Frau— iſt ſie gerettet?“ „Sie iſt es, mein junger Freund! Und durch Ihre hochherzige Entſchloſſenheit. Ohne Sie wäre mein Kind—“ Der alte Herr ſprach nicht weiter, er ergriff die Hand Akis und drückte ſie leiſe. „Aber wo bin ich denn?“ fragte Aki und verſuchte ſich nun doch aufzurichten. Schon wurde er wieder ſanft in die Kiſſen zurück— gedrückt.„Bitte bleiben Sie liegen“, ſagte der alte Herr, „es iſt Ihnen nichts Ernſtes geſchehen, wie mir der Arzt verſichert hat. Aber Sie müſſen noch ein paar Tage Ruhe halten. Wir werden alles tun, um Sie ſchnell wieder geſund zu machen. Mein Name iſt Nyſtädt. Sie ſind hier in meinem Landhauſe. Man hat Sie hierher gebracht, zu— ſammen mit meiner Tochter, die Sie gerettet haben. So— wie meine Beate wieder bei Kräften iſt, wird ſie Ihnen ſelbſt danken. Und nun ſagen Sie mir, mein junger Freund, wer Sie ſind? Ob man vielleicht irgendwelche An— gehörigen von Ihnen benachrichtigen könnte?“ Schon wollte Aki den Namen der Mutter Jochen nennen. Aber er hatte ein plötzliches Gefühl der Furcht. Nein, nein, man konnte nicht wiſſen, was das für ihn ſchließlich für Ungelegenheiten bringen konnte. Er war ja immer noch nicht polizeilich gemeldet. „Nein, danke!“ ſagte er mühſam.„Ich habe niemanden. und ich werde ja auch bald wieder in Ordnung ſein.“ „Nun, das hoffen wir. Aber bis Sie ſoweit ſind, ſind Sie mein lieber Gaſt, Herr—“ Konſul Nuſtädt unterbrach ſich.„Würden Sie mir nicht ſagen, wie Sie heißen?“ Aki wollte ſeinen Namen nennen, aber plötzlich fühlte er eine tiefe Schwäche. Die Lippen gehorchten ihm nicht mehr. Er ſchloß die Augen und war ſofort in einen tiefen Schlaf gefallen. Konſul Nyſtädt ſtand noch einen Augenblick wartend da. Aber die ruhigen Atemzüge des jungen Menſchen vor ihm zeigten ihm, er würde ſobald nicht erwachen. Woher lannte Nyſtädt doch dies Geſicht? Jetzt, wo es ſchlafend dalag, bleich und etwas leidend, war es ihm irgendwie, als hätte er es ſchon einmal geſehen. Er konnte nur abſolut nicht darauf kommen, wann und wo. 135„* Als Aki erwachte, war es ſchon Nachmittag. Er er— kannte es daran, daß die Frühlingsſonne ſchräg in das Zimmer hereinfiel. Das Fenſter war angelehnt. Die Vorhänge wehten leiſe im Winde. Er ſah die Umriſſe einiger zart belaubter Bäume ſich wie eine feine Zeichnung von dem graublauen Himmel abheben. Nun vermochte er den Kopf ſchon zu wenden, ohne die ſtechenden Schmerzen zu fühlen. Und nun umfaßte er auch mit den Blicken das Zimmer. Er lag in einem Bett, das an der Querwand eines großen hellen Raumes ſtand. Die Wände waren mit einer hell wirkenden Tapete in Weiß und Grün bekleidet. Außer ſeinem Bett befand ſich in dem Zimmer ein Waſchtiſch mit blitzenden Hähnen, ein kleiner Schreibtiſch mit einem Seſſel, eine Chaiſelongue mit einer buntblumigen Decke. An einer Wand ſtand ein großer Schrank, in deſſen blitzen— der Scheibe ſich das ganze helle Zimmer widerſpiegelte. Auf dem niedrigen Nachttiſch, neben ſeinem Bett, ſtand eine Schale mit friſchen Veilchen. Ihr ſanfter Duft wehte über ihn hin. Dieſe Veilchen konnten unmöglich draußen im Freien gewachſen ſein. Soviel gab die Natur draußen noch nicht her. Nun ſah er an ſich herab. Irgend jemand hatte ihm ſeine Sachen ausgezogen und ihn in dieſen Anzug geſteckt, der Mund ſeidig am Körper lag. Die Bettbezüge waren.. Hand weiß, von einem Spitzenmuſter unterbrochen. Es mußte ein reiches Haus ſein, das dieſem Herrn Nyſtädt gehörte. Und nun beſann er ſich auch— er mußte den Namen Nyſtädt von irgendwoher kennen. Richtig, er hatte dieſen Namen über dem großen Gebäude des Werkes Nyſtädt und Co. geſehen. Dicht neben dem großen Chile— haus mußte es ſtehen. d irma Nyſtädt war eine der größten unter den Firmen, dsc elektriſche Artikel herſtellten und exportierten. Auch hatte un großes Baugeſchäft. Ob das wirklich dieſer Herr dt war, mit dem er ſoeben geſprochen und deſſen Tochter er gerettet? Wie mochte dieſe Tochter ausſehen? Er hatte ja keine Vor— ſtellung von ihr. Zwiſchen dem Anblick des heranſtürmen— den Pferdes, des wehenden blonden Haares des ohn— mächtigen Mädchens und ſeinem Rettungsverſuch war ja für ſein Gedächtnis eine vollkommene Lücke. Er würde gern gewußt haben, wie dieſes Fräulein Nyſtädt ausſchaute. Aber er fürchtete ſich davor, daß ſie ihm vielleicht danken würde. Der Vater hatte ja ſchon ſo etwas geſagt. Er hatte doch nur das Selbſtverſtändliche getan! Ueberhaupt, dieſe ganze Umgebung hier, ſie war ſo ſchön und doch irgendwie unheimlich. Viel zu fein für ihn. Aki, der ſich aus der Verkommenheit ſeiner ruſſiſchen Vagabundenjahre in das Artiſtenmilieu Tillys hinein⸗ gewöhnt hatte, der bei Mutter Jochen ein ärmliches und doch zufriedenes Leben geführt, er fürchtete plötzlich dieſe ganze Umgebung hier. Was ſollte er dieſem Herrn Nyſtädt und ſeiner Tochter ſagen? Er würde ſich ungeſchickt und dumm benehmen. Und vor allem, wenn man ihm irgend⸗ welche Hilfe anbieten ſollte— was ſollte er dann ſagen? Es ſchien ihm ganz unmöglich, ſein eigenes Schickſal in ſeiner trüben Verworrenheit vor dieſen Menſchen hier auszubreiten. f(Fortſetzung folgt.) Aus der Heimat Gedenktage 9. Mai. 1525 Der italieniſche Kirchenkomponiſt Gio⸗ vanni Pierluigi da Paleſtrina in Pale⸗ ſtrina geboren. 1688 Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürſt, in Potsdam geſtorben. 1 1760 Graf Nikolaus Ludwig v. Zinzendorf. Stifter der Brüdergemeine, in Herrn— hut geſtorben. 1805 Friedrich von Schiller ſtorben. Sonnenaufg. 4.15 U in Weimar ge— Sonnenunterg. 19.39 Mondaufg. 2,25 Mondunterg. 1507 Prot.: Hiob. Kath.: Gregor. 10. Mai. 1871 Friede von Frankfurt a. M.; Elſaß⸗ Lothringen fällt an Deutſchland zurück. 1885 Der Dramatiker Fritz v. Unruh in Koblenz geboren. 1904 Der Afrikareiſende Henry Morton Stanley(James Rowland) in London geſtorben. J Himmelfahrt Es liegt etwas Befreiendes, etwas Sieg— haftes in dem Begriff der Himmelfahrt. und un werden hingelenkt auf unſeren Herrn Heiland, der an dieſem Tage, nachdem er ſeine Jünger und Anhänger noch einmal um ich varſammelt hatte, gen Himmel fuhr zu feinem Vater. Erſt, nachdem er ſeine Aufgabe ganz erfüllt hatte, nachdem er das Verſöh⸗ nungswerk vollendet und ſeiner inzwiſchen ge⸗ gründeten Gemeinde der Glaubigen die letzlen Ermahnungen und Anweiſungen zur Ausbrei⸗ tung ſeines Geiſtes gegeben hatte, ging er von ihnen in ſein himmliſches Reich zurück. 1 Den Himmelfahctstag ſtellen wir uns vor als einen ſchönen Maientag im Glanz der Frühlingsſonne. In Stadt und Land wandert man hinaus in die Wälder und Auen. And ſtehen wir irgendwo auf Bergen, die weite Himmelskuppel ſtrahlend über uns, dann mö⸗ gen uns ähnliche Gedanken befallen, die Wil— helm von Humboldt in einem Briefe an eine Freundin einmal in folgende Worte faßte: „Selbſt ohne auch religibſe Gedanken an den Anblick des Himmel zu knüpfen, hat es etwas unbeſchreiblich Bewegendes, ſich in der Un⸗ endlichkeit des Luftraumes zu verlieren, und benimmt ſo auf einmal alle kleinlichen Sor⸗ gen und Begehrungen des Lebens und der Wirklichkeit ihre ſonſt leicht einengende Wichtig⸗ keit.“ a Der Himmelfahrtstag iſt die Vorbereitung des Pfingſtfeſtes, des dritten großen Ereigniſ⸗ ſes der Heilsgeſchichte und des Kirchenjahres. Der Himmelfahrtstag lenkt Augen und Her⸗ zen zur Höhe. Empor die Herzen! iſt ſein Leit⸗ motiv. * * Betriebsweiſe Erhebung der Getrkeidean⸗ bauflächen am 4. Juni. Neben der allgemei⸗ nen Anbauflächenerhebung Ende Mai, die nur insgeſamt für den Gemeindebezirk erfolgt, hält der Reichsernährungsminiſter auch noch eine Erhebung über die Getreideanbaufläche in je⸗ dem Betrieb für erforderlich. Daher wird in Verbindung mit der beſonders angeord— neten Schweine⸗Zwiſchenzählung am 4. Jun 1934 eine betriebsweiſe Erhebung über den Anbau von Roggen, Weizen, Spelz und Gerſte in der Untergliederung nach Winter⸗ und Sommerfrucht ſowie Hafer je beſonders durchgeführt werden. Die Feſtſtellungen ſino vom Bürgermeiſter, Gemelndevorſteher oder einer Gemeindekommiſſion in einer Gemeindel'ſte zu vereinigen, abzuſchließen und zu beglaubigen. Die Veröffentlichung der Ergebniſſe in den Ge⸗ meinden bat zu unterbleiben. Die Schroester ARL HOLM ROMAN VON 1 Doktor Martens wollte in ſein Zimmer gehen, da trat ſein Bureauchef zu ihm und ſagte,. ben 9 1 ö ſchon eine Stunde und verlange den Doktor 5 ihlen!“ 5 1 0 ſebkeic ihm bedeutet wurde, es ſei jetzt keine„Das wird auch nichts nützen, Klaus! 1950 . Doktor Martens ſah den jungen Mann an, wüßte, ſagte ich es Ihnen auch ohne Bezahlung. 10 wiſſen Sie denn überhaupt, daß ſie hier in Hamburg iſt? hinauf. Sprechzeit. der inzwiſchen aufgeſtanden war, und rief erſtaunt: Klaus Janſen! „Mein Gott, Klaus! Sie denn her?“ „Von der Inſel, Herr!“ „Und was ſuchen Sie hier?“ „Ich wollte den Herrn gern ſprechen.“ „So kommen Sie mit herein!“ Im Sprechzimmer blieb Klaus Janſen verlegen an der Copyrighihby Martin Feuchtwanger, Falle a. d. S. Aus Heſſen und Naſſau Keine Entſchädigung mehr für die Mitglie det ſtaatlicher Prüfungskommiſſionen. Nach einer Anordnung von Staatsminiſt.c Jung wird mit Wirkung vom 1. März d. J. den Mitgliedern von Prüfungskommiſſionen für ſtaatliche Prüfungen eine Entſchädigung nicht mehr gewährt. Das Durchſehen und die Bewertung der Prüfungsarbeiten kann daher für die Folge während der Dienſtſtunden er⸗ ledigt werden. Sollte bei einer außergewöhn⸗ lich großen Zahl von Prüfungsteilnehmern der Beamte hierzu nicht in der Lage fein, ohne daß ſich durch dieſe Inanſpruchnahme bei ſeinen laufenden Arbeiten größere Rückſtän⸗ de ergeben, dann kann ihm mit meiner Ge⸗ nehmigung für die Dauer dieſer Tätigkeit eine Aushilfe zur Verfügung geſtellt werden. Mitglieder von Prüfungskommiſſionen, die nicht an dem Ort wohnen, an dem die Prü⸗ fung abgehalten wird, erhalten Tagegeld und Reiſekoſten nach Maßgabe der Beſtimmungen. Dieſe Anordnung richtet ſich an die Rektorate der Landesumwerſität Gießen und der Tech⸗ miſchen Hochſchule Darmſtadt, die Direktionen der Höheren Schulen, der gewerblichen Unter- richtsanſtelten, die Kreis- und Stadtſchuläm⸗ ter ſowie die Direktion der Landesbibliothek. Bezirkstagung der Fleiſchermeiſter. ** Marburg, 9. Mai. Der Bezirksverein „Berde Heſſen und Naſſau“ des deut⸗ ſchen Fleiſcherverbandes hielt hier ſeinen 47. Verbandstag ab, der mit der Feier des 50⸗ layrigen Beſteyens des Innungsſchlachrhauſes der Marburger Fleiſcherinnung verbunden war. Sämtliche heſſen⸗naſſauiſchen und heſſiſchen In⸗ nungen waren durch 500 Abgeordnete vertre⸗ ten. Handwerkskammerpräſident Bern⸗ hardt⸗Kaſſel überbrachte die Grüße oer NSDaAP.⸗Gauleitung und der Handwerkskam⸗ mer und berührte anſchließend einige der die berufsſtändiſchen Organiſationen in letzter Zeit bewegenden Fragen. Freudig habe ſich auch das Handwerk in die Front des Führers ge⸗ ſtellt und gehe wieder mit Freude an die Arbeit. Durch die neuerlaſſenen Handwerks⸗ kgeſetze ſen das Handwerk und vor allem deſ⸗ ſen kleine ſelbſtändige Exiſtenzen wieder in den Vordergrund geſtellt worden. Die Kcaft eines Volkes aber liege gerade in möglichſt zahlreichen kleinen ſelbſtändigen Exiſtenzen. An⸗ ſchlleßend gab der Vertreter der Landes⸗ bauernſchaft Heſſen⸗Naſſau der Hoffnung Ausdruck, daß durch Eingliederung des Flei⸗ ſchergewerbes in den Reichsnährſtand ein Auf⸗ blühen beider Berufe eintreten werde. 0 Mainz, 9. Mai.(Zuchthaus und dazu Sicherungsverwahrung.) Vor einigen Wochen hatte der wegen Sitt⸗ lichkeitsverbrechen bereits vorbeſtrafte 37jäh⸗ rige Peter Jennerich aus Dexheim ein 1 Iläh⸗ riges Mädchen auf dem Heimweg von der Schule in eine Höhle der Burg Landskrone ge⸗ ſchleppt und dort dem Kind Gewalt ange— tan. Die Große Strafkammer hat jetzt die— ſen Unmenſchen zu acht Jahren Zuchthaus ver— urteilt und ſeine dauernde Sicherungsverwah— rung angeordnet. Brauchtum am Himmelfahrtstag Reſte der vorchriſtiichen Zeit—„Gute Natſchläge“— Waſſeropſer Die Herrenpartie Der Städter kennt kaum noch irgend einen alten Brauch, den er von ſeinen Vorfahren übernehmend,— am Himmelfahrtsfeſte übt. Hingegen hält die bäuerliche Bevölkerung noch an mancher alten Gepflogenheit zu Chriſti Himmelfahrt feſt. Da das Andenken an Chriſti Heimkehr am 40. Tage nach der öſterlichen Auferſtehung gefeiert wird, fällt es kalendermäßig immer auf einen Don⸗ nerstag. Und obwohl wir hier ein ausge— ſprochen chriſtliches Feſt vor uns haben, ſo hat ſich doch um dieſe Verknüpftheit mit dem Donnerstage, dem„Tage Donars“ heid⸗ niſcher Aberglaube gerankt. Der Himmel⸗ fahrtstag gilt als Gewittertag, und„Him⸗ melfahrt regnet's“ kann man ſogar in der Stadt noch regelmäßig jedes Jahr von den verſchiedenſten Leuten„weisſagen“ hören. Es ſtimmt übrigens auffallend oft! Dies iſt ja auch aus der Jahreszeit ganz erklärlich, da nach den erſten Wärmezeiten ſich in die⸗ ſen Maientagen— oder auch im frühen Juni— gern die Frühjahrsgewitter entwik⸗ keln, die der Bauer wegen ihrer Jähheit ebenſowenig ſchätzt, wie er ruhigen Regen im Mai erwünſcht. Um nun auch den Gefah— ren dieſer Unwetter zu begegnen, hat man manchen„guten, alten Rat“ auf Lager. So ſoll niemand im Hauſe nähen am Himmel⸗ fahrtstage, weil ſonſt der Blitz einſchlägt. Ja, nicht einmal das Einfädeln von Nadeln iſt— nach uraltem Brauch— ratſam. Verpönt iſt auch das Baden am Himmel⸗ fahrtstage in offenen Gewäſſern, Bächen, Flüſſen, Teichen und Seen. weil das Waſſer „ſein Opfer fordert“. Es iſt nicht ganz klar, woraus ſich dieſer heidniſche Aberglaube an dem g chriſtlichen Feiertage ergibt, Daß ein „Waſſerzauber“ als ergänzendes Gegenſtück zum„verregneten Donarstage“ angenom- men werden kann. läßt ſich nicht beltreiten, „Vor der Cholera!“ 9 1„Nun, was denn?“ ffinf „Welche Magdalene?“ 38 „Ach ſo! „Das weiß ich!“ „Ja, woher denn?“ D das weiß ich!“ Wo kommen genau an. Tür ſtehen und ſetzte ſich erſt, als der Anwalt ihn auf den lene ausfindig zu machen, Stuhl niederdrückte. „Nun ſagen Sie mal, Klaus, wie Hauſe?“. „Gut, Herr!“ 5 „Und was macht Ihr Vater?“ „Wohl zu wege, Herr!“ „Und wie kommen Sie hierher?“ „Mit'n Fahrzeug, Herr! zu wagen?“ a „Wovor ſoll ich Furcht haben? ne Furcht ſich nach H b U in] Mein Schreiber kann es Ihnen zeigen 0 f 1 i* am! Ur ere e 8* „Haben Sie gar tei„ ſi 0 9. i i a einen Menſchen in ſein naſſes „Wo die Magdalene—?“ „Die mit Ihnen auf der Inſel war.“ f 5 Schweſter Magdalene. Ja, lieber Mann, das kann ich Ihnen nicht ſagen.“ „Ich will dafür bezahlen!“ Doktor Martens ſah ſich den jungen Menſchen nochmals Das war derſelbe ſtiernackige, dickköpfige und bockbeinige Bengel, wie er ſchon damals geweſen. dann gelang es ihm auch ſicher, wenn ſie überhaupt hier 17 's denn zu um Tod und Teufel und Cholera. f 9 5 Er ſagte alſo:„Wenn ich recht verſtanden habe, Klaus, wünſchen Sie meinen Rat, Schweſter Magdalene finden?“ „Ich will wiſſen, wo ſie iſt!“ „Ja, da hören Sie mal genau zu!. dem polizeilichen Meldeamt, ein paar Straßen von hier.] ging, und fragte: „Schweſter Magdalene, wo is die?“ „Kenne ich nicht!“ iſt aber doch woyl etwas geſucht. Viet eu leuchtender will es mir ſcheinen, daß ſich dieſe Anſchauung aus jener Zeit herſchreibt und erhalten hat, wo das Chriſtentum noch manchen Feind unter unſeren Altvordern hatte. Da raunte man wohl, wenn einmal ein Tod durch Ertrinken am Himmelfahrts⸗ tage vorkam, daß natürlich der Nickelmann, die Nixe, der Waſſermann ſeine Hand im Spiele habe, und aus Bosheit, weil der Heiland heute hinauf zum Himmel fahre, N Totenreich hinabhole als Opfer für die alten Götter, denen täglich mehr und mehr Stammes⸗ genoſſen ſich abwandten. Es hat dieſe Deu⸗ tung um ſo mehr Wahrſcheinlichkeit, als man früher in der Maienzeit—„zum Mai⸗ feſte“— noch Waſſeropfer kannte, wie dies ja aus verſchiedenen Pfingſtbräuchen hervor- geht, ſo aus dem Eintauchen des „Pfingſtlümmels“ und aus dem Ein⸗ werfen von Fuß- und Handnägeln in flie— ßendes Waſſer, um geſund und ſchmerzfrei im ganzen Jahr zu bleiben! Auch paßt dazu die mancherorts noch zu Himmelfahrt— an⸗ derorts zu Pfingſten— geübte Sitte, die Brunnen zu bekränzen. Obwohl Himmelfahrt einen Ruhetag ver⸗ langt, ſoll, wie alter Brauch es empfiehlt, die Bauernfrau an dieſem Tage buttern, weil dann die Hexen keine Macht haben und nichts ſchaden können. Hier hat alſo das Vertrauen zu Jeſus Chriſtus ſchon geſiegt und iſt ſomit ein jüngerer Brauch als der ben erwähnte. Wer vor Sonnenaufgang. buttert, hat in der Himmelfahrtsbutter ein Heilmittel gegen verſchiedene Krankheiten, doch darf ſie nicht geſalzen ſein. Auch ſind einige Kräuter, die man an jenem Morgen vor dem Hellwerden pflückt, beſonders kräf— tig. Das Ei einer weißen Henne, am Him⸗ melfahrtstage in ein neues Neſt gelegt, iſt auf dieſen Zettel. 5 a ei 1 J Site „Da quäl' ich mich nicht drum!“ der Beamte einen Zettel mit der Adreſſe. Ich denke, St „So. Und was ſuchen Sie hier?“ „Ich wollte man wiſſen—“ ö Adreſſe in Der kümmerte ſich nicht Sie gehen nach Dort bezahlen —— wunderbar altre zen, Ohrenweh un treiben, wenn man es gen noch kurz errlärt, weswegen manche zumal in Berlin— Himmelfahrt der„Tag der Herrenpartien“ iſt. Da Chriſtus ſeine Jünger aus der Stadt auf den Oelberg führte, um von dort aus gen Himmel zu fahren, war ehedem der Hauptteil des Him⸗ melfahrtsfeſtes eine kirchliche Prozeſſion. Dieſe wiederum ſtimmt überein mit den n Maj gebräuchlichen„Flurgängen“ um die Felder, die nicht nur Segen erflehen ſoll⸗ ten, ſondern auch rechtliche Abgrenzungen regelte. Aus dieſen Gepflogenheiten entwik⸗ kelte ſich der allgemeine Brauch, zur Him⸗ melfahrt ins Freie, beſonders auf Berge, zu wandern. Daraus wurde dann die„Herren⸗ partie“! W. L. N Der Sport am Himmelfahrtstag Erſtes Derby⸗County⸗Spiel in Deutſchlanh. Badens neue Automobilſtrecke wird eröffnet. Das Sportprogramm am Himmetfahrts⸗ tag(Donnerstag) kann ſich wirklich ſehen laſ⸗ ſen: Erſtes Auftreten der vom Deutſchen Fuß⸗ ball⸗Bund zu vier„Lehrſpielen“ verpflicht!⸗ ten engliſchen Mannſchaft von Derby County in Frankfurt a. M., Endſpiel um die Deut⸗ ſche Rugby⸗Meiſterſchaft in Hannover, Ten⸗ misturniere in Berlin, Bochum, Wien, Am⸗ ſterdam und Mailand, Eröffnung der neuen badiſchen Automobil-Rennſtrecke bei Wein⸗ heim, die Dreitagefahrt im Harz und dazu moch Radrennen, Pferderennen und Leichtath⸗ letik.— Das Hauptintereſſe beanſprucht na⸗ türlich wieder der Fußball, und hier iſt das Derby-County-Spiel im Frankfurter Stadion an erſter Stelle zu nen⸗ nen. Der DFB. hat im Hinblick auf die Weltmeiſterſchaft dieſe belannte engliſche Fuß⸗ ballelf zu vier„Lehrſpielen“ verpflichtet, de⸗ ren erſtes eben am Donnerstag in Frankfurt ſteigt. Es ſind zu dieſem Spiel nur Spie⸗ ler berückſichtigt worden, die nicht an den noch im Gange befindlichen Spielen um di! Deutſche Meiſterſchaft beteiligt ſind. Im Reich gibt es noch eine ganze Reihe von Freundſchaftsſpielen, u. a. Sfr. Stuttgart— J. F. Kaiſerslautern, VfB. Mühlburg— 60 München, 1. SSV. Ulm— 1. JC. Pforzheim und Guts Muts Dresden— Kik⸗ kers Stuttgart.— Der Motorſport hat als wichtigſtes Ereignis die Dreitagefahrt im Harz auf dem Programm. Motor⸗SA und Sc ſind mit 96 Teilnehmern am ſtärkſten ver⸗ treten. In Weinheim an der Bergſtraße wird Badens neue Automobilrennſtrecke, die zur Wachenburg hinaufführt, eröffnet. Das Bergrennen iſt gut beſetzt, einige der bekann⸗ teſten deutſchen Rennfahrer haben gemeldet. Aus der Welt des Wiſſen⸗s Es gibt in Aegypten etwa 0 Pyramiden: die 3 großen Pyramiden befinden ſich in einer Gruppe von 8 Pyramiden, die als die Pyra⸗ miden von Gizeh bekannt ſind. In der größten Pyramide befindet ſich das Grab eines Kö⸗ nigs, der um 4000 v. Chr. lebte und ſtarb— * Die Zähne des männlichen afrikaniſchen Elefanten wiegen durchſchnittlich 40 Pfuno; es gibt aber auch Zähne, die ein Gewicht ſeine Schritte a lief ihm in Strömen über das Geſicht. 5 in die Lohmühlenſtraße einbogen, ſah er das langgeſtreckte Krankenhaus im Baumſchatten liegen. ö Und Weg durch die Auffahrt, wo die Wagen mit ihrer un wenn der ſich in den Kopf geſetzt hatte, Schweſter Magda⸗ heimlichen Laſt anhielten, und ſah in den weiten Hof und den dahinter liegenden Krankenhausgarten. 5 Ein Mann in langem, weißem Kittel, der über den Weg lief und den er um Auskunft bat, rief ihm kurz zu „Portier!“ und wies nach der Straße. So ging er un wie Sie am beſten die das Gebäude herum und trat in das Hauptportal. Die Loge des Pförtners war ſo ſtark belagert von Auskunft⸗Suchenden, daß er nach halbſtündigem Warten wieder einen der Weißröcke anhielt, der über den Flur von mehr als 200 Pfund haben. Iſt ſie nun wirklich hier, ſo gibt Ihnen haben mich verſtanden.“ a „Jawohl, Herr, ich bedank' mich auch!“ * Eine halbe Stunde ſpäter hielt er ein Papier mit der der Hand: St. Georg, Lohmühlenſtraße. 5 05 Er machte ſich ſogleich auf den Weg und fragte ſich von Schutzmann zu Schutzmann weiter bis zum Steindamm, g wo ihm geſagt wurde, er möge nur den Krankenwagen Wenn ich's folgen, ſo könne er nicht fehlgehen. Unaufhörlich rollten dieſe Gefährte die lange Straße Mit ſchweren Tritten ging Klaus in brennender Sonnenglut den ſtaubigen Weg entlang; dröhnend hallten n den hohen Häuſern wieder. Der Schweiß Allgemeines Krankenhaus, Wo die Wagen Er nahm ſeinen (Fortſetzung ſolgt. * n 8-96 5 2 (Parteiamtliche Verbffentlichungen der NS DA. Ortsgr. Viernheim und der Unterformationen). 5 D A F., Ortsgruppe Viernheim Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19. Geſchäftsſtunden⸗ Einteilung: N. S. B. O. und Deutſche Arbeitsfront: Jeden Montag, Mittwoch u. Freitag, abends 7—9 Uhr Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag, abends 7—9 Uhr NS.⸗Hago⸗Geſchäftsſtunden: Jeden Montag und Donnerstag Abend 7—9 Uhr in der Geſchäftsſtelle. Kaſſenverwaltung der Ortsgruppe: Jeden Donnerstag, abends 7—9 Uhr Rundfunk. Geſchäftsſtelle: Gaſthaus zum Freiſchütz Geſchäftszeiten: Dienstag u. Freitag von 18—20 Uhr Reichsluftſchutzbund, Ortsgruppe Viern⸗ heim. Im Laufe dieſer Woche wird weiter erhoben. Wir bitten unſere Mitglieder dringend den Beitrag bereitzuhalten, damit den Kaſſierern unnötige Lauferei erſpart bleibt, die Orts- gruppe aber ihre fälligen Zahlungs verpflich- der Jahresbeitrag für 1934/35 tungen erfüllen kann. Münkel, Geſchäftsführer Achtung! glockwarte und Amtswalter der Partei! Der Amtswalterappell in Wald⸗ michelbach, urſprünglich auf 5. und 6. Mai feſtgeſetzt, iſt auf 9. und 10. Mai verlegt. Abfahrt am 9. Mai um ½4 Uhr ab Ge⸗ ſchäftsſtelle in vorgeſchriebener Ausrüſtung. Der Ortsgruppenleiter. Verir.: Schweigert. E. D. M. Die Mädels, die noch mit dem Bei- trag für Monat Mai rückſtändig ſind, bezahlen denſelben bis ſpäteſtens Mittwoch an ihre Scharführerin.— Die Scharführerinnen liefern das Geld am Mittwoch abend 1/9 Uhr im Heim ab. Dienſtkontrollbücher mitbringen. Amt für Volkswahlfahrt. Mittwoch abend 8.15 Uhr, wichtige Beſprechung der Zellen- und Blockwalter im Sitzungsſaal des Rathauſes. Erſcheinen iſt Pflicht. Heil Hitler! Zöller, Ogr.⸗Amtsl. N. H.-Frauenſchaft. Heute(Mittwoch) abend pünktlich um 8 Uhr Heimabend bei den engl. Fräulein.— Vollzähliges Erſcheinen erwartet die Leiterin Lokales Viernheim, 9. Mai * Verztlicher Sonntagsdienſt. Bei Verhinderung des Hausarztes verſieht morgen Donnerstag(Chriſti Himmelfahrt) den ärztlichen Dienſt, Herr Dr. med. Rudershauſen. Nur noch bis heute Abend er⸗ halten Sie im Vorverkauf bei Hofmann, Dreh⸗ ſcheibe und Cigarrenhaus Haas, Lorſcherſtr. 4. die verbilligten Eintrittskarten zu dem großen Freundſchaftsſpiel morgen auf dem Waldſportplatz. Im Vorverkauf 35 Pfg, an der Platzkaſſe 45 Pfg. Wahren ſie ſich dieſen Vorteil. Alle Viernheimer Sportfreunde treffen ſich morgen nachmittag auf dem Waldſportplatz. Spielbeginn halb 4 Uhr. Vorſpiel, Handballmannſchaften. Verletzt aufgefunden wurde geſtern Abend in Nähe der Doſen auf der Mannheimer⸗ Landſtraße Herr Philipp Grammig von hier, Bürſtädterſtr. 22 wohnhaft. Der Verletzte war mit ſeinem Fahrrad nach hier unterwegs und wurde von einem Motorradfahrer angefahren, der ihn liegen ließ. Nach ſeiner Auffindung wurde er in das hieſige Krankenhaus verbracht wo ihm Herr Dr. Kienle ärztliche Hilfe leiſtete. Die Verletzungen ſind nicht lebensgefährlich. Der Motorradfahrer wurde durch die Mann- heimer Polizei bereits ermittelt. Pfingſten im zeichen a der Saar! ſchen Saarland zurückſehnen. Abſtimmung im Saargebiet. der Ehre und Treue, der Ordnung und Sauber⸗ keit und der Volksgemeinſchaft! aus dem Saargebiet, von der Grenzſtadt Hom- burg, und es gilt, dieſen Grenzlanddeutſchen den Aufenthalt in unſeren Mauern ſo angenehm wie möglich zu geſtalten. Die ganze Bevölkerung muß es daher als eine Ehrenpflicht betrachten, den Beſuch unſerer Saargäſte zu einer gewaltigen Kundgebung für das Saargebiet zu geſtalten. Es gilt daher jegliche Sonderintereſſen zurückzuſtellen und durch die Tat zu beweiſen, daß die Treue der Saar- 72 0 6 gegenüber der Heimat nie vergeſſen ſein wird. „Pfingſtſonntag im Zeichen der Saar“, das ſei auch für die geſamte Viernheimer Be⸗ völkerung die Parole. Heil Hitler! Heſſenmeiſter Wormatia Worns— Ftabimannſchaft Viernheim an Himmelfahrt ½4 Uhr auf dem Wald- ſportplatz! Zu dieſem Klaſſeſpiel meldet der Heſſenmeiſter ſeine beſtverfügbare Mannſchaft, die folgendes Ausſehen hat: Ebert Peil— Leiſt Fries— Kiefer— Allebrandt Lehr— Winkler— Gölz— Schmahl— Fath Die Viernheimer Stadtmannſchaft tritt in fol gender Aufſtellung an: Krug Kiß- Faltermann Bergmann Hotz- Fetſch Alter Stumpf 1. Stumpf 2. Schmitt- Helbig Erſatz: Mandel Gg,, Koob, Grubert, Schmitt und Sommer. Die Mannſchaft hat pünktlich anzutreten. Eben⸗- ſo haben die Erſatzleute anweſend zu ſein. Das hieſige Sportpublikum erhält ſonach eine ſportliche Delikateſſe vorgeſetzt, wie es ſie ſchon lange nicht mehr vorgeſetzt bekam. Da heißt es für die hieſigen: kämpfen und nochmals kämpfen! Inzwiſchen ſind bereits Karten im Vorverkauf zu 35 Pfg. bei Hofmann-Drehſcheibe und Cigarrenhaus Haas, Lorſcherſtr. 4 zu haben. Viernheims Fußballintereſſenten treffen ſich alle am Himmelfahrtstag auf dem Waldſportplatz! Filmſchau Die ſenſationellſte Erfindung der Welt. Ein Film vom Fernſehen Morgen Donnerstag(Chriſti-Himmelfahrt) Nur ein Tag. Im Zentral⸗Film Palaſt.„Die Welt ohne Maske iſt ein echter Harry Piel⸗Film mit allem Tempo, aller atemraubenden Spanung und allem Humor, den das große Publikum bei jedem neuen Harry Piel erwartet und ſſchätzt. Was dieſen Film beſonders aktuell und intereſ⸗ ſant macht, iſt ſein Inhalt, der ſich mit einem Problem beſchäftigt, das heute für jedermann Saarſportler am Pfingſtſonutag in Viernheim Deutſch die Saar immerdar! So klingt noch mächtig die Zweibrücker Saarkund⸗ gebung der 250000 Saarländer zu uns über den Rhein, in die deutſche Heimat, in die ſich unſere ſeit 15 Jahren unter internationaler Herr⸗ ſchaft bedrückten Brüder und Schweſtern im deut- Nur noch wenige Manate ſind es bis zur Da gilt es nun, den Saarländern nicht nur unſere ganze Ge⸗ ſchloſſenheit für ſie zu zeigen, ſondern ſie ſollen ſich im neuen Deutſchland ſelbſt überzeugen, daß ein neuer Geiſt bei uns eingezogen iſt, der Geiſt Auch in unſere Gemeinde kommen deutſche Sportsleute Ortsgruppe: Kreis: Name und Vorname der Pflegeeltern: Candpflegeſtellenkarte Caufende Nr. (Vom Gau auszufüllen) Beruf: Wöhnork: Straße und Hausnutimer: Bahnſtation: Für wieviel Pflegekinder wird Aufenthalt gewaͤhrt: Aufenthaltsdauer: Zeitpunkt des Aufenthalts: Familienſtand der Pflegeeltern: Belegt mit Rind Vartei Nr. Von der Gauamtsleitung au- zufüuen! Mit Cinte deutlich ausfüllen Fernſehens. Möchten Sie mal fernſehen? Dann beſuchen Sie den neueſten Harry-Piel⸗Tonfilm und Sie ſehen die Welt ohne Maske. In Zu⸗ kunft wird es kein Geheimnis mehr geben, über- all wird man hinſehen können. Harry Piel iſt der Mann, der durch die dickſten Mauern ſieht. Der neue Piel Film der NDS„Die Welt ohne Maske“ läßt uns ahnen, welche Zu- kunftsmöglichkeiten vor uns liegen Die Bild- übertragung bereitet ſchon lange keine Schwierig- keiten mehr; das Fernſehen marſchiert. Die Zeit iſt nicht mehr weit, daß in jedem Hauſe neben jedem Lautſprecher auch ein Bildapparat wird eingeſchaltet werden können. Einen Blick in in dieſe Zukunft, amüſant, ſpannend und unter⸗ haltend, gewährt jetzt der Jules Verne des Films, Harry Piel, der keine trockene Gelehr— ſamkeit und Belehrung kennt. Dieſer Film ein Wunder der Technik, der Abenteuer, Senſationen, Humor, voll Tempo u. Spannung in neueſter Aufnahme, bringt iſt eines der größten Tonfilm⸗Ereigniſſe aller Zeiten. Der Tonfilm kann nur morgen Donnerstag gezeigt werden da ab Freitag das Ufa⸗Spitzentonfilm⸗ werk„Mein Herz ruft nach Dir“ mit Jan Kiepura und Martha Eggerth kommt auf das alle Film⸗ freunde hier geſpannt ſind. Vereins⸗Anzeiger Geſangverein„Sängertreue“. Morgen Donners tag Mittag 1 Uhr Singſtunde. Erſcheinen iſt Pflicht aller Sänger. Der Vorſitzende. Männergeſang⸗Verein 1846. Donnerstag nachm. 1 Uhr Singſtunde, auch wird das Fahr- geld für Bürſtadt kaſſiert. Fahrpreis 80 Pfg. Der Vorſitzende. Militär⸗Krieger⸗Verein„Haſſia“ Viernheim. N ö Die Vereins⸗Kyffhäuſer⸗Mütze iſt im Schaukaſten bei Kamerad Adam Klee, Adolf⸗Hitlerſtr., zur Einſicht der Kameraden ausge— ſtellt. Anmeldungen mit Kopf⸗ maß ſind dortſelbſt und beim Vereinsführer zu machen.— Den Kamera— den zur gefl. Kenntnis, daß im Verein eine Schützenabteilung gegründet wird und eine ſo— fortige Anmeldung beim Vereinsführer erfol- gen muß. Knapp, Vereinsführer. Teutonia und Schützen. Am Himmelfahrtstage treffen ſich die Kameraden mit Angehörigen auf dem Schießſtand. Daſelbſt Uebungs⸗ u. Werbeſchießen. Sportvereinigung. Alle Handballer treffen ſich morgen Vormittag 11 Uhr in der Sporthalle auf dem Sportplatz. Reſtlos zur Stelle ſein. Der Leiter. Bekanntmachung. Gefunden: 1 Pullover Viernheim, den 9. Mai 1934 von größtem Intereſſe iſt, mit dem Problem des Heſſiſches Polizeiamt J. V.: Kühne. MN N Die Einſturzkataſtrophe in Winterbach. Während des Unter⸗ richts ſtürzte in Winter⸗ bach bei Stuttgart das Schulgebäude des Ortes ein. Der Hauptlehrer Kohnle und acht Kin— der wurden getötet. Un⸗ ſer Bild zeigt die Un⸗ glücksſtätte. Gottesdienst⸗ Ordnung der katholiſchen Gemeinde. Chriſti Himmelfahrt. 6 Uhr 1. hl. Meſſe. 7 Uhr 2. hl. Meſſe. 7/9 Uhr Hochamt darauf Flur-Proz. 10 Uhr hl. Meſſe zugleich für die Kinder des 1., 2. und 3. Schuljahres, das nicht mit der Prozeſſion geht. 2 Uhr Andacht In der Marienkirche. 7/8 Uhr hl. Meſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. In der Apoſtelkirche an Werktagen: Freitag: ¼ 7 Uhr beſt. Amt für Johann Jakob Hofmann Eltern, Schwiegereltern und Angeh. 7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Georg Pfützer und Adam Kirchner 1. 307 Uhr beſt. Amt für das f Schulkind Otto Hofmann und Angehörige Samstag: ¼7 Uhr beſt. Amt för Eliſabeth Hoock geb. Sax Eltern Schw.⸗Eltern und Angeh. 7/07 Uhr geſt. hl. Meſſe für Franz Hofmann 6. und der Armen Seelen. 3/7 Uhr beſt. Amt für Anna Maria Arnold geb. Kirchner Schwiegereltern und Angehörige. Am nächſten Sonntag gem. Kommunion für die Mitglieder der Jungfr. Congr., ebenſo für das 8 Schuljahr, Mädchen beichten Freitag 6 Uhr, Knaben Samstag 2 Uhr. Ev. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 10. Mai (Chriſti Himmelfahrt.) Vorm. 9½ Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 10 ½ Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugendabend für die Mädchen. Freitag, den 11. April 1934 Abends 8 ¼ Uhr: Uebungsſtunde des Kirchen- chors. Die fjausfrau verwarter das Volksdermägen Von 100 NN, dię der Familienvater nach Hause brinot, qibt die Hausfrau aus: ſetz qere GGc tete! E e ννονιe E 48,0 U füt Nahrungsmittel!& c arenſſor Wäsche* 4 05. 1 8 3 0„ etes 7 1 1 Ze 0 III ene 12.70 g0 fur 10.0 3, 60 80 für Neider u Wäsche fur Niete Gos u. Flektrisch 3, Se für gun 55 Wohnungs- 8 271,20 88 D cebrſchteggs- bleiben dem Hann ge qen stände ————— ů—äö˖àäu4ñrœ — ————— Zum Muttertag. Der Nationalſozialismis iſt bemüht, das Familienleben in Deutſchland wieder innerlicher zu geſtalten. Es war eine der Sünden des Liberalismus und Mar⸗ xismus, daß die Hausfrau und Mutter, die am ſtillen Herde für das Wohl und die Geſundheit der Familie zu ſorgen hatte, nicht ſo geehrt wird, wie es ihr zukommt. Die Mutter iſt der Hort der Familie, vor allem verantwortlich für die Erziehung der Jugend, darüber aber hin⸗ aus auch verantwortlich für die Verwal— tung des Vermögens der Familie. Bei⸗ nahe zwei Drittel des Volksvermögens gehen durch die Hände der Hausfrau und Mutter. Dafür kauft 050 ein. Sie ſorgt für Nahrung und Kleidung der Familie, für die Wohnung und alles, was ſonſt mit dem täglichen Leben zuſammenhängt. Es iſt ſicherlich nicht zu niedrig geſchätzt, 91005 man annimmt, daß von dem Volks⸗ inkommen von insgeſamt nahezu 6 Milliarden RM im er Sec end 40 Milliarden von der Hausfrau aus⸗ gegeben werden. Man kann aus dieſen zahlen erkennen, welche volkswirtſchaft⸗ liche Aufgabe die deutſche Mutter und Hausfrau hat. Daran ſollen alle Kin⸗ er am Muttertage 1934 denken —