e eee e n eee o EUMTAL-TILN TIALATE Achtung! Samstag, gonntag und Montag. Die mit rieſiger Spannung in W erwartete Neuaufführung in Tonfaſſung Morgen Es ladet ein: Der Wirt um daulschen als Sonntagabend Die Kapelle. Sonntag 2 Der Koloſſalfilm aus der Zeit der Chriſtenverfolgung Das Monumentfilmwerk, das viele Millionen Mark koſtete. Das erſchütternſte Drama welches je die Weltge⸗ ſchichte kennt.— In tönender Neuausgabe Emil Jannings als Raiſer Rero— Quo vadis— P. Jochim. Gaſthaus zum Freiſchütz 5. 5 85 5 Jellene delegennel! Schlalzimmer von 169. RM an Herrenzimmer von 1b- RM an Speisezimmer von 250 RM an Matratzen in Kapok, Robhaar Wolle und Seegras ztürige Spiegelſchrünke sowie I und Ttürige Schränke und Einzelmöbel in großer Auswahl Mbbelnaus guniner Mannheim, Qu 5, 16 Bedarfsdeckungsscheine den in Zahlung genom men. wer- Schöne 2-3 Umme r- Wohnung mit allem Zube⸗ Unterhaltung hör von verh. Beamten um⸗ Kapelle Schwarzweiß gehend zu mie⸗ ten geſucht. Es ladet frdl. ein Näheres in der Geſchäftsſtelle. Anmeldungen i Inktiteet III * 888 Acad Dieſe Woche beginnt der Eiumachkurſus llllitanmmmaamntülnutennadn uta m kallümaammmaummummumumunmm uu 3 Auf ſeinem Siegeszug durch Deutſchland erzielte Quo vadis Neuaufnahmen überall wochenlang ausverkaufte Häuſer. An- fang an allen Tagen 8 Uhr, ab 9 Uhr nochmals alles zu ſehen. Trotz enorm höherer Unkoſten keine Preiserhöhung. Außerdem ein reichhaltiges Beiprogramm. Alle Film⸗ freunde beſuchen dieſe Woche d. außergewöhnliche Programm. Ein Film von ungeahnter Großartigkeit und dramatiſcher Wucht halten den Zuſchauer von Anfang bis Ende in atem⸗ loſer Spannung.— Ein Werk höchſter Eilmkunſt. Sonntagmittag große Jugend- und Kindervorſtellung. 5 Gaſthaus„Zum Lamm“ Beſprechung einzufinden. Ehe- Slandsdarlehen Eſplänger Haufen Für die uns anläßlich unserer Verlobung in überaus reichem Maße zuteilgewordenen Ge- schenke u. Aufmerksamkeiten Bal Aufruf! Auf Grund des mir erteilten Befehls der Standarte 221 Bensheim, erſuche ich alle Ramera— den, die ſich am 1. Nov. 1933 zum Stahlhelm angemeldet hatten, heute Abend 21 Uhr ſich im zwecks wichtiger Bitte auf pünkt⸗ liches Erſcheinen bedacht zu ſein. Der Führer des Sturm R 15 dauf Truppführer. J— f Ummer- in guter Lage, Nähe der OEG⸗ Bahnhofs zu mieten geſucht. Schriftliche An- gebote an den Verlag erbeten. E Auger rel Todes-Anzeige. i Dem Herrn über Leben und Tod hat es in ſeinem unerforſchlichen Ratſchluſſe gefallen, unſere gute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schweſter, Schwägerin und Tante frau Hnna Hanf geb. Adler im Alter von 72 Jahren, wohlvorbereitet durch den Empfang der hl Sterbeſakramente, geſtern Nachmittag 2 Uhr in die Ewigkeit abzurufen. Wir bitten, unſer teuren Verſtorbenen im Gebete zu gedenken. Viernheim, den 26. Mai 1934 Die fieftrauernd Hinterhliehenen a Die Beerdigung findet morgen Sonntag nachm. 11 0 e Andacht vom Trauerhauſe, Neubauſtraße 13, aus ſtatt. 1 210.0/ Schlafzimmer tüchen Matratzen in Wolle, K pOE, KosSs¹O Federbetten erstklassige Verarbeitung. garantiert a Haterialien NöbELHAUS DMA FRILE SSG. STURN MANN HE INN F 2. 4b 4 Seeta luda Cle. Auel F Trauerkleidung Trauerhüte- Trauerschleler stets in großer Auswahl fischer- Riegel MANNHEIM— Paradeplatz kdelweiß, die Königin der Alpen! das gute fahrrad 2u iedrigem Preis, das Sie voll. aUf befriedigen Wird. Der Lauf ist spielend ſeicht, die Haltbarkeit Xlahrzehntelang, das Augere von Ammer an einzelne Per⸗ ſon zu ver⸗ mieten. Näheres im Ver⸗ lag dieſ Zeitung wunderbarer Schönheit. Wenn sie dieses hübsche Edelw'eigrad se- hen, werden Sie seinen hiedſigen Preiskaumfürmöglichhalten. Katalog auch uber Nähmaschinen ung ales cahffad. zubehör senden an jeden gratis und franko, Bisher über / Miſion Edeſweigräder schon geliefert, Das konnten Wir wohl minmmermehr, wenn, unser Edelwelgfad nigflit gut und billig War. in Fahrradhandlungen nicht erhält- ich sondern nur von uns oder von unseren Vertretern. kdelweih-Decker, Deulsch-Warlenberg B Verloren ein Zugseil von Pariſer Weg bis Ludwigſtr. abzugeben Luduigstraße 9 6660 9⁰8—92t%%% Hüchen, Schlaf- Speise- Herren- Ummor soul Postönwaren danken herzlichst! D nHeinrioh Jakob Weil u. Braut aller art g sonders prels wert eu gunstig Im Möbelhaus Volk Das Haus für Qualität und große aus- wan in unt Siochwerken 2 sie erhält das kräftige, aulbauende l, 9. 8 1½1 1 a. Sie kennt keine Krankheiten, denn ee. eee fer det ace bot O daa vel: Aigelt aft. 7 A, 8 b., ee. A 5 ,. 8, 5 7 , me, 555 727 5 3 n 2 4—— 4 2 Erstlingsmehfüu.KUkenkörnerfutfeg Bergisches Kraftfutterwork G. m. b. fl., Düsseldorf- Hafen Bekanntmachung. Die Gemeinde Heddesheim verſteigert am Dienstag, den 29. Mai 1984, nachmittags 6 Uhr, die Grasnlltzung am Land- und Mehl⸗ graben, losweiſe an die Meiſtbietenden. Zuſam⸗ Obſt⸗ und Gemüſemarkt Weinheim menkunft um 6 Uhr an der Landgrabenbrücke. Kirſchen 1. Sorte 1923 Pfg., Kirſchen Heddesheim, den 25. Mai 1934. 2. Sorte 13— 18 Pfg., Erdbeeren 1. Sorte 50— 58 Pfg., Erdbeeren 2. Sorte 39—49 Pfg. Der Bürgermeiſter H. Linſin. Anfuhr ca. 100 Zentner. Nachfrage gut. Manulalur- Taper zu haben im Verlag ds. Bl . ͤ Aaaagagaagaggaagggaaggaggggaagagagagggcgggagaggaggag 1 Auch rüben, Erbſen Ropffalat knatis garten heim. werden. lung im Saftladen. Vereins⸗Anzeiger Stemm- und Ringklub„Germania“ Viern⸗ Heute abend halb 9 Uhr Verſamm⸗ Der wichtigen Tages⸗ ordnung wegen bitte ich Alle, auch Freunde und Gönner zu erſcheinen. Sänger Einheit. Heute abend erſte Singſtunde nach dem Wertungsſingen. ſolche die früher aktiv waren, herzlich will⸗ kommen. Bekanntgabe der Kritik! Bitte heute vollzählig und punkt 8½ Uhr, erſcheinen. * K. K. V. Montag den 28. ds. 8½ Uhr in der Vorſtadt wichtige Verſammlung wozu auch die Jung⸗K.K Vier eingeladen Der Vorſitzende. Der Vorſtand. Neue Sänger u. die in letzter Zeit die Singſtunde nicht beſuchten. Der Vorſitzende. Sportvereinigung„Amicitia 09“ Viernheim Sportprogramm für Sonntag, den 27. Mai: Vorm. 10 Uhr Ingend⸗ verbandſpiel gegen Wald- hof. 11 Uhr Verbandſpiel der 3. Mannſchaft gegen Feudenheim Nachm. 1.45 b Uhr Freundſchaftsſpiel der 2. Mannſchaft gegen Friedrichsfeld anſchließend ¼4 Uhr 1. Verbandspokalſpiel gegen Fried ⸗ richsfeld der 1. Mannſchaft. Unſere ge⸗ ſchätzten Sportfreunde laden wir zu dieſen Spielen freundlichſt ein und bitten durch Böller. Mts abends Deine Zeltungsanzelge und De in Druckauſtrag schaften Mypbeit Mein Schlager Lean Azad Verben 355.-. 1. inn Teutonia⸗Schützenabteilung. Morgen Sonntag von 9 bis 11 Uhr und von 3 bis 6 Uhr Uebungsſchießen. Auſſicht vormittags Schieß⸗ wart Mich. Kempf, nachm. Schießwart Klee. Turnverein v. 1893 e. V. Sonntag, den 27. Mal, vormittags 7.15 Uhr Abfahrt, der A= und B Jugend zu den fälligen Fauſtball⸗ ſpielen nach Mannheim 46er Platz. Treffpunkt bei Al. Kühlwein Adolf Hitlerſtraße. Die Spielleitung. Männergeſang⸗Verein 1846. Heute Sams⸗ tag Abend ½9 Uhr Singſtunde. Reſtloſes Etrſcheinen iſt Pflicht, auch für die Sänger 6 zahlreiches Erſcheinen unſerer Mannſchaft einen Rückhalt zu geben, damit dieſes ent⸗ ſcheidungsvolle Spiel gewonnen wird. Der Vorſtand. N. S⸗Bauernſchaft Betr. Landhilfe. Alle Landwirte, die noch einen Landhelfer,(Landhelferin), Knecht oder Magd benötigen, werden aufgeforderk, dies bis ſpäteſtens ee in der Milchzentrale zu melden, da ſpätere Meldungen nicht mehr berückſichtigt werden können. 33 Noos, 1. J. N. B. Abfahrt der Frauen zur Landfrauentagun in Weinheim erſolgt pünktlich um 1 Uhr per Rad bel Liars Wehen,., e Weinheimerſtr. 15. Anbei Auer? (Viernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Viernheim Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,40 Mk. frei 155 Haus gebracht.— Gratis-Beilagen: wöchentlich 119 115 Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten en„Illuſtrierten Verkünd⸗ und Anzeigeblatt für Viernheim ſeit dem Jahr 1883 Fernſprecher 117.— Telegr: Anzeiger, Viernheim— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt a. M., Verantwortlich für den Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim. D. A. IV. 34 1050. Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg. Nummer 121 30 hetzt Varthou! Barthou hat in der franzöſiſchen Kammer Erklärungen zur Außenpolitik gemacht— ei⸗ nen„Redeſchwall“ nennt ſie ſpötiſch ein eng⸗ liſches Blatt,— die geeignet ſind, in Deutich⸗ land größte Entrüſtung und allgemeine Em⸗ pörung hervorzurufen. Er hat bei ſeinen Ausführungen über die Saarfrage nicht mehr und nicht weniger als die deutſche Regierung als unglaubwürdig hingeſtellt, eine Anmaßung und Unverſchämt⸗ heit, wie ſie in der Geſchichte der Diplomatie wohl einzig daſteht. Zu dem Verlangen Frankreichs nach Garantien für diejenigen, die nicht für Deutſchland ſtimmen, erklärte der franzöſiſche Außenminiſter wörtlich:„In dieſer Beziehung wird mir ein bloßes Ver— ſprechen von Seiten Deutſchlands, ſei es auch noch ſo feierlich, nicht genügen. Die Abſtim⸗ mung wird erſt ſtattfinden, wenn alle erfor— derlichen Garantien vorliegen“. Gegen dieſe unglaubliche Unterſtellung und die in dem zweiten Satz unverhüllt zutagetretende Ab— ſicht, die Saarabſtimmung zu verſchleppen, muß von deutſcher Seite ſchärfſter Proteſt er— hoben werden. Die Entrüſtung über Barthous Rede kommt denn auch in der ganzen Preſſe ſcharf zum Ausdruck. In ſämtlichen Blättern wird die Bemerkung Varthous entſchieden zurück— gewieſen, daß ihm in Bezug auf die Saar Verſicherungen der deutſchen Regierung in der Amneſtiefrage nicht genügten und daß er darüber hinaus materielle Sicherheiten verlangt. So ſchreibt der„Völkiſche Beobach⸗ ter“: Es iſt wohl der offenſichtlichen Erre— gung Barthous zuzuſchreiben, als er von der Saarfrage ſprach, daß der franzöſiſche Außen⸗ miniſter Zweifel in das Wort der Reichsre— gierung ſetzte. Es iſt wohl im Intereſſe Frankreich beſſer, wenn es nicht eine Diskuſſion über Vertragstreue herausfordert. Nach den bekannten Drohungen des Berg— werksdirektors Guillaume etwa muß viel⸗ mehr Deutichland fragen, welche Sicher— heiten der Völkerbund bietet, daß von Seiten der zahlloſen franzöſiſchen Beamten in allen Zweigen der Verwaltung, insbeſon— dere der franzöſiſchen ſtaatlichen Grubenner— waltung, kein Druck auf Bergarbeiter und Angeſtellte mehr ausgeübt werden kann. Der deutſche Standpunkt in der Abſtim⸗ mungsfrage iſt völlig eindeutig, der unzwei⸗ deutig den Grundſatz vertritt, daß die Frei— heit der Abſtimmung geſichert werden muß. Deutſchland iſt daher im Rahmen der Ver⸗ träge bereit, entſprechende Garantien für die Abſtimmungsberechtigten zu geben. Wenn Frankreich darüber hinaus für gewiſſe nicht bodenſtändige Elemente, die es im Saarge⸗ biet unterhält, um dort zu wühlen, gleiche Sicherungen verlangt und bei Nichterfüllung ſeiner Forderung mit Sabotage der Abſtim— mung droht, ſo durchbricht es klar die For— derungen des Verſailler Vertrages im Hin— blick auf die darin feſtgelegte Unabhängigkeit und Freiheit der Abſtimmung. Wenn der franzöſiſche Außenminiſter ſich bei der angeb— lichen Gefährdung der unabhängigen Ab— ſtimmung auf die Karikatur kin einer deutſchen Zeitung berufen zu können glaubt, (ein Maibaum, an dem der Saarverräter Matz Braun aufgehängt war), oo iſt dazu zu ſagen, daß, ganz abgeſehen von dem imagi⸗ nären Charakter jeder Karikatur, auch dos ſpezielle Objekt derſelben, der Emigrant Maß Braun, mit der Abſtimmung und den zu ih⸗ rem Schutze zu treffenden Maßnahmen nichts zu tun hat. Wenn bei dem vertragswidrigen Ruhreinmarſch deutſche Patrioten nur in effigie ihr Leben gelaſſen hätten, es oäre um die moraliſche Abrüſtung in Europa beſ⸗ ſer beſtellt. Die„Deutſche Allgemeine Zeitung“ be⸗ zeichnet die Aeußerung Barthous, daß ihm in Bezug auf die Saar Verſicherungen der deutſchen Regierung in der Amneſtiefrage nicht genügten, als eine unerhörte An⸗ maßung und betont, daß der wirkliche Grund zyr Vertagung der Völkervunds⸗ ratsentſcheidung über die Feſtſetzung der Ab⸗ ſtimmung in der Tatſache zu erblicken ſei, daß Frankreich mit ſeinen Forderungen den Rahmen des Verſailler Diktats überſchritten habe. Das„Berliner Tageblatt“ hebt her⸗ vor, daß Deutſchland ſich nicht über die im Verſalller Vertrag vorgeſehenen materiellen Garantien hinaus zu Konzeſſionen verſtehen könne, die heehrahrig wären. An den un⸗ er Zeitung 82 (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim Montag, den 28. Mai 1934 51. Jahrgang Frankreichs„Saarpropaganda“ Verdrehung und Ausſchlachtung der„Zwischenfälle“ in Saarbrücken und Saarlouis Paris, 28. Mai. Im großen Amphitheater der Sorbonne fand eine Hauptverſammlung der franzöſi⸗ ſchen„Saarvereinigung“ ſtatt: Die Ver⸗ ſammlung ſtand unter dem Ehrenvorſitz des Miniſterpräſidenten Doumergue. Den tatſächlichen Vorſitz führte Jaques Bardoux. Zur Ausſchmückung des Theaters hatte man die Wappen der ſaarländiſchen Städte miß⸗ braucht. Zuerſt ertönte die Marſeillaiſe. Dann ſprach Jaques Bardoux, der ſich in Redensarten wie„das franzöſiſche Volk wolle unerbittliche Gerechtigkeit“, erging und ſich bitter über den Empfang der franzö— ſiſchen Studenten auf ihrem„geogra— phiegeſchichtlichen“ Ausflug in Saarlouis be— klagte. Dieſe Franzoſen hätten in Saarlouis „mit derſelben Höflichkeit empfangen werden müſſen, wie die deutſchen Studenten in Frankreich.“ Der Redner ſpielte dann wei— ter auf die bekannte Dokumentenun⸗ terſchlagung durch naturaliſierte Fran— zoſen an, die er dem Deutſchtum in die Schu— he ſchieben wollte. Aus allen dieſen gefliſſentlichen Verdre⸗ hungen leitete er die Forderung ab, daß die franzöſiſche Kolonie im Saargebiet„zu ihrer Vertretung und zu ihrem Schuh“ einen Kon- ſul haben müſſe, der ſeine Jahne neben der des italieniſchen Konſuls aufpflanzen müſſe. Nach einigen anderen Rednern ergriff dann der ſtellvertretende Vorſitzende des Auswärtigen Ausſchuſſes der Kammer, der Abgeordnete Fribourg, das Wort, der ſich zunächſt mit der Rede des Reichsmini⸗ ſters Dr. Göbbels in Zweibrücken befaßte und ebenſo wie Vardoux die„Zwi⸗ ſchenfälle“ in Saarbrücken und Saarlouis in franzöſiſchem Sinne auszuſchlachten verſuch⸗ te. Einer der Haupſſgründe für die Verbiſſenheit, mit der die Reichsregierung am Saargebiet hänge ſo behauptet er, ei der Umſtand, daß die Saar ein politiſcher Zeuge des heute verſchollenen vornationa lſo⸗ zialiſtiſchen Deutſchland ſei. Die Saar ſei der Zufluchtsort derer, die die neue Herrſchaft in Deutſchland mit Zähigkeit ver— folge, nämlich der Zweiten und Dritten In— ternationale und des Zentrums. Aus den weiteren Ausführungen Kri- beurgs zur Wirlſchaftslage geht hervor, daß es Herrn Fribourg lediglich auf machtpolfti⸗ ſche und wirkſchaftspolitiſche Forderungen Frankreichs ankommt und das Schickſal der unbezweifelbar geſamkdeutſchen Bevölkerung im Saargebiet ihm völlig gleichgültig iſt. Auf dieſem Jynismus bauken ſich dann dle weiteren Ausführungen Fribourgs über Menſchenrechte und über die Forderungen von wirkſamen Garankien vor, während und nach dem Abſtimmungsakk auf. Die Abfuhr der ſtudentiſchen Reiſegeſellſchaft aus Nancy in berechtigten Forderungen Frankreichs allein ſei bisher die Einigung geſcheitert. 5 In der„Deutſchen Zeitung“ heißt es: Wir verlangen weiter nichts als die Freiheit. und Friſtgerechtigkeit der Abſtimmung, wie ſie im Verſailler Vertrag vorgeſehen iſt. Deſſen Beſtimmungen ſind 0 eindeutig, daß der mit Ausflüchten, Verſchleppungsmanövern, Drohungen und beleidigenden Zumutungen gepflaſterte Weg, den Frankreich in den Genfer Verhandlungen eingeſchlagen hat, und nach den Erklärungen Barthous an⸗ ſcheinend nicht zu verlaſſen gewillt iſt, nur als der Weg des Vertragsbruches gekennzeichnet werden kann. Aber auch in der engliſchen Preſſe begeg⸗ net Barthous Rede ſcharfer Kritik. Die libe⸗ rale„News Chronicle“ erklärt, daß die Er⸗ klärungen Barthous ſicherlich keinerlei Hoff⸗ nung erweckten. Was ſeinen„Redeſchwall über das Saargeibet“ betreffe, ſo laute die einfache Antwort darauf, daß Frank⸗ reich das vom Völkerbund beſtimmte Da⸗ tum für die Sgarabſtimmung an zune h⸗ men habe. Wenn Barthou das engliſche Abrüſtungsmemorandum für unannehmbar erkläre, weil es einen Rüſtungsausgleich Deutſchlands zulaſſe, dann ſolle er nicht die Saarlouis, deren Sprecher es auf deut⸗ ſchem Boden gewagt hatte, Saar als„franzöſiſch“ zu bezeichnen, durch die ſpontane Gegenkundgebung der Saarlouiſer Bevölkerung iſt der„akademi— ſchen Phalanx der Jungpatrioten“ offenbar ſtark auf die Nerven gegangen. Sie verteilt nämlich an den franzöſiſchen Univerſitäten und Hochſchulen Flugblätter, die in Aus— drücken wie„Lumpen“ gegen dieſe Abfuhr gleichfalls die letzten Saargebiet zunutze machen. Zum droht das Flugblatt mit öffentlich die Schluß Repreſſalien gegen die in Frankreich weilenden national- ſozialiſtiſchen Studenten, falls den Studenten würde. Fribourgs„Saarrede“ Scharfe deutſche Jurückweiſung. Berlin, 28. Mai Herr Fribourg, der ſich in ſeinen Ausfüh— rungen auf der„Saarkundgebung“ in Paris ſo ſehr als ein Apoſtel für unbeeinfluß⸗ te Abſtimmung hinſtellt, hat nicht im⸗ mer in dem gleichen Geiſte geredet. Kürzlich noch ſprach er offen die Drohung aus, daß für den Fall einer für Frankreich ungünſti⸗ gen Abſtimmung das Saargebiet mit ſeiner Arbeiterbevölkerung abgeſchnürt werden ſol- le. Bezeichnend für ſeine neuen Ausführun⸗ gen iſt die Tatſache, daß er die von einer ausländiſchen Agentur verfälſchte und von deutſcher Seite längſt richtiggeſtellte Wieder- Göbbels Ausgangspunkt nimmt gabe der Rede des Reichsminiſters in Zweibrücken zum und ſo eine friedens feindliche Gei⸗ ſtesverfaſſung konſtruiert, die in deut— ſchen Kreiſen hinſichtlich der Saarfrage herr⸗ ſche. Die wahrhaft friedensmäßige Einſtel⸗ lung Deutſchlands geht aber einwandfrei aus jenem Angebot des deutſchen Reichskanzlers hervor, die Saarfrage ſo zu liquidieren, daß Spannungen, die im Intereſſe des Weltfrie— dens verhindert werden ſollten, vermieden würden Unerhört iſt die Behaupkung Fribourgs, die Saarfrage ſei für das Drikke Keich eine innerpolitiſche Preſtigefrage. Ebenſo wie die Sdarbevölkerung immer wieder und wieder erklärt, ſie wolle zurück zum Reich, was auch für ein Regime dork an der Herrſchaft ſein möge, ebenſo iſt es eine Beleidigung für den Nakionalſozialismus, ihm überhaupt nur zu⸗ zukrauen, große nationale Fragen aus inner- politiſchen Gründen löſen zu wollen. Daß Fribourg nicht nur für die Abſtimmungsbe; rechtigten, wie es mit dem Verſailler Ver- trag wohl zu vereinbaren iſt, ſchützende Ga rankien verlangt, ſondern auch für Ortsfrem⸗ de und Emigranten, iſt bei der ſtarken Auf- Fünfmächteerklärung vom Dezember 1932 vergeſſen, in der die deutſche Gleichberechti— gung anerkannt wurde. Sehr zufrieden mit Barthou iſt natürlich die franzöſiſche Preſſe. Seine Hetzereien werden von der großen Mehrzahl der Blät⸗ ter als„klar, ausgezeichnet, geſchickt und energiſch“ gelobt. Auch das Parlament ſelbſt bekommt ein gutes Wort, weil es außenpo— litiſche Einigkeit zu zeigen wußte. Der chauviniſtiſch eingeſtellte„Petit Bleu“ fin⸗ det, daß Frankreich in der Behandlung der Saarfrage eine Gelegenheit verpaßt habe. Jetzt ſei es zu ſpät, um das wieder gut zu machen. Man habe das Saargebiet nie an⸗ nektieren wollen. Aber man hätte die Rück⸗ kehr des Saargebietes zu Deutſchland ver⸗ hindern können(2). Jetzt ſei allerdings in dieſem Sinne nicht mehr viel zu hoffen. Faſt ganz allein ſteht die Zeitung Guſtave Herves, die„Victoire“, wenn ſie mit den Ausführun⸗ gen des Außenminiſters gar nicht zufrieden iſt. Sie bedauert es namentlich, daß Barthou nur die Politik des Stehenbleibens an Ort und Stelle fortſetze. Es ſei geradezu kläglich, wenn man die Saarfrage als Element aller möglichen Schwierigkeiten of⸗ fen laſſe. und„Nazirohlinge“ proteſtieren und ſich „Zwiſchenfälle“ im mit der Frage zu b dem gleichen Pa rufenen Verkreler munterung, die gerade er dieſen Kreiſen zu- keil werden läßk, nicht verwunderlich, hat aber mit Recht und Vertrag nichts zu kun. „Stummer Terror“ Wenn der Abgeordnete Fribourg von „ſtummem Terror“ ſpricht, ſo ſollte er lieber einmal die Akten des Röchling⸗Prozeſ⸗ ſes ſtudieren, aus denen gerade dieſer„ſtum— me Terror“ der Bergwerksbehör— den, deſſen Abſtellung durch den Völker— bund von deutſcher Seite nicht genügend ge— n werden kann, am deutlichſten hervor— geht. Die Entſendung internationaler 5 0 Polizeikräfte iſt mit Paragraph 30 des aus Nancy nicht Genugtuung widerfahren Saarſtatuts nicht zu vereinbaren, zumal, wie der ungeſtörte Verlauf der äußerſt herausfor— dernden roten Sporttagung an Pfingſten be— wies, die Diſziplin innerhalb der Saarbevöl— kerung ihre Probe eben erſt wieder glänzend beſtanden hat. Demgegenüber wird der Völkerbund ſich ſſen haben, ob es mit ragraphen zu vereinbaren iſt, daß ortsfremde und ausgeſprochen parkei⸗- iſche Elemente— Franzoſen und Emigran- ken— in der Saar zei und ihrer Leitung weiter geduldet werden dürfen, umſomehr, als die ganze Saarbevölkerung und ihre be— wiederholt gegen dieſen Juſtand proleſtiert haben. 7 3 N 299 8* 94 4330„E Die deutſche Front rükt ab Helft Provokateure euklarven! Saarbrücken, 28. Mai. Der Landesleiter der Deutſchen Front, Pirro, erläßt folgende Verlautbarung: Der angebliche Dokumenkendiebſtahl bei der Bergwerksdirektion gibt mir erneut An- laßz, die geſamte Mitgliedſchafl der Deutſchen Front eindringlich auf die bisherigen Er- ſaſſe hinzuweiſen. Ich verbinde mit dieſem Hinweis die Jeſtſtellung, daß die Deulſche Front aber auch jeden, möge er ſein, wer er wolle, als gewiſſenloſen Schädling bezeich- nel, wenn er ſich jemals in Dinge einließe, wie ſie hier vorgefallen ſein ſollen. Es iſt ganz ſelbſtverſtändlich, daß jeder das größte Verdienſt hat um die Deutſche Front, wenn er der Leitung der Deutſchen Front einen Fingerzeig oder auch nur den geringſten Hinweis geben kann, der die Herausſtellung irgendeines bezahlten Provokateurs ſofort ermöglicht. Es braucht nicht beſonders betont zu werden, daß der markierte oder tatſächliche Aktendiebſtahl ein willkommenes Mittel iſt für unſere Gegner, die Lage in Genf für uns ungünſtig zu be— einfluſſen. Keine„beängſtigende Frage“ Reichsjuſtizkommiſſar Dr. Frank über die Saarfrage. Berlin, 28. Mai. Anläßlich der Arbeitstagung der Akade⸗ mie für Deutſches Recht äußerte ſich der- Präſident der Akademie, Reichsjuſtizkommiſ⸗ ſar Dr. Frank, über die bisher geleiſtete Ar— beit der Akademie und über die rechtliche Bedeutung der Saarfrage. Er zitierte die Worte des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten Doumergue, der kürzlich die Saarfrage als eine beängſtigende Frage bezeichnet habe. Wir können, ſo belonte er, in Verkrauen auf das Rechtsempfinden der großen euro- päiſchen Völker an dieſer Frage nichts Be⸗ ängſtigendes finden, und zwar deshalb, weil das Saargebiet deutſch iſt und deutſch blei- ben wird wie es immer war. Bedauerlich dagegen wäre es, wenn hier eine pſychologiſch kaum mehr zu rechtfer⸗ tigende Stimmungsentgleiſung es ver⸗ möchte, daß das Saarproblem auf den Schauplatz der internationalen Po⸗ litik übertragen würde.„Ich möchte er⸗ klären“, ſo betonte Reichsjuſtizkommiſſar Dr. Frank abſchließend,„daß die deutſchen Juriſten gerade ſetzt mit immer mehr Nach⸗ druck dem Führer treu zur Seite ſtehen in ſeinem ſchweren, aber ausſichtsvollen Rin⸗ gen um die deutſche Freiheit. „2 A ee. Deutſchland und die Türkei Der neue Votſchafter bei Hindenburg. Berlin, 28. Mai. Reichspräſident von Hindenburg empfing den meuernannten türkiſchen Botſchafter Hamdi Bey zur Entgegennahme ſeines Beglaubi⸗ gungsſchreibens. Der Botſchafter hielt eine Anſprache, in der er u. a. ausführte: „Es ſei mir vergönnt, hier, vor Ew. Exzel⸗ lenz der letzten Beweiſe der Freundſchaft und Anteilnahme, die in Berlin anläßlich des Hin⸗ ſcheidens Kemaleddin Sami Paſchas kundgege⸗ ben wurden, dankbar zu gedenken. Sie haben die zwiſchen den beiden Staaten beſtehende Freundſchaft noch mehr vertieft. Mit Freude und Genugtuung ſtelle ich die ſegensrtichen Auswirkungen dieler Freundſchaft feſt, deren Ausgeſtaltung ſich in der täglichen Zunahme unſerer wirtſchaftlichen Bezlehun⸗ gen und gegenſeitigen Verſtehens in ſo über⸗ aus lebendiger Weiſe äußert.“ Der Reichspräſident erwiderte u. a.: „Ich kann Ew. Exzellenz verſichern, daß der frühe Tod Ihres von mir beſonders geſchätz⸗ ten Herrn Amtsvorgängers mich, die Reichs⸗ regierung und das ganze deutſche Volk tief erſchüttert hat. Deutſchland wird nie vergeſ⸗ ſen, was dieſer hervorragende Offizier und Diplomat für die Feſtigu ig und den Ausbau der deutſch⸗türkiſchen Freundſchaft geleiſtet hat. Eine umſo größere Freude empfinde ich, daß Se. Exzellenz Muſtapha Kemal an die Stelle des Verſtorbenen in Ihrer Perſon einen be⸗ währten Diplomaten berufen und Ihnen die Pflege des Erbes Ihres Herrn Vorgängers anvertraut hat. Die Freundſchaft unſerer beiden Nationen iſt eine alte und hart erprobte. Die friedlichen Früchte des guten Einvernehmens und der gegenſeitigen Zuneigung unſerer Nationen ſind der beſte Beweis dafür, daß wir uns auf dem richtigen Wege befinden, wenn wir alles dar⸗ anſetzen, unſere beſtehende Freundſchaft weiter zu feſtigen und zu vertiefen.“ Hieran ſchloß ſich eine Unterhaltung, in deren Verlauf der Botſchafter dem Reichs⸗ präſidenten die Mitglieder der Botſchaft vor⸗ ſtellte. Beim Verlaſſen des Hauſes erwies die Ehrenwache dem Botſchafter erneut mili- täriſche Ehrenbezeugungen, der ſich ſodann zur Kranzniederlegung am Ehrenmal Unter den Linden begab. Die Streils in Amerika Wieder drei Schwerverletzte in Toledo. Newyork, 27. Mai. Die Streiklage in den Vereinigten Staa⸗ ten hat ſich troz der Bemühungen der Regie⸗ rung immer noch nicht grundlegend gebeſſert. Zwar wurde der Streik in Minneapolis durch einen Vergleich beendet, jedoch lehnten die Streikenden in Toledo jede Verſtändigung ab. Es kam dort in der Nacht erneut zu Zuſam⸗ menſtößen mit der Nationalgarde. Die Ausſichten auf eine Beendigung des Hafenarbeiterſtreiks an der Weſtküſte ſind gleichfalls nach wie vor ſehr gering. Auch in New⸗Orleans iſt kein Nachlaſſen des Dockarbei⸗ terſtreiks zu bemerken, vielmehr kam es dort zu heftigen Zuſammenſtößen, bei denen meh⸗ rere Dockarbeiter verletzt wurden. In Zu⸗ ſammenhang mit dieſen Unruhen nahm die Polizei 200 Verhaftungen vor. Wie aus Toledo(Ohio) gemeldet wiro, wurden bet einem erneuten Feuergefecht zwi⸗ ſchen Streikenden und Nationalgarde am Samstag ein Leutnant der Nationalgarde, ein Streikender und ein unbeteiligter Zuſchauer ſchwer verwundet. 1 4 Sofortige Regelung! Rede des Vizekanzlers zur Saarfrage. Berlin, 28. Mai. Im Luſtgarten fand eine Saarkundgebung der Deutſchen Turnerſchaft ſtatt. Daber führte Vizekanzler von Papen u. a. aus: Den deutſchen Brüdern an der Saar gilt unſer Gruß in dieſer Stunde. Die Kundge⸗ bungen, die heute in ſo vielen Orten und in allen Gegenden unſerer deutſchen Heimat zum Gedächtnis der Saar veranſtaltet werden, ent⸗ ſpringen dem natürlichen Empfinden des deut⸗ ſchen Volkes und ſeiner inneren Anteilnahme an den Geſchicken eines Teiles der deutſchen Heimat. Deshalb wünſchen wir in der Saarfrage eine eindeutige Löſung, an der nichts zu deu⸗ ten iſt. Ich weiß, daß ich im Sinne aller Deutſchen ſpreche, wenn ich ſage, daß wer von dem pflichtmäßig dazu berufenen Organ, dem Völkerbunde, eine ſofortige Rege ung der Angelegenheit erwarten. wie ſie den Feſt⸗ ſitzu gen des Fried ensve n tages entſpricht. Wer, die Reichsregierung, werden unſererſeits ales tun, um ſeden Vorwand zu beſeitigen, der für eine weitere Hinauszögerung erfunden wer ben löm te. Das Hinausſchieben von Entſcheidun⸗ gen, die doch einmal getroffen werden miiſſen. wn d die Sapnunugen der europäſhen Po⸗ lit! i noch verſchärſen. Hitler bei Hindenburg. Berlin, 28. Mai. Reichspräſident v. Hinden⸗ burg e Samstag nachmittag den Reichs⸗ kanzler olf Hitler zu einer Beſprechung ſchwebender politiſcher Fragen. Rund um die„Abrüſtung- Die Rieſenſeſtung Frankreich Paris, 28. Mal. Der„Matin“ veröffentlicht eine Meldung aus Lille, die von dem Eintreffen einer To⸗ pographenabteilung berichtet. Die Abteilung ſoll im Auftrage des Generalſtabes Gelände⸗ ſtudien an der franzöſiſchen Nord⸗ grenze vornehmen, die als Unterlagen für den Plan der dort auszuführenden Befeſti⸗ gungsarbeiten gelten ſollen. Wahrſcheinlich werde man die franzöſiſche Nordgrenze ähnlich befeſtigen wie die franzö-⸗ ſiſche O§ſigrenze. Man werde von großen, all- zu ſichtbaͤren Forts abſehen und dafür Be⸗ feſtigungswerke anlegen, die ſich dem Boden und dem Gelände anpaſſen. Der Marineausſchuß der Kammer hat dem Teil der neuen Kreditforderungen der Regie⸗ rung zugeſtimmt, der ſich auf den Ausbau der Kriegsmarine und der damit zuſammen⸗ hängenden Einrichtungen bezieht. handelt es ſich um 825 Millionen Franken, die auf die Jahre 1934 bis 1938 verteilt wer⸗ den ſollen. 155 Millionen ſollen im Jahre 1934 für die Anlegung von Brennſtoff⸗ behältern verausgabt werden und 251 Millionen im Jahre 1935 für den Zweck. 80 Millionen ſind für den Ausbau der Hierbei gleichen Verteidigungsanlagen an der franzöſi⸗ ſchen Nordküſte von Dünkirchen bis zur Seinemündung und für den Bau von Kü⸗ ſtenbatterien an der algeriſch⸗tuneſiſchen Küſte vorgeſehen. Fieberhafte Tätigkeit In der engliſchen Rüſtungsinduſtrie. London, 28. Mai. In großer Aufmachung weiß der ſozialiſti⸗ ſche„Daily Herald“ zu berichten, daß die eng⸗ liſchen Rüſtungsfirmen zurzeit mit der Her⸗ ſtellung von Waffen aller Art beſchäftigt ſei⸗ en. a. In Sheffield werde Tag und Nacht an der herſtellung beſonderer Skahlarten für Jlug⸗ zeuge gearbeitet. In einigen Fällen habe ſich der Umſatz neuerdings verdoppelt. Viele Firmen hätten Hunderte von neuen Ardei⸗ tern eingeſtellt. Am größten ſei die Beſchäfti⸗ gung der Jirmen, die Ariegsflugzeuge her ⸗ ſtellen und drei der führenden engliſchen Ja- briken ſeien zurzeit mit Millionenaufträgen aus den verſchiedenſten Ländern auf Kampf- und Bombenflugzeuge beſchäfkigt. Als Be⸗ weis hierfür ſei das Anziehen der Akkien eng⸗ Iſcher Flugzeuafirmen anzuſehen. Von der Himalaja⸗Expedition Das vorläufige Hauptlager in 3000 Meter Höhe errichtet Berlin, 27. Mai. Die deutſche Himalaja-Expedition meldet aus Nanga⸗Parbat, daß ſie ihren Aufmarſch zum Nanga⸗Parbat vollendet hat. Dem drahtloſen Dienſt iſt folgender Bericht von dem Leiter der Expedition, Willy Merkl, zu⸗ gegangen: Am 12. Mai begann der Ab⸗ marſch in Aſtor, der letzten Poſtſtation, über Daſhkin zum großartig wilden, tiefeinge⸗ ſchnittenen Tal des Indus. Bei Tallichs wurde der Strom mittels Booten überquert. Zum erſten Mal zeigte ſich hier im A end⸗ licht der Nanga⸗Parbat in ſeiner überwäl⸗ tigenden Majeſtät. Bei großer Hitze gelangte die Expedition am nächſten Tage nach Rakiot⸗Bridge, dem einzigen Brückenübergang in dieſem welt⸗ abgeſchiedenen Gebiet des Indus. Ein Steil⸗ Mae von 1300 Metern Höhe hinauf ins Ratiot⸗Tal wurde an einem Tage ageſchafft und am 16. Mat die Schneegrenze über dem Rakiot⸗Gletſcher erreicht. a Hier wurde in 3000 metern Höhe das vorläufige Haupkquartier der deutſchen Himalaja-Expedition 1934 errichtel. Die La- ſten ſind vollſtändig eingetroffen, die 500 Transporklräger werden jetzt enklaſſen. Der Aufmarſch iſt damit krotz des ſtändig ungün⸗ ſtigen Weiters programmäßig am 18. Mai beendet worden. Die Wiſſenſchaftler, denen intereſ⸗ ſante geologiſch⸗morphologiſche Beobachtun⸗ gen lohnende Aufgaben ſtellten, trennten ſich im vorläufigen Hauptlager von der Gruppe der Bergſteiger und Hochträger. Beim Ab⸗ ſchiedsmahl ſchoß Peter Aſchenbrenner zu gi kapitale Steinböcke. Am Dienstag, den 22. Mai begann der Vorſtoß zum endgültigen Hauptlager bei dae eben Schnee und ſchlechter Wetter⸗ age. 60000 Entſchuldungsverfahren Letzte Frilt: 30. Juni 1934— Keine Befreiung von jeder Leiſtungspflicht Berlin, 28. Mai. Die die ganze deutſche Volkswirtſchaft weſentlich berührende Frage der landwirt⸗ ſchaftlichen Entſchuldung erörtert der Mini⸗ ſterialrat im Reichsernährungsminiſterium, Mitglied des Reichserbhofgerichtes, Dr. Hans Heinrich. Er betont u. a., die eee ſolle ſo⸗ weit herabgeſetzt werden, daß aus den Be⸗ triebserträgniſſen neben dem Lebensunker⸗ halt des Betriebsinhabers und ſeiner Jami- lie die Verzinſung und allmähliche Tilgung der Schulden beſtritten werden könne. An⸗ träge auf Eröffnung des Enkſchuldungsver⸗ fahrens könnken noch bis zum 30. Juni 1934 bei dem zuſtändigen Amtsgericht geſtellt werden. Bisher ſeien eiwa 60 000 Verfahren eröffnet worden. Leider ſeien aber Verfah; ren bisher in größerer Anzahl weder weiter gefördert noch gar abgeſchloſſen worden. Entſchieden wendet ſich der Referent gegen ven Einwand, daß die Verfahren nicht 80 eführt werden könnten, weil noch Durch⸗ fü rungsbeſtimmungen fehlten. Es ſei viel⸗ mehr Aufgabe der Amtsgerichte und Entſchuldungsſtellen, Fragen, die nicht ausdrücklich geregelt ſind, nach Sinn und 8 0 des Geſetzes ſelbſtändig zu entſcheiden. s ſei zu beobachten, daß die mit der Durch⸗ führung der Verfahren betrauten Stellen die Verfahren nicht weiter förderten, weil ſie glaubten, noch auf weitere Vorſchriften warken zu müſſen. Dem könne keineswegs fac ent werden. Bei Ankündigung wei⸗ eren 1 0 Anſchauungsmaterials für die nächſte Zeit erwähnt der Referent auch Richtlinien, die den Begriff des landwirtſchaftlichen Be⸗ triebes, des Nebenbetriebes, gemiſchten Be⸗ triebes und Doppelbetriebes allgemein ab⸗ Kade ſollten. Das Geſetz wolle zwar die andwirtſchaft von den Folgen der Kriſen⸗ jahre befreien, aber nicht einen Gewerbe⸗ treibenden oder ſtädtiſchen Hausbeſitzer ent⸗ ſchulden, der zufällig nebenbei ein Anweſen auf dem Lande beſitze. Ueber das Verfahren bei Kleinbetrieben mit Einheitswert unter 10 000 Mark werde eine Regelung vorbereitet. Eine Einfluß⸗ nahme des Miniſteriums auf einzelne Ent⸗ ſchuldungsfälle auf Grund von Eingaben ſei nicht beabsichtigt. Der Grundſaz„man kommt nicht in eigener Sache dorthin, wo ein neuer Staat gebaut wird“ müſſe endlich Allgemeingut aller Volksgenoſſen werden und ſie dazu bringen, von Eingaben und Beſuchen in eigener Sache an das Miniſte⸗ tium Abſtand zu nehmen. Im einzelnen be⸗ ſont der Referent u. a. noch, daß die Ent⸗ ſchuldungsbeſtimmungen auch für Erbhofbauern in Betracht kommen könnten, ſolange nicht die beſonderen Vorſchriften über Entſchul⸗ durg der Erbhöfe ergangen ſeien. Uebrigens dürften die Betriebsinhaber gicht in Jweifel darüber gelaſſen werden, daß ſie nicht etwa durch Eröffnung des Enk⸗ ſchuldungsverfahrens von jeder Leiſlungs⸗ pflicht gegenüber ihren Gläubigern frei wür⸗ den. Sie müßten möglichſt ihre laufenden Verbindlichkeiten auch während des Verfah⸗ rens erfüllen. FPPPVVVPVPTVTVTPTVTVTVTGTGGTTTGTſTbTbVTVTVTTVCTCVTVTVTVTTTTTTT Die Reichstheaterwothe Eröffnungsrede des Reichsminifters Dr. Göbbels. 0 Dresden, 28. Mai. ie Reichstheaterwoche wurde am Sonnta abend 8 Uhr im Dresdner Opernhaus mi einer Aufführung von Wagners„Triſtan und ſolde“ eingeleitet. Reichsminiſter Dr. G ö b⸗ els g mit einer Anſprache, die auf alle deutſchen Sender übertragen wurde. Er führte u. a. aus: 1 n Mee 1 Be⸗ 5 en un en zu ſchaffen. Viet nenue Salbune awinat alles 4 l m ihren Wannrreis, und nichts bleipt davon unberührt. Total beſtimmt und aufs Ganze gehend, hebt ſie die Völker aus den bisher egebenen Bindungen und ſtellt ſie in neue, innere und äußere Verpflichtungen hinein, Unter dieſem Geſichtswinkel geſehen, iſt ote Revolution eine gei ſtige derſetzung, die an der Kunſt und an der ie Kunſt nicht teilnahmslos vorbeigehen kann. Eine Umwälzung von der dynamiſchen Ge⸗ walt etwa der deutſchen Revolution macht des⸗ lb vor den Toren der er nicht halt. s bedeutet nicht, daß die Träger die)!“ Revolution die A ſicht hätten, die Kunſt uno den Künſtler unter ihre parteimäßige Be⸗ vormundung au ellen. Es iſt vielmehr ſo. useinan⸗ ö daß die Rei 1 Recht, ſondern auch die die Kunſt und den Ku Winkelſtellung ſich ſelbſt und 9 genüber zu bringen. Von hier ab haben Beide volle Betätigungs⸗ und Entfaltungsmöglich⸗ keiten. i ö f f Der Natjonaiſoziallsmus kennt nur eine deutſche Kunſt, die an keine Stadt⸗ und Län⸗ dergrenzen mehr gebunden ist. Seine Fi ſorge gilt einem deutſchen Theater, das ſeine Im⸗ pulſe weder von preußiſch, noch bayeriſch, noch württembergiſch bedingten Eigenſüchten, ſon⸗ dern lediglich vom deutſchen Charakter in ſei⸗ ner Ganzheit empfängt. Es iſt kein Gegenſatz dazu, wenn der Na⸗ tionalſoztalismus Mittelpunkte kulturellen Schaffens, die ſich aus der Entwicklung unſeres deutſchen Lebens gebildet haben, mit Eifer und Bedacht aufrechterhält und in ihrer Exiſtenz⸗ fähigkeit pflegt und fördert. Wenn wir mit Wagners„Triſtan und Iſolde“ die Reichstheaterwoche eröffnen, um ſie mit ſeinen„Meiſterſingern“ zu beſchließen, 15 huldigen wir damit dem großen deutſchen Genie, das unſerer Zeit am nächſten ſteht. Standrecht für Sprengſtoff Todesſtrafe für Anſchläge in Oeſterreich. Wien, 28. Mai. Die Regierung gibt in einer feierlichen Kundgebung die Verhängung des Standrechtes über das ganze Bundesgebiet wegen Verbre⸗ chens nach dem Sprengſtoffgeſetz und wegen Verbrechens der öffentlichen Gewalttätigkeit durch boshafte Handlungen oder Unterlaſſun⸗ gen unter beſonders gefährlichen Verhältniſſen oder durch boshafte Beſchädigungen oder Stö⸗ rungen am Staatstelegraphen bekannt. In der Bekanntmachung heißt es, daß das ſtand⸗ rechtliche Verfahren in den erwähnten Fällen mit dem Beifügen kundgemacht werde, „daß ſich jedermann dieſer Verbrechen, aller Aufreizung hierzu und aller Teilnahme daran zu enthalten habe, widrigenfalls jeder, der ſich nach dieſer Kunogebung eines der ange⸗ führten Verbrechen ſchuldig macht, ſtanoge⸗ 10 f gerichtet und mit dem Tode beſtraft würde.“ f Sprengſtofferploſion in Spanien Viele Tote uno Schwerverletzte. Madrid, 28. Mai. In Alicante ging aus noch unbekannten Gründen ein Lager mit 50 Kilogramm Spreng⸗ mitteln, die einem Feuerwerkslaboratorium ge⸗ hörten, in die Luft. Die Exploſion legte das Lagerhaus und fünf Nachbarhäuſer in Trüm⸗ mer. Einige Dächer wurden einen Kilometer weit geſchleudert. Bisher konnten ſieben Tote, darunter ein Feuerwerker, und 32 Schwerver⸗ letzte geborgen werden. die Transferkonferenz Heute eine Voll ſitzung. Berlin, 28. Mai. Die Reichsbank teilt mit: Die Konferen) zwiſchen den Vertretern der Gläubiger der lang⸗ und mittelfriſtigen Auslandsſchulden und den Vertretern der Reichsbank hat am Sams- tag eine Vollſitzung a gehalten, nachdem in den letzten Tagen ſtändig Beſprechungen zwi⸗ ſchen den verſchtedenen Delegierten ſtattgefun⸗ den hatten. den Arbeiten der Konferenz wurden be⸗ trächtliche Fortſchritte gemacht, und es wurde beſchloſſen, die nächſte Vollſitzung auf Mon tagnachmittag 4 Uhr feſtzuſetzen. Wieder unterwegs nach Südamerika. Friedrichshafen, 28. Mai. Das Luftſchiff „Graf Zeppelin“ iſt zu ſeiner erſten Süd⸗ amerikafahrt in dieſem Jahr unter Führung von Kapitän Lehmann glatt geſtartet. An Bord befinden ſich 16 Fahrgäſte.„Graf Zep. pelin“ führt 130 Kilogramm Poſt und 75 Kilogramm Fracht mit. Terror in Kufſtein wegen eines Hakenkreuzes an einer Jels- wand. Kufſtein(Tirol), 28. Mai. Zu den Maßnahmen, die die Bezirks⸗ hauptmannſchaft Kufſtein wegen der Auf⸗ malung eines Hakenkreuzes auf einer Fels⸗ wand ergriffen hat, iſt noch zu melden, daß nach einer amllichen Verlautbarung alle Grenzübertrittserleichterungen für die Be⸗ wohner Kufſteins 1 und ſämtliche A die für den Kleinen Grenzver; kehr Gültigkeit hatten, den Inhabern abge⸗ nommen wurden. Der Grenzübertritt iſt nur na Perſonen geſtattet, die jenſeits der Grenze in Arbeit 0 855 Weiter teilt die Bezirkshauptmannſchaft mit, daß den Kufſteiner Ae tsleuten, de · nen die Aufbringung der Koſten für die Enk⸗ fernung des Hakenkreuzes auf dem Pendling auferlegt wurde und die 105 weigerten, dieſe ae zu zahlen, die Konzeſſion zur Ausübung des Gewerbes entzogen wird. Sechs a Nationalſozialiſten wur⸗ den in ein Anhaltelager eingeliefert. Weiter erhielten die Gendarmeriepoſten des gan⸗ zen Bezirks den Auftrag, bei jedem Abbren⸗ nen eines Hakenkreuzes auf den Bergen aus nationalfſozialiſtiſchen Partei ⸗ ängern eine 1 har Aae uſtel⸗ en, die ſofort zum HLöſchen dieſes Feuers an Ort und Stelle geführt werden muß: Buntes Allerlei Rund 38 Millionen Zentner Obſt 1935 in Deutschland geerntet. Nach der vom Sta⸗ 1 00„amt durchgeführten Ertragser⸗ mittlung der Obſternte 1933 ſind in Deutſch⸗ land insgeſamt rund 38 Millionen Zentner deutſche Früchte geerntet worden. Auf die einzelnen Fruchtarten entfielen folgende An⸗ teile: 16,7 Millionen Zentner Aepfel, 9,3 Millionen Zentner Birnen, 8,83 Millionen Zentner Pflaumen, Zwetſchgen, Mirabellen, Reineclauden, 2 Millionen Zentner Süß⸗ lirſchen, 1,2 Millionen Zentner Sauer⸗Kirſchen, 34 000 Zentner Aprikoſen, 300 000 Zentner Pfirſiche und 100 000 Zentner Walnüſſe. Auch das Erträgnis je Baum iſt nach den Ertrags⸗ ermittlungen geſchätzt worden. Danach ent⸗ fielen im Durchſchnitt bei Aepfeln 33 Pfund auf den einzelnen Baum, bei Birnen 46 Pfd., bei fen uſw. 32, Süß⸗Kirſchen 31, Sau⸗ er⸗Kirſchen 18, Aprikoſen 16, Pfirſichen 19 und Walnüſſen 10 Pfd. Die Obſternte des Jahres 1933 würde danach, wenn man zum relatiwen Vergleich die Ermittlungen früherer Jahre in Württemberg und Heſſen heran⸗ zieht, im allgemeinen als eine knappe Mittel⸗ ernte anzuſprechen ſein. Die Urſache wird für weſentliche Obſtgebiete Deutſchlands in Aprilfröſten, großer Trockenheit in den Som⸗ mermonaten und ſtarkem Auftreten tieriſches Schädlinge erblickt. Wenn wir ſo leicht wie eine Fliege wären. Wir machen uns ſelten klar, wie gut es die Leichtgewichtler in der Welt haben Wären wir z. B.„leicht wie eine Fliege“, ſo bräuchten wir keine Bedenken haben, uns etwa auf ein Raſiermeſſer zu ſetzen; es würde uns nicht ſchaden, da ja unſer Ge⸗ wicht keinen nennenswerten Druck ausübte. Wenn wir vom Eiffelturm herabfielen, wür— den wir gewiſſermaßen von einem Luft⸗ kiſſen getragen werden, ſo daß wir wohlbe⸗ halten unten ankämen. Auch könnten wir auf einem Tropfen Queckſilber ſtehen, ohne einzuſinken. Dagegen würde die Muskel⸗ kraft viel wirkſamer ſein. Man könnte ſie— ben Mal ſo hoch ſpringen, wie man ſelber groß iſt und könnte verhältnismäßig viel größere Gegenſtände heben, als der Schwer⸗ gewichtler Menſch dies kann. Ein Menſch, der das Gewicht einer Fliege hätte, würde dagegen von einem leichten Windſtoß ſchon umgeſtoßen werden und der Stich einer Biene würde ſeinen Tod herbeiführen. Welt und Wiſſen Die alten Römerſtraßen. Die alten römi⸗ chen Straßen haben in manchen Gegenden zwei Jahrtauſende überdauert und bewäh⸗ ren ſich immer noch. Ueber den Bau der Via Appia, die Rom mit dem Meer verbindet, wiſſen wir, wie die„Umſchau in, Wiſſenſchaft und Technik“ berichtet, folgende Einzelhei— ten: Sie beſtand aus einem mittleren Fahr— damm von 4,80 Meter Breite; an deſſen Seite liefen zwei um 45 Zentimeter erhöhte Fußſteige von 60 Zentimeter Breite. an die ſich beiderſeits noch ein Fahrweg von 2.40 Meter Breite anſchloß. Stets liefen die Straßen möglichſt geradeaus und wieſen, wie die heutigen, Kurven von großem Halb— meſſer auf. Die Straße beſtand aus meh— reren Schichten, die eine Geſamtdicke von 1 bis 1,5 Meter hatten und eine fugenlos ver⸗ legte Decke von Steinplatten beſaß. Bei der modernen Straße dient die Decke in erſter Linie als Schuß vor Abnutzung. Sie kann alſo auch nicht ſoviel aushalten wie die römiſche Straße; allerdings koſtete der lau— fende Meter an der Via Appia etwa das Sechsfache wie ein Meter einer modernen guten Autoſtraße für ſchweren Verkehr. Der erſte Dampfee vor 100 Jahren. Am 17. Auguſt 1833, alſo vor rund 100 Jah⸗ ren. war es. als der erſte Dampfer den At⸗ lantit dug Es war der kanadiſche Vamp⸗ fer„Royal William“, der 373 Tonnen groß war, eine Nußſchale im Vergleich zu den modernen Luxusdampfern unſeker Zeſt. Mit ſieben Paſſagieren und einer Wakenladung an Bord ſtach das Schiff unter Führung des Kapitäns John Me Dougal vom Hafen Pic⸗ tou(Neuſchottland) in See, um nach überaus ſtürmiſcher Fahrt, die das Schiff oft in größte Gefahr brachte, England zu erreichen. Die Schiffſachverſtändigen jener Zeit beurteilten das Unternehmen ſehr ſkeptiſch und man hielt es z. B. für unmöglich, daß das Schiff ſo viel Kohle mit ſich führen könne, wie es zu einer Ueberfahrt benötige. Es zeigte ſich je— doch bei der Ankunft in England, daß das Schiff noch einen ſehr reichlichen Kohlenvorrat an Bord hatte. Samuel Cunard, der an die⸗ ſem Dampfſchiff finanziell beteiligt war, grün⸗ dete, durch den Erfolg ermuntert, einige Jah⸗ re darauf jene engliſche Schiffsgeſellſchaft, die heute noch ſeinen Namen trägt. Auf der Werft in St. Nazaire wächſt jetzt der franzöſiſche Rie⸗ ſendampfer„Normandie“ empor, der 70 000 Tonnen groß wird und eine Länge von 300 Metern hat. Von jenem erſten Ozeandamp⸗ fer von 373 Tonnen bis zum 70 000⸗Tonnen⸗ Schiff— welch' ein Weg techniſcher Entwick— lung! Und doch liegen nur 100 Jahre da— zwiſchen. Vermehrungsmöglichleit der Samen. Ein theoretiſches Beiſpiel von der Vermehrungs⸗ möglichkeit der Samen gibt uns der Mohn. Eine reife Mohnkapſel hat durchſchnittlich 3000 Mohnkörner. Wenn jedes dieſer Samenkörn— lein Nachkommen erhielte, die auf weitere 6 Jahre wucherten, ſo würde ſich eine Summe von 2 100 000 C00 000 000 000 000 000 Sa⸗— menkörnern ergeben, oder räumlich ausgedrückt etwa 700 000 000 000 000 000 Kubikzentimeter. Wenn man die Körner auf der Erde austeilte, ſo würden 7000 Erdteile von der Größ: Europas gleichmäßig 70 cm hoch damit be⸗ deckt ſein! Würde man Europa allein damit bedecken, ſo würden alle unſere Wälder und Städte darin ſpurlos verſinken. sicttbarleit der Meerestieſe? In einem längeren Artikel, überſchrieben „Vollkommene Sichtbarkeit in 250 Meter Tiefe— eine wiſſenſchaftliche Ueberraſchung“, ſchildert Dr. B. Caloro in der Turiner„La Stampa“ ein ungemein intereſſantes Reiſe⸗ erlebnis, das er auf einem Ausflug mit dem Schiffe„Briareo“ in Anweſenheit des Königs und des Duce unweit der tuneſiſchen Küſte hatte. Nach kaum vierzigſtündiger Bahn⸗ fahrt hatten ſie die Lagunen von Tunis hin— ter ſich und den prächtigen Hafen von Go⸗ letta erreicht. Ein Vild ſizilianiſchen Lebens bot ſich ihnen eindrucksvoll dar. Aber auch eine ganz andere Luſt wehte vom weiten, tiefblauen Meere herüber. Man achtete we⸗ der Meeres— noch Luftſtrömung, handelte es ſich doch um etwas ganz Neuartiges, näm— lich eine Tiefen beobachtung vom Schiffe aus. Die Führung der For⸗ ſchungsexpedition hatte der Direktor der ita lleniſchen Schiffbrüchigen-Geſellſchaft Luigi Faggian. Schon vorher wurden Beobach— tungen in Meerestiefen von 130 Meter von der„Artiglio“ und der„Egypten“ ausge— führt; aber hier ſollte dee Beweis erbracht werden, daß der menſchliche Fuß noch in 230 Meter Meerestiefe Halt findet Die Schwierigkeiten beſchränken ſich keineswegs bloß auf die Möglichkeit des Widerſtandes der Taucher beim Hinabgleiten in ſolche Tiefe, ſondern vermehren ſich gar noch durch die Gerätſchaften und die Arbeits- bedingungen, die ſich während des Aufent— haltes in der Tiefe ergeben. Die Tauchaus⸗ rüſtungen, die noch in Tiefen zwiſchen 100 und 130 Meter verwendbar ſind, können es nicht mehr in einer Tiefe von 230 bis 250 Meter ſein. Sie müſſen in der Tat derart verfertigt ſein, daß ſie den gewaltigen Maſ⸗ Die Schroeter ROMAN VON CARL HOLM Te 0 Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle à. d. S. Es war einige Tage ſpäter. ioch nicht gefunden. zehen mußte. „Hopp⸗hopp, Papa!“ „Fein!“ ſchrie der Junge.„Mehr! oller! Du, Papa— wann— komm vilder?“ Martens war ſtarr. Er meinte ſich verhört zu haben. „Was— was ſagſt du da?“ „Wann Mutti wiederkommt!“ „Du weißt doch— eure Mutter iſt im Himmel beim lieben Gott!“ „Hanſt meint die andere Mutti, Papa!“ erklärte Käthe. Was redet ihr für Unſinn!“ „Die andere— die fort iſt— Tante Magda!“ „Welche andere Mutti! Martens ſaß mit ſeiner Rorgenzigarre am Kaffeetiſch, als die beiden Kinder ins Zimmer ſtürmten. Ein Erſatz für die Hausdame hatte ſich So kamen die Kleinen morgens zu zem Vater und tollten mit ihm herum, bis er ins Bureau Der Junge kletterte gleich an ihm hinauf, etzte ſich ſtolz zurecht, ſchlug die Hacken ein und rief: Die kleine Käthe lehnte ſich an des Vaters Stuhl und ſpielte mit ſeiner Uhrkette. Toller— immer t— Mutti— beim Ueberqueren der Straße von ſeroruc aushauen konnen. In dieſem Falle dürfte der Druck auf 22 Atmosphären, wenn nicht 22½ pro Quadratmeter zu ſchätzen ſein. Darüber 0 gibt es aber noch das Problem der Sichtbarkeit. Die Wiſſenſchaft iſt noch nicht in der Lage, zu ſagen, ob die Sonnenſtrahlen in ſolcher Tieſe noch Durchdringungskraft beſitzen, noch ob ein Taucher überhaupt noch imſtande iſt, Geſichtswahrnehmungen unter ſolchen Be⸗ dingungen zu machen. Und dann noch ein Geſichtspunkt: die Wirkung der Exploſiv⸗ ſtoffe, ihre Durchſchlagskraft und ihre Reich⸗ weite. Hinzu kommt außerdem die Belaſtung, die, angenommen mit 1500 Tonnen, einen Geſamtwert von 25 Millionen Lire, ferner 600 Tonnen Wolframit mit 60(Zinn) Mil⸗ lionen, 3 Tonnen Kautſchuk, 2 Tonnen Ko⸗ balt mit 7 Millionen, zuſammen rund 100 Millionen Lire, ausmacht, immerhin in Zei⸗ ten der Wirtſchaftskriſe keine Kleinigkeit. Der Reiſende ſchildert den Verſuch mit dem Obertaucher Martinelli. Nach Prüfung der Tauchausrüſtung oder beſſer des Taucher— turmes, gleitet der Taucher durch gepanzerte Zylinder in die Tiefe; er kann ſich darin frei bewegen und zwei Handgriffe bedienen: den einen, um den in der Flaſche zwiſchen dem Turm befindlichen Sauerſtoff zu entnehmen, den anderen, um die Kohlenſäure entweichen zu laſſen. Die dicken Zylinder, nach Angaben des italieniſchen Ingenieurs Galeazzi kon— ſtruiert, ſind aus einer Stahllegierung ver— fertigt. Im oberen Teile ſind mehrere ſehr ſtarke Kriſtallinſen ſo angebracht, daß der Taucher eine weite und zweckentſprechende Ausſichtsmöglichkeit bekommt. Sie ſtehen in Verbindung mit dem auf dem Oberdeck be— findlichen Telefoniſten, deſſen Weiſungen un— mittelbar Folge zu leiſten iſt. Die Taucher⸗ orbeit vollzieht ſich in drei Stufen: 1. die Erkennung des Geſchoſſes, die Lage de zſel— ben unter Abſchätzung ſeiner Laſt; 2. die Stellung des Exploſivs bzw. der Zerſtörung ſeiner Wände; 3. das Abſinken der Laſt nach dem geſuchten Zielpunkte, die Erfaſſung des Materials und ſeines endlichen Aufſtieges an die Oberfläche. Erſt am 15. Mai gelang es Martinelli, bei Windſtille und unbewegter See einen Ver— ſuch in 250 Meter Tiefe ausführen zu können. Neues aus aller Welt Marxiſtiſche Rüpeleien. In Saarge⸗ münd zerſchlugen marxiſtiſche Fußgänger die Fenſterſcheiben des Autos eines Kauf⸗ mannes Koppel aus Neunkirchen, weil er im Innern ſeines Wagens einen Hakenkreuz— wimpel angebracht hatte. Der Wimpel wurde herausgerien und unter dem Gejohle des Mob zerriſſen. Die Reifen des Wagens wurden zerſchnitten. Das Eingreifen der Polizei beſchränkte ſich darauf, Koppel zum nächſten Polizeirevier zu bringen, da angeb— lich ſeine Papiere nicht in Ordnung waren. Tödlicher Unfall. Am Dienstag mittag 12 Uhr wurde der bei der Bahnhofswirtſchaft Sgarbrücken als Hausburſche beſchäf— tigte 17jährige Julius Lanninger beim Ueberſchreiten der Gleiſe von einem einfah⸗ renden Perſonenzug erfaßt und öödlich ver— letzt 7 jähriger Junge von Laſtauto geköket. In der Nähe von Bad Kreuznach war ein 7 Jahre alter Junge mit einem gleichalt⸗ rigen Kameraden unterwegs und wurde einem Lieferwagen einer Kreuznacher Firma er⸗ faßt und einige Meter mitgeſchleift. Der Lie⸗ ferwagen brachte den ſchwerverletzten Jun⸗ gen in ein Krankenhaus, wo er kurz nach der Einlieferung ſtarb. Kraftwagen ſauſt in ein Schaufenſter. Am Dönhoff-Platz in Berlin ſtreifte eine Kraftdroſchke einen Perſonenkraftwagen und ſauſte dann in das Schaufenſter eines 7 Schirmgeſchäftes. Prei Perſonen, die ſich die Auslagen des Geſchäftes anſahen, wurden dabei ſchwer verletzt. Eine Frau iſt während 555 Beförderung ins Krankenhaus verſtor⸗ en. Die Königsberger Mordtal aufgeklärt. Die Mordtat an dem Kaufmann Pillkuhn aus Königsberg hat bereits nach wenigen Stunden ihre Aufklärung gefunden. Der 21⸗ jährige Arthur S. erſchien bei der Kriminal⸗ polizei und legte ein volles Geſtändnis ab, Großer Garagenbrand. In Schlett⸗ ſtadt(Elſaß) brach in einer ganz aus Holz gebauten Garage Feuer aus, dem das ganze Anweſen zum Opfer fiel. Es waren in der Garage neun große Wagen untergebracht. Dem Beſitzer gelang es zwei große Wagen aus dem brennenden Gebäude herauszu⸗ holen. An eine Rettung der übrigen Fahr— zeuge war infolge der Hitze und der Explo⸗ ſionen, die durch die Benzin- und Oelbehälter hervorgerufen wurden, nicht mehr zu denken. Sieben große Wagen, darunter drei große Omnibuſſe und zwei große Laſtwagen, fielen den Flammen zum Opfer. Tödlicher Sturz. In Klingnau (Schweiz) ſtürzte der 50jährige Handlanger Meyer, Vater von ſechs Kindern, beim Ab⸗ nehmen eines Gerüſtes für Betonarbeiten am Kraftwerkbau rücklings von einer drei— einhalb Meter hohen Mauer herunter, ſchlug mit dem Kopf auf und brach das Genick. Er ſtarb kurze Zeit nachher. Betrunkener ruſſiſcher Pilot erſchoſſen. Als der Flugzeugführer Veriskoff, deſſen Appa⸗ rat mit drei Perſonen beſetzt war, in der Nähe von Moskau aus beträchtlicher Höhe abſtürzte, im Fallſchirm glücklich zur Erde niederkam, wurde er von ruſſiſchen Beamten auf der Stelle erſchoſſen, da er im Zuſtande der Trunkenheit die Kataſtrophe, die drei M aal far derte vgerſchn lde! Menſchenleben förderte, verſchuldet hatt Der jüdiſche Proteſtſtreik in Paläſtina. Bei dem in Paläſtina durchgeführten ſieben— ſtündigen Proteſtſtreik der Juden gegen die Beſchränkung der Einwanderung iſt es ver⸗ ſchiedentlich zu Zuſammenſtößen gekommen, 105 deren Verlauf 40 Perſonen verletzt wur den. Reiche Hinterlaſſenſchaft. Der in P95 ir ladelphia verſtorbene Zeitungsverleger Curtis hat ein Vermögen von 18,6 Millio- nen Dollar hinterlaſſen, das faſt Malene lich aus den Erträgniſſen ſeiner Unterneh⸗ nungen erworben wurde. Kind vom Scheunentor erſchiagen. Eine bei einem Bauern in Eugenbach bei Landshut zu Beſuch weilende neunjährige Seminarſchülerin wollte das in Schienen laufende Scheunentor verſchieben. Das Tor fiel aus der Führung und ſo unglücklich auf das Mädchen, daß dieſes mit einem ſchwe⸗ ren Schädelbruch kot am Platze blieb. Das auf ſo tragiſche Weiſe verunglückte Mäd- chen war das einzige Kind ſeiner Eltern. Das reichſte Mädchen der Welt? Wie aus Somerville gemeldet wird, dürfte die 25jährige Doris Duke, die Tochter des ver⸗ ſtorbenen Tabakkönigs, das reichſte Mädchen der Welt ſein. Das hinterlaſſene Vermögen des Tabakkönigs wird zurzeit mit 76 Mil, lionen Dollar angeſehen. Wegen ihres uner— meßlichen Reichtums reiſt die dame nur inkognito in Begleitung von Detektiven. Großer Ernteverluſt in den Vereinigten Staaten. Dey durch die lange Trockenheit der Getreideernte verurſachten Schaden ſchätzt man, wie aus Chigago gemeldet wird. im mittleren Weſten auf 50 Prozent und in Minneſota, wo Heuſchreckenſchwärme weitere Verluſte herbeiführten, ſogar auf 85 Prozent. In ſechs weſtlichen Staaten Jroht der Kartoffelkrebs die ganze Ernte zu zer⸗ nichten. Weinſchmidt eingeladen. 52 Vorgehen—!“ „Die habt ihr Mutti genannt? Wie kommt ihr dazu?“ ſeinem vergeiſterten Alten! Er blickte die Kinder ſo ernſt und forſchend an, daß auf der Pfanne? Hanſi den Finger in den Mund ſteckte, Schweſter weinerlich erklärte: „Wenn wir ganz artig und mit Tante Magda allein Dann gab ſie uns waren, durften wir Mutti zu ihr ſagen. immer Schokolade und Kuchen.“ während die von Amrum?“ Dem Auwalt wurde es ſchwül. an dieſem Morgen kürzer von den Kleinen, als er ſonſt zu tun pflegte, und ſchritt tief in Gedanken zu ſeinem Bureau. 4 Für den Abend hatte er Doktor Lau und den Major zum ſulaner! Dank einer Erbſchaft, die ihm 0 zugefallen war, hatte er vor kurzem den Reſt der Schuld für ſeinen früheren Geſellſchafter an die Kali-Geſell⸗ ſchaft abgetragen, hatte damit ſeine beiden Bürgen von ihrer Verpflichtung entlaſtet und dachte dieſen glücklichen Ausgang mit ſeinen Freunden bei einem guten Tropfen zu feiern. Aber ſeine Laune war durchaus nicht feſtlich. Als er gemäß der Verabredung den Arzt abholte, berichtete er kurz von dem, was die Kinder harmlos ausgeplaudert. Lau pfiff durch die Zähne. „Eine ganz abgefeimte Perſon! Du kannſt dir gratu— lieren, daß du ſie noch zur rechten Zeit losgeworden!“ „Allerlei Charaktere lernt man ja als Juriſt kennen— die unglaublichſten Beweggründe— aber ein ſo raffiniertes „Tſcha— ganz einfach iſt die Formel nicht, die auf ſie paſſen würde. Na— da ſind wir ja!“ Der Major war ihnen mit militäriſcher Pünktlichkeit ſchon zuvorgekommen, hatte einen gemütlichen Eckplatz ge— wählt und ſaß dort hinter einer Zeitung. brachte den beſtellten Wein, die Gläſer klangen zuſammen.) vorausſichtlich „Nun ſtell' auch eine andere Viſage auf, Martens! Du. ſiehſt noch immer aus wie Hamlet nach der Szene mit Oder haſt du ſonſt noch was Martens drehte am Fuß ſeines Römers und ſah in den Wein, ohne daß ſeine Miene ſich erhellte. „Ich hatte da heute morgen im Bureau einen ſonder⸗ baren Beſuch. Ihr erinnert euch noch des Schiffers Janſen Er verabſchiedete ſich Lau nickte ſuchen. N Der Küfer „Janſen— war das nicht der Mann, der— natürlich! Mit dem waren Sie doch auf Seehundsjagd, Herr Major!“ „Stimmt, Doktor! Ein famoſes Exemplar der In— Ein prächtiger Kerl!“ „Nun, eben der war bei mir. Sein Sohn lief ihm doch damals— 92— fort, nahm hier Dienſt im Krankenhauſe als Wärter und ſtarb an der Seuche.“ „Ja, ja— er war einem Magneten gefolgt—“ „Er lief hinter Schweſter Magdalene her und nahn, Wärterdienſte, um ihr nahe zu bleiben. alljährlich einmal, um das Grab ſeines Sohnes zu be Der Junge war ſeine ganze Hoffnung geweſen, wenn er ihn auch rauh behandelte. Daß er der Schweſter nachgelaufen war, hat er irgendwo erfahren, gibt ihr nun Schuld am frühen Ende ſeines Jungen.“ „Da mag ſie ſich vor ihm in acht nehmen!“ „Der Haß gegen die rote Hexe, wie er ſie nennt, hat ſich ſo tief in ſeine Seele gefreſſen, daß er die fixe Idee nicht los wird, er würde ſie noch einmal im Leben treffen. Dann will er mit ihr abrechnen. bei mir, fragte, op ich ſie vielleicht zufällig zu Geſicht be— kommen hatte. Er hätte gehört, ſie hielte ſich hier auf.“ „Und was haſt du ihm geſagt?“ „Daß ſie meines Wiſſens ins Ausland gereiſt wäre und nicht wieder nach würde.— Ich ſage euch: Wie der alte Mann— er iſt gan; grau geworden— da vor mir ſtand, die Mütze in den harten Fäuſten zuſammenballte und mit ſtarren Augen vo ſich hin ſah, da hätte auch ein furchtloſer Mann ihn nich gern zum Feind gehabt. kennen— auch gegenüber einem Weibe nicht!“ „Die Inſulaner haben doch große Achtung vor de! Frauen, meine ich.“ Der Alte komm Darum war er heute morgen Deutſchland kommer Der würde keine Schonung (Fortſetzung folgt.) S 5 91 —— AG 8 eee .— 3 K ͤ vv.— „ 2 2 9. 1 c 5 — . ä b . — 18 e KiSptide SrTEASMANN AAA 21 Nachdruck verboten. „Alſo hat Aki Ihnen doch etwas Schriftliches hinter⸗ jaffen, Frau Jochen?“ ü „Ja, das hat er. Aber ich hahe Angſt gehabt, es der Polizei zu zeigen. Die wäre ihm am Ende doch noch auf nie Fährte gekommen.“ „Aber mir werden Sie die Nachricht zeigen, Frau Jochen— nicht wahr?“ Die alte Frau ſah aufmerkſam prüfend in Beates bittende Augen. Was ihr aus ihnen entgegenſtrahlte, war Liebe, ſelbſtloſe Liebe für Aki. „Ihnen— ja, Fräulein Nyſtädt!“ gab ſie einfach zur Antwort. Sie ſtand auf und ging an ihr Bett. Unter dem Kopf— kiſſen verborgen, lag ein kleiner Zettel. Sie brachte ihn Beate. „Liebe Mutter Jochen!“ las Beate.„Ich muß fort— gehen. Ich habe einen Streit mit Frentzoß gehabt. Er hat Beate Nyſtadi mit Mißtrauen gegen mich erfüllt. Ich habe ſie ſo lieb, Mutter Jochen, ſo lieb, wie keinen Menſchen außer Ihnen auf der Welt. Ich habe von ihm verlangt, er ſoll es zurücknehmen, was er Böſes geſagt hat. Da mollte er mich mit einem Stuhl angreifen. Ich bin ihm zuvorgekommen und habe ihn zu Boden geſchlagen. Ich weiß nicht, ob er tot iſt oder was mit ihm geſchehen. Aber ich niuß fort. Sicherlich iſt die Polizei bald hinter mir her. ach will der Polizei nicht in die Hände fallen. Lieber gehe ich wieder hinaus ins Unbekannte. Liebe Mutter Jochen, wenn ich in Sicherheit vin, werde ich Ihnen ſofort Nachricht geben. Etwas Geld laſſe ich Ihnen da. Wenn Sie nichts mehr haben, gehen Sie, bitte, zu Konſul Nyſtädt. Er iſt gut und gerecht. Man ſoll alle meine Briefſchaften und Geſchäftspapiere nachſehen. Man wird nichts finden von Betrug oder Unterſchlagung. Der Freutzoß hat Unter— ſchiagungen begangen. Weil ich ihm auf der Spur war, hat er dies Komplott gegen mich angezettelt. Konſul Nyſtädt wird dafür ſorgen, daß Sie nicht verhungern. Das hoffe ich zu Gott. Aber gehen Sie nicht zu Fräulein Beate. Ich habe einmal geglaubt, ſie hätte ein gutes Herz und wäre der beſte und feinſte Menſch auf der Welt. Aber ich habe mich in ihr wohl doch getäuſcht. Das tut noch mehr weh, als daß ich jetzt wieder aus meinem ruhigen, glücklichen Leben fort muß. Ich will verſuchen, über die Grenze nach Oſtpreußen ins Ruſſiſche zu kommen. Viel- leicht bin ich dort ſicher und finde wieder Arbeit. Gott ſchütze Sie! Sobald ich kann, gebe ich Ihnen Nachricht. Ihr dankbarer Aki.“ Beate las dieſe Zeilen immer und immer wieder. Dann legte ſie ſie in Mutter Jochens Hände zurück. Und plötz⸗ lich ſank ſie vor der alten Frau in die Knie nieder: „Wie unrecht habe ich ihm getan, Mutter Jochen! Ver— zeihen Sie mir!“ „Wir irren alle, mein Kind. Seien Sie ſtill. Ich habe eine Ahnung, als ob Sie Ihren Irrtum wieder gutmachen könnten.“ Da fühlte ſich Beate wunderbar getröſtet. Sie trocknete hre Träuen ab und ſtand entſchloſſen auf. „Liebe Mutter Jochen!“ ſagte ſie nun.„Ich will nicht ruhen und nicht raſten, bis ich Aki gefunden habe, bis ich ihm den häßlichen Verdacht abbitten kann. Vielleicht, daß auch er dann ſieht, daß ich beſſer bin, als er jetzt von mir glaubt.“ „Was werden Sie tun, Fräulein Beate?“ „Nichts, was Aki ſchaden könnte! Nur was ihm nützen kaun. Seien Sie ganz ruhig. Ich komme jetzt täglich hier— her und ſehe nach Ihnen. Sie ſollen nicht verlaſſen ſein.“ 15 21 5 Die Vernehmung Frederie von Frentzoß' war noch mehrere Tage lang nicht möglich. Er lag beſinnungslos in wilden Fieberphantaſien. Die Aerzte hatten eine ſchwere Gehirnerſchütterung und mehrere Rippenbrüche feſtgeſtellt. Für mehrere Tage war an eine Befragung des Patienten nicht zu denken, hatte der leitende Arzt der Kreiskranken— hausabteilung der Polizei energiſch erklärt. So war immer noch nicht feſtzuſtellen, inwieweit Aki ſchuldig war und der ſchwere Verdacht eines tätlichen An⸗ griffs mit vielleicht tödlichem Ausgang lag noch ungemin⸗ dert auf ihm. Dagegen hatten die Unterſuchungen in Frentzoß' Wohnung wie in ſeinen Abteilungen umfang⸗ reiche Betrügereien und Durchſtechereien ergeben. Der Konſul erzählte Beate ſofort von dieſer Ent⸗ deckung. Sie atmete auf. Makel und Unehrlichkeit waren alſo nun von Aki genommen. Mochte Gott geben, daß Frentzoß wieder geſund wurde und Aki auch in dieſem Falle nicht ſchuldig erſchien. Wie aber Aki benachrichtigen? Die Wanderroute, die er in ſeinem Brief an Mutter Jochen angegeben hatte, war ja derart unbeſtimmt, daß man ihn ſo nicht finden konnte. Sicherlich würde er auch nicht Wege über die Grenze ſuchen, die beſonders beobachtet wurden. Beate überlegte mit dem Vater hin und her. Sie mußte Aki eine Nachricht zukommen laſſen. Dieſe Nachricht mußte aber ſo gehalten ſein, daß die Polizei nicht dahinter⸗ kommen konnte. Es war nicht leicht. Aber es mußte ge⸗ lingen. a e„ Fünfzehntes Kapitel. Inzwiſchen wanderte Aki, von Hamburg aus, durch Pommern der polniſchen Grenze zu. Er wagte es nicht, die Hauptzüge zu benutzen, immer aus Angſt, daß die Polizei einen Steckbrief bereits hinter ihm erlaſſen hätte. So wählte er kleine Lokalzüge und legte inzwiſchen immer wieder Strecken zu Fuß zurück, um ſeine Spur möglichſt zu verwiſchen. Er nächtigte in kleinen Herbergen, und zwar immer nur für eine Nacht. So war es möglich, daß er auf den Meldezetteln einen falſchen Namen ein- ſchrieb, ohne daß durch längeren Aufenthalt die Polizei ihm auf die Spur kommen konnte. Seine Wanderung er— regte kein Aufſehen. Man war es hier oben an der Küſte gewöhnt, daß viele junge Leute ihre Ferien zu ausgedehn— ten Fußwanderungen benutzten. Aki Wernoff richtete es immer ſo ein, daß er erſt bei Dunkelheit in ein Quartier kam, um es am nächſten Morgen bei Tagesanbruch zu verlaſſen. 5 Wäre nicht dieſe furchtbare Angſt vor der Verfolgung durch die Polizei geweſen— dieſe Wanderung durch den hellen Vorfrühling hätte ihm etwas wie Freude gegeben. Zum erſten Male ſeit langer Zeit, daß er wieder ganz in der Natur und für ſich war. Der hohe Himmel über ihn, die zarten Silhouetten der Bäume an den Wegen, die kleinen Wälder, unter deren verdecktem Laub ſchon die erſten Frühlingsblumen hervorkamen— alles hätte ihn er— freuen, beglücken können. Doch die Laſt der Schuld lag zu ſchwer auf ſeiner Seele. Und die bittere Erinnerung an Beate Nyſtädt war ein brennender Schmerz. Was hatte er alles in Beate geſehen! Sie war für ihn eine Idealgeſtalt geweſen. Ihr Bild war ihm in eins verſchmolzen mit dem ſeiner Mutter, die er in Kinder— zeiten verloren hatte. Und nun hatte ihn Beate ſo bitter enttäuſcht. Nicht, daß ſie an ihn gezweifelt hatte, war das Entſcheidende. Frentzoß hatte ja die Schlingen ſo ge— ſchickt gelegt, daß ein argloſes Gemüt, wie Beate, ſich wohl mit darin verfangen konnte. Aber daß er ſie in dieſem übelbeleumdeten Lokal in dem Arm dieſes Eintänzers ge— troffen, das war wie ein untilgbarer Fleck auf ihrem Bild. Sie war wohl doch ſo wie viele junge Mädchen aus guten Kreiſen. Unter der unſchuldigen Maske bargen ſich Er— fahrung und Gier. Und doch, immer wieder klang eine Stimme in ihm: „Verurteilſt du ſie nicht ebenſo ungehört, wie ſie dich verurteilt hat? Weißt du wirklich, was ſie bewog, in jenes Nachtlokal zu gehen? Du beklagſt dich, daß ſie dich un⸗ gehört verdammte. Tuſt du nicht dasſelbe?“ So rang er immer wieder in ſeiner Seele um Beate. So litt er um ſie. Dazu kam die Sorge um Mutter Jochen. Noch hatte ſie ja Geld. Beſcheiden, wie ſie war, konnte ſie mit dieſen 200 Mark eine ganze Weile auskommen. Die Miete war, wie immer, auf ein Vierteljahr von ihm vor⸗ ausgezahlt. Aber einmal mußte das Geld zu Ende gehen. Würde ſie dann den Weg zu Konſul Nyſtädt finden? Würde er ſo hochherzig ſein, wie Akiſes von ihm erhofft? Das alles waren Fragen, die ihn nicht zur Ruhe kommen ließen. Schmal und hager wurde er in dieſen Tagen. Selbſt die friſche Frühlingsluft und das geſunde Leben in der freien Natur draußen vermochten keine Farbe auf ſein Geſicht zu zaubern. b Kam er abends müde und hungrig in ein kleines Wirts⸗ haus, ſo war ſeine erſte Frage nach Zeitungen. Er brannte auf Nachrichten aus Hamburg. Und doch fürchtete er ſie. Konnte nicht in jeder Zeitung ſein Steckbrief ſtehen? Vielleicht war es falſch geweſen, Mutter Jochen mitzu⸗ teilen, wohin er ſich wenden wollte? Vielleicht hatte die Polizei bei ihrer Hausſuchung auch dieſen Abſchiedsbrief an Mutter Jochen gefunden. Dann war es mit ſeiner Frei⸗ heit bald aus. An jedem Poſtamt, an jedem Gerichtsgebäude ging er mit ſcheuem Blick vorüber. Es konnte ja überall ein Steck⸗ brief hängen. Begegnete er einem Gendarm oder ſonſt einer Amtsperſon, ſo zog er die Mütze tief in die Stirn. Jeder forſchende Blick deines ihm Begegnenden ließ ihn im tiefſten Innern erzittern. So war er acht Tage unterwegs, teils zu Fuß, teils mit der Bahn. Er war nun ſchon an der polniſchen Grenze angelangt. An der letzten deutſchen Station ſaß er beim Abendbrot und las die Zeitungen aus dem Reiche. Er atmete auf. Nein! Ein Steckbrief war immer noch nicht zu finden. Aus Langweile blätterte er die verſchiedenen Seiten der Zeitungen durch. Las die Familiennachrichten; eigentlich ohne zu wiſſen, warum. Da— plötzlich ſtutzte er. In ziemlich großem Druck und großem Format fand er folgende Nottz: A. W. wird innig gebeten, ſchnellſtens nach Brauns⸗ berg(Oſtpreußen) zu gehen. Nähere gute Nachrichten poſtlagernd unter B. W. 5333 N Aki las dieſe kurze Notiz wieder und immer wieder. Was ſollte ſie bedeuten? Wie kam es, daß dieſe Buch⸗ ſtaben A. W. und B. W. die Anfangsbuchſtaben ſeines und Beates Namen waren. a Ein Zuſaul, ſagte er ſich. Und doch gleich darauf: Und wenn es kein Zufall wäre? Er las die Notiz noch einmal. Was für eine Chiffrenummer war dies doch? 5. 3. 339 Aber das war ja das Geburtstagsdatum Beates! Es war das Datum jenes Abends, an dem er den erſten Zu⸗ ſammenſtoß mit Frentzoß gehabt und ſich in Zorn von Beate getrennt hatte. Niemals vergaß er dieſen Tag. Er war der Beginn ſeines Unglücks geweſen. Nun fand er hier dieſes Datum und dieſe Buchſtaben. Nein, ein Zweifel war unmöglich. Beate hatte dieſe Notiz in die Zeitung gebracht. Aber wie kam ſie darauf, in dieſer kleinen pommerſchen Zeitung zu inſerieren? Haſtig ging er an den Zeitungsſtänder des kleinen ver⸗ räucherten Lokals und ſuchte weiter: Tatſächlich— in ſämtlichen pommerſchen, oſtpreußiſchen und mecklenburgi⸗ ſchen Zeitungen ſtand die gleiche Notiz. So wußte Beate alſo von dem Weg, den er genommen hatte, vermutlich durch Mutter Jochen. Sie rief ihn durch dieſe kleine Notiz. Sie dachte an ihn, wollte ihm helfen. Ein heißes Glücks⸗ gefühl brach in ihm auf. „Gute Nachrichten poſtlagernd, Braunsberg!“ hatte ſie geſchrieben.— Gute Nachrichten!? Was konnte das be⸗ deuten? Entweder war Frentzoß wieder geſund geworden oder aber man hatte ſich davon überzeugt, daß er keinerlei unerlaubte Handlungen begangen hatte. Braunsberg— Oſtpreußen... Er fragte nach einem Kursbuch. Der freundliche Wirt brachte ein altes Bändchen. „Hier wird ſo etwas nicht oft gebraucht!“ ſagte er ent⸗ ſchuldigend.„Aber vielleicht finden der Herr doch darin, was er ſehen will!“ Mit zitternden Händen blätterte Aki in dem kleinen Kursbuch. Tatſächlich— hier ſtand: Braunsberg(Oſt⸗ preußen). Es waren nur vier Wegſtunden bis dorthin. Dazwiſchen aber lag die Grenze. Wie kam man über die Grenze? Sein Paß hatte kein Viſum. Ueberdies mußte er ſich hüten, ihn zu zeigen. Es konnte ja inzwiſchen ein Steckbrief erlaſſen ſein. Dann fiel er unrettbar der Polizei in die Hände. Mit verzweifelter Gebärde ſchob er das Kursbuch bei⸗ ſeite und ſaß in ſtummem Grübeln da, Stunde um Stunde. Der Wirt hatte ihn von ſeiner Theke aus ſtumm beob⸗ achtet. Er ſah: der fremde, junge Mann war von irgend⸗ einer ſchweren Sorge niedergedrückt. Wer mochte wiſſen, was der arme Kerl auf dem Herzen hatte. Er war gerade ſo jung und friſch und ſo einfach im Weſen wie der eigene Sohn, der im Weltkriege gefallen war. Ein unbeſtimmtes Gefühl von Mitleid erfaßte den Wirt. Er ſah ſich um. Dann kam er hinter ſeiner Theke hervor. „Iſt's geſtattet, daß man Platz nimmt?“ fragte er. Aki fuhr aus ſeinem Brüten auf. „Bitte, Herr Kröger! Sie tun mir direkt einen Ge⸗ fallen. Manchmal iſt es nicht gut, mit ſeinen Gedanken allein zu ſein.“ „Hören Sie, junger Herr“— der Wirt dämpfte ſeine Stimme—,„ich kann mir ſchon denken, wo Sie der Schuh drückt. Sie möchten herüber über die Grenze.“ Aki erſchrak. Aber der freundliche alte Mann legte ihm beſchwichtigend die Hand auf die Schulter: „Sie brauchen keine Angſt zu haben, junger Herr! Hier hat ſchon mancher geſeſſen and wollte herüber. Da waren der polniſche Korridor dazwiſchen und die polniſche Polkzei, die aufpaßt wie der Teufel auf die arme Seele. Iſt ſo mancher, der drüben liebe Menſchen hat und dem Polen ein Dorn im Auge, weil er deutſch fühlt und deutſch ge⸗ blieben iſt. Da haben wir ſchon manchmal ſo einem Lands⸗ mann herübergeholfen, ohne daß ein Hahn danach gekräht hat. Daß Sie ein ordentlicher, lieber Burſche ſind, das fühlt man. Man hat in ſeinem langen Leben hier in dem Wirtshaus ſchon ſo viele Menſchen kommen und gehen ſehen— da weiß man Beſcheid. Alſo, wenn Sie rüber möchten, Herr?“ „Und ob ich'rüber möchte, Herr Kröger?! Wenn Sie i mir dazu helfen könnten, Gott möge es Ihnen lohnen. Glauben Sie mir, es iſt nichts Unrechtes, was mich hin⸗ übertreibt.“ i „Das glaube ich Ihnen unbeſehen, junger Herr. Aber ſagen Sie, wie ſteht's: können Sie einen braunen Lappen ſpringen laſſen? Nicht für mich. Gott behüte, daß ich von einem Landsmann, der über den verfluchten Korridor hinüber in unſer deutſches Oſtpreußen will, Geld nehmen ſollte. Aber der Mann, der das macht, der ſchreibt Ver⸗ dienen groß. Dafür iſt er auch zuverläſſig.“ „An Geld ſoll's nicht ſcheitern, Herr Kröger. Ich zahle doppelt, wenn's ſein muß.“ 1 „Nee, nee, das tun Sie lieber nicht. Wenn das nächſte Mal ein armer Teufel kommt, der nicht ſoviel hat, dann ſtreiktt uns der Kuhlweit. Na, dann bleiben Sie man noch eine Stunde hier. So um halb zehn kommt der Kühlweit gewöhnlich bei mir vorbei, um einen Korn zu trinken. Da wollen wir gleich einmal mit ihm reden. Und wie wär's denn nun, wenn Sie nochmal ein ordentliches Schinken⸗ brot eſſen möchten? Kann ſein, daß Sie noch heute los müſſen.“ 5 B .*. 1„ 3 Die Nacht war dunkel. Der Himmel hatte ſich bezogen. Warmer Frühlingsregen fiel in ſchweren Tropfen. Ab und zu, wenn die Wolken zerriſſen, ſpiegelte ſich ein ver⸗ lorener Stern in den Lachen des aufgeweichten Weges. Aki ging langſam und gleichmäßig zwiſchen Joſeph Kuhl⸗ weit und einem ihm unbekannten ſchweigſamen Mann. Sie ſprachen kein Wort. Ihre Zigaretten bohrten einen kleinen roten Schein in die Dunkelheit. i 9 Stunden um Stunden waren ſie ſo gewandert. Jetzt machten die beiden Männer halt. Eine Taſchenlampe blitzte auf, beleuchtete die Armbanduhr Kuhlweits. „Zwanzig Minuten noch“, ſagte der.„Sie wiſſen doch, wie Sie ſich hier zu verhalten haben“?? Ali nickte. Schweigend gingen die drei weiter. Die erſte praltiſche Hilfe für das Saargebiet. Neuſtadt a. d. H., 28. Mai. Die dem Beginn oer Bauarbeiten und da⸗ mit der Einführung der Gasfernverſorgung von den Saarkokereien nach den pfälziſchen Städten und Gemeinden bisher noch entge⸗ gengeſtandenen Hinderniſſe ſind nunmehr be⸗ feitigt worden. Die eingeholten Gutachten ha⸗ ben den Nachweis erbracht, daß der Bezug von Saarferngas unter Stillegung des Gaswerke der in Frage kommenden Städte dauernde wirtſchaftliche Vorteſle bringt. Und ſo haben ſich denn auch die maßgeben⸗ den Partei- und Regierungsſtellen nachdrück⸗ lichſt für die Durchführung des Projekts ein⸗ geſetzt. Die Pfälziſche Gas⸗A G., die 19 als Studiengeſellſchaft aufgezogen war, wird nunmehr in eine Bau⸗ und Be⸗ triebsgeſellſchaft auf gemeinnütziger Grundlage unter Führung des Kreistages um⸗ gewandelt, der die Uebernahme des Gaſes von der Ferngasgeſellſchaft Saar und deſſen Weitervertrieb an die Städte ob⸗ liegt. Gleichzeitig werden verſch'edene Gemein⸗ den, die heute noch der Vorteile der Gas⸗ verſorgung entbehren, von der Geſellſchaft an⸗ geſchloſſen werden. Die Durchführung dieſes großen Projekts durch den Gauleiter Bürk⸗ kel und der anſchließende weitere Ausbau werden Hunderten von Volksgenoſſen auf lange Zeit Arbeit und Brot geben. Der Ge⸗ ſamtaufwand für alle vorgeſehenen Arbeiten der beiden Geſellſchaften beträgt annähernd fünf Millionen Mark. Es iſt dies wohl das erſte Beiſpiel praktiſcher Hilfe für das Saargebiet, deſſen Kohle auf dieſe Weiſe Abſatz und Verwendung auf deut⸗ ſchem Boden findet. Aus Heſſen und Naſſau Verbot des Schrotſchuſſes auf Rol-, Dam⸗ und Rehwild. Darmſtadt, 27. Mai. Zu Beginn der Jagd⸗ 1 auf den Rohbock, die in Heſſen am 1. uli aufgeht, bringen wir die ſtaatsminiſte⸗ rielle Bekanntmachung vom 8. September 1933, wonach der Schrot⸗ und Poſtenſchuß auf Rot⸗ Dam⸗ und Rehwild auch als Fang⸗ ſchuß verhoten iſt, in Erinnerung. Folgen von Zuwiderhandlungen ſind außer emp⸗ findlicher Beſtrafung auch Einziehung des verbotswidrig erlegten Wildes und der bei der Tat gebrauchten Schußwaffe, ſowie Un⸗ gültigkeit und Einziehung des Jagdpaſſes. Verbandstag der Genoſſenſchaft Heſſen⸗Mit⸗ telrhein in Bingen. * Wiesbaden, 27. Mai. Am 8. und 9. Zuni findet in Bingen der 4. Verbandstag der eie, Heſſen⸗Mittelrhein(Schul⸗ te⸗Delitſch) e. V., Wiesbaden ſtatt. Es iſt dies die erſte Mitgliederverſammlung nach der Verſchmelzung der Reviſionsverbände Wiesbaden, Kaſſel und Darmſtadt. Auf der Tagung werden Referate halten Verbands⸗ direktor Dr. Breitenbach, Seide r Lauxer, Verbandsſyndikus Schneider, Dr. R. Henfner vom Inſtitut für Genoſſenſchafts⸗ weſen in Frankfurt, Dr. Johann Lange⸗ Berlin, Anwalt des Deutſchen Genoſſen⸗ ſchaftsverbandes und Direktor Dr. Reinhold Lefter⸗Kaſſel. Frankfurt a. M., 27. Mai.(Unter ⸗ chlagungen.) Der 45jährige Komman⸗ ur der Freiwilligen Feuerwehr in Eppſtein, Milbelm ahr. unterſchlua in den leuten ſechs Jahren aus der Feuerwehrkaſſe rund 3500 Rm. Sterbe⸗ und Verbandsgelder. Mahr, der in wirtſchaftlichen Nöten war, hatte das Geld nach und nach an ſich gebracht. Die Beweisaufnahme vor dem Schoͤffengericht er⸗ gab, daß Mahr, um eine Aufdeckung ſeiner Verfehlungen durch Reviſionen zu verhüten, die Eingänge zum großen Teil nicht gebucht hatte. Aus der Ausſage eines Zeugen ging hervor, daß die Angehörigen der Feuerwehr ſich durch das Zeugnis eines Eppſteiner Bant⸗ beamten immer wieder haben in Sicherheit wiegen laſſen, der ſelbſt der Unterſchlag ing von 30000 Rm. bezichtigt wird. Das Gericht erkannte gegen Mahr auf ein Johr Gefängnis. Wöllſtein, 27. Mai.(Todlecher Un glücksfall eines Handwerksmei⸗ ſters.) Einen ſchrecklichen Tod fand der Wagnermeiſter Franz Fiſcher bei der Arbeit in ſeiner Werkſtatt. Er hatte an der Bohr- maſchine zu tun und kam dabei mit einem Halstuch in die Kurbel. Hierdurch wurde ihm der Hals zugezogen und er erſtickte, eye ihm Hilfe werden konnte. Der tödlich Verun— glückte ſteht im 38. Lebensjahr und hinter⸗ läßt Witwe und ſechs Kinder. Gießen, 27. Mai.(Ehrenvolle Be⸗ rufung.) Der aus der Kampfzeit der na⸗ tonalſozialiſtiſchen Bewegung in Oberheſſen und weit darüber hinaus bekannte frühere oberheſſiſche SA Standartenführer Graf Bern— hard zu Solms-Laubach, der ſeit längerer Zeit ſchon als Intendant des Friedrich-Theaters in Deſſau wirkt, wurde zum Intendanten und Leiter der Volksbühne am Horſt Weſſel-Platz in Berlin berufen. Er hat ſein Amt bereits angetreten. ** Frankfurt a. M., 27. Mai.(Einbruch in der Strafanſtalt Preunges⸗ heim.) Am erſten Pfingſtfeiertag machte der Inſpektor der Strafanſtalt Preunges⸗ heim, als er den Kaſſenraum betreten woll— te, die Entdeckung, daß die Schlüſſel zu die⸗ ſem Zimmer fehlten. Weitere Nachforſchun⸗ gen ergaben, daß die im Kaſſenraum ſtehen— de zwei Zentner ſchwere Truhe mit den Wertſachen der Gefangenen nicht mehr ge⸗ gau an ihrem alten Platz ſtand. Bei der Ver⸗ nehmung der in der vergangenen Nacht an⸗ weſenden Beamten ergab ſich, daß der hilfs⸗ aufſeher Heinrich Steuernagel in der Nacht bereits zwei Stunden vor Ablöſung ſeinen Dienſt verlaſſen hatte. In der folgenden Nacht wurde St. bei einem neuen Verſuch überraſcht. Nach längeren Ausreden geſtand er ſeine Abſicht, die Truhe, in der ſich Wert⸗ ſachen für etwa 2500 Reichsmark befanden. zu entwenden, was ihm aber mißlungen war. Das Schnellgericht verurteilte den An⸗ geklagten zu 9 Monaten Gefängnis. Varmſtadt, 27. Mai.(Verkehrsun⸗ fall auf der Straße Roßdorf⸗ Reinheim.) Der Autofahrer Diplominge⸗ nieur Bruans aus Frankfurt fuhr unweit der Odenwälder Hartſteininduſtrie beim Ueberholen den Radfahrer Weſp aus Darm⸗ ſtadt an, der leicht verletzt wurde Der Kraft⸗ wagen rannte dabei gegen einen Straßen⸗ baum und die beiden Mitfahrer, Ingenieur Müger aus Darmſtadt und Kaufmann Kreß⸗ mann aus Frankfurt mußten mit Kopf- und Beinverletzungen durch die Rettungswache 5 das Herz⸗Jeſu⸗Hoſpital eingeliefert wer⸗ en. Geiſenheim, 27. Mai.(Zweites To⸗ desopfer des Liebesdramas.) Der 24 jährige Muggele, der im ſogenannten Winkeler Anbau ſeine Geliebte, die 19 jähri⸗ ge Vogel aus Jagſthauſen, durch Kopf⸗ und Herzſchuß ermordete und ſich dann ebenfalls einen Kopfſchuß beibrachte, iſt im Geiſenhet⸗ mer Krankenhaus ſeinen Verletzungen erle⸗ nen. Weltmeiſterſchafts⸗Vorrunde. in Florenz: Deutſchland— Belgien 5:2. in Genua: Braſilien— Spanien 113. in Rom: Italien— Vereinigte Staaten 711. in Trieſt: Tſchechoſlowakei— Rumänien 21. in Neapel: Ungarn— Aegypten 42. in Bologna: Argentinien— Schweden 312. in Mailand: Holland— Schweiz 213. in Turin: Oeſterreich— Frankreich 111. Das neunte Avus⸗Nennen Guy Moll⸗Frankreich Sieger.— Momberger Dritter.— Phantaſtiſche Geſchwindigkeiten.— Stuck und Prinz Leiningen ausgeſchie den. Berlin, 28. Mai. Auf der Automobilverkehrs- und Uebungs— ſtraße der Reichshauptſtadt, der Avus, wurd! am Sonntag nachmittag das von der oberſten nationalen Sportbehörde für die deutſche Kraftfahrt veranſtaltete neunte internationale Avusrennen 1934 für Rennwagen mit phan⸗ taſtiſchen Geſchwindigkeiten ausge⸗ tragen. Zum erſten Male wieder ſeit Jahren waren deutſche Fͤrmen, zum Teil mit vollkommenen Neukonſtrultionen, angetreten, um den in vielen internationalen Kämpfen erprobten ausländiſchen Maſchinen und Fah⸗ rern als ernſte und harte Konkurrenten ent— gegenzutreten. Zunächſt ſtarteten 16 Wagen der klei⸗ nen Klaſſe. 196.561 Kilometer waren von den„Kleinen“ zurückzulegen. Schon die erſte Runde ſah den Vorjahresfieger Veyron(Frauk⸗ reich) auf Bugatti in Front. Zwei weitere Bugatſtſahrer, Burggaller(Berlin) und Soyka (Prag), folgten dichtauf. G. Macher auf Zoller mußte ſeinen Wagen ſchon in der erſten Runde anhalten, ebenſo ſchied Sandi wegen Differentialbruches mit ſeinem Mare— rati aus. Auch die beiden reſtlichen Zoller wagen von Delius und Wimmer ſchieden ſpä— ter aus. Veyron gewann ſchließlich mit 182.7 Stundenkilometern ſicher vor G. Burg⸗ 190 0 mit 181.01 Stundenkilometern und Graf aſtelbarco mit 173.06 Stundenkilometern. Das Hauptrennen Zum Hauptrennen trat Mercedes- Benz leider nicht an. Die Verſuchsfahrten er⸗ gaben gute Reſultate. Es wurden Geſchwinoig⸗ keiten bis zu 300 Stundenkilometern erzielt, aber am letzten Trainingstag traten Schwie⸗ rigkeiten in der Benzin-Förderpumpe auf. Kurz vor Beginn des Rennens der ſchweren Wagen über 1500 cem, das über 294.426 Kilometer führte, ging ein ſtarker Platzregen mit Hagelſchauern nieder. 11 Fahrer nahmen den Kampf auf. Hans Stuck auf Auto- Union ſetzte ſich ſofort an die Spitze und es gelang ihm trotz des Regens, ſchon in der erſten Runde einen Durchſchnitt von 206 Ki⸗ lometern zu erreichen. Ihm folgten die orei Scuderia Ferrari-Fahrer Chiron, Varzi und Moll auf Alfa Romeo; erſt dann kam Nu⸗ volari auf Maſerati. Stuck hielt bis zur 10. Runde ſeine Poſition, während Chiron in der 6. Runde von Moll überholt wurde, der auch vorher Varzi hinter ſich gelaſſen hatte. Das Rennen ſpitzte ſich nunmehr zu einem Zweikampf zwiſchen Auto⸗Union und Alfa Romeo zu. Als erſter gab der Italiener Siena auf Maſerati bereits in der zweiten Runde auf, dann mußte auch Prinz Leiningen in der 6. Runde auf Auto⸗Union wegen Kühl⸗ waſſerverluſt die Bahn verlaſſen. Chiron kam wegen Defektes aus dem Rennen. In der 10. Runde fiel die Entſcheidung. Stuck und Momberger als Erſter und Dritter mußten Reifenwechſel vornehmen und tanken. Stuck hatte dann gleich darauf in der 11. Runde Kupplungsdefekt und auch Mom⸗ berger mußte noch zweimal am Erſatzteillager halten. Inzwiſchen hatte Moll die Spitze über⸗ nommen und raſte mit geſteigerter Geſchwin⸗ digkeit um die Bahn. Nachdem Stuck die 10. Runde mit 210.3 Stundenkilometer zurückaeleat batte und Momberger in der 9. Runde die beſte Run⸗ denzeit des Tages mit 225.843 Kilometern erzielt hatte, wurde keine dieſer Geſchwindig⸗ keiten jemals wieder erreicht. Moll war aber nicht mehr zu ſchlagen. Auch Varzi hatte ſeine zweite Poſition vor Momberger beha up⸗ tet, während Stuck in der 12. Runde die Weiterfahrt einſtellte, da der Schaden nicht ſo ſchnell zu beheben war. Auguſt Mombergers Leiſtung muß hoch eingeſchätzt werden, denn ſein knapper dritter Platz iſt höchſt ehrenvoll für Deutſchland. Man darf nicht verkennen, daß es auf der ganzen Welt bisher kaum einen Rennwagen gab, der gleich das erſte Rennen ſiegreich durchſtand. Wir haben die ſchnellſte Zeit durch Momber— ger erzielt und einen hervorragenden dritten Platz belegt. Deutſchland— Velgien 5:2 Die erſte Runde der zweiten Fußball⸗Welt⸗ meiſterſchaft liegt hinter uns. Sie brachte uns als freudigſte Genugtuung einen 5:2⸗Sieg über Belgien und damit den Eintritt in die Zwiſchenrunde. in der die ſtark zu beachtenden Schweden Veutſchlanos Weg mer ſein werden. Das Berta-Stadion in Flo⸗ renz war der Schauplatz des deutſch⸗belgi⸗ ſchen Kampfes, der für unſere Spieler beileſhe kein Spaziergang war. Die eifrigen Belgier kämpften in der erſten Hälfte mit einem Eian und einer Begeiſterung, daß den vielen deut⸗ ſchen Schlachtenbummlern recht bange wurde. Das 2:1 für Belgien bei der Pauſe ſah recht gefahrdrohend aus, aber in den zweiten 45 Minuten zeigte es ſich, daß die Belgier an⸗ fangs ihr ganzes Pulver verſchoſſen hatten und da kam die deutſche Elf noch zu einem klaren und wohlverdienten Sieg. Das Spiel. In der erſten Hälfte kam die deutſche Mann⸗ ſchaft gar nicht in Fahrt und mußte das Kommando den eifrigen Belgiern überlaſſen, die viel flüſſiger und unbeſchwerter ſpielten. Deutſchlands Sturm war durch die allzu be⸗ tonte Defenſiwtaktik der Läuferreihe ganz auf ſich ſelbſt angewieſen und kam daher zu kei⸗ ner einheitlichen Aktion. Kobierſki ſchoß zwar nach halbſtündigem Spiel den Führungs⸗ treffer, aber die Belgier kamen ſchon wenig ſpäter durch Voorhoff zum Ausgleich und noch vor der Pauſe durch den gleichen Spieler zum Führungstreffer. Nach dem Wechſel klappte es bei den Deutſchen beſſer, zumal die Belgier das Tempo nicht mehr durchhalten konnten. Siffling, Fee eee ſchoß den Ausgleich und Conen erzielte bis zum Schluß noch drei weitere Treffer. In der deutſchen Elf waren nur Kreß, Haringer, Conen und Siffling in gewohnt guter Form, alle anderen Spieler zeigten nicht die erwarteten Leiſtungen. Schwach waren beſonders die Läuferreihe und der Verteidiger Schwarz, darunter litt auch die Arbeit der Stürmerreihe. In der belgi⸗ ſchen Elf war der Stürmer Voorhoff der Beſte. Das Spiel hatte bei der tropiſchen Hitze nur gegen 8000 Zuſchauer angelockt. Deutſch⸗ land ſpielt nun in der zweiten Runde in Mai⸗— and gegen Schweden. ieee ieeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeth444446 4111111778 487177717 AiTeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeenel%%. 2 2 745 2 2 2 2474(160121412½/, Wenne, Mrrttkkrrrtkrcemauueune 11 ** * v 11111111111 111171111144 44 2421111271111 * C* e 8 V SH T eee, 0 5 finn 4. 9 2———j——3⁰——4⁰⁰ẽ—4⸗366n—t¹¹ÜL9ů'P7¹¹.³¹¹⁰¹ldA 73333179—6——j—1————⁰—⁰b³vvlvaͥ— hNiuaIͤ T lee 2 S PATLESENERNTEN 1950 œei32 Das ic wie ein Huliks gulen. Freundde: „KURMaR RT S Wieden dd. Ein von. Millionen lang beluſer Genuss ist wieder er⸗ scuvuigliclu, den die neus „KURMARKH“ kosfef jet nur 54 8 W598 ent Rinn DSS r ee 7* ö 5 V.. DEN 7 7 1 — 8 Heim Wort des Lobes sei luer gesagl. Hubiaren. Sie die neue, HUIRMARH Zu, 3s Iſt Sie werden Uberrasdut und. glucklidv seim. 11 — f J5 N — 1 5 Demet eee 77 7 3 num 77 7 27„ 8 Fereeeenneeeneneeeneeeenenenenenneeeeeene ieee