Ian Wallfahrt. g heute den und morgen vielleicht dich! Der Unfallteufel faßt wahllos ſein Opfer. Aus dem Anſteigen der Unfallkurven im Verkehr können wir erkennen, daß wir uns in einem Stadium befinden, wo es unverantwortlich wäre, den Unfallteufel weiter wüten zu laſſen. Volksgenoſſen in der Blüte ihrer Jahre werden vernichtet. Die Zahlen der Opfer halten ſtand einem Vergleiche mit den Ge⸗ fallenen einer Schlacht des Weltkrieges. (Viernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten)(Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer 1 Ummer u. nach Walldürn! Von wem, ſagt neuen Kirche. Schweſter, Schwägerin und Tante, Frau E wohlvorbereitet durch d d ili e⸗ j ohlvorbereitet durch den Empfang der heiligen Ster zum 9. Juni Sch lach lcho Perek 3 36. Siwan Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. Wir bitten um ein ſtilles Gebet für unſere lieb i b g en in ſtille für unſere liebe unentgeltlich ag 5 Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Geſchaftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands ⸗Nachm.„00 Hüche 8 0 Anmeldungen können noch gemacht werden. 9 Nach langem ſchmerzlichen Leiden wurde geſtern der Verlag. 2 Heinrich fattermanm, te r Luise Knapp Alt⸗ beſakramente, im Alter von 50 Jahren, von Gott in Feueranzünden 4 73 25 0 0 N 5 s nan. 5 Sabatt-Anfang 7.30 Uhr 1,40 Mk. frei ins Haus gebracht. Gratis⸗Beilagen: wöchentlich den„Illuſtrierten Verſtorbene. abgegeben„ 1 1 4 5 „Abend 9,35 Verkünd⸗ und Anzeigeblatt für Viernheim ſeit dem Jahr 1883 Todes- f Anzeige e Abfahrt Sonntag vormittag. 4 Uhr an der Vormittag 10 Uhr meine liebe Frau, unſere gute Mutter, 1 . Viernheimer Zeitun geb. Roß ler Papier Gebetzeiten derjüd. Gemeinde 0 die Ewigkeit abgerufen. wird wieder 10 300 Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den „ Morgen 1 Viern U e i m, den 7. Juni 1934.(Säcke ſind mit⸗ 1 Die trauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet morgen Freitag nachmittag um 5 Uhr, vom Trauerhauſe Waldſtraße 34 aus, ſtatt. zubringen) 1 Viernheimer Anzeiger 0 Wochent.⸗Abend 8,30 ⸗Morgen 7,00 Roſch Chodeſch Tammus iſt Mittwoch und Donnerstag Trauerkleidung Trauerhüte- Trauerschleier stets in großer Auswahl Fischer- Riegel MANNHEIM— Paradeplatz Vereils- Anzeiger Mili r⸗Verein„Haſſia“ Viernheim. D Zu dem am Sonntag, den 10. N Juni in Darmſtadt ſtattfindenden Jubiläumsfeſt laden wir unſere werten Kameraden mit Familien- angehörigen nochmals ergebenſt —— ein. Abfahrt des Sonderzuges 9.51 Uhr. Zuſammenkunft der Kameraden um 9.15 Uhr am Staatsbahnhof zwecks ge— meinſchaftlichen Löſens der Fahrkarten. Für morgens iſt die Verflegung mitzubringen. Alle Reiſekaſſenſparer finden ſich Freitag Abend 7 Uhr Buchſtaben A-K und Samstag morgen von 8 bis 10 Uhr L., in Weihgarten- ſtraße 27 ein, um ihr geſpartes Geld in Empfang zu nehmen. Heil Hitler! Jean Knapp, Vereinsführer. Geflügelzuchtverein Viernheim. Freitag, den 8. Juni abends 8¼ Uhr Mitgliederver- ſammlung im Gaſthaus zum„Fürſten Alexander“ Vollzähliges Erſcheinen erwartet Der Vorſtand. Turnverein v. 1893 e. V.— Hoferſpiel— Heute Abend 8½ Uhr wichtige Verſammlung im Hallenbau Sämtliche am Spiel beteilig- ten Perſonen haben zu erſcheinen. Die Leitung. Bekanntmachung. Betr. Verſteigerung von Kirſchen. Morgen Freitag, den 8. Juni 1934, vormittags 10 Uhr werden im Sitzungsſaale des Ralhauſes, verſchiedene Loſe Kirſchen in der Oberbruchw ide, Pariſerweg und Erlen ſowie das Allmendgrundſtück Schloth Nr. 95 öffentlich verſteigert. Viernheim, den 7. Juni 1934. Bürgermeiſterei Viernheim Bechtel Schafft Arbeit und Brot! unterſtützt Handwerk und Gewerbe! Freiw. Feuerwehr Am Sonntag, den 10. Juni, fin- det um 5.30 Uhr, eine Uebung der Freiw. Feuerwehr ohne Pflicht— mannſchaft ſtatt. Muſik u. Spiel- leute treten ebenfalls an. Signal um 5 Uhr. Das Kommando Hernnelmer Aazdiber Alle vorkommenden Druckarbeiten werden ſchnellſtens angefertigt. Für Handel und Gewerbe: Geſchäfts⸗Karten Briefköpfe Mitteilungen Poſtkarten Notablocks Couverts Rundſchreiben Handzettel Plakate Rechnungsformulare Quittungen Quittungsbücher Wechelformulare Darlehen zurbh Anschaf- tung aller Art, Existenzgrün- dung, Grund— stückserwerb durch Schnell- tarif u. rasche Zuteilung Ausk. ert geg. Rückp. Drelflg- dckbr. Mannheim Mindmuntenst.28 Sol lug. Isgrleg! Frühjahrs⸗Oreigemüſe. Bitte probieren Sie einmal: (Für 4 Perſonen.) Spargel, 1 Pfund junge Mohrrüben, 2 Pfund junge Schotenerbſen, 2 Eßlöffel(40 9) Butter,! Eßlöffel(20g) Mehl, Salz nach Geſchmack. 1 Liter Waſſer, 1 Teelöffel Maggi's Würze, feingehackte Peterſilie. Zubereitung: Den Spargel ſchälen, in kurze Stücke brechen, die Mohr— rüben ſchaben, in Streifen ſchneiden und zuſammen mit den ſungen Erbſen in der Butter andünſten. Waſſer zufügen und garkochen. Das Mehl mit etwas Waſſer verquirlen, zum Gemüſe geben und unter ſtändigem Rühren gut durchkochen. Mit Salz abſchmecken, Maggi's Würze darunterrühren und feingehackte Peterſilie darüberſtreuen. A 0.; gehr au 1 Zutaten:/ Pfund heit dient. zu legen. verkehrsdisziplin ist pflicht! Ungeheuere Verluſte an Menſchenmaterial. Sachſchäden, die in die Milliarden gehen. Hiergegen machen wir Front!!! Die Verkehrs-Erziehungs-Woche findet in der Zeit vom 9. bis 16. Juni 1934 ſtatt. Sie wird unter Führung des Reichsminiſteriums für Volks⸗ aufklärung und Propaganda von der Sonderabteilung„e. oden⸗ verhütung“ im Amt für Volkswohlfahrt bei der Oberſten Leitung der P. O. veranſtaltet. Unter dem Motto: „Kampf dem Verkehrsunfall“ gilt es den Gedanken der Selbſtzucht und Achtſamkeit hinein— zutragen in die breiteſten Maſſen unſerer Volksgenoſſen. „Verkehrsdisziplin iſt Pflicht“, ſo lautet der Titel der Broſchüre zum Preiſe von 10 Rpf., die an⸗ läßlich der Verkehrs⸗Erziehungs-Woche der Förderung der Sicher⸗ Die Verkehrsregeln müſſen unbedingt von allen beachtet werden. Keiner darf ſich als Herr der Straße fühlen. ſichtnahme wird dazu beitragen, dem Unfallteufel das Handwerk Gegenſeitige Rück— Erſt dann, wenn alle Menſchen auf der Straße die nötige Vorſicht walten laſſen, werden ihre Gefahren abnehmen. Wieviele Unfälle ſind durch Unkenntnis der Verkehrsbeſtim— 1 igen hervorgerufen worden. er Zweck des lehrreichen und intereſſanten Heftchens: „Verkehrsdisziplin iſt Pflicht!“. Dieſe in Zukunft zu vermeiden, IF cee (Parteiamtliche Veröffentlichungen der NSDAP., Ortsgr. Viernheim und der Unterformationen). NS D AP., Ortsgruppe Viernheim Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19. Geſchäftsſtunden⸗Einteilung: N. S. B. O. und Deutſche Arbeitsfront: Jeden Montag, Mittwoch u. Freitag, abends 7—9 Uhr Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag, abends 7—9 Uhr NS.⸗-Hago-⸗Geſchäftsſtunden: Jeden Montag und Donnerstag Abend 7— 9 Uhr in der Geſchäftsſtelle. Kaſſenverwaltung der Ortsgruppe: Jeden Donnerstag, abends 7—9 Uhr Rundfunk. Geſchäftsſtelle: Gaſthaus zum Freiſchütz Geſchäftszeiten: Dienstag u. Freitag von 18—20 Uhr Reichsluftſchußbund. Bei den Schulungs- kurſen der Hauswarte jeden Dienstag und Freitag 20,45 Uhr bleiben verſchiedene Volks⸗ genoſſen fern. Ich richte daher an dieſe Haus⸗ warte die dringende Aufforderung reſtlos zu erſcheinen. Der Hauswart iſt der Träger des Luft⸗ ſchutzes. Zuverläſſigkeit, Pünktlichkeit und Eutſchloſſenheit müſſen ihn aus⸗ zeichnen. Wer aus dem Luftſchutzbund ausgeſchloſſen wird, weil er nicht im Intereſſe der Volks- gemeinſchaft handelt, müßte ſich über die Folgen im Klaren ſein. N. S. D. A. P. Reichsluftſchutzbund Ortsgruppe Viernheim Ortsgruppe Viernheim i. V. Schweigert. komm. Ortsgruppenführer Moskopp. Lokales Viernheim, den 6. Juni * Wallfahrt nach Walldürn. Alle diejenigen, welche die Wallfahrt nach Walldürn noch nicht unternommen haben, haben am kom— menden Sonntag nochmals Gelegenheit nach Walldürn zu kommen. Herr Heinrich Faltermann, Adolf Hitlerſtraße 70 fährt am Sonntag Vorm. 4 Uhr nochmals nach Walldürn. Anmeldungen zur Teilnahme können dort gemacht werden. Sterbetafel. Nach langem ſchmerz⸗ lichen Leiden, entſchlief geſtern Frau Luiſe Knapp geb. Rößler, Waldſtraße 34, im Alter von 50 Jahren. Die Beerdigung findet morgen Nach- mittag um 5 Uhr ſtatt. R. J. P. 5 Hoferſpiel. Sämtliche am Hoferſpiel beteiligten Perſonen machen wir auf die Ver⸗ ſammlungsanzeige des Turnvereins unterm Ver— einsanzeiger aufmerkſam. * Warnung vor politiſchen Witzen. Es wird nach wie vor darauf hingewieſen, daß jeder, der ſich herabwürdigende Aeußerungen über Mitglieder der Regierung oder über Führer der nationalſozialiſtiſchen Bewegung in Form ſogen. Witze erlaubt, gerichtliche Beſtrafung zu gewärtigen hat. Staffellauf„Rund um Biern⸗ heim.“ Anläßlich ihres 25jährigen Jubiläums am 24. Juni ds. Js. läßt die Sportvereinigung „Amicitia“ den Staffellauf„Rund um Viern⸗ heim“ wieder aufleben. Einladungen hierzu er⸗ hielten die Sportvereine und Wehrverbände und es iſt damit zu rechnen, daß eine ſtarke Be⸗ teiligung erfolgt und ſo dem Viernheimer Sport⸗ publikum wieder ein ſchöner ſportlicher Genuß geboten wird. a Aufruf Anläßlich des Notkreuztages am 9. und 10. Juni 1934. Der Rotkreuztag ſoll in würdiger Form, die endgültige Einordnung des deutſchen Roten Kreuzes in den nationalſozialiſtiſchen Staat in aller Oeffentlichkeit zeigen. Die Durchführuug der Sammlung in der genehmigten Zeit, ſoll mit äußerſtem Opferſinn erfolgen. Die zur Erhaltung und verſtärkten Arbeit der Rotkreuzvereine nötigen Mittel, ſollen in einer Rotkreuzſpende aufgebracht werden. Wir bitten die Einwohnerſchaft im Inte- reſſe der Volksgemeinſchaft das Rote Kreuz tatkräftig zu unterſtützen. N. S. D. A. P Bürgermeiſterei Sanitäts⸗Kolonne Ogru. V'heim i. V. Schweigert Zufriedenſtellende Spargelernte Starke Anfuhr.— Flotter Abſatz. Die badiſche Spargelernte neigt ihrem Ende zu. Das vorläufige diesjährige Geſamtergeb⸗ nis kann als ſehr befriedigend bezeichnet wer⸗ den. Wenn auch öftere Niederſchläge wün⸗ ſchenswert geweſen wären, ſo wurde doch die Qualität der Spargeln durch die Trockenheit nur unbedeutend beeinträchtigt und auch men⸗ genmäßig war der Ausfall reichlich. Die einzelnen Hardtorte ſtanden während vier Wochen in Wettbewerb in Bezug auf An⸗ fc Ausleſe und Marktbetrieb. In der Ge⸗ gend von Schwetzingen, Graben, Hockenheim, Eggenſtein, Linkenheim, Knielingen und Mug⸗ genſturm kamen zwiſchen 3000 und 4000 Zent⸗ ner Spargeln zur Anfuhr, die auf etwa 150 einzelnen Spargelmärkten abgeſetzt wurden. Im Durchſchnitt war der Abſatz an den abendlichen Spargelmärkten flott.. Beſonders rege geſtaltete ſich die Nach⸗ frage aus Karlsrube. Mannbeim. der Pfalz, Winkler Franz ledoch fanden ſich auch zahlreiche Händler und Aufkäufer aus Frankfurt, Stuttgart, dem Rheinland, Berlin und Hamburg ein, dr: teilweiſe beträchtliche Mengen badiſcher Spar⸗ geln für die Konſervenfabriken erſtanden. Die Güte, Zartheit und Größe der badi⸗ ſchen Spargeln wurden von den norddeutſchen Händlern ſehr geſchätzt. Der lebhafte Umſatz in den Spargelbau betreibenden Gemeinden der Hardt wird Veranlaſſung geben, auch künf⸗ tig den Spargelfeldern eine gedeihliche Pfle⸗ ge zukommen zu laſſen, um vor allem eine wei⸗ tere, qualitative Veredlung dieſes beliebten Gemüſes zu erreichen. Die Neichsmarine ſucht Freiwillige Mannheim, 6. Juni. Dem Landeskommiſſär für die Kreiſe Mannheim, Heidelberg und Mosbach ging von der Schiffsſtammdiviſion 00 Nordſee, Wilhelmshaven, folgendes Schrei⸗ en zu: f „Die Schiffsſtammdiviſion der Nordſe? in Milhelmshaven hat den Bedarf an geeigne⸗ ten Freiwilligen für den Dienſt in der Reichs⸗ marine für den Bereich der Marineſtation der Nordſee auszuſichten und einzuſtellen. Es beſteht neben allen anderen Berufen hauptſächlich Bedarf an Bewerbern mit tech⸗ niſcher Berufsausbildung. Erwünſcht ſind Be⸗ werber, die eine dreijährige Lehrzeit als Ma⸗ eee Motorenſchloſſer, Schloſſer, Ma⸗ inenbauer, Metalldreher, Keſſelſchmied, Schmied, Kupferſchmied, Klempner, Mechani⸗ ker, und Elektriker oder in einem ähnlichen Handwerk 0 Das vorgeſchriebene Lebensalter für die Ein⸗ ſtellung liegt zwiſchen dem vollendeten 17. und 21. Lebensjahr. Bei Einreichung des Ge⸗ ſuches darf das 20. Lebensjahr nicht überſchrit⸗ ten ſein. 0 Geſuche um Einſtellung im Bereich der Ma⸗ rineſtation der Nordſee ſind zu richten an die Schiffsſtammdiviſion der Nordſee. in Wilhelmshaven. Dem Geſuch iſt ein aus⸗ 1 ſelbſtgeſchriebener Lebenslauf heizu⸗ ügen.“. Fernſprecher 117.— Telegr: Anzeiger, Viernheim— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt a. M., Verantwortlich für den Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim. D. A. V. 34 1065. Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg. Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim Nummer 130 Die Wirtſchaftswoche feine Gefährdung der Rohſtoffverſorgung. Steigerung des deutſchen Volkseinkommens. Die Belebung des Inlandsgeſchäfts.— Die Reichsanleihe 1934. Der Wiederaufſtieg der deutſchen Wirt⸗ 16700 wird durch den Ausgang der Ver⸗ ndlungen über den ausländiſchen Zinſen⸗ nenſt keinen Rückſchlag erfahren, denn das Ausland würde ſich ja ſelbſi ſchwer ſchädi⸗ gen, ſowie für eine erneute Verſchärfung der internationalen Wirtſchaftskriſe ſorgen, wenn es etwa darauf verfiele, die Rohſtoff⸗ verſorgung Deutſchlands zu verhindern. Es ſteht auch außer Frage, daß irgendwelche Schwierigkeiten für Deutſchland aus einer Verknappung ausländiſcher Rohſtoffe nicht erwachſen, denn abgeſehen davon, daß ge⸗ wiſſe Rohſtoffe wie Wolle und Baumwolle noch in großen Mengen im Inlande vor⸗ handen ſind, kann Deutſchland in abſehbarer Zeit auch dazu übergehen, einen Teil der Rohſtoffe ſelbſt zu erzeugen. Die chemiſche Induſtrie hat die Herſtellung von Erſatzpro— dukten in hervorragender Weiſe verbeſſert. Daß der Wiederaufſtieg der deutſchen Wirt— ſchaft ſich tatſächlich in ſtarkem Maße voll— zogen hat, wird nun auch von dem Teil der Auslandspreſſe anerkannt, der bisher mit Fragezeichen nicht geizte. Es wird ſogar zu⸗ gegeben, daß der Beſchäftigungsgrad in der deutſchen Induſtrie erheblich höher iſt, als in den gleichen Induſtriegruppen anderer Länder. i Das deutſche Volkseinkommen des Jah— res 1933 trägt bereits deutlich den Stempel nationalſozialiſtiſcher Wirtſchaftsführung. In erſter Linie kann die erfreuliche Feſtſtel⸗ lung getroffen werden, daß das private Ein— kommen unſeres deutſchen Volkes im erſten Jahre des Nationalſozialismus nach der Depreſſion des vorhergegangenen Jahrfünf— tes erſtmalig wieder eine Steigerung auf— zuweiſen hat, und zwar um einen Betrag von rund einer Milliarde Reichsmark. Wenn wir aber die Struktur des deutſchen Volkseinkommens im Jahre 1933 vergleichs— weiſe mit dem vorhergegangenen Jahre einer näheren Betrachtung unterziehen, ſo zeigt ſich, daß auch die Kanäle, aus denen die verſchiedenartigen Einkommen fließen, bereits die neue Führung deutlich erkennen laſſen: Geſtiegen ſind vor allem die Ein⸗ kommen des arbeitenden Volkes, die Ein⸗ kommen aus produktiver Arbeitsleiſtung. Hingegen iſt deutlich erſichtlich, daß die rei⸗ nen Kapitaleinkommen, das heißt vor allem die Zins-, die Pacht⸗ und die Rentenein⸗ kommen ſich mehr oder minder ermäßigt ha⸗ ben. Die Einkommen aus Löhnen und Ge⸗ hältern, alſo die Einkommen der Ar⸗ beiter, Angeſtellten und Beamten, ſind um 400 Millionen Reichsmark größer gewor⸗ den als im Jahre 1932. Der Geſamtbetrag des Lohn⸗ und Gehaltseinkommens beziffert ſich für 1933 auf 26,2 Milliarden Reichs⸗ mark. Gegenüber dem Tiefſtand im erſten Vierteljahr 1933 hatte ſich das Lohneinkom⸗ men bis Ende des Jahres bereits um 13 v. H. gehoben. Des weiteren kann die deutſche Land⸗ und Forſtwirtſchaft in ih⸗ rer letzten Jahresbilanz eine erfreuliche Er⸗ leichterung verbuchen. Sie weiſt eine Ein⸗ nahme von 4,35 Milliarden Reichsmark auf im Vergleich zu nur 3,75 Milliarden Reichs⸗ mark im Jahre zuvor, was einem Mehr von 16 v. H. entſpricht. Auch Gewerbe und Handel, deren Einkommen ſich im Jahre 1932 bis auf 5,85 Milliarden Reichsmark ermäßigt hatte, können in ihren Kaſſen eine Einkommensvermehrung von faſt einer paſ⸗ ben Milliarde Reichsmark verbuchen, das heißt von 8 v. H., Auf der anderen Seite iſt aber das Einkommen aus„Kapital⸗ vermögen“ um rund 11 v. H. geſunken. Die Velebung des Inlandsgeſchäftes, die im Monat April beſonders ſtark einſetzte, hat im Mai nach den Sammelberichten der deutſchen Handelskammern auf der ganzen Linie zugenommen. Sie ſteht dem Ausfall, den die Wirtſchaft im Auslandsgeſchäft zu⸗ nehmend zu tragen hat, ausgleichend ge⸗ genüber und hilft ſo, die mit dem Export⸗ Ausfall notwendigerweiſe verbundenen Schwierigkeiten in erheblichem Umfang zu überbrücken. Wie in den Vormonaten wir⸗ Freitag, den 8. Juni 1934 51. Jahrgang Aufnahmeſperre mn Arbeitsſt Vis zur Beendigung des Neuaufbaues Berlin, 8. Juni. Der Führer der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront, Dr. Robert Ley, hat un⸗ ter dem 6. Juni folgende Anordnung her— ausgegeben: „Da zurzeit der neue Aufbau der Dag in vollem Gange iſt, wird bis zur Beendi⸗ gung desſelben der Beitritt zur DA ge- ſperrt. Die Sperre iſt eine allgemeine. Keine Gliederung der DAg iſt befugt, Ausnah- men zu geſtatten. Insbeſondere iſt es ver boken, über wirtſchaftliche und ſoziale Ein⸗ richtungen indirekte Werbungen für die DA vorzunehmen. Wo ſolche veranlaßt werden, werden dieſe von der Deutſchen Arbeiksfront nicht anerkannk und ausdrück⸗ lich für nichtig erklärk.“ Der Stabsleiter der PO und Führer der Deutſchen Arbeitsfront, Staatsrat Dr. Ley, hat den Reichshandwerkführer, W. G. Schmidt, mit ſofortiger Wirkung zum Abteilungsleiter im Amt NS-Hago der Oberſten Leitung der Po und gleichzeitig zum Führer der Reichsbetriebsgemeinſchaft Handwerk in der Deutſchen Arbeitsfront er— nannt. Dieſe Anordnung bezweckt die ein— heitliche Führung des deutſchen Handwerks in Partei, Arbeitsfront und Wirtſchaft durch den Reichshandwerksführer, W. G. Schmidt. Altſtadtſanierung mit Hilfe des Reiches 14 Millionen Reichsmark für 15 bis 20 Städte. Die Sanierung der Altſtädte wird von der nationalſozialiſtiſchen Regierung tatkräftig in Angriff genommen. Sie iſt allerdings in erſter Linie Aufgabe der Gemeindeverwal— ken ſich auch die Regierungsaufträge weiter— hin belebend aus. Der Kohlenbergbau hat im allgemeinen ſeine anſteigende Tendenz beibehalten. Auf dem Weltkohlenmarkt hat er mengenmäßig gegenüber dem Vorjahre ſich im Wettbewerb im allgemeinen gehal— ten, wenn nicht ſogar gebeſſert. In der Großeiſeninduſtrie hat ſich die Aufwärts⸗ entwicklung des Geſchäftes im Berichtsmo— nat etwas verlangſamt. Im Maſchinenbau hat ſich das Auslandsgeſchäft in den letzten Monaten anhaltend gebeſſert. Insbeſonde— re hält auf dem Automobilmarkt die Nach⸗ frage unvermindert an. Der Textilmarkt kann als gut bis mittelgut bezeichnet wer⸗ den. Insbeſondere hat in der Seidenindu— ſtrie der Auftragseingang ſich erheblich ge— ſteigert. Der Holzmarkt zeigte eine unver⸗ ändert befriedigende Lage. Der Baumarkt hat im allgemeinen eine Stockung zu ver⸗ zeichnen, da die mit Reichszuſchüſſen zur Ausführung gelangenden Inſtandſetzungs— arbeiten ihrer Fertigſtellung entgegengehen. Wie unbeirrt zielſicher die Reichsregie⸗ rung wirtſchafts⸗ und finanzpolitiſch vor⸗ geht, beweiſt auch die nunmehr vollzogene Umwandlung der Neubeſitzanleihe und der ſogenannten Hilferding⸗Anleihe in die Reichsanleihe von 1934. Der Zweck iſt zu⸗ nächſt, den Zinsſatz einheitlich zu regeln, alſo auch zu ſenken, um ſo beſſer den An⸗ ſchluß an die Verhältniſſe auf dem Geld⸗ markt zu finden. Die Reichsanleihe 1934 iſt darüber hinaus mit Vorzügen ausge⸗ ſtattet, die eine höhere Verzinſung als 4 Prozent gewährleiſten, teils durch den Aus⸗ gabekurs, teils dadurch, daß Vorſorge ge⸗ troffen iſt, um Kursſchwankungen durch ei⸗ ne Erhöhung der tatſächlichen Verzinſung auszugleichen. Damit iſt ein weiterer Schritt auf dem Wege des Zinsabbaues ge⸗ tan, denn hohe Zinſen hemmen den Wieder- aufſtieg der Wirtſchaft, weil jede Auswei⸗ tung der Erzeugung ſchon unter dieſer Be⸗ laſtung der Selbſtkoſten zu leiden hat. tungen ſelbſt, aber das Reich hat den Ge⸗ meinden ſeine finanzielle Hilfe im Rahmen des Möglichen in Ausſicht geſtellt. Die Summe, die für den erſten Bauab- ſchnitt zur Nerfügung geſtellt werden kann, dürfte insgeſamt etwa 14 Millionen Reichs- mark betragen; die bisher genannte Summe von 16 Millionen iſt nach den Informatio- nen des Ndz-Büros zu hoch gegriffen. In Bekrachkt kommen zunächſt 15 bis 20 Städte. Einige Stadtgemeinden haben auch bereits Vorbeſcheide für die Keichszuſchüſſe erhalten. Unabhängig von der Aufſtellung der Richtlinien für die Vergebung der Reichs— mittel haben auch die Vorarbeiten für die reichsgeſetzliche Regelung der Altſtadtſanie— rung ſchon vor längerer Zeit begonnen. Ein Reichsgeſetz iſt allerdings notwendig, damit die ganze Aktion ſich nicht auf den Erſatz alter Häuſer durch neue beſchränkt, ſondern im nationalſozialiſtichen Sinne planvoll geſtaltet wird. Die Aufgaben eines ſolchen Geſetzes könn— ten z. B. darin liegen, daß den Gemeinden der Grunderwerb erleichtert, die Enteig— nung, vereinfacht und beſchleunigt wird. Bei der Aufſtellung der Pläne für die Altſtadtſanierungen, deren endgültige Durchführung noch viele Jahre in Anſpruch nehmen wird, muß ferner dafür geſorgt werden, daß die Intereſſen der Geſamtheit berückſichtigt werden, namentlich ſtädtebau— liche und verkehrstechniſche Geſichtspunkte und ſolche des Luftſchutzes, der Denkmals— pflege uſw. In der Oeffentlichkeit ſind für ein ſolches Reichsgeſetz bereits zahlreiche Vorſchläge ge— macht worden, ſie ſtellen für den Geſetzge— ber wertvolles Material dar. Die Vorar— beiten in den beteiligten Miniſterien ſind je— doch im Augenblick noch nicht abgeſchloſſen, ſo daß über die endgültige Geſtaltung des Geſetzes noch nichts geſagt werden kann. 8 t Rationelle Vauernwirtſchaft Jörderung der Flurbereinigung durch Reichsbeihilfe. Ver Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft wird im laufenden Rech⸗ nungsjahr zwei Millionen Reichsmark zur Förderung der landwirtſchaftlichen Grund⸗ ſtücks⸗Zuſammenlegung(Flur- oder Feld⸗ bereinigung) zur Verfügung ſtellen. Durch Beihilfen aus dieſen Mitteln ſoll eine Stei— gerung und Beſchleunigung der Umlegung be cee Grundſtücke erzielt wer— en. Dieſe Mittel ſollen nicht an die Stelle der bisherigen Aufwendungen der Länderregie— rungen für die Grundſtücksumlegung treten und ſie entlaſten, vielmehr ſoll den beteilig— ten Grundſtückseigentümern die Tragung der Koſten, die ſie für Vermeſſung, Abmar— kung uſw. tragen müſſenf erleichtert werden. Die Anträge auf Bewilligung von Beihil— fen ſind über die Länderregierungen dem Reichsminiſter für Ernährung und Land— wirtſchaft vorzulegen. Die im Weſten und Süden des Deukſchen Reiches weitverbreilete Beſitzzerſplitterung iſt ein Hindernis für jeden landwirkſchaft⸗ lichen Jortſchritt. Wenn die Bauern und Landwirke ihrem Beſitz Höchſterkräge sbrin- gen und die Errungenſchaft der heuligen Landwirkſchaft zur Anwendung bringen ſol⸗ len, müſſen zunächſt ihre zahlreichen Par- zellen kleinſten Ausmaßes zu wenigen, guk zu bearbeitenden, durch Wege aufge ſchloſſe⸗ nen Plänen zuſammengelegk. die zahloſen Grenzraine beſeitigt, und Oedländereien kul- kivierk werden. Durch die Einführung des Reichserbhof— geſetzes iſt— ſoweit die beteiligten Grund— ſtücke Erbhöfe ſind,. Gewähr dafür geboten, daß die unter Aufwendung öffentlicher Mit— tel erzielten Erfolge nicht durch neue Erb— teilungen wieder verloren gehen. der DA Militärputſch in Kowno Woldemaras übernimmt die Miniſterpräſidentſchaft gtowno, 8. Juni. In Litauen iſt es zu einem Umſturz ge- kommen, deſſen Ausmaß und Tragweite nach den bisher vorliegenden Meldungen . N W 3788 noch nicht zu überſehen iſt, die aber doch den früheren Diktator Litauens, Woldema⸗ ras, der von 1918 bis 1929 Litauens Ge- ſchicke nach Innen und Außen leitete, dann aber geſtürzt und ſogar gefangen gehalten wurde, wieder an die Spitze des Skaales ge bracht hat. Die erſte, etwas dunkle Meldung der li⸗ tauiſchen Telegraphenagentur Elta über die Vorgänge in Kowno lautet: In der Nacht wurde von der Kownoer Garniſon ein Pro⸗ bealarm durchgeführt. In der Dunkelheit kam es beim Marſch der Truppenteile nach ihren Beſtimmungsorten infolge von Miß— verſtändniſſen zu einigen Zwiſchenfällen, wobei Schüſſe abgegeben wurden, die jedoch niemanden verletzten. Die Zwiſchenfälle wurden aufgeklärt. In dieſe dunkle Meldung kommt Licht durch die folgende Meldung aus Kowno: In der Nacht zum Donnerstag hat ein Militärputſch ſtattgefunden, der von den Anhängern des ehemaligen Miniſterpräſi- denken Woldemaras in Szene geſehzt wurde. Woldemaras wurde noch in der Nacht im Flugzeug von ſeinem Verbannungsort in die Nähe von Kowno gebrachk. Er wurde von ſeinen Anhängern zum Miniſterpräſi⸗ denten ausgerufen und hält ſich im General- ſtabsgebäunde auf. Das Militär hat die Macht in den Händen, die Behörden ſollen jedoch auf Seiten der Regierung ſlehen. Staatspräſident Smekana weigert ſich, mi“ den Aufſtändiſchen zu verhandeln. Wie aus Kowno weiter gemeldet wird, waren von 2 bis 7 Uhr früh alle Behörden durch Militär beſetzt: Unter den Verhafte⸗ ten ſoll ſich auch der Gouverneur des Me— melgebietes, Nawakas, befinden. Das Ge⸗ rücht, wonach eine Anzahl von Miniſtern der Regierung Tubelis in Haft ſei, konnte noch nicht beſtätigt werden. Das Straßenbild iſt frei von Militär, das durchweg zurückgezogen worden iſt. In der Stadt herrſcht völlige Ruhe. Lage noch ungellärt Tilſit, 8. Juni. Die Meldungen aus Kow⸗ no geben noch kein richtiges Bild von der Lage. Es ſind die widerſprechendſten Ge⸗ rüchte im Umlauf. So hieß es, es ſei ein Kompromiß zuſtandegekommen, wonach Woldemaras die Regierung einſchließlich des Außenminiſteriums übernehmen würde, Später hieß es, daß Woldemaras mit dem Flugzeug wieder zurückgeſchafft worden ſei, daß aber die Regierung nicht gegen ihn vor⸗ gehen wolle, angeblich weil das Militär ihn gegen ſeinen Willen nach Kowno gebracht habe. Die Verhältniſſe ſind inſofern undurch⸗ ſichtig, als die Fliegerformationen und die Tankabteilungen eindeutig für Woldemaras ſind und die eigentlichen Träger des Mili⸗ tärputſches ſein dürften, während die ande⸗ ren Waffengattungen zwar nicht gegen Wol⸗ demaras eingeſtellt ſind, ſich aber doch zum Teil abwartend verhalten. Die vielen in der Stadt ſchwirrenden Gerüchte laſſen ſich auf ihre Richtigkeit nicht nachprüfen. Das Ge⸗ bäude des Staatspräſidenten iſ von 3000 Mann beſetzt. Wahrſcheinlich iſt jedenfalls, daß Veränderungen innerhalb der Regie⸗ rung bevorſtehen, die den Forderungen des Militärs in irgendeiner Weiſe Rechnung tragen. Vedauerliche Verzögerung Saarabſtimmungskommiſſion vom Völker- bundsrat noch nicht ernannt. Genf, 8. Juni. Zn der Geheimſitzung des Völkerbundsra⸗ tes iſt es nicht möglich geweſen. die Mitglie- der der Saarabſtimmungskommiſſion zu er. nennen. Da dieſer Punkt ausdrücklich auf die Tagesordnung der Ratsſitzung geſetzt worden war, wirkkle dieſe Nachricht ſehr überraſchend. Wie man hört, iſt es immer noch nicht gelungen, ein ſchweizeriſches Mit · glied für die Kommiſſion zu finden. Solan⸗ ge es aber zweifelhaft bleibt, ob die den Schweizern vorbehulkene Stelle überhaupt beſetzt werden kann, gilt auch die Ernen⸗ nung des ſchwediſchen und holländiſchen Mitgliedes nicht als endgültig. Der Völkerbundsrat beſchloß gleichzeitig, daß ſein Präſident die Ernennung der Mit⸗ glieder der Abſtimmungskommiſſion vollzie⸗ hen ſoll, ſobald die entſprechenden Per ön⸗ lichkeiten gefunden ſind Dabei ſoll der Prä⸗ ſident ſich mit„ſeinen Kollegen““, das heißt, mit anderen Mitgliedern des Völkerbunds⸗ rates in Verbindung ſetzen. Da der Präſi⸗ dent ſelbſt aber ebenſo wie die übrigen Ratsmitglieder nach Schluß der Ratstagung von Genf abweſend ſein werden, iſt die praktiſche Entſcheidung über die Zuſammen⸗ etzung der Abſtimmuͤngskommiſſion in er⸗ heblichem Maße in die Hände des Völker⸗ bundsſekretariates gelegt Es iſt natürlich außerordentlich bedauer— lich, daß ſich die Ernennung der Abſtim⸗ mungskommiſſion, die eigentlich ſchon An⸗ fang der Woche vollzogen werden ſollte, im⸗ mer wieder von neuem verzögert. Da die Abſtimmungskommiſſion nach dem Beſchluß des Völkerbundsrates ſchon am 1. Juli ihre Tätigkeit aufnehmen ſoll und die Mitglieder natürlich einige Zeit zur Einarbeitung brauchen, könnte die Verſchiebung der Ent⸗ ſcheidung unter Umſtänden eine Verzöge⸗ rung für die rechtzeitige Inangriffnahme aller mit der Abſtimmung zuſammenhän— genden Arbeiten bedeuten. Die Völkerbundsorgane werden jetzt zu beweiſen haben, daß ſie im Sinne der vom Dreierausſchuß ausgeübten Tätigkeit im Einklang mit der Entſcheidung des Völker⸗ bundsrates vom 4. Juni eine wirklich neu- trale und unparteiiſche Zu ammenſetzung der Abſtimmungskommiſſion herbeizufüh— ren entſchloſſen ſind. 5 Zwiſchen den an der Abrüſtungsſrage maßgebend beteiligten Staaten haben pri⸗ vate Beſprechungen ſtattgefunden. Insbe⸗ ſondere nahmen Franzoſen, Engländer und Amerikaner untereinander Fühlung und verſuchten, die Vorſchläge Henderſons mit denjenigen Varthous zu einem gen nſa⸗ men Entwurf zuſammenzufaſſen. Nur dem Volle verantwortlich Dr. Göbbels gegen Miesmacher und Nörg⸗ ler.— Rieſenkundgebung in Oberſchleſien. Gleiwitz, 8. Juni. Vor 50000 Zuhörern, die aus dem ganzen Grenzland Oberſchleſien zuſammengeſtrömt waren, ſprach Reichsminiſter Dr. Göbbels in einer Kundgebung gegen die Miesmacher und Nörgler. Der Miniſter betonte, auch der National⸗ ſozialismus habe, als er nach 14 jähriger Bankerottspolitik der anderen ſein Regi⸗ ment antrat, politiſch, wirtſchaftlich und ſo⸗ zial eine gewiſſe Anlaufsfriſt nötig gehabt. Aus dem Bewußtſein heraus, die Liebe und das Vertrauen des deutſchen Volkes zu be⸗ ſitzen, habe der Nationalſozialismus nicht nur das Recht ſondern auch die Pflicht, ge⸗ gen alle die Cliquen und Sekten aufzutre⸗ ten die bisher verſuchten, das Volk in ſeine alte Zerriſſenheit zurückzuwerfen. Die vergangenen Regierungen, an denen vor allem das Zentrum beteiligt war, hat⸗ ten eine viel engere Beziehung zum lieben Gott und hätten dafür sorgen müſſen, daß ſie mit den engeren religiöſen Beziehungen nun auch als Entgelt vom Himmel etwas Glück zur Verfügung geſtellt bekommen hät⸗ ten. Wenn es nicht ſo war, ſo war vielleicht die engere Konnexion zum Himmel nur vor⸗ agetäuſcht. Das kann man jetzt nicht mehr rontrouieren. Im ubrigen mußie das ata ein merkwürdiger lieber Gott ſein, der ſich ausgerechnet die Herren des Zentrums als irdiſche Repräſentanten ausſucht. Wir ha⸗ ben uns auf dieſe Konnexion niemals beru⸗ fen 5 Wir tun auf Erden unſere Pflicht und glauben, daß das auch droben im Himmel anerkannt wird. Wenn beiſpielsweiſe die Vertreter der Kirche uns vorwerfen, daß wir einem neuen Heidentum juneigen, ſo können wir dazu nur antworten:: Das ſind fromme Phantaſien von Menſchen, die nur Aerger empfinden, daß ſie ſang⸗ und klang · los von der Bühne der Oeffentlichkeit ver⸗ ſchwinden mußten. Wir haben den Grund- ſatz aufgeſtellt: Jür die Politik der Politiker und für die Kirche der Herr Paſtor. Ebenſo wie wir nie auf den Gedanken kämen, von der Kanzel herab zu predigen, ebenſo ver; bitten wir es uns, wenn die frommen Gol⸗ tesmänner eine politiſche Führung bean- ſpruchen. Ob wir etwas erreicht haben, das kann man nur feſtſtellen in der Gegenüberſtel⸗ len des Zuſtandes von damals, als wir die Erbſchaft der früheren Regierungen antra⸗ ten, mit dem heutigen Zuſtand. Wenn uns z. B. heute von den Ueber; klugen entgegengehalten wird, daß der deul⸗ ſche Deviſenvorrat zuſammengeſchrumpft ſei, ſo geben wir das offen zu. Das kann ſich jeder an den fünf Fingern abzählen, daß wenn man vier Millionen Menſchen wleder in den Arbeitsprozeß hineinführt, Rohma⸗ terialien zum großen Teil eingeführt wer · den müſſen und daß man dieſe eingeführ · ten Rohmaterialien bezahlen muß. Wenn nun anderſeits das inkernalionale Juden⸗ tum glaubt, uns durch eine internationale Boykotthetze den Weltmarkt abſpenſtig ma- chen zu können, ſo ſollen dieſe Bertreler des ii„„. 7 Weltkapitalismus nicht glauben, daß Geld auf die Dauer ſtärker wäre als Raſſe und Wille und Entſchloſſenheit. Man ſoll in der Welt nicht glauben, daß es dasſelbe Volk ſei, deſſen Vertreter im Jahre 1919 den Verſailler Vertrag unter⸗ ſchrieben. Das deut che Volk iſt ein Volk geworden voll Glauben und voll Vertrau⸗ en, voll glühenden Fanatismus, ein Volk, das unbeirrt und ſicher auf ſeinen eigenen Kraftgefühlen beſteht, ein Volk, das heute die beſten Arbeiter, die beſten Ingenieure und auch die beſte Regierung ſein eigen nennt. Wir haben das Reich gerettet und nur die Lumpen ſind verſchwunden. wenn heute der deutſche Arbeiter den Weg zurückgefunden hat in dieſe Volksge⸗ meinſchaft und wenn er heute neben dem Bauern als ſicherſter Schildwächter vor dem Regime des Nationalſozialismus ſteht, ſo nicht, weil wir die Reaktion verfechten, ſon⸗ dern weil der Arbeiter weiß, es iſt wirklich eine ſozialiſtiſche Arbeiterbewegung am Ru- der und die Männer, die regieren, ſind wirklich Männer des Volkes. Dieſe Regierung iſt an keinen Stand ge— bunden. Uns haben nicht etwa die Arbeiter oder die Bauern oder die Unternehmer oder die Bürger oder die Handwerker in die Macht hineingehoben, in die Macht hinein⸗ gehoben hat uns das deut che Volk und dieſem Volk allein ſind wir verantwortlich. Wenn eine Regierung, die 60 Millionen hinter ſich weiß, der Welt gegenüber er⸗ klärt: Wir wollen nicht länger ſchutzlos bleiben, ſo klingt in den Worten dieſer Re— gierung der Wille eines ganzen Volkes mit und dieſe Stimme wird nicht ungehört in der Welt verhallen. Dieſe Regierung hat getan, was ſie über— haupt tun konnte, und ſie beſitzt daher auch das Recht, den Nörglern entgegenzutreten und ihnen das Handwerk zu legen. Als wir die Macht übernahmen, war es nicht unſere Abſicht, ein kurzes Gaſtſpiel zu geben, ſon⸗ dern es war unſere Abſicht, für alle abſeh⸗ bare Zeit Deutſchlands Schickſal in un ere Hand zu nehmen. Wir berufen uns nicht auf den ſtarken Arm unſerer Bewegung, ſondern wollen uns immer auf das Volk be⸗ rufen können. Deshalb ſtehen wir doch wie⸗ der im Volke und ſtehen dem Volke Rede und Antwort. Deshalb wende ich mi) am Ende dieſer Stunde an meine alten Parteigenoſſen. Sie können überzeugt ſein, daß Deutſchlands Schickſal auf ihren Schultern ruht. Die Re⸗ gierung iſt nichts ohne ſie, ebenſo wie die Gefolgſchaft nichts ohne den Führer iſt. Die⸗ ſe Bewegung iſt der unermüdliche Mittler zwichen Führer und Volk. Sie trägt auf ihren Schultern Deutſchlands Schickſal und ſo wie wir die Partei immerdar aufs neue mit Kraf erfüllen, ſo ſchöpfen wir immer aus dieſer Partei aufs neue Kraft für den Kampf um das Leben und um die Neuge— ſtaltung der deutſchen Nation. Dr. Göbbels ſchloß ſeine Rede mit einem dreifachen Sieg⸗Heil auf den Führer. Der Dank des Kanzlers An den Vizekanzler und Freiherrn von Lersner. Berlin, 8. Juni. Des Reichskanzler empfing Freiherrn von Lersner zum Bericht über den Verlauf ſei⸗ ner Genfer Verhandlungen und sprach ihm ſeinen Dank aus An den Vizekanzler rich⸗ tete er folgendes Schreiben: „Endlich iſt die Jeſtſetzung des Abſlim⸗ mungskermins für das Saargebiet erfolgt. Aus dieſem Anlaß muß ich Ihnen, Herr v. Papen, als den von mir mit der Wahrneh⸗ mung der Saarintereſſen Beauftragten, den aufrichtiaſten Dank aussprechen. Die auf⸗ opferungsvoue uno unermüdliche Arvel mit der Sie für die Rückkehr dieſes Gebietes in das deulſche Vaterland kämpften, hat für alle Deulſchen und damit auch für Sie den ſchönſten Lohn erhalten.“ f Syndilalterror in Spanien Anſchlag auf den früheren Miniſterpräſiden⸗ ten Berenguer. Madrid, 8. Juni. In dem Ort Hernadrni bei San Sebaſtian wurde ein Anſchlag auf den letzten Miniſterpräſidenten der Monar⸗ chie, General Damos) Berenguer, verübt, der in Begleitung ſeines Bruders Fernando einen Straßenbahnwagen beſteigen wollte. Die Kugeln der Syndikaliſten verfehlten ihr Ziel und krafen den Bruder des früheren Miniſterpräſidenten, der ſofork lol zuſammen⸗ beach. Die Täter ſind merkannk enkkommen. Deutſche Tagesſchau Kardinal Jaulhabers Buch. die Freiburger Sortimentsbuchhändler hatten ſich unterſchriftlich verpflichtet, das Buch des Kardinals Faulhaber„Germanen⸗ tum, Judentum, Chriſtentum“ nicht mehr zu verkaufen. Nunmehr iſt vom Ortsgrup⸗ penführer folgender Beſcheid ergangen: „Auf Grund einer Beſprechung mit dem Vertreter der Geheimen Staatspolizei beim hieſigen Bezirksamt teile ich den Mitglie⸗ dern der Fachgruppe mit, daß ſie von ihrer Unterſchrift vom 8. März, das Buch des Kardinals Faulhaber betreffend, entbunden 9365 Das Buch kann wieder verkauft wer⸗ en.“ „Bayeriſcher Anzeiger“ verboten. Der„Bayeriſche Anzeiger“ in Regensburg iſt auf drei Monate verboten worden. Dem Verbot liegt ein Artikel vom 17. Ma zu⸗ grunde„Zeitrufe— Gottesrufe“ von Kar⸗ dinal Faulhaber, der bereits im Dezember 1924 erſchienen war und die damaligen Zeit⸗ verhältniſſe geißelte. Dadurch, daß dieſer Ar⸗ tikel mit einer faſt unſichtbaren Fußnote jetzt unter der vorgenannten Ueberſchrift gebracht wurde, mußte der Eindruck erweckt werden, als ob er auf die heutige Zeit ee e ſei. Zwei⸗ fellos dürfte zu dem Verbot die Ueberzeugung geführt haben, daß eine Abſicht vorgelegen habe, die Leſer Glauben zu machen, die Aus⸗ führungen des Kardinals bezögen ſich auf die heutige Zeit. Segelflugzeuge werden getauft. In Hirſchberg tauften die Mutter Man⸗ fred von Richthofens und die Mutter Horſt Weſſels zwei Segelflugzeuge auf die Namen „Kamerad“ und„Präſident Loerzer“. 182,5 Jahre Zuchthaus beantragt. In einem Hochverratsprozeß vor dem Ober⸗ landesgericht Breslau, in dem insgeſamt 111 Kommuniſten angeklagt ſind, beantragte der Staatsanwalt gegen 25 Angeklagte eine Zucht⸗ hausſtrafe von insgeſamt 161 Jahren. Die Anträge gegen weitere 36 Angeklagte lauten auf Zuchthaus von einem bis zu acht Jah⸗ ren und auf Gefängnis von einem bis zu zweieinhalb Jahren. Schulfrei an religiöſen Feiertagen. In einem Rundſchreiben an die Unterrichts⸗ verwaltungen der Länder hat der Reichsmini⸗ ſter des Innern klargeſtellt, daß durch das Reichsgeſetz über die Feiertage vom 27. Febr. 1934 die ſchulbehördlichen Beſtimmungen nicht berührt werden, nach denen entſprechend ört⸗ lichem oder landſchaftlichem Herkommen der Schulunterricht an ſolchen religiöſen Feier⸗ tagen, die bisher nicht als geſetzliche Feier⸗ tage gelten, allgemein oder für Schüler eines beſtimmten Bekenntniſſes ausfällt. Das Vrandunglück in Aichhalden Die Aufklärung der Schreckenskak. Oberndorf a. N., 8. Juni. Durch die raſt⸗ loſe Tätigkeit der Feuerwehr und der Gen⸗ darmerie konnte, ſchneller als erwartet, Klarheit in die myſteriöſe Brandkataſtrophe von Aichhalden gebracht werden. Da von vornherein Grund zu der Annah⸗ me beſtand, daß ſich der im 52. Lebensſahr ſtehende Vater Karl Lambrecht gar nicht un⸗ ter den Trümmern des Hauſes befinden werde, wurde, nachdem die Leichen der Frau und der Kinder gefunden worden waren, die weitere Durchſuchung der Brandſtätte ausgeſetzt und eine zweite gründliche Durchſuchung des nahen Waldes vorgenommen. Feuerwehrleute fanden dann auch den Geſuchten im Wald an einem Baum erhängt auf. Lambrecht hatte ſich ſelbſt gerichtet. Wie nachträglich bekannt wird, ſind ſeit einiger Zeit immer wieder kleinere Einbrü⸗ che und Diebſtähle in der Gegend vorge⸗ kommen und man verfolgte auch ſchon eine gewiſſe Spur, die auf Lambrecht hinwies, ohne daß man jedoch völlige Gewißheit darüber erlangen konnte. Nun dürfte man die Gewißheit haben, daß Limbrecht der Täter war. Ob Lambrecht aus Verzweif⸗ lung oder aus Angſt vor einer bevorſtehen⸗ den Beſtrafung zu dem Verbrechen, ſein eigenes Haus in Brand geſetzt 9a wird wohl nie geklärt werden können. Der Be⸗ fund der Leichen ergab einige Anholtspunk⸗ te F daß außer der Brandſtiftung die Möglichkeit eines weiteren Verbrechens vorliegt. Die Schädeldecken ſollen Woll. narben aufwei en. Es drängt ſich unwill⸗ kürlich die Vermutung auf. daß 140 verſchloſſenes Weſen an den ambrecht eigenen Unterſu 95 Mor wurde. Die ng der Mo miſſion wird auch arube wohl noch heit ſchaffen können. a Wie man hört, ſoll Lambrecht 1 15 9 2 egt haben. Die ganze Gemeinde ſtebt noch unter dem Eindruch der fürchterlichen Ge⸗ ſchehniſſe, wenn auch die raſche Klärung der Kataſtrophe, der neun Menſchenleben zum Opfer fielen, eine gewiſſe Entſpannung der erregten Gemüter gebracht hat. Trockenheit gefährdet Lebensmittelverſorgung Die Dürrekataſtrophe in den Vereinigten Staaten. Waſhington, 8. Juni. Das Landwirt ſchaftsminiſterium veröffentlicht einen Lage⸗ bericht, in dem erklärt wird, daß die Trocken⸗ heit in den Hauptgetreidegegenden die natio⸗ nale Lebensmittelverſorgung, hauptſächlich mit Weizen, Futtergetreide und Heu ernſtlich efährdet, jedoch keine Hungersgefahr be⸗ fürchten laſſe. Der Weizen ſtehe ſchlechter als je in den letzten 25 Jahren. Das Vieh ſei größtenteils zu ſchwach für den Trans⸗ port und zu abgemagert zum Schlachten. Das Viehſterben ſei groß. Weitere ſchwere Verluſte ſeien in den nächſten Wochen zu er⸗ warten, ſelbſt wenn Regen falle. Die Früh⸗ ernte ſtehe im ganzen Lande ichlecht und die anhaltende Dürre laſſe Befürchtungen für die Späternte, beſonders für Mais und Futter⸗ getreide aufkommen. — Jeuer auf amerilaniſchem Dampfer Honolulu, 8. Jum. Auf dem Dampfer der DollarLinie„Präſident Lincoln“ iſt in einem Laderaum Feuer ausgebrochen. Das Schiff iſt mit 60 Fahrgäſten und 250 Mann Beſatzung nach Honolulu unterwegs.„Präſt⸗ dent Lincoln“ funkte, daß der Brand 150 Meilen von der Küſte von Hawaii entdeckt wurde. Nach einem ſpäteren Funkſpruch iſt das Feuer inzwiſchen eingedämmt worden. Die Fahrgäſte verhielten ſich ruhig. Vier Schiffe der Marineſtation Pearl Harbor ſind dem brennenden Dampfer zu Hilfe geeilt. Großfeuer auf Danziger Werft Sehr großer Sachſchaden. Danzig, 8. Juni. Auf der Danziger Werft brach in der Nacht ein Magazinbrand aus, der ſich zu einem Großfeuer entwickelte. Ein ſtarkes Aufgebot der Danziger Feuerwehr arbeitete an der Bekämpfung des Brandes, der erſt gegen Morgen ſo weit abgedämmt dn daß ein Teil der Wehren abrücken onnte. Zu dem Großfeuer werden folgende Ein⸗ zelheiten gemeldet: In dem brennenden Hauptmagazingebäude lagerten in der Hauptſache Werkzeuge, Klein⸗ ei enzeug, Kabel, Bolzen, Schrauben, Packungen uſw. Die Feuerwehr wurde um eineinviertel Uhr nachts alarmiert, jedoch muß das Feuer im Inneren des Magazins ſchon längere Zeit gewütet haben, da der Brand beim Eintreffen der Wehren bereits ſtark vorgeſchritten war. Infolge der ſtarken Verqualmung waren die Zugänge zu ſämt⸗ lichen Räumen unpaſſierbar. Von der Feuer⸗ wehr wurde vergeblich verſucht, in das In⸗ nere des Gebäudes mit Gasſchutz vorzudrin⸗ gen. Sechs Feuerwehrleute ſind an Gasver⸗ giftung erkrankt. Die geſamten Danziger und Langführer Feuerwehren waren auf der Brandſtelle tätig, außerdem ein Löſchboot und ein Löſchdampfer. Der Sachſchaden, der noch nicht genau feſt— ſteht, iſt außerordentlich hoch. Letzte Nachrichten Großer Sieg in Neapel! Oeſterreichs„Wunderkeam“ mit 32 beſiegt. Mit einem prächtigen Sieg über Oeſter reichs 0 und ſieggewohnte Na- kionalmannſchaft N 00 die deuiſche Juß⸗ ballelf die Kämpfe um die Weltmeiſterſchaft auf fialieniſchem Boden. Der 3:2(3:1)-Sieg war ehrlich und verdient erkämpft und er ſicherte Deulſchland im Geſamkklaſſement den dritten Plah. Die Entſcheidung um den erſten Platz fällt am Sonntag in Rom zwichen Italien und der Tſchecho lowakei. Die deutſche Ex⸗ pedition wird dem Endſpiel in Rom beiwoh⸗ nen und an der Siegerehrung, die wahr⸗ ſcheinlich Benito Muſſolini vernehmen wird beteiligt ſein. Das Spiel um den dritten Platz zwiſchen Deutſchland und Oeſterreich ging in dem neuen Stadion von Neapel vor rund 10 000 Zuſchauern vor ſich. Die nicht ganz befriedi⸗ gende Leiſtung n deutſcher Spieler im Spiel gegen die Tſcheoſlowakei hatte die Mannſchaftsleitung veranlaßt, einige Poſten neu zu be etzen. In der öſterreichi⸗ 1 75 n Manſchaft wurde der Sturm neu be⸗ etzt. Das Spiel brachte in der erſten Hälfte überraſchender⸗ weiſe eine klare Ueberlegenheit der deut⸗ ſchen Elf, die durch einen ſchon in der er⸗ ſten Minute erzielten Treffer ſehr ruhig und zügig ſpielte, während Oeſterreich meiſt de⸗ fenſiv kätia war. Die flare lleherlegenheit Den Toten von Buggingen Verkehrs- und Arbeitsruhe am Tage der Trauerfeier. Wie die Preſſeſtelle beim Staatsminiſte⸗ rium mitteilt, hat Miniſterpräſident Walter Köhler folgendes angeordnet: Aus Anlaß der Trauerkundgebung für die Toten von Buggingen kritt am Montag, den 11. Juni, vormittags 11 Uhr eine allge⸗ meine Arbeils⸗ und Verkehrsruhe mit Aus- nahme des Jugverkehrs der Reichsbahn von einer Minule ein. Die Gemeindebehörden werden erſuchkt, Beginn und Ende dieſer Ruhezeit durch ein geeignetes Zeichen(Böl⸗ lerſchuß oder dergleichen) anzuzeigen und die Ari dieſes Jeichens durch geeigneten Hinweis in den Tageszeilungen rechfzeitig bekanntzugeben. Weiterhin hat der Miniſter des Kultus, des Unkerrichks und der Juſtiz angeordnet. daß in den Schulen puntt 11 Uõr eine tur⸗ ze Ruhepauſe eintritt und im Anſchluß da⸗ ran die Schüler auf die Schwere des Uun⸗ glücks in Buggingen hingewieſen werden. Jerner wird von den Kirchen des Landes mit dem Beginn der Trauerfeier ein Trau⸗ ergeläute von einer Vierkelſtunde einſetzen. Flaggen auf Halbmaſt. Aus Anlaß der Trauerfeier flaggen am 11. Juni die ſtaatlichen Dienſtgebäude halb⸗ maſt. Die Gemeinden und ſonſtigen öffent⸗ lich⸗rechtlichen Körperſchaften werden er— ſucht, ſich dieſem Vorgehen anzuſchließen. Verbot aller Luſitbarkeiken. Am Montag, den 11. Juni 1934, dem Ta⸗ ge der Trauerfeier zum Gedächtnis der Bugginger Arbeitsopfer, ſind alle Tanzver⸗ anſtaltungen und ſonſtigen Luſtbarkeiten auf Anordnung des Miniſters des Innern unterſagt. Ernſte Muſik und Theaterſtücke ernſten Inhalts bleiben geſtattet. Tod in Brunnenſchlamm 5 Ein furchtbares Unglück ereignete ſich in Rathe bei Oels. Bei dem Landwirt Wun⸗ bras ſollte der Brunnen geſchlammt werden. Als der 45jährige Hermann Karl auf einer Leiter in den Brunnen ſtieg, verſank er im Sand des Untergrundes bis an die Knöchel. Er achtete zunächſt nicht weiter darauf. Als er dann aber immer weiter ſank, mußte er zu ſeinem Entſetzen feſtſtellen, daß der Schlamm ihn feſthielt, und der ſich nicht mehr heraus⸗ arbeiten konnte. Er verſank ſchließlich bis zum Leib. „Feuerwehr, Sanitäter und andere Helfer bemühten ſich ſtundenlang vergeblich, den Unglücklichen aus ſeiner furchtbaren Lage zu befreien. Nach etwa zwei Stunden ſtarb der Bedauernswerte. Der zähe Sandſchlamm hatte die Kleider des Unglücklichen einge⸗ ſchnürt, ſodaß die Blutzirkulation ins Stok⸗ ken kam und ein Herzſchlag eintrat. Erſt Gleichberechtigung Vother keine Rückkehr Deutſchlands nach Genf. Berlin, 8. Juni. a Zu den Meldungen ausländiſcher Blätter, daß in Genf deutſcherſeits mit Vertretern fremder Mächte über die Rückkehr Deutſch⸗ lands verhandelt worden ſei, erfahren wir von unterrichteter Stelle, daß dieſe Nachrich— ten unzutreffend ſind. Deutſchland habe kei⸗ ne Veranlaſſung, ſeine bisherige Haltung zu ändern, da der Grund für das Ausſcheiden regierung feſt Deutſchlands aus der Ahrüſtunaskonferenz CCC ͤV 7 8 * 2 Copyright by Martin Feuchtwan über alles hinraſte, was ſich ihr näherte. Koffergebirgen und Domizilwechſel lebte. Er hatte damals als Junge mit einer vehementen Ab⸗ lehnung Frau Eſtella Fiſher gegenübergeſtanden. Kaum, daß die Mutter ihn zu der allernötigſten. Höflichkeit eines guterzogenen Knaben aus hanſeatiſchem Patrizierhaus gebracht hatte. Aber er hatte ſehr wohl geſpürt: Auch Mutter, in ihrer ſtillen, gehaltenen, hellen Art, hatten den „Taifun“ äußerſt unſympathiſch gefunden. er ſich. Er hatte auch einmal des Abends ein Geſpräch über Frau Eſtella Fiſher gehört. Und gehört, wie ſeine Mutter zu ſeinem Vater geſagt hatte:„Man darf ſie nicht zu hart verurteilen, Friedrich. Sie iſt eben in ſich aus⸗ einandergeriſſen, wie faſt alle Frauen mit einer zerſtörten Liebe.“ Jetzt verſtand er das. Und verſtand auch Evelyn. Sie war geflüchtet vor dieſem Zerſtörten, Heimatloſen der Mutter. Aber Dalandier war keine Heimat geworden. Merkwürdig eigentlich, daß ſie ſich in das Leben einer Diplomatenfrau ſo gar nicht hineingeſunden hatte. Viel⸗ leicht war es das Deutſche in ihr. Ihr Vater, den er ja nicht kannte, war ja in ſeiner Jugend aus Deutſchland in die Staaten herübergekommen. Sicher: es war das Deutſche in ihr, das ſich nach Beſtändigkeit und Ruhe ſehnte! FTT 8 ger, Halle nach wie vor fortveſteye. Fur die Annahme aber, daß der Grund, der die Reichs regie⸗ rung zu ihrem Vorgehen veranlaßt habe, infolge der Genfer Vorgänge in Fortfall gekommen ſei, ſei kein Anlaß gegeben, zu⸗ mal der franzöſiſche Außenminiſter noch in ſeiner letzten Rede erklärt habe, die Haltung Frankreichs bleibe unverändert. Es beſtehe kein Zweifel, daß die Reichs⸗ 5 enkſchloſſen ſei, nach Genf nicht zurückzukehren, bevor nicht die Ver⸗ wirklichung der deutſchen Gleichberechtigung ſo, wie ſie ſich auf Grund der deukſch⸗eng⸗ liſch-italleniſchen Verhandlungen darfſtellt, ſichergeſtellt ſei. Kehraus in Genf Das Ergebnis der Genfer Ralskagung. 1 Genf, 8. Juni. Die 80. Ratstagung iſt mit einer gleich⸗ gültigen öffentlichen Sitzung geſchloſſen worden. Der Völkerbundsrat hat diesmal mit der Saarentſchließung nach langer Zeit zum erſtenmal wieder eine wichtige Entſcheidung gefällt, aber auch hier erſt, nachdem die entſcheidenden Mächte ſich ſelbſt geeinigt und der Ratsentſcheidung ih⸗ re eigenen Vorſchläge zu Grunde gelegt hat⸗ ten. Ein Schatten fällt nachträglich durch die Verzögerung der Ernennung der Ab⸗ ſtimmungskommiſſion auf die Tätigkeit des Völkerbundsrates. In allen anderen zur Verhandlung ſte⸗ henden Fragen, vor allem alſo in der Frage des Chaco-Skreitfalles, in der Frage des ungariſch füdflawiſchen Skreitfalles und in der aſyriſchen Frage iſt der Völkerbundsrat nirgends zu wirklichen Enkſcheidungen ge⸗ langt. Auch der Verſuch, die Kriegsfackel durch ein Verbot der Waffenlieferungen allmäh⸗ lich zum Erlöſchen zu bringen, hat trotz der Zuſtimmung einer großen Anzahl von Staaten noch zu keinem wirklichen Erfolg geführt. In der heutigen Geheimſitzung des Rates mußte feſtgeſtellt werden, daß weder Sowjetrußland noch Japan bisher geantwortet haben und daß auch andere Staaten wie es ſcheint dadurch in ihrer Zu— ſtimmung wieder ſchwankend geworden ſind. Bedauerlich iſt es ſchließlich, daß der Völ— kerbundsrat keine Zeit gefunden hat, die Beſchwerde des Fürſten Pleß wegen der ſchweren Bedrohung ſeiner Be⸗ triebe durch polniſche Zwangsmaßnahmen auf die Tagesordnung zu ſetzen. Hier hätte nur ſchnelles Handeln etwas nutzen können, da die Fortführung der weitläufigen Vetrie— be durch die Pfändungen und andere Zwangsverordnungen ernſtlich gefährdet erſcheint. gportvorſchan Wer wird Fußbali⸗Weltmeiſter?— Württem⸗ berg— Brandenburg.— Endſpiele um die Handbali⸗Meiſterſchaft.— Davispokalſpiel Frankreich—Deutſchland.— Beginn der Aſch en bahn⸗Saiſon.— Berliner Olympia⸗Schwim⸗ men.— Radſport⸗Hochbettieb.— Reiten in Warſchau und Pforzheim.— Kunſtflug⸗Wert⸗ Meiſterſchaft in Pac's. Ein ent'cheidungsreicher Sport⸗Sonntag ſteht bevor. In Rom wird der Fußball⸗ Weltmeiſter ermittelt, in Deutſchland ſelbſt ſteigen die Spiele um die Handball⸗M e ĩ⸗ ſterſchaſ t. die erſte übrigens. an der von * Und das ſie auch jetzt wieder mit ihm zuſammenführte. „Ja— nun habe ich Ihnen viel erzählt!“ ſagte jetzt Evelyn in die Stille.„Ich glaube, jahrelang habe ich nicht von mir geſprochen. Und vielleicht war es auch nicht recht.“— Sie errötete.—„Denken Sie nicht, daß ich un— glücklich bin!“ ſagte ſie plötzlich heftig, als wollte ſie alles wieder verneinen, was ſie ſoeben geſtanden. Ach, er lannte das! Aus vielen Geſprächen mit vielen Frauen. Die hef- ligſte Verſicherung, nicht unglücklich zu ſein, war die beſte 5 Beſtätigung für Unglück. Aber man durfte das natürlich Und wirklich, ſie war auch wie ein Wirbelſturm, der nicht ſagen. Jetzt beſann er S ſich auch auf die eigentümliche Verſchüchterung des Kin⸗ des Evelyn gegenüber dieſer immer lauten, den, hin und her flatternden Mutter, die ewig zwiſchen immer klagen- Monſie. Jetzt erinnerte deutet, wiſſen Sie.“ was er wirklich dachte. ſchen nicht mehr.“ „Selbſtverſtändlich! Ich verſtehe Sie genau, Evelyn!“ ſagte er herzlich.„Und im übrigen: ich war doch einmal Ihr Jugendfreund. Ich möchte gern, daß Sie es wiſſen: ich bin es auch heute noch!“ Zweites Kapitel. Muriſier, der Direktor der franzöſiſchen Elek— trizitätsfirma, ſaß Dalandier gegenüber. Es dämmerte ſchon. Die Sonne ſtand wie ein rieſenhafter Ball von orangefarbener Seide jenſeits des Nil. Vom Oſten her griff ſchon die ſchnelle tropiſche Dämmerung nach dem W Lande. Die Figuren der Poloſpieler, draußen auf dem Raſen, wurden undeutlicher. „Wir müſſen zum Schluß kommen, Dalandier“, ſagte Monſteur Muriſier ungeduldig.„Wenn ſich fremde Kon— turrenz hier feſtſetzt, können wir uns nicht mehr halten. Und wenn wir uns nicht mehr halten können, löſt meine Geſellſchaft ihre Filiale hier auf. Was das für mich be— „Ich weiß“, gab Dalandier höflich zur Erwiderung. 5„Und was denken Sie zu tun, Dalandier? Sie ver— ſprachen mir Ihre Hilfe. Ein Wort von Ihnen, und man kümmert ſich um die Auknüpfungsverſuche dieſes Deut⸗ ö Dalandier klatſchte in die Hände. Sofort erſchien ein vornherein alle deutſchen Handballer betel⸗ ligt waren. Am Sonntag wird es ſich au entſchieden haben, ob Deutſchland im Kamp um den Davispokal gegen Frankreich eine Runde weiterkommen konnte; in Paris kämp⸗ fen Fieſeler und Achgelis mit den Beſten der Welt um die Kunſtflugmeiſterſchaft. Auch ſonſt tut ſich wieder allerhand. Auf breiter Front eröffnen die Leichtathleten die eigent⸗ liche Aſchenbahn⸗Saiſon, auch die Ruderer ſind elfeig am Werk.— Im Fußball ſteht das Entſcheidungsſpiel um die Welt⸗ meiſterſchaft im Mittelpunkt der Geſchehniſſe. Am Donnerstag ſchon wird die Entſcheidung darüber gefallen ſein, ob Deutſchland vor Oeſterreich auf den dritten Platz kommen kann, der Sonntag bringt in Rom das Endſpiel Ita⸗ lien—Tſchecheſlowakei. In Deutſchland ſtehen verſchiedene intereſſante Begegnungen auf der Liſte. Württemberg und Brandenburg tra⸗ gen in Stuttgart einen Repräſentativkampf aus. In Süddeutſchland ſind bisher nur vier Geſellſchaftsſpiele bekannt geworden. VfR. Mannheim empfängt Phönix Ludwigshafen, die SVg. Fürth ſpielt bei Kickers Offenbach, Schweinfurt 05 beſucht Hanau 93 und den FSV. Frankfurt. Den Entſcheidungen geht es jetzt allmählich auch bei den ſüddeutſchen Auſſtiegsſpielen entgegen. In Baden greift der mittelbadiſche Meiſter Germama Karls— dorf erſtmals in die Geſchehniſſe ein.— Im Handbali werden die Deutſchen Meiſter ermittelt. Die diesjährigen Endſpiele haben eine eindeutige Ueberlegenheit des ſüddeutſchen Handballs er⸗ geben. Bei den Herren ſtehen zwei ſüddeut⸗ ſche Mannſchaften im Endſpiel, bei den Damen hat Süddeutſchland einen Vertreter im Schluß⸗ kampf. In Darmſtadt ſtehen ſich Poltzei Darmſtadt und SVg. Fürth im Endſpiel der Männer gegenüber, VfR. Damen empfangen auf eigenem Platz den TVd. Eimsbüttel⸗ Hamburg.— Hochbetrieb verzeichnet am Wo— chenende auch die Leichtathletik. Erſtmals gibt es im größeren Ausmaß Bahn— veranſtaltungen mit z. T. allerdings ganz erſt⸗ klaſſiger Beſetzung. In Berlin beſtreiten die beſten Studentenſportler aus Deutſchland, Un⸗ garn, Frankreich, Polen und Schweden einen Fünfländerkampf, bei dem erſtklaſſige Leiſtun⸗ gen zu erwarten ſind. Unſer Sievert hat übri⸗ gens einen Diskus-Rekordverſuch angemeldet: ſeine gegenwärtig ſchon blendende Form be— rechtigt ihn hierzu. Die Bezirke Saar und Pfalz im Gau Südweſt führen in Saarbrük⸗ ken bezw. Kaiſerslautern ihre Meiſterſchaften durch, in Mannheim veranſtaltet der VfL. Neckarau ein gut beſetztes Nationales Sport— feſt. Auch in Offenbach gibt es ein„Natio— nales“.— Auch die Schwimmer ſind wieder fleißig an der Arbeit. Die Beſten der Herren und Damen ſind für 14 Tage in Berlin zum Olympia-Kurs zuſammengezogen, aber trotzdem wird das Nationale Schwimm⸗ feſt in Magdeburg höchſtwahrſcheinlich eine gute Beſetzung haben. Die deutſche Waſſer⸗ ball⸗Sieben probt diesmal in Weſtdeutſch⸗ land, wo am Samstag in Barmen und am Sonntag in Duisburg gegen die Auswahl— mannſchaft des Niederrhein-Gaues geſpielt wird.— Der n Radſport hat ſein Hauptereignis wieder einmal auf der Straße. Zur„Harz⸗Rundfahrt“, an der Be— rufsfahrer und Amateure teilnehmen werden, haben mehr als 300 Fahrer gemeldet. Auch der„Große Preis vom Saarland“ hat eine Whiskyſoda. in ihnen. „42 bis 47, 33 bis 41; Hammel—, 37, 32 arabiſcher Diener mit einem neuen Glas „Sie überſchätzen mich, nicht. Man muß behutſam vorgehen. daran liegen, daß mein Intereſſe an Il kannt wird.“ Er dachte nach. Seine Augen ſchloſſen ſich zu einem Spalt zuſammen. Es war etwas Kaltes und Gefährliches gute Beſetzung, beſonders aus Süd⸗ und Weſr⸗ deutſchland, gefunden. In Halle und D den gibt es Bahnrennen; Zürich⸗Oerlikon ver⸗ anſtaltet einen Profikampf Schweiz— Deutſch⸗ land mit Metze, Hille und Wißbröcer.— Etwas ruhiger iſt es im Motorſport. Das Hanberg- und das ſaarländiſche Fels- berg⸗Rennen haben daher ſpieme 1 55 ſetzung gefunden, die beſſer iſt, als man ſonſt hätte erwarten können. So ſtartet am Fels⸗ berg bei Saarlouis u. a. der Auto⸗Union⸗ Rekordfahrer Hans Stuck auf ſeinem neuen Rennwagen.— Zahlreiche Veranſtaltungen weiſt wieder der Terminkalender des 5 Pferdeſports auf. In Warſchau geht das Internationale Reitturnier zu Ende, Pforzheim führt aus Anlaß des badiſchen Kavallerietages ein gut⸗ beſetztes Turnier durch. Flach- und Hinder⸗ nisrennen gibt es in Bad Kreuznach und Han⸗ noper mit dem Halbblut-Derby als punkt.— Vörſen und Märkte Vom 7. Juni. (Ohne Gewähr.) Berliner Devſſenkurſe. 1 Pfund Sterling 12,70; 1 Dollar 2,51, 100 holl. Gulden 170,00; 100 Lire 21,80; 100 franz. Francs 16,50; 100 Schweizer Fran⸗ ken 81,49; 100 öſterr. Schilling 47,45. Frankfurter Schlachtolehmarkt. Auftrieb: 103 Rinder, darunter 19 Ochſen, 11 Bullen, 31 Kühe, 42 Färſen; ferner 928 Kälber, 34 Hammel, 22 Schafe, 560 Schweine. Preiſe: Kälber—, 52 bis 53, 48 bis 51, bis 35; Schafe 34 bis 35, 28 bis 80, 24; Schweine—, 39 bis 41, 37 bis 41, 35 bis 40, 2 34 bis 35, 32 bis 33.— Marktverlauf: Kälber, Hammel und Schafe mittelmäßig, aus⸗ verkauft; Schweine ruhig, ausverkauft. Mannheimer Getreidegroßmarlt. Amtlich notierten: Weizen Erzeugerpreisgeb. 9 20,10„10 20,30, 11 20,60, Mühlenein⸗ kaufspr. 9 20,50, 10 20,70, 11 21; Roggen ſüdd. 18,25, Erzeugerpr. Bez. 8 17,30, 9 17,80, Mühleneinkaufspr. Bez. 8 17,70 bis 17,90, 9 18 bis 18,20; Sommergerſte inl. 18 bis 19; Hafer inl. 18,50 Mais m. S. 18,50; Weizenkleie feine 10,60, grobe 11,10; Roggen Heie 11,50; Weizenfuttermehl 11,75; Roggen⸗ futtermehl 12,25; Weizennachmehl 50; 40 16,50; Erdnußkuchen 16,50; Soyaſch Rapskuchen 13,50; Palmkuchen 1 kuchen 16,75; Seſamkuch 6 17,25 bis 17,50; Biertreber 13 bis 13,50; Trockenſchn melaſſe 8,50; Steffenſchnitz 56 heu loſe 6 bis 6,40; Rotkleeheu 6,50; Luzernekleeheu 8 bis 8,20 W̃ Roggenſtroh drahtgepr. 2,40 di 1,60 bis 1,80; Gerſte⸗ und 2 bis 2,20, geb. 1,40 bis 1,5 Feſtproisgeb. 11 Type 563 1 29, 10 28,90, 9 28,80 1 N 1 für Weizenmehle mit 15 Proz. Ausl. 0,75, mit 30 Proz. 1,50 Rm. plus Frachtausgl. für 15-Tonnen-Ladung; mehl Feſtpr b. 9 Type 610 25,75, 8. 25,25; für i 35. proz.) 0,50, Type 815(70proz.) 1 Nm. Mannheimer Kleinviehmarkt. Type 70 Type or. A1 Abſchl Auftrieb: 300 Ferkel, 478 Läufer. Preiſe: Ferkel bis Wothen 11 bis 13, über ſechs Wochen 18 bis 22; Läufer 22 bis 25 Rm. 1 gofühft eisgekühlten Muriſier. So einfach iſt das Ls kann uns nicht Muriſier wartete ganz ruhig. Er wußte, Dalandier würde auf eine Löſung kommen, die dieſen unbequemen Terbrügge von der großen deutſchen Firma Terbrügge, Hamburg, hier ausſchalten würde. „Fahren Sie heute mit dem Expreß nach Alexandrien“, ſagte Dalandier plötzlich.„In Alexandrien iſt mein Freund Robert von der Lyoner Bank. Legen Sie ihm die Sache dar. Die Bank verſucht gegen Kredithergabe ein Monopol auf beſtimmte Waren von der hieſigen Regie— rung zu erlangen. auf die Artikel Ihres Konzerns.“ Er nahm eine Karte heraus, ſchrieb ein paar Zeilen.„Geben Sie dieſe Karte Robert ab. Er wird dann ſofort mit Ihnen verhandeln.“ Robert ſoll dies Monopol ausdehnen „Vielen Dank, Dalandier. Aber es hätte vielleicht Zeit, wenn ich erſt morgen reiſe.“ „Schieben Sie es nicht auf, Muriſier. Ich habe den Eindruck, als ob das Haus Terbrügge in den Verhand⸗ lungen mit der Regierung ſchon ziemlich weit wäre. Dieſer Terbrügge iſt ein verdammt geſchickter Junge.“ Muriſier ſteckte ſorgfältig die Karte ein: „Ja, alſo, wenn Sie meinen, dann muß ich ſchon heute fahren. Kommt mir verdammt in die Quere. Blanche hat heute ein paar Leute bei ſich und wird außer ſich ſein, Und ſie wird böſe auf Sie ſein, Dalandier.“ Kein Menſch hätte in ſeinem Ton das heraushören können, wenn ich fehle. Sie wird mich beſtürmen, noch zu bleiben. Dalandier zündete ſich eine neue Zigarette an: „Ich würde es bedauern, mich bei Madame unbeliebt zu machen“, ſagte er leichthin,„aber Sie müſſen ihr eben klar machen, daß Ihre Reiſe unauſſchiebbar iſt.“ 1*.* * rr ð ä— —— ——— Nachdruck verboten. In tiefen Gedanken blieb er zurück. Dieſe Unterhaltung war nicht ohne Eindruck auf ihn geblieben. Gewiß, es war viel Wahres daran. Seitdem er wieder zurück war, mitten in der Ziviliſation, hatte er ſich auch ſchon Gedanken ge⸗ macht über dieſe Jugendverbindung. Es war doch ſehr voreilig geweſen von den beiderſeitigen Eltern. Und das Ganze paßte ſo gar nicht in die heutige Zeit. Daß übrigens Gräfin Regina noch nicht geantwortet hatte! Vielleicht daß auch Leonore Koltau ähnlich dachte. Er kannte ja dieſe Leonore Koltau gar nicht. Das leine Kind, die Leonore. Uebrigens merkwürdig, daß auch das Mädchen, das er vom Ertrinken gerettet hatte, Leonore hieß.. Ein lauter Ruf unterbrach ſeine Gedanken. „Hallo, Rudolf, endlich finde ich Sie! Die ganze Zeit ſchon laufe ich kreuz und quer im Park herum, Sie zu zuchen. Fräulein Gundula ſagte mir, Sie ſeien ſchon eine Stunde im Part mit dieſer kleinen Perſon. Sie munkelte auch ſonſt allerlei. Ich mache mir rechte Sorgen um Sie, Rudolf...“ Baron Koltau hatte ſich neben Rudolf geſetzt. Der Graf war reichlich erſtaunt, den Koltauer ſchon wieder bei ich zu ſehen. Erſt ſeine Worte klärten ihn über dieſe ſeltſame Tatſache auf. Da war ſicher die Gundula im Spiel. Sorglos lachte er auf. „Sie brauchen ſich meinetwegen keine Sorgen zu machen, Viktor! Bin ich nicht ein Mann, der weiß, was er zu tun hat? Glauben Sie, ein Paar ſchöne Augen können mich umwerfen?“ „Na, das weiß man nie. Schon andere Männer haben ſolcher Augen wegen die größten Dummheiten gemacht.“ Sie lachten beide. Dann wurde Koltau wieder ernſt. „Ich habe zu meinem Entſetzen gehört, daß Sie die Abſicht haben, die kleine Berlinerin bei ſich zu behalten, als Ihre Sekretärin. Haben Sie ſich das auch reiflich über⸗ legt, Rudolf?“ „Was gibt es da groß zu überlegen? Es gehörte nur ein wenig menſchliches Empfinden dazu. Und ich brauche wirklich eine tüchtige Maſchinenſchreiberin. Das Schickſal hat mir dieſes Mädchen geradezu ins Haus geſchickt.“ „Und wenn es alt geweſen wäre und häßlich— hätten Sie das Schickſal dann auch ſo geprieſen, Rudolf?“ Jetzt wurde Altenberg ärgerlich. „Es iſt wirklich Unſinn, was Sie da reden, Viktor! Sie ſind ganz auf dem Holzwege. Nichts iſt zu befürchten. Im übrigen holt die Kleine jetzt gerade das Bild der Gräfin Regina Koltau. Ja, da ſtaunen Sie. Fräulein Siebenhühner kennt die Koltauſchen Damen, natürlich nur vom Sehen. Und ſie beſitzt ein Bild der Gräfin Regina, aus einer illuſtrierten Zeitſchrift. Komteſſe Lore kommt bei den Erzählungen der Kleinen nicht ſo ſehr gut weg; aber von Regina iſt ſie begeiſtert.“ „Hm!“, machte der Koltauer und verzog ein wenig den Mund. Was war das nun wieder, daß dieſe herein— geſchneite Hexe die Koltauer Damen kannte? Wenn das alles nur mit rechten Dingen zuging. Ihm jedenfalls ge⸗ fiel es keinesfalls. Und Fräulein Gundula hatte ſchon recht, daß ſie ihn herbeizitiert hatte. Man mußte die Augen offen halten. Jetzt kam die Kleine angaloppiert. Man merkte ihr die ſorgenloſe Fröhlichkeit an, als ſie dahergeſprungen tam. Sie ſtutzte, als ſie den Baron Koltau ſah, blieb eine Sekunde lang ſtehen. „Kommen Sie ruhig her, Fräulein Siebenhühner! Oder fürchten Sie ſich vor mir?“ fragte der Koltauer ironiſch. „Aber— weshalb ſollte ich mich fürchten, Herr Baron? Ich habe vor niemandem Angſt— auch nicht vor Ihnen.“ „Die kalte Duſche heute morgen ſcheint Ihnen ja recht gut bekommen zu ſein. Sie ſehen ausgezeichnet aus.“ „Ja— es hat mir wirklich nichts geſchadet! Na, ich kann allerhand aushalten. Hier, Herr Graf, iſt das Bild⸗ chen!“. e Rudolf hielt ein ſorgfältig ausgeſchnittenes Stückchen Papier in der Hand, das eine Dame im eleganten Geſell⸗ ſchaftstleid zeigte, die vor einem Flügel ſaß. Die kleine Photographie zeigte die vollendet ſchönen und eben⸗ mäßigen Züge der nicht mehr ganz jungen Frau. Ein ernſtes Geſicht, mit großen, träumeriſchen Augen, glattes, im Nacken zu einem großen Knoten verſchlungenes Haar. Die ſchlanken Hände ruhten auf den Taſten, der tiefe Rückenausſchnitt des Kleides zeigte einen wundervollen Körper. 8 „Regina, Gräfin Koltau, die gefeierte Pianiſtin der Berliner Geſellſchaft, die neben ihrem ſeelenvollen Spiel auch über eine herrliche Altſtimme verfügt. Aufgenommen während eines Geſellſchaftsabends im Salon der Fürſtin Hohenſtein..., ſtand enggedruckt unter dem Bild. „Weshalb haben Sie ſich das Bild eigentlich aus⸗ geſchnitten?“ fragte Graf Rudolf. „Gott, ich kannte die Gräfin vom Sehen. Sie gefiel mir ſehr gut. Und eine Freundin von mir iſt Friſeuſe und arbeitete eine Zeitlang bei den Gräfinnen Koltau; ſie hat mir alles mögliche erzählt...“ Leonore freute ſich diebiſch über ihre Schwindeleien, und ſie ſah mit Vergnügen, wie neugierig die beiden Männer ihr zuhörten. „Die Gräfin Regina ſoll reichlich arrogant ſein?“ fragte jetzt Baron Koltau. „Ich glaube, da irren Sie ſich, Herr Baron! Man er⸗ zählt genau das Gegenteil. Gräfin Regina iſt überall beliebt, ihres feinen, ruhigen, gleichmäßigen Weſens wegen. Auch die jüngere Gräfin hat man gern, obwohl man ihre Sportleidenſchaft nicht ſo ſehr ſchätzt. Meine Freundin, die Friſeuſe, konnte jedenfalls die Gräfin Regina nicht genug rühmen. Wie ſchön ſie wäre und wie geſcheit. Und wieviel Verehrer ſie habe.. Kein Wunder bei ihrer Schönheit, ihrem Reichtum und ihrer muſikali⸗ ſchen Begabung. Meine Freundin hatte ſie ſingen hören; das Herz bliebe einem vor Entzücken ſtehen, ſagte ſie...“ Nach Leonores begeiſterter Schilderung war es eine ganze Weile ſtill. Der Koltauer hatte das Bildchen in die Hand genommen und betrachtete es nachdenklich. „Hm! Muß ſich ja koloſſal verändert haben!“ murmelte er dann vor ſich hin. Dann beſann er ſich, reichte das Bild zu Leonore hinüber.„Da, haben Sie Ihren Wiſch wieder!“ „Nee! Ich will es gar nicht mehr haben. Sie können es ruhig behalten, Herr Baron. Iſt ja Ihre Kuſine, wie Graf Altenberg mir ſagte. Da gehört das Bild mehr zu Ihnen als zu mir.“ 5 Baron Koltau machte ein undefinierbares Geſicht. In Lores Augen aber blitzte es triumphierend auf, als ſie ſah, wie der Koltauer das Blättchen Papier dann in ſeine Brieftaſche ſteckte, obwohl er ſagte: „Was ſoll ich mit dem Wiſch? Na, es iſt egal, ob ich es in den Ofen ſtecke oder Sie.“ Graf Rudolf lachte und meinte: „Nehmen Sie ſich nur in acht, manchmal können auch Bilder gefährlich werden.“ „Unbeſorgt, Rudolf. Mir kann keine Frau mehr ge⸗ fährlich werden, weder ſo noch anders.“ Lore amüſierte ſich ausgezeichnet. Wundervoll war dieſes Spiel; mal etwas ganz anderes als in Berlin, wo man entweder mit Sport oder mit Vergnügungen die Zeit totſchlagen mußte. Hier hielt ſie die Fäden in der Hand, hier ſtand ſie mitten drin— und ſie würde ſchon dafür ſorgen, daß alles ſo ausging, wie ſie es wünſchte. „Ich glaube, es iſt Zeit, ins Haus zurückzukehren. Es fängt ſchon an, kühler zu werden. Sie bleiben doch zum Tee und über den Abend, Viktor? Oder haben Sie etwas Beſſeres vor?“ „Sie wiſſen doch, was Beſſeres gibt es hier nicht als Sie, Rudolf. Und meine Staatskaroſſe ſteht vor der Tür. Die Ps warten ſo lange, bis ich ſie in Bewegung ſetze.“ „Oh, Sie haben ein Auto, Herr Baron?“ fragte jetzt Leonore neugierig. „Jawohl, mein Fräulein! Wenn wir auch meilenweit von Berlin entfernt ſind, verweilen wir doch nicht auf dem Mond und wiſſen mit der Zeit Schritt zu halten.“ „Eigentlich ſelbſtverſtändlich. Sie wollen doch nicht hinter Ihren Berliner Kuſinen zurückſtehen. Wo die Komteſſe Leonore eine ſo verſierte Sportsdame iſt.“ „Ihnen imponiert wohl das Sportgetue der jungen Gräfin Koltau?“ „Klar! Sie iſt jung und ſchmiſſig und eine intereſſante Frau. Man munkelt ſogar davon, daß ſie verſuchen will, den Aermelkanal zu durchſchwimmen. Das muß einem doch imponieren.“ „Rudolf, haben Sie gehört? Den Aermelkanal durch⸗ ſchwimmen. Schickt ſich das für eine zukünftige Gräfin Altenberg? Gott ſoll mich ſchützen vor ſo einem Frauen⸗ zimmer.“ „Aber— Koltau!“ „Ja, Baron Koltau ſcheint nicht beſonders gut auf ſeine Berliner Kuſinen zu ſprechen zu ſein!“ ſo te Leonore mit einem ſpitzbübiſchen Lächeln. Koltau antwortete kratzbürſtig: „Es gibt keine Frau, auf die ich gut zu ſprechen wäre.“ „Oh! Das tut mir aber leid, Herr Baron! Gerade wo Sie mir ſo ſehr ſympathiſch ſind.“ Konnte man dieſem Racker böſe ſein? Die beiden Herren waren ein wenig verblüfft. Stand dieſes auf⸗ geleſene Mädel da und ſprach mit ihnen, als gehörte es zu ihnen, als könne es nicht anders ſein. Die kann ſo bleiben!, dachte Koltau für ſich. Aber man muß zuſehen, den Altenberg aus ihren Fängen zu befreien. Es könnte ſonſt wirklich leicht ein Malheur paſſieren. Wenn der gute Baron noch dazu die Gedanken hätte leſen können, die in ſeines Freundes Kopf rumorten, hätte er noch mehr Angſt bekommen. Graf Altenberg war geradezu entzückt von ſeinem Gaſt. Ein warmes Gefühl war entſtanden, das jeden Augenblick weiter entzündet werden konnte. „Sie ſind ein tolles Frauenzimmerchen, Fräulein Lore!“ ſagte er jetzt und drohte ſeiner ſchönen Sekretärin mit dem Finger. f „Sie ſelbſt haben ja geſagt, ich ſolle bleiben, wie ich bin, Herr Graf. Alſo rede ich, wie mir der Schnabel ge⸗ wachſen iſt.“ „Recht ſo, Fräulein Lore! Alſo kommen Sie, Koltau. Fräulein Lore wird ſo liebenswürdig ſein und uns den Tee kredenzen. Das ſind ſo kleine Handreichungen, über die ich mich in Zutunft freuen werde, Fräulein Lote, Alſo, darf ich bitten...“ 15 1 l 3 999 Es war gegen Abend, als Leonore in ihrem Zimmer ſtand. Es war nicht mehr das kleine Zimmerchen, das Fräulein Gundula ihr zuerſt angewieſen hatte. Es war ein ſehr hübſches, gemütliches Fremdenwohnzimmer mit anſchließendem Schlafkabinett und einem kleinen Balkon. Die Balkontür war offen. Leonore lehnte zwiſchen Balkon und Zimmer und ſah in den ſtillen Abend hinaus. Das Abendläuten drang vom Dorfe herüber, auf der Landſtraße kam eine Staubwolke daher. Lore mußte lächeln. Das war der alte Schäfer, der mit ſeiner Herde heimwärts zog. Wenn er wüßte, wo die Stadtdame war, mit der er ſich am ſelben Morgen unter⸗ halten hatte! Der würde Augen machen! a Ach! Am liebſten hätte ſie irgend etwas ausgefreſſen. Es kribbelte ihr vor Uebermut in den Fingerſpitzen. Herr⸗ lich war alles bisher gegangen; viel beſſer, als ſie es ſich ausgemalt hatte. Und dieſer Vetter! Wie ein Zerberus ſaß er bei ihnen, beim Altenberger und bei ihr, als ob er ſie mit ſeinen Augen aufſpießen wollte. Gleich nach dem Abendeſſen war Leonore aufgeſtanden. Sie wollte den Koltauer lieber ein wenig beruhigen, damit er nicht zu aufſäſſig wurde in ſeiner Angſt um das Seelenheil des Freundes. Sie ſei müde, hatte ſie geſagt und wolle zu Bett gehen. Der Graf ſchien ein wenig traurig zu ſein, um ſo heiterer lächelte der Koltauer. Da brauchte er auch nicht ſo lange zu ſitzen und konnte bald nach Hauſe fahreg. Er war ganz liebenswürdig geweſen, als er Leonore gute Nacht gewünſcht hatte. Leonore lehnte noch immer an der Balkontür und ſah in die Nacht hinaus. Dieſe Stille war wundervoll; hier und da hörte man das Zirpen der Grillen oder den ver⸗ lorenen Laut eines Stalltieres— ſonſt nichts. Die Natur war ſchlafen gegangen, und das bleiche Licht des Mondes verklärte die ruhende Landſchaft. Es war zauberhaft ſchön. Leonore ging ins Zimmer zurück, knipſte die Stehlampe an. Der dunkle Pergamentſchirm verbreitete ein an⸗ genehmes mattes Licht. Sie mußte jetzt endlich an Regina ſchreiben. Sie ängſtigte ſich ſonſt zu Tode. Alles ſchrieb ſie, was ſich ſeit ihrer Flucht aus Berlin ereignet hatte. Die Komödie am Waldſee, ihre erſte Be— gegnung mit dem Grafen Altenberg und dem Koltauer Vetter, den ſie beſonders genau ſchilderte, und deſſen Ab⸗ neigung gegen die Berliner Kuſinen ſie nicht geheim hielt. Dann berichtete ſie, daß Graf Rudolf ſie als Privat⸗ ſekretärin engagiert hatte, mit 250 Mark Gehalt und freier Station, und daß ſie infolgedeſſen zunächſt unerkannt hierbleiben würde. Sie ließ durchblicken, wie gut ihr Rudolf Altenberg gefiel. Sie habe ihn ſchon ſo weit erkannt, daß ſie um ſeinen ausgezeichneten Charakter wiſſe und um ſeine innere Vornehmheit, und ſie ſähe auch, daß ſie ihm gut gefalle. Sie könnte alſo gut nach Hauſe zurückkehren, meinte ſie; aber die Geſchichte hier mache ihr ſo großen Spaß, daß ſie lieber noch ein wenig hierbleiben wollte. Sie bat Regina, nicht böſe zu ſein und ihr ihren Willen zu laſſen; ſie ſei überzeugt davon, daß alles zu einem glück⸗ lichen Ende führe, und daß die Schweſter mit ihr zufrieden ſein werde. Sie bat Regina ferner, ihr einige Kleidungs— ſtücke zu ſenden; aber nur die einfachſten, denn ſie wäre hier nichts anderes als Leonore Siebenhühner und könnie keines der eleganten Kleider brauchen, in denen man Leonore Koltau in der Berliner Geſellſchaft zu bewundern pflege. Leonore ſchloß den Brief, ſteckte ihn in einen anderen Umſchlag, den ſie an die gute Siebenhühner nach Berlin N adreſſierte. Als ſie fertig war, atmete ſie befriedigt auf. Nun wußte Regina endlich, wie ſie daran war, brauchte ſich nicht mehr zu ſorgen. Dann ſah ſie auf die Uhr. Es war elf Uhr geworden, Zeit, um ins Bett zu gehen. Sie konnte die Ruhe nach dem immerhin ein wenig aufregenden Tage gut brauchen. Leonore ging in das kleine Schlafzimmer. Während ſie ſich entkleidete, hörte ſie das Anſpringen eines Motors. Das war der Wagen des Koltauers, der ſich jetzt auf den Heimweg machte. Na, lange genug hatte er ja noch bei ſeinem Freund ausgehalten! Daß ihr nicht die Ohren ge⸗ klungen hatten? Der Koltauer hatte es ſicherlich nicht ver⸗ ſäumt, den Grafen noch einmal und eindringlich vor ihr zu warnen. Er mochte Schwarz in Schwarz gemalt haben, um Rudolf Altenberg von ihren Fehlern und Untugenden zu überzeugen und ihn auf den rechten Weg zu bringen. Vielleicht hatte auch Fräulein Gundula ein wenig ge⸗ holfen... Na, ſie würde ſchon dafür ſorgen, daß alle dieſe War⸗ nungen keinen Zweck hatten. Sie wußte ſchon, wie ſie dem guten Rudolf gehörig einheizen konnte; die anderen ſollten das Nachſehen haben und ſich getroſt ſo lange giften, bis die Wahrheit an den Tag kam. f 5 Mit einem ſpitzbübiſchen Lächeln auf den Lippen ſchlief Lore ein. 9 a a 5 4* g Vierzehn Tage weilte Leonore nun ſchon auf Schloß Altenberg. Es war ein merkwürdiges Leben, das ſie führte.. Vor zehn Uhr brauchte ſie ihren Dienſt bei dem Grafen nicht anzutreten. Es kam oft genug vor, daß Leonore den Grafen bei ihren morgendlichen Spaziergängen traf. Rudolf Altenberg ſtieg dann jedesmal ſofort vom Pferd, nahm es am Zügel, und die beiden wanderten dann ge⸗ meinſam durch die frühlingshellen Wälder, die Altenberg umſäumten. Stundenlang marſchierten ſie dann weiter, und es wurde oft genug Mittag, ehe ſie wieder ins Schloß zurückkehrten. Fortſetzung folgt.) r veurſchen weann chaft druckte ſich auch in dem Weifenzrglbne von 3:1 15 Auch nach dem Wechſel hielt zunächſt die deutſche Ueberlegenheit an, dann kamen die Wiener aber mächtig auf, erzielten auch ein zweites Tor, aber zum Ausgleich reichte es nicht mehr. Zwei Menſchen erſchoſſen Selbstmord eines der Täter. Münſter, 8. Juni. Der Wirt Lichterbeck und ſein Bruder, der Kohlenhändler Lichter⸗ beck, ſind von zwei übelbeleumdeten Burſchen, die in der Wirtſchaft randaliert hatten und hinausgeworſen worden waren, erſchoſſen wor⸗ den. Der Wirt wurde durch einen Herzſchu ſofort getötet, während ſein Bruder 10 5 Folgen eines Bauchſchuſſes kurz darauf ver⸗ ſchied. Die beiden Täter wurden von der Polizei geſtellt. Einer der beiden entzog ſih der Feſtnahme durch Selbſtmord, während der andere feſtgenommen werden konnte. Schülerſchlacht in Innsbruck Innsbruck, 8. Juni. Bei einer Abiturien⸗ tenfeier, die auch von der Hochſchülerſchaft zahlreich beſucht war, kam es zu einer regek⸗ rechten Saalſchlacht zwi chen nationalen und „vaterländiſchen“ Schülern. Die Polizei trieb die Kämpfenden mit dem Gummi⸗ knüppel auseinander. Die Veranſtaltung wurde geſchloſſen. Insgeſamt wurden zehn Perſonen verletzt. Eine Reihe von Hoch⸗ und Mittelſchülern wurde verhaftet. Nach Lſpari verbannt Bozen, 8. Juni. Der Geiſtliche Summe⸗ rer, früher Kooperator in der Gemeinde Lueſen bei Brixen, der von Bozen nach Aalien verbannt worden war, iſt jetzt auf die Inſel Lipari gebracht worden. Der Transport des Geiſtlichen von Süd⸗ tirol nach der ſüditalieniſchen Inſel erfolgte in Jeſſeln. Summerer hal nach dem Urieil drei Jahre auf der Inſel zu verbringen. Die Verbannung erfolgte, weil er die Ballila, die italieniſche Jugendorganiſation, als einen Maskenſcherz bezeichnet hatte. Woldemaras ausgeliefert Amkliche litauiſche Erklärung zu den Vor- gängen in Kowno. Kowno, 8. Juni. Ueber die Vorkommniſ⸗ ſe in Kowno gibt die Litauiſche Telegra⸗ phenagentur u. a. folgendes bekannt: Eine Gruppe von Offizieren hat unter der Ddek— kung des Alarmzuſtandes einen Druck auf die Obrigkeit der Republik in der Richtung auszuüben verſucht, daß die jetzige Regie⸗ rung zugunſten einer von Woldemaras zu bildenden Regierung umgebildet werde. Woldemaras, der in einem Flugzeug aus ſeinem ſtändigen Verbannungsork Jarazai nach Kowno gebracht worden war, wurde nach einigen Stunden Aufenthalt im Bezirk der Milikärflieger von den Fliegeroffizieren ſelbſt dem Generalſtab und von die em den Organen der geben. Er befindet ſich zurzeit zu deren Ver- fügung. Somit ſind alle Gerüchte über ei⸗ nen erfolgten Umſturz, über Verhandlun⸗ gen mit Woldemaras zwecks Bildung einer Regierung, über deſſen Aufenkhalt in dem Palais des Staatspräſidenten und über die Bildung einer Regierung durch Woldema⸗ ras erfunden. Z hlreiche Tote bei Einſturzunglüc Madrid, 8. Juni. In Valencia ſſürzle aus noch nicht feſtgeſtellter Urſache ein Mietshaus ein, Bisher wurden 13 Leichen und zwei Sterbende geborgen. Man befürch⸗ tet, daß ſich noch mehr Tote unter den Trümmern befinden. Zuſammenſtoß zweier Flugzeuge Sagan, 8. Jun. Bei einer Flugveranſtal⸗ tung in Sagan verunglückten zwei Sport⸗ flugzeuge über der Stadt dadurch, daß ſie mit den Tragflächen zuſammenſtießen. Beioe Maſchinen ſtürzten ab, wobei mit den beiden Flugzeugſührern Horn und Greß auch ihre Füuggaſt: Klein und Stottmeiſter ums Leben amen. Staatsſicherheitspolizei über⸗ Rolkreuztag 1934. Unter dem Motto:„Menſchen dienen— Menſchen helfen“ veranſtaltet das Deutſche Rote Kreuz am nächſten Sonntag eine Sammlung zum Beſten ſeiner der Volksge⸗ ſundheit dienenden Einrichtungen. Die Sammlung wird ehrenamtlich durchgeführt. Der Ertrag kommt daher reſtlos ihrem Zwecke zugute. N Aus der Heimat Gedenktage 8. Juni 632 Mohammed Abul Kaſim ibn Abdallah, Stifter des Iſlam, in Medina geſtorben. 1768 Der Altertumsforſcher Johann Joachim Winckelmann in Trieſt ermordet. 1794 Der Dichter Gottfried Auguſt Bürger in Göttingen geſtorben. 1810 Der Komponiſt Robert Schumann in Zwickau geboren. Prot.: Medardus— Kath.: Herz⸗Jelu-Feſt Sonnenaufg. 3.39 Sonnenunterg. 20.19 Mondaufg. 1.12 Mondunterg. 16.55 Wohl dem der ſeiner Väter gern gedenkt, Der froh von ihren Taten, ihrer Größe Den Hörer unterhält und ſtill ſich freuend Ans Ende dieſer ſchönen Reihe ſich Geſchloſſen ſieht! Goethe. Am 1. Juli Zählung aller Kraftfahr⸗ zeuge. Der Reichsverkehrsminiſter gibt fetzt ſein an die nachgeordneten Behörden gerich⸗ tetes Rundſchreiben über die Zählung der Kraftfahrzeuge im Jahre 1934 bekannt. Die Länder haben die Anweiſungen den Zulaſ⸗ ſungsbehörden im Kraftfahrweſen und den Polizeibehörden zur Kenntnis gebracht. Es ergibt ſich daraus, daß in dieſem Jahre die Zählung der Kraftfahrzeuge am 1. Juli er⸗ folgen ſoll, und daß das Statiſtiſche Reichs- amt demnächſt die nötigen Vordrucke an die in Frage kommenden Behörden verſenden ſoll. Es werden gezählt die zum Verkehr zugelaſ— ſenen Kraftfahrzeuge und die vorübergehend abgemeldeten Kraftfahrzeuge. Mit Rückſicht auf die Freiſtellung zahlreicher Kraftfahrzeuge von der Steuer müſſe darauf geachtet werden, daß Veränderungen im Beſtand auch tatſäch⸗ lich zur Kenntnis der Zahlungsſtellen kommen. Einheitliche Zuſtändigkeiten im Fami⸗ lienrecht. Der Reichsjuſtizminiſter und der Reichsinnenminiſter haben eine Verordnung zur Vereinheitlichung der Zuſtändigkeit in Fami⸗ lien⸗ und Nachlaßſachen erlaſſen. Ueber di! Befreiung vom Erfordernis der Ehemündig⸗ keit entſcheidet einheitlich im Reich das für die Frau zuſtändige Vormundſchaftsgericht, über die Befreiung vom Ehehindernis des Ehe— bruches der Präſident des Landgerichtes, vor dem der Eheſcheidungsſtrett im erſten Rechts— zug behandelt worden iſt. Ueber die Befrei⸗ ung von der Warteziit entſcheidet der Stan⸗ desbeamte, vor dem die Ehe geſchloſſen wer⸗ den ſoll. Weitere Zuſtändigkeitsvorſchriften be⸗ treffen die Namenserteilung an ein unehe⸗ liches Kind und die Ehelichkeitserklärung. Es wird weiter feſtgeſtellt, daß es ſich bei all dieſen Dingen um Verwaltungsentſcheidungen handelt, gegen die Beſchwerde unmittelbar an die zuſtändige Landesjfuſtizverwaltung ſtattfin⸗ den kann. Die Neuregelung tritt am 1. Auguſt 1934 in Kraft. deutſches Jugendleſt am 23. Juni g. Die Gebietsführung der Hitler⸗Jugend teilt mit: In Anlehnung an die von 5 ſchäftsſtelle des„Deutſchen Jugendfeſtes“ her⸗ ausgege enen Nit i ien wurde für die Durch⸗ führung im Gebiet Heſſen⸗Naſſau der HJ. mit der Miniſterialabteilung 2a in Darmſtabt für Heſſen folgende Vereinbarung getroffen, die den Einheiten der Hitler-Jugend hiermit zur Kenntms gebracht wird. Eine entſpre⸗ bezirk Wiesbaden in die Wege geleitet. 1. Alle Jugendlichen im Alter von 10 bis 14 Jahren beteiligen ſich innerhalb ihrer Schu⸗ len an den Wettkämpfen. 2. Sämtliche Jugendliche über 14 Jahren 5 die Wettkämpfe unter Leitung der HJ. urch. 3. Mannſchaftskämpfe von Schulen finden nicht ſtatt. Bei den Zehn⸗ bis Vierzehnjährigen kämpfen die Jahrgänge einer Schule gegen gleichaltrige Jahrgänge einer anderen Schule. 4. Mannſchaftskämpfe der Jugendlichen über 14 Jahren werden im Rahmen der Einheiten der HJ. ausgetragen. Ueber die Art der Wettkämpfe und Umrahmung durch ander! Darbietungen ergehen an die Einheiten der HJ. noch beſondere Anordnungen. Es iſt der Wunſch der deutſchen Reichsregierung, daß die geſamte deutſche Jugend ſich um die Zeit der Sommerſonnenwende an dieſem Jugend⸗ feſt beteiligt. i Führertagung der Hitlerjugend g.) Mainz, 8. Juni. Die Führertagung der HJ des Gebietes Heſſen⸗Naſſau fand in Mainz ſtatt. Gebietsführer Walter Kramer gab zuerſt Kenntnis von der durch das An⸗ wachſen der HJ notwendig gewordenen Tei⸗— lung verſchiedener Banne und Jungbanne und ſtellte deren neue Führer vor. Die weiteren Ausführungen drehten ſich dann um die Zelt— lager, denen für die Gemeinſchaftsarbeit der SJ eine große Bedeutung zukommt, um ihre Durchführung, Verpflegung, die ſanitären Maßnahmen uſw. 40 große Zeltlager ſind ſeit Pfingſten im Gebiet Heſſen-Naſſau errich⸗ tet worden, 20 weitere kommen im Monat Juni hinzu, 100 bis 200 Jugendgenoſſen wec⸗ den jeweils acht Tage lang bei körperlicher und geiſtiger Gemeinſchaftsſchulung den„La⸗ gerbetrieb“ mitmachen, Jungarbeiter, Schüler, Handwerker und Angeſtellte acht Tage lang ſich erholen, der Natur nahe ſein, Körper und Geiſt ſtählen. Auf dieſe Weiſe ſollen im Laufe der Jahre alle der HJ und im Jungvolk or— ganiſierten Jugendlichen eine kurze Zeit aus dem Alltag herausgeriſſen und der Gemein— ſchaft der Kameraden bei Spiel und Sport zugeführt werden. Andere Ausführungen der Abteilungsleiter des Gebietes bewegten ſich u. a. um die beſonderen Aufgaben innerhalb der Organi— ſation, der Bekleidung und Ausrüſtung, der Perſonalfrage, des ſoz:alen Amtes wie Ju— gendrecht, Jugendfürſorge, Geſundheitsfüh— rung. Einen weiteren Punkt der Tagung bildete der Gebietsaufmarſch in Frankfurt am Mam am 25. und 26. Auguſt. Mit dem Gebietsmarſch verbunden wird eine Sttler— Jugend-Ausſtellung. Aus Vaden Mannheim, 8. Juni.(Lanz feiert 75jähriges Beſtehen.) Im Früh⸗ jahr dieſes Jahres waren 75 Jahre vergan⸗ gen, ſeitdem die weitblickende Schöpferkraft eines Heinrich Lanz den Grundſtein zur Entwicklung eines deutſchen Weltunterneh— mens legte. Anſtelle einer Feſtlichkeit wur⸗ de der Entſchluß gefaßt, für die geſamte Lang⸗Gefolgſchaft zu ſozialen Zwecken 632 000 Reichsmark bereitzuſtellen, wovon 382 000 Reichsmark an die Gefolgſchaft und an bedürftige Werksangehörige ausgezahlt werden, während 250 000 Reichsmark einem Fond zugeführt werden, deſſen Zinserträg— niſſe an bedürftige ehemalige Werksange— hörige verteilt werden ſollen. Heidelberg, 8 Juni.(Noch ein Korps aufgelöſt.) Wie die Preſſeſtelle der Hei— deiberger Studentenſchaft mitteilt, hat ſich das Korps„Gueſtphalia“ Heidelberg ſuſpendiert. Damit iſt innerhalb der letzten acht Tage bereits das zweite Heidelberger Korps aufgelöſt. Bekanntlich wurde das Korps„Vandalia“ am 1. 6. verboten. Eröffnung der Thing ſtätte Halle. Die Halleſche Thing⸗ ſtätte wurde mit der Ur⸗ aufführung des Spiels „Neurode“ feierlich er⸗ öffnet. Mehrere Tauſend Volksgenoſſen wirkten bei dieſem Spiel von deutſcher Arbeit mit. chende Vereinbarung wird für den Regierungs⸗ ö rien ſind verſchiedene Verbeſ Eigenartiger Autobrand Unglücksfall oder Verbrechen? Bamberg, 7. Juni. In der Nähe der Stadtgrenze wurde der Perſonenkraftwagen des Jabrikanken Rom⸗ mel aus Hirſchaid brennend aufgefunden. Der Beſitzer, der den Wagen lenkte, kam da; bei ums Leben. Das Nürnberger„Acht⸗Uhr⸗Blatt“ bringt zu dieſem Vorfall intereſſante Einzelheiten, die ein Augenzeuge, ein Nürnberger Inge⸗ nieur, mitteilte. Dieſer befand ſich mit drei Freunden im Kraftwagen auf der Heim⸗ fahrt nach Nürnberg. Als ſie Bamberg paſ⸗ ſiert hatten, bemerkten ſie den brennenden Wagen. Der Wagen ſtand vorſchriftsmäßig auf der rechten Straßenſeite, ſo daß die Vermutung naheliegt, daß er ſchon vor Ausbruch des Brandes angehalten worden war. Dadurch, daß der Wagen haupt ächlich außen brannte, wurde auch der Eindruck er⸗ weckt, als ſei er mit Benzin übergoſſen worden. Nach dem Erlöſchen des Brandes ſah man den Lenker in normaler Haltung total verbrannt am Steuer ſitzen Der Augenzeuge ſpricht die Möglichkeit aus, daß man es, nach den eigenartigen Umſtän⸗ den zu ſchließen, hier mit einem Verbrechen zu tun habe und daß der Unglücksfell nur vorgetäuſcht worden ſei. Aus Heſſen und Naſſau Teilnahme an Schuungslagern der HJ und des Jungvolks. Darmſtadt, 8. Juni. Auf Anordnung der Oberſten Führung der Hitler-Jugend und des Jungvolks müſſen die Angehörigen dieſer Ver— bände Lehrgänge in Schulungslagern— die ungefähr 14 Tage dauern werden— be⸗ ſuchen, ſelbſt wenn die Teilnahme in die Schul zeit fällt. Der Leiter des Heſſiſchen Bildungsweſens, Miniſterialrat Ringshauſen, gibt den Direk⸗ tionen der Höheren Lehranſtalten ſowie den Kreis- und Stadtſchulämtern hiervon Kenntnis und ordnet an, daß den betreffenden Schülern der erforderliche Urlaub gewährt wird. Gruno⸗ bedingung iſt jedoch, daß 1. ein von der vorgeſetzten Dienſtſtelle der HJ und des Jungvolks ausgefertigtes Ein— berufungsſchreiben zur Kenntnis vorgelegt wird; 2. der Schüler die Gewähr dafür bietet, daß er ohne Nachteil für ſein Weiterkommen in der Schule während des Lehrgangs der Schule fernbleiben kann. Die Ent'cheidung hier⸗ über iſt im Benehmen mit den Klaſſenlehreen zu treffen. Geſuche für Schüler, die dieſen Bedingungen nicht entſprechen, ſind abſchlägig zu beſcheiden. [Der betreffenden Dienſtſtelle der HJ und des Jungvolks iſt eine kurze Mit Unter Angabe der Gründe zuzuſenden. Die Lotterie des deutſchen Vol es Dritte nationalſoziauſtiſche Geldlotterie für Arbeitsbeſchaffung. 1.) Jetzt wird im Rahmen der großen Früh⸗ jahrsoffenſive gegen die Arbeitsloſigkeit die dritte nationalſozialiſtiſche Geldlotterie für Ar⸗ beitsbeſchaffung veranſtaltet. Wieder beſteht das Weſen dieſer Lotterie darin, daß, wer ein Los kauft, ſich nicht nur ſelbſt, ſon⸗ dern auch anderen eine Freude macht, indem er zur Unterbringung der Arbeitskoſen bei— trägt. Gegenüber den beiden vergangenen Lotte⸗ 1 f ſerungen erfolgt. Der Gewinnplan zeigt nicht mehr den über⸗ mäßig hohen Hauptgewinn, ſondern viele, recht beträchtliche mittlere Gewinne an. Die Gewinn⸗ zahl iſt darum faſt um 50 Prozent gegen⸗ über den vorjährigen Lotterien vermehrt wor⸗ den und vielen kann ſich nun eine Glückstür öffnen. Amerikas Nationalelf ſiegt Die Württembeiger mit 1:0(1:0) geſchlagen. Stuttgart, 8. Juni. In der Adolf⸗Hitier⸗Kampfbahn in Stutt⸗ gart ſpielte die nordamer:kaniſche Nationa!⸗ mannſchaft gegen eine Auswahlmann⸗ ſchaft des Gaues Württemberg. Dem Kampfe wohnten auch Reichsſtat halter Mutr, Oberbürgermeiſter Dr. Strölin und der Kon⸗ ſul der Vereinigten Staaten, James J. Mof⸗ fitt, bei. ueber 10 000 Zuſchauer ſahen ein feſſelndes Spie., das die Amerikaner mit 1:0 gewannen. Die Vertreter der USA ſpielten beſonders in der erſten Hälfte ſtark überlegen, doch gelang ihnen erſt in der 20. Minute der erſte Treffer, der der einzige bleiben ſollte. Auch nach dem Wechſel waren die Gäſte ſtark im Vorteil. Die äußerſt umſichtig ſpie⸗ lende württembergiſche Verteidigung und die Schußunſicherheit der eigenen Stürmer trugen aber dazu bei, daß die zweite Hälfte torlos verlief. Vorzeitiges Ergrauen des Haares verhindern Sie durch regelmäßige Pflege mit Schwarstopf. Schaumpon und Nachſpülen mit„Haarglanz“, der jedem Beutel Schwarzkopf⸗Schaumpon bei⸗ liegt.„Haarglanz“ kräftigt das Haar und feſtigt es in ſeiner Struktur Es bleibt ſtets geſund und widerſtandsfähig gegen ſchädliche Einflüſſe. Schwarzkopf⸗Schaumpon mit„Haar⸗ glanz“ koſtet 20 Pfennig. Drei Sorten:„Kamillen⸗ Extrakt“ für blondes,„Nadelholzteer“ für dunkles Haar, mit„Veilchengeruch“ für alle. r