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A Die Vereins ⸗Kyffhäuſer⸗Mütze iſt 4 im Schaukaſten bei Kamerad Adam Klee, Adolf⸗Hitlerſtr., zur Einſicht der Kameraden aus ge⸗ ſtellt. Anmeldungen mit Kopf⸗ maß ſind dortſelbſt und beim Vereinsführer zu machen.— Den Kamera- den zur gefl. Kenntnis, daß im Verein eine Schützenabteilung gegründet wird und eine ſo⸗ fortige Anmeldung beim Vereinsführer erfol- gen muß. Den werten Kameraden zur Kenntnis, daß ſich der Verein am Sonntag Vormittag, den 13. Mai, an der Ehrenmalweihe und Gau⸗ kriegertag in Heddesheim beteiligt. Zuſammenkunft der Kameraden, am Sonntag Früh, 8 Uhr im Lokal Zur Sonne bei Ka⸗ merad Peter Buſalt zur gemeinſchaftlichen Ab⸗ fahrt u. Abmarſch. Knapp, Vereinsführer. Stoffe für den Hultertab bei Roberl Steiert Weinheimerſtr. 62 EE Vornehme Tätigk. vom eig. Büro Verdienſt⸗ möglichk. 400.— mon. u. mehr. Anfr. an Ludw. Doile, Wolters⸗ lage Kr. Oſter⸗ burg/ Altm. Knz. S. Bekanntmachung Betreffend: Feldbereinigung in der Gemarkung Viernheim; hier: Aufforderung zur Richtigſtellung des Grundbuches uſw. Nach Art. 23. des Feldbereinigungsgeſetzes fordere ich die Beteiligten auf, die Einträge der Eigentums- und ſonſtige Rechtsverhältniſſe in den öffentlichen Büchern, inſoweit dieſe den beſtehen⸗ den Verhältniſſen nicht entſprechen, innerhalb einer Friſt von 3 Monaten bei dem zuſtändigen Gericht berichtigen und insbeſondere auch ergän⸗ zen zu laſſen, damit die beſtehenden Rechtsver⸗ hältniſſe beim Feldbereinigungs verfahren berück⸗ fichtigt werden können. Die Aufforderung ergeht auch dahin, alle Rechte hinſichtlich deren eine Berichtigung oder Ergänzung der öffentlichen Bücher unterbleibt, ſowie ſolcher Rechte, deren Beſtand aus den öffentlichen Büchern nicht erſichtlich iſt, innerhalb der gleichen Friſt bei mir anzumelden und das Beſtehen dieſer Rechte durch ein öffentlich be⸗ glaubigtes Anerkenntnis des Eigentümers der belaſteten Grundſtücke nachzuweiſen oder glaub⸗ haft zu machen. Wer dieſer Aufforderung nicht nachkommt, verliert den Anſpruch auf Berüchſichtigung der nicht angemeldeten Rechte im Feldbereinigungs⸗ verfahren. Darmſtadt, den 18. April, 1934 Der Feldbereinigungskommiſſar: J. V. Spanner Bekanntmachung Betreffend: Herſtellung der Fußſteige: hier: Er- hebung der jährlichen Ratenzahlun⸗ gen. Die Zuſammenſtellung der von Privaten zu erſetzenden Fußſteigherſtellungskoſten für 1933 liegt bei uns— Zimmer 5— zur Einſicht offen Einwendungen ſind binnen einer Friſt von 4 Wochen mittels Klage im Verwaltungsſtreit⸗ verfahren geltend zu machen. Viernheim, den 5. Mai 1934 Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim Bechtel fyplaalge feueruenr S feuerwehr- Uehung Sonntag, den 13. Mai, vorm. 5.30 Uhr, findet eine Geräte⸗Uebung der Pflichtmannſchaft, Jahr⸗ gang 1909 und 1910 ſtatt. Signal um 5 Uhr Anzutreten haben auch hierzu ſämtliche Führer und Spielmanszug. Das Rommando NB. Wer von der Pflichtmannſchaft unentſchuldigt fehlt, wird zur Anzeige gebracht. F Muttertag 4 Blumen für die Mutter finden Sie in 13. 4 großer Auswahl in der 3 22 25 Gärtnerei Eisele. Gegen geringe Anzahlung werden Blumenſtöcke bis Sonntag zurückgeſtellt. V. 1—; 5 N. B. Probieren Sie einmal die neuen Tomatenſorten* 5 der Gärtnerei Eiſele. 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Kaſſenverwaltung der Ortsgruppe: Jeden Donnerstag, abends 79 Uhr Rundfunk. Geſchäftsſtelle: Gaſthaus zum Freiſchütz Geſchäftszeiten: Dienstag u. Freitag von 1820 Uhr N. S. Frauenſchaft⸗ und 3. D. M.⸗Fing⸗ chor. Heute abend pünktlich 8,30 Singſtunde in der Germania. Es muß für jedes Ehren; ſache ſein, an der Saarkundgebung aktiv mit⸗ wirken zu können. Der Leiter. Amt für Volkswohlfahrt. Samstag, den 12. und Sonntag, den 13. Mai werden durch die Blockwalter die Maibeiträge einkaſſiert. Gleichzeitig kommen die Plaketten Mutter und Kind für die Mitglieder zur Verteilung. Preis pro Stück 20 Pfg. danken⸗ und gez. Zöller Ortsgruppenamtsl. noſſen und Volksgenoſſi ihnen nur immer wieder empfoh zu beſuchen, ſich dort mit nationalſozialiſtiſchem Ge⸗ Geiſtesgut zu ſtärken, ſich Belehrung und Aufklärung zu holen. Dann kann man auch gegen all die auftreten, die bewußt die großen Leiſtungen der Bewegung und ihrer nnen offen und es kann len werden, dieſe Lokales Viernheim, 11. Mai „In dem General⸗Mitglieder⸗ appell der hieſigen Ortsgruppe der NSDAP. am letzten Montag im Saale des„Freiſchütz“ behandelte der Schulungsobmann Pg Schweigert in einſtündigem lehrreichem Vortrag ein ſo aus⸗ gezeichnetes Thema, das für all die von erzieher⸗ iſchem und aufklärendem Wert geweſen wäre, die heute noch glauben, durch Verdrehung und Entſtellung der wahren Tatſachen, durch Mies⸗ machen, Nörgeln und Kritiſieren den Weg zur deutſchen Not- und Volksgemeinſchaft ſtören zu ſollen. Schulungsabende ſind für alle deutſche Volksge⸗ 8 N Dieſe Mitglieder ⸗Verſammlungen, und Führer, damit des ganzen Volkes herabzuſetzen verſuchen und ſie nicht zu würdigen verſtehen. Gegen ſolche Leute muß der Kampf aufgenommen werden: gegen die Mies macher, Nörgler und Kritikanten! Dazu braucht man Schulung und nochmals Schulung in nationalſozialiſt. Geiſte! 2— Sport und Spiel Die Viernheimer Stadtmann⸗ ſchaft ſchlägt Wormatia Worms 4:2. Zu dieſem intereſſanten Spiel hatten ſich etwa 800 Zuſchauer eingefunden, die in jeder Hinſicht zufrieden geſtellt wurden. Bedauerlicher⸗ weiſe erlaubten ſich die Herren aus der Gau liga 2 ihrer beſten Leute, die ſie gemeldet hatten, nicht mitzubringen. So iſt es auch zu erklären, daß Wormatia nicht ein reguläres Tor er⸗ zielen konnte, ſondern ſeine Erfolge durch einen Elfmeter und ein Eigentor hatte. Die Viern⸗ heimer Mannſchaft lief zu einer Hochform auf, woran alle Zuſchauer ihre helle Freude hatten. In der Stadtmannſchaft waren 7 Spieler der Sportvereinigung und 4 Spieler der DI K. tätig, die ſich ſchnell zuſammengefunden hatten und ein vorbildliches Spiel lieferten. Der Linksaußen Hans Helbig konnte nach vorbildlicher Zuſam⸗ menarbeit des Sturmes 3 Tore und der Mittelſtürmer Hans Stumpf 1 Tor erzielen. Das Spiel war in allen ſeinen Phaſen ſchnell und wendig und zeigte den begeiſterten Zuſchauer, datz die Viernheimer doch Fußball ſpielen kön⸗ nen.— Im Vorſpiel ſtanden ſich die Handbal⸗ ler, Turnverein und Sportvereinigung kombiniert und DK. gegenüber, wobei die Grünen, nach einem ſehr ſchönen mitreißenden Spiele 54 gewinnen konnten. — Beſtellungen auf den Viernheimer Anzeiger werden von den Austrägern jederzeit entgegengenſmmen. (Viernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,40 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratis⸗Beilagen: wöchentlich den„Illuſtrierten Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Verkünd⸗ und Anzeigeblatt für Viernheim ſeit dem Jahr 1883 Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt a. M., Verantwortlich für den Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim. D. A. IV. 34 1050. Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg. (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗-Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfenni bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen 5 55 mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichteit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim — ͥͤ—̃̃̃̃̃̃. Samstag, den 12. Mai 1934 Nummer 109 Zum Muttertag Worte des Führers. „In meinem Staat iſt die Mutter die wichtigſte Staatsbürgerin.“ „Die Wurzel des Staates ſehen wir im natürlichen Gemeinſchaftsſinn der Fa⸗ milie.“ „Die endgültige Zerſtörung der Familie würde das Ende jedes höheren Menſchen⸗ tums bedeuten. So groß die Tätigkeitsbe⸗ reiche gezogen werden können, ſo muß doch das letzte Ziel einer wahrhaft organiſchen und logiſchen Entwicklung immer wieder in der Bildung der Familie liegen. Sie iſt die kleinſte aber wertvollſte Einheit im Aufbau des ganzen Staatsgefüges. Die Arbeit ehrt die Frau wie den Mann. Das Kind aber adelt die Mutter.“ „Der nationalſozialiſtiſche Staat gliedert die Frau in das ſtaatliche Leben mit beſon— deren Aufgaben ein: er vertraut ihr ſeine Zukunft an, denn er überläßt ihr die Ju— gend und wird ihr deren Charakterpflege und die Uebermittlung deutſcher Kultur und Bildung überweiſen.“ „Das Ziel der Mädchenbildung hat un— verrückbar die kommende Mutter zu ſein.“ „Die Pflege und Erziehungsarbeit hat ſchon einzuſetzen bei der jungen Mut⸗ ter. So wie es möglich wurde, im Laufe einer jahrzehntelangen, ſorgfältigen Arbeit, infektionsfreie Reinlichkeit bei der Geburt zu erzielen und das Kindbettfieber auf eini⸗ ge Fälle zu beſchränken, ſo muß es möglich ſein, durch gründliche Ausbildung der Schweſtern und der Mütter ſelber, ſchon in den erſten Jahren des Kindes eine Be— handlung herbeizuführen, die zur vorzüg⸗ lichen Grundlage für die ſpätere Entwick— lung dient.“ Deutſche Mutter Nirgends in der Welt haſt Du Deines— gleichen. Das dürfen wir ſagen ohne Ueber⸗ hebung. Seit Urzeiten wirkt durch Dich die Kraft, die ſchon der germaniſchen Mutter die ſeeliſche Stärke verlieh, ver— antwortlich zu ſein für die heiligſten Güter des Volkes. Im Falle der höchſten Gefahr verteidigte die germaniſche Mutter unter Einſetzung ihres Lebens ſelbſtlos die Wa⸗ genburg, die in ihrem Innern Schutz bot den germaniſchen Kindern, betreut von den germaniſchen Alten. Heute haſt Du, deutſche Mutter, keine Wagenburg mehr zu verteidigen, aber in Deiner Mütterlichkeit kämpfſt Du um die Erhaltung der deutſchen Volksſeele und der Tatkraft Deines Volkes. So haſt Du Dir von Generation zu Generation Deine Gü⸗ ter erhalten und wenn dunkle, trübe Tage kamen, wenn großes Leid durch das Volk ſchritt, wenn ſcheinbar alles verſagen woll— te, dann warſt es am Ende immer wieder Du, die die Quelle des deutſchen Volkstums, aus der wir ſeit jeher un⸗ ließ größte Kraft ſchöpften, nicht verſiegen ieß. Zu vielen Zeiten wurdeſt Du nicht einmal richtig verſtanden, ſo in den Jahren die hin⸗ ter uns liegen, in den Jahren der Zerriſ⸗ ſenheit des deutſchen Volkes. Dein Trieb, neues Leben hervorzubringen, ſcheiterte an unmöglichen Syſtemen, die es fertig brach⸗ ten, der deutſchen Mutter den heiligen Man⸗ tel deutſcher Mütterlichkeit von den Schul⸗ tern zu reißen, dieſen mit dem Mantel der Lächerlichkeit zu vertauſchen. Da war es, deutſche Mutter, Dein urheiliger Wille, deſſenungeachtet neues, deutſches Leben her⸗ vorzubringen, denn Deinen ewigen Trieb . unmögliche Syſteme nicht unter⸗ inden.“ Nun gibt Dir der nationalſozialiſtiſche Staat die Möglichkeit der vollen Entfaltung Deiner Mütterlichkeit, gibt Dir aber auch die Ehre, die Dir zukommt, weil Du deut⸗ ö e Urkraft zu erhalten berufen biſt. Deut⸗ „Mutter, Dich wollen wir ſtützen, Dich in Deiner großen Selbſtloſigkeit; Du biſt uns das Vorbild deutſcher Opferfreudigkeit und Schöpferkraft. Otto Kendall. —— 51. Jahrgang Deutschland und Frankreich Das Saurgebiet will heim zum Reich— Erſt dann iſt deutſch⸗franzöſiſche Verständigung möglich— Was iſt mit der Abrüstung? Saarbrücken, 12. Mai. Im Landesrat des Saargebie⸗ tes kam es am Freitag zu einer großen politiſchen Ausſprache, bei der vonſei⸗ ten der Deutſchen Front durch den Abgeord— neten Schmelzer Ausführungen von grundſätzlicher Bedeutung gemacht wurden. Schmelzer ſetzte ſich zunächſt mit dem Verhalten des Präſidenken der Regie- rungskommiſſion auseinander und hob hervor, daß Knox mehr als irgendein Franzoſe für das taub ſei, was ihm alle Welt in die Ohren ſchreie: Daß das Saargebiet und die Bevölkerung ein Recht darauf habe, mit ſtärkſter Be⸗ ſchleunigung in den Verband des Vaterlan- des zurückgeführt zu werden. Schmelzer ging ſodann auf die Flücht⸗ lingsfrage ein und hob hervor, daß ihm ein reichhaltiges Material vorliege, das es zum mindeſten zweifelhaft erſcheinen laſ⸗ ſe, ob es mehr politiſche oder kriminelle Dinge ſeien, die die Flucht von Leuten ver— anlaßten, die jetzt den einheimiſchen Polizei⸗ beamten des Saargebietes als Vorgeſetzte überordnet worden ſeien. Ueberhaupt ſchei⸗ ne Knox die Verpflichtungen, die ihm ſeine Stellung auferlegten, nicht richtig aufzufaſ⸗ ſen. Er habe abſolut neutraler Treuhänder zu ſein. Seine Abneigung gegen die neuen deutſchen Verhältniſſe drücke ſich beſonders in der Behandlung der Saarpreſſe aus. Schmelzer verwahrte ſich dann ſcharf gegen jegliche Manöver, die Abſtimmung unter dem Deckmantel, daß ihre Freiheit nicht ge— währleiſtet ſei, hinauszuſchieben. Zum Schluß ſeiner Ausführungen, die öfters durch Störungsrufe unkerbrochen wurden, ſagte Schmelzer, daß ohne eine Rückkehr des Saargebietes zu Deutſchland eine Verſtändigung zwiſchen Frankreich und Deutſchland unmöglich ſei. Durch die Ab- ſtimmung für Deutſchland werde der letzte große Skreitgegenſtand zwiſchen den beiden Völkern beſeitigt. Durch die Abſtimmung, durch die eindeutige Erklärung für Deutſch⸗ land, Volkstum und Vaterland leiſte das Sdargebiet deshalb der Welt größere Dien⸗ ſte als ſämkliche Friedensgeſellſchaften und Phankaſten der ganzen Welt. Aus den Ausführungen des Abgeordne— ten Schmelzer ging auch hervor, wie die Preſſe der Deutſchen Front im Saar⸗ gebiet geknebelt wird. Es ſind nämlich, wie der Abgeordnete mitteilte, ſeit März v. Is. im Saargebiet insgeſamt 35 Verbote von Zeitungen der Deutſchen Front mit zuſam⸗ men 397 Verbotstagen erfolgt, während von den im Gegenſatz zu der Deutſchen Front ſtehenden Blättern in derſelben Zeit die„Arbeiter⸗Zeitung“ zweimal, die„Deut— ſche Freiheit“ und die„Chronik“ je einmal verboten worden ſind. Die Abrüſtungsfrage Der deutſche Beſuch in England. London, 12. Mai. Bekanntlich iſt der deutſche Bevollmäch⸗ tigte zum Studium der Abrüſtungsfrage, Herr von Ribbentrop in London eingetroffen. Der gutunterrichtete diploma⸗ tiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ ſchreibt zu dem Beſuch u. a., Herr von Rib⸗ bentrop ſei nicht ermächtigt, zu verhandeln, ſondern er ſolle das Terrain ſondieren und Hitler die Ergebniſſe ſeiner Nachforſchungen berichten. Herr von Ribbentrop wünſche be⸗ ſonders dringend, von britiſchen Miniſtern zu hören, welche Haltung England vor oder nach der Zuſammenkunft des allgemeinen Ausſchuſſes der Abrüſtungskonferenz am 29. Mai einzunehmen gedenkt. Unter den gegenwärtigen Umſtänden werde er aber wahrſcheinlich nicht imſtande ſein, dieſen Wunich zu befriedigen, da das britiſche Ka⸗ binett über ſeine künftige Haltung erſt noch Beſchluß faſſen müſſe. Immerhin werde Herr von Ribbentrop und die britiſchen Mi— niſter von der gegenwärtigen Erörterung der jetzigen Schwierigkeiten und Möglich— keiten Vorteile ziehen. Der Korreſpondent fügt hinzu: Während der letzten Tage habe die italieniſche Regie rung den hauptſächlich an der Abrüſtungs⸗ frage intereſſierten Regierungen gegenüber erneut erklärt und mit Nachdruch hervorge- hoben, daß ſie es ablehnen werde an einer Kundgebung oder Vereinigung von Mäch- ten teilzunehmen, die ſich gegen Deutſchland richte. Es werde allgemein erwarket, 0 Frankreich eine ſolche Kundgebung in Gen veranſtalken werde. Frankreich werde dort durch den Mund ſeines Außenminiſters Barthou die angeblichen Verletzungen des Verſailler Vertrages durch eine deutſche Aufrüſtung ſchildern und ſich darauf beru- fen, daß dieſe Verktrags verletzungen der Hauptgrund dafür ſeien, daß es ſich weige⸗ re, ſeine eigenen Rüſtungen zu vermindern oder zu begrenzen.() Der parlamentariſche Korreſpondent der „Times“ meldet, auf der Zuſammenkunft zwiſchen dem engliſchen Außenminiſter Si⸗ mon, dem Lordſiegelbewahrer Eden und Herrn von Ribbentrop ei die jetzige Lage der Abrüſtungskonferenz beſprochen worden. Eden wollte urſprünglich am Sonntag die Reiſe zum Völkerbundsrat nach Genf antreten. Da aber Barthou ſich Samstag im Nachtzug nach Genf begibt, werde Eden bereits Samstag vormittag nach Paris abfahren und die Reiſe im glei⸗ chen Zuge wie der franzöſiſche Außenmini⸗ ſter machen. Frankreich lehnt ab. Inzwiſchen iſt der Präſident der Gen⸗ fer Abrüſtungskonferenz, der frü⸗ here engliſche Miniſter He nderſon, in Paris geweſen und hatte dort Unterre⸗ dungen mit dem franzöſiſchen Außenminiſter Barthou. Zu dieſen Unterredungen ſagt der Pariſer Korreſpondent der„Ti⸗ mes“ in einer Meldung, leider müſſe man annehmen, daß Barthou in ſeiner Unterre— dung mit Henderſon keine Hoffnung auf eine Aenderung der franzöſiſchen Hal⸗ tung gegeben habe.— Wie das offiziöſe engliſche Nachrichtenbüro Reuter aus Pa⸗ riss meldet, bleibt die franzöſiſche Regie— rung hartnäckig dabei, daß ſie einer deut⸗ ſchen Aufrüſtung nicht Rechtskraft verleihen werde, da dieſe im Widerſpruch zum Verſailler Vertrag ſtehen würde. Dies ſei, wie verlautet, der Inhalt der Mitteilun⸗ gen, die Barthou dem Präſidenten der Ab⸗ rüſtungskonferenz, Henderſon, gemacht habe. Barkhou habe erklärt, die franzöſiſche Re ⸗ gierung lehne den britiſchen ebenſo wie den italieniſchen Plan in der jetzigen Form end- gültig ab. Sodann habe er mit henderſon die Möglichkeit erörtert, der Abrüſtungskon⸗ ferenz aus ihrer ſchwierigen Lage heraus- zuhelfen. Henderſon habe die verſchiedenen Pläne, die die britiſche Regierung erwägt, erläu— tert, darunter ein Abkommen über Luft— rüſtungen. Nach zuverläſſigen Berichten habe ſich Barthou von dieſen Auswegen nicht ſonderlich beeindruckt gezeigt. Barthou ſoll von dem italieniſchen Botſchafter eine Mitteilung erhalten haben, derzufolge Muſ— ſolini mit der franzöſiſchen Regierung der Meinung ſei, daß nur ein neues Angebot der britiſchen Regierung die Abrüſtungs— konferenz retten könne und zwar ein An⸗ gebot, das eine Garantie der franzöſiſchen Sicherheit enthält, die über die Grenze von Locarno hinausgeht. Iſt das alles? Paris, 12. Mai. Ueber die Unterredung zwiſchen dem fran⸗ zöſiſchen Außenminiſter und dem Präſiden⸗ ten der Abrüſtungskonferenz iſt eine kurze Mitteilung ausgegeben worden, die folgen— dermaßen lautet: „Der franzöſiſche Außenminiſkter Barkhou und der Präſident der Abrüſtungskonferenz Henderſon haben am Freitag den Gedan- kenauskauſch, den ſie am Vorkage begonnen haften, in dem gleichen herzlichen Geiſt ork⸗ geſetzt und feſtgeſtellt. daß ſie der gleichen Anſicht ſind über die Notwendigkeit. den Haupkausſchuß der Abrüſtungskonferen; zu dem vorgeſehenen Jeitpunkt des 29. Mai einzuberufen. das Büro der Abrüſtungs⸗ konferenz ſoll am Vortage für eine vorbe- reitende Sitzung zuſammenkreten.“ Dieſe amtliche Verlautbarung iſt recht dürftig. Man erkennt daraus aber, daß das Ergebnis der Ausſprache Barthou—Hender⸗ ſon ſehr kümmerlich geweſen ſein muß. Es wird ſchon ſo ſein. wie die oben wiederge- gebenen engliſchen Meldungen beſagen: die Unterredung hat nur ergeben, daß Frank⸗ reich un nachgiebig bleibt! Genf iſt zufrieden Iſterreich lieb Kind beim Völkerbund Genf, 12. Mai. Der Fin anzausſchuß des Völker⸗ bundes beſchäftigte ſich am Freitag mit der finanziellen Lage Oeſterreichs. Die Grundlage für die Ausſprache bildete der Bericht des Völkerbundsvertreters in Wien. Roſt von Toningen. Man unterhielt ſich dabei über die wirtſchaftlichen und fi⸗ nanziellen Rückwirkungen, die die Wirren im Monat Februar im Gefolge hatten und über die Reorganiſation einiger großer öſterreichiſcher Banken. Es iſt bezeichnend, daß in der Verlaulba⸗ rung des Völkerbundsſekrekariates Werk da⸗ rauf gelegt wird, die finanziellen KRückwir⸗ kungen der ſchweren Kämpfe als„ſehr ge⸗ ringfügig“ zu bezeichnen, im übrigen wird alles, was in Oeſterreich jetzt geſchieht, in Genf nach Möglichkeit beſchönigt und im günſtigen Sinne gedeutet. An den Verhandlungen des Finanzaus⸗ ſchuſſes des Völkerbundes nahm auch der öſterreichiſche Finanzminiſter Bu reſch teil. Unruhen im Konzentrationslager Wien, 12. Mai. Im Konzentrationslager Wöllers⸗ dorf iſt es, wie von unterrichteter Seite mitgeteilt wird, zu größeren Unruhen ge— kommen. Die verhafteten Nationalſozia— liſten demonſtrierten wegen der völlig un— genügenden Verpflegung, wobei die Fenſter einzelner Baracken eingeſchlagen wurden. An einer Baracke wurde plötzlich eine Ha⸗ kenkreuzfahne angebracht, ohne daß feſige⸗ ſtellt werden konnte, auf welchem Wege die hakenkreuzfahne in das Lager gelangt iſt. Die Bewachungsmannſchaften, die zunächſt nicht in der Lage waren, die Unruhen zu unterdrücken, riefen ein Ueberfallkommando aus Wiener-Neuſtadt herbei, dem es nach einiger FJeit gelang, die Ruhe wiederherzu⸗ ſtellen. Auf Grund des Erlaſſes des Juſtizmini⸗ ſteriums, die Strafverfahren gegen minder⸗ beteiligte Schutzbündler einzuſtellen, iſt in ganz Oeſterreich eine große Anzahl von Schutz bündlern, die während der Fe⸗ hruarrevolte verhaftet worden waren, aus — ——— — — der Haft entlaſſen worden. So wurden bei den Wiener Straflandesgerichten insgeſamt 250 republikaniſche Schutzbündler entlaſſen. Die Zahl der verhafteten Schutzbündler iſt damit von 900 auf 650 geſunken. Furchtbarer Unfall In der Nähe von Knittelfeld in Steiermark wurde eine große Haken⸗ kreuzfahne gehitzt, die mit einer Drahtvor⸗ richtung und mit Nollen an einer Stark⸗ ſtromleitung angebracht war. Der Gendar⸗ meriekommandant von Knittelfeld beriuchte, mit zwei Schutzkorpsmännern die Haken⸗ kreuzfahne zu entfernen. Hierbei kletterte der eine der beiden Schutzkarpsmänner auf die Schultern des anderen und bemühte ſich, die Fahne abzuſchneiden. Im gleichen Augenblick enkſland Kurz ſchluß und beide Schutzkorpsleute brachen zuſammen. der eine, ein Mitglied des Hei- matſchutzes, war ſofort kot, während der andere, der den oſtmärkiſchen Sturmſcharen angehört, ſich wieder erholte. I A- Matannmmachungen (Parteiamtliche Veröffentlichungen der NSDAP., Ortsgr. Viernheim und der Unterformationen). NS D AP., Ortsgruppe Viernheim Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19. Geſchäftsſtunden⸗ Einteilung: N. S. B. O. und Deutſche Arbeitsfront: Jeden Montag, Mittwoch u. Freitag, abends 7—9 Uhr Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag, abends 7—9 Uhr NS.⸗Hago-Geſchäftsſtunden: Jeden Montag und Donnerstag Abend 7—9 in der Geſchäftsſtelle. Kaſſenverwaltung der Ortsgruppe: Jeden Donnerstag, abends 7—9 Uhr Rundfunk. Geſchäftsſtelle: Gaſthaus zum Freiſchütz Geſchäftszeiten: Dienstag u. Freitag von 1820 Uhr Amt für Volkswohlfahrt. Samstag, den 12. und Sonntag, den 13. Mai werden durch die Blockwalter die Maibeiträge einkaſſiert. Gleichzeitig kommen die Plaketten Mutter und Kind für die Mitglieder zur Verteilung. Preis pro Stück 20 Pfg. gez. Zöller Ortsgruppenamtsl. Amt für Volkswohlfahrt. Voranzeige! Am Dienstag, den 15. Mai ſpricht abends in Birkenau der Gauamtsleiter der N. S. V., Pg. Bürgermeiſter Haug Darmſtadt über die künftigen Aufgaben der N. S. V. Hierzu ſind alle Mitglieder der N. S. V. und der N. S. Franuenſchaft herzlich eingeladen. Ich erwarte zahlreiche Beteiligung der Viernheimer Volksgenoſſen. Für die Amtswalter der N. S. V. und die Blockwalterinnen der Hilfs— aktion„Mutter und Kind“, N. S. V. Arzt u. Fürſorgeſchweſter iſt Erſcheinen Pflicht. Heil Hitler! Zöller, Ogr.-Amtsleiter. N. 3. 3. O. und Jeutſche Arbeitsfront Betr. Familienausflug. N Alle die ſich an dem Familienausflug beteili— gen ſind am Sonntag, den 13. 5. 34, morgens 3/6 Uhr am Staatsbahnhof. Das Programm des Tages wird im Zuge bekanntgegeben. Kleidung: Dienſtanzug bezw. Arbeitsſrontanzug Lokales Viernheim, 12. Mai Aerztlicher Sonntagsdienſt. Bei Verhinderung des Hausarztes verſieht morgen Sonntag den ärztlichen Dienſt, Herr Dr. med. Rudershauſen. Beilagen ⸗ Hinweis. Unſerer heutigen Ausgabe iſt von der Firma Kathreiner G. m. b. H. Berlin, ein Proſpekt beigegeben, deſſen Beachtung wir unſeren geſchätzten Leſern beſtens empfehlen. * Strenge Beſtrafung von Wild⸗ dieben. Die zwei Perſonen, aus Waldhof, die Anfangs Januar in der Nähe des Jäger⸗ hauſes von den Forſtbeamten feſtgenommen wurden, wurden am Mittwoch durch die große Strafkammer in Darmſtadt zu 2¼ Jahren bezw. 6 Monaten Gefängnis ohne Anrechnung der erlittenen Unterſuchungshaft verurteilt wegen gewerbsmäßiger Schlingenſtellerei und Tier⸗ quälerei. Die General⸗Verſammlung des Creditvereins Am letzten Sonntag fand im Fürſt Alex⸗ ander die Generalverſammlung des Viernheimer Creditvereins ſtatt. Die Verſammlung vor ſehr gut beſucht und nahm einen angeregten Verlauf. Der Geſchäfts- und Rechenſchaftsbericht wurde von Herr Direktor Riehl erſtattet. Der Be⸗ richt gab ein klares Bild über die Verhältniſſe des Creditvereins und zeigte, daß es die Ge⸗ ſchäfts führung durch geſchickte Leitung verſtanden dahezu 4 Millionen Mark. verein im hieſigen beträgt. An Dividende werden 5% verteilt. wurde beſchloſſen, die aufzuwerten. Vorſtand. Faber. Akklamation wiedergewählt. der 4. und Jakob Thomas 1. gewählt. den angenommen. die günſtige Geſtaltung derſelben. So nahm die Verſammlung in jeder Hin⸗ voll auf der Höhe und es iſt zu wünſchen, daß ihm von allen Seiten der Bevölkerung Ver- trauen entgegengebracht wird, damit ſein Wirken weiterhin ſegensreich ſein kann. Wir wünſchen dem Verein und ſeiner Leitung, im neuen Geſchäftsjahr, das in den neuen Geſchäftsräumen im Hauſe Schuchmann in der Adolf Hitlerſtraße begonnen wurde, ein weiteres Aufblühen und Gedeihen. Pfingſten im Zeichen der Saar! Saarſportler am Pfingſtſonutag in Viernheim Deutſchdie Saar immerdar! So klingt noch mächtig die Zweibrücker Saarkund⸗ gebung der 250000 Saarländer zu uns über den Rhein, in die deutſche Heimat, in die ſich unſere ſeit 15 Jahren unter internationaler Herr- ſchaft bedrückten Brüder und Schweſtern im deut- ſchen Saarland zurückſehnen. Nur noch wenige Manate ſind es bis zur Abſtimmung im Saargebiet. Da gilt es nun, den Saarländern nicht nur unſere ganze Ge— ſchloſſenheit für ſie zu zeigen, ſondern ſie ſollen ſich im neuen Deutſchland ſelbſt überzeugen, daß ein neuer Geiſt bei uns eingezogen iſt, der Geiſt der Ehre und Treue, der Ordnung und Sauber— keit und der Volksgemeinſchaft! Auch in unſere Gemeinde kommen deutſche Sportsleute aus dem Saargebiet, von der Grenzſtadt Hom- burg, und es gilt, dieſen Grenzlanddeutſchen den Aufenthalt in unſeren Mauern ſo angenehm wie möglich zu geſtalten. Die ganze Bevölkerung muß es daher als eine Ehrenpflicht betrachten, den Beſuch unſerer Saargäſte zu einer gewaltigen Kundgebung für das Saargebiet zu geſtalten. Es gilt daher jegliche Sonderintereſſen zurückzuſtellen und durch die Tat zu beweiſen, daß die Treue der Saar- länder gegenüber der Heimat nie vergeſſen ſein wird. „Pfingſtſonntag im Zeichen der Saar“, das ſei auch für die geſamte Viernheimer Be⸗ völkerung die Parole. Heil Hitler! J. Uiernheimer Tonfilmschau Ein Bomben⸗Tonfilmwerk ein Meiſterwerk der Ufa. Dieſe Woche im Central⸗Film⸗ Palaſt! „Mein Herz ruft nach Dir“ Eines der ſchönſten und beſten Tonfilmwerke des Jahres. Mit Jan Kiepura, Martha Eggerth, Paul Hör⸗ biger, Paul Kemp, Hilde Hildebrandt und Trude Heſterberg. Der neue Kiepura⸗Film iſt da, auf den ſchon lange alle Filmfreunde hier geſpannt ſind. Man kann wirklich geſpannt ſein denn der neue Tonfilm von Kiepura ſoll die vorhergehende noch übertreffen. Waren doch die beiden Filme „Das Lied einer Nacht“ und„Ein Lied für Dich“ Glanzleiſtungen die die ganze Welt be⸗ ſtaunte. Wer möchte nicht Jan Kiepara in ſeinem neuen Tonfilm ſehen und hören, den beſten Tenor der ganzen Welt.— Ein Film der jedem Freude macht. Ein Standart⸗Ton⸗ ſilmwerk guter, fröhlicher Unterhaltung, ein Feuerwerk der guten Laune.. Kiepuras herr⸗ liche Stimme überſtrahlt alles.. Alles wird richtig vergnügt. hat, eine merkliche Aufwärtsentwicklung zu erzie⸗ Paul Hörbiger und die übrigen Mitwirkende len. Der Umſatz ſtieg von 1.3 Millionen auf Dieſer hohe Be⸗ trag ſagt uns, welche Bedeutung dem Credit⸗ Geſchäftsleben zukommt. Die Spareinlagen werden höher, ein ſchöner Beweis des Vertrauens, das man dem Verein und ſeiner Leitung entgegebringt.— Aus dem Bericht des Rechners Bugert iſt zu entnehmen, das die Vermögensbilanz mit ca. 650000. RM abſchließt und der Reingewinn über 4000. RM Der Mitgliederſtand iſt z. Z. 606. Weiter Sparguthaben, welche durch die Inflation vernichtet wurden mit 10% Die Auszahlung beſtimmt der Die aus dem Vorſtand auſcheidenden Herren, Rechner Bugert, Aufſichtsratsmitglied Gärtner und Wunderle wurden per Der Aufſichtsrat wurde erweitert um die Herren: Ortsbauernführer Johann Roos 8., Adam Schnei⸗ Für den aus⸗ geſchiedenen Nikl. Roos wurde Martin Alter 2. Die neuvorgeſchriebenen Statuten wur⸗ Der anweſende Herr Direktor der Landesbauern⸗ kaſſe Frankfurt ſprach dem Vorſtand ſeine An⸗ erkennnug aus für die vorbildliche Geſchäfts⸗ führung und betonte, daß ſich die Genoſſen reſt⸗ los voll Vertrauen hinter die Leitung ſtellen können. Herr Verbandsreviſor Grünewald⸗Darm⸗ ſtadt, begutachtete die Bilanz und fand ebenfalls Worte der Anerkennung und des Lobes für ſicht einen ſchönen und angeregten Verlauf. Der Creditverein iſt als gemeinnütziges Geldinſtitut Paul Kemp, Martha Eggerth, ſind auch nicht zu unterſchützen. S auch als Filmgrößen ſehr gut bekann geſchätzt. brauſende Erfolge und donnernden Applaus, ſo⸗ wie ſtrahlende Geſichter zu verzeichnen hat. Auch möge man nach Möglichkeit die Werktags ⸗ vorſtellungen beſuchen, damit am Sonntag keine Ueberfüllung ſtattfindet. Die ſchönſten und bil⸗ ligſten Abendunterhaltungen findet man ſtets im Central⸗Film⸗Palaſt. Eingeſandt (Kampfwoche gegen die Verſchandelung der Natur.) Wem wäre nicht ſchon auf einem Gang durch Feld oder Wald ein ſchreiender Mißſtand aufgefallen, der darin beſteht, daß die herrliche Natur allenthalben verſchandelt wird durch Schutt⸗ ablagerungen an ungeeigneten Plätzen, Abfälle der zweifelhafteſten Art, altes Blechgerümpel, Orangen- und Bananenſchalen, Einwickelpapier pp. Wem wäre nicht ſchon die Galle geſtiegen beim Anblick dieſer Naturverſchandelungen! Es gibt in dieſer Hinſicht Menſchen, die nicht einen Funken von Schönheits- und Ordnungsſinn haben, die nicht empfinden, daß es geradezu eine Ver⸗ ſündigung an Gottes Wunderwerken bedeutet, die Mutter Natur zu verſchandeln. Voll innerer Entrüſtung ſieht jeder Naturfreund auf dieſe„Helden ⸗ taten“ gefühlloſer Menſchen und ſchreit nach Ab⸗ hilfe. In höchſt anerkennenswerter Weiſe hat nunmehr der Reichsbund für Volkstum und Hei⸗ mat eine Knampfwoche gegen die Ver⸗ ſchandelnng der Heimat eingeſetzt. Sehr zu begrüßen war, daß ſich in zahlreichen Ort⸗ ſchaften die Schuljugend als Kampfgruppe ein⸗ geſetzt hat und mit größtem Eifer eine gründ- liche Säuberung der heimatlichen Fluren und Waldungen unternahm. Auch die Behörden, ſo⸗ wie Wander- und Verſchönerungs vereine haben den Gedanken der Säuberung der Heimat be- geiſtert aufgegriffen. Nun ſoll auch hier auf Veranlaſſung der Verſchönerungsvereins am kommenden Montag eine ſolche Kampfwoche be⸗ ginnen. Alle Naturfreunde werden herzlichſt gebeten, ſich an dem Kampfe gegen die Naturverſchandelung nach- haltig zu beteiligen, beſonders alle Auf- ſichtsorgane in Feld und Wald. Wie anderwärts treten auch wir bittend an die Lehrerſchaft her⸗ an, im Laufe der kommenden Woche an einem Wandernachmittag die mittleren und oberen Kna- benklaſſen in den Dienſt der ſo notwendigen Säuberungsaktion zu ſtellen. Die Schule er⸗ wirbt ſich dadurch ein großes Verdinſt und den Dank aller Natur- und Heimatfreunde, wirkt aber auch dadurch in erziehlicher Hin⸗ ſicht fördernd auf unſere Jugendein. In obigen Sinne mitzuwirken iſt Heimatdienſt und Dienſt an der Volksgemeinſchaft. Der Verſchönerungs- und Verkehrsverein. Vereins⸗Anzeiger Turnverein von 1893 e. V.(Hoferſpiel) Morgen Sonntag vormittag 8 Uhr Probe des 1. Teils mit Orcheſter und Reiter, hierzu haben ſämtliche Spielbeteiligten pünkt⸗ lich zu erſcheinen. Die Leitung. Geſangverein„Sängertreue“. Heute Samstag Abend 9 Uhr Singſtunde. Morgen Sonn- tag Liedertag in Bürſtadt. Treffpunkt aller Bahnfahrer 1 Uhr am Bahnhof und aller Radfahrer 11 ¼ Uhr Treffpunkt im Lokal. Wir bitten um rege Beteiligung. Der Vorſtand. D. J. K. Viernheim e. V. Morgen Sonntag findet ein Freundſchaftsſpiel zwiſchen D. J. K. 1.— Spielvergg. Seckenheim 1. auf dem D. J. K.⸗Stadion. Beginn 2. M. 1.45, 1. M. 3 Uhr. Handball ſpielfrei. Alle Sport⸗ freunde ſind herzl. eingeladen. Der Vorſitzende. Mänuergeſaug⸗Verein 1846. Heute Sams- tag abend, pünktlich 9 Uhr, Singſtunde. Der Vorſitzende Kaninchen- u. Geflügelzuchtverein 1916. Heute Samstag abend 5/7 Uhr Klee-Verteilung. Treffpunkt Lampertheimer Weg Pumpe. Der Vorſtand Sänger⸗Einheit. Heute abend 8½ Uhr, Ge⸗ neralprobe. Keiner fehle! Bahnfahrer heu⸗ te Fahrgeld(80 Pfg.) abliefern, ſonſt doppelt. Alle Blockwarte ſind/ vor 8 Uhr, mit Bü⸗ cher im Lokal. Zöller, Vorſ. Teutonia⸗Schützenabteilung. Morgen Sonn⸗ tag ab 3 Uhr Uebungsſchießen. Aufſicht: Klee Sportvereinigung„Amicitia 09“ Viernheim. Heute Samstag 6 Uhr Freundſchaftsſpiel der 1. Mannſchaft gegen Olympia Lampertheim. Abfahrt per Rad halb 5 Uhr— Sonntag! 2. Mannſch. und Schüler in Lampertheim. 3. Mannſchaft Verbandsſpiel gegen VfR. Mann⸗ heim in Mannheim. Beginn 11 Uhr, Ab⸗ fahrt per Rad 10 Uhr an der Drehſcheibe. Die Jugend ſpielt in Mannheim gegen Phö⸗ nix und nachmittags 3 Uhr hier gegen Olym⸗ pia Lorſch. Die Handballer ſpielen Vormit⸗ tags 10 Uhr in Seckenheim. Abfahrt ½9 ſie doch t und Jedenfalls werden alle Filmfreunde und Freundinnen ſich beſtimmt dieſen triumpfahlen Ufa⸗Tonfilm anſehen, der überall An Pfingſten ferſpiele in Biernh Leben Schaffen herrſcht ſeit Wochen r Freilicht bühne im Viernheimer Wald. Ein Tiroler Dorf mit Kirche und Kapelle, das Schloß von Innsbruck und alles was zu einer richtigen Tiroler Landſchaft gehört, iſt auf dem in ſchönſtem Frühlingsſchmuck ſich zeigenden Spielgelände er⸗ ſtanden. Ein 3000 Perſonen faſſender Zuſchauer⸗ raum mit Ziegeldach ſteht breit und wuchtig vor den herrlichen Seenerien. So wird die Bühne mit ihrem Wirklichkeitscharakter die ideale Stätte, auf der mit hiſtoriſcher Echtheit der heroiſche Freiheitskampf der Tiroler Bauern und das tragiſche Schickſal ihres Führers Andreas Hofer in plaſtiſcher Darſtellung erſteht. Die an Pſingſten beginnenden und auf 2 Monate ſich erſtreckenden Spiele ſind von der Landesſtelle Heſſen⸗Naſſau des Reichminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda, Frankfurt a. M. genehmigt und verdienen als anerkannt gemeinnütziges, volkser⸗ zieheriſch wertvolles Unternehmen größten Zu⸗ ſpruch. Gottesdienst⸗ Ordnung der katholiſchen Gemeinde. Sonntag i. d. Oktav und Chriſti Himmelfahrt. Apoſtelkirche: 7 Uhr 1. hl. Meſſe. 7/8 Uhr 2. hl. Meſſe mit Predigt. 210 Uhr Hochamt mit Predigt. 2 Uhr Andacht. 4 Uhr Verſammlung der 2. Abteilung er Jungfrauen Congregation bei den Engl. Frl. In der Marienkirche: 8 Uhr hl. Meſſe. 10 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. In der Apoſtelkirche an Werktagen: Montag: 7 Uhr beſt. Amt für Johann Müller 7., Schw. Sohn Joſ. Hch. Winkler und Ehefrau Eliſabeth geb. Müller. 7/7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Ru- dershauſen und Familie Cornelius Beyer u. Angeh. 3/7 Uhr beſt. Amt für Leonhard Kirchner, Ehefrau Anna Maria geb. Schäfer u. Tochter Schweſter Leonarda. Dienstag: ¼7 Uhr Requiem für den auswärts Leonhard Kühlwein 5. 37 beſt Amt für Sabina Pfenning geb. Bur- kert Mutter, Schw. Eltern und Angeh. Mittwoch: ¼7 Uhr beſt. Amt für Maria Bu- gert geb. Dewald beſt. von den Schulkame- radinnen. 37 Uhr beſt. Amt für die ledig f Sofie Sax beſt. von dem Arbeits-Collegium. Donnerstag: ¼7 Uhr beſt. E.⸗A. für die ledig 7 Sofie Sax beſt. von den Mitſchüler⸗ innen. 3/47 Uhr beſt. E.⸗A. für Dankſagung. Freitag: ¼ 7 Uhr beſt. Amt für Magd. Helbig geb. Ringhof beſt. v. den Altersgenoſſinnen. 7/7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Ludwig Werle, Ehefr. Barbara geb. Bildſtein, Krieger Nik. Werle, und Familie Nikolaus Adler 9. und beide Söhne Chriſtian u. Adam. 37 Uhr beſt. Amt für Gg. Friedrich Kühl⸗ wein 7., Eltern, Schwieger Eltern und Ang. Samstag: ½7 Uhr Taufwaſſerweihe. 7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Franz Winkenbach und Tante Margarete. 37 Uhr beſt. Amt für Franz Hofmann 7., Ehefrau Eliſabeth geb. Gallei, Sohn verſt. Krieger Nik. und Franz Raver Müller, Vater, Schw. Eltern und Angeh. l Am Montag und Mittwoch bei den Engl. Fräulein, Dienstag bei den Barmh. Schweſtern ¼7 Uhr hl. Meſſe. In der Mar. Kirche Diens⸗ tag und Freitag ¼7 Uhr hl. Meſſe. An Pfingſten gehen die diesjährigen Erſt⸗ kommunikanten gemeinſchaftlich zur hl. Kom. in der ½8 Uhr Meſſe, Gemeinſch. Kommunion Andacht, wie am weißen Sonntag. Die Bänke bleiben reſerviert wie am weißen Sonntag. Zu⸗ erſt kommunizieren die Kinder, dann die Er⸗ wachſenen. Kirchliche Anzeigen der Ev. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 13. Mai Exaudi Vorm. 9½ Uhr: Gottesdienſt.(Dekan Mahr⸗ Darmſtadt). Vorm. 10½ Uhr: Kindergottesdienſt. „ 10,15 Uhr: pünktlich Abfahrt des Kir⸗ chenchors mit Poſtautobus nach Alsbach. Abfahrt am Freiſchütz. N Diejenigen Gemeindeglieder, welche an dem Feſt teilnehmen wollen, können mit der Bahn ah Weinheim 12.26 Uhr nachkommen. Abends 8½ Uhr: Jugendabend für die Mädchen Donnerstag, den 17. Mai 1934 Abends 8 Uhr: Uebungsſtunde des Kirchen⸗ chors. Mittwoch, den 16. Mai 8 ½¼ Uhr Mitgliederverſammlung des evangel. Vereins im Gemeindeſaal. Uhr an der Drehſcheibe. Der Vorſtand. Vollzähliges Er ⸗ ſcheinen wird erwartet. f 75 se werden draußen immer unbellebler. Prag, 12. Mai. Das Blatt des tſchechiſch⸗agrariſchen Mi⸗ niſterpräſidenten bringt täglich neue Bei⸗ ſpiele des unglaublichen Benehmens der Emigranten, die jetzt„wirklich jedem anſtändigen Tſchechen und Deutſchen zuwi⸗ der ſeien.“ Unter der Ueberſchrift„Was wir uns alles in der Tſchechoſlowakei gefallen laſſen“ ſchreibt das Blatt u. a.: „Am beſten ſieht man am Sonnkag in dem Ausflugsort Barrandow, was wir hier für Gäſte an den Herren Emigranken be⸗ ſitzen. Ueberall provozieren ſie frech durch ihr Jiddeln und breiten ſich ſo aus, daß ſie ungemein Anſtoß erregen. Wir verweigern niemanden die Freiheit des Workes, aber das provozierende Jiddeln mit beabſichtigter Tendenz brauchen wir uns doch nicht gefal⸗ len zu laſſen.“ Die Tſchechen werden langſam begreifen, warum man in Deutſchland dieſe Leute ein— fach nicht mehr ertragen konnte. Die Zahl der Emigranten Genf, 12. Mai. Nach einem Bericht des Völkerbundes be— läuft ſich die Zahl der deutſchen Emigran⸗ ten auf 62 400. Hiervon entfallen auf Frankreich 21000, Paläſtina 10 000, Polen 8000, Tſchechoſlowakei 3500, USA 2500, Schweiz 2500, Skandinavien 2500, Belgien 2300, Saargebiet und Luxemburg 1000, Spanien 1000, Oeſterreich 800, Italien 800 und die anderen Staaten zuſammen 4000. Seit Jahresbeginn weiſt die Zahl der Emi— granten eine geringe Erhöhung auf. Auslands⸗Nundſchau Deutſchfeindliche Kundgebungen ſüdiſcher Kommuniſten. In Morkville, einem hauptſächlich von Deutſchen bewohnten Diſtrikt Neuyorks, verſuchten jüdiſch⸗kommuniſtiſche Elemente eine Kundgebung gegen den Nationalſozia— lismus zu veranſtalten. Als die Polizei den etwa 3000 Mann ſtarken Demonſtrations— zug auflöſen wollte, wurde ſie von den Kommuniſten mit Steinen beworfen. Fünf Demonſtranten wurden verhaftet. Marxiſtiſcher Jeuerüberfall auf faſchiſtiſche Gymnaſiaſten. In Madrid kam es zu Schlägereien zwiſchen ſozialiſtiſchen und faſchiſtiſchen Gymnaſiaſten, wobei eine Gruppe marxxiſti— ſcher Arbeiter aus dem Hinterhalt zahlreiche Schüſſe auf die Faſchiſten abgab. Dabei wurde einer von dieſen getötet, ein an— derer ſchwer verletzt. Um die Fenkung des Vierpreiſes Die Pläne des Reichsfinanzminiſters. Berlin, 12. Mai. Wie kürzlich mitgeteilt wurde, hat das Brauereigewerbe den Vorſchlag des Reichsfinanzminiſteriums, gleichzeitig mit der Senkung der Bierſteuer zuſammen mit dem Gaſtwirtsgewerbe den Ausſchankpreis des Bieres in gleicher Höhe berobzuſetzen, ab— gelehnt. Von unterrichteter Seite wird hier— zu mitgeteilt, daß der Ausgangspunkt der Verhandlungen mit dem Brauereigewerbe der Wunſch des Staatsſekretärs Reinhardt geweſen ſei, eine Vereinfachung der Bierbeſteuerung herbeizuführen. Es ſollte ein Zuſtand ein Ende finden, nach dem das gleiche Steuer— obſektt von zwei Steuerſubjekten, dem Reich und den Gemeinden nach oer⸗ ſchiedenen Geſichtspunkten beſteuert wurde. Hierbei hatten ſich große Unterſchiede in der Höhe der Bierſteuer ergeben. Während in Norddeutſchland z B. die Gemeinde— bierſteuer einheitlich 6 Reichsmark je Hek— toliter betrug, belief ſie ſich in den größeren Städten Bayerns auf 4 Reichsmark, in den kleinen Gemeinden auf 2 Reichsmark und wurde in einer großen Anzahl kleinc⸗ rer Ortſchaften überhaupt nicht erhoben Die Gemeindebierſteuer erbringt bei einem Bierabſatz von 33 Millionen Hektolitern 130 Millionen Reichsmark, alſo im Durchſckmitt 4 Reichsmark. Der Vorſchlag des Keichsfinanzminiſte⸗ riums hätte ergeben, daß für Norddeutſch⸗ land eine Senkung um etwa 2 Reichsmark eingetreten wäre. In Süddeutſchland wäre die Steuer wie bisher erhoben worden. während einige kleinere Gemeinden eine kleine Erhöhung hätten in Kauf nehmen müſſen. Das Brauereigewerbe erklärte aber, daß eine Erhöhung der Reichsbierſteuer bei Einbeziehung der Gemeindeſteuer um mehr als 2 Reichsmark unerträglich wäre. Hierauf machte das Reich den Vorſchlag einer Senkung der Gemeindeſteu⸗ er auf 2 Reichsmark, wenn das Brauerei⸗ gewerbe ſich zuſammen mit dem Gaſtwirts⸗ gewerbe verpflichte, den Ausſchankpreis um den doppelten Steuerbetrag zu ermäßigen. Das Brauereigewerbe erklärte dies nur fie möglich, wenn eine erhebliche Abſatz⸗ teigerung vorausgeſehen werden könne, die aber nur erwartet werden könne, wenn eine Senkung der geſamten Steuerbelaſtung eine Ermäßiaung des Litervreiſes um zehn Pfennige bedeuten wurde. Dieſe Antwort mußte als Ablehnung aufgefaßt werden. Von der GPU her Leiter der ruſſiſchen Geheimpolizei ge⸗ ſtorben. Moskau, 12. Mai. Der Leiter der OG PU,— die bekannte ruſſiſche Geheimpolizei für politiſche Din⸗ ge— Menſchinſki, iſt geſtorben. Als Todes— urſache wird Herz'ichrumpfung angegeben. Die Perſönlichkeit Menſchinſkis, der im 55. Lebensjahre ſtand, war ſtets vom Geheim— nis umgeben. Sein Name tauchte in der Oeffentlichkeit nur als Unterſchrift unter ei— nem Todesurteil auf. Bis zur endgültigen Regelung der Nachfolgeſchaft Menſchinſkis ſind die Stellvertreter Akulo w und Ja— goda mit der Leitung des Kollegiums der OGpPu beauftragt. Die endgültige Rege— lung wird erſt ſtattfinden, wenn die Frage der Reorganiſation der OGPu. die ſchon ſeit längerer Zeit vorgeſehen iſt, geklärt iſt. An der Beerdigung Menſchinſkis werden Vertreter der Grenztruppen der OGPU aus allen Teilen der Sowjetunion teilnehmen. Die Einäſcherung wird in Moskau mit be— ſonderen Ehren begangen werden. Auch Stalin hat ſein Erſcheinen zugeſagt. Neugliederung der Induſtrie Verfügung des Führers der Wirtſchaft über die landſchafteiche Induſtrie⸗Organiſation. Zum Zwecke der Vereinfachung des iadu— ſtriellen Verbandsweſens verfügt der Führer der gewerblichen Wirtſchaft, Pg. Direktor Ph. Keßler, folgendes: i 1. Für die Durchführung der induſtriellen Aufgaben iſt neben dem fachlichen Aufgaben— kreis, wie er von den in den 7 Hauptgruppen zuſammengefaßten Fachgruppen der Reichs— gruppe Induſtrie der deutſchen Wirtſchaft wahrgenommen wird, eine regionale Un— tergliederung der Induſtrie erforderlich. Dieſe hat den Zweck, die einem beſtimmten Wirt— ſchaftsgebiet gemeinſchaftlichen induſtriellen An— gelegenheiten zu bearbeiten. Zur Durchfüh— rung dieſes Aufgabenkreiſes iſt engſte Verbin— dung mit den entſprechenden regionalen Un— tergliederungen der übrigen Wirtſchaftsgrup— pen und auch den Induſtrie- und Handelskam— mern zu halten. 2. An Stelle des bisherigen landſchaftlichen induſtriellen Organiſationsaufbaues der In— duſtrie ſind die landſchaftlichen Untergliederun— gen der Reichsgruppe Induſtrie in ihren be— zirklichen Abgrenzungen den Bezirken der Treu— händer der Arbeit anzupaſſen. Die hiernach für die 13 Treuhänderbezirke anerlannten landſchaftlihen Organiſationen ha— ben nicht mehr den Charakter ſelbſtändiger Induſtrieorganiſationen, ſondern ſind Bezirks— gruppen der Reichsgruppe Induſtrie der Deur— ſchen Wirtſchaft. Dementſprechend führen ſie die Bezeichnung: Reichsgruppe Induſtrie der Deutſchen Wirt— ſchaft, Bezirk... 3. Unter den 13 Stellen als Bezirke der Reichsgruppe Induſtrie der Deutſchen Wirt— ſchaft werden anerkannt: für den Treuhän— derbezirk 8 Rheinland: Reichsgruppe oer Deutſchen Wirtſchaft, Bezirk Rheinland, Sitz Köln a. Rh.; für den Treuhänderbezirk 9 Heſſen mit Sitz Frankfurt a. M.; für den Treuhänderbezirk 12 Bayern mit Sitz Mün⸗ chen; für den Treuhänderbezirk 13 Süd— weſtdeutſchland mit Sitz Stuttgart. Ehrenmal des Handwerks Einweihung am Sonntag, 13. Mai. Ein Ehrenmal des Handwerks wird am Sonntag, den 13. Mai in Mag⸗ deburg eingeweiht. Um die Bodenſtän— digkeit und Volksverbundenheit zu betonen, iſt die Form eines nieder lächſiſchen Bauern— hauſes als Beweis für die Untrennbarkeit von Blut und Boden gewählt worden. An— läßlich dieſer Einweihung findet in Magde— burg ein großer Aufmarſch ſämtlicher In— nungen des Handwerks ſtatt. Die Einwei— hung des Ehrenmals, das zur Erinnerung, für die im Weltkrieg und für die national— ſozialiſtiſche Bewegung gefallenen Hand— merker errichtet wird, nimmt der Reichs— handwerksführer Schmidt vor. Deutſche Tagesſihan Betätigung von Jugendlichen bei Samm- lungen. Reichskultusminiſter Ruſt hat in ſeiner Eigenſchaft als preußiſcher Kultusminiſter Richtlinien für die Betätigung von Ju⸗ gendlichen bei Straßen- und Hausſamm⸗ fungen herausgegeben. Danoch ſind zu Straßenſammlungen vom 10. bis 18. Le⸗ bensjahr nur zuzulaſſen, wenn ſie als An- gehörige der Hitlerjugend, des Jungvolks, Hes Pundes deutſcher Mädchen uniformiert nd und mindeſtens zu zweien ſammeln. Das gleiche gilt für Angehörige des VDA und der Sportjugend, ſoweit ſie dem Reichs⸗ ſportführer unterſteht. Jugendliche nicht⸗ uniformierter Verbände dürfen erſt vom 18. Lebensjahr ab zu Straßenſammlungen zugelaſſen werden. Hausſammlungen und Sammlungen in Lokalen ſind wegen der für die Jugendlichen hiermit verbundenen ſitt⸗ lichen und körperlichen Gefahren zu unter⸗ ſagen, Straßenſammlungen bei Beginn der Dunkelheit einzuſtellen. Stabschef Röhm verbietet der SA Teilnah⸗ me an kirchenpolitiſchen Kundgebungen. Das Preſſeamt der Oberſten SA-Füh⸗ rung teilt mit: Um die Verſuche gewiſſer Elemente, Angehörige der SA in kirchenpo⸗ litiſche Streitigkeiten hineinzuziehen und da— durch dem Anſehen und der Geſchloſſenheit der SA zu ſchaden, ein- für allemal unmög⸗ lich zu machen, hat Stabschef Röhm einen Erlaß an die SA herausgegeben, in dem angeordnet wird, daß jegliche Teilnahme von SA-Angehörigen an kirchenpolitiſchen Demonſtrationen verboten iſt. Gleichzeitig wird jede Art von Amtshinderungen oder Maßnahmen gegenüber den Pfarrern bei— der Konfeſſionen unterſagt. Reklame mit dem Hakenkreuz iſt verdächtig. Bei einer kritiſchen Betrachtung über die unerwünſchte Vermengung nationalſoziali— ſtiſcher Symbole mit der Geſchäftstätigkeit wird in den Veröffentlichungen der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront hervorgehoben, daß eine derartige Handlungsweiſe einen Miß— brauch darſtelle, der nicht ſcharf genug ge— geißelt werden könne. Für den ehrbaren deutſchen Kaufmann müſſe es Selbſtverſtändlichkeit ſein, daß er bejahend zum neuen Staat ſteht. Ein beſonderer Hinweis, der gleichzeitig als wirtſchaftliches Werbemittel gedacht ſei, bringe den Ge— ſchüftsmann allzu leicht in den Ruf des Konjunkturpolitikers und laſſe den Verdacht aufkommen, daß die Geſin— nung friſiert ſei. Firmenbezeichnungen mit dem Beinamen„deutſch“ oder„vaterlän— diſch“ oder„national“, ſoweit nicht ihr Be— ſtimmungszweck in Ausnahmefällen den Vermerk rechtfertige, müſſen ebenfalls in dieſem Zuſammenhang als bedenklich ge— nannt werden Die Himalaja⸗Expedition Der erſte Paßübergang erkämpft. Berlin, 12. Mai. Die deutſche Himalaja-Expedition hat auf dem Wege über Kaſchmir nach Deutſchland einen neuen Kabelbericht über ihre erſten Erfolge geſandt. Der Aufbruch, heißt es in dieſem Bericht, zu dem 3600 Meter hohen Tragbalpaß, den die deutſche Himalaja-Ex— pedition zunächſt zu überwinden hatte, er— folgte bei herrlichem Wetter. Dann ſetzte ſtarker Regen und Hagel ein. Trotzdem wurde der Paßübergang erkämpft. Man ge- reichte Koragbal jenſeits der Paßhöhe völ— lig durchnäßt, aber wohlbehalten mit allen 500 Trägern und ſämtlichen Laſten. Dann wurde bei trübem Wetter der Weitermarſch nach Gurais angetreten, wo neue Träger angeworben werden mußten. Für den näch— ſten Paß, der überwunden werden muß, den 4000 Meter hohen Burzilpaß, beſteht Neu- ſchneegefahr. Das hauswirtſchaftliche Jaht 600 000 ſchulentlaſſene Mädchen ſind unter- zubringen. Berlin, 12. Mai. Im Rahmen der großen Aktion zur Un— terbringung von etwa u 600 000 ſchulentlaſſe— nen Mädchen in einem„Hauswirtſcha't— lichen Jahr für Mädchen“ hat der Präſident der Reichsanſtalt für A beitspermittlung und Arbeitsloſenvermittlung einen Runder— laß an die Landes- un! Arbeitsämter ge— richtet. Die Vertreterin des Arbeitsamtes habe ſich insbeſondere zu beteiligen an der Werbung für Beſchaffung von Haushalten die junge können. ſung von Hausgehilfinnen bzw. die Unter— laſſung einer möglichen Einſtellung erfol— gen. Wenn hier und da die von Stundenhilfen infolge der Aufnahme eines jungen Mädchens eingeſchränkt wer— de, könne trotzdem die Zuſätzlichkeit gegeben ſein. Haushaltungen, die das Mädchen nur tagsüber aufnehmen können, ſollen erſt in zweiter Linie in Frage kommen. Die Landhilfe dürfe weder bei der Wer— bung noch bei der Stellenbeſetzung beein— trächtigt werden. Es dürfe überhaupt kein junges Mädchen in das hauswirtſchaftliche Jahr vermittelt werden, das vorausſichtlich für die Lehrſtellen- oder Arbeitsvermitt— lung, unter beſonderer Berückſichtigung der Landwirtſchaft, in Frage kommt. Die Ver— mittlung ſolcher junger Mädchen in indu— ſtriellle Arbeit ſei im allgemeinen un— er wünſcht. Geheimnisvoller Mord Der Ehemann der Tak verdächkigt. Paris, 12. Mai. Auf einer einſamen Silberfuchsfarm bei Lorient wurde die 19jährige Ehefrau des Beſitzers Henriot durch Schüſſe aus einem Karabiner ermordet. Der Ehe⸗ mann Henriot gab an, er habe ſeine Frau, als er von der Jagd zurückgekehrt ſei, ſter⸗ bend angetroffen. Wahrſcheinlich ſei die Tat von einem Landſtreicher verübt worden, der einen Einbruch in das Haus verübt und die Frau mit dem Karabiner, der im Karridor eine Lebens verſicherung heute eine; Mädchen aufnehmen ſollen und Auf keinen Fall dürfe die Entla- Beſchäftigung hing, erſchoſſen have. cun wird aber de⸗ kannt, daß Herr Henriot vor einem Monat in Höhe von 800 000 Franken für ſeine Frau ab⸗ ſchloß, die ausdrücklich eine Beſtimmung enthielt, wonach gewalktſamer Tod als Verſicherungsfall gelten ſoll. Frau Henriot hat ihren Mann, den ſie im September v. J. heiratete, durch ein Zeitungsinſerat kennen gelernt. Sie ſoll ihm 185000 Franken Mitgift mitgebracht haben, die in den Betrieb der Silberfuchs⸗ farm hineingeſteckt worden ſeien. Frau Hen⸗ riot litt an zwei Gebrechen. Infolge eines Falles als Kind war ſie links händig geworden und hatte eine Kopfope⸗ ration durchmachen müſſen, als deren Ueberbleibſel ein Sprachfehler zurückblieb. Andererſeits war auch Herr Henriot wegen Nervenüberreizung vom Militärdienſt dis— penſiert worden. Der Karabiner, mik dem die fünf tödli⸗ chen Schüſſe abgegeben worden ſind, gehörte Herrn Henriok. Es handelt ſich um ein ziem- lich ſelten vorkommendes Modell, deſſen Handhabung nicht jedem möglich iſt. Die Unkerſuchungsbehörden zweifeln daher da⸗ ran, daß ſich ein Landſtreicher zur Durch- führung ſeiner Tat einer im Hauſe befind- lichen ihm nicht bekaunlen Jagdwaffe be⸗ dienk haben ſollte. Gegen die Miesmacher Reichsminiſter Dr. Göbbels eröffnet den Feldzug. Berlin, 12. Mai. Der Gau Groß-Berlin der NSDAP. er⸗ öffnete am Freitag abend den angekündig— ten Feldzug gegen Miesmacher und Kriti— kaſter mit einer Rieſenkundgebung im Sportpalaſt. Der Reichsminiſter für Volks— aufklärung und Propaganda, Dr. Göbbels. ſelbſt leitete dieſe Angriffsſchlacht gegen die Schädlinge im nationalſozialiſtiſchen Staat mit einer großen Rede ein. Der Sportpalaſt war überfüllt. Reichsminiſter Dr. Göbbels führte u. a. aus: Es gibt Menſchen, die haben an allem et— was auszuſetzen. Da wir uns in den ver— gangenen 15 Monaten mit allen unſeren Kräften mit den großen, umgeſtellten Auf— gaben beſchäftigen mußten, haben die Kriti— kaſter angenommen, ſie könnten ihr löbli— ches Handwerk wie im Kriege auch in der nationalſozialiſtiſchen Revolution fortſet⸗ zen. Aber ſie ſollen ſich getäuſcht haben. Hätten wir die Arbeitsloſigkeit nicht beſei— tigt, dann würden ſie darüber ſchmähen und ſchimpfen. Jetzt, wo wir im Zuge ſind, ſie zu beſeitigen, geht es ihnen zu ſchnell, jetzt halten ſie mit ihrem Aſthma das Tempo nicht aus. Früher ſchimpften ſie über die Parteien, jetzt ſchimpfen ſie, daß keine Par— teien mehr da ſind; früher ſchimpften ſie, daß die Regierungen ſo oft wechſelten, heute ſchimpfen ſie, daß dieſe Regierung ſo lange bleibt. Früher waren ihnen die Zeitungen zu zweitönig, jetzt ſind ſie ihnen zu= nig. Es iſt ihnen zu langweilig in Deutch land geworden, es geht ihnen zu gut. Der Bundesgenoſſe Vol! Eine Zeitlang haben wir uns mik bvieſen Leuten nicht auseinandergeſetzt, jetzt ſollen ſie uns kennenlernen! Wir kun des nicht, wie wir es wohl könnten, mit der Sigatsge- walt, ſondern wir appellieren an den Bun- desgenoſſen Volk. Das Volk ſelbſt ſoll urtei- len! Dann wird in kürzeſter Zeit dieſer Spuk verflogen ſein. Das deutſche Volk hat ja die hünter uns llegen den Zeiten och nicht vergeſſen, und es vergleicht die natio⸗ nalſozi glichen Taten mit den der ver- gangenen Regierungen. Es iſt nicht unge— recht, denn es weiß, daß wir keine Wi tun können, wohl aber weiß es, daß wir alles getan haben, was men— ſchenmöglich iſt. Deshalb kann unſere Arbeit Anſpruch da— rauf erheben, vom eigenen Volk geachtet zu werden. Wir ſind ſofort nach Erſaſſung der Macht an die ganze Arbeit gegangen. Wir haben uns nicht etwa nach 14 jährigem Kampf eine Ruhepauſe gegönnt, ſondern ſind dem ſchwerſten und drückendſten Pro— blem zu Leibe gerückt. Der 1. Mai hat be— wieſen, wie das Volk über unſere Leiſtun— gen denkt. Wenn auch einige Auslandssei— tungen ihre harmloſen Leſer in die Illu— ſion zu bringen ſuchen, wir hätten die Millionen ſozuſagen mit der Peitſche auf das Tempelhofer Feld gebracht, ſo hat wohl jeder Augenzeuge un⸗ ſchwer feſtſtellen können, was die Wahrheit iſt 5 Die Millionen bekennen ſich zum Natio⸗ nalſozialismus aus innerer Leidenſchaft. Ein ganzes Volk iſt entſchloſſen, einig und brüderlich ſein nationales Lebensrecht auch der Welt gegenüber zu verteidigen. Wenn noch nicht alle Kriſen beſeitigt, noch nicht alle Verfallserſcheinungen aufgeräumt ſind, ſo wird das bei dieſer Geſchloſſenheit des Volkes in abſehbarer Zeit mög⸗ lich ſein. Und wer die Ereigniſſe gerecht würdigen will, darf nicht vergeſſen, was wir übernahmen. Mit dem Volk zu⸗ ſammen und ohne Finſohung der ſtaagtlicher Machtmittel vollzog ſich eine der größten Umwälzungen der Weltgeſchichte. 4 Nütkblick auf ein Jahr „Das deutſche Volk hat der nationalſozia⸗ liſtiſchen Regierung einen Freibrief für vier Jahre gegeben. Nach kaum einem Jahre at es mit überwältigender Geſchloſſenheit 10 zuſtimmendes Urteil über die im erſten bſchnitt des Aufbauwerkes erreichten Er⸗ folge gefällt. Wir wären jeden Tag bereik, wenn man es von uns forderte, die Nation erneut zu befragen und auch das Arteil, ſo erklärte Dr. Göbbels unker ſtürmiſcher Juſtimmung, 0 nicht gegen, ſondern für uns ausfal- en. Wir haben uns vier Jahre ausbedun⸗ gen. Nach weniger mehr als einem Jahr können wir darauf verweiſen, daß die Ar⸗ beitsloſigkeit um die Hälfte geſun⸗ ken iſt, daß die Parteien beſeitigt ſind, daß die Außenpolitik wieder dem deutſchen Ehrenſtandpunkt gerecht wird, daß wir aus dem Völkerbunde auszutreten wagten, als man uns als Nation zweiter Klaſſe behandeln wollte, daß die Nation aus dem lähmenden Peſſimismus herausgeriſſen iſt. Und ſo können wir wohl ſagen, daß wir unſere Verſprechungen wahrgemacht haben. Wenn ausländiſche Berichterſtatter feſtſtellen, daß Deutſchland wieder das Land des Lächelns geworden iſt, ſo ſpricht das Bände: denn in der gleichen Zeit ſind andere Völker von Revolutionen, kriegeriſchen Erſchütterungen und ſchwerſten Verfallserſcheinungen heim— geſucht worden. Eine Warnung Wenn heute die Miesmacher glauben, ſie können auf Grund unſeres Schweigens nun ihrerſeits das Wort ergreifen, ſo ſollen ſie ſich in uns getäuſcht haben. Denn die, die uns beim Aufbauwerk halfen, wiſſen, wie ſchwer es war, und fällen darum auch ein gerechtes Urteil. Und nur die, die kei⸗ nen Ankeil am Aufbau hatten, reden anders. Sie ſind ſich nicht im Klaren über die Lage, die vorhanden war. als wir die Macht über- nahmen. So werden wir uns mik ihnen auseinanderſehen. Die nationalſc zialiſtiſche Bewegung über— nahm die Macht in einer kritiſchen Situa⸗ tion. Ihre erſte Aufgabe mußte darin be— ſtehen, die politiſche Sicherheit in Deutſchland wiederherzuſtellen. Dann konn— te die Regierung ſich an die großen wirt— ſchaftlichen, ſozialen, innen- und außenpoli⸗ tiſchen Probleme heranwagen. Wir fanden einen verzweifelten Zuſtand vor. Die Zahl der Arbeitsloſen betrug an⸗ nmähernd ſieben Millionen. Dieſe Rieſen— zahl machte jede Zukunftsberechnung auf dem Gebiete der Finanzen illuſoriſch. Wir ſtan⸗ den auf dem Standpunkt, daß wir dieſes große Zentralproblem nur löſen konnten, wenn wir uns darauf konzentrier⸗ ten und alle anderen Probleme demgegen— über zurückſtellten. Ich gebe zu, daß eine Reihe nationalſozialiſtiſcher Programm— punkte, vor allem auf wirtſchaftlichem Ge— biet, noch nicht gelöſt worden ſind. Die nationalſozialiſtiſche Regierung ſtand unter dem Jwange der Situation und ſie konnte in einer ſo zugeſpitzten Lage nicht Berſuche unternehmen. von denen ſie im Augenblick nicht wußzte, ob ſie gelingen konnten. Die deutſche Wirtſchaft befand ſich in einer Kriſe, die keine Experimente ver- trug. Darum haben wir Exverimenke bis Auf weitere, ſpäkere, beſſere Zeiten verſcho⸗ ben. Wir haben damit unſere nationalſo- zialiſtiſchen Geſichktspunkte nicht aufgegeben. Zug um Zug Wir haben immer erklärt, daß der Na⸗ tionalſozialismus nur Zug um Zug ver— wWirklicht werden könnte. Daß wir den Na— tionalſozialismus nicht insgeſamt zur Anwendung bringen konnten, lag an dem onhehin geſchwächten Organismus der deut—⸗ ſchen Wirtſchaft. Man wird nicht eine Wirt⸗ ſchaft, von der man weiß, daß ſie unter fal— ſchen Methoden geführt wurde, auf ganz neue Methoden überleiten in einem Augenblick, wo dieſe Wirtſchaft um ihr Le⸗ hen ringt. Der Nationalſozialismus kann mil Stolz darauf verweiſen, daß er, ohne daß er ir- gendwie ſeinen weltanſchaulichen Prinzipien Abbruch getan hätte, die Arbeitsloſigkeit zur Hälfte beſeitigt hat. Das iſt an ſich ſchon eine Leiſlung. die ſich ſehen laſſen kann. Wenn aus dieſer Leiſtung heraus andere Kriſenerſcheinungen ſich bemerkbar machen, ſo werden dieſe Erſcheinungen genau ſo überwunden werden müſſen. wie die Ar⸗ beitsloſigkeit überwunden worden iſt. Wenn in dieſem Sommer nahezu vier Millionen Menſchen mehr beſchäftigt wer⸗ den als vor zwei Jahren, dann iſt es ſelbſt⸗ verſtändlich, daß dieſe Menſchen, um be⸗ ſchäftigt werden zu können, der Rohſtoffe bedürfen. Es iſt ebenſo ſelbſtverſtändlich, daß wir die Zölle und Rohſtofe einführen und daß wir die eingeführten Rohſtoffe bezahlen müſ⸗ ſen und unſere Deviſenmenge verringert wird. Man ſoll nicht gleich die Flinte ins Korn werfen, wenn ſich ſolche Erſcheinun⸗ gen bemerkbar machen, ſondern es iſt die Pflicht jedes Deutſchen, dieſe Kriſe über⸗ winden zu helfen. die Judengeſetzgebung Wenn uns noch ein Teil des Auslandes mit dem anonnmon Manfatt hogeonot und deutſche Waren nicht annehmen will, ſo wiſſen wir ſehr wohl, daß das auf unſe re jüdiſchen Mitbürger zurückzuführen iſt. f a Ich kann aber nicht, weil die Juden im Auslande uns boykoltieren, im Innern die Judengeſetzgebung zurückziehen, ſondern wir müſſen dieſe Kriſe eben durchſtehen. Die Juden meinen vielleicht, ihren jüdi⸗ ſchen Mitbürgern in Deutſchland damit ei⸗ nen Dienſt zu tun. Sie tun das Schlimmſte, was ſie überhaupt tun können, denn ſie ſol⸗ len nicht glauben, wenn ſie in der Tat den Boykott ſoweit trieben, daß er wirklich ei⸗ ne ernſtliche Bedrohung unſerer wirtſchaft⸗ lichen Situation darſtellen würde, daß wir deshalb die Juden frei ausgehen ließen. Haß und Wut und Verzweiflung des deut⸗ ſchen Volkes würden ſich dann zuerſt an die halten, die- im Lande greifbar ſind. 5 Wenn Deutſchland der Welt erklären muß, daß es nicht mehr in der Lage iſt, ſei⸗ ne Schulden zu bezahlen und die Zinſen zu transferieren, ſo liegt die Schuld nicht an uns. Nicht wir haben die Schulden gemacht, ſondern die uns vorangegangenen Regie- rungen. Die Transferlonſerenz Nächſte Sitzung am Dienskag. Berlin. 12. Mai. Der Unterausſchuß der Transferkonfe- ren hat am Freitag ebenſo wie in den letz— ten Tagen Sitzungen abgehalten. Infolge der am Sonntag und Montag in Baſel ſtattfindenden Generalverſammlung und der Verwaltungsratsſitzung der BIZ, an denen ſowohl der Vorſitzende der Trans— ſerkonſerenz, Leon Frazer, als auch der Reichsbankpräſident Dr. Schacht teil⸗ nehmen, findet die nächſte Sitzung erſt am Dienstag nachmittag ſtatt. Die Beſprechun⸗ gen über techniſche Einzelfragen werden über das Wochenende fortgeſetzt. der Ambau der Fozialverſicherung Schlußberatung des Ausſchuſſes. Berlin, 12. Mai. Der zur Vorbereitung der geſetzgeberiſchen Arbeiten für den Umbau der Sozialverſiche⸗ rung vom Reichsarbeitsminiſter einberufe— ne Sachverſtändigenausſchuß hat am Frei— tag unter Vorſitz des Staatsſekretärs Dr. Krohn vom Reichsarbeitsminiſterium ſeine Beratungen abgeſchloſſen. Der Ausſchuß einigte ſich auf Vorſchläge, die an den Grundſätzen der von Bismarck geſchaffenen Sozialverſicherung feſthalten, jedoch auf einer einheitlichen ſtraffen von oben geführten überſichtlichen Organiſation aufbauen. Durchfahrt engliſcher Minenſucher. Kiel, 12. Mai. Die unter dem Kommando von Aclayd ſtehende engliſche Minenſuͤch— halbflotille lief Freitag nachmittag nach Paſſieren des Nordoſtſeekanals in die Hol— tenauer Schleuſe ein. An Bord befand ſich Oberleutnant Sohn, der als Begrößungs— offizier der Reichsmarine von Brunsbüttel— koog die Fahrt mitgemaſht hat In der Hol— tenauer Schleuſe ſtattete der britiſche Kon— ſul in Kiel, Sartor, dem Föhrerboot einen kurzen Beſuch ab. Karz vor 16.00 Uhr tra— ten die engliſchen Pote die Weiterfahrt in die Nordſee an, um Hortenſe in Dänemark als nächſten Hafen anzulaufen. Spenden für Buggingen Oberſte Leitung der PO. der NSDAP. ſpendet 30 000 Mark. Karlsruhe, 12. Mai. Wie die Preſſeſtelle beim Staatsminiſterium mitteilt, ſind aus dem ganzen Reich weitere Spenden zur Unterſtützung und Exiſtenzſiche⸗ rung der Angehörigen der in Buggingen ver— unglückten badiſchen Bergarbeiter eingelaufen. Das Amt für Beamte der Oberſten Lei⸗ tung der PO. der NSDAP. und der Reichs⸗ bund der Deutſchen Beamten haben zur Lin⸗ derung der Not 30 000 Mar! überwieſen. Vom Salzwerk Heibronn gingen 3000 Mark und von der Stadt Saarbrücken 1000 Mark ein, ferner vom Geſamtverband ber Deutſchen Ar⸗ beitsopfer in Berlin 500 Mark. 2000⸗Marl⸗Spende des Freiburger Erzbiſchofs. Freiburg, 12. Mai. Der Erzbiſchof Dr. Konrad Gröber von Freiburg hat den Hinter⸗ bliebenen der Opfer des Bergwerksunglücks in Buggingen einen Betrag von 2000 Mark überwieſen. 1000 Marl von den Mannheimer Aerzten. Mannheim, 12. Mai. Die Kaſſenärztliche Vereitizung Deutſchlands, Bezirksſtelle Mann⸗ heim, hat den Kaliwerken Buggingen zur Lin⸗ derung der erſten Not den Betrag von 1000 Mark überwieſen. 50 000 Mark vom Salzdetfurth⸗Konzern. Berlin, 12. Mai. Der Sazzdetfurth⸗Kon⸗ zern hat dem preußiſchen Oberberghauptmann als Vorſitzenden des Aufſichtsrates der Preu⸗ ſiiſchen Bergwerkts⸗ und Hütten⸗AG. für die Hinterbliebenen der Opfer in Buggingen den 10855 von 50 000 Marl zur Verfügung ge⸗ ſtelit. Beileid des Vergbauvereins Eſſen Eſſen, 12. Mat. Der Verein für die berg⸗ baulichen Intereſſen in Eſſen hat gleich nach Bekanntwerden des Unalücks auf dem Kali⸗ wert Buggingen für das Gru bete wesen telefoniſch Hilf angeboten, die aber leider angeſichts des tra⸗ giſchen Verlaufs des Unglücks praktiſch nicht mehr durchführbar war. An die Grübenver⸗ waltung hat der Bergbauverein folgendes Bei⸗ leidsſchreiben gerichtet: „Die ſchwere Grubenkataſtrophe, die Ihre Geſellſchaft und ſo viele brave Bergleute be⸗ troffen hat, gibt uns Veranlaſſung, Ihnen und den zahlreichen Angehörigen der verun⸗ glückten Kameraden das aufrichtige Beileio des geſamten Ruhrreviers zum Ausdruck zu bringen. Die Bergleute an der Ruhr empfin⸗ den in engſter Berufsverbundenheit an der Seite ihrer Kameraden vom Kali⸗Bergbau den ſchweren Schickſalsſchlag als ein Unglück, das den geſamten deutſchen Bergbau betroffen hat. Als äußeres e unſerer tiefen aufrichtigen Mittrauer haben alle Zechen des Ruhrreviers die Fahnen auf Halbmaſt geſetzt.“ Letzte Nachrichten Weitere Hilfe für Buggingen Berlin. 12. Mai. Reichspräſident von Hindenburg hat für die Hinterbliebenen der bei dem Bugginger Bergwerksunglück ums Leben gekommenen Bergleute aus ſeinem Dispoſitionsfonds ei⸗ ne Spende von 10 000 Reichsmark geſtiftet. Der Bundesführer des Kuyffhäuſerbundes, hat dem Kyffhäuſer-Landesverband Baden die Summe von 2000 Reichsmark überwie⸗ ſen. König Victor Emanuel von Italien hat an den Reichspräſidenten ein Beileidstele⸗ gramm gerichtet. Jünf SA-Leute geflüchtet. München, 12. Mai. Der Oeſterreichiſche Preſſedienſt meldet: Aus dem Bezirksge⸗ richt Brieskirchen in Oberöſterreich entfloh der Gefangenenaufſeher Fritz Leja mit fünf inhaftierten SA-Männern, deren Abſchie⸗ bung ins Wöllersdorfer Konzentrationsla— ger unmittelbar bevorſtand. Die ſechs Flüchtlinge ſind in Paſſau eingetroffen. Der Gefangenenaufſeher war als Heimwehrzug— führer verkleidet. ãĩ ĩͤ bbb Das Mutterherz iſt der ſchönſte und unver⸗ lierbarſte Piatz des Sohnes, ſelbſt wenn er ſchon graue Hagre trägt; und jeder hat im ganzen Weltail nur ein einziges ſolches. Adalbert Stifter. Nur noch Simultanſchulen Darmſtadt, 12. Mai. Nach einer Mitteilung des Staatspreſſeam— tes iſt die gemeinſame Schule die Schule, in der die Kinder der verſchiedenen Konfeſſionen gemeinſchaftlich erzogen werden und nur der Religionsunterricht konfeſſionell getrennt er— teilt wird; ſie iſt in Heſſen bereits ſeit über hundert Jahren eingeführt. Nach der„lechs⸗ gründung vom 18. Januar 1871 wurde ſie zur Regelſchule erhoben. Die Simultanſchule hat ſich gerade bei der in Heſſen faſt überall vorhandenen ſtarken Miſchung der Konfeſ— ſionen auf das beſte bewährt, da ſie im Ge— genſatz zu den konfeſſionell getrennten Schu— len ſich als geeignet erwies, die zwiſchen den chriſtlichen Konfeſſionen beſtehenden Gegenſätze zu überbrücken und die Kinder im Gedanken der Volksgemeinſchaft zu erziehen, andererſeits aber auch in ihr eine chriſtliche Erziehung der Kinder durchaus gewährleiſtet iſt. Nur in we⸗ igen früher vom Zentrum beherrſchten Orten hatten ſich bis vor kurzem die konfeſſionell ge⸗ trennten Schulen halten können. Dem Wun⸗ ſche der jetzt nationalſozialiſtiſchen Bevölkerung entſprechend wurden im Frühjahr 1934 Ab⸗ ſtimmungen vorgenommen. Dieſe Abſtimmungen erfolgten auf Grund des Heſſiſchen Vollsſchulgeſetzes, die inſoweit mit dem im Sommer 1933 mit der Katholi⸗ ſchen Kirche abgeſchloſſenen Reichskonkordat vereinbart ſind. In einem paritätiſchen Ab⸗ ſtimmungsverfahren wurde mit geradezu über⸗ wältigender Mehrheit an ſämtlichen Ortea oie Umwandlung der evangeliſchen und katholi⸗ ſchen Konfeſſionsſchulen in Simultanſchulen be⸗ ſchloſſen. Mit Beginn des neuen Schuljahres 1 8 gibt es alſo nur Simultanſchulen in Heſ⸗ en. Politisches Allerlei Berlin. Der Reichskanzler empfing am Freitag den Reichsſtatthalter in Braun⸗ ſchweig und Anhalt, Loeper, den braun⸗ ſchweigiſchen Staatsſekretär Haſpel und den Oberbürgermeiſter von Braunſchweig, Dr. Heſſe, zur Uebergabe des Ehrenbür⸗ gerbriefes der Stadt Braunſchweig. Berlin. Der Reichsminiſter des Innern, Dr. Frick, wird am Muttertag im Rundfunk ſprechen. Die Rede wird am Sonntag, den 13. Mai, von 19.05 bis 19.30 Uhr vom Deutſchlandſender aus über alle deutſchen Sender übertragen. Paris. Miniſterpräſident Doumergue empfing am Freitag vormittag eine Abord⸗ nung des franzöſiſchen Olympiſchen Komi⸗ tees. Im Verlaufe der Unterredung iſt die Teilnahme Frankreichs an den Olym⸗ iſchen Spielen 1936 in Berlin beſchloſ⸗ en worden. Ius! N Ausfall des Anterrſchts an religiö ö tagen. 0 Darmſtadt, 12. Mai. Nach einer Mittei⸗ d heſſiſchen Miniſterialabteilung für das Bildungsweſen werden durch das Reichsgeſetz über die Feiertage vom 27. Februar 1934 die chulbehördlichen Beſtimmungen nicht berührt, ach denen entſprechend örtlichem oder land⸗ ſchaftlichem Herkommen der Schulunterricht an ſolchen religiöſen Feiertagen, die bisher nicht als geſetzliche Feiertage gelten, allgemein oder für Schüler eines beſtimmten Bekenntniſſes ausfällt. Schulfiimvorführungen bedürfen der Genehmi⸗ gung. Darmſtadt, 12. Mai. Nach einer Verfügung des Reichspropagandaminiſters„dürfen Pri⸗ vatunternehmen ohne Rückſicht auf die Zu⸗ ſehörigkeit zur Reichsfilmkammer zur Veran⸗ ſattung von Filmvorführungen für Schulen nicht mehr zugelaſſen werden. Ausnahmen be⸗ dürfen der Genehmigung der Schulaufſichtsbe⸗ hörde, die ſich mit den Bild⸗ und Film⸗ ſtellen hierüber ins Benehmen ſetzt.“ Die Mi⸗ niſterialabteilung für Bildungsweſen erſucht darum die Schulleitungen, dem Erſuchen von Lichtſpielhäuſern im Einzelfall nur dann Rech⸗ nung zu tragen, wenn dieſe in jedem Falle den Nachweis erbringen, daß ſie die Einwilli⸗ gung der heſſiſchen Bildſtelle als der von uns beauftragten Stelle eingeholt haben. Darmſtadt, 12. Mai.(Ein Schieß⸗ ſtand geſtohlen.) Im Herbſt 1933 wurde aus dem Hintergebäude des Hauſes Morne— wegſtraße 43 ein kompletter grün angeſtrichenerc Schießſtand entwendet. Er wurde mit Laſt⸗ auto abtransporti:zrt. Für Mitteilungen, die zur Ermittlung der Diebe und Herbeiſchaffung des Schießſtandes führen, iſt von dem Geſchä⸗ digten eine Belohnung von 50 Mark ausgeſetzt worden. Bensheim, 12. Mai.(Jetzt ſchon reife Krrſchen.) In dieſen Tagen ging eine No— tiz durch die Preſſe, daß infolge des anormal warmen April in 14 Tagen die erſten Kir⸗ ſchen geerntet werden können. Ein Bensheimer brachte bereits die erſten ſelbſtgeernteten Herz⸗ kirſchen von ſeinem Grundſtück auf dem Eichel⸗ berg in die Redaktionsſtube des Bergſträßler Anzeigeblattes. Der ſtolze Beſitzer der erſten reifen Kirſchen an der Bergſtraße hat ſomit den Beweis erbracht, daß in unſerem milden Klima ein Rekord aufgeſtellt wurde, der wohl in ganz Deutſchland nicht überboten werden kann. Einweihung der neuen Wachenburgſtraße Weinheim. Weinheim a. d. B., 12. Mai. Im Beiſein der ſtädtiſchen und ſtaatlichen Behörden wurde die neue Straße auf die Wachenburg durch Miniſterpräſident Köhler dem Ver⸗ kehr feierlich übergeben. In ſeiner Anſprachs betonte der Miniſterpräſident, daß es allen Widerwärtigkeiten zum Trotz gelungen ſei, das Projekt zum Bau einer neuen Straße auf die Wachenburg zu verwirklichen.— Ober⸗ bürgermeiſter Huegel gab in ſeiner Rede einen ausführlichen Bericht über die Entſte⸗ hung der neuen Straße und wies darauf hin, wie der Bau u. a. als Luxusſtraßenprojekt pekämpft wurde. Der Bau der Straße hä wieſen, daß derartige Einwände nicht berech⸗ igt waren. Der Oberbürgermeiſter ſchloß ſeine Rede mit der Verſicherung, daß die Stadt Weinheim auch in Zukunft die Bemühungen des Führers um die Arbeitsbeſchaffung unter⸗ ſtütze.— Auſchließend an die Eröffnung der Straße ſtartete ein von NS und DD gemeinſam veranſtaltetes Auto- und Motor⸗ radrennen auf der neuen Straße. Zur Eröffnung des Armeemuſeum⸗ Der Reichspräſident an den Reichsſtatthalter. Karlsruhe, 12. Mai. Reichsſtatthalter Ro⸗ dert Wagner hat vom Reichspräſidenten von Hindenburg folgendes Schreiben erhalten: „Sehr geehrter Herr Reichsſtatthalter! Für die freundliche Einladung zur Feier der Fröffnung des Badiſchen Armee-Muſeums am 12. und 13. Mai ds. Is, ſpreche ich Ihnen meinen herzlichen Dank aus. Bei meinem hohen Alter iſt es mir leider nicht möglich, der Einladung perſönlich Folge zu leiſten und zu dieſem Zwecke nach der mir aus meiner früheren Dienſtzeit lieb gewordenen Stadt Karlsruhe zu kommen. Doch benutze ich gern die Gelegenheit, Ihnen zum Ausdruck zu brin⸗ gen, wie ſehr ich es begrüße, daß nunmehr auch Badens Landeshauptſtadt eine würdige Stätte geſchaffen hat, in der die Geſchichte des badiſchen Heeres und die wertvollen Ue⸗ berlieferungen der alten badiſchen Regimenter feſtgehalten und in anſchaulicher Form der Oeffentlichkeit vor Augen gefährt werden. Sie, Herr Reichsſtatthalter, und Ihre Mitarbei⸗ ter haben durch die tatkräftige Durchführung dieſes lang gehegten Planes ſich ein militär⸗ eſchichtliches Verdienſt erworben, das ich dank⸗ ar anerkenne. 0 Mit kameradſchaftlichem Gruß! gez. von Hindenburg“. en, dee Danl der Mutter, der Schitzerin der deut⸗ ſchen Familie! Denke an die Mutter, die Hüterin des deut⸗ ſchen Volles! Der Tag der Jamilie Die Mutter. Ja, ſtolz und erhaben darf ſie ſich ſchätzen, die einfachſte Mutter, treuherzig und ſchlicht! Faſt alle Menſchen ſind zu erſetzen, ſogar die ſeltenen, auf ſchwierigen Plätzen, nur... eine Mutter in Ewigkeit nicht! Im Namen„Mutter“ liegen Anfang und Ende beſchloſſen. Im immer neuen Wunder der Menſchwerdung formt die Mutter im eigenen Leibe das neue Weſen; ganz dem Werdenden beige— geben, verſtrömt ſie in ihr Kind all ihre Kraft, ihren Willen zum Ewigen, ihre Liebe. Schmerz und Gefahr achtet ſie gering, ja, bergißt ſie, hört ſie das erſte leiſe Weinen des Neugeborenen. Ihr ſtind! Es iſt ſie ſelbſt, noch einmal durch göttliches Gebot ins Leben gerufen, und erſchüttert fühlt ſie, daß ſie in der Geburt ihres Kindes hinabgeſtiegen iſt zu dem Urquell allen Lebens und daß ſie ihm das Erbe lauter und makellos weitergehen durfte, das ſie einſt ſelbſt von einer langen Reihe von Geſchlechtern an— vertraut erhielt. Ihr Kind, es ſoll ſie einſt fortſetzen, ja, es ſoll mehr als ſie ſelbſt werden, und ſo gilt ihm all ihre Liebe und ihr ganzes Daſein. Alles, was ſie an Kraft und Wert in ſich trägt, müht ſie ſich, in ihr Kind zu pflanzen und formt ihm ſo Geiſt und Seele, wie ſie ihm einſt das Leben gab. Freilich, die Kinder entwachſen ihr, gehen ihre eigenen Wege, leben ihr eigenes Leben. Aber wie ſie es leben, das iſt der Mutter Wert. Und darum iſt die Mutter Anfang und Ende. Wie die Mutter iſt ſo iſt ihr Kind; wie die Mütter eines Volkes ſind, ſo iſt das Volk. Mütterſchulung durch das Deulſche Frauenwerk. Was heißt Mütterſchulung? Unſere Mütter ſollen auch noch in eine Schule gehen? Ja. das wollen ſie; doch wollen ſie ſich eine Schule von ganz beſonderer Art ſchaffen, nicht eine Schule. in der man mit Wiſſensſtoff überhäuft wird, ſondern einen Ort, wo auch einmal die Mutter ſelbſt fragen kann und nicht immer nur Fragen beantworten ſoll. Wenn wir am Muttertag der Mutter danken und ſie ehren, dann wird manche Mutter in echter Beſcheidenheit ſich gerade die Stunden vor Augen führen, in denen ſie die Fragen ihres Kindes gern beſſer beantwortet, in denen ſie gern noch mehr Licht und Freude in ihr Heim hineingetragen hätte. Sie wird auch daran denken, daß es zuweilen mit der Zeiteinteilung im Haushalt, mit der Einteilung des Wirtſchaftsgeldes oder dem Flicken der Wäſche nicht ſo war, wie ſie es ſich ſelbſt gern ge— wünſcht hätte. Jede Mutter, auch die zukünftige Mutter, weiß, daß ihr heute ein großer Teil der Verantwortung für die Zukunft unſeres Volkes auferlegt iſt und daß ſie praktiſch darin liegt, wie ſie ihre Pflichten, ob groß oder klein, in ihrer Familie und ihrem Haushalt erfüllt. Darum hat ſie heute eine Gemeinſchaft ge— ſchaffen— wir nennen ſie eine Mütterſchule—, in der ſie über alle dieſe Dinge ſprechen, wo ſie Erfahrung austauſchen und Neues lernen kann. Man muß einmal die leuchtenden Augen der Mütter in einem richtig geleiteten Mütterkurſus geſehen haben, muß gehört haben, mit welch regem Eifer ſie an der Ausſprache teilnehmen, die doch all das berührt, was. ſie als ihr zigenſtes Lebensgebiet erkennen:„Wie pflege ich mein Kind in zeſunden und in kranken Tagen?“.„Wie kämpfe ich gegen Trotz und Eigenſinn?“„Wie unterſcheide ich bei meinem Kind Phantaſie und Lüge?“ Und wie gern lernen die Mütter Spiele für ihre Kinder und ſingen Kinder- und Volkslieder. Märchen und deutſche Sagen werden lebendig. Schule und Elternhaus in rechte Be— ziehung gebracht. die Frage Kind und Kameraden weckt ebenſolches Intereſſe wie die Gefahren des Entwicklungsalters und die Behandlung ſchwer erziehbarer Kinder. Säuglingspflege und Krankenpflege, Haushaltsführung und Heimgeſtaltung, Ehe— ſtandsdarlehen und Ausſteuerberatung— das alles ſind Fragen, die jede Mutter bewegen, und auf die ſie Antwort ſucht. Und das iſt es, was die Arbeit im Mütterſchulungskurſus ſo wertvoll macht, wertvoll für die Mütter und wertvoll für unſer Volk. Im Märchenland. An vielen Stellen haben wir heute ſchon Mütterſchulungs⸗ kurſe eingerichtet, aber die große einheitliche Arbeit wird erſt im nächſten Winter begonnen werden können. In jeder Stadt, überall auf dem Lande ſoll den Müttern, beſonders den Bräuten und jungen Müttern Belehrung und Rat gegeben werden und vor allem ſollen ihre Fragen über ihre Aufgaben im neuen Staat beantwortet werden. Einheitliche Richtlinien für dieſe Arbeit find von der Reichsarbeitsgemeinſchaft zur Mütterſchulung im Deutſchen Frauenwerk,— das iſt der Zuſammenſchluß faſt aller deutſchen Frauenverbände—, aufgeſtellt worden und werden am Muttertag veröffentlicht werden. Der nationalſozialiſtiſche Mukterkag. Der Muttertag iſt eine ſeit langen Jahren eingeführte Ein. richtung, die bisher gewiſſermaßen privatim von einer Anzahl karitativer Verbände und mit lebhafter Unterſtützung beſtimmter Wirtſchaftskreiſe durchgeführt wurde. Man hat eine Zeitlang ge⸗ ſchwankt, ob man diese Einrichtung aufrecht erhalten ſolle, ob es lohne, neuen Wein in alte Schläuche zu gießen. Und man hat es doch getan. Nicht nur, weil ohne Mitwirkung von Staat und Partei der längſt in allen Kalendern gewiſſermaße Volks⸗ feiertag eingeführte Muttertag ſchon vermerkt ſtehteu ihn auch ohne behördliche Förderung und Sinngebung gefeiert hätten. Es wäre ja ſinnlos, wenn im nationalſozialiſtiſchen Staat, der der Mutter wieder den ihr ge— bührenden Ehrenplatz in Volk und Familie zuweiſt, bereits feſt verankerte Ehrentag der deutſchen Mutter ſtillſchweigend übergangen würde. l veil viele mithin ohne neue Set nb lf uns nik vollen Hun zen. Lichter uns lumen dee Henben Es iſt darauf hinzuwirken, daß die Kinder angehalten werden, aus eigenem heraus etwas zu leiſten und zu ſchaffen, das ihrer Liebe zur Mutter Ausdruck verleiht. Und ſoll als rechter Muttertag ein Familientag werden. Alſo nicht irgendwelche Bewirtung mit Kaffee und Kuchen Kaffeehaus oder einem noch ſo ſchön geſchmückten Wirtſchafts— ſaal. An dieſem Tag gehört die Mutter in den Kreis ihrer Fa— milie und überall ſoll dafür geſorgt werden, daß dienſtliche Oblie— genheiten, die ſonſt auch an dieſem Sonntag den Mann, den er— wachſenen Sohn oder die Tochter dem Hauſe fernhalten, für die Männer und Kinder von Müttern ausfallen. Gerade in der Uebergangszeit, in der wir leben, und die trotz aller Betonung des hohen Wertes der Familie noch ſo gewaltige Anfo ungen an den einzelnen Mann ſtellt, daß in manchen Fällen das Fami— lienleben darüber zu kurz kommt. iſt ein ſolcher Tag der Be— ſinnung auf die Familie und auf die Rechte der Mutter auf die Ihrigen von doppelt hoher Bedeutung. Es ſoll aber noch in anderer Hinſicht der Muttertag betont werden und bewußt etwas Neues bringen. Wir haben nämlich unter uns Volksgenoſſen nicht nur ſolche Mütter, die von ihrén Lieben umgeben den Muttertag feiern können. Zahllos ſind die, die Kinder großzogen und jetzt einſam leben. Zahlreich ſind ſicher auch die Mütter, die wohl unter vielleicht ſchwerſten Sorgen und Entbehrungen eine Kinderſchar ernähren konnten, die aber jetzt in Alter und Not von dieſen längſt ihrem Heim entwachſenen Kin— dern womöglich nicht mehr ernährt werden können. Solche alten, einſamen Mütter aufzuſuchen, aufzuſpüren, das wird mit zu den wichtigſten und notwendigſten Aufgaben der in der N. S. Volkswohlfahrt verſinnbildlichten Volksgemeinſchaft des national— ſozialiſtiſchen Deutſchlands gehören. Solche Mütter den zuſtän— digen Stellen der N. S. Volkswohlfahrt zu melden, auf ſie einen Abglanz von der Freude dieſes Muttertages hinzulenken, das wird Aufgabe für viele von denen ſein, die jetzt als neue Mit— glieder zu Tauſenden und Abertauſenden in die N. S. Volks⸗ wohlfahrt eintraten und auf Betätigungsmöglichkeiten warten. So kann den Muttertag mancher im Dienſte der Volksgemeinſchaft und der Volksverbundenheit begehen, der ſelbſt ſeiner Mutter an dieſem Tag Liebes und Frohes nicht mehr bereiten kann. in einem Die Frau ohne Beruf Ohene Beruf, so sland es im Paß, Mir wurden fast die Augen naß. Ohne Beruf war da au lesen, Ind sie ist doch das nütælichste Wesen! Nur für Andere au sinnen æu sorgen Ist ihr Beruf vom frühen Morgen Bis in die Mefe der lcargen Nacht, Nur für der Ihren Wohl bedacſit. Gattin. Mutter, Hausfrau au sein Schließt das mioht alle Berufe ein? As Köchin von allen Lieblingsspeisen, Als Paelcer, wenn es geht auf Reisen, Als Chirurg, wenn ein Dorn seh im Finger versplittert, Schiedsmann bei Kümpfen erbost und erbittert, Färber von alten Mäͤnteln und Rôcheen, Hi nana genie, enn sieh der Beutel soll streckten, Als Leæiſcon, das schier alles soll wissen, Als Fliclefruu, wenn Strümpfe und Wäsche gerissen, Als Märchenersählerin ohne Ermüden, Als Hüterin von des Hauses Frieden Als Puppendoletor, als Delcorateur Als Gäriner, Konditor, als Friseur! Unadhlige Vitel ſconnt ch noch sagen Doch soll sich der Drucker nicht langer plagen) Von Frauen, die Gott aum Segen erschuf— Und das nennt die Well dann O HHne Berufl. Die Bäuerin. „Der bäuerliche Menſch äußert ſeine Gefüh überhaupt nicht der Menſch vieler 0 6 nicht viel und wieder— wenn auch als halbes äußern, daß für den Bauern die Geburt Fohlens mehr bedeute, als di 0 die gebärende Kuh mehr ſorge Wehen läge. Das heißt Baue mit dem Verluſt eines Stücks nate von Zeit und Kraft und N chen Aufregungen und Sorgen teil,— Angſt und Sorge um allein, das macht er auch a ſelbſtverſtändlich Mittelpunkt, Hofes,— den Kindern iſt ſie J ruft, ob jung oder alt uerſ um die Beſtellung des Fe k um Steuer r Hän ir 1 ber dankt w eichelt ihr einmal die wohl einmal ei Blume a ſelbſt am meiſten erſtaunt, wenn — Klein-Annchen und die Vererbungslehre. Von Eva Kriner-Fiſcher. Vor zwei Monaten hat der Vater e kauft, herrliche, ſtahlblaue Andaluſier, ticht wenig ſtolz auf ihren ſck 8 n; blaue Hühner hat f lung! Und bald werden es eine Glucke auf nicht weni als Annchen en dem brütenden Tie noch kein Küker ipfen will. f 5 ſieht, wie Frau Glucke leis an d und ſieh da: ein Küken, blauſchwarz )en ſteckt ſein Köpfchen aus der einen Eierschale! olgt ein zweites, ein drittes. Doch wie— Klein bleibt bald das Herz ſtehen— das dritte weiß! keine Zeit, jetzt zur Mutter zu renner kommen heraus aus ihren engen Gef ein weißes, und dann gar hen nicht mehr. N ſchwindelt! Die Glucke kriegt falſche Mutter badet gerade den kleinen Kar zu den Küken kommen kann, ſind alle zwei ſchwarz, vier weiß„Wieſo bek fragt Annchen vorwurfsvoll. s ſind Mutter.„Eigentlich ſind die weißen und tigen, denn ein ſchwarzer Hahn und einen du, ſolche Leghorns, wie Nachbar Enders h von unſern blauen, und dies weiß und ſchwarz blau gegeben. Nun ſind die Kinder von unſern ble Teil ihren Eltern ähnlich und damit auch wieder aber ſehen ſie ſo wie ihre Großeltern aus, und und ſchwarz. He du nie geſehen, daß das bei auch ſo geht? h mich ſelbſt an: ich habe Warum? Mein Vater hatte blaue, meine Mutter hel ie; das gab zuſammen grau. Und dein Vater? Auch er hat graue. Aber du? Blaue! Wie dein Großvater! Und der kleine Karl wie Vati und ich. Wenn du ſagſt, die Glucke hätten richtige Küken, dann hätteſt ja auch du falſche Au und 5 nur richtige!“—„Nein, nein, das gibt's nicht! Bloß Kar! richtt Eigentlich habe ich die richtigen, und Karl hat Maſchel-Augen wie du und Vati!“„Frechdachs!“ lach „dafür haſt du braune Muſchel-Maſchel-Haare blonde, richtige!“— Klein-Annchens Geſicht ver Weinen, und ſo lenkt die Mutter ſchnell ab:„Komm, wir in den Garten gehen, da kann ich dir etwas zeig nimmt die Kleine an die Hand und führt ſie zu ei r mit Löwenmäulern.„Siehſt du,“ ſagt ſie,„hier iſt ein B Blumen, die haben alle kleine, elfenbeinweiße Blüten, eins mit nur roten, ganz großen Blüten. Nun hat de beiden zu Eltern von neuen Blumen gemacht, das ſind d dieſem Beet; wie ſehen ſie aus? Alle ſind rot und haben mk! Blumen! Von dem einen Beet haben ſie das Rot, von den dern die Kleinheit geerbt. Willſt du nun auch deren ſehen?“—„Au ja, da muß erſt ein Durcheinander ſein! Mutter führt ſie zum nächſten Beet.„Was ſiehſt du hier? „Wieder rote und weiße!“ ſtaunt die Kleine,„ach, und die roten ſind klein wie die vom erſten Beet und die andern wie die vom zweiten! Und die weißen ſind auch en U und manchmal groß!“—„Ja, verſtehſt du das?“ ſchwer nach. ſie dann,„das ich, wie mit den und meinen Aug mal ſehen ſie Eltern aus und f und klein, und me haben ſie das W̃ Großvater und d ſein von der Gro und mal grade umgekehrt! Da lacht die Mutter ihr Kind froh an:„Recht haſt du, ſo iſt es, und wenn du mal ein großes Mädel hiſt, dann hilfſt du dem Vati, und vielleicht ziehſt du dann noch ſchönere Löwen⸗ mäuler oder Hühner als der Vati!“ 5 1 Heute, Hopp hopp Reiter! einverſtanden waren, was er tat— er war der erſte, der Wart i lange, lange. Und daß der leere Platz ihr gegenüber wie ein auch ganze Worte, Sätze und endlich auch beuten b. ee 5 I— i pa Kaffee a Malz 1 brauen. Manche behaup. 50 en. ſchlagender Schmerz auf ihrem Herzen war. Daß ſie nach einer zählung zu verſtehen. Man hofft durch den weiteren An N N a W eee DDr W eee * 0 JJ,, 1 een wel erh wolle daß opel duke beugen del i th⸗ f„ Dunkel hinausſtartend, das nur von den erſten Sternen er noch beſſer zu dieſer Art des„Hörens“ auszubilden, um da⸗ a 8 e 8 J 5 g„ Lula Hentelh ggewe 105 10 8 5 595 i eben agel een da ee de ache in das Ausland ginge. Andere glauben, weil er in alten Margarete ſah, wie die Brieſe in Georgs Hand leiſe zitter⸗ Als tun müſſen, warum müſſen ſie r mit dieſen kleinen„% d ten, 855 19 0 e Kopf 1 0 ten ae en 17 4 55 eee Anf ſie. 115 allmä 1 0 die i 1 g 8„„ aus der blauen Tür des Sommerhauſes Freda getreten ſein keit des Herzens der ngft gewichen. Angſt umklammerte ſie, V„ 4 9 5 2. 5 wuuhtee Schon bete ſie Hinter iich dus fete Kirchen des Patrend dds hier worte gag und fahle te ie ee Die ö b iſt a ur ein schöner Wahn. kaffeetränkleins geleſen hätte, das ſchon unſere Vorfahren Sirandgraſes. Georg ſtand auf.„Freda kommt“, ſagte er und Stunden ineinander rannen. ZBZj% e getrunken haben Sch d d di M machte ein paar raſche Schritte aus der Veranda. Die bunten Endlich pörte ſie don ferne Schritte her die Wieſen, die Der ameritaniſche van de Velde, Miſter Harry Saxon, der 0 a ade nur, daß dieſer Malzkaffee Taſſen klirrten auf, ſo ſchnell war er aufgeſprungen. aufs Dorf zukamen. Ihre im Dunkel geſchärften Augen ſahen mit dem 1 1 des Saxophons 10 5 Sax) nichts zu tun Ruhe ihres blaſſen Geſichtes war plötzlich, nun ſie unbeobachtet houette. Vor ihrem Hauſe hielten Freda und Georg. Sie Titel„Liebesprofeſſor“, für den ſich jeder Men ei un 5 N war, wie en von einer 7 die aus der Seele Nauf ein Farad pan Ne get e been keen feed er u 1 101 10 1 ſchmeckte. Kneipp, der große Menſchenkenner, wußte ganz geradeswegs in ihren Augen emporſtieg. Hauſe zu. Margarete empfand ein raſende merzgefühl; ſie mit Stolz und Würde. Unter den Mädchen, die von dem In⸗ 6 7 a- 6 ö Aber ſchon ſtrich ſie mit einer ſchnell beherrſchten Bewegung wollte rufen aber es war nur wie ein Stöhnen. Mit bebenden halt die 13 Buches begeiſtert waren, bean ſich auch Maud genau: Oas, was die Leute jeden Tag auf den Kaffee⸗ blauen Kleid, mit dem leiſen Lächeln auf dem Geſicht, neben Georgs Schritte klangen wieder näher. Da ſtreifte ſie haſtig Briefe ſchrieb, ſondern ihn auch nach kurzem Verlobungsglück Georg ging. die Kleider ab und legte ſich ins Bett.„Schläfſt du. Marga⸗ heiratete. Ganz Amerika beneidete ſie um dieſen Mann der die muß auch gut ſchmecken! Wie war das zu machen? mit betonter Freundlichkeit.„Georg ſieht eine Segelpartie vor. 1 ſie bereits nach dier Monaten die Scheidungsklage wegen 3 1 ö ö Sie kommen doch mit, Margarete?“ körperlicher Mißhandlung einleitete! Er habe, ſo klagte ſie. Er fand die Mittel und den Weg und Männer, die fragt, ob ich mittomme. Als ob ſie die Frau wäre und ich die retes Geſicht, blaß und verſchloſſen; und ſie fühlte, daß ſie nur das Gegenteil. Saxon ſelber iſt anderer Meinung, denn Fremde. Und dabei hoffen ſie doch beide auf mein Nein. irgendwie ſprechen mußte, um irgendwie das Schweigen zu zer⸗ er hat das Buch nur 1. ch 1 aber ſich nicht verpflichtet, 5 A 8 2 f 5 Kaffee 99 dl 5 K . 5 1 5 e i 8 e N. c, roß handlung! iner's. f U von ihren ſchmerzhaften Gedanken in ihrer Stimme ſchwang. kamen“— in ihrer Stimme war angenommene Sicherheit—. denen ſich jetzt Miſtreß Saxon einen neuen Ehepartner au ö I NN 3 a 5 1 9 5 9 rang Jatßreiner s Nachfolger in „Ich bin heute müde und gehe lieber an den Strand. bes war ein ſo herrlicher Abend.“ ſuchen kann. Ma. 1 0 N 0 r 2 a 8„München. Sie ſolltens ſchaffen: einen Mal kaff d Schade“. ſagte Georg eifrig, und Margarete fühlte, wie„Böfe?“ fragte Margarete und ſah Freda zum erſten Male ß 10 I a„ 2 s l 7 ö ztaſſee, ber Zärtlichkeit und Schuldbewußtſein in ihm ſtritten. Aber ſchon voll an.„Das Wort iſt wohl nicht das richtige.“ 5 gegeben. Margaretes Augen bezwingen mußte—:„eiferſüchtig auf a e de ee e ore 0 5 und röſteten, ſie aromatiſierten und glaſierten und pro— „Zum Abendbrot ſind wir beſtimmt zurück!“ rief Georg im„Sie ſind doch ein großzügiger Menſch; 1 5 ben aper usländer, Javon ſin. J u N f n 8 f r Ja 8 5 N. Gehen. Und Freda hatte genickt, mit jenem Lächeln, hinter„Großzügig?“ ſagte Margarete.„Wir wollen uns doch in die meiſten Polen(260 000), Tſchechoſtowaten(233 000 und. J N D N N= woe faſf bier Jahre lang. Es ging nicht, ſchien 8. deſſen Sicherheit f 5. len. D ö 8 i b 1 5 s x n e, D Bis eines Tages das Rezept d Das Kathrei Feindſchaft ſtatt einſtiger Freundſchaft verbargen. ja kommen. Sie wollen nur Großzügigkeit ſuggerieren, damit Deuiſchland kommen 42 Polen. 86 Tſchechen und 21 Jeſter 1 N J 8 N. S 8 u. 8 Nezept da war. Das Kathreiner— Sie ſab ihnen, die dort im Grün der Wieſen gingen, nach. Sie ſich unbelaſteter mir gegenüber fühlen können. Dieſe Groß reicher. Außerdem wohnen in Deutſchland viele Holländer ,. 48 N a. dem braungebrannten Geſicht zu der Frau neben ihm wandte, nur ein falſcher Stolz. der ſich zurückzieht und die Dinge gleiten Ungarn(16 000) und Jugoslawen(ra cao), Auch die Zahl der Freda ging neben ihm, ſehr ſchlank, ſehr lockend, ſehr be- iſt dieſer Stolz ein Unrecht. Ich will nicht wiſſen, was zwiſchen länder beträgt jeweils mehr wie 6000. In Berlin allein wohnen Verabredung, ſich um und winkten Margarete zu. Margarete wirken wohl ſehr auf Männer. Und Georg iſt leicht entflammt. Nuſſen. 5000 Ungarn und viele andere Rattonalitäten. Be⸗ bob mit einer unendlich mühſamen Bewegung die Hand und Aber trauen Sie nicht zu ſehr, daß dieſe Liebe Ihnen immer trachten wir die Verteilung der am ſtärkſten vertretenen aus⸗ N N 9 8 beiden Wandernden auf. Und im ſelben Moment faſt wurde und eine Nacht am Fenſter warten, wie ich heute. Und dann die meiſten Polen in der Provinz Sachſen(30 000) anſäſſig. N ö n ö% vorſetzte, da ſchnalzte er wohl mit der Zunge:„Gu Margarete von dieſem hemmungsloſen, bitteren Kummer über⸗ werden Sie ebenſo bitter leiden. Und werden es dann nicht be⸗ find; dann folgt Brandenburg mit 28 500 Polen, die beiden 9 N 8 a 0 3 9„Gut, Sie fühlte dieſen Kummer wie eine greifbare Laſt auch auf Margarete ſtand auf. Freda war ſehr blaß geworden und Sachſen mit 17 500, Niederſchleſien mit 15 300. Weſtfalen mit 5 85 9 N 8 9 Dee. 0 ihrem Körper, fühlte jene Müdigkeit, aus der heraus ſie die wollte ſprechen. Margarete aber machte eine abſchließende ge⸗ 12 800 und Hannover mit 11600 Polen. Es ſind alſo hauptſäch⸗. 1 N N J N D i 5 dann kommen's wieder...“ Dann, dann erſt gab er nicht einzugeſtehen. Sie fühlte nur, daß ſie hätte immer ſo Element beſonders ſtark vertreten iſt. In ihrer überwiegenden 8 N V 5 in dem berühmten Gutachten vom 2. J l ſitzen mögen in dieſer Stille, die wohltat, in die mit gleich⸗ Mehrzahl ſtellen die 260 000 Polen, die in Deutſchland an⸗ f 1 NN 8 5 J 8 m 2. Juli 1896 dieſem mittägigen Sonne über Wieſen und Boden. Und ſie fühlt: den Eingeborenen der Molukken herrſchen gar ſtrenge Tanz⸗ Polen ſind in Mecklenburg anſäſſig: dort kommen auf 1000 N 8 4 4422 8 5. 1 ö mit daulbarem Atmen die Größe der Natur, die nichts will, die regeln, und wenn es vorkommt, daß ein Burſche beim Tanzen Einwohner 34 Polen.— Aehnlich iſt es mit den Tſchechen. Im 0 155 E.,, N NN ſeinen Namen, ſein Bild und ſeine Anterſchrift. schmerzhaften Willensanſtrengung. Sie wollte hier nicht allein dem Fuße. Das Mädchen, mit dem er gerade tankt, hockt ſich in Niederſchleſien 2 400. Im Freistaat Sachſen kommen auf 122 ſitzenbleiben und den einſamen Nachmittag in den endloſen, nämlich ſofort nieder und zwingt damit den Burſchen, den 1000 Einwohner 15,5 Tſchechen in Bapern 47 und in Nieder⸗ ſie ſo, zu viele, ſeit ſie und Georg auf dieſer Sommerinſel, iſt nun aber eine ſehr anſtrengende Sache für ihn, um ſo mehr, in Bayern, nämlich 36 000(4,9 auf 1000 Einwohner): in Süd⸗ Haus an Haus mit Freda, wohnten. als jetzt ein Mädchen nach dem anderen herbeikommt, um mit deutſchland zuſammen(Bayern, Württemberg und Baden) man mußte ſich loslöſen, um Kräfte zu haben für den kommen- von einer anderen abgelöſt, der Burſche aber muß den ganzen Schweizer wohnen in Baden, nämlich 6800, dann in Bayern den bitteren Tag. Und Margarete ging ums Haus herum und Tanz in dieſer körperlich ehr ermüdenden Stellung austanzen.(5300) und Württemberg(3500), alſo zuſammen in Süddeutſch⸗ mite Ahrteben 1 8 U Ma. Die Schätze des Montezuma. Montezuma ſoll beim nämlich 5 7 f ö Geſicht der alten Fiſcherfrau vorbei den Strandbergen zu. Im. e ee e 5 5 nämlich 56 000 oder 7,6 auf 1000 Einwohner. 5 Wandern ſiel det zermälmende Schmerz irgendwie von ihr ab Herannahen der Spanier ſeine Schütze im Tercocoe See Andererſeits ſtehen den 260000 Polen in Deutſchland N umgeben iſt. Um die Goldſchätze Montezumas zu finden, hat kei, den 82 000 Holländern in Deutſchland 56 000 Deutſche in. 1 f Freda ſaß neben Rolf im Schatten des Segels. Der ſüdliche man den See abgelaſſen, aber nichts gefunden! Die Trocken⸗ Holland, ab Oeſterreich den ganz deutsch iſt: von 1000. fd de am Rhein. Der dreiundſiebzigjährige Kneipp darf das noch miterleben. 77 2. P 1 Ei 5 ier k 50 einer d Nati i 5 i U f drehte ſich, vom Flattern der Segel umbläht. Freda beugte alkaliſchen Sand des Seegrundes weithin verbreiten und Ine e i den d nen 25 nd er darf ſich auch noch freuen darüber, daß ſein Malzkaffee allen Leuten ſo gut Knien.„Du!“ ſagte ſie zwiſchen halb geſchloſſenen Augen; Georg Ma. Kann man mit den Fir hören? tlich gibt Mä ie i ü i beugte fenen und au Ih Feſich.„Sch wellte, wir brauchten ez Lee Ea ce e 5 e nner, die ihm nahegeſtanden hatten, führen ſein Werk fort, vollenden, was er 5 100 durch beſonders feine Sinnesorgane der Haut, durch den ſo⸗ ö f deutſchen Hauſe findet man heute die ſchli; 1 C1 f rete wird warten! genannten Vibrationsſinn zugeleitet werden. Nun hat der Dr. André Lenoir veröffentlicht einen Bericht, in dem er Hauſe f heute ſchlichten Kathreinerpakete, die Aneipps Bild Abendbrot ißt oder nicht, das iſt doch gleich. Margarete iſt um Tauben und Schwerhörigen auch die Wahrnehmung von Magenerkrankungen litten als Frauen, während früher das doch großzügig. Und ſie hat dich das ganze Jahr— während geſprochenen Worten durch dieſe Sinnesorgane der Haut zu gerade Gegenteil der Fall war. Er ſchreibt dies der geſunden ihm zu. Schwerhörigen legten ihre Handflächen und Finger auf einen Die Röcke, die die Beine frei laſſen, die Bluſe, die nicht ſtörend Telephonhörer, aus dem jedoch kein hörbarer Laut herausdrang, auf die Atmung wirkt, die Unterkleidung, die den Körper nicht lange Stunden ſie ſchon ſo ſaß, ſie wußte es nicht. Sie wußte die Haut trafen, und nach einiger Uebung gelang es den Ver⸗ und ſteifen Kragen der Herren und der unpraktiſchen Herren⸗ nur, daß ſie vor dem gedeckten Abendbrottiſch geſeſſ ſuchsperſonen wirklich, zuerſt die Vokale, dann aber allmählich kleidung im allge geinen. M. N. beſ dem Waſſer erhellt war.„Wenn ſie mir ſchon in großen Dingen d 99 5 19g bie ms Büchern von den wunderbaren Heilkräften eines Malz— Margarete ſaß einen Augenblick noch abgewandt. Und die hellen Schein von Frauenkleidern neben einer dunklen Sil⸗ hat, erhielt ür ſein Buch„Der Hauptſchlüſſel zur Liebe“ den nach dem alten Rezept ſo ſchlecht, geradezu miſerabel über ihr Geſicht und wandte ſich Freda zu, die in ihrem leichten Händen ſchloß ſie das Fenſter, aber es mußte geklirrt haben— Wintchell aus Chi 5 Mi i ii*.. N 7 8 Wintchell aus Chicago, die an Miſter Saxon nicht nur glühende tiſch bringen ſollen, das muß nicht nur geſund ſein, das „Einen guten Morgen“, ſagte ſie und umarmte Margarete rete?“ fragte Georg leiſe. Aber er bekam keine Antwort. Liebe aus dem Effeff verſtehen muß. Wie aber ſtaunte man, als Wie ſie ihn mit Beſchlag belegt, dachte Margarete. Sie Freda ſaß neben Margarete auf der Düne. Sie ſah Marga⸗ nichts von dem getan, was in dem Buch ſtehe, ſondern immer 7. f 1 5 mit ihm gehen wollten, die Inhaber der wohlbekannten „Fahrt nur allein“, ſagte ſie und fühlte dankbar, daß nichts ſtören.„Sie ſind doch nicht böſe, daß wir geſtern etwas ſpäter auch danach zu leben. Das mögen die anderen tun, unter eit un ö tten. N 1 f f 4 f 8 eee N00 N ö D ebenſo gut ſchmeckte wie der Bohnenkaffee. Sie mälzt batte er ſich Fredas Augen und der bedenkenloſen Freude hin⸗„Nun dann“— Freda fühlte, daß ſie dieſen Blicke aus Ausländer in Deutschland* 1 0 s NW f 8 N J 8. e fee. malzten Sie ſaß in der Veranda und ſah den beiden nach. Georgs und meine Freundſchaft?“ ſagte ſie herausfordernd. i IN desen Sicherheit— Margarete fühlte es— ſich Betrug und dieſer Stunde keine Komödie vorſpielen. Die Aussprache mußte Deſterreicher(129 000); das heiß. auf 1000 Einwohner in Georg ging ſchneil. In der Art, wie er ſeinen Blondkopf mit zügigkeit, die Sie in mir vermuten oder wünſchen ſie iſt wohl(82 000). Ruſſen(47 000) Schweizer(40000. Jtaliener ag 0h. 0 7 W n 5 8 i rezept, nach dem ſeither der weltberühmte Kathreiner lag etwas Kindliches, Fragendes. Unbekümmertes. läßt. Aber ich glaube, wenn es um etwas wie eine Ehe geht, Franzoſen, Dänen, Amerikaner, Belgier, Rumänen und Eng⸗ ö 5 N N N N N b. e gemacht wird, der„Kneipp-Malzkaffee“, wie er jetzt mit wußt. Eiumäl, zweimäl wandten geſde. wie in einer geheinſen Ihnen ud Geofg it Seiz unger als u ſchanen und 23 000 Polen, 18 000 Tſchechen, 15000 Oeſterreicher. 11000 1 5 M e N Iii 8 i 5 6 N ſeinem Ehrennamen heißt. 8 8 r r 3.,* 7 racht ö rte 9 1. n vert 1 iv man mei andi bie eite Taſſe Haillreiner wintte wieder. Jetzt nahm die Hügelſenke am Waſſer die wohl will Vielleicht werden Sie auch einmal ſo einen Abend ländiſchen Nationalitäten über das Reich ſo ſünden wir daß N flutet, der ſich groß und unentrinnbar ihrer Seele bemächtigte. greifen, daß Frauen ſich ſo grauſam verwunden können.“ Mecklenburg mit 26 000, Pommern mit 23 400, der Freiſtaat 0 N d W 8 A J 9 5 1 nit ſchlecht, aber ein paar Woche muß“den erſt trinke, Dinge treiben ließ, immer weiter— wohin, wagte ſie felbſt ſich bieteriſche Bewegung und ging fort— ihrem Hauſe zu. lich landwirtſchaftliche Gegenden, in denen das polniſche mittigen Rufen ganz von fern das Meer kam. in dieſer nach Ia, Wie man auf den Molukken ſchlimme Tänzer ſtraft. Bei fäſſig ſind, landwirtſchaftliche Arbeiter dar. Relativ am meiſten 8* N. N 1 5 e 1 810 Kathreiner— dieſem„Malzkaffee, wie er ſein ſoll“, nur da iſt in unberührter Sicherheit. Sie ſtand auf mit einer einmal gegen die gute Sitte“ verſtößt. ſo folgt die Strafe auf Freiſtagt Sachſen wohnen 77 500 Tſchechen, in Bayern 34 400, einſamen Abend vergleiten ſehen. Zu viele Nachmittage kannte Tanz nun ebenfalls in hockender Stellung auszuführen. Das ſchleſien 8,4.— Die meiſten Oeſterreicher wohnen naturgemäß Man durfte nicht ſo ſitzen und in ſein Unglück hineinſtarren, ihm weiterzutanzen. Sobald eine Tänzerin müde iſt, wird ſie find es 42 300, im Freiſtaat Sachſen 16 700.— Die meiſten mit kurzem freundlichen Nicken an dem autmütig-beſorgten land 15 600. In der Rheinprovinz wohnen viele Holländer eee eee ede e 25 los verſenkt haben. Dies iſt ein Natronſee in der Nähe der Haupt⸗ 1 059 000 Deut in Polen gegenüber, den 223 000 Tſchechoſlo⸗ ü 1 3 9 und alles ſchien nicht mehr ſo 1 90 hoffnungslos. ſtadt Mexiko, der von zahlreichen, ſetzt erloſchenen Vulkanen waken ln Beulſchland 3 124 000 Deulſche in der Eechechoſtowa⸗ 1897 die E große Kathreinorfabrif arbeitet Wind legte das Boot ſchräg.„Ree“, rief Georg. Der Maſt legung war vielmehr ein Fehler, inſofern die Stürme den ihre geſchmeidige Geſtalt tief. Ihr Geſicht lag faſt auf Georgs anderswo fruchtbares Land ſchädigen. Millionen ebenfalls deutſch als Mutterſprache. Dr. J. W. i gefällt. Dann wird er abgerufen aus ſeinem geſegneten Leben. nicht heim“, ſagte ſie zwiſchen zwei atemloſen Küſſen. Georg Muſi el i i ihnen die S 1 5 1. 3 5 5 gewollt: Kathreiner wird„das Kaffeegetränk der deutſchen Familie“. In jede oh die Streifen ber Abendsonne über dem Wasser.„Maiga⸗ Muſik wahrnehmen können, weil ihnen die Schallſchwingungen Die moderne Frauenkleidung iſt geſund. 1 tſchen F In jedem Fredas Geſicht wurde hart.„Ob ſie mit dir zuſammen amerikaniſche Arzt Dr. Gault vor kurzem Verſuche angeſtellt, nachweist, daß in den letzten Jahren viel mehr Männer an tragen und ſeine Anterſchrift, und immer tragen werden, für alle Zeiten... ich. lind ſie bog ſich mit einer jähen, lockenden Bewegung vermitteln, und die Verſuche ſind in der Tat gelungen. Die Frauenkleidung, die jetzt von den Frauen getragen wird, zu. Margarete ſaß am Fenſter ihres dunklen Zimmers. Wie ſondern nur die durch den Ton erzeugten Luftſchwingungen beengt, haben ſeine Billigung gefunden gegenüber den engen en hatte— W 1 N i 7 Mitleid ſchmerzt mich mehr als die Liebloſigkeit meiner betreffenden Hauſes. Während die Frau, hochbeglückt, den neuen 1 Ein fi. früheren Freunde. Ich bin dein Feind und werde es bleiben.“ Mantel anzog, konnte man abziehen, wobei Frauchen konſta⸗ 51 Und er wandte ſich zum Gehen. tierte:„Man iſt doch in einem Pelzmantel immer gut an⸗ 1 In dieſem Augenblick näherte ſich eine Schlange dem Ruhe⸗ gezogen!“ Damit war für ſie die Sache erledigt. Nicht aber für Peter Prior. bett Sur el Badins und kroch am Bett hoch. Sur el Badin mich, denn die„angenehme Zahlungsweiſe“ verteilte ſich auf Zalin Enſchar war zehn Jahre aus der Heimat verbannt berührte das Tier aus Verſehen mit ſeiner herabhängenden ſechs Monate. Das war ja gerade das Angenehme an ihr, hatte worden, weil er bei einem Streit die Hand gegen den Günſt⸗ Hand und ſchon holte die Schlange zum Biß aus, da griff man mir verſichert. Man glaubt ja ſo gern, was man glauben ling des Kalifen, Sur el Badin, erhoben hatte. Und als die Zalin nach ihr und gleich darauf ſchrie er auf! Die Schlange möchte! 5 1 zehn Jahre vorbei waren, machte ſich Zalin Enſchar auf, um hatte ihn gebiſſen. Schnell griff Sur el Badin nach dem Dolche Ein halbes Jahr kann lang ſein! Zum Beiſpiel, wenn man nach ſeiner Heimatſtadt zurückzukehren. Der Weg durch die Zalins und ſchnitt in die Bißſtelle, die Wunde mit den Lippen auf eine Gehaltserhöhung wartet. Oder glücklich verlobt iſt und Wüſte war lang, und endlich am zwölften Tage ſah Zalin ausſaugend. Und Zalin war gerettet, das Gift der Schlange in einem halben Jahre heiraten will. Dann kann einem die Enſchar von weitem die Stadt liegen, die er zehn Jahre ge⸗ konnte nicht wirken.. Zeit entſetzlich lang werden, wenigſtens hat mir das hier und mieden hatte. Und als es Abend war, ſchlich er durch die„Ich dachte, du ſeiſt mein Feind?“ fragte Sur el Badin. da ſchon einmal ein glücklicher Bräutigam erklärt. Doch es kann Straßen des Vororts, in dem die Paläſte und Laudhäuſer der„Und nun greifſt du nach einer Schlange, die dir den Mord duch ſehr kurz ſein. Sogar erſchreckend kurz. Die Monate Reichen ſtanden, darunter die ſeiner ehemaligen Freunde. Aber an mir exſparen wollte. Und beinahe hätte es dich dein Leben ſcheinen nur ſo zu fliegen. Man braucht nur etwas auf„an⸗ ſiehe da! Als er beim erſten anklopfte, da erkannte der Freund gekoſtet“,.. genehme Zahlungswekſe“ zu kaufen, um ſich vom Flug der Zeit den Bärtigen nicht, und als er ſich zu erkennen gab, da warf Und Zalin ſenkte das Haupt und ſchwieg. Sie wurden die zu überzeugen! Der„Erſte“ im Monat iſt immer ſchon wieder der Freund die Tür zu und legte ein Schloß vor. Der zweite beſten Freunde, Zalin, der Verdammte, und Sur el Badin, der da, wenn man ſich kaum vom letzten Tag erholt hat, Freund bewohnte ein ſchönes Landhaus am Fluſſe. Dieſer Günſtling des Kalifen. Wärrend mein liebes Frauchen ſich mollig in ihren Pelz⸗ ließ Zalin Enſchar eintreten, gab ihm Speiſe, aber er nötigte mantel ſehmiegt, während ſie ſich bereits ſo an ihn gewöhnt hat. ihn ſchnell wieder hinaus, als Enſchar um Nachtlager bat. daß er ihr ſchon e erſcheint. kranke ich noch immer Andere Bekannte waren verreiſt oder weilten in der Stadt, und An enehme Jahlun gweiſe!“ an der„angenehmen; ahlungsweiſe“. Jeden Monatserſten ein anderer wieder ließ ſofort die Hunde los, die heulend den 70 ö 9 5 muß ich aun den Pelzmantel denken. Er hing mir bereits zum Fremden umſprangen. Da ſah Zalin auf einem Hügel ein V Halſe heraus, als er noch nicht einmal vollſtändig bezahlt war. kleines Haus liegen. Da es ſchon dunkel geworden war, be⸗* 25 Ihn aber nicht bezahlen, Bieße, ſein bereits bezahltes, gutes ſchloß er, dort bei Fremden um Nachtlager zu bitten. Als er o. Ko. Geld in den Dreck geworſen zu haben, ja, bedeutete noch oben⸗ anklopfte, öffnete ſich die Tür von ſelbſt und Zalin Enſchar trat Ich finde, es gibt Adjektive, die abſolut nicht zum Sub⸗ drein die Drohung, daß man weine Frau von ihrem Pelz⸗ in ein kleines Gemach, in dem ein Bett bereitſtand; auf dem ſtantiv paſſen. Der tägliche Gebrauch aber hat ſie zuſammen⸗ mantel trennen würde. Das aber überlebt keine Frau— dann Tiſche ſtanden Speiſen, aber niemand war zu ſehen oder zu geſchweißt. So ſind ſie unzertrennlich geworden. Sle gehören ſchon lieber die„angenehme Zahlungsweiſe“! hören. Zalin Aale dedoch 1 nicht: von Net über⸗ ue ch lich u oder Nn Subine ö 1 d a 5 mannt ſetzte er ſich jedoch auf das Lager und wax bald ein⸗ Dazu rechne ich auch„angenehme Zahlung weiſe“. Ich frage g 45 80 a 5 geſchlafen. Die Sonne ſtand hoch am Himmel, als Zalin am Sie auf Ehre und Gewiſſen: Kann eine Zahlungsweiſe über⸗ Danh barkeit. edem der Kathreinerkörnchen nächſten Morgen erwachte. Er trat in den Garten, und als er haupt angenehm ſein? Schon das Wort„zahlen“ geht den 5 3. 5 en dicker dunkelbrauner einige Schritte in ihm gegangen war, ſah er in der Ferne die meiſten auf die Nerven. Sicher kann die Art der Zahlung mehr Von g— l N N 8 5 l 3 F einem Ruhebett liegende Geſtalt eines Greiſes. Schnell oder weniger unangenehm geſtaltet werden. Aber„angenehm“, K Willy Reeſe. a.„ f„ 5 4 ö 5 N us glitzerndem Röſtmalzzucker. trat Zalin hinter ein Gebüſch und bei ſchärferem Zuſehen be⸗ das ſcheint mir denn doch etwas übertrieben. Ein mecklenburgiſcher Kaufmann gutte einem ſeiner. 1* f a f ſcch im Waſſer ganz und ga merkte er zu ſeinem Erstaunen, daß es Sur el Badin war, der Uebrigens habe ich die Sache ausprobiert. Ich habe meiner Arbeiter, der lange Zeit krank geweſen waz, nicht nur ſeinen N— 7 a 5. f a en war Günſtling des Kalifen, um deſſentillen er zehn Jahre in der Frau einen Pelzmantel getauft. Warum? Weil ich meine Frau Lohn ungekürzt ausgezahlt, ſondern auch deſſen Faneilte reich⸗ 1 55 5„ 1 u und das gibt dem Kathreiner Verbannung hatte leben müſſen. Und vor Zalins Auge trat lieb habe. Außerdem würde es mir ja doch nichts helſen. Sie lich unterſtützt. Nach ſeiner Geneſung erſchien der Arbeiter— ö a a a 5 0 ond 0 mit Gewalt die furchtbare Not dieſet Jahre, die ſchwere Arbeit wird ſo lange mit den Zähnen ſchnattern und erkältet ſein(Be⸗ eines Tages bei ſeinem Herrn, beladen mit einem großen Sack a 1— ö 0 W i 25 en wundervollen Geſchmack. im Frondienſt Fremder und die Ungerechtigteit der Strafe. denke nur, Männi, die Grippe l), bis ſie ihn hat. Nämlich den voll gelber Steckrüben. 1 ü f 7.„ f Fe* 0 0 Dieſen Kathreiner. den echten Er zückte ſeinen Dolch und ſtand im nächſten Augenblick vor Pelzmantel. Und Aerzte koſten auch Geld. f„Herr, Sei hewwen mi ſo veel Gaudheit andahn, ick wull 8 2 g 3 8 9 1 9 5 0 dem Greiſe. Dieſer ſchlug die Augen auf und lächelte Zalin zu: Alſo erſtand ich den 1 Eine„angenehme Zah⸗ mi do ok en bettchen dankbar bewieſen.“ 1 r b 2 g a. 1 Kneipp⸗Malzkaffee, gibts aber nur in „Hier iſt kein Brot und kein lei ch, das du zerſchneiden lungstweiſe“ ſollte den Ankauf erleichtern. Zuerſt kam natürlich„Mien oll Kriſchan“, erwiderte der Kaufmann,„du paſt ſös l 5 N— 7 ſolchen Paketen, niemals loſe, überall könnteſt, Zalin. All dies liegt in deinem Schlafgemach. Schon die Anzahlung. Das ging noch; darauf war man gefaßt. Mit Gören, dä dörchtobringen ward di ſchwer genung. Nimm de—* 5 f 0. nals loſe, übera geſtern abend erfuhr ich, daß du zurücktehrteſt und weiß, daß 10 Pfennigen in der Taſche geht ſelbſt der Optimiſt keinen Räuben man wedder mit, du werdſt ſe wull ſülben bruken g 1 N„ 9 1 zum gleichen Preis: deine Freunde dir nichts nützen werden. Alſo komm mit mir elzmantel kaufen] Selbſt wenn er ſeine Frau noch ſo lieb können.“ a a a— 8. 55 2 ins Haus und bleibe bei mir, ſolange es dir gefällt.“ hat! Denn Liebe iſt leider kein anerkanntes ahlungsmittel.„Ja, Herr“, entgegnete Kriſchan mit dem tenherzigſten a— 2 e 1 Pfundpaket für 45 Pfennige! Zalin fiel der Dolch aus der Hand. Aber ſtolz erhobenen. Wie geſagt, die Anzahlung ging noch. Man legte ſie, wenn Geſicht und kratzte ſich hinter dem Ohr, de verfluchten Jungens Hauptes blieb er vor dem Greiſe ſtehen. Und er ſprach:„Dein lauch heimlich bedauernd, dennoch reſigniert auf den Tiſch des willen's man nicht freten!“ a a 5 5 f i e. 866, J. Il. 34. 80. ——— ———— ee I ö Woeberbaſtl' ſo nennen die Leute daheim den jungen Kneipp. Sein Vater iſt ſo arm, daß er ihm nich Anzug kaufen kann. Die einen machen, aus ihrem Sonntagskleid, dem guten ſchwarzen. A werden!„Weil ich dann kann, die zu mir kommen.“ Ach, du lieber Himmel— das ſagt der Weberbaſtl, der ſich ſelbſt nichi helfen kar ein armer Weber, t mal einen neuen Mutter muß ihm nd der will Pfarrer allen Leuten helfen 11. r 2 77 7 4 740 8 777 M 0 7 4 2 74 0 .. 8 7 QL 1 II r 8 n 11 12 1 822 Der Pfarthof zu Wörishofen- um 18 Jahr für Jahr kommen viel tauſend Menſchen her— müde, krank, verzweifelt. Der Pfarrer Kneipp ſol ihnen helfen. Aberall in Deutſchland ſpricht man von ihm. Er weiſt keinen ab, und er hilft vielen ganz umſonſt, und den Armen gibt er noch bares Geld obendrein, damit ſie in Wörishofen bleiben können, bis ſie geſund ſind. So war er— der Mann, der uns den Kathreiner gegeben hat. Hobaſtia der Rathreingr und Du. liober Leſer. Kennſt Du Schwaben, das ſchöne Land zwiſchen Iller und Lech? Grüne Wieſen, tiefdunkle Wälder, liebe kleine Dörfer mit ſchneeweißen Häuſern eng ums zwiebeltürmige Kirchlein geſchart— das iſt die Heimat Sebaſtian Kneipps, des Mannes, dem wir ſoviel verdanken. Wir alſe. Auch Du! Da unten, irgendwo im Schatten uralter Bäume, ſteht ſein Denkmal. Sieh, ein Sonnenſtrahl huſcht über ſein ſteinernes Antlitz hin. Ja,— ſo war er: bieder, einfach, ehrlich und gütig— ein Mann, dem Du anſiehſt, daß er alles, was er getan hat, aus großer Herzensgüte getan hat, aus Liebe zu den Menſchen, die gläubig zu ihm kamen und Rat und Hilfe ſuchten. Er war kein Arzt, kein ſtudierter, und er kurierte die Leute auf ſeine Art. Er ſagte ihnen ganz einfach, wie ſie leben ſollten, was ſie eſſen und trinken ſollten, und wurde ſo zum erſten Künder der Lehre von der naturgemäßen Lebensweiſe— weidlich ausgelacht und verſpottet damals von ſeinen Zeit⸗ genoſſen, wie immer die Propheten ausgelacht werden im eignen Lande. Heute, knapp fünfzig Jahre ſpäter, iſt ſein„Du biſt ſo geſund, wie Ou lebſt“ zum Gebot geworden für alle Lebenskunſt. Wie, das magſt Du nach⸗ leſen, lieber Leſer, in der Geſchichte der Ernährungswiſſenſchaft. Er war der erſte— und das erkannten auch damals ſchon jene Arzte an, die nicht mit allem en STEGMANN Urheberrechtsschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale) 91 Nachdruck verboten. Konſul Nyſtädt ſchien die Verlegenheit des jungen Menſchen zu ſpüren. Herzlich ſagte er, ihm die Hand ent⸗ gegenſtreckend: „Sie haben uns ſchön in Verlegenheit geſetzt mit Ihrer Flucht aus unſerem Hauſe. In Verlegenheit— und in Angſt.“ „Angſt?“ Aki fragte es erſtaunt. Seine Unſicherheit wich gegen— über dem wahrhaft gütigen Ton. „Ja, natürlich, mein junger Freund— Angſt. Der Arzt hatte mir ausdrücklich anempfohlen, daß Sie einen bis zwei Tage abſolute Ruhe halten ſollten. Sie ſind doch von dem Pferd mitgeſchleift worden und müſſen ordent— lich mit dem Kopf aufgeſchlagen ſein! Wenn das nun ſchlimme Folgen gehabt hätte, müßte ich mir ewige Vor— würfe machen. Sind Sie denn auch ganz wieder her— geſtellt?“ und gar Serr onſul! So m gart, Herr 1e 0 57 81 14 1 0 twas macht mir nichts. Da habe ich ſchon andere Dinge erlebt. Nyſtädt ſah Aki grübelnd an. „Hören Sie, ich muß Sie ſchon einmal im Leben ge— troffen haben. Ich hatte gleich das Gefühl, als ich Sie in meinem Hauſe draußen ohnmächtig vor mir ſah.— Sagen Sie übrigens“, unterbrach er ſich,„warum, um Himmels willen, ſind Sie denn ſo ohne ein Wort auf und davon gelaufen?“ Aki ſchwieg. Was ſollte er dem Manne ſagen? Seine Scham, ſeine Furcht, daß man ihm nachforſchen könnte? Aber nun hatte man ihn doch aufgeſtöbert. Nyſtädt ſchien Gedanken leſen zu können. Heiter fuhr er fort: „Ja, mein Lieber! Wenn man auskneifen will, darf man ſeine Jacke nicht zurücklaſſen, und in der Jackettaſche einen Zettel mit einer Leihkarte aus der Volksbibliothek. Ich habe ſofort nachforſchen laſſen, wo der Eigentümer dieſer Karte zu finden iſt— und da ſind Sie nun. Wollen Sie mir nicht anvertrauen, wer Sie ſind und was Sie tun? Ich möchte Ihnen meinen Dank durch eine ver— nünftige Hilfe abſtatten, wenn Sie einer ſolchen be— dürfen.“ Mit dieſen Worten hatte er Aki in einen Seſſel ſich gegenüber gedrückt, ihm den Zigarettenkaſten hingeſchoben und ſaß nun abwartend ihm gegenüber. Einen Telephon— anruf, der gerade ankam, beendete er kurz mit den Worten: „Bitte, in einer Stunde wieder anrufen! Ich bin jetzt dringend beſchäftigt.“ Dieſer Beſcheid war es, der Akis Angſt und Schüchtern— heit weichen ließ. Bei all- ſeinen vergeblichen Gängen nach Arbeit war es immer ſo geweſen, daß jeder Arbeitgeber, ſelbſt der in einem winzigen Betriebe, ſich hinter dringen⸗ den Geſchäften verſchanzte. Niemand hatte Zeit für einen Menſchen, der nichts war und nichts hatte. Und nun ſaß hier ein Mann, wie Konſul Nyſtädt, und ſagte Beſprechungen ab, nur weil er mit ihm zu reden „atte? Er war ihm dankbar... Aki konnte das zwar nicht echt verſtehen, denn einen Menſchen auf einem durch⸗ gehenden Pferd zu retten, das war eigentlich ſelbſtver— ſtändlich— und er hatte in Rußland andere Kunſtſtücke vollbracht. Aber Nyſtädt hätte ihm ja einfach irgendein Geldgeſchenk übermitteln laſſen können. Statt deſſen gab er ihm etwas, was einem Manne, wie Nuyſtädt, ſicherlich viel wertvoller war: Zeit. Mit einem Schlage war Akis Mißtrauen beſeitigt. Als Nyſtädt noch einmal fragte:„Was kann ich für Sie tun?“, da antwortete Aki nur ein Wort: „Arbeit!“ Es kam ſo ſchnell und ſo ſehnſüchtig heraus, daß Nyſtädt lächeln mußte. Was war das für ein merkwürdiger Menſch, der ein reiches Mädel rettete und dann verſchwand, ehe man ihm etwas geben konnte? Der nun hier ſaß mit großen, brennenden Augen, und ur um eins bat, um Arbeit? „Alſo gut! Arbeit! Die ſollen Sie haben!“ Aki atmete tief auf. Ein Laut, beinah wie ein Schluch⸗ zen, kam aus ſeiner, Bruſt; er bezwang. ſich nur ge⸗ waltſam. f A ese ö ö f „Aber erſt muß ich wiſſen, was Sie können!“ fuhr Nyſtädt fort.„Und dazu muß ich doch einiges von Ihrem Leben wiſſen.“ e ee e een Da begann Aki zu erzählen. Er ſprach in kurzen, ge⸗ drängten Worten, denn er wollte Konſul Nyſtädts Zeit nicht unnütz in Anſpruch nehmen. Außerdem— was, war ſchon viel zu erzählen? Hunger, Gefahr, Wandern, keine Heimat! Je ſchneller man darüber hinſvegging, um ſo heſſer. i a„„. „Alſo gelernt haben Sie nichts Beſtimmtes“! wärf jetzt Nyſtädt ein. L e e, 91 „Nein, Herr Konſul. Was ich weiß, habe ich mir allein angeeignet. Und ich bitte Sie, goben Sie mit keinen Poſten. wo ich meine Unkenntnis der Geſchäfte und meine Un⸗ hildung ſpüren würde. Ich würde ſofort entmitltigt ſein. Geben Sie mir irgend etwas zu tun, wo ich meine körper⸗ liche Gewandtheit und Kraft verwenden kann. Als Träger oder ſo. Da habe ich auch Gelegenheit, mich abends weiter— zubilden. Und vielleicht komme ich dann einmal dazu, einen anderen Poſten auszufüllen.“ Nyſtädt hatte Aki ruhig ausreden laſſen. Er überlegte einen Augenblick und meinte: „Sie gefallen mir immer beſſer, mein Junge. Jeder andere hätte verſucht, möglichſt viel an Vorteilen aus dieſer Situation herauszuholen. Sie beſchränken ſich auf das, was Sie glauben leiſten zu können. Ich habe zwar den Eindruck: Sie könnten ſich mehr zutrauen, als Sie es tun. Aber vielleicht haben Sie das richtige Gefühl. Gut! Ich werde einen meiner Lagerplatzverwalter Anweiſung geben, daß er Sie ab morgen einſtellt. Sehen Sie zu, wie es Ihnen da gefällt. Brauchen Sie Mittel, um an Ihrer Fortbildung zu arbeiten, ſo ſtehen Ihnen die zur Ver⸗ fügung.— Wie dachten Sie ſich denn das Weiterlernen?“ „Ich dachte an die Kurſe der Volkshochſchule, Herr Konſul. Erſt einmal richtig Buchhaltung, Stenographie— was alles dazu gehört—, dann Wirtſchaftskunde, Sprachen und ſo weiter. Aber das verſchlingt viel Geld!“ ſagte Aki ſchüchtern. Nyſtädt machte ſich eine Notiz. „Reichen Sie meiner Privatſekretärin eine Aufſtellung der Kurſe ein, die Sie belegen wollen. Das Uebrige iſt Und hier, damit Sie fürs erſte etwas meine haben.“ Nyſtädt reichte Aki einen Fünfzigmarkſchein. „Nehmen Sie! Vielleicht haben Sie jemanden, dem Sie eine kleine Freude machen wollen.“ Aki wurde glühend rot. Er ſchämte ſich. Wofür bekam er dies Geld? Er hatte ja noch gar nichts geleiſtet. Und doch, wenn er an die Freude der guten Mutter Jochen dachte, der er mit dieſem Geld helfen konnte, hatte er nicht das Herz, es abzulehnen. „Ich danke auch ſehr, Herr Konſul!“ Es kam ſehr un⸗ geſchickt heraus.„Aber ich darf es von meinem Gehalt ab— arbeiten— nicht wahr?“ Nyſtädt mußte nun doch lachen. „Alſo ſchön! Wenn Sie ſich durchaus nicht anders zu— frieden geben, wird die Lohnabteilung es Ihnen in kleinen Raten abziehen. Aber erſt, wenn Sie wieder ein wenig Grund unter den Füßen haben. Und nun gehen Sie, mein Junge! Melden Sie ſich morgen früh um acht Uhr bei dem Lagerverwalter in der Emsbütteler Straße. Ich werde dem Manne die nötigen Weiſungen erteilen laſſen. Und noch eins: Wenn Sie irgendwelche Wünſche oder Be— ſchwerden haben, kommen Sie immer zu mir. Meine Sekretärin hat Anweiſung, Sie direkt bei mir vorzulaſſen.“ Aki wußte nicht, wie er aus dem Zimmer Nyſtädts herausgekommen war. Er war geradezu in einem Rauſch des Glücks: Arbeit, Sicherheit, Geld! Nicht mehr herum— lungern, nicht mehr die letzten Groſchen der guten Mutter Jochen mit aufzubrauchen! Ach, es war nicht auszudenken. Und vielleicht bekam er auch noch ordnungsgemäße Papiere, ſo daß er ſich nicht mehr mit klopfendem Herzen an jedem Polizeibeamten vorüberzuſtehlen brauchte. Kon⸗ Sorge. ſul Nyſtädt hatte es ja geſagt— und er hatte ſicher. alle Macht, ſo etwas auch zu erreichen, 1, 9 8 5 145 1 Frau Jochen war die ganze Zeit über, ſeitdem Aki von dem Auto abgeholt würde, nicht mehr zur Ruhe gekommen. Das ganze Haus machte ein förmliche Wallfahrt zu Mutter Jochen, um ſie über dieſe geheimnisvolle Begebenheit zu Selbſt Leute, die ſonſt im Hauſe über die alte Frau hochmütig hinwegſahen, fanden ſich ein. Aber Mutter befragen. Jochen konnte immer nur das eine ſagen: „Ich weiß nichts! Ich weiß gar nichts!“ Sie atmete geradezu erlöſt auf, als endlich Akis ſtrah⸗ lendes Geſicht in der Tür erſchien. „Was iſt denn hier los?“ fragte er wet wundert, als er die kleine Stube bei Mutter: Jochen voll von Haus⸗ bewohnern ſah, Da begriff er, pfiff durch die Zähne. Dann machte er die niedrige Tür zum Treppenhaus weit auf: „Bitte, meine Herrſchaften, wollen Sie uns jetzt allein laſſen? Sie haben ſich früher licht um die arme Mutter Jochen gekümmert, als ſie beinah am Verhungern war. Jetzt danken wir ergebenſt für, Ih gütiges Intereſſe.“ „Nal, ſeien Sie doch nich folk ſagte eine Frau aus dem dritten Stock, und gab ihrer ſchrillen Stimme einen freund⸗ lichen Klang.„Wir ſind doch Nachbarn, und wir freuen uns doch mit, wenn's Ihnen beſſer geht!“ 5 n „Freuen Sie ſich, aber nicht bei uns!“ ſagte jetzt Aki energiſch, und dann drohend.„Wird's bald!? Ich möchte Sie hier nicht mehr ſehen, Frau Hinnerſen! Sie nicht und die anderen auch nicht.“ 5 Die Frau Hinnerſen begann ein keifendes Gezänk: „Da ſieht man's, die Habenichtſe und Hungerleider!— a ſer, da kennen ſie einen nicht mehr. Aber noch ift nicht allet Tage Abend! Wer weiß, wie ſchnell Kaum geht es ihnen beſ die Herrlichteit wieder vorbeigeht“.“ Sie konnte nicht wekterreden, denn Aki hakte ſie g hoch⸗ gehoben und trug die zappelnde, wild um ſich ſchlagende Frau einfach vor die Tür. 1 „So habe ich ſchon einmal eine'rausgeſetzt!“ erklärte er.„Die iſt auch nicht wiedergekommen. Alſo hüten Ste ſich in Zukunft!“ 79 5 In einer Minute war die kleine Wohnung der Mutter Jochen leer. Draußen hörte man noch das wütende Keifen der Hinnerſen und die empörten Reden der anderen Haus⸗ bewohner. 5 „Ach, Jung!“ klagte Mutter Jochen.„Mußteſt du denn ſo grob mit den Leuten ſein? Wir wohnen doch in einem Hauſe mit ihnen...!“ „Aber nicht mehr lange, Mutter Jochen! Nicht mehr lange!“ Aki umfaßte die Erſchrockene und wirbelte ſie rundherum.„Wir ziehen aus, ſuchen zwei nette Zimmer irgendwo anders, wo einem nicht die Mauern vor der Naſe ſtehen. Ach, Mutter...!“ unterbrach er ſich, lief in die Küche, holte ein großes Paket heraus.„Ich habe Ihnen etwas mitgebracht, Mutter, was Sie ſehr gut gebrauchen können!“ Damit breitete er vor den Augen der erſtaunten Frau Jochen einen dicken, warmgefütterten Flauſchmantel aus. Frau Jochen ſah beinah erſchrocken auf das Geſchenk. Gewiß, ſo etwas hatte ſie ſich ihr Leben lang gewünſcht, ohne jemals die Möglichkeit zu ſehen, es zu bekommen. Aber daß ihr Aki ein ſo koſtbares Geſchenk brachte, be— reitete ihr beinah Schrecken. i „Wie kommſt du bloß zu dem teuren Stück? Du haſt es ja doch nicht dazu?“ „Denken Sie vielleicht, ich hab's geklaut?“ antwortete er luſtig.„Machen Sie ſich nur deswegen keine Sorgen. Das Klauen habe ich mis abgewöhnt, ſeitdem ich Rußland hinter mir gelaſſen habe.“ „Wie biſt du denn nun wirklich dazu gekommen?“ „Gekauft!“ „Gekauft?— Wovon?“ „Von meinem Lohn!“ „Das verſtehe ich einfach nicht!“ f „Und iſt doch ſo einfach, Mütter! Nun werden Sie aber⸗ mals ſtaunen: Ich habe eine Stellung!“ „ne Stellung!?“ „Ja! Am Lagerplatz bei Nyſtädt und Co.“ „Nyſtädt und Co.?“ „Wie ich eigentlich dazu gekommen bin, weiß ich ſelbſt nicht!“ Er wurde rot; beinah hätte er ſich verplaudert und Mutter Jochen von ſeinem Abenteuer mit der Tochter Nyſtädts erzählt. Aber das wollte er nicht, das hätte ja ausgeſehen wie Prahlerei. „Aber wie kommt denn der Ayſtädt auf dich?“ Mutter Jochen ſchüttelte den Kopf, ihr war die ganze Angelegenheit vollkommen unbegreiflich. „Ach“, ſchwindelte Aki,„ich hab' neulich mal eine Geld— taſche gefunden, die hat Herrn Nyſtädt gehört. Und weil ich ſie nicht geſtohlen habe, ſondern abgeliefert— na!, da hat er mir eben die Stellung und einen Vorſchuß ge— geben.“ „Junge, Junge“, ſagte die alte Frau, halb lachend, halb weinend,„haſt dich doch wieder hochgerappelt! Ich mein' nicht die Stellung, ſondern daß du das Geld wieder— gegeben haſt! Siehſt du, ehrlich währt immer noch am längſten.“ Und dann ſetzten ſich die beiden zuſammen und feierten den Glückstag mit einer guten Taſſe Kaffee. Aber daß Mutter Jochen ihren Kornkaffee braute, das erlaubte Aki heute nicht. Richtiger, guter Bohnenkaffee mußte es ſein, und Zucker darin und Kuchen dazu, den Aki ſchnell unten vom Bäcker holte. Und dann ſaß Aki mit Mutter Jochen zuſammen, die immer wieder ihren warmen Mantel be— wundernd ſtreichelte, und machte Pläne für die Zukunft. „Nun will ich aber lernen, Mutter, daß mir der Kopf raucht! Ich will weiterkommen; aber ich will's mir allein verdanken, nicht dem Herrn Nyſtädt.“ Seine Augen leuchteten, ſeine Geſtalt ſtraffte ſich—— er ſah in eine beſſere Zukunft. Konſul Nyſtädt hatte Ati nachdenklich nachgeſehen. Was war das für ein ungewöhnlicher Menſch, der ihm da zum zweiten Male in ſein Leben gekommen? Kindlich und doch reif, durch Lebenserfahrungen gegangen, die einen Willens⸗ ſchwachen wohl für immer in Elend und Verbrechen hineingeſchleudert hätten. Dieſer Junge aber hatte ſich ſeinen Mut bewahrt— und was noch mehr wert war, ſein innerliches Reinlichkeitsempfinden. Man mußte ihn im Auge behalten, nicht enur um der Dankesſchuld willen. Nein, auch um deiner ſelbſt willen. Beate Nyſtädt hatte ſchon ganz gegen ihre Gewohnheit, den Vater in der Arbeit nicht zu ſtören, bei ihm angerufen. Die Frage, was aus ihrem geheimnisvollen Retter ge⸗ worden war, beſchäftigte ſie außerordentlich. „Haſt du ihn erwiſcht, Vaterliebk“ fragte ſie, als ſie endlich die Leitung zu Konſut Nyſtädt frei fand.„Wie ſieht er aus? Wie iſt er?“ 2 „Geduld, Geduld, Liebling! meinte Nyſtädt lachend, „das läßt ſich nicht mit zwei Worten ſagen!, Ich erzähle es dir daheim?! N So wie heute hatte Begte wöhl ſelten auf die Heimkehr des Vaters gewartet. Immer wieder lif ie auf die breite Altane, die dem Hauſe vorgelagert war— immer wieder ſpähte ſie hinaus, ob ſie nicht das Auto des Vaters kommen ſah. Endlich bog es um die Ecke der Ulmenalles. Beate lief ſchnell die breite Freitreppe hinab, eilte dem Water gegen, „Aber Liebling, nicht ſo ſtürmiſch! Du ſollteſt dich doch noch ausruhen nach dem, Schrecken von vorgeſtern!“ mahnte der Vater beſorgt. Aber Beale lachte nur und ſchüttelte übermütig den blonden Kopf: e ee e ee eee, Ich bin geſund und munter wie ein Fiſch im Waſſer.“ „Und neugierig wie eine Elſter“, neckte Nyſtädt, ſein Kind zärtlich umfaſſend.„Du mußt nur warten, bis ich mich ein wenig friſch gemacht habe, ich erzähle dir dann beim Eſſen.“(Fortſetzung folgt.) l 8 55 10 b 1 0 D 5 1 ere enn wir eine goldfarbene Apfelſine eſſen, dann den— ken wir an ſüdlichere Länder, in denen ſie wächſt und gedeiht. Wir denken vielleicht auch an den langen Weg, den ſie braucht, bis ſie zu uns kommt, haben darüber aber wohl nicht ganz klare Vorſtellungen. Zu einem Teil geht die Fracht, die Einfuhr von fri— ſchen Früchten und Gemüſen über die trockenen Grenzen. Wird dieſer Weg gewählt, ſo iſt das ſehr zum Schaden unſerer Schiffahrt und unſerer Hanſeſtädte, was beſonders dann unnötig iſt, wenn die Waren nicht aus einem Lande ſtammen, deſſen Grenzen an Deutſchland anſtoßen. Im Intereſſe einer Erſparnis an Deviſen muß das Endziel ſein, die Einſuhr von friſchen Früchten und Ge⸗ müſen möglichſt ausſchließlich über die naſſen Grenzen zu leiten. a Das Tor, durch das die Südfrüchte auf dieſem Wege zu uns kommen, ſind die deutſchen Hanſeſtädte Hamburg und Bremen. N Hier treffen die großen und kleinen Dampfer aus allen Enden der Welt ein; Apfelſinenſchiffe aus Spanien und Sizilien, blendend weiße Bananendampfer von den weſtindiſchen Inſeln, Schiffe von der pazifiſchen Küſte Nordamerikas, aus dem Obſtlande Kalifornien, die mit Aepfeln und Weintrauben, mit Grape-Früchten und To⸗ maten beladen ſind. Aus Italien und Spanien kamen zu⸗ nächſt dieſe Sendungen; ſchon ſeit Jahren beziehen wir aber Obſt und Südfrüchte aus allen Teilen der Welt. Deutſche Schiffe haben ſie gebracht. Ebenſo überraſchend wie die ſcheinbaren Umwege, die eine Apfelſine machen muß, ehe ſie beim nächſten Grün⸗ kramhändler landet, ſind auch ſo manche andere Tatſachen des Südfruchthandels. Viele gute Deutſche glauben, daß ſie auf den Genuß von Apfelſinen und Bananen, ja ſogar von Zitronen verzichten müſſen, weil dafür gutes deutſches Geld ins Ausland geht. Sie können beruhigt ſein. Wir N können heute um⸗ i 5 ſomehr darauf verzichten, uns über die Frage den Kopf zu zer⸗ brechen, wir dür⸗ fen Apfelſinen eſſen, nachdem die Binnenwirtſchaft eregelt iſt und ich daraus auto⸗ matiſch auch die Regelung für die Einfuhr ergibt. Es kommen ſo nur Mengen auf den Markt, deren Ein⸗ fuhr zugelaſſen iſt. Eine gleichmäßige Nachfrage aller Bevölkerungs⸗ ſchichten ſorgt für die gewünſchte gleichmäßige Ver⸗ teilung. Dazu kommt, daß der Preis der Südfrüchte er⸗ heblich gefallen iſt— er beträgt heute nur etwa die Hälfte von dem vor wenigen Jahren bezahlten, ſo iſt der tat⸗ ſächliche Deviſenanteil im gleichen Verhältnis zurückgegan⸗ gen. Der Anteil der Deviſen am Verkaufspreis der mei⸗ ſten Südfrüchte beträgt nur etwa ein Fünftel des Laden⸗ preiſes. Vier Fünftel des Geldes bleiben im Lande und dienen dazu, die Fracht auf deutſchen Schiffen, den Hafenarbeiter, den Bahntransport, den Spediteur und den deutſchen Händler zu bezahlen. Allein im Hamburger Hafen werden in der„Saiſon“, d. i. im Herbſt und im Winter, täglich etwa 700 Kai⸗Arheiter durch die ſtaatliche Kai⸗Verwaltung, und etwa 500 Angeſtellte, Ein Fruchtdampfer ist eingelaufen Fruchtarbeiter, Packer und Fahrer von den Einfuhrhäu— ſern und Großhändlern beſchäftigt. Aber noch mehr: 60— 70% aller Südfrüchte kommen nach den deutſchen Hafenſtädten auf deutſchen Schiffen. Dadurch haben deutſche Matroſen und deutſche Needereien Arbeit und Brot. Die deutſchen Dampfer wären im Mit⸗ telmeer nicht mehr konkurrenzfähig mit den Reedereien anderer Länder, wenn ſie nicht die Möglichkeit hätten, als Rückfracht Südfrüchte mit ſich zu führen. Anſere Schif⸗ fahrtslinien können nur dann rentabel arbeiten, wenn der Laderaum in beiden Richtungen und zwar möglichſt voll ausgenutzt wird. Die Einfuhr ſichert dem Schiff Ladung für die Rückfahrt und ermöglicht ſo erſt die Kaltulatton eines Frachtſatzes, der den Preis unſe— rer Ausfuhrgüter günſtig beeinflußt. Von der Höhe des Preiſes unſerer Exportwaren hängt aber unſere Kon— kurrenzfähigkeit auf dem Weltmarkt ab. Uns fehlen 17 Millionen Apfelbäume. Ja, wird nun mancher ſagen, ſollen wir dann nicht lieber überhaupt deut⸗ ſches Obſt eſſen, wenn es ſo wichtig iſt, daß das Geld im Lande bleibt? Selbſt⸗ verſtändlich ſollen wir das: und doch kann man das eine tun und braucht das andere nicht zu laſſen. Die Süd⸗ früchte nehmen dem deutſchen Obſtbauer das Geſchäft nicht fort. Wir haben noch viel zu wenig gutes Obſt im eigenen Lande. Selbſt an Aepfeln und Birnen können wir den eigenen Bedarf bei wei— tem nicht decken. Durch die Anſtren⸗ gungen unſerer Landwirte und Gärtner hat ſich die Qualität unſerer Obſtſorten bedeutend verbeſſert, aber es iſt eben wenigſtens für die nächſten Jahre nicht daran zu denken, den Bedarf im eigenen Lande zu decken. Noch in den letzten Jahren mußten wir etwa die Hälfte unſeres Bedarfs an Winteräpfeln aus dem Auslande be— ziehen, und wenn wir im Winter nicht ganz auf deutſches friſches Obſt verzichten wollen, dann müſſen wir noch 7 Millionen Apfelbäume neu anpflanzen und 40 000 Hek⸗ tar neues Obſtland herrichten, um den Bedarf aus deut⸗ ſchem Boden zu decken. Hochbetrieb im Hafen Auch aus einem anderen Grunde dürfen wir nicht auf das für uns ſo geſunde und wertvolle friſche Obſt verzich⸗ ten. Die Länder, aus denen es kommt, ſtehen mit uns in einem Austauſchverkehr. Sie beziehen deutſche Waren von uns, die von deutſchen Arbeitern hergeſtellt worden ſind. Mit einigen dieſer Länder haben wir Austauſchverträge getroffen, die uns den Abſatz beſtimmter Mengen von Ma⸗ ſchinen und Fertigwaren ſichern, wenn wir ihnen ihre Südfrüchte abnehmen. Daher, ſo merkwürdig es klingen mag: wer Apfelſinen, wer Südfrüchte ißt, gibt deutſchen Arbeitern und Angeſtellten Arbeit und Brot! Dieſe Tatſachen haben auch der Reichsbauernführer und der Reichsnährſtand ausdrücklich anerkannt. Sie wiſſen, daß wir den Austauſch⸗Handel mit dem Auslande, der gegenwärtig noch ſehr darniederliegt, fördern und ſtützen müſſen; ſie wiſſen, daß zu einer geſunden und kräf⸗ tigen Ernährung friſches Obſt gehört, das der deutſche Bauer noch nicht in ausreichendem Maße liefern kann. Es braucht alſo niemand Gewiſſensbiſſe zu haben, wenn er in eine Banane oder in eine ausländiſche Tomate beißt. Hamburg und Bremen— die Einfuhrtore für den Früchte⸗ import. Wer einmal im Hamburger oder Bremer Fruchthaſen geweſen iſt, vergißt dieſes Erlebnis niemals wieder. Die Kai⸗Anlagen, die Löſch⸗ und Lagervorrichtungen für den Friſch⸗Obſt⸗Handel nehmen heute etwa ein Zehntel der ge⸗ ſamten Hafenein richtungen ein. Es iſt für die Hanſeſtädte, in denen die Arbeitsloſigkeit noch immer bedeutend iſt, eine große Erleichterung geweſen, daß die Einfuhr von friſchem Obſt und Gemüſe mengenmäßig geſtiegen iſt, ein erſehnter Ausgleich für den Rückgang des Außenhandels auf ande⸗ ren Gebieten. Dabei iſt noch zu berückſichtigen, daß es ſich bei den eingeführten Mengen zu einem erheblichen Teil um Tranſitwaren handelt, die von den deutſchen Häfen nach Skandinavien und Randſtaaten weitergehen. Auch dieſer Durchgangsverlehr bedeutet für Hamburg und Bre⸗ men ein gutes Geſchäft. Der bezaubernde Duft der Ferne. Wenn man an einem kalten Wintertage in 1, y//. 15 die endloſen Lägerſqchüßpen deiktitt, iii dien die Safe cche Der große bekannte Hambusger Fruchtmarkt auf den Weitertransport warten, dann fühlt man ſi eine andere Welt verſetzt. Ein herrlicher Duft ſteig den großen Kiſten auf, deſſen einzelne Beſtandteile nur ſchwer unterſcheiden kann. Es riecht nach Apfelſinen und Ananas, nach Zitroneß, und Aepfeln; dazwiſchen mengt ſich der Geruch des Kiſtentzolzes und der herbe Duft von geteertem Tauwerk, der von einem Hafen nicht fortzuden! 1 iſt. Eine angenehme Wärme herrſcht in den ſauberen, hell geſtrichenen Hallen, die zuſammen eine Lagerfläche von 60000 Quadratmetern einnehmen; denn alle dieſe Räume müſſen geheizt werden, damit die empfindlichen Kinder des Südens in unſerem kalten Klima nicht leiden. Nicht la dürfen ſie hier liegen, denn Zeit iſt Geld, auch im Si fruchthandel. Zwei- bis dreimal wöchentlich findet eine Beſichtigung der friſchen Sendungen durch den Großhändler ſtatt. Dann werden die Kiſten und Tonnen geöffnet, be⸗ dächtig ſchreiten die Vertreter der einzelnen Firmen in lan⸗ ger Reihe von Stapel zu Stapel und machen ihre Not!; n. Es folgt die Verſteigerung in den beiden zroßen Sälen am Deichtormarkt, die am nächſten Tage ſtattfindet. Ein Auktionar ruft die Ware aus; die Einkäufer geben den Zuſchlag durch einen Wink, ein Augenzwinkern oder ein Kopfnicken zu erkennen. 5 Im Lande draußen ſind hunderttauſende von Menſchen damit beſchäftigt, die Früchte an die Verbraucher zu ver⸗ teilen. Von beſonderer Bedeutung ſind dabei die fliegen⸗ den Händler, die mit ihren Wagen in den Städten an den Straßenecken ſtehen und den Einkauf ſo leicht und ver⸗ lockend machen.. 0 Dem Reichsverband der ambulanten Gewerhetreiben⸗ den gehören etwa 100 000 Händler an, die mit Obſt und Gemüſe handeln. Im Groß⸗ und Einzelhandel ſind etwa, 220 000 Perſonen mit dem Vertrieb von Südfrüchten be⸗ ſchäftigt. Rechnet man dazu die zahlreichen Hafenarbeiter, überhaupt die Arbeiter und Angeſtellten aller, mit dem Südfruchtimport zuſammenhängender Gewerbe, ſo kann man ſagen, daß gegen 400 000 Menſchen ganz oder zum Teil von der Einfuhr und vom Verkauf der Früchte leben, das ſind annähernd ſo viel wie ein Zehntel der Einwoh⸗ ner Berlins oder faſt ſo viel wie die Einwohnerzahl von Nürnberg. Muttertag Auf. auf, ihr Mädel und Buben, Schmückt euern Müttern die Stuben, Holt Biimen von Wieſe und Hag. Die iin er, um euch zu beglücken, Sich opferte, ſollt ihr heut ſchmücken, Auf, auf, es iſt Muttertag! Auf, auf, jetzt müßt ihr euch regen, Die Mütter ſollen ſich pflegen, Befreit ſein von aller Plag'. Sie mögen die Hände ſtill falten And ihr für ſie ſchalkten und walten, Auf, auf, es iſt Muttertag! Auf, auf, entzündet die Kerzen Der Liebe in euren herzen. Wer am Buſen der Mutter je lag, Kann nie ihre Güte enklohnen, Sie krägt ja der Liebe Kronen. Auf, auf, es iſt Muttertag! SS Der Muttertag Der zweite Maienſonntag iſt in Deutſch⸗ land ſeit einigen Jahren, wo zum erſtenmal der Gedanke der Muttertage auftauchte, zu Ehren der Mütter geweihk. Dieſe ſinnige deutſche Neuſchöpfung hat im Volke immer mehr Fuß gefaßt. Es wird wohl wenige ge— ben, die ſich dem beſonderen Gedenken der Mutter an ihrem Ehrentag verſchließen wollen. Schenken wir unſerer Mutter an die— ſem zweiten Maienſonntag unſere ganz be— ſondere Aufmerkſamkeit! Wir können ihr nicht genug Dank abſtatten. n an mir u enten wir nur an unſer Leben zurück: Die Mutter iſt die Sonne unſerer Jugend, unſerer Kindheit, der ſonnigen fröhlichen gugendjahre und auch des reifenden und ge⸗ reiften Alters. Solange wir eine Mutter be⸗ ien, fühlen wir uns reich und vom Glücke umſonnt. Beim Verluſt der Mutter erſchüt⸗ tert uns das Bewußtſein, niemand mehr zu haben, an den wir uns mit unſeren Sorgen und Anliegen wenden können. Es liegt ein beſonders eigenartiger Reiz über dieſem Rutter-Maienſonntag! Widmen wir ihr die⸗ ſen Tag und verſäumen wir keinen Dienſt der Liebe und Verehrung, denn: Ob reiches Glück dir zugemeſſen, ob kummervoll dein Schickſal iſt, Die, Mutter darfſt du nicht vergeſſen, damit du nicht auch Gott vergißt! Treu ſollſt im Herzen du ſie halten, wie dir es auch im Leben geht, Sie lehrte dich die Hände falten und prach dir vor dein erſt' Gebet. Was wäre im Wonnemonat des Blühens und Sprießens der Natur ſinniger, als die Mutter zu ehren an dieſem Tage mit einer leben Blumengabe, und dem verſtorbenen Mütterlein einen Blumengruß auf den Hrabhügel zu legen? Mögen am Mutter— onntag die Großen und Kleinen die duf⸗ ende Frühlingsgabe in Liebe und Dankbar— eit in die Hand der Mutter drücken und nöge von ihr erneuter Segen auf die inder ausſtrömen! Dann wird aus den liefen der Mutterſeele unſer beſſeres Selbſt zeue Kraft ſchöpfen. —* Feinde Soden 3 Exploſion— 163 hüttet 300 Meter Tiefe!“ o lautet der Schrei, der in die Walt lie. lnd ehe Feuerwehr und Sanitätskotonne an⸗ ſelangt waren, ſtand ſchon die Rettungsmann⸗— chaft der unterirdiſch verbundenen Nachbar- ſrube zur Hilfe bereit. Es waren dirjenigen Bergleute, die zur Zeit des Unglücks nicht unter Lage arbeiteten. Als einer der erſten Heinrich ziems, ein Mann von mächtigem Körper⸗ zu mit herkuliſchen Fäuſten und ebenſolchem Mut. — Leute veßſch 5 iſt unend⸗ lich vielſeitig in ſeiner An⸗ wendung und verſagt nie! Am Waſſerſchacht iſt noch ein Zugan i. Mit Sauerſtoffſchutzgeräten 155 e verſehen fahren ſie ein. Blitzartig durchzuckt es Siems, daß unter den Verſchütteten ſich ſicher Alois Stückhenner befinden müſſe, ſein Todfeind. Wenn der dort unten lag und zu Tode ging— rechts war's und ein Gottes⸗ urteil. Einmal ſchon hatte er ihn mit dieſen ſeinen Fäuſten zermalmen wollen, und nur ſeine Mutter hatte ihn davor bewahrt, ein Mörder zu werden. Die Vergeltung würde kommen ohne menſchliches Zutun, wenn es im höchſten Rat beſtimmt ſei, hatte ſie geſagt. Vielleicht iſt der Lohn jetzt da— vielleicht liegt er in 300 Metern Tiefe zerſchmettert, verkohlt, von giftigen Gaſen vernichtet. Ein kalter Schauer ging durch den gewaltigen Kör⸗ per des Heinrich Siems. g Was war dereinſt geſchehen? Es lag um Jahre zurück. Stückhenner hatte in einem Prozeß, den Heinrichs Vater gegen einen Nach⸗ barn wegen Verletzung eines Grenzſteines führte, falſches Zeugnis abgelegt, was ihm aber nicht zu beweiſen war. Siems verlor den Prozeß, und die Gerichtskoſten verſchlan⸗ gen ſeinen Hof. Er ſtarb in Gram, und Hein⸗ rich mußte mit ſeiner Familie von dem kar⸗— gen Lohn eines Heuers im Bergwerk leben. Damals hatte er dem Feind an die Kehle ſpringen wollen. Es war verhütet worden, aber niemals erloſch der Haß— niemals! Wenn er einen rettet, und es iſt der——! In wahnſinniger Schnelle iſt dies alles durch ſein Gehirn gebrauſt. Nun ſind ſie unten, und ſchon ſtoßen ſie auf einige Leute, die bis hierher geflüchtet und zuſammengebrochen ſino. Man weiß nicht, ob ſie bewußtlos oder tot ſind, man nimmt ſie auf, ob Lebendige oder Geſtorbene. Siems wirft einen großen, ſchlan⸗ ken auf die muskelſtarlen Schultern, die an— deren ergreifen die übrigen, und ſo fördert man 13 an die Luft. Aerzte und Sanitäts— mannſchaften nehmen ſie in Empfang und ſtellen Wiederbelebungsverſuche an. Wieder will die tafere Mannſchaft hinunter zur Trüm— merſtätte, aber der Zugang iſt durch ſtarkes Vordringen von mit Rauch und Qualm ver— ſetztem Waſſerdampf nicht mehr zu befahren. Anabläſſig und mit Aufbietung aller Kraft arbeiten die aus den nahen Bezirken herbei— geeilten Feuerwehren und die eigene der Grube, aber es iſt vergeblich, die zerſtörenbde Naturgewalt zu übermächtig. Man iſt ge— zwungen, Sperrmauern aufzurichten, um eim weiteres Vordringen des Feuers zu verhindern. Das ganze Kohlenflöz brennt, und Soden 3 iſt auf Jahre vernichtet. Siems ſieht ſich jetzt nach den Geretteten um. Er findet ſie nicht, da man ſie nach dem Knappſchaftskrankenhauſe gefahren hat. „Wen habe ich eigentlich zu Tag gebracht?“ fragt er. Man will nicht heraus mit der Sprache. „Warum ſagt ihr nichts?“ fragt Siems grollend.„Iſt es etwa der Stückhenner, he?“ Er reckt ſich hoch. „Nein, ſein Sohn“, tönt es ihm erleichtert entgegen. Ein jeder kennt die Zwietracht, die unter den beiden herrſcht. „Om! Seinen Sohn! Grad' den!“ Und ein rauhes, grimmiges Lachen entrinnt dem Munde des Siems.„Alſo dem Stückhenner ſeinen?'s iſt akt'rat ſo, als ſeien die Siems dem Stückhenner ſeine Knechte!“ Er dehnt ſich, Zornröte quillt über ſeine Stirn, und er pfeift, um ſeine Erregung zu bergen. Da kommt ein Burſche auf ihn zugeſtürzt. Der Heinrich Siems ſolle ſofort ins Kranken— haus kommen— ein Sterbender wolle ihn ſprechen, iſt die keuchende Nachricht. Siems folgt dem Ruf, Freunde begleiten ihn. Als Siems das Krankenhaus betritt, wird er an ein Lager geführt, wo ein Schwerver— wundeter ſtöhnend liegt. Haupt und die Hälfte des Geſichts ſind verbunden. Er iſt unkennt⸗ lich.„Es iſt Alois Stückhenner“, erklärt die Schweſter, worauf Siems erſchrocken zurück— weicht. Aber aus den Verbänden fleht es: „Bleib Siems, ich muß dir danken.“ „Nicht Urſach, der Mooslehner brachte dich.“ ber den Joſef, meinen Jungen haſt du gerettet— dafür danke ich dir mehr, als 1 wenn ich——“, Der Kranke kann vor her⸗ 2 ¶.———— ê22— vorquellenden Tränen nicht weiter. Aber nach kurzer Pauſe zwingt er ſich und ſagt:„Ich muß dir was bekennen, Siems. Mooslehner, du biſt Zeuge von dem, was ich ſage. Ich habe, falſches Zeugnis wider deinen Vater abgelegt, Siems—— der andre—— es war Stollreiter— bot mir 3000 Taler. Ich nahm das Sündengeld und dann—— ekelte nur davor. Ich hab's nicht berührt— es ge⸗ hört dir—— Mooslehner, du hörſt's— — es gehört dir Siems!“ Stückhenner kann noch die Hand reichen, die Siems ergriffen nimmt und preßt. Aber er denkt jetzt nicht an das Erbe, das ihm zu⸗ fällt—— vor ihm ſteigt das Antlitz der Mutter auf—— das Geſicht mit den treuen Augen, aus denen ein tiefer Glaube leuchtete, und ein heißer Dank geht hin zu der Ent⸗ ſchlafenen auf dem Friedhof! Ohne ſie ſtünde er nicht hier, als Retter und Verzeihender! Sie ſprechen kein Wort mehr, aber Siems hält die Hand des Sterbenden bis ſie erkaltend ſinkt. Dann ſpricht er ein kurzes Gebet am Sterbelager deſſen, dem er zu einem ſeligen Ende verholfen. Darauf geht er zu dem Sohne des Toten, den er zurück ins Leben getragen, und auch ihm die Hand feſthaltend, ſagt er: „Ich will mir ein Anweſen kaufen, Alois. Willſt zu mir als Gehilfe kommen?“ Und der Junge, der des Heinrich Siems' blondes Lenchen liebt, ſchlägt ein——. Valeska Cuſig. ———— Jer König als, Futtermeiſter Ergötzliche Geſchichten vom Eſſen und Trinken. Mit großem Vergnügen und Behagen lieſt man in alten Chroniken, wieviel reich⸗ licher und üppiger man in vergangenen Jahrhunderten aß, wieviel mehr Mahlzei⸗ en man zu ſich nahm und welch großen Durſt man hatte. Gerade aus England gibt es einige ſehr draſtiſche Beiſpiele, was für beſonderen Wert man auf eine reichbeſetzte Tafel legte, und die Ahnen der„ſpindeldür— ren Miſſes“ ſcheinen abſolut keinen Wert auf die ſchlanke Linie gelegt zu haben. Da exiſtiert zum Beiſpiel ein amüſanter Erlaß, den Heinrich VIII. für die Speiſezettel eines Hoffräuleins, das ſich ſei— ner beſonderen Gunſt und Wertſchätzung er— freuen konnte, herausgab, und der ein ent— zückendes Beiſpiel dafür iſt, was in dama— liger Zeit für eine Dame von Welt als ſach— gemäße Ernährung galt:„Wir, König Hein— rich VIII. uſw., wollen und befehlen, daß unſerer theueren und vielgeliebten Lady Lucie auf ihrem Zimmer die folgenden Ge— richte verabreicht werden: Zum Frühſtuck jeden Morgen ein gan— zer Rindsbraten von der Lende, eine Frucht— torte, ein Brot von vier Pfund und eine Gallone Bier. Zum Mittagstiſch ein Stück Pökelfleiſch, ein Stück Roaſtbeef, irgendein Frikaſſee von unſerem Tiſch, ein Brot von vier Pfund und eine Gallone Bier. Zum Nachttiſch vor dem Schlafengehen ein Kuchen und eine halbe Gallone Wein cgus unſerem Keller.“ Dagegen war das Frühſtück der Köni— gin Eliſabeth von England ſehr viel beſcheidener. Sie begnügte ſich mit einigen Butterbroten, einem Stück Lende vom Hammel und einem ſolchen vom Rind; dazu trank ſie Bier und außerdem Ham— mel- und Hühnerbrühe. Und noch eine kleine Geſchichte eines „Rieſenmagens“ aus jener eßfreudigen Zeit: Es handelt ſich da um die Klage einer Dame gegen ihren ſoeben in ihre Dienſte getrete— nen Kammerdiener.„Dieſes Scheuſal!“ ſchrie ſie vor Gericht, und damit meinte ſie ihren neuen Diener.„Er bringt mir meinen ganzen Haushalt in Aufruhr. Für morgen habe ich ein großes Eſſen für 60 Perſonen angeſetzt und dazu alle nötigen Vorberei— tungen getroffen. Was glauben Sie nun, tut dieſer entſetzliche Menſch? Im Handum⸗ drehen hat er die geſamten ver⸗ MN 4 4 Vorräte ſchlungen: Vorſpeiſen, verſchiedene Braten, Zwiſchengerichte, Süßſpeiſen und dazu noch ungezählte Flaſchen Wein!“ „Der abet zl fei geſtand ſeine Tat ein, führte aber zu ſeiner Verteidigung an:„Iſt denn meine Herrin nicht verpflichtet, mich zu ernähren? Für den Umfang meines Hun⸗ gers kann man mich doch nicht verantwort⸗ lich machen!“ Außerdem ſei er fälſchlich be⸗ ſchuldigt worden; er habe bei weitem nicht alles aufgegeſſen, ſondern nur einen kleinen Teil. Die Dame habe unglaublich übertrie⸗ ben. Er wiſſe noch ſehr gut, was es ge⸗ weſen wäre. Er hätte ſich mit einem Roaſt⸗ beef von dreißig Pfund begnügt, außerdem ſei ein geſpickter Puter dageweſen und einige Faſanen, die ihm recht gut geſchmeckt hät⸗ ten; dann wären da ein paar kleine Platten mit Haſen und Spanferkeln geweſen, die man nicht vergeſſen dürfte; und ſelbſtver⸗ ſtändlich habe er dazu einen Schluck trinken müſſen, damit es beſſer rutſche; es könnten wohl ſo an die zwanzig Flaſchen Wein ge⸗ weſen ſein.„Das wäre aber auch alles.“ Der Richter war ein weiſer und gerech— trer Richter, der die Sitten und Gebräuche ſeiner Zeit gut verſtand, und deshalb ſprach er auch den nimmerſatten Burſchen frei. Er erklärte, ein derartiger Hunger und ſein ſo ausgedehnter Magen ſeien ſchuld daran; man könne weder ein Verbrechen noch eine Strafe daraus machen. Anwaltsgebühren im Mittelalter Unter der Herrſchaft des„Sächſiſchen (Deutſchen) Rechts“ im Mittelalter, nannte man die Rechtsanwälte„Fürſprecher“. Die— ſes Amt konnte jede rechtſchaffene und rechts⸗ fähige Perſon übernehmen. Neben den Für⸗ ſprechern gab es jedoch noch andere Rechts— beiſtände, die man„Warner“ nannte, deren man ſich aber nur ſolchen Perſonen gegen⸗ über bedienen durfte, die ihr Lehen unmit⸗ telbar vom Könige erhalten hatten. So wur— de im Jahre 1420 dem Chemnitzer Abt Ort⸗ win von dem königlichen Hofrichter ein War— ner beſtellt. Nach einer Gebührenordnung vom 13 Juni 1412, die von„Rath und Schöppen“ der Stadt Chemnitz erlaſſen war, hatte ein Fürſprech in allen Zivilſachen ei— nen Groſchen, für die Verteidigung wegen einer Anklage auf Scheltwort, Bloflege (heißt: Blauſchläge) und Blutrunſt zwei Groſchen, für die Verteidigung wegen einer Anklage auf„offene Wunden“(d. h. alſo gefährliche Körperverletzung) vier Groſchen und im Totſchlagsprozeß ſechs Groſchen zu beanſpruchen. Wie aus Leipziger Urkunden hervorgehen gehörte der Fürſprech zu den„Rathsdie— nern“ und erhielt, wie jeder in dieſer Beam— tenkategorie, alljährlich eine Sommerklei— dung. Im übrigen war der Fürſprech„un⸗ frei“(nach mittelalterlichem Sprachgebrauch alſo unehrlich“), und die Zünfte weigerten ſich konſequent, Söhne von Fürſprechern in ihre Mitte aufzunehmen. Der ſächſiſche Kur⸗ fürſt Friedrich II. hat dieſe Weigerung der Zünfte in einem Erlaß aus dem Jahre 1451 auch als zu Recht beſtehend anerkannt. Erſt das„Römiſche Recht“, das bald da⸗ rauf im deutſchen Lebensraum Eingang fand, und das erheblich höhere formaliſtiſche Anforderungen an die Rechtsbeiſtände ſtellte, hat die Stellung des Fürſprechers verän— dert. Er erhielt den Titel Advokat, einen hö⸗ heren ſozialen Rang und— höhere Gebüh— ren. Krates. Ich will! Das Wort iſt mächtig. Ich ſoll! Das Wort wiegt ſchwer; Das zweite ſprach der Diener, Das erſte ſprach der Herr. Laß beide eins dir werden Im Herzen ohne Groll; Es gibt kein auf Als wollen, was man ſ Glück Erben, 75 Holm. 0ͤã ĩðͤĩ bbb %) iſt der treu⸗ eſte Verbünde⸗ te im Kampf um die häus⸗ liche Reinheit. Lokales 65 Gedenktage 12. Mai. 1670 Kurfürſt Auguſt der Starke von Sach⸗ ſen, König von Polen, in Dresden geb. 1803 Der Chemiker Juſtus Freiherr von Lie⸗ big in Darmſtadt geboren 1864 Der Dichter Cäſar Flaiſchlen in Stutt⸗ gart geboren.. Prot. und kath.: Pankratius. Sonnenaufg. 4.10 Sonnenunterg. 19.44 Mondaufg. 3.06 Mondunterg. 19.08 0 13. Mai 1930 Der Polarforſcher und Politiker Fridt⸗ jof Nanſen in Lysaker bei Oslo geſt. Prot. und kath.: Servatius Vallersfrau Hang Gäfgen. Die deutſche Heimat ruht in ihrem Blick. Ich möchte Mutter zu ihr ſagen. N Sie hat ein einfaches Geſchick. Ihr Leben iſt ein Strauß von Arbeitskagen. Sie hat drei Söhne ihrem Land geboren, Sie ſchreiten heute alle hinterm Pflug Und keiner ihrer Löhne ging im Lärm der Welt verloren Und das iſt ihr genug. Sie liebt die Scholle und den Garten, In dem die bunken Bauernblumen ſtehn, Und nach dem Werkelkag, dem harten, Pflegt ſie dort langſam auf und ab zu geh'n. And wie Geſchwiſter ſind ihr all' die Bäume, In denen Stimmen ſind vom Abendwind. Und manchmal wachen in ihr auf die Kin- derträume. Die längſt verklungen und vergeſſen ſind. Dann wiſcht ſie ſich die Augen eine kleine Weile, Doch raſch wird wieder hell ihr Blick. Denn eben kommen feſten ee ile Die Söhne aus dem Feld zurück. Der Sinn des Muttertages Seit einigen Jahren feiern wir in Deutſchland den Muttertag. Zuerſt war es ein vorſichtiger Verſuch. Denn die Idee des Muttertages kommt aus dem Auslande; in Norwegen beſonders liegt dem Tag ein ho⸗ her ethiſcher Sinn zugrunde: die Mutter als Trägerin der Nation. Wenn ſich der Muttertag auch in Deutſchland trotz mancher aus dem liberaliſtiſchen Zeitgeiſt erwachſe⸗ nen Schwierigkeiten durchſetzte, ſo deshalb, weil ſein Sinn dem deutſchen Empfinden entſpricht. In dieſem Jahre unter der Füh⸗ rung des nationalſozialiſtiſchen Staates ſoll der Muttertag eine beſondere nationale und ethiſche Bedeutung erhalten. Hitler hat ein⸗ mal geſagt:„In meinem Staat iſt die Mut⸗ ter die wichtigſte Staatsbürgerin“ und Dr. Göbbels charakteriſiert die nationalpoliti⸗ ſche Bedeutung der Mutter mit dem Wort: „Mutter und Kind ſind das Unterpfand für die Unſterblichkeit eines Volkes.“ Unter dieſen Geſichtspunkten wird die von der NS⸗Volkswohlfahrt eingeleitete Aktion „Mutter und Kind“ durchgeführt. Der Mut⸗ tertag aber ſoll die Mutter äußerlich und in⸗ gerlich in den Mittelpunkt dieſer Aktion ſtellen, einer Aktion, die die Zukunft des deutſchen Volkes zum Ziele hat. Heute be⸗ ginnen wir langſam einzuſehen, vor wel⸗ chem Abgrund wir als Volk und Staat ſtan⸗ den, weil wir uns hemmungs⸗ und wehr⸗ los den demoraliſierenden Ideen des Mar⸗ 8705 und Bolſchewismus ie! In ihren Aſtgabeln bieten auch in der rage der Familie hingegeben hatten. Be⸗ wußt oder unbewußt. Wir ſahen nicht mehr den Niedergang, den Rückgang unſeres Volkes, wir lebten nur der Gegenwart und dachten nicht an des Volkes Zukunft. müſſen uns erſt wieder der Heiligkeit des Muttergedankens bewußt uns jeder einzelne Wir müſſen darüber war und werden, von uns, klar werden, was unſere Mutter bisher noch heute iſt, was unſere deutſchen Mütter für unſeres Volkes Zukunft bedeuten. Denn unſere deutſchen Mütter ſchenken uns nie ar unſere Jugend, die Hoffnung unſeres Volkes, ſie erziehen ſie auch zu deutſchen Buben und Mädeln, bilden ihren Charak⸗ ter, bilden Geiſt und Seele. Von der deut⸗ ſchen Mutter allein hängt es ab, ob wir ein wehrhaftes, ſtarkes, geſundes und freies Geſchlecht heranziehen. Der Mutter⸗ tag ſoll uns das alles nicht nur ſagen, ſon⸗ dern auch veranlaſſen, daß wir jetzt und in der Zukunft unſere Mütter als die Träge- rinnen der deutſchen Zukunft achten und ehren. Die Eisheiligen Faſt jedes Jahr träufelt der Mai, der als Wonnemonat, als Zeit der Freude und Liebe beſungen wird, ein Tröpflein Wermut in al⸗ len Sang und Klang: es ſind die gefürchteten Geſtrengen Herren, die, wenn ſie auch nach einem bekannten Wort nicht lange regie⸗ ren, doch ſo manche Hoffnung vereiteln und gewiſſermaßen zum Abbild der mannigfachen Enttäuſchungen werden, die auch des Lebens Mai der hoffnungsfreudigen Menſchheit berei⸗ tet. Die Geſtrengen Herren beſtehen keineswegs nur in der Einbildung. Das haben wir auch in dieſen Tagen feſtſtellen können, die alles andere als Wärme brachten. Anſcheinend haben ſich die Herren verfrüht eingeſtellt. Der Land⸗ mann, der in der Regel ein guter Beobachter iſt, fürchtet die erſte Hälfte des Mai mehr als den Monat April: Der Bauer in der alten Art trägt den Pelz bis Himmelfahrt, und tut ihm dann der Bauch noch weh, ſo trägt er ihn bis Bartelme(Bartholomäustag). Die Schuld an den Maifröſten trägt nach bäu⸗ erlicher Meinung der Maimond, der ein beſon⸗ ders„kaltes“ Licht ausſtrahlt. Exakte wiſſenſchaftliche Erklärungen hat man für die Fröſteerſcheinungen bisher noch nicht finden können. Profeſſor Dove, der erſte For⸗ ſcher, der ſich mit den Maifröſten befaßte, wies 1836 nach, daß die Maifröſte tatſächlich mit Vorliebe auf die den drei Eisheiligen geweih— ten Tage fallen, daß ſie ſich auf Mitteleuropa beſchränken und mit beſtimmten nördlichen Winden in Zuſammenhang ſtehen dürften. Dove war der Meinung, daß die vom nörd⸗ lichen Eismeer hertreibenden Eisberge als die Urſache des Temperaturrückganges anzusehen ſeien. Spätere Unterſuchungen wichen jedoch von dieſer Theorie ab und Petzold kam zu dem Schluß, daß die Kälterückfälle nur auf Differenzen im Luftdruck zurückzuführen ſeien. Andere Theorien widerſprechen auch dieſes. Nachtfröſte können übrigens auch noch nach dem Regiment der drei Geſtrengen eintreten und verſpäten ſich bisweilen ſogar in den Juni hinein. Hoffen wir, daß die Geſtren⸗ zen Herren in dieſem Jahre mit uns gnädig berfahren. * ** Schonk die Hecken! Wie wenig achtet nan der Hecken, und doch, wie wertvoll ſind ſie vielen Vögeln Niſtgelegenheiten, die ja durch die Ausrodung immer ſeltener werden. Ihre Dornen und Stacheln ſind den gefiederten Sängern ein erwünſchter Schutz vor Fein⸗ den, ihre Beeren ein willkommenes Futter. Die Hecken geben auch Wieſeln, Spitzmäu⸗ ſen, Eidechſen, Fröſchen, Kröten und Mol⸗ en Unterſchlupßf und das ſind. wie die lebnis. Die Schwester ROMAN VON CARL HOLM Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle a. d. 8. Der ſah ihn einen Augenblick von oben bis unten an und rief dann über die Achſel zurück: „Du, Matthies, hier iſt ein Neuer!“ Ein Mann mit ſtruppigem Schnurrbart und ganz kurz geſchorenem Haar kam heraus, muſterte Klaus ebenfalls und ſagte kurz: „Sie wollen eintreten? ſpektor!“ Der Inſpektor, der in ſeinem Formularen überhäuften Schreibtiſch ſaß, machte nicht viel Worte. „Was ſind Sie? Schiffer? Woher ſind Sie?“ „Von der Inſel.“ „Von welcher Inſel?“ „Amrum.“ „Haben Sie Ausweispapiere?“ Klaus hatte zufällig einige in der Taſche. f legte ſie beiſeite, trug ſeinen ſpektor ſah ſie kurz durch, Namen in eine Liſte ein und bedeutete ihm, Oberwärter folgen. Nach einer Viertelſtunde trug er mußte gleich mit angreifen. So hatte er, Kommen Sie mit zum In⸗ Bureau vor einem mit Wohl keine Arbeit? Gut! Anſtaltskleidung und Jo leicht ſollte ſie ihn nicht loswerden. 9 trat das Mädchen herein. 40 in die Küche!“ „Nun, Frau worden?“ auch telephonieren. für ihn aufgeſchrieben, kann. Der In⸗ er möge dem was er wollte. buſchbrütenden Vogel, eifrige Inſertenver⸗ tilger. Die Feldhecke verhindert auch, daß der Wind auf den Aeckern die Erde mit den friſch geſäten Körnern auf Haufen bläſt oder die ſchützende Schneedecke verweht. Wettervorherſage: Meiſt heiter und trocken, ſtellenweiſe Ge⸗ witterneigung. f Sportvorſchau zeſter N Dau nerſchaft beim Georgi⸗Schwimme Die letzte Runde!— Derby County in Köln. Geſellſchaſts⸗ und Aufſtiegsſpiele.— 2. Hand⸗ ball⸗Runde.— Leichtathlelik⸗Saſſon beginnt. Schmeling—Paolino in Barcelona.— Oiym⸗ pia⸗Prüfung in Mannheim. Ein an Entſcheidungen reicher Sportſonntag ſteht uns bevor. Während es im Fußball und Handball immer mehr dem Saiſonſchluß zu- ſon. Pferde⸗ und Radſport dagegen ſind be⸗ reits mitten im„Sommerleben“, allerorten werden Pferderennen durchgeführt, und die in dieſem Jahre wieder erfreulich regen Rit⸗ ter der Pedale entwickeln einen ſeit Jahren nicht mehr in Deutſchland geſehenen Unkerneb⸗ mungsgeiſt.— Im Fußball wird in wenigen Wochen der Deutſche Mei⸗ ſter feſtſtehen. Am 13. Mai werden die Grup⸗ penſpiele, die zur Feſtſtellung der vier Vor⸗ ſchlußrundenteilnehmer dienten, mit der letzten Runde beendet. Nach Viktoria Berlin werden dann auch die reſtlichen drei Vereine nominell ermittelt ſein, ſo daß alſo erfreulicherweiſe die Spannung in den einzelnen Gruppen bis zum letzten Spieltag angehalten hat. In Grup⸗ pe Nordweſt wird ſogar der letzte Spieltag den ger des Jahres, die Begegnung Benrath— Schalke, bringen, ein Spiel, das zweifellos Zuſchauerrekord bringen wird. Es ſpielen: SV. Waldhof— Union Böckingen, Kickers Offenbach— Mülheimer SV., Dresdner SC.— 1. FC. Nürnberg, Boruſſia Fulda— Wacker Halle; Viktoria Berlin— Preußen Danzig, Beuthen 09— Vittoria Stolp; Schalke 04— VfL. Benrath, Werder Bremen— TVd. Eimsbüttel. Eine ganze Reihe intereſſanter Geſellſchafts⸗ ſpiele ergänzen im Reich und in Süddeutſchland das Fußballprogramm, faſt in allen Gauen ſtehen die Bezirksmeiſter im Kampf um den Aufſtieg. In Süddeutſchland greifen erſtmals auch die Württemberger ein, während in Ba⸗ den noch nicht alle Bezirksmeiſter feſtſtehen. In Köln ſpielt Derby County das zweite Spiel gegen die Elf des DFB.— Die Leichtathleten beginnt gleich mit mehreren Sportfeſten. Der „Tag der Mittelſtreckler“ beherrſcht zwar die Situation, aber Bahnveranſtaltungen in We⸗ ſel, Gießen und Regensburg verdienen doch ſchon Beachtung. In Mannheim intereſſiert ein Klubkampf MTG.— DSc. Saarbrük⸗ ken.— Ihren großen Tag haben einmal mehr die Schlager —(6g Boxer. Verſchiedene Amateur-Mannſchaftskämpfe im Reich, von denen eine Süddeutſchlandreiſe des Altmeiſters Colonia Köln nach Nürnberg und Würzburg und ein Olympia-Turnier des Gau⸗ es Südweſt in Frankfurt die wichtigſten ſind, verblaſſen gegenüber dem großen Kampftag von Barcelona, in deſſen Mittelpunkt Deutſch⸗ lands ehemaliger Schwergewichtsmeiſter Mar Schmeling und der Spanier Paolino ſtehen. — Im Schwimmen gibt es in Mannheim Olympia-Prüfungen der Gaue 7, 8, 14, 15 und 16 des D SV., ſo daß alſo im Herſchelbad die geſamte ſüddeut⸗ Frau Käthe hatte an dieſem Morgen auch ihr Er⸗ Sie ſaß mit einer Näharbeit im Wohnzimmer, die Kinder ſpielten um ſie herum, da ſchrillte plötzlich laut und anhaltend die Glocke der Flurtür, und gleich darauf „Was gibt es, Chriſtine?“ „Da iſt unſere Scheuerfrau, Frau Doktor, und klagt und jammert, daß ihr Kleines ſo elend ſei. Es hat ja wohl die Krankheit. Nun kann ſie keinen Doktor bekommen und meint, ob Frau Doktor ihr nicht helfen könne?“ „Ich komme hinaus, Chriſtine! Grabbert, „Ach ja, Frau Doktor— und ein Doktor iſt nicht zu kriegen um dieſe Zeit, weit und breit. Ich bin ſchon über⸗ all rumgelaufen, aber keine von die Doktors iſt zu Hauſe, und ich weiß gar nicht, was ich machen ſoll. Und wenn der Junge ſtirbt— ach, nee—!“ „Nun, Frau Grabbert, ſo ſchlimm wird es ja nicht gleich werden! Ich will gleich mal an unſern Hausarzt Wie iſt doch ihre Adreſſe?“ „Binnenkajen Hof 21, Saal 5, 3 Treppen.“ „Gut! Wenn er nicht zu Hauſe iſt, wird die Beſtellung und er kommt dann, ſobald er enn inzwiſchen gemacht?“ „Ach, ich weiß mich ja gar nicht zu helfen! Ich hab' ihn man immer'n büſchen Zuckerwaſſer gegeben, aber er gibt allens wieder von ſich.“ „Ob nun Zuckerwaſſer gerade Sie! Ich komme gleich mit Ihnen und werde ſelbſt mal ſehen, was ſich tun läßt. Marie, Was haben Sie d geht, beginnt allmählich die Leichtathletik⸗Sai⸗ en ſchaft Sport in Kürze Große Ueberraſchungen gab es in den Fuß⸗ ball⸗Länderſpielen am Himmelfahrtstag. Eng⸗ lands Nationalmannſchaft wurde in Budapeſt von Ungarn 2:1(0:0) geſchlagen, im Amſter⸗ damer Stadion unterlag Holland gegen Frank⸗ reich mit 4:5(4:4) und in Straßburg endete das Länderſpiel der Amateur⸗Mannſchaften von Frankreich und Oeſterreich mit einem 3:0. (1:0)⸗Sieg der Franzoſen. * Deutſcher Rugby⸗Meiſter blieb der Titel⸗ verteidiger VfR. Hannover, der im Endſpiel Linden 97 vor 5000 Zuſchauern mit 813 (0:3) Zählern ſchlug. 5 * Famoſe Leiſtungen gab es beim erſten grö⸗ ßeren leichtathletiſchen Sportfeſt der neuen Saiſon, beim Jubiläumsſportfeſt von Vil⸗ toria Recklinghauſen. Sievert ſiegte im Kugel⸗ ſtoßen mit 15,10 m, im Diskuswerfen mit 48,02 m und im Speerwerfen mit 59,88 m. Dr. Peltzer wurde über 1500 m von dem jun⸗ gen Dortmunder Orth in 4:11, Min. geſchla⸗ gen Borchmeyer erreichte über 100 m die Rekordzeit von 10,4 Sek., allerdings bei leich tem Rückenwind. Derby County wird in Deutſchland noch ein fünftes Spiel austragen, und zwar am zweiten Pfingſttag in Berlin. * Der VfR. Mannheim wurde in Zurich bei einem„Nachtſpiel“ mit ſeinen ungewohnten Verhältniſſen von den Grashoppers Zurich mit 5:2(5:0) geſchlagen. * Die zweite deutſche Auswahlelf, die am Himmelfahrtstag in Krefeld vor 8000 Zu⸗ ſchauern gegen eine Stadtmannſchaft ſpielte, enttäuſchte, ſie konnte nur ein 0:0 erzielen. 2000jährige Eichen in der Rhön Durch Abholzen eines Tannendickichts wur den vor wenigen Tagen in der Nähe des kleinen Rhöndörſchens Schmalwaſſer drei mäch— tige Eichen entdeckt, deren Alter von der zu⸗ ſtändigen Forſtverwaltung auf annähernd 2009 Jahre geſchätzt wird, das Höchſtalter, was man überhaupt für Eichen annimmt. Bon den Bäumen iſt der mächtigſte und auch wohl älteſte hohl, er ſoll einmal bei einem Oſter— feuer Funken gefangen haben und ausgebrannt ſein. Alle drei Bäume grünen noch immer. Nur durch den Schutz, den ihnen die dichten Tannen gaben, dürften ſich die Eichen ſolange gehalten haben. Die gewaltigen Baumrieſen, die einen Durchmeſſer von annähernd drei Metern und eine Höhe von 20 Metern haben, übertreffen alſo ſelbſt die Napoleonseiche bei Allenſtein und die 1000jährige Eiche bei Rohr⸗ brunn im Speſſart erheblich. Sie waren ſchon ältere Herren, als der Apoſtel der Deutfſchen, Banifatius, nicht weit davon die berühmte Donarseiche fällte, um daraus eine Kapelle zu bauen. Es handelt ſich hier um ſogenannte Traubeneichen, die bekanntlich auch den Reich tum des Speſſart bilden. Dort werden noch immer von Zeit zu Zeit 600—800jährige Eichen gefällt, deren Holz bis zu 1000 Rm. pro Feſtmeter bringt, denn ſie liefern das edelſte Fournierholz. Das Dorf Schmalwaſ⸗ ſer liegt in der Nähe von Neuſtadt a. d. fränkiſchen Saale, weitab von jeder Bahn⸗ ſtation. Nur durch die Weltabgeſchiedenheit des Dörſchens und dadurch, daß die dichten Tannen ihren Schatz ſorgſam gehütet haben, läßt ſich wohl die Tatſache erklären, daß dieſſe Zeugen aus Deutſchlands Frühzeit bisher un⸗ dekamnt geblieben ſind. che Schwimmerklaſſe am Start ſein wird. Di⸗ hoch empor. ſtein hatte. Laſſen Sie die Frau iſt krank ge⸗ Ihr Kleiner heiß iſt.“ das richtige iſt— warten holen Sie mir die kleine Flaſche mit Kognak aus der Speiſekammer! Grabbert, nun können wir gehen.“ Der Hof an den Binnenkajen war eng und dunkel. Zu beiden Seiten ragten alte Fachwerkbauten vier Stockwerk Die Luft in dem war erſtickend ſchwül und duftete nach allerlei üblen Ge⸗ rüchen, was dadurch nicht beſſer wurde, daß man in Rinn⸗ und Sielöffnungen Die junge Frau kletterte ſteile, ausgetretene Treppen hinauf und mußte ſich dabei an dem Tau halten, das um den Mittelpfeiler als Ge länder herumlief. In der engen, niedrigen Wohnung lag das kranke Kind in einem arg beſchmutzten und zerwühlten Bett und warf ſich, die Knie dicht an den Leib gezogen, von einer Seite auf die andere. Im erſten Augenblick ſtand Frau Käthe ratlos, doch faßte ſie ſich ſchnell und ſagte:„Frau Grabbert, in dieſen Laken kann der Junge nicht liegen bleiben. Bettzeug zum Wechſeln?“ „Ach nee, das hab' ich nicht, aber wir können ihn ja in mein Bett legen.“ „Haben Sie heißes Waſſer?“ „Der Keſſel ſteht noch auf, ich glaube wohl, daß es „ So, Frau brunnenartigen Schacht reichlich Karbolkalk geſchüttet hinter Frau Grabbert drei Haben Sie „Dann wollen wir den Jungen erſt mal ſäubern, um⸗ betten, einen heißen Umſchlag um den Körper machen, und dann bekommt er ein paar Tropfen Kognak. wiedetholen Sie alle halbe Stunde, bis der Arzt kommt. Sonſt nur etwas abgekochtes Waſſer oder beſſer noch ſchwachen kalten Tee, damer nur löfſelweiſe.“ — 2 Das (Fortſetzung folgt.) HGeſetz tritt mit der Verkündung in Kraft. ſchen Männerwerks waren in Berlin zu einer itt demnach die Doppelmitgliedſchaft in Deut⸗ ben früheren alkoholfreien Fruchtſäften etwas Beſtandteile der Trauben und des Obſtes in urſprünglichem Verhältnis möglichſt erhalten Jahren im Oberrheiniſchen (Paſteuriſieren) hergeſtellt, hat einen hohen hydrate demjenigen der Milch gleichſteht, ja arten ſtehen mit den zur Verbrennung im Kör⸗ per notwendigen Mineralſtoffen im richtigen ener geſundheitlicher Wert iſt für die mei⸗ handenſein von im der Obe bones zieren des Waſſers, die ein In einem Aufruf des Rei „Die curglchen bal es e e ichen und wohlfahrtspfle Verbände Deutſchlands, 99 f 5 ah en zu dem Hilfswerk„Brüder in Not“ zuſam⸗ mengeſchloſſen haben, find in tiefer Bewegung über das ſchwere Geſchick deutſcher Brüder und Schweſtern in der Sowjetunion ve⸗ reits im Vorjahre vor das deutſche Volk ge⸗ treten und haben zur Hilfe gegen die bittete Not dieſer Volksgenoſſen aufgerufen. Das deutſche Volk hat dieſen Ruf gehört. Heute ruft wieder das Hilfswerk„Brü⸗ der in Not“ alle Männer und Frauen und Kinder unſeres Volkes auf, ein Opfer der Treue und der Verbundenheit durch Volks⸗ tum und Glauben, ein Opfer der Dankbar⸗ keit zugleich für die Rettung aus eigener ſchwerer Volksnot zu leiſten und damit Tau⸗ ſenden hungernder Volksgenoſſen Hilfe zu bringen. Durch Uebereinkunft mit der Torg⸗ ſin⸗Einrichtung und durch beſondere Maßnah⸗ men iſt unbedingte Gewähr dafür esche 5 daß die Sendungen zuverläſſig und ſchne in die Hand des richtigen peng 11 langen. Das Hilfswerk„Brüder in Not“ bittet um Geldspenden für die Tauſende von Anſchriften Notleidender. Das Hilfswerk iſt auch bereit, die Vermittlung von Ueberweiſungen zu übernehmen. Nur Gelo⸗ anweiſungen kommen in Betracht, Warenſen⸗ dungen können nicht geſchickt werden. Spen⸗ den erbeten auf Poſtſcheckkonto Berlin Ne. 85000„Brüder in Not“, Berlin W 35, Cor⸗ neliusſtraße 4b. f Die neue Kirchenleitung irchengeſetz über die Bildung der Lanhes⸗ 5 ſynode. Franffurt a. M., 12. Mai. Nachdem di Landeskirche Naſſau⸗Heſſen die Befugniſſe 105 Landesſynode auf die Deutſche Evangeliſche Kirche übertragen hat, hat das geiſtliche Mi⸗ niſterium am 7. Mai ein Kirchengeſetz erlaſſen wonach die Deutſche Evangeliſche Kirche unter Führung des Reichsbiſchofs durch ihre Organe die Leitung der Landeskirche übernimmt. Der Neichsbiſchof erteilt dem Landesbiſchof Wei⸗ ſung. An die Stelle der Deutſchen Evangeli⸗ ſchen Nationalſynode tritt die Landesſynode. die Geſetzgebung erfolgt im Wege der Ge- ſetgebung der Deutſchen Evangeliſchen Kirche Die Landesſynode wird Angebildet, ſie 555 innerhalb zweier Wochen ab inkrafttreten dieſes Geſetzes zur Bildung der neuen Landesſynode aus ihrer Mitte zuſammen. Die Bildung der Landesſynode iſt der einzige Punkt der Tages⸗ ordnung; eine Ausſprache findet nicht ſtatt. Kommt eine Wahl in einmaliger Sitzung 10 die bisherige Landesſynode nicht zu⸗ B ſo ernennt der Landesbiſchof ſämtliche Mitglieder der neuen Landessynode. Nach der Bildung der neuen Landesſynode gilt die bisherige Landesſynode als aufgelöſt. Das Kirche und Männerwerk. Die Landesobleute des Deutſchen evangeli⸗ Konferenz verſammelt, in der u. a. di ferenz verſam 5. d. die Frage der Noppelmitgliedſchaft zur Arbeitsfront 115 ſnfeſſionenlen Verbänden behandelt wurde. Nach der Anordnung von Staatsrat Dr. Ley ſcher Arbeitsfront und Deutſch 1 1 ſchem evangeliſchem Männerwerk ausdrücklich a gerkannt. 9 0 Süßmoſt und Geſundheit Der heutige Süßmoſt iſt im Vergleich zu ganz anderes geworden, da die natürlichen bleiben und das Produkt infolge ſeiner Bil⸗ ligkeit ein Volksnahrungsmittel zu werden ver⸗ ſpricht. Dieſe Erkenntnis hat in den letzten 1 Weinbaugebiet emen ſteigenden Abſatz an Trauben und Kerin⸗ obſt für Moſtzwecke im Gefolge gehabt. Der Süßmoſt, aus Trauben ohne Erhitzer Kalorienwert, der in Bezug auf die Kohle⸗ n ſogar zwei⸗ bis dreimal übertrifft. Die arin enthaltenen Frucht⸗ und Traubenzucker⸗ Verhältnis. Der Eſweißgehalt iſt niedrig, der N 1 0 aber vollſtändig vorhanden. manage 1 eignet ſich 15 üßmoſt als Nahrungsmittel bei Eiwei abet. 0 Dise ber Kindern leiſtet der Süßmoſt große für be Bei e von 1 0 Diät 1 Erwachſene iſt der Süßmoſt außerordent⸗ ch wertvoll, da ſein Chlorgehalt weſentlich geringer iſt als derjenige der Milch und ſeine begangen Abbauprodukte die Nieren weniger Toaſten. Auch Geſunde, Schwerarbeitende und g ee fühlen ſich bei Süßmoſt als Zwi⸗ bee mahlzeit friſcher und leiſtungsfähiger als ei Genuß von vergorenen Getränken. Sein en unverkennbar. Aus der Welt des Wien? gane Meeresleuchten entſteht aus dem Vor⸗ illionen kleiner Infuſorien phos * Licht ausſtrahlen. bach wohnt Guido Mayr, der Judasdarſtel— Lang, liegt die Schnitzſchule, Anverſtund oder Böswilligkeit! Immer noch 1 Angriffe gegen das g paren. Obwohl der Führer anläßlich des Beginns der Arbeitsſchlacht eindeutig besatsetellt 40 daß neben dem Vertrauen des Volkes, ie Bereitſtellung von erheblichen Sparbe⸗ 21 0 für einen ſiegreichen Ausgang der derrtelchlache unerläßliche We zung arſtellt, machen ſich immer wieder Stim⸗ men geltend, die in offener oder verſteckter Ser gegen das Sparen Front machen. o findet ſich vor wenigen Tagen in einer ſtän ſenotiz der Satz:„Es iſt völlig unver⸗ ſich die Regierung die erdenklichſte ü 98 Wirtſchaftsbelebung gibt, ber Höchſtſtand er Spareinlagen bei den Sparkaſſen ſeit vielen Jahren angeſammelt wurde.“ Ausführungen dieſer Art ſind von ei bedenklichen Unkenntnis volkswirtſchaft⸗ licher Zuſammenhänge getragen. Sie zei⸗ gen darüber hinaus, daß ihr Schreiber weit 1 0 davon iſt, die großen weitreichen⸗ 0 Pläne der Regierung zu erfaſſen und entſprechend zu fördern. Aus derartigen Erwägungen ſpricht immer wieder Unwiſ⸗ ſenheit über die grundlegende Beſtimmung von Sparkaſſen, Banken und anderen Kre⸗ bitinſtituten. Immer wieder wird dem in wirtſchaftlichen Dingen nicht immer erfah⸗ renen Leſer eingehämmert, das z. B. auf 9 8 Sparkaſſe getragene Geld bleibe dor! ieaen und werde dem wirtſchaftlichen Kreis⸗ lich, daß gerade in dieſem Jahr, in dem lauf entzogen. Gerade das Gegenteil iſt richtig. Das einer Sparkaſſe e Geld wird meiſt ſchon am gleichen Tag ei⸗ nem kreditbedürftigen Handwerker, Haus⸗ beſitzer, Kleingewerbetreibenden, Bauern uſw. gegeben, der mit dem ihm zur Verfü⸗ gung geſtellten Kredit meiſt viel mehr Ar⸗ ſe, der unter dem Eindruck einer irregelei⸗ teten Propaganda für das Geld vielleicht überflüſſige und volkswirtſchaftlich ſchäd⸗ liche Gegenſtände, z. B. irgendwelche Aus⸗ landsware, Luxusartikel uſw. einkauft. Dieſe Zuſammenhänge ſollte ſich jeder überlegen und ihnen gemäß aufklärend wir⸗ ken, wenn ihm, häufig von Intereſſenten getragen, die Parole: Kaufen um je⸗ den Preis entgegengehalten wird. Es gilt auch hier, ſich getreulich an die Worte des Führers zu halten, der bei Beginn der Arbeitsſchlacht 1934 einen mahnenden Ap⸗ pell an den Sparer zur Bereitſtellung der erforderlichen Milliarden für Arbeitsbe— ſchaffung gerichtet hat. Vörſen und Märkte Vom 11. Mai. (Ohne Gewähr.) Berliner Deviſenkurſe. 1 Pfund Sterling 12,755; 1 D 2,785 ollar 100 Holl. Gulden 169,43, 100 Lire 248 00 franz. Francs 16,50; 100 Schweizer Fran⸗ len 30,97; 100 öſterr. Schilling 47,20. ;.. ⁵ ĩð2 ß e von heute * 2* r Stätte der Paſſionsſpiele.— Alte und neue Bauten. Wer mit offenen Augen durch Oberam— mergau geht, ſpürt, daß er hier auf altem Kulturboden wandelt. Sogar ſeine urſprüng⸗ liche Anlage hat das Dorf noch bewahrt: traulich erzählen Gaſſen und Winkel von längſt vergangener Zeit. Man iſt vor allem von einem überraſcht: von der blinkenden Sauberkeit! Sie iſt beſonders bezeichnend für Oberammergau— ſelbſt der Aermſte ſetzt ſeinen Stolz darein, daß es blitzblank bei ihm iſt. Oberammergau An de Wie aus einer Spielzeugſchachtel aufge— baut, liegt der Ort da. Reizvoll gegheligs fle hen ſeine Häuſer zu den Gaſſen und alte Bäume breiten ihre maleriſchen Aeſte über die Straßen aus. Ehe die großen Feuers— brünſte wüteten, waren alle Häuſer bemolt. Heute iſt uns nur noch ein Teil davon er— halten:„Meiſterwerke des„Lüftlmaters“ Franz Seraph Zwink. der Mitte des 18. Jahrhunderts alle Anweſen des Dorkes be— 15 und von dem alte Leute noch viele Anekdoten erzählen. Einmal verſprach er einer Bäuerin, eine Muttergottes in derſel— ben Zeit ans Haus zu malen, in der ſie ihre Butter fertig buttere. Ind als die ö Bäuerin den Ballen aus dem Butterfaß hob, war auch das Fresko am Haus fertig! Heute noch ſind die Farben des Lüftlmalers ſo friſch, wie vor 160 Jahren, und wer zum erſten Male das wundervolle Pilatushaus ſieht, der bleibt vor Bewunderung ſtehen! Mitten im Ort liegt die Pfarrkirche, ein Kleinod des Rokoko mit zierlicher Silber— ſtukkatur; rings um die Kirche zieht ſich der idylliſche Friedhof, der viele berühmte Grä— ber birgt. Dicht um die Kirche gruppieren ſich köſtliche Häuſer mit Malereien des Lüftl— malers. Gaſſenauf, gaſſenab treffen wir be— kannte Namen. Gleich am gluckſenden Mühl— ler der Paſſion 1922 und 1930. Beim Rat⸗ haus, in der Schmiede ihres Vaters, wohnt Anni Rutz, die Maria der letzten und der nächſten Paſſion. Anton Langs, des be⸗ rühmten Chriſtusdarſtellers Haus, führt den gemütlichen Namen„Daheim“, und ein wahrhaftes Patrizierhaus iſt das des Verle⸗ gers Guido Lang am Hauptmarkt. Ver⸗ ſteckt zwiſchen hohen Baumgruppen, nahe der ſchönen Villa des Chriſtusdarſtellers Alois ö aus der die Schnitzer des Tales hervorgehen. Ein ent⸗ zückendes Haus hirat das alte Oherammer⸗ gauer Muſeum mit ſeinen Wertſtücken. Et— was abſeits, im Haus des Spielleiters Georg Lang, findet man die berühmte Oberammer— gauer Weihnachtskrippe. Sie beſteht aus d. Die Gewänder der Figuren ſind noch 5 derelſionipen der vergangenen Jahr hunderte gearbeitet, jede der Krippenpu deſitzt Porträtähnlichkeit. 1 1 11935 Die wichtigſte Sehenswürdigkeit Ober— Ammergaus iſt wohl das neue, mit den ſionsth eater, das mit den modernſten Bühneneinrichtungen ausgeſtattet iſt. Die ühne iſt offen und gewährt einen grandio— jen Blick auf den Berghintergrund. Der Zu⸗ ſchauerraum faßt mehr als 4000 Beſucher; ſechs gewaltige Bogen von je 42 Metern Spannweite halten ſein Dach. Blickt man vom Theaterplatz nach Weſten, ſo ſieht man auf einer Höhe eine rieſenhafte Kreuzi— gungsgruppe ragen. König Ludwig II. von ſeiner Mutter kam er alljährlich, um vor der Gruppe zu beten. Von König Ludwig ſtammt auch das herrliche weiße„Marokko⸗ haus„das er auf der Weltausſtellung in Paris kaufte; anziehend fremdartig ſteht es in der Umgebung der hohen Berge. Auf dem Rückweg vom Theater gelangt man wieder zum Hauptplatz des Dor⸗ fes, auf den die Gaſſen mit den Patrizier— häuſern und den alten Gaſthöfen münden. Mitten auf dem Platz ſehen wir das ſchöne moderne„Hotel Wittelsbach“ und die ge⸗ mütliche„Alte Poſt“, in deren Gaſtſtube noch die im Laufe der Zeit ſchwarz gewordene Holzdecke mit den Wappen der alten Oberammergauer Handelsgeſchlechter pran— gen. Nahe iſt man auch dem Rathaus und dem Uebungstheater, in dem die Proben zum Spiel ſtattfinden. Hier, auf dieſem Platz mit den alten Häuſern, mit den Stei— nen. die ſchon abgetreten ſind von den Fü— ßen unzähliger Generationen, iſt das Herz von Oberammergau. Wer begabt iſt, zu lau⸗ ſchen an den Abenden, an denen der ſternen⸗ überſäte Himmel ſich von Berg zu Berg ſpannt, der hört ſein Pochen— wie es pochte durch die Jahrhunderte hindurch. Klug und weitblickend iſt der Kaufmann der den Nutzen ſeiner Kunden im Auge hat, der Angeſtellte, der den Vorteil ſeines Vor⸗ geſetzten een der an das Wohlerge— hen en ntergebenen denkt. Sie alle fah⸗ ren beſſer als Leute, die immer nur auf den eigenen Nutzen und Vorteil erpicht ſind. Paſſionsſpielthenter. beit ſchaffen kann als derjenige Volksgenoſ⸗ 200 Figuren und nimmt ein ganzes Zimmer; Spielen im Jahre 1930 eingeweihte Paſf- 58 5. Bayern hat ſie dem Ort geſchenkt, als Dank fUr das erſchütternde Spiel Am Namenstag f Ueberall Muttertag Dieſe Woche iſt dem Gedenken der deut⸗ ſchen Mutter gewidmet. der Muttertag ſelbſt, der 13. Mai, ſoll in dieſem Jahre ausſchließlich ideellen Charakter tragen und in beſonderem Maße der Tag der Familie werden. In den Dienſt der Werbung für den Muttertag haben ſich die Preſſe, der Rund⸗ funk, die Lichtſpielhäuſer und die Theater geſtellt. Daneben werden weithin ſichtbare Transparente durch gehaltvolle Kernſprüche die Bevölkerung auf die Bedeutung des Muttertages hinweiſen. Die Werbung ſoll dabei jeden marktſchreieriſchen Charakter vermeiden. Die Spruchbänder werden u. a. Inſchriften aufweiſen wie:„Denkt an eure Mütter, ſie zogen euch groß“;—„Dank der Mutter. der Schützerin der deutſchen Fami⸗ lie!“—„Die deutſche Mutter gewährleiſtet ein geſundes Volk! Ehrt die deutſche Mut⸗ ter durch eure Treue!“ In vorderſter Linie ſind an der Ausge— ſtaltung des Muttertages und der ihr vor— angehenden Werbung beteiligt das Reichs⸗ innenminiſterium, das Reichspropaganda⸗ miniſterium, das preußiſche Kultusminiſte— rium, ſowie eine Reihe von Verbänden und Organiſationen, darunter namentlich die NS⸗Volkswohlfahrt. Die Geiſtlichen beider Konfeſſionen werden bei den Gottesdienſten in der Predigt auf den Muttertag hinwei— ſen. In den Schulen werden am Sonnabend, den 12. Mai, kleine Feiern veranſtaltet werden. 1 Die Bedeutung der Mutter für den Staat und die Familie kommt in dem folgenden Ausſpruch des Führers treffend zum Aus— druck: Die endgültige Zerſtörung der Fa— milie würde das Ende jedes höheren Men— ſchentums bedeuten. So groß die Tätig⸗ keitsbereiche gezogen werden können, ſo muß doch das letzte Ziel einer wahrhaft organiſchen und logiſchen Entwicklung im⸗ mer wieder in der Bildung der Familie lie— gen. Sie iſt die kleinſte, aber wertvollſte Einheit im Aufbau des ganzen Staatsgefü— ö ges. Die Arbeit ehrt die Frau wie den Mann. Das Kind aber adelt die Mutter. Luſtige Elle Der Blutkreislauf wird beſprochen. g Wenn ich auf dem Kopf ſtehe“, frägt der Lehrer,„läuft mir dann alles Blut in den Kopf?“ ö gerlig. Herr Lehrer“, antwortet Fritz ſchlag— ö Blat e Warum läuft mir dann nicht alles Blut in die Füße, wenn ich normalerweiſe auf den Beinen ſtehe?“ „Weil die Füße nicht hohl ſind!“ ſagt der Fritz.(Nebelſpalter). Vergnügungsreiſender: möchten die Altertümer tigen“. Kaſtellan:„Bedaure, Komteſſe ſind verreiſt.“ 2 „Herr Kaſtellan, wir des Schloſſes beſich⸗ die Gräfin und dis Der Lehrer will ein Beiſpiel für Barm⸗ herzigkeit geben.„Paß mal auf, Erich: Wenn ich ſehe, wie ein Mann ſeinen Eſel ſchlägt und ich hindere ihn daran, was wäre das für eine Tugend?“ „Nächſtenliebe!“ J „Wir haben eine anſtrengende Autofahrt ins Gebirge gemacht! Zeitweiſe hatten wir eine Steigung bis zu vierzig Grad!“ „Donnerwetter— im Schatten?“ (Allers Familj Journal.) Aus der Welt des Wiſſens Europa kennt die Schokolade erſt ſeit 400 und einigen Jahren; im Spätſommer 1520 brachten die Eroberer Mexikos die erſte Scho⸗ kolade nach ihrer ſpaniſchen Heimat; ſie hat⸗ ten die Kakaobohnen und die daraus bereitete Schokolade ein Jahr zuvor in Mexiko fennen und ſchätzen gelernt; aus den Worten„Choco“ (Kakao) und„latl“(Waſſer) iſt die Ben en. nung der Schokolade entſtanden. i Die Geſamtlänge der deutſchen Grenzen be⸗ trägt 6066 Kilometer; davon ſind 4578 Ki⸗ lometer Land⸗ und nur 1488 Kilometer See⸗ grenzen; die Grenzen Frankreichs betragen 5624 Kilometer; die Länge der deutſchen See⸗ chen. beträgt nur die Hälfte der franzö⸗ hen. * Deutſchland beſitzt die größte Orgel der Welt, und zwar im Dom zu Paſſau; ſie hat 16 000 Pfeifen und 200 Regiſter. D re Es färbte ſich die Wieſe grün Und um die hecken ſah ich's blühn; Tagläglich ſah ich neue Kräuter, Mild war die Luft, der Himmel heiter: Ich wußze nicht, wie mir geſchah, Und wie das wurde, was ich ſah. Und immer dunkler war der Wald, Auch bunker Sänger Aufenthalt. Es drang mir bald auf allen Wegen Ihr Klang in füßem Duft entgegen. Ich wußzke nicht wie mir geſchah, Und wie das wurde, was ich ſa g.