1 IRB. 3 Achtung! Amtswalter! Das nächſte Kreis⸗ treffen der Amtswalter findet nicht am 9., ſondern am 16. und 17. Juni in Schönmat⸗ tenwag ſtatt. Ausrüſtung wie das letztemal. Verpflichtet zur Teilnahme ſind alle Amts⸗ walter der P. O. und der Gliederungen, die nicht durch Krankheit(Fußkrank u. fw) ſich schriftlich entſchuldigen können, ſoweit ſie Parteigeuoſſen ſind. Wenn der eine oder andere dieſer Pg. noch nicht die Genehmigung zum Tragen des Braunhemdes beſitzt, iſt der entſprechende Antrag nuverzüglich ſchriftlich mir einzureichen. Zum Generalmitgliederappell am 4. Juni, haben alle Amtswalter reſtlos zu er- ſcheinen. Entſchuldigungen gibt es dieſesmal keine. Heil Hitler! Der Ortsgruppenleiter: i. V. Schweigert. Reichsluftſchutzbund, Ogr. Viernheim Hauswarte des Bezirkes 1(alles rechts der Saarſtraße). Heute abend 20,45 Uhr zweiter Schulungsabend. Wir appellieren an das An- ſtands- und Pflichtgefühl jedes Einzelnen und erwarten diesmal reſtloſes Erſcheinen. Heil Hitler! Münkel, Geſch. F. General⸗Mitgliederapell verbunden mit Schulungsabend am 4. Juni im Freiſchütz. Beginn pünktlich /9 Uhr. Die Mitglieder der Partei u. der Gliederungen ſind verpflichtet zu erſcheinen und bitte ich die betr. Führer um entſprechende Anordnung und Stärke⸗ S Einladung! Am Fronleichnamstag, nachmittags ab 10 ½4 Uhr, findet auf dem N. A. K.-Stadion ein Volksfeſt der Katholiſch. Gemeinde Viernheim ſtatt, unter Mitwirkung des Kathol. Kirchenchors „Cäcilia“ und der Freiwilligen Feuerwehrkapelle. Eine Veranſtaltung für Jung und Alt! Ganz beſonderes Programm für die Kinder! Große Ueberraſchungen! Allerlei Beluſtigungen! Eintritt frei! Eintritt frei! Zu dieſem Volksfeſt laden wir die Pfarrangehörigen Unſerer Gemeinde aufs herzlichſte ein. Die Katholiſche Pfarrgemeinde Wolf, Geiſtl. Rat SSS e SSD e e SSD bee Schöne 3 luer und Einlegschweine zu konkurrenzlos billigen Preiſen ſtets zu haben bei 7 Helfrich, Melkestr. 9 Alle diejenigen, welche m uto nach Walldürn fahren wollen, können ſich bei Heinrlen fältermann, aol Hiuerstrage 70 melden. Abfahrt Sonntag, den 3. Juni 1934 morgens 4 Uhr an der neuen Kirche. ern (Viernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) er Anztiger Viernheimer Zeitung f f a 5 3 2— Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 0 5 Zu vermleten: immer u. Hüche mit Zubehör. Fandurengasse13 T0 Vermieten. 3 Zimmer und Küche, oder 2 Zimm u. Küche mit Zubehör. Von wem, ſagt der Verlag. Turnverein von 1893 Viernheim Werbe-Woche der Deulschen Turnerschaft 1 Veranſtaltungen: Heute Dienstag abend 8.30 Uhr Oeffentliche Turnſtunde. Zuſchauer herzlich willkommen. 15„Freitag abend 7.30 Uhr Werbe- marſch der gchüler und gchülerinen. Antreten am Lokal. Freitag abend 8.30 Uhr Geffent- liche Turnſtunde. Zuſchauer herzlich willkommen. Samstag abend 8.30 Uhr Großer Lackelug fämtlicher Mitglieder. Sonntag vormittag 11 Uhr Sternlauf des 8 Betten für nur Vereins von den Ortsenden zum Rathaus Km. 75.— in bar. Der Vereinsführer. Nummer 123 Mittwoch. 1 20. Mai (Die Federn können vorher 3 5———-..— 0 Npß.—. eee Amerikas Vorſchläge an Gen Sofort schriftl Anfrage unter Nr. 100 an die Exp. ds. Bl.] Gefunden: 1 1934. von Vizeadmiral a. D. von Trotha, Preußiſchem Staatsrat, Führer des Reichs⸗ 7 7 e e Tagung des Hauptausſchuſſes der Ahrüſtungskonferenz— Norman Davis formuliert Nobſevelts Bedingungen: Abrüfkungslonventſon und Nithtangrifſspalt aber leine Teil nahme an politiſchen Abmachungen europäiſcher Mächte (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die I2geſpaltene Millimeter⸗Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit verückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim 1,40 Mk frei ins Haus gebracht.— Gratis⸗Beilagen: wöchentlich den„Illuſtrierten Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Verkünd⸗ und Anzeigeblatt für Viernheim ſeit dem Jahr 1883 Fernſprecher 117.— Telegr: Anzeiger, Viernheim— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt a. M., Verantwortlich für den Anzeigenteil, Joh. Martin, Viernheim. D A. IV. 34 1050. Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg. e 22 Verkaufe: aus meinen Beständen 20 Pfund neue weiße Hünssfedern sehr flaumig, reicht für 2 Zu mieten Vereils⸗ Anzeiger ar und Küche Turnverein v. 1893 e. V. Heute Dienstag] von jungem 5 Uhr Schülerturnſtunde, abends 8½ Uhr] Ehepaar per 1. öffentliche Turnſtunde. Alle aktiven haben zu Juni. erſcheinen, ebenſo ſämtliche Fachwarte. Morgen] RHünnerstr. 8 Mittwoch ab 7 Uhr Training ſämtlicher Sportler r auf dem Waldſportplatz Anſchließend wichtige Kuek f Beſprechung. Alles muß erſcheinen. Freitag abend öffentliche Turnſtunde. Intereſſenten 1 und Zuſchauer erbeten. Die Turnleitung. Leghorn, 5 beſt. Leiſtungs⸗ Geſamtverband der deutſchen Arbeitsopfer. zucht abzugeben Sonntag, den 3. Juni 1934 nachmittags genugelzucht- 1 Uhr in der Goetheſchule Mitgliederver- 1 Ulernneim 1.51. Jahrqang Mein Un- und Verkaufsgeschäft von gebrauchten Maß- Anzügen, Schuhe und gebr. Möbel aller Art, befindet ſich jetzt in Mannheim — H 5, 2 weiße, amerik. J. V.: Kühne. haren Eindrücken des Weltkrieges, je be⸗ Gemeindekaſſe ſtimmter dies gewaltige Geſchehen ſich in die Wegen Abſchlußarbeiten fällt der Zahltag Weltgeſchichte eingliedert, umſo mehr zeigt ällt der Zahltag 0 12 1 3 3 2 7 5* 111 87 morgen Nachmittag aus. Das zahlende Pub- e ee üder⸗ —— — Heſſiſches Polizeiamt Je weiter wir abrücken von den unmittel- Genf, 30. Mai. und Politik der Vereinigten Staaten ſolgen— men auf einer Grun meldung zu Beginn der Verſammlung. Ich richte beſonders an die N. S.-Bauernſchaft die Aufforderung reſtlos zu erſcheinen, da mit Rückſicht auf ſie nur noch einmal im Monat über den Sommer Schulung angeſetzt wird. Heil Hitler! der Ortsgruppenleiter: J. V. Schweigert Lokales Viernheim, 29. Mai * Das Volksfeſt der kathol. Ge⸗ meinde Viernheim, das wie ſchon bekannt, am Fronleichnamstag auf dem D. J. K. Stadion ſtatifindet, wird mit großer Spannung erwartet. Ganz beſonders die Kinder erwarten mit großem Intereſſe dieſen Tag. Damit aber nicht ganz ſchlaue Jungen Tag u. Nacht einige Wettkampfarten üben, wollen wir das Programm erſt in der letzten Zeitung vor dem Feſt veröffentlichen. Auch das Kaſperletheater iſt nicht müßig, ſeine Theaterſtücke einzuſtudieren. Den Erwachſenen werden ebenfalls Unterhaltungsmöglichkeiten ge— boten, ſodaß der Ausdruck Volksfeſt ſeine Wür⸗ digung erhält. * Fronleichnam als Feiertag. Das Heſſiſche Staatsminiſterium gibt bekannt, daß auf Grund des Geſetzes über die Feiertage vom 27. Februar 1934 der Fronleichnahmstag in folgenden Gemeinden des Kreiſes Heppenheim allgemeiner Feiertag iſt: Aſchbach, Fürth mit Steinbach, Gadern mit Hartenrod und Kocher— bach, Gorxheim mit Unter Flockenbach, Hambach mit Litzelbach, Heppenheim, Hirſchhorn, Kirſch— hauſen mit Erbach, Sonderbach und Wald Erlen- bach, Grumbach mit Brombach, Kröckelbach und Weſchnitz, Löhrbach, Lörzenbach mit Fahrenbach, Mörlenbach, Nieder-Liebersbach, Ober-Abtſteinach mit Mackenheim, Ober-Laudenbach, Tröſel, Unter— Abtſteinach, Unter⸗Schönmattenwag, Viernheim und Weiher. * Keine Rehhkitze berühren. Das Forſtamt teiit uns mit, daß in den letzten Tagen öfters junge Rehkitze gefunden und an die Förſter bezw. Jagdpächter abgeliefert wurden, wohl in der Sorge, daß die Kitzchen, die allein ange⸗ troffen wurden, eingehen kölnnten. Das iſt aber nicht der Fall. Solange die Kitze nicht berührt werden von Menſchenhand, nimmt die Rehgeiß ihr Kitz wieder an. Andererſeits iſt eine Auf— zucht durch den Menſchen ſehr ſchwierig. Wir fordern daher die Bevölkerung auf, Rehkitze nicht zu berühren und mitzunehmen. Jede Störung iſt ſchädlich. Es wird nach darauf auf— merkſam gemacht, daß Perſonen, die Rehkitze mit nach Hauſe nehmen, ſich ſtrafbar machen und auch zum Schadenerſatz verurteilt werden. Jeh will mit dabei sein! Ein Satz, in dem kein Wort ohne Sinn ſteht, ein Satz, der uns hineinfinden läßt in unſere Jungmädelſchaft, ein Satz, der uns ihr zielbewußtes Streben und Kämpfen verkörpert: „Ich will mit dabei ſein! Ich will!“ Daß ich überhaupt dieſes Wollen empfinde, woran liegt es?— Alle meine Kameradinnen ſind beteiligt am Aufbau eines geſunden Men- ſchenſchlages, am Aufbau eines willensſtarken Volkes, und ich, ich auch, ich will mit dabei ſein, mit anderen in der großen Kameradſchaft unſe⸗ ſammlung. Der Vorſitzende Riehl. ——— Steinſtraße 22. Reinhard Zu bekannten billigen Preiſen. Starkand likum wolle ſich auf den Vormittag einſtellen. Zöller. Geschichtliches zu den hHokerspfelen. Die Schlacht am Iselberg Cor 12s Jahren am 29. Mal 1800. (Aus Anlaß der Aufführungen des hiſtoriſchen Volksſchaufpiels „Andreas Hofer“ durch den hieſigen Turnverein, veröffentlichen wir nachſtehende geſchichtliche Darſtellung der Schlacht am Iſelberg, die gewiß weiteſte Kreiſe unſerer Leſerſchaft intereſſieren wird. Red.) Schwer laſtete der Druck des Korſen auf Europa; da ging ein Wetterleuchten durch die Lande. Ein allgemeiner Völkeraufruhr ſchien loszubrechen. In Spanien tobte ein mörderiſcher Kleinkrieg, Oeſterreich griff zu den Waffen, aber den leidenſchaftlichſten Ausbruch des Zornes eines gepeinigten Volkes erlebte man damals anno 1809 in Tirol. Symbol dieſes Kampfes wurde ein⸗ mal die Geſtalt des Sandwirtes von Paſſeier, Andreas Hofer, zum anderen der Berg Iſel, um den mehrfach erbittert geſtritten wurde. Die ewig denkwürdige Schlacht am Berge Iſel wurde am 29. Mai geliefert. Andreas Hofer, Haſpinger und Speckba⸗ cher hatten die Tiroler Bauern zum Wider⸗ ſtande aufgewiegelt wider die Bayern, die des Korſen Verbündete waren. Die Vorpo— ſten des Generals Deroy, der die Bayern führte, ſtanden bei Innsbruck auf dem Berge Iſel und dem Paſchberg. Auf dem Sahon— berge an der Brennerſtraße hielt am 27. Mai 1809 Andreas Hofer einen Kriegsrat ab, der für den 29. den Angriff beſchloß und in einem Aufruf an die Oberinntaler hieß es: „Wir wollen die Boaren mit Hilf der gött— lichen Mutter fangen und erſchlagen und ha⸗ ben uns zum liebſten Herzen Jeſu verlobt. Kommt uns zu Hilf, wollt ihr aber geſchei⸗ ter ſein als die göttliche Fürſichtigkeit, ſo werden wir es ohne enk richten.“ Die Bayern hatten in Erwartung des An— griffs die ganze Nacht vom 28. zum 29. Mai unter Waffen geſtanden, aber erſt am 29. morgens brach das Unwetter los. Die Bauern des linken Flügels befehligte der Ka⸗ puzinerpater Joachim Haſpinger, das Zen⸗ trum Andreas Hofer und den rechten Flü⸗ gel Speckbacher, der hierbei die größte ſtra⸗ tegiſche Begabung entfaltete. Das Gefecht entbrannte ſofort mit größter Heftigkeit. Die erſten Erfolge errang Speckbacher, der am rechten Innufer bis zur Haller Brücke vor⸗ ſtieß. Am heftigſten wurde um den Iſelberg geſtritten, den die tapferen Tiroler mittags in der Hand hatten. Die Panern ſetzten mit unerhörter Wucht und Tapferteit zu einem Gegenſtoß an, aber der Angriff ſcheiterte am Eingreifen Haſpingers. Nur mit einem Vergſtock bewehrt, ſtand er inmitten des größten Kampfgetümmels und ermutigte ſeine Bauern zum Aushalten, ja er trieb Fliehende mit ſeinem Knüppel ins Gefecht zurück. Ein zweiter Vorſtoß Deroys ſcheiterte wiederum. Der bayeriſche General hoffte, das Zentrum der Tiroler zu durchbrechen, bevor die Oberinntaler heranwären, aber hier be⸗ geiſterten Hofers Gottvertrauen und Uner⸗ ſchrockenheit zum heldenmütigen Aushalten. Die Oberinntaler kamen zur rechten Zeit, die Schlacht war für Deroy verloren. Er konnte ſich zwar geordnet zurückziehen, denn die Tiroler Bauern waren mit der Einnahme von Innsbruck zufrieden und feierten jubelnd den Tag der Befreiung, aber der Sieg er⸗ zwang doch die Räumung des Landes. Weit über die Grenzen Tirols zündete das Beiſpiel dieſes Freiheitskampfes. In heißer Liebe zu Weib und Kind waren die Tiroler ausgezogen unter göttlichem Segen und mit Heiligenbildern im Zuge. Sie dachten an die Freiheit ihrer Heimattäler, aber ihr Handeln wurde zum deutſchen Beiſpiel ſchlechthin. Beim Waffenſtillſtandsabſchluß der Oeſterrei⸗ cher zu Znain wurden die braven Tirolen Bauern vom Hauſe Habsburg im Stich ge— laſſen. Nicht eine einzige Beſtimmung zu ihrer Rettung, und der Friede brachte mit den rachelüſternen Exekutionstruppen Napo⸗ leons furchtbare Drangſale über das Land. Andreas Hofer, der nicht an den Verrat des Kaiſers und daher auch an dieſen Frieden nicht glauben wollte, wurde der Märtgrer des Freiheitswillens ſeines Volkes. In ein⸗ ſame Berghütten flüchtete er vor der Feinde Haß, bis er verraten wurde und in Mantua den Heldentod ſtarb. Unſterblich leuchtet ſein Name in der Ge⸗ ſchichte aller Freiheitskämpfer. Andreas Ho⸗ fer und die Schlacht am Berge Iſel ſind nicht voneinander zu trennen. res Bundes. In unſerer Jungmädelgruppe in einer ihrer Mädelſchaften mitarbeiten, mitſpielen, mitleben und miterleben mit allen anderen das Werden und Gedeihen einer neuen Jugend. Ich werde dazu gebraucht, eine jede von uns iſt un⸗ entbehrlich. Kein Außenſetter, keine, die da ſagt: „Ich bin überflüſſig“. Weißt du denn, was in dir ſchlummert, weißt du denn, was du anderen vorenthälſt, wenn du dich ausſchließt? Sieh ſie dir an, die lachende, fröhliche und wiederum ernſt nachdenkende Jungmädelſchar! Dann kommt dir der Wunſch von allein: Ich will mit dabei ſein. Wobei? Bei der Arbeit beim Spiel und Scherz unſerer Kleinen. Wir lachen zuſammen; denn Freude iſt ein Grundpfeiler zur Erreichung unſeres Zieles. Wehe, wenn der Pfeiler nicht feſtſteht! Freude an der Ar⸗ beit, ſei's Werkarbeit ſei's Kopfarbeit. Bin ich mit Luſt, Liebe und Freude da⸗ bei, ſo habe ich von vornherein das kraftgebende Empfinden: ich ſchaffe es! Ich bin der Aufgabe gewachſen. Ich bin dabei!— Und ich bin mit ganzem Herzen dabei! Das iſt Vorbedingung. Jedes Mädel ſoll uns zehn Schritte vom Leibe bleiben, das zu uns kommen will aus dem Gedanken: Ich muß dabei ſein, weil ich vielleicht Vorteile daraus genieße, weil es ſo nach„Modeſache“ aussieht. Du Mädel, du weißt nicht was es heißt: dabel ſein! Bei dieſem Empfinden muß es dich ſchon mit allen Faſern anziehen, ſchnell, damit keine Minute verloren geht! Ich bin dabei mit mei⸗ nem Können und Wiſſen, mit meinen ſtarken u. guten Seiten, aber auch mit meinen Schwächen und Fehlern. So wie ich bin, ſo bin ich dabei, mit dem guten Vorſatz, alles Gute in mir zu fördern, alles Schlechte zu unterdrücken. Und in der Kameradſchaft mit meinen Ge— fährtinnen ihnen meine Fähigkeiten zugute kom— men zu laſſen, ſie teilhaben laſſen an meinen Kämpfen um gut und böſe, mir helfen zu laſſen von ihnen bei der Unterdrückung der Fehler. Ein Anſporn zur Arbeit an mir ſelbſt, um an⸗ deren damit dienen zu können, ich arbeite an mir, arbeite an anderen und arbeite ſo am großen Aufbau der geſamten Jugend. Fehlt das Endziel, was nützt die Arbeit im Kleinen, iſt das große, in der Ferne winkende Ziel da, ſo darf es nicht an dem Aufbau einer Zelle aus der anderen mangeln, und es kann und wird daran nicht mangeln, denn: Ich will mit dabei ſein! Jungmädelsgruppe Viernheim. Bekanntmachung. Betreffend: Das Faſelweſen in der Gemein⸗ de Viernheim. Wir haben 2 zur Zucht untauglich gewor⸗ dene Ziegenböcke abzugeben. Die Tiere können im Faſelſtall eingeſehen werden. Angebote ſind bis zum 1. Juni 1934, vormittags 10 Uhr bei uns— Zimmer 5— einzureichen. Wir haben 2 Eber abzugeben. Dieſel⸗ ben können im Faſelſtall eingeſehen werden. Angebote, für das kg Lebendgewicht, ſind bis zum Freitag, den 1. Juni 1934, vormittags 10 Uhr bei uns— Zimmer 5— einzureichen. Für den Faſelſtall ſuchen wir 30— 40 Ztr. gutes, unverregnetes Wieſenheu zu kaufen. Ent⸗ ſprechende Angebote ſind bis zum 1. Juni 34, bei uns einzureichen. Viernheim, den 28. Mai 1934 Bürgermeiſterei Viernheim J V. gez. Schweigert —— Malnz, 29. Maj.(Zwei Marine Ehrenmale in der Mainſpitze.) So⸗ wohl Mainz⸗Biſchofsheim, wie Mainz⸗Gins⸗ heim erhalten jetzt ein Marine⸗Ehrenmal, das aus einem hohen Schiffsmaſt beſteht, an dem die Flaggen des Reiches und die alte Kriegs⸗ marine⸗Flagge wehen werden. Die Ehrenmale dienen der Erinnerung an die Skagerral⸗ Schlacht und ſo wird auch das Biſchofsheimer Mal am 31. Mai eingeweiht. Das Ginsheim er Ehrenmal wird an einer der ſchönſten Altrhein⸗ ſtellen, auf der Spitze der Inſel Rabenwörth, ſtehen. Seine Weihe iſt für den 3. Jum vor⸗ geſehen. Mainz, 29. Mai.(Die„Bimmelbah⸗ men“ fahren ſchneller.) Mit dem Fahr⸗ planwechſel am 15. Mai wurde für einig; Nebenbahnen unſeres Bezirks, die bisher nur 3040 Km. in der Stunde führen, nach Ver⸗ beſſerung der Warnſignale an den ſchranken⸗ freien Bahnübergängen die Geſchwindigkeit zu⸗ nächſt auf 50 Km. erhöht und zwar auf den Strecken Buchſchlag— Sprendlingen— Obe. Ro⸗ den, Dieburg— Reinheim und Wiesbaden— Bad⸗Schwalbach. Im Herbſt folgen weitere Strecken, insbeſondere in Rheinheſſen. Admirals Scheer, die nicht nur das unver⸗ gleichliche Heldenringen unſeres Volkes in ſeiner weltgeſchichtlichen Bedeutung bis in den fernſten Erdenwinkel fühlbar machte, ſondern die mit der ſieghaften Ueberlegen— heit un erer jungen Flotte zugleich eine For⸗ derung des Friedens vor die Welt ſtellte, ohne deren Löſung ein Ausgleich in der Weltentwicklung nicht möglich iſt: Die For⸗ derung der Gleichberechtigung für die Deut⸗ ſchen auch auf dem Weltmeer Wohl war die ganze Welt mit ihren Kräf⸗ ten angeſpannt, um unſer Volk zu erdrük⸗ ken, da man es nicht beſiegen konnte. Aber die Flotte am Himmelsfahrtstage 1916, dem 31. Mai 1916, zeigte dieſer Welt, daß man dem ſchaffenstüchtigen, lebenskräftigen deut⸗ ſchen Volke, das nach einer ſchickſalsſchweren Geſchichte mit neuem Lebenswillen vor die Welt trat, das freie Recht auf das Weltmeer nicht vorenthalten darf. Weltfrieden iſt der achtungsvolle Aus⸗ gleich zwiſchen den Lebensbedürfniſſen der Völker, eine Gegenüberſtellung, die ſich ſtän— dig ändert und immer neue vorausſchauende Sorge verlangt, weil die Wertfaktoren der Völker und die Zuſammenhänge der Welt ſich ſtändig ändern und verſchieben. Wenn Intereſſengegenſätze ſich dahin aus⸗ wirken, eine naturgegebene Entwicklung ab⸗ zulenken, aufzuhalten oder zu unterbinden, wird die Kraft des vorwärtsſtrebenden Vol⸗ kes gezwungen, ſich mit ſeinem Lebenstrieb und ſeinem Einheitswillen gegen alle entge⸗ genſtehenden Schwierigkeiten Achtung for⸗ dernd zu bewähren und durchzuſetzen. Ueber vier Jahre hatte das deutſche Volk dieſe Probe in einer Heldenhaftigkeit beſtan⸗ den, wie ſie die Welt noch nicht geſehen hat⸗ te, und in der Skagerrak⸗Schlacht hat es ſich auch gegen die überwältigende Uebermacht der Großbritanniſchen Weltmacht zur See ſieghaft behauptet. Dann kam die furchtbare Zeit, wo der zeh⸗ rende Hunger und die zerſetzende Wſihl⸗ arbeit unſer Volk zuſammenbrechen ließen, und der triumphierende Feind alle Mittel des Haſſes und Vernichtungswillens an⸗ wandte, um unſere ſchaffende Kraft von Grund aus zu zerſtören und den Einheitsge— danken zu zerbrechen. Da ließ der Tag von Skapa Flow die Siegeskraft der Flotte wieder hell auf⸗ leuchten. Die unter dem Feuer des über⸗ raſchten Feindes verſinkende deutſche Flotte nahm den hohen Preis, den Scheer am Ska⸗ gerrak⸗Tage feſt in der Hand gehalten hat⸗ ke, das freie Recht der Deutſchen auf dem Weltmeer, mit hinab auf den Meeresgrund in die Obhut all der Treuen, die auf allen Weltmeeren ihr Leben hergegeben haben für ein einiges freies Deutſchtum. Dann trafen uns Jahre tiefſter Schmach und Erniedrigung. Immer mehr fielen wir in Tributverſklavung gegenüber dem Aus⸗ land, immer zerriſſener klaffte unſer Volk in Parteien und Geldgruppen auseinander Marxiſtiſche Wühlarbeit machte den deut⸗ ſchen Arbeiter ehrlos und zerſtörte deutſche Lebenskraft bis in ihre Wurzeln. Erſt der einzigartigen Leiſtung Adolf Hitlers und ſei⸗ ner unvergleichlichen Bewegung gelang es, das deutſche Volk vor dem Abgrund zu ret⸗ ten. Dieſe gewaltige Tat wird einſt mit chernen Lettern in der Geſchichte unſeres Polkes geſchrieben ſtehen. Die Kraft des Führers hat uns im Nationalſozaliſtiſchen Staat zur Einheit der Deutſchen und zur in⸗ neren Freiheit unſeres Volkstums empor⸗ geriſſen. Mit der Forderung der Gleichbe⸗ rechtigung für das Heutſchtum hat der Kanz⸗ ler auch das Vermächtnis der Braven, die am Skagerrak⸗Tage 5 Leben zum Opfer gegeben haben, beherrſcht vom Friedenswil⸗ fen, in reiner Klarheit vor die Welt geſtellt. So ſpannt ſich der große Bogen zwiſchen der unerhörten, mit blutenden Opfern beſiegel⸗ ten Friedensaufforderung deutſcher Lebens⸗ dieſem Wege würde wieder Die neue Tagung des Hauptausſchuſſes der Abrüſtungskonferenz iſt unter der er⸗ warteten Spannung aller Beteiligten eröff⸗ net worden Nach einer Einleitung durch den Präſidenten der Konferenz, Henderſon, eröffnete Norman Davis als Bevollmächtig⸗ ter der Vereinigten Staaten die Ausſprache. Norman Davis wies darauf hin, daß die Hoffnungen, mit denen die Welt die Kon⸗ ferenz begrüßt hätte, tief herabgeſtimmt worden ſeien. Trotzdem ſei er der Meinung, daß das Abrüſtungsproblem nicht unlösbar ſei, wenn alle Nationen im richtigen Geiſt dieſe Löſung erſtrebten. Jede Nation habe denſelben Grundgedanken: Wie könne man die Drohung beſeitigen und die Bürde eines Wettrüſtens erleichtern. ohne die Sicherheit zu verringern. „Es iſt krotzdem, ſo fuhr der Redner fork, die Meinung der amerikaniſchen Regierung, daß es möglich ſein muß, durch wechſelſeikige Verminderung und Begrenzung der Küſtun. gen in Verbindung mit dem revidierten Macdonald-Plan für alle Staaten die Ver⸗ ringerung der Sicherheit durch Herabſetzung der Rüſtungen auszugleichen. Es gibt nur zwei Wege. um Sicherheit zu ichaffen: Durch eine überwältigende Rüſtungsüber— legenheit, vielleicht zuſammen mit einer Rückverſicherung durch Bündniſſe. Aber die⸗ ſesSyſtem hat einſt zu einemWettrüſten und dann zu einem Kriege geführt, von dem wir uns noch heute nicht erholt haben und von deſſen Wiederholung wir uns vielleicht nie⸗ mals wieder erholen würden. l Der zweite Weg iſt folgender: Es lt, die Verkeidigungskräfte zu ſtärken, und die An⸗ griffskraft zu ſchwächen, mit anderen Wor- ten, die Ausſichten eines erfolgreichen An- griffskrieges zu vermindern, durch eine all mählich ſich ſieigernde Abſchaffung derſeai⸗ gen Waffen die ſich beſonder⸗ für einen Ein- fall eignen, das heißt der ſchweren beweg- lichen Arlillerie, der Tanks, der Gaewaffen und der Bombenflugzeuge. Dieſe Methode iſt talſächlich am 23. Juni 1932 yon der Konfe⸗ renz in einer Enkſchließung angenommen worden. 5 1 Die amerikaniſche Regierung iſt über⸗ zeugt, daß nur dieſer zweite Schritt— der der Abrüſtung— Friede und Fortſchritt in der Welt und die nationale Sicherheit jedes Landes verbürgen kann. Leider iſt die ent⸗ gegengeſetzte Strömung in Europa gegen. wärtig vorherrſchend. Ein Fortſchreiten auf Bedingungen ſchaffen, wie ſie dem Weltkrieg vorangingen. Wer alſo dieſe Politik verfolgt, anſtatt die Sicherheit durch eine Verminderung der Rü⸗ ſtungen herbeizuführen, lädt eine ſchwere Verankworkung für die Zukunft auf ſich. Norman Davis erklärte dann:„Präſident Rooſevelt hat mich beauftragt, die Haltung tionaliozialiſtiſcher Staatsführung, die in friedlichem Auskommen mit allen Völkern den Anſpruch auf Gleichberechtigung und Gleichbehandlung in der Welt echebt. In dieſem Ze ſſte ſtellt uu der vor kur⸗ em ins Leben gerufene Reichsbund deut⸗ 0 5 Seegeltung ein Inſtrument dar, durch das die in ihm mit dem Salzwaſſer in Be⸗ rührung ſtehenden lebendigen Kräfte. der großen Friedenspolitik des Führers einge— ordnet werden ſollen. So geben wir uns am Skagerrak-Tage in treuer Gefolgſchaft zu Adolf Hitler und in unauslöſchlicher Dankbarkeit gegen die ge⸗ waltige Tat der Flotte Scheer'es, geſtützt auf die ungebrochene, durch den nationalſogiali⸗ tiſchen Geiſt verjüngte Schaffenskraft un⸗ eres Volkes dem Einſatz hin für die Gleich⸗ berechtigung der Deutſchen zwiſchen den gro⸗ ben Völkern und auf dem weiten Meer, für en Friedenswillen, der endlich die Span⸗ dermaßen zuſammenzufaſſen: Wir ſind bereit, ſeden praktiſchen Weg zu beſchreiten mit dem Ziel, ein allgemeines Abrüſtungsabkommen zu erreichen und ſo dem allgemeinen Frieden und dem Fort⸗ ſchritt der Welt zu dienen. Wir ſind weiter bereit, in Verbindung mit einer allgemeinen Abrüſtungskonvenkion ebenfalls über einen allgemeinen Nichtangriffspakt zu verhandeln und mit anderen Nationen über alle Pro- bleme zu ſprechen, die aus Verkrägen er⸗ wachſen können, an denen wir keilnehmen. Die Vereinigten Staaten haben aber nicht die Abſicht. an den politiſchen Verhandlun⸗ gen und Abmachungen europäiſcher Mächle teilzunehmen, und werden ſich auf keine Vereinbarung einlaſſen. die den Zweck ha⸗ ben könnte, ihre bewaffnete Macht für die Regelung irgendeines Streitfalles einzuſet⸗ zen. Die Politik der Vereinigten Staaten hal das Ziel, ſich außerhalb jedes Krieges zu halten, aber auf jede Weiſe zu helfen, wenn es gilt, den Krieg zu verhüten.“ Norman Davis ſchlug zum Schluß der Konferenz vor, zu den Entſchließungen vom 8. Juni vorigen Jahres zurückzukehren, alſo zur Annahme des Macdonald-Vorſchla⸗ ges durch alle Nationen einſchließlich Deutſchlands, als Baſis eines zukünftigen Abrüſtungsabkommens. Wenn Deutſchland eine Abrüſtungskonvention wünſche, was zweifellos der Fall ſei, dann könne er nicht leicht glauben, daß es nicht bereit ſein wür⸗ de, die Verhandlungen wieder aufzuneh- ſelbſt zugeſtimmt habe. Die Türkei fordert Rüſtungsfreiheit an den Dardanellen. Die allgemeine Unſicherheit über die Zu— kunft der Abrüſtungskonferenz iſt jetzt noch ſichtbarer geworden als am erſten Tag. Die peſſimiſtiſchen Stimmen mehren ſich, und gleichzeitig herrſcht ein unglaubliches Durch⸗ einander. Nirgends iſt eine wirkliche Füh— rung, nirgends ein Ausweg zu erkennen. Der Beginn der neuen Tagung der Abrü⸗ ſtungskonferenz ſteht deutlich im Jeichen Frankreichs und Rußlands. Am lebhafkeſten iſt es im Lager der Kleinen Entenke und der Balkanſtaaten einſchließlich der Türkei. Die Außzenminiſter dieſer Länder ſtehen in dau- ernder Fühlung miteinander. Wie ſchon früher gemeldet, ſoll der kürkiſche Außzen⸗ miniſter Tewfik Küſchtü Bey vor dem · Hauptausſchuß der Abrüſtungskonferenz ei- nen formellen Ankrag auf Aufhebung der Entwaffnungsbeſtimmungen für die Darda⸗- nellen ſtellen. das würde natürlich ſehr komplizierte internationale Fragen aufwer. fen. Es ſcheint, daß Tewfik Rüſchtü Ben bei feinem Antrag auf Unterſtützung ſeikens Rußlands und einiger kleiner Staaten des Südoſtens rechnet. Dagegen hörk man, daß die Engländer dieſem Plan Widerſtand lei- ſten, während die Haltung Frankreichs noch nicht bekannt iſt. Italien will vermitteln Fortgang der Besprechungen über die Saarabſtimmung Genf, 30. Mai. Unter italieniſcher Vermiktlung ſind die Dreierbeſprechungen über die Frage der Sdarabſtimmung weitergeführt worden. Auf Grund der hierbei gewonnenen Ein- drücke wollen nun die Italiener einen Ver- mittlungsvorſchlag ausarbeiten, den ſie bei- den Parteien, alſo Deutſchland und Frank- reich, unterbreiten wollen. Es ſoll dann hier in Genf nochmals über dieſen Vermittlungs- vorſchlag geſprochen werden. Wahrſcheinlich wird vor endgültiger Beſchlußfaſſung erſt eine Stellungnahme der bekeiligten Regie rungen herbeigeführt werden müſſen. Die Mitglieder der Regierungskommiſ— ſion des Saargebietes mit Ausnahme des finnländiſchen Vertreters Ehrnrodt ſind in Genf eingetroffen. Lersner bei Aloiſi Der einſtmalige Präſident der deutſchen Friedensdelegation, Freiherr von Lersner, der als Vertreter des Saarbevollmächtigten der Reichsregierung Vizekanzler von Papen in Genf eingetroffen iſt, hatte eine eingehen— de Unterredung mit dem Vorſitzenden des Dreierkomitees für die Saarabſtimmung. Baron Aloiſi und deſſen erſten Mitarbeiter, Miniſter Biancheri. Ribbenttop nicht in Genf Berlin, 30. Mai. Die in der ausländiſchen Preſſe verbreitete Nachricht, der deutſche Sonderbeauftragte für Abrüſtungsfragen, Herr von Ribbentrop, habe ſich nach Genf begeben, entſpricht nicht den Tatſachen. London. Der engliſche Rechtsanwalt W. H. Stoker weiſt in einem Brief an die„Times“ darauf hin, daß auf Grund der Völkerbunds⸗ ſatzung eine endgültige Uebertragung der Ver⸗ waltung Südweſtafrikas an die Treuhänder⸗ macht unzuläſſig ſei. Eine grobe Falschmeldung Oberbürgermeiſter Neikes ſtellt richtig. Oberbürgermeiſter Dr. Neikes hat an Baron Aloiſi folgendes Telegramm gerich⸗ tet: Die„Basler Nationalzeitung“ hat einen Bericht ihres Vertreters über ein zwiſchen dieſem und mir ſtattgefundenes Interview veröffentlicht. Dieſes Interview wird von der hieſigen Linkspreſſe dahin ausgedeutet, als wenn ich Gewaltakte und Putſche von deutſcher Seite als bevorſtehend angekün⸗ digt hätte. Ich kann nur feſtſtellen, daß der Basler Zournaliſt jeden Satz und Gedanken, den ich ihm geſagt habe, in ſein Gegenteil verdreht hal, und daß ich über dieſe Ark von Journa- liſtit nur meinen allerkiefſten Abſcheu aus⸗ ſprechen kann. Talſächlich habe ich dem Journaliſten gegenüber hervorgehoben, wie ungeheuer beruhigend auf die Stimmung der ganzen Bevölkerung hier die Jeſt etzung des Abſtimmungskermins für die Volksab- ſtimmung wirken würde, und ihn gebeten, das auch in ſeinem Blakte zum Ausdruck zu bringen. Die Ankündigung von Exploſionen und ei- nes Brandherdes in Europa iſt eine böswil⸗ lige Erfindung des Basler Journaliſten. Ich ſtehe dafür ein, daß die Bevölkerung der Stadt Saarbrücken, wie des ganzen Sgarge⸗ bietes die vorbildliche Disziplin, die ſie bis · her bewieſen hat, auch weiter bewahrt. Im Saargebiet herrſcht weniger Gewalt⸗ tat und Terror als in irgendeinem Lande Europas. Störungen der öffentlichen Ord⸗ nung ſind hier nur von Seiten landfremder Elemente zu befürchten, die ein Intereſſe daran haben, einen geordneten Ablauf der Volksabſtimmung zu unterbinden. N Ich bitte nun darum, daß der Völker⸗ bundsrat dem vertragsmäßigen Anſpruch der hieſigen Bevölkerung auf Volksabſtim⸗ mung nach Ablauf der 15 jährigen Friſt ter⸗ mingemöf erfüllt. kraft auf der ſalzigen Nordſeeflut und na⸗ nungen löſen muß, die über der Welt liegen. Freudenſeſt in Dresden Begeiſterter Empfang des Führers. Dresden, 30. Mai. Der Führer, dem am Abend ſeinzr An⸗ kunft in Dresden von der S A ein Zapfen⸗ ſtreich gebracht worden war, beſuchte am an⸗ deren Tag den Reichsſtatthalter Mutſchmann in deſſen Dienſträumen. Der Führer be⸗ grüßte bei dieſer Gelegenheit auch die Beam⸗ ten und Angeſtellten des Reichsſtatthalters. Vor dem Lanotagsgebäude, in dem ſich das Biro des Reichsſtatthalters befindet, hatte ſich ſchon morgens 6 Uhr eine große Menſchenmenge angeſammeit, die um die Mit⸗ tagsſtund: geradezu beängſtigend anwuchs. Die Dresdener Schulen hatten um 10 Uhr ge⸗ ſchloſſen, und auch die Schulkinder ſtrömten in die innere Stadt, nachdem bekann geworden war, daß mittags der Führer den Voroei⸗ marſch der Dresdner SA abnehmen werde. Der Führer trug ſich noch in das Gäſte⸗ buch des Reichsſtatkhalters ein und fuhr dann weiter zum Rathaus. Oberbürgermeiſter Zör⸗ ner empfing den Führer auf der Treppe des Rathauſes und geleitete ihn zunächſt in den Lichthof zur Ausſtellung des Volksbundes Deutſcher Kriegsgräberfürſorge, wo der Füh— rer einige Zeit verweilte. Nach einem Gang durch die Feſträume des Rathauſes begab ſich der Führer auf den Balkon, um ſich den ſejt Stunden vor dem Rathaus harrenden Zehntauſenden zu zeigen und ſie zu begrüßen, die immer wieder mit ſtürmiſchen Rufen den Führer zu ſehen ver⸗ langten. Vom Rathaus ging die Fahr! dann zum Italieniſchen Dörſchen am Adolf Hitler⸗ Platz. Dort nahm der Führer, in ſeigem Wagen ſtehend, den Vorbelmarſch der geſam⸗ ten Dresdner SA⸗Brigade 33 und der Dres⸗ dener SS⸗Siandarte 46 ab. Der Adolf Hit⸗ ler⸗Platz war bis auf einen ſchmalen Strei⸗ fen für das Publikum freigegeben worden. Auch hier hatten ſich wieder Zehntaufen angeſammelt. Ferner waren alle Dächer und Fenſter der Umgegend, ſogar Turm und Dach der Hofkirche und der Staatsoper von Men⸗ ſchen dicht beſetzt. Nach dem Vorbeimarſch begab ſich der Füh⸗ rer hinüber nach der Staatsoper, wo oie Schwerkriegsbeſchädigten in ihren Wagen Auf⸗ ſtellung genommen hatten. Der Führer grüßte die Kriegsverletzten und ließ ihnen die ihm überreichten Blumen auf die Wagen legen. Im Hotel Bellevue wurden dem Führer im Leſezimmer die ſächſiſchen SA-Führer eln⸗ zeln vorgeſtellt und von ihm mit Handſchlag begrüßt. Der Führer richtete an die SA⸗ Führer ſodann eine kurze Anſprache. Nachmittags fuhr der Führer mit Reichs⸗ miniſter Dr. Göbbels und Reichsminiſter Ruſt zum Miniſterpräſidenten von Killinger. Zu gleicher Zeit traten Hitlerjugend, Jungvolk und BdM., die vorher durch die ungeheure Verſtopfung der Dresdner Straßen mit Men- ſchen nicht mehr rechtzeitig zum Vorbeimarſch am Italieniſchen Dörfchen gekommen waren, zum Vorbeimarſch am Hotel Bellevue an. Abſchluß der Transferkonferenz Ein deukſches Angebok. Berlin, 30. Mai. Die Konferenz zwiſchen den Vertretern der Gläubiger der lang- und mittelfriſtigen deutſchen Auslands chulden und den Vertre— tern der Reichsbank, die ſeit dem 27. April mit Erörterungen über die Transferproble— me Deutſchlands beſchäftigt iſt, wurde Diens— tag abend abgeſchloſſen. Ueber das Ergeb— nis wurde eine ausführliche amtliche Mittei— lung herausgegeben. Es heißt darin u. a.: a Nach ſorgfältiger Prüfung der gegenwär— kigen und vorausſichtlichen Deviſenlage Deutſchlands, der die ſeitens der Reichsbank gelieferten Zahlenangaben zugrunde lagen, erkennen die Gläubigerdelegierten an, daß es vertretbar iſt, onzeſſionen zu machen, um Deut chland bei der Ueberwindung einiger ſeiner Transferſchwierigkeiten zu helfen. Die Konferenz ſtimmk darin überein, daß das Problem der deutſchen Auslandsver- ſchuldung nicht ein Problem der Zahlungs- unfähigkeit der Schuldner iſt, ſondern daß die Schwierigkeiten nur auf dem Transfer- gebiet liegen. Die Konferenz ernannte einen Aus⸗ ſchuß, der eingehend das Funktionieren der gegenwärtigen Deviſenwirtſchaftungskontrol— le, insbeſondere die Verwendung von Sperr— mark jeder Art. unterſuchen ſolle. Hierbei hatte die Konferenz die Zuſicherung der Reichsbank, daß der Bericht dieſes Aus— ſchuſſes entgegenkommendſte Beachtung fin⸗ den wird. In der Erkenntnis, daß das beſte, was im Augenblick getan werden könne, ſei, eine Löſung zu finden, welche ihrer Natur nach vorläufig iſt, aber ſich über einen länge⸗ ren Zeitraum als bisher erſtreckt, und mit Rückſicht auf die große Anzahl der aus⸗ ländiſchen Gläubiger und die verſchiedenar⸗ tige rechtliche Natur der Anleihekontrakte, entſchied die Konferenz, daß es der Lage am beſten gerecht würde, wenn Deutſchland ſei⸗ nen Gläubigern ein Angebot machen würde. Die Reichsbank hat daher für den Trans- fer der Jinſen auf Deulſchlands lang⸗ und lelfriſtige Nicht⸗Reichsverſchuldung ein ebot gemacht. Das Angebot bezieht ſich auf die Zins⸗ ſcheine, die in der Zeit vom 1. Juli 1934 bis zum 30. Juni 1933 fällig werden: 5 Oberregierungsrat Eckert veröffentlicht im„VB.“ Erläuterungen zu der im Reichs⸗ geſetzblatt erſchienenen Verordnung des Reichsarbeitsminiſters über die Aenderung, die Neufaſſung und die Durchführung von Vorſchriften der Reichsverſicherungsord⸗ nung, des Angeſtelltenverſicherungs-Geſetzes und des Reichsknappſchaftsgeſetzes. Die Verordnung beruht auf Ermächtigun⸗ gen, welche die Reichsregierung bei der Ver⸗ abſchiedung des Geſetzes zur Erhaltung der Leiſtungsfähigkeit der Invaliden-, der An⸗ geſtellten- und der knappſchaftlichen Verſiche⸗ rung vom 7. Dezember 1933 dem Reichsar⸗ heifsminiſter erteilt hat(Paragraph 39 a. a. O.) Sinn und Zweck dieſer Ermächtigungen iſt, das durch die Geſetzgebung der letzten Jahre namentlich durch Notverordnung völ— lig unüberſichtlich gewordene ſoziale Ver⸗ ſicherungsrecht wieder in geltender Faſſung feſtzulegen. mit anderen Warten. es für die Erfurt, 30. Mai. In Erfurt f die erſte Reichsnährſtands⸗ Ausſtellung feierlich eröffnet worden, Sle umfaßt alles, was der deutſche Nährſtand an Spitzenleiſtungen auf dem Gebiete der Tierzucht, der landwirtſchaftlichen Erzeug⸗ niſſe und des landwirtſchaftlichen Maſchinen⸗ baues aufzuweiſen hat. Die Schau ſoll nicht nur dem Fachmann Anregungen und För⸗ derung geben, ſondern ſoll auch Brücken ſchlagen zwiſchen dem Nährſtand als dem Träger der Volksverſorgung und dem Städ⸗ ter, der in dieſer Ausſtellung die hohe Lei⸗ ſtungsfähigkeit, die Mühe, den Fleiß und die Zuverſicht des deutſchen Landvolkes er⸗ kennen wird. Dem Eröffnungsakt wohnten u. a. bei Miniſterialrat Nabath als Vertreter des Vi⸗ zekanzlers, Reichsminiſter Ruſt, Miniſterial⸗ direktor Staatsrat Neumann als Vertreter des preußiſchen Staatsminiſteriums,Staats⸗ ſekretär Backe vom Reichsminiſterium für Ernährung und Landwirtſchaft, Reichsſtatt⸗ halter Sauckel, Miniſterpräſident Marſchler. Staatsminiſter Wächtler, Staatsminiſter Dr. Weber, Staatsminiſter Riecke⸗Detmold, Prinz Philipp von Heſſen, Oberpräſident in Kaſſel, Regierungspräſident Bachmann⸗Er⸗ ch Dr. Hunke vom Werberat der Deut⸗ chen Wirtſchaft, die Präſidenten der Deut⸗ ſchen Geſellſchaft für Gartenkultur. Bött⸗ ner, Staatsrat Meinberg, Reichsobmann des Reichsnährſtandes, Landesbauernführer Staatsrat Peuckert und Landesbauernfüh— rer und Staatsrat Eggeling. Nach Begrüßungsworten des Erfurter Oberbürgermeiſters Pichner und des Stabs⸗ hauptabteilungsleiters Motz-Berlin hielt Reichsminiſter Darre eine wegweiſende An⸗ ſprache über Bauerntum und Agrarpolitik. Reichsminiſter Darre führte u. a. aus, die Ausſtellung ſolle veranſchaulichen, wie ſich der neue Gemeinſchaftsgeiſt im deutſchen Bauerntum auf den verſchiedenſten Gebi⸗ ten aus wirkt; ſie ſoll nicht nur die wirt⸗ ſchafts politiſche Stellung des Bauern im Rahmen der Geſamtheit veranſchaulichen, ſondern vor allem auch ſeine geſellſchaftliche und in tiefem Sinne ſittliche Stellung im Volk. Es kommt hier nicht darauf an, Lei⸗ ſtungsrekorde Einzelner aufzuſtellen. ſon⸗ dern die Grundlage für die geſamte Züch⸗ tungsarbeit muß wieder die eigene Futter⸗ erzeuaung abgeben. Der Neuyork, 30. Mat.) Ueber die Vereinigten Staaten geht eine neue Skreikwelle. Außer dem noch andau⸗ ernden Skreik der Metallarbeiter droht ein Skreik der Textilarbeiter und der Gummiar⸗ beiter. Der Streik der Textilarbeiter würde rund 300 000 Perſonen umfaſſen. Die Tex- kilarbeiter wollen in den Ausſtend kreten, falls die Nira Anordnung über die Beſchränkung der Er zeugung im Tex⸗ tilgewerbe durchgeführt werden ſollte. Die Gummiarbeiter verlangen die Einfüh ung eines Mindeſtlohnes und die Erhöhung des Stundenlohnes von 40 auf 75 Cenls. Es iſt inzwichen im Juſammenhang mit dem Streik zu Unruhen und Ausſchreitun⸗ gen gekommen. Im Hofen von San Fran- cisko kam es infolge eines Gerüchles. daß ein Bermittlungsvorſchlag zur Beilegung des Werftarbeiterſtreiks von den Arbeſtern ah⸗ gelehnt worden ſei. zu ſchweren Ausſchrei⸗ kungen. Die Streikenden veranſtaltekey ei⸗ nen Umzug und riſſen einen berittenen No. liziſten. der ſie anhalten wollte, vom Pferde Aus allen Teilen der Stadt wurden Polihei⸗ verſtärkungen an Ort und Stelle geſchickt. Das Jenfrum dor Unruhen maren die Ana. Einheitliche 3ozialberſicherung Durchführung der Verordnung des Reichsarbeitsminiſters Praxis und fur das Volk wieder verſtändlich zu machen. Die Verordnung legt nicht nur den Wort⸗ laut des geltenden Rechtes feſt, ſie ändert, ergänzt das Recht der drei großen Verſiche⸗ rungszweige in vielen Punkten und bringt ſchließlich eine Reihe wichtiger Durchfüh⸗ rungsbeſtimmungen zum Geſetz vom 7. De⸗ zember 1933. Künftig regeln etwa 190 Paragraphen der Geſetze, zu denen noch wenige Paragraphen der Satzung der Verſicherungskräger hinzu⸗ treten werden, das gleiche Rechtsgebiet, das bisher in mehr als 600 Paragraphen zu ſu⸗ chen war. Höhe und die allgemeinen Vorausſetzun⸗ gen der Leiſtungen hat die Neufaſſunasver⸗ ordnung nicht geändert. In wichtigen Punk- ken baut die Verordnung den ſozialen Ver- Vauerngeiſt und Vauerntum Eröſſnung der Erſurter Neithsnährſtand⸗Ausſtellung Reichsnährſtand Neue Streitwelle in Amerika Blutige Zuſammenſtöße in an Franzisko von 103 Gewerkſchaften 68 für die Ausru⸗ ſicherungsſchuß weiter aus. wird alſo auf dem Gebiete der Schauen und des Preiswettbewerbes alterprobte Wege zwar nicht verlaſſen, wohl aber wird er im Gegenſatz zu früher Tiere, die nichts mehr gemein haben mit der Scholle, auf der ſie leben, trotz aller aufgelegten Formenſchön⸗ 1 von der Preiszuerkennung zurückwei— ſen. Sie ſehen, ſo fuhr der Miniſter fork, auf dieſer Ausſtellung aber nicht nur den Reichs- nährſtand als Erzeuger, als Lieferanken, ſondern auch als Kunden der übrigen Wirt- ſchaft, vor allem der Induſtrie. Es war von Anfang an unſere feſte Abſicht nicht mehr, wie im Liberalismus, die harte Jahresarbeit der Bauern zum Spielball wüſter Börſen⸗ ſpekulationen werden zu laſſen. Schon die zehn Monate nationalſozialiſtiſcher Agrar- volitik haben gezeigt, daß innerhalb des Keichsnährſtandes durch eine vernünftige und zielbewußte Marktregelung Wandel ge⸗ ſchaffen werden kann. Bei einer ſinnvollen Marktordnung darf kein Zweifel beſtehen, daß Anbau und Erzeugung der Landwirk⸗ shaft ſo geleitet werden, wie es die Lebens ⸗ be rfniſſe des geſamten Volkes verlangen. Dieſe Marktregelung, deren Aufbau und Auswirkungen wir auf dieſer Ausſtellung zeigen, mag gewiß als eine umwälzende Maßznal ie angeſehen und auch angegriffen werden, t ſie doch den Hebel an die emp⸗ Andlichſte»lle des Liberalismus. Aber im Grunde genommen ſteut ſie nichts anderes dar als die folgerichtige Durchführung des Gedankens von Max Eyth vom Wiſſen und Können. ö Hier in Erfurt kommt es darauf an, dem Bauern für ſeine Bedürfniſſe ein eindring⸗ liches Bild ſeiner Geſchichte, ſeines Brauch⸗ tums, ſeiner Sitte und Geſittung zu zeigen. Vor allen Dingen wollten wir ein einwand⸗ freies Bild von der ſtolzen Höhe unſerer ger⸗ maniſch⸗nordiſchen Bauernkultur vorführen. Von dieſem Geſichtspunkt aus betrachtet gewinnt auch unſere Geſchichte ein anderes Ausſehen, und auch das haben wir verſucht, zur Darſtellung zu bringen. Nach all den Kämpfen und blutigen Un⸗ terdrückungen der Bauern, nach den Zerſel⸗ zungserſcheinungen der liberaliſtiſchen Jwi⸗ ſchenzeit erblicken wir in der Aufrichtung des Dritten Reiches der Deutſchen durch un⸗ ſeren Führer Adolf Hitler die endgültige Wiederbefreiung des deulſchen Bauern und damit die Erlöſung des Volkes zu ſich ſelbſt. gen der Pacific Steomſhip Company. wo ſich eine vieltauſendköyfige Menge ange ſammelt hatte. die drohend gegen die Poli- ze vorging. die Polizei mußte ſchließlich mit Tränengas gegen die Angreifer vorge⸗ hen und auch von der Schußwaffe Webrauch machen. die Jahl der Schwerverletzten be⸗ krägl acht. Außerdem wurden zahlreiche Perſonen leicht verletzt. In San Diego kam es gleichfalls zu Aus⸗ ſthreitungen. 50 Dockarbeiter durchbrachen die polizeiliche Abſperrung um die Bela— dung eines Dampfers zu verhindern In Cleveland(Ohio) verkuchte eine Geſell— ſchaft. deren Chauffeure ſtreiken, unter po⸗ lizeilichem Schutz den Droſchkenhetrieb wie— der aufzunehmen. Dabei kam es zu ernſten Unruhen der Streikenden. Dieſe beworfen die Droſchken mit Steinen und legten im Ge⸗ ſchäftsviertel den Straßenverkehr lahm. Bei dem Streik der Hafenarbeiter in Neu⸗ Orleans kam es zu neuen Ausſchreitungen. Mehrere Perſonen wurden verletzt Neuyork, 30 Mai. Nach dem Scheitern. der Einigungsverhandlungen in Toledo (Ohio) wird allgemein mit dem General⸗ ſtreik in Toledo gerechnet. Bisher ſtimmten fung des Generalſtreires Drohender Generalſtreik im mexikauſſchen Pekroleumgebiet. Mexiko, 30. Mai. Die Arbeiterkammer der Stagtes Tampico, des Zentrums der mexikaniſchen Petroleumer zeugung, hat mit⸗ geteilt, daß am 6. Juni der Generalſtreik zur Unterſtützung der ſeit dem 23. Moi ſtrei⸗ kenden Angeſtellten der britiſchen Eagle Petroleumgeſellſchaft beginnen ſoll, wenn die Forderungen der Arbeitnehmer abge— lehnt werden. Aus Heſſen und Naſfan * Frankfurt a. M., 30. Mai.(Ver⸗ ſtoß gegen das Rauſchgiftgeſetz.) Eine an Kehlkopftuberluloſe leidende Frau hatte einem Arzt einen falſchen Namen an⸗ gegeben und ſich von ihm Tabletten für ihr Leiden verſchreiben laſſen. Das Rezept fälſchte ſie dann ſo um, daß es auf Opium lautete. Die Fälſchung wurde entdeckt, als ein Mittels⸗ mann das Opium in der Apotheke abholen ſollte. Der Staatsanwalt beantragte wegen Urkundenfälſchung, Betrug und Vergehen ge— gen das Rauſchgiftgeſetz 100 Rm. Geldſtraf'. Er ging dabei davon aus, daß eine ſchwere Urkundenfälſchung nicht vorliege, da die An⸗ geklagte ſich keinen Vermögensvorteil habe verſchaffen wollen. Der Einzelrichter erkannte auf 50 Rm. Geldſtrafe. * Dilienburg, 30. Mai.(Den Kamera⸗ ben erſchoſſen.) Eine Jugendgruppe aus Frankfurt a. M. hatte zu Oſtern eine Wan⸗ derfahrt nach Eibelshauſen(Dillkreis) unter⸗ mommen. Verbotswidrig trug einer der jun⸗ gen Leute einen Revolver bei ſich. Als er damit auf einem Spaziergang in den Wal⸗ dungen der Umgebung einen Probeſchuß abge⸗ ben wollte, rutſchte er auf dem glatten Walo⸗ boden aus. Dadurch löſte ſich ein Schuß, der ſeinen 17jqährigen Wanderkameraden mitten ins Herz traf. Jetzt hatte ſich der unglückliche Schütze vor der Großen Strafkammer Siegen zu verantworten, die ihn wegen fahrläſſiger Tötung und verbotenen Waffenbeſitzes zu drei Monaten Gefängnis verurteilte. Darmſtadt, 30. Mai.(Gefährlicher Darlehensſchwindler.) Nach mehr⸗ tägiger Verhandlung gegen den wiederholt vorbeſtraſten 39jährigen„Generalag nien“ W. Lehne in Heppenheim a. d. B., der 167 Per⸗ ſonen betrogen, manche arme Familie mit ſei⸗ nen Darlehensſchwindeleien um ihr Häuschen gebracht und ſich auf dieſe Weiſe in zwei Jah⸗ ren etwa 12 000 Mark ergaunert hat, wucoe das Urteil gefällt. Die Große Straſkammer war der Auffaſſung, daß Lehne ein gefähr⸗ licher Gewohnheitsverbrecher ſel und verurteile ihn zu vier Jahren Zuchthaus und 1000 Mare Geldſtrafe. Es erkannte ihm außerdem die bürgerlichen Ehrenrechte auf fünf Jahre ab und ordnete ſeine Sicherungsverwahrung an. Der mitangeklagte junge Bautechniker aus Rei. chenbach, der Lehne als Schätzer der Häuſer oder Grundſtücke diente, die die Geldſuchen⸗ den zur Sicherheit ſtellten, kam, da er noch nicht vorbeſtraft iſt, mit acht Monaten Ge⸗ fängnis weg. Mainz, 29. Mai.(Reue Vorſtadt⸗ Kl einſiedlungen.) Im Fiſcherdörſchen Ginsheim wurde der Baubeginn des zweiten Bauabſchnittes der vorſtädtiſchen Kleinſied⸗ lungen feierlich begangen. In der Nähe des Rheindammes werden hier für 52 Siedler Wohnungen geſchaffen. Geſtern fand der erſte Spatenſtich durch den Oberbürgermeiſter der Stadt Mainz und Kreisleiter Dr. Barth ſtatt Die ſchöne Feier, der die Siedler voll⸗ ſtändig beiwohnten, war umrahmt von mu⸗ ſikaliſchen Vorträgen und Reden des Orts⸗ gruppenleiters Spindler und des Ortsvor⸗ ſtehers Eitel, die auf die große Bedeutung des Siedlungswerkes hinwieſen. 0 “ Fahrpreisermäßigung für kinder ene Familien. Eine Verfügung der heſſiſchen Mi⸗ niſterialabteilung füt Innere Verwaltung be⸗ ſtimmt: Die Deutſche Reichsbahngeſellſchaft hat ab 1. Mai eine beſondere Fahrpreisermäßt⸗ gung für kinderreiche Familien eingeführt. Um in den Genuß dieſer Fahrpreisermäßigung zu kommen, iſt bis zur Einführung eines Reichs⸗ ausweiſes für kinderreiche Familien die Vor⸗ legung einer Beſcheinigung über die zum Haus⸗ ſtande des Antragſtellers gehörenden Perſo⸗ nen notwendig. Die Deutſche Reichsbahn hält die Vordrucke an ihren Schaltern vorrätig. Die Ausſtellung der Beſcheinigungen hat durch die Poltzeidirektionen bezw. Polizeiämter oder. wo ſolche nicht vorhanden ſind, durch die Bürgermeiſtereien zu erfolgen. Da die kinder⸗ reichen Familien für die Zukunft des Vol⸗ kes von beſonderer Bedeukung find und in jeder Hinſicht Förderung verdienen, ſind dia⸗ Beſcheinigungen gebührenfrei auszuſtellen. * Weniger Pfirſichfrüchte, dafür aber vol⸗ kommen in Entwicklung. Einer Mitteilung der Obſtbauimſpeltion Darmſtadt entnehmen wir: Die Pfirſichbäume verſprechen dieſes Jahr eine außerordentlich reiche Ernte. Die Bäume ſind ſo reich mit Fruchtanſätzen verſehen, daß die weitere Entwicklung und Ausbildung der Früchte notleiden muß. Außerdem werden die Bäume durch den reichen Fruchtanſatz über⸗ mäßig geſchwächt. Mehr als je wird der Ab⸗ ſatz und der Preis dieſer Früchte dieſes Jahr nur dann befriedigend ſein, wenn dieſelben vollkommen entwickelt ſind. Es iſt deshalb das Ausbrechen von Früchten unbedingt not⸗ wendig. Vieh- und Fleiſchpreiſe Anträge der Landesbauernſchaft. Die Landesbauernſchaft hat beim Reichs⸗ nährſtand ſofortige Maßnahmen beantragt, um den Preiszuſammenbruch bei Schweinen ſo raſch wie möglich aufzuhalten. Die Ent⸗ wicklung der Schweinepreiſe hat mit einem gewiſſen Recht in bäuerlichen Kreiſen Ver⸗ ſtimmung hervorgerufen. Die Preiſe ſind auf faſt allen Märkten außerordentlich zurückge⸗ gangen. Der Angebotsdruck aus der Land⸗ wiriſchaſt heraus iſt außerordentlich ſtark. Mährend ſich bei Kälbern und Großvieh im Bereich der Landesbauernſchaft die Preiſe er⸗ konnten, iſt bei freulicherweiſe beſſern Schweinen die Produktion viel worden. Die Landesbauernſchaft iſt jetzt mit dem Metzgergewerbe in Fühlung getreten, um das Schleudern mit Schlachtvieh und Fleiſch zu unterbinden. Wenn einzelne Grofßſchläch⸗ ter bezw. jüdiiche Landmetzgereien Fleiſch zu jedem Preis in den Verkehr bringen, muß in Zukunft ſchärfſtens eingegriffen werden. Nach einem weiteren Antrag der Landes— bauernſchaft wird angeſtrebt, daß im Laufe des kommenden Herbſtes die Empfänger öf— fentlicher Unterſtützungen für den Winterbe- darf beſtimmte landwirtſchaftliche Erzeug⸗ niſſe, darunter auch Fleiſch- und Fettwaren, unter Anrechnung auf den Unterſtützungsſatz erhalten. zu groß ge⸗ Blattrollkrantheit der Noſen Gegen Ende des Wonnemonds und im Brachet beobachtet man an den Roſenblät⸗ tern, wie ſich zunächſt das entſtehende Blatt und bald danach auch die übrigen zuſammen⸗ rolien. Solange die Erſcheinung nur verein— zelt auftritt, mißt man ihr wenig Bedeutung bei. Zeigt ſich aber die Erſcheinung im grö— ßeren Umfang, dann wird es bedenklich. Die Urfache dieſer Blattrollkrankheit liegt in der Tätigkeit der Larven der kleinen Roſenblatt— weſpe. Dieſe hat ihre Eier einzeln an die Blattränder gelegt. Die ausſchlüpfenden Larven beginnen an den Blättern zu freſſen, worauf dieſe ſich von den Seiten her zur Mittelrippe hin zuſammenrollen. Im Innern der Rolle ernährt ſich die Weſpenlarve von der Blattmaſſe. Sobald ſie erwachſen ſind, laſſen ſie ſich zur Erde nieder und verpuppen ſich darin. Aus der Puppe ſchlüpft im näch⸗ ſten Jahr eine Blattweſpe, die den Anlaß gibt zu neuem Zerſtörungswerk. Solange mur einzelne Blätter ſich zuſammenrollen, pflückt man ſie ab und verbrennt ſie, um die Larven zu vernichten. Bei ſtarkem Auftre- ten iſt das kaum möglich, weil dadurch die Rosen zu ſehr geſchwücht werden Mit Fraßgiſten läßt ſich dann auch nicht viel aus⸗ richten, weil man damit nicht in das Innere der Blattrollen gelangen kann. Nur vor⸗ beugend laſſen ſich die Blätter zur Zeit des Fluges, alſo gegen Mitte des Wonnemonds, mit Arſenbrühe ſpritzen oder mit Arſenpulver beſtäuben, — Hie Bedeutung des Noten Kreuze⸗ Ihr Deutſchen Männer, die Ihr im Felde ſtandet, habt wohl alle einmal ſelbſt erlebt, was es hieß, wenn Euch in dieſem Zeichen Hilfe und Rettung kam. Ihr, Deutſche Frauen, wißt, wie damals im Kriege das Rote Kreuz der Vote war, der Zeichen Eures liebevollen Gedenkens zu Euren Söhnen und Männern trug, ſa, der über die Grenzen und Fronten hinweg mit ſeinem Arm bis in die Gefangenenlager in Feindesland reichte. Dieſer Dienſt des Roten Kreuzes iſt es wert, unvergängliches Erinnerungsgut unſe⸗ res Volkes zu werden. Wir wollen am Tage des Roten Kreuzes am 10. Juni. dankbar des uten und heilſamen Zeichens, des Roten reuzes im weißen Felde gedenken, dem Männer und Frauen in Treue dienen, in einer Treue, die bisweilen, darunter auch ſo mancher Schweſter, ſich bewährte bis zur Hingabe des Lebens. Auch heute geht täglich ein Strom der Hilfe von Werken der Nächſtenliebe aus. Denn das Rote Kreuz, für den Krieg geſchaf⸗ fen, ſetzt alle ſeine Kräfte ein für die Werke des Friedens. Bildung einee Dozentenſchaft an der 7 F. Darmſtadt. Darmſtadt, 27. Mal. Durch eine Veroro⸗ nung des Heſſiſchen Staatsminiſteriums wird mit Wirkung vom 1. Mai eine einzige einheit⸗ liche, ſtaatlich anerkannte Standesorganiſation als Glied der Hochſchule gebildet, die dem NS. ⸗Lehrerbund eingegliedert iſt. Es werden die Privatdozenten einſchließlich der ao. Pro⸗ feſſoren und Aſſiſtenten zu einer„Dozenten⸗ ſchaft der Techniſchen Hochſchule Darmſtaot'“ zuſammengeſchloſſen. Die Privatdozenten und Aſſiſtenten an Forſchungsinſtituten, die mit oer Techniſchen Hochſchule in Verbindung ſtehen, können ſich der Dozentenſchaft anſchließen. Die Mitglieder der Dozentenſchaft find zur Zah— lung eines Beitrags verpflichtet. Die Dozentenſchaft iſt eine ſtändiſche Orga⸗ niſation, die die gemeinſame Verantwor⸗ tung für Hochſchule und Volk trägt; jede In⸗ tereſſenverkretung einzelner Gruppen iſt da⸗ bei ausgeſchloſſen. Sie iſt mit der Vorberei⸗ tung und Durchführung von Maßnahmen be— auftragt, die der körperlichen und geiſtigen Ertüchtigung des akademiſchen Nachwuchſes die— nen. Dementſprechend ſind bei der Dozenten⸗ ſchaft ein Amt für Wehrſport und Arbeits⸗ dienſt, das mit dem SA-Hochſchulamt zuſfam⸗ menarbeitet und ein wiſſenſchaftliches Amt au bilden. Die Bildung weiterer Aemter bedarf der Genehmigung der zuſtändigen Miniſtertial⸗ abteilung. Taten, die zur Gegenwart ſprech en Aus der Geſchichte des 700jährigen Stralſund. Von Wilhelm Me yer. Wenn Stralſund in dieſem Sommer ſein 700jähriges Beſtehen begeht und zur gleichen Zeit des 125. Todestages Ferdinands von Schill gedenkt, ſo ſtellt es zwei geſchichtliche Taten in den Mittelpunkt ſeiner Feiern: den Sieg hanſiſchen Bürgerſtolzes und Freiheits⸗ dranges über Wallenſtein und die kühne Tat des Freiheitskämpfers von 1809, die— trotz ihres tragiſchen Ausgangs— fünf Jahre ſpä⸗ ter in der deutſchen Erhebung ihre Beſtäti⸗ gung fand. Lambert Steinwich, der Bürgermeiſter von Stralſund, führte 1628 ſeine Mitbürger zum Siege über Wallenſtein. Im Juni 1628, als ſeine Truppen ſchon Monate vor Stralſund lagen, gedachte er ſeines kühnen Schwurs: „Die Stadt muß herunter und wäre ſie auch mit Ketten an den Himmel gebunden“. Die wilde Wucht des Angriffs kündet den Stral⸗ ſundern Wallenſteins Nähe. Niedergeſchlagen— heit droht ſich hinter die Stadtmauern zu ſchleichen. Da rüttelt der herriſche Stolz des Böhmen, der zwiſchen den Kämpfen die zer⸗ mürbenden Verhandlungen nicht abreißen läßt, die Stralſunder wieder wach. Eine bewegte Szene zwiſchen dem Allge⸗ waltigen und einem der Stralſunder Abge⸗ ſandten, Teſſin, wird uns berichtet:„Ihr müßt Geld geben!“„Dat hebben wi nich!“ „Ihr müßt mein Volk in die Stadt laſſen!“ „Dat dohn wi nich!“„Ihr ſeid Schelme und Böſewichter!“„Dat fünd wi nich!“. Sie ſind keine Schelme geworden, die alten Stral⸗ ſunder. Als im Juli 1628 der letzte Troß r 3 2— ROMAN VON CARL HOLM Copyriglit by Martin Feuchtwanger, Halle à. d. S. ſitttantet elke ihre Frage wiederholte. Kopf fiel. 51 fahren!“ Während ſie, ihren Gedanken nachhängend, den ſan⸗„Wann ſoll's ſein?“ i über digen Weg verfolgte, tauchte aus dem Dunkel, das 1 Waſſer hing, ein ſchwach leuchtender Punkt auf, der Ein ſchwarzer Schattenriß hob ſich Himmel ab, geen 15 etwas auf dem Uferſande, man hörte gedämpftes irren, ö ine Eiſenkette über den Boden geſchleift würde. ie e der Dunkelheit ein größeres Boot und daneben auf dem 9 88 einen Mann, Raſch ſich dem Ufer näherte. undeutlich gegen den Die einſame Wanderin erkannte trotz der eben ausgeſtiegen ſein mußte. ſchritt ſie darauf zu. „Guten Abend!“ Der Mann brummte eine unverſtändliche Antwort. „Wollen Sie 200 Mark verdienen?“ Die Geſtalt richtete ſich aus enen fa 1 5 6 ihr ſtehende aterne 1 e e ee Bei 15 trüben Licht konnte ſie eben erkennen, daß es ein alter Mann war, dem ein eisgrauer Rundbart das von vielen Runzeln durchfurchte Ihre eigenen Geſichtszüge waren durch den dichten Schleier ſo gut verhüllt, daß ſie ein ſpäteres Wiedererkennen nicht zu fürchten brauchte. Der Alte hatte aufgehorcht, als er den Klang ihrer Stimme hörte, und zuckte jetzt leicht zuſammen, wie ſie der Fragerin ins Geſicht. Geſicht umrahmte. Heute nacht!“ „Ja!“ „Wie beliebt?“ entſchloſſen angenehm. Aber nein! wir ausfahren.“ der Landung auf Fanö.“ Anſtatt zu antworten, hob er die Laterne etwas höher, daß der Schein voll auf ihren Er ſah, daß eine rote Locke ſich neben dem Rand des Schleiers hervordrängte. Leuchte fallen laſſen, ſo zitterte plötzlich ſeine Rechte. „Was ſoll's?“ fragte er heiſer. „200 Mark gebe ich, wenn Sie Sie's ſo eilig?“ „Richter 11 Vers 32!“ murmelte er vor ſich hin. „Und der Herr gab ſie in ſeine Hände!“ ſagle er feier⸗ lich und legte die ſchwere Schefſecfauſt auf ihre Schulter. Erſchreckt wich ſie einen Schritt zurück. einem Irrſinnigen begegnet ſein? ame 8 nur fern ſchimmerten ein paar Lichter aus Steenodde herüber— und die Dunkelheit machten ihre Lage nicht Der Alte hatte wohl nur ein bißchen vor ſich hin gefaſelt. 5 ö machte keine Bewegung, ſich ihr zu nähern. 8 Inſulaner waren bibelfeſte Leute, da mochte ihm aus ſeinem Hausbuch etwas eingefallen ſein. Er wartete doch offenbar, daß ſie weiter redete. „Alſo Sie ſind nicht abgeneigt?“ „In einer Stunde geht die Ebbtide— dann lönnen „Gut— hier!“ ſie zog einen Schein aus ihrer Hand⸗ taſche,„100 Mark zum Handgeld, die andere Hälſte bei karren des Wallenſteiners das Hainholz vor der Stadt verließ, da brach jubelnde Freude hervor. f geſchmettet, das den abziehenden Wallenſtei⸗ nern wie ein Hohnblaſen in den Ohren gellte. — Wer am 24. Jun nach Stralſund kommt, wird es von St. Nikolai herab hören, dieſes frohlocende Geſchmetter, das ſeit drel Jahr⸗ hunderten Jahr für Jahr aa die Tat der Väter gemahnt. Nicht immer haben Stralſunds Mauern denen Glück gebracht, die ſich hinter ihnen ver⸗ ſchanzten. Die Kriegstechnik beſchritt neue Wege, die über den Schuß von Waſſer, Mau⸗ ern und Toren hinwegfüüh ten.— Das erfuhr 1809 Ferdinand von Schill. Mit kühnem Mut der Entwicklung der Dinge vorauseilend, war er ſchließlich Freiwild für Napoleons Ver⸗ bündete. Er rettete ſich am 25. Mai nach Stralſund. Aber ſchon ſechs Tage ſpäter dran⸗ gen vereinigte Dänen und Holländer neben dem Kniepertor in die Stadt, und Schill fiel in der Fährſtraße im Straßenkampf. Nicht umſonſt war ſein Opfer, wenn die opfer⸗ freudige Tat in ſchwerer Zeit einer Jugend zum Sinnbild höchſter Erfüllung eines Men⸗ ſchenlebens wird! Am 31. Mai gedenkt Stralſund des 125. Todestages Schills. Für den feierlichen Um⸗ zug, die große Kundgebung auf dem Alten Markt, für die Uraufführung der„Rebellen um Schill“ und die Schillausſtellung werden die monumentalen Bauten niederdeutſcher Go— tik einen pr gen Rahmen abgeben. Die Feiern aus Anlaß des 700jährigen Beſte— hens scher Stadtrechte beginnen mit einem . Narktfeſtſpiel, für das Rathaus und Bürger⸗ häuſer und die gewaltigen Türme von St. Nikolai Hintergrund ſind. Das Reichspom⸗ merntreffen im Juli ſtellt den landsmann⸗ ſchaſtuchen Gedanken in den Mittelpunkt dieſer 700-⸗Jahrſeier, ein„Tag der Fiſcher“ läßt einen alten Stand zu Worte der Geſchichte Stralſunds immer maßgebend beteiligt geweſen iſt. Am Abend des hiſtori⸗ ſchen Wallenſteir es(24. Juli) wird eine Beſchießung Stralſunds vom See her durch ein Rieſenfeuerwerk dargeſtellt. Zum„Tag der Stralſunder man neben alter geiſtlicher auch Fiſchervolkslieder Staatliche Bernſtein-Manufaktur wird ſich mit einer großen deutſchen Bernſteinausſtellung an den Jubiläumsfeiern beteiligen, und bei einem Kraftfahrertreffen des DDA. werden im Auguſt Hunderte von Wagen in als dem Brückenkopf des im Bau begriffenen Rügendammes zuſammentreffen. Muſik vor allem Wenn die Stralſunder ſich dann am 31. Oktober, dem geſchichtlichen Tag der Stad⸗ rechtsverleihung vor 700 Jahren, in ihren Kirchen und in ihrem Rathaus zuſammen⸗ finden, mögen ſie mit ihren ſeſtlichen Gedenk⸗ tagen manchen neuen Freund für die Schön— heiten ihrer Stadt gewonnen haben. N Fr A Neues aus aller Weit Dachſtiuhlbrand in Münchener Hotel. Abends gegen 21.30 Uhr brach im Dachſtuhl des Hotels im rückwärtigen Teil des Gebäudes aus. Den Flammen fiel ein des Dachſtuhles zum Opfer. Das Waſſer wird knapp. Infolge der an— galtenden Trockenheit iſt im Quellengebiet der Gemeinde Aſtheim(Unterfranken) ein erheblicher Rückgang des Waſſers feſtzuſtel— len. Zur Sicherſtellung des Hausbedarfes und um bei Ausbruch eines Brandes ge— wappnet zu ſein, beſchloß der Gemeinderat, ſämtliche Gartenleitungen bis auf weiteres zu ſchließen und die Entnahme von Waſſer zum Beſpritzen der Weinberge ebenfalls zu verbieten. größerer Teil Vom eigenen Fuhrwerl getötet. In Irſch (Bez. Trier) war ein 59iäbriger Landwirt Von den Türmen ertönte Freuden⸗ kommen, der an;, Muſik“ hat ausgegraben. Die Stralſund 1 1 1 1 „Landshuter Hof“ in München Feuer mit dem Abfahren bon Steinen aus emem Steinbruch beſchäftigt. An einer abſchünngen Stelle verſagtey plötlich die Bremſen und die Pferde gingen durch. Als der Bauersme u Zerſuchen wollte, die Tiere aufzuhalten, ſtürg ee er und wurde von dem Fuhrwerk, auf dem etwa 30 Zentner Bruchſteine geladen waren, überfahren. Der Mann ſtarb wenige Min ten darauf. Zwei Bergleute durch Gaſe geilen. In dem Stollenbetrieb der Abteilung Faulbach der Braunkohlenwerke Hirſchberg bei Groß⸗ Almerode wurden zwei Bergleute, deren Fehlen beim Schichtwech'el bemerkt worden war, tot aufgefunden. Der Tod war durch Einatmen von Kohlenoxydgaſen erfolgt. Kind rettel den Vater. Ein Arbeiter in Baſel, der ſeit geraumer Zeit arbeitslos iſt und deſſen Frau ſowie ein Kind krank im Spital liegen, wollte ſeinem Leben ein Ende machen. Als ſein kleiner Bub aus der Schu— le zurückkehrte, konnte er die Türe nicht öff⸗ nen. Gleichzeitig bemerkte er ſtarken Gasge— ruch. Der Kleine alarmierte die Hausbe— wohner und rief dann die Rettungskolonne der Feuerwehr herbei. Dank der Geiſtesge— genwart des Kleinen konnte der unglückliche Vater wieder ins Leben zurückgerufen wer— den, Schmuckſachen auf der Straße gefunden. Die Sicherheitspolizei in Neuenburg (Schweiz) verhaftete einen Italiener, bei dem man Schmuckſachen im Werte von etwa 2000 bis 3000 Franken fand. Der Verhafte⸗ te gab an, die Schmuckſachen auf der Straße gefunden zu haben. In Wirklichkeit ſind die— ſe Wertgegenſtände einem engliſchen Beam— ten der BIZ während eines Aufenthaltes in Neuenburg abhanden gekommen. Große Ueberſchwemmungen in Perſien. Wie Reuter aus Teheran meldet, iſt der Fluß Kum über die Ufer geireten und hal ein weites Gebiet überſchwemmt. Hierbei wurden rund 1000 Häuſer in der Stadt Kum unter Waſſer geſetzt, ebenſo zahlreiche Dörfer und tördlichos Anwoſen Pordyvorſiens Schweres Feuer an der Moſel. In den. Dorfe Bruchweiler entſtand ein ſchwe⸗ res Schadenfeuer, durch das eine Schelme, Stallungen und ein großer Schuppen ver— nichtet wurden. Das Feuer hatte bei dem herrſchenden Wind ſchnell um ſich gegriffen. Man vermutet, daß Brandurſache das Spie⸗ len von Kindern mit Streichhölzern iſt. 2500 Liter Wein ausgelaufen. Auf der Straße Oſann— Platten(Moſel) phatzt! an dem Anhänger eines mit Wein beladenen Laſtkraftwagens aus Hagen i. W. ein Reifen. Der Anhänger ſchlug um, und zwei Fuder. Moſelwein rollten über die Böſchung in den Straßengraben, wo ſie ausliefen. Auch auf dem Laſtkraftwagen ſelbſt kam ein Faß zu. Schaden, das ſich zur Hälfte entleerte. Lieferwagen von der Moſelkleinbahn erfagt. 1 An dem Bahnübergang bei Kennerhaus zwiſchen Schweich und Ruwer wurde ein mit ſechs Perſonen beſetzter Lieferwagen von emem Zuge der Moſelkleinbahn erfaßt, mehrere Me⸗ ter weit mitgeſchleift und vollſtändig zertüm⸗ mert. Der Kraftwagenführer und eine Frau wurden erheblich verletzt. 3600 Reichsmark verwekkel. Rhein⸗Herne-Kanal bei Gelſenkirchen wurde die Leiche eines Mannes gelälkdet. Nach den polizeilichen Ermittlungen handelt es ſich um einen 50 Jahre alten Many, der die Kaſſengeſchäfte eines Sterbevereins er⸗ ledigte und in dieſer Eigenſchaft einen Be⸗ trag von 3000 Reichsmark unterſchlagen hat⸗ te. Das Geld hatte er verwettet und bebu⸗ belt. Als er ſchließlich keinen anderen Mis⸗ weg mehr fand. iſt er in den Tod gegangen. Schneefall im Rieſengebirge. In der Nacht iſt im Rieſengebirge Schneefall eingetteten, o. daß in höheren Lagen von 800 Meter auf⸗ wärts die Berge eine leichte Schneedecke auf⸗ weiſen. Aus dem ſein. Faſt hätte er die Er nickte. Bord gehen?“ mich nach Fanö „Jan!“ „Jan!“ nicht ſein. Sollte ſie da gar nicht. Er ſtand jeht ganz ruhig, Die alten aushalten. „Wo kann ich ſo lange bleiben? Ein ſonderbarer Kauz! Sie würde nicht leicht jemand anders finden, der ſich willig zeigte, noch heute nacht die Fahrt zu machen. Der Alte, der keinen Bootsjungen an Bord hatte, ar— beitete am Tauwerk und an den Segeln, ſchob das Boot Der einſame Ort— etwas vom Strande ab, daß es ganz flott wurde, und machte das Ankergeſchirr klar. ſpräch anzuknüpfen, beachtete er nicht, antwortete kurz oder So kauerte ſie ſich im Hinterteil des Bootes nieder und wartete. l raum des Schiffes bequem zu machen, aber ein ekler Dunſt von faulenden Fiſchen und gekochtem Kohl, der ihr den Atem benahm und Uebelkeit verurſachte, trieb ſie bald wieder an Deck. Die Nacht war nicht beſonders kalt und, wenn man ſich gut einhüllte, konnte man's im Freien ſchon Er trat zurück und machte eine abwehrende Bewegung. „Sie wollen kein Handgeld? Dann alſo 200 Mark auf Faub!“ Nun— mir kann's recht leich an Kann ich 9 Er nickte wieder, half ihr ungeſchickt beim Einſteigen des Bootes und machte ſich dann an der Kette zu tun, „Wie heißen Sie?“ „Und weiter?“ Aber wähleriſch durfte ſie Ihre Verſuche, ein Ge— Sie hatte verſucht, es im Innen⸗ Der Schiffer brummte etwas, das wie„Proviant“ klang, kletterte in das kleine Beiboot und wriggte ſich an Land, wo er von der Dunkelheit aufgeſchluckt wurde. Nich einmal ſeine Schritte wares in dem loſen Sand hörbar (Fortſetzung ſolgt.) 23] Nachdruck verboten. Frau von Bernow lebte bis zu Kriegsende bei Ver⸗ wandten in Hamburg— dann endlich konnte ſie auf ihren Veſitz zurück, der ziemlich als einziger von der Kriegs⸗ furie verſchont geblieben war. Aber ihr Vermögen war zu einem großen Teil verlorengegangen. So nahm ſie junge Mädchen aus Familien, die ihr empfohlen waren, zur Erholung und zur hauswirtſchaftlichen Ausbildung bei ſich auf. „So kam auch Beate hierher“, ſchloß ſie,„und eine innige Freundſchaft verbindet mich mit ihr und ihrem Vater. Ich habe ſie ſo lieb gewonnen wie keinen meiner jungen Schützlinge. Wenn ſie bei mir weilte, ſo war es mir immer wie ein kleiner Erſatz für dich, mein geliebter Junge.“ „Mutter“, ſagte Axel,„iſt es nicht eine wunderſame Fügung, daß Beate Nyſtädt es war, die mich hierher zu dir wies? Als ob ſie geahnt hätte, daß ich hierher gehörte, hat ſie mir geſchrieben, ich würde bei dir eine Heimat finden.“ „Gott hat es ſo gefügt, Axel: er lenkte Beate und dich.“ Gott und die Liebe!, dachte Axel. Aber er ſprach es nicht aus. Es waren heute genug der Erſchütterungen für die Mutter— er wollte ihr heute nicht von ſeiner Liebe für Beate ſprechen. Man mußte aus tiefſtem Herzen dank— bar ſein für die Gegenwart. Was die Zukunft bringen ſollte, mußte man in Demut erwarten. Obwohl Axel immerfort mahnte, daß ſich die Mutter Ruhe gönnen müßte, konnte Frau Cornelie heute kein Ende finden. Es war ja für die Jahre der Trennung und der Verzweiflung viel nachzuholen. „Ich begreiſe nur nicht, Kind, daß du niemals in den Zeitungen meine Aufrufe nach dir geleſen haſt. Immer wieder habe ich in ruſſiſchen und deutſchen Zeitungen Annoncen erlaſſen, alle amtlichen Stellen habe ich um Nachforſchungen gebeten, das internationale Rote Kreuz hat ſich für mich bemüht— niemand hat eine Spur von dir entdeckt. Ich mußte dich für tot halten!“ „Das kommt wohl daher, Mutter, daß ich meinen Namen nicht mehr in Erinnerung hatte. Ich war ja ſo klein, als ich verſchleppt wurde. Ich glaubte, ich hieße Aki Wernoff— das klingt ſo ähnlich wie Axel Bernow Wäre nicht die Erinnerung an Buchenhof plötzlich aus meiner Erinnerung aufgeſtiegen— der Name Bernow hätte mir auch jetzt noch nichts geſagt.“ „Aber nun ſagt er dir, daß du hier daheim biſt, mein Kind— und immer daheim ſein ſollſt. Du haſt die Heimat wiedergefunden.“ „Durch Beate!“ klang es jubelnd in Axel wider. Es hatte ſich vom Schloß Buchenhof her wie ein Lauffeuer verbreitet, daß der verloren geglaubte einzige Sohn der allgemein verehrten Herrin auf Buchenhof lebte und helmgekehrt wäre. Der Poſtbeamte, Herr Münkert, war ſtolz, daß er als erſter den jungen Schloßherrn von Buchenhof geſprochen hatte. Er ſandte durch einen Boten eilten poſtlagernden Brief, der inzwiſchen eingelaufen war, aufs Schloß.„... damit der junge Herr nicht nochmals von der Frau Mutter fortgehen müßte, um die Poſt zu holen“, ließ er ſagen. Dieſer zweite Brief war wieder von Beate. Sie ſchrieb, daß Frentzoß inzwiſchen auf dem Wege der Beſſerung wäre. Er hätte eingeſtanden, daß er die Intrige gegen Aki eingefädelt hätte. Gegen die Zuſicherung, daß man eine Klage gegen Frentzoß wegen Betrugs unterlaſſen würde, erreichte der Konſul, daß auch Frentzoß auf Klage wegen Körperverletzung gegen Aki verzichtete. Ueberdies hatte ſich auch ergeben, daß Frentzoß der Angreifer geweſen. Dies alles ſchrieb Beate und fügte hinzu: „Hoffentlich hören wir bald, daß Sie bei meiner lieben Tante Cornelie gelandet ſind. Vater und ich würden Sie daun gern beſuchen, wenn es Ihnen und Tante Cornelie recht iſt.“ Axel reichte den Brief ſchweigend ſeiner Mutter. Die ſah ihn lächelnd an. „Was meinſt du, Axel? Iſt es uns recht?“ Da nahm Axel Frau Cornelie ſtürmiſch in die Arme. „Mutter!“ Er küßte ſie innig— Frau Cornelie machte ſich ſanft frei. i „Ich glaube, mein Junge, die nächſten Küſſe ſparſt du dir auf— es könnte immerhin ſein, daß jemand anders Wert darauf legte.“ „Mutter, du weißt?“ „Ich weiß nur, daß eine gewiſſe Beate Nyſtädt mir ſchon ſeit Monaten ſehr viel von einem gewiſſen jungen Manne namens Alki ſchreibt.“ „Mutter! Was ſchreibt ſie von mir? Was denkt ſie von mir?“ „Frage ſie doch ſelbſt!“ lachte Frau Cornelie.„Nun ſchicke mal Johannes mit einer Depeſche hinunter zur Poſt, daß wir unſere lieben Gäſte ſo ſchnell wie möglich er⸗ warten.“ „Mutter— und die gute alte Mutter Jochen? Soll ich nur eine einfache Frau, aber ſie war gut zu mir.“ „Mutter Jochen ſoll mir von Herzen willkommen ſein, Aki. Einfach oder nicht— ein Menſch mit einem gütigen Herzen iſt immer wertvoll. Vielleicht bringt Beate Mutter Jochen mit. Sie ſoll nichts hergeben müſſen von der Liebe und der Dankbarkeit ihres„Jung'!“ 5 4 4 Beate ſaß in ihrem Zimmer und ſah in tiefen Gedanken aus in den knoſpenden Garten. Wo mochte Aki weilen? Ob er ihre Nachrichten erhalten und ihren Rat befolgt hatte? Dann war er bei der guten Tante Cornelie ge— borgen. Hatte er aber ihre Zeitungsnachrichten nicht ge— leſen, dann irrte er noch friedlos und gehetzt in der Welt herum. Der Vater wollte noch ein bis zwei Tage warten und dann Aufrufe in allen Zeitungen erlaſſen, die Aki von der glücklichen Wendung ſeines Geſchicks benachrichtigen ſollten. Er hatte es bisher noch unterlaſſen, damit Akis Name nicht in aller Leute Munde käme. Aver ſchließlich mußte auch das in Kauf genommen werden, wenn man Aki dadurch zurückrufen konnte. Ein Klopfen ſchreckte ſie aus ihrem Sinnen. „Ein Telegramm, gnädiges Fräulein.“ Haſtig nahm Beate dem Stubenmädchen das ver— ſchloſſene Blatt ab. Sie erbrach den Siegel. Ein Jubelruf erklang von ihren Lippen. „Erwarten Dich, Vater und Mutter Jochen baldigſt hier. Aki ſeit heute bei mir. Tante Cornelie.“ So ſchnell wie jetzt war Beate noch nie angezogen und zum Hauſe hinaus. Als erſter mußte der geliebte Vater die Freudenbotſchaft erfahren. Konſul Nyſtädt ſah etwas ärgerlich auf, als Beate un⸗ angemeldet mitten in eine wichtige Arbeit hereinplatzte. Aber ſeine Freude war um ſo größer, als Beate ihm das Telegramm auf den Schreibtiſch legte. „Gott ſei gedankt, mein Kind!“ ſagte er bewegt.„Ich freue mich mit dir, daß der famoſe Junge nun endlich von dieſem Alpdruck befreit iſt.“ „Und wir fahren, Vati?— Bald?— Heute?“ „Langſam, langſam, Kind! Ich kann beim beſten Willen nicht. Aber ich mache dir einen Vorſchlag: Fahre du voraus! Nimm Mutter Jochen mit. Ich komme am Sonntag nach. Und grüße mir den Aki!“ Stürmiſch fiel Beate dem Vater um den Hals. Dann eilte ſie hinaus. Mutter Jochen ſollte nicht einen Augenblick länger in Angſt um ihren Jungen verbringen. *. 0* Mutter Jochen ſah ſchon an Beates leuchtenden Augen daß ſie die Künderin einer frohen Botſchaft war. Sie weinte Tränen der Freude, als ſie Akis Telegramm vor— geleſen bekam. Aber ſie weigerte ſich entſchieden, mitzu⸗ fahren. „Nee, nee!, Fräulein Beate, zu ſo feinen Leuten auf ein Schloß paſſ' ich nicht. Da würde ich mich gar nicht be— nehmen können. Der Junge kommt ja wieder— ſo lange kann ich ſchon warten. Wenn ich weiß, es geht ihm gut, da bin ich denn auch zufrieden.“ Dabei blieb die alte Frau und war trotz Beates Zu— reden nicht umzuſtimmen. So mußte denn Beate allein nach Buchenhof fahren. Sie ahnte nicht, daß ſie in Tante Cornelie die Mutter Akis wiederſehen ſollte. Dieſe Ueberraſchung hatten ſich Mutter und Sohn aufgeſpart. Der vokalzug fuhr in der Station Braunsberg ein. Schon von weitem ſah ſie auf dem Bahnſteig die hohe ſchlanke Geſtalt Akis. Tränen verdunkelten ihren Blick. Nun hielt der Zug. Axel riß die Tür des Abteils auf— Beate fühlte ſich umfaßt, herabgehoben. Und keiner wußte, wie es geſchah: ihre Lippen fanden ſich in einem heißen, glückſeligen Kuß. „Beate, Beate!“ flüſterte Axel. Beate machte ſich tief errötend frei. „Aki, o Aki! Was ſollen denn die Leute denken, daß ich hier einen wildfremden Mann küſſe...!?“ „Wildfremden Mann?“ fragte er, und ein übermütiges Leuchten war in ſeinen Augen, die ſonſt immer ſo ernſt geblickt.„Iſt Tante Cornelies Sohn ein wildfremder Mann?“ Beate ſtarrte ihn an. Sie wurde ſchneeblaß. „Tante Cornelies Sohn———“ Axel zog den Arm der Geliebten in den ſeinen. Leiſe ſagte er: „Ja, Beate! Ich bin Axel von Bernow. Ich habe die Heimat wiedergefunden. Und du haſt ſie mir wieder⸗ gegeben, mein geliebtes Herz!“ i ö Nebeneinander fuhren ſie dann im offenen Wagen durch das Land. 8 Unendlich viel hatten ſich die beiden glücklichen Men⸗ ſchen zu erzählen. Langſam erſt kam Beate dazu, die ganzen nie in meinem Glück nicht bei mir haben dürfen? Sie iſt Zuſammenhänae zu beareifen. „Zu denken, daß ſich dies alles ſchon längſt klären können, Axel! Wenn du nur gewußt hätteſ du nicht Wernoff, ſondern Bernow heißt! O Axel, Leiden wären uns allen erſpart geblieben!“ b „Vielleicht waren dieſe Leiden notwendig, Beate. Auch für dich und mich. Wir haben beide umeinander gelitten, aneinander gezweifelt und uns zum Glauben zueinander durchgerungen. Meinſt du nicht auch, daß dadurch alle Schmerzen einen Sinn bekommen haben?“ a ä Sie nickte. Und dann ſchwiegen ſie beide. Hand in Hand fuhren ſie dem Buchenhof zu. i 11 Acht Tage nach Beates Ankunft auf Buchenhof erſchien endlich Konſul Nyſtädt. Ein glückſtrahlendes junges Paar holte ihn am Bahnhof ab. Der einzige Schatten für Axel war, daß Mutter Jochen ſich immer noch nicht hatte entſchließen können, mit hierher zu kommen. „Ihr müßt ihr Zeit laſſen, Kinder!“ tröſtete der Kon⸗ ſul, als er abends mit dem Brautpaar und Frau Cor⸗ nelie zuſammenſaß.„Mutter Jochen wird ſich ſchon ge⸗ wöhnen. Wenn ſie erſt deine Mutter kennengelernt hat, lieber Axel, wird ſie ihre Scheu verlieren.“ Herzlichſt ſah er auf das gütige, feine Geſicht Frau Cornelies.„Aber nun müſſen wir einmal überlegen, Kinder, wie ihr euch eigentlich eure Zukunft ausgemalt habt.“ Ohne zu überlegen, ſagte Axel: „Erſt mal ſchnell heiraten, Vater.“ Alle lachten; es war gekommen, wie aus der Piſtole geſchoſſen. „Nun ſchön, mein Junge! Aber ſchließlich geht das Heiraten auch vorüber. Was dann? Wie gedenkſt du dir dein Leben einzurichten? Es ſtehen zwei Aufgaben vor dir: Entweder die Be⸗ wirtſchaftung von Buchenhof zu übernehmen oder in deine Stellung in meinen Werken zurückzukehren. Du mußt dich entſcheiden“ Axel ſchüttelte mit dem Kopfe: „Meine Mutter muß entſcheiden, Vater. Sie hat das halbe Leben ohne mich verbringen müſſen. Ich gehe nicht gegen ihren Willen von ihr fort. Was wünſcheſt du, liebe Mutter?“ Frau Cornelie ſtrich ihm leiſe über das Haar: „Eine Mutter wünſcht immer das, was zum Glück ihres Kindes iſt, mein Junge. Buchenhof iſt keine Lebeuns⸗ aufgabe mehr für einen Mann wie dich. Dadurch, daß wir den großen Beſitz an Ackerland und Wäldern in den Not⸗ zeiten verkaufen mußten, iſt die Bewirtſchaftung hier nur noch eine Arbeit für einen tüchtigen Inſpektor. Dein Platz iſt in den Nyſtädtſchen Werken, mein Junge!“ f Axel ſah ſeine Mutter nachdenklich an. So feſt ſie ge⸗ ſprochen hatte— er fühlte doch den Schmerz in ihrer Seele. Wie ſchwer mochte es ihr werden, den eben ge— fundenen Sohn wieder herzugeben. Der Konſul ſchien zu fühlen, was in Axel und Frau Cornelie vorging. Lebhaft meinte er: „Ich wüßte einen Ausweg. Vuchenhof iſt wirklich nicht der richtige Platz für einen Menſchen von Axels Begabung. Ich würde Axel in meinen Betrieben ſchmerz⸗ lich bermiſſen. Wie wäre es aber, Frau Cornelie, wenn Sie wirklich die Bewirtſchaftung des Gutes einem tüch— tigen Pächter übergeben? Sie könnten ſich ja das Wohn⸗ recht im Gutshaus vorbehalten. Den ganzen Sommer über könnten Sie auf Buchenhof verbringen, den Winter aber bei uns in der Stadt. Ich nehme an, daß ſich unſer junges Paar ſehr bald ein eigenes Neſt bauen wird. Der Bauplatz iſt von mir ſchon vorgeſehen, und zwar auf dem Nachbargrundſtück neben meinem Hauſe draußen in Har⸗ veſtehude Dann wird mein Haus ohnehin ohne frauliche Leitung ſein. Wie wäre es, Frau Cornelie, wenn wir beiden Alten uns dann zuſammentun würden?— Nun, und für Mutter Jochen wird ſich auch noch ein Plätzchen finden. Entweder in meinem oder in Axels Hauſe. Ueberlegen Sie ſich meinen Vorſchlag. Ich glaube, er iſt nicht ſchlecht.“ Mit feuchten Augen reichte Frau Cornelie dem Konſul die Hand f „Der beſte, den Sie machen könnten. Ich willige von Herzen gern ein.“ An dieſem Abend wurde es in Buchenhof noch lange nicht Nacht Das junge Paar konnte nicht zu Ende kommen, ſich ſeine Zukunft auszumalen. Erſt als Frau Cornelie energiſch erklärte:„Wenn ihr jetzt nicht Schluß macht, drehe ich den elektriſchen Hauptſchalter aus!“, entſchloſſen ſie ſich, zur Ruhe zu gehen. Axel plante, am nächſten Morgen nach Hamburg zu reiſen. Die Polizei wünſchte ihn zu der endgültigen Ver⸗ nehmung noch einmal zu ſprechen. Mit frohem Herzen konnte er fahren. Es drängte ihn nun ſelbſt, nach Ham⸗ burg zu kommen und durch die Unterſchrift unter das polizeiliche Protokoll dies letzte dunkle Kapitel ſeines Lebens abzuſchließen. Er brauchte nicht mehr zu be⸗ fürchten, die beiden Menſchen wiederzuſehen, die ihn bei⸗ nah vernichtet hätten. 4 Frentzoß war von ſeinem Vater abgeholt worden. Der Großkaufmann war völlig erſchüttert über das, was ſein Sohn getan hatte.. Tilly hatte, nachdem alle ihre Intrigen aufgedeckt worden waren, die Stadt verlaſſen. Aber nacheinem Menſchen ſehnte ſich Axel. Das war Mutter Jochen. „Grüße ſie mir innig!“ ſagte Beate auf dem Bahnſteig zu ihrem Verlobten.„Wenn ſie es nicht wäre, würde ich dich am liebſten gar nicht reiſen laſſen. Komm nur bald wieder, Axel!“ 8 Axel küßte Beate noch einmal innig. „Wer ſo lange wie ich in der Welt herumgewander iſt, Liebſte, der weiß, was es bedeutet, heimkommen z können— zur Mutter und zu dir!“ — Ende.— feierliche Prozeſſion. Auch Chriſten bleiben und werden nur in das Reich Lokale Nachrichten Gegen die Nörgler Arbeit! durch Arbeit“, Wie dunkle Punkte tauchen während dieſer grandioſen Aufbauarbeit des Deutſchen Vol⸗ kes die ewig nörgelnden Meinungen der ſtets unzufriedenen Schwarzſeher und Beſſerwiſſer Sie verdunkeln den Blick ins Helle, ſie hindern die unbeſchwerte Schaffensfreude auf. des neuen deutſchen Menſchen. Die diesjährige Arbeitsbeſchaffungslotterie will den Nörgler zum Schweigen bringen. Ihre De⸗ viſe lautet wie bei den zwei vorjährigen: Unterſtützung der Arbeitsbeſchaffung— Beſchaffung von Arbeitsgeldern! Aber, um ein noch ſtärkerer Träger der nationalſozialiſtiſchen Idee zu werden, iſt ſie abgewichen von dem ewig Geſtrigen; ſie hat einen Gewinnplan geſchaffen, der die Gewinne dem Volksempfinden entſprechend verteilt. Sie hat damit der Inſchrift auf ihren Loſen„Dem deutſchen Volke“ nach jeder Richtung Rech⸗ nung getragen. Darum iſt ſie die Volks⸗Lot⸗ terie des Dritten Reiches. Aus der Heimat Gedenktage 3 0. Mai 1265 Der italieniſche Dichter Dante Alighie⸗ ri in Florenz geboren. 1431 Die„Jungfrau von Orleans“, Jeanne d'Arc, wird in Rouen verbrannt. 1640 Der Maler Peter Paul Rubens in Antwerpen geſtorben. 1778 Der franzöſiſche Dichter und Schriftſtel⸗ ler de Voltaire in Paris geſtorben. 1853 Der Maler Vincent van Gogh in Groot Jundert in Brabant geboren. Fronleichnam Am Donnerstag nach dem Dreifaltigkeits⸗ ſonntag feiert die katholiſche Kirche das hohe Fronleichnamsfeſt. An dieſem Tage will uns. die Kirche das erhabene Geheimnis des heilig⸗ ſten Altarſakramentes vor Augen füh⸗ ren, das ja den Mittelpunkt der katholiſchen Glaubenslehre darſtellt. Das Fronleichnams⸗ feſt iſt eines der ſchönſten und glorreichſten des ganzen Kirchenjahres, ein frohlockendes Bekenntnis des Glaubens an den in Brot- geſtalt verhüllten König und Gott, ein kö⸗ nigliches Feſt. Die Kirche entfaltet an dieſem Tage ihren ganzen Prunk und ihre ganze Pracht, weil ſie ihrem König und Herrn eine glanzvolle Huldigung darbringen, weil ſie das große Ge⸗ heimnis der Euchariſtie in monumentaler Ver⸗ herrlichung kundtun will. Deshalb hat die Kirche dem Fronleichnamstag auch eine be⸗ ſondere Auszeichnung zuteil werden laſſen: die die Straße, der Ort, wo die Menſchen ſich täglich treffen, ſoll eingeladen werden, den Schöpfer der gan⸗ zen Welt zu preiſen. Auch die Straße ſoll wenigſtens einmal im 9090 geheiligt weroen durch die Gegenwart des lletheiligſten. Wir ſind Chriſten geworden durch das Waſ⸗ er und den Heiligen Geiſt. Wir können nur Gottes für immer eingehen, wenn wir auf unſerer Pilgerfahrt hier auf Erden mit Chri⸗ ſus innig verbunden ſind in Glaube und Liebe und Treue zu ſeinem Geſetz, wenn wir ſo eng verbunden ſind mit dem Erlöſer, wie die Reben mit dem Weinſtock, wie die Glieder eines Leie bes mit dem Leibe ſelbſt. Das Fleiſch und Blut Jeſu Chriſti, das wir im Sakrament bes lltars empfangen, ſtellt uns immer wieder vor die Forderung, an das Leiden und Ster⸗ ben des Herrn zu denken und dieſem Gedächt⸗ s in unſerem Chriſtenleben nachzuleben.— Wenn die Fronleichnamsprozeſſion durch die geſchmückten Straßen der Stadt zieht oder auf bein Lande durch die Wieſen und Felder, wenn der Prieſter nach jedem Evangelium mit der Monſtranz den Segen erteilt und wenn ſch dann die Fahnen ſenken und die Andäch⸗ ügen in die Knies ſinken, ſo iſt das ein Bild don unerhörter Schönheit und ergreifender irkung, ein lebendiges Zeugnis echten, wah⸗ ten Chriſtusglaubens und ein machtvolles Be⸗ kenntnis zu Kirche und Gott. 1934— ein Schmekterlingsfahr. Der ſrächtige Frühling und der ſommerlich chöne Mai haben im Schmetterlingsreich die Jalterentwicklung beſonders günſtig geför⸗ bert. Wanderer aus allen Gegenden Deutſch⸗ fands erzählen von dem Falterreichtum des ahres. Wer zwiſchen Berg und Tal, über heiden und Buſchwald wandernd dem Spiel ber lichten Sommervögel folgt, der bemerkt geben farbenprächtigen Großſchmetterlingen: kagpfauenaugen, Fuchſen, Schwalbenſchwän⸗ en, Segelfaltern und Trauermänteln die ſerzig blauen Engelchen, die schlichten Bräun⸗ inge, die rot oder gelb getupften Widderchen, ie graubraunen Buchenſpinner und ver⸗ chiedenfarbige Netzfalter. Mit dem Einbruch er Dämmerung aber fliegen die dickköpfigen ulen und farbenprächtigen Schwärmer. Welter eorherſage: Das iſt die dringende Forder ing unſeres Führers.„Die Lebenshaltung der Menſchen wird nicht geſchaffen durch Theorie, ſondern durch Arbeit und immer wieder nur große nationalſozialiſtiſche ärgſten Goldenes Prieſterjubiläum Ein ſeltenes Jubiläum kann die katholiſche Pfarrgemeinde Viernheim in dieſem Jahre begehen. B. H. Geiſtl. Kat Pfarrer Wolf kann in rüſtigem Alter von 75 Jahren ſein goldenes Prieſterjubiläum feiern. Außer⸗ dem ſind es in dieſem Jahre, am 29. Juni 50 Jahre her, daß H. H. Geiſtl. Kat, Ofarrer von Viernheim iſt. Mlit Recht ein ſeltenes Jubiläum 25 50530. Der Feier, die nach Wunſch des H. H. Jubilars nur rein kirchlichen Charakter trägt, geht eine religiöſe Woche für die geſamte Pfarrgemeinde voraus, vom 15.—21. Juli, die endigt mit Sonntag, dem 22. Juli. Nähere Angaben folgen noch. Ehrenſache aller Viernheimer Katholiken wirdles ſein— darum ſchon ſo frühzeitig dieſe Anzeige— dieſe Woche moͤglichſt frei von ſonſtigen Veranſtaltungen zu halten, damit al⸗ len Kathol. reichlich Gelegenheit gege— geben iſt, ſich an dieſer Einkehrwoche zu beteiligen. * Skhagerrahkgedächtnisfeier. Mor- gen Fronleichnamstag, gleich nach der Prozeſſion wird von der hieſigen Marinekameradſchaft auf dem Ehrenfriedhof eine Skagerrak-Gedächtnisfeier abgehalten, wozu die geſamte Einwohnerſchaft freundlichſt eingeladen iſt. Siehe Vereinsanzeiger. Eine Frau tötlich verunglückt. Eine 41 Jahre alte Fran aus Heddesheim fuhr geſtern in Weinheim eine ſteile Straße nähe des O. E. G.⸗Bahnhofs herunter, verlor die Herrſchaft über ihr Fahrrad, da die Bremſen verſagten, und ſtürzte ſich zu Tode. Die Frau raſte einen ca. 6 Meter hohen Abhang hinunter und flog etwa 15 Meter weit, ſodaß ſie auf der Stelle tot war. »Der verunglückte Laſtzug, welcher vorgeſtern Nachmittag, nahe der Grenze auf der Weinheimerlandſtraße ca. 3 Meter die Böſchung hinunterſtürzte, wurde geſtern nachm. geborgen. Glücklicherweiſe iſt außer Sachſckaden kein Men- ſchenleben vernichtet worden, da ſich die beiden Fahrer vor dem Abſturz durch Abſprung retten konnten. Schuld an dem Unglück trägt der Laſt⸗ wagen welcher überholen wollte, dabei den Bulldog ſtreifte und den Abhang hinabdrückte. “Wenn man Hühner ſtiehlt. Vor längerer Zeit wurden hier planmäßige Hühner- diebſtähle feſtgeſtellt. Es gelang der Kriminal- polizei der Täter habhaft zu werden. 1 Viern⸗ heimer und 3 Mannheimer, ſowie die entſpre⸗ chenden Hehler haben ſich als die Hühnermarder entpuppt. Insgeſamt hatten ſie ca. 66 Hühner und zwar hier, in Muckenſturm, bei Sandhofen und auf der Frieſenheimer Inſel entwendet. Das Mannheimer Schöffengericht verurteilte die Hühnerdiebe zu 2 Jahren, 14 Monate, 3 Mo- nate und 3 und 2 Wochen Gefängnis. * Marienthal Nhg. Am Sonntag, den 3. Juni wird an dem Wallfahrtsorte Marien⸗- thal Rhg. die Fronleichnamsprozeſſion gehalten. Der 3. Juni iſt zugleich der Tag der ewigen Anbetung für Marienthal. Morgens um 6 Uhr wird das allerheiligſte Sakrament zur öffentli- chen Anbetung ausgeſetzt. Um 10 Uhr iſt le— vitiertes Hochamt auf dem Pilgerplatz u. darauf Fronleichnamsprozeſſion im Tale. Um 2 Uhr iſt Feſtpredigt, Umgang mit dem Allerheiligſten und feierlicher Schluß der ewigen Anbetung. Während des Tages ſind Anbetungsſtunden vor ausgeſetztem Allerheiligſten. * Kyffhäuſer, der deutſche Reichskrie- gerbund, umfaßt 30 000 Kriegervereine mit mehr als 3 Millionen ehemaligen Soldaten. Dieſe größte Organiſation der Frontſoldaten hat im neuen Reich eine neue einheitliche Fahne erhal— ten. Dieſe wird den beiden hieſigen Krieger— vereinen„Teutonia“ und„Haſſia“ am nächſten Samstag abend feierlich überreicht. Die im Freiſchüß ſtattfindende Feier werden die Solda— ten Adolf Hitlers, die Su und SS in kame⸗— radſchaftlicher Weiſe mit den alten Kriegern und Frontſoldaten begehen. Die hieſige Bevölkerung wird dazu freundlichſt eingeladen. Näheres iſt im Anzeigenteil der Freitagnummer zu leſen. *Schach⸗Werbetag. Am Sonntag, den 10. Juni findet in Deutſchland ein Schach- Werbetag ſtatt. Aus dieſem Grunde wird von den Schachfreunden in Heppenheim dort eine Werbeveranſtaltung durchgeführt, wozu auch die hieſigen Schachliebhaber eingeladen ſind. Eine ſcherſtr. 50 auf, in welche im Laufe des heuti⸗ gen Tages die Einzeichnungen vorgenommen werden können. Das Volksfeſt der kalh. Gemeinde uuf dem D. J. K.⸗Otadion. Alle Vorbereitungen zu dem am morgigen Fron⸗ leichnamstag ſtattfindenden Volksfeſt ſind beendet und alle Beſucher werden wieder einmal einige gemütliche und ſorgenfreie Stunden verleben können. Beſonders die Kinder, ob Buben oder Mädels, warten mit Sehnſucht auf das Kommende und deshalb wollen wir ihnen doch einiges aus dem Programm verraten. Ein Polonaiſe aller Kinder punkt ½4 Uhr wird das Feſt eröffnen. Anſchließend Puppenwagen⸗Polonaiſe und⸗Rennen wer einen Puppenwagen hat muß ihn mitbringen. Auf dem Stadion iſt ein Parkplatz für Puppen⸗ wagen mit Aufſicht. Außerdem Dreibeinlauf, Tauziehen, Eierlauf uſw. Das Kaſperletheater bringt nur das Beſte vom Beſten! Die Haupt- programmpunkte für Erwachſene ſind: Preis- kegeln und Schießen, Hindernislauf uſw. Der Kirchenchor und die Freiw. Feuerwehrkapelle werden zur Unterhaltung beitragen. Auch kommen alle„Photographen“ zu Wort und wer bis Sonntag Abend 9¼ Uhr in der Sporthalle der D. J K. das. ſchönſte Bild abgibt, bekommt einen wertvollen Preis. Das Volksfeſt verſügt über ein reichhaltiges Programm und deshalb ſind alle Viernheimer Familien mit Kind und Kegel aufs herzlichſte eingeladen Anfang ½4— 8 Uhr und abends von 9—11 Uhr. F chen Jeden Montag, Mittwoch u. Freitag, abends 79 Uhr Jeden Montag und Donnerstag, abends 7—9 Uhr Jeden Montag und Donnerstag Abend 7-9 Uhr Rundfunk. Geſchäftsſtelle: Gaſthaus zum Freiſchn Geſchäftszeiten: Dienstag u. Freitag von 18209 An Slockwarte der Partei! Ich weiſe Achtung! Amtswalter! Das nächſte Kreis⸗ Zum Generalmitgliederappell am 4. An alle Viernheimer Volksgenoſſen. M. H. K. O. v. Abfahrt zur Kundgebung in Parteiamtliche Veröffentlichungen der NSDAP., Ortsgr. Viernheim und der Unterformationen). NSDAP., Ortsgruppe Viernheim Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19. Geſchäftsſtunden⸗ Einteilung: N. S. B. O. und Deutſche Arbeitsfront: Ortsgruppenleitung: NS.⸗Hago⸗Geſchäftsſtunden: in der Geſchäftsſtelle. Kaſſenverwaltung der Ortsgruppe: Jeden Donnerstag, abends 7—9 Uhr nochmals darauf hin, daß die Beiträge bis ſpäteſtens 30. des Monats abgerechnet ſein müſſen! Säumige Zahler ſind mir zu melden! der Ortsgruppenleiter: J. V.: Schweigert. treffen der Amtswalter findet nicht am 9., ſondern am 16. und 17. Juni in Schönmat⸗ tenwag ſtatt. Ausrüſtung wie das letztemal. Verpflichtet zur Teilnahme ſind alle Amts⸗ walter der P. O und der Gliederungen, die nicht durch Krankheit(Fußkrank u.ſ w.) ſich ſchriftlich entſchuldigen können, ſoweit ſie Parteigenoſſen ſind. Wenn der eine oder andere dieſer Pg. noch nicht die Genehmigung zum Tragen des Braunhemdes beſitzt, iſt der entſprechende Antrag unverzüglich ſchriftlich mir einzureichen. Juni, haben alle Amts walter reſtlos zu er⸗ ſcheinen. Entſchuldigungen gibt es dieſesmal keine. Heil Hitler! Der Ortsgruppenleiter: i. V. Schweigert. Die Gefolgſchaft 3/ II/ 249(Viernheim) benö— tigt zur Einrichtung ihrer Geſchäftsſtelle ver— ſchiedene Möbel; Tiſche, Stühle, Schränke, Papierkorb, ein Schreibtiſch, Lampen und vie— les andere wird da gebraucht, um was ich hiermit Alle, die irgend etwas entbehren kön— nen, herzlichſt bitte! Wir können alles ge— brauchen und bitten nur um Benachrichtigung durch eine Poſtkarte an Ig. Walter Reiß, Viernheim, Lampertheimer Straße Nr. 21. Wir holen dann gern alles ab. Jeder beweiſt uns durch ſeine tatkräftige Hilfe, daß er die Jugend Adolf Hitlers in in ihrem Wollen und Streben verſtanden hat, das dritte Reich gegen alle ihm entgegenwirkenden Kräfte auf Hun⸗ derte vün Generationen zu garantieren. Heil Hitler! Der Führer der Gefolgſchaft 3 ll 249 m. d. F. b.(gez.) Oſtwald, Scharführer Wir danken herzlichſt im voraus.“ Auerbach, den 3 Juni 1934 wird in der Freitag und Samstagsnummer der Zeitung zur See ſich reſtlos zu beteiligen. Aufſtellung erfolgt um 11 Uhr am Gaſthaus„z. Löwen“ Der Ortsgruppenobmann Seelinger . D. M. Die Juni⸗ Beiträge werden dieſe Woche kaſſiert. Die Scharführerinnen liefern das Geld am Mittwoch, den 6. Juni abends ½9 Uhr im Heim ab. Kontrollbücher mit⸗ bringen. N. H. Erauenſchaft. Heute findet kein Heim⸗ abend ſtatt. Die Leiterin. General⸗Mitgliederappell verbunden mit Schulungsabend am 4. Juni im Freiſchütz. Beginn pünktlich/ 9 Uhr. Die Mitglieder der Partei u. der Gliederungen ſind verpflichtet zu erſcheinen und bitte ich die betr. Führer um entſprechende Anordnung und Stärke- meldung zu Beginn der Verſammlung. Ich richte beſonders an die N. S. Bauernſchaft die Aufforderung reſtlos zu erſcheinen, da mit Rückſicht auf ſie nur noch einmal im Monat über den Sommer Schulung angeſetzt wird. Heil Hitler! der Ortsgruppenleiter: J. V. Schweigert Gottesdienst-Ordnung der katholiſchen Gemeinde. Fronleichnam Apoſtelkirche: 6 Uhr 1. bl. Meſſe 7 Uhr 2. hl. Meſſe 9 Uhr Hochamt darauf Prozeſſion 2 Uhr Andacht In der Marienkirche: 7 Uhr hl. Meſſe 8 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. Nachm. und Abend Volksfeſt der kath. Pfarrge- meinde auf dem Sportplatz der D. J. K. In der Apoſtelkirche an Werktagen: Freitag: 5 Uhr hl. Meſſe in der Kapelle am Weinheimer Weg für die Walldürn-Wallfahrer. 7 Uhr beſt. Segens⸗Meſſe für f Kirchen- Rechner Joſef Marten 3. Ehefrau Katharina geb. Winkenbach, beidſ. Eltern, Geſch., Ang. 7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Jakob Eder und Joh. Jöſt 2. 7 beſt E.⸗A. für Joh. Gg. Hoock, Ehefr. Anna Maria geb. Bugert, beidſ. Elt., Enkel Hans Adler und Augeh. Samstag: ¼7 Uhr 1. Seelen-Amt für Anna Hanf geb. Adler. 7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Marg. Kempf geb. Burkert Familie Nik. Faber und Georg Jakob Sommer. 3/7 Ubr beſt. Seelen⸗Amt für Joh Gutperle Ehefr. Katharina geb. Gutperle und Angeh. Nächſten Sonntag gemeinſch. Kommunion für die Klaſſen Riebel, Baldauf, Kärcher und Krimmel. Mädchen beichten Freitag abd. 6 Uhr Knaben Samstag 2 Uhr. Sonntag: morgens 4 Uhr wird die hl. Kommunion ausgeteilt an die Walldürn— Wallfahrer per Auto. Abends ½9 Uhr Empfang in der Kirche. Freitag: abends 8 Uhr Herz⸗Jeſu Andacht. eee eee Vörſen und Märkte Vom 29. Mai. (Ohne Gewähr.) Berlinet Deviſenkurſe. Pfund Sterling 12,72; 1 Dollar 2,504; 100 holl. Gulden 169,53; 100 Lire 21,32; 100 franz. Francs 16,50; 100 Schweizer Fran⸗ ken 81,32, 100 öſterr. Schilling 47,45. 1 Mannheimer Großwjehmarlt. Zufuhr: 165 Ochſen, 170 Bullen, 516 Kühe, 392 Färſen, 849 Kälber, 19 Schafe, 2410 Schweine und 4 Ziegen. Preiſe pro 50 Kg. Lebendgewicht in Nm.: Ochſen 32 bis 34, 25 bis 27, 28 bis 31; Bullen 30 bis 32, 25 15 45 155 5115 27; Kühe 26 bis 28, 8 2 is 21, 12 bis 16; Fär 33 bis 35, 23 bis 32, Kälber 26 bis 28; Kälber 48 bis 53, 42 bis 47, 35 bis 41, 29 bis 33; Schweine—, 40 bis 43, 40 bis 43, 68 bis 42.— Marktverlauf: Großvpieh gute Ware mittel, ſonſt ruhig, Ueberſtand; Kälber land babſſche eig Schweine ruhig, Ueber⸗ badiſche Schweine je nach Qualität Richtpreis Klaſſe c verlauft. 8 N Mannheimer Pferdemarkt. Zufuhr: 17 Arbeits- und 15 Schlachtpferde reis pro Stück Arbeitspferde 450 b 1105 chlachtpferde 35 bis 130 Rm.— Markt- verlauf: bei Arbeitspferde a a pferden lebhaft. itspferden ruhig, Schlacht bekanntgegeben. Zu dem am Fronleichnamstage ſtattfindenden Hoferſpiele mache ich die Kameradenfrauen darauf aufmerkſam. Nach der Prozeſſion bitte ich die Kameraden 2. Sorte 8— 13 Pfg., Obſt⸗ und Gemüſemarkt Weinheim Kirſchen 1. Sorte 14— 18 Pfg., Kirſchen Erdbeeren 1. Sorte Viel heiter und meiſt trocken. 3 Pfg. Erdbeeren 2. Sorte 22—34 ug. fuhr ca. 200 Zentner. Nachfrag Anmeldeliſte liegt bei Herrn Karl Fiſcher, Lor- an der Gedenkfeier für unſere gefallenen Helden 1 0** 5 RRC CEMTRal-FlLM-PaLASsT Achtung Morgen Donnerstag (Fronleichnamsfest) Nach vielen Monaten erstmals wieder Eng der grogar tigsten annim Operetien 2 Uhr verſteigere ich in Viernheim teilweiſe im Verſteigerungslokal, und teilweiſe an Ort und Stelle öffentlich, zwangsweiſe, meiſtbietend gegen Barzahlung: verſchiedene Mobiliar ⸗Einrich⸗ tungs- u. Gebrauchsgegenſtände, insbeſondere! Schreibtiſch,! Büf⸗ ffet, 1 Kredenz, 1 Bücherſchrank, 1 Standuhr, ferner 2 Radibap⸗ parate, 1 Partie Damenſchuhe, Leder- u. Filzpantoffel u. a. haber nachm 2 Uhr im Gaſthaus zum Pflug, Weinheimerſtraße. Gerichtsvollzieher in Lampertheim wangs⸗ verſteigerung. Am Freitag, 1. Juni nachm. Pfund neue Kartoffeln Pfund 8 Pfg. Matjesheringe(Kühlhaus⸗ ware) 3 Stück 25 Pfg. Deutsche Markenbutter 1.50 Deutsche, feine molkerei⸗ butter Pfund 1.45 neue Zwiebeln Pfund 10 Pfg. Schöne 2 Ummer und AKluche ſofort oder ſpä⸗ ter zu vermieten 1 nlauchulstr. 43 Einla Erdbeeren Stachel⸗ 5 beeren friſch gepflückt abzugeben. Zuſammenkunft der Steiglieb⸗ Zur Salatzeit: S AL ATU LE v. erprobten Q Liter 0 90 1.— 1.05 1.10 1.20 ienanderstr. 64 Zu mieten geſucht Zimmer ualitäten Lampertheim, 29. Mai 1934 Köhler, CTtVeIiEn DbEn LcHEUNDE EU TNT od Du hast das. woraui es ankommt 50T0TbT0TCTbC0T0b0b0Cb0b0b0bbbbTT Die bezauberndste Tentilm- Operette Alſes wird staunen. Im 2. Teil bringen wir abermals ein Tonfimschlager ganz 3 Keroben Formats „Mer hat hler recht“ Ein Großtonfilmwerk mit George Banc- roft. Sie haben recht: wenn Sie sich „Wer hat hier recht“ ansehen. Filmfreunde besucht dieses Programm und laßt Euch dieses ja nicht entgehen. Sie werden staunen. Sie werden lachen. Sie werden sich darüber noch lange freuen. Es lohnt sich allein schon Maurice Chevalier zu sehen u. zu hören. Anf 8 Uhr, ab/ 10 nochm. alles zu sehen donnerstag mittag droß. jugend-U Hnderuorst. Zu vermieten:: 2u vermieten: 3 Zimmer und ge de Zimmer Zimm u. Küche 77 mit Zubehör. U. MHüche Von wem, ſagt] mit Zubehör. „ der Verlag; ründurengassels Bekanntmachung. Vetreffend: Schweinezwiſchenzählung am 4. Juni 1934. Am 4. Juni 1934 findet eine Schweine⸗ zwiſchenzählung zu ſtatiſtiſchen Zwecken ſtatt. Verbunden mit dieſer Zählung iſt die Ermittelung der nichtbeſchaupflichtigen Hausſchlachtungen für die Zeitvom 1. März 1934 bis 31. Mai 1934. Dieſe Ermittelung ſoll dazu dienen, einen Ueberblick über den ſaiſonmäßigen Verlauf der Geſamt⸗ ſchlachtungen an Schweinen zu erhalten. Mit der Schweinezwiſchenzählung iſt eine Ermittelung der Abkalbetermine verbunden. Hier iſt die Zahl aller Kälber anzugeben, die in den Monaten März, April und Mai 34 lebendig oder tot geboren wurden, gleichzeitig, ob ſie noch in der Viehhaltung vorhanden, oder bereits ge ſchlachtet, verkauft oder ſonſtwie weggebracht find. Die Zählung wird von ausgeſteuerten Kauf⸗ leuten vorgenommen und empfehlen wir deshalb, dieſen richtige Angaben zu machen. Wer vorſätzlich die Angaben, zu denen er bei dieſer Zählung aufgefordert wird, nicht er ſtattet oder wer wiſſentlich unvollſtändige An⸗ gaben macht, wird mit Gefängnis bis zu 6 Mona- ten oder mit Geldſtrafe bis zu 10000.— Mk. beſtraft. verſchwiegen worden iſt, im Urteil für den Staat verfallen erklärt werden. Betreffend: Betriebsweiſe Erhebung der Getreide anbauflächen am 4. Juni 1934. Mit der Schweinezwiſchenzählung am 4. Juni 1934 iſt die betriebsweiſe Erhebung der Getreideanbauflächen verbunden. Gezählt werden: Weizen, Spelz, Emer, Roggen, Gerſte und Hafer. Es werden auch ſolche Getreideanbauflächen gezählt, die außerhalb der Gem indegemarkung liegen, wenn ſie nur von dem Betriebsinhaber bewirtſchaftet werden. Dieſe Zählung findet ebenfalls zu ſtatiſtiſchen Zwecken ſtatt. Wir empfehlen den in Frage kommenden Perſonen die von ihnen bewirtſchafteten Getreideanbauflächen, insbeſondere die Anbau- fläche der einzelnen Getreidearten auf einen Zettel niederzuſchreiben, damit dem Zähler ſo die Ermittelung nicht erſchwert wird. Viernheim, den 28. Mai 1934. Bü rgermeiſterei Viernheim. J. V. Schweigert Vorderschinen gekocht ¼ Pfund 28 Pfennig Schinkenspeck ⸗ Eier Stück 9, 9½ 10 Pfg. Weiss- und Rotwein offen Liter 80 Pfg. 3 Proz. Rabatt von jungem Ehepaar per 1. und Küche 0 0.—. dung! Am ½%4 Uhr, Volksfeſt der Katholiſch. Gemeinde Viernheim ſtatt, unter Mitwirkung des Kathol. Kirchenchors „Cäcilia“ und der Freiwilligen Feuerwehrkapelle. 1 Eine Veranſtaltung für Jung und Alt! Ganz beſonderes Programm für die Kinder! Große Ueberraſchungen! Allerlei Beluſtigungen! Eintritt frei! Zu dieſem Volksfeſt laden wir die Pfarrangehörigen unſerer Gemeinde aufs herzlichſte ein. ronleichnamstag, nachmittags ab findet auf dem D. J. K. Stadion ein Eintritt frei! f Die Katholiſche Pfarrgemeinde ö Wolf, Geiſtl. Rat ... Juni. Künnerstr 0 Milch⸗ ziegen von 20-35 Mk. zu verkaufen. Andreas fayer Lorsch(O ſſen) Mittelſtraße 2 Dörrfleisch werden Gleiche gilt Sie täglich neu beim Undreas Hofer am Fronleichnamstag, Beginn der Rufflührung Alle Erwerbslose, Kriegsbeschädigte, Kinderreiche, denen auf Vorzeigen ihrer Kontrollkarte bezw. Miigliedsausweises ihrer Organisation der Eintritt zum halben Preis gewährt wird, werden ersucht, von dieser Vergünstigung morgen Gebrauch zu machen. Das für alle Inhaber von Vorzugskarten, da diese nach der morgigen Wir bitten davon Kenntnis zu nehmen, dab voraussicht- lich nicht nehr alle Auffünrungen für Vorzugspreise affen sind und ersuchen daher nochmals höflichst, die 5 morgige Aufführung soweit als möglich zu besuchen. 5 4 Uhr. icilinvaliden und Aufführung ihre Gültigkeit verlieren. Tesen der Heimatzeitung, die in Iahak- ſceinem Haushalt fehlen sollte. Deberzeugen Sie sich von dem nilanzen Vielseſtigen Inhalte. Bestellen Sie zu verkaufen. gleich durch Zeitungsboten den Walbdſtr. 14 „Jiernheimer Anzeiger“ Probenümmefn gratis! —— 8* Insbrfere! falls dazu eingeladen. mal um 8¼ Uhr. Freiw. Feuerwehr Die Wehr beteiligt ſich am Fronleichnamstag an der Prozeſſion. Alle Kame— raden, ſoweit ſie anweſend ſind, werden gebeten ſich reſtlos zu beteiligen. Muſit und Spielleute find eben⸗ Antreten am Kriegerdenk— Das Kommando. —— Betr. Heugrasverſteigerung. 9 Uhr, wird im Saale des Gaſthauſes„Zum Auch kann Vieh, deſſen Vorhandenſein f Gebetzeiten derjüd. Gemeinde Bekanntmachung. Am Freitag, den 1. Juni 1934, vorm. goldenen Engel“ das Heugras von den gemein- heitlichen Wieſen öffentlich verſteigert. Betr. Das Mähen, Aufarbeiten und Heimfahren des Faſelheues. Am Freitag, den 1. Juni 1934, vorm. 9 Uhr, wird im Saale des Gaſthauſes„Zum goldenen Engel“ das Mähen, Aufarbeiten und Heimfahren des Faſelheues an die Wenigſtneh⸗ menden öffentlich verſteigert. Viernheim, den 30. Mai 1934. Bürgermeiſterei Viernheim Bechtel Vereins⸗Anzeiger Stemm⸗ u. Ringklub„Germaia“ 1896 Vhm. Die Uebungsſtunden finden regelmäßig jeden Lokal zum Stern ſtatt. Sportvereinigung„Amicitia 09“ Viernheim Heute halb 9 Uhr Vorſtandsſitzung im Ver⸗ einshaus. Morgen Donnerstag halb 7 Uhr Trainingsſpiel der 1. und 2. Mannſchaft. (Aufſtellung wie letzte Woche). Vollzähliges Erſcheinen wird erwartet. Der Vorſtand. Marine-Kameradſchaft Viernheim Anläßlich des Jahrestages der Seeſchlacht vor dem Skagerrak veranſtaltet die Marine⸗Kamerad⸗ ſchaft Viernheim eine kleine Skagerrak⸗Feier. Wir laden daher die Angehörigen unſerer ge⸗ fallenen Marine⸗Kameraden, ſowie die Einwoh⸗ nerſchaft Viernheims zu dieſer Gedächtsnisfeier ein. Dieſelbe findet gleich nach der Fronleich⸗ namsprozeſſion ſtatt. Abmarſch vom Gaſthaus zum„Löwen“ nach dem Friedhof; dortſelbſt Anſprache und Kranzniederlegung. Der Vorſtand Hans Brückmann Krieger- und Soldateuverein Teutonia. Heute Mittwoch abend 9 Uhr ſind ſämtliche Spiel ⸗ leute im Schützenhof, zwecks Zuſammenſtellung des Zuges für Darmſtadt Wer nicht er⸗ ſcheint, bleibt zu Hauſe.— Am Fronleich⸗ namstag iſt der Schießſtand geſchloſſen.— Nach der Prozeſſion beteiligen ſich die Kame⸗ raden an der Gedenkfeier auf dem Ehrenfried⸗ hof. Treffpunkt im Löwen. 2. Juni Böihaaloscho Perek 2 19. Siwan Sabatt⸗Anfang 7.30 Uhr „ Morgen 8,00„ „ Nachm. 4,00„ „ Abend 9,25„ Wochent.⸗Abend 8,30„ 700„ „ Morgen E 1 4 1 1 3 e 1 e „ ².] A. 2 132 Deutſcher Flottenverein. Geſamtverband deutſcher Arbeitsopfer in der Mittwoch und Freitag abends halb 9 Uhr im Seelinger. Die noch nicht abgeholten Fragebogen ſind ſofort beim Ver⸗ einsführer abzugeben. Nächſten Samstagabend halb 9 Uhr findet die Weihe und Uebergabe der Kyffhäuſerfahnen an die beiden hieſigen Unſere Mitglieder ſind zu der Skagerrak⸗Feier der Marine-Ka⸗ meradſchaft eingeladen. Ortsgr. V'heim. deutſchen Arbeitsfront.(Ortsgruppe V' heim) Im Anſchluß an die am Sonntag ſtattfinden⸗ den Verſammlungsbekanntmachnng, ſoll den Mitgliedern der Arbeits opfer in der Mittwochs⸗ Nummer folgendes bekannt gegeben werden: Die Mitglieder der Arbeitsopfer Organiſation wollen morgen Donnerstag, den 31. 5. ge⸗ ſchloſſen das Hoferſpiel beſuchen, wobei unter Vorlage des Mitgliedsbuches 50 Proz. Preis- ermäßigung ſtattfindet. f Im Auftrage der N. S. D. A. P. Obmann Riehl. Militär⸗Krieger⸗Verein„Haſſia“ Viernheim. Den werten Kameraden zur gefl. Kenntnis, N daß am Samstag Abend, den 2. Juni abends 9 Uhr unſere Kyffhäuſer⸗Bundesflagge ein ⸗ 5 geweiht wird und alle Kame⸗ 191⁴ raden unbedingt teilnehmen müſſen. Der Weiheakt wird in den Sälen des Freiſchütz vollzogen. Die Kameraden ver⸗ ſammeln ſich um ¼8 Uhr im Lokal„Zur Sonne“. Pünktliches und vollzähliges Er⸗ ſcheinen iſt Ehrenpflicht. Dortſelbſt alles mündlich. Bei dieſer Feier werden auch ältere Kameraden geehrt. Vereins abzeichen ſind an⸗ einige ſchöne Stunden Kraft durch Freude. denkbar billigſten, die ſich Jeder leiſten kann. Viernheim hat die billigſten Eintrittspreiſe und die Darbietungen ſind wie in der Großſtadt. Alles beſucht Maurice Chevalier und George Bancroft in dem 2. Großfilm„Wer hat hier recht“. Am Fronleichnamstag 4 Uhr, 4. Aufführung. gen des grandioſen „Andreas Hofer“ liegen hinter uns Man muß es mit⸗ erlebt haben, um ſich einen Begriff machen zu können, welch gewaltigen Eindruck dieſes un⸗ übertreffliche Werk auf die zahlreichen Beſucher laſſen hat. zulegen. Der Vereinsführer. NB. Morgen Fronleichnamstag findet durch die Marine Kameradſchaft eine Skagerrak ⸗ Schlacht⸗Gedächtnisfeier auf dem Friedhof ſtatt. Abmarſch gleich nach der Prozeſſion zum Fried⸗ hof. Dortſelbſt Anſprachen und Kranznieder⸗ legung. Zuſammenkunft frühzeitig im Lokal zur Sonne. Der Vereinsführer. III d Viernheimer Tonfilmſchau morgen Donnerstag(Fronleichnam) Die bezaubernſte Tonfilm Operette Der lächelnde Leutnant mit Maurice Chevalier Nach vielen Monaten erſtmals wieder eine Tonfilm⸗Operette und zwar eine von der aller⸗ beſten. Mit dieſem Meiſterwerk wird morgen (Fronleichnamsfeſt) allen Beſuchern was ganz oußergewöhnlich Schönes geboten.„Du haſt das, worauf es ankommt“ iſt der Untertitel der in der ganzen Welt bekannten Tonfilm Operette „Der lächelnde Leutnant“ mit Maurice Chevalier. Wer noch nicht Maurice Chevalter geſehen und gehört hat, wird ganz erſtaunt ſein und wer Maurice Chevalier kennt, wird beſtimmt zu dieſer entzückenden Tonfilm Operette kommen. Für jeden Beſucher eine große Freude, die lange in Er⸗ innerung bleibt, die man nicht mehr vergißt. Dieſe wunderbar ſchöne Tonfilm- Operette möchte dieſen Abend frei Der Vereinsführer⸗ Kriegervereine ſtatt. Halte ſich jeder Kamerad man allen Filmfreunden zeigen damit allen bereiten mit dem Motto: Die Eintrittspreiſe ſind die Das Hoferſpiel. Drei Aufführun⸗ Freilichtſpieles hinter⸗ Die Geſchehniſſe auf 8 dem Spielgelände ſind von einer Wucht und Eindringlichkeit, die jeden bis ins tiefſte Innerſte erfaſſt. Unaufhaltſam iſt die Steigerung der aufeinanderfolgenden Handlungen, um zum Schluß einen dramatiſche Höhepunkt anzunehmen, der alles in tiefſte Ergriffenheit verſetzt. Alles iſt wie gebannt, kein Laut ſtört minutenlang die über dem Spielraum liegende Ruhe Dann bricht ſpontan der Beifall los, der denen gilt, die dieſes gewaltige Werk geſchaffen und gleichzeitig Ausdruck des Dankes iſt, für das ſoeben abge⸗ ſchloſſene unvergleichliche Erlebnis. Strahlenden Blickes und voll Stolz ſitzen unſere Viernheimer Beſucher zwiſchen den die große Mehrheit bilden⸗ den auswärtigen Gäſten, die Viernheim und ſeine Freilichtbühne mit nur guten Eindrücken verlaſſen. Morgen am Fronleichnamstag findet die 4. Aufführung ſtatt. Sie muß der Tag der Viernheimer werden. Durch die neue Regelung des Fronleichnamstages als geſetzl Feiertag, wird die morgige Auffübrung nicht den gewünſchten Zuſtrom von auswärts finden. Für uns Viern heimer iſt es daher umſomehr Pflicht dieſt Vorſtellung zu beſuchen und mit den daraus gewonnenen Eindrücken mitzuhelfen an det Werbung für dieſes große, wahre und von edlem Geiſt getragene Werk.— Hentiges Junſerat beachten. 1 Aerztlicher Sonntagsdienſt. Bei Verhinderung des Hausarztes ver ärztlichen Dienſt: Dr. med Rudershauſen, Weinheimerſtr. 37 Tel. 16 ſieht morgen Donnerstag(Fronleichnam) den (Viernk eee Er 1,40 Son Wat Ve Fer a. Ein — N — 5 Das Wirt ein Eir banks heim nern ter d gen ſich 1 bank dente um d für führe und rung mit muß im 5 einſt blem gelei etwo tung der aber känd eine die nei nei iſt. D ſind der Aus he] ban Kon bei fällt Rei näch zu deu der! Ein erſt ſich chel ihr, yer ſche 9 den z u 51 Fr. ſe nac ſich daf vol ma gel ein die del