8 — 114 dr t ſich g an mame⸗ veſend n ſich Muſik eben; rdenk- do. Notto: ind die kann. e und ßſtadt. Beorge it hier l. hrung. icht und Innerſte ung der n Schluß men, der Alles iſt lang die Dann nen gilt, leichzeitig hen abge⸗ rahlenden ernheimer it bilden⸗ heim und Findrücken findet die Tag der Regelung rtag, wird ewünſchten us Viern licht dieſe en daraug man det und von Heutiges — arztes ver“ chnam) den eimerſtr. 37 Erſcheint täglich mit Ausnahme der 1 und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 5 5 0 6 ratis⸗Beilagen: wöchentlich den„Illuſtrierten Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich 15 Fahrbian 1110 den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Verkünd⸗ und Anzeigeblatt für Viernheim ſeit dem Jahr 1883 Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt a. M., Verantwortlich für den Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim. D. A. W. 34 1050. Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg. 1,40 Mk frei ins Haus gebracht.— Nummer 124 iernheimer (Viernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Freitag, den 1. Juni 1934 Die Wirtſchaftswoche Das Ergebnis der Transſerkonferenz.— Wirkechaftliches Stückwerk.— Soſabohnen, ein Beiſpiel der Selbſthilfe.— Die mittelba⸗ re Arbeitsbeſchaffung. Einen Monat lang umgab das Reichs— bankgebäude in der Altſtadt Beclins ein ge— heimnisvolles Schweigen obwohl es im In⸗ nern lehhafter als ſonſt zuaing. Die Vertre— ter der Gläubiger der long und mittelfriſti— gen Auslandsſchulben Pentichlands haben ſich mit den leitenden Männern der Reichs⸗ bank und unter Norſitz des Meſchsbankvräſi— denten Dr Schacht ein Stelldichein gegohen, um die Transferprobleme Deuticnands einer für alle Seiten annehmbaren Löſung zuzu— führen. Die Konferenz begann am 27. April und endete am 29. Mai. Wenn man ſich die amtliche Verlautba— rung und damit das Ergebnis der Konferenz mit Ruhe und Sachlichkeit anſieht, dann muß man zu dem Schluß kommen, daß hier im Hinblick auf die nerſchiedenſten Grund— einſtellungen der Gläubiger zum Transferpro— blem keine ganze und abſchließende Arbeit geleiſtet werden konnte ohne desmegen aber etwa einen völligen Mißerfolg dar Pera— tungen konſtatieren zu brauchen Der Zweck der Konferenz iſt zwar nicht erfüllt worden, aber die Zuſammenkunft hat doch den Jus⸗ ländiſchen Vertretern und damit der Well einen unzweideutigen Beweis gekefert. daß die deutſche Transferpolitik nicht nan ei⸗ nem böſen Willen des Schuld⸗ ners gegenüber ſeinen Gläubigern diktiert iſt. Die wichtigſten Punkte des Ergebniſſeg ſind folgende: Zunächſt iſt ab 1. Juli 1934 der Transf er für alle Anleihen. mit Ausnahme der des Reiches, aufgeſcho⸗ hen. Das verbindliche Angebot der Reichs— bank erſtreckt ſich auf Fundierungsbonds der Konverſionskaſſe, die am 1. Januar 1945 bei einem Zinsſatz bei 3 Prozent per anno fällig werden. Für dieſe Bonds hat das Reich, deſſen Zuſtimmung bereits in den nächſten Tagen erfolgen dürfte, die Garantie zu übernehmen. Die Ausgabe der Bonds be⸗ deutet alſo keine Zahlungseinſtellung ſon⸗ dern lediglich ein Aufſummen von Schulden. Ein bedingtes Angebot der Reichsbank erſtreckt ſich auf Barzahlung, indem ſie ſich verpflichtet, vorbehaltlich eines mögli— chen Widerrufes, Zinsſcheine zu 40 Prozent ihres Nominalbetrages zu kaufen. Salbſt⸗ yerſtändlich kann ein Gläubiger die Zins— ſcheine auch behalten. Leider iſt die für Deutſchland ſo außeror⸗ dentlich wichtige Frage der Schaffung I litt! hin. Wenn Die See Nach de durch vier ter der teil. zuſätzlicher Abſatzgebiet e fber⸗ ſaupt nicht»rörtert worden, eber!“ 181681 Frage der Reichsanleihen nicht gellärt. Die— ſe von der Gläubigerſeite allem lnſchein nach mit voller Abſicht zurückgeſtellten an ſich notwendigen Erörterungen beweiſen, daß von vornherein an eine Dauerläſung von ihrer Seite nicht gedacht war. Wenn man alſo in wirtſchaftlicher Hinſicht des Er⸗ gebnis zuſammenfaßt, ſo iſt es immerhin als ein Fortſchritt zu bezeichnen, daß ſich der zu dieſem Zwecke eingeſetzte Unterausſchuf von dem tatkächlichen Ernſt der deutſchen Devi⸗ ſenlage und dem Nichtvorhandenſein gehei— mer Deviſenbeſtände ſelbſt überzeugt hat. Ferner iſt weſentlich die einmütige Feoſtſtel⸗ lung der Konferenz, daß es ſich tatſächlich nur um Transferſchwierigkeiten, alſo nicht etwa um einen echten Zahlungsverzug Deutſch— lands handelt. Dies ſind immerhin Erkennt— niſſe, mit denen weitergearbeitet werden kann. Wenn die Auslandswirtſchaft weiter in ihrer Ablehnung und Einſchränkung deut⸗ ſcher Wareneinfuhr verharrt, ſo bleibt Deutichland nichts anderes übrig, als alle Mittel und Wege anzuwenden, um ſeine Inlandwirtſchaft nicht nur aufrecht zu er⸗ halten, ſondern auch weiter zu entwickeln. So iſt auf der Tagung der Chemiſchen Ge⸗ ſellſchaft angeregt worden, daß es für Deutſchland nützlich und vorteilhaft ſei, die Sojabohne anzupflanzen. Es iſt erwie⸗ ſen, daß in der Sojabohne wertvolle Stoffe vorhanden ſind, insbeſondere für die Marga⸗ rineinduſtrie, ſo daß, wenn Deutſchland den Anbau der Sojabohne tatkräftig fördert, ei⸗ ne weitere Entlaſtung der Zahlungsbilanz ſicher zu erwarten iſt. So hat Deutſchland nahmen dort aft Jer Als Auftakt der Gedenktag in der Reichshauptſtadt fand auf dem Skagerrak-Platz am feierliche Flaggenparade ſtatt, die mit einem Platzkonzert verbunden war. Berlin weilenden abteilung waren die ⸗perbände von Groß-Berlin, ferner die Ma— rineſtürme, die Hitler-Jugend und die Tech— niche Nothilfe angetreten. Konteradmiral a. D Lützow wies in einer Anſprache auf den Sinn der Flaggenparade Skagerrak-Platz auf Flaggenparade in Vord der Kriegsſchiffe erfolge, ſo ſolle damm zum Ausdruck gebracht fahrt und Seegeltung nicht Befriedigung ro— mantiſcher Wünſche eines kleinen Teiles der Bevölkerung, ſondern ein des ganzen deutſchen Volkes ſeien. geefahrt tut not! Deutſchland feiert den Tag von Skagerrak— Flaggenparade am Berliner Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchaftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim 51. Jahrgang Ehrenmal— Gedenkrede des Neichsbiſchofs Berlin, 1. Juni. Toiern vierten dem am eiern 818 Tiergarten Marinevereine derſelben Form werden. daß Skagerrak— eine Außer der in Marineartillerie— und die wie an See⸗ Lebensbedürfnis ſei das wichligſte Tor zur Melt und dieſes Tor dürfe uns nichl zugeſchlagen werden. + Doppelſchläge Die Erinnerung an die Seegeltung früherer Zeiten ei nicht eine Angelegenheit beſchau⸗ licher Genugtuung, ſondern ein Anſporn. „Verglaſung“ (Zeitangabe) an der alten Schiffsglocke des großen Kreuzers„Moltke“, der 1919 bei Scapa Flow verſenkt und der Flaggenhiſſung ſpielte die den Präſentiermarſch der deutſchen und anſchließend das Deutſchland- und das Horſt-Weſſel-Lied. An der Feier, der eine rieſige Menſchen— menge beiwohnte, nahmen zahlreiche Vertre— Reichswehr und der wurde, Kapelle Marine Reichsmarine Nach der Feier auf dem Skagerrak-Platz zogen die Formationen zum Ehrenmal und Aufſtellung. Unter den zahl⸗ reichen Vertretern der Behörden und Ver— bände, die an der Feier vor dem Ehrenmal teilnahmen, ſah man den Vizeadmiral Frei⸗ herr Heuſinger von Waldeck als Vertreter des Chefs der Marineleitung. Reichsbichof Müller hielt die Gedenk⸗ rede, in der er zunächſt der ungefähr 35 000 Gefallenen der Marine gedachte. Der Keichsbiſchof erinnerte dann an ein Wort des Siegers der Admiral Scheer. Dieſes mit ſeheriſchem Blick geſprochene Work ſei heut gongen, wo wieder ein Mann mik Skagerrak-Schlacht, e in Erfüllung ge⸗ harker rung von zuweiſen. ähnlichen Produktion, öffentlichen China eingeführt, verkehr mit Deutſ lichen Ueberſchuß erzielt rung von mind Deviſen, was 1933 rund 1,2 Millionen Tonnen Sojaboh⸗ nen im Wert von 120 Millionen Mark aus ſo daß China im Waren— chland einen nicht unerheb— hat. Die Einſpa⸗ eſtens 100 Ueberſchüſſen Millionen Mark ſich allerdings nicht von heute auf morgen erreichen läßt, wird nicht nur der deutſchen Landwirtſchaft Anregung ben, ſondern auch die Kaufkraft des Inland⸗ marktes weiter entwickeln. zur Erzielung von— Zahlungsbilanz beitragen. Die mittelbare Arbeitsbeſchaffung, die das Kabinett Hitler vor allem durch die Gewäh⸗ ge⸗ Sie wird auch aus der Steuererleichterungen dem 1. Januar bei Maßnahmen der Arbeit derte, hat über Erwarten Allein aus dem fällig gewordenen Steuerrückſtänden konnten für die Arbeits⸗ beſchaffung 200 Millionen Reichsmark ge⸗ wonnen werden. Von der weiter u. a. ge⸗ währten Steuerfreiheit für gen, alſo für Aufwen fung oder Herſtellung von Gegenſtänden oder landwirtſchaftlichen Anlagekapitals er⸗ wartet man einen erhöhten Verbrauch von Maſchinen und die 550 000 Arbeitern und Angeſtellten in die 1933 des Zurückführung sbeſchaffung för— große Erfolge auf⸗ Erlaß von vor Erſatzbeſchaffun⸗ dungen für die Anſchaf⸗ Maſchinen und gewerblichen von 1 eine Verbeſſerung der Finanzen um etwa 675 Millio⸗ 40„ 1 8 9 S e e Hand und klarem Blick das Ruder unſeres Staatsſchiffes führe. Voll großer Dankbarkeit gegen den ewigen Gott hätten wir 14 Jahre hindurch in unſe⸗ rer Seele die Gewißheit getragen, daß einſt die Stunde kommen Sdat unſerer gefallenen Helden müſſe. Heute könnten wir ſagen, nicht umſonſt gefallen. Nach einem Hinweis auf ein Wort des Großadmirals von Tirpitz, wonach Deut'chland nur durch Deutſche be— ſiegt werden der Hoffnung Ausdruck blutige aufgehen ſie ſeien müſſe, wo die könne, gab der Reichsbiſchof daß die non Gott über uns verhängte Lehre wiederum nicht vergeblich geweſen ſei. Durch Arbeit, vor allem durch Arbeit an uns eelbſt, könnten wir allein dieſen Fluch löſen. Schulter an Schulter müßten wir unſeren Feinden mit Zuverſicht entgegentreten Nicht Hurra- Patriotismus, ſondern Arbeit und ſchweigende Tat ſeien wir unſerem Vol ke ſchuldig. Jeder, wo er auch ſtehe, der die. ſe Einheit auch nur lei'e ſtöre, verſündige ſich an Volk und Vaterland und an dem Gedächt⸗- nis unſerer Toten. Es gelte, das Vaterland zu ſchirmen und zu ſchützen mit der ganzen Kraft unſerer Seele. Nachdem das Lied vom Guten Kameraden verklungen war. zogen die Fahnenabord— nungen in den Innenraum des Ehrenmals, wo Abordnungen der Verbände Kränze mie— derlegten. Der Reichsbiſchof ſchloß die Ge— denkſtunde mit einem Vaterunſer. Zweiter Aufzug der Marinemaſe Das Intereſſe, das die Berliner Bevpölke— rung unſeren blauen Jungs von der Skager— rak⸗Ehrenwache am erſten Tage entgegenge— bracht hatte, ſteigerte ſich am zweiten Tag zu wahrer Begeiſterung Am Ehrenmal marſchierte um 1130 Uhr die SA-Marinebereichsführung Obergruppe 3 Berlin, die Marine-Hitler-Jugend und die Motorbootsabteilung der Kraftwagengrup— pe Berlin zur Kranzniederiegung auf Sturmbannführer Morsmann hielt im In— nenraum des Ehrenmals eine kurze Anſpra— che. in der er den Gedanken an Deutſchlands Vorkämpfer, die uns die Eiaheit des Reiches miterkämpft hätten, zum Ausdruck brachte. Gegen 1.00 Uhr ſchwenkke die Machabtei. lung der Reichsmarine in die Wilhelmſtraßze ein. Im Parademarſch zieht ſie an dem grei⸗ ſen Feldmarſchall vorüber. während die Wachmannſchaften in den Vorgarken ein- ſchwenken. Auf dem Balkon ſtehk der Reichs; nen Reichsmark. In ihrer volkswirtſchaft⸗ lichen Bedeutung gingen die Maßnahmen für die unmittelbare Arbeitsbeſchaffung weit hinaus über die Beträge, die das Reich für dieſe Zwecke zur Verfügung ſtellt. Das glei— Paris, 1. Juni. Unter dem Vorſitz von Miniſterpräſident Doumergue fand ein Kabinettsrat ſtatt, in dem der aus Genf zurückgekehrte Marinemi⸗ niſter Pietri über die Verhandlungen des Hauptausſchuſſes der Abrüſtungskonferenz Und die Haltung der franzöſiſchen Abord— nun Berich erſtattete. In der über die Be⸗ ratungen ausgegebenen amtlichen Mittei⸗ lung heißt es: „Der Kabinettsrat billigte vollinhaltlich erſuchte den Miniſterpräſidenken, Herrn Bar- thou zur Kennknis zu bringen, daß ſeine ge und die Kontinuität der franzöſiſchen Politik getreu zum Ausdruck gebracht habe.“ Der übrige Teil der Miniſterberatungen galt der Landwirtſchaftsrede und den Erklä⸗ rungen, die der Landwirtſchaftsminiſter präſident. Donnernde heilrufe ſchallen aus der Wilhelmſtraße herüber. Er dankt und grüßi immer wieder und ſolgt mik großem Intereſſe der Ablöſung. Aus der Jerne klingt bereits die Marſchmuſik der zum Reichswehrminiſterium weiterziehenden Ma- rinewache, als die Menge die Abſperrung mit donnernden Heilrufen auf den Keichs⸗ präſidenten durchbricht. Gedenktag in Kiel Kiel, 1. Juni. Am Vorabend des 18. Jah— restages der Seeſchlacht beim Skagerrak fand in der Reichsmarineſtadt Kiel ein gro— ßer Zapfenſtreich ſtatt, der von der erſten Marineartillerieabteilung auf dem mit Fah— nen reichgeſchmückten Adolf-Hitler-Platz aus— geführt wurde. An der Feierſtunde beteiligte ſich eine große Anzahl ehemaliger Kamera— den der Großkampfſchiffe(drittes Geſchwa— der), die aus allen Teilen des Reiches gekom— men waren. Aufmarſch in Hamburg Hamburg, 1. Juni Die Skagerrak⸗Feier auf dem Heiligen-Geiſt-Felde war von ein— drucksvoller Wucht. Gegen 9 Uhr marcchier— ten die Abordnungen der zurzeit im Hafen liegenden Kriegsſchiffe an, begleitet von ei⸗ ner rieſigen Menſchenmenge. Die Ehrenſor— mationen der Su und SS, des NS DFB und des Kyffhäuſerbundes hatten in einem großen Viereck Aufſtellung genommen. Un⸗ ter den Ehrengäſten ſah man zahlreiche füh— rende Persönlichkeiten der PO SA und SS ſowie der HJ. und Offiziere der alten Ar— mee und Marine. Gemeinſam mit dem Reichsſtatthalter Kaufmann und dem regie— renden Bürermeiſter Krogmann ſchritt der Flottencheſ izeadmiral Förſter, die Fron⸗ ten ab. Auf dem Kriegerfriedhof in Ohls— dorf legten zur gleichen Zeit Abordnungen der Linienſchiffe an den Gräbern der deut— ſchen und engliſchen Skagerrak-Gefallenen Kränze nieder. In Harburg-Wilhelmsburg fand gleich— falls eine große Skagerrak-Feien auf dem Hermann-Göring-Platz ſtatt, an der die Be— ſatzung des Linien ſchiffes„Heſſen“ teilnahm. Unter den zahlreichen Ehrengäſten ſah man Miniſterialrat Chriſtianſen vom Reichsluft— fahrtminiſterium ſowie deſſen Bruder, den Polizeipräſidenten von Harburg. Der Kom⸗ mandant des Linienſchiffes„Heſſen“ hielt die nn die Stellungnahme des Außenminiſters und ſtrige Rede den Standpunkt der Regierung Gedenkrede. che gelte für die mittelbare Arbeitsbeſchaf— fung durch Steuererleichterungen hinſichtlich der Beträge, auf die das Reich an Steuern Verzicht leiſtet. Paris billigt Barthonz Nede Zuſtimmung des franzöſiſchen Kabinettsrats demnächſt vor der Kammer abzugeben ge— denkt. Eine bezeichnende Korreſſur Neufaſſung der Barkhou-Rede für die Oeffentlichkeit. Genf, 1. Juni. Barthou hat ſeine Rede vor dem Haupt- ausſchuß der Abrüſtungskonferenz nach we⸗ nigen Stichworten, die er in der Hand hielt, frei gehalten. In der ſehr viel ſpäter ver⸗ teilten ſchriftlichen Faſſung der Rede ſind ei⸗ nige Milderungen der Ausdrucksweiſe ent⸗ halten, auch iſt die Rede an einer wichtigen Stelle im ſchriftlichen morden. Barthou hat in ſeiner Rede mik laufer Wortlaut geändert und leidenſchafklicher Betonung geſagt, daß „Preußen Deulſchland zu behercſchen ſuche und hat im Zuſammenhang damit das Wort Mirabeaus zitiert:„Daß der Krieg die na⸗ tionale Induſtrie Preußens ſei.“ Dſeſe Sätze fehlen in der ſchriftlichen alen der Rede vollſtändig. An der betreffenden Stelle im ſchriftlichen Wortlaut der Rede iſt eine wei⸗ ße Stelle ſichtbar. Stalt mit der Beſchimp⸗ fung Preußens ſchließßt Barthou hier mit den Worten: Wer bedroht Deutſchland? Frank- reich ſicherlich nicht. meine Herren. Nicht zu ernit zu nehmen Das amttiche England zur Barthou⸗Rede. leber die Rede Barthous vor dem Haupt- ausſchuß der Abrüſtungskonferenz n Genf liegt noch keine amtliche engliſche Stellung- nahme vor. Reuter glaubt jedoch zu wiſſen, daß man an zuſtändiger Stelle der Anſicht ſei, daß Barthous Vorſchläge nicht zu ernſt genom⸗ men werden dürften. Man betone, daß es Barthou mehr gewohnt ſei vor der Kammer zu ſprechen als vor dem Völkerbund. Daher ſeien ſeine Ausführungen über Sir John Simon und den engliſchen Abrüſtungspean eher als eine der redneriſchen Pointen als eine verantwortliche Erklirung über den fran⸗ zöſiſchen Standpunkt anzuſehen. 4 4 4 „Frankreichs jalſche Entſcheidung Scharfe engliſche Kritik an Barlhou. In einem Leitaufſatz, betitelt„Frankreichs salſche Entſcheidung“, nimmt die Londoner Zeitung„Daily Telegraph“ Stellung zu der Genfer Rede Barthous. l Barthou habe das Hauptgewicht in ſeiner Rede darauf gelegt, daß Frankreich ſeinen Standpunkt von Anfang an beibehalten ha⸗ be. Aber tatſächlich habe Frankreich, ſo führ⸗ te das Blatt aus, heute zwiſchen einer regu⸗ lierten und einer unregulierten Aufrüſtung Deutſchlands zu wählen. In England herrſche die beinahe einſtim⸗ mige Anſicht, daß Frankreich bei dieſer Ent. ſcheidung einen gründlichen Fehler gemacht habe. Vielleicht ſei die Gereiztheit des fran⸗ zöſiſchen Wortführers darauf zurückzuführen, daßz Großbritannien ſich ſtandhaft geweigerl habe, ſich auf gefährliche neue Verpflichkun⸗ gen zugunſten der Sicherheit einzulaſſen. In dieſenn Zuſammenhang müſſe aber daran er- innert werden, daß die franzöſiſche Regie- rung, als ſie von der britiichen Regierung erſucht wurde, genau anzugeben. welche neu— en Garantien ſie erwarke, keine Ankwork er- teilt habe. Unter dieſen Umſtänden habe Pa- ris moll ſchwerlich erwarten(ännen. daß Großbritannien den Worten Litwinows ein günſtiges Gehör ichenken merde der anichei— nend nicht nur für Sowjetrußland, ſondern auch für Frankreich und die Kleine Entenke geſprochen habe. Iſhlechter Eindruck in Geuf „Aus dem Gleichgewicht geraten.“ In den Völkerbundshallen hat man— ſo iſt der allgemeine Eindruck— ſelten eine Rede gehört, die ſo leidentſchaſtlich und un⸗ beherrſcht wirkte, wie die des franzöſiſchen Außenminiſters Barthou. Einſtimmig wird betont, daß der franzöſiſche Außenminiſter mit ganz ungewöhnlicher perſönlicher Schär— fe gegen den engliſchen Außenminiſter Sir John Simon polemiſiert hat. Er wandte ſich immer wieder der Bank Simons zu. Da— bei ſteigerte er ſich gelegentlich in eine ſoiche Erregung hinein, daß im Saal und auf den Tribünen gelacht wurde. Die Engländer ſa— hen ſich mehrfach und verwundert an und regten am Schluß der Rede keine Hand zum Beifall. In engliſchen Kreiſen wird die Rede Barthous„unbalanced“ genannt. Auf Freitag veriog! Vom Präſidenten der Abrüſtungskonfe— renz wurde mitgeteilt, daß eine Anzahl De— legationen ihn gebeten habe, ihnen etwas Zeit zur Prüfung der gegenwärtigen Lage zu geben, und daß er infolgedeſſen beſchloſ— ſen habe, daß der Hauptausſchuß erſt wieder am Freitag nachmittag zuſammentreten ſoll. Führer und Volk ſind eins! Reichsminiſter Frick belehrt Miesmacher und Kritikaſter. Dresden, 1. Juni. Im großen Kampf gegen die Miesmacher und Kritikaſter ſprach in Dresden Reichsin— nenminiſter Dr. Frick. Das große Geheim— nis der Staatskunſt Adolf Hitlers, ſo führte er aus, beſtehe darin, daß ſein ganzen Den— ken und Handeln beherrſcht werde von dem Leitſatz„Alles mit dem Volk, durch das Volk.“ Es gibt auch bei uns Leute, die nie— mals zufrieden zu ſtellen ſind, weil ſie nicht bereit ſind, poſitiv mitzuarbeiten Aber dieſe Schädlinge werden wir ausmerzen. Dies bedeutet jedoch nicht, daß Kritik ablehnen. Wir ſind im dankbar für jede Kritik, die aufbauend wirken ſoll. Es mag auch ſein daß manche Organiſa— tionen an die Volksgenoſſen zu hohe Anfor— derungen an Kraft, Zeit und Geld ſtellen und daß dadurch ein gewiſſer Ueberdruck er- zeugt wird Was bedeuten aber alle dieſe Kleinigkeiten und perſönlichen Unannehm⸗ lichkeiten gegenüber den großen Dingen. die wir in die er Zeit erleben. Der Miniſter ging dann auf verſchiedene Probleme ein, die Nörglern und Miesma⸗ chern Geſprächsſtoff gegeben haben menn wor unge nere ſo erflärſe Dr. Frick, dan wir. um die Arheitsbeſchaffung zu wir jede Gegenteil beſſernd und ermoguchen, wechſei auf oie Zukunft zogen, ſo iſt zu ſagen. daß es weſt beſſer iſt, mit dem Geld arbeitsloſe Volksgenoſſen wieder in Arbeit und Brot zu bringen, ſtatt ſie ſpa⸗ zieren gehen zu laſſen. Wenn die Krikikaſter ſagten, unſer Exnort gehe zurück, ſo könne man erwidern. daß dies eine weſenkliche Folge des Weltſuden⸗ bonkotts gegen Deukſchland ſei. Auch die Schwierigkeiten des mangelnden Exporks und des Rückganges der Deviſen werde man zu überwinden wiſſen. Man werde gegebe- nenfalls zu einem reinen Tauſch⸗ Verkehr kommen müſſen oder aber die bisher aus dem Auslande bezogenen Rohſtoffe durch die Kraft des deutſchen Genies im Inlande zu erzeugen verſuchen müſſen. Hinſichtlich der im letzten Jahre in der Kirche entſtandenen Unruhe müſſe der Staat darauf beſtehen, daß eine klare Schei— dung eintreie zwiſchen dem, was des Staa— tes und dem, was der Kirche ſei. Die katholiſchen Jugendorganiſationen könnten beſtehen bleiben ſollten ſich aber auf das kirchliche Leben beſchränken Mit aller Kraft werde dafür geſorat, daß Staat und Partei für alle Zeit eine Einheit bildeten. Der Miniſter ſtellte ſich weiter ſchützend vor das Berufsbeamtentum, das unentbehr— lich ſei. Zu den außzenpolitiſchen Problemen be- konte der Reichsinnenminiſter, Deutſchland gehe niemals nach Genf zurück, ſolange ihm nicht völlige Gleichberechkigung zugeſagt ſei. Man müſſe weiter verlangen, daß der Böl⸗ kerbund ſetzt endlich den Abſtimmungsker⸗ min für die Saar feſtlege. Den Brüdern an der Saar rufen wir zu:„Haltet aus und bleibt feſt, der Siegespreis kann uns nich fehlen!“ 5 Joer Minifter ſelaßg mit er Miniſter fans mit 1 8n Maſſen begeiſtert aufgenommenen dreifa— chen Siegheil auf den Führer. Ayroz. Neichsanleihe non 1934 Umtauſchangebotk des Reichsfinanz- miniſteriums. Das Reichsfinanzminiſterium hat ſich ent— ſchloſſen, den Inhabern der zum 1. Juli 34 zur Rückzahlung gekündigten 7proz.(6proz.) Anleihe des Deutſchen Reiches von 1929 im Umtauſch anzubieten: 4 proz. Anleihe des Deutſchen Reiches von 1934 mit veränderli— chem Zinsſchein(variabler Coupon) zum Kurſe von 95 Prozent, tilgbar in zehn Jah— ren ab 1. Juli 1934 jährlich in Höhe von 10 v. H. des urſprünglichen Nennbetrages. Neue Heimat für Millionen Skaatsſekretär Jeders Siedlungspläne.— Städteneugründung und Induſtrie-Umgrup⸗ pierung. Berlin, 1. Juni. Im Sitzungsſaal des ehemaligen Herren— hauſes fand eine an alle Reichs- und Lan⸗ desbehörden. die Stadt⸗ und Bauverwaltun— gen, die Parteidienſtſtellen und die Wirt— ſchaftsſtellen gerichtete Kundgebung ſtatt, in der der Reichskammiſſer für das Sjedlungs— weſen, Staatsſekretär Feder. die Geſichts— punkte entwickelte. nach denen das deutſche Siedlungswerk durchgeführt werden ſoll. Als entſcheidender Wendepunkt, ſo führke Staatsſekrekär Feder u. a. aus, ſchwebt mir der Gedanke vor, neue Städte, neue Land- und Kleinſtädte zu gründen und zu bauen und ihnen auch die wirkſchaftliche Grundla- ge zu ſichern. Man wird für eine planmäßzige Induſtrie⸗ ainem non den einen en umlagerung von dem Geſichtspunkt auszu- gehen haben, daß ſtandortgebunden nur In- duſtrien und Werke ſind, die auf die Fund- orte der Bodenſchätze angewieſen ſind Alle übrigen kännen mehr oder weniger üherall angeſiedelt werden, wenn nur für die Löſung der verkehrspolitiſchen und energjewirkſchaft lichen Fragen Vorſorge getroffen iſt. Ge⸗ waltſame Eingriffe ſind nicht geplant, wohl ober müſſen ſtaatliche Weiſungen boi der Neuſchaffung oder bei Erweiterungen ſelbſt⸗ verſtändlich berückſichtigt werden. 5 Bei der Erörterung von Einzelheiten de Ninanzierungsfrage hob Feder die beſondere Bedeutung hervor, die die gewaltigen Mit- tel der Arbeitsfront als Siedlungskredite ha— ben Da die Gelder der Arbeitsfront nicht zinskapitaliſtiſchen Zwecken ſondern natio— nalwirtſchaftlichen Aufgaben zu dienen ha— ben, und da es ſich um Beiträge handelt, dien, an ſich nicht zurückerſtattet ſondern nur im Dienſte der Allgemeinheit beſtens verwaltet morden mſiſſen ſo erwächet dortit die gang beſondere Verantwortung beſter Verwendung. Menn wir 1000 neue Städte hauen, dann ſchaffen wir die Fundamente für ein neues Skaaksgefüge Eriſtenzarundlage für Millio- nen mit ſelbſtöndigem Beruf. und dann ge— ben wir den Menſchen das Köſtlichſte zurück: Hoingt und Heimatgefühl! Ehrung des Reiſhsprfſidenten Venezuela überreicht den Befreierorden. Berlin. 1. Juni. Reichspräſident von Hindenburg empfing den Geſandten der Vereinigten Staaten von Venezuela, Dr. Dagnino Penny, der ihm im Namen des Präſidenten. General Comez, als höchſte Auszeichnung ſeines Landes die fel⸗ te des Ordens des Befreiers überreichte. Dieſe Ehrung iſt der Dank für die ſeitens des Herrn Reſchspräſidenten erfolgte Verlei⸗ hung eines Ehrendegens anläßlich des 25 jährigen Regierungsſubiläums's Präſi⸗ denten von Venezuela. Beſit weihſel bei der „Frankfurter Zeitung“ Redaktionelle Leitung bleibt unverändert. Frankfurt a. M., 1. Juni. Wie die„Frankfurter Zeitung“ mitteilt, iſt der Verlag der„Frankfurter Zeitung“ (Frankfurter Societäts⸗Druckerei GinbH.) in das Eigentum des langjährigen Inhabers der Minderheit der Anteile übergegangen. Die Mitglieder der Gründerfamilie, Fran Thereſe Simon⸗So nemann, Dr. Heinrich und Dr. Kurt Simon, ſcheiden damit aus Beſitz und Leitung des Unternehmens aus. Die redaktionelle Führung des Blattes bleibt wie bisher allein in den Händen der Schriftleitung, die in einer Erklärung betont, daß ſie die Tradition der Zeitung:„Geiſt'ge Gemeinſchaft und redaktionelle Unabhängig⸗ ate jeden egoiſtiſchen Einfluß“ wahren werde. Urlaub für berufstätige Jugend Ein Berufsausbildungsgeſetz. „Das Sozialamt der Hitler⸗Jugend bereitet ein neues Berufsausbildungsgeſetz vor, das auf dem Gebiete der Urlaubsgewährung na⸗ tionalſozialiſtiſche Grundſätze zur Durchfüh⸗ cung bringen wird. In den Veröffentlichungen der Deutſchen Arbeitsfront beklagt Otto Gröndahl, daß die große Maſſe der Unternehmer vom prakti⸗ ſchen Nationalſozialismus noch nicht erfaßt ſei, denn noch immer habe der größte Teil der deutſchen Jagend keinen Ur⸗ laub Eine Erhebung der Hitler-Jugend im Weſten Deutſchlands hatte das Ergebnis daß von 1000 Jugendlichen aller Berufe 800 feine Urlaubsvereinbarung hatten. während [᷑rlaubs vereinbarung hatten, wahrend den reſtlichen 200 ein Urlaub von durch⸗ ſchnittlich fünf Tagen zugebilligt war Ange⸗ ſichts der Tat'ache, daß ein Drittel der be— rufstätigen Jugend irgendwelche Körper- ſchäden aufweiſt und die Jugend der Erho⸗ lung beſonders bedürfe, dürfe auf das neue def ee nicht gewartet wer— en. Gröndahl appelliert an die Unternehmer⸗ ſchaft, ſchon jetzt eine Urlaubsgewährung für Jugendliche durchzuführen, die nationalſo— zialiſtiſchen Ideen entſpricht. Die Hitlerju— gend wiſſe ſehr genau, warum ſie neben ei— ner vernünftigen Arbeitszeit drei Wochen Urlaub für jeden arbeitstätigen Jugendlichen fordert. Jeder Jugendliche ſolle in den La— gern und auf den Fahrten der Hitler-Jugend einmal Gelegenheit haben, ſeinen Körper zu kräftigen, Geiſt und Seele aufzufriſchen. Nur Neichshotſchoften beim Vatikan Aufhebung der preußiſchen und bayeriſchen Sonderverkrekungen. Im Verfolg des Geſetzes über den Neu— aufbau des Reiches vom 30. Januar, nach welchem die Hoheitsrechte der Länder auf das Reich übergegangen ſind hat die Reichs⸗ regierung mit Wirkung vom 31. Mai d. J. die bayeriſcche Geſandtſchaft beim Heiligen Stuhl aufgehoben und die Sonderbeglaubi— gung des deutſchen Botſchafters beim Heili— gen Stuhl als Geſandten Preußens zum gleichen Zeitpunkt zurückgezogen. Das Deut- ſche Reich wird demnach künftig Fronleichnam in Perlin Vizekanzler von Papen bei der Prozeſſion. Berlin, 1. Juni. Die Berliner Katholiken feierten das Fronleichnamsfeſt in dem üb⸗ lichen Rahmen. Die Feier begann um 7.30 Uhr mit einem von Biſchof D. Bares unter Thronaſſiſtenz des päpſtlichen Nuntius Orſe⸗ nigo gehaltenen feierlichen Hochamts in der Hedwig⸗Kathedrale. Gleichzeitig wurde auf dem Kaiſer Franz Joſeph-Platz eine ſtille Meſſe geleſen. An der Feier nahmen u. a. geſchloſſene Abteilungen der Schutzpolizei und der Reichswehr teil. Gegen 8.45 Uhr begann die Prozeſſion mit dem Auszug aus der Kathe⸗ drale. An der Spitze des Ehrengeleites ſchritten der päpſtliche Nuntius, Vizekanzler von Papen, Reichsminiſter von Eltz⸗Rübe⸗ nach, Generalleutnant Dollmann und Vize⸗ admiral von Freiberg. Keine Auifindung der Genter Taſeln Die Brüſſeler Zeitung„Independence Belge“ hatte gemeldet, die geſtohlenen Ta⸗ feln des Genter Altars ſeien in einem Brüſ⸗ ſeler Bahnhof aufgefunden worden. Dieſe Meldung wird jedoch bisher von keiner maß⸗ gebenden Stelle beſtätigt. Das Blatt. das ſeinerzeit den Verdacht in die Well geſetzl hatte, daß ein Diebſtahles ſei tion zur Opfer Deutſcher der Urheber des iſt offenbar einer Myſt fika⸗ gefallen Neue Unruhen in gan Franzisko Die Strejklage in Nordamerita. Newyork, 1. Juni. die mit der zunehmenden Streikluſt ſich mehrende Neigung zu Gewalttätigkeiten ver⸗ düſtert den innerpolitiſchen Horizont der Ver⸗ einigten Staaten. Im Hafenviertel von San Franzisko tam es zu neuen Unruhen. Die Polizei ging gegen etwa 700 Männer und Frauen, die Steine warfen und verſuchten, die berittenen Beamten von ihren Pferden weitaus Frauen wurden mebeig la wurden 11 Perſonen ernſtlich verletzt. Di Polizei erklärt, es habe ſich nicht um ſtreikende Hafenarbeiter, ſondern um e ge⸗ handelt. Man eff daß es Rooſevelt mög⸗ ich ſein wird, den Streik der Stahlarbeiter abzuwenden. Auch dürfte der Textilarbeiter⸗ ſtreik kaum die ganze Baumwollinduſtrie er⸗ faſſen, da in manchen Bezirken Neu⸗Englands nur 4 v. H. der Arbeiter organiſiert ſ no. Der Dockarbeiterſtreik bietet vorläufig wenig Ausſichten für eine Verſtändigung, nachdem die Verhandlungen in Seattle abgebrochen worden ſind. In Toledo(Ohio) wurde ein eintägiger Aufſchub der Ausdehnung des Streiks erreicht, ſo daß noch weitere Eini⸗ gungsverhandlungen ſtattfinden können. Der Vorſitzende des Textilarbeiterverban⸗ des von Amerika hat angeordnet, daß am Montag nächſter Woche der Generalſtreik in der Baumwollſpinnereiinduſtrie beginnen ſoll. Der Chaco⸗Konflitt vor dem Nat Eröffnung der Völkerbundsrakskagung. g Genf, 1. Juni. Der Völkerbundsrat eröffnete ſeine au- ßerordentliche Tagung mit einer neuen Be⸗ ratung über den Chaco⸗Streit. Die Sitzung war zum größten Teil ausgefüllt von einer Erklärung des Vertreters Boliviens, der ſich dagegen verwahrte, daß Bolivien als der angegriffene Teil mit dem Angreifer Para⸗ gugy rechtlich und moraliſch auf eine Stufe geſtellt werde. ſeranenvolle Neger⸗ Medizin“ 1. Juni. In Natal wünſchte ein eingeborener Häuptling„Medizin“ aus menſchlichen Körperteilen zu erhalten, um ſeine Macht zu vergrößern. Ein Eingeborener erklärte ſich bereit, ſeinen kranken Sohn tö— ten zu loſſen und verkaufte ihn an den Häuptling für ſechs Pfund Sterling und zehn Ochſen. Die Ermordung erfolgte nach iner Feſtlichkeit, die in allen Einzelteilen vorbe⸗ reitet war, Die Leiche wurde zerſtückelt, und zwei Medizinmänner nahmen verſcchiedene Körperteile in Beſitz, um die„Medizin“ her⸗ zuſtellen. Der Vater des Getöteten und wei— tere ſechs Eingeborene ſind jetzt vom Gericht wegen dieſes Mordes zum Tode verurteilt worden. Letzte Nachrichten Deutſcher Fußballſieg in Mailand Schweden mit 2:1 geſchlagen. In der Zwiſchenrunde der Fußball- Welt meiſterſchaft ſiegte Deutſchland gegen Schwe⸗ den mit 2:1(0:0) Toren. Das Spiel wurde in Mailand ausgetragen. Der deutſche Tor- ſchütze war Hohmann. Die deutſchen Hoffnungen auf einen neuen Sieg in der Fußball-Weltmeiſterſchaft ſind erfreulicherweiſe nicht zuſchanden geworden: die deutſche Elf ſchlug in Mailand in der giich Heim Zwiſchenrunde die ſtarke ſchwediſche Elf mit Heiligen Stuhl ausſchließlich durch einen Bot— (ſchafter vertreten ſein. 21(0:0) Toren und qualifizierte ſich ſomit für die Vorſchlußrunde in der am Sonntag. 3 Juni, die Tichechoſlowakei unſer Gegner ſein wird Wie ſchon das Ergebnis von 2:1 beſagt, war es kein leicht errungener Sieg, der da im ſchönen Siro-Stadion zu Mailand von der deutſchen Mannſchaft errungen wurde. Bei der Pauſe ſtand der Kampf noch 0:0, erſt dann kam die deutſche Mannſchaft durch den vorzüglichen Benrather Hohmann zum Füh⸗ rungstreffer und der gleiche Spieler war es auch. der mit einem zweiten Tor den deut- ſchen Sieg ſicherſtellte. Zwar holten die Schweden noch einen Treffer auf, und die zahlreichen deutſchen Zuſchauer wurden noch einmal auf eine harte Nervenprobe geſtellt, aber die deutſchen Spieler ließen ſich den Sieg nicht mehr entgehen. Es blieb heim 2:1 und damit war der Eintritt in die Vor⸗ ſchlußrunde geſichert, in der die Tſchechoſlo⸗ wakei unſer Gegner ſein wird. Enaliſcher NJonrnaliſt ausgemieſen Wegen frivoler Berichterſtaktung. Berlin. 1. Juni. Der Berliner Vertreter des„Daily Erpreß“, Pembroke Stephens. iſt aus dem Deutſchen Reichsgebiet ausge⸗ wieſen worden, weil er dauernd in entſtel⸗ lender und fripoler Meiſe üher deutſche Ver⸗ hältniſſe berichtet und dadurch das ihm ge⸗ währte Gaſtrecht mißbraucht hat. Eine der⸗ artige Ausſſbung des Johrngliſtenherufes iſt nicht der ſo notwondigen verſtändnisvollen Annäherung und Befriedung zwiſchen den Nülkern förderlich, ſondern iſt geeignet, die äffentſſche Meinung zu vergiften und die au⸗ ten Beziehungen zwichen Deutſchland und anderen Ländern zu ſtören. Nong und alte Nernfsverhände Kameradſchaftliche Juſammenarbeit. Das Zentralbüro der Deutſchen Arbeits⸗ front teilt mit: i Um den Aufbau der DAF. wie er im Dienſtbuch(Organiſationsplan) der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront vorgeſehen iſt, reibungs⸗ los zu garantieren und e großen Wer⸗ te(Norficherung Frankenkaſſen ufm.) die bei 5 3 blutende Saarlan Vizekanzler von Papen ſpricht vor der aus⸗ ländiſchen Preſſe über das Abſtimmungs⸗ problem. Berlin, 31. Mai. Bei einem Preſſefrühſtück des Vereins der ausländiſchen Preſſe im Hotel Adlon ſprach Vizekanzler von Papen über außenpoli⸗ 11 5 Probleme, in deren Mittelpunkt er vor allem die Saarfrage ſtellte. Vizekanzler von Papen kennzeichnete den Geiſi, der 16 Jahre nach Beendigung des Weitkrieges eine große Nation zwinge, durch Abſtimmung feſtzuſtellen, zu welchem Daſerland ſich ein Teil ihrer Bürger beken⸗ ne, als den Ausfluß ſener imperiali kiſchen Geſinnung, gegen die das neue Deulſchland ankämpfe. Deutſchland wünſchle, ſich mit Frank vor der Abſtimmung zu einigen, damit nicht durch die Leidenſchaft eines Ab⸗ ſtimmungskampfes neue Spannungen zwi ⸗ ſchen den beiden Völkern entſtehen. Der Vizekanzler ging dann auf die Fra⸗ gen politiſcher und wirtſchaftlicher Art ein, die nach franzöſiſcher Anſicht Streitfragen ſind. Die Hoffnung auf einen Anſchluß des Sgargebietes an Frankreich ſei nun wohl endgültig geſchwunden. Bleibe die Hoffnung auf Abſtimmung zu Gunſten des ſtatus quo. Das bedeute aber die Fortdauer einer fremd⸗ ſtaatlichen Regierung, die nach der eigenen Meinung des ſetzigen Präſidenten Knox nur durch Diktatur regieren könne. Wirtſchaftlich müßte ſich dieſes ſo regierte Gebiet einem der beiden Nachbarländer an⸗ ſchließen. Dafür käme in dieſem Fall als Beſitzer der Saargruben und Inhaber der Jollfreiheit nur Frankreich in Betracht Das bedeute aber fortſchreitende Entfremdung und Entrechtung des Gebietes. Das verunglütkte Völtkerbundserveriment Gegenüber der Behauptung, daß das Völ⸗ terbundsexperiment des„Saarſtaats“ ge⸗ lungen ſei, ſtellte der Vizekanzler feſt, daß dieſes Völkerbundsgebilde fehr bald ſein Ende gefunden hätte, wenn nicht Deutſch⸗ land in all den Jahren der Trennung im⸗ mer die treuſorgende Mutter des Saarvol⸗ les geblieben wäre. 5 Von Deutſchland wurden ſährlich größere Summen für die Saar aufgebracht, ale die Saarregierung in der gleichen Zeit an Steu- ern einnahm. Es ſind dies die ZJuſatzrenken der Sozialverſicherung, Invaliden⸗ und Un⸗ fallberrenten, Beamlen-, Offiziers und Arieasopferrenten. Bei einer Fortdauer des ſlatus quo würden dieſe deutſchen Lei ſtungen ſelbſtverſtändlich fortfallen müſſen. Gruben und Hütten Was den Abſatz der Saarkohle betrifft, ſo beruht die Verminderung des Saarkohlen⸗ abſatzes nach Deutſchland im weſentlichen auf der Abſatzpolitik der franzöſiſchen Gru⸗ benverwaltung. Die anſteigende Konſunktur in Deutſchland biete die wachſende Aufnah⸗ memöglichkeit auch für die Saarkohle, die ja früher ihren vorwiegenden Ab atz in Süd⸗ deutſchland fand. Dazu kommt, daß wir un⸗ ter dem Nationalſozialiſtiſchen Regierungs- ſyſtem über eine ausreichende Autorität der Regierung und genügende Organiſations— möglichkeiten verfügen. Die ſchwerinduſtrielle Produktion kann ebenfalls nur durch den Abſatz außerhalb des Saargebietes in erforderlichem Maße aufrechterhalten werden. Ohne das Saarzoll⸗ abkommen vom Februar 1926 wäre die ſaarländiſche Induſtrie einfach zuſammenge⸗ brochen. Sie drohte durch die Erſchwerung ihres Ablatzes nach dem deutſchen Markt zu⸗ ammenzubrechen. Die Schwester RON VON CARL. HLN Copytighi by Martin Feuchtwanger, Halle à. d. S. 9 8 f; ich die ſchweigende 9 e Fenſter im Kurhauſe erkennen. E allein, um ſich die ſchweigende Nacht, hellte? enſte 5 i 90 1 e ch eine Sterne, die ganz ehe uche 1 5 705 1 5 a des Ge n Miche gen 15 1 g ful i das] Dann begann in der 5 0 5 de 0 5 ee ei ei kene on A ee Oernadde und Senken, ſie rundeten die Südſpitze der Inſel, wo die blitzenden Leuchtfeuers vorüberhuſchen— dann Baake mit der Leuchte ſtand, Brücke hatte der Schiffer 8 te Schon vor dem Paſſieren der Brücke hatte der Schill. man das ſanf 55 das jetzt ſteif in der Briſe ſtand und den Leebord des Bootes faſt bis aufs Waſſer Hand die Ruderpinne. . man nicht zu kreuzen. Sie liefen mit ſchneller Fahrt dirett nach 5 Punkt, immer denſelben. f ref 1 3 Leuchtf i ücken, das Hand gegeben.“ ͤ N edesmal der blitzhelle Streifen in hatten bald das Amrumer Leuchtfeuer im Rücken, 8 zählen, dann ſprang f 8 f 7 Jahr und Tag hatte er gewartet— gewartet— nut baldige Aufgehen des Mondes kündete. blinkte undeutlich ein Licht herüber, ein Hund bellte in der Ferne, vom nahen Ufer hörte Plätſchern kleiner Wellen, und am Bug des Schiffes 0 Der Amrumer Leuchtturm blinkte hell 0 8 ſeinen leuchtenden Lichtkegel über das niederdrückte. Bis 19 konnte ſie gluckſte es leiſe. auf und ließ N ä ſchwarze Himmelsgewölbe huſchen. die Nacht. — Es war ſo ſtill, daß ſie meinte, das Rauſchen des Blutes in ihren Schläfen zu hören. allein, lauſchte den Stimmen um ſich herum, blickte nach ausſtreckte. den Sternen, die allmählich einen ſtärkeren Glanz be⸗ kamen, und empfand, wie ein Gefühl behaglicher Sicher⸗ beit ſie beſchlich. 6 1 ändigen Nach den Aufregungen der letzten Tage, der beſtänd Furcht vor Entdeckung war es beruhigend, endlich einmal Abhängig vom deulſchen Mart Man braucht ſich nur die Warenliſte die⸗ ſes Abkommens durchzuſehen, um ein ein⸗ drucksvolles Bild davon zu erhaltlen, was geſchehen würde, Saargebiet handelspolitiſch als Ausland be · handeln müßte. Das würde aber bei einer Abſtimmung für den ſlatus quo unweiger⸗ lich der Jall ſein.* Vizekanzler von Papen erläuterte die un⸗ bedingte Abhängigkeit der ſaarländiſchen Wirtſchaft vom deutſchen Markt beweiskräf⸗ tig aus der Entwicklung der Ausfuhr der ſchwerinduſtriellen Erzeugniſſe. Die franzöſiſche Propaganda behauptet weiter, daß die Eiſeninduſtrie des Saarge⸗ bietes ohne Bezug lothringiſcher Minette nicht exiſtieren könne. Dieſe Roherzliefe⸗ rungen aus dem nahegelegenen Lothringen erfolgen aber nicht geſchenkweiſe, ſondern ſtellen für Lothringen eine ſehr erhebliche Jahreseinnahme dar, die ſich auf jährlich 30 bis 40 Millionen Reichsmark beziffert. Eine Verminderung würde alſo für die franzöſi⸗ ſche Wirtſchaft einen empfindlichen Einnah⸗ meausfall bedeuten, während ſie die Saar⸗ wirtſchaft zur anderweitigen Umſtellung oder aber zu einer weſentlichen Verſtärkung deutſchen Roherzbezuges zwingen würde. Die weſentlich erhöhte Hinwendung der deutſchen Wirtſchaft zu einheimiſchen Roh- ſtoffquellen kann, ſo betonte der Vizekanzler, gerade aber auf dieſem Gebiet noch zu be⸗ deutſamen Aenderungen führen. Ueberblickt man den Geſamtbereich der Wirtſchaftsbeziehungen zwiſchen dem Saar⸗ gebiet und Frankreich, ſo entdeckt man nir— gendwo eine unbedingte unabänderliche Ab— hängigkeit, ſondern nur einen Vereich gon Wirtſchaftsbeziehungen, wie er in verſchie— denen Wirtſchaftsgebieten überhaupt beſteht und angängig iſt. Frankreichs Propaganda⸗Hoffnungen Die franzöſiſche Propaganda ſett nun ihre Hoffnung darauf, daß die Uebernahme der Regierung durch Adolf Hitler und den Na— tionalſozialismus vielen Bewohnern des Saargebietes nicht paßt. Sie hofft auf Kommuniſten, Sozialdemokra⸗ ten und ehemalige Zentrumsangehö— rige. Zur Deutſchen Front ſtießen aber faſt überall ehemalige Mitglieder der SPD und KPD. Männer, denen die Liebe zum Vaterland mehr galt als ihr eigenes Ich. Nun zur Hoffnung auf den katholiſchen Teil der Bevölkerung. Auch hier wird Frankreich eine große Enttäuſchung erleben. Es iſt ganz klar, daß in dieſen Kreien gro— ße Sorge herrſcht in der Frage der kirchli⸗ chen Entwicklung in Deutſchland. Die katholi— ſche Bevölkerung des Saargebiets würde es aber als eine Beleidigung ſchwerſter Art an— ſehen, würde man den Schluß daraus ziehen, daß ſie auf Grund dieſer Sorgen nicht für Deutſchland ſtimmen würde. Die franzöſiſche Propaganda behaupkel weiter, daß im Saarland ein unerträglicher Terror ausgeübt werde. Die Saarregierung nimmt das zum Anlaß, die Enkſendung in⸗ ternakionaler Polizeitruppen zu for⸗ dern. Meine Herren, die Deuiſche Fronk hal es wirklich nicht nötig, einen Druck auf die Bevölkerung auszuüben. Sie umfaßt bereiks 93 v. 9. der Bevölkerung. ohne daß auch nur eine Werbeverſammlung abgehalten wurde. Sie hal zum Ueberfluß einen eige⸗ nen Konkrolldienſt eingerichtet. der ſede Ausübung eines Druckes oder ZJwanges ſo⸗ fort der Leitung zu melden hat. Jeder Ver- ſtoß hat unnachſichtlich Ausſloßung aus der Deut chen Front zur Folge. Mehr kann man wirklich nicht kun, aber man ſoll eine Bevöl- kerung nicht reizen. Darüber muß ſich auch die Regierungskommiſſion klar ſein Gegenüber dem Vorſchlag des Außenpo⸗ litikers des„Lavoro Jaſchiſta“, es ſollten bis zur Nolksabſtimmung keine Reden an die wenn Deulſchland das Saarvevoiterung geyauen werben. oa 11 ein Stachel von Bitierkeit und Reizbarke zurückbliebe, unterſtrſch der Vizekanzler er⸗ neut, daß es doch nicht unſere Schuld ſei, daß dieſe Abſtimmung ſtallfinde und kenn⸗ zeichnete noch einmal in aller Deutlichkeit das Ziel, das Frankreich politiſch mit der Abſtimmung verfolge: Die Saar dürfe nicht zu dem„hilleriſchen Deutſchland“ zurückkeh⸗ ren. Frankreichs„Garantieſorberungen“ —C Frankreichs„Garantie⸗Forderungen“. Frankreich verlngt in Genf Garantien. für eine unbeeinflußte Abſtimmung und Siche⸗ rung des Ergebniſſes der Wahl. Wir ha⸗ ben einige Erfahrung und wären glücklich geweſen, wenn man uns ſolche Garantien in früheren Abſtimmungsgebieten gegeben hätte, wo ſtarke deutſche Minderheiten an⸗ deren Nationen zugeteilt wurden. Aber hier an der Saar liegen die Dinge anders: Frankreich macht offiziell keinen Anſpruch auf Gebietserwerbungen, weil es franzöſi⸗ ſche Minderheiten, die etwa einzugliedern wären, dort nicht gibt. Es handelt ſich alſo hier um Garantien für die Deutſchen, die in den Schoß der Heimat zurückkehren. Unverſtändlich iſt mir die Rückſicht der franzöſiſchen Regierung für ſolche Elemente, die nicht franzöſiſche Staatsbürger ſind, und vermutlich auch nie werden wollen und die aus rein innerpolitiſchen Motiven alles lon, um ihr eigenes Vaterland in den Augen der Welt herabzuſetzen. Aber wie dem auch ſei, die deutſche Regie rung iſt vollkommen bereit, die Garantien für die Jeit nach der Abſtimmung zu über⸗ nehmen, die ihr billigerweiſe zugemutet wer den können. Wir wollen unſererſeits nichts unverſucht laſſen, um dieſes kraurige Kapitel des Friedensverkrages mik möalichſter Be- ſchleunigung ſo abzuſchließen. daß es in Ju- kunft keinerlei Streitfragen darüber zwiſchen uns und Frankreich geben kann. In kurzen Worten: Der Tag vom Skagerrak wurde in Ber— lin mit einem Aufmarſch und einer Weihe— ſtunde am Ehrenmal gefeiert. Reichsbiſchof Müller hielt die Gedenkrede. Auch in Kiel und Hamburg fanden Feiern ſtatt. Der venezuelaniſche Geſandte überreichte dem Reichspräſidenten den höchſten Orden ſeines Landes, als Dank für die durch den Reichspräſidenten erfolgte Verleihung eines Ehrendegens an den Präſidenten von Vene zuela anläßlich deſſen 25 jährigen Regie— rungsjubiläums. In Dresden wurde der von der Reichsre— gierung proklamierte Kampf gegen die Mies⸗ macher und Kritikaſter mit einer Rieſen⸗ kundgebung auf der Hilgenkampfbahn, eröff⸗ net. Die Hauptrede hielt Reichsminiſter Dr. Das Erbhofretht Zwölf gemeinverſtändliche Grundregeln. 1 Das neue Erbhofrecht gilt lediglich für die Beſitzer von Erbhöfen! Für alle andere Per⸗ ſonen gilt nach wie vor das allgemeine Recht, an dem ſich— von einigen Ausnahmen abge⸗ ſehen— nichts geändert hat. II. Auch der Erbhofbauer kann einzelne Grundſtücke ſeines Erbhofes(3. B. Bauplätze oder ſehr abgelegene Grundſtücke) veräußern oder den Erbhof als Ganzes an einen ſeiner Söhne übergeben, jedoch nur dann, wenn das Anerbengericht einverſtanden iſt. III. Abteilung einzelner Grundſtücke zwecks Mitgabe an andere Kinder oder Verkauf von Grundſtücken zwecks Schuldenzahlung einen Korb in der Hand. 55 Fahrt machte. zu ſich ſelbſt zu kommen. Am liebſten hätte ſie ſich um n Schlafen auf die Decksplanten hingeſtreckt, aber zunächſt Schlafen auf die Decksp 0 wen de vergangen ſein, 8 te ſie vag die Wiederkehr des Alte walz, woche teichich eine halbe Stun „Waſſer iſt nicht da!“ da hörte ſie wieder das taktmäßige Knarren des Ruders am Bootsrand; gleich danach ſtieg der Schiffer an Deck, e endes Aber ſah ſie die Flüſſigkeit goldig aufglänzen ie ſof Klü bharf das Ruder ſah ſie die Flüſſigkeit goldig zen. ad e 5 ſtärkeren fle eite ſtarken Schluck— es ſchmeckte wie Sherry oder Madeira—, leerte das Glas und gab es dankend zurück. Als ſie ſich wieder niederlegte, fühlte ſie ein Brauſen Wittdüner Brücke in Sicht und man konnte einzelne er- im Kopf, als gingen die Wellen über ſie hin. Auch ſchwache, ab⸗ bleierne Müdigkeit laſtete in ihren Gliedern. Traum hörte ſie das Rauſchen der Wellen am Bug, fühlte durch die geſchloſſenen Lider den hellen Strahl des auf⸗ herum, daß der Wind das Segel faßte. a ſtä Gluckſen und Plätſchern am Bug merkte ſie, daß das Boot Da kam auch ſchon die Laterne auf der das Großſegel hochgezogen, Hörnumer querab. Die Reiſende. wurde ſo müde, daß ſie ſich feſt in ihren Mantel wickelte, das Plaid darüber ſchlug gewartet— immer auf dieſe Stunde. So ſaß ſie ganz und ſich, den Kopf auf einer Taurolle, lang zum Schlafen ſie ihn für„durchgedreht“, den ſchweigſamen Alten, dei 1 nie ein überflüſſiges Wort ſprach und ſtundenlang in der Zunge war wie Leder und die Lippen klebten zuſammen. Bibel las. Immer wieder im Alten Teſtament, wo vom Seit dem Mittag hatte ſie keinen Trunk genoſſen, die Hitze in dem kleinen Wagen der Inſelbahn und das an⸗ Rede war, von den Fehden und Kämpfen der Kinder ſtrengende Waten durch den tiefen Sand hatten den au. Ifrael, von blutigen Schlachten und von dem Gerich fangs kaum beachteten Durſt geſteigert, daß ſie nun nicht über Aber ein heftiger Durſt peinigte ſie, die „Haben Sie einen Schluck Waſſer, Schiffer?“ „Oder s ſt etwas zu trinken!“ haben nur in ganz veſonderen Aus nahme; 8 en Ausſi auf Genehmigung durch daz Anerbengericht, da der Hof nicht verkleinert werden ſoll. IV. Die Uebergabe des Erbhofes hat nur dann Ausſicht auf Genehmigung durch das An⸗ erbengericht, wenn die Hinauszahlungen, di⸗ der Uebernehmer nach dem Vertrage leiſten ſoll, und der Auszug der Uebergeber nicht zu hoch, d. h. für die Kräfte des Hofes gut trag⸗ bar ſind.. V. Teſtamente und Erbverträge, die von Erb- hofbauern vor dem 1. Oktober 1933 errichtet wurden, ſind rechtsunwirkſam, ſoweit ſie mit dem Erbhofrecht nicht vereinbar ſind. In allen Zweifelsfällen erkundige man ſich vor⸗ ſorglich bei dem zuſtändigen Notariat. VI. Bauersleute können ſich unter gewiſſen Vorausſetzungen gegenſeitig zu Anerben ihres Erbhofes 9 8 0 Auch kann der Bauer(die Bäuerin) durch Teſtament oder Erbvertrag beſtimmen, daß nach ſeinem Tode dem überlebenden Ehegatten, alſo dem ande⸗ ren Eheteil, die Verwaltung und Nutznießung des Erbhofes bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres des Hoferben zuſtehen ſoll. VII. Der Bauer(die Bäuerin) kann durch Te⸗ ſtament oder Erbvertrag beſtimmen, welcher der Söhne nach dem Ableben des Bauern (der Bäuerin) den Hof erhalten ſoll. Dabei kann er jedoch dem Hoferben weder Belaſtun⸗ gen noch ſonſtige Hinauszahlungen aufer legen(anders beim Uebergabevertragl). Was in einem ſolchen Falle die Geſchwiſter des Hoferben erhalten, beſtimmt ſich nach Geſetz. VIII. Falls der Bauer weder ein Teſtamen! (Erbvertrag) errichtet, noch den Hof bei Leb⸗ zeiten übergibt, fällt der Hof in Gegenden wo nicht ſchon bisher Aelteſtenrecht de Brauch war, nach dem Tode des Bauer kraft Erbhofrechtes dem füngſten Sohne zu, IX. Der Bauer(die Bäuerin) kann den Ho durch Teſtament oder durch Uebergabe bet Lebzeiten auch einer Tochter zuwenden, wenn er keine Söhne hat. X. Ueber ihr anderweitiges Vermogen (Guthaben bei einer Kaſſe, Bargeld, Wert papiere, Forderungen u. ä.) können die Bauerseheleute frei verfügen wie bisher, inſoweit alſo auch unveſchrantt Eheverträge (allgemeine Gütergemeinſchaft uſw.), Teſta⸗ mente oder Erbverkräge errichten. XI. Der in den Erbhof einheiratende Ehegatte bedarf keines beſonderen Schutzes durch Eheverträge und dergleichen, da eine Zwangsverſteigerung des Hofes geietzlich ausgeſchloſſen iſt, und der Hof über den über⸗ lebenden Ehegatten lebenslänglich zu ſorgen hat, falls dieser gewiſſe geſetzliche Voraus⸗ ſetzungen erfüllt. XII. Grundſtücke, die der Bauer(die Bäuerin; in eigenem Namen neu hinzuerwirbt (kauft, erbt, eintauſcht), werden kraft Ge ſetzes Beſtandteil des Erbhofes. Dagegen ge⸗ hören Grundſtücke, die einzelnen Kinder! bereits vor dem 1. Oktober 1933 grund⸗ buchamtlich zugeſchrieben waren, nicht zum Erbhof der Eltern. Die Rechtsverhältniſſ« der Kinder bezüglich ihres eigenen Vermö⸗ gens beſtimmen ſich, falls die Kinder nicht ſelbſt Beſitzer von Erbhöfen ſind, nach dem allgemeinen Recht. Dr. H. Sommer. und waren bald draußen. mehr. Verächter Steinigen der Verurteilten, von einem Gott, der nichts un geſühnt ließ, der keine Schuld vergab, ſondern mit harte Strafe heimſuchte, die ſich ihm nicht beugten. Der Alte langte in den Korb neben ſich, nahm eine Flaſche und ein Waſſerglas heraus und füllte es bis zum Rand. Im Schein des inzwiſchen aufgegangenen Mondes Gierig trank Eine Wie im nichts Am Steuer kauerte unbeweglich der Alte, die Augen geradeaus gerichtet. Nur dann und wann bewegte ſeine Bei dem ſtetigen Wind brauchte Seine Gedanken kreiſten um einen „Der Herr hatte ſie in ſeine Am Land hielten zürnenden Gott und ſeiner erbarmungsloſen Rache die und Beleidiger des Geſetzes, von SEaluß lolgt) — r—— * 22 Aus der Heimat Gedenktage a 1. Juni. 5 1765 Chriſtine v. Goethe, geb. Vulpius, in Weimar geboren. 1780 Der preußiſche General Karl v. Clau⸗ ſewitz in Burg bei Magdeburg geboren. Sonnengufg. 3.43 Sonnenunterg. 20.12 Prot.: Nikodemus. Kath.: Juventius. Bauernregeln für den Juni. Wenn die Stricke und Riemen kürzer werden, gibt's bald Regen. Juni feucht und warm, macht den Bauern nicht arm. Soll gedeih'n Korn und Wein, muß der Jun trocken ſein. Juni trocken mehr als naß, füllt mit gutem Wein das Faß. Wenn kalt und naß der Juni war, verdirbt es ſtets das ganze Jahr. Gibt's im Juni Donnerwetter, wird auch das Ge⸗ treide fetter. Hat Margaretha(10.) keinen Sonnenſchein, dann kommt das Heu nie trok⸗ den ein. Regnet's auf St. Barnabas(11.). ſchwimmen die Trauben bis ins Vel Ger⸗ traud ſät das Kraut und St. Veit(15.) ſetzt die erſten Kaid(Krautſetzlinge), ſetzt man r die Kaid ſchon im Mat, kriegt man äuptle wie ein Ei. Hat St. Vitus(16.) ffarken Regen, bringt er unermeßlich Segen. Regnet's am Johanm(24.) ſehr, ſind die Haſelnüſſe leer. Johannisnacht geſteckte Zwie⸗ cel, wird groß faſt wie ein Butterkübel. Reg⸗ net es an Peter und Paul, wird des Win⸗ vors Ernte faul. e Die Ausſcheidung der verheirateten weiv⸗ chen Beamten. Die Entlaſſung der verhei⸗ raleten weiblichen Beamten, wie ſie ſich aus dem Geſetz über die Rechtsstellung der weib⸗ lichen Beamten ergibt, iſt für den Bereich der Reichsfinanzverwaltung durch eine Aus⸗ führungsanweiſung geregell worden. Danach ſind ſämtliche verheirateten weiblichen Beam⸗ zen schriftlich zu befragen, ob ſie einen An⸗ ttag auf Entlaſſung ſtellen. Bei weiblichen Beamten, die ſich verheiraten, hat dies unmit⸗ telbar nach der Eheſchließung zu geſcheh en. Wird der Antrag auf Entlaſſung nicht ge⸗ Rellt, ſo hat der Präſident des Landesfinanz⸗ amtes den weiblichen Beamten zunächſt zu einer Aeußerung über ſeine wirtſchaftlichen Ver⸗ hältniſſe zu veranlaſſen. In den Fällen, in denen die 1 Verſorgung des ver⸗ heirateten weiblichen Beamten nicht als dau⸗ arnd geſichert angeſehen wurde und eine Ent⸗ Aalen unterblieben iſt, muß von. zu 7 geprüft werden, ob eine weſentliche Ver⸗ inderung in den wirtſchaftlichen Verhältnih⸗ ſen eingetreten iſt. N % Faſt 100 000 Anfälle mehr. Gewiſſer⸗ maßen auf der Paſſivſeite der Bilanz über de nationale Arbeitsſchlacht, befindet ſich die pom Reichsverſicherungsamt nunmehr vorge⸗ legte Aufſtellung über die Entwicklung der Unfallzahlen im Jahre 1933. Jetzt iſt nun ſeſtgeſtellt worden, daß die Zahl der Unfälle im Jahre 1933 insgeſamt 919 374 betrug, womit ſie um 99 065 über der Ziffer des Jahres 1932 lag. Daß es ſich bei Zunahme der Betriebsunfälle erfreulicherweiſe nicht um ernſtere Verletzungen handelt, geht jedoch dar⸗ aus hervor, daß die Zahl der erſtmalig ent⸗ ſchädigten Unfälle im a1 0 um rund 44000 geringer war als im Jahre 1932. Wetler vorher ſage: Anhalten der bisherigen Witterung. Wa lnalddemtandldkctcgddtteadctdaskdsscgagtettestgagestedssggsggsdssbegtecceaddesssstssssssesdtssseasekagtersssstetksteestekte N Wc ccc ccc ccrecc 0 N. 5 D* 8 D — — — — — — — — — — — — — 5 5 2 3 5 Lokale Nachrichten Kommunalpolitiſche Tagung Beſprechung im Rahmen des Heſſiſch⸗Naſſaui⸗ ſchen Gemeindetages. Darmſtadt, 1. Juni. Der Vorſitzer des Wee ae en Ge⸗ meindetages, Bürgermeiſter Linder⸗Frankfurt am Main, hatte zu einer Beſprechung der Oberbürgermeiſter und Bürgermeiſter der grö⸗ ßeren Städte des Rhein⸗Maingebietes über d'e kommunalpolitiſche Zuſammenarbeit in das Rathaus zu Darmſtadt eingeladen. Mit den Führern der Städte waren auch die wich⸗ tigſten Referenten erſchienen. Vertreten waren unter anderen Frankfurt am Main, Wiesba⸗ den, Offenbach, Darmſtadt, Mainz, Gießen, Kaſſel, Worms. Bürgermeiſter Linder⸗Frankfurt a. M. be⸗ handelte zunächſt Organiſationsfragen des Heſ⸗ ſiſchen und Heſſen⸗Nauſſiſchen Gemeindetages. Stadtrat Müller⸗Frankfurt hielt darauf ein⸗ ehend Referat über die Fragen der Energie⸗ Wirtschaft. Beſonders beachtlich war die Be⸗ merkung des Redners, daß in Deutſchland im Durchſchnitt eine über 10prozentige Strom⸗ erzeugungszunahme zu verzeichnen iſt. Der leiche Referent ſprach ſodann noch über Waſ⸗ fal aus den ſtädtiſchen Waſſerwerken an Nachbargemeinden bei langanhaltender Trockenheit. a 5 Stadtrat Dr. Lingnau-Frankfurt hielt zwei Vorträge über neue Maßnahmen auf den Schlacht- und Viehmärkten und die Neurege⸗ lung des Frankfurter Obſt⸗ und Gemüſemark⸗ tes. Oberbürgermeiſter Dr. Barth-Mainz ſprach über die Vorauszahlung der Zinſen ſüt den Umſchuldungsverband. Rechtsrat Dr. Falt⸗ Mainz kam befonders auf Finanzfragen der Gemeinden zu ſprechen. Ueber Perſonalfragen der Gemeinden referierte Oberverwaltungsdi⸗ rektor Haſeneier⸗Frankfurt. Die einzelnen Punkte der Tagesordnung wurden eingehend beſprochen. a Nach Erledigung der Tagesordnung ſchloß Bürgermeiſter Linder-Frankfurt unter der Be⸗ tonung, daß dieſe Beſprechungen unbedingt notwendig wären, die Tagung. Er wolle ſie regelmäßig durchführen, damit die führenden Gemeindebeamten der großen Städte des Rhein⸗Maingebietes Gelegenheit hätten, be⸗ ſonders brennende Fragen der Kommunal- politik im Geiſte einer gemeinſamen Entwick- lung unſeres Gebietes zu beſprechen und zu klären. Ein Sinnbild ichaſſender Arbeit! 1. Wir blicken mit Stolz auf ein Jahr er⸗ folgreichen Wiederaufbaus deutſcher Arbeit zu⸗ rück. Das ganze Volk hat ſich in einmütiger Schaffensfreude mit dem Bekenntnis zu ſei⸗ nem Führer gefunden. Die deutſche Arbeit fand wieder ihre Arbeiter. Die edelſte und vordringlichſte Aufgabe al⸗ ler Deutſchen aber bleibt die Sorge um die Erhaltung des Erreichten und der feſte Wille, weiterhin Arbeit zu ſchaffen, bis auch dem letzten brotloſen Volksgenoſſen dieſer Segen wieder zuteil geworden iſt. n Darum gebe jeder zur Hebung des Deut⸗ ſchen Arbeitsmarktes! 5 Die 3. große Arbeitsbeſchaffungslotterie gibt mit ihren braunen Loſen, die das Cinnbild ſchaffender deutſcher Arbeit tragen, jedem die Möglichkeit, ſich als wertvolle Kraft in. die Kampffront gegen die Arbeitsloſigkeit einzu⸗ reihen. Aber. um dem Denken und Fühlen des Voltes vollständig gerecht zu werden, har die Arbeitsbeſchaffungslotterie ihren Gewinn⸗ plan ſozial erweſtert, d. h. ſie ſtellt viele mittlere, beträchtliche Gewinne in Ausſicht und ſieht dafür von der Ausſpielung eines einzigen übergroßen Hauptgewinnes ab. 5 Jeder kann der Volksgemeinſchaft durch dieſe Lotterie dienen und vielen wird dadurch noch ein beſonderes Maß Freude zuteil werden. Aus Heſſen und Naſſau Mithilfe für die Arbeitsbeſchaffung. l. Das Begreifen der grundlegenden Wich⸗ tigkeit der Arbeitsbeſchaffung vertieft ſich im⸗ mer mehr und mehr in den Seelen unſerer Volksgenoſſen. Das ehrliche ſozialiſtiſche Den⸗ ken hat ſich zum Wollen gewandelt und die⸗ ſes Wollen ſetzt ſich Tag für Tag zur Tat um. Jedem iſt natürlich nicht die Moglichkeit gegeben, eine große Tat auf dem Geblet der Arbeitsbeſchaffung zu vollbringen. Aber jeder hat die Gelegenheit, durch ſeine perſönſſche Mithilfe das begonnene Werk erfolgreich zu beenden. Die dritte große Arbeitsbeſchaffungs⸗Lot⸗ terie ſoll auch in dieſem Jahre wieder Mil⸗ lionen für die Arbeitsbeſchaffung zur Verfü⸗ gung ſtellen. Sie will nicht nur jedem Deut⸗ ſchen einen Fingerzeig geben, wie jeder als Mithelfer am Staatsaufbau helfen kann, ſon⸗ dern ſie hat, um allen gerecht zu werden, ihren Gewinnplan vollſtändig umgeſtaltet. Sie hat in ſozialſter Weiſe den allzuhohen Haupt- gewinn in eine große Anzahl mittlerer, recht beträchtlicher Gewinne aufgeteilt. Darum beeile ſich jeder, das neue braune Los zu kaufen. Nicht jeder kann die große Tat leiſten, aber jeder ſoll ſagen können: „Ich habe auch mitgeholfen!“ Frankfurt a. M., 1. Jun,(Heirats⸗ betrüger.) Ein 24jähriger junger Mann machte in einem Cafe der Innenſtadt die Be⸗ kanntſchaft einer jungen Dame, der er nach kurzer Zeit und, nachdem er feſtgeſtellt hatte, daß ſie über ein Sparkaſſenbuch verfügte, die Ehe verſprach. Unter der Vorgabe durch Er⸗ öffnung eines Reklamegeſchäftes ein: Exiſtenz zu gründen, veranlaßte er das Mädchen, ihm das Sparkaſſenbuch, auf das etwa 600 Rm. eingetragen waren, auszuhändigen. Dieſen Be⸗ trag hob er ab und verbrauchte ihn für ſich. Die Geſchädigte ſtellte dann feſt, daß er ſich von ihrem Geld vollſtändig neu eingekleidet hatte und das Geld keineswegs verwandt hatte, wie er ihr vorgegeben hatte. Der Mann wurde ermittelt und feſtgenommen. Darmſtadt, 1. Juni.(Die Angeklag⸗ te freigeſprochen, der Belaſtungs⸗ zeuge verhaftet.) In einer Verhandlung des Bezirksſchöffengerichts gegen die Han des früheren Bürgermeiſters von Zell i.“ O. wegen Beſchimpfung der nationalen Regierung wurde die Frau wegen erwieſener Unſchuld freigeſpro⸗ chen, während der Belaſtungszeuge Adam Trumpfheller ſofort in Haft genommen wurd“. Es wird gegen ihn ein Verfahren wegen wiſ⸗ ſentlich falſcher Anſchuldigung eingeleitet. Darmſtadt, 1. Juni.(Noch gut da⸗ vongekommen.) Acht Stunden lang ver⸗ handelte die Große Strafkammer gegen eine 48jährige Witwe, Inhaberin einer Strickerei in Mörfelden, wegen Konkursvergehens und fort⸗ geſetzten Betrugs. Ihr Geſchäft florierte in der Inflationszeit, infolge übermäßiger Ver⸗ größerung mußte jedoch 1933 der Konkurs er⸗ üöffnet merden. der aher mangels Maſſe me⸗ SPA TLESEERNTEN 1930-0952 Mies bet denu das für eine neus(igareffe? „Das ist dock die. KUR MARK! die wir Ats aktadtataattttt tagte früher inuner geraudi haben. 5 „Ax. den Luxus KURMARK xu rauche, ü Kanm idr mur ruciiꝭ leis len.. „Aber wieso? Weiss f Du. denn nich. die neue. KURMARK Koster doch jetz nur „ 5 1 uncl. wieder is fein. neuer Null. Nn gewonnen, der dieser(igarotfe freublaiben. warb, denn. dia neue UBMMARE u- 1ffh mach dluem allen. Nuiſe neue Elue. 0 3 — 7 57, Fee V. ö f— * N 7 7 „— 75 7 NN ieee N N Feed need dddddattaddadattdacctd ended dd 1 7 5,, 0 7 Ul, 2. 7 4 7575 N 5 . 5 0 Tattsttketsssttstttstttttgtt16666⁰̃ w' nennen der eingeſtellt wurde. Oer Schaden vetragt insgeſamt etwa 50 000 Mark. Das Gericht war der Anſicht, daß eine Betrugsabſicht nicht einwandfrei nachzuweiſen ſei und erkännte le⸗ diglich wegen unordentlicher Buchführung und unterlaſſener bezw. ſchlechter Bilanzaufſtellung auf ſechs Monate Gefängnis, abzüglich zio! Monate Unterſuchungshaft. Für den Reſt der Strafe wird der Angeklagten eine Bewäh rungsfriſt von viereinhalb Jahren zugebilligt. Die Angeklagte erkennt das Urteil ſofort an. Bauſchheim, 1. Juni.(Waldbrand.) Aus bisher noch ungeklärten Gründen entſtand ein Schadenfeuer nahe bei Bauſchheim(Ried), das ſich mit raſender Geſchwindigkeit ausbrei⸗ tete. Trotz ſofortigen Eingreifens der Feuer⸗ wehr fielen dem Brand 5 Morgen Wald zum Opfer. Schotten, 1. Jun.(Durch Bienen ſtiche ſchwer verletzt.) In dem Kreis⸗ orte Helgersheim ſpielte ein zweijähriges Mäd⸗ chen an einem Bienenſtand und zog die Ver⸗ ſchlußtür an dem Bienenſtand fort. Die aus⸗ ſchwärmenden Bienen griffen das Kindchen an und verletzten es durch über hundert Stiche im Geſicht und auf der Zunge. Amtliche Perſonalnacheichten. Ernannt warde der Kanzleigehilfe bei dem Rentamt des Mainzer Univerſitätsfonds in Mainz, Rudolj Gravelius, zum Kanzliſten. Uebertragen wur de dem Zeichenoberlehrer an dem Realgym naſium in Mainz, Johann Michael Kroſt, eine Zeichenoberlehrerſtelle an der Oberreal ſchule in Mainz. In den Ruheſtand verſetzt wurde auf Nachſuchen unter Anerkennung ſei ner dem Staate geleiſteten treuen Dienſte und unter beſonderer Würdigung des im na tionalen Intereſſe bekundeten Opferſinns der Studienrat an dem Gymnaſium zu Worms, Dr. Friedrich Schreiter, unter Verleihung des Titels„Oberſtudienrat“. Aufgegeben hat der Rechtsanwalt Wilhelm Lohnes in Lorſch ſeine Zulaſſung zur Rechtsanwaltſchaft bei dem Amtsgericht Lorſch und wurde in der Liſte der Rechtsanwälte gelöſcht. Sammlungen und Lotterien Darmſtadt, 31. Mat. Das Heſſiſche Staats- miniſterium hat nachſtehende Sammlung ge⸗ nehmigt: Dem heſſiſchen Diakonieverein e. V. Darmſtadt die Erlaubnis zur Sammlung von Geldſpenden durch Hausſammlungen zu Gun⸗ ſten der Ausbildung von Schweſtern in der Krankenpflege und Unterhaltung von Schwe ſternſtationen für das Gebiet des Volksſtaa⸗ tes Heſſen. Zurückgenommen wurde die dem Heſſiſchen Landesverein für Innere Miſſion, dem Cart tasverband Mainz und dem Roten Kreuz erteilte Genehmigung zu einer Hausſammlung für Wohlfahrtszwecke, ſowie die dem Landes verband für Innere Miſſion und dem Cari⸗ tasverband Mainz erteilte Genehmigung zur Sammlung für Zwecke der Müttererholungs⸗ fürſorge und zwar zu Gunſten der gemeinſamen Sammelaktion der vier Reichsſpitzenverbäuoe der freien Wohlfahrtspflege unter Führung der NSV. unter dem Motto„Hilfswerk für Mutter und Kind“. Die Miniſterialabteilung für Innere Ver⸗ waltung hat nachſtehende Lotterien geneh⸗ migt: Die Ausspielung von lebenden Tieren und Bargeld anläßlich des Beerfelder Pferde⸗ marktes 1934 zur Hebung der Pferde⸗ und Rindviehzucht. Ziehung am 10. Juli 1934. Blindenhilfe⸗Geldlotterie zur Förderung der deutſchen Zentralbücherei für Blinde, Leipzig. Ziehung am 9. Juni 1934. N e, S N 2 * 11 f a Nachdruck verboten. Mit einem leiſen Ruck hielt der elegante grellrote Sportzweiſitzer am Reichskanzlerplatz, und Hanns von Baſſewitz ſprang heraus, um ſeiner Kuſine aus dem Wagen zu helfen. Dann reichte er ihr die Hand, die das junge Mädchen lebhaft ſchüttelte. „Servus, Hanns! Alſe pünktlich um halb vier Uhr am Kanuhaus in Wannſee!“ „Jawohl, Lore! Auf Wiederſehen!“ Hanns von Baſſewitz ſaß ſchon wieder am Steuer, griff un die ſchwarze Baskenmütze— und ſchon im nächſten Augenblick ſetzte ſich der Sportwagen in Bewegung, um leicht und ſchnell davonzuflitzen. Gräfin Leonore Koltau ſah dem Wagen eine Sekunde mit leuchtenden Augen nach. Er ſah gut aus, der ſchnittige Zweiſitzer, und es fuhr ſich auch gut darin, um ſo mehr, als Vetter Hanns ausgezeichnet ſteuerte. Dann vergrub Leonore Koltau beide Hände in die Taſchen ihrer roten Sportjacke, drehte ſich um und ſchritt vergnügt über den großen Platz. Der weiße Faltenrock ſchlug leicht um ihre ſchlanken, ſeidenbeſtrumpften Beine, die flachen Abſätze der hellen Sportſchuhe klapperten in leiſem, rhythmiſchem Takt über den Aſphalt. Puh!, wie heiß es iſt!, dachte Leonore. Der Mai ließ ſich gut an. Gut war das für das Training. Man brauchte keine Halle mehr, weder zum Tennisſpielen noch zum Schwimmen. Bald konnte man hinaus auf die Rot-Weiß⸗ Plätze und in die Havel. Nun wollten beide zum erſten Male das Kanu heraus— holen, Hanns und ſie. Das würde ſicher herrlich werden. Noch viel ſchöner als die Autoraſerei, die eine Menge Nachteile hatte. Man ſchluckte ſo viel Staub auf der Land— ſtraße. Und— ſo ſchön oft das Dahinraſen war— man ſah nichts von der vorüberſauſenden Landſchaft, man hing nur am Tachometer, ohne an etwas anderes zu denken, ohne die Blütenpracht zu ſehen, die auf beiden Seiten der Straße lockte. In Werder waren ſie geweſen, am Vormittag. Leonore. hatte ſich genug gewundert, daß der hochmütige Hanns einverſtanden geweſen war, hinaufzuſteigen auf die Bis⸗ marckhöhe, ſich unters Volk zu miſchen. Und er hatte auch jetzt noch nichts geſehen von dem Blütenmeer, das ſie umgab. Ueberhaupt, wenn es nach ihm ginge, dann brauchte es weiter nichts zu geben als Autoſtraßen und Sportplätze. Für irgend etwas anderes 5atte er keinen Sinn. Er kannte nichts als den Sport; für ihn gab es keinen Flirt und leine Liebe. Und das war eigentlich gut ſo. Sonſt hätte Leonore nicht ſo unbefangen und kameradſchaftlich alles mit ihm zuſammen unternehmen können. Hanns war ihr beſter ſcheinlich noch beſſer, weil alle anderen Gedanken aus— geſchaltet waren. Hanns war ein ſchneidiger Kerl, das mußte man ihm laſſen. Er ſah ausgezeichnet aus mit ſeiner dünnen, ſehni— gen Geſtalt und ſeinem braungebrannten, ſcharfkantigen Geſicht. Er gefiel Leonore ausgezeichnet, und ſie wußte, daß es gut ausſah, wenn ſie zuſammen auf den Sport⸗ plätzen erſchienen. Ueberall waren ſie zuſammen: bei den großen Tennis⸗ twurnieren, beim Sechstagerennen, bei den Eishockey⸗ ſpielen im Sportpalaſt, bei den Schwimmfeſten im Wellen⸗ bad, bei den Leichtathletikſpielen, bei den Fechtturnieren. Sie ſegelten zuſammen auf dem Wannſee, ſpielten Tennis, futzren Auto. Und diesmal würde es nicht ſein Bewenden haben, daß ſie beim Avus⸗Rennen zuſahen. Hanns würde ſelbſt mitfahren, und ſie half ihm dabei, während er eifrig wrainierte. Mit der Stoppuhr in der Hand kontrollierte ſie kun, und oft genug konnte ſie ihm wertvolle Ratſchläge geben. 5 Jetzt bog Leonore Koltau in die Lindenallee ein. Ganz heiß war es ihr beim Gehen geworden, und hier, in der einſamen Straße, riß ſie die Sportkappe von den rot⸗ braunen Locken, die ſich allerliebſt im Nacken rollten, und die eln feingeſchnittenes, bildhübſches Geſichtchen um⸗ gaben. Noch ein paar Schritte, dann ſtand ſie vor dem ſchönen Haus, das ſie bewohnte. Sie durchſchritt den kleinen Vor⸗ garten, ging die Treppe hinauf und klingelte im erſten Stock. 8 „Ohg, endlich, Komteſſe Lore! Gräfin Regina wartet ſchon elne ganze Weile. Sie möchten gleich hinüber kommen, läßt ſie bitten.“ 5 „Mein Gott, Emma! Was iſt denn los, daß es ſo Preſſiert?“ „Ich weiß nicht, Komteſſe. Ich glaube aber, es iſt etwas Wichtiges. Gräfin Regina hat mit der zweiten Poſt einen Einſchreibebrief bekommen, und ſeitdem ſcheint ſie ſehr unruhig zu ſein.“ „Ach du lieber Gott! Gina nervös? Da muß es ſchon etwas Wichtiges ſein. Sonſt kommt ſie nicht aus ihrer Ruhe. Na, da will ich gleich hinübergehen. Alſo, Emma, richten Sie mir, bitte, meinen blauen Kanudreß heraus. Wir wollen heute nachmittag anfahren. Es iſt herrlich draußen.“ „Sie ſind auch ſchon ein wenig verbrannt, Komteſſe...“ „Ja, Emma! Wir waren in Werder. Da müſſen Sie am Sonntag mal'raus, mit Ihrem Heringsbändiger! Zu ſchön iſt es dort!“ Die gute Emma war ſchon ſeit vielen Jahren im Dienſt der Koltaus. So großen Reſpekt ſie vor Gräfin Regina hatte, ſo vertraut war ſie mit der kleinen Leonore, der ſie immer half, wo ſie konnte, und die ihr alles erzählte. Sie verſtand ja nicht viel von Leonores Sportgeſchichten, aber ſie hörte geduldig zu und ließ ſich alles berichten. Jetzt ſagte ſie: „Komteſſe Lore, Sie müſſen jetzt aber gleich hinüber zu Frau Gräfin. Sie wartet ſicher ſchon voller Ungeduld.“ „Ja, Emma! Sie haben recht!“ Mit einem Satz war Leonore an der Tür. „Tag, Gina! Was iſt denn los, um Gottes willen? Emma hat mir ſchon ordentlich Angſt gemacht. Hat was gefaſelt von einem Einſchreibebrief und von deiner Un— ruhe. Ich kann mir gar nicht denken...“ „Grüß Gott, Lore! Wie gut, daß du endlich gekommen biſt. Spät genug iſt's heute ohnehin geworden. Ich bin gar nicht entzückt über dieſe Herumraſerei mit Hanns Baſſewitz.“ „Aber, Gina! Sei doch nicht ſo altmodiſch! Wir beide wiſſen ſchon, was wir voneinander wollen. Wir ſind nichts weiter als gute Sportkameraden und vertragen uns ausgezeichnet. Wir waren heute früh in Werder. Es war wirklich wunderſchön. Du müßteſt auch einmal mit hin⸗ auskommen.“ „Das iſt alles ſchön und gut, Lore. Aber ſchließlich darfſt du nicht vergeſſen, daß du verlobt und was du deinem Verlobten ſchuldig biſt!“ „Verlobt! Herrje! Das hätte ich wirklich bald ver— geſſen. An den Altenberger ſoll ich denken, den ich jahre— lang nicht mehr geſehen habe. An dieſe furchtbare Idee von Vater, uns beide im Kindesalter miteinander zu ver⸗ loben. Ich denke wirklich nicht mehr an dieſe Verlobung! Ich bin überzeugt davon, auch der Altenberger hat dieſe Verlobung längſt vergeſſen.“ „Da befindeſt du dich in einem gründlichen Irrtum, 0 U. Lore. Graf Rudolf von Altenberg erinnert ſich intenſiv Freund; ſie harmonierten ausgezeichnet, deshalb wahr ſeiner Braut und iſt willens, ſie zu heiraten.“ „Lieber Gott! Iſt er verrückt geworden?“ rief Leonore impulſiv aus. „Lore!“ „Verzeih, Gina! Aber das kommt mir zu unerwartet. Das iſt ja purer Irrſinn. Wir kennen uns nicht, und er denkt daran, mich zu heiraten?!“ Gräfin Regina ſah ſorgenvoll zu ihrer jungen Schweſter hinüber. Sie war fünfzehn Jahre älter als Leonore und hatte ſeit dem Tode der Mutter deren Stelle mit rührender Liebe vertreten. Jetzt war Leonore vier⸗ uͤndzwanzig Jahre alt. Beide Schweſtern glichen ſich ſehr, nur war Regina reifer, voller als ihre ſchlanke, graziöſe Schweſter. Leonore Koltau hatte wunderſchöne, große, braune Augen, während Regina aus ſanften dunkelblauen Augen , er beſuchte das Gymnaſium der Kreisſtadt, und ſeine Be⸗ ausgeglichener als das der ſprunghaften, lebenshungrigen Leonore. Leonore war drei Jahre alt geweſen, als die Mutter ſtarb. Damals lebten ſie noch auf. Koltau, dem großen Schloß und Majoratsſitz, der mit dem Tode des Grafen an eine Nebenlinie der Koltauer gefallen war. Seit zwölf Jahren ſchon war Graf Koltau tot, ſeitdem lebten die Schweſtern in Berlin. Von mütterlicher Seite her waren die Gräfinnen Koltau ſehr, ſehr reich, und ſie gehörten zu den beſten und vielumworbenſten Partien ihrer Kreiſe. Aber alle Bemühungen um die beiden Koltaus waren bisher vergeblich geweſen. Leonore flirtete und amüſierte ſich, dachte noch nicht ans Heiraten. Außerdem ſtand jene Jugendverlobung im Hintergrund, von der die anderen Leute allerdings nichts wußten. Gräfin Regina ſchien allen Männern gegenüber un⸗ empfindlich zu ſein. Sie lebte ziemlich ſtill und zurſück⸗ b P r R gezogen; außer bei ihren Verwandten verkehrte ſie nur noch in dem exkluſiven Haus der Fürſtin Hohenſtein, in dem man alle paar Wochen einmal zuſammenkam, um Muſik zu treiben oder ein gutes Buch durchzuſtudieren. Faſt gegen den Willen der Schweſter hatte Leonore es durchgeſetzt, daß ſie ihren Liebhabereien, vor allem dem Sport, nachgehen durfte. Sie war überall mit dabei, er— lebte jeden Augenblick eine andere Senſation und war immer vergnügt und immer ſtrahlend. Sie beherrſchte die große Schweſter gänzlich. Ein Blick aus ihren braunen Koboldsaugen— und Regina war entwaffnet. Regina wußte allerdings, daß ſie ſich im großen und ganzen auf die Schweſter verlaſſen konnte. Und die Tatſache, daß ſie faſt überallhin von Hanns von Baſſe— witz begleitet wurde, gab ihr auch weſentliche Beruhigung. So verlief das Leben der Koltauſchen Schweſtern an⸗ genehm und ohne große Senſationen. *** Bis nun dieſer Brief angekommen war. Jetzt ſchien es auf einmal aus zu ſein mit dem ſchönen und harmo— niſchen Leben zu zweien, jetzt tauchte ein Störenfried auf, mit dem man ernſtlich gar nicht mehr gerechnet hatte. Graf Rudolf von Altenberg wollte ſein Wort einlöſen, wollte Leonore Koltau heiraten. Die Vorgeſchichte dieſer Jugendverlobung war ſeltſam genug. Graf Taſſilo von Altenberg— der Vater Rudolfs— und Graf Koltau waren von Kindheit an gute Freunde geweſen. Die väterlichen Beſitzungen lagen dicht neben— einander, und die Jungens waren unzertrennlich geweſen. Das änderte ſich auch nicht, als ſie zuſammen in die Kadettenanſtalt kamen und ſpäter in das gleiche Regiment. Das Schickſal meinte es gut mit ihnen; denn auch als die beiden Freunde heirateten, harmonierten die gegen⸗ ſeitigen Frauen ausgezeichnet, und die Freundſchaft wurde auch durch die Ehen nicht im mindeſten getrübt. Taſſilo von Altenberg hatte Heinrich Koltaus älteſte Tochter zur Taufe getragen, und vier Jahre darauf er— wies der Koltauer dem Freunde den gleichen Liebesdienſt, nach der Geburt ſeines Sohnes Rudolf. Mehrere Jahre nach Rudolfs Geburt kehrte der Storch zum zweiten Male auf Schloß Koltau ein; wie ein roſiges Wunder lag die kleine Leonore in der großen, altväter- lichen Koltauer Wiege. Rudolf von Altenberg, ein elf— jähriger Knabe, konnte ſich nicht ſattſehen an dem kleinen Erdenwunder. Faſt täglich kam er herübergeritten nach Koltau, und es war ſchwer, ihn von der Wiege fortzu⸗ bringen. Rudolfs Intereſſe erlahmte auch nicht, als die Kleine heranwuchs. Stundenlang konnte er geduldig mit ihr ſpielen, alle ihre Launen ließ er ſich gefallen. Wenn man den Jungen mit ſeiner Liebe zu Leonore neckte, ließ er ſich das gern gefallen, und eines Tages er⸗ klärte er, er werde die Leonore heiraten, ſobald ſie beide erwachſen wären. Die beiderſeitigen Eltern hörten das nicht einmal un⸗ gern. Und aus dem Scherz des Knaben wurde mit einem Male Ernſt. Der Koltauer und der Altenberger beſchloſſen, Rudolf und Leonore miteinander zu verheiraten, ſobald die Zeit dazu gekommen war. Klein⸗Leonore wuchs heran. Sie war ein reizendes, wildes Ding, das in den Ställen zu Hauſe war und unter den Hecken herumkroch, und das bis in die äußerſten Spitzen der Bäume hinaufkletterte. Kein Kunſtſtück war ihr zu toll oder zu verwegen. Rudolf von Altenberg war inzwiſchen fortgekommen; ſuche auf Koltau waren auch während der Ferien ſeltener geworden. Der Wildfang Leonore gefiel ihm nicht mehr ſo gut; immer mehr zog er ſich von Koltau zurück. Und dann hatte Leonore nie mehr etwas von ihrem Frühverlobten geſehen. Die Jahre, pergingen mit Blitzesſchnelle. Die zwei Schweſtern müßten Koltan verlaſſen. Nach Beendigung der Schulzeit kam Leonore in ein Penſionat nach London. Die Jahre bei den feinen engliſchen Lehrerinnen wirkten wie ein Wunder auf das wilde Mädchen. Als elegante, wohlerzogene, aber immer noch fröhliche junge Dame verließ Leonore das Penſionat, um einen Winter bei ihren Londoner Verwandten zu leben. Regina brachte gern dieſes Opfer, weil ſie ſich von dem Londoner Aufenthalt viel Gutes für die junge Schweſter ver⸗ ſprach. (Fortſetzung folgt.) JFFFCFCFECCCTT . Aus wan vübscber 1 pastellietiätf. 9 Waschmusseline deſteonddupkelerenche höbsche Muster, gut Waschbar Meter 35,38 Belderwand a in uni v. gestreift in sehr reicher Auswahl, solide Suat 42 indanthren.. 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N Das erſte Wochenende im Juni bringt gleich eine Hochflut ſportlicher Ereigniſſe. Die Som— merſports haben unumſtritten das Komman⸗— do, und auch der Fußball kann daran nichts mehr ändern, obwahl ſeine Saiſon noch keineswegs vorbei iſt. Die Ruderer tre⸗ ten bei zahlreichen Regatten auf den Plan; nach der glanzvollen Saiſoneröffnung durch die Saarregatta gibt es am Samstag und Sonntag gleich an drei Plätzen ruderſportliche Wettbewerbe. Auch die Leichtathleten ſind wie⸗ der eifrigſt am Werk, ganz zu ſchweigen von den Jüngern des Radſports und der übri⸗ gen Jweige der Leibesübungen, deren Tätig⸗ keitsfeld freie Bahn und freies Spielfeld ſend. — Im Fußbal: ſteht der Kampf der Nationen um die Welt⸗ meiſterſchaft im ſchel An Eben treffen in Rom und Mailand die vier Letzten aus dem Wettbewerb der 16 in Italien weilenden Nationen zur Vorent⸗ ſcheidung zuſammen. Hoffen wir, daß in Rom auch Deutſchland einer der Spielpartner iſt. Unſer Gegner wäre dann die Schweiz oder die Tſchechoſlowakei, während ſich um zweiten Spiel des Tages in Mailand die Sieger aus Oeſterreich—Angarn und Spanien— Italien gegenüberſtehen werden. f 1 a In Deutſchland gibt es drei Repräſentativ⸗ ſpiele, die recht aufſchlußreich zu werden ver⸗ ſprechen. In Hamburg ſpielt eine Elf Noro⸗ hollands gegen eine Vertretung Norddeutſch⸗ lands, während in Emmerich eine Niederrhein⸗ Elf gegen die Auswahl von Oſtholland an⸗ tritt. Baden— Süd weſt heißt die dritte Begegnung, deren Schauplatz Pforzheim ſein wird. a 5 In vollem Gange ſind die A ufſtie gs⸗ ſpiele zur ſüddeutſchen Gauliga. In Baden tragen FC. 03 Villingen und 08 Mannheim ihr Rückſpiel aus.— Sehr umfangreich iſt wieder das Privatſpielprogramm der Vereine, wobei Spiele gegen Saarmann⸗ ſchaften immer noch an erſter Stelle ſtehen. So trifft in Mannheim eine Stadtmannſchaft im Rahmen einer Saarkundgebung auf eine Saarbrücken⸗Neunkirchener Auswahlelf, Saar 05 ſpielt beim Fc. Hanau 93, eine aar⸗ pfälziſche Auswahlelf empfängt in Homburg die Mannſchaft von 60 München. Die Sfr. Saarbrücken ſpielen in Zwickau gegen den dor⸗ tigen Sc. Bei den Stuttgarter Kickers ga⸗ ſtiert die Elf des 1. FC. Nürnberg, wäh⸗ rend die Stuttgarter Sfr. zu Mainz 05 fah⸗ ren, der 1. FC. Kaſſerslautern empfängt Bu- dal Budapeſt, in Berlin gegen Hertha und in Bitterfeld gegen Bf. ſpielen die Profis vom 3. Bez. Budapeſts. Der Karlsruher FV, fährt zu Union Hamborn und Sfr. 10 während die Kickers Offenbach in Marburg und Kaſſel ſpielen werden. Gegen Hertha Breslau verſucht ſich Wormatia Worms.— Ruhig iſt es im Handball. Lediglich das Spiel der Schwedenmannſchaft in Magdeburg beanſprucht ſtärkeres Int r⸗ eſſe; die Wee e um die Deutſchen Mei⸗ ſterſchaften fallen vorausſichtlich erſt am 10. Juni. In Stuttgart treffen die Stadtmann⸗ ſchaften der Möürttemheraiſchen Hauptſtadt und Alms zur nevanche aufeinander. trieb künden dagegen die Leichtathleten an. In Hamburg gibt es am Sonntag ein Bahnſportfeſt mit ſehr guter Beſetzung, Re⸗ gensburg und München tragen in der alten Donauſtadt einen Städtekampf aus. Beherr⸗ ſchend ſind aber überall die Großſtaffelläufe. In Frankfurt, Stuttgart, Heidelberg, Ulm treten die Sportler und Turner zum Wett⸗ kampf und zugleich zur Werbung für die Leichtathletik an, denn gerade derartigen Staf⸗ — Hochbe⸗ Mittelpunkt allen Geſchehens. 8 fel⸗Veranſtaltungen wohnt eine beträchtliche propagandiſtiſche Wirkung inne.— In ſchwe⸗ rem Kampf ſtehen über das Wochenende Deutſchlands beſte Turner. In Budapeſt ſtreiten insgeſamt 17 Natio⸗ nen um die Turn⸗Weltmeiſterſchaften und die Deutſchen, die ſeit Kriegsbeginn erſtmals wie⸗ der in ſtärkerem Ausmaße ſich an Wettkämp⸗ fen mit ausländiſchen Turnern beteiligen, wer⸗ den einen mehr als ſchweren Stand haben. Acht deutſche Turner, die beſten unſeres größ⸗ ten, Leibesübungen treibenden Verbandes, fämpfen als Nationalmannſchaft im Fünfzehn⸗ kampf um die ternationalen Sp liens, Ungarns, Nationen.— D herrſchr ebenfalls nover nimmt de im Hinblick auf Der Bruſtſchwin Schwimmer ihre Samstag in haben jetzt ſchon Siegespalme mit den im in⸗ haben im allgemeinen Sommerpauſfe. Lediglich der DT.⸗Gau Südweſt trägt in Offenbach ſeine Meiſterſchaften aus.— Im ſerballer allerdings müſſen kämpfe gegen Frankreich und Holland vor. und der Freiſtilmeiſter Fiſcher(Bremen) wer⸗ den in Paris gegen die beſten franzöſiſchen haben ſchon ſeit längerem„Ferien“, wenig⸗ ſtens die Amateure. Die Profis bringen am Duisburg und Bernau bei Ber⸗ un Veranſtaltungen heraus.— Hochbetrieb ort bekannteſten Größen Ita⸗ Finnlands und zehn anderer ie Fechter Schwimmen ziemlich Ruhe. Unſere Waf⸗ antreten; in Han⸗ r DS. eine letzte Siebung die bevorſtehenden Länder⸗ imer Schwarz(Göppingen) Kräfte verſuchen.— Die Boxer die Ruderer. —— 40.— 35.—, Julius Mannheim mit Lenger- F 1, 1 Steite Nhe porodeoleh Für die heißen Tage: Sommer- Hosen 30 in Flenell, Kkammgeimn, Fresko, 19.73, 1 3.78, 7 1„30, 7.30 Sommer- Joppen in Lüster- Tussorf- Leinen Sowie Hlechten-dacken 19.75 12.75 Einzel-FZakko 75 für eleg. Sommefrkombinstonen 25.— Sakko- Anzüge f fesche Neuhelten 1 * 65.— 585.—, 45.—, 35. 33.—, 28.—, und Golf 9225. 45.—, 35.— 1 9.75 Straße 5*⁴ In Grünau wird mit der Frühjahrs⸗Regatta die offizielle Berliner Saiſon eröffnet, in He. delberg gehen Süddeutſchlands Rude ver nachdem am Vorfonntag ſchon Saarbrücke, gerufen hatte— zur zweiten Kraftprobe. Deus, ſche Ruderer ſtarten auch in Kopenhagen, w. ſich die ganze ſkandinaviſche Klaſſe ein Stel. dichein gibt.— Ganz groß iſt wieder de Programm im N Motorſport. Nach dem Bomben-Publikumserfolg des do! ſonntägigen Avusrennens iſt man auf da Internationale Eifelrennen geſpannty b. dem beſtimmt auch Mercedes-Benz an d. Start gehen. Der Avusſieger Moll und fein Kollege Veyron von den„Kleinen“ werde höchſtwahrſcheinlich wieder mit von der Part! ſein. Auch die Auto⸗Union iſt wieder im Ren nen. In München kämpfen die Motortas Bahnfahrer um den„Goldenen Helm vos Deutſchland“, die wertvolle, vom Führe Deutſchlands geſtiftete Trophäe.— Die At, deutſchen Ringer haben mit Siegfried Ludwigshafen— Molau! Bamberg einen weiteren Kampf um die Sus. deutſche Meiſterſchaft. a Rundfunk⸗Brogramme Reichsſender Fraulfurt a. M. eden Werltag wiederkehrende Progs . 5.45 Choral, Zeit, Wetten; 5.8 Gymnaſtik I; 6.15 G mnaſtik JI; 6.40 Jei Nachrichten; 6.50 Wetter; 6.55 Früh dong 8.15 Waſſerſtandsmeldungen, Wetter; 8. Gymnaſtik; 10 Nachrichten, 11 ee 11.40 Programmanſage, Wirtſchaftsme un⸗ gen, Wetter; 11.50 Sozialdienſt; 12 Mitte. konzert J; 13 Zeit, Nachrichten; 13.10 Leal Nachrichten; 13.20 Mittagstonzert II; 29.5 Zeit, Nachrichten; 14 Mittagskonzert III 15.55 Gießener Wetterbericht; 15.40 Zeit, Wir ſchaftsmeldungen; 15.50 Wirtſchaftshericht; 3 Nachmittagskonzert; 18 Jugendſtunde 18.3 Wetter, Wirtſchaftsmeldungen, Zeit; 18.50 Griff ins Heute; 20 Zeit, Nachrichten; 20.15 Stunde der Nation; 22.20 Zeit, Nachrichten 22.35 Du mußt wiſſen; 22.45 Lokale Nach⸗ richten; 24 Nachtmuſik. i 4 Sonntag, 3. Juni: 6.15 Nationalſozialiſt ſcher Morgengruß, anſchl. Flughaſenkonger 8.15 Zeit, Nachrichten; 8.25 eee 8.40 Kath. Morgenfeier; 9.20 Evang. Mor genfeier; 10 Internationales Eifelrennen 1935 Staffelhörbericht; 10.30 Feierſtunde de Schaffenden; 11 Ringſendung aus vier deut ſchen Flughäfen; 11.30 Bachkantate; 12.0 Mittagskonzert J; 12.40 Mittagskonzert 115 13.25 Internationales Eifelrennen 1934, Sta ſelhörbericht; 14 Kinderſtunde; 15 Die Regen burger Domſpatzen ſingen; 15.15 Zehn⸗K nn. tendienſt für die Landwirtſchaft; 19.25 Stunde des Landes; Einlagen vom 1934; 17 Uebertragung von der Flug porto Internationalen e anſtaltung auf dem Tempelhofer Feld; 578 Nachmittagskonzert; 18.30 Konzert; Die Meiſterſinger von Nürnberg, von Wagner, 3. Akt; Nachtmuſik. 13 Wong, 4. Juni: 14.40 Liederſtunde, 4. um 90. Geburtstag Joe 17.45 Vom lustigen Soldatenleber 18.25 Franzöſiſch; 19 J bart, Hörfolge; 20.15 Mackenbacher Muſif: 23 Kammermuſſk. ö An alle Viernheimer Volksgenoſſen. 15.45 Nachmittagskonzert m. 19— Freitag Aber Vater iſt dagegen, heitere a oußergewöhnlich Schönes geboten. 23.05 Zeit, Nachrichten 23.20 Wetter, Sport; 23.30 Nachtmuſik, 5 Detlev v. Lilienckons. bin der Dr. 025 eethoven⸗Konzert, 2 den alten Verbänden vorhanden ſind zu f⸗ chern, wird angeordnet, daß die Dienſtſtel⸗ Perſonalunjon n aufbauen die Pflicht haben, mit den Leitern der Dienſtſtel⸗ der Reichsberufsgruppen bei ben Angeſtellten in kameradſchaftlicher Weiſe zuſammenzuarbei⸗ f in die Dienſtſtellen der alten Verbände insbeſonde⸗ 1 der Reichsberufsgruppen der Angeſtellten haben zu unterbleiben und ſind ſtrengſtens verbo— lenleiter der NSB0O, die in die Dienſtſtellen der DAßß len der alten Verbände, insbeſondere ten. Jegliche Art von Eingriffen re Beſetzungen von Geſchäftsſtellen ten. Der Aufbau der Reichsbetriebsgrappen der DAF, der nunmehr tatkräftig in Angriff genommen wird, iſt dem Pg. Förſter über⸗ tragen. Dieſer Aufbau der Reichsberufs⸗ gruppen erſtreckt ſich nicht nur auf die Mit⸗ glieder der Angeſtellten, ſondern auf alle Mitglieder der Deutſchen Arbeitsfront. la- dannach (Parteiamtliche Veröffentlichungen der NSDAP., Ortsgr. Viernheim und der Unterformationen). NSDAP., Ortsgruppe Viernheim Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19. Geſchäftsſtunden⸗ Einteilung: N. S. B. O. und Deutſche Arbeitsfront: geden Montag, Mittwoch u. Freitag, abends 7—9 Uhr Ortsgruppenleitung: geden Montag und Donnerstag, abends 7—9 Uhr NS.⸗Hago-Geſchäftsſtunden: Jeden Montag und Donnerstag Abend 7—9 Uhr in der Geſchäftsſtelle. Kaſſenverwaltung der Ortsgruppe: Jeden Donnerstag, abends 7—9 Uhr Rundfunk. Geſchäftsſtelle: Gaſthaus zum Freiſchütz Geſchäftszeiten: Dienstag u. Freitag von 18—20 Uhr N. 5. K. O. B. Betr. Kundgebung in Auerbach am Sonntag, 3. Juni 1934. Sammelpunkt O. E. G.⸗Bahnhof, pünktlich 11.15 Uhr, Ab- fabrt dortſelbſt. Fahrpreis hin und zurück 1.30 Mk. Von Viernheim bis Weinheim Sonntagskarte Mk. 0.40. Weinheim— Auer bach und zurück, Geſellſchaftskarte Mk. 0.90. Aufſtellung des Feſtzuges in Auerbach um 13 Uhr, anſchließend Kundgebung und Be— ſuch der Feſtſpiele. Nach Schluß Kamerad— ſchaftsabend in Auerbach. Abfahrt erfolgt 20.50 Uhr. Am Gehen behinderte Kamera- den werden mit Kraftwagen gefahren. Wir bitten unſere Kameraden und Kameraden— frauen um zahlreiche Beteiligung. Der Ortsgruppenobmann Seelinger. Reichs⸗Luftſchutz⸗gund, Ortsgruppe Viernheim. Heute Abend Schulungsabend Revier 2. Beginn diesmal pünktlich 20.45 Uhr. Wir können nicht immer auf Nachzügler warten. Verſchiedene Mitglieder ſind jetzt immer noch mit dem Beitrag für 1934 im Rückſtand. Bei der nächſten Kaſſie⸗ rung am Samstag und Sonntag müſſen dieſe Rückſtände reſtlos bezahlt werden, damit wir unſeren längſt fälligen Zahlungsverpflichtungen nachkommen können. Heil Hitler! Münkel, Geſch. F. Die Gefolgſchaft 3 /IIl/249(Viernheim) benö- tigt zur Einrichtung ihrer Geſchäftsſtelle ver— ſchiedene Möbel; Tiſche, Stühle, Schränke, Papierkorb, ein Schreibtiſch, Lampen und vie— les andere wird da gebraucht, um was ich hiermit Alle, die irgend etwas entbehren kön— nen, herzlichſt bitte! Wir können alles ge— brauchen und bitten nur um Benachrichtigung durch eine Poſtkarte an Ig. Walter Reiß, Viernheim, Lampertheimer Straße Nr. 21. Wir holen dann gern alles ab. Jeder beweiſt uns durch ſeine tatkräftige Hilfe, daß er die Jugend Adolf Hitlers in ihrem Wollen und Streben verſtanden hat, das dritte Reich gegen alle ihm entgegenwirkenden Kräfte auf Hun⸗ derte von Generationen zu garantieren. Heil Hitler! Der Führer der Gefolgſchaft 3 Ill 249 m. d. F.b.(gez.) Oſtwald, Scharführer Wir danken herzlichſt im voraus. Viernheimer Tonſilmſchau Die bezaubernſte Tonfilm Operette * Der lächelnde Leutnant mit Maurice Chevalier Nach vielen Monaten erſtmals wieder eine Tonfilm-Operette und zwar eine von der aller⸗ beſten. Mit dieſem Meiſterwerk wird noch heute Freitag allen Beſuchern was ganz „Du haſt das, worauf es ankommt“ iſt der Untertitel der in einige ſchöne Stunden bereiten mit dem Motto: Kraft durch Freude. Die Eintrittspreiſe ſind die denkbar billigſten, die ſich Jeder leiſten kann. Viernheim hat die billigſten Eintritts preiſe und die Darbietungen ſind wie in der Großſtadt. Alles beſucht Maurice Chevalier und George Baneroft in dem 2. Großfilm„Wer hat hier Sport-Anzüge Flanell-Golfhosen 2 tlg. 22. mit Ig. u. Golthose. neueste Muster 86. 48.— 42. 35. Gabardin-Mägtel n Süpon- und Raglanfoim auf Kunstseide, in vielen Fetben 86.49.42. 35. 28. Ilheſn ESB. 1824 Mannheim, N 1, 5 nur bei S weit im Schnitt 11. 8.30 6.50 4.50 Herren-Anzüge elegante Form, neueste Dessins 68. 34. 45. 32. 25. Sreite Strate Lokales Viernheim, den 1. Juni Wieder ein Waldbrand. Geſtern Nachmittag gegen 6 Uhr, wurde die hieſige Feuerwehr durch die Alarmſirene wieder wegen eines Waldbrandes alarmiert. In den Dooſen Abteilung 15, Nähe der Mannheimer Grenze, auf Viernheimer Gebiet war, wohl infolge Un— vorſichtigkeit von Wanderern ein Waldbrand ausgebrochen, dem über 1 Morgen Kiefern⸗Dich— tung zum Opfer fiel. Die Mannheimer Feuer— wehr, die telefoniſch gerufen werden konnte, war bald zur Stelle und auch die hieſige Wehr war bald am Brandherd, ſodaß es den gemeinſamen Bemühungen gelungen iſt, den Brand zu löſchen. So mußte wieder 1 Morgen Wald, ein Opfer der Leichtſinnigkeit ſeiner Beſucher werden. Vom Standesamt. Im Monat Mai wurden in unſerer Gemeinde 17 Kinder zur Welt gebracht. 30 Paare ſchloſſen den Ehebund und 9 Sterbefälle ſind zu verzeichnen, darunter 2 Totgeburten. * Stand der Erwerbsloſighkeit in Viernheim. Nach den ſtatiſtiſchen Feſtſtellun- gen wurden am 31 Mai, in unſerer Gemeinde insgeſamt 607 erwerbsloſe Unterſtützungsemp— fänger gezählt. * Weitere Arbeitskräfte für Han⸗ nover. Morgen Samstag werden weitere 40 Bauhandwerker nach Hannover abreiſen, um dort die Arbeit aufzunehmen. „75 Jahre. Unſer geſchätzter Mitbür⸗ ger, Herr Johannes Lang 5. Cigarrenmacher, Friedrichſtraße 6., feiert morgen Samstag, den 2. Juni in körperlicher und geiſttiger Rüſtigkei ſeinen 75. Geburtstag. Dem greiſen Geburts— tagskind unſere herzlichſten Glück- und Segens— wünſche und alles Gute zu einem glücklichen, geruhſamen Lebensabend. * Hoferſpiel. Wie im Vereinsanzeiger erſichtlich, veranſtaltet der Turnverin am nächſten Der Fronleichnamstag. Fronleichnam iſt der Tag, an dem die katholiſche Chriſtenheit in beſonderer Feierlichkeit der Einſetzung des allerheiligſten Altarſakramentes gedenkt. Die Kirche tritt an dieſem Tage aus dem Gotteshaus heraus. In feierlicher Prozeſſion verehrt ſie das feierliche Vermächtnis. So hat auch geſtern die geſamte hieſige katholiſche Ge— meinde an der Prozeſſion innigſten Anteil ge— nommen. Die Orteſtraßen, wodurch das Aller— heiligſte getragen wurde, waren überaus feſtlich geſchmückt. Die vier Stationen, wo die vier verſchiedenen Evangelien geleſen wurden, an der Poſt, am Fürſt Alexander, an der Marienkirche und an den Engl. Fräulein, waren beſonders ſchön ausgeſchmückt. Mädchen, in unſchulds vollem Weiß gekleidet, ſtreuten Blumen auf die Wege. Friſches Maiengrün ſäumte die Straßen. Tiefen Ernſt und Andacht finden wir auf den Geſichtern der teilnehmenden Männer und Frauen. Froh brauſt der Geſang der glaubensſtarken Lieder gen Himmel. Das Allerheiligſte wird von Hochw. Herrn Geiſtlichen Rat Wolf ſelbſt unterm Himmel getragen und begleitet von den übrigen Geiſtlichen Herren ſowie Herrn Bürgermeiſter Bechtel und Herrn Beigeordneten Schweigert ſowie Mitgliedern des Kirchenvorſtandes. Der Katholiſche Kirchenchor„Cäcilia“ ſowie die Ver— einigte Feuerwehrkapelle trugen ihren Teil zur Verſchönerung der Prozeſſion bei, die in allen Teilen einen feierlichen und eindrucksvollen Eindruck hinterließ. * Skagerrak⸗Feier. Der hieſige Marine- Verein, der in letzter Zeit eine ſehr rege Tätig— keit entfaltet, ließ es ſich nicht nehmen, geſtern, am Jahrestag der großen Seeſchlacht am Skager— rak, ſeinen gefallenen Brüdern, zu gedenken. Gleich nach der Prozeſſion marſchierten, unter den Klängen der Feuerwehrkapelle, der Marine-Verein, S. A. und S, S. ſowie die Mitglieder der Teu— tonia ſowie Haſſia zum Kriegerfriedhof, um dort eine kurze jedoch eindrucksvolle Gedenkfeier abzu— halten. Der Vorſitzende des Marine Vereins, Sonntag einen Werbemarſch durch Viernheim. Herr Hans Brückmann, fand in ſeiner Gedächt— nisanſprache herzliche Worte der Anerkennung, nen. ſcheine(Abſchnitte) der Gruppe 1 zu 10 Mk., kaſſen zur Einlöſung vorgelegt werden. Einlöſung erfolgt nur gegen Anrechnung auf rückſtändige, fällige oder fällig werdende Ver- mögen-, Umſatz⸗, den übrigen Verkehrsſteuern, auf Zölle, Verbrauchsſteuern, ſowie zur Be— gleichung des Branntweinaufſchlags. Eine bare Heraus zahlung findet nicht ſtatt. kommen ab 1. 4. 1934 die Zinsvergütungs⸗ ſcheine zur Einlöſung keit iſt, daß die Abſchnitte der Steuergutſcheine zu 10, 20 und 50 Ml tungsſcheine nur von der Amtskaſſe und nicht vom Inhaber vom Stamm abgetrennt werden dürfen, da ſonſt eine Anrechnung bezw. Einlö— der Liebe und Verehrung für unſere gefallenen Helden, die volle Hingabe, Opfer und Treue für das Vaterland geſtorben ſind. Eine Kranz⸗ niederlegung zum Gedächtnis der teueren Toten, 3 ergreifende„Vater unſer“, von einem Kinde laut vorgebetet, das ſtimmungs volle Lied vom guten Kameraden, durch die Feuerwehrkapelle geſpielt ſowie 3 Ehrenſalven, dann war die ein⸗ drucksvolle Ehrenfeier für die toten Seehelden beendet. . Volksfeſt auf dem DJ K.⸗Stadion. Wie es bereits in vielen Orten ſchon längere Zeit eingeführt iſt, ſo hat unn auch die hieſige katholiſche Kirchengemende am Fronleichnams— tag zu einem allgemeinen Volksfeſt eingeladen. Ueberaus zahlreich wurde dieſer Einladung Folge geleiſtet, ſodaß die Räumlichkeiten der Sporthalle ſowie alle zur Verfügung ſtehende Sitzgelegenheit im Freien reſtlos beſetzt waren und noch viele Beſucher ſtehen mußten. Für Unterhaltung war in reichſter Weiſe geſorgt. Die Feuerwehrkapelle lonzertierte eifrig. Schießbuden und ſonſtige harmloſe Glücksbuden unterhielten die großen und Kasperltheater, Wurſtſchnappen, Sacklaufen und noch allerlei Allotria die kleinen Kinder. Und die Alten ſaßen dabei, aßen und tranken und freuten ſich des fröhlichen Treibens. Es war ein Volksfeſt im wahrſten Sinne des Wortes gemütlich, voll Fröhlichkeit und Harmonie. Die Hoferſpiele. Die 4. Aufführung am geſtrigen Fronleichnamstag, erfreute ſich, trotz- dem der geſtrige Tag, nur ſo eine Art Halbfeier— tag war, eines ſehr guten Beſuches. Die Aufführung war wieder in allen ihren Teilen wohlgelungen, ob— wohl verſchiedene Spieler, da ſie arbeiten mußten, fehlten oder erſetzt waren. Beſonders bemerkens— wert iſt noch, daß der Zuſchauerraum nach hinten erhöht iſt, ſodaß jeder Beſucher das Spiel ver— folgen und alles ſehen kann. Die nächſte Auf- führung iſt am kommenden Sonntag. Es iſt dringend zu wünſchen, daß ſich die Beſucherzahl immer noch mehr erhöht, damit die gewaltige Leiſtung von Spieler und Vereinsleitung ihren Lohn findet. Faſſe es deshalb jeder Viernheimer als Ehrenpflicht auf, immer und immer wieder, wo er nur kann für die Viernheimer Hoferſpiele zu werben und zum Beſuche anzueifern. Tiefe lösche Wellen geben der Friſur ein gutes Ausſehen, längere Haltbarkeit und ſind ein Zeichen geſunden, ſtraffen Haares. Solches Haar können auch Sie beſitzen: neutraliſieren Sie nach jeder Kopfwäſche Ihr Hen durch Nachſpülen mit„Haarglanz“, der jedem Beutel Schwarzkopf⸗Schaumpon beiliegt. Schwarzkopf⸗Schaumpon ermöglicht es außerdem, Ihre Haarpflege paſſend zu wählen: Blondinen nehmen die Sorte„Kamillen⸗ Extrakt“, Brünette und Dunkle die Sorte„Nadelholzteer“. Für jedes Haar geeignet: Schwarzkopf⸗ Schaumpon mit Veilchengeruch. » Einlöſung von Steuergutſchei⸗ Ab 1. 4. 1934 köanen die Steuergut-⸗ 20 Mk. und 50 Mk., ſowie der Gruppe 2 zu 100 und 200 Mk. bei den Finanz- und Zoll⸗ Die Desgleichen Von beſonderer Wichtig— und der Zins vergü⸗ ſung verweigert wird. recht“. Nur noch heute Freitag Reichsautoſtraße Köln Düſſeldorf. Die Reichsautoſtraße von Köln nach Düſſeldorf iſt nach den neueſten ſtraßenbaulichen Erfah⸗ rungen gebaut. Durch Verwendung von ver— ſchiedenfarbigem Straßenmaterial wird das Einhalten der Fahr⸗ bahn erleichtert. Die zu beiden Seiten der Fahr⸗ bahn ſtehenden War⸗ nungsſteine ſind mit Rückſtrahlern ausgeſtat⸗ tet und gewährleiſten da⸗ durch wee ee eit. —— 5 8 5 5 2 . eee ——— *