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Betreffend: Wir erinnern hiermit die Wirte an Ein⸗ reichung der Getränkeſteuererklärung für den Monat Apr Gemeindegetränkeſteuer. il 1934. Viernheim, den 11. Mai, 1934. Bürgermeiſterei Viernheim. Die an den Muttertag(13. ſteht im Zeichen des Hilfswer Mai) ſich anſchließende Woche kes„Mutter und Kind“. Am 16. und 17. Mai werden Sammlungen durchgeführt: Das oben abgebildete Seidenband, das dabei verkauft wird, iſt von der bergiſchen Heiminduſtrie hergeſtellt. Wohl dem, der ſeiner Eltern gern gedenkt! Es iſt nichts reizender, als eine Mutter zu ſehen mit einem Kinde auf dem Arme, und nichts ehr⸗ würdiger, als eine Mutter mit vielen Kindern. Goethe. Eltern, die ſelber eine glückliche Kindheit ver⸗ brachten, werden auch ihren Kindern wie⸗ derum eine ſchöne Jugend bereiten. In der Erinnerung an die eigene Jugend ſind ſie mit ihren Kindern nochmal jung! ö So reicht der Segen ſorgender Eltern weit hinaus in kommende Generationen. So ent⸗ wickelt ſich Familienſinn und Familienſtolz. Wer das Kindheitsglück der Elternliebe ent⸗ behren mußte, weiß aus Erfahrung, welche Kraftquelle ihm für ſeine Entwicklung fehlte, und er wird um ſo zärtlicher für das Glück ſeiner Familie ſorgen, als könne er damit in reifen Jahren noch die Mängel einer freud⸗ loſen Jugend gutmachen. 1 Vollkommen gedeiht das Glück der Familie nur da, wo der Vater ein rechter Familien- vater iſt. Allerdings iſt immer die Mutter der Mittelpunkt des Lebenskreiſes, den die Familie darſtellt, und von ihrem Walten hängt der harmoniſche Verlauf eines häus⸗ lichen Lebens ab: jedoch die Sorge um die Sicherung des Lebens gehört dem Vater!. Wenn einer Familienmutter an dieſer Stelle die Hilfe des Mannes fehlt, verbraucht ſie ihre beſten Kräfte in der drückenden Sorge um die Zukunft, ſchwankt ſie zwiſchen Ge⸗ hetztheit, Ueberlaſtung und hilfloſem Zögern, und überall im Familienleben will es dann nicht ſtimmen. Die Sicherung iſt deshalb das Streben jeder Frau, und ſie iſt eine Not⸗ wendigkeit für die Mutter einer Familie. Aufgabe des Familienvaters iſt es, dieſe Sicherung zu ſchaffen. Er muß für die Zu⸗ kunft der Seinen vor allem durch eine Le⸗ bensverſicherung ſorgen. Gleichgültig, wie hoch und auf welche Zeit eine Lebensverſiche⸗ rung abgeſchloſſen wird— von der erſten Zahlung an ſteht ein Kapital für die Hinter⸗ bliebenen bereit. Für jeden ſpeziellen Fall gibt es heute eine paſſende Verſicherungsart. Die Berufsausbildung der Kinder kann ſchon in ihrer früheſten Jugend durch eine Aus⸗ ſteuer⸗ oder Kinderverſicherung geregelt wer⸗ den, ſo daß auch nicht die leiſeſte Zukunfts⸗ im lebensvollen Genuß angſt Platz findet gegenwärtiger Stunden. J Eine Lebensverſicherung iſt mehr als ein gutes Nechenexempel; ſie iſt das Funda⸗ ment für den Aufbau der Familie, ſie iſt ein wirtſchaftlicher Vorſprung für die Generation der Kinder; ſie macht ſorgenfrei und froh. Vuntes Allerlei „Die Erde wird ſchwerer. Auf Grund neuer⸗ licher aſtronomiſcher Berechnungen iſt nachg!⸗ wieſen, daß die Erde ſchwerer wird, und zwar nimmt ſie alljährlich um 70000 Kilogramm durch ununterbrochene Sternſchnuppenfälle zu, deren Zahl auf 146 Milliarden geſchätzt wird. Nach den neueſten Forſchungen beträgt die Temperatur im Innern der Erde„nur“ 40 000 Grad Celſius. Es handelt ſich dabei um Be⸗ rechnungen des Profeſſors Spitaler, die aller⸗ dings den anderen Theorien entgegenſtehen. Nach dieſen Theorien wird die Temperatur im Innern der Erde mit 200 000 Grad Cel⸗ dius angenommen. „Es iſt höchſte Eiſenbahn“. Der Vates diefer weitverbreiteten Redensart iſt der ſchon 1876 verſtorbene Berliner Humoriſt Adolf Glasbrenner. In der einſt oft aufgeführ⸗ ten Poſſe„Ein Heiratsantrag in der Nieder⸗ wallſtraße“ iſt der Held dieſes Stückes ein zerſtreuter Briefträger. Seine 8 treutheit äußerte ſich hauptſächlich darin, daß er zwei Dinge, über die er zugleich etwas aussagen ſollte, miteinander verwechſelt. Mitten in einer Szene erfährt er nun, daß die Leipziger Poſt angekommen ſei. Sofort erinnert er ſich ſeiner Briefträgerpflicht mit den Worten:„Es iſt die allerhöchſte Eiſenbahn, die Zeit iſt ſchon angekommen!“ Dieſes Bonmot ging damals, wie manches andere Scherzwort von Glas⸗ brenner, in Berlin von Mund zu Mund, und hat ſich nun überall im deutſchen Land eingeniſtet. 41 Erstlingsmenſ d HKükenkörnerfuftet 7 * N 8 dorf- Hafen R Geld inſerieren. Nur 40 Pfg. koſtet nach der neuen Anzeigen Regelung eine Kleinanzeige in unſerer Zeitung. Wer alſe etwas zu verkaufen hat, kann ſchon für dieſes Der Erfolg einer derartigen Kleinanzeige iſt ebenſo ſicher! Wer dieſes pro biert, wird unſere Angaben beſtätigt finden, — zer„Leipzig“, Kreuzer„Königsberg „Schleswig⸗Holſtein“ und Linienſchiff Die Frühjahrsübungen unſerer Flokte. Aus dem Kieler Hafen lief unſere kleine Flotte zu Frühja rsübungen aus. i i n links nach rechts: Panzerſchif Bild ſehen wir von lin ch 5 Wundenſch 190 „Schleſien“. nähringen“. „Deutſchland“, reuzer„ Auf unſerem Köln“, Kreu⸗ eſſen“(etwas verdeckt), Linienſchiſ Im Vordergrund das Fernlenkſchiſſ (Viernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,40 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratis⸗Beilagen: wö i i 5 8 geb.. gen: wöchentlich den„Ill Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jahr del Fahren Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Verkünd⸗ und Anzeigeblatt für Viernheim ſeit dem Jahr 1883 Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfu A* 72* 1 4 t a. M., Verantwortlich für den Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim. D. A. 105 34 10 Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg. 2 Viernheimer Zeitung tuheimer Anzeige (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter-Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 P i 7 1 +. 7 n bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inserate und Notizen 1 55 mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichti Für die Auf n i Anzeig gt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht de ee Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim Nummer 110 Montag, den 14. Mai 1934 51. Jahrgang Dr. Goebbels Abrechnung Die Rede gegen die Miesmacher. Im Berliner Sportpalaſt hat Reichsmini⸗ ſter Dr. Göbbels den großen Feldzug gegen die Nörgler und Miesmacher mit einer wuchtigen Rede eröffnet, die einen eindring— lichen Appell an das Volk, gleichzeitig aber auch eine ſcharfe, nicht mißzuverſtehende Warnung an beſtimmte Kreiſe und Perſo— nen bedeutet. Nachdem er von dem anony— men Boykott der ausländiſchen Juden gegen Deutſchland geſprochen und darauf hinge— wieſen hatte, daß dieſer nur auf die deut— ſchen Juden zurückfalle, fuhr er fort: „Die nationalſozialiſtiſche Regierung hat nichts unverſucht gelaſſen, die ſchwere Kriſe, die ihr von ihren Vorgängern auf die Schultern gelegt wurde, zu beſeitigen. Die Regierung weiſt es weit von ſich, es ſich be— quem zu machen. Sie will die Währung ſtabil erhalten und lieber Gefahren und Kriſen überwinden, als das Volk um ſeine Spargroſchen betrügen. Daß bei ei— nem derartigen Umbauprozeß auch un liebſame ſoziale Erſcheinun— gen ſich bemerkbar machen, iſt ganz erklär— lich. Wenn ich vier Millionen Menſchen Ar— beit gebe, muß ich in der erſten Phaſe der Entwicklung in Kauf nehmen, daß dieſen vier Millionen nicht die Löhne bezahlt werden, die ein der Kulturhöhe des deut— ſchen Volkes entſprechender Lebensſtandard bedingt. Das beweiſt aber nicht, daß die Regierung unſozial iſt oder daß ſie die Ka— pitaliſten geſchont hätte, ſondern beweiſt nur, daß die Regierung die Arbeitsloſigkeit beſeitigen will. Die Löſung dieſes Pro⸗ blems iſt jedes Opfer wert. Ich bin der Ueberzeugung, daß der deutſche Arbeiter mit ſeinem geſunden Inſtinkt dafür Ver⸗ ſtändnis aufbringt, daß er aber anderer— ſeits vom Unternehmertum verlan⸗ gen darf, daß es dieſe ſozialen Notſtände nicht über Gebühr und ohne Zwang ver— größert; denn die Opfer ſollen nicht nur von den Armen, ſie ſollen auch von den Reichen gebracht werden. Die Regierung hat es nicht nötig, vor den Miesmachern und Kritika— ſtern ihre ſoziale Geſiinnung unter Beweis zu ſtellen, die wird durch unermüdliche, nie⸗ mals raſtende Arbeit bei Tag und Nacht be⸗ wieſen. Wir wären vielleicht klug vorge— gangen, wenn wir nach Uebernahme der Macht vor das Volk getreten wären und dem Volke ein eindeutiges und ungeſchmink⸗ tes Bild der Erbſchaft gegeben hätten, die wir übernahmen. Wir haben das nicht ge⸗ tan um des Friedens willen. Wir glauben, daß das Volk reif iſt, jeder Gefahr ins Auge zu ſchauen. Die Regie⸗ rung ſagt die Wahrheit, ſie handelt nach der Wahrheit. Sei ruft das ganze Volk auf, mit aller Kraft der Regierung zu helfen, um die ſchwere Gefahr zu überwinden und das Schickſal zu meiſtern, das uns für unſer Land und unſer Volk auferlegt worden iſt. Gefahren ſind, nicht nur auf wirtſchaft⸗ lichem und politiſchem Gebiete zu bemerken, ſondern auch auf kulturpolitiſchem Gebiet. Das Volk ſelbſt hat mit ſeinem Inſtinkt dieſe Gefahren ſelbſt geſehen. Wenn beiſpielsweiſe die Juden glauben, daß der unblutige Verlauf der deutſchen Re⸗ volution ihnen das Recht gebe, in altge⸗ wohnter Frechheit und Arroganz wieder das deutſche Volk zu reizen und zu provozieren, ſo ſollen ſie unſere Geduld nicht allzu ſehr auf die Probe ſtellen. Wenn ſie meinen, daß ihre jüdiſchen Glaubens⸗ und Raſſege⸗ noſſen in der Welt ſie herauspauken könn⸗ ten, ſo mögen ſie davon überzeugt ſein, daß, was die Welt in Bezug auf die Judenfrage uns antun konnte, das hat ſie getan, das haben wir in Kauf genommen. Die Juden⸗ ſchaft kann davon überzeugt ſein, wir laſſen ſie in Ruhe, wenn ſie ſtill und beſcheiden ſich in ihre vier Wände zurückzieht, wenn ſie nicht provoziert, und wenn ſie nicht vor das deutſche Volk tritt mit dem Anſpruch, für vollwertig und gleichwertig angeſehen zu werden. Tut die Judenſchaft das nicht, ſo muß ſie die notwendig eintretenden Folgen ſich ſelbſt zuſchreiben. Wenn die neuzeitliche Reaktion nun ver⸗ ſucht, den Kampf gegen den National 9905 iismus auf dem Wega über die r. auf Zweibrücken zu ſprechen und Verdoppelung des Heeres! Die Pläne des franzöſiſchen Generalſtabs— Zuſammenbruch der Abrüſtung unvermeidlith London, 14. Mai. Anker der Veberſchrift„Frankreich wird eſin Heer verdoppeln“ meldel„Daily Herald“ in großer Aufmachung, daß die von General Weigand und dem franzöſiſchen General- ſtab geforderte Dienſtzeikerhöhung von ei— nem auf zwei Jahre mit größter Wahr- ſcheinlichkeit in aller Kürze von der franzö⸗ ſiſchen Regierung bewilligt werden wird. Dies bedeute nichts anderes als eine Ver- doppelung des ſtehenden Heeres Frank- reichs, da man in Paris überzeugk ſei, daß ein Juſammenbruch der Abrüfſktungskonfe⸗ renz unvermeidlich ſei. Gleichzeitig meldet der außenpolitiſche Mitarbeiter des Blattes, daß das franzöſi— ſche Kabinett ſich zurzeit energiſch um die engſte Zuſammenarbeit mit Ruß⸗ land bemüht, da Frankreich ſeine Hoff— nungen auf ein Bündnis mit England vorläufig aufgegeben habe. Der franzöſiſche Außenminiſter Barthou ſei von ſeiner Oſt— europareiſe mit der Ueberzeugung zurück— gekehrt, daß die von Herriot angeſtrebte ruſſiſch⸗franzöſiſche Zuſammenarbeit die richtige Politik ſei.„Alle Geſpräche im fran— zöſiſchen Außenminiſterium drehen ſich da— her zurzeit“, ſo meldet die Zeitung weiter, „um die ruſſiſche Botſchaft in Paris. Was die militäriſche Seite betreffe, ſo hätten franzöſiſche Sachverſtändige, die neu- lich in Rußland waren, ſehr günſtige Berich⸗ to über die Stärke, Disziplin und Ausrü⸗ ſtung der Roten Armee und der ruſſiſchen Luftflokte vorgelegt. Revision des Nheinlandpaltes? In Paris iſt man allgemein der Anſicht, daß Henderſons Beſuch für die Förderung des Abrüſtungsproblems ohne Erfolg ge— blieben iſt. Man glaubt, daß Henderſon der chen fortzuſetzen, ſo werden wir auch das zu verhindern wiſſen, wenn es eine Gefahr für uns bedeutet. Nicht die Kirchen führen dieſen Kampf gegen uns, ſondern ganz klei⸗ ne Klüngel. Man kämpft nicht aus religiö⸗ ſen, ſondern aus politiſchen Motiven. Sie ſchimpfen unsNeuheiden, uns, die wir ihnen die Möglichkeit geſichert haben, überhaupt noch auf den Kanzeln zu ſtehen! Was hat das Zentrum gegen die Unſittlichkeit getan? Ich habe niemals geleſen, daß Kardinal Faulhaber ſeinerzeit Proteſt gegen die Entſittlichung des Volkes in Theater, Kino uſw. eingelegt hätte. Alle dieſe ſtreitbaren Gottesmaͤnner ſind aufgefordert, ſo rief Dr. Göbbels unter lang anhaltendem ſtür— miſchem Beifall aus, mit mir zuſammen einmal zu den Armen vom Wedding und von Neukölln zu gehen. Wir ſtellen uns dann vor dieſe Armen und fragen ſie, was ſie für chriſtlicher halten: Daß man im ver— gangenen Winter über Dogmen ſtritt, oder daß man dieſen Armen Brot und Wärme gegeben hat. Dieſe ſtreitbaren Gottesmän— ner ſollen ſich nicht darüber täuſchen, wie das deutſche Volk über ſie denkt. Das deut⸗ ſche Volk iſt des ewigen Streitens längſt müde. Wir werden das in Zukunft nicht mehr zulaſſen, denn nicht Gottes Wort wird dort verkündet, ſondern das Wort des Zentrums, das dem deutſchen Volk auf dem Umweg über die Kanzeln vorgeredet werden ſoll. Was würden die kirchlichen Würdenträger ſagen, wenn wir in ihrer Papſtgeſchichte herumſchnüffelten, wo dem Vernehmen nach auch nicht alles ſo geweſen ſein ſoll, wie es dem chriſtlichen Sittenco⸗ dex entſpricht. Wir weiſen das weit von uns. Ein Kirchenfürſt ſoll über die Kirche, aber nicht über den Nationalſozialismus re— en. Der Miniſter kam dann auf ſeine Rede der Saarkundgebung in erklärte dazu u. a.: Die Meinung, Deutſchland hätte Angſt, daß die Saar ihm verloren gehen könnte, iſt ſchon deshalb abwegig, weil wir lieber heute als morgen dort abſtimmen würden. Und wenn man fragt, warum die SA in Deutſchland weiterbeſteht, ſo 0 „ ö ö 1 franzöſiſchen Regierung als äußerſtes Angebot eine Nachprüfung der Garan⸗ tien aus den früheren Verträgen, ſo aus dem Locarno-Vertrag, und eine Nachprü— g fung des Vegriffes des A if i i ffes des Angreifers im Sin⸗ [ang 9422 gr 1225 7 ne einer Verſtärkung bzw. Präziſierung an⸗ geboten habe. Pertinax meldet dem„Daily Telegraph“, Henderſon habe in ſeiner Un— terredung mit dem franzöſiſchen Außen— miniſter angedeutet, daß England zwar nicht an neue Verpflichtungen auf dem Feſt— lande denke, möglicherweiſe aber eine neue„Auslegung“ der Locarno-Ver— pflichtungen geben könne. Auf die Frage Henderſons, ob Frankreich in einem ſolchen Falle als Gegenleiſtung einer Herabſetzung ſeiner Rüſtungen zuſtimmen würde, habe Barthou ſich ſeine Antwort vorbehalten, aber gleichzeitig den Gedanken nicht entmu— tigt, daß die Locarno-Verſprechungen Eng⸗ lands und beſonders die Verpflichtungen unter dem Rheinlandpakt zweckmäßiger— weiſe eine klarere Auslegung erhalten könn— ten. In einigen franzöſiſchen Aren glaube man, eine Reviſion des Artikels 3 des Rheinlandpaktes, die beſtimmt, daß Eng- land und Italien nicht mehr die Freiheit hätten, den Völkerbundsrat anzurufen und eine einſtimmige Empfehlung abzuwarten, ſondern mit allen ihren Kräften dem ange griffenen Staate zu Hilfe eilen müßen, würde möglicherweiſe die franzöſiſche Regie · rung zur Annahme einer Konvention für die Rüſtungsbegrenzung bewegen. Es ſei jedoch noch zu früh, um zu können, ob dieſe Anregung irgendein greifbares Ergebnis zeitigen werde. Frank⸗ reich ſei immer noch mehr an Bündniſſen und an einem Uebergewicht über Deutſch⸗ feſtſtellen kann ich hierzu nur ſagen, daß dieſe SA letzten Endes auch Frankreich vor dem Volſchewismus gerettet hat. Die SA iſt nicht eine Kriegs- ſondern eine Friedens— truppe, eine Truppe der Ordnung und Di⸗ ſziplin. So verſichern wir uns mitten im Aufbauwerk der Gefolgſchaft des Volkes, weil wir wiſſen, daß ohne dem unſere Ar— beit nur Stückwerk bliebe. Wir wollen den Kritikern im Lande von Angeſicht zu Angeſicht entgegentreten, wollen ſie zur Rede ſtellen und ſie dem Volke in ihrer gan⸗ zen verbrecheriſchen Haltung zeigen. Wenn der Nationalſozialismus alſo jetzt wieder zu einem großen Aufklärungsfeldzug anſetzt, ſo folgt er damit ſeiner beſten und älteſten Tradition. Er leiſtet damit Erziehungsar— beit an der Nation. Er trommelt die Wohl- meinenden innerhalb und außerhalb der Partei zuſammen gegen die kleine Schar von Nörglern, die keinen Ueberblick über das Ganze zu gewinnen vermögen. Wenn die ausländiſche Preſſe bei der gung dieſes Verſammlungsfeldzuges er— klärte, das Preſtige des Nationalſozialis— mus im Lande ſei geſunken und man müß— te deshalb wieder zu dieſem Mittel greifen, ſo kann ich nur ſagen: Man ſoll nicht von ſich auf andere ſchließen. Es wäre zu wün⸗ ſchen, daß alle Regierungen ſo feſt ſtänden wie die unſere. Jetzt appelliert die Bewe— gung an die Nation, und dieſer Appell, ſo ſchloß Miniſter Dr. Göbbels unter brau— ſendem Beifall, wird nicht ungehört ver— hallen! Gegen den„blauen Adler“ Kampf der Deulſchen Amerikas gegen den Boykott. Newyork, 13. Mai. Die hieſigen Deutſchamerikaner haben nach einem Bericht der„Chicago Tribune“ gegen den Boykott deutſcher Waren in Amerika ſich zu einem Akt der Selbſthilfe aufgerafft. Sie haben, wie das Blatt ſich ausdrückt, den „blauen Adler“ durch den„deutſchen Adler“ verdrängt. Ankündi⸗ land intereſſiert, als an der kollektiven Si⸗ cherheit und an der Gleichberechtigung. TLuftrüſtung in England Die Warnung Baldwins.— Gegen Frant⸗ reichs Haltung. Die Preſſe widmet der Erklärung Bard⸗ wins, daß England eine Angleichung ſeiner Luftſtreitlräfte an die franzöſiſche Luſtflotte durchführen will, falls lein Abrüſtungsab⸗ kommen zuſtandekommt, ſtarke Beachtung. „Daily Telegraph“ ſchreibt in einem Leit— artikel mit einem deutlichen Wink an Frank— reich: An der Stelle, an der die Meinungs— verſchiedenheiten am größten und zäheſten ſeien, ſehe man kein Anzeichen eines Fortſchritts. Nicht einmal von einer Rüſtungsbegren— zung, geſchweige denn von Rüſtungsher⸗ abſetzung als Gegenleiſtung für neue Si— cherheitsgarantien kann jetzt mehr geſprochen werden. Es habe jetzt den Anſchein, als ob die feſtgelegte Politik der franzöſiſchen Regie— rung dahin gehe, zwar nichts zu verlangen, aber auch nichts zu gewähren und ihren eige— nen Weg zu verfolgen. Nach der Antwort Barthous an Henderſon zu ſchließen, ſei dies auch die franzöſiſche Stellungnahme in der Luftfrage. In einem Jahr außerordentlicher finanziti⸗ ler Schwierigkeiten habe Frankreich 80 Mil⸗ lionen Franken für neue Flugplätze und deren Ausrüſtung und 40 Millionen Franken für neues Material und die Dezentraliſierung der franzöſiſchen Flugzeuginduſtrie bereitgeſteiſt. England werde ſichertich eine letzte Bemühung machen, eine Luftkonvention zu erzielen. Aber Baldwins Warnung ſei vollkommen klar. Eng⸗ land müſſe jetzt ſeinen Blick in die Luft rich⸗ ten, wie es ihn früher auf die Meere ge⸗ richtet habe. Es handelt ſich dabei um den deutſch⸗ amerikaniſchen Wirtſchaftsausſchuß, der in 750 hieſigen Geſchäften kakkräftig den deut; ſchen Warenboykott bekämpft. Dieſe Ge⸗ ſchäfte, welche durch die Buchſtaben DA WA. gekennzeichnet ſind, haben es ſich nach dem- ſelben Blatt zum Ziel geſetzt, nicht bei jenen Firmen zu kaufen, welche die deutſchen Er- zeugniſſe boykoktieren. In Vork-Ville iſt der „blaue Adler“ in 200 Geſchäften und in ver⸗ ſchiedenen anderen Teilen der Stadt in 550 Betrieben verbannt worden. Allerdings hat das Vorgehen der deutſchen Anhänger und der Deutſchamerikaner in der Stadt großen Staub aufgewirbelt. Trotz⸗ dem läßt ſich der DA WA. nicht beunruhigen, er hat bereits für den 17. Mai eine große Kundgebung in einer der belebteſten Stra— ßen angeſagt. Die Angeſtelltenverſicherung Berlin, 14. Mai. Die Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen der nationalen Regierung haben immer weitere Scharen von Volksgenoſſen in Arbeit und Brot zurückgeführt und dadurch auch die Beitragseinnahmen in der Sozialverſiche— rung wieder anſteigen laſſen. Schon im Dezember 1933 konnte die Reichsverſiche— rungsanſtalt für Angeſtellte mitteilen, daß ihre Beitragseinnahmen ſeit Auguſt 1933 langſam aber ſtetig anſteigen. Die Erwar⸗ tungen auf ein weiteres Anhalten dieſer günſtigen Beitragsentwicklung ſind auch in den verfloſſenen vier Monaten des Jahres 1934 beſtätigt worden. Die Beitragseinnah⸗ men haben betragen: im Januar 25 251 700 Mark, im Februar 23 896 396 Mark, im März 26 875 531 Mark, im April 24953 451 Mark. Demgegenüber ſah der Haushaltsvoran- ſchlag für 1934 nur 23,5 Millionen Mark Monatseinnahme vor. Der Voranſchlag iſt alſo in ſämtlichen Monaten überſchritten, und das Mehr an Beitragsaufkommen ge- genüber dem Voranſchlag bekrägt im er ſten Biertelſahr 1934 erfreulicherweiſe bereits ſieben Millionen Mark zwiſchenlall 1 im Hermes⸗Prozez Das verſchwundene Aktenſtück. Berlin, 14. Mai. Im Verlaufe des Prozeſſes gegen den frü⸗ heren Reichsminiſter Dr. Hermes kam es zu einem recht bezeichnenden Zwiſchenfall. Man hatte die Vorgeſchichte der Auszahlung von 3,5 Millionen Rationaliſierungsgeldern an Hermes durch die Preußenkaſſe erörtert bis u dem Zeitpunkt, zu dem die Mittel tatſäch⸗ lich zur Verfügung geſtellt wurden. Di eſer Wafe de Vertrag fehlt auffallender⸗ weiſe in den Akten. Er iſt deshalb von beſon⸗ derer Bedeutung, weil er Aufſchluß über die Kernfrage des Prozeſſes geben könnte, ob die Mittel zur Rationaliſierung des Genoſ⸗ ſenſchaftsweſens oder aber zu Schuldendek⸗ kungen bei den einzelnen Genoſſenſchaften gegeben worden ſind. Bei der Verhandlung dieſes Punktes kommt es teilweiſe zu er⸗ regten Auseinanderſetzungen wiſchen dem Vorſitzenden und dem Angeklagten Hermes. Hermes erklärte, der frühere Präſident der Preußenkaſſe, Klepper, habe ihm für den Fall des Zuſam⸗ menſchluſſes der Genoſſenſchaften die 3,5 Millionen Mark mündlich verſprochen. Auf die Frage des Vorſitzenden, wie Her⸗ mes es ſich erkläre, daß keine Formulierung über dieſen Vertrag vorhanden ſei, erwidert Hermes, ihm habe die mündliche Zuſage Kleppers genügt. In einem anderen Falle hätte er ihm zwei Millionen verſprochen und wenige Tage ſpäter ſei das Geld zur Stelle 1 In großer Erregung ſtellt der Vorſitzende darauf feſt, daß dann doch alles beſchriebene Papier wertlos ſei und alle Beſchlüſſe des Direktoriums und des Vorſtandes leeres Ge⸗ wäſch.„Es iſt gänzlich unverſtändlich, warum der Abſchluß mit der Preußenkaſſe nicht ae formuliert worden iſt, während och in anderen Fällen jede Kleinigkeit ſchriftlich feſtgehallen wurde.“ Der Angeklagte erwidert darauf, er habe die Akten der Preußenkaſſe nicht zu verteidi⸗ gen, was der Vorſitzende in ſcharfem Tone mit dem Hinweis darauf rügt, daß das auch nicht der Zweck ſeiner Frage geweſen ſei. E lommenſteuererleichterungen Sammelerlaß des Reichsfinanzminiſters. Berlin, 14. Mai. Der Reichsfinanzminiſter hat einen Sam⸗ melerlaß über den Steuerabzug vom Arbeits- lohn herausgegeben, durch den nicht nur be⸗ reits beſtehende Steuererleichterungen verlän⸗ gert, ſondern auch neue Steuererleichterun⸗ gen geſchaffen werden. Der Erlaß befaßt ſich zunächſt mit den Entſchädigungen, die das Arbeitsgericht auf Grund des Geſetzes zur na⸗ tionalen Arbeit feſtſetzen kann, wenn ein ge⸗ kündigter Arbeitnehmer auf Wider⸗ ruf der Kündigung klagt. Die Entſchädi⸗ gung darf vier Zwölftel des letzten Jahres⸗ arbeitsverdienſtes nicht überſteigen. Die Ent⸗ ſchädigungen unterliegen nicht der Einkommen⸗ ſteuer bezw. dem Steuerabzug. Der Finanzminiſter verweiſt weiter auf eine weiterhin geltende Verordnung, wonach von der Einkommen- bezw. Lohnſteuer Entſchä⸗ digungen befreit ſind, die von Arbeit⸗ gebern an ihre Arbeitnehmer bei der Ent⸗ laſſung aus dem Dienſtverhältnis freiwillig gezahlt werden, ſofern ſie ſechs Zwölftel des letzten Jahresarbeitsverdienſtes nicht überſtei⸗ 1451 Dieſe Vorſchrift galt bisher nicht für Vorſtandsmitglieder, Geſchäftsführer und Ve⸗ triebsleiter. In Zukunft ſollen aber auch die dieſen Perſonen bei ihrer Entlaſſung etwa freiwillig gezahlten Entſchädigungen aus Bil⸗ ligkeitsgründen zur Steuer nicht herangezo⸗ gen werden. Der Miniſter weiſt weiter darauf hin, daß auch die Abfindungen, die verheirateten weiblichen Beamten und Lehrern des Reiches, der Länder, Gemeinden und ſonſtigen Kör⸗ perſchaften bei ihrer Entlaſſung gewährt wer⸗ den, nicht der Einkommenſteuer und ſomit auch nicht der Abgabe zur Arbeitsloſenhilfe und der Eheſtandshilfe unterliegen. Auch Hei⸗ ratsbethilfen an ausſcheidende Arbeit⸗ nehmerinnen ſind von der Einkommenſteuer, der Eheſtandshilfe, der Arbeitsloſenhilfe und der Schenkungsſteuer befreit. Zahlreiche Unternehmen unterſtützen die be⸗ völkerungspolitiſchen Beſtrebungen der Reichs⸗ regierung dadurch, daß ſie ihren Arbeitneh- mern bei der Geburt eines Kindes Ge⸗ burtsbeihilfen gewähren. Der Reichs⸗ finanzminiſter beſtimmt, daß vom 1. Mat 1934 ab ſolche Geburtsbeihilfen von der Ein⸗ kommenſteuer und den weiteren Abgaben be⸗ freit ſind, wenn der Arbeitslohn des in Frage kommenden Arbeitnehmers 520 Rm. monat⸗ lich in dem der Geburt des Kindes voraus⸗ gehenden Lohnzahlungszeitraum nicht über⸗ ſtieg. Dank der Emigranten Hetze gegen die Regierung Doumergue. Paris, 13. Mai. Einen ſchönen Dank erhält jetzt die fran⸗ Elche Regierung für die Aufnahme von Emigranten durch einen Aufruf, den die„Ab⸗ teilung der zugewanderten Arbeiter“, die der Kommuniſtiſchen Partei angeſchloſſen iſt, im Elſaß in deutſcher Sprache veröffentlicht und den die Straßburger Zeitung„Le Meſſager d Alface“ aufareift. Der Aufruf der Emi⸗ grantenarbeiter richtet ſich an„ ſchen rbeiter, Handwerker, kleinen Kaufleute und Intellektuellen“. Einige Stilblüten aus dem Aufruf: Im Sowjetregime habe die jüdiſche Kultur ihren Aufſtieg verwirklicht... Keine zioniſtiſchen Träume, keine. paſſibde Haltung, ſondern gemeinſamer Kampf mit dem frau⸗ zöſiſchen und elſäſſiſchen Proletariat Regierung Doumergue, gegen die und antiſemitiſche Propaganda i Man kann dem„Meſſager d' Alſace“ nicht verdenlen, wenn er hinzufügt, daß dieſer Auf⸗ ruf zum Kampf gegen die Regierung Dou⸗ mergue, unter der dieſe eingewanderten Ar⸗ beiter gaſtliche Aufnahme fanden, einfach einen plumpen Angriff darſtellt.— Ein anderes Elſaß⸗Lothringiſches Blatt„Le Journal d' Al⸗ ſace et de Lorraine“ fragt, worauf wartet die Regierung Doumergue noch, um dieſe Kerle auszuw ien? Furcht vor Italien Die griechiſch-türkiſchen Militärverhand⸗ lungen. Iſtanbul, 14. Mai. Nach Verſicherungen diplomatiſcher Krei⸗ ſe haben die mehrkägigen Verhandlungen der griechiſchen Militärabordnung, die un⸗ ter Führung des Kriegsminiſters in Anka⸗ ra weilte, zu keinem Ergebnis geführt. Es handelt ſich um die Grundlage für Beſpre⸗ chungen zwischen den Generalſtäben der bei⸗ den Staaten, die durch den Bündnisvertrag von Ankara und durch den Balkanvertrag zur Verteidigung ihrer gemeinſamen Gren⸗ zen angehalten ſind. Es heißt, Griechenland verſtehe darunter lediglich die Feſtlands⸗ grenzen in Europa, nicht aber auch die klein⸗ atatiſche Küſte der Türkei. Die enge Auslegung Griechenlands wird dadurch erklärt, daß allein als Gegner Ika. llen in Frage kommen kann. Griechenland will und kann ſich jedoch auf eine Bekeili⸗ gung an einem derarkigen Konflikt nicht einlaſſen, da ſeine Flotte einem Juſammen⸗ floß mit der italienſſchen nicht gewachſen iſt. pott über den Völkerbund Japan denkt nicht an Rückkehr nach Genf. Tokio, 13. Mai. Wie in unterrichteten japaniſchen Kreiſen verlautet, iſt die Möglichkeit einer Rückkehr Japans nach Genf immer mehr im Schwin den begriffen. Der Hauptgrund für die Ab- neigung Japans gegen Genf iſt die Finanz- hilfe, die der Völkerbund gegenwärtig Chi- na gewährt. Maßgebende ſapaniſche Kreiſe erklären, daß die Chinahilfe des Völkerbun⸗ des einen ebenſo großen Erfolg verbürge, wie wenn jemand gen Himmel ſpuckt. Es werde ſchließlich doch dahin kommen, daß die Hilfe Japans für China zu einer Nol⸗ wendigkeit wird. Wer das Weſen der an der Arbeit be— findlichen Mittelsmänner durchſchaut, ſo wird weiter betont, die, unbekümmert um die Zukunft, ihre eigenen Taſchen mit un⸗ geheuren Aufträgen füllen, wird die Rich⸗ tigkeit unſerer Behauptung einſehen. Deutſche Tagesſchau Spende der Reichsbahn. Der Generaldirektor der Deutſchen Reichs bahn hat aus N des Grubenunglücks in Buggingen dem eichsſtatthalter Robert Wagner in Karlsruhe im Namen der Deut⸗ ſchen Reichsbahn ſeine Teilnahme ausgeſpro⸗ chen und für die Hinterbliebenen der Verun⸗ wiesen. den Betrag von 10 000 Mark über⸗ wieſen. Auslands⸗Nundſchau Kaltgeſtellte Sowjetbonzen. Das Präſidium des Vollzugsausſchuſſes der Sowjetunion hat das Kollegium des Außen⸗ kommiſſariats aufgelöſt. S und Sto⸗ monjakow werden zu Stellvertretern des Außenkommiſſars ernannt. Ferner hat das Präſidium des Vollzugsausſchuſſes den Stell⸗ vertreter des Volkskommiſſars der Sowjet⸗ union, Sokolnikow, und den Stellvertreter des Volkskommiſſars, Karachan, ihrer Aemter ent⸗ hoben. Sie werden auf anderen Gebieten des Staatsdienſtes verwendet. Ruſſiſch⸗japaniſches Abkommen. Reuter meldet aus Tokio, daß zwei zwi⸗ ſchen Rußland und Japan beſtehende Streit⸗ fragen demnächſt durch ein Abkommen bei⸗ gelegt werden würden, das zwiſchen dem japa⸗ nmiſchen Außenminiſter Hirota und dem ſow⸗ jetruſſiſchen Geſandten in Tokio ſo gut wie abgeſchloſſen worden ſein ſoll. Das Abkom⸗ men bezieht ſich auf den Wechſelkurs des Rubel und des Ven ſowie auf die Fiſcherei⸗ rechte in den Gewäſſern von Kamtſchatka. Waffenſtillſtand in Arabien? Aus Kairo wird gemeldet, daß einem dort eingelaufenen Telegramm zufolge neue Be⸗ mühungen um einen Waffenſtillſtand zwi⸗ ſchen König Ihn Saud und dem Iman des 15 im Gange ſind. Der Iman von aſchiſten emen habe ſeine Vertreter im Reiche Ibn auds angewieſen, Waffenſtillſtandsvey⸗ handlungen zu eröffnen. Inzwiſchen berei⸗ len bed an der Küſte die Truppen Ibn Sauds darauf vor. die Hauptſtadt Saana liegt, mit Geb egen die lber dem Me irgsgeſchützen, die auf wege nach 98d gesch worden ſi anzugreifen. 5 b 19 9 Rooſevelt über Preſſefreiheit. Bei der Unterzeichnung eines Abkommens der„nationalen Verlegervereinigung“ hielt Präſident Rooſevelt eine Anſprache, in der er betonte, daß die Preſſe in der Geſchichte der Vereinigten Staaten niemals größere Frei⸗ heiten beſeſſen habe als in der Gegenwart. Man verſuche weder den Journaliſten einen Maulkorb anzulegen, noch die Kommentare der Zeitungen zu unterdrücken. Man werde es auch niemals verſuchen. Mit dieſer Er⸗ klärung des Präſidenten iſt den Beſtrebungen weiter Kreiſe Amerikas, die für eine Züge⸗ lung hemmungsloſer Auswüchſe der amerikani⸗ ſedt. Preſſe eintreten, einſtweilen ein Ziel ge⸗ E 6 den höchſten Paß bewältigt Jortſchritte e Himalaja Berlin, 13. Mai. Die deutſche Himalaja⸗Expedition meldet aus Aſtor die erfolgreiche Ueberwindung des höchſten ache auf ihrem Anmarſchwege. Dem Drahtloſen Dienſt iſt folgender Bericht von Willi Merkl zugegangen: Am Sonntag brach der Haupttrupp der Expedition zur Ueberſchreitung des Burzil⸗ Paſſes auf. Er hatte einen langen mühſa⸗ men Anmarſch durch tieſen Schnee. Trotz aller Strapazen hielten ſich die Träger aus⸗ gezeichnet. Der Haupttrupp erreichte nach ſchweren Anſtrengungen die Paßhöhe. Als die Expedition dann todmüde zu dem Unter⸗ kunftshaus Sardotkothi gelangte, ſtellte ſich heraus, daß dort eine Raſt bei der herr⸗ ſchenden Kälte wegen Holzmangels nicht möglich war. Man mußte alſo mit ſämt⸗ lichen Trägern und Laſten durch den Schnee bis Chillan weitermarſchieren. Auch das wurde mit eiſerner Energie durchgeführt. Bald darauf kämpfte ſich auch die Nach ⸗ hut im Schneeſturm über den Paß. Beide Gruppen der Expedition mit ihren insge⸗ ſamt 500 Trägern vereinigten ſich in Godei. Damit war krotz der frühen Jahreszeit, die den Uebergang für eine ſo große Kara⸗ wane ſehr ſchwierig und problematiſch mach ⸗ te, der Uebergang über den 4200 Meter ho⸗ hen Burzil-Paß glänzend gelungen. Am Donnerstag ſind alle Teilnehmer der deuk⸗ ſchen Himalgja-Expedition in Aſtor, der letz⸗ ten Poſtſtation der Expedition, eingekroffen. Willi Merkl war nach dem Paßübergang gemeinſam mit dem engliſchen Begleitoffi⸗ zier, Captain Frier, ſchon nach Aſtor vor⸗ ausgeeilt, um dort 600 neue Träger für den Aufmarſch in das Hauptlager, der nunmehr angetreten wird, anzuwerben. Die Regie⸗ rung von Kaſchmir hat alle Ortsbe⸗ hörden angewieſen, den deutſchen Bergſtei⸗ gern in jeder Weiſe behilflich zu ſein. Hier, wie bisher bei jeder Gelegenheit, finden Merkl und ſeine Kameraden das größte Entgegenkommen der engliſchen und indiſchen offiziellen Stellen. Unglück am Aebergang Fuhrwerk von Lokomotive erfaßt. Oppeln, 13. Mai. Kurz bevor ein Güterzug einen unbe⸗ ſchrankten Feldübergang zwiſchen Piltſch und Leimerwitz paſſieren wollte, ſcheuten die jungen Pferde eines zur Feldarbeit fahrenden Bauern. Während es den durchgehenden Pferden noch gelang, an der Lokomotive vorbeizu⸗ kommen, kraf der Anprall den Ackerwagen, auf dem ſich der Landwirt, ſeine Mukter und ſeine eilte Tochter befanden. Die Muk⸗ ter wurde bei dem Zuſammenprall geköket, 5 Landwirk und ſeine Tochler ſchwer ver⸗ etzt. Zuchthaus für Kreisbaumeiſter. Koblenz, 13. Mai. Der frühere Kreis- baumeiſter von Cochem, Grüters, wurde von der Strafkammer nach. Verhand⸗ lung wegen einer Rein ergehen im Amte deen ehen Zuchthaus, 100 Mark Geld⸗ ſtre und Aberkennung der bürgerlichen Ehren⸗ rechte auf drei Jahre verurteilt. Die Straf⸗ taten wurden im Verlaufe von Submiſ⸗ We e begangen, wobei dir ngeklagte nach der Beweisaufnahme ſich Ver⸗ 9 535 en det Angebote ſchüldig gemacht 920 1. der Urteilsbegründung wurde hin⸗ ichtlich der Einbehaltung von Gebühren für ie Ahnahme der Landarbeiterwohnungen feſt⸗ geſtellt, daß der Angeklagte den Glauben der eute, daß es ſich um amtliche Gebühren handele, ausgenützt habe und daß die Ein⸗ ziehung dieſer Gelder durch den Angeklagten als Unterſchlagung anzusehen ſei. Endlich Regen in Numänie! Beſſerung der der Ernleausſichten. Bukareſt, 14. Mai. Starke Re e der letzten Tage haben die Ernteaus 15 en in letzter Stunde ſoweit 1 8 daß die Regierung das vor 1 erlaſſene Getreibeausfuhrverbot wieder rü gängig zu machen beabſichtigt. Die Erlaub⸗ nis zum freien Getreldehandel und zur freien Getreideausfuhr wird wahrſcheinlich ſofort wieder erteilt werden. 5 Paris. Bei einem B neten Henriot in Oran k. ö wer Ausſchreitungen von Angehört n der äu⸗ Perſten Lin tn London. Großſiegelbewahrer Eden reiſte am Samstag nach Paris ab, nachdem er von Henderſon einen Bericht über deſſen Beſprechungen mit Barthou entgegenge⸗ nommen hat. Waſhington. Präſident Roosevelt hat nicht die Abſicht, eine allgemeine Konferenz mit den europäiſchen Schuldnerſtaaten über die Kriegsſchulden einzuberufen. Waſhington. Präſident Rooſevelt hat nach einer Beſprechung mit ſeinen Beratern die Schaffung eines zuſätzlichen allgemeinen Wiederaufbaufonds in Höhe von 1322 Mil ⸗ lionen Dollar beſchloſſen. Schanghai. Marſchall Tſchanghſueliang vurde von der Regierung zum Chef des chi⸗ ieſiſchen Militärweſens ernannt. 10 Vetrunkene an den Pranger! Eine Verfügung in Augsburg. Augsburg, 13. Mai. Einer Bekanntmachung der Polizeidirek⸗ tion Augsburg entnehmen wir: Es kommt immer wieder vor, daß Polizeirunden ſich ſinnlos betrunkener Perſonen annehmen müſſen, die in ihrem Zuſtand oft nicht mehr nach Hauſe finden, nachts ruheſtörenden Lärm verurſachen und eine ſchwere Gefahr für den Verkehr bilden. Heute, da die na⸗ tionalſozialiſtiſche Regierung mitten im Kampf gegen Erwerbsloſigkeit, Hunger und Elend ſteht, dürfen einzelne ſich ein ſolch un⸗ würdiges, in jeder Hinſicht volksſchadigen⸗ des Verhalten nicht mehr ungeſtraft zuſchul⸗ den kommen laſſen. 5 Es werden deshalb künftig die Namen aller auf öffentlichen Straßen und Plätzen oder ſonſtigen öffentlichen Orken wegen Trunkenheit polizeilich beanſtandeter Per ⸗ ſonen unnachſichtlich in den örklichen Tages zeitungen amtlich bekanntgegeben. Ein Unmenſch Er ſtieß die Geliebte unker den Zug. München, 13. Mai. Der 23 Jahre alte Dienſtknecht Johann Lutz in Reimlingen knüpfte mit der auf dem gleichen Hof beſchäftigten Dienſtmagd Marianne Gruber ein Verhältnis an, das nicht ohne Folgen blieb. Um ſich der Vater⸗ ſchaftspflichten zu entziehen, lockte der Knecht ſeine Geliebte unter einem Vorwand an den Bahndamm und ging mit ihr die Schienen entlang, damit ſie„den ſtarken Luftzug, den ein Zug verurſache, kennen lerne“. Als der Zug daherrollte, warf der Unmenſch das Mädchen auf die Schienen. Die Unglückliche konnte ſich aber in ihrer Todesangſt wieder vom Gleiſe wegreißen. Da verſuͤchte es der Rohling ein zweites Mal, indem er das Mädchen gegen die Rä⸗ der des eben vorüberſauſenden Zuges ſtieß. Nur durch einen Zufall entging das Mäd⸗ chen dem Tode. In der Verhandlung vor dem Schwurge⸗ richt Augsburg bediente ſich der Angeklagte einfältiger Ausreden, die aber keinen Wi⸗ derhall fanden. Lutz wurde wegen ver⸗ ſuchten Mordes zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt. 400000 Verufsverbrecher! 13 Milliarden Dollar Schaden jährlich! Jefferſoncity(Tenneſſee), 13. Mai. Bundesrichter Vaught erllärte, daß die be⸗ rufsmäßige Verbrecherwelt in den Verein gten Staaten etwa 400 000 Köpfe zähle und daß dieſe im Jahre einen Schaden von 13 Mil⸗ liarden Dollar verurſachten. Dieſe Zuſtände ſeien hauptſächlich der Gleich⸗ tale eines großen Leiles der Bevöl⸗ erung gegenüber dem Verbrecherunweſen zu⸗ zuſchreiben. Bundesrichter Vaught erwarb ſich 25 großes Verdienſt, indem er die Entführer⸗ bande des Banditen Machinegun Kelly ins Zuchthaus gebracht hatte. Lölegeld für den delmagnaten Los Angeles, 13. Mai. Die Räuber des Millionärs und Oelinduſtriellen William F. Gettle haben Gettles Rechtsanwalt Rancon angerufen und von ihm die Ueberweiſung von 75000 Dollar Löſegeld verlangt. Während der Rechtsanwalt noch über dieſe Forderung verhandelte, wurde von der Mutter Gett⸗ les telefoniſch, anſcheinend von anderen Ver⸗ brechern, 40 000 Dollar Löſegeld für ihren Sohn verlangt. 5 300 Millionen Tonnen Sand in der Luft. Newyork, 13. Mai. Ein e Sand⸗ turm, der über dem Gebiet des Miſſiſſwppi⸗ Fluſſes und an der Atlantik⸗Küſte bis hinauf zur kanadiſchen Grenze wütete, hatte unge⸗ heure Sandmengen e Das Ge⸗ wicht der Sandwolke, die zeitweilig vom Staate Montana bis nach Newyork reichte, wird von Sachverſt: digen auf 300 Millionen Tonnen fach e Die Krankenhäuſer in Rewpork ſind e da zahlreiche Perſonen, de nen der Sand in die Augen geflogen war, ärzeſche Hilfe in Anſpruch nehmen mußten. Alle Räder drehen ſich J. Mie ſprach der Führer?„Wenn ſich aber 40 Millionen erwachſener Menſchen einem ein⸗ zigen Willen verſchreiben und einen Entſchluß enen ee kann aus dieſer e n aft nichts anderes als der Fühlen wir jetzt nicht als ſtärkſte Trie 5 b⸗ kraft des Volkes den Glauben 10 Aesel Führer, an ſein grandioſes Werk und an un⸗ ſere Einigkeit? And gehen wir nicht aus die⸗ ſem Grunde alle einmütig mit höchſter ſeeli⸗ ſcher Spannkraft an die Arbeit? Allen Deutſchen wird und 8 beitsglück ſich offenbaren! e Alle Räder drehen ſich! Und nun ein Rad des großen Wirtſchafts— mechanismus, die dritte at enger che Arbeitsbeſchaffungslotterie! Sie hat es ſich nun zur hehren Aufgabe geſetzt, für die Ar⸗ beitsbeſchaffung im ganzen Volke zu werben und neue Mittel hierzu zu beſchaffen. Sie gibt wie früher Loſe zu einer Mark heraus aber ſie bietet diesmal eine weitaus größere Gewinnausſicht. Dem wahren nationalfoziali⸗ ſtiſchen Empfinden gemäß hat heuer di! Arbeitsbeſchaffungslotterie von einem über— mäßig hohen Hauptgewinn abgeſehen, um da— für viele mittlere und kleine Gewinne zu bieten. Aus Heſſen und Naſſau Sieben Jahre Zuchthaus und Sicherungs- verwahrung für heiratsſchwindler. 95 Frankfurt d. M., 13. Mai. Vor dem hieſigen Schöffengericht ſtand der„Ban- kier“ Auguſt Seibert. Der in den Sechziger ſtehende Angeklagte, der in Zuchthausklei⸗ dung die Anklagebank 4 1 dung die nnlage dank betrat, hat eit 1900 ein ſtändig wachſendes Strafregiſter. Sei— bert bezeichnete ſich auf fenen Wegen als Bankdirektor und gab an, daß er ſein Vermögen auf einer Bank in Straßburg habe, und daß ihn die Schwierigkeiten im Deviſenverkehr hinderten, der Verpflichtung nachzukommen. Es handelt ſich um vier Be— trugsfälle, in denen der Angeklagte rund 80.000 Mark erſchwindelt hak. Der Haupt⸗ leidtragende iſt ein 80 jähriger in Stuttgart wohnender Profeſſor, deſſen Altersſchwäche der Angeklagte ausnutzte, um ihm 0 Mark zu entlocken. Es ſollten damit eine Bank gegründet und verſchiedene Unterneh— men aufgezogen werden. kannte antragsgemäß unter Einrechnung der in Wiesbaden gegen ihn verhängten Strafe auf ſieben Jahre Zuchthaus, 2500 Mark Geldſtrafe, zehn Jahre Ehrverluſt und Sicherungsverwahrung. erklärte, daß er alle Hebel in Bewegung ſet— zen werde, daß der Angeklagte nicht mehr 05 der Sicherungsverwahrung herauskom— e. Das Gericht er— Die Verkeilung von Flugblättern in evange— liſchen Kirchengemeinden. Darmſtadt, 13. Mai. Der Landesbiſ hof der Evangeliſchen Landeskirche Naſſau⸗ Heſſen ordnet an, daß Flugblätter. Flug⸗ ſchriften, Druckſachen jeder Art, die zur Ver— teilung oder zum Vertrieb in Kirchenge⸗ meinden beſtimmt ſind, von den Pfarrern oder deren Beauftragten nur dann verteilt oder vertrieben werden dürfen, wenn ſie ihm vorher zur Genehmigung worden ſind. * * Fraukfurt a. M., 13. Mai.(Schwe⸗ rer Vertrauensbruch.) Der bei einem Frankfurter Verlag tätig geweſene Prokuriſt Rudolf Jäger mißbrauchte das in ihn ge— ſetzte Vertrauen. Im Laufe der letzten drei Jahre unterſchlug er einen größeren Betrag, der aber zu Aweidritteln wieder zurückerlangt 0 65 000 vorgelegt Der Staatsanwalt! werden konnte. Jäger ist geſtändig. Er wurde wegen fortgeſetzter Unterſchlagung und gewinn⸗ 0 05 e zu zwei Jah⸗ hs Monaten Gefängnis und drei. ren Ehrverluſt eine e. 9 * Wiesbaden, 13. Mai.(Bei einem Anfall die Sprache verloren.) Der 29 jährige Wilhelm Morgenſtern fuhr einen beladenen Schubkarren am Neroberg über die zur Schonung des Bodens aufge⸗ legten Bretter. Eines der Bretter brach und M. ſtürzte vornüber auf den Karren. Ob nun durch Schreck oder durch ſonſt eine Ur⸗ ſache, die durch die eingehende Unterſuchung noch feſtgeſtellt werden muß, hatte Morgen⸗ ſtern plötzlich die Sprache verloren. f Darmſtadt, 13. Mai.(Ungetreuer Untreue und fortgefetzter Unterschlagung wurde der 35 jährige Bankleiter Anton Krämer zu einem Jahr ſechs Monaten Ge— von 1929 bis 1934 als Leiter der bank König i. O. nicht weniger als 19 000 Mark unterſchlagen, obwohl er zuletzt noch ein Einkommen von 250 Mark hatte. Erfelden, 13. Mai.(Vogelkonzert auf Schallplatten.) Ein Aufnahme— auto des Frankfurter Senders erſchien auf dem Kühlkopf, um das vielſtimmige Vogel— konzert auf Schallplatten feſtzuhalten. Erzhauſen, 13. Mai.(maſerner⸗ krankung.) Hier haben die Maſern un— ter den Schulkindern derartigen Umfang angenommen, daß die Schulen bis auf wei— teres geſchloſſen werden mußten. Mainz, 13. Mai.(Reiche Ehrung eines Jubelpaa res.) Aus Anlaß ihrer Goldenen Hochzeit ſind den Eheleuten Bücher⸗ reviſor Kreyes reiche Ehrungen zuteil gewor— den. Glückwunſchſchreiben ſind u. a. eingegan⸗ gen vom Reichspräſidenten von Hindenburg, von Staatsminiſter Jung, vom Oberbürger— meiſter der Stadt Mainz, Dr. Barth, von dem Präſidenten der Mainzer Induſtrie- und Handelskammer, Scholz, vom Biſchof Dr. Ludwig Maria Hugo und vielen anderen Kör— perſchaften. ſten kommen aus dem ganzen in Sonderzügen perunglückt.) Im A 13. Mai. enlegionär als Fahrrad⸗ 8e enen 14 50 S en ſtammen iel⸗ 595 dee eee Miene . einem Steinbruch bei Hi horn ein Fahrrad 11 d geſtohlen hatt 100 Werksangehörigen 10 h 0 inem Jahr Zuchthaus. 8 Mainz, 13. Mai.(mehr als 200000 Gäſte über Pfingſten.) An Pfing⸗ Mitglieder der NS-Hago nach Mainz zn 1 ner großen Saarkundgebung. Man erwartet über 200 000 Teilnehmer, die größtenteils 5 eintreffen, dabei übe 30 000 Kraftfahrzeuge, die eine Sternfahrt 0 nach Mainz unternehmen. Um ein Bankleiter.) Wegen genoſſenſchaftlicher nerbrin⸗ Einhaltung der Anfahrten und Unterbrin— gung der Fahrzeuge zu ermöglichen, wer— J den r Sperrketten um die Stadt gelegt. träme Zu der au fängnis und 300 Mark Geldſtrafe, bzw. 30 Tagen Gefängnis, verurteilt. Krämer hat Vereins⸗ 5 Saarkundgebung wird man auch 0 000 Saarländer mit einer ſaarländiſchen Vergmannskapelle begrüßen können. Am Abend des Pfingſtmontag wird ein rieſi— ges Feuerwerk die Kundgebung beſchließen. Mainz, 13. Mai.(Im Dienſt ſchwer N 91 zm Hauptbahnhof geriet der verheiratete 40jährige Rangierer Georg Arnold aus Bodenheim beim Kuppeln zweier Waggon zwiſchen die Puffer und erlitt außer einer Kopfverletzung eine ſchwere Bruſtquet⸗- ſchung. Lebensgefährlich verletzt wurde Arnold ins Krankenhaus eingeliefert. Aus den Nachbarländern Schweres Verlehrsunglück.— Ein Toter. Donaueſchingen, 13. Mai. Auf der Straße von Möhringen nach Immendingen ereignete ſich ein ſchwerer Zuſammenſtoß zwiſchen dem Laſtauto einer Bierbrauerei und einem Mo— torradfahrer, der ſeine Braut auf dem So— ziusſitz mitführte. Durch den Zuſammenſtoß wurden der Motorradfahrer und ſeine Mit⸗ fahrerin auf die Straße geſchleudert uno lebensgefährlich verletzt. Der Krankenhaus ſeinen Verletzungen erlegen, ſein Braut liegt in boffnungsloſem duntande dar⸗ nieder. 5 i 5 Jühlungnahme mit England. Gegenwärtig weilt der Sonderbeauftragte des Führers für die Abrüſtungsfrage, von Ribbentrop, in London, um ſich über den engliſchen Standpunkt in der Abrüſtungsfraze zu unterrichten. Unſer Bild zeigt Herrn von Ribbentrop (rechts) nach einer Unterredung mit dem engliſchen Außen— miniſter beim Verlaſſen des Außenamtes. Die Schwester ROMAN VON CARIL. HOLM Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle a. d. S. Es wurde alles ſo gemacht, wie die junge Frau an— ordnete, und nach einer Viertelſtunde lag der Junge ver— hältnismäßig ruhig im Bett der Mutter. ſich in überſchwenglichſter Weiſe bei Frau Käthe. machte, daß ſie aus der Tür kam; denn ihr war in den letzten Minuten in der ſtickigen Luft des Krankenzimmers ganz elend geworden. f Als ſie auf den ſchmalen, unſauberen Flur trat, fühlte ſie einen plötzlichen Schwindel und mußte ſich, um nicht die ſteile Treppe hinunterzuſtürzen, auf die oberſte Stufe Halb ohnmächtig lehnte ſie den Kopf gegen den 5 Da trat Frau Grabbert aus der Tür, um ihren Keſſel aus dem auf dem Flur befindlichen Waſſer⸗ ö ſetzen. Türpfoſten. hahn friſch zu füllen. „Mein Gott, Frau Doktor, gekommen? was Kognak? Ich hol' ihn gleich!“ „Waſſer!“ hauchte Frau Käthe. friſches Waſſer!“ Frau Grabbert holte ſchnell einen Blechbecher, ſpülte ihn unter dem Waſſerhahn aus und füllte ihn bis zum Das hielt ſie der jungen Frau an die Lippen. Die trank, bis kein Tropfen mehr Rand mit dem Leitungswaſſer. im Becher war. is Sie i f Ja, du lieber Himmel, was mach' ich denn] de un? So ne liebe junge Frau, un beſwiemt mich hier lächelnd ein. auf meine Schwelle! Ach Gott nee, wollen Sie'n Tropfen „Nur einen Schluck „Mir iſt ſchon viel beſſer.“ 2 und ſich ausruhen?“ raſch ins Freie. unter. Dieſe bedankte ſagte für ſich: Die ſagte für ſich vergeſſen. ihren Kindern. freundliche Exkurſion. Doktor! denn an⸗ denken! Alſo „Sommer!“ „Herr Major?“ „Danke!“ ſagte ſie und holte ein paarmal tief Atem. „Wollen Frau Doktor nicht noch'n büſchen reinkommen an. „Nein, nein!“ wehrte Käthe ab. Mir iſt auch ſchon ganz gut!“ 41 Sie kletterte ſchleunigſt die ſchmale Wendeltreppe hin— Frau Grabbert ging noch ein paar Stufen mit, ſtieg dann wieder in ihre Wohnung hinauf. Flur nahm ſie den geleerten Becher vom Fenſterbrett und „Ach Gott, man ſoll das ja nicht ungekocht trinken! Na — an allens kann man nicht denken!“ Käthe Martens trank im Hauſe ein Glas Portwein und legte ſich eine halbe Stunde nieder. Sie fühlte ſich wieder ganz wohl und ging zu Als ein paar Stunden ſpäter Doktor Lau vorſprach, um von ſeinem Beſuch bei Frau Grabbert zu berichten, war er ernſtlich erzürnt über Käthes menſchen— „Das dürfen Sie aber nicht Das müſſen Sie mir verſprechen! nicht nur an ſich, Sie müſſen zuch an Mann und Kinder — er hielt ihr die Hand hin. „Nun gut, ich verſpreche es Ihnen, Diesmal iſt es ja noch gut gegangen.“ Er ſah ſie daraufhin mit einem ſeltſamen Blick an, ſagte aber nichts weiter, ſondern ging brummend ab. Der Burſche ſtellte ſich in ſtrammer Haltung an der Tür auf. Der Major, der mit der Zeitung am Kaffeetiſch ſaß, legte die Zigarre beiſeite. „Na nu? „Ich will möglichſt„Gefreiter.“ „Ach was! natürlich!“ Auf dem„Mumpitz! Richtig! Dann war alles„Richtig! Diſziplin zum Sommer?“ wieder machen, Frau 2 So! Sie dürfen 0 Sie ſchlug lieber Doktor! Tür hinaus. Glätte. (Ehemaliger Mann iſt im; .„Sommer, was machen unſere—?“ ſich, nahm den Kneifer ab und ſah den Burſchen ſtramm a. Zum Donnerwetter, was iſt denn das? Was ſind Sie, Sommer?“ Was Sie heut' morgen ſind, . Sport vom Sonntag 5 Waldhof Gruppenmeiſter Union Böckingen mit 6:0(4:0) geſchlagen Der S Waldhof beendete vor 6009 Zu⸗ ſchauern die Gruppenſpiele um die deutſche Meiſterſchaft mit einem Sieg über den würt⸗ zembergiſchen Meiſter Union Böckingen. Die Waldhöfer hatten zwangsläufig eine Umbe⸗ ſetzung im Sturm vornehmen mäſſen, da der vorzügliche Verbinder Heermann verletzt iſt. Der junge Billmaier nahm Heermanns Poſten ein und war die angenehme Ueberraſchung des Tages. Siffling war es auch, der ſchon in den erſten fünf Minuten zwei wundervolle Treffer erzielte und damit dem Waldhofſpiel die Si⸗ cherheit gab, die ſich ſchließlich in dem überra⸗ ſchend hohen Ergebnis auswirkte. In dieſer 1 7 hat 15 Waldhofelf auch in den wei⸗ ren Spielen um die„Deutſche“ ei. Chance, p„Deutſche f eine gute Die Böckinger kämpften mit einem vorbild⸗ lichen Eifer bis zum Schluß und den einen oder anderen Treffer hätte man ihnen gerne gegönnt. Erwähnt muß hier werden, daß die Schwaben das Pech hatten, ſchon bald ihren Rechtsaußen durch Verletzung zu verlieren, allerdings war da die Partie ſchon entſchie⸗ den. Sehr gut ſchlug ſich die Böckinger Ver⸗ teidigung. Die Läuferreihe war nur defenſiv tätig. g * *— 22 3 77 3 San Kickers Offenbach— Mülheimer SY 113 (1:1). In Frantfurt ging ein heftiger Gewitter⸗ regen nieder, ſo daß nur 1200 Zuſchauer zum Spiel der Offenbacher Kickers gegen den Mit⸗ telrheinmeiſter Mülheimer SV kamen. In der erſten Halbzeit fand der favoriſierte Mam⸗ meiſter bei ſeinem Gegner einen harten Wider⸗ ſtand. Im Anſchluß an einen Durchbruch — der zu einer Ecke führte— kamen die Weſt⸗ deutſchen in der 30. Minute durch ihren Rechts- außen Buchholz zum Führungstreffer. Zwer Minuten ſpäter fiel jedoch der Ausgleich. Nach der Pauſe nahm das Spiel für die Maini⸗ ſchen eine unglückliche Wendung. Die Weſt⸗ deutſchen waren in der Verteidigung mit dem Repräſentatiwen[Hönig ſehr ſtark. Als Zisko⸗ ven eine Flanke vor das Tor der Offenbacher gab, boxte deſſen Torhüter das Leder ins eige⸗ ne Netz. In der 30. Minute kam es dann zu einem dritten Tor durch Hönig. VfL Benrath— Schalle 04 0:2(01). Das Duisburger Stadion war mit 45 000 Zuſchauern bis auf den letzten Platz beſetzt. Entſcheidend für den Schalker Sieg war das große Spiel der Läuferreihe der Knap⸗ pen. Vor allem Szepan war ſowohl im Auf— bau, wie auch in der Abwehr ganz groß. Auch Valentin und Tibulſti ſpielten hervorragend. Von den Verteidigern war Bornemann der beſſere. Im Sturm überragte Ernſt Kuzorra. Nach ihm iſt Rothardt zu nennen. Bei Ben⸗ rath war klein Spieler mann war zu gut abe zu können. Der Nied inmeiſter Niederrh 2 Ahmwohrinte lein 17 das Abwehrſpiel. Klein hätte das überr J übertrieb erſte Tor verhindern müſſen. Beſter Stürmer war Lenz⸗ Ii, der vorne und hinten aushalf. In der Läuferreihe gefielen Hoffmann und Brüll in der Verteidigung Bünger am beſten. f Dresdener SC— 1. FC Nurnberg 0:1(0.1). „Die ſächſiſche Hauptſtadt hatte am Sonntag ihren großen zbalitag. 00 Zuſchauer waren in das Oſtragehege ge ommen. Tauſende mußten unverrichteter Dinge vor den geſchloſ⸗ ſenen Toren des Stadions wieder umkehren. Die Nürnberger haben mit 1:0 gewonnen. Sie haben alſo ens der in den letzten Wo⸗ chen ſo beliebt g.nordenen Rechenexempel zum guten Ende geführt. Dresden mußte ſich in der Gruppenmeiſterſchaft(lies Torverhältnis) geſchlagen enn g. Die Nüenberger spielten in allen Mannſchaftsteilen vorzä nch Er unterbraa mein' ich „Im Dienſt bei Herrn Major—“ 5 N Nicht raſiert ſind Sie! Haupteigenſchaften, die der Soldat haben muß, Sommer?“ „Der Burſche ſtellte ſich wieder ganz ſtramm hin, und wie aus der Piſtole geſchoſſen ſprudelte es heraus:„Treue und Gehorſam, Herr Major!“ lichti Und Properté, mein Sohn! dat die richtige Properté nicht hat, dann geht die ganze Deibel. Was ſind die Wenn der Sol⸗ Warum biſt du nicht raſiert, „Das Meſſer iſt zum Schleifen, Herr Major!“ „Und wo iſt das andere? „Wird auch geſchliffen, Herr Major!“ 5 Das iſt mir ja eine ſchöne Wirtſchaft! beiden Klingen ſo lange in der Viſage herumkratzen, bis ſie beide ſo ſtumpf ſind wie e Ordnung gehört auch zur Properté, mein Sohn! haſt du zwei Meſſer, damit eins immer ſcharf iſt. Du wirſt dich zur Strafe auf deine eigenen Koſten— deine eigenen Koſten!— ſo lange raſieren laſſen, bis die Dinger wleder ſcharf ſind. Der Burſche grinſte über das ganze Geſicht, ſteckte das Geldſtück ein und marſchierte auf e a ur Als er nach einer Viertelſtunde wieder er⸗ ſchien, erglänzte ſein rundes, volles Geſicht in tadelloſer Du haſt doch zwei!“ Mit den ein altes Kartoffelmeſſer. Darum Hier haſt du einen Groſchen.“ (Fortſetzuag folgt.) „ Urhe * 10 Nachdruck verboten. Während Konſul Nyſtädt ſich oben in ſeinem Zimmer umkleidete, ging Beate ungeduldig vom Eßzimmer in den Salon und wieder zurück. Sie konnte es kaum erwarten, Näheres von dem Vater über ihren Retter zu hören. Am liebſten hätte ſie ſich ja ſofort mit dem Vater auf die Suche nach dem„Flüchtling“ gemacht. Aber der Vater hatte energiſch widerſprochen. Er wollte erſt wiſſen, wer dieſer junge Menſch geweſen war und was es mit ſeiner Flucht auf ſich hatte. Es hätte ja auch, ſo meinte Nyſtädt, jemand ſein können, der irgend etwas auf dem Kerbholz bätte. Da ſollte Beate lieber nicht in Erſcheinung treten. Beate ſah ſich um— als käme die Schönheit und Be— vaglichteit des väterlichen Hauſes ihr erſt jetzt ganz zum Bewußtſein! Wie ſchön war es hier in dieſen ruhigen und harmoniſchen Räumen, wie ſchön die zarte Tönung del Wändbeſpannungen, der Möbel, wie ſchön die Blumen aus dem Treibhauſe, die in ſilbernen Schalen und durch— ſichtigen Gläſern überall verteilt ſtanden! Draußen breitete ſich der Park in dem erſten Frühlingsſchein aus. Wie ſchön war das Leben— und ſie dankte es jenem Un— vekannten, der ſie gerettet hatte. Ohne ihn— aber nein, das wollte ſie nicht denken. Sie lebte, lebte ja. Glücklich dehnte ſie ihren ſchlanken Körper— ſie war glücklich. Und der junge Menſch, der ſie gerettet hatte, er ſollte auch glücklich werden. Endlich kam der Vater, im gleichen Augenblick erſchien auch der Diener mit der Suppe. „Wir bedienen uns allein, Martin!“ befahl Nyſtädt. Als der Diener aus dem Zimmer war, begann Nyſtädt zu erzählen. Beate hörte atemlos zu; ihre Wangen glühten vor Erregung, ihre Augen leuchteten. „Der Junge von damals, aus Benderry, Vater? O wie romantiſch! Damals hat deine Hilfe ihn über das Schlimmſte hinweggebracht, und nun hilft er uns! Aber warum haſt du ihn denn nicht mitgebracht, daß ich ihm endlich danken kann?“ „Das iſt ſo eine eigene Sache mit dem Mitbringen, Kind! Ich glaube, wir tun dem Jungen mehr und Beſſeres, wenn wir ihn zunächſt in Ruhe laſſen. Er ſcheint außerordentlich ſtolz und empfindlich zu ſein und ſchwer unter ſeiner Unbildung zu leiden. Warte noch eine Weile, vis ich ſehe, wie er ſich bewährt. Vielleicht macht er ſich vald ſo gut, daß ich ihn in eine gehobenere Stellung bringen kann. Dann wird er dir unbefangener entgegen— treten. Ich habe das Gefühl, der Junge kommt aus einem guten Stall. Aber er erinnert ſich nicht mehr, woher er ſtammt und wo ſeine Eltern gewohnt haben. Aki ſcheint nur ein zufälliger, nicht ſein wirklicher Name zu ſein.“ „ Beates Geſicht nahm einen grübleriſchen Ausdruck an. „Furchtbar muß das ſein“— ſie ſchauerte zuſammen—, „ſo von allem fortgeriſſen zu werden, was zu einem ge— hört? Und ſo jung noch! Ob er nirgends Angehörige haben mag?“ f „Das weiß er leider nicht. Er wohnt hier bei einer alten Frau, die anſcheinend aber nicht verwandt mit ihm iſt. Nun, ich behalte den Jungen im Auge.“ In der Folgezeit ſprach Beate noch oft von ihrem „Retter“. Es wollte ihr gar nicht behagen, daß ſie ihn niemals ſehen ſollte. Aber ſie war gewohnt, ſich den An⸗ ordnungen des Vaters zu ſügen, der immer nur das Beſte für ſie wollte. Er würde auch für dieſen jungen Aki das Richtige wiſſen. Aber ſie konnte es nicht hindern, daß ſie mehr und mehr an ihren unbekannten Retter dachte. 0. 10* Für Aki folgte nun eine Zeit ungetrübten Glücks. Er verdiente Geld mit ehrlicher Arbeit, die ſeinem geſtählten Körper nicht ſchwer erſchien. Das Bewußtſein, nicht mehr herumzulungern, ſondern ſich ſein Brot ehrlich zu ver⸗ dienen, verdreifachte ſeine Kräfte. Er hatte für Mutter Jochen und ſich zwei Zimmerchen draußen im Grünen in einem freundlichen Häuschen ge— funden und kehrte abends glückſelig heim. Die alte Frau lebte auf, ſeitdem ſie nicht mehr in dem finſteren Stübchen des Hinterhauſes ohne Licht und Luft dahinvegetieren mußte. Sie ſorgte mit nie ermüdender Liebe für ihren„Jung“ Und nichts Schöneres kannte Aki, als nach der Arbeit daheim in dem freundlich erleuchteten Küchenraum zu ſitzen, ein Buch vor ſich, während Mutter Jochen flickte und ſtopfte. Freilich, viele Abende hatte er nicht für daheim, denn er beſuchte alle Kurſe der Volkshochſchule, die nur irgend für ihn in Betracht kamen. Mit einem geradezu ver— biſſenen Eifer ſtürzte er ſich auf alles, was die Lehrer ihm nahebrachten. Man wurde bald auf ihn aufmerkſam. Einer der Dozenten nach dem anderen zog den jungen Menſchen mit dem hungrigen Blick in den großen grauen Augen zu ſich heran, half ihm weiter. Der Konſul, der im Vorſtand des Kuratoriums für die Volksbildungsſtätten ſaß, ließ ſich im geheimen Bericht erſtatten. Er war be⸗ friedigt. So und nicht anders hatte er ſich die Entwicklung ſeines Schützlings gedacht. Auch der Lagerverwalter aue 22796 17 5 10 4 721 1 5 8 „Eigentlich zu ſchade zum Träger, Herr Konſul!“ meinte er ſchon nach kurzer Zeit.„Der Junge hat Grips im Kopfe. Hat mir doch ſogar neulich der Burſche eine Durchſtecherei auf meinem Lagerplatz, der ich nicht bei⸗ tommen konnte, glatt aufgedeckt und mir ein paar Vor⸗ ſchläge gemacht, wie ich ohne Mehrkoſten die Kontrolle verbeſſern könnte. Alſo, das war allerhand.“ „Na, dann würden Sie vielleicht auch der Meinung ſein, Kloſe, daß wir ihm die Aufſicht auf einem Hilfs⸗ lagerplatz geben könnten?“ „Habe ſelbſt ſchon daran gedacht, Herr Konſul! Da iſt doch der Platz zwölf, wo der Verwalter neulich den Lade— krangreifer an den Kopf gekriegt hat. Bis der wieder auf— ſtehen kann, vergeht eine geraume Zeit. Da wäre der Aki Wernoff ſo recht am Platze.“ . E* Aki war überglücklich, als der Konſul ihm Mitteilung von der Beförderung machte. „Nun traue ich mir auch ſchon was zu, Herr Konſul! Ich hab nicht umſonſt in der Volkshochſchule die kauf— männiſchen Kurſe mitgenommen. Ich werde mich be— mühen, Ihre gute Meinung zu rechtfertigen.“ Damit verbeugte er ſich und ging, um ſich ſeinem neuen Chef, Direktor Niſſen, vorzuſtellen. Wohlwollend ſah Nyſtädt Akis ſchlanker, aufgerichteter Geſtalt nach:„Aus dem wird was“, ſagte er zu ſich. „Wenn Beate will, kann ſie ihn nun einmal kennen— lernen.“ 0 Siebentes Kapitel. In ſeine neue Stellung als Lagerverwalter hatte Aki ſich raſch hineingearbeitet. Seine angeborene Intelligenz und ſein Organiſationstalent zeigten ihm eine Reihe von Organiſationsfehlern in der bisherigen Lagerordnung, die er mit energiſcher Hand beſeitigte. Wenige Monate nach Akis Antritt funktionierte der Betrieb in dieſer Abteilung weit ſchneller als vordem und war trotzdem erheblich verbilligt worden. Konſul Nyſtädt, der ſeinen Betrieb vollſtändig in der Hand hatte, entgingen die von Aki eingeführten Verbeſſe— rungen nicht. Eines Tages erſchien er unerwartet im Lager, als gerade Aki nicht anweſend war. Eine Stunde lang beobachtete er die Tätigkeit im Lager und ließ ſich dann in der Lagerbuchhalterei die von Aki neu eingeführte Buchhaltung erklären. Es war ein ingeniös kombiniertes Syſtem von Karteien und Lagerbüchern, das jedes Gut erfaßte, in dem Moment, als es das Lager erreichte und feſthielt, bis es expediert war und ſeinen Beſtimmungsort erreicht hatte. Eine Art laufendes Band war dazu eingerichtet, durch einen einzigen Griff in jedem Moment den gegenwärtigen Standort jeden Guts feſtſtellen zu können. Nyſtädt ſprach zu alledem kein Wort. Am nächſten Tage ließ er Aki in ſein Arbeitszimmer kommen. „Ich ſehe, Herr Wernoff', begrüßte er ihn,„daß Sie ſich Ihr Gehalt durch erzielte Erſparniſſe mehr als ver— dient haben. Ich erkenne Ihre Leiſtung an und werde das auch in einer entſprechenden Gehaltserhöhung zum Aus— druck bringen. Haben Sie mir ſonſt irgendwelche Vor— ſchläge zu machen?“ „Jawohl, Herr Konſul! Meine Reorganiſation der Buchführung kann ſich erſt dann richtig auswirken und weitere, noch viel größere Erſparniſſe und Vereinfachungen bringen, wenn die geſamte Buchhaltung des Unter— nehmens nach gleichen Geſichtspunkten reorganiſiert wird.“ „Nichts anderes habe ich von Ihnen zu hören erwartet. Fühlen Sie ſich der Aufgabe gewachſen, den ganzen Be— trieb nach Ihrem Syſtem zu reorganiſieren?“ „Durchaus, Herr Konſul!“ „So ſorgen Sie für einen geeigneten Nachfolger auf Ihrem Poſten, damit Sie ſich bald Ihrer neuen Aufgabe widmen können. Ihr Gehalt wird Ihnen von jetzt ab verdoppelt.“ „Ich danke vielmals, Herr Konſul! Aber ich möchte eine Bitte ausſprechen, bevor ich Ihren Auftrag an— nehme.“ „Und die wäre?“ „Daß möglichſt wenige Entlaſſungen von Arbeits⸗ kräften infolge der gemachten Vereinfachungen aus⸗ geſprochen werden.“ Nyſtädt blickte erſtaunt auf und muſterte ſeinen Lager⸗ verwalter geraume Zeit. „Sie waren ja lange Kommuniſt?“ „Nein!, aber ich denke und fühle ſozial!“ „Das behaupte ich von mir auch. Trotzdem bin ich entſchiedener Gegner der revolutionären Methoden der Sowjets. Wenn Sie dafür Propaganda machen wollen, — in Rußland ſind Sie ſo iſt in meinem Betrieb dafür kein Platz. Bitte, erklären . genau, daß mir das Grauen noch heute in ſitzt. Perſönlich und privat bin ich jedoch für. Methoden zur Herbeiführung eines gerechten ſoz Ausgleichs.“ f g „Dagegen habe ich nichts einzuwenden. Was die er⸗ forderlich werdenden Entlaſſungen betrifft, ſo werde ich ſehen, inwieweit die Betroffenen anderweitig unter⸗ gebracht werden können. Sie können mir zur gegebenen Zeit darüber Vorſchläge unterbreiten.“ *. 7. i Aki hatte ſeine neue organiſatoriſche Arbeit glänzend gelöſt. Durch ſein freundliches Weſen, ſeine Beliebtheit bei den unteren Schichten der Angeſtellten, die ihn, als einen aus ihrem Kreiſe Hervorgegangenen, zu den Ihren zählten, gelang es ihm, die perſönlichen Widerſtände, die bei Einführung organiſatoriſcher Neuerungen ſtets das größte Hindernis bilden, ohne allzu großen Energie⸗ aufwand zu überwinden. Um die eingeſparten Arbeiter und Angeſtellten nicht entlaſſen zu müſſen, machte er Vorſchläge zur Erweiterung des Geſchäfts, und drang mit ihnen durch. Die Durch⸗ führung der Erweiterung wurde ihm übertragen. Auch dieſe Aufgabe löſte er zu des Konſuls größter Zufrieden⸗ heit. Nyſtädt hatte an Aki nur das eine auszuſetzen, daß er mit den unteren Angeſtellten zu ſehr auf gleichem Fuße verkehrte. Ließ er ſich doch ſogar von ſeinen früheren Kameraden unter den Trägern weiter duzen! Das mußte aufhören! Den tüchtigen Menſchen wollte er aber weiter— fördern, der ſollte bei ihm etwas werden. Er ließ Aki zu ſich rufen und machte ihm Andeutungen nach dieſer Richtung. Dann fuhr er fort: „Da Sie ja tatſächlich einer großen Abteilung vor— ſtehen, ſetzte ich als ſelbſtverſtändlich voraus, daß Sie im Verkehr mit den unteren Angeſtellten eine Aenderung ein⸗ treten laſſen, die Vertraulichkeiten, die Ihrer Autorität als Direktor Abbruch tun würden, ausſchließen.“ „Dann bitte ich, von meiner Ernennung Abſtand nehmen zu wollen“, erwiderte Aki ruhig.„Ich ſtehe dafür ein, daß Ihrem Geſchäft durch mein Verhalten gegenüber den unteren Angeſtellten keinerlei Schaden entſteht.“ Nyſtädt nahm dieſe Weigerung mit einem runzeln auf. „Herr Wernoff, Ihre Leiſtungen finden meine unein⸗ geſchränkte Anerkennung; aber mit Ihrer Einſtellung zu Ihren Untergebenen bin ich nicht einverſtanden. Sie be⸗ handeln ſie zu ſehr als Gleichgeſtellte, das paßt nicht zu der Stellung, die ich Ihnen eingeräumt habe. Sie müſſen mehr Diſtanz wahren. Es tut nicht gut, wenn dieſe Leute nicht den Vorgeſetzten fühlen.“ Mit einer Handbewegung ſchnitt er Aki die Ent⸗ gegnung, zu der dieſer bereits den Mund geöffnet hatte, ab. „Ich wünſche mich über dieſe Frage nicht mit Ihnen in eine Diskuſſion einzulaſſen. Ich erwarte, daß Sie ſich meinen Anordnungen fügen.“ Aki verneigte ſich ſtumm und ſchrieb im ſein Entlaſſungsgeſuch. Nyſtädt las es mit wirklichem Erſchrecken. Es tat ihm leid, dieſen ideenreichen, tatkräftigen Mitarbeiter verlieren zu ſollen, dem er überdies ſo viel Dank ſchuldete. Er be— ſchloß, ihm eine Chance zur Rückkehr zu geben. Als Aki erſchien, um etwas mit ihm zu beſprechen, fragte er ihn mit liebenswürdigem Lächeln, ob Aki ſeinen Schritt nicht etwas übereilt getan hätte. Er ſeinerſeits ſei bereit, das Abſchiedsgeſuch als nicht geſchehen zu betrachten, falls Aki ſich eines Beſſeren beſonnen Hätte. Aber der blieb feſt. „Halten Sie mich nicht für undankbar, Herr Konſul, wenn ich auf meinem Entſchluß beharre! Ich habe dieſen Konflikt kommen ſehen— und wenn wir ihm heute aus— weichen, bricht er morgen wieder aus. Ich habe in Ruß⸗ land gelernt, daß es nur eines gibt, Menſch ſein und ſich nicht beſſer dünken als ein Geringgeſtellter. Hätte man das in dem Vorkriegsrußland mehr bedacht, vielleicht wäre es nicht zu dieſen fürchterlichen Dingen gekommen. Ich muß Ihnen unendlich dankbar ſein, Herr Konſul! Aber hier ſcheiden ſich, glaube ich, zwei Weltanſchauungen: die des Arbeiters und die des Kapitaliſten.“ „Nun, mein lieber Wernoff, vielleicht iſt auch der Kapi⸗ taliſt, dem Sie ſo wenig ſoziale Geſinnung zutrauen, im Grunde genommen genau ſo ſozial, wenn er auch die Unterſchiede mehr betont wiſſen will, lediglich aus Gründen der Diſziplin, ohne die keine Arbeit gedeihen kann. Aber wir wollen hier keine großen weltanſchau— lichen Geſpräche führen. Ich möchte Sie nur an etwas er⸗ innern: an einen kleinen, halb verhungerten Burſchen, der aus Sowjetrußland entfloh— in einer Tonne. Bei⸗ nah erſtickt wäre er, und wurde noch in allerletzter Minute am rumäniſchen Ufer aus dem Waſſer gefiſcht. Mit Mühe erweckte man ihn zum Leben. Zum Glück war ein Kapi⸗ taliſt in der Nähe, der die Mittel zur Verfügung ſtellte, damit man den armen Jungen im Spital wieder geſund pflegen konnte. Ohne dieſen Kapitaliſten wäre dieſer Junge heute wohl kaum imſtande, in den Werken dieſes Mannes ſeine ſozialen Ideen durchzuſetzen.“ Aki ſah den Konſul faſſungslos an: „Sie— Sie— Herr Konſul— 12 Waren Sie es, Herr Konſul, der mir damals geholfen hat? Man hat mir er⸗ zählt von dem Wohltäter aus fernen Landen, der alles für mich bezahlt hatte.“ 1 „Ich war es. Aber die Sache iſt ja nicht der Rede wert.“ „Doch, ſie iſt es, und ich bin glücklich darüber, daß ich Sie gefunden habe. Seien Sie meines innigſten Dankes gewiß, und verfügen Sie über mich überall und jederzeit. Ich werde Ihnen immer zu Dienſten ſein, wenn es ohne Opfer meiner Ueberzeugung möglich iſt.“ Impulſiv hatte er Nyſtädts Hand erfaßt und drückte Stirn⸗ Vorzimmer Sie ſich dazu!“ „Ich pflege aus meiner Geſinnung kein Hehl zu machen, wenn ich danach gefragt werde. Ich habe nicht die Abſicht, im Betrieb irgendwelche politiſche Propaganda zu treiben, am allerwenigſten für die ruſſiſchen revolutionären ſie ſo heftig, daß der Konſul zuſammenzuckte. „Das liegt mir durchaus fern“, antwortete Nyſtädt ernſt, jedoch nicht unfreundlich.„Alſo auf weitere gute Zuſammenarbeit.“ * m wußte nur Gutes zu melden. Methoden, denn die kenne ich vom eigenen Erleben ſo (Fortſetzung folgt.) Naſſau, der men mit dem Gauleiter Pprenger. gramme erfolgt auf Grund dieſer Entſchei⸗ dungen durch den Reichsbund der deutſchen i Freilicht⸗ und Volksſchauſpiele Berlin⸗Süd⸗ ende, der dazu vom Reichsminiſterium für 5 Volksaufklärung und Propaganda tragt worden iſt. Alle Anträge betr. Er⸗ an die Reichsminiſteriums le errichtet werden, werden zur Veranſtal⸗ tung von Theateraufführungen unter frei em Himmel nicht zugelaſſen. Gaupropagandaleiter und Leiter der Lan⸗ desſtelle 5 riums für Volksaufklärung und Propaganda ſitzer Michel Henriot, der Sohn des Staats⸗ anwalts von Lourient und Neffe des aus dem Staviſky⸗Skandal Henriot hat eingeſtanden, ſeins Frau getötet zu haben, um in den Beſitz der hohen Ver⸗ ſicherungsſumme zu gelangen. Seine Ausſage, er habe ſeine kaum 19 Jahre alte gefunden, als er von der Jagd heimgekehrt ei, klang ſo wenig überzeugend, daß der Un⸗ ſterſuchungsrichter ihn am Freitag noch ein⸗ 100 4 vernahm. Das Geſtändnis hat beltsbeſchallungeprogra le notleidenden Künſtler an⸗ lüßlich des 1. Mai Alle Künſtler, die meiner Anregun geleiſtet und die ſich aus dem lufee an 1. mai ergebenden Mokive in Gemälden, Oelſkizzen, Aquarellen, Zeichnungen, Ra- dierungen uſw. geſtaltet haben, geben der bandesſtelle e des Reichsmini⸗ ſteriums für Volksaufklärung und Propa⸗ ganda, Frankfurt a. M., Bürgerſtraße 9 bis 11, umgehend ihre Anſchrift und die Art ih⸗ res Werkes bekannt. Die Arbeiten ſelbſt müſſen bi 11 Juni des Jahres fe ggeſtalt fein e Heil Hitler. gez. Müller- Scheld, Gaupropagandaleiter und Leiter der Lan- desſtelle Heſſen⸗Naſſau des Reichsminiſteri⸗ ums für Volksaufklärung und Propaganda. Freilichtaufführungen g ſind anzumelden Die Landesſtelle Heſſen⸗Naſſau des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda erläßt folgende Bekannt⸗ machung: 1. Alle im Sommer 1934 geplanten Thea⸗ teraufführungen unter freiem Himmel ſind gemäß der Anordnung der Reichstheater⸗ kammer vom 9. Januar 1934 anmeldepflich⸗ tig. Die Anmeldung iſt an die zuſtändige Landesſtelle des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda Heſſen⸗ g Frankfurt a. M., Bürgerſtraße 9 bis 11, da richten und muß genaue Anga⸗ ben enthalten, wer der Veranſtalter und Rechtsträger der Aufführung iſt, auf wel⸗ chen Plätzen, an welchen Tagen und wie oft geſpielt werden ſoll, ſchließlich welche Werke zur Aufführung kommen. Ferner iſt eine Mitteilung notwendig, wieviel Berufsſchau⸗ ſpieler bei den Aufführungen beſchäftigt werden. Auf Grund dieſer Anmeldung enk⸗ ſcheidet die Landesſtelle Heſſen-Naſſau, ob die Aufführungen gemäß der Anordnung Reichstheaterkammer zugelaſſen wer— den können. 2. Die Errichtung von Thingſtätten er⸗ folgt auf Grund der Vereinbarung zwiſchen dem Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propaganda und der Reichsleitung des Arbeitsdienſtes Freiwilligen Arbeitsdienſt. een d durch ie der Thingplätze an die einzelnen Gemein⸗ den erfolgt durch die zuſtändige Landesſtelle des Reichsminiſteriums für Volksaufklä⸗ rung und Propaganda und im Einverneh⸗ a Reichsſtatthalter Die Durchführung der Baupro— den beauf⸗ richtung von Thingſtätten ſind ausſchließlich Landesſtelle Heſſen⸗Naſſau dee für Volksaufklärung und Propaganda zu richten. Thingſtätten, die ohne Zuſtimmung der zuſtändigen Stel⸗ Zuteilung Schlepper geſunken kommen. Bremerhaven, 14. Mai. arunter der Kapitän, konnten gerettet wer⸗ und gaben noch Glockenzeichen. Bergungsd er und Taucher rt die Vergungs⸗ 1 Abe 910 nahmen ſofort die Bergungs⸗ Bald mußten aber die Bergu⸗ ˖ an dem kieloben treibenden und 17 gehaltenen Schlepper„Merkur“ aufgegeben werden, da keinerlei Ausſicht mehr beſtand, die in dem Wrack eingeſchloſſenen zwei Maſchini⸗ ſten, zwei Heizer, zwei Matroſen, einen Koch und ſeine Frau noch lebend zu bergen. Rennauto raſt in Zuſchauer Bisher ſieben Tote beim Rennen in Fontaine⸗ 5 blequ. zarts, 14. Mai. Bei dem Autorennen der Automoblklub Ile de France am Fun tag en Fontaineblau veranſtaltete, fuhr ber Bugatti⸗Wagen, der von Erlic Lora ge⸗ ſteuert wurde, 300 Meter vor dem Ziel aus bisher unbekannten Gründen in die dicht ge⸗ drängt ſtehende Menſchenmenge. Bisher ſind ſieben Tote gemeldet worden, darunter zwei Soldaten. Viele Perſonen wurden verletzt. Einer Frau wurde der Kopf abgefahren. Lo⸗ ra iſt im Krankenhaus geſtorben. Die Urſache des Unglücks ſteht noch nicht genau feſt. Nach den erſten Elmitllungen ſoll kurz vor dem Herankommen des Bugakti-Wa⸗ gens ein Hund die abgeſteckte Rennſtrecke uber⸗ quert haben. Die Zuſchauer verſuchten nun durch Zurufe und Armbewegungen den Fahr er auf den Hund aufmerkſam zu machen, um ihn rechtzeitig zum Abſtoppen des Wagens zu veranlaſſen. Durch dieſe Zeichen wurde aber anſcheinend der Fahrer, der ſich ganz auf die Steuerung des Wagens konzentriert hatte plötzlich abgelenkt, ſo daß er die Gewalt über den im 180⸗Stundenkilometertempo da— ee verlor, in die Zuſchauer— nge hineinfuhr und ſchließlie ne Halen alle 0 ſchließlich gegen einen Eiſenbahnunglück in Frankreith Parts, 14. Mai. Im Bahnhof von La⸗ Rochelle fuhr ein Rangierzug 5 einen Per⸗ ſonenzug auf. 20 Perſonen wurden ſchwer verletzt. Bei einigen beſteht Lebensgefahr. Angarnreiſe des Miniſters Eſſer ö ungariſchen Regierung iſt Staatsminiſter Eſſer gez. Müller⸗Scheld, eſſen⸗Naſſau des Reichsminiſte⸗ —4— —— Dee Mörder ſeiner Frau. Paris, 13. Mai. Der Silberfuchsfarmbe⸗ bekannten Abgeordneten . rau in einem einſam gelegenen Hauſe erſchoſſen auf⸗ ufſehen erregt. München, 14. Mai(Halbamtlich J ˖ 1 2 8 ntlich). Im Verfolg einer ſehr herzlichen Einladung der in ſeiner Eigenſchaft als Führer der ck ſeiner e Führer der deutſchen Verkehrsverbände und Präſident des Reichs. ausſchuſſes zu einem 3 bis 4tägigen Beſuch nach Budapeſt abgereiſt. Die Reiſe dient der) Förderung und dem Ausbau des deutſch— ungariſchen Reiſe- und Fremdenverkehrs. ö Rücktritt des polniſchen Kabinetts Warſchau, 14. Mai. Am Sonntag fand ei Sitzung des polniſchen Ministerrats flat An⸗ ſchließend begab ſich Miniſterpräſident Jenorze⸗ jewicz auf das Schloß des Staatspräſiten⸗ ö ten, dem er im Namen der ganzen eie das Rücktrittsgeſuch überreichte. Das Ge 59 bet. 1 1 52 Stagatspräſideuten af e 5 it der Bildung des Kabinetss wurde! feſſor Dr. Kozlowſüi beauftragt. 1 7 Mord und Selbſtmord Schwere Bluttat eines Poſtmeiſters. Marburg, 14. Mat. Der Poſtmeiſter Ge⸗ org Wagner aus Homburg Obeheſſen gab im Streit mehrere Schüſſe auf ſeine Frau ab. Be! dem Handgemenge, das ſich anſchließend entſpann, wurde auch der Sohn des Poſtmei⸗ ſters durch einen Schuß leicht verletzt. Die Frau hat ſchwere Verletzungen erlitten. Der Poſtmeiſter begab ſich nach der Tat in ſeine Dienſtzimmer und brachte ſich ſelbſt drei Schüſ⸗ 8 Perſonen im Schiff auf der Weſer umge⸗ Der Schleppdampfer„Merkur“ geriet bei Abſchleppen des Dampfers„Albekt Balln (Hapag) vor den Bug des Schiffes. Infolge der Kollision kenterte der Schlepper und ſank ap, Fünf Mann der Beſatzung, darunter den. Weitere 8 Perſonen waren eingeſchloſſen Lokales Aus der Heimat Gedenklase 1000 0 14. Mai er Phyſiker Gabriel Daniel. heit in Danzig geboren. e 1752 Albrecht Thaer, der Begründer der ra⸗ tionellen Landwirtſchaft, in Celle geb. 1860 Der Märchendichter Ludwig Bechſtein in Meiningen geſtorben. 1906 Der deutſch⸗amerikaniſche Staatsmann Karl Schurz in Neuyork geſtorben. 1912 Der ſchwediſche Dichter Auguſt Strind⸗ berg in Stockholm geſtorben. 85 Prot.: Chriſtian— Kath.: Bonifazius. onnenaufg. 4.07 Sonnenunterg. 19.47 Mondaufg. 3.54 Mondunterg. 21.37 * Sei hochbeſeligt oder leide— Das Herz bedarf ein zweites Herz; Geteilte Freud' iſt doppelt Freude, Geteilter Schmerz iſt halber Schmerz Tiedge. Meiner Heimat Sprache Unzählige Dichter haben dich meine Heimat! In allen Farben hat man deine Züge wiedergegeben. In deinem ſonn⸗ täglichen Frühlings⸗ und Sommerkleid, wie im winterlichen Alltagsgewand haben die Künſtler alle Schönheiten zu finden, zu be— ſchreiben und zu beſingen verlucht. „Niemand aber kennt dich beſſer und liebt dich mehr, als mein Herz, das mit unlös— baren Ketten mit dir verbunden iſt. Wenn die warme Sommerſonne auf dir ruht, ge— liebte Heimat, dann gleicht dein Antlitz dem einer gütig lächelnden Mutter. Wenn der Sturm über dich hinwegbrauſt, wenn der Himmel ſeine Schleuſen öffnet, wenn Blitze dich verwunden, dann denk ich an einen Menſchen im Leid, in deſſen Angeſicht Schickſal Furchen zog. Wenn Schnee auf deinen„Fluren liegt, habe ich Ehrfurcht vor dir, müde, ruhende Erde, wie vor einem in Ehren grau gewordenen Menſchen. l Wo ſonſt noch auf der Welt läßt ſich's ſo gut wandern, wie in meiner Heimat, wo 0 gut ruhen, wie auf meiner Heimat grünen Matten? Wo ſind die Wälder kühler und ſchattiger, wo gibt es wieder ſo freundliche Dörfer mit lauſchigen Winkeln und Gaſſen, wie in meiner Heimat? Und waren anders— wo Berg und Tal und Wald und Wieſe tau— ſendmal ſchöner; ſo lieben wie meiner Hei— mat Gefilde kann ich ſie nicht! Denn anders wo reden Blumen und Bäume und Bäche in einer anderen Sprache, die ich nicht ver⸗ ſtehe. Meiner Heimat Sprache aber dringt mir ins Herz. g Und in Nächten, ſchlummerloſen b 25:: f Tönt es mir dann immer zu: Heimat, Heimat, ewig liebe, Ach, wie einzig ſchön biſt du! * ** Der Waſſerhahn kropft. Oft gehen n achtlos in unſerer Wohnung an undichten Waſſerhähnen vorbei. Wir nehmen uns zwar vor, ihn abdichten zu laſſen, aber im Drang der Arbeit wird er vergeſſen und ſo tropf ö Wer hat ſchon ausgerechnet, wieviel Waſſer auf dieſe Weiſe verloren geht? Die Menge iſt größer, als man meiſt denkt. Je nachdem ein Hahn langſam oder ſtärker tropft, flie⸗ ßen 5—10 Liter in der Stunde fort, das ſind im Monat 4—8 Kubikmeter. Was das koſtet, kann ſich jeder ſelbſt ausrechnen. Noch ſtär— ker iſt der Waſſerverluſt bei undichten Klo⸗ ſettſpülkäſten. Das unangenehme Nachſpiel iſt jeweils die höhere Waſſerrechnung. Es emp⸗ flehlt ſich deshalb, auf alle Waſſerhähne pein⸗ lich zu achten und bald zum Inſtallateur zu ſchicken, wenn ſich eine Undichtheit bemerkbar macht. Denn: Jeder Tropfen höhlt— den Geldbeutel. Weinheim er Schweinemarkt Zugeführt 377 Stück, verkauft 263 Stück. Milch · ſchweine das Stück 10— 15, Läufer das Stück ſe bes, denen er erlag. 16—24 Mark. Marktverlauf gut. Luftſchutz iſt notwendig! Auch in England wird eifrig an der Aufklä⸗ rung der Bevölkerung über die ihr durch Luft⸗ angriffe drohenden Ge⸗ fahren gearbeitet. Um die Bevölkerung nach⸗ drücklichſt auf dieſe Ge⸗ fahren aufmerkſam zu machen, ſoll in Kürze in London vom engliſchen Heer ein„Luftüberfall“ veranſtaltet werden, für den bereits jetzt eifrig geübt wird. beſungen, Warum Muttertag? Eine Rundfunkrede des Reichsinnenminſſters. Reichsminiſter Dr. Frick ſprach am Mutter⸗ tag leer alle deutſchen Side Die Sitte an einem Tag im Jahr unſerer Mütter 3 gedenken, iſt von den ſkandinaviſchen Völkern übernommen worden. Während unſere Müt⸗ ter an dieſem Tage ſich ihrer Mutterfreuden bewußt werden ſollen, iſt es Pflicht aller Kin⸗ der, ja des ganzen Volkes, der Mutter und dem Begriff„Mutter“ an ſich Ehrfurcht zu— teil werden zu laſſen. Das ganze Volk ſoll ſich an dieſem Tage deſſen bewußt werden daß es etwas Erhabenes und Schönes iſt, Mutter zu ſein, andererſeits jedoch ebenſo scha, 05 Ul zu beſitzen. er Miniſter wies dann auf die Pflichten der Mutter hin, die ur allen daft viel zu wenig Beachtung fänden. Die größten Anforderungen an die Mutter ſtellten aber die Erziehung der Kinder. Der Mi⸗ niſter warf dann die Frage auf, warum die Oeffentlichkeit ſich mit dieſen Aufgaben be⸗ ſchäftigen ſolle. Miniſter Dr. Frick kam auf den unheilvollen Einfluß des vergangenen Sy⸗ tems zu ſprechen, wie mächtige Kräfte an der Wurzel des Familienlebens rüttelten und daß 5 ſih e fle Kindererziehung nicht 0 men e t Gabe mee we lte, um bequemer durchs Weit einem Geburtenſturz von etwa 2 burten auf 1000 447 im Jahte 1801 bis auf 14.7 Geburten im Jahre 1933 ha⸗ ben wir alle anderen Völker an Gründlichkeit der Geburtenbeſchränlung übertroffen. Der Er⸗ folg wird die Ueberalterung unſeres Volkes ſein, wenig Jugendliche, wenig Arbeitsfäh⸗ ge, aber viele alte Leute, die dann, oft ſelbſt linderlos, von den Kindern anderer unter⸗ halten werden ſollen. Der Miniſter betonte in dieſem Zuſammen⸗ hang ſpäter notwendig werdende ungeheuere Laſten, um die Rentenzahlungen aus den So— zialverſicherungen aufrecht erhalten zu kön— nen. das die berufstätige Frau und Mutter „Dr. Frick wies auf die Folgen hin, die die Beſchäftigung der Frau und Mutter mit ſich brächten. Nach der Zählung von 1925 waren von etwa 4,5 Millionen er 2 verheirate⸗ ter und verwitweter Frauen berufstätig. Dieſe Berufsarbeit der verheirateten Frau nd beſonders der kinderteichen Mütter iſt im 1 5 Grade ungerecht und unſozial, wein ſie ie Ehe und die Familie gefährdet. So lehren auch Erhebungen der Jugend— fürſorgeſtellen, daß die meiſten Jugendlichen die auf Abwege geraten, aus Familien 15 men, in denen die Mutter tot, krank oder er⸗ werbstätig geweſen iſt. Schließlich leidet vor allen Dingen die Mutter ſelbſt am meiſten darunter. Wenn wir auf der anderen Seite immer noch erwerbsloſe Männer haben, ſo wird es unſere Aufgabe ſein, hier einen Austauſch vorzunehmen, wie wir Nationalſozialiſten es im letzten Jahre ſchon auf verſchiedene Weiſe zu erreichen verſucht haben. Dabei erinnere ich an die Eheſtandsdarlehen und andere Maßnah- men. Es muß mit dem Grundſatz gebrochen werden, daß jeder im Staate z. B. auch der Arbeit auch eine Leiſtung für die Fa⸗ milie, für d iger 8 der Waſſerhahn ruhig weiter Tag und Nacht. für das Volk insgeſamt und für die ohne eine biologiſche Leiſtung dieſelben Rechte hat, wie der, der neben ſeiner beruflichen Zukunft der Nation erfüllt. Erſt wenn es ge⸗ lingt, die wirtſchaftliche Grundlage für un⸗ ſere noch kinderreichen Familien zu ſchaffen, ha⸗ ben wir den Weg für unſere Mütter frei ge⸗ macht, dann können wir die Mütter, die zu Hauſe ſo notwendig gebraucht werden, aus der Wirtſchaft herausziehen. Dann könnten wir hoffen, daß die deutſchen Mütter die ſeeliſche Erziehung unſerer Kinder wieder frohgemut in die Hand nehmen würden. Die Familie iſt die Urzelle des Volles, darum ſtellt der nationalſozialiſtiſche Staat 175 ed n ch nch ſeiner Staatspolitik. e darf ſich nicht erſchöpfen, in de Gedanken der Geichhat 1 1 Füc den deutſchen Menſchen iſt das Auf⸗ wachſen in der Familie unerläßlich, wenn wir nicht die Grundlage deutſchen Weſens für im⸗ mer zerſtören wollen. Darum dürfen wir auch die Erziehungsgemeinſchaft in der Familie nicht ſchon in jungen Jahren aufheben und die Kinder nicht zu früh der Familie entfrem⸗ den. Die echte Mutterliebe iſt die ſtärkſte ſitt⸗ liche Macht auf unſerer Erde! Die Rettung Deutſchlands hängt nicht nur von der Begeiſterung unſerer dann, lichen Jugend für die Wiedererſtarkung un⸗ ſeres Vaterlandes, ſondern ſie hängt ebenſo ſehr von der Hingabe ab, mit der unſere Frauen und Mädchen ſich wieder der Fa⸗ milie und dem Muttergedanken zuwenden! Wenn ich mich heute im Namen des Füh⸗ rers und der Regierung zur Ehrfurcht vor der deutſchen Mutter und Frau be⸗ kenne, gebe ich der Hoffnung Ausdruck, daß unſere deutſchen Frauen in dieſem Kampfe für Familie und Ehre, für Mutter und Kind, nicht verſagen mögen! Anderſeits muß ich aber erwarten, daß auch unſere deutſchen Männer ſich abwenden von dem Denken und Handeln der liberaliſtiſchen Verfallszeit deutſcher Kultur und Sitte! Es iſt ihre Pflicht, unſeren deut⸗ ſchen Frauen und Mädchen es zu erleichtern, zur Auffaſſung von Frauenehre und Mutterſinn zurückzufindenl Nur ſo ſchaffen wir die Grundlage für die Höherentwicklung unſeers Volkes und für die Zukunft der deutſchen Nation!