Achtung! Heute Freltag Kommi des großen Erfolges wegen letztmals. ne bestes und schönstes Tonfilmwerk⸗ Ausserdem das muslkallsche und bezaubernde Belprogramm. a Achtungl Ab morgen Samstag bas Riesen-Tonflimwerk aus der Zelt der Christen verfolgung unter Kaiser Nero 72 q u o v 2 d is g e ph e edddocedddddddcdodrrllmddddcdellodllmllllll lll Leben in den Geschäftsgang gebracht hat zu allen Zeiten die laufende An- zeige in Euerm Lokalbatt, dem Viernhelmer Anzelger Acht ur haben den Nutzen davon, wenn Ihre geschickte Reklame, im Viernbhelmer Anzeiger, ihnen dauernd neue Kunden zuführt. werden bald den hohen Wert d. dauernden Reklame schätzen lernen und selbst in den stillen Zeiten Ihren Umsatz vergrößern. Bekanntmachung. Betreffend: Den Feldſchutz. Auf Grund eines Beſchluſſes des Landwirt- ſchafts⸗ und Güterausſchuſſes in Verbindung mit Art. 36 des Forſt⸗ und Feldſtrafgeſetzes ordnen wir auch in dieſem Jahre an, daß das ſogenann⸗ te Krauten auf unbeſtellten Grundſtücken und an Feldwegen nur in der Zeit von vormittags 7—11 Uhr und nachmittags von 1— 6 Uhr geſtattet iſt. Das Krauten auf beſtellten Grund- ſtücken, insbeſondere auf Kleeäckern, iſt grundſätz⸗ lich verboten. Wir haben unſer Feldſchutzperſonal zur ſtrengſten Durchführung dieſer Anordnungen be- auftragt. Betreffend: Erhebung der Gas-, Strom- u. Waſſergelder. Wir machen darauf aufmerkſam, daß wir die Einſtellung der Gas-, Strom- und Waſſer⸗ belieferung in all denen Fällen angeordnet haben, wo die Rechnung für Monat März 1934 noch nicht bezahlt iſt. Es wurde wiederholt darauf hingewieſen, daß eine Befriſtung der Rechnungsbeträge vom März 1934 ab nicht mehr ſtattfinden kann. Wo noch Rückſtände aus früheren Monaten beſtehen, ſind wir bereit, hierfür auf Antrag Befriſtung zu gewähren, unter der Vorausſetzung, daß die Märzrechnung be⸗ glichen iſt. Von der Belieferungseinſtellung kann nur bei Vorzeigen der März⸗ Quittung, Abſtand ge⸗— nommen werden. Wer alſo vor unliebſamen Störungen ſeiner Licht- und Waſſerverſorgung bewahrt bleiben will, der bringe ſeine Verbind⸗ lichkeiten ungeſäumt in Ordnung. Viernheim, den 24. Mai 1934 Bürgermeiſterei Viernheim Bechtel Empfehle: laufend billigſt alle Sorten Obſt, Gemüſe, Zwiehel, Net. kich u. Salat, la. gelbfl. Ipeiſekartff. Pfd. u. Ztr.⸗weis Hunnerfulter 1 Pfund 12 Pig. 10 Pfund 1,10.— 1 Zentner 10,50 Tfliams & Gars Gute Sele Rarlolein zu verkaufen. Waſſerſtr. 13 Sof. greifb. u. bald zuteilungsreife Areun Verträge der wüürii. frediikussb in Siuiigari von 200 bis 5000 RM. an rasch- entschlossene Intéressenten zu vergeben. Ausk. gegen Rück- porto durch die Höflrüs- Dlrehllon Mannnelm, Windmunistrage 28. Rührige Vertreter gesueht. Stahl- Schlafz., Stahl- kldb 7e Beiten der ud Kal legematratzen an alle, Teilz. Katral. f Eisen möbelfabrik Suhl, Th. Ange eas Holer Sonntag nachmittag 3 Uhr 3. Aufführung. Schulpflichtige Kinder haben nur in Begleitung Er⸗ wachſener Zutritt. Kinder unter 6 Jahren Zutritt nicht geſtattet. Alle Erwerbsloſe erhalten 2 Vor- zugskarten, die zum Eintritt zum halben Preis berechtigen. Bekanntmachung Gefunden: 1 Herrenfahrrad. Viernheim, den 23 Mai 1934. Heſſiſches Polizeiamt J. V.: Kühne. Vereins- Anzeiger Reichsbund der Kinderreichen(Ortsgr. Viern⸗ heim. Vorzugskarten für Hoferſpiele, können beim Kaſſier Gg. Kaufmann, Ernſt Ludwig⸗ ſtraße 34, abgeholt werden. Sprechſtunden finden Sonntagsvorm. von 10— 11 Uhr ſtatt. Heil Hitler! Kempf. Turnverein von 1893. Zu dem Kunſt⸗Geräte⸗ Kampf an Samstag, den 26 Mai T. G. Wein⸗ heim, Birkenau und Viernheim laden wir alle Intereſſenten höfl. ein. Abfahrt 7.30 Uhr ab Freiſchütz per Rad. Die Turnleitung. Hoferſpiel. Heute abend 8 ¼ Uhr haben ſich ſämtliche an dem Spiel beteiligte Perſonen auf der Naturbühne einzufinden. Die Spielleitung. Die Hoſerſpiele des Turnvereins Andreas Hofer bereit erklärt, die Verwaltung des Landes zu übernehmen. tänze und Reigen ſetzen ein, exakt einſtudiert Berückende Volks⸗ P7000 0 000TTTPT 5 A —B—! — Hierzu wird uns von einem begeiſterten Anhänger der guten Sache, Herrn Rektor Mayr, geſchrieben Der Würfel iſt gefallen, die Spannung iſt gelöſt. Worauf ſich Tauſende und Abertauſende, begeiſtert durch das vorjährige Tellſpiel freuten, iſt zur Wirklichkeit geworden: Das hiſtoriſche Volksſchauſpiel Andreas Hofer, iſt unter der um— ſichtigen, erfahrungsreichen Leitung der Herren Hans Winkeubach und Hans Hoock, beraten durch den Berufsſchauſpieler Herrn Hegge-Mann⸗ heim, an den beiden Pfingſttagen zur Auffuh— rung gelangt und es ſei gleich von vornherein geſagt: Mit geradezu beiſpielsloſem Erfolg. Nach der vorjährigen einzigartigen Wiedergabe von Schillers Meiſterwerk„Wilhelm Tell“, hatte man ein Recht, ſeine Erwartungen hochzuſchrau— ben. Welch freudige Genugtuung für mich Al- ten, ohne Uebertreibung erklären zu können, daß mit dem diesjährigen Hoferſpiel, die kühnſten Erwartungen übertroffen ſind. Freilich, die feſſelnde Schillerſprache iſt es nicht, die diesmal an un⸗ ſer Ohr ſchlägt, dafür entſchädigt uns aber eine noch reifere Spielart der Darſteller, beſonders des Titelhelden, eine abwechslungsreiche Sze⸗ nerie, packende militäriſche Bilder, wuchtigen Maſſenſzenen und höhere muſikaliſche Genüſſe. Wer von den zahlreich erſchienenen Gäſten von Nah und Fern war nicht hingeriſſen von allem, was für Auge, Ohr und Gemüt geboten wurde! Schon der reizende Bühnenaufbau, ein Werk der Herren J. Lamberth, Karl Hook und des Hoferdarſtellers Nikolaus Hofmann feſſelte. Da ſieht man zur Linken am Fuße des Paſſeyer Berglandes, Hofers ſtattliches Sandwirtshaus, ſieht im Hintergrund ein ſchmuckes Tiroler Dörf⸗ lein mit Kirche und Kapelle, beiderſeits flankiert von grünem Tannenwald und rechts im Vorder- grund die Hofburg zu Innsbruck. Nach Fanfarenklängen ſetzt unter lautloſer Stille das Spiel ein. Ein gemeinſam geſunge⸗ nes, ſtimmungsvolles Marienlied ertönt aus der Kirche, aus der bald darnach hunderte von Kirch⸗ gängern ſtrömen, plaudernd und geſtikulterend. Ein paar Dutzend Männer, denen der Kirchen⸗ geſang wohl die Kehlen trocken gemacht hat, nehmen vor dem Sandwirtshaus Platz und fin⸗ den in Frau Hofer(Frau Gretel Martin) und der Kellnerin Reſi(Cilli Kumpa) aufmerkſame Bedienerinnen. Die Männer unterhalten ſi aufs lebhafteſte über die Möglichkeit,„die ver⸗ dammte Franzoſenherrſchaft hinwegzufegen“. Sie erleben eine große Enttäuſchung, als ihr Führer Speckbacher(Karl Adler) die Erklärung macht, Tirol verlaſſen zu wollen, weil die Franzoſen dem Lande volle Freiheit verſprochen hätten, wenn die Hauptführer Hofer, Speckbacher und Pater Haſpinger freiwillig Tirol verließen. Es folgt eine ergreifend geſpielte Szene: Eine Truppe Ausgewieſener, Frauen, Kinder und Greiſe er⸗ ſcheinen mit Sack und Pack und erzählen von der grauſamen Behandlung, die ihnen durch die Franzoſen zu teil wurde. Helle Empörung darüber! In dieſem Augenblick erſcheint Hofer, unübertrefflich verkörpert durch den vorjährigen Telldarſteller. Unter dem Jubel des Volkes gibt er ſich nochmals als Führer her und läßt ſich von dieſem Entſchluß auch nicht durch die Mel⸗ dung eines Ratsherrn abbringen, wonach der öſterreichiſche Kaiſer mit Napoleon Frieden ge— ſchloſſen habe. Haſpinger(Mich, Herbert) der überaus temperamentvolle Kapuzinerpater, richtet wie Hofer begeiſterte Worte an die Aufſtändiſchen und läßt ſie auf Tod und Verderben unver— brüchliche Treue dem bedrängten Vaterlande ſchwören. Ein wirkungsvolles Vaterlandslied ſchließt die dramatiſch geſpielte Maſſenſzene ab, die lebhafteſten Applaus des mitgeriſſenen Pub- likums findet. Der zweite Teil des erſten Aktes beginnt mit dem militäriſchen Aufmarſch der Franzoſen, einem militäriſchen Bild von überraſchender Schönheit. Infanterie in echter hiſtoriſcher Uni form, Kavallerie mit herrlichem Pferdematerial, Artillerie mit mehreren Geſchützen ziehen ins Tal und ſchlagen ein Feldlager auf. Die ſchneidig und packend ſpielenden Offiziere(Gott- hard Ebert, Berufsſchauſpieler und Ferd Sax) halten eine Beratung und warnen den ſtürmiſchen Draufgänger General Lefebre(Ad. Mandel) das heldenmütige Tiroler Volk nicht zu unterſchätzen. Dieſer iſt verbittert, weil ein Häufchen Bauern ſeinen Siegeszug aufhält und verlangt rückſichts⸗ loſes Vorgehen. Unter Kommandorufen und Fanfarenklängen ziehen die Truppen wieder ab. Es folgt im 2. Akt der Kampf am Iſel⸗ berg, eine ganz raffiniert ausgedachte Schlachten⸗ ſzene. Von allen Seiten hört man Sturm läuten, aufgeregt ſtrömt das Volk zuſammen und wird durch den Kapuzinerpater Haſpinger zum Kampf ermuntert. Es ſteigt der mächtig wirkende Chor„Wir treten zum Beten“. Die Schlacht beginnt. Ein ſchneidiges franzöſiſches Kavallerie⸗ geſchwader wird von den Tiroler Schützen mit Schnellfeuer empfangen. Wie die Ueberraſchten die Roſſe zur Flucht herumreißen, wie ſie in raſendem Galopp davonjagen, wie herrenlos ge⸗ wordene Pferde ſich den Flüchtigen anſchließen, iſt aufs Wirkſamſte in Szenen geſetzt. Auch der folgende Infanteriekampf, unterſtützt durch Ge⸗ ſchütze, erregte höchſte Bewunderung. Mit einem Sturmangriff und Eroberung franzöſiſcher Ge⸗ ſchütze endigt der Kampf. Die außerordentliche Wirkung dieſer ſpannenden Kampfſzenen dürfte künftig noch erhöht werden, wenn es dem erfin- deriſchen Konſtrukteur der Geſchütze Herr Hans Brückmann gelingen ſollte, die Zahl der Schüſſe zu mehren. Die ſiegreichen Truppen ziehen unter den Klängen einer maleriſch gekleideten Muſikkapelle (Feuerwehrkapelle) und unter dem Jubel der Be⸗ völkerung vor die Hofburg zu Innsbruck. In dem gemeinſamen„Großer Gott wir loben dich“ kommt der Dank der Sieger zum wirkſamen Ausdruck. Nicht enden will der Jubel, als ſich durch Frl. Jennewein und Herr Nikl. Pfenning, dankbar belohnt durch frenetiſchen Beifall der begeiſterten Zuſchauer. Mit dem mächtig und erhebend wirkenden Chor„Die Himmel rühmen“ ſchließt die Siegesfeier, die auf alle Zuſchauer einen überwältigenden Eindruck macht. Im 3. Akt erfolgt die Schickſalswendung. Der teufliſche Raffel(Gg. Kempf), der ſpäter zum Judas wird, bringt Frau Hofer die nieder— ſchmetternde Meldung, daß Innsbruck wieder vom Feinde beſetzt und Hofer für vogelfrei er- klärt ſei. 1500 Goldgulden ſeien auf ſeinen Kopf geſetzt. Hofer erſcheint perſßulich und be— ſtätigt die Meldung. Auf drängen ſeiner Freunde flüchtet er mit ſeiner Familie und ſeinem Sekretär (Jakob Hanf) nach der Pfandlerhütte auf der „Kellerlahn“. Die Szene wird ergreifend geſpielt. Der 2. Teil des 3. Aktes ſetzt mit einem packenden Monolog Raffels ein. Die ausgeſetzten 1500 Gulden laſſen dem vom Geldteufel Be- ſeſſenen keine Ruhe und er entſchließt ſich, zum Veräter an dem Freiheitshelden zu werden. Die franzöſiſchen Truppen ſind unterdeſſen wieder einmaſchiert und lagern im Talgrunde. Raffel ſchleicht ſich an den franzöſiſchen Offizier La Coſte heran und erbietet ſich, den Aufenthalt Hofers gegen das verſprochene Judasgeld zu verraten. Der Abmarſch einer Franzoſenabtei⸗ lung nach der Pfandlerhütte mit Raffel als Führer iſt eine beſonders wirkſame Szene. Nur gibt es vielfach ein verſchmitztes Lächeln, wenn Raffel vom franzöſiſchen Offizier ſtatt Gold eine Kartoffel empfängt, wie es den Anſchein hatte. Der letzte Akt wird zum ausgeſprochenen Erlebnis. Wir ſehen zunächſt den vornehm denkenden Vizekönig von Italien(Gg. Knapp) mit dem geſtrengen Graf Barraguay(Gg. Mierſch) im Widerſtreit der Meinungen über die Behand⸗ lung der Rebellen, ein glänzend geſpielter Dialog von hochdramatiſcher Wirkung. Ein Zug Franzoſen unter Führung des Leutnant Baynouard(Mich. Koob), mit dem gefeſſelten Hofer, erſcheint. Auch ſeine Frau, ſein Söhnchen und ſeine Schreiber erſcheinen gebunden. Ein deprimierendes Bild! Das Verhör des Helden geſtaltet ſich zum Höhe⸗ punkt ſchauſpieleriſcher Darſtellung. Wie Keulen ſchläge fallen die unerſchrockenen Antworten des kühnen Helden und verfehlen ihre Wirkung nicht, beſonders auf den edlen Vizekönig von Italien, der ſchwer mit ſich ſelbſt kämpft und ſichtlich ge⸗ rührt wird, als ihn das Hoferſöhnlein um Gnade für ſeinen Vater anfleht. Die Abſchieds⸗ ſzene von Hofers Weib wirkt erſchütternd. Kaum ein Auge im Zuſchauerraum bleibt trocken. So ſeeliſch wird geſpielt. Nicht minder wirkſam iſt Hofers letzter Gang, militäriſch eindrucksvoll umrahmt, Hofers Abſchied vom Volk und ſeine Erſchießung ge⸗ ſtalten ſich durch vortreffliches Spiel zu ergrei⸗ fenden Szenen. Gedämpft klingt aus der Ferne das Lied„Zu Mantua in Banden“ und gibt dem groß angelegten und dramatiſch vorzüglich aufgebauten hiſtoriſchen Schauſpiel einen würdi⸗ gen Abſchluß. Stille herrſcht in der weiten Zuſchauerhalle.] A Alles iſt in tiefſter Ergriffenheit. Dann löſt ſich der Bann und frenetiſcher Beifall ſetzt ein, der ſich immer wiederholt. Der Regiſſeur Herr Hans Hook, richtet einige Dankesworte an das zahlreich erſchienene Publikum, bittet um Nachſicht wenn dem Ganzen noch Mängel an— haften ſollten und erſucht gleichzeitig um wohl⸗ wollende Weiterempfehlung. Nochmals ſtürmiſcher Beifall Er gilt der glänzenden Aufmachung des großen Werkes, der vorzüglichen Regie, der trefflichen muſikaliſchen Leitung durch Herrn Chormeiſter Gg. Hook, gilt den entzückenden Tänzen und Reigen und nicht zuletzt dem erſt⸗ klaſſigen Spielermaterial, in dem ſich Viern— heims beſte Kräfte die Hand zum Bunde reichten. Wetteiferten doch alle Spieler, es ihrem Vor⸗— bilde, dem meiſterhaften Hoferdarſteller Herrn Nik. Hofmann gleichzutun, um ein dramatiſches Ganzes mit unauslöſchlichen Eindrücken zu ſchaffen. Nun noch eine kleine Bemerkung für den Hoferdarſteller. Mich däuchte, als wäre er bei der 2. Aufführung am Pfingſtmontag gegen Schluß etwas zu rührſelig geworden, wodurch Hofers mannhaftes Auftreten und heldiſches We⸗ ſen etwas abgeſchwächt wird. Stark bis zum Tode, ſo ziemt es dem Nationalhelden. Und nun zum Schluſſe herzlichſten Dank allen die zu dem Gelingen des großen Wurfes in uneigennützigſter, aufopfernder Weiſe beige- tragen haben. Es iſt mir als alten Lehrer u. Erzieher geradezu ein Herzensbedürfnis, dieſen Dank öffentlich zum Ausdruck zu bringen. Be⸗ trachte ich doch die Leiter und Darſteller der Hoferſpiele als Mitarbeiter an dem ſo ſchwie⸗ rigen nationalen Erziehungswerk der Jugend, wie des ganzen Volkes. Ich begrüße ſie als Helfer, in dem Kampf um die Erneuerung unſeres Volkes, begrüße ſie als Mitarbeiter in dem Ringen um wahre Volkskunſt und als Mitkämpfer gegen die ſeeliſche Zerſetzung unſeres Volkes durch weſensfremde Einflüſſe. Der Beſuch der Hoferſpiele bedeutet für jeden ein Erlebnis und der nationale Freiheitsgeiſt, der von ihnen ausſtrömt, packt noch mehr wie nationale Reden, denn:„Worte belehren, Beiſpiele ziehen an“. i Und gibt es ein hinreißenderes Beiſpiel von Heimat und Vaterlandsliebe, von nationa⸗ lem Opfergeiſt und nationalem Heldentum, als es der große Freiheitskämpfer Andreas Hofer verkörpert? Gibt es ein abſchreckenderes Bei⸗ ſpiel für Verräter und Denunzianten als den ſo charakteriſtiſch geſpielten Judas Raffel? Oder ein erhebenderes Beiſpiel von Volksverbunden⸗ heit wie das an ſeiner Heimat hängende Tiro⸗ ler Volk? Darum auf zu den Holkerspfelen, wer noch einen Funken Sinn für wahre Volks- kunst hat! Auf zu den hoferspielen, wer wahte Volksverbundenheit schauen und sich an echter, glühender Heimat- und Vater⸗ landsliebe erbauen will! . ²³˙wꝛA Obſt⸗ und Gemüſemarkt Weinheim Kirſchen 1. Sorte 20— 25 Pfg., Kirſchen 2. Sotte 13—19 Pfg., Erdbeeren 1. Sorte 42— 49 Pfg., Erdbeeren 2. 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Volksblatt) Anzeigenpreise: Die I2geſpaltene Millimeter⸗Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor— mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſteren und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim Nummer 120 f Samslaq, den 26. Mai f Am Webſtuhl der Zeit Politiſche Wochenbelrachkung. „Großes Werk gedeihet nur durch Einig⸗ keit!“ Es iſt deshalb ganz in Ordnung, daß die NSDAP einen großen Feldzug er⸗ öffnet gegen die Kritikaſter und Miesmacher, die das Werk des deut⸗ ſchen Neuaufbaues ſtören und gefährden. Bei dieſen Leuten handelt es ſich um Zeitge⸗ noſſen von der Art, die wir, wie Reichsmi⸗ niſter Dr. Göbbels ſagte, vom Kriege her kennen: ſie wußten alles beſſer als die ver⸗ antwortlichen Armeeführer, wenn man auf ſie gehört hätte, wäre die Eroberung von Paris ein Kinderſpiel geweſen uſw. Nur eben hörte man nicht auf ſie, die daheim ſa⸗ ßen an ihrem Stammtiſche und nörgelten und kritiſierten. So war es damals. Daß dieſe Redereien ſehr viel gute Stimmung verdorben haben, iſt zweifellos. Wenn die „euĩtige Regierung jetzt gegen ſolcherlei Kri⸗ ikaſter energiſch vorgeht, iſt ſie durchaus im Recht. Wir brauchen heute Einmütigkeit bes ganzen deutſchen Volkes im Vertrauen zu den leitenden Männern, die durch ihre Taten bewieſen haben, daß ſie in der Lage ind, das gewaltige Werk des deutſchen Wie⸗ deraufbaues und Neuaufbaues durchzufüh⸗ ren.. Die Saarabſtimmung, die nach dem klaren Wortlaut des Verſailler Vertrages im Januar 1935 ſtattfinden muß, wird in den Kreiſen der internationalen Diplomatie noch immer eifrig erörtert. Frankreich iſt dabei beſtrebt, den Abſtimmungstermin un— ter allen möglichen Vorwänden hinauszu— ſchieben. Zunächſt haben die Franzoſen er⸗ reicht, daß der Völkerbundsrat, der den Ter⸗ min der Abſtimmung feſtzuſetzen hat, noch keine Entſcheidung traf, ſondern dieſe Ent⸗ ſcheidung auf die kommende Woche vertagt hat. Frankreich möchte natürlich haben, daß ſie auch dann noch nicht fällt. Der Ruf der deut'chen Menſchen an der Saar nach Rück⸗ gliederung dieſes urdeutſchen Bodens, wird aber inzwiſchen immer lauter. Die große Saarkundgebung an Rhein und Moſel, die der Volksbund für das Deutſchtum im Aus⸗ lande an den Pfingſttagen in Mainz und Trier veranſtaltet hat, gab Gelegenheit, die deutſche Geſinnung der Bewohner des Saargebietes, die in hellen Scharen nach Trier und Mainz gekommen waren, vor al⸗ ler Welt erneut zu beweiſen. Auch ſonſt ha— ben die Leute aus dem Saargebiet die Pfingſttage benutzt, um in allen Teilen des Reiches ihr Deutſchtum zu betonen. Geſang⸗ vereine und Sportvereine aus dem Saarge— biet haben im übrigen Reich Beſuche ge⸗ macht und überall betont, daß der Wunſch: „Zurück zum Reich!“ im ganzen Saargebiet allgemein iſt. Die franzöſiſchen Verſchlep⸗ pungsmanöver können nur den Erfolg ha⸗ ben, Erbitterung im Saargebiet hervorzu⸗ rufen. Es wird auch nichts nutzen, daß die Franzoſen einen angeblichen Aktendiebſtahl bei der franzöſiſchen Bergwerksverwaltung in Saarbrücken inſzeniert haben, wohl um dab zutun, daß die Sicherheitsverhältniſſe im Saargebiet die Schaffung einer interna⸗ tionalen Polizei notwendig machten. Alle dieſe Mittel werden, wie erwähnt, ihren Zweck gründlich verfehlen. Die deutſche Be⸗ völkerung an der Saar will heim zum Reich und wenn die in Frankreich regierenden Männer wirkliche Staatsmänner ſind, dann tragen ſie dieſer Realität Rechnung. Aber es ſcheint, daß man in der Politik die Realitäten häufig überſieht. Das gilt auch für Oeſterreich, das ſeinen Kampf gegen den Nationalſozialismus unentwegt fortſetzt, obwohl doch gar kein Zweifel dar⸗ ber ſein kann, daß die große Mehrheit des öſterreichiſchen Volkes heute bei den Natio⸗ nalſozialiſten ſteht. Die Regierung Dollfuß läßt aber immer wieder Nationalſozialiſten verhaften und macht ſie ſogar für die zahl⸗ reichen Eiſenbahnattentate verantwortlich, die in letzter Zeit in den verſchiedenſten öſter⸗ reſchiſchen Gebietsteilen vorgekommen ſind. Alle Anzeichen deuten darauf hin, daß die⸗ ſe Anſchläge von marxiſtiſchen Terroriſten verübt e 00 e 0 ſperrt jedoch Nationalſozialiſten ein und ent laßt Marxiſtenführer aus der Schanhaft. Merkwürdig, ſehr merkwürdig! Der frühe⸗ re Gauleiter Frauenfeld, dem es gelungen ſante Frankreich und 1934 51. Jahrgang die Abrüſtung Eine ſranzöſiſche Dolumentenſammlung— Viele Worte aber wenig Inhalt Paris, 26. Mai. Herr Barthou, der franzöſiſche Außen⸗ miniſter, hat vor einiger Zeit angekündigt, daß er die wichtigſten Schriftſtücke, die Frankreichs Stellungnahme zur Abrü⸗ ſtungsfrage betreffen, veröffentlichen werde. Dieſe Dokumentenſammlung,— da ſie eine blaue Einbanddecke hat, nennt man ſie nach einer alten diplomatiſchen Gepflo⸗ genheit„Blaubuch“— iſt jetzt erſchienen. Das Blaubuch enthält 24 Schriftſtücke, die ſich auf den Zeitraum vom 14. Oktober 1933 bis zum 17. April 1934 erſtrecken. Es ſteht in dieſen Schriftſtücken vieles und vielerlei bereits bekanntes und unbekanntes— aber wirklich neues Material enthalten ſie nicht. Einige Aktenſtücke ſind trotzdem in⸗ tereſſant, beiſpielsweiſe die Note des franzö⸗ ſiſchen Außenminiſters an den engliſchen Botſchafter vom 15. November 1933. Die franzöſiſche Regierung vertritt den Stand⸗ punkt, daß der Auskritt Deutſchlands aus dem Völker- bund und das Ausſcheiden aus der Abrüſtungs— konferenz die Mächte von der ihnen im Ar⸗ tikel 8 der Völkerbundsſatzungen auferlegten Verpflichtung zur Verwirklichung eines Ab⸗ kommens über die allgemeine Rüſtungsbe⸗ ſchränkung nicht entbinde. Ferner iſt die franzöſiſche Regierung der Auffaſſung, daß es zweckmäßiger wäre, ein umfaſſendes Ab⸗ rüſtungsabkommen anzuſtreben als lediglich eine gewiſſe Anzahl von Grundſätzen auf⸗ uzählen. Außerdem erinnert die franzöſi⸗ ſche Regierung daran, daß ihre Vorſchläge vom September ein Ganzes darſtellten und eng verbunden ſeien mit der Annahme ge— wiſſer Grundſätze über die Kontrolle und über die Durchfüh- führungsgarankien ſowie über die ſogenannten Probeꝛeiten. Der Austritt Deutſchlands aus dem Völker— bund habe die Anſicht der franzöſiſchen Re⸗ gierung hierin nicht geändert. a Wenn die engliſche Regierung der Anſicht ſei, daß die bisherige Formulierung der iſt aus Oeſterreich nach München zu ent⸗ kommen, hat der Münchener Preſſe intereſ⸗ Mitteilungen über die Zuſtände in Oeſterreich gemacht. Er hot erklärt, daß die Regierung die Sozialdemokratie jetzt wie⸗ der ganz anders behandele. Den Sozialde⸗ mokraten werde alles wieder zurückgegeben, was man beſchlagnahmt habe, mit Aus nah⸗ me der Waffen. Alle ſportlichen Einrichtun⸗ gen, ſogar ihre Hütten im Gebirge habe die Partei wieder erhalten. Man ſage, es ſei dies aus perſönlichen Gründen geſchehen und zwar aus Rückſicht auf ben Bundesprä⸗ ſidenten Miklas, der ſelbſt der Sozialdemo⸗ kratie freundlich gegenübergeſtanden habe wegen ihrer Haltung bei ſeiner Wahl zum Präſidenten. Wie lange ſoll dieſes Regime noch dauern? f Im Völkerbund zu Genf, wo es ſonſt ſehr langweilig zugeht, hat es ausnahmsweiſe einmal eine Ueberraschung gegeben: nz plötzlich tauchte nämlich der ruſſiſche Außenminiſter Litwinow in Genf auf und hatte eine Unterredung mit dem franzöſiſchen Außenminiſter Barthou. Was die beiden Miniſter mit⸗ einander geſprochen haben, weiß die Oef⸗ fentlichkeit nicht. Es geht das Gerücht, Frankreich und Rußland wollten ein förm⸗ liches Bündnis miteinander abſchließen. Neuerdings heißt es ſodann, Litwinow. ha⸗ be den Abſchluß eines europäiſchen Bei⸗ ſtandsvertrages angeregt. Das Gerücht. über ein franzöſiſch⸗ruſſiſches Bündnis iſt mittler⸗ weile dementierk worden. Unverkennbar aber iſt das franzöſiſche Beſtreben nach einer Annäherung an den Sowjetſtaat. Wahr⸗ ſcheinlich hängt das damit zuſammen, daß Barthou bei ſeinem Aufenthalt in Warſchau Immer wieder die„Sicherheit“ 4 2. 15 Arete en nenen Beni bende darſtel. ſüi eine Jüftimmung Deuiſ chend? 11e ien, ſo ſei die franzöſiſche Regierung nicht abgeneigt, ſich an der Ausarbeitung einer anderen Formel zu beteiligen, vorausgeſetzt. daß in beiden Fällen praktiſch das gleiche Ergebnis erzielt würde. Aus dem ſonſtigen Inhalt des Blaubuches iſt noch erwähnenswert die Denkichrift des franzöſiſchen Außenminiſters Barthou an den engliſchen Votſchafter, Lord Tyrrell, vom 6. April 1934. Sie bezieht ſich auf die Anfrage der engliſchen Botſchaft vom 28. März ds. Is. Dieſe Anfrage bezog ſich, wie erinnerlich, auf die Stellungnahme der franzöſiſchen Regierung zu den engliſchen Abrüſtungsvorſchlägen. Die franzöſiſche Regierung erklärte auf dieſe Anfrage u. a., im Hinblick auf die Freundſchaft zum eng⸗ liſchen Volk ſei die franzöſiſche Regierung unter Vorbehalt einer grundſätzlichen Stel⸗ lungnahme, für die lediglich der Haupt⸗ ausſchuß der Abrüſtungskonferenz zuſtändig ſei, bereit, mit der engliſchen Regierung ei⸗ nen Gedankenaustauſch fortzuſetzen, deſſen Wichtigkeit ſie anerkenne und von dem ſie die beſten Ergebniſſe erwarte. Die Denk⸗ ſchrift ſtellt jedoch feſt, daß die franzöſiſche Regierung die engliſche Denkſchrift vom 29. Januar als Grundlage eines Abkommens nicht annehmen könne und ſtellt eine Dar⸗ legung der franzöſiſchen Auffaſſung über die Durchführungsgarantien in Ausſicht. Das alte Lied In der franzöſiſchen Antwort an England wird zum Schluß die Treue Frankreichs für das Werk der Abrüſtungskonferenz noch— mals betont. Es würde Frankreich widerſtehen, den Anſchein zu erwecken, als wolle es die Ab- rüſtungskonferenz verzögern, aber zu der Skunde, wo gewiſſe Haushaltspläne durch amtliche Stellen eine Erhöhung der durch Verträge beſchränkten Rüſtungen aufweiſen, ſei Frankreich von der Sorge beſeelt, mit ſeinem Friedenswillen die Erforderniſſe der Sicherheit zu verbinden. Die franzöſiſche Re- gierung ſei der engliſchen Regierung dank- nicht mehr die frühere Gefolgstreue Polens vorgefunden hat. Sicher iſt auch, daß Frank⸗ reich den Eintritt Rußlands in den Völker⸗ bund wünſcht. Nun iſt allerdings die weiz unbedingt gegen eine Aufnahme der Sowjets in den Genfer Bund. Sie be⸗ fürchtet, Rußland könne, wenn es erſt Völ⸗ kerbundsmitglied wäre, beliebig viel bol⸗ ſchewiſtiſche Agenten nach der Schweiz ſchik⸗ ken, unter dem Vorwand ſie hätten im Völ⸗ kerbund, der ja ſeinen Sitz auf Schweizer Boden hat, für Rußland zu tun. So erklärt ſich die ſcharfe Gegnerſchaft der Schweiz ge⸗ öſi lan, Rußland in den e wanted Face ah me 20 dus dem Dienſt der Stadt enklaſſen. Somit Völkerbund hereinzunehmen. Wie die Din⸗ ge ſich weiter entwickeln werden, läßt ſich heute noch nicht ſagen. * In der Tſchechoſlowakei iſt der Staatspräſident Maſaryk, der ſeit Errich⸗ tung dieſes Staates im Jahre 1918 an deſ⸗ ſen Spitze ſteht, wieder gewählt worden. Allerdings erfolgt in der Tſchechoſlowakei die Wahl des Staatsoberhauptes nicht un⸗ mittelbar durch das Volk, ſondern durch das Parlament. Präſident Maſaryk iſt jetzt 85 Jahre alt. Von Bedeutung iſt, daß ihm auch ſämtliche deutſche Parteien ihre Stimmen gegeben haben; urſprünglich waren ſie ſeine ſcharfen Gegner.— In Bulgarien hat es einen politiſchen Umſchwung gegeben: mit Juſtimmung des Königs wurde der Parlamentarismus abgeſchafft und eine au⸗ toritäre Regierung eingeſetzt. Vorher iſt ſchon in Lektland eine mit diktatoriſchen Vollmachten ausgeſtattete Regierung ans Ruder gekommen. Man ſieht, wie der Ruf, vof ſtakt einer Vielheit eine einzige kraft⸗ volle Perſönlichkeit regieren ſoll, immer ſtärkeren Widerhall findet. bar dafür, daß ſie mit ihr die Bedingungen und Garantien dieſer Sicherheit ſuche. Alſo wieder einmal die berühmte franzö⸗ ſiſche„Sicherheit“. Das iſt das alte Lied, das uns immer wieder aus Paris entgegen— tönt und das allgemach langweilig wird. Von der deutſchen Sicherheit pricht nie— mand, obwohl Deutſchland doch abgerüſtet hat, aber inmitten bis an die Zähne bewaff— neter Nachbarn lebt! * Kammerſitzung in Paris Paris, 26. Mai. Die Abgeordnetenkammer trat am Freitag zu einer kurzen Sitzung zuſam⸗ men, die der Feſtſetzung des Zeitpunktes für verſchiedene Interpellationen gewidmet war. Auf Antrag des Innenminiſters wurde die Behandlung einer kom mu niſtiſchen Interpellation wegen der Zwiſchenfälle am 1. Mai bis nach den außenpolitiſchen und landwirtſchaftlichen Interpellationen zurück⸗ geſtellt. Auch die Behandlung der Inter— pellationen eines weiteren Kommuniſten über die angebliche Freiheit, die die Regie— rung den faſchiſtiſchen Organiſationen für ihre Bewaffnung einräume und die Anfra- ge, ob die Regierung die faſchiſtiſchen Ver⸗ bände entwaffnen und auflöſen wolle, wur— den vertagt. Der Interpellant behauptete dabei, daß die Kommuniſten ſich Waffen zu verſchaffen wiſſen würden, wenn der Tag zur Macht- übernahme gekommen ſein werde. Um 15 Uhr begann die Ausſprache über die außenpolitiſchen Interpellatio— nen. Bisher ſind neun Interpellanten ange— meldet. Barthoun wird am Samstag eine Begegnung mit Norman davis— dem amerikaniſchen Bevollmächtigten für die Abrüſtungskonferenz— haben, der am Freitag abend in Paris eintraf. Barthou wird am Sonntag abend nach Genf reiſen. Der türkiſche Außenminiſter, Tewfik Rüſchdü Bey, iſt am Freitag vormittag in Paris eingetroffen. Ein Marxiſt als Täter Das Bombenattentat in Salzburg. Wien, 26. Mai. Nach einer Meldung der Wiener„Reichs⸗ poſt“ iſt der mutmaßliche Attentäter, der die Bombe im Salzburger Feſtſpielhaus zur Exploſion gebracht hat, verhaftet wor⸗ den. Der Aktentäker war früher bei der Salz- burger Stadtgemeinde beſchäftigt. Da er als ſozialdemokraliſcher Schutzbündler an den Februar-Anruhen aktiv keilnahm, wurde er iſt die Lüge, Nationalſozialiſten Täter, zufammengebrochen. Vergeltung für Frauenſelds„Flucht“ Verhaftung öſterreichiſcher Nationalſozio- liſten. Wie ſchon gemeldet, iſt in Wien eine Anzahl führender Nationalſozialiſten wper⸗ haftet worden. Es handelt ſich um den Gau⸗ leiter von Niederöſterreich, Joſeph Leopold. ferner die beiden Brüder des Gauleiters von Wien, Alfred und Eduard Frauenfeld, den Sektionsrat des Heeresminiſteriums, Dr. Ilz, Ingenieur Pöchlinger und eine Reihe von Bezirksunterführern.. Es verlautete urſprünglich, daß die Ver⸗ aftungen dieſer Führer als Folge der Ei⸗ enbahnanſchläge am Pfingſtſamstag vorge⸗ nommen ſeien. Nun läßt aber die Regie⸗ rung in einem amtlichen Communique mit⸗ teilen, daß die Verhaftungen als Vergeltung für die„Flucht“ des Gauleiters Frauenfeld und des Unterführers Neumann erfolgt ſeien. ſeien die Sportvorſchau Beginn der Jußzball⸗Weltmeiſterſchaft— Deutſchland zuerſt gegen Belgien— Hand- ball⸗Vorſchlußrunde— Saarbrücker Ruder- Regatta— Die neuen deutlſchen Rennwagen auf der Berliner Avus Ein überaus reiches und vielſeitiges Sport⸗ programm beſchert der kommende Sonntag. International richten ſich die Blicke auf zwei grandioſe Veranſtaltungen: im Fußball auf die Weltmeiſterſchaft in Italien, im Motor- ſport auf das Avusrennen, das das ſchnellſte aller Automobilrennen zu werden verſpricht; dazu kommt noch das Werbeſpiel einer ſüd— deutſchen Rugbymannſchaft gegen Südoſt⸗ frankreich auf ſchweizer Boden. Nach rein nationalen Geſichtspunkten beurteilt, kommt der Saarbrücker Ruderregatta und der Vor— ſchlußrunde für die Deutſche Handballmeiſter— ſchaft größte Bedeutung zu.— In die Jußball-Weltmeiſterſchaft geht Deut ichland gut vorbereitet und nicht ohne Ausſichten hinein. Die nächſte Aufgabe iſt, das Vorrundenſpiel in Florenz gegen Belgien glücklich zu überſtehen. In Bologna wird zur gleichen Zeit der Zwiſchenrunden— gegner Deutſchlands ermittelt Es ſtehen ſich Argentinien und Schweden gegenüber. Auch an den nächſten zwei Spielen ſind wir ſehr intereſſiert, weil ſie den Gegner zur Vor— ſchlußrunde am 3. Juni erbringen. Holland und die Schweiz in Mailand und Tſchecho⸗ ſlowakei und Rumänien in Trieſt lauten die Paarungen. Heſterreich wird ſich in Turin nicht von Frankreich überrumpeln laſſen; Ungarn ſollte mit Aegypten in Neapel ſicher fertig werden. Italien muß dagegen in Rom ſchon etwas vorſichtiger ſein, denn der Sie— er aus Mexiko USA. verfügt über eine eachtliche Spielſtärke. Bleibt noch das letzte Treffen: Braſilien— Spanien in Genua. In Süddeutſchland gehen die Aufſtiegs⸗ ſpiele zur Gauliga weiter, in die Baden zum erſten Male eingreift. Der Meiſter von Un— terbaden, 08 Mannheim, und Oberbaden, FC. Villingen, beſtreiten den erſten Kampf. Im Gau Süd weſt geht das bedeutſamſte Spiel in Niederrad vor ſich, Union Polizei Darmſtadt. Außerdem trifft die FG. Oppau auf Saar 05. Im Gau Württemberg reiſt die SpVgg. Troſſingen zum SV. Göppingen. 1860 München ſetzt ſich am Samstag mit dem BC. Augsburg auseinander, am Sonntag ſpielen noch Polizei München—Vayern Hof. Eine Reihe internationaler Begegnungen bringt das Programm der Freundſchafts⸗ ſpiele. Eine Frankfurter Städtemannſchaft reiſt nach Baſel, Wormatia Worms macht auf einer Oſtreiſe in Gleiwitz bei Vorwärts⸗Ra⸗ ſenſport, in Breslau und beim Polniſchen Meiſter Ruch Bismarckhütte Halt. Der SV. Waldhof folgt einer Einladung des Berliner SV. 92. Der Freiburger FC. beſchließt ſeine Sportwerbewoche mit einer Begegnung ge— gen Budai Budapeſt. Die Offenbacher Kickers empfangen den Klub aus Nürnberg. Stuttgart erlebt eine Wiederkehr des großen Lokalkampfes VfB.— Kickers und in Ulm trifft eine Städtemannſchaft auf die Sport⸗ ber Saarbrücken. In Mannheim ſteht er VfR. Hanau 93 gegenüber. Im Handball geht der Kampf um die Deutſche Meiſterſchaft mit den Vorſchlußrundenſpielen bei 95 Männern und Frauen weiter. Bei den Männern treffen die Darmſtädter Poliziſten auf Sportfreunde Leipzig. Der Bezwinger des Deutſchmeiſters Waldhof, SpVgg. Fürth, wird auf heimiſchem Gelände mit dem Askaniſchen Turnverein Berlin ſicher fertig. Bei den Frauen wird der VfR. Mannheim kaum weiter kommen. Im i Kingen beginnen die Ausſcheidungskämpfe zur Deutſchen Vereinsmeiſterſchaft mit zwei Be⸗ gegnungen, Der KSV. Untertürkheim ringt am Sonntag gegen die Mannſchaft des Vf. Schifferſtadt. Am Samstag trifft die Staffel des KS Bamberg auf eigener Matte gegen Siegfried Ludwigshafen, die Ludwigshafener beſtreiten am Sonntag noch einen Freund⸗ ſchaftskampf bei Maxvorſtadt. Auch die Gewichtheber tragen am 27. Mai ihre erſten Kämpfe für die Deutſche Meiſterſchaft aus. Unſer Meiſter KSV. Oggersheim muß zum Württembergi⸗ ſchen Meiſter KSV. 95 Stuttgart. Der Mokorſpork wartet mit einem ſeiner größten Ereigniſſe auf, dem Avusrennen. Der diesjährigen Ver— anſtaltung kommt inſofern erhöhte Bedeu— tung zu, als deutſche Neukonſtruktionen in allen Klaſſen die Feuerprobe gegen die Elite— fabrikate und Fahrer des Auslandes zu be⸗ ſtehen haben. In der kleinen Klaſſe ſind es die Zollerwagen, die dem Anſturm der Auſtins, Bugattis, MGs und Maeeratis ſtandzuhalten haben; in der Klaſſe über 1500 cem kämpfen die drei Porſche Seite an Seite mit Mercedes gegen ein erleſenes Fahrerfeld. Mercedes greift auf von Brauchitſch und Fagioli zurück. Das Ausland entſendet den Scuderia Ferrari-Stall mit Chiron, Varzi und Moll(Alfa Romeo), das gleiche Fabrikat fährt der Schwarzwälder Pietſch. Aus dem übrigen reichhaltigen Sportprogramm ſticht noch die erſte Großveranſtaltung im Rudern hervor, die Saarbrücker Regatta, die mit einer vorzüglichen Beſetzung aus dem ganzen Reich eine eindrucksvolle Kundgebung für das Saarland ſein wird. Für die Hausfrau Das Kind und ſeine Zähne Bedauerlicherweiſe ſtößt man bei der Be— handlung von Kindern ſelbſt bei der beſorg— teſten Mutter noch immer auf große Un⸗ kenntnis über die Wichtigkeit der Geſunder⸗ haltung der Zähne. Geſunde Zähne ſind die Vorausſetzung für einen geſunden Körper! Wie ſehen die Zähne aus? Welche Auf⸗ gabe fällt ihnen zu? Man unterſcheidet an einem Zahn einen ſichtbaren, und einen unſichtbaren Teil. Der erſtere wird durch die Krone dargeſtellt, die in die Mundhöhle hineinragt. Den letzteren bildet die Wurzel, die im Kieferknochen ſteckt und vom Zahnfleiſch bedeckt iſt. Der Zahn— nerv, auch das Zahnmark genannt, füllt das Innere der Wurzel und einen Teil der Zahnkrone aus. Die äußere Schicht des Zahnes nennt man den Schmelz, darauf folgt eine Schicht, die als das Zahnbein be⸗ zeichnet wird. Der obere Teil des Zahnmarks iſt alſo vom Zahnbein und dem Schmelz umgeben Die Schneidezähne, die zwiſchen den Eckzähnen(Augenzähnen) ſtehen, haben die Aufgabe, die Speiſen abzubeißen. Die Backenzähne ſchließen ſich nach hinten an die Eckzähne an und müſſen die Zerkleinerung der Speiſen verrichten. Die Zähne, die beim Kleinkind ungefähr im zweiten Lebensjahr erſcheinen, ſind die Milchzähne. Kommt die Schulzeit heran, werden dieſe nach und nach locker und von den bleibenden Zähnen verdrängt. Das Milchgebiß umfaßt 20 Zähne, jederſeits 5, oben und unten. Das ausgewachſene bleibende Gebiß hat 32 Zähne, voraus- geſetzt, daß auch der Weisheitszahn durch⸗ gebrochen iſt. Bekanntlich läßt ſich dieſer veider ſieyt man ſchon n rieinſ Patienten viele tiefzerſtörte Zähne. Di Zahnfäulnis nennt man Karies. nicht frühzeitig die Behandlung von kariöſen Zähnen einſetzt, können gefährliche und ſchmerzhafte Wurzelhautentzündungen ent- ſtehen. „Viele Eltern ſind der Meinung, Milch⸗ zähne mit kleinen kariöſen Stellen müßten gleich gezogen werden. Dieſe Anſicht iſt aber nicht richtig, weil ein voreiliges Entfernen von Milchzähnen oft ein Schiefwachſen der Unregelmäßige Zahnſtellung kann auch in einem zu engen Kiefer begründet ſein. Oeftere Beobachtung durch den Zahnarzt iſt daher notwendig. Bei vielen Kindern zeigen ſich nach überſtandener engliſcher Krankheit an den Zähnen Grübchen und Zacken. Dieſe Zähne neigen um ſo mehr zu Fäulnis. Die Mundhöhle iſt die Eingangspforte für viele Krankheitsſtoffe. die Geſundheit iſt gründliche Mund⸗ pflege. Sie muß in früheſter Jugend be⸗ ginnen. Dem Säugling wäſcht die Mutter den Mund aus, und dem heranwachſenden Kind bringt ſie Mundſpülen, Gurgeln und Bürſten der Zähne bei— aber jedem Kind ſeine eigene Zahnbürſte! muß morgens beim Waſchen und abends vor dem Schlafengehen geſchehen. „Gut gekaut iſt halb verdaut!“— aber nur bei geſunden Zähnen. Um empfindliche Verdauungsſtörungen zu vermeiden, darf man dem Magen keine halbgekauten Speiſen anbieten, Die richtige Ernährung ſichert ge⸗ ſunde Zähne und einen geſunden Körper. Vollkornbrot muß kräftig gekaut und einge⸗ ſpeichelt werden und bewirkt damit ſchon eine Selbſtreinigung der Zähne. Man bevorzugt für die kindliche Nahrung in erſter Linie friſches Obſt und friſches Gemüſe. Letzteres iſt beſſer gedämpft als gekocht auf den Tiſch zu bringen. Kalkreiche Nahrung iſt not⸗ wendig zum Aufbau der Knochen und Zähne. Von großem Kalkgehalt ſind z. B. rohe Milch, Quark, Kohlrabi. Spinat, Sauerkraut und Salate. Ein nobler Feind Ein ſeltenes Beiſpiel ritterlicher, ehrenhafter Geſinnung wird von Chroniſten über den eng⸗ liſchen Kapitän Macbride und dem ſpani⸗ en Don Juan de Sangara be⸗ richtet. Macbride kommandierte das Linienſchiff„Le Bienfaiſant“ unter dem engliſchen Admiral Rodney und griff damit das ſpaniſche Admi⸗ ralſchiff an. Nach heftigem Kampfe, während⸗ deſſen die ſpaniſchen Matroſen(ausgeſucht große, kräftige, geſchmeidig⸗ſchlanke, bildhüo⸗ ſche Burſchen), wenn auch vergeblich, helden⸗ hafte Wunderdinge an Geſchicklichkeit und Tap⸗ ferkeit verrichteten, wurde der ſpaniſche Admi⸗ ral genötigt, vor dem Engländer die Segel zu ſtreichen. g Auf dem„Bienfaiſant“ waren aber fatalec⸗ weiſe gerade damals die Pocken ausgebrochem, und ufolgedeſſen hielt es der engliſche Kapi⸗ tän Macbride für unmenſchlich, die kriegsgefan⸗ genen Spanier auf ſein Siegerſchiff herüber⸗ zunehmen und der großen Gefahr der Anſtek⸗ kung auszuſetzen. Er machte alſo mit vor nehmer Großmut ſeinem überwundenen Geg⸗ ner den Vorſchlag, auf ſeinem eigenen Schiffe zu bleiben, wenn er auf ſeine Kavalierehre ſein Wort gebe und verſpreche, mit der gan⸗ zen Mannſchaft und Boſatzung ſich als ſein Gefangener zu betrachten und keine Gelegenheit zur Flucht oder zu anderweitigem Schaden der Engländer benutzen zu wollen. Der Spa⸗ nier nahm ſelbſtverſtändlich das Anerbieten des ſo nobel geſinnten Feindes an und hielt dankbar und gewiſſenhaft ſein Ehrenwort als manchmal bis zum 40. Lebensjahr Zeit. Wenn nachfolgenden bleibenden Zähne verurſacht. Oberſtes Geſetz für Die Mundpflege die Unfallverhütungsvorſchriften. J. Senſen auf dem Weg zur Arbeitsstelle verwahren! Nicht vor die Meſſer beſpannter Mähmaſchinen ſtellen. Störungen von hint en oder von der Seite aus beſeitigen, dabei Ge⸗ triebe ausrücken, auch während der Arbeits⸗ pauſen. Einrücken erſt bei Wiederbe inn des Mähens. Geſchirr und Fuhrwerkkel, Bino⸗ ſeile, Bindebäume, Bremsvorricht jen in Ordnung bringen, ſchadhafte Teile erſetzen. Kindern kein Fuhrwerk anvertrauen. In den Scheunen trittſichere Bodenbeläge herrichten, auch bei Einbauten in Banſeräumen. Die mei⸗ ſten Unfälle ſind ſelbſt verſchuldet! Oke Beſchäftiegung von älteren Arbeitnehmerff. Vielfach gehen Klagen ein, daß Menſchen 0 im beſten Alter nicht etwa aus font Fürſorge für die Jugend als„zu alt“ hin⸗ geſtellt werden, ſondern daß man ſie mit die⸗ ſem Einwand zurückweiſe lediglich aus kapita⸗ liſtiſchen Erwägungen, daß nämlich weil der ältere Angeſtellte bezw. Arbeiter gewöhnlich in einer etwas 1 57 Gehalts⸗ und Lohn⸗ ſtufe iſt oder weil ſein Einkommen ſich erhöht wegen der Tatſache, daß er eine Familie zu ernähren hat. In den e e des Aufklärungsamtes für Bevölkerungspollitik und Raſſenpflege wird in dieſem Zuſammenhang die ſcharfe Stellungnahme begrüßt, mit der der Treuhänder der Arbeit für Brandenburg, Dr. Daeſchner, ſich kürzlich gegen dieſe Art von kapitaliſtiſchem Egoismus gewandt hat. Dr. Daeſchner hatte erklärt, es müſſe grund⸗ ſätzlich einmal ein Ende gemacht werden mit der bevölkerungs⸗, wirtſchafts⸗ und ſozialpoli⸗ tiſch gleich verautwortungsloſen Perſonalaus⸗ wahl nach der Niedrigkeit des zu haltenden Gehaltes. 5. 5 In der Stellungnahme des Aufklärungsam⸗ tes wird noch der Einwand zurückgewieſen, daß ja den bevorzugten jüngeren. die Möglichkeit zur Bildung einer Familie gleich⸗ falls gegeben ſei. Dieſe Möglichkeit beſtände eben gerade nicht, denn die jungen Leute würden ſo mangelhaft bezahlt und ſäßen ſo locker auf ihren Poſten, daß an eine Ehe⸗ ſchließung überhaupt nicht zu denken ſei. Vuntes Allerlei Blei in den Zähnen. Bei allen normale Perſonen hat, wie die„Umſchau in Wiſſen⸗ ſchaft und Technik“(Frankfurt a. M.) berich⸗ tet, Fritz Brieme Blei als Beſtandteil der Zähne feſtgeſtellt. Der Bleigehalt ſteigt mit dem Lebensalter allmählich an. Am meiſten Blei weiſt das Zahnbein auf, ſehr wenig die Schmelzſubſtanz. Auch in den Zähnen von Pflanzen- und Fleiſchfreſſern wurde Blei nachgewieſen, und zwar iſt der Bleigehalt bei Fleiſchfreſſern größer. Durch Verſuche wurde feſtgeſtellt, daß der Bleigehalt in den Zähnen abhängig iſt von der Menge des in e zugeführten Bleies. ehirnſchwülſte führen nicht mehr unbe⸗ dingt zum Tode. Gehirnſchwüſſte, die mit ihrem laſtenden Druck nicht nur ſtändigen lähmenden Kopfſchmerz verurſachen, ſondern die einzelnen Nerven lähmen und nach und nach den Kranken der Sprache, der Vewe⸗ gungsfähigkeit, des Gehörs berauben und endlich zu einem qualvollen Tod führen, konnten früher nicht geheilt werden. 51 5 hat man gelernt, durch operativen Eingriff, durch Beſtrahlung oder durch beides die Ge⸗ ſchwülſte zu entfernen oder doch zum Zurück⸗ gehen zu zwingen. Auch durch Einſpritzen hochgeſättigter Kochſalzlöungen iſt es mög⸗ Gentleman. lich, Hirnſchwellungen und den Hirndruck zu bekämpfen. Fp. . Seht ſo war Kneipp! Ein paar Feldblumen galten ihm mehr als fremder Blüten Pracht. ihm, der die Heimat ſo liebte. Wie glücklich war er, daß ſein Kathreiner, der echte „Kneipp⸗Malzkaffee“ aus deutſchem Malz gemacht wird, aus deutſcher Bauern Ernte. Damals verſtanden ihn wenige. Heute fühlen wir alle es ihm nach: der Kathreiner ſchmeckt uns grad noch mal ſo gut, wenn wir daran denken, daß er aus unſerm heimiſchen Boden ſtammt. Kneipps Bild auf jedem Kathreinerpaket- es ehrt das Andenken dieſes deutſchen Mannes. zeithen des Auſttiegs Die Steuereinnahmen im April. Berlin, 26. Mai. das Aufkommen an Steuern, Zöllen und Al gaben hat ſich im April 1934 ſehr gut tniwickelt die Einnahmen betrugen im April 1934 insgeſamt 598,1 Millionen Reichsmark(1933: 488,4 Millionen Reichs⸗ mark.) Von denſenigen Steuern, die für die Be⸗ urlelung der Wirtſchaftsenkwicklung am wichligſien ſind hal ſich beſonders die Lohn- ſteuer im April weiter gut entwickelt. Das Aufkommen im April 1934 überſteigt das ſenige im gleichen Monat des Vorſahres um nicht weniger als 4 Millionen Reichsmark. Die in den letzten Monaten des abgelaufe⸗ nen Rechnungsſahres von Monat zu Monal forigeſchrittene Beſſerung des Aufkommens an Lohnſiener häll ſomſt an. Auch die Uum⸗ ſatzſleuer entwickelte ſich weiter zur vollſten Zufriedenheit. Das Aufkommen betrug im April 158,3 Millionen Reichsmark, im April 1933 betrug es 120,9 Millionen Reichsmark. Weiterer Rünlgang der Kurzarbeit Im gleichen Schritt mit der Erwerbsloſig⸗ keit ging auch die Kurzarbeit in Deutſchland zurück. In der letzten April⸗ woche 1934 wurden noch 61800 unterſtütz⸗ te Kurzarbeiter gezählt gegen faſt 72 000 Ende März 1934 und faſt 190 000 Ende April 1933. Die Zahl der Betriebe, in de⸗ nen noch kurzgearbeitet wird, hat ſich vom März auf den April dieſes Jahres gleich— falls von 3600 auf 3200 vermindert. Deutſche Tagesschau Foheitsabzeichen am Zivilanzug der Wehe⸗ machtsang hörigen. Aufgrund einer Verordnung des Reichs- wehrminiſters erhalten die im aktwen Dienſt befindlichen Soldaten und Beamten der Wehr⸗ macht die Berechtigung, das am Stahlhelm befindliche Hoheitsab zeichen in verklei⸗ nerter Form am Zivilanzug zu tragen. Das Abzeichen beſteht aus einer Nadel, die für die Angehörigen des Heeres in weißem, für i der Marine in gelbem Metall gefer⸗ ligt iſt. Reichsbankausweis für die dritte Maiwoche. Bei dem Reichsbankausweis für die dritte Maiwoche iſt zu berückſichtigen, daß dieſe Woche nur vier Arbeitstage umfaßt. Infolge⸗ deſſen iſt der Goldverluſt auch geringer als in den Vorwochen, zumal keine beſonderen Zinstermine vorlagen. Der Goldbeſtand ging um 13,9 15 147 Millionen Rm. zurück, während der Beſtand an deckungsfähigen De⸗ viſen um 2,3 auf 7,5 Mill. Rm. anſtieg. Der Geſamtverluſt an Deckungsmitteln be⸗ tägt demnach 11,6 Mill. Rm. gegen 24,9 Mill. Rm. in der Vorwoche. Der Notenum⸗ lauf nahm um 97,2 Mill. auf 3363, 5 Mill. Nm. ab, während der Beſtand an Scheide⸗ münzen um 45,7 Mill. ſtieg, wobei zu be⸗ rückſichtigen iſt, daß 4,1 Mill. Rm. Scheioe⸗ münzen neu geprägt und 7,4 Mill. Nm. ein- gezogen wurden. Die Deckung der Noten ging weiter von 4,8 auf 4,6 zurück. Friſtverlängerung für Eigenheimbauten. Die zwei Millionen Rm., die die Reichs⸗ anſtalt für Arbeitsvermittlung neuerdings zur Deutſchlands Friedenswille Eine bemerkenswerte engliſche stimme London, 26. Mai. die Londoner Zeitung„Daily Herald“ veröffentlicht einen Aufſatz ihres in Deutſch⸗ land weilenden diplomatiſchen Korreſpon⸗ denten, W. N. Ewer, der beachtenswert iſt, weil er ſich in einem Blatt findet, das ſeit 16 Monaten einen ununterbrochenen Kampf gegen das neue Deutſchland führt. Gegen⸗ ſtand des Aufſatzes bildet die Frage der deutſchen Rüſtungen und des ſogenannten „politiſchen Militarismus“. Der Verfaſſer hält es für unzweifelhaft, daß Deutſchland aufrüſte, glaubt aber, daß die Rüſtungen ungefähr den Richtlinien der britiſchen Denkſchrift entſprechen. Andererſeits tritt der Verfaſſer der Anſicht entgegen, daß das „Drillen“ bei der SS, SA, in den Arbeits⸗ lagern und Schulen große militäriſche Be⸗ deutung habe. Dann geht Ewer auf die Frage ein, ob Deutſchland auf Krieg ausgehe, was er ver⸗ neint. Es ſei klar, daß Deulſchland ſo gut wie wehrlos daſtehe, ſei es an den Grenzen doch von ſchwer bewaffneten Nachbarn um- geben. Man rufe Deulſchland zu. daß nie⸗ mand die Abſicht habe. es anzugreifen. aber Abſtimmen! Auch aus wiriſchaſtlichen Gründen verlangt das Saatgebiet Festlegung des Saarbrücken, 26. Mai. Der Trutzbund für wirtſchaft⸗ liche Gerechtigkeit hat an den Völ⸗ kerbundsrat eine Eingabe gerichtet. in der er darauf hinweiſt, daß die wirtſchaft— liche Lage im Saargebiet durch die Span⸗ nungen und Unſicherheiten, die aus dem Be⸗ vorſtehen der Volksabſtimmung und der fol⸗ genden politiſchen und wirtſchaftlichen Neu⸗ ordnung berei“ etzt entſtünden. in ſteigen— dem Maße ungünſtig beeinflußt werde Hin— zu komme, daß die Regierungskommiſſion des Saargebietes ſich anſcheinend auf den Standpunkt ſtelle, ſie müſſe kraft ihres Auf⸗ trages ſtets davon ausgehen, daß das Saar⸗ gebiet ebenſo wahrſcheinlich an Frankreich angliedert oder unter dem jetzigen Regime bleiben werde, wie daß es zum Reich zurück⸗ kehre. Sie halte ſich daher wohl nicht für be⸗ rechtigt, Maßnahmen zur Linderung wirt⸗ ſchaftlicher Schäden zu ergreifen, wenn da— raus irgendwie die Vermutung abgeleitet werden könnte, ſie teile die Anſicht, daß das reine andere Uegierung geve ſich vezuglich ihrer eigenen Politik mit einem ſolchen Ar⸗ gumenk zufrieden. Der Verfaſſer ſagt:„Welche britiſche Re⸗ gierung würde ſich bereitfinden, auf den deutſchen Stand abzurüſten, während die anderen Staaten bewaffnet blieben? Iſt es überraſchend, daß die Deutſchen ſich wegen ihrer Verteidigung gegen Luftangriffe auf⸗ regen und Zivilflugzeuge bauen? Der Ver⸗ faſſer ſchließt: „Ich habe keine Spur von wülender und aufwühlender Kriegspropaganda gefunden. Ich habe ein Land gefunden, das aufrüſtet und das entſchloſſen iſt, aufzurüſten, wenn ſeine Nachbarn nicht abrüſten. Ein ſchwer bewaffnetes Europa, ein Europa, das ſich wieder den allen Wegen der Bündniſſe und Intrigen, der Eiferſüchteleien und Drohun⸗ gen zuwendet, iſt eine furchtbare Gefahr, aber es iſt eine europäiſche Gefahr und ein europäiſches Problem oder vielmehr ein Weliproblem. Wenn wir aber darin ein rein deulſches Problem ſehen, wenn wir in deulſchen Rüſtungen und nicht in den Welt- rüſtungen die Gefahr erblicken, dann werden wir ſicher nichts als Verwirrung ſtiften.“ Abſtimmen! Abſtimmungstags um die ſchweren und wachſenden wirk- ſchaftlichen Schwierigkeiten, die daraus enk⸗ ſtünden, zu mildern, ſei es notwendig, daß die Feſtlegung des Abſtimmungskages be⸗ ſchleunigt werde und ganz beſonders, daß ein möglichſt naher Termin für die Abſtim⸗ mung angeſetzt werde. Es könne von nie- mand verantworket werden, daß durch lak⸗ tiſche oder bürokratiſche oder durch abſeits liegende poliliſche Erwägungen weiterhin ei⸗ ne unnötige Verſchärfung und Verlänge- rung des wirlſchaftlichen Niederganges her beigeführk werde. Es ſei vielleicht gut, wenn vom Völker⸗ bundsrat den Beteiligten wiederholt in das Gedächtnis gerufen werde, daß nach dem Willen und den Wortlaut des Verſailler Ver— trages nicht die politiſchen Belange der be⸗ teiligten Parteien, ſondern das Wohl der Saarbevölkerung ausſchlaggebend ſein ſolle. Das Wohl der Saarbevölkerung aber fordere unzweifelhaft einen möglichſt nahen Abſtimmungs⸗ Saargebiet zum Reich zurückkehre. Förderung des Eigenheimbaues zur Verfügung geſtellt hat, ſind nunmehr auf die Länder ver⸗ teilt worden. Der Präſident der Reichsan⸗ ſtalt hat gleichzeitig die für den ſpäteſten Bau⸗ beginn bisher auf den 31. März 1934 feſt⸗ geſetzte Friſt aufgehoben und den Zeitpunkt für die ſpäteſte Bauvollendung auch für die Berlin, 26. Mai. Der kürzlich zum Stabsführer der Reichs⸗ jugendführung und Stellvertreter des Reichsjugendführers ernannte Obergebiets— führer Weſt, Hartmann Lauterbacher, bisher bereitgeſtellten Beträge auf den 31. Dezember 1934 verlegt. Bei jeder Einzelbe⸗ willigung ſoll darauf hingewieſen werden, daß eine Zahlung des Forderungsbetrages nach dem 31. März 1935 nicht mehr erfolgen kann. Politisches Allerlei Berlin. Die Eröffnung der Reichsthea⸗ teiwoche durch Reichsminiſter Dr. Göbbels wird am Sonntag, den 27. Mat, von 18 bis etwa 21 Uhr von allen deutſchen Sen⸗ dern übertragen. Der Rede folgt die Ueber⸗ tragung des erſten Aktes der Wagneroper „Viſtan und Iſolde“. Berlin. Die e 5 e e eſellſchaft hat verfügt, daß der Deutſche Hunden 950 Reueinſtellungen ſolche Bewer⸗ ber bevorzugt zu berüchſichtigen hat, die ſich nach dem 1. April 1933 auf der Hochſchule un Politik mit Propaganda oder Rundfunk⸗ 175 800 befaßt und eine Abſchlußprüfung ab⸗ gelegt haben. Britiſches Flugzeug abgeſtürzt London, 26. Mai. Am erſten britiſchen Reichslufttag hal ſich in Andover ein ſchwerer Unfall ereignet. Vor den Augen einer großen Zuſchauer⸗ menge ſtürzie ein Militärſlugzeug ab und verbrannte. Die beiden Inſaſſen, ein Offi⸗ ſer und ein Unteroffizier, fanden den Tod. bies iſt der neunte ſchwere Unfall der briti⸗ chen Luftſtreitmacht ſeit dem 1. Januar die⸗ es Jahres. Seit dieſem Tage haben 15 Offiziere und Mannſchaften der britiſchen Lufiſtreitmacht bei Unfällen den Tod gefun⸗ den. Im vergangenen Jahre waren 38 9 5 Unfälle zu verzeichnen, bei denen 52 itglieder dieſer Truppe den Tod fanden. gab einem Preſſevertreter in einer Unterre⸗ dung einen Ueberblick über ſein neues Tä⸗ tigkeitsgebiet und über die Stellung der HJ zu einigen wichtigen Gegenwarisfragen. Ueber die Schulungsarbeit der J berichtete Obergebietsführer„Lauterbacher u. a., das Jahr 1934 ſei der Zeitpunkt, der das Geſicht des nationalſozialiſtiſchen Staa⸗ tes in 10 und 20 Jahren beſtimmen werde. Daher ſei mit einer ganz intenſiven Schulungsarbeit begonnen worden. die in den Führerſchulen ſowie auf heimabenden, Fahrten und Zeltlagern durchgeführt wer; de. Es gebe im ganzen Reich 150 Führer ſchulen, die nach ihrer beſonderen Bedeukung in Bann-, Oberbann⸗, Gebiets- und Ober⸗ gebielsführerſchulen geſtaffelt ſind. Dazu komme die Reichs ſugendführerſchule in VBotsdam Letzte Nachrichten Todesurkeil. 0 urteilte entſprechend dem. Staatsanwalts die 44 jährige Frieda Witwe Frau Ida Krüger in deren nung in der Kopenhagener Straße dergeſchlagen und dann an der Verluſt der bürgerlichen gen fortkgeſetzter Unterſchlagung fortgeſetzten Diebſtahls, an einem gelähmten Rentner, Ehrenrechte. halb Jahren Gefängnis verurteilt. 237 000 Mark veruntreuk. —:: ͤ vv Das Deutſchland von morgen Eine Unterredung mit dem gtellvertreter des Reich zjugendführers ——.— Berlin, 26. Mai. Das Schwurgericht ver⸗ Antrag des Juch⸗ niewicz, die am 15. Dezember die 75 jährige Woh⸗ 45 nie⸗ Türklinge erhängt hatte, zum Tode und e e e⸗ und des den die Angeklagte den ſie be⸗ kreute, begangen hatte, wurde ſie zu andert⸗ Weſermünde, 26. Mai. Von der Krimi⸗ nalvolfzef wurde der früher in einer See⸗ termin. Eingehend auf die letzten Angriffe gegen die HJ erklärte Lauterbacher, es ſei die größte Verleumdung, die man der HJ an⸗ tun könne, wenn man erkläre, ſie ſtelle ſich in Gegenſatz zum Front'oldatentum. Wenn die HJ aber angegriffen werde, ſo müßte ſie dieſe Angriffe mit der nötigen Energie zu- rückweiſen und dieſe Angreifer in die Front der augenblicklich von der Bewegung be⸗ kämpften Nörgler und Meckerer einreihen. die beſſer täten, die Hitlerjugend erſt einmal kennenzulernen. Weiterhin wies Lauterba— cher die Angriffe zurück, die im Zuſammen⸗ hang mit der Frage der kon feſſionel⸗ len Jugendverbände gegen die Hit⸗ lerſugend erhoben wurden und vertrat da⸗ bei den vom Reichsſugendführer und ande⸗ ren maßgeblichen Stellen der HJ ſtets ver— tretenen Standpunkt, daß die HJ nicht gegen die katholiſche Kirche eingeſtellt ſei. Die HJ Rerſtrebe ſedoch die Ei⸗ nigung der geſamten deutſchen Jugend, um die einheitliche Erziehung der Jugend dem Führer und der Zukunft gegenüber zu ga— rantieren. ſiſchgroßyanolung beſchaftigt geweſene Werner verhaftet, der in der Zeit von 1931 bis 1933 etwa 237000 Mark verun⸗ treut hat. Die Unterſchlagungen wurden durch Zufall bei einer Bücherreviſion des Fi⸗ nanzamtes aufgedeckt. Werner hatte meiſt mit Blankocchecks der Firmeninhaber gear⸗ beitet und aus den verſchiedenen Konton der Firma, insbeſondere aus dem der Fliſcherei⸗ hafen-Betriebsgenoſſenſchaft, im Laufe der zwei Jahre nach und nach dieſen Rieſenbe⸗ trag für ſich entnommen. Das Geld hat Werner zum großen Teil für elne ſehr koſt⸗ bare Bibliothek und eine Sammlung antiker Waffen ausgegeben. e!. angelegte Kapftal für die geſchädigte Fiſch⸗ großhandlung kaum wieder flüſſig zu ma⸗ chen ſein. 2365 Betrugsfälle des internationalen Schwindlers Eiſelt. daß wir unſeren Doch dürfte das darin Elselt, der von der neuſalzer Polizer wegen vielfacher Betrügereien in Deutſchland und in anderen Staaten Europas verhaftet wur ⸗ de, ſind bis ſetzt 2365 Betrugsfälle nachge⸗ wieſen worden, die er auch zugegeben hat Nach dem Abichluß der Vernehmung wurde Eiſelt am Freitag dem Amtsgerichtsgefäng nis zugeführt. 50 Fälle ſind noch nicht ab · geſchloſfen. Einen Begriff von dem Ausmaß der Betrügereien gibt die Tatſache, daß von der Polizei in Neuſalz 200 Anzeigen nach Orten weitergeleitet wurden, die Eiſelt frü⸗ her unſicher gemacht hat. Keine Ahſchaſſung des Lufttriegs London, 26. Mai. Bei einem Bankett in London hat der Leiter des britiſchen Luftfahrtweſens, Lord Londonderry, eine Rede gehalten, in der er u. a. ausführte: Die Abrüſtungskon⸗ ferenz hat bisher das Gefühl der Sicherheit noch nicht entſtehen laſſen, ohne das kein Abkommen verwirklicht werden kann. Wel che Form auch immer das allgemeine Ver⸗ langen, den Frieden aufrechtzuerhalten, an⸗ nehmen kann, wir ſind entſchloſſen, daß un⸗ ſere Luftſtreitkräfte zahlenmäßig ſtark ge⸗ nug ſein müſſen, um unſere Sicherheit zu gewährleiſten und ums uns zu geſtatten, Verpflichtungen gehörig nachkommen. Ich bin der Anſicht, daß in der Praxis kein internationales Uebereinkom⸗ men von Dauer ſein wird, wenn es auf dem Glauben beruht, daß der Krieg in der Luft abgeſchafft werden kann. Garagenbrand Paris, 26. Ma Freitag morgen entſtand in einer Pariser Garage ein Brand, der ſehr ſchnell um ſich griff. Die Garage brannte vollkommen nie ⸗ der, und der Beſitzer kam in den Flammen um. Wie nachträglich feſtgeſtellt werden konnle, war er betrunken und hatte in den Nähe des Ben zintanks geraucht. Das Jeu⸗ er überkrug ſich auf eine andere Garage, die zum Teil niederbrannte, ſowie einen Hunde. zwinger, in dem elwa 56 Hunde den Flam men zum Opfer fielen. der Krieg um den Gran Chaco Großer Sieg der Bolivianer? ea Paz(Bolivien), 28. Mai Der Krieg zwiſchen Bolivien und Pa- raguay um den Beſiz des Gran Cha- co geht weiter. Die bolivianiſche Regierung ibt bekannt, daß die zweite bolivianiſch⸗ Diviſton die zweite paraguayaniſche Divi⸗ ſion vernichtend geſchlagen hat. Außerdem jei die Vereinigung der ſiebenten mit der achten paraguayaniſchen Dioiſion verhindert worden. Der linke Flügel der paraguaya niſchen Strafexpedition im Abſchnitt von Canad ſei völlig umzingelt und die ſiebente Diviſion befindet ſich im Rückzug. Weiter wird bekanntgegeben, daß die Bo. liwianer in einem ſcharfen Gegenangriff bei Fort Ballivian etwa 6000 Paragugyaner töteten und elwa 12 000 verwundeten. Nach einer Meldung 2 Waſhing⸗ ton hat der Senat die Entſchließung ange⸗ nommen, die den Präſidenten Rooſevelt er. mächtigt, den Verkauf von Waffen und Munition an Bolivien und Paraguah zu verbieten. Wie aus Stockholm gemeldet wird, hat der Miniſter des Aeuße⸗ ren dem Generalſekretär des Völkerbundes mitgeteilt, daß Schweden dem Vorſchlag. die Kriegsmaterialausfuhr nach Bolivien und Paraguay zu verbieten, beitritt. Das Streilfieber in 5A Vor einem Rieſenſtreik in der Stahlinduſtrie! Neuyork, 25. Mai. In den Vereinigten Staaten dauert das Tungsten an. Die leitenden Regie. rungskreiſe in Waſhington befaßten ſich mit der Streiklage, die nach wie vor als ſehn er nſt anzuſehen iſt. Jetzt kommt zu den mii größter Erbitterung geführten Arbeitskämo fen in Minneapolis und Toledo noch die Drohung eines Rieſenſtreiks in der Stahl; induſtrie. 5 Der Melallarbeiterverband kündigte füt den 16. Juni einen alllgemeinen Ausſtand an, falls ſeine Forderungen nicht bis zum 10. Zuni bewilligt würden. der Hofenarbei. terſtreik an der Küſte des ſtillen Ozenn dauert nun ſchon drei Wochen. Der Schiffs verkehr in allen Häfen von San Diego bis Seallle ruht ſchon vollſtändig. In verſchiedenen Städten kam es zu Aus⸗ ſchreitungen der Streikenden und zu ſchwer g Zuſammenſtößen zwiſchen Streikenden und der Polizei. Unruhen— Tote und Verletzte Toledo(Ohio), 26. Mai. Vei einer Schießerei zwiſchen Streikenden und der Nationalgarde wurden drei Jiviliſten getötet. ein Nationalgardiſt ſchwer verwunde! Ad mehrere andere Perſonen verletzt. Der Kommandeur der Nationalgarde erklärte, daß ſeine Truppen keinen Befehl zum Schießen gehabt hätten, ſondern anſcheinend die Selbſtbeherrſchung verloren hätten. Ver Gouverneur von Ohio hat vier weitere Kom⸗ Meufalz. 6 Moi Dem Schwindler Mar paanien Nationalaarde ins Streikaehſet ent⸗ „ 2 fa jandt. Nach einer ſpateren Meldung hat die auf 6000 Mann angewachſene Menge der Streikenden nach Einbruch der Dunkelheit ihre Angriffe auf die Nationalgarde erneuert. Die Truppe mußte abermals von der Schuß⸗ waffe Gebrauch machen. Dabei wurden zwei Streikende getötet und eine größere Anzahl verletzt. Unter den zahlreichen Verhafteten ſollen ſich 22 kom⸗ muniſtiſche Agitatoren befinden Man befürchtet weitere blutige Ausſchrei⸗ kungen, da die Streikenden aus Detroit mil Maſchinengewehren verſehen wurden. Auch Dynamitanſchläge werden erwarkek. Sämk⸗ liche Fabriken ſind von Truppen beſetzt. die auch für den Jall des Abflauens des Streiks noch einige Jeit dort verbleiben werden. Auch in New Orleans kam es zu einem Zuſammenſtoß mit ſtreikenden Hafen⸗ arbeitern, die das Beladen eines Schiffes zu verhindern ſuchten. Die Polizei nahm 30 Verhaftungen vor. Ein Streikender wurde durch einen Schuß verletzt. Die Dillingerbande Newyork, 26. Mai. Wie aus Eaſt Chicago im Staate In⸗ diania gemeldet wird, wurden dort zwei Poliziſten, die verdächtige Kraftwagen durch⸗ ſuchen ſollten, von den Inſaſſen eines Wa⸗ gens einige Kilometer ſüdlich der Stadt er⸗ ſchoſſen. Vorbeifahrende Kraftwagen nahmen ſofort die Verfolgung auf, verloren aber bald die Spur des davonraſenden Ver⸗ brecherwagens, deſſen Inſaſſen vermutlich zur Dillingerbande gehören. Erweiterung des Standrechts Neuerdings auch bei Sprengſtoffanſchlägen. Wien, 26. Mai. Der öſterreichiſche Miniſterrat beſchloß die Ausdehnung des Standrechtsverfahrens auf Sprengſtoffanſchläge. Das Standrechtver⸗ fahren galt bisher für Mord, Raub. Vrand⸗ legung und boshafte Sachbeſchädigung un⸗ ter beſonders gefährlichen Umſtänden. Das Standgericht fällt nach der Prozeßordnung entweder das Todesurteil oder beſchließt Rückverweiſung an die ordentlichen Gerichte. Die Regierung will nunmehr auch Sprengſtoffanſchläge, wie Bomben- und Bölleranſchläge, vor das Standgericht brin⸗ gen. Der Miniſterrat beſchloß ferner, an⸗ ſtelle langwieriger Unterſuchungen ſofor! wirkſame Maßnahmen gegen ſtaatsfeind⸗ liche Belätigung von Beamten oder Ange- ſtellten treten zu laſſen. In Zuſammenhang mit der Erweiterung des Standrechtsverfahrens ſucht die der Re— gierung naheſtehende Preſſe auch weiter planmäßig den Eindruck aufrechtzuerhalten, als ob die öſterreichiſchen Nationalſozialiſten allein für die zahlreichen Sprengſtoffanſchlä⸗ ge verantwortlich ſeien. Eine Amtliche Mit⸗ teilung über das Ergebnis der polizeilichen After der Eiſenbahnanſchläge liegt noch nicht vor. Von den Behörden vielmehr in zahlreichen Fällen zugegeben werden, daß bei den Sprengſtoffanſchlägen in letzter Zeit Kommuniſten am Werke wa⸗ ren mußte Korruption in Nußland Jahlreiche Verhaftungen. Moskau, 26. Mai. Auf Veranlaſſung des oberſten Staatsan⸗ waltes Akulow, des Chefs der OGPU.(die polltiſche Geheimpolizei), Jagoda, und des Juſtizkommiſſars Krylenko wurde ein Aus⸗ ſchuß zur Unterſuchung einer großen Kor⸗ euptionsaffaire in Kiew eingeſetzt. In dieſe Angelegenheit ſind Staatsanwälte, Wirtſchaftler und O pu.⸗Beamle verwickelt. Bisher ſollen über 120 Perſonen verhaftet worden ſein. Wie verlautet, ſind auch Beamte der Kon⸗ ſumgenoſſenſchaften, des Verkehrskommiſſa⸗ riats und der Staatsorgane, die mit der Le⸗ bensmittelverteilung betreut waren, in die Angelegenheit verwickelt. Die Mitglieder des Sonderausſchuſſes, die bereills in Kiew eingelroffen ſind, erklär ⸗ ten, der Prozeß werde öffentlich ſtaltfinden: man wolle ein Exempel ſtatuieren, um in ukunft ſolche Affairen unmöglich zu machen. Die Verluſte des Staates durch dieſe Korrup⸗ tlonsaffaire werden auf zwei bis drel Mil⸗ lionen Rubel geſchätzt. Das Anſehen der Och pu. hat durch dieſe Angelegenheit ſtark gelten. Die verhafteten OG Pu.⸗Beamten werden durch ein Sondergericht der OG Pu. abgeurteilt. 175 0 drohl die Todes · rafe. FJurchtbares Omnibusunglück Neuyork, 26. Mai. Zn Richmond im Staate Virginia ereig⸗ nete ſich ein furchtbares Verkehrsunglück. Wim vollbeſetzter Omnibus ſließ in ſchneller Jade 47 19 10 h bee Der Anprall war ſo heftig, daf as ganze Vorderteil des Eraftors fn den Omnibus Miueinbohrte. Beide Jahrzeuge gingen ſo⸗ fort in Flammen auf Bisher werden 8 Toke ind mindeſtens 40 Verlehte gemeldel. zahlreiche Großkampftag auf der Avus. Das große Autorennen auf der Berliner Avus am Sonntag wird beſonders bedeutungsvoll für den deutſchen Sport und die deulſche Induſtrie durch die Teilnahme unſerer Neukon⸗ ſtruktionen. Unſer Bild zeigt einige der bekannteſten Teil nehmer. Oben links: Peter de Paolo(Vereinigte Staaten) rechts: Fagiolil Italien), unten links: Varzi(Italien), rechts Earl Howe(England). „Graf Zeppelin“. Friedrichshafen, 26. Mai. Das Luftſchiff „Graf Zeppelin“ beginnt am heutigen Samstag ſeine erſte diesjährige Südameri— kafahrt. Das Luftſchiff wird bereits am Dienstag nachmittag in Pernambuco(Bra— ſilien) eintreffen. 40 000 Hektoliter Bier gepfändet. Kaltowitz, 26. Mai. Im weiteren Ver⸗ lauf der großen Pfändungsaktion bei der Pleß'ſchen Verwaltung wurden in der Fürſt⸗ lich Pleß'ſchen Brauerei in Tichau 40 000 hl Vier beſchlagnahmt. Die„Polonia“, das Blatt Korfankys, wendet ſich in ihrer Frei— tag⸗Ausgabe gegen dieſe Art der Pfändung einer ſo rieſigen Menge Vier, die letzten En⸗ des zu Spekulationszwecken verwendet wer⸗ de. Auch die Pfändung der Wiſentherde in den Pleß'ſchen Forſten wird von dem Blatt mißbilligt. Auslunds⸗Rundſchan Miniſterpräſident Göring in Budapeſt. Die Budapeſter Blätter berichten zum Teil in großer Aufmachung über die unerwartete Ankunft und den vorgeſehenen kurzen Auf⸗ enthalt des preußiſchen Miniſterpräſidenten Göring in Budapeſt. Die Preſſe gibt ihrer Befriedigung darüber Ausdruck, daß es der preußiſche Miniſterpräſident nicht verſäumt hat, auch der ungariſchen Hauptſtadt ſeinen Be⸗ ſuch abzuſtatten. Miniſterpräſident Göring hat am Heldendenkmal einen Lorbeerkranz nieder⸗ gelegt, der mit den Farben des neuen Deut⸗ ſchen Reiches geſchmückt war. Nach der Kranz⸗ niederlegung machte Miniſterpräſident Göring dem Reichsverweſer ſeine Aufwartung, der ihn zum Frühſtück zuzog. a Chineſiſche und marokkaniſche Arbeiter für Frankreich. Nach einer Meldung polniſcher Blätter aus Lille iſt ein Zuſammenſtoß polniſcher Gru⸗ benarbeiter mit der franzöſiſchen Polizei auf die wachſende Empörung infolge der fortgeſetz— ten Entlaſſungen von Wolen durch die fran⸗ zöſiſchen Grubenverwaltungen zurückzuführen. Es verlautet jetzt, daß die polniſchen Arbeiter durch chineſiſche und marokkaniſche Arbeiter erſetzt werden ſollen. Frankreichs Außenpolitik Außzenminiſter Barthou vor der Kammer. Paris, 26. Mai. Im Verlaufe der außenpolitiſchen Inter⸗ pellationen ſprach auch Außenminiſter Bar⸗ thou. Einleitend ſtellte er feſt, daß die Fra⸗ gen der Unabhängigkeit Oeſtereichs und der Abrüſtungskonferenz ſich ihm ſofort nach der Bildung der gegenwärtigen Regierung ge⸗ ſtellt hätten. Barthou behandelte die be⸗ reits bekannten, von ihm dem öſterreichi⸗ ſchen Geſandten erteilten Richtlinien und er⸗ innerte an die von Frankreich, England und Italien abgegebene Erklärung zu der Ab⸗ ſicht Oſterreichs, die deutſch⸗öſterreichiſche Frage vor den Völkerbund zu bringen. Er hoffe mit der Unkerſtützung Englands und Italiens die Aufrechterhaltung der An- abhängigkeit Oeſtereichs zu erreichen. Seit den letzien Monaten ſei bereits eine gewiſſe Entſpannung feſtzuſtellen. Im übrigen wer ⸗ de die Regierung ſpäter zu dem mitteleuro⸗ pälſchen Problem Stellung nehmen. Ueber ſeine Reiſe nach Warſchau beſtätig⸗ te Barthou, daß ſie als Ergebnis das Fort⸗ beſtehen des franzöſiſch⸗polni⸗ ſchen Bündniſſes gezeitig habe. Der Eintritt Ru— 97 in den Völker⸗ U 5 wäre ein wünſchenewentee Ereignis, Er ha⸗ be in dieſem Sin ne gehandelt: Er babe mit Litwinow uber die Beoingungen des Ein⸗ 5 1 Rußlands in den Völkerbund geſpro— hen. Barthou widmete ſodann einige Worte dem freundlichen Empfang, der ihm in der Tſchechoſlowakei zuteil geworden ſei. In Rumänien und in Südſlawien wer⸗ de er, Barthou, gelegentlich ſeiner Beſuche alle Meinungsverſchiedenheiten zu zerſtreu⸗— en verſuchen. Er wiſſe aber genau, daß die⸗ ſe Freunde Frankreich treu geblieben eien. Die Saarſtage Zum Schluß ging der franzöſiſche Außen⸗ miniſter auf die Saarfrage ein. Die Ab ſtimmung müſſe aber frei, aufrichtig und umfaſſend ſein. Eine Abſtimmung ſei nur dann aufrichtig, wenn ſie frei ſei und wenn die Abſtimmung geheim bliebe. Er, Bar⸗ thou, habe es abgelehnt, die Einwohner des Saargebietes gewiſſen Repreſſalien auszu— ſetzen. Wenn er anders gehandelt hätte, würde er es nicht gewagt haben, vor der Kammer zu erſcheinen. Was für ein Empfang wäre ihm wohl be⸗ reitet worden, wenn er dem zugeſlimmt häk⸗ te, daß die Volksabſtimmung auf einen be⸗ ſtimmten Zeitpunkt feſtgeſetzi worden wä⸗ re, ohne daß vorher ausreſchende Schußzmaß⸗ nahmen gekroffen wären? Ein bloßes Ver⸗ ſprechen Deutſchlands genüge ihm nichl. Barthou erwähnte hier, um die Repreſſa⸗ lien zu kennzeichnen, die gewiſſe Saarländer nach der Abſtimmung über ſich ergehen laſ— ſen müßten, eine in einer Münchener Zei— tung ethaltene Karikatur über Max Braun, der dort an einem Baum aufgeknüpft darge— ſtellt wurde. f Barthou betonte dann, daß Frankreich an einer baldigen Regelung der Sgarfrage gele- gen ſei, die nicht nur auf den deutſch-franzö⸗ ſiſchen Beziehung, ſondern auf der ganzen Welt laſte. 1 Die Rede Barthous Beifall aufgenommen. Die Lehre aus dem Bugginger Unglück Die Kataſtrophe von Buggingen hal ganz Deutſchland in Erregung geſetzt, von Mitgefühl mit den Opfern und ihren Hin⸗ terbliebenen erfüllk. Nachdem jetzt aber die erſte Erregung abgeklungen iſt, ſei ein⸗ mal dieſes aktuelle Ereignis Anlaß zu andersgearteter Betrachtung. Wir wiſſen aus den Meldungen, daß der wurde mit großem Brand in einer faſt 800 Meter tiefen Sohle durch Kurzſchluß entſtanden iſt. Wörtlich wird mitgeteilt, es hätte ſich ein Schaden am Kabel gezeigt, der Sicherungshalter wurde herausgeſchlagen. Es ſei nun hier nicht etwa die Frage aufgerollt, wer für die Inſtand⸗ haltung und Wartung all der elektriſchen Leitungen, der Kabel und Sicherungen ver⸗ antwortlich war. Wenn nicht nur in dieſen, ſondern in Tauſenden und Hunderttauſenden von anderen nicht ſo kataſtrophal auslaufen⸗ den Fällen zur rechten Zeit jeder kleinſte Schaden an elektriſchen Leitungen, an Auto⸗ mobilbremſen und ⸗ſteuerungen, an Leitern und Treppen, an Rädern und Hebeln, an Seilen und Riemen und an ſonſtigen Mate⸗ rialien beeitigt worden wäre, dann wären heute Hunderktauſende von Menſchen noch am Leben, die im Laufe der Jahre den Un⸗ falltod als Opfer der Arbeit, als Opfer des Verkehrs und auch im alltäglichen Leben des Haushalts, der Freizeit, der Sportbetätigung, eines unnatürlichen Todes geſtorben ſind. Unter dieſem Geſichtswinkel gewinnt die Schadenverhütungsaktion, die das Amt bar Volkswohlfahrt bei der Oberſten 11 er Po. im 9 7 des Reichsminiſterſums für Volksaufklärung und Propaganda zur 1. unter Zuerkennung B. ß ſich damit vertraut machen, d nur Verkehrsdiſziplin auf der Straße in Zeiten des geſteigerten motoriſchen Verkehrs ſelbſtverſtändliche Notwendigkeit iſt, ſondern daß er dieſe Disziplin in allen Lebenslagen zu wahren hat. um Schäden jeglicher Art zu verhüten. Es ſind unerſetzliche Werte der Volksgeſundheit, die auf dem Spiele ſtehen, unerſetzliche Werte aber auch der Volkswirt⸗ ſchaft, die in ſträflichem Leichtſinn Jahr um Jahr vergeudet werden. Die Schadenverhütungsaktion der NS.⸗ Volkswohlfahrt hat zunächſt unter der För⸗ derung der für die Unfallverhütung verant⸗ wortlichen und ſeit Jahren auf dieſem Ge⸗ biet vorbildlich für die ganze Welt arbeiten⸗ den Berufsgenoſſenſchaften die Aufklärung in die Betriebe hineingetragen. Denn die Neu⸗ einſtellung vieler Arbeiter, die durch oft jahrelange Erwerbsloſigkeit der Gefahr ent⸗ wöhnt ſind, fordert gebieteriſch eine erhöhte Unfallverhütungs⸗ und Schadenverhütungs⸗ tätigkeit. Alle verantwortlichen Volksgenoſ⸗ ſen, insbeſondere aber die Arbeitgeber werden dringend gebeten, mit Einſicht und Ver⸗ ſtändnis dieſe Aufklärungsarbeit der NS.⸗ Volkswohlfahrt mit allen Kräften energiſch zu unterſtützen. Wenn wir die Schadenverhütungsdiſziplin auf allen Gebieten unſeres öffentlichen und privaten Lebens in das geſamte Volk hinein⸗ tragen, ſo werden gerade die Unternehmer die erſten ſein, die eine Entlaſtung durch Sen⸗ kung der ſozialen Abgaben und durch Auf⸗ trieb in der geſamten Volkswirtſchaft ver⸗ ſpüren werden. Sie ſollten alſo weitſichtig genug ſein, dieſe Volksaufklärung und Volks⸗ erziehung zur Schadenverhütung zu unter⸗ ſtützen und zu fördern. Aber darüber hinaus gehört dieſe Aktion auch in jeden Hand⸗ werksbetrieb, in jede Fach⸗ und Fortbil⸗ dungsſchule, in jeden Haushalt, in jede Be⸗ hörde, kurz in jedes Haus, in jede Familie. Dor Nationalſozialismus arbeitet auf allen Gebieten nicht für heute, ſondern voraus⸗ blickend für weite Zukunft. Schadenverhü⸗ tung iſt in einem um ſeine Exiſtenz ringen⸗ den Volk dringliche Pflicht jedes verantwor⸗ tungsbewußten Volksgenoſſen. Den Nutzen wird er ſelbſt und die Geſamtheit des Volkes in kurzer Zeit ver'püren. Dr. C. Th. Die Geldfälſcher verurteilt Mannheim, 26. Mai. Im Urteil wurden folgende Strafen ausgeſprochen: Starkloff und Janſon wegen Verbrechen gegen Paca- graph 146 und 147 R Str. je acht Jahre Juchthaus, Verluſt der bürgerlichen(heen⸗ rechte auf 5 Jahre und Polizeiaufſicht, Mu⸗ ſchi 3 Jahre 6 Monate Gefängnis, Emma 1 Jahr 8 Monate Gefängnis beide mildernder Umſtände, Hermann Lerch 4 Jahre Zuchthaus, Berluſt der bürgerlichen Ehrenrechte auf 5 Jahre und Polizeiaufſicht, Willi Lerch 10 Mogäle Gefängnis unſer mildernden Umſtänden, cane Janſon 6 Monate Gefängnis, kath. Dreſcher 10 Monate Gefängnis, Erna Stark- loff 10 Mongle Gefängnis Klara Janſon 3 Monate chefüngnis, Marth. Muſchi 3 Mo- nate Gefängnis, Marg. Janſon 6 Monate Gefängnis, Skeakloff wurde 1 Jahr 3 Monate Unter⸗ ſuchungshaft angerechnet, Janſon 8 Mona⸗ te, Muſchi 1 Jahr 6 Monate, Emma Jan⸗ ſon 8 Monate, beiden Lerch 5 Monate, den übrigen 6 Monate Gefenngnis. Die Frauen un die Kinder Janſon wurden aus der Haft entlaſſen. a Jauſon Turnen und Sport in Heſſen Darmſtadk. Das Staatspreſſeamt teilt mit: Die Verfügung des Heſſiſchen Staats⸗ miniſters über die Turn- und Sportpflicht der Veamten und Angeſtellten hat! ſchiede⸗ nen Vereinen Anlaß gegeben, in geſchmack⸗ loſer Weiſe unter der Beamtenſchaft neue Mitglieder zu werben. Es wird darauf hin⸗ gewieſen, daß dieſe Art der Mitgliederwer⸗ bung unſtatthaft iſt. Das obige Ausſchreihen hatte den Zweck, die Beamten und Angeſtellten zur Erhaltung ihrer Geſundheit zur regelmäßigen Leibes⸗ übung anzuhalten, es iſt nicht beabſichtigt, den Vereinen die Möglichkeit zu geben, in alte liberaliſtiſche Gepflogenheiten zu ver⸗ fallen, anſtatt ſich dem einheitlichen Turn⸗ und Sportgedanken anzuſchließen. Fronleichnam in Baden Nur Feiertag in überwiegend katholiſchen Gemeinden! Karlsruhe, 26. Mai. Wie von zuſtändiger Stelle mitgeteilt wird, hat auf Grund der reichsgeſetzlſchen Regelung die bisherige Uebung in Baden, die den Fronleichnams⸗ tag als geſetzlichenßeiertag anerkannte, ein Ende gefunden. e künftig nur in den Ge⸗ meinden des Landes allgemeiner Feiertag ſein, in denen der katholiſche volksteil mehr als die Hälfte der Wohnbevölkerung aus⸗ macht. Die Bekanntgabe der Stadtgemeinden, für welche der Paragraph 6 des Geſetzes über die Feiertagecheltung hat, durch die zuſtändi⸗ en ee ſteht unmittelbar bevor. an wird die Ergebniſſe der Volkszählung zuarunde legen. Steht es abſolut feſt, daß der falſche Bour⸗ bonenprinz in Paris, der vor kurzem von einer Frau ermordet wurde, tatſächlich der Italiener Lorioli iſt? Viele Vermutungen deuten darauf hin. Aber mit völliger Gewißheit kann man es nicht ſagen. Der Mund des großen Aben⸗ teurers, der Hochſtapler. General, Spion und albaniſcher Thronanwärter geweſen war, iſt für immer geſchloſſen Die volle Wahrheit wird uns vorenthalten bleiben. Mit einem großen Fragezeichen ſchließt das Leben dieſes ab- ſonderlichen Mannes, der unſerer Zeit ſpotieie und durch ſein phantaſtiſches Leben der langen., intereſſanten Geſchichte der gekrönten Hoch ſtapler ein neues, rätſelhaftes Kapitel beifügte. Die Geſchichte der Hochſtapler, die ihre Hand nach Kronen und höchſten Adelsprädikaten aus⸗ ſtreckten, iſt ſo alt wie die Menſchengeſchichte ſelbſt. i .. Der falſche Smerdis... Ein Abenteurer, der eine Zeitlang die Antike in Atem hielt. Er gab ſich als Bruder des Königs Kambyſes aus. In Wirklichkeit war es der Magier Gau mata, der mit dem ermordeten Königsbruder Smerdis eine täuſchende Aehnlichkeit beſaß. Es kommt ſelten vor, daß die Taten eines Hoch⸗ ſtaplers in Stein verewigt werden. Eine per- ſiſche Inſchriſt beſagt:„Gaumata log gegen das Reich: ich bin Bardija, der Sohn des Kurus, Bruder des Kambndſchija...“ Beinah wäre dieſem Abenteurer ſein Vorhaben geglückt. Eine Weile regierte er als tatſächlicher König. Darius entlarvte ihn In der Schlacht bei Ekbatana (522 v. Chr.) jand dieſe tolle Hochſtaplerlauf— bahn ihr Ende. Der ſalſche Smerdis fiel in der Schlacht, der Zauber war zu Ende, aber noch Jahrzehnte hindurch gab es Leute, die den Hochſtapler verteidigten und ihn für den echten Prinzen hielten... Die Welt wollte ſchon da— mals betrogen ſein... Der Nimbus, der den Hochſtapler Gaumata umwob, wirkte auch noch nach ſeinem Tode nach. * In Spanien tauchte im Jahre 1165 ein fal- ſcher König Alphons von Aragon auf. Um die gleiche Zeit gab es in Deutſchland einen fſalſchen Kaiſer Heinrich V. Um das Jahr 1225 machte in Flandern ein Hoch⸗ ſtapler von ſich reden, der ſich Graf von Bau— doin, Kaiſer von Byzanz. nannte und ſeine Zeitgenoſſen um große Summen prellte. Im Mittelalter, als es keine Telegraphen und eine ſchwierige Nachrichtenübermittlung gab, als das Romantiſche an der Tagesordnung war, wimmelte es von ſalſchen Grafen, Fürſten und teilweiſe auch Königen. Ihre Geſchichte zu er⸗ zählen, würde Bände füllen. 4 N Wenig bekannt ſind die Taten einer ganzen Hochſtaplerbande, die es ſich im Jahre 1308 in Frantreich zur Aufgabe gemacht hatten, ein großartig aufgezogenes Schwindelmanöver ins Werk zu ſetzen. Aus den Chroniken des Graſen Wilhelm von Nangis:„Im Jahre 1308 kamen aus Flandern einige beſcheiden ausſehende Männer nach Frankreich, die ſich ſpäter als Betrüger heraus⸗ ſtellten. Durch geſchickt verbreitete Gerüchte tauchte nach und nach die Nachricht auf, daß Herr Gottfried von Brabant. Johann von Brabant, ſein Sohn, und viele andere, die in der Schlacht bei Courtrai gefallen waren, durch ein Wunder dem Tode entgangen ſeien. Und, um ein Gelübde zu erfüllen, hätten ſie zerlumpte Kleidung angetan und verſprochen, ſich ſieben Jahre hindurch verborgen zu halten und durch Betteln ihren Unterhalt zu verdienen. Nach Ablauf der Friſt würden ſie dann in Bou⸗ logne am Meer öffentlich ſich zu erlennen geben.“ Dieſes Gerücht verbreitete ſich mit Windes⸗ eile durch das ganze Land. Die Bettler, die man für Brabant und ſeine Gefährten hielt, wurden überall fürſtlich beſchenkt. Sie wurden bis zum Jahre 1610 in ehelicher Gemeinſchaft mals ein ſalſcher Zar auf, der dritte falſche in Schlöſſern beherbergt, mit frommen Gaben . — l überhäuft, ſie konnten ſich kaum retten vor der Zahl der Neugierigen und Mildtätigen. Wie dieſe Betrüger endeten, iſt nicht bekannt. Auf jeden Fall ſteht ees einzig in der Geſchichte da, daß gleich eine ganze Bande von Schwindlern als verkappte Fürſten, Prinzen und Grafen auf⸗ traten, und es jahrelang hindurch ſertigbrach- ten, ein Leben in Luxus und Schwelgerei zu führen. Wenn man ſich dieſe Tatſache vergegen⸗ wärtigt, muß man immer an das Wort Renans denken: Den Sinn der Ewigleit begreift man erſi bann völlig, wenn man ſich die menſchliche Dummheit vor Augen hält.— Von dem falſchen Smerdis bis zum falſchen Prinzen von Bour- bon iſt die Menſchheit ſtets auf Betrüger mit hochklingenden Namen hereingefallen. Und hat ſie obendrein noch belohnt. d Zu den berühmten Hochſtaplern auf dem Königsthron gehört auch der falſche De me- trius, deſſen phantaſtiſche Geſchichte Schil- ler kurz vor ſeinem Tode noch zu dramatiſieren ſuchte Der Zarenſohn Demetrius war(1602) auf geheimnisvolle Weiſe verſchwunden. Ueber! den Tod des echten Demetrius weiß man nichts Authentiſches. Manche ſagten, er habe ſich während eines epileptiſchen Anfalls miteinem Meſſer ſelbſt erdolcht. Andere wieder ſprachen davon, daß Boris Godunow den jungen Zaren ſohn ermordet habe. Die allgemeine Unſicher— heit, die über das Schickſal des Thronfolgers herrſchte, machte ſich ein Mönch namens Gre gor Otrepjew zunutze, um, als angeblicher Sohn Iwans des Schrecklichen., als der Zarenſohn Demetrius aufzutreten. Wenn es einen Hoch- ſtapler gibt, der nur Gutes wirkte, ſo war es dieſer. Von dem Polenkönig Siegmund unter- ſtützt, zog Demetrius im Jahre 1605 in der Hauptſtadt Moskau ein. Der falſche Zar zeich— nete ſich durch ungewöhnliche Tatkraft und be— deutende Fähigkeiten aus. Nachdem er ſich mit einer Polin verheiratet hatte, ſchien ſeine Macht gefeſtigt. Beinah wäre es dem Betrüger ge— lungen, eine Dynaſtie zu gründen. Da traf ihn 1606 der Dolch des Mörders. Am 17. Mai 1606 hauchte der ſalſche Demetrius ſeine Seele aus. Der Erfolg, den dieſer Betrüger erzielte, er- munterte noch zwei andere Hochſtapler, es ihm nachzutun. Die Geſchichte kennt drei Männer, die ſich als Demetrius ausgaben. Der zweite Schwindler, der ſeine Hand nach dem Zaren- thron ausgeſtreckt hatte, wurde im Jahre 1610 ebenfalls ermordet. Seltſam iſt, daß die Witwe des erſten falſchen Demetrius den zweiten Be⸗ trüger„wledererkannte“. Sie erklärte, daß er tatſächlich der Totgeglaubte ſei. Man weiß nicht, ob die Frau ſich täuſchte oder ebenfalls eine Betrügerin war. Auf jeden Fall lebte ſie mit dem zweiten falſchen Demetrius zuſammen, bis dieſer einem Mordanſchlag zum Opfer fiel. Ein Jahr ſpäter tauchte in Moskau aber— Demetrius. Wie ſich ſpäter ergab, war dies der Diakon Iſidor. Er wurde 1613 als Be— trüger entlarvt und nach der üblichen Folter öffentlich hingerichtet. Es müſſen damals goldene Zeiten für Hochſtapler geweſen ſein. Aber gefährlich... Angebliche Thronanwärter in Frankreich. Das ſind vielleicht die intereſſanteſten Kapitel in der Geſchichte der Hochſtapler, die mit Kronen ſpielten. Nach der franzöſiſchen Revolu— tion und der Hinrichtung Ludwigs des Sech— zehnten wimmelte es förmlich von falſchen Dauphins. Mathurin Bruneau und Hervagaul wurden bald als Betrüger entlarvt. Aber die Geſchichte des Grafen Naundorfſ iſt heute noch von einem myſteriöſen Dunkel umwoben. Nach der Hinrichtung des Königs wurde der Dauphin einem gewiſſen Chaumette zur Be⸗ aufſichtigung übergeben. Chaumette konnte das Kind nicht ſelber bei ſich behalten. Er vertraute es dem Schuhmacher Simon an. Als Chau⸗ fulös? Die Zeiten waren nicht dazu angetan, ſich Gedanken zu machen. Die politiſchen Er eigniſſe überſtürzten ſich; niemand weinte dem mette in Ungnade fiel, war der Dauphin etwa vierzehn Tage ſich ſelbſt überlaſſen. Während dieſer Tage ſoll nun die Entführungsſzene ſtattgefunden haben. Darüber gibt es leine ge— ſchichtlichen Beweiſe. Aber feſtſteht dies eine: als Chaumetite noch lebte, war der Dauphin geſund, luſtig und heiter, wie es eben Kinder zu ſein pflegen. Vierzehn Tage darauf ſand die Schweſter des Kronprinzen im Temple Gefängnis ein ſtrofulöſes Kind wieder, das völlig abgemagert war, nicht ſprechen konnte „„ nur gohrachene 5 5 ſie 1 Das! und nur gebrochene Laute von ſich gab. Dae — kranke Kind ſah dem Dauphin ähnlich, darüber war kein Zweifel. Aber immerhin... Dieſe Veränderung! Kann ein Kind in vierzehn Tagen taubſtumm werden? Und ſchwer ſkro im Temple geſtorbenen Kinde eine Träne nach. Erſt ſpäter, nach der Revolution, nach dem Ende der napoleoniſchen Herrſchaft, zu Zeiten Ludwigs des Achtzehnten, alſo mehrere Jahr zehnte nach dem Ableben des Kindes im Temple— am 19. Januar 1794—, erſt jetzt, in den Jahren 1815 bis 1820, wurde zum erſten Male leidenſchaftlich die Frage erörtert, was mit dem Dauphin, dem vermutlichen Ludwig dem Siebzehnten, geſchehen ſein könnte. delt, hat auch heute noch nicht ihr Intereſſe ver— loren. Vor allem, wenn man bedenkt, daß die franzöſiſche Regierung die den Graſen Naun— dorff betreſſenden Dokumente heimhält... immer noch ge⸗ ——— Naundorff auf dem Sterbebett Die dem großen Kri Veränderungen, vor allem die tion, haben für 1 Möglichkeiten zur Betätigung geſchaffen. denkt in dieſem Zuſammenhan gn! ſalſche Großfürſtin Anaſt liche Schickſale eine Zeitlang die in Spannung verſetzten? Domela, deſſen Taten ebenſalls ſchichte der ſalſchen Prinzen gehörten?! Eines anderen ſalſchen muß noch gedacht werden ſlantin Eleukis verſtand hindurch als angeblicher Prin bon, Bruder des Erkönigs Spanien, Mitlionenſchulden 31 dem Griechen, die Dank ſeines hochklingenden Namens glückte Bekanntſchaf Ariſtokratinnen zu machen Er entlieh ſich ihnen echte Schmuückſtücke, um ſi bewundern. In Wirklichkeit Fälſchungen davon her und Falſchſtücke ſtatt der echten zurück einmal auf einem fahrenden Ozeandampfer verhaftet. Wie durch ein Wunder ihm, zu entkommen. Später' Italien aber doch ſein verdientes Schickſal hatte ſich mit einer reichen Dame aus R mählt. Durch einen Zufall entdeckte n, daß der Prinz kein Prinz, ſondern nur ein gewöhn⸗ licher Hochſtapler war. Noch heute verbüßt „Luis von Bourbon“ eine langjährige Zucht⸗ hausſtraſe in Italien, die ihm wegen Heirats⸗ Der Dauphin, Sohn Ludwigs XVI. Es begann die Hochkonjunktur für Hochſtap ler, die angeblich in ihrer Jugend aus dem Temple-Gefängnis entführt und in das Aus— land gebracht ſein wollten. Von allen An wärtern iſt nur ein einziger ernſt zu nehmen. Noch heute ſind Millionen und Tauſende von Gelehrten davon überzeugt, daß Graf Naun- dorff der entführte Dauphin geweſen iſt. Naundorff gab an, als Kind nach Preußen gebracht zu ſein. Später hatte er in Holland gelebt. Er ſah den Bourbonen äußerlich ſehr ähnlich, beſonders beſaß er die charakteriſtiſche Bourbonen-Naſe. In den Päſſen der Kinder des Grafen Naundorff ſtand vermerkt:„Graf Naundorff, genannt Bourbon!“ Auch ſeine Neffen legten Wert darauf, in ihren Papieren den Bourbonen-Namen zu führen. Graf Naun dorff verſtarb in Delft, in Holland, am 10. Auguſt 1845. Bei ſeinem Tode wurden Bilder verbreitet, die ihn auf dem Sterbebette dar— ſtellten.„Ludwig der Siebzehnte, König von Frankreich und Navarra“, ſtand darunter. Eine gewiſſe Aehnlichkeit zwiſchen Naundorff und dem authentiſchen Dauphin als Kind iſt auch bei der Vergleichung dieſer beiden Bilder nicht zu verkennen. Als Naundorff ſtarb, lebte der Streit über ſeine Herkunft erneut auf. Schwind. ler oder wirklicher König? Dieſe Frage, in vielen tauſend Büchern für und wider behan⸗ * ſchwindels zudiktiert wurde. ö 7 0 5 N 1 hee 05 A„J. N 8 8* 8 7 4 8 2 8 N 15 4* N Der ſalſche Prinz Edgar von Bourbon, der in Paris ermordet wurde. Die Zahl der übrigen falſchen Bourbhonen— Prinzen, die heute als Hochſtapler in Europa leben, geht in ein volles Dutzend. Der Mann, den man jetzt Edgar von Bourbon nanmte, gliedert ſich würdig der Reihe ſeiner Vorfahren an. Vom ſalſchen Smerdis des Altertums bis zu Harry Domela und„Prinz Edgar von Bour⸗ bon“ hat es zu allen Zeiten ſtets geſchickte Be⸗ trüger gegeben, die nicht davor zurückſchreckten, ihre Haud auch nach Kronen und Zepter aus- zuſtrecken. Was die Fähigkeit der Menſchen an⸗ betrifft, ſich düpieren zu laſſen— ſie hat ſich ſeit Jahrtauſenden nicht geändert.. 1 Wir brauchen wir Gemüse und Obst? Von Dr. med. R. K. Schmidt. 0 3 Es ſind erſt einige Jahrzehnte her, daß die Ernährungs⸗ Die ſtarrte ihn aus kobaltblauen Augen an. Lilli ſeinen Goldapfel zu Schaf und Daumen in den Mund i 8 Lilli e Stelle zu haben. Denn bei aufgeſpartem Geld iſt die Ver⸗ „Da!“ ſagte Peter und hob ein Königreich zu Lilli empor chung r die Saen eh a6 5 füttere im Augen⸗ ö ißen?“ i ü und verſuchte blick wichtiger erſcheinende Zwecke ausz geben. Hainer Eadapfel a Sc U Mut So aber kann ſie im Sommer nach Herzeusluſt einkochen, u ſtecken ohne befürchten zu müſſen, daß ihr Eingemachtes auf Grund Aber das war zuviel für Lillis Mund und hatte nur den von Zuckermangel dem Verderben anheimfällt und ohne auf da 5. je A— mü lezepte zurückgreiſe U die, wie das Obſt⸗ 150 8 5 ttrat, Eiweiß, Fett und Kohle- Erfolg, daß ſie die Naſe kraus zog und die Augen einkniff mühſame Rezepte zurückgreifen zu miüſſen, die, Foce en e en 1 Ferſtelußg einer Vorpoſten des Weinens. Peter war gewarnt, ſein Edelmut kraut, oft nicht einmal an einem Tage fertiggeſtellt werden geſundheitlich einwandfreien Koſt aus. Von dieſem Geſichts⸗ abgelehnt. punkt aus wurde damals der Nährwert, der einzelnen Nahrungsmittel betrachtet. Kein Wunder, daß in dieſer Periode die Gemüſe und Früchte mit ihrem verhältnismäßig geringen i können.. 1 t weinen“, bat er ſanft,„Peter wird ſelbſt beißen.“ Lieber etwas zuviel einkochen als zu wenig denn es können Und Peter biß. Er biß mit'ſeinen feſten, weißen Zähnchen] Arankheiten kommen, wodurch Jam sie tüchtige Breſche in n die ein wenig blaſſe Apfelſine. Saft ſpritzte. Er leckte ihn die Vorräte geſchlagen wird. Gibt es doch für den Kranken ſi i e ſeres als ſelbſtbereitete Sä N d Gelees. Hehe i 7 i ner ge⸗ ab und verzog das Geſicht ſchmerzlich, aber, er biß aufs neue. nichts Beſſeres als ſelbſtberellete Säfte, Kompotte un Gehalt N e eiten en e ee bee daß le Er ſchütlelte ſich. Mit dem Mut eines ſtarken Willens biß er Andererſeits ſchadet es nichts, wenn der Beſtand ö auf⸗ hö us e N wegen ihrer verſchiedenartigen, an- noch einmal tief hinein. Tränen rieſelten über ſeine runden] gebraucht wird, da mit genügend Zucker eingekochte Obſtdauer⸗ genehmen Geſchmacksreize in der Koſt ſpielten. Erſt einer Bäckchen. Die Apfelſine ſiel zu Boden.—— ſpäteren Zeit blieb es vorbehalten, darzutun, daß den Ge⸗ erzeugniſſe auf Jahre hinaus haltbar ſind. „Wo iſt denn nur die Apfelſine geblieben?“ fragte das *** 2 i 6 iologi ſehen— Frä i i ſie doch noch hier auf mi F 1— auch ernährungsphyſiologiſch geſehen Fräulein im Nebenzimmer.„Eben lag ſie do U a ach eine pile weiterer wichtiger Eſgenſchaflen innewohnen. dem Tiſch, das weiß ich ganz genau!“ en en, le Air l Mpa U U Dazu war es aber notwendig, daß zunächſt einmal die Wichtig⸗ keit der ſogenannten„Ergänzungsnährſtoffe“ erforſcht und feſt⸗ ges burde. nter Ergänzungsnährſtoffen ſind in erſter] Schrank, gerollt war. 5 e eee Linie Köbrſatze und Vitamniiſe 10 verſtehen. Beide ſind zur Kinderzimmer. Da ſtand Peter, Tränen Glen fte ſeine 8 ung ei fu einwandfreien Koſt nach Wangen. Neben ihm auf dem Boden lag die Apfelſine. Herſtellung einer geſundheitlich. koſt nc heutiger Auffaſſung der Wiſſenſchaft unbedingt erforderlich. So kommt es denn z. B. auch, daß heute das an Nährſalzen gärtnerin erſter Klaſſe und ſtürzte auf Peter zu.„Du haſt reiche Kochwaſſer der Gemüſe, das früher als wertlos fort⸗ 0 gegoſſen wurde, ſorgſam aufgefangen wird und zur Herſtellung von Suppen und Soßen Verwendung findet. Und aus dem gleichen Grunde wird das bei der Herſtellung der Induſtrie⸗ Probeapfelſine, die zwanzig Pfennig gekoſtet hat, und die die i i f ſredenz, in der Tüte 8. 1 1 Sie ſuchte unter dem Tiſche, auf der Kredenz, in der Tue.] Menſchen, die mehr ſcheinen wollen als ſie ſind. ſi i ſie eicht unter den. 55 255. een gedit eln pee Wellen tief ſie ins Menſchen, die ihre Haare blond färben und dabei in Wirklich⸗ 0 keit brave Großmamas ſein ſollten. 1 Menſchen, die aus Feigheit immer ja und amen ſagen. „Bengel“, fiel das Fräulein aus der Rolle einer Kinder⸗ Menſchen, die im Konzert immer mitſummen müſſen. ö ir alſo weggenommen?“ Menſchen, die im Film ihren Senf mit lauter Stimme zu⸗ ie mir alſo wege 5 geben müſſen. Peter weinte weiter. 111 5 1„„ eben die fei olle ber ohne Schlafrock und So ei iger J dahin und ſtibitzt mir die Menſchen, die elegant ſein wollen, aber ohne S af „So ein unartiger Junge, Geht da f Hausſchuhe ſich nicht wohl fühlen. konſerve verwandte Kochwaſſer zum Teil in die Konſervendoſe] Mama ſchmecken ſollte, ob ſie ſüß genug wäre, um andere Menſchen, die ſelber nichts leiſten, aber andere beherrſchen 11— mit hineingegeben. f 5 Was nun die Vitamine anbetrifft, ſo hatte es ſich heraus— geſtellt, daß ſie— insbeſondere das Storbut verhütende, bor allem in friſchen Gemüſen und Früchten reichlich vorkommende Vitamin C— durch Hitze ganz erheblich geſchädigt werden und ſchob ſie in den Mund: können. Das iſt einer der Gründe für die einige Zeit über zu— gtoh i its Trä ötzli ſi Das Fräulein ſchnitt eine zage getretene Bevorzugung der Rohkost einerſeits und die ſeine Tränen plötzlich verſiegten. Das Fräulein ſch danach zu kaufen.“ wollen. Das alles machte auf Peter keinen Eindruck e Irzulein Menſchen, bei denen auf alle Fälle irgendwelche Knöpfe fehlen. „Run werde ich ſie wenigſens koſten.“ Und das Gabe 0 Menſchen, die ſo muſitaliſch ſind, daß ſie auch noch um Mitter⸗ nahm die Apfelſine vom Boden, zerteilte ſie in feine Scheiben nacht Radio ſpielen müſen. i 1 aan Menſche je ſic f 4575 bärden wie die Peter verfolgte mit ſolcher Spannung dieſen Vorgang, daß] Menſchen, Jungen noch im Greiſenalter gebärden wie d Jungen. 4 7 1; N. 1 6 Mitgefühl: N en, die alles„fabelhaft“ finden. Vernachläſſigung des Konſerveugenuſſes andererſeits. Man furchtbare Grimaſſe. Da ſagte Peter in ſchönem Mitgefühl: Menſchen, die alles„ſabelhaft“ find 1 1 glaubte, daß die Konſerven überhaupt oder nicht mehr nennens-[„Tut weh— nich? zoert Vitamine enthielten. Aber auch dieſe Periode iſt in⸗ zwiſchen überwunden worden, nachdem von unſerem hervor⸗ gagendſten Vitaminforſcher Prof. Dr. Scheunert(Leipzig) ſie in einen Winkel des Kinderzimmers und legte ſie dort am ſeſtgeſtellt worden war, daß Gemüſe- und Obſtkonſerven, mittels Boden nieder. moderner Fabrikationsmethoden hergeſtellt, noch reichlich Vita⸗ +**** 8 mine enthalten. Der Grund, weshalb die moderne Induſtrie- biſt bloß“— und nun gebrauchte. went def der Anden zonſerve einen hohen Vitamingehalt aufweiſt— im Gegenſatz irgendwo aufgefangen Ne um es zn A ehtes Fal zu küchenmäßig hergeſtellten Konſerven— iſt daxin zu ſuchen, Familie, häufig anzuwenden—»ein ganz ges daß im erſteren Falle das Erhitzen unter Luftabſchluß vor ſich zimmer! geht; bei küchenmäßig hergeſtellten Gläſern und Büchſen iſt *— 2 1 i i Von Dr. Ferxes, dies natürlich nicht zu erzielen, ſo daß hier die Hitze mi! Hilfe U 9 0 cht Gy 0 i. raktiſcher Arzl. Hes Luftſauerſtoffs ihre vitaminzerſtörende Wirkung ent— Han K 1 K lll An K„ p 0 ſalten kann. Aber Vitamine und Nährſalze allein machen noch nicht den Wert des Gemüſes und der Früchte aus. Beide haben nämlich noch die Fähigkeit, die Abſonderung der Verdauungsſäfte zu jördern. Man bezeichnet die betreffenden, in den Gemüſen ent⸗ haltenen Stoffe als„Sekretine“(Sekret=. Abſonderung). Weiterhin ſpielt der Zelluloſegehalt der Gemüſe und Früchte inn Rahmen der Darmtätigkeik eine wichtige anregende Rolle. Es gibt nicht wenige Meuſchen bel denen durch das Fehlen von genügend Gemüſen und üchten in ihrer Koſt ſehr leicht eine Stuhlträgheit auftritt, die erſt wieder verſchwindet, wenn der Betreffende reichlich Gemüſe und Obſt ißt. f Und ſchließlich: Wenn auch, wie geſagt, die meiſten Ge— müſe und Früchte arm an Kalorien ſind, ſo kann man mit ihrer Hilfe— und zwar durch Gemüſe Fette, durch Obſt Zucker⸗ ſtoffe— dem Körper reichlich Kalorien zuführen, indem man ſie gleichſam als Transportmittel benutzt.. Alle dieſe Tatſachen machen Gemüſe und Früchte zu einem unentbehrlichen Beſtandteil unſerer Koſt. Die, Hausfrau wird gut daran tun, auch von dieſem Nahrungsmittel täglich etwas auf den Tiſch zu bringen; ſie kann dies nicht nur in der gemüſe⸗ und früchtereichen Zeit, ſondern auch im Winter und Frühſahr, indem ſie reichlich Gemüſe⸗ und Obſtkonſerven ver⸗ wendet, von denen ſie jetzt weiß, daß ſie geſundheitlich ein— wandfrei und wertvoll ſind. Die Apfelſine. „Auf dem Tiſch liegt ein goldener Apfel“, ſagte Peter zu Lilli.„Ganz golden und ganz groß.“. 8 Lill! zog mit einem ſchnalzenden Laut den Finger aus dem Munde und antwortete:„Bä. bä.“ „Nich bä bä“, wehrte Peter entrüſtet ab.„Fein!“ Lilli ſteckte den Daumen gleichmütig in den Mund. Ihre abfällige Kritik hatte augenſcheinlich gar nicht der angeprieſenen Herrlichkeit gegolten, ſondern einem Rußflöckchen, das ſich auf ihr ſchneeweißes Deckbett verirrt hatte. „Will Lilli mal ſehen?“ 5 Lilli drehte ſich herum, was Peter für Zuſtimmung nahm. „Peter holt Goldapfel“, verſprach er und lief ins Neben⸗ zinimer. 5 5 5 Das Fräulein war beim Einordnen der Obſtſchale geſtört worden. Zwiſchen der mit Birnen und Nüſſen halb gefüllten Schale und einer noch geſchloſſenen Tüte lag auf dem Tiſche eine Apfelſine. Peter legte beide Händchen auf die. Tiſchkante und ſah ſehnſüchtig nach ihr hin. Er erwog die Möglichkeiten, ſie zu erreichen. „Komm doch, Goldapfel“, bat er. Der Apfel rührte ſich nicht. „Bloß Lilli zeigen.“ Unbeweglich blieb der Goldapfel. 1 5 5 Peter ging um den Tiſch herum, den Goldapfel von einer anderen Seite zu beſtürmen. e „Komm bloß einmal her, lieber, auter Goldapfel! Es half nichts. i 9 1 Jetzt ſchlug Peter einen anderen Ton an:„Bin dir böſe.“ Erfolglos. Spfult, ſagte Peter und verſuchte den Ton ſeines Vaters achzuahmen. Alles ſtumm. 5 18 ſchob die linke Hand in den Mund; das ſchien ge⸗ dankenfördernd zu wirken. Er kletterte auf einen Stuhl und griff nach der Apfelſine. Seine Händchen glitten an der glatten Schale ab, und er mußte es erleben, daß der hochmütige Gold⸗ apfel noch ein wenig von ihm fortrollte. „In die Ecke!“ befahl Peter. Aber der Goldapfel gehorchte nicht. Da kletterte er vom Stuhl herab auf einen anderen, von dem er das Ziel ſeiner Sehnſucht endlich erreichte. Mit beiden Händen ergriff er es, und nun wurde er wieder gütig. 1 „Siehſte wohl, immer ſchön artig ſein, lieber Goldapfel. Mit unſäglicher Mühe kletterte er mit ſeiner Beute von Tiſch und Skuhl. Auf dem Teppich rutſchte er aus, fiel hin und ſchlug mit dem Kopf gegen das Tiſchbein. Ein Tränchen kam, abet wurde männlich unterdrückt, und voll Zärtlichkeit tröstete Peter:„Mußt nicht weinen, kleber Goldapfel— puſten zwir nachher drauf, dann is gleich wieder gut. Dann lief er zu Lilli ins eee Minen Lilli hatte ſich inzwiſchen eine klelne Abwechflung verſchafft, indem ſie ihr Gummiſchaf zu dem Daumen in den Mund geſteckt hatte. Sie ſeufzte vor Vergnügen. Eine Kindererzählung von Joſefa Metz. Zeit vie i i ſind. Trotzdem muß der Junge Nn W ee e 96 80 17 8 die guten Schuhe 1 0 bklonderen Sonntagsfreude(diese äußerſt pikant?— Koche ein friſches Tannenreislein mit. Das 0 5 2 12 15 Menſchen, die allein ſchon durch ihre Anweſenheit eſtören. „Brr“, ſchüttelte ſich das Fräulein,„iſt die ſauer! 17. 85 1 r günor Menſchen, die nicht wiſſen, daß es gefährlich iſt, mit dem Da nahm ihr Peter ſtill die Apfelſine aus der Hand, trug Meſſer zu eſſen. Menſchen, die alles beſſer wiſſen wollen. „In die Ecke! Pfut, haſt gelogen! Biſt gar nich Goldapfel, Menſchen, en anderen immer ihre Meinung aufzwingen vollen.. Menſchen, die ſich immer wiegen. Menſchen, die Kindlichkeit markieren. Menſchen, bei denen alles auf Berechnung eingeſtellt iſt. Zienſchen, die ſich mit ſchmutzigen Schuhen auf meine neue Couch legen. 1 z F* ant 0 10 0 i* ſie ſeie ie 1 ſen. Es iſt gewiß ſehr erfreulich, zu ſehen, daß die furchtbare Menſchen, die meinen, ſie ſeien Klaviervirtuoſen Inflationszeit den Sparſinn nur vorübergehend hat betäuben Menſcheu, die Prinzipien haben. können, und es iſt unbedingt zu verwe ran, wenn hier und da gegen das der Voltswirtſchaft ſo noſwendige Sparen gepredigt Menſchen, die nur ihrer Geſundheit leben. 1 ſonſt f. Menſchen, die immer feuchte Hände en. wird. Immerhin gibt es aber auch in dieſem ſonſt ſo unter⸗ Menſchen, die ier feuchte Hände haben ſtützungswerten Beſtreben Auswüchſe, die beſchnitten werden diſch did müſſen, wenn nicht Schädigung eintreten ſoll. Gerade der Arzt pathiſch ſind. trifft oft genug auf derartige Vorkommniſſe, dis freilich mit⸗ 8 5 unter an der bedrängten wirtſchaftlichen Lage des übereifrigen Wie Mache ich Sparers ihre Erklärung finden. Eben wird mir ein recht be⸗ 1 b i zeichnendeg tleines Beiſpiel erzählt. Eine Patientin veungen Wie mache ich zähes Rindſteiſch weich?— Lege es vor dem glückliche Mutter zweier prächtiger Kinder, hat ihrem Jungen vor einem Jahr ein Paar Sonntagsſchuhe gekauft, die dem Aber trotz allem: es gibt auch Menſchen, dis mir ſym⸗ Isabella. Gebrauch in Salatöl. Mehr als mürbe wird es dadurch, und 0 l„dein keineswegs läßt das Oel irgendeinen Geſchmack zurück. Kinde, wie nicht anders zu erwarten, natürlich im Laufe der Wie mache ich Hammckſlelſch und auch anderes Fleiſch ö f„ Fleiſch bekommt dadurch ein ganz beſonders feines Aroma. gemerkt in ſchmerzhaften Druckſtellen!) weiter Fleiſch b Arat ell 1 5 e felgen obwohl er eule ar Werktagsſchuhe hat. An ſich Wie mache ich bei Kälte die eee ed, ver. iſt ja zu verſtehen, daß eine Mutter ihr Kind, beſonders zum— Schütte. auf ein Leinenläppchen 800 Wee 1 115 küche Sonntag, hübſch anzieht, ſoweit der Geldbeutelinhalt es zu⸗ fertige dir davon ein feſtſchließendes Veutelchen 1 auc läßt. Aber unter allen Umſtänden iſt eine Eitelkeit, die nur dieſes leicht ins Waſſer, ſo daß es feucht wird. Mit dieſem durch ein geſundheitsſchädigendes Sparen befriedigt werden feuchten Schlämmkreidebeutelchen ſahre fiber die Scheiben 100 kann, verkehrt und muß mit Stumpf und Stiel ausgerottet reibe nachträglich mit einen trockenen Tuche nach. Spiegel— werden. Was nützt ein hübſch ausſehendes Kleidungsſtück, blanke Scheiben ſind das Reſultat wenn damit am Körper ſeines Trägers etwas ruiniert wird! Wie mache ich, daß die aufgehängte Wäſche nicht an die Ganz beſonders iſt das für Kinder zu bedenken, denn hier ſind Leine friert?— Koche die Wäſcheleine, bevor bu ſie gebrauchſt, die Knochen, umal in den erſten Lebensſahren. noch nicht in einer ſtarken Salzlöſung aus. Und dasſelbe tue mit den widerſtandsſähig genug, um derartigen dauernden Angriffen Klammern. Sofort iſt dann dem läſtigen Uebel abgeholſen. ſtandzuhalten. Schließlich, iſt die Geſundheit und Schmerz⸗ Wie mache ich verjalzenes Eſſen wieder genießbar?— Werfe freiheit des tindlichen Körpers doch wichtiger als die. einen kleinen, ſehr gut gereinigten Schwamm hinein, hole ihn friedigung elterlicher Eteelket anf. 7 lüßt ſich weten 558 nach einer Weile wieder heraus, ſpüle ihn gut aus und werſe weitaus meiſten Fällen ein Weg finden, der auch ohne ſiber. ihn nochmals in das Eſſen. Das Schwämmchen wird alles mäßige Belastung des elterlichen Geldbeutels um Fehn überflüſſige Salz in ſich aufnehmen. Haſt du aber im Augen- ein hübſches Ausſehen der kindlichen Kleidung ermöglicht, ohne glick keinen Schtoamm zur Hand, breite ein Leinentuch über zu Geſunbheitsſchädigungen zu führen. das verſalzene Eſſen, ſchütte Mehl 0 1ad lage 11 0 Gen 2 3; z weiter kochen. Dabei zieht das Salz in das Mehl, und Eſſen Hausfrauen, denkt ſchon jetzt n die Einmachezeit! ſowie Mehl iſt noch brauchbar. Erika Thomy. Von Elly Knauth. 9 0 20 Wozu dieſer Mahnruf?, wird manche Hausfrau fragen. Soll Tai lie Niiche. jetzt Vorbereitungen für die Einmachezeit„„ i 5 kae ten F. drei, eech Vorberellungen nicht, aber Vorſorge k. Geſüllter Kopfſalat. Es empfiehlt ch, 1 8 buen 155 treffen, daß zur Einmachezeit genügend Zucker zur 1 5 a e ede 1115 1009 11095 110 Wala pie um den reichen Segen, den uns die Natur an Obſt und in W. e 4 61 a ein Abtropfen mt ü 3 e e erer en verar in Waſſer ab. Dann füllt man ſie nach dem Abtropfen Pee bee e N Daueterzeugniſſen verarbeſlen einer Semmelfüllung(aus Butter, Milch und geriebener zu Wo fol die in ihrem Wirtſchaftsgeld arg beſchnittene Haus⸗ Ne ee 1 Ae Blätter 10 aer nleiſchbrüthe fr 8 eit auf einmal die Mittel hernehmen, um die Salatköpfe dicht und ſeſ aneinander. Fele, 5 buen dem Obſt, kenn hs dheſez nicht im 09 Garten wird darübergegoſſen und das Gemüſe darin geſchwenkt. zuwächſt, auch noch den vielen Zucker zu kaufen, der nun ein⸗ k. Kalbsbraten in der Tüte. 1 Pfund Kalbfleſſch, etwas mal zur Obſtverwertung unumgänglich notwendig ist, wenn Fett zum Heſtreſchen, eisdas Salz, eine gelbe Rübe, Gewürz.— ſie nicht rechtzeſtig zu ſparen anfünge Hollen 0 000 6 l Der Braten wird geſalzen, mit eiwas Fett oder Oel 0 Winter ſtalt der gegehrien von der, Mutiendatageine auf dem in einne gerganeeneen gegeben und aaf einem daabnch fich lich Tce e e est dich genugend Za 0 ae ne in den, i ce e 99 55 den e en, weil zur Einmacheze 7 er Größe des Stücks: auf ein Pfund a 155 90 einen ausreichenden Vorrat dieſer ſo wertvollen Brot⸗ dale 10 ö f 5 kann das Fett auch ganz weglaſſen und den Braten, falls er aufſtrichmittel herzustellen? Reinl. Obfſdanererzengnaſſe, hel nicht ſchön braun iſt, vor dem Anrichten mit Zuckerfarbe be⸗ für ſie das geſündeſte und gleichzeitig billigſte Nahrungsmittel, ſtreichen.— Schweine-, Rind., Hackbraten und Geflügel tönnen mit dem wir A ge 100 Un h 1 b b auf die gleiche Weiſe zubereitet werden, unſerer Kleinen befriedigen können. Er⸗ N N 7 cen begucht be Undliche Körper infolge ſeiner größeren! f. Cotelettes à la Milanaise. Die Kalbstoteletten 9010 0 Beweglichkeit und Lebhaftigkeit Brennſtoff, den der böleſch 15 10 Pacher pant t Mitter gebn e Matgron hoher Kalorienträger in reichem Maße liefert. Obgle er ert, feine denen Sahle 1 05 Zucker auf Grund der auf ihm ruhenden Steuern teuer exe unter die man in Ju ienne ge yni S ö ſcheint 1 gegenüber 110 meiſten anderen Nahrungsmitteln pignons und, Trüffeln gemiſcht hat, garniert. Dee e doch billig zu nennen, wenn man ſeinen außerordentlich werden mit der Butter, in der ſie gebraten Wurde, 155 hohen Nährwert betrachtet. Durch den Zuſatz des Zuckers er⸗ f. Parmeſanſchnitten. 100 Gramm Butter rührt man halten pie Obſtdauererzeugzulſſe erſt ihren bedeutenden Nähr⸗ ſchaumig, ſchlägt 4 Eidotter der Reihe nach unter ſtebenm Rühren und Sätligungswert, denn das Sbſt an ſich iſt wohl vitamin⸗ ſch 9, ſch 0 dazu; dann miſcht man 75 Gramm geriebenen Emmentaler und nährſalzreſch, aber kalorſengrm. Deshalb ſol die Hause Ke 75 Gramm Mehl und eine Priſe Muskatnuß darunter. frau ſchon fetzt an die Einmachezeit denken und rechtzeitig Diefe Maſſe ſtreicht man auf ein mit Butter beſtrichenes Blech, mit Sparen agen damit ſie zur gegebenen Zeit genügend bäckt ſie raſch ab und ſchneidet dann zehn Zentimeter breite Zucker zur Ver chen 11 10 5 Mut fle ee nen Streifen. e e Fam ö ö g 5 851 0 eiche Ache für dieſen Zweck 995 api mülchen G 3 80 geben e 1 091 1 zurücklegen, der bis zum Sommer zu einer ausktomm. eim els, unf ven Boden eine hohen Glases leg Summe anwächſt. Noch beſſer und vor allem ſicherer aber iſt Schüſſel mit Eis. Auf ö n ee e ba de Woche— je nachdem, wieviel ſie zur Ein⸗ man, wenn möglich, Van leeis, ſonſt aue e. Mace beni 1 dis zweſ Pfund Zucker beiſeile, um feſten Schlagrahm; dann kommt vorſi tig 10 leicht geſüßter zur gegebenen geit beſtimmt die benötigte Zuckermenge zur Kaffee darauf und obenauf wieder Schlagrahm. kommiſſar die Beſchuldigung Frentzoß' gegen Wernoffs Ehrlichkeit wieder und ſchloß: Sie einmal, Herr Konſul, was für einen Leumund hat denn iſt er nicht beſonders ſympathiſch. Doch iſt er der Sohn Korb NON STEEMANN Urheberrechtsschutz: Fünf Türme-Verlag. Halle(Saale) 20 Nachdruck verboten. „Ich bitte um Entſchuldigung, Fräulein Nyſtädt“, ſagte er verbindlich,„daß ich Sie zu ſo früher Stunde ſtören muß. Aber Ihre Ausſagen ſind für die Polizei von großer Wichtigkeit. Würden Sie mir bitte berichten, was Sie über den Streit zwiſchen Herrn Direktor Wernoff und Herrn von Frentzoß wiſſen!?“ Bittend ſah Beate den Beamten an. „Darf ich zunächſt etwas fragen, Herr Kommiſſar? Iſt Herr von Frentzoß ſchwer verletzt? Iſt er vielleicht—“ Sie konnte nicht weiterſprechen. Ihr Mund zitterte. Das furchtbare Wort„tot“ wollte nicht über ihre Lippen. Der Kommiſſar zuckte mit den Achſelu. „Tot nicht, Fräulein Nyſtädt— anſcheinend aber ſchwer verwundet. Wir konnten ihn noch nicht vernehmen. Wenn Herr Direktor Wernoff der Angreifer war, dann wird es für ihn allerdings eine böſe Geſchichte. Aber vorläufig tappen wir noch im Dunkeln. Die Angeſtellten des Reſtau— rants Taverne“ wiſſen über die Urſache des Streits zwiſchen Herrn Wernoff und Serrn von Frentzoß nichts auszuſagen. Sie kamen erſt dazu, als der Streit in jener Kataſtrophe geendet hatte. Die Tänzerin Tilly Jochen haben wir auch berelts vernommen. nichts zu wiſſen.“ „Und Herr Wernoff?“ fragte Beate leiſe.„Was hat „ Herr Wernoff bei ſeiner Vernehmung geſagt?“ „Herr Wernoff iſt nicht aufzufinden. Wir haben ſelbſt— verſtändlich ſofort in ſeiner Wohnung recherchiert. Er ſcheint die Flucht ergriffen zu haben. Die alte Frau, bei der er wohnt, behauptet gleichfalls, von nichts zu wiſſen. Rur die Tatſache, daß aus ſeinem Kleiderſchrank ein Wanderanzug und Wanderſtiefel fehlen, läßt uns ver— muten, daß er auf und davon iſt.“ Beate mußte ein Schluchzen unterdrücken. Da war Aki nun kopflos geflohen. Vielleicht glaubte er, Frentzoß um— gebracht zu haben. Nun war er wieder hinaus in die weite Welt, gehetzt von der Polizei— gehetzt vielleicht von ſeinem Gewiſſen. Und ſie war an all dem ſchuld! Wäre ſie nicht auf den Vorſchlag von Frenbgoß eingegangen, alles wäre anders gekommen. „Ruhig, ruhig, Kind!“ ſagte der Konſul und nahm be— ſchwichtigend Beates Hand.„Es wird ſchon alles wieder in Ordnung kommen.“ Beate nahm ſich zuſammen und berichtete dem Kom— miſſar alles, was ſich nach ihrer Kenntnis an jenem Abend ereignet hatte. Nur in einem zögerte ſie: dem Kommiſſar von der Beſchuldigung, die Frentzoß gegen Aki erhoben hatte, Mitteilung zu machen. Das wollte ſie dem Vater überlaſſen. Es war ja nicht nötig, daß man die Polizei auch auf dieſe Spur brachte. Aki war ſchon geſtraft genug. Der Kommiſſar aber ſpürte ſehr wohl die Lücke in Beates Erzählüngen. „Da muß doch noch irgendein anderer Grund geweſen ſein“, meinte er,„aus dem heraus Herr Wernoff gegen Herrn von Frentzoß vorging. Sie verſchweigen mir etwas, Fräulein Nyſtädt.“ Konſul Nyſtädt griff ein. „Allerdings, Herr Kommiſſar, meine Tochter ver— ſchweigt Ihnen etwas. Es hat aber nur mittelbar mit dem Streit zwiſchen Wernoff und Frentzoß zu tun. Es handelt ſich um eine unbewieſene Behauptung des Herra von Frentzoß. Ich möchte lieber allein mit Ihnen darüber ſprechen. Geh jetzt, Kind! Laß mich mit dem Herrn Kom— miſſar allein! Du haſt ja alles zu Protokoll gegeben, was du wirklich auszuſagen haſt. Sei ruhig, Kind, ich ſorge ſchon dafür, daß die Geſchichte möglichſt ohne Aufſehen be— reinigt wird.“ Sowie Beate das Zimmer verlaſſen hatte, ſagte der Konſul lebhaft: „Herr Kommiſſar, was ich Ihnen jetzt ſage, bitte ich zunächſt als vertraulich zu behandeln.“ „Wenn es ſich um eine Angelegenheit handelt, bei der wir von Amts wegen nicht eingreifen müſſen?“ „Nein. Es handelt ſich um eine Anſchuldigung, die höchſtens von mir im Wege der Privatklage aufgenommen werden muß.“ n In kurzen Worten gab der Konſul dem Kriminal⸗ „Solange ich keine ſtrikten Beweiſe für die Unter- ſchlagungen habe, die man Herrn Wernoff vorwirft, ſo⸗ lange glaube ich nicht an dieſe Geſchichte.“ „Ich auch nicht“, meinte der Kommiſſar,„denn wir haben ſowohl in dem Büro des Herrn Wernoff in Ihren Werken, wie auch in ſeiner Privatwohnung eine Durch⸗ ſuchung vorgenommen. Es iſt nicht der geringſte Anhalt für eine derartige Beſchuldigung gefunden worden. Sagen dieſer Herr von Frentzoß?“ Der Konſul zuckte mit den Achſeln. „Ich kann es nicht ſagen. Ich hörte nur, daß er ziemlich viel in teuren und eleganten Nachtlokalen verkehrt. Mir eines däniſchen Geſchäftsfreundes. Ich habe ihn eigentlich Sie behauptet, von Der Kommiſſar dachte nach. „Wie, wenn dieſer Herr von Frentzoß ein Intereſſe daran hätte, Herrn Wernoff bei Ihrer Tochter in Miß— kredit zu bringen?“ In den Augen des Konſuls blitzte es auf. Dieſer Ge— danke des Beamten war gar nicht abwegig. Er hatte ſehr wohl geſehen, daß Frentzoß ſich um Beate bemüht hatte; er hatte aber zugleich mit innerlicher Befriedigung kon— ſtatiert, daß Beate offenbar von Aki Wernoff ſehr ein— genommen war. „Sie meinen alſo, auch hier könnte das Sprichwort gelten: Cherchez la femme!?“ Der Kommiſſar lächelte. „Vielleicht heißt es hier in dieſem Falle ſogar nicht „Suche die Frau!', ſondern Suche die Frauen!. Vielleicht hat die Tänzerin Tilly auch eine Rolle in dieſer ganzen Sache geſpielt. Ich kann mir nicht helfen, ich habe das Gefühl, daß man dieſem Herrn Wernoff von ſeiten Frentzoß' und dieſer Tänzerin eine Falle geſtelli hai. Jedenfalls werden wir einmal genauer zuſchauen.“ „Dabei werde ich Sie unterſtützen, Herr Kommiſſar. Ich werde heute noch eine Reviſion der Abteilung Frentzoß anordnen. Vielleicht, daß man da etwas herausbekommt.“ „Ich wäre Ihnen dankbar.“ Der Kommiſſar erhob ſich. „Wenn Sie mich in der Angelegenheit anrufen wollen, Herr Konſul, bitte Poltzeipräſidium, Apparat dreihundertvier— undachtzig!“ Vierzehntes Kapitel. Beate hatte ſorgenvoll auf die Rückkehr des Vaters gewartet. „Nun, Kind, nur Mut! Du ſiehſt, alles wird nicht ſo heiß gegeſſen, wie es gekocht wird Freutzoß iſt nicht un— bedingt in Lebensgefahr. f i im Sinne des Ge ſeßes auch nicht ſo ſchwer ſchuldig. Wenn ſich noch heraus ſtellen würde, daß er vielleicht nicht der Angreiſer war, dann würde er vermutlich mit einer geringen Strafe da- vonkommen.“ „Aber woe iſt er, Vater? Wo iſt Aki?“ In der Erregung nannte Beate nur den Vornamen. Sie wußte nicht, daß ſie damit ihre innere Bindung an Aki Wernoff verriet. Der Konſul aber war viel zu fein fühlig, um ein Wort darüber zu verlieren. „Ja, Kind, das weiß man nicht. Muß dieſer dumme Junge auch ſo kopflos auf und davon gehen. Das ſieht ja geravezu wie ein Schulogeſtändnis aus.“ „Und doch wird es das nicht ſein. Es iſt ſicher nur ſeine alte Kinderfurcht vor der Polizei. Ich kann mir denken, daß ſo etwas wieder und immer wieder in einem Menſchen hoch kommt.“ Plötzlich erhellte ſich Beates Geſi 5 ö 45 At. lich, daß Aki geflohen iſt und d Mutte i der er wohnt, völlig im unklaren gelaſſen hat? Es iſt ihm nicht zuzutrauen, daß er die alte Frau in dieſer Angſt läßt.“ „Und doch muß er es getan haben, Kind. Du haſt ja ſelbſt gehört, was der Kommiſſar geſagt hat. Dieſe Frau ochen behauptet, nichts von Wernoffs Plänen zu wiſſen.“ „Und wenn das von Frau Jochen nur ſo hingeſagt wäre, Vater? Ich könnte mir ſehr gut vorſtellen, daß ſie aus Liebe zu Aki dem Kommiſſar etwas Weſentliches ver— ſchwiegen hätte.“ „Da ſieh mal einer die Frauen an!“ Konſul Nyſtädt verſuchte durch einen ſcherzhaften Ton den Kummer Beates es fur mo 4 21 Jochen, be etwas leichter zu machen.„Ihr traut euch doch gegen- ſeitig allerlei Finten zu. Aber dein Gedanke iſt gar nicht ſo falſch. Sehr wohl möglich, daß dieſe Frau Jochen gar nicht daran gedacht hat, die Polizei auf die Fährte Wernoffs zu bringen. Aber ebenſowenig wird ſie mir etwas erzählen.“ „Doch! Vielleicht mir!“ meinte Beate plötzlich. Ein erſtes Lächeln der Hoffnung erhellte ihre blaſſen Züge. „Na, nun, Kind? Dir? Wieſo dir?“ Beate wurde rot. „Ich kenne nämlich dieſe Frau Jochen, Vati“, kam es zögernd hervor. Konſul Nyſtädt ſah ſeine Tochter fragend an. Beate fuhr ſtackend fort: „Ati Wernoff hat mir ſo viel von der Mutter Jochen erzählt, und wie gut ſie zu ihm geweſen iſt. Da wollte ich ſie gern ſelbſt einmal kennenlernen. Da habe ich ſie heimlich beſucht. Aber Aki hat keine Ahnung davon!“ fügte ſie eifrig hinzu. „Dann würde ich an deiner Stelle dieſe Frau ſchleunigſt einmal beſuchen, Beate. Es iſt immerhin möglich, daß du etwas erfährſt. Gib mir dann ſofort Nachricht.“ Beate küßte den Vater zärtlich. Tiefe Dankbarkeit war in ihr. Was für einen guten, verſtändnisvollen Vater hatte ſie! Jeder andere wäre vielleicht empört geweſen ob ihrer Eigenmächtigkeit und der Unannehmlichkeiten, die daraus entſtanden waren Er hatte nichts geſagt, als ſie ſehr gütig belehrt, und war voll Verſtändnis für ihre Sorge. Sie gelobte ſich, von nun an keinerlei Heimlich⸗ keiten mehr vor dem Vater zu haben. Er war und blieb mehr dem Vater zuliebe bei mir angeſtellt.“ doch ihr beſter Freund. „Und Aki!“ klang eine Stimme in ihr nach. Nun ſie ſo Freund auch Aki ihr geweſen war. Mochte er gefehlt haben, in die Irre gegangen ſein— ſein Kern war gut. Sie hatte ihm ſicherlich unrecht getan. Sie würde nicht— ruhen, bis ſie ihm dieſes Unrecht abgebeten hatte. f Schnell machte ſich Beate fertig. Sie zog ein einfaches Straßenkleid an und eilte dann aus dem Hauſe. Sie be— nachrichtigte abſichtlich nicht ihren Chauffeur und nahm auch nicht ihren kleinen roten Selbſtfahrer. Sie wollte ihren Beſuch bei Mutter Jochen möglichſt unauffällig machen. Die Elektriſche trug ſie in einer Fahrt von einer halben Stunde zur Wohnung von Mutter Jochen Wie ſie in die Straße einbog, die ſie ſchon einmal gegangen war, wurde ihr das Herz doch ſchwer. Mit welch heimlicher Erwartung hatte ſie damals jenen Beſuch bei Mutter Jochen ge— macht! Sie beſann ſich noch ganz genau auf die Neckerei mit Aki. Er hatte von dieſem Beſuch nie erfahren. Mutter Jochen hatte auf ihre Bitte hin geſchwiegen. Beate wollte Ati damals erſt ſicherer und weniger mißtra iſch wiſſen, ehe ſie ihm von ihrer Verbindung zu ſeiner geliebten Pflegemutter ſprach. Sie hätte eigentlich längſt einmal wieder Mutter Jochen aufſuchen müſſen. Aber es war viel dazwiſchengekommen: die Sommerreiſe, dann der Aufent- halt bei Tante Cornelie in Oſtpreußen. Dazu die vielen geſellſchaftlichen Verpflichtungen— ſo war es unter— blieben. Nun mußte ſie Mutter Jochen aus dem traurigen ulaß wiederſehen. Bedrückt ging ſie die Treppe hinauf und klingelte. Ein kleines verweintes Mädchen öffnete und ſtarrte ſie er— ſchrocken an. a„Kann ich Frau Jochen ſprechen?“ fragte Beate. In dieſem Augenblick tauchte im Hintergrund des kleinen Korridors das vergrämte Geſicht der alten Frau auf. Beate ſchloß ſchnell die Tür vom Korridor und ging auf Mutter Jochen zu. „Liebe Frau Jochen!“ ſagte ſie, und ſtreckte der alten Frau beide Hände entgegen.„Das iſt ein trauriges Wiederſehen!“ „Oh, Fräulein Nyſtädt— Sie?“ Die Stimme gehorchte der alten Frau mühſam. Man ſah, wie ſie immer wieder gegen die Tränen ankämpfte.„Das habe ich nicht gedacht, daß Sie noch einmal zu uns kommen würden, nachdem das alles geſchehen iſt.!“ Beate umfaßte die gebückte Geſtalt der alten Frau und führte ſie liebevoll in das kleine, helle Wohnzimmerchen. Frau Jochen ging mühſam. Es erſchien Beate, als wäre ſie in dieſen wenigen Monaten ſehr alt geworden. Schwerfällig ſetzte ſie ſich in den Seſſel am Fenſter. „Bitte, Fetzulein Nyſtäd! nehmen Sie doch Platz. Ja, unſer Ali... Sie konnte nicht weiterſprechen. Mit troſtloſem Aus— druck ſtarrte ſie vor ſich hin. Beate beugte ſich vor. „Liebe Frau Jochen!“ ſagte ſie.„Nicht wahr, Sie haben zu mir Vertrauen? Sie wiſſen, daß ich es gut mit Ihrem Aki meine?!“ „Das weiß ich, Fräulein Nyſtädt.“ „Dann hören Sie gut zu und ängſtigen Sie ſich nicht. Es wird ſich alles beſſer löſen, als wir gedacht haben.“ Beate erzählte in fliegender Eile Frau Jochen von der Unterredung mit dem Kommiſſar. „Sehen Sie mal, Frau Jochen, wenn der Aki nach— weiſen kann, daß er nicht der Angrelfer war, ſondern der Angegriffene, dann ſieht die Sache ganz anders aus. Vor— läufig iſt ja noch gar nichts richtig aufgeklärt.“ „Aber dafür lönnte ich meine Hand ins Feuer legen“, ſagte Mutter Jochen,„daß der Aki von ſich aus keinen unſchuldigen Menſchen angreift. Wer weiß, was dieſer Frentzoß ihm getan hat. Er hat hier ſchon oft über den Freutzoß geſchimpft. Er hat den Frentzoß im Verdacht, daß er mit ſeinen Leuten gemeinſame Sachen gegen die Intereſſen vom Herrn Konſul macht. Er wollte aber erſt die Beweiſe in der Hand haben, ehe er gegen den Frentzoß vorging. Könnte das nicht ſein, daß der Frentzoß von der— Sache Wind bekommen hat und Aki hat zuvorkommen wollen?“ Beates Geſicht veränderte ſich im Augenblick. Die müde Reſignation wich einer plötzlichen Aufmerkſamkeit und Entſchloſſenheit. Was ſagte die alte Frau da? Aki hatte Frentzoß im Verdacht der Unredlichkeit? Er beſchuldigte ihn alſo genau des gleichen Vergehens, deſſen Frentzoß ihn ſelbſt be— ſchuldigt hatte. Wie, wenn Frentzoß den Spieß umgedreht hätte, ehe Aki zuſtoßen konnte? Sicher, es konnte nicht anders ſein. Das war ja eine vollſtändig neue Entdeckung! Wenn es ſo war— welch furchtbarer Intrige war dann Aki zum Opfer gefallen! Welches Unrecht hatte ſie ſelbſt begangen, weil ſie an Ali ſo ſchnell gezweifelt hatte! „Frau Jochen“, ſagte ſie energiſch,„das iſt ein voll- kommen neuer Geſichtspunkt. Verlaſſen Sie ſich darauf: ich werde nicht ruhen, bis mein Vater dieſe ganze Sache reſtlos geklärt hat. Je mehr ich darüber nachdenke, deſto mehr ſcheint es mir, daß Frentzoß ſich vor Aki fürchtete und ihn zu Fall bringen wollte, um ſelber ſicher zu ſtehen Er hätte ſich doch verteidigen können. Er wäre der einzige geweſen, der volles Licht in die ganze Geſchichte hätte bringen können. Frau Jochen, wollen Sie mir nicht ſagen, wo Ali ſich hingewandt hat? Bei allem, was mir heilig iſt, verſpreche ich Ihnen, daß ich ſeinen Aufenthalt nicht verraten werde. Ich möchte ihm nur eine Nachricht zu⸗ kommen laſſen, damit er weiß, wir verſuchen hier alles, um ihn von dem ſchweren Verdacht zu reinigen.“ Frau Jochen zuckte traurig mit den Schultern. „Fräulein Nyſtädt! Ich würde es Ihnen ja gern ſagen, aber ich weiß ja ſelbſt nicht, wohin er iſt. Er hat mir nur geſchrieben, daß er ſich in Sicherheit bringen wollte. Wohin das Schickſal ihn führen würde, wüßte er ſelbſt noch nicht.“ (Fortſetzung folgt.) um ihn zitterte, fühlte ſie ganz klar, was für ein guter! —ů— 5 nn us —— N 722 breiten Eingangstür zum Gymnaſium in N. lehnte.„Es riecht 5 7 4 14 4 J 4 1 0 Die letzten Nachzügler kamen einzeln aus der Schule. Mit einem Scherzwort rannten ſie vorbei an dem langen, ſchmalen Manne, der im abgeſchabten, nicht ganz ſauberen Anzug in der wieder köſtlich bei Euch!“ rief der Primaner Stölting.„Wer da miteſſen dürfte!“ Der Schuldiener Knoſpe ſchnupperte, ohne die Stellung zu ändern, die den Schülern der Stadt wohl— vertraut war, in behaglicher Ruhe ſchräg hingebaut, die Zigarre im Munde, deren Duft und Rauch das von rötlichen Haaren umſtandene Haupt des beliebten und nur von den ganz Kleinen gefürchteten Mannes umſchwebte. Wie die verkörperte Zu— friedenheit ſtand er da. Er hatte Zeit. Wohlgefällig ging ſein Blick über die Roſen, die er in einem kleinen Gartenfleckchen vorn nach der Straße zu zog. Sie hatten noch zahlreiche Knoſpen— der Direx würde ſich freuen... Aber heute nicht. Knoſpe zog die Uhr. Wie lange er blieb! Ihm war es un— faßlich, daß der Mann ſich freiwillig ſo viel zu ſchaſſen machte. Zudem brachte er ihn um ſeinen wohlverdienten Mittagsſchlaf, denn um zwei Uhr begann der Turnunterricht. Eine Tür wurde geöffnet und geſchloſſen— endlich! Knoſpe richtete ſich ſtrammer auf, aber er drehte ſich erſt um und griff an ſeine Mütze, als der Direktor neben ihm war.„Mahlzeit, Herr Direktor“, ſagte er und nahm die Zigarre aus dem Munde. Zu Knoſpes Erſtaunen blieb der Vorgeſetzte vor ihm ſtehen. Auch das noch!—„Was ich ſagen wollte, Herr Knoſpe, Sie ſollen heute nachmittag um fünf Uhr auf dem Rathaus ſein“, ſagte Doktor Melzer. Seine dunklen Augen gingen an dem Schuldiener vorbei.„Sie warten, bis Sie hereingerufen werden — und— ja...“ Er wandte ſich ſchon zum Weitergehen: „Vielleicht— Sie ziehen wohl beſſer—— ich meine, kommen Sie lieber nicht in dieſem Anzug.“ Er hatte nun doch noch einmal das ausdrucksvolle Geſicht umgedreht und deutete auf einen Fleck, auf dem ſein Blick ſchon einmal ſehr„laut“ ge— ruht hatte. So war dieſer Mann! Von allen Direktoren, die Knoſpe ‚unter“ ſich gehabt, hatte keiner ſo wenig Worte gemacht, kleiner aber auch ſo ſeinen Willen durchzuſetzen gewußt. Knoſpe lächelte, während er die Tür abſchloß. Auf einmal aber kam ihm zum Bewußtſein, wie anders der Direktor ge— weſen war als ſonſt. Er verſuchte, ſich den Geſichtsausdruck wieder vorzuſtellen: Die dunklen Augen— waren ſie weniger freundlich geweſen? Nein— doch ſie hatten an ihm vorbei— geſehen, das war es. Der Mann war verlegen— aber warum? Jetzt fiel ihm ein, wie wenig es zum Weſen Melzers paßte, die Weiſung mit dem Anzug ſo unbeſtimmt zu geben. Und was ſollte er auf dem Rathaus? Hatte er...? Aber nein, es war doch ſchon Wochen her, ſeit er dem Behrend, dem Lauſe— jungen, einen Katzenkopf verabfolgt hatte. „Was iſt dir? Du ißt ja gar nicht?“ fragte die rundliche Frau Lina bekümmert.„Habe ich dafür dein Leibgericht heute am Wochentag gekocht?“ Knoſpe fuhr ſich über die Augen.„Alles geht verquer. Heute nachmittag wollte ich einkaufen gehen zum Schützenfeſt am Sonntag, ſtatt deſſen ſoll ich zur Magiſtratsſitzung kommen.“ Die Frau richtete ihre hellblauen Augen forſchend auf ihren Mann.„Nanu?!“ ſagte ſie, aber dann verſank auch ſie in Schweigen. Die Kohlrouladen ſchmeckten ihm auch am Abend nicht. Ganz verſtört war er vom Rathaus zurückgekommen. Die Herren hatten ihm ſeine Stelle gekündigt! „Kein anderer iſt ſchuld als der Liere“, ſagte Knoſpe be— ſtimmt.„Der Direktor hat ſich gewundert, als er dahinterkam, daß wir den Jahrmarktshandel nebenbei betreiben, aber er hat ſich daran gewöhnt. Mit dem Bürgermeiſter war es nicht anders; da hat denn wohl Melzer noch ein gutes Wort ein— gelegt, und der ſagt ſich ja auch, daß kein Menſch von dem Gehalt leben kann Aber nun kommt dieſes Schwein, dieſer Dummkopf, und bildet ſich was ein, daß er es bis zum Stadtrat gebracht hat, und meint, er kann mich ſchikanieren. Kann ich dafür, daß ich in der Schule beſſer war als er?“ Betrübt ſtarrte er vor ſich hin. Er merkte nicht einmal, daß er kalt rauchte. Frau Lina war nicht von der Sorte, die viele Worte machte. Es wäre ihr nicht in den Sinn gekommen, ihrem Manne Vor— würfe zu machen, obwohl ſie es nie richtig gefunden hatte, daß er den Stadtrat Liere weiter duzte. Aber den Direktor begriff ſie nicht... Daß er das geſchehen ließ! Ob ſie zu ihm ging und ihn bat? Wo ſollten ſie denn hin! Dreizehn Jahre waren ſie jetzt hier an der Schule— was für einen Grund gaben ſie ihm denn an? Man entließ doch heutzutage niemand, weil einem andern ſeine Naſe nicht gefiel? Manche von ihren Gedanken ſprach ſie nach und nach aus. Knoſpe war nicht für den Beſuch beim Direktor. „Der wird ſchon alles verſucht haben“, ſagte er trübe.„Sie haben mir ja geſagt, daß es wegen des Jahrmarkthandels iſt.“ „Na, und du?“ „Ich habe geantwortet, bei der Bezahlung ſei ich darauf angewieſen.“ „Na eben. Sollen ſie dir ein richtiges Gehalt geben! So groß iſt das Vergnügen nicht, auf allen Jahrmärkten herum— zukutſchieren.“ Knoſpe hatte ſeine Zigarre wieder angeſteckt und rauchte große Wolken.„Die Sache iſt ſo. Es iſt ein Geſetz heraus, daß ſie den Schuldienern ein Gehalt geben müſſen, das mehr als doppelt ſo groß iſt wie meines. Dafür reiche meine Vorbildung nicht“, haben ſie mir erzählt. 5 Frau Lina ſchwieg beſtürzt. Die Vorbildung war ein wunder Punkt.„Mehr wie die Schule ſauher halten und pünktlich ſein, kann auch ein Studierter nicht“, murmelte ſie endlich gekränkt, denn ſie war die Seele des Ganzen und ſich bewußt, daß ſie ſtets ihre Pflicht getan hatte. Sollte ſie nun auf ihre alten Tage noch Scheuerfrau werden? Ein mitleidiger Blick ſtreifte ihren Fritz: Für den waren die guten Tage jetzt vorbei? Heiß ſtieg es in ihr auf: Was um Gottes willen ſollte denn werden? Knoſpe ſteckte ſich eine neue Zigarre an. Seine Frau hatte nicht den Mut, etwas darüber zu ſagen, obwohl es heute ſchon die vierte war, von der ſie wußte. In ſolcher Lage bedarf der Menſch des Troſtes, das mußte jeder einſehen. Daran brauchte Knoſpe nicht zu ſparen, die bekam er billig durch ſeinen Handel. Sie ſchnupperte. Duftete dieſe nicht beſſer als ſonſt? Aber da ſagte ſchon Friedrich Knoſpe:„Ein feines Kraut— was? Ich war ſo vor den Kopf geſchlagen heute nachmittag, daß ich zu Mutter Zühlke hineinging und mir welche kaufte. Denke dir, Skizze von Eliſabeth Fries. 3 die will ihr Geſchäft aufgeben, weil ſie krank iſt.“ Aha! Lina verſtand ſofort, was er meinte. Eine Weile überlegte ſie, dann dachte ſie laut:„Die wird aber wohl ſehr ſind ungebraucht, über zweihundert Mark! viel dafür verlangen?“ Er nickte.„Sie vielleicht nicht, aber die Kinder. Sonſt wäre Schatz, der ihm unvermutet zugefloſſen war. Sie hatte bereits das wie geſchaffen für uns.“ Er ſchien noch etwas ſagen zu wollen, aber dann unterließ er es doch. Frauen ſind komiſch, die machen ſich gleich Hoffnungen. Es war nämlich ſo: Während er noch mit Frau Zühlke ver⸗ 1 kam ein Mann in den Laden, der 150 als früherer liter des Gymnaſiums entpuppte. Knoſpe hatte ihn einmal vor einer Strafe hewabrt, was er länaſt. diefer Ernſt Wefden⸗ dazu und rauchte eine teure Zigarre. Dann ſu buſch aber nie vergeſſen hatte. Sogleich war ihm das bedrückte Weſen des ſonſt ſtets heiteren Schuldieners aufgefallen. Er begleitete ihn ein Stück, lud ihn zum Abſchied noch zu einem Glaſe Bier ein und erfuhr dabei ohne große Mühe, wo dem roſigen Knoſpe der Schuh drückte. Die Unterhaltung bei Mutter Zühlke hatte er teilweiſe mit⸗ angehört; es bedurfte alſo für einen tüchtigen Kaufmann— und der ſchmeichelte ſich Ernſt Weidenbuſch zu ſein— keiner weiteren Erläuterungen. 5 „Menſch— Knoſpe“, ſagte er und ſchlug dieſem auf die Schulter,„da laſſen Sie mich man machen. Ich bleibe zwar nur einen Tag hier, aber morgen komme ich zu Ihnen. Wir werden uns die Sache beſchlafen.“ Friedrich Knoſpe beſchlief ſie nicht; er erinnerte ſich nicht, ſolch eine ſo völlig ſchlafloſe Nacht verbracht zu haben. So oft der Schlaf ſich ſeiner erbarmen wollte, ſchoß ein Gedanke da— zwiſchen. War Weidenbuſch nicht mit Liere verwandt? Was hatte er von dem geſagt? Gewählt waren die Ausdrücke ſicher nicht geweſen! Unruhig wälzte er ſich von einer Seite auf die andere. Ling lag ganz ſtill, aber am Morgen war ihr Geſicht bleich und tiefe Schatten lagen um die Augen. Der Vormittag verging, auch über Mittag kam Weidenbuſch nicht. Es war doch gut, daß er Lina gar nichts von ihm erzählt hatte. Das Ehepaar ſaß bedrückt bei der Lampe, als es klopfte und Ernſt Weidenbuſch in ſeiner ganzen Stattlichkeit herein trat. Sein ohnehin friſches Geſicht war gerötet, und ohne Um— ſtände bat er Frau Lina, ihm eine Taſſe Kaffee zu kochen. „Ich habe euretwegen heute ſchon mehrere Schnäpſe und ein paar Glas Bier trinken müſſen“, erklärte er lachend.„Und damit ihr es gleich wißt: Mit der Zühlte-Bande bin ich nicht einig geworden Die ſind ja unverſchämt teuer, und das Krämchen iſt doch nur ſo ſo.“ Seine fröhlichen blauen Augen gingen zwiſchen den Eheleuten von einem zum andern. An ihrer Beſtürzung konnte er ſehen, daß er ihnen eine Hoffnung zerſtörte.„Ich habe was anderes. Ich hatte ja nun heute allerhand Beſuche abzumachen, die mich in mehrere Straßen führten. In einer ſehr belebten fragte ich nach dem nächſten Zigarrenladen. Der war eine ganze Ecke weiter. Da habe ich einen leeren Laden gefunden, und wenn ihr wollt, könnt ihr nächſten Erſten dort anfangen.“ Ein paar Augenblicke war es ganz ſtill. Mechaniſch brühte Lina den Kaffee auf. Ihre Hand zitterte, als ſie ihn vor den Beſucher hinſtellte. Erſt ſollte er nun einmal trinken! Sie begriff gar nichts. Was bedeutete das alles? Wovon ſollten ſie anfangen? Wer würde ihnen Ware liefern, wenn ſie nicht mehr das geringe, aber ſichere Einkommen Knoſpes im Rücken hatten? Weidenbuſch wollte antworten. Nein, erſt ſollte er trinken. Er tat ihr den Willen, denn er begriff, daß ſie dachte, er hätte zuviel Alkohol„intus“. „Ihr Kaffee war gut, Frau Knoſpe! Wenn Sie nachher im Geſchäft ebenſo tüchtig ſind, werden wir beide zufrieden ſein; denn ich will Ihrem Manne helfen, auf eigene Füße zu kommen. Sie brauchen mir nicht zu danken; mein ganzes Leben hätte vielleicht einen anderen Verlauf genommen, wenn er mich damals angezeigt hätte. Das habe ich nicht vergeſſen.“ Die Bewohner von N. zerbrachen ſich die Köpfe, woher der Schuldiener Knoſpe die Mittel nahm, ſich einen Laden in guter Gegend einzurichten. War die Würfelbude auf den Jahr⸗ märkten ſo einträglich geweſen? Jetzt würde er wohl ſein beſter Kunde ſein, denn Rauchen war ſtets ſeine Leidenſchaft geweſen! Die Stadt irrte ſich. Frau Lina hielt den Laden ſo ſauber und ordentlich wie ſie die Schulräume gehalten hatte, und trotz der ihm vorgeworfenen mangelnden Bildung verſtand Knoſpe ſich ſehr ſchnell bei der Kundſchaft beliebt zu machen. Es dauerte gar nicht ſehr lange, bis er einen jungen Mann an⸗ ſtellen mußte; und wieder nach einiger Zeit konnte er Herrn Weidenbuſch mitteilen, daß er ihm das geliehene Kapital zurück⸗ erſtatten wolle. Ernſt Weidenbuſch kam daraufhin angereiſt. Das eilte doch gar nicht ſo, ja, er wußte im Augenblick nicht einmal, was er mit dem Mammon ſolle. „Wir könnten noch eine Filiale anlegen“, ſchlug Knoſpe vor. Seine äußere Erſcheinung hatte eine große Wandlung nach der wohlhabenden Seite hin durchgemacht.„Mir hat nie etwas fo großen Eindruck gemacht, als daß Sie bei Ihrem eintägigen Beſuch damals herausfanden, daß hier ein ſolcher Laden ſehle. Das ließ mir keine Ruhe. Seit ich den jungen Mann hade, fing ich an, am Nachmittag, wenn das Geſchäft ruhiger war, durch die Straßen zu ſchlendern; nicht in die Anlagen führte mein Weg, ſondern in belebte Straßen. Hier habe ich mir notiert, wo es an Geſchäften fehlt; freie Läden ſtehen gleich dahinter, auch der Preis.“ J Ernſt Weidenbuſch ſtudierte das Blatt aufmerkſam.„Knoſpe, an Ihnen iſt ein Großkaufmann verlorengegangen! Wenn Sie bei 100198 Ausbildung gehabt hätten, was wären Sie dann eute?!“. „Schuldiener am Gymnaſium“, ſagte Knoſpe trocken. 5 Weidenbuſch lachte ſchallend.„Aber es tut Ihnen nicht leid, daß Sie es nicht mehr ſind?“ Knoſpe ſchüttelte den rötlichen Kopf mit glücklichen Augen. „Das nicht, gewiß nicht! Nur eins tut mir weh: Alle kommen ſie in meinen Laden: der Bürgermeiſter, der Direx, die Pauker, die Schüler, ja ſogar der neue Schuldiener— nur der Stadtrat Liere nicht, mein Feind— und für den ſteht eine Stinkatores bereit ſeit Jahr und Tag!“ „Wenn das alles iſt, was Ihnen zu wünſchen bleibt! Da muß ich doch mal 10 daß ich ihn herſchleife. Er...“ „.. iſt Ihr Onkel— ich wußte es doch!“ „Das nicht. Aber er wird mein Schwiegervater!“ Knoſpe ſchwankte. Er kämpfte einen ehrlichen Kampf. „Nein“, ſagte er endlich,„dann bringen Sie ihn nicht her. Es könnte Sie die Freundſchaft koſten.“ Florian Wunderlichs Fahrt ins Glück. Von Peter Prior. „Mit den fünfzig Dollar, die dem Brief beiliegen und unter⸗ wegs hoffentlich nicht den Weg in andere Taſchen finden, mach' Dir einige gute Tage!“ So ſtand in dem Briefe, den Florian Wunderlich von 10 Bruder aus Neuyork erhalten hatte. Und im Briefe ſelbſt lag ein ſchmutziger und zerknitterter Geld⸗ ſchein. Ein Leichtſinn war es, ſo viel Geld ſo leichtfertig zu be⸗ handeln. Mit klopfendem Herzen legte Florian Wunderlich den Schein auf der Bank vor. Er konnte ja falſch ſein. Der Bruder liebte früher ſolche Scherze. Aber der Beamte zählte prompt Geld, viel Geld hin in guter deutſcher Währung, glatt Seiner Frau hatte Wunderlich kein Wort geſagt von dem ihr Wirtſchaftsgeld, und ſie durfte nicht verwöhnt werden. Und dann ſollte ſich ja Wunderlich mit dem Geld einige gute Tage machen. So war es beſtimmt. Und ſo nahm Wunderlich bei ſeinem Direktor drei Tage Urlaub, ſchwindelte Rat Frau eine Ban e Geſchäftsreiſe vor und wanderte frühmorgens zum hof. Wunderlich leiſtete ſich eine Kanne 185455 aß n rer mit dem Jude drei Stationen weiter und ſtieg aus. Kau aden einen Stock und ſpazierte die Landſtra Wetter war neblig und rauh. Krähen ſegelten in ft, den Feldern zogen Ochſen die Pflüge, immer ein Pflug hinten dem anderen. Es roch nach Erde und Natur. Weithin erſtreckte ſich die Straße. Florian Wunderlich erinnerte ſich an ſeine Wanderjahre, in denen er mit hungrigem Magen ſtundenlang gelaufen war, bis ihm ein Meiſter etwas zu eſſen gab, Er marſchierte durch ein Dorf, durch ein zweites und ein drittes. Kehrte ein, eß ſich ein gutes Frühſtück geben. Dann lag er wei Stunden im Walde. Und als es dunkelte, langte er in der Stadt an, in einer kleinen Stadt. Im Gaſtzimmer des Hotels, in dem er zur Nacht blieb, ſaßen ehrſame Handwerker am Stammtiſch. Zwei Polizeibeamte fanden ſich ein. Man ſpielte Skat. Wunderlich ſaß abſeits, und es kam ihm vor, als ob er niemals ein Heim beſeſſen hätte, ſondern immer noch in der Fremde umherſtrolchte mit zerriſſenem Wams und durch⸗ gelaufenen Schuhen. Bald ging er zu Bett. Der nächſte Tag brachte Sonnenſchein, den Sonnenſchein des Winterbeginns. Die Gegend wurde hüglig. Der Wald reichte herab bis zur Straße, die Florian Wunderlich dahin⸗ wanderte. Die Telegraphenſtangen am Rande der Straße ſangen das ihm aus der Jugend wohlbekannte Lied vom Wandern. Er legte, wie einſt, ſein Ohr an eine Stange und hörte das Brauſen. Ein Stromer lagerte im Straßengraben. zog die Mütze. Florian Wunderlich wollte ſich mit ihm in ein Geſpräch einlaſſen. Aber er fand den Mut nicht dazu, obwohl er ſelbſt vor vielen Jahren im Straßengraben gelagert und die Mütze gezogen hatte, wenn ein gutgekleideter Menſch vorbei ging. Florian Wunderlich kehrte in einem Gaſthof ein. Vieh⸗ händler ſaßen dort und handelten. Sie tranken Wein. Wunder⸗ lich ſtudierte die Weinkarte. Er ſollte ſich doch einige gute Tage machen! Gehörte da nicht Wein dazu? Womöglich Sekt? nd feines Eſſen: Rebhühner, Faſanen oder Haſenrücken? Er konnte es ſich ja leiſten. Hatte kaum zehn oder elf Mark aus gegeben. Aber niemand beachtete ihn; traurig verlief ſein zweiter Abend im Wunderland der Freiheit. Und nachts faßte Wunderlich den Entſchluß, am dritten und letzten Tage alles Verſäumte nachzuholen— Erinnerungen zu ſammeln für die kommenden Jahre voll Arbeit und beſcheidenem Daſein, bis wieder einmal Geld aus Amerika kam. Etwas mehr, damit er 1 Familie teilnehmen laſſen könnte an der Fahrt in das Glück. Am Morgen des dritten Tages ärgerte ſich Florian Wunder— lich, daß er keinen Wein getrunken hatte; und als er in eine Siadt kam, kehrte er in einem jeinen Reſtaurant ein. Zuvor hatte er ſich aber ſeine Schuhe putzen laſſen und ſich einen neuen Stehtragen gekauft. Mit einem leichten Schwips luſtwandelte er dann durch die Straßen, kaufte Schokolade für ſeine Frau und ſeine vier Kinder, kehrte wieder ein, zählte ſein Geld— und fand, daß er erſt gegen fünfzig Mark ausgegeben hatte. Wo er doch weit über zweihundert Mark beſeſſen hatte und ſich drei gute Tage machen ſollte. Sein Geld nahm kein Ende. und er hatte doch endlich Wein getrunken. Und zwei jungen Dingern zugewinkt. Dann auch einem alten Bettler fünfzig Pfennig ze ſchenkt!— Abends gegen acht Uhr befand ſich Florian Wunderlich aut Bahnhof. Die drei Tage waren um— es hieß zurücktehren. Und merkwürdig! Jetzt hatte er erſt Luſt zum Wandern und Geldausgeben verſpürt. Hatte er es doch nachmittags fertig gebracht, in einer Kneipe fünf Mark zu vertrinken und zu ver— ſpielen!— „Ich bin es!“ rief er, als ſeine Frau bei ſeiner Ankunft zu Hauſe aus dem Fenſter blickte und freundlich winkte. Neben ihr drängte der Blondkopf Fritz ſeinen Kopf aus dem Fenſter, und aus ihren Betten riefen Waldemar, Ida und Hans:„Der Papa kommt!“ „Hier, hundert Mark!“ ſagte Florian Wunderlich und legte den Schein auf den Tiſch unter die Lampe.„Habe durch ein gutes Geſchäft das Geld verdient. Macht euch alle davon einige gute Tage!“ Und ſie alle lachten und freuten ſich über das viele, viele Gelb. „Iſt es zu Hauſe nicht auch ſchön?“ fragte Frau Wunderlich. „Gewiß!“ ſagte Florian Wunderlich.„Aber immerhin, wir haben Wein getrunken und Haſenbraten gegeſſen und ganz vornehm gelebt. Ganz vornehm!“ Frau Wunderlich ſagte gar nichts. Sie hatte ja den Betef des Bruders gefunden, den Florian natürlich in der Eile, dee: glückliche Tage zu verleben, verloren hatte. Durch die Blume. Von Paul Burg. Bevor der junge Fabrikant auf ſeinem Bittwege bei dent großen Bankherrn eintrat, gab ihm die Privatſekretärin uit den klugen, dunklen Augen dieſen Rat: „Halten Sie Ihre Gedanken zuſammen und bedenken Sie, daß der Herr Generaldirektor durch Sie hindurch ſieht und aus Ihnen herauslieſt, was Sie denken! Er hat einen Hellſeher inſtinkt!“ i Nun ſaß man bei dem Gewaltigen und trug ſein Bitten vor. Er ſchwieg dazu, fragte aber plötzlich, während einer Wortpauſe, faſt herriſch: bie Sie mir, an was Sie jetzt ſo intenſiv gedacht haben, Der junge Mann errötete vor Verlegenheit und bekannte zögernd, daß er an— ja, an eine wunderſchöne, eigenartige, rote Roſe gedacht habe, die vor ſeinem Fenſter in dem kleinen Hausgärtchen blühe und ihn immer entzücke. Durchdringend ſah ihn der Gewaltige an. „Sie lieben alſo Roſen? Da müſſen Sie ſich meine Zucht anſehen. Kommen Sie gleich heute mittag mit hinaus zu mir. Ich habe ſo wunderbare Roſen. Sie werden Ihre Freude haben. Ja, holen Sie mich um ein Uhr hier ab, junger Freund! Ihren Antrag wird man wohlwollend prüfen.“ Er prüfte ihn ſelber aufs genaueſte, als ſich die ſchwere Eichentür hinter dem jungen Fabrikanten geſchloſſen hatte, der Roſen liebte und von ihnen träumte. „Das ſoll ſo gemacht werden!“ wies der Chef die dunkel⸗ äugige Privatſekretärin kurz an, und reichte ihr das mit ſeinen Anſpeiſungen bedeckte Expoſé des jungen Herrn, der ihn nach⸗ her abholen würde. Das Fräulein ſtutzte, aber ſie wagte nicht, 10 8 Fremden zu fragen, als er nachdem zaghaft wieder ein⸗ rat.. „Nun fuhren die beiden ungleichen Männer, die eine große Liebe zu den Roſen einte, hinaus in das Paradies der Millionärsvillen vor der Stadt— im lautlos gleitenden, blitzenden Maybach⸗Zwölfzylinder. Roſen über Roſen! Roſenwunder— eine Welt ſüßduftender Roſen, unter denen der Geldherr ein weicher Menſch, ein Schwärmer wurde. Ein Diener bat zu Tiſch. Eine junge Dame kam ihnen im Speiſeſaal entgegen, ſelber ee wie eine Roſe. Der junge Fabrikant fand ſich ſelber ſchüchtern und ungelenk unter ihren feigen en Blicken, und kam nur langſam ins Erzählen von einen Reiſen und Plänen— verſtummte plötzlich, als er an die jetzigen Zeiten der Not rührte. Am Abend ſagte das Fräulein zu ihrem geldgewaltigen Vater, als ſie in den Roſenbeeten mit ihm wandelte: „Vater, er hat mir ſo gefallen, dieſer Mann heute mittag. Ich möchte ihn zum Manne haben!“. So iſt heute die Welt! So. ſind die Mädchen!. dachte der Generaldirektor und nickte ihr ermunternd zu, ſelbe⸗ oled daß ſeine geliebten Roſen einmal in gute Hände kowemen rden. An ſein vieles Geld dachte er in dieſem Augenblick nieht, denn es machte ihm ja niemals Freude, nur immer neue Sorgen . Frankfurt a. M., 26. Mai.,(Ankla⸗ e Poe eine Autodiebes bande.) die Proße Strafkammer wird ſich denmächſt mit einem umfangreichen Prozeß befaſſen, der en eine dee Autodiebes⸗ und Heh⸗ 05 nde angeſtrengt worden iſt. Als Be⸗ ſchuldigte kommen in Betracht der 31jährige Friedrich Schinke, der 33jährige Heinrich Struve, die 35jährige Chriſtine Jäger, der 28jährige Hermann Schade und der 24jäh⸗ 100 Hans Reimer. Die Vorgänge, auf die ſich die Anklage ſtützt, ereigneten ſich im Jahre 1932. Innerhalb der Bande waren die Auf⸗ gaben genau verteilt. Reimer hatte die Autos und Motorräder zu„beſorgen“, Schinke und Steude verkauften unter Mithilfe von Schade und ſeiner Schweſter Jäger die geſtohlenen Fahrzeuge. * Frankfurt a. M., 26. Mai.(Tödli⸗ cher Motorradunfall.) In der Nacht verlor ein junger Mann in der Schifferſtraße die Gewalt über ſein Motorrad und fuhr ge⸗ gen eine Toreinfahrt. Der junge Mann flog vom Rade und blieb tot liegen. * Franlfurt⸗Höchſt, 26. Mal.(Waſſer⸗ rohrbruch unterbricht Verſor⸗ gung.) In den Morgenſtunden trat auf der Zuleitung vom Pumpwerk Hattersheim nach Höchſt ein Rohrbruch ein, durch den die nor⸗ male Waſſerverſorgung von Höchſt und den umliegenden Ortſchaften geſtört wurde. Die we der Bevölkerung mit dem not⸗ wendigen Trinkwaſſer wird von Frankfurt aus über das Griesheimer Rohrnetz ſoweit wie möglich aufrechterhalten. Naturgemäß wird der Druck erheblich zurückgehen, und es iſt datnit zu rechnen, daß einzelne Stadtteile vor— übergehend ganz ohne Waſſer ſein werden. Zur Dedͤung des allernotwendigſten Waſſer— bebarfs hat die Frankfurter Stadtverwaltung mehrere Motorwagen mit Gießfäſſern bereit— geſtellt, die in den Hauptſtraßen von Höchſt Waſſer an die Bevölkerung der betroffenen Stgdtteile abgaben. Heppenheim a. d. B., 25. Mai.(Tod eines greiſen Seelenhirten.) Nach 12jährigem Leiden iſt hier der katholt⸗ ſche Pfarrer Philipp Steinacker im Alter von 72 Jahren geſtorben. Der Hingeſchiedene war 1662 zu Heimersheim geboren, erhielt die Prieſterweihe 1887, war dann Kaplan in Oppenheim, Heuſenſtamm, Gießen, Heppen— heim und Groß⸗Steinheim, wo er 1894 Plarrverwalter wurde. 1903 kam er nach Eich, 1913 wurde er Pfarrer in Hofheim, 25 ktrat er in den Ruheſtand, nochdem er 30 Jahre als Seelſorger gewirkt hatte. Offenbach, 26. Mai.(Eröffnung des Heilbades.) Das Heilbad am Friedrichs— ling in dem Gebäude der Allgemeinen Orts— krankenkaſſe iſt eröffnet worden. Das Bao war bereits bei dem großen Ortskranlenkaſſen— bau dor drei Jahren vorgeſehen worden, war abet bisher unbenutzt. Nach- einer zweckmäßt⸗ gen Ausgeſtaltung iſt es nunmehr der All⸗ geimeinheft dienſtbar gemacht worden. Mainz, 25. Mai.(Zwei Paddler trunken?) Bei Ginsheim wurde ein rrenlos auf dem Rhein treibendes Paddel— ot init der Erkennungsnummer Wo 1980 gefunden. Das Boot war ſtark beſchädigt, ſodaß man einen Zuſammenſtoß mit einem größeren Schiff vermutet, und enthielt zwei gepackte Torniſter, deren Inhaber bis jetzt Unbekannt ſind und ſich nicht gemeldet haben. 5 Mainz, 25. Mai.(Badewanne voll Benzin verurſacht Keller⸗ brand.) In der vergangenen Nacht wurde de Berufsfeuerwehr gegen 3 Uhr nach Kaſtel glariniert, wo ein Kellerbrand in der Main— E52 he 1 0 Aus dem Bilderbuch a des Lebens Die Küchenſchabe—Die neue Uebernaſe— Zufälle Die Welt iſt wunderſchön, man muß es gut berſtehn, nämlich Geld zu machen. Daß an bei dieſem Verſuch auf die unglaublich⸗ ſten Dinge ſtößt, iſt ja immer wieder zu be⸗ Ibachhkten. Be ſonders findig war eine Eng⸗ längerin, die ſich durch eine Küchenſchabe eine lecht anſehnliche Jahresrente zu verſchaffen uethkand. Dieſe Dame erſchien immer in einer Geſellſchaft in irgend einem Londoner Re⸗ ktau rant von Namen und beſtellte ein ent— brechendes Eſſen. Kaum aber war die Suppe aufgetragen, bekam die Dame Schreikrämpfe, ließ den Geſchäftsführer kommen und wies ollen, Abſcheu und Ekel auf ihre Suppe, in det eine Küchenſchabe herumplätſcherte. Der Lokalinhaber wollte jeden Skandal bertmeiden und zahlte der mit Klage drohen⸗ den Dame freiwillig eine Entſchädigung. Allmählich wurde die Dame mit der Küchen⸗ chabe in der Suppe eine allen Gaſtronomen Londons bekannte und gefürchtete Erſchei⸗ nung. Ein Detektiv nahm ſich ſchießlich die⸗ es immerhin ungewöhnlichen Falles an, und eines Tages trug er ihr ſelbſt als Kellner verkleidet die Suppe auf, die kurz vorher in Gegenwart einer Anzahl von einwandfreien Zeugen geſiebt wurde. Kaum hatte der Kell⸗ lier nach dem Abſtellen der Suppe dem eigen— artigen Gaſt den Rücken gekehrt, ruckzuck wamm wieder die berüchtigte Küchenſchabe 8 der Suppe. Damit war das Schickſal der Jahabe und ihrer Herin beſiegelt, die wegen m etrügsverſuch ſofort in polizeilichen Ge⸗ Ahle am genammon murde. Der unnermeid⸗ erſtraße wütete. Es ergab ſich, daß in dem eller 1 in einer 11555 Hüüdbabe. wanne aufbewahrt worden war. Mit* Schlauchleitungen und einer Schaumleitung wurde das Feuer in zwei Stunden gelöſcht, Ein Wehrmann erlitt dabei beträchtli Handverbrennungen. oͤdland wird kultiviert Aus; Badens größtem Meliorationsgeblet. Bruchſal, 26. Mai. Seit mehr als fünf Monaten ſind im Ge— biet der Kraichbachnſederung und den damit in Verbindung ſtehenden Oed⸗ und Sumpf⸗ Ne weit über 1000 Arbeiter mit der ultivierung einer 700 ha großen Fläche be— ſchäftigt. Die Bevölkerung am Bruhrain, die in den vergangenen Jahren des wirtſchaftlichen Zerfalls um die nackte Eriſtenz zu kämpfen hatte, atmet erleichtert auf, nachdem ihr von Reichsſtatthalter Robert Wagner, der den erſten Spatenſtich zu diefer großartigen— nur mit den größten Kultivierungen auf ger⸗ maniſchem Boden vergleichbar— Meliora— tion getan, der Glaube an die Zukunft und eine neue Lebensmöglichleit zurückgegeben wor— den iſt. s Beſonderes Verdienſt um die tatkräftige In⸗ angtiffnahme des Werkes hat ſich Kreisleſter und Bürgermeiſter Bender von Wiesloch, der als ⸗Vorſitzender des Zweckverbandes der Kraichbachentwäſſerung auf eine gewaltige Kul— turleiſtung zurückblicken darf, erworben. Die Bauleitung liegt in Händen von Herrn Bau— rat Benſt vom Kulturbauamt Heidelberg. — Schon im erſten Jahr der Bodenverbeſ— ſerung wird durch Ausſaat von Getreide, Kar— toffeln und Mats eine beträchtliche Summe der Baukoſten wieder hereingeholt, da das Gebiet vom Zweckverband in eigener Regie bepflanzt wird. Noch ſind nicht alle Gräben des gewaltigen Entwäſſerungsnetzes ausgeho— ben und ſchon durchfurchen Motorpflüge das friſchgewonnene Ackerland. Sämaſchinen ſtreuen ihre Saat in die ſchwarze Erde, und es be— ginnt das hoffende Bangen um die kommende Ernte. 8 r n Mitgliedſchaſt in der NS.⸗N (NSV.) iſt Sozialismus der Tat Aus der heimat 20 1521 Luther wird in die Reichsacht getan. 1923 Albert Leo Schlageter von einem fran⸗ zöſiſchen Kriegsgericht zum Tode ver⸗ urteilt, wird bei Düſſeldorf erſchoſſen. Prot.: Eduard— Kath.: Philipp Neri Sonnenaufg. 3.49 Sonnenunterg. 20.04 Mondunterg. 1.57 Mondaufg. 17.30 27. Mai 1676 Der proteſtantiſche Liederdichter Paul Gerhardt in Lübben geſtorben. 1703 Gründung von St. Petersburg durch Peter d. Gr. 1840 Der Geigenkünſtler Niccolo Paganini in Nizza geſtorben. 1910 Der Bakteriologe Robert Koch in Baden— Baden geſtorben. Prot.: Ludolf— Kath.: Beda Sonnenaufg. 3.48 Sonnenunterg. 20.05 Mondunterg. 2.16 Mondaufg. 18.58 „Man muß keine Jugendfehler ins Alter hineinnehmen; denn das Alter führt ſeine eigenen Mängel mit ſich. Der naſſe Tod Wer überhitzt, vielleicht in der Mittags— ſonne ſich ſofort in das Waſſer begibt, ohne die nötige Abkühlung des Körpers in Ruhe zu erwarten, ſetzt ſich der Gefahr aus, durch Herzſchlag ein ſchnelles Ende zu finden. Es darf nicht überſehen werden, daß gerade beim Schwimmen das Herz beſonderen An— ſtrengungen unterworfen iſt, die ein von vornherein ganz geſundes Herz ſchnell zum Crlahmen bringen. Herzkranke oder ſolche Perſonen, deren Herz leicht anfällig iſt, haben das Schwimmen zu unterlaſſen. Ebenſo iſt es angebracht, daß alle Perſonen, die körper— lich nicht in beſter Verfaſſung ſind, ſich des Schwimmens enthalten. Als Regel beim Baden iſt anzuſehen daß man ſich langſam auskleidet, damit der durch Gehen und äußere Hitzeinwirkung heiße Körper ſich abkühlen kann. Eine be— ſtimmte Dauer des Schwimmens anzuraten, iſt nicht aut möglich weil das Schmimmen liche Prozeß ergab, baß die findige Dame und Hotelgaſt mehrere Jahre eine Rente von rund tauſend Pfund Sterling aus dem Trick mit der Küchenſchabe gezogen hatte. Dann freilich durfte ſie fünf Jahre lang aus dem berühmten Blechnapf eſſen, in dem die dünne Gefängnisſuppe ſerviert wird, in der keine Schabe und nur ſelten einmal ein anderes Stückchen Fleiſch ſchwimmt. Dieſe zweifellos findige Dame war doch noch nicht raffiniert genug, denn ſonſt hätte ſie, nachdem die Schabe ihr immerhin ein nettes Sümmchen eingebracht hatte, auf eine neue Idee verfallen müſſen, und ſchließlich kommt ja alles einmal ans Tageslicht. Ihr hat eben noch die neue„Uebernaſe“, die neueſte Erfindung eines amerikaniſchen Pro— feſſors gefehlt, mit der man alles mögliche riechen kann, weil ſie jede Geruchsempfin— dung mit 150facher Verſtärkung aufnimmt (ob man es riechen kann, wenn faule Sachen brenzlich werden, iſt leider nicht bekannt). Mit Hilfe der neuen Uebernaſe wird es dem Menſchen, deſſen Nate ja nicht wegen der Größe, ſondern als Sinnesorgan immerhin ſtiefmütterlich behandelt iſt, mög— lich, ſogar beſonders geruchsempfindliche Tiere wie Wölfe und Jagdhunde zu über— trumpfen. Mit Profeſſor Fairs künſtlicher Naſe ſoll die Wahrnehmung eines Parfums ſchon auf eine Entfernung von zwei Kilo⸗ metern möglich ſein. Leichter Blumenduft wird von ihr zu betäubendem Geruch ver⸗ ſtärkt. Aber jedes Ding hat neben einer guten auch eine ſchlechte Seite. Diejenigen, die die Vorrichtung des Profeſſors an ihr naturgegebenes Geruchsorgan anſchließen, werden aber auch den Benzin⸗ und Oelgeruch der Großſtadt 150 mal ſtärker empfinden und das dürfte für ſie ſchon ein recht zweifelhafter Genuß ſein, von anderen Gerüchen ganz ab⸗ „uüſohon Zufalle, glückliche und unglückliche, pielen immer wieder eine große Rolle und haben oft die komiſchſten Situationen im Gefolge. Durch einen Zufall oder ouch durch mehrere entſtand in Frankfurt ein merkwürdiger Verkehrsunfall, über den der Generalanzei— ger zu berichten weiß: Von einem ſchnell— fahrenden Auto, löſte ſich der am Heck des Wagens angebrachte Erſatzreifen, rollte mit großem Schwung ſeitlich, einer Gruppe von Spaziergängern gerade zwiſchen die Beine, ſo daß ſich plötzlich mehrere Frauen und Männer, zu einem wilden Knäuel verflochten, an der Erde wälzten. Der Hauptleidtragende bei dem Unfall war ein Hund. Er war ge⸗ rade im Begriff, an einer Hauswand auf drei Beinen zu ſtehen, als ihm der durch die Menſchengruppe ſchoͤn ſtark abgebremite Reifen immerhin noch mit ſolcher Wucht ge— gen das Hinterteil flog, daß das erſchrockene Tier einen Luftſprung machte und im näch— ſten Augenblick als den vermeintlichen Täter einen jungen Mann bei der Wade ſchnappte. Als der Automobiliſt, der durch Zurufe auf den Verluſt ſeinen Reifens aufmerkſam gemacht worden war, ſeine BVrieftaſche zog. ſtellten ſich nicht weniger als neun„Unfall⸗ geſchädigte“ ein. Nach langem Hin und Her erhielten acht, deren Kleider nur beſchmutzt waren, zehn Mark, die ſie teilen ſollten. Der junge Mann aber erhielt(gegen Quittung) für den Hundebiß zehn Mark allein, was ihn ſo freudig bewegte, daß er eine für ſein Mädchen beſtimmte Tafel Schokolade heraus⸗ zog und ſie dem Hund vorwarf. Der Hund ſchnupperte mißtrauiſch und ließ das Ge⸗ ſchenk liegen. Worauf der junge Mann zu den Zeugen des Vorfalls gewandt ſagte: „Wenn's Werktag geweſe wär, hätt' ich em e Vertel Fleiſchworſcht kaaft, ſo hab ich ni anners als die Schokolad. Son Hund mu mer ſich marm halte!“ N 5 böollig nach der torperuchen Leiſtungs⸗ ähigkeit des einzelnen Schwimmers richlet. Schwächliche Perſonen ſollten aber ein pau⸗ ſenloſes Schwimmen nicht über 10 Minuten ausdehnen. 5 Hat infolge des Verſagens der Herzkra ft oder anderer Urſachen jemand das Bewußtſein verloren, ſo iſt ſchnelles Handeln unumgänglich. Dem Untergegange⸗ nen iſt Schlamm, der ſich in Rachen und Kehlkopf angeſammelt hat, unverzüglich zu entfernen. Dann iſt nach Entleerung der Lunge von Waſſer die Zunge kräftig hervor⸗ zuziehen und mit der künſtlichen Atmung zu beginnen. Hat der Verunglückte bereits das Bewußtſein wiedererlangt, und kann er ſchlucken, ſo iſt ihm heißer Kaffee oder auch Kognac und dergleichen als Anregungsmittel einzuflößen. Die Tätigkeit der Hautgefäße iſt durch Reiben der Haut, durch Abklatſchen mit Handtüchern uſw in Gang zu bringen. Nach— her iſt der Körper in warme Tücher einzu⸗ hüllen. Erſt wenn die Herztätigkeit wieder in Gang gekommen iſt, und der Puls wieder ſeine normale Schlagzahl und Stärke erlangt hat, iſt die unmittelbare Gefahr vorüber. r Der Vogelſchutzgürtel iſt ein wirkſa⸗ mer Schutz der Vögel und ihrer Brut auf einzel ſtehenden Büumen. Er wird um den Baumſtamm gelegt und verhindert ſo das Erklettern durch beaubzeug und Katzen. Der Gürtel iſt roſtfrei und dehnbar, ſodaß jeder f für die Bäume völlig ausgeſchloſſen It. Weltervorherſage: Mt heiter und trocken. Börſen und Märkte Vom 25. Mai. (Ohne Gewähr.) Berliner Deviſenlurſe. 1 Pfund Sterling 12,72; 1 Dollar 2.499: 100 holl. Gulden 169,53, 100 Lire 24,30; 100 franz. Francs 16,50; 100 Schweizer Fran⸗ ken 84,30; 100 öſterr. Schilling 47,20. Ferdinand von Schills Todestag. Unſer Bild iſt eine zeit⸗ genöſſiſche Darſtellung der letzten Heldentat des deutſchen Freiheits— kämpfers Ferdinand von Schill, der bei der Ver— teidigung von Stralſund am 31. Mai 1809, alſo vor nunmehr 125 Jah— ren fiel. Der junge Mann hatte es ſich gewitz nicht träumen laſſen, daß er auf dieſe Art und ſo unverhofft in den Beſitz von zehn deutſchen Reichsmark gelangen würde— mußte der Hund auch gerade in dieſem Augenblick, na reden wir nicht darüber, es ſollte halt ſo ſein. Auf Wiederhören! Hans Dampf. Aus Vaden Dühren bei Sinsheim, 26. Mai.(Zwei Radler verunglückt.) Beim Einbie⸗ gen in die Hauptſtraße ſtießen zwei jugend— liche Radfahrer, der zehnjährige Johann Bletſcher. Sohn des Landwirts Bletſcher, und der 12 Jahre alte Alfred Holder, Sohn eines Arbeiters, mit dem aus Richtung Eſchelbach kommenden Auto von Böckingen⸗ Heilbronn zuſammen. Der Anprall war io heftig, daß die beiden Radler zur Seite ge⸗ ſchleudert wurden. Johann Bletſcher war ſo⸗ fort tot: Holder erlitt ſchwere Verletzungen. Ehrenſtetten, A. Staufen, 26. Mai.(Sä⸗ gewerk und Wohnhaus abge⸗ ber a unt.) Vormittags brach in dem Säge werk Hoog Feuer aus die ſehr trockenen Holzvorräte boten den Flammen reiche Nah⸗ rung. Der Brand griff mit großer Schnel⸗ ligkeit um ſich, und bald war das rieſige An⸗ weſen ein einziges Flammenmeer. Das Wohnhaus des Schneidermeiſters Borngar⸗ ter wurde ebenfalls vom Feuer ergriffen und vollkommen eingeäſchert. Mit dem Sä⸗ gereianweſen ſind auch das Mobiliar. ſämt⸗ liche Maſchinen und eine Dreſchmaſchine zer⸗ ſtört. Der Schaden läßt ſich zahlenmäßig nach nicht feſtſtellen. Die Entſtehungsurſache iſt unbekannt. ſtizze zu beurteilen wird der Neubau ein impo⸗ ſantes und ſchͤnes Gebäude geben, der das be⸗ reits wirkungsvolle Straßenbild der Seegarten⸗ (harteſamtliche Veröſſentlichungen der NS dap, Ortsgr. Viernheim und der Unterformationen). NSDAP., Ortsgruppe Viernheim Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19. Geſchäftsſtunden⸗ Einteilung: N. S. B. O. und Deutſche Arbeitsfront: Jeden Montag, Mittwoch u. Freitag, abends 7—9 Uhr ſtraße noch mehr hervorheben wird. “ Aufruf an die Stahlhelmer. Der Führer des Sturmes R 15, Herr Truppführer Baldauf, erläßt in vorliegender Ausgabe einen Aufruf, der alle diejenigen, die ſich am 1. No- vember 1933 zum Stahlhelm angemeldet haben auffordert, ſich heute Samstag abend 9 Uhr im kämpft tatſächlich mit dieſem Stier, bis er ihn zu Boden gezwungen hat. Ganz groß und er⸗ haben iſt dann der Jubel des Volkes ob dieſer unbeſchreiblichen Kraftleiſtung Auch die anderen Hauptdarſteller ſind Künſtler eines ganz großen Kreiſes. Ein Jahr lang hat man aus allen Ländern der Erde für jede Rolle die geeignet⸗ ſten und bedeutenſten Kräfte geſucht, bis der Film gedreht werden konnte. Quo vadis iſt neu erſtanden, man wird Gottesdſenst⸗ Ordnung der katholiſchen Gemeinde. Dreifaltigkeitsſonntag I Apoſtelkirche: 7 Uhr 1. hl. Meſſe. 8 Uhr 2. hl. Meſſe mit Predigt. 10 Uhr Hochamt mit Predigt. 1 Uhr Kindergottesdienſt „Lamm“ zu einer Beſprechung einzufinden. Wir ihn nicht nur ſehen, ſondern auch hören. Durch ½2 Uhr Predigt und Aufnahme in die Ortsgruppenleitung: machen hierauf aufmerkſam. es wollte nicht mit dem Herrn gehen, ſtraubte geden Montag und Donnerstag, abends 7—9 Uhr den raſenden Applaus der Maſſen, durch das Jungfrauen Congregation. Toſen des revoltierenden Volkes, durch das aku— 4 Uhr Generalprobe für das Schauſpiel 0 f f e 5 Verſammlung der NS.⸗Kriegs⸗ ſtiſ eſthalten des 9 R d ˖ iaerin“ fl a 5 fand, um den Abſchied ud war nur mit Mühe ſortzubring u. NS. Hago⸗Geſchäftsſtunden: 9. ſtiſche Feſthaͤſten des Brandes von Rom u. das„Die Mutter⸗Gottes⸗Geigerin“ für . 3 uber dem ein Altar errichtet edel 1 65 wee een kahn das Herz des Hir⸗ 9 5 Hürde band Schäpergell das Schaf geden Montag und Donnerstag Abend 7—9 Uhr opfer. Morgen Sonntag nachmittag 3 Uhr] Rufen der Kämpfenden, die in Neros Palaſt die untere Abteilung der Jungfr. J Pföriner Mete e a N ee ſagte zu Schäpergell:„Du haft da an, ſo ungebärdig war es. Er ſtreſchelte es 0 in der Geſchäftsſtelle. findet im Deutſchen Kaiſer die Monatsverſamm⸗ eindringen und ſeinen Tod wollen und die ra— Congr und die Sckulkinder in e m 99 5 2460 eingeſchmalzen, 180 0 er allen Pilgern N guten Freund gefunden. S0 will 1 noch einmal und machte ſich davon,, 1 ftaſſenverwaltung der Ortsgruppe: lung ſtatt, wozu alle Kameraden und Kameraden ſende Menſchenmenge im Zirkus, iſt eine einzig der Sporthalle. Abend 1/9 Uhr der Ewigkeit ſccbas, die däguch von weit her zu ihm denn deinen Vorſchlag iges. Ih werbe die e F Heben Ponnerstag, abends 7—ühr frauen erſcheinen wollen. artige Symphonie von Bld und Ton, die der dasſelbe Schauspiel, Eintritt 30 Pfg. i ee ee,. bruder koste van puneden— der file eaten mieden wende egen en ee. eng, get bt geraden ra an nd das eee.——— R dꝛu d, Aube n 10 db: Sat ilige. ihre Flaſchen mit. Floſters iſt nos 8 Schäpergell glücklich.— Einige Jet] Er öffnete die Türe und ſand de Ra 5 2 f„ a a 5 8 Heilige in feierlicher] füllen. Die Pforte des ee ee 10 950 Wege nach ſei⸗ 9 05 Der Hirte brachte nun ſtammelnd ein A. 5. Kriegsopferverſorgung. Am Sonne Heſſ. Amtsgericht Lampertheim bekannt gibt, am weihe. Zu Pfingſten wurde in Rom an der ſo wie damals, als der Rider kommen ge⸗ e Das Schaf lief munter an einer Geſtändnis vor.„Da habe ich Schäpergell un. i tag, 27. Mai nachm. 3 Uhr findet bei Kamerad[ 22. Mai, das Eutſchuldungsverfahren eröffnet 3 0 ˖ 15 15 1 Uhr Kindergottesdienſt. Meſſe Bruder cg d Bayern, Pförtner Jae 0 n im Kloſter⸗ Seite Schäpergell ſprach mit ihm. Er 0 recht getan“, ſagte der Herr unmutig, nate, Mandel im deutſchen Kaiſer unſere monatliche worden. Die Bezirksſparkaſſe Lorſch iſt zur Flie chsfe auf den U bſportp l In der Apoſtelkirche an Werktagen: Kloſterpförtner von Altoting lige der[laufen und beten 05 795 Statue, die Alle Hürden ſind gut verſchloſſen. Nun wol] an biſt du ſchuld, denn um deinetwillen hat en Mitgliederverſammlung ſtatt. Ich bitte jeden[ Entſchuldungsſtelle errannt. Alle Forderungen D ſte V dspokalſpi Montag: ¼ 7 Uhr 3. S.⸗A. für Jakob Schalk 1. ili ochen. Der jüngſte Heilig bei der überlebensgroßen, f„Alle§ 18 85 ten, und dann N etan.“ i as erſte Verbandspokalſpiel. ü i balhenſchen Kirche iſt keine myſtiſche a den Heiligen inmitten armer Kinder darſteſe, A e een 0 enn dei neben mir 85 0 1 5 ee Sache in Frieden end Kameraden und Kameradenfrau der wichtig. ſind bis zum 15. Juli 1934, bei dem Gericht Morgen Sonntag empfängt die Sport 4% Ubr geit. bl, weisse für Bamilie Wich; 0 3 91 9 N f 1 2 F. 01 Plat L 2 D r Herr— 8 ei i 5 0 He Fliſ. Jä⸗ von der mur noch mn r enſch desen An. fene vergißt ih mier. N ane e eee 0 nen 1 Schäpergell war e Man kei e een e er e a vereinigung den alten Rivalen„Germania“ Feen in eu Zier geb Dang; ein demütiger, frommer Menſch, bäßeriſck hen hat, vergißt ihn nie erzable f ahuſällig tam ihm der Herr der Nachbar ließ den ganzen Tag nach ihm ſuchen, do tr. Maſſenkundgehung in Mann⸗* Stemm⸗ und Ringklub Germa⸗ ; hen 45 zig und mehr Jahren oft Zufällig kam ih 8 eß i Betr. denken heute noch in dem alten bay Frau, die vor vierzig ief Friedrichsfeld zum 1. Verbandspokalſpiel auf 800 Uhr 1. S.⸗A. für Maria Hofmann geb. 18 Bruder 1 K hielt,— de entgegen, hielt ſein Pferd an und rief: and man ihn nirgends... eim. Bei der Maſſenkundgebung in Mann- nia 1896 Viernheim. Laut Schreiben vom Flöſſer. 8 0gh feat 1001 dd 0 deter Hane 115 150 ere 1 e 0 3 980 lustig 2Schäpergell?“ 0 Am nächſten Morgen war das Schaf, un hei ſ gebung U Konrad ſtar ö 5„denn er iſt e 0 ges 5 N 05 i dem Waldſportplatz. Gleich iſt es eine ſchwere; 5 5 a 5 1 1 5 0 2 Dienstag: ¼7 Uhr 2. ¾ 7 Uhr 3. S.⸗A. für 1 N a Rorg 5 i Roſengarten, Nibelungenſaal) ſpricht] 6. Mai 1934 des Beauftragten des Reichs-] Hürde, die die„Grünen“ überſpringen muſſen a 4 5 Wat Ich bit it d Tag zufrieden“, war„ Schzyerge böſen Ruf gekommen war 5 heim 0 i a b 15 1 N a i„ 8 a Maria Bugett geb Dewald. trifft man noch viele Leute, die ihn cen 8 0 et een g fugenblic(hlöcte nic ne dei Aulde Der Hirte fand d Ng. Kurt Ullmann, Reichsbetriebsgruppen. ſporiführers für den Bezirk Mannheim Gau 14. wenn ſie nicht ſchon nach dem 1. Spiel außer Mittwoch: 147 Ur 2.¾7 Uhr 3. S.-A. für haben: Alte Knechte von ſeinem 1 0 2 866 Schaf. Der Herr ſah das Tier und fragte Fußſpuren eines Mannes und ſah daran, dan leiter. Es wird hiermit jedem Mitglied zur[ Baden, wurde uns mitgeteilt, daß unter obenge⸗ Gefecht geſetzt werden wollen. Für die Mann- Magd. Helbig geb Neinghof. Hof, dem Venushof in bbeißandtende Heilſ⸗ 1 der Welt des Wiſſens erſtaunt:„Mir iſt dieſe Art gut bekannt. Schäpergell dageweſen war. Da er ſich n Pflicht gemacht, ſich an der Kundgebung am nannten, alten Namen der Verein, ſelbſtändig ſchaft darf es nur eine Parole geben und dieſe Am Montag und Mutwoch bei den Engl. ötting, auf dem eine Urgroßnich en. die ſich Aus Minze ud Wie kommt es an deine Seite?“ Schuld zu ihm fühlte, verriet er nichts vo. 7. Juni zu beteiligen. Eintrittskarten zum geführt wird. Wir bitten Sie deshalb zu kom- heißt ſiegen, ſiegen und nochmals ſiegen. Der Fräulein, Dienstag bei den Barmh. Schweſtern gen als Bäuerin werkt, alte Achon als Kind Die größte Sammlung Wee eh Es gehört zu mir“, ſagte Schäpergell. Der[ dieſem nächtlichen Beſuch. 1 Preiſe von RM 0 25, ſind ſchon jetzt beim[men und in unſeren Reihen mitzuarbeiten. Sage Verlierer ſcheidet ſofort aus dem Pokalwettbewerb 1,7 Uhr l Meſſe f f noch daran erinnern, und Münner die vor] Medaillen befindet ſich im Britiſ Stücke on e rünzelte die Stirn:„Ich wüßte nicht, I Schäpergell aber war zu e Finanzwart A. Müller zu beſtellen, damit] keiner daß er zu alt oder zu jung, zu dick oder[aus, weshalb ein Sieg unbedingt erforderlich iſt.“““ Am nächſt 15 91 ird d N mie ein Engel Miidei 10 ur Schule gingen in London; ſie umfaßt Ainet zor Cheiſtus daf ian bieſe Art hierzulande auch in anderer ſchon meit fort. Tag? darauf bone an 5 rechtzeitig für Fahrtmöglichkeit nach Mann- zu ungelenk iſt. Viele haben ſchon die über Die„Grünen“ müſſen wieder von dem alten m nächſten onner ag wir as hochhei„ 0 7 f— 8 1188* 1 e +* Thriftüs an b. Kerri 2 an 7 4 2 U 15* 1 0 7* 4 er Mig rechten!* reinen a ann 6 85. 1 g 1 1 5 g 17— 11. 8. Vl Lem 1 85 0 une fal vom Bruder Konad an der Kloſter⸗] denen Firn 1 Herde ſieht. Jetzt fällt mir e ene mee Ahn frendiich guftahm Sn heim Sorge getragen werden kann. alles wichtige Wahrheit,„Geſundheit iſt Reich.] Ehrgeiz, dem alten Siegeswillen beſeelt ſein, Goten dnn ö 5 8 eprä W e. 2 3 2. 5 51 5 dei 0 8 lt e ne 5 eſtorben w 1 2 25— 5 7 N N. 3 3 7 1 N pforte würziges Kloſterbrot ſchenken 1181 1 5 bt t c e halt du das Tier.. ö wachte lein Seht daldus, daß iht das Se. Amt für Voliswohlfahrt. Achtung Block e 1 geiler Ege Aidan ne 00 05 119 129 hr u.. ess 3 2 2 7„ichni 7 S dre Wohe 9a“ n ert 10* ran 0 3 J er! Ss 0 5 2* re 7 7 IN um die Mane de ut item Homillen⸗ Ein Blitz iſt im Dutch; Feet es 0 12 iſt zu Recht in meinem Beſitz, aht 1 ahſte ſich e e e walter! Die Abrechnung der Mai⸗Beiträge er⸗ is mus, Wile, Entſchluß. Ausdauer und Selbſt-unterſtützt Euere Mannſchaft durch Euer Er 1 e e e ili Kilometer lang. f 5 S ergell fühlte ſich 1 an.— 8 115 e a: ö 15 2 i wunden fender hieß, auf 99 0 Kilometer lang* wortete Poi dn ait erklären“, forderte der 0 lebten in gutem Frieden. 105 am 5 15 1 9 beherrſchung ſind die Vorzüge dieſes Sportes ſcheinen und durch anfeuernde, keine beleidigende 29 Uhr Hochamt darauf Prozeſſion in boren. Dor 8 0 en durch den Mund wer—„Das ſo e ei dra dacht Paß Einige Tage ſpäter kam der Herr vort yr im Sitzungsſaale des Rathauſes. i Venushof in Oberparzham ge N Beim Atemholen durch der dee ihre] Herr. Da nun Schäpergell daran dachte, daß inig 9 5 je Zi denen er lebte, 2 ſoviel Bakterien eingeführt] Herr. Da e findet man die Zimmer. in ö den 3—4 mal ſovie 9 r An gab. — 8 i 1 9 8 i 5. 7 Uhr hl. Meſſe : 0 1 7 i l i müſſen wir den feſten Willen haben, wir müſſen] wird. Vorſpiele. Die Mannſchaftsaufſtellungen 5 b 5 5 5 die Erlaubnis ſeines Herrn abgeſchloſſen hatte, einem ſeiner Ritte vom Wege abgekomm ſchluß iſt es dringend notwendig, daß an dieſem es uns zur Pflicht machen, uns und unſere ſind aus dem Schaukaſten zu erſehen. Für 8 Uhr Kindermeſſe. geſchoß, in dem er das Licht der Welt 800 1 tung l reiß aus der Gutmütigkeit ſeines Herzens,[und klopfte nun an das Tor. Tage ſämtliche Blockwalter abrechnen. Gleich N blickte, die Schlafſtube, in der er ldeſtube⸗ Die erſte deutſch⸗amerikaniſche Zeitung 1 05 5 f Der Herr lobte werden die Juni⸗Marken ausgegeben.[ beit zu erhalten. A S Sonntag auf den Waldſportplatz. ne een ee en ee kleine„Konrads. Angelegenheit bringen. So ſagte er nur!] und Schafskäſe vor ihm auf. Der Herr o Heil Hitler! Schmitt, Kaſſenwart. nach dem Hochamt erſt die Schulkinder dann in der er ſpäter wohn te wahrt ſtehen darin 73 en ülte⸗ Zählt eure Schafe“. Darauf wurde der Herr] den Käſe und ſagte, daß er ſonſt nu bei» Kundgebung der N. S.⸗Kriegs⸗. ſter zu Beſuch kam. Unberührt ene Die albaniſche Sprache zählt zu den älte-]„Jah f n. 5 o guten por 1 ö in A Andreas Hofer“ Frauen und Jungfrauen die Kirche verlaſſen. Heiligenbilder und ſeine Ich will's dir heimzahlen!“ Auf dieſe Worte] müßk ein eee e Wort gut zuſag. mit Omnibus um 10.30 Uhr morgen Sonn- Sonntag, den 3. Juni, findet in Auerbach(Berg- 55 f 1 eilig 8 B 5 ie Bäuerin, der dieſe gut zuſag 3„ Bichlr. geiſliche Werte und Heiligenlegen— ſchwieg Schäpergell. 1 Hole den verbunden mit Freilichtſpielen ſtatt. Aus dieſem fenen, 2 05 5 ee 15555 K 1 f 15 f ina- nommen. 8 bir ringe ebeten, ſnsbe⸗ N. zeitig bei ſeiner Herde. 0 i derlei Schaf. Anlaß werden alle Bahnhöfe im Umkreis von Mit den Erkbffaungsauffübrungen an Pfing 1 5 1849 zog der„Birndorfer Hansl“' ch Alt Von Robert Seitz Welten ſah, erſchrak er, denn es wax eine hat es mitgebracht; man ſoll derlei 3s hat unſere 5 ſeegeilganehnen, id en ber Würbe des Alle attli of übernehmen ſollte. nach Alt ie 1 0. zulan f 0 4 für die diesjährige Spielzeit glänzend beſtanden. 1 men, 5 ae Hof„Schafe ſachbarherde ermgetauſchte Schaf dem Herrn allzu früh zu„Schäpergell?“ fragte der dem Feld“. okales feſten Sonntagsrückfahrkarten aufliegen, 1 In ſpaltenlangen Arükeln berichtet die Groß heiligſten Altarſakramentes entſpricht. Wer dazu der Laienbruder Konrad, machen 955 in Eines Tages 1 Pe 455 16 fene Shafe Geſicht kommen könnte, und verbarg es einſt⸗]„Ja, er arbeitet dort auf dem Feld ſonntagsrückfahrkarten nach Auerbach mit der ta⸗ l einen Geſchwiſtern übergeben und zu ihm und klagte, daß eines e 0 10 die te e 5. u ſ. w. in nur anerkennender Weiſe, von dem] fern zu bleiben. be je Stille und die ll bäte, ſich des Tieres anzunh⸗ gelegenheit zur rechten Stunde vorgetragen 9877 90 mah e Zeichen 1% Viernheim, 26. Mai 0 ſe, 5 Schäperge 50 e, c 8 5* 0 7 2411 5 Der 9 7—. 1 f 2 S. f i f ee 15 h während ſeine men e en bitt in der Arzneikunde wohl- hätte. e e 8 i Vom 9. bis 11. Juni ds. Js bühne. Beſonders ſtarker Beſuch war den bei-[ Sportplatz ein großes Volksfeſt mit Kinder⸗ ale ee- i hre der Bitte. Er nahm der Herr,„wie viele müſſen es ſein?“ ſagte:„Ich habe dir unrecht getan, cu meinde am Fronleichnamstag. Das findet in Darmſtadt die 60 jährige Verbands. a lang ging Schäpergell willfahrte der Bitte. eee ner des Kloſters beſtellt. 41 Jahre zäperf und die Wirkung auf den Charakter. Deshalb[ Zurufe, damit dieſes wichtige Spiel gewonnen In der Marienkerche: i örte. Er war au. ückſicht den bevorſtehenden Monatsab⸗ a 9 9 ine 31 im Erd⸗ der Hirt der Nachbarherde den Tauſch ohnen dem die Nachbarherde gehörte. Er war a Rückſicht auf den bevorſtehenden Monatsab⸗ unverändert. Das kleine zanmer wie bei der Naſen atmung. 8 8 8 Uhr eu 8. 1 1 e f d trug Wi Familie durch körperliche Schulung die Geſund⸗ jeden Fußballfreund heißt die Parole: Morgen Damit die Prozeſſion ordnungsgemäß ſich di im Jahre 1739 gedruckt wollte er ihn durch eine Erklärung nicht in Die Bäuerin öffnete ihm und teig, ann i gend verbrachte, die nn er vom Klo— vurde im Jahre 1739 g- ä 5 e e dae pee f ei iger:„Du haſt das Schaf geſtohlen.] zu Hauſe ſo guten wokgeſetzt erhalte: U..⸗Frauenſchaft. Abfahrt nach Erbach] opferverſorgung in Auerbach. Am f 5 Bett, ein alter Ledereimer, Welt noch zorniger:„ 0 i f und Kirche verlaſſ ſeine Möbel, das Bete i ten Sprachen der Welt. 9 ee 11 8 5 8 0 2 3. Anffüh Die freiwillige Feuerwehr hat in liebenswürdiger 255 ö j An tag am Kriegerdenkmal. ſtraße) eine große Kundgebung der N. 5 V., orgen Sonntag 3. Aufführung war der Herr früh- ten, holte das Schaf herein und wies es„ ie Leiterin den Das geſtohlene Schaf un aiſegden derbe! Als der Hir ihn don Stolz.„Men Krecht, der Shopergen 9%* Es wi 99997„der den 8 1 Es N e 5 i 0 10 ſten, hat unſere Freilichtbühne die Feuerprobe ſondere die männliche Jugend an der Prozeſſton 77 7. 8 heften ewöhnliche Zeit. Er fürchtete, daß das hierzulande ſelten finden“, ſagte ſie. 75 km um Auerbach(Bergſtr), auf denen keine tting zu den Kapuzinern und wurde dort Schäpergell hatte viele Schafe zu betreuen. ungewöhnliche Zett. a 9 3 f b barg es eint⸗„Ja, er e e e Sc b 1 a ſtadtpreſſe von Mannheim, Ludwigshafen, Worms nicht bereit iſt, wird gebeten, der Prozeſſion ilt hatte ſich keinen Rat wüßte und weilen in dem Schäferkarren, bis er die An⸗ widerte die Frau. Der ging d riflichen Geltungsdauer über den 3. Juni ausgeben. 5 te 7 2 8 1 ro ſz er E 129 Fats 7 f n ermögen unter die Armen verteilt he krank wäre, daß er ſich keinen 8 n* Verbandsfeier der„Haſſia“ in großen Ereignis auf der Viernheimer Freilicht⸗ Fronleichnam Nachmittag findet auf dem 5 Siet hal gir wollen die Schafe nachzählen“, ſagte] Beſtürzung entgegnete er den Gruß. Der d.„Bolksfeſt der kath. Pfarrge⸗ Darmſtadt. . 5„wurde hier zum Pfört⸗ erfahren“, ſagte der Hirt. 1 5 1 recht ge. 5 nde de e e ee e lles Gute Der Hirt' nannte die Zahl, und der Herre pergell. Du hatteſt das Schaf nicht gets Bruder Konrad täglich wohl mehr als Zune das Schaf in ſeine Obhut, ließ ihm alas 1 den erſten Aufführungen, von Auswärts beſchieden. beluſtigung für die geſamte Pfarrgemeinde ſtatt. „ Jagt t mi rem Tai, ſchon vor Jahren geplante Volksfeſt, das vielerorts[feier des Deutſchen Kriegerbundes„Kyffhäuſer“[Zur morgigen 3. Vorſtellung wird ſich auch das ſind 1 17 Uhr; lade Pfarrangehörigen gt 0 8 5 of eh en. Mein Hirte hat mir von elite ae Tradition i f N 8 Kri beige Puhlſi 1 328 ind aufs herzlichſte eingeladen. ſeiner Zelle deihen, ſuchte Kräuter und lochte ihm] begann zu zählen. Ih mail ee Schaf ſehlt 50 9105. 0 hütte das Unrecht längſt 9 g Tradition iſt und auf den Fronleichnamstag fällt,] Landesverband Heſſen Darnſadt nee e e e 8 dertmal den been en Enmer uner h Salben 10 daß nach Verlauf einiger Zeit das[ der Hirte. eu hend zarlnden gegangen, doch geſah aber ich wußte nicht, wo du zu tc 9916 110 1 1 555 1 Guß Haſſia fa boten a0 6 5 1 100 9 a 10 a been 105 N 19. n g ue 111 5 geil ug e halte es ich hoffe i es 5 a f 10 i 1 1% wirklichung. eſtplatz dient das von der[ Soldatentag verbunden. us dieſem Anlaß wer verkauf einen Platz zu ſichern. Um eine unge⸗ am Weinheimer Weg hl. Meſſe für die Wall- 15 ene Abende dn Ar 00 ber 1 7 lebten 1 alen N 00 hatte es ſich] hoffe ich, es wieder du fn hill dir 8 wäreſt. twortete:„Herr, ich habe da. kath. Jugend erſtellte Stadion am Lorſcherweg.] den von allen Bahnhöfen, im Umkreis von ſtörte Abwicklung der Aufführung zu ſichern, fahrer nach Walldürn. enen dne delt e an Schapergell ge i 0 Der Herr lachte grimmig.„Ich wi 5 Schäpergell antwo e e eee 1% 9 1 Y; ö j ückfahrkart it die Syiellei f f Ki . 1, fe te A di N en b f 15 vo es iſt Schäpergell hat es geſtoh⸗ Schaf mitgenommen, damit es dich nicht 150 Die Viernheimer Einwohnerſchaft iſt zu dieſem] 100 km um Darmſtadt, Sonntagsrückfahrkarten! weiſt die Spielleitung darauf hin, daß Kinder e ee e d ſeiner Seite wechen. Auch der Dann unte feat Bam oeh er den Hirten. Der Hirte] ken ſollte, einen Unfchuldigen in Verdacht Volksfeſt heute ſchon eingeladen und die Kinder](auch Blankoſonntagsrückfahrkarten) nach Darm- unter 6 Jahren keinen Zutritt haben, und ſchul Ki chlich Anzei d 10 8 algen Heliger rr wel he 1e e e deset 100 br diesen Schaf 1 betete daß die Sache für ihn gut ab. bracht zu haben. Ein unbedachtes 1 an) wverden an dieſem Tage ganz beſonders auf ihre ſtadt Hbf, Nord, Oſt oder Süd aus gegeben. Die pflichtige Kinder, nur in Begleitung Erwachſener echliche nzeigen er 1 d 0 n amen Stüc Brot due e eee c u Nate de oe öchte 1 5 Herrenmund wiegt ſchwerer als hundert! Rechnung kommen. Einzelheiten werden nächſte[Karten gelten: zur Hinfahrt vom 9. Juni, zugelaſſen werden. bare e 10 ares Senne cher ede e 100 0 e 1 0 Ader Sekt fuht Schäpergell zornig an. Er Nachreden von Knechtslippen. So beſteht 3. e ö Seine ſchier J barherde einen Tauſch vor.„Ich w. 8 Schäper ſeiner Hand zu empfangen. Erwerbsloſen Volksgenoſſen 2 1 e t zu Recht. Tue nun, was dir gefa. Woche bekannt gegeben. Der Eintritt iſt frei![0 Uhr bis 11. Juni 24 Uhr(Ende der Hin- werden 2 Vorzugskarten zur Verfügung geſtellt, Ev. Gemeinde Viernheim e fade önnen hier keine Räuber Wort zu Recht. Tu„was dir geſ a Rückfahrt bis 12. Juni, 12 von denen jede zum Eintritt zu halbem Preis une de l, a e 5 S ben.] ſagte:„Wir können hier keine Räube zi Recht. Tur unn, wa vi e 1 3 5 9. 0 101 f ebe und Gut⸗ tärkſtes und fetteſtes Schaf für dieſes ge dene e erde dich davonjagen Der Herr ſah, über dieſe Anwort Fronleichnam als Seiertag. Der 1 a 0 0 1 5; f ram 10 0 5 95 1 Hel 0 0 19 0 0 fen! 5 5 5 16 auf Schäpergell. doch. 9.. Fronleichnamstag iſt auf Grund der reichsgeſetz Uhr(ſpäteſter Antritt der Rückfahrt) berechtigt. Aged r Sa e(Herr Pfarrer e wegen e. e She f ben ein Schaf ett e wird euer Firte[ dem Blicke nicht G 8 b e„ lichen Regelung nur in ſolchen Orten Feiertag,* Die Kundgebung der Nhein⸗ g wandert il Heil gel en e 50nd ee und mein Herr könnte Auskunft geben können“, ſagte S häpergell. ten gestützt, zwiſchen der aufgewe 1 wunderbaren Heilungen, von 5 8 Abends 8 Uhr: Mädchenabend. in anderes Was meine Augen geſehen haben, braucht] Seine Augen waren flar wie Waſſer, das d“ iin denen der fathvfliſche Volksteil mehr als die] Mainiſchen Wirtſchaft in Frankfurt Montag, den 28 Mai 1934 jöhnlichen Ereigniſſen zornig auf mich werden, wenn er ein a 5„Was meine Augen und anderen außer gewöhnlichen a 9 i.. a Vorm. 8 Uhr: Wiederbeginn der Kleinkinderſchule ir den Blick, grüßte 0e er nur als kirchlicher Feiertag begangen.— In] Der Landesverband des Heſſ Einzelhandels ſor⸗ 1 5 berichteten Zeugen aus A 1950 Gel Als der Hirte aber ſah, wie das Tier im⸗ Herr. Schäpergell auf ſeinen Armen 0 e Mac een ot Viernheim iſt alſo Fronleichnam Feiertag, dert alle Einzelhändler auf, ſich an der Kund⸗ Abends 8 ⅛ Uhr: Uebungsſtunde des Kirchen⸗ 18 80 weden, e ber 5 d 8 8 9 15 5 5 0 zurüdtragen. denn eg während in Mannheim Fronleichnam nur kirch- gebung, wobei prominente Redner ſprechen werden, dieſer Zeit ru ge. d Glas le der es streichelte und beräte und ſtefs von][ das Schaf zu der Herde? kirche in einem Sara aus Silber un w 9 chors. e Bekanntmachung. — fd gefeiert wird. zu beteiligen. Betr.: Die Fleiſchbeſchau in Viernheim 5 a a etr.: Die Flei iernheim. CCC . 1 1 0* N 5 , Radoczek, ſei bei der Ermordung des Petersburger der— da ſitt ja immer die ganze fler, der Inhaber des bekannten Fahrrad⸗ Da der ſeitherige tierärztliche Fleichbeſchauer] nommen werden. Wer alſo vor unliebſamen 2 n ſierte vor einigen Fahrtorke ac ihr eidoas Klelngel erpedierſt f geſchä i icher Sonntagsdienſt. Oi Sch bes e 1 8 1 ſehen wegen r i Vaude—, ſteckſt ihr etwas Kleingeld zu und expedierſt ſie geſchäſtes und Porzellanhandlung. feiert heute] Aerztlicher S 9 ſt erregte es ehen= 182 Jahren und erregte enormes ufſehe Seigel ſein Amt aus Geſundheitsrückſichten Störungen ſeiner Licht und Waſſerverſorgung ſpäteſtens morgen früh. Denn dir liegt doch nichts daran. mit ſeinen Frau Gemahlin das Feſt der Bei Verhinderung des Hausarztes ver⸗ niedergelegt hat, wurde der prakt Tierarzt Dr bewahrt bleiben will, der bringe ſeine Verbind⸗ 5 ühnheit des 8— die Marja ſeiſſpäteſtens mio Der 0 5 erhörten Kühnheit des Unternehmens na, E 1 2 eine der Hauptperſonen.“ eine Hausdame als Nihlliſtin geklappt wird und u silbernen Hochzeit. Das Jubelpaar erfreut ſieht am Sonntag den ärztlichen Dienſt: Seppel tte e lichkeiten ungeſäumt in Ordnung. dee e N La a e annum, der ned Kienle uwelf Hilla. 40 e. 28 Fechnenſcher beſtelt und verpſlchet frre 1% P 7 s von N. ſehens und wird aus Anlaß ſeines Jubiläums N ſſſſſſpſſſſſſh Der Arzt drehte die e 115„Um Himmelswillen! e e en ene de d. ahlreiche Glückwünſche 1 0 deten auch wir Sanitätsbereitſchaftsdienſt.— e bee, e e e e e e ver⸗»Alſo einverſtanden! Freu 9 8 ſte ihr Spiel ge uus freudigen Herzens anſchließen. Glückauf zur(Mühle Heſſ. Haus) ſchafts⸗ und Güterausſchuſſes in Verbindung mit 5 id ich er e ene eiche in Deutſch⸗ ſo davon kommſt! Um ein Haar 9 i Boldenen. 6 Sonniag, 27 Mal: Helbig, Wunder Michael, im Felde. Art. 36 des Forſt⸗ und Feldſtrafgeſetzes ordnen Nicht unterbrechen, mein Junge! e ee ſcholen. Sie ehe 15 1 e nicht auf die Spur ee icht 2„660 Jahre alt. Herr Oberzollſekretär Adter Kasp, Ohneck P, e ee ef au ene daß wir auch in dieſem Jahre an, daß das ſogenann⸗ ein Korpsbruder, Regierungsrat Helder, 1 hier 11 150 land leben, 1 70 100 0 böeguge be iſt das Mädchen„Du glaub 11 10000 halben Stunde hat Helder ſeis zöbelein, der bereits über 12 Jahre in Viern⸗ Frau Beikert 8 0 1555 1 il, 1 5 te Krauten auf unbeſtellten Grundstücken und btei. eibehörde. Er wollte mi tommen.— Du ſiehſt, ſo a a„Na, na— alſo: in ei 1 17 1: 1 5 N u der Feldgemarkung oder inuerha er ldwege in d it von vormitt e eee und mußte ſich 1 5 Und gerieben! e 1 5 e 6 Photogtamm, das er e e 1 ee e 0 ö ſouſt unclngefriedigten Grundſtücke fein ut 925 11 9 1 16 a 5 1100 1——3 15 ˖ 83 in ver⸗ henden Verfolgung ei 5 a ird's für da a Eise 17 8 Js. 1 ZB i 5 fe ee 910 9 150 e 1 der digen Ha— durch einen deutſchen Trau⸗ e 1 15 vermutlich ſchnell info mien lern. Herr Zöbelein, ein froher Wandersmann, e Ane Feldſchutz- und Polizei⸗ 5 eee ſiegeltes 0 10 Photogramme lag auf dem Teppich. ſchein!“„„ Werben Wir ſtehen zurzeit gut mit Rußland, und mar 0 ſich ſeine körperliche und geiſtige Friſche und f 50 f c film sch au Organe find angewieſen, unnachſichtig eingeſchreiken. lich ot iſt g 800 h0 f beim Auffach eln, erkannte in dem einen Bild Der Anwalt hatte halb betäubt zugehört. Jetzt ſprang erweiſt ſich gern kleine Gefälligteiten!“ 0 1 e in hohem 1 0 1 115 l. 0 ern 2 mer on Wir hoben unſer Feldſchuzperfenat zur dein Fräulein Reimers und eskamotierte es, indem 1015 er wieder auf. e„Aber— ſie wird einen Paß brauchen! ähm ſeine 60 Jahre nicht anſieht. r beglück⸗ i i 7 e hatte ni ör' du! Wenn das kein Märchen iſt— unbemerkt unter eine Teppichecke ſchob. Helder ha„Hör mal, du! 1 Lau lachte laut auf. f fünſchen das Geburtstagskind und wünſchen ihm e eee Betreffend: Erhebung der Gas-, Strom- u. ſtrengſten Durchführung dieſer Anordnungen be⸗ 7* 1 1 9* geit gemerkt, packte die Bilder wieder ein und legte ſie bis 1 Nee, mein Junge! Die Phantaſie iſt bei mir ſchwach„Mann! Du kennſt dieſe Weiber ſchlecht! Ich we uch fernerhin alles Gute. a ibti telt aber da„Nee, der Unterſuchung auf den Schreibtiſch, beh d d ck 2 tſach d Wa ergelder. auftragt. wick J vi ho nu i N„glei 1 2 d ullen Hei ſieck daß ſie ein ode: ſſ Pädachen immer im Auge. Als ich ihn über ſeine d 0 90 bend eſchw ig ch ch H ch che Nach 9 S Emil Jannings, der größte deutſche Schau⸗ Wir machen darauf aufmerkſam, daß wir i iin, beg 2 91002 N Sterbetafel. Nach kurzem Leiden e d 8 f lan,„ dachi, Leg 2, Ui 488e 12 5 8 3 1 Gilbs t a ſpieler, welcher mit dieſem Film Weltruhm er ie Einſtellung der Gas-, Strom- und Waſſer 2 m M 3 10 0 E douche Bre len 8 9 8 eee 5 mochten sie ſiſchlief geſtern nachmittag 2 Uhr unſere hoch- rang, ſpielt den Kaiſer Nero. Er erhielt die belieferung in all denen Fällen angeordnet haben, ürgermeiſterei Viernheim 1 en eee a u nel, richtenzentrale vermute, es ſeien nihilt iſche Broſch Der An g b die viel⸗ Bildern— es waren nur weibliche fragte, o W̃ chuld wä chob er ſorgſam 55 leicht an ſeinen Wallungen ſchuld wären, ſcho a 55 eachtete Mitbürgerin, Frau Anna Hanf geb. 15 f 1 Bechtel 8 5 gerin, von 250 000 Mark. Kapitän] wo die R ür Monat März 1934 mit hieſtgen Dampfern unter irgendeiner harmtoſern um Bureau auf ihn mme aufe 1 215 15 905 0 dier, Neubauſtraße 13, im geſegneten Alter von] Scheer eee 5 5 ie Rechnung für z traute mir] Deklaration nach Rußland eingeſchmuggelt— und ſoſerwiſchte 1 8 4 der Trep 8 ner Bruſttaſche und vertraute mir N gerade einen Ausga f 115 decem Pitz belle Agentinnen, die ſeiner weiter! „es 2 Schnelder mit ſeinen berühmten Löwen, war] noch nicht bezahlt iſt. Es wurde wiederholt folgte ihm erſtaunt in ſein manhhe Sie ruhe in Frieden! Die Be: für dieſen Film verpflichtet. Leider wurde bei darauf hingewieſen, daß eine Befriſtung der 3 f ie Stirn Zimmer. Dort hatten ſie eine kurze Unterredung. Daus 5 r e nach den ee e 15 ß 7 a vom 5 0 nicht ur 0 8. 0 u dem Erſuchen, nach den Martens ſchlug ſich vor 8 e i 105. Martens wieder okt, i i 1 wen 9 0 en 1 a zerfleiſcht. 25 u a er 15 a 9 en 9 5 N o noch 1 85 87 0 18 5 1 f Abteilung überſandt wären mit dem. n Die Pakete aus Zürich, die ruſſiſche Zeitung e 2 Reimers packte. Sie hatte ein Telegramm Der Neubau des Kranken⸗ Aufnahme im Zirkus war ganz Rom hinausge⸗ früheren Monaten beſtehen, ſind wir bereit oſtet nach der neuen Anzeigen- Regelung eine Originalen au seen en„ 0 595 Meuſchl⸗ ö 0 1 100 Boten vor dem Hauſe— eine eilige auſes ſchreitet rüſtig vorwärts. Es wird eilt, um teil zu haben an dieſem einmaligen hierfür auf Antrag Befriſtung zu gewähren, unter[ Kleinanzeige in unſerer Zeitung. Wer alſo geſchehen könne, über vie e 1 75 e Erzähl mal!“ e 5 ankten Mutter. Am Abend trug eine reits der 2. Stock gemauert. Der Neubau iſt] Schauspiel rieſenhaften Ausmaßes. Der Rieſe der Vorausſetzung, daß die Märzrechnung be- etwas zu verkaufen hat, kann ſchon für dieſes Es gibt ja da den Paragraphen von den lästigen ſchen Martens berichtete. n 19 18 geringen Gepück nach Altona, von was zurückgeſtellt, ſodaß vor dem Hauſe ein] Urſus erhielt allein für ſeiuen gigantiſchen Kampf glichen iſt. Geld inſerieren. Der Erfolg einer derartigen ländern. Jenſeits der Grenze würde man ſie 85 en Na alſo! Da ſiehſt du es! Nun aber ſchleunigſt ſort]Droſchke 195 Nachtzug abfuhr. lumengarten angelegt werden kann, wodurch das] mit dem Stier eine Extragage von 20000 Mk. Von der Belieferungseinſtellung kann nur Kleinanzeige iſt ebenſo ſicher! Wer dieſes pro⸗ weiter verſorgen. Was denn 00 ee 9 mit ihr! Das Bild muß ich heute noch an 1 9 0 10 wo ſie mit dem 3 bäude ſehr gewinnen wird. Nach der Plan- Dieſe Aufnahmen ſind kein Trick, ſondern Urſus J bei Vorzeigen der März Quittung, Abſtand ge- biert, wird unſere Angaben beſtätigt finden. r geheimnis Ueß d„ 3 e e fort war. Er ka 8 95 0 8 5 i 5 8 05 5 a 75 i N 5 5 g 3 3 5 1 Da 8 wären, die allerlei auf liefern, habe es hie gen. uf a 125 3 3 1 8 8 . f schie Hälfte ausmacht. In den anderen Orten wird J findet am kommenden Montag, den 28. Mat, ſtatt. ch inter ihnen fände.“ mir kein anderer zu weiſen“, antwortete der Felder voneinander ſchied. 5 ch J fi Amtli er Teil 1 e. 0 Copyrigbt by Martin Feuchtwanger, Halle a. d. S Betreffend: Den Feldſchutz. Auf Grund eines Beſchluſſes des Landwirt- Betr.: Das Herumlaufen und Jagen der Hunde