Nernheinet Viernheimer Zeitung Reife 5 I ſlllon- Sonelne 5 zu verkaufen. Sonntag nachmittag 3 Uhr Franz Noos 6. Aufführung. Mannheimer⸗ Sichern Sie ſich rechtzeitig in den bekannten Vor- * 5 8 Freiw. Feuerwehr N Am Sonntag, den 10. Juni, fin⸗. a det um 5.30 Uhr, eine Uebung der Freiw. Feuerwehr ohne Pflicht⸗ mannſchaft ſtatt. Muſik u. Spiel⸗ leute treten ebenfalls an. Signal um 5 Uhr. Das Kommando. Lüster-Saccos in bleu, schwarz und 0 eeichte Tussor-Seccos 75 15.50 10.75 8.50 6.7 U.. g 8 5 5 3 85 F oichte Wasenkleigung Wosch-goppen, Weschidster- 0 Y u. Senner qacken, blauu. weib 20 * 6.50 3.75 4.30 3.95 60 0 ſtraße 40 verkaufsſtellen ihren Platz. 2 orgen Samstag nachm. 4 Uhr, ungekürzte chülervorſtellung für hieſige und auswärtige chulen. Einheitspreis 20 Pfg. Eltern und Kinder machen wir auf dieſe letzte Kindervorſtellung aufmerkſam und bemerken, daß zu den Sonntags⸗ Aufführungen, Kinder ohne Begleitung Erwachſener 77 . Viele e 1 0 9 ie beglückeude Einrichtung für fllegenfänger ihr deim von uöbel Künger. Unter den vielen Huchen, Sonlal- (Viernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten)(Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) 1 1 13 8 N . keinen Zutritt mehr haben. cgaananaagaama J kundstüche Gewann Brunnweg, Hems⸗ bacher Pfad und Sauweid, ſofort auf mehrjährigen Be⸗ ſtand zu verpachten. aachen G((ãͤãũũũ e Näheres beim Bürgermeiſter⸗ amt Weinheim,(Zimmer 15). cam 28.3 100 Stück 1.95 3% Rabatt Tfiams& Garys 10 Stück 3 Zimmer u. Küche nebſt Zubehör, monatl 27 RN mit oder ohne Zu erfragen im Verlag. annum Labon- Aummern. Spelseummern ſowie allen nouen und gebr. Finzeimö- boln u. Roma. Elnrſchiungen werd. deshalb auch Sie eine Heim⸗Ausſtattung ſinden, die Ihnen Freude an Ihrer Häuslichkeit verbürgt. Beſuchen Sie bttte ohne jede Verbindlich- keit unſere Ausſtellungsräume, um ſich von den bekannt nie⸗ drigen Preiſen zu überzeugen! 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Freitag, abends 7—9 Uhr Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag, abends 7—9 Uhr NS.⸗Hago-Geſchäftsſtunden: Jeden Montag und Donnerstag Abend 7—9 Uhr in der Geſchäftsſtelle. Kaſſenverwaltung der Ortsgruppe: Jeden Donnerstag, abends 7—9 Uhr Rundfunk. Geſchäftsſtelle: Gaſthaus zum Freiſchütz Geſchäftszeiten: Dienstag u. Freitag von 18-20 Uhr Amt für Volkswohlfahrt. Heute Frei- tag abend erwarte ich im Sitzungsſaale des Rathauſes: punkt 8 Uhr die Blockwalterin— nen der Hilfsaktion„Mutter und Kind“ punkt 8 ¼ Uhr ſämtl. Blockwalter der N. S. V. Heil Hitler! Zöller, Ogru.-Amtsl. Lokales Viernheim, 8. Juni *Gottesdienſtordnung. Heute Frei- tag Abend 8 Uhr Herz Jeſu- Andacht. * Ueber die Geſchichte unſerer Heimatgemeinde Viernheim ſprecht am Sonntag Abend Kpl. Schwarz in der D. J. K.⸗ Sporthalle. Die Mitglieder des Arbeiter- und Männervereins ſind mit ihren Angehörigen zu dieſem für jeden Viernheimer intereſſanten Vor⸗ trag eingeladen. * Gipſer für Hannover. Morgen Samstag fruh werden wieder weitere 30 Ar- beitskräfte nach Hannover zur Aufnahme der Arbeit abreiſen. Und zwar ſind es 30 Gipſer, wovon 10 aus Viernheim und 20 von Mann- heim ſind.— Es beſteht Ausſicht, daß im Laufe der nächſten Woche noch etwa 30 Tüncher nach Hannover kommen. * Das„Haſſia⸗Jubiläumsfeſt“ in Darmſtadt findet am kommenden Sonntag ſtatt Hieran nehmen auch die hieſigen Kame- raden teil. Zuſammenkunft iſt um ½9 Uhr am Staatsbahnhof und Abfahrt 9.03 Uhr, nicht wie geſtern angegeben 9.51 Uhr. Wir machen die Intereſſenten auſ dieſe Veränderung in der Abfahrt beſonders aufmerkſam. *Der B. f. R. Mannheim zum Jubiläumsſpiel in Viernheim. Zum Jubiläums ſpiel am 24. Junt ds. Is. hat die Vereinsleitung die 1. Elf des bekannten V. f. R. Mannheim verpflichtet, um der hieſigen Sport⸗ gemeinde wieder mal einen raſſigen Fußballkampf mit einem alten Gegner aus der Gauliga zu zeigen. Die Jubiläumsfeier felbſt wird in fol⸗ gendem Rahmen begangen: Samstags abends Fackelzug mit anſchließendem Feſtkommers, Sonn⸗ tags Vormittags Staffellauf„Rund um Viern⸗ heim“ und nachmittags Jubiläumsſpiel. Sonn⸗ tags abends, Sommernachtsfeſt mit Feuerwerk. Das genaue Programm wird im Laufe der nächſten Woche veröffentlicht. * Die Auszahlung der Landhilfe findet am kommenden Montag, den 11. ds. Mts. Vormittag von 10 bis 10,15 Uhr bei der hieſ. Arbeitsamtsnebenſtelle ſtatt. Wir machen die In⸗ tereſſenten hierauf aufmerkſam. “ Spargelfeſt in Lampertheim. Am 17. Juni ds. Is. findet in Lampertheim ein Spargelfeſt ſtatt. Aus dieſem Anlaß werden im Umkreis von 30 Km. um Lampertheim, ſo⸗ wie von den Bahnhöfen Darmſtadt, Groß Gerau, Oppenheim und Mörlenbach(Odenwald) Sonn- tagsrückfahrkarten(auch Blankoſonntagsrückfahr⸗ karten) nach Lampertheim mit Geltungsdauer vom 16. Juni 12 Uhr bis zum 18. Juni 12 Uhr(ſpäteſter Antritt der Rückfahrt) ausgegeben. * Hockenheim auf dem Wald⸗ ſportplatz. Die gefürchtete Pokalelf des Fußballvereins Hockenheim wird am kommenden Sonntag auf dem Waldſportplatz gegen die Grünen“ um den Bezirkspokal ſpielen. Es wird wieder ein ſehr intereſſantes Spiel werden. das ſich kein Sportfreund entgehen laſſen darf. Die Spiele um dem Bezirkspokal ſind noch ein- mal die große Chance der„Grünen“, etwas außerordentliches zu leiſten, und die Mannſchaft iſt von dem alten Siegeswillen getragen, ſodaß das Beſte erhofft werden kann. Aufruf Anläßlich des Notkreuztages am 9. und 10. Juni 1934. Der Rotkreuztag ſoll in würdiger Form, die endgültige Einordnung des deutſchen Roten Kreuzes in den nationalſozialiſtiſchen Staat in aller Oeffentlichkeit zeigen. Die Durchführung der Sammlung in der genehmigten Zeit, ſoll mit äußerſtem Opferſinn erfolgen. Die zur Erhaltung und verſtärkten Arbeit der Rotkreuzvereine nötigen Mittel, ſollen in einer Rotkreuzſpende aufgebracht werden. Wir bitten die Einwohnerſchaft im Inte- reſſe der Volksgemeinſchaft das Rote Kreuz tatkräftig zu unterſtützen. N. S. D. A. P Bürgermeiſterei Sanitäts⸗Kolonne Ogru. V'heim i. V. Schweigert Winkler Franz Viernheimer Tonfilmſchau im Central⸗Film⸗Palaſt. Anny Ondra der Liebling aller Filmfreunde ab heute im Central Silm⸗Palaſt „Das verliebte Hotel“ Ein überaus luſtiger Tonfilmſchlager kommt dieſe Woche im Central zur Aufführung, der wieder alle Lachmuskeln in Bewegung ſetzen wird. Anny Ondra die bringt es fertig. Wer überpfingſten den Anny Ondra⸗Tonfilm„Fräulein Hoffmanns Erzählungen“ geſehen hat, der weiß daß Anny Ondra⸗Filme eine beſondere Nummer haben, und alle Filmfreunde werden wieder dieſe Woche den neueſten Anny Ondra ⸗Schlager ſehen wollen. Ein gutes Beiprogramm ſowie die neueſte Ufa⸗Wochenſchau verſchönern das ſchon überaus herrliche Anny Ondra⸗Tonfilmwerk das überall der allergrößte Erfolg iſt. Der Schlager des Films:„Am Sonntag hab ich Urlaub für die Liebe“. Die ſchönſte und billigſte Abendunterhaltung bietet Ihnen ſtets der Central⸗ Film⸗Palaſt. Humor für Aug' und Ohr. Dem⸗ nächſt kommt: Abenteuer in zwei Erdteilen. Vereins-Anzeiger Turnverein v. 1893 e. V. Heute Freitag abend 79 Uhr wichtige Turnſtunde für das Kreis- turnfeſt in Neckarau. Alles muß erſcheinen. Anſchließend wichtige Turnausſchußſitzung. Die Turnleitung. Militär-Krieger⸗Verein„Haſſia“ Viernheim. 8 5 Zu dem am Sonntag, den 10. Juni in Darmſtadt ſtattfindenden Jubiläumsfeſt laden wir unſere werten Kameraden mit Familien⸗ angehörigen nochmals ergebenſt ——.— ein. Abfahrt des Sonderzuges 9.03 Uhr. Zuſammenkunft der Kameraden um ½9 Uhr am Staatsbahnhof zwecks ge— meinſchaftlichen Löſens der Fahrkarten. Für morgens iſt die Verflegung mitzubringen. Alle Reiſekaſſenſparer finden ſich Freitag Abend 7 Uhr Buchſtaben A-K und Samstag morgen von 8 bis 10 Uhr L-, in Weihgarten⸗ ſtraße 27 ein, um ihr geſpartes Geld in Empfang zu nehmen. Heil Hitler! Jean Knapp, Vereinsführer. Kaninchen- u. Geflügelzuchtverein 1916. Sams⸗ tag, den 9. 6. abends 9 Uhr im Lokal Kaiſer⸗ hof Mitgliederverſammlung. Jungtiere können mitgebracht werden. Mitglieder und deren Angehörigen welche gewillt ſind an der Auto fahrt nach Hirſchhorn teilzunehmen, können ſich ſpäteſtens bis Samstag nicht bei Zucht⸗ Kamerad Dieter melden. Der Vorſtand. Krieger- und Soldatenverein Teutonia. Der Sonderzug geht 9,51 Uhr ſondern ſchon 9,03 Uhr Staatsbahnhof. Die Fahrkarten können ab heute ſchon am Schalter gelöſt werden. Preis Hin⸗ und Rückfahrt 1,80 Mk. a Arbeiter- und Männerverein. Am Sonntag Abend ½9 Uhr hält Kaplan Schwarz in der Da K⸗Sporthalle imRahmen einer Monatsverſ. einen Vortrag über die„Geſchichte von Viern⸗ heim“. Alle Mitglieder mit Angehörigen ſind dazu herzlich eingeladen. Der Präſes. Geflügelzuchtverein Viernheim. Freitag, den 8. Juni abends 8¼ Uhr Mitgliederver- ſammlung im Gaſthaus zum„Fürſten Alexander“ Vollzähliges Erſcheinen erwartet Der Vorſtand. .. ³·¹ Hinein in die N. S. B. Ihr Hüfswerk„Mutter und Kind“ iſt der Garant einer geſunden Gegenwart und Zu⸗ kunft! F Der Goliath der Regenwürmer Wenn man beim Durchgraben von Ackex⸗ erde auf einen Regenwurm 0 der Zentimeter lang iſt, ſpricht man ſchon von einem beſonders großen Vertreter dieſes der 1 ſo förderlichen Geſchlech⸗ tes der Ringelwürmer und lange kannte auch die Wiſſenſchaft keine größeren Regen⸗ ſaſt lun tolaheige 8 910 der 1000 Wige n hriger en auf die große 115 chtelt 9 lichtſcheuen Tiere für den u hinwies. Da entdeckte der Englän⸗ der King auf 19997 eine Art von dieſen Würmern, die bei einem Durchmeſſer von 1,5 Zentimetern über 70 Zentimeter la wird und über ihren unterirdiſchen Gänse 5 ſchwarze, darmiormige Kotmaſſen von der Höhe eines kleinen aten an auf⸗ türmt. Einige Jahre ſpäter fand C. Keller auf Madagaskar Regenwürmer aus einer anderen Gattung, die ſogar eine Körper⸗ länge von reichlich einem Meter erreichten. Aber auch ſie können keinen Anſpruch erhe⸗ ben, als die größten Vertreter ihres Ge⸗ ſchlechtes hingeſtellt zu werden, denn ſpäter entdeckte man auf Neukaledonien und in Braſilien zwei Regenwurmarten von 1,5 Meter Leibeslänge. Als wahre Rieſen unter den Ringelwürmern legte die Wiſſenſchaft einer Art den Namen Titanen bei. Die an⸗ dere Art benannte ſie nach dem Erdrieſen Antaeos. Doch auch damit war die größte von, allen Regenwurmarten noch nicht gefunden. Fand doch 1879 der Schotte Mae Coy in den. Flußniederungen von Gipsland(Auſtralien) einen dieſer Erdwürmer, der über 2 Meter Länge maß und mehrere Zentimeter dick war. Dieſer Goliath unter den Würmern wirft über ſeinen Erdlöchern Kothügel von faſt einem Drittelmeter Höhe auf, und wenn er ſich in ſeinen unterirdiſchen Gängen herumbewegt, verurſacht er mit ſeinem ſchlüpfrigen, geſchmeidigen Leibe einen deut⸗ lich über dem Erdboden vernehmbaren gur⸗ gelnden oder ſchmatzenden Ton. Hält man den Rieſenwurm mit den Händen feſt, zieht er ſeinen Körper zuſammen und ſpritzt aus Oeffnungen an ſeiner Rückenſeite eine milchige Flüſſigkeit aus, die ſtark nach roher Karbolſäure oder Kreoſot riecht. Dieſer eigentümliche Geruch ſcheint den Wurm ge⸗ gen Verfolgung zu ſchützen. Nach dem Tode ſoll ſich dieſer Kreoſotgeruch noch verſtärken und der ganze Körper in eine ölartige Flüſ⸗ ſigkeit übergehen, die von den Eingeborenen als ein vorzügliches Mittel gegen Rheuma⸗ tismus angeſehen wird. Welt und Wiſſen Waſſerleitung unler Waſſer. Die 8 0 Korcula an der Küſte Süddalmatiens ißt von der Natur ſehr ſchlecht bedacht worden! Keine einzige Quelle ſpendet dort dem Menſchen Trinkwaſſer. Sowohl die Land⸗ leute auf zwei kleinen Ebenen im Weſten und Oſten der Inſel wie auch die etwa 2200 Einwohner der ſchönen alten Hauptſtadt der Inſel und die des Seebades Vela Luka ſind völlig auf Regenwaſſer angewieſen. Wo man auch auf der 276 Quadratkilometer großen Inſelfläche nachgrub und bohrte, ſe⸗ der Verſuch blieb in der waſſerarmen Karſt⸗ land 15 erfolglos. So hat man ſich jetzt 7 loſſen, eine Waſſerleitung zwiſchen der Halbinſel Poljeſae und Korcula zu bauen, um den Jahresdurſt der Korculaner von. ſchätzungsweiſe 126 000 Kubikmeter Trink⸗ waſſer zu ſtillen. Man wird dazu Rohrlei⸗ tungen von 1500 Meter Länge in Tiefen bis zu 44 Meter unter Waſſer verlegen müſſen. Die elektriſche Energie in der Welt. Die Produktion an elektriſcher Energie pro Kopf erreichte im Jahre 1938 in den hauptſächlich⸗ ſten Energie produzierenden A 1 800 Naß in Kilowatt⸗Stunden: Rorwegen 3309, nada 1900, Schweiz 1350, Schweden 826, Belgien 570, Deutſchland 300. Oeſterreich 450, England 370, Frankreich 050 Finnland 300, Italien 270, Rußland 60. Obſt⸗ und Gemüſemarkt Weinheim vom 7. Juni 1934. Kirſchen 11—13 Pfg. Spitzkirſchen 15— 19 Pfg. Erdbeeren 1. Sorte 20—27 Pfg. Erdbeeren 2. Sorte 14— 19 Pfg. Johannisbeeren 12— 14 Pfg. Stachelbeeren, 10—12 Pfg. Anlieferungs zeiten: 7-9 Uhr, 11— 18 Uhr, 18—19 Uhr. Anfuhr 250 Ztr. Nachfrage ſeyr gut. Nächſte Verſteigerung täglich 10 und 14 Uhr. Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 140 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratis⸗Beilagen: wböchentlich den„Illuſtrierten Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Verkünd⸗ und Anzeigeblatt für Viernheim ſeit dem Jahr 1883 Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt a. M., Verantwortlich für den Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim. D A. V. 34 1065. Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg. — Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor— mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim Nummer 131 Am Webluhl der Zeit Politiſche Wochenbekrachkung. Mit der Feſtſetzung des Abſtimmungster⸗ mins für das Saargebiet iſt eine gewiſſe po⸗ litiſche Beruhigung in Europa eingetreten — daß aus anderen Gründen dieſe Beru— higung nicht lange angehalten hat, ſoll in dieſem Zuſammenhang nicht erörtert wer⸗ den. In dem Kampf um die Saar jedenfalls iſt durch die Feſtſetzung des Abſtimmungs— termins ein wichtiger Abſchnitt erreicht wor⸗ den. Deutſchland hat die Nachricht von der Feſtſetzung des Termins mit begrefflicher Genugtuung aufgenommen. Zu beſonderem Jubel war kein Anlaß, denn es wäre ja ein glatter Rechtsbruch geweſen, wenn die Ab— ſtimmung auf einen anderen, vielleicht viel ſpäteren Zeitpunkt gelegt worden wäre. Des— halb ſind die Vorwürfe, die gelegentlich in der franzöſiſchen Oeffentlichkeit wegen des ausgebliebenen Jubels Deutſchland gegen— über erhoben worden ſind, nicht ganz be— greiflich. Gerade Frankreich hat durch ſeine Verſuche, die Saar- und Abſtimmungsfrage mit allerlei anderen Problemen zu belaſten, eine erträgliche Löſung mehr als einmal ge— fährdet und nur die beſſere Erkenntnis von anderen Stellen, durch die endliche Feſtle— gung des Abſtimmungstermins eine Beru— higung nicht nur im Saargebiet zu ſchaffen, hat ſchließlich zu dem Erfolg geführt, der mit Befriedigung aufgenommen worden iſt, den aber Frankreich keinesfalls als bedin— gungsloſes Geſchenk an Deutſchland hin— ſtellen darf. Deutſchland hat eine klare und loyale Bereinigung der Saarfrage ange— ſtrebt und ſchließlich Opfer gebracht, um das Ziel zu erreichen, als Frankreich jene Poli⸗ tik der Schwierigkeiten einleitete. Wenn jetzt durch neue Quertreibereien verſucht wird, „Zwiſchenfälle“ im Saargebiet zu konſtruie— ren, die gar keine Zwi chenfälle ſind, ſon⸗ dern aufgebauſchte örtliche Alltäglichkeiten, an denen die Deutſche Front ganz unbeteiligt iſt, ſo ſtimmt das nachdenklich! Es ſcheint ſo, daß es immer noch Stellen gibt, die ihr Spiel an der Saar trotz aller Mißerfolge nicht aufgeben wollen Im Hauptausſchuß der Abrüſtungskonfe— renz bemüht man ſich wieder einmal um eine Einigung. Der wievielte Verſuch iſt es? Es fällt dem Chroniſten ſchwer, die Zahl zu nennen und die bisher geſcheiterten Verſuche zu regiſtrieren. Und da alle Verſuche doch nur Verſuche ſind, zu kleiſtern, Gegenſätze zu überbrücken, die zu weit ſind, als daß ſie überbrückt werden könnten, ſo ſind dieſe Ver⸗ ſuche keine endgültige Löſung, ſie helfen be— ſtenfalls über eine augenblickliche Verlegen⸗ heit hinweg, um ſchließlich doch wieder in eine neue Verlegenheit zu führen. Dieſes Sterben der Abrüſtungskonferenz iſt kein Sterben in Schönheit. Aber die Abrüſtungs⸗ konferenz war von allem Anfang an nichts Schönes. Für Frankreich, das immer ſchon die Frage der Abrüſtung mit der Frage der Sicherheit verquickte, waren die Genfer Verſuche, den Rüſtungsſtand der Welt her⸗ abzuſetzen, nicht anderes, als der Verſuch, ſeinen eigenen Rüſtungsſtand, das heißt, den Stand der Höchſtrüſtung in Europa, zu ſta⸗ biliſieren. Frankreich hat es tatſächlich fer⸗ tiggebracht, die Abrüſtungskonferenz zu zer⸗ ſchlagen— das wird einmal ſeine hiſtoriſche Schuld ſein. Was in Genf jetzt noch aus⸗ gehandelt werden kann, das ſind Nebenſäch⸗ lichkeiten; Fragen untergeordneter Natur könen vielleicht erledigt werden. Die Haupt⸗ trage aber, wie man Deutſchland zur Kon⸗ ſerenz zurückbringen könne, die könnte nur Helöſt werden, wenn ſich in Frankreich und der franzöſiſchen Politik ein vollkomme⸗ ner Umſchwung zeigte. Für Deutſchland geht es um die Gleichberechtigung. Wie dieſe Gleichberechtigung ausſehen ſoll, das hat der Kanzler und Führer des deutſchen Volkes vielmals vor aller Oeffentlichkeit klar und unzweideutig und unmißverſtänd⸗ lich ausgeſprochen. So klar und ſo unzwei⸗ eutig und ſo unmißverſtändlich, aß man auch in Frankreich dieſe Wor⸗ te verſtehen müßte. Bisher hat Frankreich nicht verſtehen wollen. Es hat mit Advoka⸗ tenkniffen gedeutelt und getüffelt, es hat verſucht, klaren Sinn zu verdrehen, es hat ich hinter ſcheinbarem Recht verſchanzt, s in Wirklichkeit Unrecht war. Könnte das auf einmal anders werden? Niemand Samstag, den 9. Juni 1934 51. Jahrqano Berlin, 9. Juni. Im Mai iſt, wie die Reichsanſtalt für Ar- beitsvermittlung und Arbeitsloſenverſiche⸗- rung berichtet, die Zahl der von den Ar- beitsämtern bekreuken Arbeiksloſen weiker um rund 80 000 zurückgegangen. Am 31. Mai wurden rund 2 525 000 Ar- beitsloſe bei den Arbeiksämtern gezähll ge— gen 5 039 000 im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Vorjahreszahl iſt alſo um faſt 50 v. 9. unkerſchritten. Der Rückgang der Arbeitsloſenzahl iſt umſo beachtlicher, weil gleichzeitig durch Einſchränkung der Notſtandsarbeiten 100 000 Notſtandsarbeiter zur Entlaſſung gekommen ſind. Ohne dieſen Abbau der Notſtandsarbeiten wäre die Arbeitsloſen— zahl auch im vergangenen Monat um über 200 000 gefallen, da außer den Notſtandsar— beitern ſelbſt auch noch Stammarbeiter, die mit ihnen zuſammen beſchäftigt waren, zur Entlaſſung gekommen ſind. Dieſe Einſchränkung der Notſtandsarbei— ten war planmäßig, weil nach dem erreich— ten hohen Beſchäftigungsſtand beſonders im Hoch⸗ und Tiefbau der ländlichen Bezir⸗ ke der Kampf vor allem gegen die groß— ſtädtiſchen Zentren der Arbeitsloſigkeit ge— führt werden muß. Während durch dieſe Einſchränkung der Notſtandsarbeiten die Landesarbeitsamtsbezirke mit vorwiegend ländlicher Struktur einen gleichbleibenden Stand oder vereinzelt eine geringe Zunah— me der Arbeitsloſigkeit hatten, trat in den großſtädtiſchen Landesarbeitsamtsbezirken eine weitere Auflockerung der Arbeitsloſig— keit ein: So hatte Berlin eine im Rahmen des Geſamtrückganges von 80 000 erheb— liche Abnahme von 22 000; ein erſter Er— folg der Berliner Arbeitsſchlacht. Von den Ankerſtützungseinrichkungen wurden vor allem die Kriſenfürſorge und die öffentliche Fürſorge im Berichksmonat weiter enklaſtet; und zwar ging die Jahl der Hauptunkerſtützungsempfänger der Kriſen⸗ fürſorge um rund 19 000(Stand am 31. Mai 1934 rund 822 000) und die Zahl der arbeitsloſen anerkannken Wohlfahrtser- würde ſolchen Umſchwung mehr begrüßen als das deutſche Volk! Der Putſch in Litauen, von dem früheren Diktotor Woldemaras mit einigen. ſeiner unentwegten Anhängern in Militärkreiſen inſzenierk, iſt nach den neueſten Meldungen aus Kowno zuſammengebrochen. Woldema⸗ ras, von ſeinen Anhängern ſchließlich doch verraten und verlaſſen, iſt gefangen geſetzt und wird in einen ſichereren Gewahrſam zu⸗ rückgebracht werden, als der war, aus dem er ſeine Erobrungsfahrt nach Kowno unter⸗ nehmen konnte. So wäre, könnte es ſchei⸗ nen, eine rein litauiſche Angelegenheit kurz und den Umſtänden entſprechend ſogar ver⸗ hältnismäßig ſchmerzlos liquidiert worden. Aber darüber hinaus hat dieſe Eintages— herrſchaft Woldemaras' in Kowno doch et⸗ was, was die ganze Welt angeht. Vor dem Krieg ſprach man gerne vom Balkan als dem Brandplatz Europas. Nach dem ſoge⸗ nannten Frieden von Verſailles hat ſich die⸗ ſer Brandplatz vervielfältigt. Der Balkan iſt ſogar verhältnismäßig harmlos gewor- den im Vergleich mit anderen Gegenden und zu dieſen gefährlich gewordenen Gegen⸗ den gehören auch die neuentſtandenen Staatengruppen zwiſchen Deutſchland und Rußland. Von den ruſſiſchen Nachfolgeſtaa⸗ ten nicht ſo ſehr Polen und auch nicht Finn⸗ land, die ſich doch innerlich und äußerlich ſehr gefeſtigt haben. Es gehören aber noch ernſtlich dazu die drei baltiſchen Staaten Litauen, Lettland und Eſtland. Wie ſchon die Staatsumwälzungen in Lettland und Eſtland. ſo zeigt auch dieſer Verſuch einer werbsloſen um rund 50 000(Stand am 31. Mai 1934: 833 000) zurück. Die Zahl der Hauptkunkerſtützungsempfänger in der ver⸗ ſicherungsmäßigen Arbeitsloſenunterſtük⸗— zung ſtieg um 13 000 bei rund 232 000. Die Geſamtenklaſtung aller drei Unter- ſtützungseinrichtungen beträgt im Berichts- monat rund 56000. Bei Maßnahmen, an deren Finanzierung die Reichshaupkſtadt be⸗ keiligt iſt, werden noch 502 000 Volksgenoſ⸗- ſen als Nolſtandsarbeiter beſchäftigt. Keine untertarifliche Entlohnung Auch nicht mit Einverſtändnis der Beſchäf⸗ tigten. Zur Frage der untertariflichen Entloh— nung veröffentlicht der Abteilungsleiter im Sozialamt der Deutſchen Arbeitsfront, Franz Mende, eine bedeutſame Auslaſſung Er weiſt darauf hin, daß immer noch Unter— nehmer oder Betriebsführer ſich ſelbſt das Recht nehmen, untertarifliche Löhne und Gehälter zu zahlen. Der Reichsarbeitsmini— ſter habe aber die Weitergeltung aller am 30. April noch in Kraft geweſenen Tarifver— träge als Tarifordnung angeordnet. Mende betont, daß ſelbſt ein Einverſtänd⸗ nis des Beſchäftigten im Rahmen der bis- herigen Regelung nicht von der Verpflich⸗ kung enkbinden könne, den Tariflohn zu zahlen. Nur die ſogenannkten Werk⸗Tarif⸗ verkräge ſeien in ihrer Weitergeltung bis zum 30. Juni beſchränkt und bis dahin durch eine Betriebsordnung zu erſetzen. Es brauche nicht beſonders bekont zu wer- den, ſo erklärt Mende, daß durch eine neue Betriebsordnung keine Lohnherabſetzung vorgenommen werden dürfe. In wiederhol⸗ ken Erlaſſen und Veröffenklichungen ſei im- mer wieder feſtgeſtellt worden, daß, wenn auch die heutige Wirtſchaftslage eine allge— meine Lohnverbeſſerung noch nicht verkrage, eine Lohnkürzung jedenfalls nicht ſtafthaft ſei. Es müſſe von jedem wußten Betriebsführer erwartet werden, daß er ſeinen ganzen Ehrgeiz darin ſetzt, nicht nur die bisherigen Mindeſtſätze weiter zu gewähren, ſondern dem Grundgedanken verantwortungsbe— Staatsumwälzung in Litauen, wie wenig in innerem Gleichgewicht doch dieſe jungen Länder ſind, die früher mehr als Kongreß— olen und Finnland geiſtig unter dem Ein⸗ luß des Ruſſentums ſtanden und auch Nur halb ſo viel wie im Vorjahr Der Rückgang der Arbeitsloſigleit— Im Mai 80 000 Arbeitsloſe weniger Entlastung der Kriſen⸗ und öffentlichen Fürſorge des neuen Rechtes Rechnung tragend, in möglichſt weitem Umfang durch Leiſtungs⸗ zulagen die Bezüge ſeiner Gefolgſchaftsmit⸗ glieder aufzubeſſern beſtrebt iſt. Die neue Jozialverſicherung Umorganiſation in Ekappen. Zu den Reformmaßnahmen auf dem Ge— biete der Sozialverſicherung, die kürzlich durch eine weitere Vereinfachungsvorord— nung ergänzt worden ſind, nimmt Miniſte⸗ rialrat Dr. Zſchimmer vom Reichsarbeits miniſterium in bemerkenswerten Ausfüh— rungen Stellung. Er weiſt darauf hin, daß nach Abſchluß der Beratungen der Sachver— ſtändigen auch auf dem Gebiete der Umor— ganiſation der Sozialverſicherung das Ge— ſetzgebungswerk demnächſt beginnen werde. Mit dem Plan für ein Rahmengeſetz werde ſich das Reichskabinett bald zu befaſſen ha— ben weitere Geſetze und Verordnungen würden folgen müſſen, um die reibungsloſe Umſtellung der Organiſation ſicherzuſtellen Die Umſtellung habe zu große Ausmaße, als daß ſie mit einem einzigen Geſetz ohne Iwiſchenelappen durchgeführt werden könn- te. Inzwiſchen werde auch noch die Frage der Sanierung der knappſchaftlichen Verſi⸗- cherung und der Vereinfachung des Prozeß- verfahrens in der Sozialverſicherung zu lö- ſen ſein. Der geſamte Umbau müſſe ohne Ueberſtürzung erfolgen. Man werde etwa damit rechnen können, daß er bis Ende näch- ſten Jahres durchgeführt und daß die neuen Stellen mit dem Anfang des Jahres ihre Arbeit beginnen. Bis dahin würden auch die in der Zwiſchenjeit zu erwarten den weiteren Geſetze und Verordnungen in die Reichsverſicherungsordnung eingebaut ſein, ſo daß dann zugleich mil dem Abſchluß der Umorganiſation in Fortſetzung der letz- ken Verordnung vom 17. Mai auch ein neu- es, einheitliches und überſichtliches volks- kümliches Sozialverſicherungsrechk geſchaffen ſein werde. wirtſchaftlich enger mit dem Zarenreich ver— flochten und auf das weite ruſſiſche Hinter— land angewieſen waren, als die doch mehr nach Weſten neigenden beiden anderen Nachfolgeſtaaten. Der Nuf nach Deutſchland Die engliſch⸗franzöſiſch⸗a:merikaniſche Einigungsſormel in Genf Diplomatiſche Fäden nach Berlin? Genf, 9. Juni. In ſtundenlangen Verhandlungen zwi- ſchen dem engliſchen Lordſiegelbewahrer Eden, dem franzöſiſchen Außenminiſter Barthou und dem amerikaniſchen Verkreter auf der Abrüſtungskonferenz, Norman Da- vis, die ſich bis kief in die Nacht zum Frei- tag hinzogen, iſt es zur Einigung über ei⸗ ne Entſchließung gekommen, die dann den verſchiedenen Regierungen zur Genehmi⸗ gung vorgelegt worden iſt. Nach deren Ju- timmung iſt die Enkſchließung dem Präſi-⸗ ium der Abrüſtungskonferenz vorgelegt und dem Hauptausſchuß der Konferenz un- kerbreitet worden. Die Grundlage für die Entſchließung bil⸗ det in der äußeren Form und in den we⸗ ſentlichen Punkten der Entwurf, den Bar⸗ thou als Arbeitsprogramm vorgelegt hat. Doch ſind einige wichtige Veränderungen vorgenommen worden. So wird die Sicher⸗ heitsfrage nicht von der politiſchen Kom⸗ miſſion, ſondern von einem kleineren Komi⸗ tee behandelt werden. Daneben wird ein befonderes Komitee die Frage der Militär— luftfahrt und ein drittes Komitee die Fra— gen der Waffenfabrikation und des Waffen— handels erörtern. Im Gegenſatz zu den Vorſchlägen Bar- thous bekonk der neue Entwurf beſonders die vier Denkſchriften Deutſchlands, Ika⸗ liens, Frankreichs und Englands und nähert ſich hier dem urſprünglichen Entwurf Hen⸗ derſons. Von beſonderer Wichtigkeit iſt, daß die Notwendigkeit der Rück⸗ kehr Deutſchlands zur Fortſet⸗ zung der Konferenzarbeiten anerkannt wird und weiter der Grundſatz, daß Ver⸗ handlungen über die Rückkehr Deutſchlands von den beteiligten Regierungen auf diplo— matiſchem Weg und nicht durch den Apparat der Konferenz geführt werden ſollen. Es heißt in dem Entwurf: 9 Er(der Hauptausſchuß) fordert das Prä- ſidium auf, mit den von ihm für geeignet gehaltenen Mitteln und zum Zweck der all gemeinen Annahme einer Abrüſtungskon vention eine Löſung der in der Schwebe ge. bliebenen Fragen zu ſuchen, unbeſchadet der beſonderen Beſprechungen, die die Regie rungen eta einleiten wollen, um den End- erfolg durch die Rückkehr Deutſchlands zur Konferenz zu erleichtern.(Deutſchland wird in die fem Juſammenhang zum erſten Mal namentlich erwähnk. Die Redaktion.) Von Bedeutung iſt es auch, daß in den neuen Vorſchlägen die Zuſtändigkeit des Hauptausſchuſſes und damit auch der politi⸗ ſchen Kommiſſion der Abrüſtungskonferenz beſchränkt wird und dafür wieder kleinere Kommiſſionen mit den wichtigſten Aufga⸗ ben betraut werden. Weſentlich iſt auch, daß nach der Meinung der Konferenzteilnehmer, die Konferenz weiter gehen ſoll. So heißt es, der Hauptausſchuß ſei über⸗ eugt von der Notwendigkeit, daß die Kon⸗ een ihre Arbeiten fortſetze, um zu einem allgemeinen Abkommen über die Herabſetzung und Begrenzung der Rüſtun⸗ gen zu gelangen; er ſei entſchloſſen, die be · reits unternommenen Skudien unverzüglich forkzuſetzen. Zu dem ruſſiſchen Vorſchlag wird geſagt: In Anbetracht deſſen, daß der Vorſchlag der ruſſiſchen Abordnung, die Konferenz unter der Bezeichnung als Friedenskonferenz in Permanenz zu erklären, ein aufmerkſames Studium erfordert, bittet der Hauptausſchuß den Präſidenten, die Regierungen mit die⸗ ſem Vorſchlag zu befaſſen. Einſtimmig angenommen! Im Hauptausſchuß der Konferenz. Genf, 9. Jun. Die Entſchließung über das weitere Pro⸗ gramm der Konferenz nach der engliſch⸗fran⸗ zöſiſch⸗amecikaniſchen Entſchließu gsformel iſt vom Hauptausſchuß der Konferenz einſtim⸗ mig— jedoch mit Vorbehalten von Italien, Polen und Perſien— angenommen wocden. Das Thema: Nütktehr Deutſchland Die Sitzung des Haupkausſchuſſes. In der entſcheidenden Sitzung des Haupt⸗ ausſchuſſes der Abrüſtungskonferenz, der bekanntlich alle an der Konferenz teilneh⸗ menden Staaten umfaßt, ſprach zuerſt Bar⸗ thou. Er bezeichnete die Zuſammenarbeit Englands und Frankreichs als eine wichti⸗ ge Grundlage des Friedens. Er verlas dann nochmals den von Frankreich eingereichten, aber auch von den Vereinigten Staaten und England gebilligten Entſchließungsentwurf. Hierbei knüpfte er an die wichtigſten Ab⸗ ſchnitte in freier Rede Bemerkungen. Bei der Stelle, die ſich mit den beſonderen Besprechungen der Regierungen befaßt, die das Jiel haben ſoll, den endgültigen Erfolg durch die Rückkehr Deutſchlands zu erleich- tern, kam Barkhou ausführlich auf Frank- reichs Stellung zur Rückkehr Deutſchlands in die Konferenz zu ſprechen. Er betonte, daß in dem ur prünglichen Text nur eine Andeukung auf Deutſchland enthalten gewe- ſen ſei; ſie ſei aber zu deutlich geweſen, ſo daß man nun den Namen auch ruhig aus- ſprechen könne. 905 Barthou verlas dann aus dem franzöſi⸗ ſchen Memorandum vom 16. März den Ab⸗ ſatz, der ſich mit Deulſchlands Rückkehr be⸗ faßt und in dem es heißt, daß ſie die beſis Gewähr für das Gleichgewicht der Welt ſei. Barthou fügte hinzu, Deutſchland ſei frei⸗ willig ausgetreten, die Tür habe ſich hinter ihm gechloſſen, und nun müſſe es freiwil⸗ lig zurückkehren.„Wir wollen keine Poli⸗ tik der Einkreiſung, wir wollen ſie nicht, ſie liegt nicht in unſeren Abſichten und in unſe⸗ ren Taten.“ Frankreich habe allein zur Si⸗ cherung des Friedens Beziehungen mit eini⸗ gen Staaten angeknüpft. 17 5 Beim Abſchnitt„Sicherheit beſchäftigte er ſich mit den Ausführungsbürgf aften, die Frankreich weiter bemüht ſei zu finden. Auch die Kontrolle bleibe eine ſehr wichtige, wenn auch ſehr delikate Aufgabe des damit befaßten Ausſchuſſes. Barthou betonte dann das franzöſiſche Intereſſe an einer Verminderung der aus der Luft drohenden Gefahren. Bleibt talienden Kommiſſionen fern? In der öffentlichen Sitzung des Präſidiums, die unter ſtarkem Andrang des Publikums ſtattfand, gab der italieniſche Vertreter, Mar⸗ cheſe die Soragua, zu der neuen Entſchlie⸗ zung eine wichtige Erklärung ab. Es heißt darin u. a., die italieniſche Ab⸗ ordnung ſei det Anſicht, daß die Wiederauf⸗ nahme der Arbeiten der Konferenz nur dann Wert habe, wenn dieſe im eichtigen Geiſt und in Uebereinſtimmung mit den wirklichen Kon⸗ ferenzzielen vorgenommen werde. Dazu feh⸗ len aber noch eine ganze Reihe wichtiger poll⸗ tiſchet Entſcheidungen. Wir lönnen zu keinem Beſchluß unſete Zu⸗ ſtimmung geben, der nicht der klare Ausoruck dieſes Prinzips iſt. Die italleniſche Aboecd⸗ nung wird dieſem Peinzip auch im Hinblick auf die Einſetzung der vorgeſchlagenen Kom⸗ miſſtonen tren bleiben, die für Italien nicht von Intereſſe ſind. Dieſe Erklärung wird hier ſo ausgelegt, daß Italien an den Arbeiten der vorgeſchla⸗ genen Kommiſſionen nicht teilnehmen wird. Neue Freundſchaft Rußland verhandelt mit der Aleinen Enken⸗ te über einen Oſtſicherungsverkrag. Prag, 9. Juni. Das tſchechoſlowakiſche Preſſebüro meldet aus Genf: In Genf fan⸗ den Beratungen der drei Staaten der Klei⸗ nen Entente— der Miniſter Titulescu, Jef⸗ titſch und Dr. Beneſch— mit dem Vertreter Sowjetrußlands, dem Volkskommiſſar für Aeußeres, Litwinow, ſtatt. Den Hauptge⸗ genſtand dieſer Beratung bildete die Frage der Herſtellung normaler diplomatiſcher Be⸗ ziehungen der Staaten der Kleinen Entente zu Sowjetrußland, und zwar im Hinblick auf die plötzliche neue politiſche Entwicklung und die Ereigniſſe in Europa, hauptſächlich aber im Hinblick auf die Verhandlungen über einen regionalen Oſtſicherheitspakt. Zu dieſen Beratungen gaben auch die Verhand⸗ lungen über einen möglichen Eintritt Sow⸗ jetrußlands in den Völkerbund Veranlaſ⸗ ſung. Die Ergebniſſe dieſer Beratungen werden in einigen Tagen bekanntgegeben werden. Kommuniſten gegen Mosleyfaſchiſten Sieben Verhaftungen.— Eine Anzahl Ver⸗ letzter. London, 9. Juni. Bei einer Maſſenverſammlung der engliſchen Mosley-Faſchiſten in der Olympiahalle kam es zu ſchweren kommuniſtiſchen Störungen. Bereits vor Beginn der Verſammlung ver⸗ ſuchten orgamſierte Marxiſten die Teilnehmet am Betreten der Halle zu verhindern, die von zahlreichen Polizeibeamten zu Pferd und zu Fuß umgeben war. Während der Verſamm⸗ lung ſelbſt kam es öfters zu lauten Zwiſchen⸗ rufen von Marxiſten, ſo daß Sir Oswald Mosley wiederholt ſeine Rede minutenlang unterbrechen mußte. Die glänzend organiſierte Schutzſtaffel der Faſchiſten ſetzte aber die Stö⸗ renfriede, die teilweiſe in die eiſerne Da h⸗ konſtruktion der Halle geklettert waren, ſofort an die friſche Luft. Gegen Schluß der Ver⸗ anſtaltung wurden mehrere Fenſter des Glas⸗ 8 1 5 durch Steinwürfe von außen zertrüm⸗ mert. Nach Blättermeldungen wurden 23 Per- ſonen, darunter zwei Frauen, verhaftet. Sie- ben Perſonen, die Verletzungen erlitten hatten, wurden im Krankenhaus verbunden; eine von ihnen, ein junger Mann, deſſen Zuſtand ſehr ernſt iſt, mußte im Krankenhaus bleiben. Nach Schluß der Verſammlung wurden Faſchiſten, die im Kraftwagen abführen, von Kommuni— ſten angegriffen. Der Mord auf dem Vülow⸗Platz Ein Augenzeuge ſagt aus.— Thälmann ſoll vernommen werden. Berlin, 9. Juni. In dem Bülow-Platz-Prozeß beantragte einer der Verteidiger, den früheren Reichs⸗ tagsabgeordneten Thälmann, den Vorſitzen⸗ den der kommuniſtiſchen Partei als Zeugen darüber zu vernehmen, daß die Parteilei⸗ tung grundſätzlich den Individual-Terror verworfen habe. Eine eingehende Schilderung des Mordes an den Polizeihauptleuten Anlauf und Lenk gibt der Polizeileutnant Willig, der an dem Mordtag mit Anlauf und Lenk zu⸗— ſammen den Bülow⸗-Platz inſpizierte und von den Kommuniſten durch einen Bauch— ſchuß verletzt wurde. Der Zeuge hatte in kommuniſtiſchen Krei⸗ ſen den Spitznamen„Huſar“. Am 9. Au⸗ guſt, ſo führte er aus, war höchſte Alarmbe⸗ reitſchaft angeordnet worden. Am Tage waren keine größeren Anſammlungen zu beobachten; auffällig war nur, daß auf den Bürgerſteigen außergewöhnlich lebh ter Verkehr herrſchte. Wenn Beamte gegen ein⸗ zelne Anſammlungen vorgingen, wurden ſie aus den Häuſern heraus mit Steinen be⸗ worfen und ſogar beſchoſſen. Zehn Minuten nach 8 Uhr abends ging ich mit den Polizei⸗ hauptmännern Anlauf und Lenk noch ein⸗ mal zum Bülow⸗Platz. Rechts von mir ging Anlauf, links Lenk und ich ſelbſt ging in der Mitte. Am Bauzaun am Bülow⸗Platz be⸗ merkten wir eine große Menſchenanſamm⸗ lung und gingen darauf zu. Polizeihaupt⸗ wachtmeiſter Burkart, der ſich in der Nähe befand, meldete Hauptmann Anlauf, daß die Stimmung ſehr„mies“ ſei. Die Kommuni⸗ ſten hätten die Drohrufe gegen„Schweinebacke“(Spitzname Beamten ange pien und für Hauptmann Anlauf) ausgeſtoßen. Wir drei begaber, uns hierauf nach der Weydin⸗ ger Straße und ich machte meinen Vorge⸗ ſetzten Anlauf darauf aufmerkſam, daß die Lage immer bedrohlicher erſcheine. Anlauf erteilte gerade ſeine Juſtimmung 6 15 der Abſicht, den Bürgerſteig räumen zu aſſen, als ich hinter mir die Rufe hörke: Du Schweinebacke, du den huſar und du den anderen.“ Ich griff ſofort in die Taſche, um meine Piſtole her auszuziehen, als ſchon eine Salve von ſechs bis zehn Schüſſen aus einer Entfernung von wenigen Mekern fiene und die Hülſen mir um den Kopf ogen, g Hauptmann Anlauf ſiel auf das Geſicht; auch Lenk ſtürzte zu Boden. Ich ſelbſt ſank in die Knie, kam aber wieder hoch, zog mei⸗ ne 0 und mein der az Magazin leer. Als ich die Piſtole wieder laden wollte, bemerkſe ich. dan ich an der linken Hand ver⸗ ietzt war. Ich glitt aus un litt und tam neven Hauptmann Anlauf zu 9 der e orte zu verſte⸗ röchelte. Ich glaubte die hen: z Verletzung am Kopfe, Wieder ehen, Gruß.“ Wir wurden immer weiter be⸗ ſchoſſen und ich ſchleppte Anlauf in einen Hausflur. Jetzt bemerkte ich, daß durch meine Uni⸗ form Blut hindurchſickerte und ſtellte feſt, daß ich einen Bauchſchuß hatte. Andere Be⸗ amte kamen herbei und bemühten ſich um Anlauf. Ich ſelbſt wurde ins Krankenhaus ebracht und bin nach vierwöchiger Behand⸗ ung und mehrmonatiger Erholung wie⸗ der hergeſtellt worden. Der nächſte Zeuge, der Polizeibeamte Burkart, der in Kommuniſtenkreiſen den Spitznamen„Totenkopf“ führte, bekundete, daß er am Mordtage bei ſeinen Dienſtgän⸗ gen ſtändig von Leuten beobachtet wurde, die wahrſcheinlich kommuniſtiſche Kuriere waren. Die Unruhe auf den Straßen nahm ſtändig zu. Bevor eine größere Aktion ein⸗ ſetzte, konnte man immer Motorräder beob⸗ achten. Seine Kameraden pflegten ſtets zu ſagen:„Schwere Artillerie fährt auf“, wenn dieſe Motorräder herankamen. Der Zeuge erklärt, daß er ſeinen Vorge⸗ ſetzten, Polizeihauptmann Anlauf, ene habe, weil er das Gefühl halte, daß die Kommuniſten ſich wie die Kletten an Anlauf hängten. Aber Anlauf ſei unbeſorgt gewe⸗ en. die Kommuniſten hätten ſich den Zeit⸗ punkt für ihre Tat ausgeſucht, als es gerade zu dunkeln begann, aber die Laternen noch nicht angezündet waren. Woldemaras im Gefängnis 20 Offiziere in Kowno verhaftet. Kowno, 9. Juni. Zu den Vorkommniſſen in Kowno verlautet, daß inzwiſchen weitere Verhaftungen vorge⸗ nommen worden ſind. Unter den Feſtgenom⸗ menen befinden ſich etwa 20 aufſtändiſche Offiziere. Woldemaras, der zuerſt in den Räu⸗ men der ee feſtgehalten worden war, iſt nach den erſten Verhören in das Kownoer Gefängnis eingeliefert worden. Man mimt an, daß ſein Prozeß, der am 12. Jun wegen des viel erörterten Artikels „Auf Schickſalswegen“ ſtattfinden ſollte, ver⸗ legt wird. Ferner verlautet, daß ſich die ver⸗ hafteten Offiziere vor dem ordentlichen Mili⸗ ärgericht, jedenfalls nicht vor einem Feldge⸗ richt, werden verantworten müſſen. Stgatsprä⸗ ſident Smetana hat ihnen dieſe Zuſicherung gegeben, da ſie bei dem Putſch jedes Blut⸗ vergießen vermieden haben. Kriegsmaterial für Rußland Fieberhafte Rüſtung im Fernen Oſten. London, 9. Juni. Der Sonderkorreſpon⸗ dent des„Daily Expreß“ in Dairen meldet: Offiziere und Mannſchaften des britiſchen Frachtdampfers„Ahby“, der aus Wladi⸗ woſtok in Dairen eingetroffen iſt erzählen, daß die Stadt mit Soldaten und Marine⸗ ſoldaten überfüllt ſei. Der Hafen ſei voller Schiffe aus dem Schwarzen Meer, die Mu⸗ nition ausladen. Unter den Schiffen im Hafen befänden ſich neun britiſche Fahr⸗ zeuge mit Kriegsmaterial aller Art an Bord. Am 1. Mai ſeien 200 Militär⸗ und Marineflugzeuge über Wladiwoſtok geflo⸗ gen, während Dutzende von Tanks, Pan⸗ zerwagen und ſchweren Geſchützen durch die Straßen rollten. der drohende Stahlarbeiterſtreit Eingreifen der amerikaniſchen Regierung? Waſhington, 9. Juni. Die Regierung hat Verhandlungen mit den Führern der Stahl⸗ induſtrie und den Gewerkſchaften aufgenom⸗ men, um den drohenden Streik in der Stahl⸗ induſtrie abzuwenden. Wie aus Cleveland(Ohio) gemeldet wird, kam es dort zu neuen Unruhen ſtreikender Kraftdroſchkenführer. Zwei Arbeſtzwllige wur⸗ den dabei verletzt. Eine Kraftdroſchke wurde verbrannt, mehrere Droſchken von einem Fel⸗ ſenweg in die Tiefe geſtoßen. Selbſtmord nach Vrandſtiſtung Heidelberg, 9. Juni. Im Stadtteil Neuen⸗ heim in einer Villa in der Erwin⸗Rohdeſtraße entſtand ein Brando, der ſofort bemerkt wer⸗ den konnte. Der Beſitzet der V. na, Chemiker Dr. Neis, der den Brand ſelbſt angelegt hatte, kam in den Flammen um. Es iſt möglich, daß er ſich ſelbſt erſchoſſen hat. Man fand ſeine Leiche auf dem völlig verkohlten Bett. Die Möbel von Dr. Reis ſollten heute zwangsgepfändet werden. Die Angeſtel ten der Speditionsfirma, die vor dem Hauſe vorge⸗ fahren waren, trafen aber auf verſchloſſene Tü⸗ ken und bemeckten dang den Brand. Ausge⸗ brannt ſind ein Zimmer des erſten Stockes, Treppenhausg eng und Dachſtuhl. Kampf gegen das Verbrecherlum Hoher fiopfpreis auf Miſſetäter.— Drei Mörder auf dem elektriſchen Stuhl. Waſhington, 9. Juni. Unter einer Reihe von Geſetzen zur Bekämpfung der ſteigenden Kriminalität in den Vereinigten Staaten unterzeichnete Präſident Rooſevelt auch eine Verordnung, durch die das Juſtizdeparte⸗ ment ermächtigt wird, auf die Ergreifung von eee Verbrechern einen Preis in Hoe von 25 000 Dollar auszuſetzen. Da⸗ mil morden für die Erareifung werden konate. ſchenleben ſlüingers (Jowa) bei einem. b ziſten tödlich verletzt. Ein mit ihm F das ſich als ſeine ezeichnete, gab zu, daß ſie und Carrol bei einer Schießerei in einer Ao im Staate Wisconſin am 28. Apri beteiligt gewefen waren, bei der mehrere Polizeibe⸗ amte erſchoſſen worden waren. Drei wegen eines Mordes zum Tode ver⸗ urteilte Männer wurden um 23 Uhr im Sing⸗Sing⸗Gefängnis in Neuyork auf dem elektriſchen Stuhl hingerichtet. Ein Vierter mit ihnen zum Tode verurteilter wurde im letzten Augenblick für zwei Wochen begna⸗ digt, weil er auf 19 055 Geiſteszuſtand hin unterſucht werden ſoll.. Todesurteil im Arloſoroff⸗Prozeh Jeruſalem, 9. Juni. Nach 33 Sitzungs⸗ tagen hat das Gericht das Urteil in dem Pro⸗ zeß gegen die beiden Mitglieder der jüdiſchen Reviſioniſtiſchen Partei, Stapſky und Roſen⸗ blatt geſprochen. Stapſky wurde zum Tode verurteilt, Roſenblatt wurde freigeſprochen. Beide waren angeklagt, den politiſchen Lei⸗ ter der zioniſtiſchen Exekuttwe, Dr. Arloſoroff, am 17. Juni 1933 ermordet zu haben. Wie die Verhandlung ergeben hat, dürfte der Grund zu dem Verbrechen in der grenzenloſen Feindſeligkeit zu ſuchen ſein, die die Ange⸗ klagten auf die offizielle Politik der zioniſti⸗ ſchen Bewegung hatten. Anwetterkataſtrophe in Han Salvador Newyork, 9. Juni. Die Leitung der Paugmerikaniſchen Luftver⸗ kehrsgeſellſchaft erhielt von ihrem in San Salvador gelegenen Flugplatz einen Funk⸗ ſpruch, wong) San Salvador von einem furchtbaren Orkan mit anſchlſeßendem Wol⸗ kenbruch heimgeſucht worden iſt. Zahlreiche große Gebäude in der Haupt⸗ ſtadt ſind zum Teil zerſtört worden. In den Wohnvierteln wurden zahlreiche Häufer völlig vernichtet. Infolge völliger Lahmlegung aller Ver⸗ kehrsmittel ſowie der Licht⸗ und Kraftanlagen hat ſich die Regierung gezwungen geſehen, das Kriegsrecht zu erklären. Soweit bisher belannt, ſind bei dem Un⸗ wetter acht Menſchen Zahl der Obdachloſen beträgt 500. Der Scha⸗ den wird auf 1,5 Millionen Dollar geſchätzt. Schmugglertampf an der Grenze Kattowitz, 9. Juni. Bei Orzegow, in der Nähe der deutſch⸗polniſchen Grenze kam es dieſer Tage zu ſchweren Zuſammenſtößen zwi⸗ ſchen polniſchen Schmugglern und Grenzpolizei. der bekannt geworden war, daß in der Nähe von Orzegow täglich aus einem von Deutſch⸗ land kommenden Perſonenzug eine große Zahl von Schmuggelpaketen abgeworfen und von den Helfershelfern der Schmuggler geſam⸗ melt und fortgebracht wurden. Um eine be⸗ ſtimmte Zeit fanden ſich etwa 100 Perſonen ein, um den Schmuggelzug zu erwarten und die Schmuggelware in Empfang zu nehmen. Als die Grenzpolizei einſchritt und die Schmuggelware beſchlagnahmen wollte, wurde von der Menge auf die Beamten ein Stein⸗ bombardement eröffnet. Die Aufforderung der Beamten, ſich zu zerſtreuen, fand bei der Menge kein Gehör. Auch einige Schreckſchüſſe hatten keinen Erfolg. Daraufhin feuerte die Grenzpolizei, wodurch der 19jährige Joſeph Royſch und der 58jährige Johann Namiſch, beide aus Orzegow, getoͤtet wurden. Neue Verhaftungen in Oſterreich Wien, 9. Juni. In Zuſammenhang mit neuen Sprengſtoffanſchlägen wurden eine größere Anzahl von Nationalſozialiſten feſt⸗ genommen und in das Konzentrationslager Wöllersdorf überführt. Hierzu iſt zu bemerken, daß außer in ei⸗ nem Fall überhaupt kein Täter ermittelt konnte. Auch in dem erwähnten Fall ſcheint die Täterſchaft des Verhafteten, nach einer amtlichen Meldung ſoll es ſich um einen Nationalſozialiſten handeln— nicht eindeutig feſtzuſtellen ſein. Drei Todesopfer bei Dachſtuhlbrand Uelzen, 9. Juni. Hier hat ſich ein ſchwe⸗ res Brandunglück ereignet, dem drei Men⸗ zum Opfer gefallen ſind. Bei einem Dachſtuhlbrand kamen eine Frau und ihre beiden Kinder in den Flammen um. Der Brand entſtand in einem Haus, in dem kechs Familien wohnen. Bei der gro⸗ ßen Aufregung bemerkte man nicht gleich, daß drei Hausbewohner, die Ehefrau des Kraftwagenunternehmers Luehrling, ihr 13 jähriger Sohn und ihre vierjährige Toch⸗ ter fehlten. Sie ſind erſtickt. Der Mann der 11 0 Luehrling befand ſich gußerbalb von elzen. Drei Kinder verbrannt Paris, 9. Juni. In der Hütte einer ſpa niſchen Holzfällerfamilie bei Auderre brach nächtlicherweiſe ein Brand aus, der ſehr ſchnell um ſich griff. Während ſich die Mul- ter mit dem füngſten Kind in Sicherheit bringen konnte, kamen drei ältere Kinder in den Flammen ums Leben. umgelomomen. Die 1 5 faſender Anordnung der. Reichsregierung Halbmaſt auf allen Dienſigebäuden während der Trauerkundgebung in Buggingen. Berlin, 9. Juni. Die Reichsregierung hat angeordnet, daß während der Trauerkundgebung für die Opfer des Grubenunglücks in Buggingen am Monkag, den 11. Juni, in der Jeit von 10 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags ſämliſche Dienſigebäude des Reiches, der Länder und Gemeinden ſowie die Gebäude der Körperſchaften des öffentlichen Rechtes und der öffentlichen Schulen halbmaſt flag⸗ gen. Die Anordnung wird hiermit den Behör⸗ den amtlich bekanntgegeben mit dem Hinzu fügen, daß eine weitere ſchriftliche Mittei- lung nich— f Parteitag 1934 der RS A Berlin, 9. Juni. Die NS DA p wird auch dieſes Jahr in Nürnberg ihren ordnungsge⸗ mäßen Parteitag veranſtalten. Von 1934 ab finden die Reichsparieitage in zweijähri⸗ gem Turnus in Nürnberg ſtatt. Der Reichsparelitag 1934 wird wie im Vorjahr Anfang September und zwar am 1. und 2. Seplember, abgehalten. Es ſind in Nürnberg bereits umfangreiche Vorbreitungen für den Parteitag getroffen worden. Der Luitpoldhain wurde ausge⸗ baut, die Holztribünen wurden durch Erd⸗ wälle erſetzt und Pläne für eine große Kon⸗ reßhalle ſind ebenfalls in dieſen Tagen ſerläggeſtellt worden. Der nächſte Partei⸗ tag findet dann im Jahre 1936, im Olym⸗ pia⸗Jahr, in Nürnberg ſtatt. * Befehl des Stabschefs Röhm München, 9. Juni. Stabschef Röhm er⸗ läßt folgenden Befehl: Ich habe mich ent⸗ ſchloſſen, dem Rat meiner Aerzte zu folgen und meine in den letzten Wochen durch eine ſchmerzhafte Nervenerkrankung ſtark ange⸗ griffenen Körperkräfte durch einen Kurge⸗ brauch voll wiederherzuſtellen. Meine Stell⸗ vertretung übernimmt der Chef des Füh⸗ rungsamtes, Obergruppenführer von Krau⸗ ßer. Das Jahr 1934 wird die Vollkraft al⸗ ler Kämpfer der SA erheiſchen. Im emp⸗ fehle daher allen SA⸗Führern, gleichfalls ſchon im Juni mit der Verteilung des Ur⸗ laubs zu beginnen. Insbeſondere ſollen je⸗ ne SA⸗Führer und ⸗Männer, die im Juli dienſtlich erreichbar ſein müſſen, im Juni mit Urlaub berückſichtigt werden. Es wird daher der Monat Juni für einen bemeſſenen Teil der SA⸗Führer und⸗Männer, der Mo⸗ nat Juli für die Maſſe der SA die Zeit vol⸗ ler Ausſpannung und Erholung ſein. Ich erwarte, daß dann am 1. Auguſt die SA wieder voll ausgeruht und gekräftigt bereit⸗ ſteht, um ihren ehrenvollen Aufgaben zu dienen, die Volk und Vaterland von ihr er⸗ warten dürfen. Wenn die Feinde der SA ſich in der Hoffnung wiegen, die SA werde aus ihrem Urlaub nicht mehr oder nur zum Teil wieder einrücken, ſo wollen wir ihnen dieſe kurze Hoffnungsfreude laſſen. Sie werden zu der Zeit und in der Form, in der es notwendig erſcheint, darauf die gebüh⸗ rende Antwort erhalten. Die SA uiſt und bleibt das Schickſal Deutſchlands. Der Stabschef: Röhm. Der Woldemaras⸗Butſch 20 Offziere in Haft.— Eine amtliche Ver; f lautbarung. Kowno, 9. Juni. Das amtliche litauiſche Telegraphenbüro hat über den Woldemargs⸗Putſch ein neues Kommunique veröffentlicht, in dem es heißt: In der Nacht zum 7. Juni haben Mili⸗ tärabteilungen unter dem Vorwand eines Probealarms tatſächlich ihre Kaſernen ver laſſen und eine Gruppe von Offizieren hat verſucht, Teile der Mannſchaften für die Durchſetzung der politiſchen Ziele dieſer Offiziersgruppe zu gewinnen. Alle derartigen Verſuche konnken ſofort vereilell werden. Die Abteilungen wurden in 110 Kaſernen zurückgeſchickt. Unter dem Vorſitz des Generals Tamasaukas iſt eine Sonderkommiſſion ernannt worden, die die Angelegenheit unterſuchen und die Verant. worllichen ſeſtſtellen ſoll. 20 Offiziere ſind in Haft genommen worden. Bei allen Trup⸗ penieilen herrſcht Ruhe und Disziplin. So iſt der Verſuch, dem politiſchen Daſein Litauens eine neue Wendung zu geben bei der die Beſtrebungen gewiſſer ausländiſcher Faktoren ein Betätigungsfeld finden konn⸗ ten, Dank der feſten Haltung des Präſiden⸗ ten der Republik, der Regierung und der Armee geccheitert. o zialprogramm Nooſevelts Eigenes Heim.— Sicherung im Alter und im Falle der Krankheit. Waſhington, 9. Juni. Präſident Rooſevelt hat dem Kongreß ei⸗ tſchaft en laſſen, in der ein um⸗ ſaend e Sacberdelte ee der arbeiterin Guilet, die in berin Marie Maurer und ihre drei Wohlfahrt auer ameritaniſcher Burger vor- gezeichnet wird. 5 Als Grundſatz wird aufgeſtellt, daß jedem Volksgenoſſen und ſeiner Jamilie ein eige⸗ nes Heim, ſein kägliches Brot ſichergeſlcl. und daß durch die Schaffung einer ozial⸗ da c für ihn im Falle von Alter und rantheil geſorgt wird. Zur Sicherſtel. lung des Lebensunkerhalles hofft Rooſevelt dem 58 in absehbarer Zeit ein duct, nationales Programm vorlegen zu können, das auf einen ſehr langen Jeilraum abge · tellt iſt und dazu dienen ſoll, die wirk- chaftlichen Hilfsquellen, die im Boden des Landes und in ſeinen Waſſerkräften gege⸗ ben ſind, zu entwickeln und in den Dienſt der vorgezeichneten Aufgabe zu ſtellen. U. a. iſt dabei vorgeſehen, daß rieſige Strecken jetzt bebauten Landes aufgegeben werden und daß den Beſitzern beſſerer und tragfähigerer Boden an anderer Stelle an⸗ gewieſen wird. f Die Mittel für die Sozialverſicherung ſollen nicht im Wege der allgemeinen Steu⸗ ererhebung, ſondern durch die Beiträge der Verſicherungsträger aufgebracht werden. Dagegen ſollen die Verwaltungskoſten zum größten Teil von den Einzelſtaaten über⸗ nommen werden, während die Bundesre⸗ gierung die Verwaltung und Unterbringung der Reſervekapitalien ſich ſelber vorbehält. Bei der Sozialverſicherung handelt es ſich vor allen Dingen um eine Verſicherung ge⸗ gen Arbetsloſigkeit. Eine derartige Einrich⸗ tung iſt in den Vereinigten Staaten unbe⸗ kannt. Auch andere Söozialverſicherungs⸗ dag ſind nur im geringen Maße ausge— aut. Frontkämpfer unterſtützen die Hitlerſpende. Berlin, 9. Juni. In einem Aufruf des Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Front⸗ kämpferbundes wird betont, daß die Htiler⸗ ſpende zur Schaffung von Freiurlaubsplät⸗ zen auch in dieſem Jahre wieder der ſtärk⸗ ſten Unterſtützung des Bundes bedürfe. Die Bundesleitung habe deshalb ſchon vor län⸗ gerer Zeit alle Dienſtſtellen des Bundes zur Werbung für die Stiftung von Frei⸗ plätzen der Hitlerſpende augefordert. Für jede Ortsgruppe iſt ein Kamerad mit der Werbung beauftragt worden. Der Bund erwartet die freudige Unterſtützung durch alle Kameraden, die wirtſchaftlich dazu in der Lage ſind. Wer nicht ſchon im Früh⸗ jahr ſeine Mitwirkung zugeſagt habe, kön⸗ ne ſich auch jetzt im Sommer noch zur Ver⸗ fügung ſtellen. Zwei Nadfahrerinnen getötet Schweres Verkehrsunglück bei Worms. Worms, 9. Juni. Am Freitag abend er⸗ eignete ſich auf der Landſtraße Bobenheim nach Worms in der Nähe der Wormſer Stadtrandſiedlung ein folgenſchweres Ver⸗ kehrsunglück, das zwei junge Menſchenleben forderte. Ein von Bobenheim kommender Kraft- wagen II D 5032 überholte dork einen Lie- ferwagen und erfaßte dabei die mit dem Rad nach Worms fahrende 21 jährige Hed⸗- wig Schollmeyer aus Roxheim, die ſofork tok war. Der Kraftwagen bog dann nach links ab und erfaßte dabei die auf dem Rad nach Bobenheim fahrende 21 jährige Fabrik- ſchwerverletzlem Zuſtand nach dem Krankenhaus gebracht wurde, wo ſie alsbald ſtarb. Der Kraftwagen überſchlug ſich und dreh⸗ te ſich um ſeine eigene Achſe, wurde aber nur wenig beſchädigt. Die Polizei nahm die Unterſuchung auf. 4 Dpfer einer Familientragödie Augsburg, 9. Juni. Die verheiratete We⸗ Söhne wurden mil Gas vergiftet kok aufgefunden. Alle lagen noch in ihren Bekten. Ein Stück des Gas rohres war enlfernk worden. Man nimmt an, daß Johann Maurer, der mit ſeiner Frau in Scheidung lebte und ſeit el; wa 14 Tagen wieder bei ſeiner Mukter wohnle, Selbſtmord verüben wollte und da⸗ bei die ganze Familie in den Tod führte. Aus Baden Trauergeläute. Der badiſche evangeliſche Landesbiſchof hat angeordnet, daß anläßlich der Trauer⸗ feier für die bei dem Bergwerksunglück ums Leben gekommenen Bergleute, die am Montag, den 11. Juni, in Buggingen ſtatt⸗ findet, zu dieſer Zeit in allen evangeliſchen Gemeinden Badens ein Trauergeläute in drei Abſätzen ſtattfindet. Kirchen und Pfarr⸗ häuſer zeigen an dieſem Tage Trauerbe⸗ flaggung. Am Sonntag, den 10. Juni, wird in Predigt und Gebet der Toten und ihren Hinterbliebenen gedacht. Von Töwen zerriſſen SGeltſames Unglück in einem Zoo. London, 9. Juni. Infolge eigener Fahr⸗ liſſigkeit iſt in dem vor einiger Zeit eröff⸗ neten, wegen ſeiner landcchaftlichen Schön⸗ heiten berühmten Tierpark von Whipsnade bei London ein Beſucher von vier Löwen des Freigeheges angefallen und vor den Augen Beſucher in Stücke geriſſen plötzlichen vom Kopfe geriſſen wor. der entſetzten worden. Dem Manne war von einem Windſtoß der 1 den. Der Hul dolle in die ö menarofte und 8 3 23 in der Hoffnung, iyn boch noch wiedererlan⸗ gen zu können, klelterle der Mann an dem eiſernen Abſchlußgilter der Grokle in die höhe. Dabei wurde er plötzlich von vier Lö- wen angeſprungen, die ihn mit ihren Pran⸗ ten erfaßten und kopfüber ins Innere der Grotte zogen, wo ſie ihn 40 meter weit ſchleiften, ehe ſie ſich daran machten, ihn zu zerfleiſchen. Die Wächter, die von Zuſchauern alarmiert worden waren, bemühten ſich vergeblich, mit großen Stangen und mit Revolverſchüſſen die Tiere von ihrer Beute zu vertreiben, Das gelang erſt, als jede Rettung zu ſpät tam, 5 1 Vörſen und Märkte Vom 8. Inni. (Ohne Gewähr.) Berliner Deviſenkurſe. 1 Pfund Sterling 12,68; 1 Dollar 2,50; 100 holl. Gulden 169,73; 100 Lire 21,73; 100 franz. Francs 16,50; 100 Schweizer Fran⸗ ken 81,37; 100 öſterr. Schilling 47,45. Für die Hausfrau Waffelgeb ä Zur Herſtellung des beliebten Waffelgebads bedient man ſich der Waffeleiſen, von denen es die verſchiedenſten Formen gibt. Zur Her⸗ ſtellung der gewöhnlichen Waffeln, die etwas dick ſein müſſen, bedient man ſich vier⸗ eckiger oder runder Eiſen, die ziemlich groß kariert ſind. In den runden Eiſen bäckt man jedesmal vier bis fünf herzförmige Waffeln zu gleicher Zeit. Die portugieſiſchen Eiſen ſind kleiner und feiner kariert. Zu den Zimt und Obladenwaffeln verwendet man runde Eiſen, die verſchiedene Verzierungen, Arabesken, Roſetten und dergleichen zeigen. Die Eiſen dürfen nicht gewaſchen werden, müſ⸗ ſen aber vor dem Gebrauch mit Speck ausge⸗ rieben und mit einem Tuche ſauber abgewiſcht werden. Eine weitere Verwendung von Fett findet nicht ſtatt, als nur ein ausreichendes Beſtreichen mit Butter. Sämtliche derartige Bäckereien werden auf hellem Holzfeuer her⸗ geſtellt. Die Eiſen müſſen ſcharf heiß ſein, ehe man Teig hineingibt. Zu kleinen Eiſenkuchen gehören 1,5 Kg. Mehl, 1 Kg. Zucker, 500 Gr. Butter, 3 ganze Eier, 9 Eidotter, 5 Gr. Kardamom, das Abgeriebene von einer Zitrone, etwas ge⸗ ſtoßener Zimt und Muskatblüte. Die Butter wird zuerſt zu Sahne gerührt, dann wird der Zucker und hierauf das übrige hinzugetan. Nachdem alles gut verrührt iſt, läßt man den Teig einige Zeit an einem warmen Orte ſtehen. Nun formt man kleine Bällchen davon, bringt ſie einzeln in das mit Butter ausge- ſtrichene Waffeleiſen und bäckt die Kuchen auf beiden Seiten dunkelgelb.— Zu Knet⸗ waffeln mmmt man 500 Gr. Mehl, 200 Gr. Butter, 200 Gr. Zucker, 4 Eidotter, 1 Eßlöffel Franzbranntwein, 1 Eßlöffel ſüßze Sahne, das Abgeriebene von einer Zitrone, Kardamom und Zimt nach Belieben und bereitet davon den Teig. Dann verfährt man weiter, wie in vorſtehendem Rezept beſchrieben. Sehr gut ſchmecken Waffeln von ſaurer Sahne oder Rahmwaffeln. In einem Liter Rahn oder ſaure Sahne rührt man 15 Eidotter, 250 Gr. Mehl, etwas Salz, ſowie den Schnee der 15 Eiweiß, gibt die Maſſe mit einem Schöpflöffel in das Eiſen und bäckt ſie hell. braun. Die fertigen Waffeln beſtreut man mit Zucker. Auf eine andere Art bereitet man Waffeln, indem man 250 Gr. Butter zu Sahne rührt, nach und nach ſechs ganze Eier dazuſchlägt, 250 Gr. feines Mehl, ein Acahtelliter warme ſüße Sahne und etwas Muskatblume beifügt. Davon macht man einen ſo dünnen Teig, daß derſelbe in das Waf⸗ feleiſen gegoſſen werden kann. Zn kurzen Worten: Die Zahl der von den Arbeitsämtern be⸗ treuten Arbeitsloſen iſt im Mai um rund 80 000 zurückgegangen. Gegen die glei Zeit im Vorjahr iſt die Zahl um die Hälfte geſunken. Der Hauptausſchuß der Abrüſtungskonfe⸗ renz hat dem engliſch⸗franzöſiſch⸗amerikani⸗ ſchen Entſchließungsentwurf einſtimmig zu⸗ geſtimmt. Der Entwurf enthält den weſent⸗ fete Satz„Rückkehr Deutſchlands zur Kon- erenz.“ Wie das tſchechoſlowakiſche Preſſebüro aus Genf meldet, haben dort Verhandlun⸗ gen der Miniſter der Kleinen Entente mit Litwinow ſtattgefunden, die ſich u. a. auch mit einem regionalen Oſtſicherheitspakt be⸗ ſchäftigt haben. Woldemaras iſt nach Zuſammenbruch ſei⸗ nes Putſches gefangen genommen und in das Gefängnis überführt worden. Präſident Rooſevelt hat das Juſtizdepar⸗ tement ermächtigt, auf die Ergreifung no— toriſcher Verbrecher wie Dillinger einen Preis von 25000 Dollar auszuſetzen. Bei einem Dachſtuhlbrand in Uelzen ſind eine Mutter und ihre beiden Kinder ums Leben gekommen. Die Glasplakette zum Rotkreuztag die in Lauſcha, im thüringiſchen Notſtandsgebiet hergeſtellt worden iſt. Die Herſtellung der faſt ſechs Millionen Stück beſchäftigte für mehrere Wochen etwa 1000 Familienväter 1000 weitere männliche und 500 weibliche Arbeitskräſte. Buntes Allerlei Unſere Reichsdruckerel. Der größte Betrieb der Reichsdruckerei liegt in Berlin. Er umfaßt dort 75600 Quadratmeter Arbeits⸗ und La⸗ gerräume und beſchäftigt 3000 bis 4000 Ar⸗ beitskräfte. Gepflegt werden alle Zweige des graphiſchen Gewerbes einſchließlich der Schrift⸗ gießerei, Druckfarbenerzeugung und der Her- ſtellung von Waſſerzeichen bei Geld⸗ und Wert⸗ druck. Es ſind in der Berliner Reichsdruk⸗ kerei rund 1400 Maſchinen vorhanden und mehr als 900 Schriften für Handſatz. Das Papierlager umfaßt rund 4000 Tonnen. Da⸗ bei verbraucht der Berliner Betrieb täglich rund 25 Tonnen. Die Zahl der Verlags- artikel, meiſt Kunſtblätter, beträgt 1000, die Lagerbeſände an verkäuflichen Druckſachen und Wertzeichen werden mit 2500 Sorten an⸗ gegeben. Neben Geldwerten, Papieren uw. fertigt die Reichsdruckerei Druckſachen für die Behörden an wie Geſetz⸗ und Amtsblätter, Geſetzentwürfe, Sitzungsberichte, Dienſtanwe⸗ ſungen, Patentſchriften, Vordrucke, Reichs kuts⸗ buch Poſtſcheckkundenverzeichnis, Fernſprechbü⸗ cher uſw. Golfbälle aus Honig. Die neueſte Entdel⸗ kung hinſichtlich der Sport erätſchaften find in Amerika Golfbälls aus Jong. Durch ein beſonderes Verfahren wird der Honig ſo hart gemacht, daß er einen vorzüglichen und elan ſchen Golfball ergibt. niſche 38 Deuiſcher Reiterſieg in Warſchau. Oberleutnant Brandt(rechts) gewann den Preis der pol, Armee beim Warſchauer Reitturnier. Neben ihn Axel Holſt, der auf dem zweiten Plat endete. cCcCcTTT0T0T0T0000.TC—T0TTTTTTTTT 2 ——— — Hindenburg begrüßt den Notlreuztag „Als Schirmherr des Deutſchen Noten Kreu⸗ zes begrüße ich den Rotkreuztag 1934 mit meinen hetzlichſten Wünſchen. Die Liebes⸗ arbeit des Deutſchen Noten Kreuzes hat in den langen Jahren ſeines Wirkens Tauſenden unferer Volksgenoſſen im In⸗ und Ausland Hilfe gebracht und viele Sorgen gelindert. Möge der heutige Tag erneut den Geiſt der Volksverbundenheit und Opferwilligkeit der Deutſchen bekunden und dem Roten Kreuz die Mittel bringen, die es für ſeine weitere Arbe. braucht.“ gez.: von Hindenburg.“ EEE Aus der Heimat Gedenktage 9. Juni 1672 Zar Peter der Große in Moskau ge⸗ boren. f 1870 Der engliſche Dichter Charles Dickens (Boz) auf Gadshill bei Rocheſter geſtorben. Prot. und kath.: Primus Sonnenaufg. 3.38 Sonnenunterg. 20.20 Mondaufg. 1.31 Mondunterg. 18.12 10. Juni 1819 Der franzöſiſche Maler Guſtave Cour— bet in Ornans geboren. f 1836 Der Phyſiker Andre Marie Ampere in Marſaille geſtorben. 1869 Der Mater und Architekt Paul Schultze⸗ Naumburg in Naumburg geboren. 1914 Gründung der Univerſität Frankfurt a. M. Sonnenaufg. 338 8 Sonnenunterg. 20.21 Mondaufg. 156 Mondunterg. 19.25 * Sonntagsgedanken Gott läßt uns nicht im Stich in den Heim⸗ juchungen des Lebens. Er iſt uns ſelbſt dann getreu, wenn wir ihm untreu geworden und ihn durch die Sünde beleidigen. Er nimmt ſich uns Sünder an. Gott iſt zwar der mäch⸗ nige Herr und gerechte Richter, aber er iſt auch barmherzig und langmütig. Er will nicht den Tod des Sünders, ſondern daß er ſſiih bekehre und bete. Er geht uns Sündern nach als Herr der Barmherzigkeit, wie der Hirte, der dem in die Müſte von der Herde fort⸗ gelaufenen verirrten Schafe nachgeht und nicht ruht, bis er es wiedergefunden hat. Der Heiland iſt mit ſeiner ſuchenden, barm⸗ herzigen Liebe unter den Menſchen bis ans Ende der Welt. Und der Heiland kennt keine größere Freude, als uns zu beſitzen, uns glück⸗ lich zu machen. Es iſt nach des Heilands Aus⸗ ſpruch im Himmel Freude über einen Sünder, der Buße tut, mehr als über 99 Gerechte, die der Buße nicht bedürfen. Gott iſt nicht ein Gott des Zornes und der Rache, ſondern der Liebe und Barmherzigkeit. Er iſt ein Gott der Gnade in unſerem Leben und Ster⸗ ben. Er läßt uns nicht allein im Kampf gegen den Erbfeind unſeres Heiles. Gott iſt getreu, wenn wir ihm treu ſind um Glauben, wenn wir ihm ſchenken unſer Herz in Reue und Buße und voll Vertrauen Unſere Sorgen allezeit werfen auf den Herrn. * Kornblumen und Mohn Was der Bauer als Unkraut verwünſcht, iſt dem Kinde der Inbegriff von Farbenfreude und Blumenpracht. Und wenn wir jetzt durch die Felder gehen, und uns aus dem noch blaugrünen Korn die blauen und roten Blü⸗ ten dieſer beiden Feldblumen entgegenleuchten, dann halten dur es beſtimmt mit dem Kinde. Und denken wir, die wir den Weltkrieg in vorderſter Linie miterlebt haben, an jene Frühjahrs⸗ und Sommerwochen, wo wir ir⸗ gendwo im Weſten im Graben ſtanden, und uns eines Tages plötzlich mitten aus dem Stacheldrahtgewirr eine Korn⸗ oder Mohn⸗ blüte grüßte. Sahen wir dann nicht auf ein⸗ mal tm Geiſte die heimatliche Flur vor uns, hörten wir nicht wie aus weiter Ferne jenes geheimnisvolle Wehen reifenden Korns, das Nauſchen des heimatlichen Waldes? Oder das verſtädterte Landkind: kann es ohne Heimat⸗ gedanken an dem erſten Kornblumenſtrauß vor⸗ übergehen? Korublumen und Mohn— ſie gehören in die deutſche Landſchaft, und ſelbſt der Bauer möchte ſie nicht miſſen. Sie ſind das Sinnbild der de utſchen Scholle, der Liebe und Treue, die Blut und Boden mit⸗ einander verbinden. Es gibt wohl überhaupt keinen deutſchen Menſchen, der ſich nicht über ein wogendes Kornfeld mit den blauen und roten Feldblumen freuen konnte. Deshalb nimmt ſich auch jeder, der durch die ſonnige Landſchaft geht, gern ein Sträußchen mit. Nur ſoll er bescheiden und verſtändig ſein und nur die Blumen pflücken, die am Feldrand ſtehen. Es wäre rücksichtslos und ſtrafbar, in das Feld hineinzulaufen, da er durch Nie⸗ dertreten des Getreides nicht nur dem Bau⸗ ern, ſondern auch der Volkswirtſchaft Schaden zufügen würde. Beſonders notwendig erſcheint es, daß El⸗ tern, Lehrer und Jugendführer die Kinder darüber belehren, daß jeder niedergetretene Getreidehalm die Vernichtung eines Stückchens Brot bedeutet. i 1 Die Schjefertafel kommt wieder zu Ehren. Zur Behebung der Notlage der Schle⸗ ferinduſtrie in den Notſtandsgebieten Thürin⸗ gens und Oberfrankens erſcheint auch eine vermehrte Benutzung der Schiefertafel in den Volksſchulen geboten. Der Reichsinnenmini⸗ ſter hat daher xdie Unterrichtsverwaltungen der Länder erſucht, den Gebrauch der Schiefer⸗ tafel im erſten und zweiten Schuljahr neben dem Schreibheft anzuordnen und ihre Ver⸗ wendung auch im dritten und vierten Schul⸗ jahr zu geſtatten. Der preußiſche Kultusmini⸗ ſter hat auch bereits entſprechende Anordnun⸗ gen erlaſſen. Stand der Neben Der milde Winter und die warme Früh⸗ jahrswitterung waren für die Entwicklung der Reben günſtig. Das Wachstum nahm einen überraſchend ſchnellen Austrieb, einen unge⸗ ſtörten Verlauf. Die Rebſtöcke konnten kräftig und gleichmäßig austreiben und gute Ge— ſcheine bilden. Gegenüber früheren Jahren iſt die Entwicklung der Weinreben um etwa zwei Wochen voraus. Mehr Regen wäre aller⸗ dings auch für den Weinbau dringend er— wünſcht. 1 Für die wichtigſten Gebiete des deutſchen Weinbaues lauten die Begutachtungen des Rebſtandes unter Zugrundelegung der Zahlen⸗ noten 1 gleich ſehr gut, 2 gleich gut, 3 gleich mittel, 4 gleich gering, wie folgt: Preußiſches Rheingaugebiet 1,3; Nahegebiet 1; Badiſche Weinbaugebiete 2,1; Rheinheſſen 2,1; Rhein⸗ pfalz 1,7; Unterfranken 2,2 und Neckar— kreis 2,2. mere Mitalie Mei Seiber Kinde 32288 Auch Da leideſt unter den ungeſunden Ver⸗ hältniſſen der Gegenwart. Auch Du leideſt darunter, daß viele Volksgenoſſen nicht in der Geſundheit und Ordnung leben, wie es der neue Staat verlangt. Du wirſt aus der Gegenwart am beſten verſtehen, daß Deme Kinder in der kommenden Zelt unter anderen Verhältniſſen leben ſollen. Die kommende Zeit aber wird getrage! von den Kindern der Gegenwart! Sorge des⸗ halb dafür, daß die Geſundheit und Reinheit Demes Voltes erhalten bleibt und neu ge⸗ ſchaffen wird, indem Du mitarbeiteſt am Hilfs⸗ werk„Mutter und Kind“. Tritt noch heute ein in die NRS⸗Volkswohl⸗ fahrt! Miniſterpräſident Göring in Karlsruhe Karlsruhe, 9. Jun. Wie die Kreisleitung der NSDAq mitteilt, wird Pg. Hermann Göring, preußiſcher Miniſterpräſident, am Freitag, den 15. Juni in der neuerbauten Karlsruher Wlarkthalle ſprechen. Regelung des Eiermarktes Die Preſſeſtelle der Landesbauernſchaft Ba⸗ den teilt uns mit: Mit Inkrafttreten der 2. Verordnung über die Regelung des Eiermarktes vom 3. 5. 1934 wird der Eieraufkauf beim Erzeuger auch für den Aufkaufhandel freigegeben. Jedoch iſt die⸗ ſe Freigabe an verſchiedene Vorausſetzungen gebunden, die in einer Bekanntmachung vom 22. 5. 1934 und in einer Anordnung des Bezirksbeauftragten vom 28. 5. 1934 bereits bekanntgegeben wurden. Darnach kann ein Händler zum Aufkauf von Eiern nur zu— gelaſſen werden, wenn er die Mitgliedſchaft des Eierverwertungsverbandes Baden-Pfalz er⸗ wirbt. Vorausſetzung iſt, daß ſich der An- tragſteller bis zum 1. 2. 1934 mit dem Abſatz nicht ſelbſt erzeugter Eier befaßt hat. Anträge um Aufnahme als Mitglied in den Eierverwertungsverband ſind von den Auf⸗ kaufhändlern an die Hauptabteilung 4 der Landesbauernſchaft Baden, Mannheim, L 7, 1 zu richten. Die Anmeldung hat bis ſpäte⸗ ſtens 15. 6. 1934 zu erfolgen. Spätere An⸗ den können nicht mehr berückſichtigt wer⸗ en. Am Freitag, den 15. Juni, lpricht in der neu ⸗ erbauten Karlsruher Markthalle Pg. Hermann Göring, Miniſterpräſident von Preußen Aus Heſſen und Naſſau Anordnung zum Schutz der Mindeſtleihge⸗ bühren des Leihbüchereigewerbes. l.) Zur Sicherung der Kulturaufgaben des Leihbüchereigewerbes ordne ich auf Grund des Paragraphen 25 der erſten Verordnung zur Durchführung des Reichskulturkammer⸗ geſetzes vom 1. 11. 33(RGBl. 1933 Bl. 1 S. HK) hierdurch folgendes an: Die von den Vertretern der Leihbüchereien im Börſenverein und von den Obleuten der Fachſchaft Leihbüchereien unter dem 20. 4. 34(1. Dtſch. Bchh. 1934 Nr. 37 und 47; Zeitſchrift der Leihbücherer 1934, Nr. 4) feſt⸗ geſetzten Mindeſtleihgebühren ſind für jeden Inhaber einer Leihbücherei verbindlich. Zuwiderhandlungen gegen dieſe Beſtimmun⸗ gen ziehen Ordnungsſtrafen nach ſich und kön⸗ nen im Wiederholungsfalle zum Ausſchluß aus der Reichsſchrifttumskammer gemäß Pa⸗ ragraph 10 der genannten Verordnung führen. Der Präſident der Reichsſchrifttumskammer: 1. V. gez. Dr. Wismann. Feſtſetzung von Preiſen für Eier im Wirt⸗ ſchaftsbezirt Heſſen. » Franlfutt a. M., 9. Juni. Der Reichs⸗ kommiſſar für die Vieh-, Milch und Fett⸗ wirtſchaft hat unter dem 30. Mal gemäß Paragraph 14 der Zweiten Verordnung über die Regelung des Eiermarktes vom 8. 5. 34 mit Wirkung vom 1. Juni 1934 für den Wirtſchaftsbezirk Heſſen den Mindeſteinkaufs⸗ preis für Eiererzeuger auf 1,15 Rm. je Kilo feſtgeſetzt. Die bevorſtehende Regelung gilt bis auf weiteres. Die Einhaltung iſt ſorg⸗ fältig zu überwachen. Die Reichsſchwimmwoche in Heſſen. Darmſtadt, 9. Jum. Unter der tatkräftigen Führung von Verwaltungsdirektor Löwer, dem Leiter des Perſonal-, Turn⸗ und Sportam⸗ tes beim Heſſiſchen Staatsminiſterium, wird die Reichsſchwimmwoche in ganz Heſſen 31 einer gewaltigen Kundgebung für das Schwim⸗ men werden. Wenn auch erfreulicherweiſe in kleineren Städten und in vielen Orten in den letzten Jahren mehr und mehr Bäder gebaut wurden, ſo bleibt aber gerade auf dem Lande eine große und dankbare Aufgabe beſtehen.„Baut Bäder“ iſt eine der Parolen der Reichsſchwimmwoche. Von allen heſſiſchen Orten— wie in ee beiſpielsweiſe Neu⸗Iſenburg, Sprendlingen, Langen, Ober⸗ Ramſtadt, Ingenheim, Heppenheim, Lichten⸗ berg, Lindenfels, Michelſtadt, Groß⸗Umſtadt u. a. m. mit ihren ſchönen Bädern— muß der Ruf der Reichsſchwimmwoche weiter in das Land dringen:„Jeder Deutſche ein Schwimmer, jeder Schwimmer ein Retter!“ Illegale Flugblätter ſind abzuliefern. Darmſtadt, 9. Juni. Das Staatspreſſeamt teilt mit: In letzter Zeit verſuchen unverant⸗ wortliche Elemente, ihre gegenſätzliche Einſtel⸗ lung zum nationalſozialiſtiſchen Staat in Form von Flugblättern und Handzetteln, die ſie durch die Poſt verſenden oder in Hausbrief⸗ läſten einwerfen, einzelnen Volksgenoſſen zur Kenntnis zu bringen. Um Beſtrafungen vor⸗ zubeugen, wird darauf hingewieſen, daß ſchon der Beſitz illegaler oder ſtaatsfeindlicher Druck⸗ ſchr'ſ zen ſtrafbar iſt und daß jeder verpflichtet iſt, Flugblätter, u er in Beſitz bekommt, unverzüglich der nächſten Polizeibehörde ab— zuliefern. 0 n Frankfurt u. M., 9. Jun.(Sühne für einen jugendlichen Gewohn⸗ heitsdieb.) Das Jugendgericht hatte ſich mit dem erſt 19jähriaen Karl Bauch zu be⸗ faſſen. Als Bauch aus ber Schule entlaſſen worden war, enn e ihn nacheinander zwei Lehrherren, die er beide beſtohlen hatte. Kur⸗ ze Zeit darauf kam er in Fürſorgeerziehung, weil er am Todestag ſeiner Mutter dühauſe den Gasautomaten erbrochen hatte, um das darin enthaltene Geld zu ſtehlen. Aus der Fürſorgeerziehung entlaſſen, konnte Bauch in einem Arbeitslager untergebracht werden. Dort gab ſeine Führung zu keinem Tadel Anlaß. Kaum war ſeine Arbeitsdienſtzeit jedoch ao⸗ gelaufen, als er ſich bei einem Freund ein⸗ mietete und dieſem anſchließend anſcheinend als Dank für die Gaſtfreundſchaft, einen Anzug ſtahl und ihn für ſieben Mark verkaufte. Das Gericht ſah den letzten Fall für beſond ers ſchwer an, da Bauch wußte, daß ſein Freund arbeitslos war und mit ſeiner Mutter ge⸗ meinſam von einer kleinen Kriegerwitwenrente leben mußte. Das Urteil lautete auf fünf Monate Gefängnis. ** Frankfurt a. M., 9. Juni.(Die Be⸗ ſetzung des Bezirkspreſſegerichts.) Durch Verfügung des Reichsminiſters für Volksaufklärung und Propaganda vom 18. Mau iſt Landgerichtsrat Dr. Scriba in Frank⸗ furt zum ſtellvertretenden Vorſitzenden des Bezirksgerichtes der Preſſe in Frankſutt a. M. ernannt worden. Landgerichtsrat Dr. Scri⸗ ba leitet ſeit einiger Zeit auch die Juſtiz⸗ preſſeſtelle. es Fraukfurt a. M., 9. Juni.(Salpe⸗ terdämpfe dringen aus dem Kel⸗ ler.) In einem Hauſe in der Bergerſtraße, in dem ſich ein chemiſches Laboratorium be⸗ findet, mußte die Feuerwehr eingreifen. Im Keller waren Ballons mit Salpeterſäure ge⸗ lagerr. Bei der Arbeit fiel einem Lehrling der Abfülltrichter ſo unglücklich auf den Sal⸗ peterballon, daß dieſer einen Sprung bekam und etwa dreißig Liter Salpeterſäure aus⸗ ſtrömten. Die giftigen Gaſe durchdrangen bald das ganze Haus. Mit Gasſchutzgeräten aus⸗ gerüſtet, drang die Feuerwehr in den Kel⸗ ler vor und ſtreute dort Kieſelgur. Menſchen ſind bei dem Unfall nicht zu Schaden ge⸗ kommen.: Roßdorf, 9. Juni.(Verkehrsunfall.) Morgens ereignete ſich an der Ecke Peter⸗ Gemeinder⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Straße ein Ver⸗ kehrsunfall. Ein aus Darmſtadt kommender, in Richtung Dieburg fahrender Laſtkraftwagen ſtieß mit einem gus Reinheim kommenden Mo⸗ torradfahrer zuſammen, Dabei erlitt der Mo- torradfahrer einen Unterſchenkelbruch und eine leichte Kopfverletzung und wurde nach dem Stadtkrankenhaus Darmſtadt gebracht. Die vom Landeskriminalamt eingeleitete Unterſu⸗ chung über die Schuldfrage iſt noch nicht ab⸗ geſchloſſen. 4 Mainz, 9. Jum.(Bei Schweißarbeit das Augenlicht verloren.) Bei deny Ausbeſſerungsarbeiten an der großen Stra⸗ ßenbrücke, an der augenblicklich umfangreiche Schweißarbeiten vorgenommen werden, arbei⸗ tete, entgegen der ſtrengen Arbeitsvorſchrift, beim Schweißen zum Schutz gegen die weiß ⸗ glühenden Eiſenſtrahlen und gegen umherflie⸗ gende Funken und Splitter eine Schutzbrill! zu tragen, ein 32jähriger Schweißer ohne Schutzbrille. Er mußte dieſen Leichtſinn mit dem Augenlicht bezahlen. Er erblindete bei⸗ derſeits völlig, da die ungeſchützte Netzhaut die Wirkung der grellweißen Strahlung nicht ertragen konnte. Bingen, 9. Juni.(Gauner.) Bei einem Bauern auf dem Lanrenziberg erſchien dieſer Tage ein Unbekannter, der angab, er bringe Grüße von dem im Binger Krankenhaus lie⸗ zenden Sohn des Bauern. Der Mann wurde reichlich bewirtet. Am nächſten Tage merkte man, daß er eine Taſchenuhr hatte mitgehen laſſen. Buggingen in kiefer Trauer. Die Bergungsarbeiten im Unglücksſchacht von Buggingen ſind jetzt zum Abſchluß gekommen. Sämtliche 86 Todesop⸗ fer der grauſigen Kata⸗ ſtrophe wurden gebor⸗ gen. Unſer Bild zeigt die Trauerfeier für die letz⸗ ten Bergleute in Bug⸗ gingen. H ameraden] Ein Mann, der die Küln— ſteii gehabt halte, eine nalionale rhebung mit sechs Mann au beginnen und die Kraft halle æu i Millionen su gelangen, mühle ein erbäͤrm— liener Feiglino sein, wenn er mit ew) Milonen an lceine weitere Zulcunfi glauben ꝛwollte. Wenn voir nieht die deutsche Zuleunft gestalten, wer dann? Ieh delereliere Buch diesen Kampf ja nell vom orünen Hisch aus, sondern slehe selbst an der Spitæe und werde mich bis sum Letten ein— setsen und abrachern, nachoeben tun ver nicht, nacohoebeniue ieh nieht le Es war kurz vor der Machtübernahme, als der Füh⸗ rer in Weimar vor den Amtswaltern, wie damals die heu— tigen Politiſchen Leiter der politiſchen Organiſation(P. O.) der NSDAP. noch hießen, dieſe Parole ausgab. In jenen wenigen Worten aber liegt zugleich auch der Inbegriff des Weſens, der Bedeutung und der Aufgaben der Poli— tiſchen Leiter, die heute neben den Führern der SA und SS das Rückgrat der Partei, das Gerippe der aus ſi 9 0 ſo beiſpiellos aufgegliederten„Hitler-Bewegung“ ilden. Der Föhrer inmitten der Politischen Leiter auf dem Reichsparteitag Nürnberg 1933 Nicht, als ob hier einer beſonderen Bevorzugung des Politiſchen Leiters das Wort geredet werden ſollte, ſo ſehr er zwar das Primat in der Bewegung für ſich in Anſpruch nehmen darf. Aber die Gerechtigkeit hat zu fordern, daß der Politiſche Leiter auch einmal nach außen die Wertung erfährt, die ihm ob ſeiner mehr im Stillen geleiſteten Ge— ſamtarbeit für den Aufbau des Neuen Deutſchlands ge— bührt. Denn das gerade unterſcheidet ihn von dem„Nur“⸗ Funktionär eines verfloſſenen marxiſtiſch-liberaliſtiſchen Zeitalters, daß er nicht um ſeiner ſelbſt willen allein tätig iſt, und nicht nur an— Zahlabenden, ſondern zu jeder Stunde, zur Verfügung ſteht, wie es das Gebot erfordert, alſo ſtändig für die geſamten Belange der das Neue Deutſchland vertretenden Partei als weltanſchauliche Bewegung. Damit iſt der Politiſche Leiter zum eigent⸗ lichen Träger des Parteigedankens gewor⸗ den, zum Angelpunkt einer nationalſozialiſtiſchen Welt⸗ anſchauung und wurde damit herausgeriſſen aus einer alles verflachenden Gleichmacherei. Denken wir dabei nur um wenig mehr als ein Jahr zurück: An die Novemberwahlen von 1932, wie da— mals ein zahlenmäßiger Rückſchlag eingetreten war, da rief das Wort des Führers die Amtswalter auf die Schanzen mit dem kategoriſchen Imperativ:„Ehe dieſes Regiment und die es deckenden Parteien— die nämlich hundert Bol⸗ ſchewiſten den Weg zum Md. freigemacht hatten— nicht bis zur Vernichtung geſchlagen ſind, gibt es kein Verhan⸗ deln! Sämtliche Parteiinſtanzen treffen ſofort ihre Maß⸗ nahmen zur Einleitung des neuen Propaganda-Feldzuges.“ Das Ergebnis war der 30. Januar 1933 mit dem national⸗ ſozialiſtiſchen„Durchbruch zum Staate“, und es begann der Kampf Hitlers für die endgültige Rettung des deutſchen Volkes aus dem marxiſtiſchen Sumpfe hinüber zu einem reinen und darum aufbauenden Volkstum. Und auch hier ſtützte ſich der Führer auf dies kampf⸗ geſtählte Eiſengerüſt ſeiner Amtswalterſchaft, die ſich nun⸗ mehr von Tag zu Tag neu rekrutieren mußte, um die ihr erſtandenen großen Aufgaben zu löſen. Aber wenn Adolf Hitler in ſeinem Aufrufe nach der Machtübernahme ſagte: „Ungeheuer iſt die Aufgabe, die vor uns liegt!“, ſo wußte er, welche Werte er in ſeinen Amtswaltern beſaß und in all jenen, die ſich unter Hintenanſetzung aller oft ſo drin⸗ gender perſönlicher Bedürfniſſe ehrenamtlich auch für die anſcheinend uybedeutendſte Kleinarbeit in den Ort ap⸗ pen bereitſtellten und nicht darauf achteten, ob die, na deren Weiſung 5 zu arbeiten hatten, nicht parteiamtli „jüngere“ Pages ren. Es galt ja der Sache, der Idee, dem reſtloſen 8 5 einer Welkanſchauung. Inzwiſchen iſt die P. O. rieſengroß gewachſen; aus den damaligen Amtswaltern ſind auf Anordnung des Führers Politiſche Leiter geworden. Und es ehrt den Führer nur ſelbſt, wenn er heute, auf dem Gipfel ſeiner Macht, bei jeder ſich ihm nur möglich erſcheinenden Gelegenheit der parteiamtlichen Helfer gedenkt und vor allem die Nürn— berger Parteitage zu einer Heerſchau für ſie ausgeſtaltet hat und dabei auch— des darf man gewiß ſein— das „Stille Heer“ all der ungenannten und unbekannten Helfer von einſt, aus der Kampfzeit nicht vergißt. Seinem Treu⸗ bekenntnis zu ſeinen Politiſchen Leitern aber hat der Füh— rer neuerdings durch Verleihung beſonderer Uniformen beſonderen Ausdruck verliehen. Dieſe Amtsbekleidung auch der breiteren Gefolgſchaft Adolf Hit— lers nahe zu bringen, ſoll dieſe Seite dienen. Die Uniform des Politiſchen Leiters Die Uniformen der Politiſchen Organiſation haben eine intereſſante Entwicklung hinter ſich. Durch Verfügung des Führers vom 20. Januar 1934 iſt hier ein gewiſſer Abſchluß eingetreten. Wäh⸗ rend, genau wie heute noch, Gardelitzen und Treſſenwinkel die hauptſächlichſten Rangab⸗ zeichen für die P. O. Leiter geweſen ſind, war aber ihre Uniform doch ſehr weſentlich verſchieden von dem Dienſt— anzug, der heute getragen wird. In Fortfall kam die ſogenannte Hitlermütze, welche durch die Tellermütze ausge— wechſelt wurde, weiter wurde auf alle beſonderen Aermel— abzeichen, wie ſie früher getra— gen wurden, verzichtet. Neu iſt, daß die Gliederungen der P. O. jetzt auch in der Farbe der Paſpelierungen, Spiegel und Mützenbänder unter⸗ ſchiedlich gemacht ſind. Die Grundfarbe für den Dienſt— anzug der Politiſchen Leiter iſt hellbraun, weſentlich ver— ſchieden von dem ins oliv— grün gehenden Melangebraun der SA. Die Farben der einzelnen Gliederungen ſind: Reichsleitung: Spiegel: Karmeſinrot. Paſpelierung: Goldgelb. Mützenband: Dklbrauner Samt. Gauleitung: Spiegel: Rot. Paſpelierung: Rot. Mützenband: Dklbrauner Samt. Kreisleitung: Spiegel: Dunkelbraun. Paſpelierung: Schwarz. Mützenband: Dklbrauner Samt. Ortsgruppenleitung: Spiegel: Hellbraun. Paſpelierung: Hellblau. Mützenband: Hellbrauner Stoff. Die P. O.⸗Leitung ſetzt ſich zuſammen aus der Reichsleitung, mit den Dienſt⸗ Kreisleitung, mit den Dienſt⸗ bezeichnungen: bezeichnungen: Reichsleiter Kreisleiter Amtsleiter Amtsleiter Abteilungsleiter Abteilungsleiter Unterabteilungsleiter Unterabteilungsleiter Gauleitung, mit den Dienſt⸗ Ortsgruppenleitung, mit den bezeichnungen: Dienſtbezeichnungen: Gauleiter Ortsgruppenleiter Amtsleiter Amtsleiter u. Stützpunktkeit Abteilungsleiter Abteilungsleiter u. Zell Unterabteilungsleiter Unterabteilungsleiter un Blockleiter Links: Reichsleiter, Spiegel mit ſilber⸗ geſticktem Hoheits— zeichen, goldene Mützenkordel. Rechts: Amtsleiter der Reichsleitung, Spiegel mit zwei goldenen Gardelitzen, goldene Mützen⸗ kordel. Abteilungsleite Unterabteilungslei⸗ Reichsleitung: 5 ter der Reichsleitung gel mit zwei ſilber⸗ 5 ragen Spiegel mit nen Gardelitzen, ſil— zwei ſilbernen Win⸗ berne Mützenkordel. keln, ſilberne Mützenkordel. Links: Gauleiter, Spiegel mit doppel- tem goldenen Eichenlaub, goldene Mützenkordel. Rechts: Stellvertre⸗ ter, Spiegel mit einem goldenen Eichenlaub, goldene Mützenkordel. inks: Kreisleiter, Spiegel mit zwei goldenen Gardelitzen, goldene Mützen— kordel. Rechts: Ortsgrup— penleiter, Spliegel mit zwei goldenen Gardelitzen, goldene Mützenkordel. Unterſchiedlich durch Spiegelfarbe und Mützenpaſpelierung. Amtsleiter der Gau:, Kreis⸗ und Orts⸗ gruppenleitung: Spiegel 2 ö ö Spiegel mit zwei durch Spiegelſarbe ſilbernen Gardelitzen, und Mützenpaſpelie⸗ ſilberne Mützen⸗ ee 1 kordel.. Unterſchiedlich bei Gau⸗, Kreis⸗ und Ortsgruppenleitung Links: Abtellungs⸗ leiter, Spiegel mit zwei ſilbernen Win⸗ keln, ſilberne Mützen⸗ kordel. Rechts: Unterabtei⸗ lungsleiter, Spiegel mit einem ſilbernen Winkel. Unterſchiedlich bei Gau⸗, Kreis⸗ und Ortsgruppenleltung durch Spiegelfarbe und Mützenpaſpelierung. Der Dienſtanzug der Politiſchen Leiter darf nur dann getragen werden, wenn er beſonders verliehen iſt. Er ſetzt ſich wie folgt zuſammen: Dienſtrock oder Dienſtbluſe und Breecheshoſe aus hell⸗ braunem Stoff, braunes Hemd mit ſchwarzem Binder, ſchwarze Stiefel, Tellermütze, breites, braunes Lederkoppel. Als Geſellſchaftsanzug: Dienſtrock, lange, ſchwarze Hoſen mit ſchwarzen Bieſen, ſchwarze Schuhe, braunes Hemd, ſchwarzer Binder. Regina ſchrieb weiter, daß ſie ſich freue, daß Graf Altenberg ſich ſeiner Braut erinnere, daß es aber zunächſt keinen Sinn habe, wenn er nach Berlin komme, da ihre Schweſter Leonore ſich in Schweden aufhielte und erſt in einigen Wochen zurückkomme. Graf Altenberg möge ſich 27 ö 8 5 bis dahin gedulden, er würde ſofort Nachricht bekommen, a 2 n 1 La 75„ ſobald Lore zurück ſei. ö 3 ü d ge⸗ 1„ A N 8. l L lachte übermüti f. Förmlich ſah ſie Reginas g. ollen uns nur] Geſundheit war erſchüttert, ihr Gemüt verdüſtert un 1, 7 eonore übermütig auf. Förmli gi f 7 11 e eee cen. d. dugſtigt. Sie ſaß e 15 e Hane a el. 6. 10 28 ö 1 58 a 0 5 verzweifeltes Geſicht vor ſich, daß ſie dieſen Brief ſchreiben Her he. a0. alls Nara Smuar; ſechd Tage alf gen. Arnddete woe aue pie Monde 7 Tode ihres zweiten Gaften, am ö 675 is 5 mußte. Es war ſicher eine mühſelige Arbeit für ſie ge⸗ j ger dt Mit 16 Jahren wurde ſie aus politiſchen Gründen an den] as Mat wurde Maria Stuart mit Bothwell getraut. Er hatte 05 N— bebe a 1 8. weſen. Vergnügt ſchwenkte Leonore den Brief hin und her. istein a e ene Dauphin von Frankreich vermählt. Aber dieſe Ehe war von 1 de e einer eigenen Frau ſcheiden laſſen müſſen, 0 3—. Nomam vom Ilaggarete Ankelman d Was tun Sie denn da, Fräulein Lore?“ Es hatte ſchon lange wie ein Druck auf Helga gelegen. kurzer Dauer. Der Dauphin ſtard nach kaum dre Jahdeiz ele ſich dazu erf Glen 155 N ö 2 i o nte e t een Rudolfs Erwin war gar nicht mehr wie ſonſt. Wortkarg, zerſtreut, wenn Ohrenkrebs in dem düſteren Schloſſe zu Blois, das ſo viele was ſehr raſch! ec pe pete dne. r 00 Macpen berdc en Ran, z beneide ich lebens die fomteſſe Kolt Dicht neben ſich hörte ſie mit einem Male Graf Rudolf ie ſich 84005 und gar nicht beſonders erpicht auf ein Wieder blutige Taten geſehen hatte. In demſelben Schloß hielt der Was ihre erſte 9955 e Nea Bothwell war Pro⸗ N N 5 ruck verboten.„Nun, da beneide ich jedenfa ie Komteſſe Koltau[ Stimme. Leonore war erſtarrt vor Schreck. Entgeiſtert ehen Muttchen ſagte, er ſei eben eine etſwas phlegmatiſche Sohn Maria de Medicis ſeine eigene Mutter der en ant E bu pier aue ſe 0 Totenbett geſtanden, daß ihm ono fand es berauſchend ſchön, dieſes Wandern zu nicht um den Vorzug, Ihre Frau zu werden. Und ich ſchaute ſie den Mann an, ohne im erſten Augenblick ein Natur, und ſeit er Helgas e ee Air fande Marias beide De elt dende 1 0 unzehniah 1105 ile Gerführung der Königin mit Hilſe von sweet waters i 1 0 0 oe in 8 11 8 75 04 dee 0 glaube ſaſt, ſie 5 75 da nicht ſo 1 5 1 ee Wort herauszubringen. Altenberg nahm ihr den Brief aus licher Veſliſſenbet. Aber ſelgas Liebe war mit jedem Tage ende A e 100 Schottland zurück, deſſen Thron bis gelungen ſei.(br Epennann enn, Ich ie bie erde 0 eonore Koltau hatte ſich bis über beide Ohren in Rudolf„So? Woher kommt Ihnen dieſes Wiſſen, Fräulein größer geworden, ihre Sehnſucht, mit dem Geliebten zue dahin ihr Bruder als Regent verwaltet hatte. Dank des Nebels„Er wird nicht lange ihr Eh ch — der Hand, ſah ſie mit finſteren Blicken an. Rübe ae n e 5 Altenberg verliebt. Sie wußte, es war kein Rauſch, keine] Lore? Eine richtige Frau folgt ſtets dem Willen ihres 808 19 1 0 1 70 Fräulein Lore?“ 0 n ihr 5 N i 9 5 erhaßt in ſeinen 1 Einbildung, kein Wahn; es war Wirklichkeit und wahr⸗] Mannes, das laſſen Sie ſich geſagt ſein. Und meine Frau* 0 5 Si lärker, und ſie meinte, wenn es bei den nach ihr fahndenden Schiffen, die ihr Eliſabeth, an Rgtharina von Medici„ene zn J Gluc! Both⸗. 5; kl 5. N Sie ſich geſagt ef ö„Ich.. ich...“ Leonore ſtotterte verlegen. Sie war Freunden ware kaleſ h ſline phlegmatiſche Seite die fein ol. Gigland entgegenfandte. Eliſabeth war 5 reich. 110 1 10 5 1 fordere ole gen 5 haftig wahr. Sie liebte dieſen Mann, wie irgendein Mäd⸗ hätte ſich abſolut meinen Beſtimmungen zu fügen.“ vollkommen ratlos. Ihre 878000 hatte ſie verlaſſen. kleine Helga, f Konkurrentin, denn über Eliſabeths Ihronſtt 1 ſchl 1 dem unaufgeklärten Mord an Darnley die Stim⸗ Und ob ſie ſich auch früher über ſo etwas erhaben ge⸗ verlieren. Sie hatte die Hände in die Hüften geſtemmt, ſah ich mich ſo in J zuſcht?“. Und da Erwin in ſeinem Beruf viel mit Frauen zuſammen⸗ Makel ſeit jenem Prozeß gegen ihre Mutter Anna Boleyn, ſchlug nach nel plöblich um“ Jeindſeligteiten und ö a 1 r a 0 1 ich mich ſo in Ihnen getäuſcht? a 1 uch mit ſchönen und wohlhahenden, ſe bildete ſich in ihr Sie galt als„Vaſtardtochter Henris VIII“, und der König hat mung gegen die 1 in Asam fe iin Agenelt Lande, Ihre g fühlt, verächtlich die Naſe gerümpft hatte—„Mir kann ſo ihn aus halb zuſammengekniffenen Augen faſt drohend„Oh...! Verzeihen Sie... Ich dachte, der Brief ſei die Furcht, er berene das Pündnis mie ihr, welk ele anwee dieſe Erklärung nie widerruſen kaſen i deſſen ſro been zur Regierung war nut noch ein Scheluregiment, Man ſtachteie 5 etwas nie paſſieren!“—, jetzt war es geſchehen! Jetzt an. Ein innerer Aufruhr durchtobte ſie. Je mehr ſie ſich don Ihrer Braut... Meine Neugier... Ohl, verzeihen Nami due e ae 0 V der Mitt dite. ee ih nach dem Leben Sie wurde gewarnt, floh in 0 15 halte es ſie ernſtlich gepackt. erregte, um ſo gelaſſener wurde er. Es machte ihm Freude, Sie 91115 8 e 1 ˖ Trä 3 ö önigin gewählt; aber der. 1 ö ich in einem ein⸗ 6 Sie lie i üm i ſi i it i i z 2 42 2 1; j Wige eng un c ben geweſen. Minh 286 cee J war eine echte Koniggtcchtez 1 95 Nee een e te n Vessel Aber ihrem 1 e be are gan e Wuderiſch ing ü beide ſeine Gelaſſenheit immer mehr in Aufregung zu Sie war auf einen Seſſel geſunken, ſchlug die Hände nber ß 8 Zeit hatte. en T ten, 2 i N 5 And es da 5 a glödſindige bp. geſchoben. Helga Neis en d e Rückkehr beunruhigte alſo] Schickſal enttam ſie nicht. a 355 b 1 i i 1 5 3233 vor das Geſicht. Helg 1 1 85 5 egen ſie aus. Man 3 ſich nicht allzu deutlich zu verraten. Sie war gekommen,„Nun, wenn ich die Komteſſe Koltau wäre“, ſagte Ich ſchä ich ſo ſchrecklich! un! i f e 5 0 Mari tging ihren Eines Tages brach der Sturm oſſon gegen aun aeer ge. 5 um eine Komödie zu ſpielen, und aus der Komödie war Leonore jetzt heftig,„ich würde es mir ſtart überlegen, den„Ich ſchäme mich ſo ſchrecklich! 1 ürte die Hitze gar nicht, wenn ſie bei Erwin war. Als ſie für Eliſabeth in höchſtem Grade; aber Maria en l 1 amen Schloß Loch-Lebden am Meer ö jetzt 18 ö gen, 0 0. a f den Abend eine Wanderung durch den Tiergar en norochſſt en Häſchern und landete in Schottland dera an peſtſeg 1 5 1 1 0 ee die Feber 5 die Hand, mit N ihre 15 Ernſt geworden! abenteuerluſtigen Grafen Altenberg zu heiraten. Außer⸗„Dazu haben Sie auch allen Grund, Fräulein Lore. Gute ae en die un acht l am Pran Den Te agen eee e Abdankung unterſchrieb. Und dann kam das Ende. Es gelang en Thron. g a Die Lie 3 Stim⸗ N i 8 0 in! S Ich hoffe, ſo etwas wird nie wieder vorkommen. Da Sie Omnibus ſollte ſie um acht Ahr am Brandenburger Tor ſein, Main war, nachts bers Meer zu entſckehen, aber nach Eng⸗. Die Liebe zu Rudolf löſte in ihr wechſelnde Sti dem ſcheinen Sie ja ein netter Tyrann zu ſein! Schade, . i i;;; 5 den Brief geleſen haben, wiſſen Sie, daß meine Braut i n ügt: i 8 f mungen aus. Oft genug— um ſich nicht zu verraten— daß die Komteſſe Koltau das alles nicht weiß. Man müßte] un- a wo er ſie erwarten würde— und er hatte hinzugefügt. 8 8 Maria Stuarts, das düſtere„Caſtle 9 gliſabeths, die ſchon lange auf dieſen Tag 1 90 i J 5 ee en wat wean Helg 0 Fan en ele ld rds iber düihe ven ds. 5 5 1 eee e war Schloß Fotheringhay, eine 5 war ſie mehr als burſchikos, verletzte ſie ihn beinah durch 1 Ja!“ 5 5 55 je denn glanzvolle Ruine heute, mit wundervollen Toren und einem 9 0 5 5 s ö jedenfalls ein glattes„Nein!“ bekommen!“„Ja 25 8 f 0 als ſie ſich bereits gettennd Polton benzum dene Halle ft larias Fenſtern stehn mon ihren letzen Bildern in der Geſangenſchaſt aal chaſchilern⸗ Dann wieder, wenn die Liebe durchbrach, wurde ſie weich„Fräulein Lore!“ Er griff, erſchrocken über ihre ſelt— Graf Rudolf ſah verblüfft in die großen Augeuſſerne den Votſchlag reichs, die Rain ech Siuati inimer noch ihre feinen Hände, die und. d der Mann neben ihr hätte ſi Mill f di ‚ 5 ebracht haben. In den 5 a ten, kapriziöſen roten Mund. l f 5 9 i 1 5 8 5 8 8— erwog aus Erwins Zögern allerhand ſchmerzvollſte Möglich⸗ eiten ſcheniſcen Seen aß der Küle pie meerunkauſcht 5 0 und dieſen rätſelhaften, kapriziöf 8 5 Augenblicken am liebſten an ſich geriſſen. Fräulein Lore? Wie kann man nur ſo böſe ausſehen!z„Dieſe Tatſache ſcheint Ihnen Freude zu machen?“ ketten. 0 oder einſam im Lande liegen, haben ſich ſchauerliche Dramen Burghley, in dem ſie ihre beſcheidene Einrichtung(i ihrer 0 Denn Graf Rudolf von Altenberg liebte dieſes fremde, So kenne ich Sie gar nicht wieder. Und ich glaube das een en e adigeroeſen dente. E war eine falt abgeſpielt, die harmlos begannen, mit Hochzeitsmahlen und aufzeichnete, und ihr letztes Schreiben an Eliſabeth, N f. 1 11 Leonore war brennend rot geworden, ſah ſchnell zur mit der er lieber zuſammn e a f f 8 g f aus klar. Aber er war ei ann, hatte ſi t in der ei icht. IJ in ü i Seite. i e i i K t oder zu Mördern gemacht wurden. Grauſam und blutig iſt die„Gott mag denen bergeben, die mein Blut vergoſſen haben!“ 5 is klar. 2 ar ein Mann, h ſich feſ e dert ara beben dere e kleben 155 1 eite. Graf Rudolf ſah mit leuchtenden Blicken auf ſie mit einem Kopfweh erhoben. Da ſpürle ſie dein, auch pocht Geſchlchte Schottlands! Wenn man durch pie Vülderggbelran f nd nur n ſchten ſei e heiratet wären, den Sie liebten, und mi 5 ſehr die Qual der Hitze, um ſo mehr, als gerade ät i Ausland zu retten; er wurde in Dänemark gefangen und al 0 Augen, ein zärtlicher Klang ſeiner Stimme, wie es in ihm werden. Die ſtrahlenden Augen des Mädchens hatten zu eines Königs oder feiner Frauen, eines Lords Fürsten daß die Konigin keine Schuld au Darn⸗ tun, worum er Sie bittet. Wenn dieſer Mann aus innerem klar geſprochen; er wußte, was in Leonores Innern vor⸗ nußte. g A ängnis. Er beichtete, daß die Königin teine Fan gangt 1 Hraf Altenberg kämpfte einen harten Kampf. Er liebte 1 Gbr war, als verſchwämme alles vor ihren Augen. Die etöpft, gehängt, ermordet, vergiſtet. Aus einem ſolchen 1295 Tod gehaöt Jütte In einer Galerie Edinburgs hängt ſein. Graf Altenberg kämpfte einen harten pf. E 0 Drang hinaus N i n air ufs dwar nicht mehr das erquickende Element, das men ein. Schloſſe ſtanmend, in einem ſoſchen Lande im ge Jahr rafte 0 ud 5 ö hr erfüllt. Aber— er er Sie bäte, ihn zu begleiten— ich bin feſt davon über⸗ Freude. 5 0 a i blutigen„Bund der Lords“ endeten alle raſch: Marias Pa 10 eine Braut, war gebunden, durfte nicht ſeiner Liebe folgen zeugt, Fräulein Lore, Sie würden mit ihm gehen. Sie abendliche Fahrt rote e aun Hagen eben 90 0 d beſtimmt. folger, ihr Halbbruder Murray, der Regent, wurde nach kaum 5 a aufgeatmet, als er Regina Koltaus Antwort geleſen hatte. 7 1 0.*. 11 2 1 1 111 5 2 f ar 1 5 3 + 3 Heſſuung baß es bruder i: Deuil plane“, hängt im geſtürzt. Lethington ſiarb an Giſt, Kirkeoloy wurde gehängt 100 Gefühl zu beſiegen. Er wußte, daß er noch nie in ſeine e Fräulein Lore? 1. Als er wußte, daß er ſeinen Beſuch in Berlin noch auf S ſehne weiße Taaner: zlanzenrot schi nert ihr lockiges Haar act 97 i Geſicht nach der Sonne“. Hunthly verunglückte auf 1 Leben ſo geliebt hatte. Alles an dieſem Mädchen liebte er;„Ich glaube nicht, Herr Graf! Ich habe ſolche Angſt 55 dort ſchlug ihr nun eine Glutwelle entgegen, die ihr Muſeum Edinburg. Kaſtanienrot ſchim 8 zuit den f 0 55 1 die rötlichen Locken, den wundervollen Teint, die biegſame Plötzlich beſann er ſich 1 15 i a di er wurde verbannt. Piorien 18 Geſtalt Renſchen, daß ich mich nicht überwinden könnte. Mein f„ er zue 0; 10 f s und ihr feiner roter Mund ſchweigt ſo beredt. Sie gelang die Flucht nach England! Sen 5 8. Renuſchen, daß ich mich winden 1 3 N„Wir wollen anfangen, Fräulein Lore!“ ſagte er mit es rot vor eh u. die file le 11 111 I dene nberſü 01. dear ang ben freidenkend und von Natur liebenswürdig. überlebte ſie alle; er nahm die Stelle Murrays ein— aber auch i zutſetzen vor den Gefahren der Wildnis wäre größer als fang* ſag Hauswand. Nein, ſie ſtieg 0 tert auf den Bildern Geplauder; nichts konnte ihn abſchrecken, nicht einmal ihr 1 f 1 d i Händedruck, eine Gnade. Tempera⸗ Marias Sohn, der kleine James VI., blickt auf den ilde 4: 11 1. 5 800 Leonore ſaß im nächſten Augenblick an der Schreib— zam. Ach, ſie konnte nicht einmal ſich aufregen bei dem Ge⸗ mente und ers rere wußte ſie alle zu faſzinieren. Nur in e zu leinen Federhütchen, einen großen Falten auf 5 wenig erfreulichen, gaſſenbubenhaften Ausdrücke, die ih! ind Grauen. Meine Furcht vor Schlangen iſt unüber— maſchine, ſpannte einen Bogen ein und wartete auf das danken; ſie hatte nur einen Wunſch: Heim! Und mit cen een nicht: den ſtrengen Reformator Knox, der in einem a ie e 5 an jeder anderen Frau abgeſtoßen hätten. 5. one nieder Hinte ſtieg ſie die Stufen zur elterlichen Weiberregiment nur Unheil ſah. Sein„Blast against the] Mutter war gefangen, er war allein— ein kränklich 5 i 9 etzlichen Reptilien auf Schritt und Tritt begegnet. Der Graf Rudolf von Altenberg dittierte. Es ging nur ſehr. Wohnung wieder hinan. mipe! ei f 12 baß er ſie ni ſi e f Das kei e i ötzli ine iftſ egenüberzu— 8 9 3 e e Als die itet hatte, gewann zum Feind der Königin, Ihre Regierung begann mit W ſonnige Jugend verlebt. And sea st chörder eines Waters 15 daß er ſie nicht bei ſich behalten durfte. Das war kein gedanke, mich plötzlich einer Giftſchlange gegenüberzu 8 2 8 5 N 5 0 2 1 2 3 2 1„ 1 2 9 8 15 E 2 2 2 2 7 7 2 2 be wieder ſtgeben, ad allmählich Muen auch croiever Ge⸗ im eigenen Lande, mit Schwierſgkeſtem mit den Lords ben Regierungsantritt daß er Moreau ait bergs vergeſſen. Ja, wenn ſie ſich hätte erziehen laſſen die Wirklichkeit würde mich wahnſinnig machen. Ich bin e ſchäfti f e 5 Hei ich beſtatten ließ. 155 Aber ſie ſ N V dazu i e ind, d. g Olehſe du ſegt, wie man von der Hibe muigenommen beſchäftigte die ganze Welt 1 bezubende Se Heimat feierlich beſ 5 Aber ſie ſchlug jeden Verſuch dazu in den Wind würde ast nicht ſeig beinah beſſer, das Diktat abzubrechen. e flogen ſie.„Erwin arbeitet immer in der Hitze Sie ſchrieb elegante Briefe von beza. mnmeeine Kraft. Et unterbrach mitten in einem Satz ann?“ 90 5 lit A ö i nungen. So! Alſo die mutige junge Dame entpuppt ſich mit 5 b 5 8 e keinem Prinzen den Sitz an ihrer F ee e eee enn 2 f Ich bi f i Sti Fräulei am Plättage. Hatteſt du etwa Luft, dich lebhaft zu unter Aon e ne wle ſich die Fürſten um die ſchöne einem Male als ein richtiger Haſenfuß. Wer hätte das„Ich bin heute nicht bei Stimmung, Fräulein Lore. Es halten, als du auf der Straße faſt umfielſt? Und daß du Thror 9„Inu, ö S0 e würde Pie 0 chene een enen Die Haupturſachen zufrieden ſein. Sie vergaß alles, was er ihr auftrug, und gedacht?! Und gerade Ihre Angſt vor Schlangen iſt gar wird nichts mit dem Diktieren. Wir wollen es ſein laſſen. 5 20 ſo—, und Maria Stuart hatte einen Sohn do urde di 5 ous den verſchiedenſſer 9 Aſet gen und Scheuern. machte beim Dittat die ungeheuerlichſten Fehler. bitte e N 5 unt g ace dle Gebanten, ſtunden drehend bor ihr und Erbe dreier Tyrone. Eliſabeth hatte Liebhaber und Günſt⸗ find wohl Beißen, Reißen, Schlagen, ſch ch Sie ſchien auch nicht viel übrigzuhaben für ſeine daran, den Menſchen anzugreifen, wenn er ſie in Ruhe Leonore ſah ihn nicht an, nickte nur. Dann räumte ſie ö 5 ˖ tell fahren; aber ſie Lord Darnley, einer der ſchönſten Männer ſeiner Zeit und von ſtens durch Krankheiten, durch übermäßiges Preſſen beim läßt. Ich möchte Sie von dieſer Angſt kurieren. Ich werde auf, ging im Zimmer hin und her. gern jetzt noch zu der verabredeten Stelle gefahren; 5 heir hei ö 10 er ſie einmal fragte. Alte i 15 tiſch, f ö a wäre, anſiatt in der Glut dazu⸗ Rizzio, ihr Sekretär, hat ihr das Hochzeitszimmer mit eigener Menſchen. In den leichteren Fällen, vor allem, wenn keine Fürcht derlte ten ſchön ſie war! Wie graziös und hinreißend jede ihrer Be⸗ daß er recht bald fortgegangen„ 5 1 0 le end te Ge mit ſeloft zum Stillſtand durch Schorſhildung. Eine beſondere Be⸗ hungen. Ich leſe viel lieber einen ſpannenden Roman. Lore ſchrie auf. Sie war ganz blaß geworden. wegungen! Ach, er kannte ja jede dieſer Bewegungen, ſah, es doch jetzt auch ſo bequem hätte wie ſie, die es gar nicht ver⸗ Aber a misch und voller Kompfe Parnleh, der ſeine handlung macht ſich alſo nur bei den ſchſwierigeren Fällen er⸗ m ö ö n diente! Aach Aber ihr f 5 0 1 der verletzten Stelle hingearbeitet werden. Sind oder andere— das iſt mir ziemlich gleichgültig. Und wie hier auf Schloß Altenberg? Keinen Tag bleibe ich länger und 1 8 wieder 11 0 er r Er wurde den 0 en 8 5; i t gerinnung an der verletzten 0 es in Mombaſa, in Nairobi oder in Ugand sſieht oder[hier! Ich reiſe ſofort ab!“ ſie keinen Augenblick los. Er war wie beſeſſen von dieſem li 5 d Vater, verlangte königliche Rechte: und die konnte ihm ſelbſ u 8910 letzt worden, ſo gelangt das Blut nicht s in Mombaſa, in Nairobi oder in Uganda ausſieht oder hier! Ich reiſe ſofort ab! durch die Glieder. Eine Männerſtimme! In Helga wollte lied 0 N 8 05 icht geben. Seine ehrgeizigen nun größere Gefäße ver etz ö f ine verliebte junge Frau nicht geben. d Hoffnung auffauchzen. Aber das war eine ganz fremde, heiſere n ſo n ſo 4 0 7; 1 S1 verreiſt iſt.“ 1 ü 9 8 übe von Edinburg, weht Meerluft. Eine f a 6 a ſie eigentlich warnen. Von mir, Herr Graf, würden Sie Brennende Scham hakte noch auf Helgas Wangen gelegen, Linlithgow“ in der Näh dee een neunzehnjährige Gefangenſchaft und das Schafott. Auch auf ihre wenig mädchenhaften Ausdrücke und ihre Derbheit. 2 0 f 5 eber Marias Fenſtern gi Dee e Miedertebens chen? Hätte ſie prachtvollen Renaiſſancehof. Ueber! 8 5 85 5 l 1 2 2 3 nicht warten tönen, nis Erwin darum pat) Ihre Phantaſie in Stein gehauen die Fallen Frankreichs, di 1 und zart, und der Mann neben ihr hätte ſie ſame Erregung, nach ihren Händen.„Was erregt Sie ſo, hinein, die ihn aufſtrahlend anblitzten. Briti 9 im liegt ein Brief Marias an Lor 0 Britiſchen Muſen 0 fragte er unvermittelt. 8 1 955 hergelaufene Mädchen und war ſich über dieſe Liebe durch-[nicht einmal, was Sie da ſagten. Ich glaube Ihnen das U dam Morgen hatte ſie fröhlichen Taufen ahnungsſoſer Kinder, die ſpäter armardge er bittet, ihrem Leiden„raſch ein Ende zu machen“ i ea 00 ſich 0 0 0 e lag Ich g Ih jchlaf N ür ſie ien, und an 0 g 05 i ri f i ö iel i i 8 ſchlafloſe Nacht für ſie gekommen n ſvaren ihre letzten Worte. Bothwell war es gelungen, ſich ins 5 Hand, und nur zuweilen verriet ein Aufleuchten ſeiner Man herunter. Es fiel ihm ſchwer, ſeiner Erregung Herr zu gerad ehen der Schlöſſer wandert, findet man faſt hinter jedem Porträt 0 in De ö gen ur 5 ö 0 dem Sie in harmoniſcher Ehe lebten, würden Sie alles und ſie nun faſt bis zum Abend vor dem Bügelbrett ſtehen ier ies ichtet lange im Gefängnis. Er ſtarb, geiſtestrant, im däniſchen Ge⸗ 9 ausſah. Miniſters oder Kardinals ein Kreuz, das, heißt: lingere Drang hinausziehen wollte, in fremde Länder, und wenn ging. Sein Blut wallte auf in einer nie gekannten, heißen a a. 5170 bapf⸗ ie Gründer des 1 dieſe Fremde, war ganz von ihr erfüllt. Aber— er hatt, e 1 en 8 N etztes Bild, ein„mumiſizierter Kopf“. Die Gründer 5 5 1 a almete; ſie war ein Feuermeer. Während Heiga ſich für vie lebend, ſchien Marias Schickſal von einem düſteren Horoſkop n K 1 e 1 a Er mußte es ſich eingeſtehen: auch er hatte erteichtert 5 0 105 0 50 Doch ſeine Liebe drohte ſeine Vernunft und ſein Rechte vürden ihn nicht allein hinausziehen laſſen. Iſt es nicht 888 kühl i, begab ſie ſich auf die Maria Stuarts berühmtes Porträt als junge Witwe in dreijähriger Regierung ermordet; ſein Nachfolger Lenos wurde N Hoffnung, daß es draußen kühler ſei, beg 5 eine gute Weile hinausſchieben konnte. 5 2 15 5 0 8 0 5 2 20 1 jo ſo 94 101 0 len Mut benahm. Sie machte noch einige Schritte während unter der koletten weißen Witwenſchnebbe, ihre Augen lächeln ſchreckliche Art. Nur Archibald Douglas,„dem alten Fuch dor dieſen unbekannten Ländern, vor dieſen furchtbaren allen Mut benahm.&„ . 5 Er liebte das glockenhelle, fröhliche Lachen, ihr reizende— f 1 5 g i j: Schafott. 8 5. 0 i 11 f 1 ein wenig rauher Stimme. Omnibus! Erwin machte ſich ja doch nichts daraus, wenn ſie Es beginnt ein atemloſer Kampf unter den Lords um ihre ihn ereilte das Schickſal: er ſtarb auf dem Schaf 1 neine Liebe. Ich würde dort zugrunde gehen vor Angſt g f 0 u Fauſt, ſo hilflos und unglücklich in die Welt. Seine windlich. Und Sie ſelbſt erzählten, daß man dieſen ent⸗ e: e 5 Er liebte Leon Siebenhüh d wußte d ö g. 0 0 11 5 5 Er lie nore Siebenhühner— und wußte doch dem Ruhebett lag und Regiment ot Women“ erregte viel Aufſehen und ſtempelte ihn frauriges, armes Kind, ein lleiner Märtyrer. Er hat keine 0 9 N n 5 17 ori Zi e U 0 K 1 f f f 1 7 5 1 2 ä 2 5 i Als ſie im verdunkelten Zinner ihr ber er ee. Frau für ihn; ſo konnte er nicht die Tradition der Alten ſehen— er könnte mich in meine Träume verfolgen—, langſam vortpärts. Altenberg merkte bald, paß er diesmal 5 5 ö zri ben 1 5 einer enthaupteten Mutter in ihr 1; f 3. . dem eigenen Bruder, mit den Proteſtanten. Ihr Privatle hinrichten und den Körper ſei a die ke n a 0 5 danken, die nicht verſchwammen. 9 ſonſt nicht feig— aber das könnte ich nicht, es ginge über Gedanken gingen hin und her in ſeinem Kopfe. Es war rnder 5 1 21 noch derber und noch burſchikoſer nach ſolchen Ermah e ge Mit Angſt ſah die königliche„Virago till 0 T N 0 eines mit Menſchen angefüllten Saales, und ſo ſchwer, wie du Klarheit der Gedanken gſt ſah„ 1 UI ung ei seren. 0 f 9 ö N 3 ſcht hr häufig ſind die Fälle, in denen Blutungen bei Tieren Eigentlich konnte er auch mit ihrer Arbeit nicht ſehr e 5 i Zitwe bemühten. Wenn Eliſabeth kinderlos ſtarb Te ien Sehr häufig ſind die Fälle, 7. 2 nachts wenig geſchlafen haſt? Wie oft ſchläft wohl ein Mann Wi 0 nichl berechtigt. Die Schlange iſt an ſich feig, ſie denkt nicht Wollen Sie, bitte, alles zuſammenräumen.“ ſabet* l 4 öch⸗ 2 1 i be ernſt. Der neunzehnjährige] Von innen her kommt es dagegen ſeltener zu Blutungen, 0 8 8 8 N für wichen und wankten nicht. Helqa richtete ſich auf. Sie wäre nge, aber Maria nahm dis Liebe. 0 i 0 g lie Ein ite des Reiſebeſchreibungen. Sie geſtand es ihm ehrlich ein, als. f f 5 Sie wünſchte ſogar gigantiſcher Geſtalt, eroberte ſie. Sie heiratete ihn heimlich. Geburtsakt ſowie durch ungeſchickte und voreilige Eingriffe Ihnen meine Schlangenſammlung zeigen, damit Sie Ihre Altenberg lehnte am Schreibtiſch, ſah ihr zu. Wie gas er dag en angegangen mate achte e 92 0 dem Unglückspalaſt Holyrood hergerichtet größere Ader verletzt worden ist, kommt die Blutung meiſt„Nein! Ich mache mir nicht viel aus Reiſebeſchrei— ich über s umſeligkeit zu ärgern. Wenn er Hand in dem Unglückspala 1 wegungen! Ach 8 ſiehen, und ſich iber elan Falte ole ſte d 0 ſimöglüchſt auf Außerlche Blut Ob die Kaffern und Maſſaneger dieſe Gebräuche haben„Um Gottes willen, Herr Graf! Schlangen haben Sie ſie mit geſchloſſenen Augen, wenn er allein war. Immer g 8 ö i forderlich. Doch ſoll auch hierbei mög auf äu e 5 3;— i 6 Macht über ihr Herz fühlte, aufgeſtachelt von einem ehrgeizigen for Ein ſcharſer Ruck an der Klingel— es fuhr ihr plötzlich a f ückende Blut die Faſer⸗ Stimme, die es nur zu einigen abgebrochenen Worten zu. Wünſche ſtiegen ins Unerreichbare. Darnleys Betragen als zur Gerinnung, weil das heftig nachdrücke 5 truſte bil in anderen ſolchen Negerhöhlen, das intereſſiert mich auch„Beruhigen Sie ſich doch, Sie Augſthaſe! Es ſind Mädchen, das er nicht kannte, und von dem er nichts igt a f ile chene 10 nicht. Was gehen einem dieſe Schwarzen an?“ natürlich keine lebenden Reptilien, die ich hier habe. Nur 5 0 8 Laſtern ſtofſe, die etwa gerinnen und dadurch eine S 1 3 9 Sch 3 N b bri i rinzgemahl wurde unerträglich. Er trank, gab ſeinen e fiene dee. nr eit in eige 1 15 bringen ſchien. noch die Ehe wurde ſehr unglücklich. Darnley trotzte, entzog wollen, immer Da ſchrie die Mutter auf: 1 anderes wußte, als was er von ihm ſelbſt gehört hatte. 50 Ich glaube, Fräulein Lore, Sie urteilen da ein biß— Aber— es war ja gleichgültig, was mit Leonore war. K 3 I 2 wach wird, tritt„Och 9 Ä akk, 8 f a b f 5 g 1 e lech 5 ich i Glasgow. Zur Zeit, Biutverluſtes der Hlutſtrom ſchlielich fee e en vorſchnell. Ihr Geiſt iſt für ſolche Dinge noch nicht und Vilder dieſer eigenartigen Tiere. Die lebenden Exem- Sie war hier, das war die Hauptſache. Er wollte an nichts wü Vas ist zeſchehen ze e e ee 8 ale die Gerüchte zuſtauch len fie ktezen ich ſchel den, 155 damals das ln den agen Augen dab 9116 0 idee doe Bac 2 15 en 5 a Ama baz Eiſiſch keen; pate die ſch ihithebrach habe, ſind im 30515 ſſchen anderes denken als an ihre Segen we was ſpäter 55 Won Helge ſpiang auf und ſtand ſchon, ſchneeweiß vor ungewöhnliches Ereignis, erwartete Maria ein 0 Lords, alſo der Tod zu erwarten iſt. 1 i 5 ö eiwas über ſolche Reiſen zu leſen, dann würden Sie ſicher] Garten in München; dort iſt einer meiner Expeditions- war gleichgültig. Schreck, im Flur.. Eines Abends wurde 11 deen Nat e Augen Man wendet zur künſtlichen Blutstillung viele, 1 8 0 a 15 anders ſprechen.“ begleiter Aſſiſtent. Sie werden mich nächſtens einmal nach„Fräulein Lore! Iſt es Ihnen recht, wenn wir heute Auch Erwin Morkwald war tolentlaß, Wente Helga deſtaliſch durch 36 Holchſiche io det Sie flüchtete, um ihr deren Erfolg ſehr Veri 15 e 1 05 ö„Nee, Herr Graf! Ich habe nicht die geringſte Sehnſucht München begleiten. Ich habe dort einige wiſſenſchaftliche nach Koltau hinüberfahren? Der Baron hat uns ja ſchon 255 Geh Onions e tauchte er. ein dem Ihr Fräulein dänd ſicher zur Welt zu enmgen, Do 38 1151 Aae Watts 1 Ang Se beſtehen in der Benutzung von ö nach dieſer Lektüre. Man bekommt es ja mit der Augſt zu Fragen zu bearbeiten, dann werden Sie auch dieſe leben- des öfteren eingeladen.“ „ ite 9 00 en?“ i i 7 eine James z 1 iſchen Mitteln. 1 Was für ſchreckliche Menſchen ſind dieſe Schwarzen!][ den Schlangen— wohlverwahrt hinter Glas— zu ſehen N überlegte einen Augenblick, ehe ſi twortet öchter Ii. aufgebrochen? ſchloß, das Edinburg überragt. Dort kand der kben e Hitze oder in chemiſchen und mechaniſchen N un. für ſch Menſchen ſind dieſe Schwarz hlang j ö 3 Leonore überlegte einen Augenblick, ehe ſie antwortete. e 4 ſt Helga wirklich aufg 0 al n Zugbrücken 1 5 fie ch Welt. Seine Taufe e een iſt 4 daß Blut durch Kälte zu 19985 Es Es ſind ja ſogar Menſchenfreſſer darunter! Und daun die bekommen..“ Dann ſagte ſie: gender in be A 0 Gol Nele pelt war Erin gllfabeh e patere Mörderin ſeiner Mutter) wurde Pere wat 1 1 Neider ihdſe alte wenig wfetfan. N Geſchichten von der Tſetſefliege und der Schlafkraukheit... Das war vor zwei Tagen geweſen. Danach hatte Graf„Oh! Das wäre fein, Herr Baron! Es iſt ſo herrlich. N en. Gott, wie 1.. le 5 1 erangezogen. 2 5 a 1 5 N 9. i lieber ni ſgoni ion“ Altenberg ni ittiert: er bine Napier ordnet.. 5 1615 ee von Wpleheng euer. als er Helga wieder und Patin von James, ſeine Godmother, Daruley lag per denn ſie beg nur kleine, zarte Adern zum Juan meuztehen 1 Ich e a0 ee e ſogiel an pre 1 e 5 ini 5 Gu 1 aniele geordnet draußen. Ich bin gleich fertig, muß nur noch dieſe Bogen i wieder an ſich preßte und ihr Geſicht, Hals und Haar erkrankt in Glasgow. Maria beſuchte ihn, es kam zu einer o ü, zn bewegen, ſo daß die Olutung einige Zeit ſtockt und ſich.„Das iſt alles halb ſo ſchlimm, Fräulein Lore! Denken] Leonore war den ganzeu Tag über frei geweſen. einſortieren. mit Küſſen bedeckte! Wie welt von Gleichgülfigkeit und ab⸗ flächlichen Verſöhnung zwischen den 1 e ee Schorf oder in den Aderenden kleine eee 101 Sie, wenn Sie ſelbſt eine Expedition mitmachen müßten.“ Nunmehr wartete ſie in Altenbergs Arbeitszimmer Leonore ſtand mit gebeugtem Kopfe vor einer Karto⸗ irrender Liebel ee, eee ee i des e e de dle Unlperſztät Edin⸗ Sicherer iſt ſchon die Anwendung großer 15 1 dee wie 1„Hören Sie auf, Herr Graf! Schon der bloße Gedanke auf ſein Erſcheinen. Es war gegen zehn Uhr; er würde(thek. Der Mann ſah herunter auf dieſen Kopf, ſah die „Der Omnibus, den wir verabredet e 5 dne ure e n e Habtree um drei Uhr geſchah e Gehvebe das natürlich haften 1 macht mich ſchaudern!“ bald kommen. leuchtenden Locken, ſah den ſchmalen, perlmutterfarbig vauier Straße von W. perde. der fing nde ins etwas Furchibares. Ein fürchterliches Getöſe ließ die Schläfer bleiben muß da es den Schorf vertritt. Das verkohlte Gewebe 1„Na, Fräulein Lore, Mut ſcheint nicht Ihre ſtarke Er mußte ſchon einmal hier geweſen ſein, denn die ſchimmernden Streifen zwiſchen Haaranſatz und Kleid— Nee e. il biaſe Sitten krodnend. Dann lachte er glück⸗ ſeine Bewohner herausgeſchleudert und getötet. e e und nach außenhin bildet es einen Schutz gegen, das Ein⸗ 3 an—, wenn nun Ihr Mann folch ein Forſchungsreiſen⸗ Leonore ein leiſer Nufſchrei. meh n inte ssabentgen nd bisſen ſchuahe Stteiſen ſelig laut: nn 1 gen e unte uch cha zich gage. dringen 150 naschen rehlene Bin ungen den Sonde. der wäre und Sie bitten würde, mit ihm nach Afrika zu Sie hatte einen Brief Reginas entdeckt. Er lag ſo, zu küſſen. „Oh, 509 1 0 f uem an ſeine Bruſt, den lang in ein dunkles Zimmer ein. Sie 595 5 zweitauſend Pfund bracht d ding genügt ſie bei der Verletzung einer 1 kommen?“ daß ſie gerade Regings Handſchrift erkennen konnte. Das Leonore war fertig. K . en Ae 159 daß ſte nde wieder eiferſüchtig ſein aus für die Entdeckung der Mörder aber die eee Hauptſchlagader auch noch nicht. Die chemiſchen Präparate Sie funkelte ihn mit ihren Augen an. war ſicher Reginas Antwort auf Altenbergs Brief. Bis Ich mache mich ſchnell fertig, Herr Graf. Ich bin Volle e 2110 alte in dect haben will e ost 19 0 dienen dazu, opf eig ee ne ede 5„Mein Mann würde ſo etwas hübſch unterlaſſen. Der jetzt hatte ſie ſcheinbar gewartet. Nachdem Leonore ſich gleich wieder d a1 ö 9, H e 5 735 z f 5 eine alte Frau gehd 1 N 0 zul öffnung verſtopft. ig ſowie eſſigſaur 2 8 I e 325: 15 a Sei 4 22 1 5 . Ant beg Jdc nende unde ite Segen ene 95 1 herrühren ſollte. Der Tod Darnleys blieb ein 9940 1 115 dis iut zum Eindicken, alſo zur Schorfbildung zu. Mann, den ich einmal heirate, muß mich raſend lieb haben noch nicht zur Heimkehr entſchloſſen hatte, ſchien Regina „ Gett 53 1 5 yſterium. f flogen zu den Verunglückten, die keine gütige Schickſalshand bringen, wenn es nur ſchwach läuft. Etwas energiſcher wirkt i und muß deshalb alles tun, was ich will. Und er dürften nichts andres übrig geblieben zu ſein, als dem Altenberger 91 150 dh pier Sort dee ee fer wa 55 vor einem unſeligen Schritt bewahrt hatte. Darnleys Vater, Graf von Lenox, ſchrieb an die Königin Eiſenchloridlöſung, die belanntlich auch vom Menſchen gegen 1 ausweichend zu antworten. f. ſolche, die in Spiritus aufbewahrt ſind, Schlangenhäute om. i nicht daran denken, in ſolche Länder und zu ſolchen Wilden und beſchuldigte Graf Boihwell als den Mörder ſeines Sohnes. flarkes Naſenbluten verwandt wird. Im übrigen wendet man f s 1 5 N 3 0 1 bannt, unfähig, einen klaren Gedanken zu faſſen. Leonore, ö 1 Sreiſen zu unternehmen. Er Brennend gern hätte Leonore geleſen, was Regina de 19 1 5 f a öni 5 N i 2 lut⸗ 5. Forſchungs, 1 z 1h die herrliche, ſüße, wilde Leonore Wie er ſie liebte Man munkelie, daß die Königin ſeſoſt bei dieſem Mord die noch Terpentinöl, Tannin, Kollodium und Alkohol zum ierbleiben, in ziviliſierten Gegenden. rieb. Es zuckte ihr in den Fingern, den Brief zu er⸗ 9„haßt, 8 We 8 Maria Stuarts Schuld Hand im Spiele habt habe, daß ſie von dem„Geheimbund ſtkllen an. Das Auswaſchen mit einer 15 ee ce oder 5 1 e mich elenden 10 9 b 18 Ute 1005 150 155 100 5 11 W 4 e 5 Mil jeder Faſer ſeines Herzens. Gegen alle Vernunft und 0 0 57 0 9 ee eldroſeit batte Nee va ſich nie ant I erariige An waſch unge beten eine gewiſfe Des; b Herumvagabundieren, ſelbſt nicht unter der Vorausſetzung Minuten zehn Uhr. Altenberg konnte jeden Augenblick gegen alle Sitten. Er, ein Altenberg, und dieſes ber⸗ 3— U L N—* 2 7 7* 2 2 Nach geschichtlichen Quellen. der Schlei gelüftet. Die Mörder krugen Masten und ente infektion. Radktalere Halaſche Blutftillungs mittel ſind Kreoſot 5 dadurch einen berühmten Mann zu bekommen!“ ſchloß ſie kommen. Endlich ſiegte die Neugierde. Haſtig griff ſie nach gelaufene Nat gen; Was würden die Menſchen ſagen? Von Liesbet Dill. kamen unerkannt. Bothwells Verhaftung, ſein Ver! 55 er 9015 und Karbolfäure. Sie wir.. e 97 0 energisch. dem Umſchlag, zog den Brief heraus und las.„Herr Graf! 99905 Jin Ngtionalmuſeum zu Edineurg liegt am, lage 5 Fan de een 19 30 de eien der d e oder wurch Zuſhunnendegken'der belden Darauf war eine Weile alles ſtill geweſen. Daun hatte Regins entſchuldigte ihr langes Stillſchweigen mit der Altenberg fuhr zuſammen. Fräulein Gundula ſtand gehen perlgeſtickten Allashandſchuhen und unwahrſcheinlich Fönen. 0 7 1 70 mit den Fingerſpitzen anhalten. Eine andere 1 7 Rudolf geſagt: Begründung, daß ſie verreiſt geweſen und erſt jetzt zurück- vor ihm.. Heinen, ſeidenen Stöckelſchuhen berblichener Königinnen, ein i it Graf Vothwell eine Liebesheirat? lichkeit iſt das Umſchnüren des belre ſenden Gliedes mit Bind⸗„Schade! Ich hatte Sie anders eingeſchätzt. Von meiner gekommen war. Leonore mußte lächeln. Die gute Regina!„Baron Koltau iſt eben vorgefahren. Er wartet unten ſchmaler weißer, goldbeſticktet Atlaskragen, den Maria Stuart War ihre Heirat mit Graf went Ge- faden oder einem Gummiband. Um aber dadurch hervor⸗ 0 9 as würde Sie te ſogar selbt ſchrwindel 1 düf in der Halle.“ ihrem unhellvollen Hochzeitstage trug als ſie ſich uit dem] Keineswegs othwell nahm ſich dieſe ſchöne Hand mn 711 Sta des Blutes zu vermeiden, muß für andere zukünftigen Frau ſedenfa rde ich mehr Unterordnung e mußte ſogar ſelbſt ſchwindeln, um ihr zu e zu. Helen ee ee 0 dane nder 128 90 rell ge 315 0 en 80 loß 55 1 5 Senn 50 Größere Geſäße werden durch Pinzelſen verlangen. Die müßte mit mir überall hingehen, wohin kommen. Es war ihr ſicher recht ſchwer geworden, bel„So!— Koltau?“ Altenberg lachte.„Danke, Gundula! ü e azierritt a. 51 0 5. ſagen dee Fee Ne as gedprte Vaenel 35 G4 05 Meer 13 entführen. Dort hielt er ſie zwöl Tage lang ge⸗ oder Gefäßklemmen abgedreht. Dazu wird aber meiſtens der ich es verlangte. ihrer ſonſtigen Korrektheit Ich werde gleich hinuntergehen.“(Foriſetzung folgt) immer die inneren Blutungen bve⸗ 1 t verbündet fangen, beſetzte das Schloß und zwang ſie, ſeine Frau zu Tierarzt geholt, der auch Jen 8 Latten. Cs a e 1 50 7 80 aide den a Einar, aber 0 en. W igte ſie ein, aus Furcht, aus erzweiflung? Ihre] handeln fade 6 M. Sch. a „ teratur über Maria nt „Big four“, die vier„großen en Seen Kanonen“, nannte man die vier berühmten Detektive von Seotland⸗Yard. Hier ſind ihre Abenteuer beſchrieben. Im Jahre 1924 wurden in Scotland Pard, dem Haupt— quartier der engliſchen Kriminalpolizei, ſogenannte Brigaden gebildet, die je aus vier bewährten Detektiven beſtanden. Die bekannteſte davon war die Brigade der„Big four“, der vier Großen, die nur dann eingeſetzt wurde, wenn es galt, die ſchwie— rigſten Kriminalratſel aufzuklären. Die Namen dieſer vier großen Kanonen, die ſich ſtets beſcheiden im Hintergrund hielten, waren: 1. Neil, 2. mensley, 3. Hawkins, 4. Carlin. Jeder von ihnen war ein Selfmademan. Jeder hatte ſich aus den einfachſten Verhältniſſen zu einem Prominenten auf dem Gebiete der Kriminaliſtik emporgearbeitet. Jeder von ihnen hatte viele tauſend Mal ſein Leben zum Nutzen der menſchlichen Geſellſchaft aufs Spiel geſetzt. Ein jeder der „Big four“ hat Abenteuer erlebt, deren Aufzählung ganze Bände von Kriminalromanen füllen würde. Jeder einzelne von ihnen jagte der Unterwelt einen paniſchen Schrecken ein. Aber wenn einmal die„Big four“ zuſammen aufmarſchierten, dann wußten die Verbrecher, daß es für ſie keinen Ausweg mehr gab. Die vier„großen Kanonen“ waren von einem geheimnisvollen Nimbus umwoben. Ihre klaren, nüchternen Augen durch— ſchauten mit einem Blick auch das teufliſchſte Spiel verbreche— riſcher Phantaſie. Aus belangloſen Einzelheiten bauten ſie ein Anklagegebäude auf, das unerſchütterlich feſtſtand. Und um— gekehrt ſorgten die vier„Großen“ auch oft dafür, daß un— ſchuldig Verdächtigte von der Laſt der Anklage befreit wurden. Das oberſte Geſetz dieſer vier Meiſterdetektive war die Ge⸗ rechtigkeit. Nie hat man gehört, daß ſie ſich unlauterer Mittel bedienten, um Geſtändniſſe zu erpreſſen. Es war die Macht menſchlichen Geiſtes, der Kombinationsgabe, die den„Big four“ immer zu ihren Triumphen verhalf, die mancher Schriftſteller in ſeinen Romanen verherrlichte. Edgar Wallace und die vielen underen bekannten britiſchen Verfaſſer von Detektivgeſchichten waren mit den„Big four“ befreundet. Conan Doyles Sherlock— Holmes-Geſchichten wurden vielſach noch übertroffen durch die Taten der vier berühmten Detektive von Scotland Yard. Von den„Big four“ lebt nur einer noch, der Inſpektor Arthur Neil. Er ſteht noch heute im Dienſt von Scotland ard. Wenige der jetzt lebenden Kriminaliſten auf der ganzen Welt können ſich rühmen, dieſem Manne, deſſen Haare jetzt ge— bleicht ſind, deſſen Gang aber immer noch aufrecht iſt, gleich— zukommen. Während einer Tätigkeit von 37 Dienſtjahren hat Arthur Neil der Juſtiz dreißig Mörder ausgeliefert. Zwei davon waren mehrfache Mörder. Neil erwies ſich als ein Detektiv von Format, als er den Giftmörder von Borrough, den Polen Severin Klowſowfki alias George Chapman, ent— larvte. Klowſowſkti beſaß im Südoſten von London unter dem Namen Chapman eine Kaſchemme, in der die Unterwelt ver— kehrte. Chapman liebte die jungen und ſchönen Haushälte— rinnen. Nur ſonderbar, daß ſie kurz nacheinander alle ſtarben. Sie wurden tot in ihrer Kammer gefunden, ohne die Spuren einer Gewaltanwendung, offenbar eines natürlichen Todes geſtorben. Arthur Neil, der die Angelegenheit bearbeitete, hatte ſchon beim erſten Todesfall Verdacht geſchöpft. Als die dritte Haushälterin des Chapman auf rätſelhafte Weiſe ſtarb, weigerte ſich der Amtsarzt, den Totenſchein auszuſtellen. Bei der Leichenſchau, die nun angeordnet wurde, fand man in den Eingeweiden die minimale Spur eines bis dahin unbekannten Giftes, über deſſen Wirkung man noch wenig wußte. Neil ſchritt aber doch zur Verhaftung des Gaſtwirts. Der Detektiv hatte nämlich der Wohnung des Beſchuldigten einen heimlichen Beſuch abgeſtattet und dabei im Bücherſchrank des Polen eine die Entdeckung gemacht. In dieſem Bücherſchrank ſtanden eine Romane oder Lexika— nein, dafür verſpürte Herr Chap⸗ man offenbar nicht das geringſte Intereſſe. Dagegen ſchien er gewiſſe chemiſche Probleme mit leidenſchaftlicher Anteilnahme zu verfolgen. Die Bibliothek enthielt eine ganze Reihe von wiſſenſchaftlichen Büchern über Giftkunde, darunter einige Werke, die nie in die Hände eines Laien gelangen durften. Es iſt immerhin ſonderbar, im Bücherſchrank eines Gaſtwirts, deſſen drei Haushälterinnen auf geheimnisvolle Weiſe ſtarben, eine ganze literariſche Giftküche vorzufinden. Als Neil den ſonderbaren Gaſtwirt feſtnahm, leugnete dieſer natürlich ſehr energiſch. Alle Giftmörder beſtreiten immer ihre Taten, weil es ungemein ſchwer iſt, das Verbrechen nachzuweiſen. Ein volles Jahr brauchte Neil, um den Inhaftierten zu überführen. Da ein Geſtändnis nicht zu erwarten war, nahm ſich der Detektiv das Vorleben des Feſtgenommenen vor. Dabei wurden alte ruſſiſche Briefe gefunden. Neil erlernte ſelbſt das Ruſſiſche und fuhr nach Polen, um Nachforſchungen anzuſtellen. Bei dieſen Ermittlungen ergab ſich, daß Chapman einen falſchen Namen führte. Er hieß eigentlich Klowſowſti. Dieſer Klow⸗ ſowſti war aus Ruſſiſch⸗Polen geflohen, weil er in Mord⸗ verdacht geraten war. Eigenartig mutete es an, daß es ſich auch um einen Giftmord an einer ſchönen, jungen Haushälterin handelte. Als Arthur Neil von ſeiner Reiſe nach Polen wieder nach London zurücktam und dem Feſtgenommenen gewiſſe Einzelheiten aus ſeiner Vergangenheit vorhielt, legte der vier⸗ fache Giftmörder ein Geſtändnis ab. Chapman⸗Klowſowfki 0 il. f Wensley. ö 0 Hawkins. Carlin. wurde ſpäter hingerichtet. Der Detektiv Arthur Neil gehörte in Zukunft zur Elitetruppe von Scotland Nard. In einem zweiten Senſationsfall bewies er, daß die Hoff⸗ nungen, die man auf ihn geſetzt hatte, nicht eitel waren. Die Affäre des Frauenmörders Smith wurde ebenfalls durch Neil aufgeklärt. Smith hatte die unangenehme Gewohnheit, ſeine Gattinnen gleich in der Hochzeitsnacht in der Badewanne zu ertränken. Beim vierten Male ſchöpfte man Verdacht. In⸗ ſpektor Neil wurde beauftragt, das Geheimnis der verſchwun⸗ denen Frauen aufzuklären. Ueber hundertfünfzig Spuren mußten verfolgt werden. Endlich, nach wochenlanger Klein— arbeit, nahm Neil den Smith feſt und zeigte ihm die ominöſe Badewanne. Der dreifache Mörder legte ein umfaſſendes Ge⸗ ſtändnis ab. Das ſind die beiden Senſationsaffären, die Arthur Neil zur Aufklärung brachte. Außerdem entlarvte er noch achtund⸗ zwanzig Mörder kleineren Formats. Die Zahl der Falſch⸗ münzer, Einbrecher und Banditen, die er hinter ſchwediſche Gardinen brachte, geht in die Tauſende. Fälle waren darunter, die allein genügend Stoff zu einem langen Kriminalroman liefern könnten. Arthur Neil, dieſer letzte der„Big four“, ge⸗ hört heute zu den Veteranen von Scotland Yard. Es gibt keine aufſehenerregende Kriminalaffäre, bei der nicht ſeine jüngeren Kollegen den„großen Arthur“ um Rat fragen würden. Der zweite der vier„großen Kanonen“ war der kürzlich verſtorbene Wensley. Sein Leben war mindeſtens ſo aben⸗ teuerlich, wie das ſeines noch lebenden Kollegen Neil. Wensley wurde der„Sherlock Holmes der Wirklichkeit“ genannt. Er debütierte mit der Aufklärung eines Mordes im Jahre 1911. Ein alter polniſcher Jude, Claphan Common, war ermordet und beraubt worden. Trotzdem zunächſt andere Perſonen in den Verdacht der Täterſchaft gerieten, ließ ſich Wensley nicht von ſeiner Spur abbringen. Er rettete dadurch einen Un⸗ ſchuldigen vor dem Strang. Als der wirkliche Mörder wurde ein gewiſſer Morriſſon verhaftet. Er legte ein Geſtändnis ab, gleich nachdem Wensley mit ihm in Scotland Pard eintraf. Morriſſon war ein gewöhnlicher Raubmörder, der offenbar ſchon ähnliche Taten auf dem Gewiſſen hatte. Der unſchuldig Verdächtigte wurde aus der Haft entlaſſen. Er zeigte ſich zeit⸗ lebens dafür erkenntlich, von Wesley befreit zu ſein. Der wirk⸗ liche Mörder endete unter der Hand des Henkers. Durch ſeine unbeirrbare Gerechtigkeitsliebe hatte ſich nun Wensley damit ſchon einen Namen gemacht. Berühmt aber wurde er, als er eines Tages in Scotland Yard erſchien und eine ganze Kohorte Schwerverbrecher an Handſchellen herein⸗ führte. Das waren die ſogenannten Banditen von der Sidney⸗ Street, die monatelang einen ganzen Stadtteil unſicher gemacht hatten. Whitechapel war zum reinen Wildweſt geworden. Am hellen Tage wurden Raubüberfälle verübt. Die Banditen, die immer maskiert auftraten, ſchienen ſtets nach der Tat wie vom Erdboden verſchwunden. Inſpektor Wensley tauchte einige Zeit in der Unterwelt unter. Er benutzte dieſe Zeit, um nach den Banditen zu forſchen. Als angeblicher Matroſe trat er in ihre Dienſte. Er nahm ſogar an einem kleinen Ueberfall teil, um einmal alle Mitglieder der Bande zuſammen kennen⸗ zulernen. Groß war das Erſtaunen der Verbrecher, als eines Abends Wensley in ihrem Zufluchtsort erſchien und ſie alle durch ſeine Schutzleute feſtnehmen ließ. Conan Doyle erkannte an, daß Sherlock Holmes es nicht beſſer hätte fertigbringen können. Wensley war nun ein berühmter Mann in Scotland Yard. Er wurde in Zutunfſt damit betraut, ganz ſchwierige Mord— affären aufzuklären. Man nahm Wensley immer dann, wenn man vermutete, daß der Täter ſich in der Unterwelt verſteckt hielt. Wensley ſprach den Dialekt der Verbrecherkreiſe derart gut, er verſtand ſich ſo vorzüglich zu maskieren, daß er ſeinen anderen Beinamen, nämlich:„Der Mann mit den tauſend Masken“, mit Recht verdiente. Drei Schutzleute waren in der Londoner City ermordet worden. Wensley verſchwand auf einige Wochen in Whitechapel. Als er wieder zum Vorſchein kam, brachte er die Täter gleich mit. Auf ähnliche Weiſe entlarvte er einen früheren Schutz⸗ mann, der eine Frau durch Gift ermordet hatle. Ein gewiſſer Emil Voiſon, der ſeine Geliebte zerſtückelt hatte, vertraute Wensley als verkappfen Schwerverbrecher ſein Geſtändnis an. Die Mörder Browne und Kennedy, die auf beſonders beſtla⸗ liſche Art einen Polizeibeamten ermordet hatten, wurden da— durch entlarvt, daß Wensley in der Maske eines freigebigen Seemanns die Gunſt ihrer„Bräute“ erwarb. Hunderte von Epiſoden, deren Held Wensley war, werden heute noch in Scotland Yard erzählt. Mancher Trick, den er anwendete, wanderte in die Kriminalromane. In der Erfindung neuer Masken, neuer Verwandlungen war Wensley unerſchöpflich. Im ganzen hat er ſiebenundvierzig Mörder dem Henker über— liefert. Und was vielleicht ſchwerer wiegt: er hat zehn un⸗ ſchuldig Verdächtigte vor dem Schafott bewahrt. Wenn es galt, einen Juſtizirrtum zu verhindern, ſchien Wensley ſich zu ver⸗ doppeln. Er ruhte nicht eher, bis er den wirklich Schuldigen ermittelt und den Schuldloſen aus dem Unterſuchungsgefängnis befreit hatte. Als Wensley vor kurzem begraben wurde, folgten viele ſeinem Sarg, die dieſem unbeſtechlich gerechten Manne ihre Ehre oder ihr Leben zu danken hatten. Die beiden anderen„großen Kanonen“, Hawkins und Carlin, treten nur deshalb hinter Neil und Wensley zurück, weil ſie häufig im Geheimdienſt beſchäftigt wurden. Man hat über ihre Taten an der Oeffentlichkeit weniger erfahren. Carlin hat ſich beſonders im Kriege als Spionenjäger hervorgetan. Daneben war ſeine Spezialität die Ueberwachung der Rauſch⸗ gifthändler, von denen er auch eine große Zahl der gerechten Strafe auslieferte. Hawkins, der Gentleman unter der„Big four“, ſchenkte ſelne Aufmerkſamkeit meiſtens den eleganten Dieben, den Hoch⸗ ſtaplern und Scheckbetrügern. Hawkins verkehrte in der vor⸗ nehmen Welt, wie Wensley in der Unterwelt. In den Spiel⸗ ſälen, auf den Rennplätzen und in den großen Hotels ging Hawkins auf Jagd aus. Und man kann ſagen, daß es ihm an Wild nicht fehlte. Es gibt keinen Hochſtapler von Format, den Hawkins nicht kennenlernte. Allerdings war dieſe Bekannt⸗ ſchaft immer ziemlich peinlich. Sie begann bei angenehmer Unterhaltung und endete mit einem Griff in die Taſche, um die Handſchellen hervorzuholen. Oft unternahm der Gent⸗ leman-Detektiv weite Reiſen, nach Rußland, ſogar nach dem fernen Oſten und nach Indien, um einem Hochſtapler nach⸗ zuſpüren. Hawkins war recht das Vorbild des eleganten, witzigen und abenteuerluſtigen Meiſterdetektivs, wie wir ihn aus den Groſchenheften der Vorkriegszeit kennen. Er ſchien ſein ſchweres Amt nur aus Liebhaberei auszuführen, ein Welt⸗ mann, der entzückend zu plaudern verſtand, ein gern geſehener Gaſt, beſonders von den Frauen. So liebenswürdig er aber auch ſein konnte, ſo energiſch und geſchickt ging er vor, wenn es galt, die Frucht monatelanger Bemühungen zu pflücken. Wehe dem Verbrecher, der es verſuchte, ſich der Verhaftung durch Flucht zu entziehen. Hawkins war nicht umſonſt ein Meiſter im Piſtolenſchießen. Einmal hat er in Liverpool einen langgeſuchten Bankbetrüger von einem ſechsſtöckigen Hauſe heruntergeſchoſſen... Hawkins iſt ſchon ſeit einigen Jahren tot. Ebenſo Carlin und Wensley. Als letzter repräſentiert Arthur Neil, der auch ſchon über fünfundſechzig Jahre alt iſt, die großen„Big four“. Hunderte von jungen Kräften ſind in dieſer Schule aus⸗ gebildet. Man ſieht neue Geſichter und jüngere in Scotland Yard. Aber allen gelten als Klaſſiker der praktiſchen Krimina⸗ liſtit die berühmten vier„großen Kanonen“, deren Taten un⸗ übertrefflich ſind. g f B. M. V. Nächtliches Kornfeld von F. Schrönghamer-Heimdal, Paſſau⸗ Haidenhof. Traumgehalten atmeſt du Wie ein ſchlafend Menſchenkind Weißen Mondgefilden zu, Und ein wellendweicher Wind Wiegt dich leiſe hin und her, Wie nur eine Mutter kann, Doch du ſelber weißt nicht, wer Dir ſo viel der Lieb getan, Daß du durch die Schlafenszeit Wonnig hin und wider ſchwankſt, Und der Liebe Tränenleid Unbewußt im Taufall krankſt, Aber wenn du aufgewacht, Und das Dunkel dämmernd flieht, Segneſt du die hohe Nacht Mit der Lerche hohem Lied, Die zum Tag- und Dankgeſang Jauchzend deinem Schoß enkſprang. SSD S r S Die fehlenden 40 Marl Eine luſtige Geſchichte von Carola von Eynatten. Ich war erſt gegen Tagesanbruch heimge— kommen und lag noch in tiefem, ſüßem Schlummer, als ein heftiges Klingeln an meiner Flurtür mich aufſcheuchte. Wütend ſtand ich auf und fuhr in die Kleider, dann eilte ich hinaus, um zu öffnen. Draußzen ſtand das Mädchen meiner Tante. Es fah verſtört aus. „Iſt dem gnädigen Fräulein etwas zuge— ſtoßen?“ fragte ich erſchreckt. „3 gnädig Fräulein iſt ganz munter, aber's ganze Geld, was dag'legen hat,'s waren ein paar Tauſend, is fort!“ „Einbruch?“ „Däs wiſſen mir nit, ſehen tut mer nix.“ „Ich komme ſofort.— Die alte Dame iſt wohl ſehr aufgeregt?“ „Nit amol ſo arg, Herr Doktor.“ Eine Viertelſtunde ſpäter ſtand ich in Tante Malchens Wohnzimmer.— Wie ſah es hier aus! Der bunte Inhalt ſämtlicher Schubfächer war über den Teppich geſtreut, und mitten in dieſem Wirrwarr ſtand die alte Dame. Auch Baſe Sukerl— ein Ober— förſterstöchterlein aus dem Wienerwald und ſeit ſechs Wochen bei der Tante zu Geſell— ſchaft— war anweſend. Sie ſaß auf dem Fenſterbrett, ſchlenkerte mit den Beinen und biß herzhaft in eine Butterſemmel. „Die Tant' ſucht ihr Geld. Das kommt da— von, weil ſie's überall umanander ſteckt aus Furcht vor an Dieb!“ klärte mich die Kleine auf „Jch habe nichts Beſſeres gewußt, als das Gelg an ſolchen Plätzen zu verwahren, wo nicht ſo leicht jemand danach ſucht,“ verletzte die alte Dame. „Wieviel haſt du gehabt, Tante?“ fragte ch „26683 Mark in Silber und Banknoten.“ Sa niel Geld im Hauſe zu halten— eine ſolche Torheit! Tante Malchen wurde doch wohl ein bißchen altersſchwach! Sie war ja auch ſchon Zweiundſiebzig! Die Suche begann, ich betrieb ſie gewiſſen— haft, aber vergeblich. In den fünf anderen Stuben ſah es teilweiſe noch ſchlimmer aus, doch ſchreckte mich das nicht ab von der Fort⸗ ſetzung des begonnenen Werkes.— Ich triumphierte— als es gegen Mittag war, hatte ich 2628 Mark beiſammen! Ein paar Silbertaler hatten in einem Strumpf, ein paar im Futter eines Aermels, andere in einent Schächtelchen, in einem Salzdöschen oder in ſonſt einem als Sparkaſſe möglichen Objekt geſteckt. Die Banknoten aber hatten in Gebet⸗ und Rechnungsbüchern, zwiſchen den Falten von Wäſcheſtücken gelegen. Nur die noch fehlenden 40 Mark ließen ſich nicht finden. a Ji) füchte wie ein Verzweifelter— um⸗ ſonſt!— Fatal! Alte Leute von Tante Mal⸗ chens Schlag ſind des törichteſten Verdachtes fähig, zumal wenn ſie kindiſch werden. Und ich mußte mich preisgeben— wehrlos— duldend— wie ein Opferlamm! Verfolgt von dieſen peinlichen Gedanken ſetzte ich die Rachforſchungen fort.— Halt! Da kam mir die Erleuchtung. Ehe ich von Hauſe fortging, hatte ich hundert Mark zu mir geſteckt, um die alte Dame fürs erſte mit Geld zu verſehen.— Das war die Rettung! Lleber einige Taler opfern, ſo hart es für einen Arzt von geſtern iſt, als ſich einem ent⸗ ehrenden Verdacht auszufetzen. Zwei Minuten ſpäter ziehe ich die Hand, die zwei Scheine zu je zwanzig Mark um⸗ klantmert, zwichen Sitz und Rückenlehne eineg Sofas hervor und halte ſie der Tante geöffnet hin. Die laule Seite Beilage zur Anterhaltung und Belehrung „Jetzt haven wir alles, Tantchen!“ Sie ſchaut mich flüchtig an, ſteckt die Scheine ein und ſagt trocken:„So?“ Ich bin baff— nicht ein Dankeswort! Suſerl, die bei der„Hausſuchung“ keinen Finger gerührt, lobt mich vergnügt:„A feiner Spürhund biſt, Rudi, dös muß mer dir laſſen!“—— Eine Woche iſt in Frieden vergangen, als ich eine Karte folgenden Wortlautes erhalte: „Komm' Punkt 5 Uhr; es preſſiert. Sufi.“ Was mochte das bedeuten?— Der Tag vergeht mir in Sorge. Natürlich bin ich auf die Minute pünktlich. Tante iſt ausgegangen, das hübſche Bäslein in übler Laune. „Du,“ empfängt ſie mich ſchroff,„geſtern hat die Tante beim Notar ihr Teſtament unterſchrieben— i bin ihre anzige Erbin!— Waßt, was du biſt? A Dalk, wie's kan zweiten mehr gibt!“ Ich ſtehe ſprachlos— die unerwartete Nachricht und Suſerls Ton!— Iſt's nicht, als wollte ſie mir einen Vorwurf machen? „Dich kann's doch nur freuen, Suſi—“ „An Schmarrn g'freut's mi, bin ka Erb— ſchleicherin net!— D' Halbſcheid du, d' Halb ⸗ ſcheid i, ſo hat's die Tant' vorg'habt— da mußt du alles verpatzen mit die dalketen Zwanzgerſcheine!“ Und Tränen— echte Perlen— laufen über die roſigen Wangen.„A Fall'n war's, und du biſt brau einitappt!“ „Wieſo?“ „Weil's gar net mehr als 2628 Mark ver— ſteckt hat, die Tant'— Komedi hat's g'ſpielt — und's Teſtament, dös— dös is Nach— ſpiel!“ „Und der Zweck?“ „Wiſſen hat u ſ' wollen, ob du aa ua Liebe— diener biſt wie d' anderen, oder ob d' Kou— rage haſt, zu ſagen: Mehr find' i net. alſo is aa net mehr da!— Du k haſt's net g'habt, und dös is, was ſie ſo hölliſch gift'! Sie ſagt: Wenn aner, der no nix verdient, 40 Mark an a reiche alte Tant' wegſchmeißt, ſo will er's halt beerben!— Drum expreß net!“ Ich bin niedergeſchmettert— eine ſolche Blamage! „Du, Rudi, i waß was, und dös g'ſchieht!“ tönt Suſerls liebes Stimmchen in meinen Jammer.„Später amol teilen wir, die Tant' hat's eh ſo haben wollen—“ „Suſerl!“ „No, was is?“ und die Kirſchenaugen blitzen mir eine Herausforderung zu. „Suſi— Mädel, das kannſt du mir nicht zumuten— außer—“ „No, was denn— außer?“ „— außer du verlobſt dich auf der Stelle mit mir!“ Die Kleine wurde feuerrot. Das hindert ſie aber keineswegs an einem ſchnippiſchen: „Sonſt nix?“ „Nichts weiter!“ antworte ich keck. Ein paar ewig lange Minuten, dann gibt mir Suſerl ihr Händchen und ſagt energiſch: „Meinetwegen!“ So waren wir verlobt und glücklich oben— drein!—— Aber Tante Malchen in ihrem Groll? Mir wurde ſchwül. „Die krieg i ſchon herum, und wenn net, dann ſag' i halt: B'halt dei' Geld, i mag's gar net. Der Rudi hat a bißl was, i hab' a bißl was,'s geht aa ſo!“ Das liebe Mädel! Ein großes Vermögen wollte ſie ſich verſcherzen. mir zu Liebe! Tante Malchen aber, deren Zorn ſchon längſt verraucht war, erhob keine beſonderen Einwendungen, ihr ſelbſt war dieſe Löſung jedenfalls die willkommenſte. Die Fahrlarte am Hut Von Franz Wichmann. Der Schnellzug war ſchon weit draußen auf der moorigen Hochebene, als der Schaff⸗ ner dazu kam, in den vollbeſetzten Abteilen die Fahrkarten zu durchlochen. Ein allgemeines Suchen in Portemon— naies, Kleidern und Brieftaſchen begann, während der Beamte ungeduldig wartete. „Sieh nur, der Herr da vorn am Fenſter iſt praktiſch,“ flüſterte eine junge Frau ihrem Manne zu,„der hat ſeine Fahrkarte an den Hut geſteckt.“ i „Yenkee-Manier. Wahrſcheinlich iſt er in Amerika geweſen.“ Bei dieſen ziemlich laut geſprochenen Wor⸗ ten richteten die Nächſtſitzenden ihre Blicke auf den feingekleideten ſchwarzbärtigen Paſ⸗ ſagier am Fenſter. Nur der ſchon etwas ab— getragene Strohhut paßte nicht recht zu dem eleganten Anzug. Der Reiſende, der wahr⸗ ſcheinlich aus den Alpen kam, ſchien ſich ſehr für die flache Landſchaft mit ihren eintönigen Torſgräben, den düſteren Föhrenwäldern und ihrem unbegrenzten Horizont zu intere“ ſieren. Immer wieder lehnte er ſich weit aus dem Fenſter, um die vorüberfliegenden Bilder genau zu betrachten, und bemerkte bei dieſer eifrigen den der Schaffner Beſchäftigung garnicht, in fte, 8 „Fahrtarte vorzeigen.“ Der Naturfreund hörte nicht. „Ihre Fahrkarte, mein Herr!“ Das klirrende Raſſeln des Zuges ver— ſchlang auch die lautere Mahnung. Jetzt verlor der Beamte die Geduld und klopfte dem Unachtſamen energiſch auf die Schulter. „Die Fahrkarte möcht' ich ſehen,— bitte.“ Das wirkte endlich. Mit ärgerlicher Miene fuhr der Reiſende jäh herum. „Was—— wollen Sie, ach— ſo——“ Ein Aufſchrei tönte durch den Wagen, halb erſchreckt, halb ſchadenfroh: „Ihr Hut,— Herr, Ihr Hut!“—— Bei der ſchnellen Bewegung hatte der hohe Strohhut den oberen Fenſterrand geſtreift und war im Augenblick mit der vorüberſau— ſenden Luft davongewirbelt. Verblüfft ſchaute der Barhäuptige dem Verſchwunde⸗ nen nach. „Unglücksmenſch,— was machen Sie!— mein Hut,— meine Fahrkarte—— „Bitte vielmals um Entſchuldigung,— ſtotterte verlegen der Beamte,— aber Sie hörten nicht—— und Ihre Fahrkarte—“ „Die ſteckte ja am Hute. Um Gotteswillen, — ich muß ſie wiederhaben,— eine Durch— gangskarte von München nach Berlin.“ Außer ſich griff der Fahrgaſt nach der Not⸗ leine über ſeinem Kopfe. Aber der Schaff⸗ ner fiel ihm in die Arme. „Was fällt Ihnen ein. Den Zug dürfen Sie nicht aufhalten. Das koſtet 40 Mark.“ „Aber Sie wollen doch meine Fahrkarte.“ „Wie können Sie dieſe auch an den Hut ſtecken—“ „Aus Rückſicht auf Sie,— der ſchnelleren Erledigung wegen. Und wer erſetzt mir meinen Hut? Nun kann ich mit meiner Reiſemütze in Berlin einziehen.“ „Ein unglücklicher Zufall,— mein Herr, — und wenn wirklich Ihre Fahrkarte—“ er blickte fragend im Abteil umher. „Ja, ja, der Herr hat ſie am Hute gehabt“ — beſtätigten die Umſitzenden,.——„wir haben es alle geſehen.“ „Sie werden mir den Verluſt erſetzen.“— „Die Sache iſt allerdings meine Schuld“ — gab der Beamte zu,——„ich werde den Vorfall in Ingolſtadt melden und Ihnen eine Beſcheinigung beſorgen. Den Hut erhalten Sie ſchon wieder. Der Streckenwärter wird ihn finden und ſoll ihn dann auf die Station ſchicken. Ich ſorge ſchon dafür, nennen Sie mir Ihren Namen.“ Der Fahrgaſt zog das Notizbuch aus der Taſche, riß einen Zettel heraus und ſchrieb eine Adreſſe in Berlin darauf. Der Schaffner ſchien froh, den peinlichen Vorfall einſtweilen erledigt zu ſehen. Auch der Reiſende beruhigte ſich, als ihm in In⸗ golſtadt ein Schein über die gelöſte Fahr⸗ karte nach Berlin eingehändigt wurde. Gleichmütig entnahm er ſeiner Reiſetaſche eine leichte, ſchwarze Stoffmütze, die er feſt auf das dunkle Haar drückte. Aber aus dem Fenſter ſah er nicht mehr. Das unange— nehme Erlebnis hatte ihm offenbar die Freude an der Natur verdorben. * Als der Schaffner am folgenden Tage mit dem erſten Schnellzug von Berlin zurück— kehrte, benutzte er den Aufenthalt in Ingol— ſtadt, nach dem verlorenen Hute zu fragen. Er war wirklich auf dem Bahndamm gefun— den und zerdrückt und beſchmutzt eingeliefert worden. Kritiſch betrachtete der Beamte das corpus delicti.— War es wirklich der Mühe wert, den nachzuſchicken? Solch ein Exem— plar konnte man ja überall für 50 Pfennig kaufen Aber da,— wahrhaftig— unter dem braunen Bande ſteckte noch die Fahr— karte. Gewiſſenhaft zog er ſie heraus, um ſie am Schalter abzugeben. Aber kaum hatte er einen Blick darauf geworfen, als er, wie von einer Tarantel geſtochen, zurückſuhr. Was,— eine einfache Fahrkarte von Mün— chen nach Dachau, die nur dazu gedient hatte, die Bahnſteigſperre zu paſſieren! Eine raf— finiert ins Werk geſetzte Komödie,— ein ge— meiner Gaunerſtreich, dem die Bahn zum Opfer gefallen. Der elegante Spitzbube war 12 Stunden im Schnellzug zweiter Klaſſe umſonſt gefahren und hatte in Berlin natür— lich längſt das Weite geſucht. Der Kuckuck mochte den Durchgänger noch finden! Buntes Allerlei Eine fliegende„Arche Noah“. Wie einſt vor der Sindflut Noah in ſeine Arche von jeder Tiergattung ein oder zwei Exemplare aufnahm, um ſie vor dem Untergang zu ſchützen, ſo beſtiegen neulich zahlreiche Tiere: Aasgeier, Eulen, Adler, Uhus und andere Vögel, zwei Mouflons, ein Witwen- und ein Brüllaffe, ein paar junge Känguruhs, Beu⸗ telratten und eine weiße ſüdafrikaniſche Katze in London ein Expreßflugzeug der Deutſchen Lufthanſa, um nach Berlin und von da weiter nach Wien zu fliegen. Ein Sen zeug eine ein Kilogramm ſchwere stiſte mer 100 Moskitos von Rom nach Hamburg ge⸗ bracht werden, wo die Stechmücken von dem Tropeninſtitut benötigt wurden. Dieſe Transporte zeigen, wie ſehr ſich die Flug⸗ zeuge zur Tierverfrachtung eignen, da ſie die Reiſezeit auf ein Minimum abkürzen, zeigen aber auch, daß beſonders die deutſchen Flug⸗ zeuge von den Tiertransporteuren bevor— zugt werden. So ſtellen ſich die deutſchen Flugzeuge immer mehr in den dienſt der Wiſſencchaft. Leſeſäle nur noch im Badeanzug betreten! Die Verwaltung der Univerſitäts-Bibliothek in Manila auf den Philippinen hat angeord— net, daß die Leſeſäle„aus hygieniſchen Gründen“ nur noch im Badeanzug betreten werden dürfen. Da die Philippinen zu den heißeſten Flecken der Erde gehören, rief die neue Anordnung zunächſt keine beſondere Aufregung hervor. Bald danach erklärte aber der Direktor, daß ſie ſich ſehr günſtig ausgewirkt habe, weil— kein einziges Buch ſeitdem mehr geſtohlen worden ſei. Dieſer wahre Grund der Anordnung hat allerdings über Manila hinaus heiteres Intereſſe ge— funden. Schmetterlinge fliegen über Meere. Wenn man jetzt wieder die Schmetterlinge über die Blüten hinſchweben ſieht, ſo möchte man die⸗ ſen zarten Lebeweſen, die ſo leicht durch die Luft tanzen, nicht die Kraft zutrauen, weite Wanderungen zu unternehmen. Und doch ſteht feſt, daß die Schmetterlinge Meere übec⸗ fliegen, und man hai große Schmetterlings⸗ züge z. B. mitten auf der Oſtſee angetrof⸗ fen, die ſie überquerten. So ſind alſo auch dieſe leichten„Sommervögel“ Zugvögel, aber ihr Wandertrieb beruht auf anderen Urſachen als die der wirklichen Vogelwelt. C. Mel⸗ lows, der ſich in der„Nature“ mit den Schm't⸗ terlingswanderungen beſchäftigt, hält es für ausgeſchloſſen, daß die Geſchöpfe etwa wider ihren Willen von Stürmen erfaßt und über die Waſſerflächen getragen würden. Vielmehr hat er einen ſehr ſtarken Wandertrieb bei ihnen feſtgeſtellt, der ſogar Schmetterlinge, die ſonſt nur am Tage fliegen, dazu zwingt, ihre Wan⸗ derungen auch des Nachts fortzuſetzen. Freilich reicht ihre Kraft für ſolche rieſigen Dauer⸗ flüge nicht aus; ſie laſſen ſich aber auf den Wellen nieder und ruhen ſich aus, um dann neu geſtärkt den Weiterflug anzutreten. 2— Luſtige Elle „Mutti, ich habe vier Fliegen gefangen, zwei männliche und zwei weibliche!“ „Wieſo denn männlich und weiblich, Peter?“ „Ja, zwei krabbelten über den Eßtiſch, und zwei ſaßen auf dem Spiegel!“ (Hemmets Journal). Der Profeſſor(von ſeiner Zeitungslektüre aufſehend):„Wiſſen Sie eigentlich, was eine Statiſtik iſt, Anna?“ Anna, das Mädchen vom Lande:„Nein, Herr Profeſſor, was iſt denn das?“ Profeſſor:„Das iſt etwas recht Wichtiges. So gibt es zum Beiſpiel eine Statiſtik, die feſtgeſtellt hat, daß jedesmal, wenn ich atme, ein Menſch ſtirbt!“ Anna(verſtört):„Das iſt ja furchtbar. Da werde ich mich jedenfalls immer etwas im Abſtand von Ihnen halten, Herr Profeſſor!“ (Vart Hem). „Lieber Vater, du haſt mir ja was Schönes eingebrockt. Die Aufgaben, die du geſtern für mich ausgerechnet haſt, waren ſämtlich falſch!“ „Donnerwetter, Junge, das iſt mir aber peinlich!“ „Na, tröſte dich, Vater, die anderen Väter hatten auch nicht beſſer gerechnet!“ (Politiken). Aus der Welt des Wiſſens Der Simplontunnel iſt in ſieben Jahven, der St. Gotthardtunnel in achteinhalb Jah⸗ ren erbaut worden; der Alpennintunnel, der demnächſt dem Verkehr übergeben wird, hat zu ſeiner Fertigſtellung nicht weniger als 12 Jahre gebraucht. * In den letzten 15 Jahren hat in den Vereinigten Staaten dis Zahl der Pferde und Maultiere um 8 Millionen abgenom⸗ men; demgemäß ſind 18 Millionen Morgen Land, die früher gebraucht wurden, um Pfer⸗ defutter zu bauen, mit Baumwolle, Weizen und Mais beſtellt worden; da ſich aber die Nachfrage nach dieſen Produkten nicht in glei⸗ chem Maße geſteigert hat, ſo iſt man der An⸗ licht, daß dadurch die Ueberproduktion und die Wirtſchaftskriſe entſtanden ſei. Der größte Binnenſee iſt das Kaſpiſche Meer, es iſt 800 mal größer als der Bodenſee. Eine Darmſaite von 1 Millimeter Stärke 2 einen Druck von fünf Zentnern aus⸗ —.... ͤͤ—— Kampf dem Verlehrsunfall Durchführung der Reichsverlehrserziehungs⸗ woche. Karlsruhe, 8. Juni. kehrsunterricht“, en über„ Unter Führung der Landesſtelle Baden des ſo Reichsminiſteriums für Propaganda und Auf⸗ klärung wird in 0 11 8 ade verkehrserziehungswoche in der Zeit vom 8. bis 16. Juni durchgeführt. Ihre Durchfüh⸗ rium rung erfolgt im Rahmen einer allgemeinen Unfallverhuͤtungsaktion der Reichsregierung mit dem Zweck der Erziehung aller Fahrzeug⸗ führer und Fußgänger zu einer für den heu⸗ ligen Umfang des Straßenverkehrs ſo überaus notwendigen Verkehrsdiſziplin, einmal im eige⸗ nen Intereſſe, zum anderen aber auch im e der Geſamtheit. Wie groß dieſe Gebäuden, Gefahr“. AUnfallziffer aus dem Jahre 1932. Hier wa⸗ ren es über 32000 Perſonen, die allein durch Straßenunfälle zu Schaden gekommen waren, vielfach mit tödlichem Ausgang. Verkehrserzieheriſche Maßnahmen. Die Verkehrserziehung ſoll über verſchiedene Wege erzielt werden. Der eine Weg führt über die allgemeine Verkehrserziehung auf der Straße während der Unfallverhütungs⸗ woche, der andere über eine propagandiſtiſche muß. Attion. Brauch und Märe 1 Die erſte Erziehungsmaßnahme führt die badiſche Polizei aus durch ſtrenge Ueber⸗ wachung aller Verkehrsvorſchriften in den Verlehrserzehungstagen, gleichviel, ob für Fußgänger oder Fahrzeugführer. Wer ſich perfündigt, wied gekennzeichnet. Der Fußgän⸗ get erhält ein Merlbiatt ausgehändigt, worin er alle Verkehrsregeln e die er auf der Straße zu beachten hat. Mit ihm auch der Radfahrer und Kraftfahrer. Kraftwagen aber, Wie der deren Führer wider die Verkehrsordnung ſün⸗ dern auch digen, werden mit einem kleinen Plakat be⸗ klebt, auf dem Verkehrsſünden dargeſtellt ſind, ſie werden alſo öffentlich gebrandmarkt. Eine zweite Erziehungsmaßnahme iſt die Unterſuchung aller Fahrzeuge auf ihren ver⸗ kehrsſicheren Zuſtand. Während der Erzie⸗ hungstage werden an allen Standorten der Automobilverbände Fahrzeugappelle abgehal⸗ ten und jeder Kraftwagen, jedes Kraftrad und Fahrrad auf ſeine Verkehrsſicherheit geprüft, insbeſondere auf den ordnungsmäßigen. Zu⸗ ſtand des Scheinwerfers, des Schlußlichtes, der Signalvorrichtung und der Bremſen. Ne⸗ ben dieſem Appell führen die Automobilver— bände in allen größeren Städten Badens Pro⸗ pagandafahrten durch mit dem Zweck, für die allgemeine Beachtung der Verkehrspor⸗ ſchriften zu werben. Am Schluſſe dieſer Pro⸗ pagandazüge, die den Auftakt der Erziehungs— woche in Baden geben, wird an einem öffent⸗ lichen Platz ein Verkehrsunfall demonſtriert. Der„verunglückte“ Kraftbagen verbleibt dann während der ganzen Woche am Platze als warnendes Beiſpiel. Von hier aus werden kurze Anſprachen und Leitſätze an die Vor⸗ übergehenden geſprochen. Propagandiſtiſche Aktion. Dienen die vorſtehenden Maßnahmen vor⸗ nehmlich der Verkehrserziehung auf der Stra⸗ he, ſo ſoll durch eine Reihe von Vorträgen eine verkehrserzieheriſche Einwirkung erreicht werden, die auf die Dauer berechnet iſt. Sämtlichen Ortsgruppen der NS.⸗Volkswohl⸗ fahrt ſind fünf Vortragsrrihen mit Lichtbiedern zugegangen. Dieſe Vorträge werden während der Unfallverhütungswoche auf breiter öffent⸗ licher Baſis durchgeführt. Für die Allge⸗ meinheit dient ein Vortrag mit dem Thema „Bekämpfung der Gefabren des Verkehrs durch ler Voltsgenoſſen“, Ueber das Thema„Behütet Eure inder vor den Ge⸗ fahren des Verkehrs“ wird vor der NS. Frauenſchaft geſprochen. Schüler hören den die Erziehung al die politiſchen Verbände einen Marſchtolonne und Verkehrs⸗ ordnung“ und die Betriebsbelegſchaften einen Vortrag über ene 8 1 95 t“. Außerdem iſt das Unterrichtsminiſte⸗ 10 gebeten worden, während des Unter⸗ richts den Schülern durch ihre Hinweiſe auf die Verkehrsdiſz laſſen. Große Plakate in al in den Schulen, in Warteräumen uſw. weiſen ebenfalls auf die Verkehrsregeln ur Durchführung der Verkehrserziehung 1 5 ird in jeden chädigung ſich auswirken kann, zeigt eine ſchuß geblde 0 5 amtsleiter der NS.⸗Voltswohlfahrt und ein Vertreter der NSKK. angehören. 5 Es iſt dringendſte Pflicht eines jeden Voils⸗ genoſſen, dieſe Erziehungstage ſehr ernſt zu nehmen, damit die großen Bemühungen um ch ein gutes Ergebnis zeitigen, das in der VPetringerung der täglichen Opfer der Verkehrswidrigleit zum Ausdruck kommen un⸗ ſelbſt au Aberglauben der Menſchen.— merkwürdi⸗ ges in Fiſchköpfen. Von Werner Lenz. Bauer in treuer Verbundenheit mit ſeiner Scholle nicht nur der Schirmer und Bearbeiter des Heimatbodens iſt, ſon⸗ das alte deutſche Kulturgut, Brauch, Sitte und Weistum, hegt, ſo iſt der gleich ihm ewig mit der heimatlichen Natur verbundene Fiſcher ein Wachtpoſten volks⸗ tümlichen Weſens und alt⸗ehrwürdiger Art. Wer in der deutſchen Seele leſen. will, gehe zum are zum Fiſcher, zum Schäfer und laſſe durch ihren ö N gel reden! Nirgends ſpiegelt ſich der Geiſt der Ahnen ſo deutlich wieder als in den hegen undo pflegen. Lehrer paſſende iplin erteilen zu 5 öffentlichen dern die Floſſenträger aus deren Umland von Krieg Sterbezeit bedroht iſt. im Fiſcherſtand trägt in ſeinen Kopfknochen Mund die deutſche Vor⸗ —— H————— Die Menſchenſeele mit ihren Vielfältig⸗ keiten— ungekünſtelt und lebensecht— leuchtet aus all dem überlieferten Volksgut Vortrag ihres Lehrers„20 Minuten Ver] heraus. Schweigſam wie ſeine Filche iſt der Fiſcher. Dafür denkt und grübelt er um ſo mehr. Ja, ſogar das Geheimnis des Schweigens der Fiſche erkennt er als einen Schleier der Natur. Denn die„ſtumme Sprache“ der Fiſche hat ſchon mancher Fiſchersmann verſtanden, beſonders wenn er ein dee d iſt. 9715 iſt n 1000 Glück mit dieſer Gabe verbunden, denn no 2 ö g immer iſt ein ſolcher Menſch ſpäter einmal nügt es, daß der neldiſche, Nachbar ein ertrunken und muß nun ewig mit den ſtil⸗ len und für ihn doch geſprächigen Kamera⸗ hin, desgleichen eine Broſchüre„Kampf der den ſchwimmen. In Mondnächten kann man ſolche Unglückliche ſehen! Schließlich ſind ja 2. die Fiſche oft auch nur verzauberte Men⸗ 1 einzelnen Amtsbezirk ein Aus- ſchen, die unten in verſunkenen Städten auf m der Landrat, der Kreis⸗ dem Meeresboden wohnen. Sie ſpielen dem i Menſchengeſchlechte auch manchen Streich. Auch eine Fiſchreuſe kann man So iſt es unbeſtreitbar, daß ein pommer⸗ ſcher Fiſcher, der im Gegenſatze zu ſeinen ehrbaren Gefährten gottlos und roh war, einen Fiſch fing, der ſich ihm zum Schrecken in eine rieſige Schlange verwandelt hatte. ganz einleuchtende Gedanke zugrunde zu Noch in derſelben Nacht ſtarb der Böſewicht liegen, daß durch den Schimmer im Glaſe und ſeine unlautere Seele fuhr zur Hölle. Auch bleiben die erſehnten Fiſchſchwärme vom Küſtenlande fort, wenn die Bevölke⸗ rung geſündigt oder auch durch frevelhafte Neugier die Fiſche geſtört hat. Ebenſo wan⸗ 6 Flüſſen fort, und anderer Zauberkräftige Steine findet der Kun⸗ dige im Kopfe des Karpfen 0 Kaulbarſches. Gefeit gegen, die Vezau⸗ berung des Teufeis iſt der He ch t, denn er Marterwerkzeuge des Heilandes, das große Kreuz, die beiden Halbkreuze der Schächer, den Speer, den Stab, damit man dem Schmachtenden den Eſſigſchwamm reichte, und ſogar ein Abbild des Beiles, damit das heilige Kreuz zuſammengeſchlagen wurde. ae en bee, Ne Biege daß nach Wiederherſtellung ſeiner Geſundheit kann die wohltätige Wirkung des mit ſol⸗ chen Symbolen ausgeſtatteten — denn ein ſolcher iſt der Hecht trotz allem Sagen und Sitten, die jene Volksgenoſſen— erfahren. Ißt der Fieberkranke die klei⸗ nen Viſche, die im magen en ge⸗ weſen find, ſo weicht das hitzige Leid 3 Fiſche ſind der Reichtum des Meeres un ſeiner Anwohner. Ein volles Neß iſt d Lohn ſchwerer und gefährlicher, al ſach⸗ gemäß durchgeführter Arbeit. Dennoch hilft man— ſo in Oſtpreußen mit folgendem Mittel— dem Glück ein wenig nach. Man bannt das Fangglück an das 1 55 indem man Roſenblätter, Senfſamen und den Fuß eines Wieſels in geheimnisvoller Mond⸗ nacht darin birgt. Aber leider kann auch das Fiſchglück geſtohlen werden. Dazu ge⸗ Stück aus dem„Glücksnetze“ ſchneidet, es verbrennt und die Aſche in ſein eigenes Netz ſtreut. Doch auch gegen dieſen eidzauber das Netz mit der linken Hand, ſo kehrt das Glück jenem den Rücken und kommt zum al⸗ ten Netz zurück! „glückhaft“ machen, indem man in ihr ein mit Wachs verſchloſſenes Gläslein verſteckt, das modriges, leuchtendes Holz und Queck⸗ ſilber enthält. Es ſcheint übrigens hier der Fiſche und Aale angelockt werden ſollen! Glückliche Fiſchfänge verſprechen die heiligen Nächte vor den hohen Kirchenfeſten und vor Himmelfahrt! Da ſoll jeder Fiſcher in Fluß und See die ganze Nacht durchfiſchen. Den erſtgefangenen Fiſch ſoll ein Angler nie verſchenken; er bringt dem Fänger Glück. Fiſchern, die an verbotenen Stellen oder un⸗ waidgemäß fiſchen, erſcheint der„Feuer⸗ mann“, der Boot und Fiſcher in die Tiefe hinabzieht! und des Erholungsurlaub für Röhm. Berlin, 8. Juni. Das Preſſeamt der Ober— ſten SͤA⸗Führung teilt mit:„Der Stabschef der SA, Reichsminiſter Ernſt Röhm, har einen mehrwöchigen Krankheitsurlaub an getreten. Um allen Mißdeutungen vorzu⸗ beugen, läßt der Stabschef erklären. daß er die ganzen ſein Amt in vollem Umfange weiterführen wird. Ebenſo wird auch die SA nach ihrem Juli⸗Urlaub unverändert ihre großen Auf- gaben im Dienſte des Führers und der Be⸗ wegung erfüllen.“ Raubfiſches N Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale) Das große Haus, das die franzöſiſche Elektrizitäts⸗ firma ihrem Direktor eingerichtet hatte, war erleuchtet. Blanche Muriſier umarmte und küßte Evelyn Dalan⸗ dier herzlich: „Sie ſind heute wieder die Schönſte geweſen, Liebſte!“ ſagte ſie zärtlich.„Ich danke Ihnen für Ihr Kommen! Wenn Sie nicht wären, ich würde ja Dalandier ernſtlich böſe ſein, daß er meinem Mann gerade heute geraten hat, nach Alexandrien zu reiſen.“ „Ich werde mich bemühen, Ihre Verzeihung zu er⸗ ringen, Madame.“ Gaſton Dalandier küßte zum Abſchied korrekt Blan⸗ ches Hand, an der die Ringe ſunkelten. „Stellen Sie ſich das nicht ſo leicht vor, mein Herr“, ſagte ſie kokett. Ein ſehr ſchneller, dunkler Blick aus ihren ſchönen Augen ſtreifte ihn. Schon wandte ſich Blanche liebenswürdig zu Lothar Terbrügge, der abſchiedbereit hinter Dalandier und Evelyn ſtand. „Ich hoffe, ich ſehe Sie noch öfter, Monſieur Ter⸗ brügge!?“ „Ach, Sie gehen auch?“ fragte Dalandier.„Nun, wenn ich Sie im Wagen ein Stückchen mitnehmen darf?“ Terbrügge verbeugte ſich: „Wenn es Madame recht iſt?“ „Aber bitte ſehr!“ gab Evelyn etwas ſteif zut Ant⸗ wort. Sie war jetzt in Terbrügges Gegenwart immer befangen. Seit jenem vertrauten Geſpräch auf der Dahabiye hatten ſie ſich kaum noch allein geſehen. Ter⸗ n Anſpruch brügge war tagsüber immer geſchäf nommen, abends aber durch geſellſchaftliche Verpflich- tungen in einem der vielen Häuſer der europäiſchen Kolonie, die ſich dem Sohn der Firma Terbrügge, Ham— burg, bereitwillig geöffnet hatten. Ein⸗, zweimal hatte auch das Ehepaar Dalandier ihn in einen kleinen Kreis zu ſich gebeten. Aber da war keine Gelegenheit geweſen, allein mit Evelyn zu ſprechen Sie ſchien es auch beinah zu vermeiden. Es war, als ſchämte ſie ſich nachträglich der Geſtändniſſe, die ſie Lothar Ter⸗ brügge gemacht. g Lothar Terbrügge war feinfühlig genug, das zu reſpek⸗ tieren. Was konnte er ihr auch helfen? Je mehr er ſie und Dalandier zuſammen ſah, um ſo unmöglicher erſchien ihm dieſe Ehe. Ueberdies, man brauchte ja nur wenige Wochen in der europäiſchen Kolonie und dem europäiſchen Klub zu verkehren, um alle Skandalnachrichten über die Menſchen hier zu erfahren. Man erzählte ſich allerlei über Dalandier. Und nicht gerade Günſtiges über ſeine Treue. 5 5 Lothar Terbrügge hatte ſich nicht an dieſen Geſprächen beteiligt. Er wußte, wie der Kolonialklatſch überall blühte. Er liebte es nicht, ohne Beweiſe über Dinge zu reden, vollends über Dalandier. Er war ſich klar: er haßte dieſen Mann. Er haßte ihn, weil Evelyn unglücklich neben ihm war. Aber er konnte nichts tun. Evelyn ſchien zu ahnen, wie er innerlich zu dieſem Manne ſtand. Auch der Blick, mit dem Dalandier Lothar mitunter ſtreifte, wenn er ihn neben Evelyn ſah, hatte etwas Prüfendes. Um ſo erſtaunlicher war Lothar jetzt über die Aufforderung des Franzoſen. Bei der Heimfahrt war Dalandier von einer un⸗ gewohnten Liebenswürdigkeit. Er erzählte lebhaft und intereſſant. Lothar ſtaunte über die außerordentlich ſcharſe Menſchentkenntnis und die ungeheure Kombinationsgabe des Franzoſen. Er ſchien in wiriſchaftlichen und ſozialen Dingen gleich unterrichtet zu ſein. Und obwohl er es eigentlich nich te, es überkam ihn eine widerwillige Bewunderung für Dalandier. Faf Die erſte nationalſozia⸗ liſtiſche Jronkkämpfer ⸗ Siedlung. In der Nähe von Brie h im Südoſten Berlins iſe jetzt eine neue kleine Stadt im Werden, die erſte nationalſozialiſti⸗ ſche Frontkämpferſied⸗ lung der NSKOV. Bis zum 1. November ſollen 172 Frontſoldaten ihr Eigenheim beziehen können. gegen ſeinen Willen wurde er lebhafter, indes Evelyn. ſtill⸗beobachtend dabei ſaß. Ihr ſchönes, blaſſes Geſicht ſchien ziemlich teilnahmslos Nur in dem Augenblick wurde es lebendiger, als Dalandier geſchickt das Geſpräch auf Lothars wirtſchaftliche Pläne hier brachte.. „Wie lange gedenken Sie hierzubleiben, Monſieur Terbrügge?“ fragte er.„Ich hörte heute, wie Sie zu ein paar Herren von der deutſchen Kolonie Abreiſepläne äußerten. Wollen Sie ſchon ganz aus Agypten fort oder nur von hier?“ Gerade wollte Lothar antworten, daß er noch ein paar Geſchäftsbeſuche an der Levante entlang plante, um in Alexandrien zu enden. Da war es ihm, als ob Evelyn ihm einen ſchnellen, warnenden Blick zuwürfſe. 0 Was ſollte dieſer Blick bedeuten? Er brach mitten in Wort ab. Jetzt beunruhigte er ihn etwas. Was hieß denn das, daß ſie in dem Augenblick, in dem ihr Gatte auf die Terbrüggen⸗Werke und ihre Expanſion zu ſprechen kam, ihn ſo merkwürdig anſah? Ein unbeſtimmter Verdacht wurde in ihm wach. Hatte nicht auch Monſieur Muriſier ſich außerordentlich für ſeine, Lothars, Reiſepläne intereſſiert? Man hatte merkwürdiger⸗ weiſe in Khartum ſchon gewußt, wann er nach Aſſuit zurückreiſen wollte: Vorſicht!, ſagte es in ihm. Vielleicht hatte das alles einen beſtimmten Zuſammenhang. Dankbar ſah er Evelyn an. Aber die ſchaute ſchon wieder— wie unbeteiligt— an ihm vorbei in den ſtern⸗ funkelnden tropiſchen Himmel. Der arabiſche Chauffeur fuhr in einem gleitenden Bogen vor das Hotel Dalandiers. Lothar wollte ſich verabſchieden. Aber Dalandier ſagtee ſich zu ſeiner Frau wendend: „Würde es dir angenehm ſein, Evelyn, wenn Monſiem Terbrügge dir noch ein wenig Geſellſchaft leiſten würde! Ich muß leider noch in den Klub. Der italieniſche Bot ſchaftsrat geht morgen auf Urlaub. Es iſt da eine kleine eier. Ich darf nicht fehlen.“„ 5 Ein leiſes Zucken lief über 1 Geſicht. 8 b n gibt es ein Mittel. Flickt der Geſchädigt“ Nachmittag auf dem Waldſportplatz ein Stell- * Kiß Karl, Schmidt, Helbig. ö cc* N. a— N 8 25 0 Aufruf Anläßlich des Notkreuztages (Parteiamtliche Veröffentlichungen der NSDAP. Ortsgr. Viernheim und der Merſerwie nene S DU AP., Ortsgruppe Viernheim Geſchäftsſtelle: Adolf Gitkerstraße 19. Geſchäftsſtunden⸗ Einteilung: N. S. B.O. und Deutſche Arbeitsfront: Jeden Montag, Mittwoch u. Freitag, abends 7—9 Uhr Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag, abends 7—9 Uhr NS.⸗Hago⸗Geſchäftsſtunden: in der Geſchäftsſtelle. Kaſſenverwaltung der Ortsgruppe: Jeden Donnerstag, abends 7—9 Uhr Rund funk. Geſchäftsſtelle: Gaſthaus zum Freiſchü Geſchäftszeiten: Dienstag u. Freitag bon 16 80 9 Erwerbsloſe D. A. F.-⸗Mitglieder Ausge⸗ ſteuerte erwerbsloſen Mitglieder der D. A. F. Alſo Wolu- Empfänger, zahlen jetzt nur noch als Monatsbeitrag 20 Pfg. B. d. M. Diejenigen B.d. M.⸗Mädels die das Geld für das Hoferſpiel bezahlt haben, treten morgen Sonntag nachm. ½3 Uhr in Kluft an der Corſettfabrik an. Die Mädels der 1. und 2. Schar haben am Dienstag Abend pünktlich um ½9 Uhr Heimabend im Heim. Heil Hitler! Die Führerin. Lokales Viernheim, 9. Juni * Sterbetafel. Nach langem ſchmerz⸗ lichen Leiden wurde geſtern nachmittag 3 Uhr Frau Eliſabeth Kempf geb. Hoock, die Ehefrau des Gipſermeiſters Herrn Valt. Kempf 7., Wald- ſtraße, im Alter von 60 Jahren von Gott in die ewige Heimat abgerufen. Die Beerdigung findet morgen Sonntag nachmittag nach der An⸗ dacht ſtatt. R. P. * Saarfechter in Viernheim. Der rührigen Fechtergilde iſt es nach längeren Be⸗ mühungen gelungen, die Fechtergruppe Saarlouis Saar, zu einem Floretturnier zu gewinnen. Eine Saarkundgebung in kleinem Rahmen, findet am Samstag 20.30 Uhr im Gaſthaus zum„Engel“ ſtatt, zu der bereits namhafte Perſönlichkeiten ihr Erſcheinen zugeſagt haben. Das Zuſammen⸗ ſein mit den Saarländern, unter Mitwirkung des Männergeſangvereins 1846 und der Ver- einskapelle verſpricht gute Unterhaltung. Am Sonntag vormittag kommt der ſportliche Teil zu Wort. Die Viernheimer, in verſtärkter Aufſtel⸗ lung, werden den Fechtern von der Saar den Sieg nicht leicht machen und ſind daher intereſ⸗ ſante und ſpannende Kämpfe zu erwarten. Hof⸗ fentlich findet dieſe Veranſtaltung von Seiten der Viernheimer Bevölkerung entſprechendeu Zu— ſpruch, damit unſere Brüder von der Saar, die aus eigenen Mitteln dieſe große Reiſe beſtrei⸗ ten, die beſten Eindrücke mit nach Hauſe nehmen. Das Hoſferſpiel zur 6. Aufführung. Das Hoferſpiel auf unſerer herrlichen Wald⸗ bühne, das anläßlich der 1. Aufführung an Pfingſten von der Preſſe als kaum noch ſteiger⸗ ungsfähig bezeichnet wurde, hat im Verlouf der bis jetzt ſtalfgefundenen 5 Vorſtellungen doch noch derart an darſtelleriſcher Wirkung und ſzeniſcher Ausſtattung gewonnen, daß dasſelbe nunmehr ein Niveau erreicht hat, das wohl nicht mehr zu überireffen ſein wird. Mit elementarer Kraft des Ausdrucks geſtalten die Hauptrollen⸗- träger den ohnehin inhalts vollen Stoff des Werkes zu einem Geſchehen, das mitreißt und miterleben läßt. Aber auch die große Maſſe der übrigen kleinen Rollenträger und Mitwirkenden geben durch ihr beſeeltes Spiel in den wirkungsvollen Maſſenſzenen dem Stück ein beſonderes Gepräge. So fügen ſich die herrlichen Bilder zu einem wahren erhabenen Werk zuſammen, das man mit Recht eine große Tat nennen muß. Niemand ſollte fich den Beſuch der Hoferſpiele entgehen laſſen. Um den Bezirkspokal Sportvereinigung ⸗FJ. B. Hockenheim Morgen Sonntag nachmittag ¼4 Uhr, ſteigt auf dem Waldſportplatz das 2. Spiel um den Be⸗ zirkspokal. Als Gegner ſteht den„Grünen“ die gefürchtete Pokal mannſchaft des Fußballver⸗ eins Hockenheim gegenüber. Es wird alſo wieder ein außerordentlich ſpannender und mitreißender Fußballkampf zu erwarten ſein. Alle Freunde des runden Leders geben ſich des halb morgen dichein. Keiner wird dieſen Großkampf verſäu ⸗ men. Die„Grünen“ treten in ſolgender Auf. ſtellung an: Krug, Kiß, Faltermann, Martin ans, Mandel Gg., Feiſch, Martin Hans, Koob, am 9. und 10. Juni 1934. aller Oeffentlichkeit zeigen. in einer Rotkreuzſpende aufgebracht werden. Ogru. V'heim i. V. Schweigert Winkler Franz Ein Aufsehen erregendes Buch vom neuen Reich! In Ganzleinen gebunden 6,60 RM. iſt dieſes Buch aufgebaut: bau— Deutſchland. gefühl und zum nationalen Staatswillen. Reichsſtelle zur Förderung des deutſchen Schrift⸗ tums, und die Werbung dafür, die von Rund- funk, Preſſe und Film unterſtützt wird, iſt vom Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propaganda weitgehendſt gedeckt. Auslieferungsſtelle und Einſichtsnahme: Buchhandlung Franz Hofmann, Adolf Hitler ſtraße 28. Reichsſtelle zur Förderung des deut- ſchen Schrifttums. Vertrauensſtelle: Viernheim. Aerztlicher Sonntagsdienſt. Bei Verhinderung des Hausarztes ver- ſieht morgen Sonntag, 10. Juni 1934, den ärztlichen Dienſt: Dr. med. Günther, Bürſtädterſtr. 5 Tel. 133 Sanitätsbereitſchaftsdienſt. (Mühle Heſſ. Haus) 5 Sonntag, 10. Juni: Herberth, Schmitt Ad. 1. Lantz Ad., Schmitt Herm. Frl. H Küblwein. Viernheimer Tonfilmſchau im Central⸗Film ⸗Palaſt. Anny Ondra der Liebling aller Filmfreunde Nur noch Samstag und Sonntag in „Das verliebte Hotel“ Ein überaus luſtiger Tor filmſchlager kommt dieſe Woche im Central zur Aufführung, der wieder alle Lachmuskeln in Bewegung ſetzen wird. Anny Ondra die bringt es fertig Wer überpPfingſten den Anny Ondra⸗Tonfilm„Fräulein Hoffmanns Erzählun zen“ geſehen hat, der weiß daß Anny Ondra⸗Filme eine beſondere Nummer haben, und alle Filmfreunde werden wieder dieſe Woche den neueſten Anny Ondra-Schlager ſehen wollen. Ein gutes Beiprogramm ſowie die neueſte Ufa⸗Wochenſchau verſchönern das ſchon überaus herrliche Anny Ondra-Tonfilmwerk das überall der allergrößte Erfolg iſt. Der Schlager des Films:„Am Sonntag hab ich Urlaub für die Liebe“. Die ſchönſte und billigſte Abendunterhaltung bietet Ihnen ſtets der Central⸗ Film Palaſt. Humor für Aug' und Ohr. Dem⸗ nächſt kommt: Abeutener in zwei Erdteilen. Anny Ondra„Das verliebte Hotel“ Der Rotkreuztag ſoll in würdiger Form, die endgültige Einordnung des deutſchen Roten Kreuzes in den nationalſozialiſtiſchen Staat in Die Durchführuug der Sammlung in der genehmigten Zeit, ſoll mit äußerſtem Opferſinn erfolgen. Die zur Erhaltung und verſtärkten Arbeit der Rotkreuzvereine nötigen Mittel, ſollen Wir bitten die Einwohnerſchaft im Inte⸗ reſſe der Volksgemeinſchaft das Rote Kreu Jeden Montag und Donnerstag Abend 7—9 Uhr] tatkräftig zu unterſtützen. f f N. S. D. A. P Bürgermeiſterei Sanitäts⸗Kolonne Friedrich Geiß: Deutſchland zwiſchen Nacht und Tag. Volk und Reich-Verlag, Berlin 1934. Warum kam es zur nationalſozialiſtiſchen Revolution? Wie vollzog ſich dieſes beiſpielloſe Geſchehen im Reich? Wohin ſührt Deutſchlands Weg? Das ſind die Fragen, die jeder Deutſche der dieſe Zeit in atemloſer Spannung miterlebt hat, noch einmal zurückſchauend als Gewißheit für die Zukunft beantwortet wiſſen möchte. Das ſind die Fragen, die der Ausländer zweifelnd und oft ablehnend ſtellt. Antwort zu geben, iſt der Sinn dieſes Buches. Faſt dramatiſch— ſo wie die deutſche Geſchichte ſeit 1914 ſelbſt— Zuſammenbruch und Erhebung— Die Ein- kreiſung— die neue Gemeinſchaft— Der Auf- Das Deutſchlandbuch der Erhebung und Beſinnung auf unſere Pflicht, nämlich die Er⸗ ziehung der Geſamtheit zum ſozialiſtiſchen Lebens- Dies Deutſchlandbuch gehört in alle Deutſche Schulen, in deutſche Häuſer, in die Hände der alten und neuen Kämpfer wie in die der Lauen und Abſeitigen und nicht zuletzt auch in die Hände von Menſchen des nöͤrgelnden und hetzen⸗ den Auslandes. Es wird empfohlen von der N 4— 80 4. Erstlingsmehku. Küken Hörnerfutter Berossches Kraftfutterwerk G. m. b. H., Düsseldorf- Hatea dazu herzlich eingeladen. Der ⸗Präſes. ſtunde morgen früh 10 Uhr ſtattfinden. Der Vorſitzende. liges Erſcheinen erwartet Der Vorſitzende. Erſcheinen erwartet Der Vorſtand. liche Spielleute. Die Turnleitung. Abfahrt des Sonderzuges 9.03, Rückkehr 9.51 abgeholt werden. 8 Morgen Sonntag nach⸗ 2 mittag /4 Uhr 2. Be⸗ zirkspokalſpiel gegen Hok⸗ kenheim. 2 Uhr Vorſpiel. Vorm. Jugendverbands- ſpel gegen Gartenſtadt. Abfahrt ſiehe Schaukaſten Wir laden die geſamten Sportfreunde von Viern⸗ heim zu dieſem intereſſanten und wichtigen Spiele freundlichſt ein. Der Vorſtand Unſere Mitglieder bitten wir, fich an den Veranſtaltungen der Fechtergilde im Engelſaale recht zahlreich zu beteiligen. Verein der Hundefreunde. Sonntag, den 10. Juni, vormittags 8½ Uhr, Dreſſurſtunde, ab 9½½ Uhr Monatsverſammlung auf dem Platze. Vollzähliges Erſcheinen wird erwartet Der Vorſtand. Kaninchen- u. Geflügelzuchtverein 1916. Sams- tag, den 9. 6. abends ¼9 Uhr im Lokal Kaiſer⸗ hof Mitgliederverſammlung. Jungtiere können mitgebracht werden. Mitglieder und deren Angehörigen welche gewillt ſind an der Auto- fahrt nach Hirſchhorn teilzunehmen, können ſich ſpäteſtens bis Samstag nicht bei Zucht Kamerad Dieter melden. Der Vorſtand. — Bekanntmachung Betreffend: Schnakenbekämpfung in der Gemeinde Viernheim. Wir bringen hiermit zur Kenntnis, daß am Mittwoch, den 13. Juni mit der Be⸗ kämpfung der Schna kenbrutſtätten in den ein- zelnen Hofreiten und Gärten begonnen wird. Sämtliche Hausbeſitzer und Mitbürger werden aufgefordert nach Möglichkeit die Bekämpfung zu unterſtützen und den Beauftragten der Ge⸗ meinde keine Schwierigkeiten in den Weg zu legen. Tue jeder ſeine Pflicht im Intereſſe der Allgemeinheit. Viernheim, den 8. Juni 1934. Bürgermeiſterei Viernheim Bechtel Untererhebſtelle An den Zahltagen der kommenden Woche kann das 1. Ziel Kirchenſteuer 1934 noch ohne Mahnkoſten und das 1. Ziel Landesſteuer 1934 noch ohne Pfandkoſten bezahlt werden. Nur noch 2 Tage Samstag u. Sonntag Vereins⸗Anzeiger Arbeiter. uud Mäunerverein. Am Sonntag Abend ¼9 Uhr hält Kaplan Schwarz in der DI K⸗ Sporthalle imRahmen einer Monatsverſ. einen Vortrag über die„Geſchichte von Viern⸗ heim“. Alle Mitglieder mit Angehörigen ſind Sänger Einheit. Umſtändehalber muß die Sing- Männergeſang⸗ Verein 1846. Heute Sams⸗ tag abend ¼½9 Uhr Singſtunde. Vollzäh⸗ Geſangverein„Sängertreue“. Heute Sams- tag abend 8 ½ Uhr Singſtunde. Vollzähliges Turnverein von 1893. Morgen Sonntag vor- mittag 10 Uhr alle Vereinswetturner und Sportler auf dem Waldſportplatz; ebenſo ſämt⸗ Krieger⸗ und Soldatenverein Teutonia. Der Schießſtand iſt morgen Sonntag geſchloſſen. Uhr Staatsbahnhof. Um ½9 Uhr iſt alles am Bahnhof, auch die Spielleute. Haken⸗ kreuzarmbinde und Kyffhäuſerabzeichen ſind anzulegen. Beikarten werden am Bahnhof ausgegeben. Hauptkarten ſind noch 7 Stück vorhanden und können beim Vereinsführer Sportvereinigung„Amicitia 09“ Viernheim Gottesdienst- Ordnung der katholiſchen Gemeinde. 3. Sonntag nach Pfingſten in der Oktav des Herz⸗Jeſu⸗Feſtes. Apoſtelkirche: ½7 Uhr 1. hl. Meſſe. ½8 Uhr 2. hl. Meſſe ohne Predigt. 9 Uhr Prozeſſion. 10 Uhr Hochamt mit Predigt. 1 Uhr Verſammlung der Jüngl.⸗Sodalität 2 Uhr Herz⸗Jeſu⸗Andacht 7/9 Uhr Verſammlung des kath. Männer- und Arbeiter⸗Vereins: Lichtbilder⸗ vortrag, wozu auch die Frauen der Mitglieder eingeladen ſind. In der Marienkirche: 8 Uhr hl. Meſſe 10 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. In der Apoſtelkirche an Werktagen: Montag: ¼7 Uhr 1. S.⸗A. für Luiſe Knapp geb. Rößler 347 Uhr beſt. Amt für den verunglückten Jakob Gutperle deſſen Vater Nik. Gutperle 2. und Angeh. Dienstag: ¼7 Uhr 1. S.⸗A. für die ledig f Jakob Brechtel 1. 3¼ 7 Uhr beſt. Amt für Marg. Dewald geb. Martin, Großeltern Kaſpar Martin J Ehefr. Anna Maria geb. Schmitt. 7 Gg. Faltermann und Ehefr. Anna Maria Schmitt e Joh. Dewald 10. Mittwoch:/ 7 Uhr 1. S.⸗A. für Clara Beyer geb. Wingerter 7 Uhr beſt. Amt für Georg Bugert 10. Ehefr. Anna Maria geb Thomas Kinder: Gg. und Maria, Eltern, Großeltern, und Angeh. Donnerstag:/ 7 Uhr 1. S.⸗A. für Anna Maria Faltermann geb. Hook. 3/47 Uhr beſt. E.⸗A. für Aug. Ecker, deſſen und t Krieger Joſef, Adam, Joh., Schw. S. Nik. Bugert und Angeh. Freitag:/ 7 Uhr 1. S.⸗A. für Eliſadeth Kempf geb. Hoock ¼7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Pfarrer Euler und Eltern. 07 beſt. Amt für Joh. Kiß, Ehefr. Magd. geb. Roos Kinder: Sophie, Mich., Adam u. Angeh. Samstag: ¼7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Hochw. Herrn Dekan Phil. Laiſt e Pfarrer Adam Hammann ¼7 Uhr und/ 7 Uhr 2. u. 3. S.⸗A. für Maria Beyer geb. Rhein. Am Montag und Mittwoch bei den Engl. Fräul. Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern ¼ 7 Uhr hl. Meſſe. Dienstag u. Freitag: in der Marien Kirche Am nächſten Sonntag: gem. Kommunin der Frauen wozu die Mitgl. des Müttervereins be— ſonders eingeladen ſind. Ebenſo gem. Kommunion der Kinder des 5 Schuljahres der Herren Lehrer Schäfer, Schmuck, Fräul. Ries und Koob. Mädchen beichten Freitag abd. 6 Uhr. Knaben Samstag 2 Uhr. Außerdem Kollekte für unſer Prieſterſeminar in Mainz, die ſchon jetzt empfohlen wird! An dieſem Sonntag Collekte für den Boni— fatius-Verein an den Kirchentüren. Sprechſtunden beim Kirchen-Rechner ſiad in kommender Woche nur am Montag von 4—7 Uhr. Marienthal Rhg. Dienstag, den 12. Juni Nächtliche Sühne— Anbetung vor dem Aller- heiligſten Altarſakrament. Abends 7¼ Uhr Predigt, Lichterprozeſſion, An⸗ dacht, darauf Anbetungsſtunden die ganze Nacht. Mittwoch, 13. Juni Feſt des Hlg. Antonius. 3—8 Uhr ſind hl. Meſſen, Austeilung der hl. Kommunion. 7½⁰ Uhr Feſtpredigt und Levitenamt. 10 Uhr 1 U 7 2 Uhr Feſtpredigt und Andacht. Kirchliche Anzeigen der Ev. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 10. Juni 2. Sonntag nach Trinitatis. Vorm. ½⁰ 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Nachm. 5/2 Uhr: Gottesdienſt(Herr Pfarrer Weber. Abends ¼59 Uhr: Juzendabend für Buben und Mädchen. Dienstag, den 11 Juni 1934 Abends ¼9 Uhr: Uebungsſtunde des Kirchen⸗ chors. Schnell verkauft ſchnell vermietet ſchnell bekannt gemacht iſt alles, was die große Oeffentlichkeit wiſſen ſoll.— Der einfachſte, billigſte und beſte Wegweiſer hierzu iſt Kirchner. das Zeitungs ⸗Inſerat!