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Deutſch bis zum Grab Mägdlein und Knab, und deutſch iſt das Lied und deutſch das Wort und deutſch der Berge ſchwarzer Hort, du ſchwarzer Hort, du ſchwarzer Hort. 3 Deutſch ſchlägt das Herz ſtets ſonnenwärts und deutſch ſchlugs als uns das Glück gelacht, und deutſch ſchlägt es auch in Leid und Nacht, in Leid und Nacht in Leid und Nacht. 4. Reicht euch die Hand, ſchlinget ein Band um junges Volk, das deutſch ſich nennt, in dem deutſche Sehnſucht brennt, die Sehnſucht brennt, die Sehnſucht brennt. 5 5. Ihr Himmel hört, jung Saarvolk ſchwört. ſo laſſet uns in den Himmel ſchrei'n: wollen niemals Knechte ſein, nie Knechte ſein, nie Knechte ſein. (Gemeinſchaftliches Lied bei der Saar- kundgebung an Pfingſten.) verpachten. der Verlag. Darlenen-Hredlt Hpynoim Umsenig. für Handel und Hausbeſitz, gibt Nat. Darle⸗ henskaſſe. Vertr. a. all. Or⸗ ten geſ. Ausk. geg. Rückp. Off. u M 2364 a. 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J öffent- lich meiſtbietend verſteigert. Viernheim, den 16. Mai 1934. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Bechtel Auch CTTVVTVTTVVTV faagagggagggaggggggaggggggggagggggggggggggagaagggagagaggaggaggaggggggggcſggaan Deine Zee ss 0c une Dein Druckauftrag schaffen Mybeit aggggagggggggggggggagggaggaggggggggggagggggaaggggggagggagaaggagggaggagg Zwangs⸗ verſteigerung. Morgen Freitag, 18. Mai nachm. 2 Uhr verſteigere ich in Viernheim teilweiſe im Verſteigerungslokal, und teilweiſe an Ort und Stelle öffentlich, zwangsweiſe, meiſtbietend gegen Barzahlung: verſchiedene Mobiliar-Einrich⸗— tungs- u. Gebrauchsgegenſtände, ſowie 1 Speiſezimmer⸗Einricht⸗ ung, 1 Standuhr, 1 Radioan⸗ lage, 1 Schneidernähmaſchine, 2 Schreibmaſchinen, 4 Ferkel, 1 Kuh u. a. Zuſammenkunft der Steiglieb⸗ haber nachm. 2 Uhr im Gaſthaus zum Pflug, Weinheimerſtraße. Lampertheim, 15. Mai 1934 Köhler, Gerichtsvollzieher in Lampertheim 1 Aelter per ſoſort zu Von wem, ſagt Saarkundgebung Pfingſtſonntag 1934 Viernheim. Morgens 11 Uhr vor dem Rathaus: Begrüßung der Saargäſte durch den Herrn Bürgermeiſter. Mittags 1 Uhr: Aufſtellung aller Vereine, der Partei und der NS.⸗-Gliederungen und For- mationen auf dem Marktplatz um ½2 Uhr: Abmarſch zum Feſtplatz(Wald- ſportplatz der Amicitia) durch die Adolf Hitlerſtraße, Schulſtraße, Saarſtraße, Induſtrieſtraße. um 2 Uhr: Beginn der Kundgebung um 4 Uhr: Fußballſpiel zwiſchen Fußballverein Homburg/ Saar— Stadtmannſchaſt Viernheim um ½7 Uhr: Schluß anſprache. Es wirken mit: Vgte. Feuerwehrkapelle, Maſſenchor der hieſigen Geſangvereine, NS. Frauenchor und Chor Bz. Levinger& Feibel, Bd M.⸗Volkstänze. Zu dieſer Kundgebung laden wir die ge— ſamte Einwohnerſchaft aufs herzlichſte ein. Ganz Viernheim legt zum Zeichen der Ver⸗ bundenheit mit unſeren Volksgenoſſen an der Saar reichen Flaggenſchmuck an. Heil Hitler! Schafft Arbeit und Brot! unterſtützt Handwerk und Gewerbe! II I- Detannimashungen (Parteiamtliche Veröffentlichungen der NSDAP., Ortsgr. Viernheim und der Unterformationen). NSDAP., Ortsgruppe Viernheim Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19. Geſchäftsſtunden⸗ Einteilung: N. S. B. O. und Deutſche Arbeitsfront: Jeden Montag, Mittwoch u. Freitag, abends 7—9 Uhr Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag, abends 7—9 Uhr NS.⸗Hago-Geſchäftsſtunden: Jeden Montag und Donnerstag Abend 7—9 Uhr in der Geſchäftsſtelle. Kaſſenverwaltung der Ortsgruppe: Jeden Donnerstag, abends 7—9 Uhr Rundfunk. Geſchäftsſtelle: Gaſthaus zum Freiſchütz Geſchäftszeiten: Dienstag u. Freitag von 1820 Uhr Feſtabzeichen für die gaarkundgebung! Sämtliche Amtswalter, Blockwarte uſw. haben ſich für den reſtloſen Verkauf der Saarab- zeichen zu bemühen! Ohne Abzeichen keine Teilnahme an der Feſtkundgebung! Rechnungs- legung über die nichtverkauften Abzeichen bis Freitag abend 8 Uhr auf der Geſchäftsſtelle! Heil Hitler! der Ortsgruppenleiter: J. V.: Schweigert. Betr.: Sammlungen. Ich mache darauf aufmerkſam, daß jede Art von Samm- lung durch irgendeine Gliederung der Partel ſtrengſtens verboten iſt! Ausgenommen iſt allein die NS. Volkswohlfahrt. Verſtöße ſind mir fofort zu melden! Der Ortsgruppenleiter: J. V. Schweigert. Achtung! Betr. Teilnahme aller Mitglieder der NS⸗ Gliederungen am Feſtzug bei der Saarkundgebung— Pfingſtſonntag— Hinter der Fahnengruppe der PO ſtehen die Parteimitglieder(Kontrolle durch d. Blockwarte) Dahinter: 1. die NS⸗Frauenſchaft, 2. NS BDO. und Daß mit Fahnengruppe, 3. RDB. und NS mit Fahnengruppe, 4. NS. Bauern⸗ ſchaft mit Fahnengruppe, 5. BDM, 6. NS Hago u. Innungen, 7. HJ. Es wird in Ler⸗Reihen marſchiert. Ich erwarte reſtloſes und vor allem pünktlichſtes Erſcheinen. Heil Hitler! Der Ortsgruppenleiter N J. V. Schweigert Lokales Viernheim, 17. Mai »Eiſenbahnunglück in Pforzheim Wie unſer Korrespondenzbüro meldet, wurden heute Früh bei einem Eiſenbahnunglück im Pforz— heimer Bahnhof, 4 Perſonen getötet und 10 ſchwer verletzt. * Die Feſtabzeichen zur Saar⸗ kundgebung werden zum Kauf angeboten— ſie ſind bald vergriffen—jeder Volksgenoſſe muß ſie tragen— beſorge Dir alſo ſofort das Feſt⸗ abzeichen— ohne ſolches keine Saarkundgebung! * Zum Fußballſpiel Homburg/ Saar Viernheim aus Anlaß der Saar⸗ kundgebung am Pfingſtſonntag auf dem Wald- ſportplatz. Die Homburger Mannſchaft iſt uns nun mitgeteilt worden und man kann ſagen, daß ſolche ſehr ſpielſtark iſt. Mit dieſer Mann- ſchaft haben die Saarländiſchen Vertreter der Bezirksklaſſe den früheren bekannten Ligamann⸗ ſchaften Boruſſia⸗Neunkirchen, Saar und Fuß. ballverein Saarbrücken in Privat. und Verband⸗ ſpielen manche Punkte abgenommen. Wir kennen ja unſere Viernheimer Mannſchaft vom letzten Spiel her als ausgeglichen und ſo darf man erwarten, daß dieſes„Städteſpiel“ eine beſondere Zugkraft im Rahmen der Kundgebung ausüben wird. Homburg/ Saar ſpielt in folgender Aufſtellung: Conrad Müller Neuchel Geyer Klees End Mayer Eigner Endreß Bernhard Klein Die hieſige Mannſchaft wird am Samstag bekannt gegeben. f Das Hoferſpiel am Pfingſt⸗Samstag gehört der Schuljugend Den Auftakt zu den Hoferſpielen bildet die Schülervorſtellung am Pfingſtſamstag nachmittag 4 Uhr. Welcher Junge, welches Mädel möchte dieſes große Ereignis nicht miterleben. Iſt doch das Hoferſpiel mit ſeinen aufeinanderfolgenden Handlungen von Begeiſterung, Opferwillen, Kampf, Sieg und Tod wie kein anderes geeignet, die geheimſten Regungen der empfindungs vollen Kindesſeele in Schwingung zu bringen und zu halten. Der Kampf am Iſelberg, die wie ein Sturm auffahrende Artillerie, die dahinbrauſenden Reitergruppen, die bunten Uniformen der Fran⸗ zoſen, die originellen Tiroler Trachten ziehen Herz und Sinn der Jugend in ihren Bann. Der Verrat Hofers, ſeine Gefangennahme und ſchließlich ſein Tod, den er erleiden muß, weil er ſein Vaterland ſo ſehr geliebt, erwecken die Teilnahme des jungen Publikums. Es iſt ein Schauſpiel, deſſen Handlungen geladen von völkiſchem Sinn, Willen und Geiſt; ein Werk, das dem völkiſchen Weſen unſerer jungen Generation entſpricht Das ganze junge Viernheim wird ſich des- halb am Samstag auf der herrlichen Freilicht- bühne einfinden und ſich begeiſtern an dem ge⸗ waltigen Schauſpiel, das Viernheimer Männer und Frauen, Jungen und Mädchen nach monate⸗ langer Vorbereitung zur Darſtellung bringen. Eltern! Gebt Euren Kindern Freude, gewährt ihnen den Beſuch des Hoferſpiels am Pfingſtſams tag.“ Bitte ausſchneiden! N. S. 8. O. und D. A. F. Die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ läßt für alle ſchaffende Volksgenoſſen mit ihren Familienangehörigen falgende Urlauberzüge fahren über Friedrichshafen nach dem Allgäu 26. 5. bis 3. 6. 34. Fahrtkoſten etwa bis 30 RM Letzter Anmeldetermin 18. 5. 34. In die ſchwäb. Alm 2. 6 bis 10. 6. 34. Fahrtkoſten etwa bis 25 RM. Letzter An⸗ meldetermin 20. 5. 34. Nach Thüringen 9. Juni bis 17. Juni 34. Fahrtkoſten etwa bis 25 RM. Letzter An⸗ meldetermin 27. Mai 34. In den Harz vom 16. Juni bis 24. Juni 34. Fahrtkoſten etwa bis 25 RM. Letzter An⸗ meldetermin 3. 6. 34. f An die Pommeriſche Seeküſte vom 23. Juni bis 1. Juli 34. Fahrtkoſten etwa 30 bis 35 RM. Letzter Anmeldetermin etwa bis 10 Juni 34. In dem Preis iſt die volle Verpflegung enthalten. Eine beſſere, billigere und ſchönere Gelegen⸗ heit, um unſer ſchönes Vaterland kennen zu lernen, gibt es nicht. Wir wünſchen daher, daß recht viele ſchaffenden Volksgenoſſen von Viern⸗ heim ſich an dieſen Urlauberzügen beteiligen. Nähere Auskunſt, ſowie Anmeldungen zur Teilnahme, bei der N. S. B. O.⸗Dienſtſtelle, Orts⸗ gruppe Viernheim. Heil Hitler! Pereins- Anzeiger Hoferſpiel. Donnerstag abend 8 ¼ Uhr letzte Probe des 2. Teiles. Franzöſiſche Soldaten, ſowie die Trommler müſſen reſtlos erſcheinen. Freitag abend 8 ¼ Uhr, General-Appell für ſämtliche Mitwirkende. Die Leitung. Milcherzeuger! Herr Fürſt vom Milchverſorgungsverband Nordbaden ſpricht am Freitag Abend halb 9 Uhr im Gaſthaus„Zum Engel“ wozu alle Milcherzeuger und deren Ange— hörigen dringend eingeladen werden. Michabſatzgenoſſenſchaft Viernheim. Derlunlücksſchacht von Buggingen Oeffnung erſt Anfang Juni. Karlsruhe, 17. Mai. Wie amtlich mitge⸗ teilt wird, iſt mit der Oeffnung des Un⸗ Aan in Buggingen erſt Anfang uni zu rechnen. Dieſe Verzögerung iſt eine zwingende Notwendigkeit, da es ſich um einen Brand in einem Kalibergwerk(Salz⸗ bergwerk) handelt. Im Gegenſatz zu einem Kohlenbergwerk, wo ein Brand durch Ab⸗ fügen des Pumpwerkes, alſo durch Er⸗ äufen des Schachtes eingedämmt werden kann, gibt es in einem Kalibergwerk nur eine Möglichkeit der Feuerbekämpfung, und ſelhe muß man warten, bis das Feuer von elber erliſcht. Im anderen Falle würde das eindringende Grundwaſſer die Salze er⸗ ſäufen. Wie erſt jetzt bekannt wird, hat das eng⸗ liſche Bergbauminiſterium den deutſchen Be⸗ hörden ſein Beileid zu dem Bugginger Un⸗ glück ausſprechen lalen Verlobungs- und sonstige Anzei gen für unsere Pflngat-Mummer bitten wir frühzeitig aufzugeben. Viernheimer Anzeiger gez. Mögelinn ernheimer Anzeiger (Viernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,40 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratis⸗Beilagen: wöchentlich den„Illuſtrierten Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Verkünd⸗ und Anzeigeblatt für Viernheim ſeit dem Jahr 1883 Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt a. M., Verantwortlich für den Anzeigenteil! Joh. Martin, Viernheim. D. A. IV. 34 1050. Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg. Viernheimer Zeitung (Viernheimer Bürger⸗-Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor— mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim Nummer 114 Freitag, den 18. Mai 1934 Die Wirtſchaſtswoche planvoller Arbeitsumſatz.— Bierpreis und Bierſteuer.— Verſicherungsgeſchäft als Gradmeſſer.— Der Butkerpreis bleibt ſtetig. Im April ſind abermals 170 000 Kriſen⸗ opfer wieder in den Wirtſchaftsprozeß ein— gereiht worden. Das iſt ein Beweis dafür, daß die Arbeitsſchlacht unaufhaltſam weiter— geht, ebenſo, daß es gelungen iſt, durch die vom Reiche eingeleitete Arbeitsbeſchaffung eine allgemeine Belebung der Wirtſchaft her— beizuführen. Gewiß kann es nicht ſprunghaft aufwärts gehen, denn es iſt in den langen Jahren der Kriſe zuviel ſtillgelegt worden, ſo daß der Wiederaufbau ſchan aus tech⸗ niſchen Gründen ſchrittweiſe vorſichgehen muß. Aber gerade das bietet die ſichere Ge⸗ währ dafür, daß die Grundlage für den Auf— bau feſt und widerſtandsfähig iſt, o daß zuch weiter Monat für Monat Zehntauſende von den 2,6 Millionen Kriſenopfern, die am 1. Mai noch gezählt wurden, ihre Arbeits- plätze finden. Keine Miesmacherei daran etwas ändern, wobei immer wieder darauf hingewieſen werden muß, daß ja nicht die nationalſozialiſtiſche Regierung die Arbeitsloſigkeit geſchaffen, ſondern nur vor— gefunden hat. Durch das in der Berichts- woche erlaſſene Geſetz zur Regelung des Ar— beitseinſatzes iſt die Planmäßigkeit der Ar⸗ beitsſchlacht vervollkommnet worden. Neben der vordringlichen Aufgabe einer endgülti⸗ gen Niederringung der Arbeitsloſigkeit hat das Geſetz auch noch eine zweite gewaltige Aufgabe zu erfüllen: die bevölkerungspoli— tiſche Umſchichtung, die die Vorausſetzung zu einer ſozialen und volkswirtſchaftlichen Neuordnung iſt. Statiſtiſch iſt nachgewieſen, daß der bisherige erfolgreiche Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit ſich be'onders günſtig in den ländlichen und kleinſtädtiſchen Gebieten ausgewirkt hat und in den Großſtädten, den induſtriellen Hochburgen, noch immer die bei weitem größere Zahl erwerbsloſer Volks— genoſſen zuſammengeballt iſt. Es iſt alſo nur eine Selbſtverſtändlichkeit, wenn man dieſem Mißverhältnis endlich ein Ende bereiten will. Hierzu iſt das genannte Geſetz als der erſte umfaſſende Großangriff anzuſehen. Es wendet ſich nicht nur an die Arbeitneh⸗ mer ſchlechthin, ſondern auch an die Arbeit⸗ geber. Die Tatſache, daß in der Land— wirtſchaft bereits ein Mangel an Arbeitskräften eingetreten iſt, beweiſt einer⸗ ſeits, daß gerade die Landwirt ſchaft in vor⸗ bildlicher Weiſe die Politik der Reichsregie⸗ rung auf dem Gebiet der Arbeitsbeſchaffung unterſtützt hat, andererſeits aber auch, daß die Induſtrie, wenn ein Mangel an Ar⸗ beitskräften in der Landwirtſchaft eintritt, zur Abgabe ſchaffender Menſchen an das Land bereit ſein muß. Es muß verlangt werden, daß die Reichs⸗ regierung bei allen ihren Maßnahmen, der Wirtſchaft den Wiederaufſtieg zu erleichtern, auch ſeitens der Wirtſchaft ſelbſt Unterſtüt⸗ zung findet. So iſt es der Wille der Reichs⸗ regierung, mit dem Abbau der öffentlichen Laſten, alſo Steuern und Abgaben, fortzu⸗ fahren, was aber nur möglich iſt, wenn die Wirtſchaft den Schwierigkeiten des Ueber⸗ gangs Rechnung trägt. Das iſt von den Biekbrauereien nicht geſchehen, denn die Weigerung, den Bierpreis zu ſenken, nachdem das Reich durch einen Umbau der Steuerbelaſtung eine erhöhte Vorein⸗ ſchätzung des Reichsbierſteuerertrags vorge⸗ nommen hat, iſt nicht zu verantworten. Es kommt heute nicht darauf an, Ueberſchüſſe aus irgendwelchen Betrieben zu erzielen, ſondern zunächſt nur darauf, alle Kriſenopfer wieder in den Wirtſchaftsprozeß einzureihen. Die großen Schlüſſelinduſtrien, der Berg⸗ bau und die Schwereiſeninduſtrie, haben ſeit Jahr und Tag neue Arbeitskräfte einge⸗ ſtellt, ohne daß die Ertragsfähigkeit der Be⸗ triebe zuvor geſichert war. Ohne Wagemut und Unternehmungsgeiſt kommen wir trotz der großzügigen Unterſtützung durch die Reichsreg erung nicht über alle Schwierigkei⸗ ten hinweg. Auch die Landwirtſchaft hat Arbeitskräfte bereitwillig eingeſtellt, trotzdem auch ſie erſt beginnt, die Früchte der neuen Bauernpolitik zu ernten.. Von großen Unternehmungen, die in die 0 Woche ten Jahresbericht veröffentlicht ben, ragt vor allem der Bericht des Al 50 kann[. Liberalismus. 51. Jahrgang Neuordnung des Aufbaus der deutſchen Handwerksorganiſatinn— Pflichtinnung für alle im Handwerk hauptberuflich Tätigen Berlin, 18. Mai. Die Reichsregierung hat die erſte Verordnung zur Ausführung des Hand— werksgeſetzes vom 12. November 1933 ver— kündet. Vor Preſſevertretern machte der Reichskommiſſar für den Mittelſtand, Mini— ſterialdirektor Dr. Wienbeck, nähere Aus— führungen über dieſe Verordnung. Er wies darauf hin, daß die gefeſtigte mittelalterliche Handwerkswirtſchaft nicht allein durch die wirtſchaftlich-induſtrielle Entwicklung nichtet worden ſei, ſondern auch durch die Wandlung der politiſchen Dem Handwerk ſeien keine einde erſtanden als im Marxismus und im Durch das ſelbſtändigen zuſammengefaßt worden. Der Verſuch, ſich in dena lten Innungen zu organiſieren, habe einen guten Erfolg ge⸗ habt. Die Selbſthilfe des Handwerks habe zu einer Pflichtinnungsorganiſation von faſt 70 v. H. der geſamten deutſchen Handwer⸗ kerſchaft geführt, ſo daß der letzte. Schritt. eine völlige Pflichtorganiſation für das Handwerk auszusprechen, ſeiner eigenen Ge⸗ ſinnung enkſprach. Auf der Grundlage dieſer erſten Verord— nung werde das ganze deutſche Handwerk zuſammengefaßt. So werde ſich ein neues, prächtiges und anſtändiges Handwerk ent— wickeln können. Es ſei Vorſorge getroffen, daß durch Ehrengerichtsbarkeit alle aus dem Stand entfernt werden können, die ihm ſcha— den. Die Folge werde ſein, daß auch der Nachwuchs auf ein höheres geiſtiges Niveau Handwerks in künſtleriſcher Beziehung— notwendig ſei. Die neue Innung Zu der neuen Verordnung über die Durch⸗ führung des Handwerksgeſetzes erklärte der lianz-Konzerns hervor. Dieſer Kon⸗ zern umfaßt das größte deutſche Verſiche⸗ rungsgeſchäft, das ſich über alle Zweige er⸗ ſtreckt, deſſen Entwicklung alſo auch auf— ſchlußreich für den allgemeinen Gang der Wirtſchaft iſt. Auch die Allianz ſtellt feſt, daß ſich in allen Verſicherungsſparten eine ge⸗ wiſſe Belebung eingeſtellt hat, was auch be⸗ weiſt, wie die Zuverſicht in die Stetigkeit der Entwicklung zunimmt. Gelingt es, die Ver⸗ handlungen über den Zin ſen dienſt für die Auslandskredite zu günſtigem Abſchluß zu bringen, ſo wird das auch wohl interna⸗ tional zu einer Vertrauensfeſtigung führen. Das neue Deutſchland muß ja ſchließlich nur die Schulden bezahlen, die früher gemacht wurden. hung. Aufnahme dieſer Schulden haben die Führer und Männer des neuen Deutſchlands, immer in Vorausſicht der Ereigniſſe, erbittert be⸗ kämpft. a In einer Reihe von Blättern erſchien die Nachricht, daß die deutſchen Butterpreiſe in⸗ folge der geſtiegenen Erzeugung um 5 Mark je Zentner herabgeſetzt würden. 1 Wie der „Zeitungsdienſt des Nährſtandes mitteilt, iſt dieſe Nachricht unzutreffend. Da die Preiſe für Butter Ende März und Anfang April bis zu neun Mark je Zentner geſenkt wur⸗ den, iſt bereits der alljährlich wiederkehren⸗ den Mehrerzeugung von Butter hierdurch Rechnung getragen. Der Buttermarkt hat in den letzten Wochen auch einen durchaus normalen Verlauf genommen. Das gegen⸗ wärtige Verhältnis von Butterverbrauch und derzeitiger Erzeugung würde ſogar eine Butterpreisſteigerung rechtfertigen, wenn nicht der Reichskommiſſar für die Vieh⸗, Milch⸗ und Fettwirtſchaft im Intereſſe der Ordnung des Buttermarktes und zur Wah⸗ rung der Bedürfniſſe der Verbraucher eine ſolche verhindern würde. — Aber gerade die Entſtehung und Reichshandwerksführer Schmidt u. a.: Wir ſtehen heute inmitten der großen Uüm⸗ wälzung unſerer Zeit. Wir ſtehen an einem Wendepunkt, an dem der nationalſoziali⸗ ſtiſche Staat mit eiſerner Hand neue Ge⸗ ſchichte macht. Der Neuaufbau der Hand— werksorganiſation in Pflichtinnungen und Reichs⸗Hondwerkerſchaften räumt reſtlos auf mit der liberaliſtiſchen⸗-demokratiſchen Hand— 1 genen ver⸗ gangenen Anſchauungen. ſchlimmeren. z. 155 iſt die Handwerksgeſetz von 1898 ſeie nun die letzten Reſte des e on 1898 ſeien dann 5 Fund die . ̃ D2—w—mwm w— kommt, das für das Handwerk— beſonders ih 4 ie f 5 nehmer und Geſellen des Handwerks die nationalſozialiſtiſche werksorganiſotion, die im Syſtem des ver— Zeitalters geſetzlich verankert wurde. Eines der wichtigſten nationalſozia— liſtiſchen Ziele und das weſentlichſte Funda⸗ ment nationalſozialiſtiſcher Weltanſchauung Beſeitigung des Klaſſenkampfe⸗ Neuſchaffung kameradſchaftlicher Volksgemeinichaft, das alles wird zum erſten Mal durch das neue Handwerkergeſetz in der gewerblichen Wirtſchaft verſucht. In iſt nicht m die einſeitige Hand⸗ aufgezogen, tereſſen-Verkreterorganif werksmeiſter, ſondern ſie iſt 5 meinſchaftliche Standesorganiſation aller im Handwerk haupkberuflich erwerbskäkigen Menſchen. Meiſter, Geſellen und alle Arbeik⸗ nehmer, die im Handwerk beſchäftigt ſeien. einſchließlich der kaufmännischen Angeſtellten und auch die Handwerkslehrlinge gehören in Zukunft pflichtmäßig zur Innung. Sie gehören vor allem mit gleichen Rechten und gleichen Pflichten dem skande an. Neben dem bisherigen Obermeiſter ſteht als mitverantwortlicher Standesführer der Geſellenführer. Er führt die Arbeit⸗ inner⸗ halb der Innung. Er iſt dafür verantwort⸗ lich, daß das marxiſtiſche Gedankengut durch Weltanſchauung endgültig erſetzt und beſeitigt wird. Er hat für die ſoziale Wohlfahrt der Arbeitnehmer 5 N CCC volksge-⸗ nt 3.. 5 17 8[Damit iſt das liberal-demokratiſche zu ſorgen. Er leitet mit dem Obermeiſter ge— meinſam die Geichicke der geſamten Innung nach ihren wirtſchaftlichen Vorausſetzungen. Damit wird das, was im Klaſſenkampf der Gewerkſchaftsbewegung nicht erreicht wer— den konnte, auf einer neuen, höheren Ebene verwirklicht: auf der Ebene kameradſchaftlicher, vertrauensvoller Zu- ſammenarbeit von Betriebsführern und Betriebsgefolg— ſchaft, von Arbeitgebern und Arbeitnehmern in einer Standesgemeinſchaft. Es wird die vornehmſte Aufgabe der Pflichtinnungen ſein, alle Reibungen, die durch das tägliche Berufsleben, durch die immerwährende Ein— und Unterordnung von Menſchen im Be— rufs⸗ und Betriebsleben entſtehen, zu beſei— tigen und nationalſozialiſtiiche Ehre und Kameradſchaft zwiſchen den im Handwerk tätigen Menſchen zu verbürgen. Der zweite Grundſatz des Geſetzes über die Neuordnung N der Verhältniſſe im Handwerk iſt die Durchführung des Führerprinzips. Wahl⸗ ſyſtem in den öffentlich-rechtlichen Körper— ſchaften des Handwerks endgültig beseitigt. Der Dank für dieſe geſchichtliche Umwälzung gebührt allein unſerem Führer und Volks— kanzler Adolf Hitler. Er hat die macht⸗ politiſche Grundlage dafür geſchaffen, daß im Deutſchen Reich die Autorität des Staates ſtark iſt und die Staatsführung das Gemein— wohl des Volkes ſichern kann. Nur in einem ſolchen Machtſtaat iſt es möglich, wirtſchafts— moraliſche und wirtſchaftsethiſche Grundſätze und Ziele zu verankern Ziele, die ein neues völkiſches Leben und Werden bedingen, Ziele, die neue Menſchen ſchaffen und her— anwachſen laſſen, ſo daß die Begriffe von Kameradſchaft und Treue, von Ehre und Anſtand im ſozialen Leben der Volksge— meinſchaft wieder heiligſte Güter werden. Vor der Saarabſtimmung Erklärungen des deutſchen Mitglieds der Saarregierung Genf, 18. Mai. Vor führenden Mitgliedern der Deutſchen Front des Saargebiets, die ſich zurzeit in Genf befinden, gab das ſaarländiſche Mit⸗ glied der Regierungskommiſſion, Co ß ⸗ mann, eine Erklärung über ſeine Stellung zu den wichtigſten Fragen des Saargebiets ab, die jetzt. täglich in der verſchiedenſten Form in der Oeffentlichkeit erörtert werden. Er wies darauf hin, daß drei Fragen im Vordergrund ſtehen. Die erſte Frage ſei die Sicherſtellung der Ruhe und Ordnung für die Jeit der Abſtimmung. Er erkenne durchaus an, daß die beſonderen Verhältniſſe, die mit der Abſtimmung zu— ſammenhängen, auch beſondere Maßnahmen bedingen. N daß die Zuhilfenahme fremder Polizeikräfte das geeignete Mittel ſei. Im Saargebiet ſelbſt ſei die Möglichkeit vorhanden, die Ruhe und Ordnung ſicherzuſtellen. Der beſte Ga— rant in dieſer Hinſicht ſei ein gutes Zuſam⸗ menarbeiten zwiſchen Behörden und Bevöl— kerung. Das bisherige Verhalten der Be— völkerung des Saargebiets gebe ihm das unbedingte Vertrauen, daß auch in der ſchwierigſten Periode ſaarländiſcher Geſchich⸗ te geſundes Verſtändnis und Verantwor⸗ tungsgefühl in genügendem Maße aufge⸗ bracht werden. Es ſei natürlich, daß die Ab⸗ timmungsperiode eine Vermehrung der vor⸗ ndenen Aufgaben über die Kontroll- und Sicherheitsorgane mit ſich bringt. Er halte deshalb eine angemeſſene Vermehrung der Polizei⸗ und Landjägerkräfte für erforder⸗ lich. Zur Rekrutierung derſelben ſei im Er ſei jedoch nicht der Anſicht; Saargebiet reichlich Gelegenheit vorhanden. Landfremde Polizeitruppen könnten ſehr leicht, anſtatt der Ruhe und Ordnung zu dienen, zu ſonſt vermeidlichen Konflikten führen. Die ſchwerwiegendſten Bedenken habe er gegen die in der Preſſe mehrfach er— örterte Hereinholung nichtdeutſcher Trup⸗ pen, da ſie zu den ſchlimmſten Auswirkungen führen müßte. Die ſofortige Ernennung der Abſtimmungs- kommiſſion halte er für ein ſehr geeignetes Mittel, be— ruhigend auf die öffentliche Ordnung einzu⸗ wirken. Auch die baldmöglichſte Feſtſetzung des Abſtimmungstermins werde viel Stoff zur Kritik beſeitigen. Er verſtehe dieſe For⸗ derung der Bevölkerung umſomehr, als der Verſailler Vertrag dieſe Frage bereits ein⸗ deutig geregelt habe. Die Frage, die mit am meiſten in der Oeffentlichkeit diskutiert wird, ſei die Frage der Schaffung eines Schutzes der abſtim⸗ mungsberechtigten Perſonen in Bezug auf ihre politiſche Stellungnahme. Er perſönlich halte einen ſolchen Schutz für erforderlich, obgleich er keiner der beteilig⸗ ten Nationen unterſtellen wolle, daß ſie Re⸗ preſſalien ausüben werde. Schließlich habe die Frage der Gerichtsbarkeit Anlaß zu vielfach falſcher Kritik gegeben. Es ſei nicht zu leugnen, daß der Verlauf einiger politiſcher Strafſachen den Anſchein erweckt habe, als ſeien die ſagrländiſchen Gerichte nicht mehr objektiv. Einzelfälle könnten aber nicht zu Ausnahmemaßnahmen führen. Es ſei durchaus möglich, daß noch ein zweiter r Senat für Strafſachen beim Oberſten Gericht eingerichtet werde. Dieſe Einrichtung liege im Rahmen des Friedensvertrages, während die Schaffung von etwaigen Sondergerich⸗ ten dem Friedensvertrag widerſpreche. * 7„ Ein famoſer Polizeicheſ Berlin, 18. Mai. In der Denk ſchrift der Deut⸗ ſchen Front an den Völkerbundsrat war u. a. über die Perſönlichkeit des jetzigen Führers der Exekutivpolizei im Saargebiet, des Emigranten Machts geſagt worden, daß er als aktiver Offizier im Weltkrieg wie— derholt Selbſtverſtümmelungen vorgenom— men habe, weil er zu feige war, Front für ſein Vaterland zu kämpfen. Machts hat nun den Saarzeitungen eine Be— richtigung zugehen laſſen, in der er alles abſtreitet und demgegenüber behauptet, von Auguſt 1914 bis November 1918 an der F. geſtanden und in vorderſter Linie ge— kä. zu haben. Außerdem habe er ſein Eiſernes Kreuz zweiter und erſter Klaſſe er— halten. Nun iſt der Fall Machts amtlich nachgeprüft worden. Es wurde feſtgeſtellt, daß ſich Machts tatſächlich in verſchiedenen Fällen der Feigheit vor dem Feind ſchuldig gemacht hat, indem er z. B. vor Verdun im März 1916 einen Angriffsbefehl nicht befolgte. Trotzdem ſtellte ſich abends eine leichte Vein verwundung des Machts heraus, bei der freilich niemand Zeuge war und die er ſich bezeichnenderweiſe nicht auf dem eigenen Verbandsplatz, ſon— dern auf dem einer anderen Truppe ver— binden ließ. Nach Ausſage ſeines ſpäter gefallenen Re— gimentsadjutanten hat der bekreffende Arzt im Beinkleid Machis Puiver-Spuren feſi⸗ geſtellt, die nur von einem Nahſchuß her- rühren konnken, obwohl Machts ſich gar nicht am Gefecht beteiligt hatte. Er hat, als ihm ſpäter die Selbſtverſtümmelung auf den Kopf zugeſagt wurde, nichts unkernommen. was ein Offizier in einem ſolchen Falle zu lun zulegte. wenn er zu Unrecht beſchuldigt wurde. Bei einem neuen Auftauchen beim Regi⸗ ment im Juni 1916 meldete er ſich ſofort wie⸗ der krank. Sein Bataillonsarzt. der ihn we— gen angeblicher Nervenkrankheit kurz vor dem Angriff auf Verdun beobachten mußte, ſtellte feſt, daß es nicht Nervenkrankheit. ſon⸗ dern reine Angſt ſei. Bei dem betreffenden Regiment hoer auf keinen Fall Kriegsaus— zeichnungen erhalten und über das andere Regiment, wo er ſie erhalten haben will, verſchweigt er bisher nähere Angaben. Hörſing Jol zurükzahlen Aber er erklärk ſich zahlungsunfähig. Berlin. 18. Mai. Der preußiſche Staat hatte durch das Amtsgericht Berlin-Schöneberg auf An— trag vom 20. April 1934 einen Zah⸗ lungsbefehl in Höhe von 2913.56 Mark nebſt 4 v. H Zimſen ſeit dem 1. Oktober 1930 gegen den früheren Oberpräſidenten der Provinz Sachſen. Otto Hörſing,. jetzt wohnhaft in Berlin, erwirkt. Insgeſamt hatte Hörſing an Wartegeld 10000 Mark zu viel erhalten und davon insgeſamt 7000 Mark zurückerſtattet. Die oben genannte Reſtſumme iſt nunmehr eingeklagt worden. Zu dem Termin war Hörſing ſelbſt er- ſchienen. Er beantragte, das Armenrecht in Anſpruch nehmen zu dürfen, worauf ihn der Vorſitzende dahin belehrte, daß einen. ſolchen Antrag nur ſtattgegeben werden könnke, wenn ein Anſpruch ausſichtsreich ſei. Hörſing erklärte darauf, er ſei zahlungsunfähig, worauf der Vorſitzende erwiderte, daß das Gericht nicht die Jahlungsunfähigkeit. ſon⸗ dern nur die Zahlungsverpflichtung ſeſtzu⸗ ſtellen habe. Hörſing erkannte ſchließlic) die Forderung an. an der die Handelsbilan; Der Außenhandel im April. Berlin, 18. Mai. Im April 1934 betrug die Einfuhr 398 Millionen Mark. Sie iſt demnach gegenüber dem Vormonat unverändert. Nach der Saiſontendenz war eher eine Steigerung der Einfuhr zu erwarten. Die Einfuhrverbote für eine Reihe von Rohſtoffen haben ſich in der Einfuhr des April noch nicht ausge⸗ wirkt. Die Einfuhr von Lebensmitteln und Getränken iſt von 87.5 auf 79 Mil⸗ lionen Mark Ausfuhr iſt mit 316 Millionen Mark um 35 Millionen Mark gegenüber dem Vor⸗ monat, d. h. um 21 Prozent geſunken. Mit einem Rückgang war ſaiſonmäßig zu rechnen. Die Verminderung war jedoch min- deſtens doppelt ſo ſtark wie im Durch chnitt der vergangenen Jahre. Zum Teil iſt die Norminderung als eine Rückwirkung auf die ältnismäßig ſtarke Ausfuhrſteigerung im März zu betrachten. Der Rückgang hat ſich beſonders ſtark bei der Fertigwarengus— fuhr geltend gemacht. Die Ausfuhr, von Rohſtoffen und halbfertigen Waren ſank gleichzeitig von 72.1 auf 65.7 Millionen Mark und von Lebensmitteln end Getränken von 13.4 auf 10,4 Millionen Mark. In er⸗ ſter Linie beteiligt waren an dem Rückgang der Fertigwarenausfuhr Textilwaren, che⸗ miſche und pharmazeutiſche Erzeugniſſe und Maſchinen. Der Einfuhrüberſchuß betrug demnach 82 Millionen Mark. In den erſten bier Monaten des Jahres 1934 betrug der Einfuhrüberſchuß 135.8 Millionen Mark In old und Silber betrug in den erſten vier Monaten 1934 der Ausfuhrüberſchuß 162.6 Millionen Mark. Merlwürdiger Zeuge Handgrauatenwerfer Schulze vor dem Sondergericht. Berlin, 18. Mai. In der Donnerstagsverhandlung vor dem Sondergericht gegen den Handgranatenwerfer Schulze wurde u. a. der 68jährige Kunſt⸗ maler Marchen aufgerufen, ein würdig aus⸗ ſehender weißbärtiger Greis, der ſich fern— mündlich als Zeuge bei dem Verteidiger angeboten hatte. Ueberraſchenderweiſe ſtellte ich heraus, daß Marchen aufgrund von hell- ſehereſchen Fähigkeiten glaubt, den wahren Täte rzu kennen. Aufgefordert, zur Sache zu ſprechen, erwiderte er, er wiſſe, daß Schulze unſchuldig ſei. Er habe im Rund— funk gehört, daß ein Attentat verübt worden ſei. Der Täter ſei ihm vom lieben Gott ge— zeigt worden. Der Täter ſei ein Mann im dunklen Anzug, der auf dem Dach des In⸗ nenminiſteriums geſtanden und die Handgra— nate geworfen habe. Dieſer Zeuge wurde ſo— dann aus dem Saal verwieſen. Es wurde ſodann eine Reihe von Zeugen gehört, die mit dem Angeklagten zuſammen bei der Reichswehr waren. Beſonders hervorzu— heben iſt hier die Ausſage des jetzigen Poli⸗ zeroberwachtmeiſters Kuhn. Mit aller Be— ſtimmtheit erklärte dieſer Zeuge, daß der An⸗ geklagte Schulze im Werfen von Handgrana— ten, zum mindeſten mit Uebungszündern, aus— gebildet worden ſei; dieſe Tatſache hat der An⸗ geklagte Schulze bisher immer hartnäckig abge— leugnet. Es folgten ſodann die Gutachten der Zünd⸗ und Sprengſtoffſachverſtändigen. Der Schießſachverſtändige Profeſſor Brüning be⸗ tonte, es ſei als großes Glück zu bezeichnen, daß die Handgranate an jenem Nachmittag des 21. März nicht in eine Menſchenmenge oder auf das Dach eines Kraftwagens aufge— prallt ſei; die Folgen wären dann unabſehbar geweſen. Am Schluß der Beweisaufnahme richtete der Vorſitzende noch einmal an den Angeklagten die Mahnung, ob er ſich nun zu ſeiner Tat zurückgegangen. Die und zu ſeinen früheren Geſtänd e N ken⸗ nen wolle: Mit hochrotem Geſicht und in großer Erregung rief der Angeklagte laut in den Gerichtsſaal: Im Angeſicht meiner Frau und im Gedenken an meine Kinder erkläre ich nochmals, ich habe die Handgranate nicht gewrofen. Beſt rafen Sie mi chfür meine Lüge, aber die Handgranate habe ich nicht geworfen. Beſtrafen Sie mich für meine Staatsanwalt ſein Plädoyer halten. Deutſche Tagesſchan Reichsbankausweis für die zweite Maiwoche. In der zweiten Maiwoche hat ſich nach dem Reichsbankausweis die Kapi⸗ talanlage weiter um 146.3 Millionen Mark verringert Die Rückflüſſe zur Reichsbank ſind im Mai zögernder als früher, Bisher floſſen nur rund 61 v. H. der zum Aprilulti— mo angeforderten Mittel in die Reichsban! zurück gegen 78 v. H. im Vormonat. Der Notenumlauf ermäßigte ſich um 61.2 auf 3460,7 Millionen Mark, während 48.5 Millionen Mark Scheidemünzen in die Kaſ⸗ ſen der Reichsbank zurückfloſſen. Der Gold⸗ beſtand ging zurück um 22,7 auf 160,9 Millionen und der Beſtand an deckungsfähi— gen Deviſen um 2,2 auf 5.5 Millionen Mark. Abgeſehen von dem normalen Bedarf der Wirtſchaft wurde die Goldbewegung in die⸗ ſer Woche beeinflußt durch Zinszahlungen auf den Lee Higginſon-Kredit und für die Mounganleihe. Das Deckungsverhältnis der Noten ermäßigte ſich von 5,4 auf 4,8 v. H. Miniſterpräſidenkt Göring in Belgrad. Miniſterpräſident Göring legte am Donnerstag auf dem deutſchen Heldenfried— hof bei Belgrad je einen Kranz an den Grabdenkmälern der gefallenen deutſchen und der ſerbiſchen Soldaten nieder Sodann ſetzte er ſeinen Flug nach Athen fort.— Am Mittwoch abend hatte die deutſche Ge— ſandtſchaft ein Eſſen veranſtaltet, zu dem auch der Kommandant der ſüdſlawiſchen Luftſtreitkräfte, General Meditſch, mit zahl⸗ reichen hohen Fliegeroffizieren erſchienen war Miniſterpräſident Göring äußerte ſich ſehr erfreut über den herzlichen Empfang. der ihm anläßlich ſeines kurzen privaten Aufenthalts in Belgrad bereitet wurde. Auslands⸗NRundſchau Oeſterreichiſche Marxiſten„beſchlagnahmen“ 200 Gewehre. In einem Wiener Arbeiterheim im 16. Bezirk, in dem bereits mehrfach ohne Er— folg Nachſuchungen nach Waffen ſtattgefun— den haben und in dem ſeit der Februar— revolte eine Heimwehrabteilung unterge— bracht iſt, erſchien eine Gruppe von Ar⸗ beitern mit einem Laſtkraftwagen und erklärte, den Auftrag zu haben, im Arbeiter- heim nach Waffen zu ſuchen Die Aryeiter begaben ſich ſofort an eine beſtimmte Stelle und gruben dort 200 Gewehre aus, die von ihnen auf dem Laſtkraftwagen verladen und abtransportiert wurden. Nachher ſtellte es ſich heraus, daß die Arbeiter hierzu keinen Auftrag hatten. Es handelt ſich viel— mehr um Sozialdemokraten, die ihre im Arbeiterheim verſteckten Waffen in Sicherheit gebracht haben. Eine amtliche ungariſche Kichligſtellung. Die Meldung, daß die ungariſche Regie— rung ſich infolge der noch immer anhaltenden Dürre gezwungen ſehe, eine teilweiſe Sperre in der Ausfuhr der ungariſchen Getreide- überſchüſſe anzuordnen, wird von unterrich⸗ teter Seite als unrichtig bezeichnet und von amtlicher ungariſcher Stelle ausdrücklich dementiert und die jüngſte Erklärung des ungariſchen Ackerbauminiſters, daß für eine Zurückhaltung des Getreides keinerlei Veranlaſſung vorliege, aufrechterhalten. Dorfbrand in Franken. Die Gemeinde Poppen⸗ roth bei Kiſſingen wurde von einer ſchweren Brandkataſtrophe heim⸗ geſucht. Das Dorf iſt zu 7 niedergebrannt. Mehr als 100 Einwoh⸗ ner ſind obdachlos ge⸗ worden. Flanke. Sechs Tote, zahlreiche Verletzte. Karlsruhe, 18. Mai. Am Donnerstag morgen gegen 6.30 Uhr 1955 im Bahnhof Pforzheim eine Rangier- lokomokive dem einfahrenden Perſonen⸗ zug 2302 Mühlacker— Pforzheim in die Dabei wurden drei Perſonenzug⸗ I aufgeriſſen, ein weiterer ſtark be. ſchädigt. Durch den Zuſammenſtoß wurden vier Reiſende getöket und, ſoweit bisher feſt⸗ geſtellt wurde, zehn Perſonen ſchwer ver letzt. Außerdem gab es eine größere Anzahl Schweres Eiſenba Leichtverletzte. Der verunglückte Zug diente hauptſächlich dem Berufsverkehr nach Pforz⸗ heim. Das Befinden eines Teiles der Schwerverletzten iſt ern ſt. Die Toten ſind: Hilde Holzapfel aus Niefern, 21 Jahre alt, Leonore Sporr aus Mühlacker, 17 Jahre alt, die ſchrecklich verſtümmelt nach einer Stunde unter der Lokomotive hervor⸗ gezogen werden konnte. Oskar Fries aus Mühlacker, Telegraphenarbeiter, ledig und Friedrich Kempf aus Oetisheim(Oberamt Maulbronn), Schmied, verheiratet. Vom Ei⸗ ſenbahnperſonal wurde ein Rangierer nicht unerheblich verletzt. An der Unglücksſtelle ſind auch SA., SS. und Freiwilliger Ar⸗ beitsdienſt eingeſetzt. Von den Schwerverletzten ſind zwei wei⸗ tere Reiſende, der verheiratete Maler Ernſt Kuhnle aus Eutingen und die verheiratete Anna Lang aus Eutingen im Krankenhaus geſtorben. Das Unglück hal ſomit ſechs To- desopfer gefordert. Ein Augenzeuge erzählt Ein Augenzeuge, der in Mühl⸗ acker in den Unglückszug eingeſtiegen war, berichtet folgende Einzelheiten: Unſer Zug befand ſich bereits in langſamer Fahrt. Die Lokomotive mußte nahezu den Bahnſteig im Bahnhof Pforzheim erreicht haben, während die letzten Wagen die große Ueberführungs⸗ brücke nach der Stadt paſſierten. Der Zug Har ſtark beſetzt, hauptſächlich Arbeiter und Schulkinder, die täglich nach Pforzheim kom⸗ men. Die Arbeiter und Kinder, die in mei⸗ nem Wagen ſaßen, machten ſich zum Aus⸗ ſteigen fertig, als plötzlich ein ſtarker Ruck erfolgte. Gleich darauf hörte man ein furchkbares Krachen, Splitter flogen umher. Man war ſtarr vor Schrecken. Im Bahnhof gellken Schreie und Hilferufe. Man wurde gewahr, daß eine Rangierlokomolive unſerem Juge in die Flanke gefahren war und an einigen Wagen die Seitenwände eingedrückt hakte. Die Bänke waren auseinandergezogen, die Jahrgäſte gegen die andere Seile der Wa- gen geſchleudert worden. Glücklicherweiſe blieben die Schulkinder in meinem Wagen unverletzt, ſie waren aber vom Schrecken der- art mitgenommen, daß ſie kaum zu reden vermochken. Man ging ſofork an das Rel⸗ ktungswerk. Zunächſt holte man die Kinder aus den zertrümmerten Wagen heraus. Die Toten und Verletzten waren zum Teil eingeklemmt. — Auf das Bekanntwerden des Unglücks hin eilten aus der Umgegend ſofort die Frauen herbei, um ſich nach dem Schickſal ihrer Männer und Kinder zu erkundigen. In den Bahnhofsräumen ſpielten ſich herzzer⸗ reißende Szenen ab. 0 Noch ein Eiſenbahnunglütk Karlsruhe, 18. Mai. Am Donnerstag nachmittag gegen halb 2 Uhr ſind im Rangierbahnhof Karlsruhe an Juße des Ablaufweges zwei KRangierab kei- lungen zuſammengeſtoßen. Dabei iſt eine Lokomotive umgefallen. Der Lokomokivfüh⸗ rer Steinbach aus Karlsruhe, der im lehzten Augenblick von der Lokomolive abge n un⸗ gen war, iſt dabei unter die Maſchine ge⸗ kommen und kolgedrückt worden. Von den Rangierabteilungen ſind acht Wagen ent- gleiſt und zum Teil umgefallen. BEE( Hilf der bedürftigen Mutter und ihrem Kind! CCC ²˙ Heſſiſche Volkskultur Unſer Gau in Landſchaft, Volk und Arbeit. Frankfurt a. M., 17. Mai. In den Rö⸗ merhallen veranſtaltet die Gauleitung Heſſen⸗ Naſſau der RSDaAp die Ausſtellung„An⸗ ſer Gau in Landſchaft, Volk und Arbeit“. Alte heſſiſche Trachten und die Erzeugniſſe bäuerlichen und handwerklichen Gewerbefleißes vermitteln ein anſchauliches Bild alter heſ⸗ ſiſcher Volkskultur. Eine Sonderſchau des Heſ⸗ ſiſchen Staatsminiſteriums verdeutlicht in rei⸗ chem ſtatiſtiſchen und Kartenmaterial die Auf⸗ gaben der Landesplanung, der Melioriation. Fraſag e und Siedlung im Gebiet des freiſtaates Heſſen. Die der Arbeit gewidmete Abteilung der Ausſtellung wird eingeleitet von einer Ueber⸗ ſicht über die Gliederung der NS Da und ihrer Unterorganiſationen. Ein großer Raum iſt der deobah d durch den Bau der. Reichsautobahn durch das Gebiet des Gau g gewidmet. Modelle veranſchaulichen die Li⸗ menführung der Autobahn, während ſtatiſt he Schaubilder den jeweiligen Stand der Be⸗ ſchäftigtenzahl in den einzelnen Bauabſchnitten zeigen. In einer dem Ausbau der Waſſerſtra⸗ 0 In lurzen Worten: Reichshandwerksführer Schmidt und Reichskommiſſar Wienbeck nahmen am Don⸗ nerstag vor der Preſſe ausführlich zu der von der Reichsregierung verkündeten erſten Ausführungsverordnung zum Handwerksge⸗ ſetz Stellung. In Oberammergau fand am Donnerstag die Generalprobe für die Jubiläumsfeſtſpiele unter Anweſenheit zahlreicher Behörden-, Partei⸗ und Preſſevertreter ſtatt. Im Bahnhof Pforzheim fuhr eine Ran⸗ gierlokomotive einem Perſonenzug in die Flanke. Sieben Reiſende wurden getötet, mehrere verletzt. Die Erzbiſchöfe von Canterbury und York der General der Heilsarmee ſowie über 30 Führer der engliſchen Kirchen veröffentli⸗ chen einen Aufruf zur Abrüſtungsfrage, in dem ſie von der moraliſchen Verpflichtung gegenüber Deutſchland sprechen. Im Kohlenrevier von Mons hat in der Grube, in der ſich die ſchwere Schlagwetter— explofion ereignet hat, eine neue Exploſion ſtattgefunden, durch die 21 Bergleute ver⸗ ſchüttet wurden. Sechs der Verunglückten konnten geborgen werden. DN 57 die B A⸗Tagung in Mainz Ein Grußwort des Reichsminiſters Dr. Frick Reichsminiſter Dr. Frick, der als Vertreter der Reichsregierung in Mainz bei der VDA. Pfingſttagung das Wort ergreift, hat dem BDA. für die Preſſe folgendes Geleitwort übermittelt: „Der neue deutſche Staat iſt in allen ſei⸗ nen Lebensformen zum erſten Male auf dem Vollstum, auf Blut, Brauchtum, Bodenver— bundenheit und Sprache aufgebaut. Deulſch iſt, wer zum deutſchen Volke gehört. Damit iſt auch den Auslandsdeutſchen in voller Achtung ihrer beſonderen Lage ein gleichberechtigtec Platz neben den Inlandsvolksgenoſſen zuge— wieſen. Außerordentlich bedeutſam iſt daher die Stellung des Volksbundes für das Deutſch— tum im Ausland geworden, der als unabhän— giger Treuhänder des Außenvolkstums die gei— ſtige Brücke der Verbindung von drinnen und draußen geworden iſt. Der VDA. iſt im neuen Reich damit von ſeiner früheren Stellung am Rande des deutſchen Geſchehens in eine ent— ſcheidend wichtige Stellung deutſcher Lebens— verbundenheit gerückt und verdient die Un⸗— terſtützung jedes Volksgenoſſen, vor allem auch jedes echten Nationalſozialiſten. Ich freue mich, dem VDA. zu ſeiner diesjährigen bedeutſamen Pfingſttagung am Rhein und Moſel perſönlich die Grüße und Wünſche der Reichsregierung überbringen zu können.“ Aus Heſſen und Naſſau Ausfallende Sprechſtunden. Darmſtadt, 18. Mar. Die Sprechſtunden des Herrn Staatsminiſters, ſämtlicher Miniſterial⸗ abteilungen und des Perſonalamtes fallen am Semmstag, den 19. Mat, aus. * Frankfurt a. M., 18. Mai.(Schmuck⸗ ſachen im Mülleimer.) In der Nacht wurden in der Feldbergſtraße bei einem Ein⸗ bruch Schmuckſachen im Werte von 1000 Mart geſtohlen. Ein großer Teil der Schmuckſachen lonnte von der Kriminalpolizei bei einer Gold⸗ ankaufsſtelle ermittelt und beſchlagnahmt wer— den. Als Verkäufer der Schmuckſachen wurden zwei Männer ermittelt, die bei ihrer Vec⸗ nehmung Angaben, daß ſie die Schmuckſach in in einer Mülltonne, die ſie nach Abfällen durchſuchten, gefunden hätten. Dieſe Angaben ſcheinen alaubhaft zu ſein. denn nach der Die Schwester ROMAN VON CARL HOLM Damit lief er hinaus. paar Sekunden ſtehen, ſah zu dem eine üble Prognoſe gegeben. gemacht. ffir rrr ee Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle a. d. S. Auf der Straße blieb er ein erhellten hinauf: So, mein Junge! Das war ſtarker Tabak— aber ohne eine Doſis Grobheit ging's nicht. Hoffentlich hat's geholfen! Der Anwalt war, als Doktor Lau hinausſtürmte, auf⸗ geſprungen und hatte ein paar Schritte auf die Tür zu Aber der Beleidiger war fort. er ſeine Empörung nicht auslaſſen. Er ſtarrte die Tür an, hinter der jener verſchwunden war, vergrub die Hände lief in den Taſchen und begann mit großen Schritten im Zimmer hin und her zu gehen. Unerhört! Ihm ſo etwas! Der meinte wohl, er habe ein hyſteriſches Frauenzimmer vor ſich, dem er mit Grobheiten imponieren wollte. Es war wieder einmal ein Beiſpiel der brutalen Rückſichts⸗ loſigkeit, die man dem Doktor ſchon öfter zum Vorwurf Art des Einbruchs muß angenommen werben, daß es ſich um einen Einbrecher handelt, der es nur auf Bargeld abſieht. Er hat die Kaſſette in der Annahme entwendet, daß ſie Geld enthielt, und hat ſich vermutlich der darin befindlichen Schmucksachen dann ſpä⸗ ter entledigt. Wiesbaden, 18. Mai.(Um 37000 Mark betrogen.) Im Herbſt vorigen Jahres wurde der Bücherreviſor Hans Eugen Meyer, unter dem dringenden Verdacht, einem 85 jährigen Rentner, deſſen Steuerangelegen⸗ heiten er bearbeitete, das geſamte Vermögen im Werte von 37000 Mark unterſchlagen zu haben, verhaftet. Bei der richterlichen Ver⸗ nehmung gab Meyer zu, 30000 Mark in Wertpapieren an ſich genommen zu haben, von denen er 3500 Mark an die Saarbrückener Landesbank verkauft hatte. Er wurde wegen Untreue und Deviſenvergehens angeklagt. In der Hauptverhandlung erklärte Meyer, er ſei zur Verfügung über die Wertpapiere berech⸗ ligt geweſen. Der Rentner wiederſprach als Zeuge den Ausſagen. Wepper habe ihm viel⸗ mehr die Papiere unter der Angabe, er müſſe ſie der Behörde vorlegen, herausgelockt. Meyer verſteifte ſich in ſeiner Behauptung und erklärte ſogar, es liege zwiſchen ihm und dem Rent⸗ ner ein Vertrag vor, der ſeinen Standpunkt unter Beweis ſtelle. Eine Hausſuchung bei Meyer förderte tatſächlich einen ſolchen Ver⸗ trag zutage. Allerdings erklärte der Schrift— ſachverſtändige, daß der geſamte Vertrag von dritter Hand gefälſcht ſei. Meyer erhielt zwei⸗ einhalb Jahre Zuchthaus und drei Jahre Ehrverluſt. Kaſſel, 18. Mar.(Beiſetzung des Prinzen Ernſt Ludwig von Heſſen) Unter großer Anteilnahme der Bevöllerung fand in Barſchfeld an der Werra, dem Stamm— ſchloß des Landgrafen Clodwig von Heſſen⸗ Philippsthal-Barchfeld, die Beiſetzung des vor acht Tagen in der Nähe von Warnemünde ums Leben gekommenen Prinzen Ernſt Lud— wig ſtatt. Im Trauerzug ſah man den Lano⸗ grafen Clodwig von Heſſen, die Landgräfin Eleonore, die Brüder und Schweſtern des To— ten, den Erbgroßherzog Donatus von Heſſen- Darmſtadt, den heſſiſchen Oberpräſidenten Prinz Philipp, ſowie Korvettenkapitän Schenk aus Kiel. Am Grabe ſprach Kreispfarrer Falk aus Gelnhauſen, der ehemalige Hauslehrer und väterliche Freund des Verſtorbenen. Reichs— wehrſoldaten aus Meiningen feuerten Salut uber der offenen Gruft. Darmſtadt, 18. Mai.(VLDie Dame mit den vielen Vornamen.) Die vorbeſtrafte Frau Anna Erneſtine, Minna K., die, ſeit ſie ihren zweiten Mann, einen Gärtner in Mainz, im Jahre 1929 verließ, keinen feſten Wohnſitz hat und von Heiratsſchwindeleien und auf anderer Leute Koſten lebt, gab im vorigen Frühjahr auch ö eine Gaſtrolle in Darmſtadt. Sie erſchien im Braunen Haus und erklärte, ihr Mann, der Nationalſozialiſt ſei, wünſche, daß ſie nur bei Gleichgeſinnten wohne. Eine Frau nahm ſie dann auf einige Tage auf, aber ſie quartierte ſich auf die Dauer ein und ſpielte die Dame. Erzählte von ihrer Villa in Mainz und ihren vier Angeſtellten, erwartete täglich ihren Mann, der ſie im Auto abholen wollte, konnte nur Spargelſpitzen eſſen und Bohnenkaffee trinken. Bei caritativen Organiſationen er— gatterte ſie einige Mark. Das Tollſte aber leiſtete ſie ſich, als ſie bei einer Autofirma erſchien, um einen Kaufvertrag über einen gro— ßen Adlerwagen abzuſchließen. Der Streich aber brachte ſie in die Hände der Poltzei. Das Gericht verurteilte die Schwindlerin zu einem Jahr und drei Monaten Gefängnis und ordnete na chdem mediziniſchen Gutachten Si— cherungsverwahrung in einer Heil- und Pflege— anſtalt an, da erbliche Belaſtung und ge— minderte Zurechnungsfähigkeit vorliegt. Darmſtadt, 18. Mar.(Schwindel mit Monatskarten.) Ein 18jähriger Burſche aus Walldorf war zweimal dabei ertappt wor⸗ — und er? 45 Fenſter An ihm konnte kurzem Ueberlegen. „Allerdings! gemacht hatte— und der er ſo manche Erfolge verdankte. darum dachte ich—“ Ha! Pflichtwidrigleit? ein Galeerenſklave? Saß er nicht von morgens früh bis abends ſpät in ſeinem Bureau und ſchuftete wie bitte, reden Sie! Opferte er nicht jede Minute ſeiner Zeit dem Beruf und der Aufgabe, fremden Intereſſen zu dienen? Wenn er da keine Muße fand, ſich um Neben- füchliches zu kümmern— er hielt in ſeinem Hin- und Her⸗ f rennen inne und ſtarrte auf ein kleines Bild ſeiner Frau wird das Beſte ſein. mit den beiden Kindern— die Kinder! 12mal Frieda Abgeſchiedenen um die Gegenſtände ihrer irdiſchen Lieben ſchwebten— er ſcheute ſich, den Gedanken auszudenken. Die Kinder hatten nicht bekommen, was ihnen zuſtand. Die Liebe der Mutter war ihnen genommen— ſie waren nommen. 2 oft genug zu ihm gekommen, die armen, kleinen Dinger Er ſchämte ſich gründlich. lieben Käthe nicht in die Augen ſehen können! nicht auch recht, wenn er ihn— Draußen ging die Klingel. ſah ihm freilich nicht ähnlich,„pater peccavi“ zu ſagen und er— er hatte ja auch im Grunde keinen Anlaß dazu. Der Fall hätte— Doktor Lau war es nicht. Das Mädchen brachte eine Karte herein. „Schweſter Magdalene Reimers.“ „Ich laſſe bitten— hierher!“ ſagte Martens nach Schweſter Magdalene war im ſchwarzen Gewand. Sie gab dem Anwalt die Hand, nahm den Stuhl, den er ihr bot, und ſaß eine Weile ſchweigend. „Ich muß um Verzeihung bitten“, ſagte ſie endlich leiſe, „wenn ich Sie noch ſo ſpät ſtöre, Herr Doktor!“ „Bitte, Sie werden Ihre Gründe haben.“ Es iſt eine Angelegenheit, die ſich im nehmen? Drang der Tagesgeſchäfte nicht gut beſprechen läßt— „Sie ſtören mich nicht, Schweſter! Womit kann ich Ihnen dienen?“ Sie warf ihm einen eigenen Blick zu. „Es iſt eigentlich weniger meine Angelegenheit, als—“ „Betrifft es Angehörige von Ihnen, Freunde—?“ Ich habe längere Zeit in Ihrem Ihre Kinder! Hauſe gelebt— ich bin Ihrer verſtorbenen Gattin über Wenn das alte Märchen recht hätte, daß die Seelen der] Monate hinaus Pflegerin, Vertraute und— wenn ich ſo den, daß er Betrugereien mit Monatskarten treibe. Er fuhr auf fremde Karten, von denen er die eine ſogar fälſchte. In Anbetracht ſei⸗ ner Jugend wurde dem Angeklagten für die drei Monate Gefängnis, die ihm das Gericht diktierte, fünfjährige Bewährungsfriſt zuge⸗ ſtanden. Darmſtadt, 18. Mal.(Weiterer Rück⸗ gang der Arbeitsloſigkeit.) Im vergangenen Monat unterſchritt im Arbeits⸗ amtsbezirk Darmſtadt die Arbeitsloſenzifſer zum erſten Mal ſeit dem September 1929 wieder die Zehntauſendergrenze. Ende April waren beim Arbeitsamt noch 9430 Arb'its⸗ loſe gemeldet, darunter 1649 Frauen; damtt hat ſich die Zahl der Arbeitsloſen gegenüber dem Vormonat um 1209 oder um 11 Pro⸗ zent vermindert. Die Abnahme gegenüber dem Höchſtſtand im Januar 1933 beträgt nunmehr über 17 600 oder 65 Prozent. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit im April iſt zum Teil auf die Neuzuweiſung von Notſtandsarbeiten zur Reichsautobahn, vor allem auf die weitere Belebuna der freien Wirtſchaft zurückzuführen. Aus Vaden Bürgermeister Wetzel⸗ Heidelberg zum Reichs⸗ organiſator des deutſchen Siedlungswerkes er⸗ nannt. Bürgermeiſter Otto Wetzel in Heidelberg wurde zum Reichsorganiſator des deutſchen Siedlungswerkes mit dem Sitz in München ernannt und wird dieſes Amt vorausſichtlich ſchon am 1. Jun antreten. Otto Wetzel hat ſich bereits in den Jahren 1920-21 als einer der Erſten in Heidelberg für den Nationalſozialismus eingeſetzt und als Redner wie als Organiſator für die Aus⸗ breitung des nationalſozialiſtiſchen Gedanken⸗ gutes gewirkt. 1929 wurde er Ortsgruppen⸗ leiter in Heidelberg, war Bürgerausſchußmit⸗ glied und wurde kurz vor dem Umſturz Kreis⸗ leiter der RS DAP in Mannheim. Später er⸗ hielt er das Amt eines Kommiſſars für Kom⸗ munalpolitik zu ſt in Mannheim, dann für ganz Baden, bis er im vergangenen Jahre in Heidelberg zum Bürgermeiſter gewählt wur⸗ de. Hier unterſtand ihm vor allem das Für⸗ ſorgeweſen und der Fremdenverkehr. Schweres Motorradunglück im Albtal. Karlsruhe, 18. Mai. In einer ſcharſen Kurve bei Marxzell im Albtal hat ſich ein ſchweres Motorradunglück ereignet. Der Mo⸗ torradfahrer, ein Polizeiwachtmeiſter namens Althammer, wurde dabei ſchwer verletzt. Der Soztusfahrer, Rottenmeiſter Schmidt, erlitt bein! dem Sturz wahrſcheinlich einen Schädelbruch und war auf der Stelle tot. * Mannheim, 18. Ma.(Reviſion ver⸗ worfen.) Das Reichsgericht hatte ſich noch ein zweites Mal mit der Reviſion des Pro zeſſes gegen Hans Scharff wegen der betrüge— riſchen Handlungen in der Jungbuſch-Garag! zu befaſſen, nachdem auf die erſte Reviſion die Sache an die Strafkammer zur nochmali⸗ gen Verhandlung zurückverwieſen worden war. Die zweite Reviſion wurde nun jetzt vom Reichsgericht verworfen. Damit iſt der Pro— zeß endgültig mit der Verurteilung des An— geklagten zu ſechs Monaten Gefängn 3500 Rm. Geldſtraſe entſchieden. Freiburg, 18. Mai.(Wechſelfallen⸗ betrüger.) In den letzten Tagen iſt hier ein Betrüger aufgetreten, der in mehreren Geſchäften Kleinigkeiten kaufte, einen Fünf⸗ zig⸗ oder Hundertmarkſchein in Zahlung gab und dann in einem unbemerkten Augenblick das Wechſelgeld ſamt dem hingegebenen Schein an ſich nahm und verſchwand. Schönwald b. Triberg, 18. Mai.(In den Lichthof geſtürzt.) Im Hotel Hirſchen ſtürzte der Hausburſche Albert Kienzler in den Lichthof. Er fiel durch zwei Glasdächer 8 Meter in die Tiefe. Der Unalückliche erlitt und 0 eine Wirbelſäulenquetſchung, doch veſteyr keine Lebensgefahr. Lörrach, 18. Mai.(mit dem Fahr⸗ rad verunglückt.) Bei der alten Holz⸗ brüde, die in Lörrach⸗Stetten über die Wieſe führt, brach einem 31jährigen Radfahrer don Tumringen, der noch ein Kind auf dem Vor⸗ derrad ſitzen hatte, das Rad zuſammen. Der Mann erlitt ſchwere Verletzungen, auch das Kind wurde verletzt. Beide fanden Aufnahme im Städt. Krankenhaus. Konſtanz, 18. Mai.(Noch ein Opfer von Buggingen.) Die Grubenkataſtophe von Buggingen hat noch ein weiteres Todes⸗ opfer gefordert. In einem Konſtanzer Sana⸗ torium ſtarb Theodor Albrecht, Direktor des Kalibergwerkts in Buggingen. Albrecht be⸗ fand ſich ſeit einigen Wochen in Konſtanz zur Erholung. Beim Eintreffen der Nachricht über die Kataſtrophe in Buggingen erlitt er einen Nervenzuſammenbruch, der nunmehr ſei⸗ nen Tod herbeiführte. Die Reichsbahn gerüſtet. Die Reichs⸗ bahndirektion Karlsruhe hat zur Bewältigung des Pfingſtverkehrs umfaſſende Vorbereitungen getroffen. Es verkehren etwa 180 Por⸗ und Nachzüge zu den planmäßigen Zügen. Außer⸗ dem werden die Kurszüge nach Bedarf ver⸗ ſtärkt. Der Dienſt an den Fahrlartenſchal⸗ tern wird ausreichend vermehrt. Es empfiehlt ſich gleichwohl, zur Vermeidung von Ge⸗ dränge ber der Abfertigung die Fahrkarten möglichſt ſchon am Tage vor Anttitt der Reiſe zu löſen. Aus den Nachbarländern Müädchenmord Tochter des Dienſtherrn ermordet. Selbstmord des Täters. Bad Dürkheim, 18. Mai Eine entſetzliche Bluttat hat ſich in dem belaunten Weinort Angſtein ereignet. Dort wurde das 15jährige Töchterchen des Win⸗ zers Heinrich Koch mit durchſchnittenem Hals zwiſchen den Faßlagern im Keller der eher⸗ lichen Wohnung tot aufgefunden. Der Ver⸗ dacht richtete ſich ſofort gegen den ſein vier Jahren im Hauſe Kochs bedienſteten Kn acht, der nicht aufzufinden war. Nach längerem Su⸗ chen fand man ihn auf dem Heuſpeicher des Haufes erhängt vor. Ec hatte ſich das linke Handgelenk und den Hals durchſchmitten. Das ermordete Mädchen war das einzige Kind ſeiner Eltern. Bei dem Mörder han⸗ delt es ſich um den 28jährigen Dienſtknecht Henn aus Kaiſerslautern. Er war mit den Eheleuten Koch aufs Feld gegangen. Segen 6 Uhr hat er ſich dann unter dem Vorwand, er habe Leibſchmerzen, nach Hauſe begeden und hat anſcheinend dort ſofort die Tat de⸗ gangen. 0 Der Lambrechter Geißbock im Rundfunk. Lambrecht, 18. Mai. Das hiſtoriſche Lam⸗ brechter Geißbockfeſt, das am Pfingſtmontag in Lambrecht ſtattfindet, iſt wegen ſeiner völ⸗ liſchen Bedeutung in das Rundfunkprogramm des Reichsſenders Frankfurt eingereiht wor⸗ den. Das Feſtſpiel des Dramaturgen des Landestheaters, Ernſt Schäfer Lambrecht, wird auszugsweiſe übernommen und Pfingſtmontag 1 Uhr abends von den vereinigten Sendern Frankfurt⸗Stuttgart wiedergegeben. e ee eee Spenden für das Hilfswerk Buggingen kön⸗ nen eingezahlt werden auf: 1. Konto„Hilfswerk Buggingen der NS V“ bei der Badiſchen Bank in Karlseuhe voher 2. Poſtſcheckkonto Ne. 1260„Hilfswerk Bug⸗ gingen der NS“ beim Poſtſcheckaun Karlsruhe. ſagen darf— Freundin geweſen, bis— bis ſie meine« nicht mehr bedurfte. Ihnen, immer aufrichtigen Anteil an den Ihrigen ge—⸗ Das iſt“, fügte ſie ſchnell hinzu,„ſo ſelbſtver⸗ ſtändlich, daß ich es kaum zu erwähnen brauchte. Ein Er hätte ſeiner herbes Geſchick hat Ihnen die Gattin, Ihren Kindern die Hatte Lau Mutter genommen. bin, bisher niemanden gefunden, dem Sie die Sorge für Trotzdem habe ich, auch fern von Sie haben, ſo weit ich unterrichtet Konnte das Lau ſein? Es die mutterloſen Kleinen hätten anvertrauen mögen. Die „Wenn Ich habe Zeit— Wahl iſt gewiß nicht leicht. Nein Kinder kennen mich— ſie haben mich gern gehabt, als ihre Mutter krank lag— ich habe ſie lieb gewonnen— wenn ich nun—.“ hingen an ſeinem Geſicht. Er konnte das Staunen, das ihre Worte in ihn weckten, nicht ganz verbergen. Ein undeutliches Gefühl, nicht gerade des Mißtrauens, eher des Unbehagens— ein kaum bewußtes Suchen nach einem uneingeſtandenen Be⸗ weggrund ſtieg in ihm auf. Es wurde ihm nicht ganz leicht, eine Antwort auf den Vorſchlag zu finden. ich Sie Magdalene, möchten Sie die Sorge für meine Kinder über⸗ Hier in meinem Hauſe? Denn anders— Sie können ſich wohl denken, daß ich nicht auch die Kinder hergeben möchte!“ „Sie haben ganz recht verſtanden, Herr Doktor! ich mich erbiete, für die Kinder zu ſorgen, ihnen nach beſten Kräften die Mutter zu erſetzen— ſoweit ſich da von einem Erſatz überhaupt reden läßt—, ſo kann das nach meiner Anſicht nur im Kreiſe der Familie ſein. Mögen Sie nun „Ich will ohne Umſchweife reden, Herr Doktor! Es einen Namen finden für die Stellung, wie es Ihnen ge⸗ nehm iſt— als Pflegerin der Kinder, als Hausdame— was Sie wollen— mir iſt es recht!“. Da habe ich gedacht— die Wieder ſtockte ſie. Ihre großen Auger recht verſtanden habe, Schüveſter Wenn (Fortſetzung folgt.) ON 2 STEGMANN—— 0 — 7 8 „%%. 2 8 —̃ 75%. 7 745 55 Urheberrechtsschutz: Fünf Türme-Verlag. Halle(Saale) 14 Nachdruck verboten. Zehntes Kapitel. In einem unbewachten Augenblick verließ Aki Wernoff das Nyſtädtſche Haus. Er hatte ſich weder von Konſul Nyſtädt noch von Beate verabſchiedet. Das Herz war ihm zu ſchwer. Der Diener ſah ihn erſtaunt an, als er ſeinen Mantel verlangte. „Beſtellen Sie bitte Herrn Konſul Nyſtädt und dem gnädigen Fräulein meine Empfehlung; ich laſſe um Ent⸗ ſchuldigung bitten. Ich fühle mich nicht wohl.“ Schnell, wie auf der Flucht, ging er von dannen. Die Winterluft kam ihm herb und klar entgegen. Er ſetzte ſich ans Steuer ſeines kleinen Wagens und fuhr los. Er konnte noch nicht nach Hauſe fahren, mußte erſt mit ſich fertig werden. Aki Wernoff fuhr ſeinen Wagen in die Garage. Als— dunn wanderte er noch ſtundenlang durch die ſtille Winter⸗ nacht. In ſeinem Herzen waren Trauer, Scham und Er⸗ bitterung. Zum erſten Male, daß die Natur ihm keinen Frieden und keine Ruhe gab. 88 1 Beate hatte ihren Aerger über Aki im Laufe des Abends überwunden. Vielleicht hatte ſie doch unrecht getan, ihn ſo links liegen zu laſſen? Er war nun eben kein Geſellſchaftsmenſch, und ſie hatte ja bisher auch da— mit gerechnet. Wenn man einen Menſchen ſo lieb hatte, wie ſie Aki innerlich, wenn man ihn ſo ſchätzte, mußte man über derartig kleine Unebenheiten des Weſens hin- wegſehen. Schließlich war Aki Wernoff doch trotz ſeiner gewiſſen Schroffheit tauſendmal wertvoller als all die glatten jungen Leute ihrer Umgebung. Suchend ging ſie durch die Räume. Sie wollte Aki ſprechen und ihm ein gutes Wort geben. Aber er war nirgends zu finden— nicht in den beiden Rauchzimmern, auch nicht in den anſchließenden Geſellſchaftsräumen. „Haben Sie Herrn Direktor Wernoff nicht geſehen?“ fragte Beate einen der Diener, der mit einem Tablett voll Erfriſchungen ſoeben wieder in dem Salon auftauchte. „Herr Direktor Wernoff iſt nach Hauſe gegangen. Er läßt ſich dem gnädigen Fräulein empfehlen. Herr Direktor Wernoff fühlte ſich nicht wohl.“ Beate machte ein erſchrockenes Geſicht. „Oh!, das tut mir leid!“ Frentzoß hatte die Meldung des Dieners gehört. „Ich glaube, mein gnädiges Fräulein“, ſagte er, ſehr ſpöttiſch lächelnd,„Sie brauchen ſich keine Sorge um Herrn Wernoff zu machen. Wenn er ſich nicht wohl fühlte, ſo gilt das wohl in einem mehr übertragenen Sinne. Er wird ſich hier in dieſer Geſellſchaft nicht wohl gefühlt haben. Und wirklich, ich habe den Eindruck, als paſſe er nicht ganz hierher. Er ſcheint nicht aus unſeren Kreiſen zu ſtammen. Sonſt würde er ſich ja ſchließlich auch anders benehmen. Ihr Herr Vater iſt ſehr gütig und ſieht gern manchen ſeiner Angeſtellten hier im Hauſe. Aber ob dies immer ſo ganz zweckmäßig iſt? Woher ſtammt überhaupt dieſer Herr Wernoff?“ f Beate wollte ihm daraufhin heftig erwidern. In dem Moment, in dem Aki angegriffen wurde, fühlte ſie ſich ganz ſolidariſch mit ihm. Doch was ſollte ſie Frentzoß ſagen? Sie hätte ja dann Akis Geheimnis preisgeben müſſen. Das wollte ſie nicht. So ſchwieg ſie etwas verwirrt. Frentzoß nahm dies Schweigen als einen Erfolg für ſich. Es würde ihm ſchon gelingen, dieſen unbequemen Aki Wernoff hier im Hauſe und auch im Betrieb unſchäd— lich zu machen. Für Beate endete der Geburtstag nicht ſo freudig, wie ſie es gehofft hatte. Zwar ließ ſie ſich nichts anmerken. Dennoch atmete ſie auf, als die letzten Gäſte das Haus verlaſſen hatten, unter ihnen Frentzoß. Beate Nyſtädt verabſchiedete Frentzoß kühl. Nun ſie zur Beſinnung gekommen war, waren ihr ſeine abfälligen Worte über Aki Wernoff doch ein Stachel im Herzen Sie nahm ſich vor, unter irgendeinem Vorwand am nächſten Tage den Vater im Büro aufzuſuchen. Da würde ſich Gelegenheit ergeben, ſich mit Aki Wernoff auszu⸗ ſprechen. N Beate kam am nächſten Morgen in die Nyſtädt⸗Werke. Doch Aki war nirgends zu ſehen. Eine ſchüchterne Frage bei einer Sekretärin über ſeinen Verbleib ergab, daß er für zwei Tage zur Inſpektion einiger auswärtiger Nieder⸗ laſſungen unterwegs war. Sehr enttäuſcht fuhr Beate heim.— Aki fort? Und ſogar für mehrere Tage? Das war eine böſe Nachricht. Ihr liebevolles Gemüt litt darunter, daß Aki mit Bitter⸗ keit im Herzen von ihr fortgegangen. . 1. Frentzoß war am gleichen Morgen nach dem Feſt im Hauſe Nyſtädt erſt ſpät zum Dienſt gegangen. Er nahm es überhaupt mit den Büroſtunden nicht ſo genau. Seine Leute waren gut eingearbeitet und hatten ein Intereſſe datan, den Vorgeſetzten in allen Dingen zu decken. Ein Schlagerlied vergnügt pfeifend, kam er gegen zehn Uhr in ſein Privatbüro. a Auf ſeinem Schreibtiſch lag ein Stapel Poſt, ſchon ſortiert, in den Körben. Unterſchriftsmappen warteten auf ihn. Aber er ſchenkte all dem keine Aufmerkſamkeit, ſondern drückte dreimal kurz auf die Klingeltaſtatur neben dem Schreibtiſch. Gleich darauf erſchien ein jüngerer Angeſtellter mit einem Aktenſtück unter dem Arm. „Guten Morgen, Herr Direktor!“ ſagte er laut, noch in der Tür ſtehend, und verbeugte ſich höflich. Kaum aber hatte er die Tür hinter ſich geſchloſſen, kam er nah an Frentzoß heran. f „Dicke Luft!“ flüſterte er leiſe.„Ich glaube, man iſt uns auf der Spur.“ Frentzoß erbleichte. „Unſinn! Wie wäre das möglich? alle dicht!“ „Der kleine Schultze, ſcheint's, hat geſchwatzt!“ „Warum?“ Frentzoß fragte kurz und ſcharf. Der andere zuckte mit den Achſeln. „Er hat ſchon ein paarmal ſo dummes Zeug geredet von Gewiſſen und Schuldgefühl. Na, und da iſt ihm wohl der Mund übergegangen. Jedenfalls hat mir Büngert einen Brief geſchrieben...“ „Her damit!“ Frentzoß griff haſtig nach dem Briefblatt, das der andere aus ſeiner Taſche herausholte. Wut verzerrte ſein Geſicht. Wieder dieſer verdammte Wernoff, dieſer hergelaufene Kerl! Wie kommt er dazu, ohne mein Wiſſen ſich in den Einkaufsſtellen draußen umzuſehen?“ Dommners lachte leiſe auf. „Wird ſich wohl gedacht haben, daß er von dir direkt nicht das erfährt, was er wiſſen möchte. Und hat ſich ſelber auf die Fährte gemacht. Was nun? Wenn er erſt den Alten mißtrauiſch macht und eine gründliche Reviſion ſtatt⸗ findet— ich glaube, ſie kriegen's ſchließlich heraus, daß wir mit falſchen Preiſen gearbeitet haben.“ Frentzoß ſchnippte verächtlich mit den Fingern. „Laß ſie nur revidieren! Die Buchhalter ſind ja mit uns im Bunde.“ „Glaubſt du, der Wernoff würde von unſeren Buch— haltern prüfen laſſen? Für ſo dumm mußt du den nicht halten! Der wird ſich ſchon andere Buchprüfer mitbringen, darauf kannſt du Gift nehmen. Wenn der erſt einmal an⸗ gefangen hat, in unſeren Verkaufsorganiſationen herum— zuſchnüffeln, hört er nicht auf, bis er uns zur Strecke ge— bracht hat.“ „Oder wir ihn!“ kam es wild zurück. Dommners ſah Frentzoß erſtaunt an. „Weißt du was gegen ihn? Iſt er auch nicht ſauber?“ „Der und ſauber? Wenn der nicht eine ſehr dunkle Herkunft hinter ſich hat, dann heiße ich nicht mehr Frentzoß. Laß mich nur machen. Es kommt mir ſehr recht, daß er gerade für ein paar Tage abweſend iſt. Die Zeit werde ich nützen. Der kleinen Nyſtädt habe ich ſchon einen Floh ins Ohr geſetzt. Nun werde ich ſchon weiter ſehen. Ich kriege den Jungen noch. Geh jetzt! Sei vorſichtig! Gib unſeren Leuten Warnungszeichen! Ich biege die Geſchichte Ihr haltet doch ſchon noch zurecht.“ 1 10 1 Nichtsahnend war Aki inzwiſchen unterwegs. Seine Reiſe führte ihn im Auto nach ein paar Zweignieder— laſſungen des Nyſtädtſchen Geſchäfts. Nyſtädt hatte in allen Teilen Deutſchlands ſeine Filialen. Kohleverſand— geſchäfte in der Nähe der großen Kohlenhalden, Ziegeleien im Gebiet des beſten Tons. Durch ein gut ausgebildetes Syſtem von Laſtzügen und Autos konnte er die zu ver⸗ frachtenden Produkte ohne Zwiſchenſchaltung fremder Hände einkaufen, verladen und über See transportieren. Die Kontrolle über all das hatte bisher, ehe Aki Wernoff kam, Frentzoß gehabt. Aki erſt war auf den Ge⸗ danken gekommen, auch hier die neuen Kontrollmethoden einzuführen. Lieber wäre es ihm geweſen, mit Frentzoß zuſammen die Aufſicht auszuüben. Da Frentzoß und ſeine Leute aber offenſichtlich paſſiven Widerſtand leiſteten, fühlte Aki ſich geradezu verpflichtet, auch hier nach dem Rechten zu ſehen. Der Konſul hatte ihm durch ſein Vertrauen dieſe Aufſichtsſtellung gegeben; er mußte dieſes Vertrauen rechtfertigen, wieviel Feinde er ſich auch dabei machen mochte. Er fühlte etwas wie Befreiung, als er ſo durch das Land fuhr. Die Zeit, da er durch die weite Welt ge⸗ wandert, kam ihm wieder in die Erinnerung. Bettelarm war er damals geweſen— und doch hatte er eins gehabt, die Freiheit in der weiten Gottesnatur. Am liebſten hätte er ſeinen kleinen Wagen irgendwo eingeſtellt und wäre ziellos, wie einſt, querfeldein gelaufen. Der Himmel über ihm, die weite, ſonnenflimmernde Ebene lockte ihn mit altvertrauter Macht. So weh einem Menſchenkinde auch zumute ſein konnte, die große, ewige Natur gab doch immer etwas wie Frieden. Ob die ſeßhaften Menſchen, die ſatten, zufriedenen Bürger ahnen mochten, was die Landſtraße an Schwerem und Traurigem, aber auch an Schönem und Tröſtendem be⸗ deutete? Ihm war ſie Srillung jener unbekannten Sehn⸗ ſucht geworden, die ihn ſeit Jahren raſtlos hin und her trieb. Was er eigentlich ſuchte, er wußte es nicht. Er hätte ja jetzt zufrieden und ſeßhaft werden können. Er hatte eine Arbeitsſtätte, die ihm lieb war, er hatte das Vertrauen eines Menſchen wie Konſul Nyſtädt. Und dennoch war ihm jetzt, als wäre das alles, ſelbſt Beate noch nicht das Ziel. Als müßte er weiter wandern, weiter ſuchen nach etwas, was er ſelbſt nicht kannte. Aber er durfte dieſer plötzlich erwachten Sehnſucht nicht nach⸗ geben. Er hatte Pflichten gegen das Nyſtädtſche Werk. Er hatte Mutter Jochen, die mit zärtlicher Liebe an ihm hing. Und er hatte Beate, die bis zu dem geſtrigen Auftritt ſeine gute Freundin geweſen war. Warum war er auch ſo ſtörriſch geweſen und hatte ſie mit unfreundlichen Worten verletzt? Dieſer Frentzoß mit ſeinem ſpöttiſchen Geſicht hatte ihn bis zur Beſinnungs⸗ loſigkeit gereizt. Aber ſowie er heimkam, würde er ver⸗ ſuchen, Beate zu verſöhnen. Ein glückliches Lächeln kam auf ſeine ernſten Züge, wie er an Beate dachte. Wie er ſie liebte! Niemals würde dieſe Liebe Erfüllung finden können. Was war er denn gegen eine Beate Nyſtädt?! Aber er war ja ſchon glücklich, ihr Vertrauen und ihre Freundſchaft zu beſitzen. Das durfte er ſich nicht zum zweiten Male durch Heftigkeit ver⸗ ſcherzen!— So fuhr er weiter durch das Land ſeinem Ziel zu. Der Gedanke an Beate machte ihm das Herz leichter und gab ihm Kraft für das, was vor ihm lag. Er ahnte, daß er in Konradsberg, ſeinem nächſten Ziel, viel Unerfreuliches vorfinden würde. Der Bericht des kleinen Schultze ließ auf geradezu unglaubliche Durchſtechereien ſchließen. 11 25: 5 Tilly ging unruhig in ihrem Wohnzimmer auf und ab. Immer wieder ſah ſie auf ihre kleine, ſteinbeſetzte Arm— banduhr. War denn die Zeit für Frentzoß' Beſuch immer noch nicht gekommen? Wie langſam die Zeiger ſchlichen! Alle Augenblicke blieb Tilly ſtehen und horchte. Sie glaubte unten ein Autohupen, dann ein Klingeln an ihrer Korridortür zu hören. Aber immer wieder hatte ſie ſich getäuſcht. Sie hatte für dieſen Abend ihr Mädchen fort⸗ geſchickt. Das, was ſie mit Frentzoß zu beſprechen hatte, durfte keinerlei Zeugen haben. In ihrer raſtloſen Wanderung machte ſie vor dem gold— umrahmten, venezianiſchen Spiegel ihres Wohnzimmers halt. Mit zuſammengezogenen Brauen muſterte ſie ſich. Ja, ſie war mit ihrem Ausſehen zufrieden. ü Aus dem eng anliegenden, wie ein Frack zugeſchnittenen Spitzenpyjama, der mit leuchtendem Grün unterlegt war, hob ſich der pikante ſchwarze Kopf mit den ſchillernden Augen. Die Oberpartie des Pyjamas gab die zarten Schultern und den ſchmalen, ſchön geformten Hals frei. Eine Kette von großen grünen Uraltürkiſen lag u, den ſchlanken Hals. Die Beinkleider des Pyjamas waren weit wie ein Rock und fielen auf die ſchmalen Füße, die in grünen, hochhackigen Schuhen ſteckten. Dieſer Hausanzug war eins der ſchönſten Modelle aus dem großen Moden— haus am Jungfernſtieg. Man hatte es Tilly für eine Varietéſzene zur Verfügung geſtellt, und ſie trug es nun auch zu Hauſe. Nach der eingehenden Muſterung ergriff ſie ihre ſilberne Puderdoſe, ſtäubte ſchnell noch einen Hauch über ihr Ge— ſicht, rückte die tiefe Welle des weichen Haares an der linken Schläfe noch einmal zurecht. Gerade wollte ſie, um ſich die Zeit des Wartens zu verkürzen, noch eine Zigarette anſtecken— da endlich klingelte es draußen. Sie eilte hinaus, ſah durch das Guckloch. Schnell öffnete ſie. Frentzoß ſtand vor ihr, einen großen Buſch Roſen in der Hand. „Fräulein Tilly“, ſagte er und beugte ſich über die Hand des Mädchens,„darf ich Ihnen dieſe Blumen über⸗ reichen?“ 155 Mit einem zärtlichen Lächeln nahm Tilly die duftenden Blüten entgegen. Es war ihr nicht entgangen, daß um ihre Stiele an einem ſeidenen Schnürchen ein kleines Käſtchen befeſtigt war. Sie hatte Erfahrung in dieſen Dingen. Sicherlich war dies kleine, weiß verpackte Käſtchen aus einem Juwelierladen. „Wie aufmerkſam von Ihnen, Herr von Frentzoß! Bitte, kommen Sie herein!“ Frentzoß hatte nach einem Blick in den eleganten Kor⸗ ridor mit den gelben Schleiflackmöbeln feſtgeſtellt, daß er tatſächlich der einzige Beſucher bei der ſchönen Tilly zu ſein ſchien. An der Garderobe hing nur ein kleiner Straßenmantel Tillys, mit weißem Pelz beſetzt. Tilly zog ihren Gaſt in ihr behagliches Wohnzimmer. Es war angenehm durchwärmt; Duft von Hyazinthen lag weich im Raum. Auf dem kleinen ſilberblitzenden Tee⸗ wagen brodelte auf dem elektriſchen Kocher das Teewaſſer. Zierlich zurechtgemachte Brötchen, kleine Kuchen, Konfekt und Zigaretten ſtanden, anmutig geordnet, auf dem niedrigen Tiſch mit ſeiner lichten Spitzendecke. f Weiß der Teufel, wie ſchnell dieſe kleinen Mädchen lernen, ſich wie die großen Damen zu gebärden!, dachte Frentzoß. Denn kaum hatte er neben Tilly in einem der bequemen, niedrigen Seſſel Platz genommen, als Tilly ſehr gewandt den Tee bereitete. Beate Nyſtädt hätte es nicht beſſer machen, ihm nicht anmutiger die gefüllte Taſſe und das Gebäck zureichen können. Entzückt ſah er Tilly zu. Was für ein ſchönes Mädel ſie war! Ein Jammer, daß ſie den braſilianiſchen Pflanzerſohn zu bevorzugen ſchien. Freilich, mit deſſen Reichtum konnte man nicht konkurrieren. Dazu reichten ſelbſt die Gelder nicht, die man ſich ſo nebenbei verdienen konnte. Nun war noch dieſer Kerl, der Wernoff, dazwiſchen gekommen. Na, man mußte für eine ganze Weite mir den doppelten Buchungen vorſichtig ſein!— FFortſ, folgt) * hen im wiaingedier gewidmeten oje faut ve⸗ 1 55 ein großes Modell der Main⸗Stau⸗ tufe bei Mainz⸗Koſtheim auf. Die Deutſche Reichsbahn zeigt in veranſchaulichem Bildma⸗ terial, wie ſie durch Inſtandſetzungsarbeiten, Strecken⸗ und Materialverbeſſerung zur Ar⸗ beitsbeſchaffung beigetragen hat. Die Süd⸗ weſtdeutſche Flugverkehrs AG ſchließlich zeigt, welchen Aufſchwung der Luftverkehr in den Jahren 1932 bis 1934 genommen hat. Der Reichsnährſtand zeigt ein großes Relief des Gaugebietes, an dem die Me⸗ loriationsmöglichkeiten und die dadurch mögliche Intenſivierung zu erſehen iſt. Modelle von Siedlunghshäuſern veranſchaulichen, wie man heute billig und zweckentſprechend ſie⸗ deln ſoll. 5 Die ganze Ausſtellung gibt ein eindrucksvol⸗ les Bild von der unter nationalſozialiſtiſcher Führung bereits geleiſteten Arbelt und von den Aufgaben der nächſten Zukunft. Aus Vaden Seckenheim, 18. Mai.(S S⸗Reiter⸗ ſturm am Pfingſtmontag.) Am Pfingſtmontag führt der SS-Reiterſturm in Seckenheim ein Spring- und Reitturnier durch. Nach dem Aufmarſch ſämtlicher Tur— nierteilnehmer folgt u. a. ein Jagdſpringen der Klaſſe A in drei Abteilungen. Die Abkei— lungen B und E ſehen Pferde in Konkur— renz, die in der Landwirtſchaft arbeiten. Badische und pfälziſche SS⸗Reiter ſtreite a um die Siegespalme in dieſer Abteilu n, Auch die Dreſſurprüfung Klaſſe A hat zahl⸗ reiche Bewerber gefunden. Ein weiteres Jagdſpringen und zwar in der Klaſſe L vereinigt 20 Starter aus Baden und der Pfalz. In dieſem Wettbewerb ſind ebenfalls 10 Hinderniſſe zu nehmen bis zu einer Höhe von 1,10 Meier. Das Trabfahren im Sulky über 800 Meter ſieht 8 Geſpanne im Kampf. Die ſchwierigſte Konkurrenz ſteigt mit dem Glücksjagdſpringen, bei dem 16 Hinderniſſe bis zu einem Meter zu nehmen ſind. 16 Starter haben zu dieſem Wettbe— werb ihre Meldungen abgegeben. Große Überſchwemmungen Mailand, 18. Mai. Skurm und Wolkenbruch richteten in der Gegend von Novara im nördlichen Italien große Schäden an. Die Reis- und Getreide felder ſind weithin in einen See verwandelt Viele kiefliegende Ortſchaften ſind vom Waſ⸗ ſer völlig eingeſchloſſen. Hhäuſer und Slkälle ſtehen bis zur hälfte im Waſſer. Auf der Strecke Novara Barallo wurde auf 500 Meter der Bahndamm völlig zerſtört. Alle Gebirgsflüſſe führen Hochwaſſer und haben an den anliegenden Straßen und Feldern große Verheerungen angerichtet. Zahlreiche Brücken ſind ſorkgeſchwemmt. In Treviſo wurde ein Kind, in der Nähe von Bergamo eine jüngere Viehhüterin vom Blig erſchla⸗ gen. Der Sachſchaden wird auf rund vier bis fünf Millionen Lire geſchägt. 500 Jahre Paſſionsſpieſe Generalprobe in Oberammergau. Oberammergau, 18. Mai. Oberammergau hat am Donnerstag mit der Generalprobe den großen Auftakt des Jubiläumsjahres erlebt, deſſen Pro⸗ gramm zwiſchen dem 21. Mai und 23. Sep⸗ tember insgeſamt 33 Aufführungen der Pa⸗ ſion vorſieht. Auf den Straßen des Paſſions— dorfes entwickelte ſich ſchon von 7 Uhr mor⸗ gens an ein außerordentlich lebhafter Ver— kehr. Der erſte von 8 bis 11 Uhr vormittags 1 durchgeluhrte Leu oer riſch und bühnentechniſch in allen Teilen aus⸗ gezeichneten und tiefeindrucksvollen Auffüh⸗ rung erſtreckte ſich vom Einzug Jeſu in Je⸗ ruſalem über die Anſchläge des Hohen Rates, die Vertreibung der Händler aus dem Tem⸗ pel, den Ab chied zu Bethania, das Abend⸗ mahl und die Oelbergſzene bis zum Ver⸗ rat und zur Gefangennahme Jeſu. Als Pro— logus wirkt der langjährige, hervorragende, in aller Welt bekannte frühere Jeſusdarſtel— ler Anton Lang, während Guido Die⸗ ner als Vorführer des aus 30 Sängerin— nen und 18 Sängern beſtehenden Chores 4 den Trägern der Hauptrollen ragten im ſten Teil der Aufführung hervor vor allem der würdige, hoheitsvolle Chriſtus von Alous Lang. die ſchmerzerfüllte Maria von Anni Rutz, der Petrus des Hu— bert Mayr. der Johannes des Bier⸗ ling und der haßentflammte Kaiphas von Hugo Rutz. Als nach Schluß der Probe Tauſende aus dem Theater ſtrömten, war der Eindruck wohl allgemein, daß das Jubiläumsſpieljahr die große und ruhmvolle Tradition, die Oberammergau in drei Jahr— hunderten geſchaffen hat, fortſetzen wird. Letzte Nachrichten „Stürmer“ beſchlagnahmt. Berlin, 18. Mai. Auf Befehl des Reichs⸗ kanzlers wurde die Sondernummer des„Stür— mer“, Nürnberg, Mal 1934, betitelt„Ri— tualmordnummer“ wegen eines Angriffes ge— gen das chriſtliche Abendmahl beſchlagnahmt. Von Ribbentrop in Rom. Rom, 18. Mal. Der deutſche Beauftragte für Abrüſtungsfragen, von Ribbentrop, iſt zur Fortſetzung ſeiner inſormatoriſchen Be— ſprechungen über die Abrüſtungsfrage zu einem kurzen Aufenthalt in Rom eingetroffen. Schwerer Einbruchsdiebſtahl. Nürnberg, 18. Mat. Am Donnerstag vor⸗ mittag wurden im Verwaltungsgebäude der Tucherſchen Brauerei aus einem fachmänniſch aufgeſchweißten Geldſchrank über 11000 Mark, darunter 3000 Mark in Silber und 5000 Mark in gebündelten 20-Mark-Scheinen ge— ſtohlen. Brandlataſtrophe Riga, 18. Mai. Die Stadt Windau iſt von einer entſetzlichen Brandlataſtrophe betroffen worden. Große auf der linken Seite des Windaufluſſes befindliche Sägemühlen ſtehen ſeit der Nacht zum Donnerstag mit allen heure Glut haben ſich auf der anderen Fluß⸗ ſeite berzits zahlreiche Häuſer entzündet. Das Feuer greift weiter um ſich, da die Feuerwehr am Ende ihrer Kräfte iſt. Die Urſache des Brandes iſt auf das Abbrennen von Säge⸗ ſpünen zurückzuführen, Ein ganzes Stadtvier— toluiſt unmittelbar vom Feuer bedroht. 100 000⸗Mark⸗Gewinn Berlin, 18. Mai. In der Donnerskag-Jiehung der Preu- ßiſch-Süddeutſchen Klaſſenlotterie fiel ein 100 000-Mark-⸗Gewinn auf die Nummer 59 012. Das Los wird in den erſten Abtei- lung in Achkeln in Berlin, in der zweiten Abkeilung, ebenfolls in Achteln, in Heſſen Naſſau geſpielt. Ein Haupkgewinn von 50 000 Mark fiel auf die Losnummer 118 726; ſie wird geſpiell in der erſten Abtei- lung in Viertelloſen im Rheinland, in der zweiten in Achtelloſen in Beclin. Schutzgeiſter ausgezeichnet hervortrat. Nes muſtrauuſch⸗darſteue⸗ 0 Holzlagern in Flammen. Durch die unge⸗ Exploſion in einer Jaßfabrik. Würzburg, 18. Mai. Im Maſchinenhaus einer Faßfabrik in Heidingsfeld brach Feuer aus. Während der Löſcharbeiten explodierte ein eiſernes Oelfaß, das noch 30 Liter Oel enthielt. Durch das brennende Oel erlitten 10 Perſonen mehr oder weniger ſchwere Verletzungen. Ins ſiebente Todesopfer in Piorzyeim 5 lde 18. Mai. onkoriſtin Hedwig Lehrer aus Oekisheim (OA Maulbronn) iſt im Städtiſchen Kran- kenhaus ihren bei dem Eiſenbahnunglück er- littenen ſchweren Verletzungen erlegen. Es iſt dies das ſiebente Todesopfer des Un— glücks. Vörſen und Mürkte Berliner Deviſenkurſe. (Ohne Gewähr.) vom 17. Mai 1934. 1 Pfund Sterling 12.755, 1 Dollar 2.50 100 holl. Gulden 169.53, 100 Lire 2142 100 franz. Francs 16.50, 100 Schweizer Fran ken 81.18, 100 öſterr. Schilling 47.20. 7 0 2 , Frankfurter Schlachtrithmarkt. Zufuhr 64 Rinder, darunter 19 Ochſen, 3 Bullen, 15 Kühe, 27 Färſen, 1608 Käl⸗ ber, 37 Schafe, darunter 24 Hammel, 689 Schweine. Preiſe: Kälber, Sonderklaſſe ge— ſtrichen, andere Kälber: a) 50 bis 52, b) 46 bis 49, c) 39 bis 45, d) 30 bis 38, Lämmer geſtrichen; Hammel bi) 34 bis 35, Schafe geſtrichen, Schweine: al) geſtrichen, a2) 40 bis 42, b) 40 bis 42, 38 bis 42, d) 36 bis 41, e) 35 bis 39. Mannheimer zleinviehmarkt. Zufuhr: 20 Kälber, 40 Schweine, 270 Fer— kel, 392 Läufer. Pteiſe: Ferkel bis ſechs Wo— chen 11 bis 15, über ſechs Wochen 20 bis 23, Läufer 24 bis 25. Marktverlauf: mittel. Nächſter Viehmarkt am Mittwoch, den 23. Mat; Pferdemarkt: Dienstag, den 22. Mai. Mannheimer Getreidegroßmarlt. Amtlich notierten: Weizen Erzeugerpreis Be— irt 9 19.90, Bezirk 10 20.10, Bezirk 11 50.40, Mühleneinkaufspreis Bezirk 9 20.30 Bezirk 10 20.50, Bezirt 11 20.80, Roggen üddeutſcher, Marktpreis 18 bis 18.25, Er— zeugerpreis Bezirk 8 17, Bezirk 9 17.30, Mühleneinkaufspreis Bezirk 8 17.40 bis 17.60, Bezirk 9 17.70 bis 17.90, inländiſche Braugerſte 17.75 bis 18.25, Pfälzergerſte 18 bis 18.50, Futtergerſte 17, inländiſcher Ha⸗ fer 17.50 bis 18, Mais mit Sack 18.50 bis 19, Weizenkleie feine mit Sack 10.60, grobe 11.10, Roggenkleie 11.50, Weizenfuttermehl 11.75, Roggenfuttermehl 12.25, Weizennach— mehl 15.50, Weizennachmehl IV B 16.50 Erdnußkachen 16, Soyaſchrot 15.25, Raps— luchen 13.50, Palmkuchen 14, Kokoskuchen 16.75, Seſamluchen 16.75, Leinkuchen 17.25 bis 17.50, Biertreber mit Sack 14 bis 14.50, wald 12.50 bis 13.25, Trockenſchaitzel ab Fabrik 10.25, Rohmelaſſe 8.50, Steff en⸗ ſchnitzel 11.25, Wieſenheu loſe 6 bis 6.40, Rolilteheu 6.30 bis 6.50, Luzernekleeheu 8 91 1 5 Stroh drahtgepreßt Roggen und Weizen 2.20 bis 2.40, dito Gerſte und Ha— fer 1.80 bis 2, Stroh gebündelt Roggen und Weizen 1.40 bis 1.60, Hafer und Gerſte 1.20 bis 1.40; Mehle Wetizenfeſtpreisgebiet 11(Spezial Null) 29, Gebiet 10 28.90, Ge⸗ biet 9 28.80, Gebiet 7 28.60, Aufſchlag für Weizenmehl mit 15 Prozent Auslandsweizen 9.75, mit 30 Prozent Auslandsweizen 1.50 Mark, Frachtausgleich 0.50 Mark für 15⸗ Tonnen-Ladung; Roggenmehl Feſtpreisgebiet — 60 Prozent— 25.75. Gebiet 8 25.25. Die 27 Jahre alte Lokales Gedenktage 18. Mai 1782 Der Freiſcharenführer Major Adolf Frhr. v. Lützow in Berlin geboren. 1804 Napoleon J. wird erblicher Kaiſer. 1848 Eröffnung der erſten Deutſchen Natio— nalverſommlung in Frankfurt a. M. 1862 Der Okkultiſt und Parapſycholog Al— bert Frhr. v. Schreyck-Notzing in Ol— denburg geboren. 1869 Der ehemalige Kronprinz Rupprecht v. Bayern in München geboren. Prot.: Erich— Kath.: Venantius Pfingſtfeſt An Pfingſten feiert die chriſtliche Kirche das Wunder der Ausgießung des Heiligen Gei— ſtes, den Tag, an dem der göttliche Geiſt des Friedens und der Liebe ſich feurig über die Jünger des Herrn ergoß und ſie mächtig an— trieb, das Reich Gottes auf Erden auszubrei— ten, den Tag, der zugleich den Beginn der chriſtlichen Glaubensgemeinſchaft bedeutet. Die farbenfriſche, lebenſprühende Pfingſt— natur, die in tauſend Stimmen und Lauten, im vielgeſtimmten Chor im Wald und Feld ein fröhliches Bild unverſieglicher Lebens- und Lenzesfreude bietet, iſt zugleich von ſymboli— ſcher Bedeutung für die machtvoll und über— zeugend wirkende göttliche Kraft, die überall Luſt, der Lebenshoffnung und aufbauend wirkt und ſchafft. Kein Wunder. daß der Pfingſtgeiſt ein heiterer, frohlockender Geiſt, mit ſeinem Gefolge der Freude, der Zuverſicht, triumphierend ſeinen Einzug hält in Herz und Gemüt des Menſchen. Pfingſten als Feſt des Friedens und der Freude iſt ſo recht geeignet, auch im Herzen des deutſchen Volkes neue Zure ſicht und neuen Glauben an die Allmacht der göttlichen Lebe und an die ſieghafte Kraft des Lebens zu erwecken. Nach langem, harten Winter iſt die Natur doch wieder in herrlicher Schönheit er— blüht, wie Hoffnung und Zubverſicht, Glaube und Liebe immer wieder neu erblühen und nimmer ſterben und vergehen können. 0 ** Pfingſtfeſttagsrükfahrkarten nach dem Saargebiet. An Reiſende nach dem Saarge— biet werden außer den tarifmäßig vorgeſehenen Sonntagsrückfahrkarten zu Pfingſten 1934 in allen im Tarif aufgenommenen Verbindungen Feſttagsrückfahrkarten ausge gelen. Sie gelten zur Hin- und Rückfahrt an allen Tagen vom 17. Mau(Donnerstag vor Piing— ſten O Uhr) bis 24. Mai(Donnerstag nach Pfingſten) 24 Uhr. Die Rückreiſe muß am 24. Mai um 24 Uhr beendet ſein. Auf den Reichsbahnſtrecken wird der halbe Fahr— preis einer Sonntagsrückfahrkarte berechnet. Zugelöſte Eil- und Schnellzugszuſchläge wer— den für die Reichsbahnſtrecken zum halben Fahrpreis abgegeben. Zwei Kinder unter 10 Jahren rechnen zuſammen als ein Erwachſener, ein einzelnes Kind unter 10 Jahren erhält keine beſondere Ermäßigung. Der ermäßigte Fahrpreis 3. Klaſſe Perſonenzug von Karls— ruhe nach Saarbrücken über Graben-Neudorf — Germersheim— Zweibrücken und zurück be— trägt über Pfingſten: Feſttagsrückfahrkarte 6,40 Rm., Sonntagsrückfahrkarte 9,20 Rm. Es empfiehlt ſich daher zu Pfingſten Feſttagsrück— fahrkarten nach dem Saargebiet zu löſen. Die Saarbahnen gewähren keine Ermäßigung für die Feſttagsrückfahrkarte. N * Wettervorherſage: Unbeſtändig, ſtellenweiſe Niederſchläge, ſpä— ter wieder aufheiternd. C= K T SSS e uu . 9 ue 9 2 IId Un W 2 A S 2241 1 A — ̃—̃ ̃—— —