Wasser alleln genügt nicht als Nahrung für Inrè Pflanzen. Zum kräftigen Wachstum gehört eine zweckmäßige Düngung. Geben sie alle 8 Tage etwas Aſai not im Giepasser gang haben Sie die schönsten Topfpflanzen u. Blumen- beete. Mafrol empfiehlt als den besten Pflanzendünger: Drogerie P. Moskopp, Drogerie E. Richter. Dose 50 Pfg. Großer, ſchöner Kopf- Salat 3 Stück 10% Weinheimerſt 79 letztes Haus. 1 Ummer u. Küche zu mieten ge⸗ ſucht. Von wem, ſagt der Verlag. Suche per 1. Juli 34 1 Ammer wonnung eunbeimer Anzeiger 5 Viernheimer Zeitung mit Zubehör, zu Küche vermieten. j a 8 f Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiert— i 255 zu mieten. üg onn- und Feiertage. Bezugspreis monatl. 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Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag, abends 7—9 Uhr NS.⸗Hago⸗Geſchäftsſtunden: Jeden Montag und Donnerstag Abend 7— 9 Uhr i in der Geſchäftsſtelle. Kaſſenverwaltung der Ortsgruppe: Jeden Donnerstag, abends 7—9 Uhr Rundfunk. Geſchäftsſtelle: Gaſthaus zum Freiſchütz Geſchäftszeiten: Dienstag u. Freitag von 1820 Uhr Den Mitgliedern zur Kenntnis, daß unſere Kollegin Ffau Mara Beyer Zur Starkenburg in die Ewigkeit abgerufen wurde. Die Beerdigung findet heute Nach⸗ mittag 5 Uhr ſtatt. 5. Um zahlreiche Beteiligung bittet. Die Ortsgruppenverwaltung. (Viernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfenni bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen 75 7 mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Plaßvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim Fracht⸗ briefe erhältlich im Verlag dieſes Blattes. 2 lecker ca. 36 ar (Bauplätze) zu verkaufen. Angerer, Alicenſtraße 4. Trauerdruckſachen liefert ſchnell und billig Viernheimer Anzeiger. Abteilung Rundfunk. Am Mittwoch, den 6. 6. 1934 findet in der Geſchäftsſtelle der Funkwarteorganiſation, der 1. Baſtelabend ſtatt. Ich bitte, daß ſich alle Intereſſenten pünktlich um 8 Uhr einfinden. Am Freitag, den 8. 6. 34. findet in un⸗ ſerer Geſchäftsſtelle im Freiſchütz um 8/ Uhr eine Verſammlung aller Sektions⸗ u. Betriebs⸗ funkwarte ſtatt. Allen wird es zur Pflicht Bekanntmachung. Betr.: Ortsvermeſſung Viernheim. Vom 4. Juni 1934 ab, wird die Abmar⸗ kung und Vermeſſung der Grundſtücke zwiſchen Kreuz-, Goethe-, Alexanderſtraße und Feldlage ſowie zwiſchen Blauehut⸗, Panduren⸗, Hofmann⸗ ſtraße, Wieſenweg und Feldlage vorgenommen. Nummer 128 15 . eee 3. GELDLIOTTERIE Freier Weg—llares Ziel 00 ArGeitob 08 chan Die Saarabſtimmung am 13. Januar 1935. 5 E E Mittwoch, den 6. Juni 1934 51. Jahrgang Not wird zur Tugend Schlalummer von 165. RM an Die endliche und endgültige Feſtſetzung des Abſtimmungstages als Ergebnis der letz⸗ Herrenzimmer von 190. RM an 5 gemacht. Heil Hitler! Englert, Ortsgruppenſunkw. Reichsluftſchußbund. Bei den Schulungs- kurſen der Hauswarte jeden Dienstag und Freitag 20,45 Uhr bleiben verſchiedene Volks⸗ genoſſen fern. Ich richte daher an dieſe Haus⸗ warte die dringende Aufforderung reſtlos zu erſcheinen. Der Hauswart iſt der Träger des Luft. ſchutzes. Zuverläſſigkeit, Pünktlichkeit und Entſchloſſenheit müſſen ihn aus⸗ zeichnen. Wer aus dem Luftſchutzbund ausgeſchloſſen wird, weil er nicht im Intereſſe der Volks- gemeinſchaft handelt, müßte ſich über die Folgen im Klaren ſein. N. S. D. A. P. Reichsluftſchutzbund Ortsgruppe Viernheim Ortsgruppe Viernheim i. V. Schweigert. komm. Ortsgruppenführer Moskopp. Die Kaſſier der D A. F. melden bis ſpä⸗ teſtens Mittwoch, den 6. Juni die Bezieher⸗ zahl für die Zeitſchrift„Arbeitertum“ Ich er⸗ warte pünktliche Einhaltung dieſes Termins. Die Zellenwalter der D. A. F. werden an die Abgabe der Blockwalterliſten erinnert. ngo. geiträge. Die Amtswalter haben die NS. Juni- Beiträge bis 15. Juni des Jahres abzurechnen. Lokales Viernheim, den 5. Juni Sterbetafel. Heute Vormittag ver⸗ kündeten die Sterbeglocken das Ableben von Frau Maria Faltermann geb. Hoock, Kiesſtraße die im Alter von 52 Jahren, in die Ewigkeit abgerufen wurde. R. J. P. „Eine Frau umgefahren. Geſtern Nachmittag hat ein Autofahrer auf der Wein⸗ heimerlandſtraße, Nähe der Kapelle, beim Aus- weichen eine hieſige Frau umgefahren und leicht verletzt. Der Autofahrer hat die Frau nach Hauſe gebracht und ſich bereit erklärt für die entſtehenden Koſten aufzukommen. Gottesdienſtordnung der Evang. Gemeinde. Die Singſtunde des Kirchenchors findet nicht am Dienstag, ſondern am Donners⸗- tag /9 Uhr ſtatt. Zum Verbandspokalſpiel Viern⸗ heim— Hockenheim. Um den hieſigen Sportfreunden ein Bild zu geben von der Spiel⸗ ſtärke Hockenheims ſei hier ein kurzer Auszug aus einem Sportbericht über das Spiel am letzten Sonntag gegen Union Heidelberg wieder⸗ gegeben: Als weiterer Vertreter der Kreisklaſſe konnte ſich Hockenheim durch einen verdienten Sieg über Union Heidelberg weiterhin im Rennen behaupten. In ſchmiſſiger Weiſe hat Hockenheim ſeinen gefürchteten Ruf als Pokalmannſchaft aufs neue beſtätigt. In keiner Weiſe ließ ſich der Sturm auf unnötige, zeitraubende Aktionen ein, ſodaß es gelang, die ſich gut ſchlagende Heidel⸗ berger Hintermannſchaft immer wieder zu über⸗ winden. Die Stürmerleiſtungen der Union waren nicht gerade ſchlecht, aber immerhin ließ ſich im Strafraum der letzte Druck vermiſſen. Durch dieſen Sieg trifft nun Hockenheim im nächſten Gang auf Amicitia Viernheim.— Wir ſehen alſo, daß Hockenheim einen gefürchteten Gegner ab⸗ gibt und die„Grünen“ unbedingt auf der Hut ſein müſſen, damit ſie keine Enttäuschung erleben. bis zum 11. Juni 1934 die vorhandenen Par⸗ zellengrenzſteine ihrer Hofreiten aufzuräumen u. ſich von der vollſtändigen Abmarkung ihrer Hof⸗ reitegrenzen zu überzeugen. die Vermeſſung ausführende Beamte. Die betr. Grundeigentümer werden erſucht Auskunft erteilt der Darmſtadt, den 2. Juni 1934. Feldbereinigungsamt Darmſtadt Hoffmann Spolsezlmmer von 280. RM an Matratzen in Kapok, Roßhaar Wolle und Seegras ztürige Spiegelſchränke sowie 1, und Ttürige Schränke und Einzelmsbel in grober Auswahl fiobelnaus dunner Mannheim, Qu 5, 16 Bedarfsdeckungsscheine wer- den in Zahlung genommen. 5 404 ZO GEWINNE, 20 PRAMIEN X 1 09808 — Saar in Biernheim. Fechtergilde empfängt am Samstag, den 9. ds. Mts. eine Fechtergruppe von der Saar. Am Samstagabend findet im Engelſaale ein Begrü— ßungsabend ſtatt. um Sieg und Ehre. Einwohnerſchaft bereits heute auf dieſe Veran⸗ ſtaltung aufmerkſam. * Die Fechtergruppe Saarlouis Die hieſige Am Sonntag vormittag von 10 bis 1 Uhr kämpfen 12 Fechter im Florett, Wir machen die hieſige Kritikſingen zu Bürſtadt, 13. Mai 1934 Kreis Ried. 8.„Sänger⸗Einheit“ Viernheim. Chor- leiter: Emil Hartmann, Mannheim. Chor J: Volk... H. Heinrichs Chor Il: Untreue. Fr. Silcher Die Sänger⸗Einheit fällt ſofort durch ihr außergewöhnlich ſchönes und ausgezeichnet ge⸗ ſchultes Stimmenmaterial wohltuend auf. Be⸗ ſonders iſt es der 2. Baß, deſſen Tiefe, männ⸗ liche Kraft und herrliche Tonfarbe zur Be— wunderung hinreißt und„des Baſſes Grund— gewalt“ ſo recht verkörpert. Dabei ſcheinen dieſe Baßſänger grundmuſikaliſch zu ſein, denn ſie intonieren auch in ganz tiefer Lage beſonders klar, ſodaß der 2. Baß zu einem ſoliden Fun- dament für die Tonreinheit wird. Gleich am Anfange des Chores„Volk“ konnte der 2. Baß beim Vortrag des Themas ſein Können im beſten Licht zeigen. Aber auch die übrigen Stimmen brachten das Thema im Verlaufe der Durchführung in ausgezeichnete Tongebung. Wie auf dem Gebiete der Tonbildung ſo auch auf den übrigen Gebieten der Bewertung, als da ſind: Tonreinheit, Rhythmik, Dynamik, Ausſprache, Stimmenausgleich und Auffaſſung waren die Leiſtungen in beiden Chören recht gut, zum Teil ausgezeichnet. Der Kritiker verzichtet auf weitere Dar⸗ legungen; er verweiſt auf die Einträge in der Partitur. Es ſind nicht nur ſolche der Be⸗ anſtandung! Beide Chöre, der Kunſtchor ſowie das ſchöne zum Volkslied gewordene„In einem kühlen Grunde“ kamen zu einer geradezu vor⸗ bildlichen Wiedergabe und löſten bei den Zu⸗ hörern tiefgehende Wirkung aus. Der Kritiker: Döbert, Muſikdirektor. Vereins⸗Anzeiger Odenwaldklub. Morgen Mittwoch, den 6. Juni abends 8½ Uhr Klubabend im Löwen zwecks Zeſtſtellung der Teilnehmer an der Hauptver- ſammlung am 16. u. 17. Juni in Weinheim. Friſch auf und Heil Hitler! Stockert, Wanderwart Obſt⸗ und Gemüſemarkt Weinheim vom 4. Juni 1934. Spitzkirſchen 18— 22 Pfg. Kirſchen 13—17 Pfg. Erdbeeren 23— 28 Pfg. Anlieferungszeiten: von 7—9 Uhr, von 11— 13 Uhr, von 18— 20 Uhr. Anfuhr 180 Str. Nachfrage ſehr gut. Nächſte Es wird alſo für alle Sportfreunde wieder ein beſonderer raſſiger Fußballkampf zu ſehen ſein. Feſttag in Fürth Fürth, 5. Jun. Der Beſuch von 41 Bana⸗ ter Schwaben in Fürth, dem Herkunftsort ihrer vor 200 Jahren aus dem ſüblichen Odenwald ausgewanderten Vorfahren, ſowie die Weihe eines Gedenkſteines für den Bana⸗ ter Dichter Adam Müller⸗Guttenbrunn, wohl dem bedeutendſten Dichter deutſcher Zunge im Ausland war für die Au dir Odenwald⸗ gemeinde ein Feſttag. Nach dem gemeinſamen Kirchgang am Morgen, bei dem die feierliche Tracht der Gäſte Wohlgefallen erregte, machte zwar ein hartnäckiger Gewitterregen in den Nachmittgasſtunden den Feſtzug„zu Waſſer“, aber der Weiheakt, zu dem ſich die Witwe und Tochter des Dichters aus Wien eingefunden hatten, vereinte doch eine anſehnliche Gemeinde aus Nah und Fern. Prof. Mgenner⸗Wein⸗ heim, der geiſtige Vater dieſer Wiederſehens⸗ feier, hielt die Feſtanſprache. Für die heſ⸗ ſiſche Regierung ſprach Oberſtudiendirektor Dr. Leip, Darmſtadt, für den Odenwaldklub Prof. Kiſſinger, Darmſtadt. Die Landesgruppen Heſſen, Baden und Württemberg des VDA. feierten den Dichter. Zu Herzen gingen die Dankesworte der Banater Landsleute, des Führers der Banater Jugend, Dr. Muſſar⸗ Obhut der Gemeinde 0 fe und Einheimiſche auf der Feſtwieſe. N Bürgermeiſters Klotz⸗Guttenbrunn und d's Guttenbrunn, der in Banater Erde einen Ros⸗ marienſtrauch zum Einpflanzen vor dem Denk⸗ mal mitbrachte. Heſſiſche VDA. ⸗Jugend über⸗ reichte als ſinnige Gegengabe ein Säckchen mit Heimaterde, um ſie dem Dichter auf ſein Grab in Guttenbrunn zu ſtreuen. Ein Neffe des Dichters, Johannes Lukhaup, hielt eine Anſprache im Banater Dialekt, der vom Oden⸗ wälderiſchen um keinen Hauch verſchieden iſt. Unter Böllerſchüſſen fiel die Hülle von dem Gedenkſtein, den Bürgermeiſter Rettig in die Als die Sonne durchkam, vereinten noch frohe Stunden Gäſte Aus Baden Urteile des Sondergerichts Zuchthaus für einen Goldhamſterer. Mannheim, 5. Juni. Weil er ſich bei der Winterhilfe nicht ge⸗ nügend berückſichtigt glaubte, ſchimpfte in Karlsruhe Fritz Haferſtroh aus Köln bei ſeiner Vermieterin und ſprach über die gan⸗ e Hilfstätigkeit der Regierung in abfälliger Weide. Das Urteil lautete auf eine Gefäng⸗ nisſtrafe von 5 Monaten. Eine andere politiſche Unterhaltung er⸗ folgte in einem Eiſenbahnabteil eines D⸗Zu⸗ ges auf der Fahrt von Radolfzell nach Em⸗ mendingen. Der Angeklagte Wilhelm Ru⸗ dinger war von ſeiner Arbeitsſtelle Metz nach Radolfzell zum Beſuch ſeiner Familie gekommen und gebärdete ſich einem Reiſe⸗ gefährten gegenüber als Stockfranzoſe. „Wir allein ſind die Schuldigen.“ Das Ge— richt ſprach 1 Jahr Gefängnis aus. Der ſchwerſte Fall war die Anklage gegen den 1880 geborenen Dr. Jul. Kantzler aus Pforzheim. Bei einer Hausſuchung fand man bei ihm in einer verſteckten Schublade gehamſterte Goldſtangen im Werte von 716 Mark und 100 Schweizer Franken. Die er⸗ ſteren hätte er bei der Reichsbank anmelden, die letzteren der Finanzbehörde anbieten müſſen. Die neuen ſcharfen Beſtimmungen des Voslkverratsgeſetzes ſehen in der hand- lungsweſſe des Angeklagten ein Verbrechen, das mit Juchthaus zu ahnden iſt. Der An⸗ geklagte will von den geſetzlichen Beſtim⸗ mungen nichts gewußt haben. Das Gericht ſprach eine Juchthausſtrafe von 1 0 2 Monaten aus unker e ſämtlicher Werte. Außerdem erkannte das Gericht auf eine Geldſtrafe von 500 Mark. Verſteigerung Dienstag 10 und 14 Uhr. Gasſchutz auch in Italien. Unſer Bild zeigt eine n mit Gasmasken legentlich einer Parade vor Mu ſſolini in Rom. ten Genfer Saartagung iſt unbeſtritten ein Sieg des Rechts; das heißt, ein Sieg Deutſch⸗ lands, der gleichzeitig die Vorausſetzung zum eigentlichen Sieg in ſich birgt, den Sieg um das Ergebnis der Abſtimmung als Schick⸗ ſalsentſcheidung des deutſchen Landes an der Wenn wir ſagen, daß die Feſtſetzung des Abſtimmungstermins einen Sieg Deutſch⸗ lands, das heißt einen Sieg des Rechts be⸗ deutet, ſo machen wir uns keiner Uebertrei⸗ bung ſchuldig. Deutſchland widerfuhr durch die Abſchnürung des Landes an der Saar, eines völlig deutſchen Landſchaftsteiles, maß⸗ loſes Unrecht, das wieder gutzumachen unbe⸗ dingt Pflicht des Völkerbundes, als ſoge— nannte Inſtitution„Aller Völker“ iſt, und es hätte dieſem„Bund der Völker“ beſtimmt ſehr ſchön geſtanden, hätte er dieſen Land⸗ ſchaftsteil wieder zurückgegliedert, ohne die Aufregungen eines Abſtimmungskampfes. Aber wir wollen auch ſo zufrieden ſein: die nunmehr feſtgeſetzte Abſtimmung wird dem Saarvolk Gelegenheit geben, der Welt zu be— weiſen, daß an ihm der geſamten deutſchen Nation bitteres Unrecht geſchah und daß es nichts ſehnlicher wünſcht, als dieſes Unrecht wieder korrigiert zu ſehen. Es wäre verfehlt, wollte das Saarvolk in Verkennung des Ernſtes der noch vor ihm liegenden Monate heute ſchon in begreiflicher Vorfreude auf den Sieg der Freiheit trinken. Die härteſten Tage ſtehen noch bevor; die Tage des Kampfes gegen die Flut der fran⸗ kophilen und ſeparatiſtiſchen Propaganda, die nun erſt recht einſetzen wird. Es heißt in der Einigung ausdrücklich: Für die Abſtimmungszeit ſoll die Saarregierung das Recht erhalten, die beſtehende Polizei aus ſaarländiſchen Kräften zu verſtärken. Erſt wenn die vorhandenen ſaardeutſchen Kräfte nicht genügen ſollten, kann die Regie⸗ rungskommiſſion Polizeibeamte nichtdeut⸗ ſcher Nationalität, die jedoch deutſch verſtehen und ſprechen müſſen, ins Saargebiet berufen. Das Saarvolk aber wird der Regierungs— kommiſſion noch nicht einmal das moraliſche Recht geben, die Polizei aus ſaardeutſchen Kreiſen zu verſtärken, geſchweige denn ihr die Handhabe geben, Polizeibeamte nichtdeutſcher Nationalität hinzuzuziehen. Diſziplin als Vorausſetzung eines völlig reibungsloſen Abſtimmungskampfes iſt die Forderung an jeden ehrlichen Deutſchen an der Saar. An Provokationen ſeitens bezahlter Ele⸗ mente wird es nicht fehlen, die mit allen Mitteln verſuchen werden, eine Handhabe für 5 f r weiterer Polizeikräfte zu chaffen. die an und für ſich bedeutungsloſe Separa⸗ tiſtenpreſſe ſchreibt:„Vorausſetzung für die Einhaltung des Abſtimmungstermines wird die peinliche Beobachtung der Garantiever⸗ pflichtungen ſeitens Hitler⸗Deutſchlands und der ſogenannten„Deutſchen Front“ fein. Ergeben ſich im Laufe der kommenden Mo⸗ nate neue Verſtöße gegen die Freiheit und We e innerhalb des Abſtimmungs⸗ kampfes, wird neuer Terror aufgedeckt, ſo entfällt der Abſtimungstermin, der nur unter Ne Bedingung feſtgeſetzt wor⸗ en iſt.“ Die Fronten ſind bereits ſeit langem voll⸗ kommen klar: Wer nicht mit uns iſt, iſt gegen uns. Die Parole heißt: Deutſchland oder Frankreich. Etwas anderes gibt es unter keinen Umſtänden. 5 0 „Auch die Kommuniſten haben nunmehr ihre Parole, die ſie bisher aus demagogiſchen Gründen verworren abfaßten:„Zurück in ein Rätedeutſchland!“ klar herausgeſtellt. Die Bekanntgabe des Abſtimmungstermins quittierten ſie mit der Verzweiflungsphraſe: „Sorgt für die Niederlage Hitlers am Ab⸗ ſtimmungstag 13. Januar!“ Mit ſichtlicher Genugtuung ſtellten daher die Separatiſten feſt:„Erfreulich iſt die Tatſache, daß nun⸗ mehr auch die kommuniſtiſche Partei an der Saar ſich endgültig klar und offen für die arole ausgeſprochen hat:„Gegen Hitler⸗ eutſchland, für den Status quo“. Tue Be⸗ ſchlüſſe der maßgebenden Körperſchaften lie⸗ Hen jetzt vor.“ Nach eine kleine, wenn auch ſehr naive nu ben die S tiſten; ſie erhof⸗ Were Wir brauchen nur zu leſen, was Die deutſche Wirtſchaftsbelebung als Folge des Kampfes gegen die Arbeitsloſig⸗ keit hat zwangsläufig zu einer erheblichen Zunahme der Einfuhr von Rohſtofſen ge— führt, die natürlich mit Deviſen bezahlt werden müſſen. Da aber im Gegenſatz zur Einfuhr die deutſche Ausfuhr beträchtlich ab⸗ genommen hat, iſt eine Deviſenverknappung eingetreten, die zu beſeitigen eine der wich⸗ tigſten Aufgaben der Reichsregierung iſt. Es ſind ſehr ernſte Worte, die Reichswirt⸗ ſchaftsminiſter Dr. Schmitt vor einigen Ta— gen an die Adreſſe des Auslandes gerichtet hat. Sie ſeien deshalb an dieſer Stelle wie— derholt: „Es iſt nur natürlich, daß in dem glei— chen Maße unſer Expork gehoben werden muß. BVerſchließen ſich dieſer einfachen Schlußfolgerung die ausländiſchen Märkte, ſo könnken wir die Zahlungen unſerer Schuldenzinſen nicht forkſetzen und man würde außerdem wieder weniger Rohſtoffe an uns verkaufen können. Deukſchland wird deshalb genau ſo ſeinen Weg gehen müſſen. Es wird Mittel und Wege finden, die aus der Not eine Tugend machen. Ich bin aber ſicher, daß bei dem Stand der heuligen Technik es ſich dann nichk um eine vorüber— gehende Hilfsmaßnahme, ſondern um eine dauernde Umſtellung mit ungeheuren Kück⸗ wirkungen auf die Weſtmärkte handeln würde.“ Hoffentlich wird dieſe Mahnung im Aus— lande verſtanden und beachtet, ehe es zu ſpät iſt. In Deutſchland beſchäftigen ſich ſchon ſeit Jahren Technik und Wiſſenſchaft ſehr einge— hend mit der Frage, wie weit die erforder— lichen Rohſtoffe im Inland vermehrt, oder falls nicht im Inland vorhanden, durch gleichwertige Stoffe erſetzt werden können. In nicht angenehmer Erinnerung iſt uns der Kriegserſatz, beſonders auf dem Gebiet der Nahrungsmittel, aber es darf nicht ver— kannt werden, daß es unmöglich geweſen wäre, den Krieg über vier Jahre zu führen, wenn es nicht gelungen wäre, durch eine Reihe wichtiger Erfindungen und Maßnah— men, die Verſorgung des Volkes mit Kriegsmitteln und Lebensmitteln zu ſichern. Die Nachkriegsjahre zeigten die Notwendig⸗ keit, auf dem begonnenen Wege fortzufah— ren, denn die ſogenannten Siegerſtaaten waren wohl entſchloſſen, uns ungeheure Tribute abzupreſſen, ohne uns jedoch durch eine entſprechende Exportſteigerung die klären werde, die Zeit reiche nicht aus um bis zu dem feſtgeſetzten Termin die„admi⸗ niſtrativen und techniſchen“ Vorarbeiten pünktlich zu erledigen. Eine Hoffnung, die geradezu kindiſch naiv iſt. Wir haben noch immer den Standpunkt vertreten, bei eini⸗ germaßem gutem Willen genügen wenige Wochen, um dieſe Vorarbeiten zu erledigen. Heute in 220 Tagen wird die Entſchei⸗ dung fallen. Wie ſie ausfallen wird, dar⸗ über beſteht wohl in der ganzen Welt kaum noch ein Zweifel. Sie wird für Frankreich eine Niederlage bedeuten, die es aber ſelbſt gewollt hal. Noch vor wenigen Monaken hat Adolf Hitler Frankreich das Angebot gemacht, eine endgültige Bereinigung des Verhältniſſes Frankreich Deukſchland durch eine gemeinſame Regelung der Saarfrage erbeizuführen. Frankreich hat aus uner⸗ lärlichen Gründen abgelehnt. Frankreich und Deulſchland haben fab in Genf zum erſten Male ſeit langem ſich auf dem einer Verſtändigung gefunden. Möge es ein guter 05 ſein zur weikeren grundſätzlichen Verſländigung.„Nach der Rückkehr der Saar an Deutſchland gibt es zwiſchen Deutſchland und Frankreich keine kerritorialen Gegenſätze mehr“ erklärte Adolf Hitler im Auguſt vergangenen Jah- res auf dem Niederwald. Deulſchland will den Frieden— Frankreich belont kläglich ſeine Friedensliebe. Warum ſoll es keinen beide Staaten zu einem 1 7 eben, der wirklichen Frieden führt. Unſere Hand war⸗ tet noch immer auf einen ehrlichen Juſchlag. Möglichkeit zu geben, die notwendigen De— viſen zu beſchaffen. Die Inflation führte zu der ſchweren Kriſe, von der die ganze Welt auch heute noch nicht geheilt iſt. Die Welt— wirtſchaftskonferenz in London im vorigen Jahre zeigte erſchütternd, wie wenig die Kapitäne der Wirtſchaft, von wenigen Ausnahmen abgeſehen, die Zeichen der Zeit begriffen hatten, wie ſehr man allgemein glaubte, die kranke Wirtſchaft durch eine Medizin kurieren zu können, die darin be— ſtand, daß man ſich möglichſt von den Nach— barn abſchloß, wohl bereit war, an ihnen zu verdienen, nicht aber ihnen die gleiche Chan— ze zu geben. Vermehrte Inlandsrohſtofferzeugung Wie müßte, falls in dieſer nicht ſehr bald eine gründliche Wandlung ſchaft erfolgen, die der Reichswirtſchafts⸗ miniſter in ſeiner Rede als Mahnung er— wähnt hat? Zunächſt durch Steigerung der Wirtſchaftsleiſtungen im Inland. Am mit der Landwirkſchaft zu be⸗ darfsfalle noch weiter gehoben werden, ſo iſt die Verſorgung in Fekten, Produkten, Obſt und Eiern im Inland nur keilweiſe zu decken und Hunderke von Millio- nen Mark fließen auch heute noch dafür ins Ausland. Ein Beiſpiel für viele: land muß jährlich 900 000 Tonnen Fukker- eiweiſe einführen, die durch den Anbau der Sojabohne auch bei uns zu erzeugen wä. nommen. Obſtbau und Eierproduklion lie- ßen ſich noch ſtark ſteigern, wenn die Land- wirtſchaft dieſen wichligen Gebieten mehr Inkereſſe enkgegenbrächke. Sehr ſtark zu⸗ die nur 9 Prozent der benötigten liefern vermag, ſie ſoll jetzt wieder in grö- ſſerem Maße aufgenommen werden, ebenſo der Flachsbau, der bisher nur des Bedarfs decken konnte. Die Sicherung der Verſorgung mit Tex- kilrohſtoffen iſt eines der dringendſten Probleme. Die gegenwärkige Verknappung, die Ende März bekanntlich zur Verhängung weilen keine Veranlaſſung zu größerer Be⸗ unruhigung der an Textilien inkereſſierken Kreiſe, reicht doch der Vorrat etwa fünf Mo⸗ nate. Die deutſche Erdölinduſtrie hat Genf, 6. Juni. Der Präſident der Abrüſtungskonferenz, Henderſon, hat dem Präſidium und durch dieſes dem Hauptausſchuß der Abrüſtungs⸗ konferenz folgende Entſchließung zur Be⸗ ſchlußfaſſung vorgelegt: „Der Hauptausſchuß der Abrüſtungskon⸗ ferenz begrüßt mit Befriedigung den von den verſchiedenſten Seiten deutlich ausgeſproche⸗ nen Wunſch, die Konferenz ihre Arbeiten fortſetzen zu ſehen, mit dem Ziel, zu einem Abkommen zu gelangen; beſchließt, daß der Vorschlag Sowjetruß⸗ lands, die Konferenz in eine dauernde Frie⸗ denskonferenz umzuwandeln, einer Prüfung der Regierungen unterworfen werden muß, ehe er Gegenſtand der Beratungen bildet; iſt der Meinung, daß der Vorſchlag, ge⸗ genſeitige Hilfeleiſtungspakte abzuſchließen, in erſter Linie zwiſchen den Regierungen verhandelt wird, die unmittelbar daran in⸗ tereſſiert lber Die Ergebniſſe müßten dann 900 Präſidenten der Konferenz mitgeteilt werden; teilt die Anſichten der türkiſchen Abord⸗ nung, wonach es angezeigt ſein würde, die Auffaſſung eintritt, die Umſtellung der deutſchen Wirt- ginnen, auf dem Gebiete des Anbaus. Kann ö die Getreideverſorgung unſchwer im Be⸗ eiweishaltigen Deutſch⸗ ren. Verſuche damit werden zurzeit unker⸗ zu- rechfferkigt, rückgegangen iſt bei uns die Wollſchaf zucht, Wolle zu hältniſſe, dann iſt 17 Prozent noch größeren Opfern möglich. befindet ſich nicht allein in der Lage, ernſt— haft zu erwägen, ob men ergriffen werden müſſen. und manchen der Einkaufsſperre geführt hat, gibt einſt⸗ Das Problem der Nohſtoffverſorgung Deutſchlands gerade in letzter Jeit gule Erfolge durch Bohrungen erzielt, aber ihr Anteil an dem ſteigenden Bedarf beträgt erſt 10 Prozent. Dem Mangel an Metallen verſucht man zurzeit mit gutem Erfolg durch die Verarbei- kung von Alk- und Abfallmetallen zu begeg⸗ Auth Erſatzſtoffinduſtrie Wo aber es ſich nicht um eine Vermeh— rung der Rohſtofferzeugung im Inlande handelt, ſondern um Erſatz für nur im Aus— land erhältliche Rohſtoffe, müſſen neue We— ge beſchritten werden, nämlich die Umſtel— lung eines Teiles der Induſtrie, die mit einheimiſchen Produkten durch neue Metho— den gleichwertigen Erſatz für Auslandsroh— ſtoffe herborzubringen hätte. Es ſei bloß an die deutſche Erfindung der Herſtellung des künſtlichen Stickſtoffes aus der Luft erin— nert, um nur eine der wichtigſten Erfindun— gen aus der Kriegszeit zu erwähnen. Wäh— rend es jedoch im Weltkriege die Privatin— duſtrie war, die ſich ſpekulativ auf die Her— ſtellung von Erſatzſtoffen ſtürzte, iſt bei der Riſi⸗ groß, gegenwärtigen Geldverknappung das ko für jedes Privatunternehmen zu um es auf ſich zu nehmen. Ohne Initiative des Skaates und Ueber- nahme einer enkſprechenden Garantie, wo— für dem Staat eine Kontrolle bei der Her- ſtellung zuſtände, iſt eine Umſtellung eines Teiles der Induſtrie nicht denkbar. Es müß⸗- ten große Summen dafür aufgewandt wer- den, ſchon um den chemiſchen Laborakorien die Möglichkeit zu umfangreichen Experi- merken zu geben, die Maſchinenkonſtrukteu- re müßten neue Apparate erſinnen, kurz ein ſolches Vorhaben gliche einer wirtſchaft⸗ lichen Revolution und wäre nur dann ge— wenn die Not der deukſchen Wirtſchaft zu einem ſolchen Schritt zwänge. Iſt der Weg in die, Autarkie“ einmal be— treten, erzwungen durch die Macht der Ver— ein„Zurück“ nur unter Deutſchland nicht in dieſer ungewöhnliche unge- Maßnah⸗ In Italien liegen die wöhnlichen Zeit anderen Ländern Dinge ähnlich. Noch iſt zu hoffen, daß man im Auslande zu einer beſſeren Einſicht kommt, ſonſt aber wird eine Entwicklung unvermeidbar ſein, die hier nur angedeutet werden konnte. Genfer Flottmachungsverſuche Henderſons Überbrückungs⸗Entſchliezung—„Verſtändigungs⸗ möglichkeiten vorhanden“ Teilnahme aller intereſſierten Regierungen an dieſen Beſprechungen zu ſichern; beſchließt, daß die Durchführungsbürg— ſchaften für ein künftiges Abkommen, wie es in dem erſten Paragraphen des Vorſchlages enthalten iſt, der durch die ſechs Abordnun— gen unterbreitet wurde, einem beionderen Ausſchuß, der ſich unter dem Vorſitz von Bourquin ſchon mit den allgemeinen Be— ſtimmungen des Abkommens befaßt hat, überlaſſen werden ſollen: ſtelit feſt, daß die Anſichten, wie ſie durch die Regierungen Frankreichs, Italiens, Eng⸗ lands und Deutſchands in ihren Noten vom 1. Januar, vom 4. Januar, vom 29. Januar und vom 16. April 1934 ausged/ ſckt wurden, eine gewiſſe Möglichkeit bieten, zu einer Ver⸗ fländigung zu gelangen; bittet das Präſidium mit allen Mitteln, die es für angemeſſen halten ſollte, und mit der Unterſtützung einer anderen Macht oder anderer Mächte, die zur Teilnahme an ſeinen Arbeiten einzuladen es für notwendig oder nützlich halten ſollte, den Ausgleich der Gegen⸗ ſätze zu verſuchen, die noch in den oben⸗ erwähnten Noten beſtehen; entſcheidet im Hinblick auf alle anderen Fra⸗ gen, die im Hauptausſchuß— und zwar in 7 88 den Sitzungen vom 29. und 30. Mat und am 1. Juni 1934— vorgebracht worden ſind, den Hauptausſchuß mit allen Abrüſtungsfragen en Floc zu befaſſen und die politiſche Kommiſ⸗ ſion mit allen Sicherheitsfragen, indem man es ihnen überläßt, dieſe Fragen in Ueberein⸗ ſtimmung zu bringen und ſie zu prüfen oder prüfen zu laſſen durch dafür geeignete Kör⸗ perſchaften, die zu dieſem Zwecke gegründet werden ſollen, ſobald irgendeine Möglichkeit ſich zeigt, zu nützlichen Ergebneſſen zu gelangen; iſt dennoch der Meinung, daß zum Zwecke einer erfolgverſprechenden Behandlung dieſer Frage durch die genannten Kommiſſionen eine politiſche Vorbereitung im Voraus notwen⸗ dig iſt und daß eine verfrühte Prüfung unweir⸗ gerlich dieſelben Schwierigkeiten entſtehen laſ⸗ ſen würde, die man ſchon in der Vergangen- heit angetroffen hat; 5 5 bittet daher den ſrrthusegen. die Arbeit und Vorbereitungen fortzuſetzen, und bevoll⸗ 1 ihn, das Studium der die Abrüſtung oder die Sicherheit betreffenden Fragen in Angriff zu nehmen, ſobald im Hinblick auf die politiſchen Fragen genügende Fortſchr' tte erreicht ſind. Der Entſchließungsentwurf Henderſons iſt ein ausgeſprochenes Verlegenheitserzeugnis. Eine Menge ſich n Pee aufhebender Entſch! ungen ſind in dieſes Schriftſtück hin⸗ einger ßt worden, um auf dieſe Weiſe eine Einſti: nigkeit wenigſtens für die wenigen tat⸗ ſächlich 1 Anregungen der Entſchließung zu er⸗ reichen. Beſonders bezeichnend iſt es, daß Hen⸗ derſon die vollkommene Unfähigkeit der Kon⸗ ferenz eingeſteht, als ſolche weiterzuarbeiten, und„ah die direkten Verhandlungen wieder in den Vordergrund geſchoben werden. Spiel mit dem Feuer Der Eintritt Rußlands in den Vöikerbund. Ueber die Pläne und Verſuche, Sowjetruß— land zum Eintritt in den Völkerbund zu be— wegen, ſchreibt das„Berliner Tageblatt“ u. a.: Natürlich iſt es eine große Wendung, daß die Sowjetunion nun anbetet, was ſie vec⸗ brannt hat, und in den Völkerbund geht. Eine Wandlung iſt es darum noch nicht. Die zweite Hälfte jenes berühmten Satzes fehlt, daß ſie verbrenne, was ſie angebetet hat. Wohlweis⸗ lich ſpricht niemand in Europa davon, daß die Sowjetunion ihre Umſturzpläne feierlich abdanken, die Kommtern auflöſen ſoll. In Europa wünſcht ſich niemand darüber Gedanken zu machen, daß vielleicht die Sow⸗ jets gerade in dieſem Augenblick ihre alte Politik der Unterhöhtung, der Lähmung, der Sprengung der weſtlichen Welt recht wohl in einer neuen Form betreiben und viel weiter ſehen können, als alle Allianzentiftler. In dem Eintritt der Sowjets in den Völkerbund liegt für jeden, der den Kreml kennt, eine furchtbare Kritik der Leute, die heute die Sowjetumon für ihr Spiel benutzen. Aus der gegenwärtigen Entwicklung der Politik Frankreichs erhoffen die Sowjets die Verwirrung in Europa, die Kataſtrophen, von denen ſie ſelbſt geſagt haben, daß ſie das beſte Mittel ſind zum ſozialen Umſturz und zum Aufſtieg der Sowjetunion. Dies alles iſt im⸗ methin zu bedenken; nicht umſonſt hat der Kreml ſeit 17 Jahren die Gedanken verforgt, die einer ſolchen Auffaſſung die Unte age geben. 4 Grenzzwiſchenfälle Ae este, 1 vor dem at. Genf, 6. Juni. Der Völkerbundsrat ver⸗ handelte in nichtöffentlicher Sitzung über die ungariſch⸗ſüdſlawiſchen Grenzzwiſchenfälle, bei denen es Verletzte und Tote gegeben hat. Die Vertreter der beiden beteiligten Staaten ſchoben ſich jeweils gegenſeitig die Schuld an den Zwiſchenfällen zu. Der Vorſitzende des Völkerbundsrates ſtellt⸗ dann den guten Willen der beiden beteilig⸗ ten Regierungen zur Löſung der Streitfrage durch unmittelbare Verhandlungen feſt. Er hoffe, daß der Rat nicht mehr genötigt ſein werde, ſachlich auf die ungariſchen Fragen einzugehen. Damit iſt der Punkt vorläufig im Sinne Ungarns erledigt, das die Angelegenheit un⸗ mittelbar, aber unter dem Eindruck eines vor dem Völkerbundsrat ſtehenden Verfahrens re— geln will. Die Sprengſtoſſperſuche der KP Die Verhandlung im Bülowplatz⸗Mord⸗ prozeß. Berlin, 6 Juni. Am zweiten Verhand⸗ lungstag des Prozeſſes wegen Ermordun der Polizeihauptleute Anlauf und Len wurden weitere Angeklagte vernommen, die den Hergang der Tat ſchildern und wie ſie von den verſchiedenen Stellen der ehemali⸗ gen KPo den Mordauftrag bekommen ha— ben. Aus der Vernehmung ſind beſonders be— merkenswert die Ausſagen des Angeklagten Bröde, der nach edm Krieg zur USPD und 1920 zur KPD gegangen iſt, wo er bald als Funktionär tätig war. Als bei der pd ein neuer Sprengſtoff ausprobiert wurde, erhielt! Bröde bei den Verſuchen eine ſo ſchwere Verletzung, daß ihm im Jahre 1924 ein Bein amputiert wer⸗ den mußzke. Die Ko ſtellte ihn dann als Portier im Karl-Liebknechthaus an. In dieſer Stel⸗ lung widmete ſich der Angeklagte heſonders 1 ³·Wwꝗꝛ 1 0 Bunktionartarigteit. Im Jahre 19209, o ſchildert er weiter, erhielt er von einem deceen Mitglied der KPD., Gutſche, en Auftrag, ſieben Leute für eine Sonder⸗ gruppe auszuſuchen. Vor dieſer Sonder⸗ 1 habe Gutſche dann Vorträge über aktik und Strategie gehalten. Im Auftrag der Partei übernahm Bröde dann den ſo⸗ en ne„Ordnerdienſt“, Bezirk Nord, deſ⸗ en Aufgabe es war, bei Demonſtrationszü⸗ Aan an der Spitze zu marſchieren und die ontrolle bei Verſammlungen durchzufüh- ren. 1931 wurde der Angeklagte von der 4 PD. Leikung für die Waffenlager verankworilich gemacht, unter deren Beſtänden, wie der Angeklagte nes lage ſich auch zahlreiche Ma chinengewehre befanden. Bröde hat nach einer eigenen Bekundung wiederholt an affentransporken keilgenommen. Zu den Obliegenheiten des Angeklagten gehörte es auch, die Gruppenführer des Ordnerdienſtes Nord, der in ſieben Untergruppen eingeteilt war, zu überwachen. Auch dieſer Angeklag⸗ te beſtätigt, daß die Angehörigen der Kp mehrfach Ausmärſche in die Umge⸗ bung Berlins unternommen haben und dort milikäiſche Uebungen veranſtalteten. Keine Bekämpfung von Fabrilſilialen Ein Erlaß des Stellvertreters des Führers. Der„Völkiſche Beobachter“ veröffentlicht eine Bekanntmachung des Stellvertreters des Führers, R. Heß, in der es u. a. heißt, in letzter Zeit werde unter mißbräuchlicher Berufung auf das Parteiprogramm die Be⸗ hauptung verbreitet, die nationalſozialiſti⸗ ſche Bewegung lehne Fabrikunternehmun— gen, die zur Organiſation des Verkaufs ih⸗ rer Erzeugniſſe eigene Filialbetriebe unter⸗ halten, als wirtſchaftlich ſchädlich und des⸗ halb unerwünſcht ab. Dieſe Behauptung ſei irreführend und unrichtig; ſie finde im Par⸗ teiprogramm keine Stütze. Nur durch die Größe und Bedeutung ſol— cher Unternehmungen iſt uns eine erfolgrei— che Teilnahme am internationalen Welt— markt möglich. Eine Bekämpfung dieſer Unternehmen würde daher die ſchwerſte Schädigung des deutſchen Exports darſtellen. Der deutſche Export bedeutet in erheblichem Maße Arbeit und Brot für deutſche Volks⸗ genoſſen; auch hier hat der Gemeinnutz vor Eigennutz zu ſtehen. Kriegsſchuldenzahlung ausgeſetzt Englands Ankwork an die Vereinigten Staaten.— Nur bereit zur Anerkennungs- zahlung. Waſhington. 6. Juni Auf die Aufforderung der Vereinigten Skaaten von Nordamerika an England, am 15. Juni die fällige Kriegsſchuldenrate zu zahlen, hat England eine Antwort gelandt, in der der Stadtpunkt vertreten wird, daß Großbritannien es für notwendig halte, die Zahlung dieſer Rate auszuſetzen. In der Note heißt es, daß die Kriegsſchul⸗ den weder produktiv ſeien, noch ſich ſelbſt liquidierten. Die unnatürlichen Transfers, die für die Bezahlung erforderlich ſeien, müßten einen allgemeinen Zuſammenbruch der normalen internationalen Kreditopera- kionen herbeiführen. Was die am 15. Juni fällige Teilzahlung betrifft, ſo ſei die britiſche Regierung durch⸗ aus bereit, am 15. eine weitere Anerken⸗ nungszahlung zu leiſten, ohne damit ihr Recht zu ſchmälern, eine Abänderung vor⸗ zuſchlagen. Dieſe Bereitwilligkeit hänge aber von einer Erklärung des Präſidenten ab, daß er ſie(die britiſche Regierung) nicht als ſäumigen Schuldner betrachten werde. Die Note fährt fort, die britiſche Regierung höre aber, daß durch die neuerliche Geſetz⸗ gebung(gemeint iſt die Johnſon Acte) eine ſolche Erklärung jetzt nicht mehr möglich ſei. Finnland hat der Regierung der Verei⸗ nigten Staaten mitgeteilt, daß es ſeine am 15. Juni fällige Kriegsſchuldenrate in Höhe von rund 167 000 Dollar bezahlen werde. ſchließ Zulaumenſtöße in Noubair Polizei gegen polliliſche Demonſiranten. Paris, 6. Juni. In einer Verſammlung in Roubaix, in der der rechtsſtehende Abg. Henriot vor geladenem Publikum über die innerpolitiſche Lage ſprechen ſollte, kam es bie ſchweren Zuſammenſtößen. In den um⸗ 0 50 Straßen hatten ſich lange vor Oeffnung der Saaltüren antifaſchiſti che Gruppen verſammelt, die die Hörer Hen⸗ riots ce verſuchten und ihnen lich zu Leibe rückten. Das Polizeiauf⸗ gebot mußte verſtärkt und ſogar berittene Polizei eingeſetzt werden, um die Angreifer zurückzudrängen. Die Demonſtranten ſetzten ſich zur Wehr, und es kam zu einer regelrechten Straßen⸗ ſchlacht. An verſchiedenen Stellen der Siadt wurden Barrikaden errichtel, die von der Mobilgarde geſtürmt wurden. Erſt ſpät abends war die Ruhe einigermaßen wieder hergeſtellt, ſo daß Henriol vor zirka 2000 Zane ſprechen konnte. Die Lärm. und umultſzenen t ſich nach Schluß der Beim iederum mußte Poli- zen gegen die Demonſtranten vorgehen. Bei en Juſammenſtößen ſind über 100 Perſo⸗ nen verletzt worden. Bauern prügeln einen Abgeordneten Paris, 6. Juni. Die Landwirtſchaftskriſe mit all ihren Begleiterſcheinungen hat unter der bäuerlichen Bevölkerung eine lebhafte Beunruhigung und Gärung hervorgerufen. Die Auswirkungen dieſer Unzufriedenheit mußte der ſozialiſtiſche Abg. Benaſſy, der ei⸗ nen bäuerlichen Bezirk vertritt, am eigenen Leibe ſpüren. Seine Wähler holten ihn, als er in einer Verſammlung ſprechen wöll⸗ te, von der Tribüne herunter, verabreichten ihm eine gehörige Tracht Prügel und ſchrien: „Ins Waſſer mit den Parlamentariern!“ Dem Volksvertreter blieb nichts anderes übrig, als unter den Drohungen der Menge das Weite zu ſuchen. Neues Verufsausbildungsgeſetz Auswerkung der Lehren des Berufswekk⸗ kampfes. Berlin, 6. Juni. In einer Tagung ſämtlicher Jugendleiter der Reichsbetriebsgemeinſchaften und der Bezirksjugendleiter wurden die Ergebn ſſe des Reichsberufswettkampfes ausgeweriet. Obergebietsführer Axmann, der Leiter des Sozialen Amtes, hielt zu dieſem Thema eine programmatiſche Rede. Es iſt uns gelungen, ſo erklärte der Ober⸗ gebietsführer, die zuſätzliche Berufsſchule durch den Reichsberufswettkampf in der deutſchen Oeffentlichkeit herauszuſtellen Wir haben dabei ſehen können, in welchem Maße die Arbeitsleiſtung in poſitiver oder negati⸗ ver Hinſicht von der Erfüllung der reichsein⸗ heitlich geſtellten Aufgaben abgewichen iſt. Vor allem aber haben wir feſtgeſtellt, in welchem Maße die geordnete Berufsausbil⸗ dung noch zu wünſchen übrig läßt. Die berufliche Ausbildung iſt für uns, nicht allein ein ſtändiſche und berufliche Frage, ſondern vor allem im tiefſten Sinne eine politiſche Frage, und deswegen küm⸗ mern wir uns darum. Die deutſche Jugend hat darüber hinaus auch durch die Tat dem Ausland zeigen können, daß ſie die Proble⸗ me der Gegenwart nicht auf dem Schlacht⸗ felde, ſondern in friedlicher Arbeit löſen will. Wir haben ferner eine weitere große Lehre aus dem Berufswettkampf gezogen. Er war für uns der beſte Maßſtab dafür, zu erkennen, in welchem Maße unſere Mitar⸗ beiter fähig ſind, eine ſolche Aktion durchzu⸗ führen und ſpäterhin die Berufsſchulen zu betreiben. Was die Berufsſchulung ſelbſt betrifft, ſo ſehen wir ihren Sinn darin, daß der einzel⸗ ne lernt, die Ganzheit ſeines Berufes zu er⸗ kennen. Wir wollen dafür ſorgen, daß jeder einzelne alle Zweige ſeines Berufes kennen⸗ lernt, die Ganzheit ſeines Berufes erlebt und damit im tiefſten Sinne zum Herrn ſei⸗ nes Berufes mird. Darum ſollen auch die Der neue Mercedes gewinnt das Eifelrennen. Unſer Bild zeigt Manfred von Brauchitſch in voller Fahrt mit ſeinem neuen ee eee auf dem Nür⸗ 0 4 Der Deutſche gewann das 342,1 er Rekordzeit von 2:47: 36,4, erzielte alſo einen nen in Km. lange Ren⸗ Durchſchnitt von 122,5 Stundenkilometern. 3 ſo müſſe er die Arbeitstameraoſchaften auf alle chen Berufe. werden. Die Jugend hal dieſe Fragen und 0 unſerer Arbeit enlſie neue Berufsausbildungsgeſetz, das Verwirklichung engen Wee wird vor allen Din⸗ 97 die Frage der Freizeit des Jungarbei⸗ ers a werden. Heukle hal der höhere Schüler ſieben und mehr Wochen Ferien im Jahre, während der Jungarbeiter nach Er en in Weſideutſchland zwei, drei oder höchſtens fünf Tage Urlaub bekommt. Gerade der Jungarbeiier hal am Tage zehn Stunden kör 4 2 Arbeit zu verrichten. Er 0 9 905 15 eee aus; eſetzt und hat unter mang 79 6— 1 leiden. Gerade die de a miiſſen dr Fecht Jen, aud Veh ,h anch r„ un wird auch dieſes Berufsausbildungsgeſetz im weſenk⸗ lichen immer wieder unker dem Jeichen der Jreizeit gefördert werden müſſen. Dynamiterploſion— 7 Tote Norman(Oklahoma), 6. Juni. Durch el⸗ ne ee ee ee wurden ſieben Mitglieder einer Expedition, die Sprengun⸗ gen veranſtaltete, um ſeismographiſche Be⸗ obachtungen anzuſtellen K Nad, ande ren Meldungen ſoll es ſich um Angeſtellte der Sinclair-Oil⸗ Company F haben, die nach Petroleumquellen ſuchten. Ein Farmer, der ſich einige hundert Me⸗ ler von der Stelle der gataſteophe entfernt befand, ſchilderte, daß er plötzlich einen Ae Donnerſchlag hörte und dann ie Lafer Leichen der Männner durch die Luft fliegen ſah. Die Expedition halte zwei Wagen bei ſich, von denen der eine mit Sprengſtoffen beladen war. Henderſon droht mit Nüktritt Gegenſätze im Präſidium der Abrüſtungs⸗ konferenz. Genf, 6. Juni. Das Präſidium der Abrüſtungskonferenz tagte hinter verſchloſſenen Türen. Auf An⸗ regung des polniſchen Außenminiſters Beck wurden die Abſätze der Entſchlie⸗ ßungsentwurfes Henderſons, in denen von der Möglichkeit geſprochen worden war, den Standpunkt Frankreichs, Italiens, Eng⸗ lands und Deutſchlands auf einen Nenner zu bringen und in denen das Präſidium mit einer entſprechenden Aufgabe betraut wur⸗ de, geſtrichen. Barthou als nächſter Redner ſtellte di—⸗ Sicherheitsfrage wieder in den Mittelpunkt und lehnte den weſentlichen Teil des An⸗ trages Henderſon ab. Insbeſondere lehnte er den Vorſchlag, dem Präſidium beſondere Vollmachten zur Löſung der Abrüſtungskriſe zu erteilen, ab. Was jetzt vorgeſchlagen werde, ſei genau das Gegenteil deſſen, was man im Hauptausſchuß beſchloſſen habe. Auch er ſei dafür, daß Deutſchland wieder in die Konferenz zurückkehre, aber es mül⸗ ſe mit dem freien Willen zurückkommen, mit dem es die Konferenz verlaſſen habe. Bei den Verhandlungen ſoll es ſehr leb⸗ haft zugegangen ſein. Henderſon iſt wieder in einen ausgeſprochenen Gegenſatz zu Bar⸗ thou geraten. Henderſon erwiderte dem franzöſiſchen Außenminiſter in ungewöhnlich ſcharfer Weiſe und drohte ſchließlich mit Rücktritt. Wenn die Franzoſen ſeinen Plan zunichte machten, ohne einen beſſeren vorzuſchlagen, olgerungen daraus ziehen. Er habe für Mittwoch den Hauptausſchuß einberufen und wiſſe nicht, wie dieſer wei⸗ terarbeiten 11 wenn keine Arbeitsgrund⸗ gage vorhanden ſei. Henderſon deutete wei⸗ ker an, daß er in dieſem Falle Frankreich die Schuld am Scheitern der Konferenz zu⸗ ſchieben würde. Wie weiter verlautet, war es kurz vorher nach zu einer lebhaften Auseinanderſetzung zwiſchen Barthou und dem Spanier Mada⸗ riaga gekommen. Alles deutet alſo darauf hin, daß ſich die Verhandlungen in einem beſonders kritiſchen Stadium befinden. Hauptausschuß vertagt Gegen 19 Uhr war die Sitzung des Präſi⸗ diums beendet. Wie zu erwarten war, iſt wiederum keinerlei Ergebnis erzielt worden. Die für Mittwoch angeſetzte Sitzung des Haupfausſchuſſes iſt deshalb vertagt worden. Statt deſſen wird das Präsidium ſeine Be⸗ ratungen am Mittwoch forkſetzen. Zum Schluß erwiderte Barthou kurz auf die ſcharfen Worte Henderſons. Er ver⸗ bad dabei, die Atmoſphäre etwas zu ent⸗ nnen, war aber nicht in der Lage, eigene orſchläge zu machen. Am Schluß der Sitzung wurde der An⸗ trag Henderſons in ſeiner neuen Faſ⸗ ſung bekanntgegeben. Gewiſſe Abände⸗ rungsvorſchläge waren berückſichtigt wor⸗ den. Natürlich bedeuten die am Henderſon⸗ Vorſchlag vorgenommenen Abänderungen, die noch nicht einmal von allen Seiten an⸗ genommen zu ſein ſcheinen, noch in keiner Weiſe, daß man einer Einigung näher ge⸗ kommen iſt. 5 Die ungewöhnlich erregte Auseinander- ſetzung zwiſchen Barthou und Henderſon iſt im Gegenteil ein Zeichen für die in bester Schärfe andauernde Konferenzkriſe. hnen gebühren⸗ die Regelung des Frühfahrslartoffelabſatzes Alle vor dem 20. 7. zum Verſand gebrachten e dürfen nur in Säcken bis zu 0 Kg. versandt werden. Der Verſand und Verkauf der Frühkartoffeln in Kommiſſion iſt verboten. Der Erzeuger darf die Frühkartoffeln nur zu dem von dem Reichsbeauftragten feſt⸗ eſetzten Preiſen abgeben. Für Zuwiderhano⸗ 0 werden Geldſtrafen bis zu 100 Mark je Zentner verhängt. 5 Zur Durchführung der Abſatzregelung im beſonderen werden innerhalb der Landesbau⸗ ernſchaft Heſſen⸗Naſſau die beiden Hauptan⸗ baugebiete für Frühkartoffeln zu geſchloſſenen Anbaugebieten erklärt. Das eine führt den Namen Untermain⸗Mittelrhein(Bezirksbeauf⸗ tragter Bezirksbauernführer Fauſt, Wiesba⸗ den, Mainzerſtraße 17), das andere Wetterau (Bezirksbeauftragter Landwirlſchaftsdirektor Beder, Friedberg, Landwirtſchaftsamt). g Die Erzeuger haben ihre Frühkartoffeln, die nicht im eigenen Betrieb oder am Ort der Erzeugung verbraucht werden können, reſtlos an die Ortsſammelſtellen abzuliefern. Die Ortsſammelſtelle mimt die Kartoffeln im Auftrage der Be⸗ zirksvertriebsſtelle entgegen und bringt ſie an den von der Bezirksvertriebsſtelle ihr aufge⸗ gebenen Empfänger zum Verſand. Im ge⸗ ſchloſſenen Anbaugebiet dürften außer der ge⸗ nannten Ausnahme für die am Ort der Erzeu⸗ gung verbrauchten Kartoffeln alle Frühkar⸗ toffeln ausſchließlich nur durch die Bezirksver⸗ triebsſtelle verkauft werden. Die Bezirksver⸗ triebsſtelle hat der Reichsbeauftragte für die beiden geſchloſſenen Anbaugebiete in Heſſen⸗ Naſſau der Bäuerlichen Hauptgenoſſenſchaft, Frankfurt a. M., Hermann Göring-Ufer 12, Telefon 20 401, übertragen. Alle an den Ortsſammelſtellen abgelieferten Kartoffeln werden durch einen amtlich beſtell⸗ ten Verladeprüfer kontrolliert. Zur ein⸗ deutigen Kennzeichnung der Anlieferer muß jeder Erzeuger ſich zu Beginn des Frühkar⸗ toffelgeſchäftes bei ſeiner Ortsſammelſtelle in eine Liſte eintragen laſſen. Während des diesjährigen Frühkartoffelge⸗ ſchäftes können die Frühkartoffeln nur über dieſe Sammelſtellen abgeliefert werden. Die wintraaung bei zwei oder mehreren Ortsſam⸗ ortlichen De auf melſtellen iſt unzulajng. Die Bezirksvertriebsſtelle verkauft die Kar⸗ toffeln an den Großhandel bezw. die Groß⸗ bezieher und Großverbraucher ſowie an den echnung des Er⸗ zeugers. Grundſätzlich müſſen die Kartoffeln umgehend an die Bezirksvertriebsſtelle bezahlt werden, die ſchnellſtmöglich mit den Sammel- J abzurechnen hat, die wiederum dann ſo⸗ ort den Betrag an den Anbauer auszahlen. Der von der Bezirksvertriebsſtelle den Ab⸗ nehmern zu berechnende Preis wird von dem Reichsbeauftragten feſtgelegt. Der Preis gilt ohne Sack ab Verladeſtation. Der An⸗ bauer erhält dieſen Preis abzüglich der oben genannten Unkoſten der Bezirksvertriebsſtelle und der Ortsſammelſtelle und der allgemeinen Koſten der Abſatzregelung, die durch eine Um⸗ lage je Zentner aller zum Verkauf kommenden deutſchen Frühkartoffeln aufgebracht werden. Außer den beſonderen Anhängern, mit denen jeder Sack(auch bei ganzen Waggonladung en) gekennzeichnet ſein muß, ſind auch noch die Säcke mit dem Aufdruck„Deutſche Frühkartof⸗ feln Heſſen⸗Naſſau“ zu verſehen. In dem geſchloſſenen Anbaugebiet dürfen daher nur die von der Bezirksvertriebsſtelle bereitgeſtell- ten Säcke Verwendung finden. In den nicht geſchloſſenen Aufbaugebieten iſt der Handel mit Frühkartoffeln an ſich frei. Die Händler bezw. die Genoſſenſchaften müſſen ſich aber verpflichten, den vom Reichs⸗ beauftragten feſtgeſetzten und bei der Lan⸗ desbauernſchaft zu erfragenden Mindeſtpreis nicht zu unterſchreiten, einen ordnungsgemäß ausgefüllten Schlußſchein unmittelbar nach Tätigung des Kaufabſchluſſes einzuſenden und die vom Reichsbeauftragten feſtgeſetzte Um⸗ lage je Zentner umgehend an die Landes— baueruſchaft zu bezahlen. Der direkte Verkauf von Frühkartoffeln allf Wochenmärkten iſt in geſchloſſenen Anbaugebieten nur am Orte der Erzeugung, in den nicht geſchloſſenen Anbaugebieten bis auf weiteres auch in den Nachbarorten zugelaſſen. Es wird jedoch er— wartet, daß die Anbauer ihre Kartoffeln nur zu einem Preiſe abgeben, der über dem vom Reichsbeauftragten feſtgeſetzten Großhandels— preis liegt. Zehnjährigen. Martin war mit ſeinen zwölf Jahren ſchon Wie ſchützt man ſich vor Falſchgeld? Kürzlich gelang es, einer internationalen Fälſcherbande das Handwerk zu legen, die in verſchiedenen europäiſchen Staaten verſuchte, falſche Banknoten und Münzen in Mengen in den Verkehr zu bringen. Wie ſchützt man ſich nun vor der Annahme gefälſchter oder verfälſchter Banknoten? Die Sparkaſſen⸗Zei⸗ tung gibt hier einige beachtenswerte Winke: Bei den Banknoten präge man ſich vor allem das Bild der echten Note ein. Erſcheint im Vergleich damit die Echtheit einer Note zweiſelhaft, dann prüfe man, ob das Papier in Stärke und Färbung übereinſtimmt und ob alle Teile der Zeichnung, auf Vorder⸗ und Rückſeite der Note, insbeſondere Schutz⸗ muſter, Verzierungen, bildliche Darſtellungen, Anterſchriften, Schrift, Stempel und Buch⸗ ſtaben richtig wiedergegeben und die Reihen⸗ und Kontrollnummern an richtiger Stelle ein⸗ gedruckt ſind. Verhältnismäßig leicht läßt ſich der falſche Schein von dem echten dadurch unterſcheiden, daß die Fälſcher die Bildfiguren nie⸗ mals richtig nachahmen können. In den mei— ſten Fällen iſt das Perſonenbildnis verſchwom— men und der Ausdruck der Augen entbehrt der Lebhaftigkeit. Der Strafſatz iſt ba den falſchen Noten häufig nahezu unleſerlich nachgeahmt. Den Buchſtaben des Textes fehlt die Sauberkeit und Regelmäßigkeit. Die Fa⸗ ſern ſind vielfach durch Aufdruck fälſchlich an⸗ gedeutet oder ſie fehlen überhaupt. Das Pa⸗ pier der Note weicht in der Beſchaffenheit faſt immer von dem der echten Note ab. Um dieſe Abweichung nicht ſo auffällig hervortreten zu laſſen und um die falſchen Scheine leichter unterzubringen, ſind die Fäl⸗ ſcher häufig bemüht, den Falſchſtücken durch ſtarkes Zerknittern ein gebrauchtes Aus⸗ ſehen zu geben. Die Vortäuſchung der Seiden— fäden erfolgt oft durch Druck, Tinten- oder Farbſtiftſtriche. Große Schwierigkeiten macht den Notenfälſchern die Nachahmung des Waſſerzerchens. Jede echte Banknote be— ſitzt ein kunſtvoll ausgeführtes Waſſerzeichen. Daher iſt vor allem darauf zu achten, ob das natürliche Waſſerzeichen vorhanden iſt, oder ob dieſes nur eingepreßt oder in Fett— farbe aufgedruckt iſt. Bei den Reichsbanknoten iſt das Maſſerzeichen erkennbar. wenn man Vom großzn Flieger— kreffen in Berlin. Unſer Bild zeigt die Flieger- und Segefflie— gerformationen während des Vorbeimarſches vor dem Reichswehrminiſter von Blomberg, dem Präſidenten des DV. Loerzer und dem Staatsſekretär Milch im Flughafen Berlin-Tem— pelhof während des er— ſten Fliegertreffens Berlin 1934. bis 28, 21 bis 24, 16 bis 20, 12 bis 18; denn Dalandier war auf einem 4 die Note gegen das Licht hält; bel Falſifimte iſt das Waſferzeſchen vielfach dur And vorgetäuscht, der mit bloßem Auge zu iſt, ohne daß man die Note gegen das Iſcht hält. 5 Wer ſich im allgemeinen die haarſchar Aud i u der echten Scheine— 90 7 1 der, Zeichnungen— eingeprägt hat, wire Falſchungen von Noten faſt durchweg als ſolche erkennen. 1 Aus der Pfalz aiſerslaukern, 6. Juni.(Vergehen egen das Genoſſenſchaftsge; 0 z.) Die Große Strafkammer verurtellte en 1900 geborenen Walter Fehres aus Lauterecken wegen fortgeſetzten Vergehent gegen das Genoſſenſchaftsgeſetz und ſchwe⸗ rer Privaturkundenfälſchung zu 1 Jahr Ge⸗ fängnis und 500 Mark Geldſtrafe. Der An⸗ geklagte war bei der Genoſſenſchaftsbank Lauterecken beſchäftigt und hat in der 0 von 1927 bis 1932 einem Bankkunden, deſſen Konto bereits ganz erheblich über— ſchritten war, 65000 Mark weiteren Kredit eingeräumt. Das Unternehmen wurde da⸗ durch dem Ruin nahegebracht. Außerdem überzog der Verurteilte den Kredit ſeinel Vaters um rund 5000 Mark und nahm ſchließlich für ſich 115 einen nicht geneh, migten Kredit von 1129 Mark in Anſpruch Zur Deckung von Finanzwechſeln hob res von einem Kundenkonto 2000 Mark und fälſchte die hierzu erforderliche Out; tung. Vörſen und Märkte Vom 5. Juni. (Ohne Gewähr.) Berliner Deviſenkurſe. 1 Pfund Sterling 12,635; 1 Dollar 2,812; 100 holl. Gulden 169,68; 100 Lire 21 735 100 franz. Francs 16,50; 100 Schweizer Fran⸗ ken 81,42; 100 öſterr. Schilling 47,45. Mannheimer Großvpiehmarlt. Auftrieb: 174 Ochſen, 173 Bullen, 382 Kühe, 367 Färſen, 854 Kälber, 38 Schafe, 2266 Schweine, 9 Ziegen. Preiſe: Ochſen 32 bis 34, 24 bis 26, 27 bis 30; Bullen 29 bis 31, 26 bis 28, 24 bis 28; Kühe 25 Färſen 32 bis 34, 28 bis 31, 25 bis 27; Kälber 47 bis 53, 41 bis 46, 34 bis 40, 28 bis 32; Schafe nicht natiert: Schweine , 40 bis 44, 41 bis 44, 39 bis 43. Marktverlauf: Großvieh gute Ware mittel, ſonſt ruhig, Ueberſtand; Kälber mittel, ge⸗ räumt; Schweine mittel, kleiner Ueberſtand. Badiſche Schweine je nach Qualität nach Richt⸗ preis Klaſſe C verkauft. Karlsruher Schlachtoiehmarlt. uhr: 32 Ochſen, 64 Bullen, 53 Kühe, Färf 358 Kälber, 1009 Schweine. Ochſen 29 bis 32, 28 bis 29, 28 25 bis 26, 22 bis 24; Bullen 28 0, 24 bis 27, 23 bis 24, 21 bis 23; e—, 235, 18 bis 22, 13 bis 17 33 bis 35, 30 bis 33, 28 bis 30, is 28; Kälber 46 bis 50, 44 bis 48, bis 44,—; Schweine—, 42 bis 455 bis 42, 40 bis 41, 38 bis 40, 33 bis 38, 30 bis 32.— Marktverlauf: Großvieh lang- ſam, Ueberſtand; Kälber mittelmäßig, ge⸗ räumt; Schweine 1. Qualität über f langſam, Ueberſtand. z,. Jagdausfluge ein Mann geweſen, er ſprach über das Leben in wiſſen- Fayum, ſo viel fragen wollen— Autwort bekommen auf den und verächtlichen Ausdrücken, er trank abends mit das Stumme, dem Alten, wie er ſeinen 1 nannte, Bier— er war das Ideal Lothar Terbrügges geweſen. Vater, Portier Steenberg, Schwermütige in ihren verwandelten Augen— nun war es nicht mehr nötig. Er wußte, ohne * ein weiteres Wort, Evelyn Dalandiers Leben. * —....—... — —— Copyright by Martin Feuchtwanger. Halle(Saale) 3 Als er eine Frage Muriſiers über den Wettlauf zwiſchen engliſcher und deutſcher Konkurrenz in den das morgige Poloturnier um. 24. * 14 Fahnen vor dem tiefen Blau.— Von den Bohnenfeldern herüber duftet es ſüß und friſch.— Evelyn ein wenig näher:„Wiſſen Sie noch, Madame, wie wir uns als Kinder auf der Alſter hinter dem Hauſe das erſte Segelboot gemacht haben?“ Evelyn lächelte— wie das Lächeln die Schwermut des Geſichts auf einmal fortnahm!—, als wäre es eine ganz neue Evelyn, die hinter dieſem Lächeln ſtand.„O ja! Wie hieß doch der Junge, der mitmachte, hieß er nicht Martin Steenberg?— wiſſen Sie, der große Rothaarige mit den unendlichen Sommerſproſſen und dem herrlichen Taſchen⸗ meſſer—“ 115 ja, Martin. Nun tauchte aus Evelyns Worten der große ſchlackſige Junge wieder auf, aus der Portier⸗ wohnung des nebenan liegenden Hauſes; das Taſchen⸗ meſſer, wie Große es hatten— unerreichbarer Traum des Martin hatte ihnen bei dem Segelſchiff geholfen, das man aus einem alten Kahn und einem aus der Wäſche— kammer geſtohlenen Bettlaken konſtruiert hatte. Alles war damals in dem herrlichen Sommer geweſen, in dem Evelyn mit ihrer Mutter eine Zeit in Hamburg gelebt 1 den und er mit ihr geſpielt hatte. Bald darauf kam dann die Ueberſeeländern geſchickt abbog, ſtand Dalandier plötzlich neben ihm— und gleichzeitig traf ihn ein ſchneller warnender Blick Evelyns. Da bog er das Geſpräch auf Konſul Terbrügge anſtellen ließ— und die Entdeckung der Freundſchaft zwiſchen Lothar, Evelyn und dem ge— ſtändigen Martin. Da war es denn aus mit dem Segel— Ein Morgen am Nil. Die Segel der Felulen ſind wie ſchneeweiße Schmetterlinge oder brennend rote Geſchichte mit dem geſtohlenen Fahrrad und Martin Steenberg— die hochnotpeinliche Unterſuchung, die boot— und es war vielleicht gut ſo geweſen. Denn man war ſchon einmal infolge Nichtfunktionierens des Seglers ſowie eines undichten Bodens umgeſchlagen und hatte ſeinen Schiffsunfall nur mühſam verborgen. Evelyn Dalandier ſaß unter dem Sonnenſegel 1 1 legte einen warmen geheimnisvollen Schatten über ihr Geſicht. Lothar Terbrügge ſaß ihr gegenüber in dem niedrigen Ruheſeſſel. Er ſaß vorgebeugt da, ſo war er Dann war plötzlich Evelyn mit ihrer Mutter wieder aus Hamburg fort. Und heute ſchien es in der Rück⸗ erinnerung Terbrügge, als wäre die Kindheit damit ab— geſchloſſen geweſen. Aber jetzt, in Evelyns Worten, kam ſie wieder. „Daß Sie das alles noch wiſſen, Madame Dalandier! Denken Sie, ich hatte das alles beinah vergeſſen; aber natürlich, Martin, die Sommerſproſſen und das Taſchen— meſſer— welch gutes Gedächtnis Sie haben; dabei iſt Ihr Leben doch ſeither um ſo viel ereignisreicher geweſen als das meine und ſo viel bunter—“ „Glauben Sie nicht, Herr Terbrügge, daß für manchen Menſchen das einzig wirklich Ereignisreiche die Erleb— niſſe der Jugend ſind?“ fragte Evelyn zurück. Sie ſah an ihm vorbei hinein in das unendliche Blau des ägyptiſchen Morgenhimmels, als ſuchte ſie dort etwas. Terbrügge ſchwieg. Da hatte er heute auf dieſer Dahabiyenfahrt, die er mit Evelyn allein machen konnte, * Stille war zwiſchen ihnen, eine traumhafte leiſe Ver— zauberung. Drüben von der Ruderbank jenſeits des Sonnenſegels eines vorüberkommenden Kahnes klangen die gedämpften Stimmen rudernder Fellachen: iſa Eliſa, ſangen ſie, das alte Ruderlied, das ſchon zur Zeit der Pharaonen hier geklungen haben mochte.— Die Häuſer, weiß, glitten fern am Ufer vorüber in dem wäßrig⸗ blauen Duft des Morgens, ein Schöpfrad irgendwo in einem der braunen verdorrten Dörfer ſang ſein melan— choliſches Lied— ſonſt war alles ſtill. 85 „Erzählen Sie mir von ſich“, ſagte Evelyn plötzlich. „Erzählen Sie mir von Hamburg, von Deutſchland. Ich war ſehr glücklich damals drüben; ich glaube, ich war niemals vorher und nachher ſo glücklich. Wie geht es Ihren Eltern? Ich ſehe noch alles vor mir: Ihr großes, helles Gartenzimmer und all die blonden, großen Men⸗ ſchen, dies Zuſammengehörige, dieſe Vertrautheit zwiſchen Ihnen... Es hat einen unvergeßlichen Eindruck auf mich gemacht.— Ich habe ja all das nicht gekannt.“ Lothar erzählte— ſie hörte zu. Auf ihrem Geſicht lag der Schein der Sonne. Er hätte weiterſprechen mögen, immer weiter, nur um das ſchöne, zarte Geſicht ſich zu⸗ gewandt zu ſehen. Hatte er nicht immer und unbewußt nach dieſem Geſicht geſucht?* „Warum gingen Sie eigentlich damals ſo ſchnell und unerwartet von Hamburg weg?“ fragte er.„Ich beſinne mich: ich kam aus der Schule und ſah im Vorübergehen die Vorhänge an Ihrem Hauſe alle heruntergelaſſen. Ich erſchrak... Noch jetzt ſehe ich mich im Trabe nach Hauſe laufen. Da erfuhr ich, daß Sie mit Ihrer Mutter abgereiſt wären. Ich war ſehr traurig damals, Evelyn— Vet⸗ zeihung, Madame Dalandier!“ verbeſſerte er ſich. (Fortſetzung folgt.) 7 8 11.. —.——..— 8 2 2 . —— ä — JFC FWCPPGGGGGGGGGGGG — 9 1 eee e R N N 2 2 1 8 8 FF)))))JV))))))VV ee 5 7 8 2 51 Nachdruck verboten. Mit einem großen Blick ſah Gundula auf den ge⸗ öffneten Koffer. Sie ſchnupperte in der Luft. Parfüm? Und ſeidene Wäſche und Flakons mit allem möglichen Zeugs? Das ſah eigentlich gar nicht nach Selbſtmord aus und nach Unglücklichſein! Sollte der Koltauer doch recht haben? Merkwürdig war das jedenfalls. Nun, ſie würde die Augen offen behalten, das nahm ſie ſich feſt vor. Ihr würde man nichts vormachen! „Würden Sie mir jetzt mein Zimmer zeigen, Fräulein Gundula? Damit ich mich anziehen kann?“ „Anziehen? Ja, wollen Sie denn nicht ins Bett und ſchwitzen, damit Sie ſich erholen? Das wäre doch das einzig Richtige!“ „J wol Ich denke gar nicht daran, ins Bett zu gehen! Ich fühle mich wohl und munter.“ Gundula Nauenburger, die langjährige Hausdame von Schloß Altenberg, war ſprachlos. So etwas war ihr noch uicht vorgekommen. Erſt tat dieſe Perſon, als ob ſie ſterbenskraut war, ließ ſich verwöhnen und bedauern, und dauu war, als ob nichts geweſen wäre. Wirklich! Hier ging vieles nicht mit rechten Dingen zu. Hier hieß es, die Augen offenhalten und ſehen, dieſes freche Ding ſobald als möglich aus dem Hauſe zu ſchaffen. Ju eines der Fremdenzimmer würde ſie jedenfalls nicht kommen. „Alſo, bitte, Fräulein, kommen Sie mit!“ Gundula führte Leonore in ein kleines Zimmerchen, im zweiten Stock. Es war ein kleines Gaſtzimmer für das Dieuſtperſonal, wenn einmal ein Beſuch kam und über⸗ nachten wollte. Man dachte an alles auf Schloß Altenberg. „So, Fräulein! Wie heißen Sie eigentlich?“ „Leonore Siebenhühner, Fräulein Gundula.“ „Alſo, Fräulein Siebenhühner, hier können Sie ſich ferkigmachen und auch heute vacht ſchlafen. Nur, lange können Sie nicht hier bleiben. Uebermorgen bekomme ich Beſuch, da werde ich das Zimmer ſchon brauchen.“ „Na, da werden Sie mir eben ein anderes Zimmer geben, Fräulein Gundula. Graf Altenberg hat mich ge⸗ rettet und er will für mich ſorgen. Da wird er ſicher nicht erlauben, daß ich ſo ſchnell ſchon wieder fortgehe.“ Gundula Nauenburger war erſchüttert. Die trieb es wirklich toll! Und dabei gatte ſie eine Art, mit einem unzugehen! Man mußte ſchon auf der Hut ſein, um nicht den kürzeren zu ziehen. „Aber, Fräulein Siebenhühner, Sie können doch un⸗ möglich hierbleiben. Das ſchickt ſich nicht. Ein junges Mädchen, bei einem unverheirateten Herrn! Und noch dazu, wo unſer Herr Graf verlobt iſt...“ „Ja, Fräulein Gundula! Ich kann mich nicht auf ſolche Vorurteile einlaſſen. Ich habe kein Zuhauſe und bin ganz arm. Ich bin glücklich, wenn ich für eine Zeit ein Unter⸗ kommen gefunden habe. Und dann, die Braut des Herrn Grafen iſt doch wohl nicht hier, und ſie braucht ja nichts von nieinem Beſuch zu erfahren, wenn ſie ſo etepetete iſt.“ beonore hatte es ſehr liebenswürdig geſagt. Ebenſo liebeuswürdig drehte ſie die rundliche Dame um ihre eigene Achſe und ſchob ſie ſachte hin zur Tür. „Jetzt muß ich mich anziehen, damit ich bald etwas zu eſſen bekomme. Ich habe einen kannibaliſchen Hunger. Hoffentlich iſt auch Graf Rudolf ſo weit, daß wir bald eſſen können.“ Gundula Nauenburger ſchnappte förmlich nach Luft. Es dauerte einige Zeit, bis ſie ſich beruhigt hatte und bis ſie Worte fand. f „Ja, was fällt Ihnen eigentlich ein, Fräulein? Woher wiſſen Sie denn, daß Graf Altenberg mit Ihnen zuſammen zu ſpetſen gedenkt?“ „Ol, das kann ich mir ſchon denken. Er wird ſich ſicher freuen, mal was Junges bei ſich zu haben. So alt iſt er doch gar nicht.“ Gundula hatte für dieſe Frechheit keine Antwort mehr. Ohne ein weiteres Wort zu ſagen, verließ ſie das Zimmer. Dieſe freche Perſon hatte ihr gerade gefehlt. Baron Kol⸗ tau ſchien auf der rechten Spur zu ſein. Na, an ihr ſollte es nicht fehlen, daß dieſer Vorwitz und Aufdringling ſo⸗ bald als möglich Schloß Altenberg von außen beſah. Als Leonore allein war, befaßte ſie ſich vergnügt mit ihrer Toilette. Ein Blick in den Spiegel ſagte ihr, daß ihre Haare ganz trocken geworden waren und ſich in reizenden Locken um den hübſchen Kopf legten. Dann zog ſte friſche ſeidene Wäſche an und das hübſche naturſeidene Baſttleid, deſſen ſportliche Form ihren ſchmalen Körper wundervoll präſentierte. Der rote Ledergürtel und der rotweiße Schlips vervollſtändigten das reizvolle Bild. 1 7 05 war mit ſich zufrieden, als ſie ſich im Spiegel beſah. Ein klein wenig Parfüm, einen Hauch nur— dann war ſie fertig. 8 12 Sie freute ſich unbändig auf den Grafen. Auf ſeine Augen, wenn er ſie ſo ſehen würde. f Sie ging hinaus, das Speiſezimmer zu ſuchen. * 0* Schloß Altenberg war ein alter, maſſiver Bau. Man ſah es dem Hauſe an, daß hier jahrhundertealte Nultur herrſchte, daß ſchon die Vorgänger des Grafen Nudolf viel Geschmack beſeſſen hatten und einen hochentwickelten Sinn far Schöndeit und Kunſt. e Der Geſchmack und die Lebensart des jetzigen Beſitzers ſprachen aus jenen Zimmern, die Graf Rudolf bewohnte, und die Leonore jetzt durchſchritt. Ueberall Gegenſtände aus fernen, fremden Ländern, ſeltſame und fremdländiſche Koſtbarteiten, denen man die Geheimniſſe anſah, die ſie umſpielten. Leonore blieb immer wieder ſtehen, um ent⸗ zückt alle dieſe merkwürdigen Dinge zu betrachten. Ueberall Tiger⸗ und Löwenfelle, bunte indianiſche Handarbeiten, afritaniſcher Schmuck und Waffen, Götzendarſtellungen und bizarre Gefäße. Plötzlich wurde Leonore brennend rot. Rudolf Alten⸗ berg ſtand dort, in jener Tür. Stutzend, überraſcht blieb er ſtehen, als er die reizende Mädchengeſtalt ſah. Dann eilte er zu ihr hinüber. „Fräulein Lore! Sie! Wie fühlen Sie ſich? Aber ich brauche ja nicht zu fragen, bei Ihren blühenden Ausſehen. Ich bin glücklich, daß Ihnen das kalte Bad nicht ge⸗ ſchadet hat.“ Ein fragender Blick war in ſeinen Augen. Sah ſo ein Mädel aus, das Selbſtmordgedanken gehabt hatte? Wozu dann dieſes elegante Kleid, die ſeidenen Strümpfe, die hellen Lederſchuhe? Leonore ſchien ſeine Gedanken zu erraten. „Sie ſehen mich verwundert an? Ja, ich kam ja eigent⸗ lich nicht— ich wollte doch nicht ins Waſſer gehen. Ich wollte mir irgendeine Stellung ſuchen, als Hausdame oder ſo, bis das Waſſer lockte und ich ſo unglücklich war und ſo allein.“ „Wir wollen nicht mehr daran denken und nicht mehr davon ſprechen, Fräulein Lore. Das alles iſt vergeſſen. Jetzt ſind Sie bei mir, und ich werde für Sie ſorgen. Wir werden überlegen, was wir anfangen. Jetzt aber denke ich, daß Sie Hunger haben— nicht wahr?“ „O ja! Furchtbaren Hunger habe ich!“ „Darf ich Sie zu Tiſch führen?“ Galant reichte er ihr den Arm, den ſie lachend nahm. Gundula machte große Augen, als ſie die beiden an⸗ kommen ſah. Beinah wäre die Suppenkelle ihrer zittern⸗ den Hand entfallen. Das ſah ja gut aus. Graf Rudolf, ihr lieber, ſchöner Graf Rudolf— und dieſe kokette, da⸗ hergelaufene Perſon! Und er ſchien ganz berauſcht zu ſein von der Fremden, ſah ſie mit verzückten Augen an. Keinen Blick ließ er von ihr. Die mußte weg, ſobald als möglich! Kein Mittel durfte unverſucht bleiben. Sie mußte den Koltauer zu Hilfe rufen. Und wie ſie ſich zu benehmen verſtand! Der guten Gundula blieb faſt der Verſtand ſtehen. Dieſe tat ſo, als ob ſie es nicht anders gewohnt war, als an einer hochherr⸗ ſchaftlichen Tafel zu ſpeiſen. Wie ſelbſtverſtändlich ſie das Fiſchbeſteck handhabte, wie ſie den Fiſch zerlegte, das Geflügel! Jede Bewegung mehr als ladylike, mit einer faſt gewohnheitsmäßigen Sicherheit. Na— das ſchien ja die geborene Hochſtaplerin zu ſein. Irgendwo würde ſie dieſe Manieren aufgeſchnappt haben, bereit, ſie am richtigen Ort zu verwerten. i Der Typ einer Hochſtaplerin war dieſe Perſon. Wie ſie in Romanen vorkam. Und ſo eine kam hierher, nur um dem Grafen Altenberg den Kopf zu verdrehen! Und der dumme Menſch hatte nichts anderes zu tun, als auf den Leim zu kriechen. Man konnte aus der Haut fahren! „Schmeckt es Ihnen, Fräulein Lore?“ „Und ob, Herr Graf! Es iſt beinah, als ob mein Magen ein Loch hätte. So habe ich ſchon lange nicht mehr gefuttert.“ Ein lächelnder Blick des Grafen, ein vernichtender Gundulas. Dieſe gewöhnlichen Ausdrücke.. Da ſah man gleich, wie man dran war, wenn ſich das Mädchen ſo in ſeinen Ausdrücken vergriff. „Sie ſind Berlinerin, Fräulein Lore!?“ „Ja! Das heißt, nicht geborene Berlinerin. Geboren bin ich in Thüringen.“ „So! Alſo in meiner Heimat! Nun begreife ich alles, weshalb Sie gerade hierher gekommen ſind!“ Eine kleine Pauſe entſtand. Dann war das Mahl be⸗ endet. Graf Altenberg wandte ſich an Gundula. „Den Kaffee wie immer drüben im Terraſſenzimmer, Fräulein Gundula.— Trinken Sie ein Täßchen mit mir, Fräulein Lore?“ „Natürlich, gern, Herr Graf! Wir trinken ja auch...“ Sie biß ſich auf die Lippen. Beinah hätte ſie ſich ver⸗ ſchnappt. Raſch haſpelte ſie herunter:„Mutter und ich, wir trinken auch immer Kaffee nach dem Eſſen!“ „Sie haben eine Mutter?“ „Nein— es iſt nicht meine richtige Mutter.“ „Eine Stiefmutter alſo?“ Ja!“ „Lebt Ihr Vater noch?“ „Nein! Mutter arbeitet viel... Waſchen, Nähen und Reinemachen.“ „So! Darf ich bitten, Fräulein Lore?“ Sie waren aufgeſtanden, gingen hinüber in das Terraſſenzimmer. Leonore war ganz heiß geworden bei dem Verhör. Was ſie alles zuſammenſchwindeln mußte! Sie war neugierig, wie lange ſie das noch durchhalten konnte. 1 Und dazu das Geſicht Gundulas. Man ſah es ihr an, daß ſie immer auf der Lauer lag, und ſehr mißtrauiſch dazu. Na, man mußte ſehen, ſich durchzuligen. Nun ging es nicht mehr anders. Jetzt waren ſie im Terraſſenzimmer. Ein bober, lichter Raum, mit weit geöffneten Türen, die auf eine Terraſſe führten und dann in den frühlingsleuchtenden Park. Herr⸗ lich war es hier. Aufatmend ließ ſich Leonore in einen der mit ſiſſen belegten Liegeſtühle fallen. Weit ſtreckte ſie die Arm von ſich. a „Oh! Das iſt ſchön!“ b Rudolf Altenberg ſtand vor ihr, ſchaute auf die graziöſe Geſtalt herunter. Die rötlichen Locken lagen verwirrt auf f dem Polſter, ringelten ſich um das entzückende Geſicht, gaben den weißen Hals frei und die zierlich geformten Ohren. Ein halbverſteckter Blick aus den Augen Leonores zuckte zu dem Manne auf. Tief atmete Graf Rudolf von Altenberg auf. „Rauchen Sie, Fräulein Lore?“ fragte er, faſt wie um die Situation zu retten. „Ja, bitte!“ Wieder trafen ſich ihre Augen, als er ſich niederbeugte, ihr Feuer zu geben. N Wie ſchön dieſes Mädchen war, wie ſchön die geraden, ſchlanken Beine in den hellen Seidenſtrümpfen, wie ſchön die großen, dunklen Augen! Wie ungezwungen und gra⸗ ziös ſie ſich in den Seſſel ſchmiegte. 5 Jetzt lam Gundula, gefolgt von einem Diener, der den Kaffee trug. Die Gute erregte ſich aufs neue. Da lag ſie, dieſe Fremde, als ob das nicht anders ſein könnte, rauchte und flirtete, daß es eine Art hatte. Und Graf Rudolf ſah nichts anderes als dieſe ſchillernde Schlange, ſah nicht den warnenden Blick Gundulas und nicht die ſchadenfrohen Augen des Mädchens, die zu Gundula hinübergingen. Daß dieſes Geſchöpf ſchön war, mußte ſogar Gundula zugeben. Nicht nur das Geſicht und der ſchlanke, gerten⸗ haft biegſame Körper; alles an dieſem Mädchen war ſchön: die wohlgeformten, gepflegten Hände, die Füße, die Beine und das Haar. Alles das war geſchaffen, ſogar einem ſonſt ſo kühlen und abweiſenden Manne wie dem Grafen Rudolf den Kopf zu verdrehen. Ihr Graf hatte nun keinen Blick für ſie. Da zog ſie es vor, zu verſchwinden und auf die gute Taſſe Kaffee zu verzichten, die ſie ſonſt immer nach Tiſch gemeinſam mit dem Grafen trank. Aufdrängen wollte ſie ſich nicht. Sie würde erſt dann wieder zu ihrem Recht kommen, wenn dieſe Perſon wieder weg war. Daß das bald geſchah, dafür würde ſie mit allen Mitteln ſorgen. Die beiden im Terraſſenzimmer ſaßen ſich noch immer ſtumm gegenüber, als Gundula ſchon eine ganze Weile gegangen war. Bis der Mann endlich das Schweigen brach. „Fräulein Lore! Was wäre nun geſchehen, wenn wir nicht zufällig heute am See vorübergekommen wären? Was wäre mit Ihnen geſchehen? Sehen Sie ein, was Sie getan haben?“ „Ja, ja! Ich weiß, daß es abſcheulich war. Aber— es kam ſo plötzlich über mich, ich war ſo lebensüber⸗ drüſſig.“ „Erzählen Sie mir alles, Fräulein Lore!“ „Da gibt es nicht viel zu erzählen. Es geht mir ſchlecht, keine Stellung. Mutter war oft böſe. Keinen Menſchen, der es gut mit einem meinte, der wirklich zu einem ge⸗ hörte. Ich wollte aus Berlin'raus, es woanders ver⸗ ſuchen. Hier, auf dem Lande, würde es vielleicht gehen, dachte ich. Ich wanderte... Da kam der See. Es war, als ob er mich riefe. Die Verzweiflung überfiel mich...“ „Armes Ding!“ 0 Rudolf Altenberg war erſchüttert von dem, was er da gehört hatte. Was mußte dieſes junge, blühende Geſchöpf durchgemacht haben, ehe es ſo weit gekommen war, ehe es den Tod ſuchte. Leonore ſtaunte über ſich ſelbſt. Wie ſie das zuwege brachte, wie ſie ſchauſpielern konnte! Wenn Regina ſie ſo geſehen und gehört hätte! Aber— Regina wäre außer ſich geweſen, und ſogar mit Recht. Es war nicht ſchön, was ſie jetzt tat. Aber der Zweck heiligt die Mittel; damit mußte ſie ſich abfinden. Später wurde es um ſo ſchöner. „Wo hatten Sie bisher gearbeitet, Fräulein Lore?“ „Bei den Borſigwerken. Bin abgebaut worden, wie ſo viele andere.“ „Machen Sie ſich keine Sorgen mehr wegen der Zu⸗ kunft, Fräulein Lore. Ich werde Sie engagieren. Ich ſuche ſchon eine ganze Weile nach einer Sekretärin; bin nur noch nicht dazu gekommen, eine zu finden. Ich habe eine größere Arbeit vor, die ich nicht allein bewältigen kann. Iſt es Ihnen recht, wenn Sie bei mir bleiben?“ Leonore zögerte einen Augenblick. Sie konnte zwar Schreibmaſchine ſchreiben; aber nicht ſo fließend, wie es ſich für eine perfekte Stenotypiſtin gehört hätte. Aber— ſie war wohl intelligent genug, durch einige Uebungs⸗ ſtunden ſo weit zu kommen; ſie mußte nur fleißig ſein in ihren Mußeſtunden, dann würde ſie es ſchon ſchaffen. „Ja, ich würde ſo gern, Herr Graf. Nur— ich weiß nicht: es kommen ſicher ſchwere Sachen vor in Ihren Berichten. Ob ich da mitkomme?“ 5 „Da brauchen Sie ſich keine Sorgen zu machen, Fräu⸗ lein Lore. Ich werde Ihnen immer helfen; es wird ſchon gehen!“ 0 0 würde ich natürlich gern bleiben— furchtbar gern!“ Graf Altenberg reichte Leonore die Hand; ſie ſchlug 57 755 ein. Er hielt die kleine Hand feſt, ſah ſie an und agte: 8 „So ein dummes Mädel! Will ſterben und hat kaum gelebt. Haben Sie denn gar nicht daran gedacht, was noch alles für Sie kommen kann?“ f „Nein! Ich habe eigentlich gar nichts gedacht. Ich ſprang einfach... Aber ich werde ſo etwas nie mehr kun. Ich verſpreche es Ihnen.“ „Ihr Wort darauf?“ „Mein Ehrenwort!“ ſagte ſie, ihn ſchelmiſch aniachend Gortſehune ble. . Lestte Nachrichten Drei Tote bei einem Grubenunglück. Pilſen, 6. Juni. In der Ziegler⸗Grube bei Nürſchau ede aus bekan gte Gründen eine Sprengpatrone. Ein Werk⸗ führer und drei Arbeiter wurden ſchver, ei⸗ ne Arbeiterin leicht verletzt. Drei Schwer⸗ verletzte ſind im Krankenhaus geſtorben. 75 Tote bei Bergwerksunglück in China. Peking, 6. Juni. Nach einer Meldung aus Tanſchaſſcha 1 in einer Grube, in 55 vor kurzem ſchon eine Exploſion ſtattfand, eine weitere Esploſſon erfolgt, ſo daß der Schacht in Brand geriet. Nach den bisherigen Mel⸗ 1 dungen ſind 75 Bergleute ums Leben gekom⸗ men. ö Bisher 43 Tote zutage gebracht Die Bergungsarbeiten in Buggingen. Buggingen, 6. Juni. Die Bergungsarbeiten nahmen einen ſchnelleren Fortgang, als man erwartet hat⸗ te. Ununterbrochen werden in der Grube die Toten geborgen und zutage gebracht. Aerzte arbeiten mit ihrem Hilfsperſonal oh⸗ ne Unterbrechung an der notwendigen Un⸗ 1 terſuchung und Identifizierung. Bis nach⸗ mittags 4.30 Uhr konnten ſo 43 Tote zur Beerdigung freigegeben werden, die ſämtlich identifiziert ſind. Die Leichen ſind in der Leichenhalle in zwei Reihen aufgebahrt worden. Zwei Lei- chenautos der Stadt Freiburg haben den Abkransport der Leichen nach Buggingen bzw. in die Heimat der Verunglückten auf- genommen. Das Ergebnis des Dienstags Ueber den Verlauf der Bergungsarbeiten am Dienstag iſt noch zu berichten: Eine beſonders zuſammengeſtellte Kolonne von 5 zehn Mann hat nacheinander die Abbaue 11 bis 15 ſowie alle zugehörigen Bremswerke befahren. Sämtliche in Frage kommenden Grubenbaue des Kaliwerkes Buggingen mit Ausnahme des durch Feuerdämme für eini⸗ ge Zeit geſchloſſenen Baues ſind nunmehr befahren und mit Scheinwerfern und Gru⸗ benlichtern nach Verunglückten abgeſucht worden. Es war dies eine beſonders gefahr⸗ volle Arbeit, da die verſchiedenen Baue durch die lange Ruhezeit eingeengt ſind. Die Bergungsarbeiten verliefen aber ohne jeden Unfall. Insgeſamt wurden Dienstag 44 Leichen bebogen. Mit den am Monkag zukagege⸗ rachken zehn koten Bergleuten und dem 925 reits am Unglückstag geborgenen Aſal aus Schopfheim ſind nunmehr 55 der verun- 2 glückten Bergknappen nach oben gebracht worden. Ein neues Element Herſtellung durch Akomumwandlung.— Aufſehenerregendes Experiment eines ita⸗ lieniſchen Gelehrten. Rom, 6. Juni. Der Profeſſor der Chemi 1 8 10 in der Königlichen Aademſe 50 incei in Anweſenheik des Königspaares ein neuartiges Exveriment der Atomzer⸗ trummerung vorgefuyrt, durch das er ein neues radioaktives Element durch Atomum⸗ wandlung gewonnen hat. die Alomzer⸗ krümmerung iſt in der modernen Chemie durchaus elwas alltägliches. 10 Die Erfindung Profeſſors Jermis iſt in⸗ ſofern elwas neuartiges, als er durch Jer krümmerung des Urans ein neues Element erhalten hat, von dem ein Gramm eine Energie von 60 000 Kilowaktſtunden enthal⸗ ten ſoll. Das käme einer Wärmemenge von rund 52 Millionen Kalorien gleich. Da die Umwandlung eines Gramms Waſſerſtoff in Helium eiwa 200 00 Kilowatt ergeben werde, würden ſchon 50 Kilogramm Waſſerſtoff ausreichen, um die 10 Milliar⸗ den Kilowattſtunden elektriſche Energie zu ſchaffen, die in Italien in einem Jahre ver ⸗ braucht würden. Jermi hat den neuenkdeck⸗ len Stoff„Element 93“ genannk. „Graf Zeppelin“ wieder daheim ö Friedrichshafen, 6. Juni. Das Luftſchi „Graf Zeppelin“ iſt von ſeiner ade ahrt zurückgekehrt und in Friedrichshafen glatt gelandet. An Bord befanden ſich 18 Paſſa⸗ giere und 150 Kg. Poſt. * Wie die Deutſche Seewarte mitteilt, hat das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ die Rückr ꝛiſe von Pernambuco nach Friedrichshafen in der erſtaunlich kurzen Zeit von 78 Stunden zu⸗ rückgelegt. f Aus Heſſen und Naſſau Keine Kürzung von Pfarrgehältern in Heſſen. Darmſtadt, 6. Jum. Wie der Evangeliſch: Preſſeverband für Heſſen erklärt, bezog ſich ſeine am 239. Mai ausgegebene Mitteilung über Sparmaßnahmen auf dem Gebiet der Pfarrverſorgung infolge des Rückgangs der Staatsleiſtungen nicht auf Heſſen. Hier ſind die ſtaatlichen Leiſtungen nicht herabgeſetzt, ſondern auf Grund des Abkommens zwiſch eim Staat und Kirche um etwas erhöht worden. Bei der Herabſetzung der ſtaatlichen Leiſtun⸗ gen handelt es ſich um den preußiſchen Staat und die Mitteilung betraf alſo das preußi⸗ ſche Gebiet der neuen Einheitskirche Naſſau⸗ Heſſen. Aenderung des Lehrplans für den evangel. Religionsunterricht. Darmſtadt, 6. Juni. An die Direktionen der höheren Schulen richtet ſich folgende Der⸗ fügung des Leiters der Heſſiſchen Miniſterial⸗ abteilung für Bildungsweſen:„Der Lehrplan für den evangeliſchen Religionsunterricht an den höheren Schulen wird im Einverſtändnis mit der kirchlichen Behörde mit ſofortig er Wirkung in folgender Weiſe geändert: In der Sexta iſt ſtatt der Bibliſchen Geſchichte des Alten Teſtamentes die des Neuen Teſtamentes zu behandeln, wie ſie der Lehrplan für Quinta vorſieht. In Quarta iſt ſtatt der Bibliſchen Geſchichte des Alten Teſtamentes das Neue Teſtament(Leſung des Markusevangeliums uſw.) zu behandeln, wie es der Lehrplan für Untertertia vorſieht. Für alle anderen Klaſ⸗ ſen bleibt der ſeitherige Lehrplan zunächſt be⸗ ſtehen.“ Schwere Unwetterſchäden. Darmſtadt, 6. Juni. Die Wolkenbrüche über große Teile der Provinz Starkenbarg haben verſchiedentlich beträchtlichen Schaden an⸗ erichtet. In Sprendlingen, wo mit dem Wolkenbruch Hagelſchlag verbunden war, iſt im Feld und in den Gärten, beſonders an den Glaskulturen, viel verdorben worden. Da der Hengſtbach über die Ufer trat, mußte die Feuerwehr verſchiedentlich Keller auspum⸗ pen. Im Gersprenztal hat zwiſchen Grok⸗Bieberau und Werſau das Gewitter. 2 ö das ſich unter praſſeindem Regen entlud, die Straße mit einer dicken Schlammſchicht bedeckt. In Groß-Bieberau ſchlug es zweimal ein, glücklicherweiſe ohne zu zünden. Auch in Trebur traf ein Blitzſchlag die Scheune eines bäuerlichen Anweſens. Zum Glück war es ein kalter Schlag, der nur ein großes Loch in die Wand riß. Frankfurt a. M., 6. Juni.(Milch und Sauerkraut.) Milchhändler dürfen in Räumen, in denen ſie Milch aufbewahren, keine Waren haben, deren Geruch den Ge⸗ ſchmack der Milch beeinfluſſen könnte. Es iſt Saite die Milch getrennt zu halten. Ein 1 0 ler, der Milch zuſammen mit Gurken, auerkraut und Seifenpulver r wurde vom Einzelrichter zu 40 Mark Geld⸗ ſcrafe verurteilt, weil er dem Milchgeſetz zu⸗ wider die Waren nicht getrennt hielt. * Franlfurt a. M., 6. Juni.(Das Ur⸗ teil im Eigenheimprozeß.) Das Ge⸗ richt verurteilte die beiden Vorſtandsmitglieoer unter Freiſprechung im übrigen wegen ge⸗ noſſenſchaftlicher Untreue und Vergehens ge⸗ gen Paragraph 147 des Genoſſenſchaftsgeſetzes: Münncke zu drei Monaten Liner Woche Ge⸗ fängnis und 100 Mark Geldstrafe, Wagner zu ſechs Monaten Gefängnis und 200 Mark Geldſtrafe, Georg Scheffner wurde freigeſpro⸗ chen. Haftbefehle wurden nicht erlaſſen. » Oberurſel, 6. Juni.(Oberurſeler Heimattag und Volkskundgebung) Oberurſel, die alte Taunusſtadt, wird am 1. Jult im Zeichen eines großen Heimattages und einer Volkskundgebung ſtehen, die Tau⸗ ſende von Volksgenoſſen aus dem ganzen Obertaunuskreis und weit darüber hinaus in ſeine Mauern ziehen werden. Anlaß zu die⸗ ſem Feſttag ſind die Eröffnung der Oberurſe⸗ ler Freilicht piele auf der alten Stadtmauer an der Bleiche, die künftig Tradition werden ſollen, und die Ueberreichung des Ehrenbür⸗ gerbriefs an den Gauleiter Spreng x im Rah⸗ men einer Volkskundgebung auf im Markt⸗ platz. Gauleiter und Reichsſtatthatter Spren⸗ ger hat ſein Erſcheinen zugeſagt. Im Mittel⸗ punkt der feſtlichen Folge von Lied, Muſik, Wort und Spiel, die ſich am Abend des 1. Juli an der alten Stadtmauer unter dem Motto:„Bauer, ſäe Gerechtigkeit“ abwickeln wird, ſteht ein Bauernſpiel:„Die verſtorbene Gerechtiakeit“ von Franz Lorenx. Aus der Heimat Gedenktage 6. Juni 1816 Chriſtiane von Goethe, geb. Vulpius, in Weimar geſtorben. 1896 Der Komponiſt Siegfried Wagner in Triebſchen bei Luzern geboren. Prot.: Benignus— Kath.: Norbert Sonnenaufg. 3.40 Sonnenunterg. 20.17 Mondaufg. 0.45 Mondunterg. 14.17 Das Note Kreuz gehört dem Volle Aufruf zum Deutſchen Rotkreuztag am 10. Juni. Der Präſident des Roten Kreuzes, Carl Eduard Herzog von Sachſen⸗Coburg und Gotha, richtet zum Deutſchen Rotkreuztag, der am nächſten Sonntag, 10. Junt, in allen Teilen des Deutſchen Reiches einheitlich be⸗ gangen wird, einen Aufruf„An Jedermann“. In dem Aufruſ heißt es: „Unermüdlich ſteht das Deutſche Rote Kreuz im Dienſte derer, die ſeine Hilfe brauchen. Hunderttauſende unſeres Volkes ſpüren jahr⸗ aus, jahrein inmitten der Laſt und Not des täglichen Daſeins⸗Kampfes etwas von dem .. ——— großen Wedanten unvedingter Hilfsbereitſchaft, 15 im Zeichen des Noten Kreuzes verkörpert iſt. N An einem Tag im Jahr, dem Rottreuztag, ſoll dem ganzen deutſchen Volke dies Zeichen der Hilfsbereitſchaf lichtbar und eindringlich vor Augen geſtellt werden. Jeder ſoll wiſſen, daß das Rote Kreuz für ihn da iſt, daß er darum aber auch für das Rote Kreuz da zu ſein hat. Der Gedanke der Volksgemeinſchaft iſt mit dem Sinn und Geiſt des Roten Kr eu⸗ zes verbunden von Anbeginn. Als Teil bes Ganzen dienend und Dienſt heiſchend, wendet es ſich an jeden deutſchen Mann, jede deut⸗ ſche Frau und jedes deutſche Kind mit der Aufforderung: Hilf mit! Wir brauchen Männer und Frauen, die wer⸗ bend den hohen Gedanken des Roten Kreuzes immer weiter in unſer Volk tragen, indem ſie ſich an ihrem Teile und auf dem Platze, den ſie auszufüllen vermögen, einer der vielen Aufgaben des Noten Kreuzes widmen. Alle brauchen wir, damit ſie uns helfen, fortzufahren in unſerem Werk. Denn es ge⸗ ſchieht zum Wohle aller. Sie mögen die Mitgliedſchaft im Roten Kreuz erwerben oder uns durch eine Spende in unſere Sammlung die Linderung von Krankheit und Not ſichern helfen. Als der von Adolf Hitler ausgewählte na⸗ tionalſozialiſtiſche Führer des neuen Deutſchen Roten Kreuzes rufe ich jeden Volksgenoſſen auf, das Seine beizutragen zum gemeinſamen Werk. Es iſt der beſte Dank an uns, wenn wir, allen ohne Unterſchied dienend, der Ueberzeugung teilhaftig werden: Das Deutſche Rote Kreuz gehört dem Volke.“. Feftipiele auf dem hiſterüchen Marktplatz zu Heppenheim (Bergilraße) In der Nute der Spiele vor deutſchen Rat⸗ häuſern iſt nun auch die Bergſtraße getreten. Unſtreitig, der Marktplatz in Heppenheim iſt der ſchönſte an der Bergſtraße. Vereinigt er doch mehrere Vorzüge in ſich. Einmal die Geſchloſſen⸗ heit, zum anderen den Adel der Lage. Selten ſchön hebt ſich hier der Marktplatz über die ganze Stadt und beherrſcht mit ſeinen Gebäuden das Stadtbild. Strahlenförmig münden die Straßen aus den Stadtteilen und die Türme des Bergſträßer Domes ſchauen mit hehrer Würde hinein. Mehr noch aber gibt der wundervolle Blick auf die rebenbewachſene Flanke des Schloßberges, der die alte Starkenburg trägt, dem geradezu idealen Platz Las Gepräge des Außerordentlichen. Beherrſcht wird dieſer Marktplatz von dem ſtolzen Bau des Rat⸗ hauſes, deſſen lebhaftes Fachwerk jeden in ſeinen Bann nimmt. Davor ſpielt das Heppenheimer Heimatſpiel, in das Rathaus, Dom und Burg zu wirkungsvollen Mitſpielern hineinkompiniert ſind. Der wundervolle Hintergrund, von deſſen Bunt, heit ſich jede Geſtalt in warmer Plaſtik abhebt. ſichern dem Spiel einen erhabenen Eindruck. Ir dieſem Jahr hat man einen Ausſchnitt aus der Grenzlandtragik der Bergſtraße gewählt, wozu die reiche Geſchichte dieſes geſegneten Landſtriches ein Ueberfülle an St. bietel. In eine der Schreckens⸗ zeiten der Bergſtraße, in die Raubkriegszeit de; franzöſiſchen Sonnenkönigs Ludwig XIV., führ uns der Heppenheimer Dichter Hans Solz amer und läßt uns mit unverkennbarem Ge ſchick den unabläſſigen Kampf des Bergſträßer Jolkes gegen das anſtürmende Franzoſentum mit, erleben. Es iſt nicht als Tendenz anzuſprechen, daf daraus der Wille zum Deutſchtum und zur völkiſchen Freiheit aufleuchten und die Sehnſucht nach Frei heit wie ein Fanal leuchtet, ſondern das entſprich den geſchichtlichen Tatſachen.„Um Stadt un! Qolk“ heißt der vielverſprechende Titel des Stückes Man wird dieſem Spiel vor dem ſchönſten Rat haus der Bergſtraße Beachtung ſchenken müſſen denn die Parallele zu dem Geſicht der heutiger : nahe.(Auffßeruyoen im Juni u. Juli) . * —ů— 7 So sclucibfein KURMAERERAUNIUER: EURMAREK-ist wieder da. Das war eine Hvudde, als id lur Bekanniinacluig uber die neu KURMARK Zul. 3s Ic. las. Icli ging sofort zu. einem. Ogareffen- Handler. der geracle die ersle Sendung bekonurem huſte. Schon allein die lackung is aussergewöluilichꝭ schön. und. dau die Qgarelſe selbst Jelv als alfer Ggareffenraucher nulss Jluten. gesle hem. dass ich chwas so Wunder- volles nock nich gerauc habe. Ich. begluckwuünsche Sic Zu. dieser unüberhefflichen. Meisterleistung 0 AlL Hels HU,ꝭallu. meine[N. *