sbb mern Jar Dorfoil 21 her 5515 unſere billigen Preiſe i cher und ane 75 Hudding Rückzahlung v. Vanille, Himbeer, Mandel l. Pfd. 70.0 u ee n G aH ο 9 be ¼ Pfd. von 15 J an Verla 5 derben upfolmoin Liter 27 1 bei 5 Liter 269 Limburger % Pfſd 9 g 3% Rabatt Tſiams& Gars Vereins-Anzeiger Odenwaldklub. Samstag, den 16. Juni 1934 Abfahrt zum Feſtabend im Pfälzerhof in Wein⸗ heim O. E. G.⸗Bahnhof 18,42 Uhr, Rückfahrt 0,45 Uhr. Sonntag, 17. Juni Abfahrt zum großen Wandertreffen in Weinheim 12,42 Uhr OE G.⸗Bahnhof. Sonntagsrückfahrkarten. Zahlreiche Beteiligung bei beiden Veranſtal⸗ tungen wird erwartet. Friſch auf und Heil Hitler! Der Wanderwart. Sportvereinigung„Amicitia 09“ Viernheim Heute Freitag Abend ½9 Uhr Spielerver⸗ ſammlung im Vereinshaus. Sämtliche Aktiven einſchließlich A. H. und Jugend haben anweſend zu ſein.— Sonntag 2. Mannſchaft in Fehl ⸗ heim. Abfahrt 1 Uhr per Rad am Lokal. Vorm. 10 Uhr Jugend gegen Weinheim auf dem Waldſportplatz Vorm. 10 Uhr. Der Vorſtand. Centrel- Fllm- Plast Achtung! Heute bis Montag! Die gr. Sensatlon! Einzelnes Ammer von jungem kin derloſen Ehep. ſofort geſucht. Von wem, ſagt der Verlag. (Viernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten)(Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1.40 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratis⸗Beilagen: wöchentlich den„Illuſtrierten Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Verkünd⸗ und Anzeigeblatt für Viernheim ſeit dem Jahr 1883 Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt a. M., Verantwortlich für den Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim. D. A. V. 34 1065. Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg. Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin. Viernheim Kinder polo-Hemd mi ½ Hrνm, schöne Farben Muummmummammmaumnmmmmummmmms 7 5 1 FFC AAA(( Herren Polo- Jacen mit ½ Arm, gute Qualität 145 ſarbecht, Weiß und farbig Herren Polo-Hemd mit/ At m, weiß u. farbig 165 1 angenehmes Tragen Herren Polo-Hemd besondes gute Qualität, tade ll. im Sitz, neue Farben 2⁵⁰ mit/ Arm 2.95. mit Arm Stahlfeder 8-u. 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Juni 1934 0 ührer und duce Der zweite Tag der Zufammenlunft in Venedig— Muſſolini als Gaſt des Neichs⸗ kanzlers— Die Anteilnahme der Vevöllerung 51. Jahrgang 0 1 1* Schlatzimmer von 165. RM an Herreszimmer von 190. RM an/ Speisezimmer von 250- RAA an 0 Matratzen in Kapok, Roßhaar 5 Wolle und Seegras 3türige Spiegelſchränke sowie Am Webltuhl der Zeit Politiſche Wochenbetrachkung. Die ganze politiſch intereſſierte Welt hat in dieſen Tagen nach Venedig geblickt, wo eine ihrer Bedeutung weit über die ge⸗ wöhnlichen Staatsmännerbegegnungen hin⸗ ausragende Zuſammenkunft zweier im 4—ů— 8 ä— 9898 ĩõVwu x T.é—-TE—ͤ Trauerdruchſachen liefert ſchnell und billig Viernheimer Anzeiger. I und 2türige Schränke und g Zz 2212 21 ear A 141 Winz eimer ein grober AKus Want Mobeinaus Sumner Mannheim, Qu 5, 16 Bedarfsdeckungsscheine wer- den in Zahlung genommen. .*. Gg. Wunder 6. 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O. und Deutſche Arbeitsfront Ortsgruppenleitung: NS.⸗Hago-Geſchäftsſtunden: in der Geſchäftsſtelle. Kaſſenverwaltung der Ortsgruppe: Jeden Donnerstag, abends 7—9 Uhr für Monat Juni werden am Samstag und Sonntag, 16. und 17, kaſſiert. Heil Hitler! Schmitt, Kaſſenwart am Montag, den 18. 6. 34 von 19 bis 21 Uhr die Junibeiträge beſtimmt abzurechnen. gez. Adler Partei werden für die Zeit vom 15. Juni bis 15 September auf Montags und Donners⸗ tags von 8— 10 Uhr abends feſtgeſetzt. Heil Hitler! Der Ortsgruppenleiter i. V. Schweigert. verhütung. Ab heute wird mit der Wer⸗ bung für die Zeitſchrift„Kampf der Gefahr“ begonnen. Dieſe Zeitſchrift iſt für jeden Unter⸗ nehmer ſehr wichtig, da dieſe zur Verhütung von Unfällen lehrreiche Aufſätze enthält. Es wird daher von jedem Arbeitgeber erwartet, daß er die Zeitſchrift beſtellt, zumal der Preis nur 10 Pfg. monatlich beträgt. Freitag, den 15 Juni 1934, abends 8 Uhr, auf der Geſchäftsſtelle zu erſcheinen zwecks Abrechnung der verkauften Loſe für Arbeitsbeſchaffung. Der Obmann: Seelinger Samstag Mittag um 3 Uhr, Abfahrt der teilnehmenden Pg. pünktlich ab Geſchäftsſtelle — mit Kraftwagen—. Ausrüſtung wie beim letzten Treffen. Verpflegung iſt mitzu⸗ nehmen. Heute Freitag, den 15. ds. Mts. abends 8.45 Uhr, Beginn des Ausbildungskurſus für den Bezirk 3.(Untergr. F. Lang). Pünktlich ſein. Vorher 20.30 Uhr, Ausgabe der Teil⸗ Gleichzeitig muß die Teilnahmegebühr von 30 Pfg. bezahlt werden. Dieſe Beſcheini⸗ gung muß jeder ausgebildete Hauswart be— ſitzen, anſonſten ihm ſpäter einmal Schwierig- keiten entſtehen könnten. Beſtellungen für unſere illuſtrierte Bundes zeitung, werden jeder— zeit entgegengenommen. Wir empfehlen dieſe Zeitung beſonders den Hauswarten und Hausbeſitzern, da darin die amtl. Nachrich— ten und Anweiſungen erſcheinen. Heil Hitler! Münkel, Geſch. F. Beitragseinziehung. Die Führer der Wehrformationen weiſe ich heute ſchon darauf hin, daß bis ſpätetens 20. ds. Mts. abends 8 Uhr der Hilfskaſſenbeitrag ſür den Monat Juli bei Pg. Albert abgerechnet ſein muß, um eine gewaltige unnötige Mehrarbeit zu vermeiden. Auch die Blockleiter ſeien hiermit auf baldige und vollzählige Abrechnung der Partei- und Hilfskaſſen⸗Beiträge hingewieſen. Heil Hitler! Der Ortsgruppenleiter i. V. Schweigert. Bekanntmachung Betr.: Den Ausſchlag und die Erhebung der Bei— träge der Tierbeſitzer zu den Koſten der Entſchädigung für Tierverluſte im Rj. 33 Mit der Erhebung der Beiträge wird in un— ſerer Gemeinde in den nächſten Tagen begonnen. Die Beiträge betragen: für 1 Pferd 1.— RM. für 1 St. Rindvieh unt. 1 Jahr 0,10 für 1 St. i ue uhr ee Die Bezahlung hat direkt an den Erheber 9 Nikl. Jäger 2. gegen Quittung zu erfolgen. Viernheim, den 14. Juni 1934. Bürgermeiſterei Viernheim Bechtel Viernheimer Tonfſilmſchau Das gewaltigſte und ſehenswerteſte Tonfilm⸗ werk des Jahres: „Abenteuer in zwei Erdteilen“ Dieſe Woche im Central⸗-Film⸗Palaſt. Achtung! Was außergewöhnlich Schönes zeigt dieſe Woche der Central-Film⸗Palaſt. Es iſt ein Tonfilmwerk in deutſcher Sprache voll Spannung, Senſationen, Abenteuern, dabei be— ſondere Sehens würdigkeiten von Landſchaften aus zwei Erdteilen und einer abenteuerlichen Liebesgeſchichte, in einer ſo ſpannenden Handlung, daß kein Beſucher ſitzen bleiben kann. Es iſt ein ganz ausgezeichnet ſchönes Filmwerk aus der Sonderklaſſe der Paramount, das beſtimmt allen Beſuchern aufs Beſte gefallen wird. Auch das Beiprogramm iſt ein reichhaltiges und ſehenswertes Dazuprogramm. Nun Filmfreunde auf ins Central heute iſt das ſpannendſte ſenſationlleſte Tonfilmwerk„Abenteuer in zwei Erdteilen“ da, auf welches Ihr ſchon lange wartet. Es werden keine Koſten geſcheut, um dem hieſigen Publikum das Beſte vom Beſten zu bieten, dafür iſt der Cen— tral- Film⸗Palaſt bekannt. Man möge nach Möglichkeit die Werktags⸗Vorſtellungen beſuchen, da wie überall am Sonntag mit einem ganz großen Beſuch zu rechnen iſt. Alle Filmfreunde beſuchen die großen Tonfilm Sehens würdigkeiten. Und die ſchönſten Abendunterhaltungen findet man ſtets im Central-Film⸗Palaſt. Ein Beſuch überzeugt. Schafft Arbeit und Brot! unterſtützt Handwerk und Gewerbe! 21% beteiligte Kommuni ban nahmebeſcheinigungen für Bezirk 1 und 2. Der zweite Horſt- Weſſel⸗ Prozeß.. In Berlin findet gegenwärtig der Prozeß gegen drei an der Ermordung des onna en ln rei 1 Horſt en ſtatt. : Von links nach rechts: Peter Stoll, Sally Epſtein und Hans Ziegler. 0 lick auf die Anklage⸗ amten, Dolksbund für bas ulſchtum im flusland Auslands⸗Nundſchau Jeftitſch auf der Heimreiſe. Der ſüdſlawiſche Außenminiſter Jeftitſch hat ſeinen Pariſer Beſuch beendet und iſt nach Belgrad zurückgekehrt. Jranzöſiſch-ſüdſlawiſcher Warenauskauſch. An zuſtändiger franzöſiſcher Stelle erklärt man, daß die Beſprechungen zwiſchen Ver⸗ tretern der ſüdſlawiſchen Geſandtſchaft und den franzöſiſchen Miniſterien neue Erleich⸗ terungen im franzöſiſch⸗üdſlawiſchen Wirt⸗ ſchaftsaustauſch nach ſich ziehen werden. Keine franzöſiſche Schuldenzahlung. Die franzöſiſche Regierung veröffentlicht den Wortlaut der franzöſiſchen Note in 5 Schuldenfrage an Amerika, in der ſie erklärt, daß ſie ſich nicht in der Lage ſehe, die Zah⸗ lungen am 15. dieſes Monats wieder aufzu⸗ nehmen. a die geheimnisvolle Handtaſche Die Unkerſuchung des Flugzeugabſturzes im Catskill-Gebirge. Neuyork, 15. Juni. Die Unterſuchung der Urſache der Flugzeugkataſtrophe im Cats⸗ kill⸗ Gebirge, bei der ſieben Perſonen ums Leben kamen, erhielt eine aufſehenerregende Wendung durch das Eintreffen mehrerer F in Zivil, die die Gerichtsbe⸗ a ie die Unterſuchung führten, zur Auslieferung einer Handtaſche mit Mate⸗ rialproben für Exploſipſtoffe und Dokumen⸗ ten veranlaßten. Außerdem wurden die Ge⸗ richtsbeamten verpflichtet, über den Inhalt der Handtaſche Schweigen zu bewahren. Angeblich handelt es ſich um Dokumente, die ſich auf den von der amerikanſſchen Ma⸗ rine verwendeten„Exploſivſtoff“ be ogen, um deſſen Herſtellung ſich die Firma Semel⸗ ſolvay Co. bewarb. 5 Jirma ſtellt jedoch in Abrede, daß das Unglück irgend elwas mit der Handlaſche zu kun hat. Auch in Flieger⸗ kreiſen nimmt man an, daß da un Berg zerſchellt iſt„ Brennpunkt der Weltpolitik ſtehenden Män⸗ ner vor ſich gegangen iſt: der deutſche Kanzler und Führer hat ſich mit dem ita⸗ lieniſchen Staatschef Muſſolini getroffen und über die weltpolitiſche Lage ausgeſpro⸗ chen. Man verſteht die weltgeſchichtliche Be⸗ deutung dieſer Zuſammenkunft, wenn man daran denkt, daß ſich dabe: zum erſten Male die beiden großen Staatsmänner Aug' in Aug' gegenübertraten, die ihre Völker und Länder aus den ſchweren politiſchen Irrun⸗ gen und Wirrungen der Nachkriegszeit durch eine entſchloſſene Tat emporgeriſſen haben, die ihnen neue Ziele zeigten und neue We⸗ ge, auf denen dieſe Ziele zu erreichen ſind. Gewiß ſind Faſchismus und Nationalſozia⸗ lismus nicht dasſelbe. Bewiß ſind beide Pewegungen durchaus nutional dedingt, das heißt auf die Verſchiedena tigkeit des itaneniſchen und des deutſhen Menſchen abgeſtellt— aber in ihrer gedanklichen Un⸗ termauerung und in ihrem volitſſchen Wol⸗ len gleichen ſich beide Bewegungen weitge⸗ hend. Deshalb iſt eine Begegnurg der bei⸗ den großen Begründer und Führer dieſer Bewegungen von beſonderer Bedeutung. Nicht nur die deutſche, ſondern auch die aus⸗ ländiſche Preſſe erkennt das auch einmütig an. Ueberall wird betont. daß nicht allein die Beziehungen Deutſchlands zu Italien, ſondern darüber hinaus alle die vielen un⸗ gelöſten Fragen der Weltpolitek, die zurzeit in der internationalen Oeffentlichkeit erör⸗ tert werden, davon berührt werden. Daß der deutſche Kanzler in Italien herzlich auf⸗ genommen und überall, wo er ſich zeigte, von der Bevölkerung ſtürmiſch gefeiert wor⸗ den iſt, wird man in Deutſchland mit be⸗ ſonderer Genugtuung zur Kenntnis neh⸗ men. Im übrigen hat das deutſche Volk zu ſeinem Führer das Vertrauen, daß er auch ſeine Begegnung mit Muſſolini im Sinne ſeiner ſchon wiederholt betonten außenpoli⸗ tiſchen Grundrichtung auswerten wird: Neu⸗ aufbau eines auf der Gleichberechtigung aller Staaten und Völker ruhenden friedli⸗ chen Europas. Im Sinne dieſes Zieles liegt auch der Be⸗ ſuch des Reichsminiſters Dr. Göbbels in Warſchau. Es handelt ſich dabei zwar nicht um einen offiziellen Staatsakt, wie bei der Reiſe des Führers nach Italien, denn Reichsminiſter Dr. Göbbels iſt auf eine pri⸗ vate Einladung hin nach Warſchau gefah⸗ ren, um dort einen Vortrag zu halten. Aber das Thema dieſes Vortrages war ein poli⸗ tiſches und ſo kam es, daß man den Reichs⸗ miniſter auch als Vertreter Deutſchlands empfing. Der Vortrag Dr. Göbbels über das nationalſozialiſtiſche Deutſchland fand großen Zulauf und ſtärkſtes Intereſſe aller maßgebenden Kreiſe Polens. Es iſt kein Zweifel, daß er ſehr viele polniſche Vorur⸗ teile gegen das Dritte Reich zerſtört und da⸗ durch dazu beigetragen hat, die deutſch⸗pol⸗ niſche Annäherung zu fördern. So haben die beiden viel beachteten außenpolitiſchen Aktionen des neuen Reiches— der Beſuch des Führers in Italien und der des Reichs⸗ miniſters Dr. Göbbels in Warſchau— der Feſtigung des europäiſchen Friedens 425 dient. Bedarf es noch weiterer Beweiſe für die friedlichen Ziele der neuen deutſchen Außenpolitik? ö Man darf einigermaßen geſpannt ſein da⸗ rauf, wie ſich Frankreich zu der neuen außenpolitiſche Aktivität deutſch⸗ lands ſtellen wird. Reichsminiſter Dr. Göb⸗ bels hat in ſeinem Warſchauer Vortrag wie⸗ der einmal darauf hingewieſen, daß Reichs⸗ kanzler Hitler Frankreich wiederholt die Hand geboten habe, daß man es aber bis jetzt nicht für gut befunden habe, in dieſe Hand einzuſchlagen. Der franzöſiſche Au⸗ enminiſter Barthou hat im Gegenteil ge⸗ liſſentlich betont, daß Frankreich zu ſeiner Bündnispolitik zurückkehre und er hat neu⸗ erdings mit dem ſüdſlawiſchen Außenmini⸗ 9 der in Paris war, im Sinne einer Ver⸗ 1 franzöſiſch⸗füdſlawiſchen Bezie⸗ Venedig, 16. Juni. Der Jührer begab ſich am Freitag vor⸗ mittag kurz vor 10 Uhr mit ſeiner Beglei- tung zum Golfklub, wo Staatsſekretär Su⸗ vich ein Frühſtück gab. An dieſes Frühſtück ſchloß ſich die zweſte Unterredung zwiſchen Hitler und Muſſoln an. Am Abend fand ein Empfang der deutſchen Kolonie in Bene dig ſtatt. Gegen 20 Uhr gab der Führer im Grand- Hotel Muſſolini ein Eſſen. Am Vorabend um 10 Uhr fand im Hofe des Dogenpalaſtes zu Venedig ein Konzert ſtatt, zu dem Muſſolini den Führer und ſein Gefolge eingeladen hatte. das Programm des Abends ſah vor allem Verdi und Wagner vor, alſo die zwei größten dra⸗ matiſchen Komponiſten, die Italien und Deutſchland hervorgebracht haben. Unter den Sängern, die einzelne Stücke und Arien ſangen, war der berühmte Tenor Pertile, der Sopran Cignan und der Koloratur— ſopran Mercedes Capſir. Der zweite Teil des Abends umfaßte das Vorſpiel und das große Duett aus dem dritten Akt des Lohen⸗ grin und den Abſchluß bildete das Meiſter⸗ ſingervorſpiel. Vorbeimarſch der Miliz Schon am frühen Morgen des Freitag ſtand Venedig im Zeichen der faſchiſtiſchen Verbände, die ſich überall in der Stadt ſam⸗ melten, um ſich dann auf dem Markusplatz und in den angrenzenden Straßen zum Vorbeimarſch am Duce und am Führer zu formieren. Einen herrlicheren Platz für die⸗ ſen Vorbeimarſch als die marmorbelegte Fläche der Piazza San Mark, kann man ſich für dieſen Vorbeimarſch ſchlechterdings nicht vorſtellen. Es war ein Schwelgen in Licht und Farben, in Pracht und Schönheit und darüber wie immer der blaue Himmel des Südens. Tauſende feſtlich geſtimmte Men⸗ ſchen an den Hunderten von Fenſtern, die den Platz umrahmen, auf der Galerie der in verſchnörkeltem byzantiniſchem Stil erbau⸗ ten San Marko⸗Kirche ebenfalls und wie eine Palette der dichtgeſäumten Menſchen⸗ menge, Mädchen in farbenfreudigen Klei⸗ dern. Die Laubengänge der Procurazien ſind von Miliz abgeſperrt. Dahinter drängt ſich ebenfalls begeiſterungsfreudiges Publikum, wie überhaupt über das Thema „Volksjubel in Venedig“ ein beſonderes Kapitel geſchrieben werden könnte. Elf Jahre war der Duce nicht in der Lagunenſtadt. Dieſe 11 Jahre haben eine Summe an ſüdländiſcher Begeiſterung auf⸗ geſpeichert, die nun ihr Ventil findet. Das tafktmäßige Rufen„Du⸗tſche, Du⸗tſche“ klingt einem noch nach Stunden in den Ohren. Marſchmuſik in jeglicher Färbung, helle Fanfaren, ſchmetternde Hörnerklänge, revo⸗ lutionären Tempos. Darauf der Stab und dann die einzelnen Jormationen aller Waffengaltungen, mit gezücktem Dolche die Abteilungsführer, mit erhobener Hand die Unterführer, ſo ging der Marſch der feldgrauſchwarzen Mi⸗ liz vorbei. Neben dem Campanile. dem ho⸗ hen Glockenturm, war das Podium für Muſſolini errichtet, gechmückt mit Pur⸗ pur und Fahnen. Neben Muſſolini, der im Schwarzhemd und feldgrauer Milizuniform erſchienen war, ſtand der Führer, den Muſſolini wiederum ſehr herzlich begrüßte, wie überhaupt eine Akmoſphäre großer Herzlichkeit dieſen Be⸗ ſuch auszeichnete. Muſſolini wandte ſich immer wieder zum Führer und erklärte ihm die einzelnen Ab⸗ teilungen, wie überhaupt die führenden Männer der Faſchiſtiſchen Partei ſich um die deutſchen Gäſte außerordentlich bekümmern und bemühen. „Hitler! Hitler!“ Als nach dem Vorbeimarſch Muſſolini und der Führer die Tribüne verließen, um ſich wieder zur Motorbootanlegeſtelle zurückzu— begeben, brachen plötzlich alle Schranken und Abſperrungen, und eine wogende Menſchen⸗ menge, darunter eine Fülle faſchiſtiſcher Ju⸗ gend, brachte Muſſolini und dem Führer ſpontane Kundgebungen dar. N Im Chor erſcholl immer wieder: Hitler! Hitler! Hitler! ein Zeichen, wie auch die ita⸗ lieniſche Jugend die ſeeliſche Verbundenheit des Nationalſozialismus mit ſeinem Führer empfindet. a Während ſich der Führer ſodann in das Hotel begab, fuhr Muſſolini hinüber zur Torpedobootsflottille und beſichtigte dort mehrere Torpedoboote. Empfang ausländiſcher Parkeigenoſſen. Wie die NSK. aus Venedig meldet, emp⸗ fing am Freitag mittag der Führer im Ho⸗ tel eine Reihe von Amtsleitern der Aus⸗ landsdelegationen der NSDAP., Landes⸗ gruppe Italien, ſowie die politiſchen Leiter der Ortsgruppe Venedig der NSDAP. Der Führer ließ ſich die einzelnen Parteigenoſ⸗ ſen perſönlich vorſtellen und unterhielt ſich mit jedem einzelnen. Nach Schluß gab ihnen der Führer den Auftrag, den auslandsdeut⸗ J ⁰y y hungen verhandelt. Daß ſich Barthou auch zu einer Reiſe nach Bukareſt rüſtet, um dort mit den rumäniſchen Staatsmännern zu verhandeln, iſt bekannt. Denkt man in die⸗ ſem Zuſammenhang noch an die franzöſiſch⸗ ruſſiſche 1 0 mit dem Ziele eines engen Bündniſſes, ſo ſieht man, wie die Wege der offiziellen franzöſiſchen Außenpo⸗ litik laufen. Aber es iſt ganz unverkennbar, daß in der jüngeren franzöſiſchen Genera⸗ tion ſich allmählich Verſtändnis zu regen be⸗ innt für das neue Deutſchland und für die atſache, daß dem Frieden Europas am be⸗ f gedient wäre durch ſchiedlich⸗friedlichen usgleich zwiſchen Deutſchland und Frank⸗ reich. Die offizielle franzöſiſche Politik will davon freilich heute noch nichts wiſſen, aber auf die Dauer wird auch ſie ſich der geſun⸗ den Entwicklung nicht entgegenſtellen kön⸗ nen. 1 Die unmittelbare Ausſprache zwiſchen den leitenden Staatsmännern der großen Mäch⸗ te würde jedenfalls fruchtbarer ſein als die indirekten diplomatiſchen Verhandlungen und die großen Konferenzen, bei denen ja doch nichts herauskommt. So hat man die Genfer A brüſtungskonferenz war noch einmal vor dem offenen Einge⸗ ſtändnis des völligen Bankrotts gerettet, aber daß ſie, wenn ihre Beratungen auch weiterhin nach dy alten Methoden erfolgen, Fanden poſitiven Ergebnis führen kann, rüber iſt heute wohl nirgends mehr auch nur der geringſte Zweifel. In den letzten Tagen hat der engliſche Premierminiſter Macdonald wieder einen Appell an Deutſch⸗ land gerichtet, ſich an den ratungen der Abrüſtungskonferenz wieder zu beteiligen. Deutſchland werde, ſo ſagte Macdonald, auf dem Fuße der Gleichberechtigung behandelt werden. Großbritannien habe ſein Wort gegeben und werde es auch halten. Man wird dieſen Ausführungen Macdonalds in Deutſchland die nötige Beachtung gewiß nicht verſagen, aber es kommt eben nicht allein auf die Auffaſſung Englands an, ſon⸗ dern vor allem auf die Frankreichs. Und Deutſchland könnte nur nach Genf zurück⸗ kehren, wenn ihm nicht nur die theoretiſche Gleichberechtigung zuerkannt bleibt, ſon⸗ dern wenn man daraus auch die praktiſchen Folgerungen zu ziehen bereit iſt. Daran aber hat es bis jetzt gefehlt und daran än⸗ dert auch die liebenswürdige Zuſage des engliſchen Premierminiſters vorläufig noch nichts. Ohne dieſe praktiſchen Folgerungen aber iſt eine Wiederbeteiligung Deutſchlands an der Abrüſtungskonferenz nicht denkbar, weil ſie völlig zwecklos wäre. ſchen Parteigenoſſen der einzelnen Orts⸗ gruppen ſeine Grüße zu übermitteln. Telegrammwechſel Reichskanzler Adolf Hitler und Reichs- außenminiſter von Neurath haben an den König von Italien Telegramme geſandt, die der König erwidert hat. Das Telegramm des b an den König von Italien autet: „Indem ich den Fuß auf ikalieniſchen Bo- den ſetze, richte ich an Ew. Majeſtät meinen ehrerbietigen Gruß in der Hoffnung, daß die Begegnung mit dem Chef der Regie- rung Ew. Majeſtät zum Wohle der beiden befreundeten Länder und zum Frieden der Welt beitragen möge, der von allen Völkern ſo ſehr erſehnt wird. Das Antworttelegnamm des Königs an den Reichskanzler lautete:„Ich habe mich herzlich über den Gruß gefreut, den Ew. Ex— zellenz bei der Begegnung mit dem Chef meiner Regierung auf italieniſchem Boden an mich gerichtet hat. Indem ich meinen lebhaften Dank hierfür ausſpreche, gebe ich dem Wunſche Ausdruck, daß unkere beiden Völker in einer friedlicheni Zukunft die von ihnen erſtrebten Ziele erreicht ſehen mögen. „Mit offenen Herzen“ Die italieniſchen Blätter bringen ausführ- liche Berichte mit Bildern über den Empfang und die Ankunft der beiden Staatsmänner in Venedig. Der„Popolo di Roma“ nimmt in einem eigenen Leitartikel unter der Ueberſchrift„Mit offenem Herzen“ zu den venezianiſchen Beſprechungen Stellung und ſagt, nichts aber auch nichts dürfte unver⸗ ſucht bleiben, um den europäiſchen Frieden zuſiern. Wenn ſich Muſſolini und Hitler in dieſen Tagen in Venedig träfen, ſei auch dieſe Tatſache ein weiterer Schritt zur Be⸗ friedung Europas. Dann heißt es in dem Artikel weiter: „In Hikler begrüßen wir den großen deut⸗ ſchen Führer, der Deutſchland einen neuen Glauben und einen neuen Geiſt zu geben verſtanden hal. Zwei Völker wie das deulſche und das italieniſche haben es nicht nofwen⸗ dig, zur Verſtellungskunſt und zur Heuchelei der Diplomatie Zuflucht zu nehmen. Män⸗ ner wie Muſſolini und Hitler ſtehen außer⸗ halb und über die„Künſten“ der Diploma⸗ tie. Sie ſprechen mit offenen Herzen zu⸗ einander, Auge in Auge, denn das Schickſal zweier großer Völker liegt in ihrer hand— vielleicht das Schickſal Europas. ö Stimmen des Auslands Wie aus London gemeldet wird, wird der Nachrichtenteil der engliſchen Zeitungen vollſtändig von den Meldungen über die de. ſchichtliche Zu ammenkunft in Venedig be⸗ herrſcht. Die ganze Londoner Preſſe iſt, mit alleiniger Ausnahme des„Daily Herald“, jetzt durch Berichterſtatter in Venedig vertre⸗ ten. Gefunkte Lichtbilder, die ungewöhnlich roß gehalten ſind, zeigen den Empfang des Führers durch den Duce. Die Berichterſtatter beſchränken ſich in Ermangelung zuverläſſi⸗ ger Nachrichten über den Inhalt der Beſpre⸗ chungen der beiden Staatsmänner in der Hauptſache auf die Schilderung der maleri⸗ ſchen und eindrucksvollen Szenen, die ſich von dem Augenblick der Landung des Flug⸗ zeuges des Führers bis zur großartigen Feſtbeleuchtung in Venedig abgeſpielt haben. Der ſtändige Vertreter des„Daily Tele⸗ graph“ in Venedig ſagt, Hitler habe nach ſeiner ereſtn Begegnung mit Muſſolini ſei⸗ ner Bewunderung für ihn beredten Ausdruck gegeben. Es heiße, daß Muſſolini die Rückkehr Deutſchlands in den Völkerbund unter Bedingungen unterſtützen wird, die Deutſchland vor jeder Demütigung ſchützen würden.„Daily Expreß“ überſchreibt ſeine Meldung„Die modernen Napoleons ſind al⸗ lein in Napoleons Villa“. Der Sonderver⸗ treter des Blattes ſpricht in einem Bericht aus Venedig von der dramatiſchſten Szene der Nachkriegsgeſchichte, der Begegnung des Führers des Südens und des Führers dez Nordens. Ueber die Ausſprache ſei amtlich nichts bekannt. Es verlaute aber aus aus gezeichneter Quelle, der Hauptgegenſtand der Erörterungen habe die Frage gebildet, wil Deutſchland und Italien ſich zuſammentur könnten, um der Gefahr des ruſſiſch-franzöſiſchen Bündniſſes und der geplanten Bildung einer euro— päiſchen Front gegen die beiden Hauptrevi⸗ ſionsmächte, Deutſchland und Italien, ent: gegenzuwirken. Hitler und Muſſolini hielten die franzöſiſch⸗ruſſiſche Gefahr für ſo groß daß ſie wahrſcheinlich die öſterreichiſche Fra. ge durch einen Gottesfrieden regeln werden. Nach Meldungen aus Paris hält ſich die franzöſiſche Preſſe in ihren Aeußerungen zu der Zuſammer⸗ kunft von Venedig zurück. Offenkundig beein⸗ flußt kennzeichnet die Zeitung„Exzelſior“ die franzöſiſche Einſtellung zur Begegnung von Venedig wie folgt: Die franzöſiſchen Regie⸗ rungskreiſe erwarteten in ruhiger Abge⸗ klärtheit die Ergebniſſe der Ausſprache Hit⸗ lers mit Muſſolini. einem derartigen Meinungsaustauſch nichts zu befürchten. Alles, was die Annäherung und die Zuſammenarbeit der Völker begün⸗ ſtigen könne, entſpreche dem aufrichtigen Friedens- und Verſöhnungswunſch, der die franzöſiſche Politik in Europa kennzeichne. . Dr. Göbbels in Krakau Krakau, 16. Juni. Reichsminiſter Dr. Goebbels iſt am Freitag vormitiag im Fiugzeug von War ſchau kommend, in Krakau eingetroffen. Dr. Goebbels wurde von Vertretern der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden bei ſei⸗ ner Ankunft begrüßt. Auf dem Hotel, in dem der Miniſter wohnt, iſt die Hakenkreuz⸗ fahne gehißt. Das deutſche Transfermoratorium Ein engliſch-deutſches Clearing⸗Amk? London, 16. Juni. Schatzkanzler Chamberlain gab im Unterhaus ſeine mit der größten Spannung erwartete Erklärung über das deutſche Transfermoratorium ab. Er keille mit, daß die britiſche Regierung demnächſt eine Ge; ſetzesvorlage einbringen werde, um der Re⸗ gierung zu ermöglichen, ein engliſch⸗deutſches Clearing-Amt zu errichten, daß ſie jedoch be⸗ reit iſt, davon abzuſehen, dieſe Vollmachten auszuüben, wenn eine befriedigende Verein⸗ barung über eine billige Behandlung der britiſchen Bondsinhaber und den brikiſchen Handel vor dem 1. Juli abgeſchloſſen wer den kann. Die engliſchen Blätter nehmen Stellung gegen die deutſchen Transfervorſchläge. Die Meldungen darüber nehmen neben den Meldungen über die Zuſammenkunft in Venedig den Hauptraum in den Zeitungen ein. Beſonders ſcharf iſt die Sprache der„Ti⸗ mes“, die Deutſchland vorwirft, es habe ſeine Wirtſchaftspolitik planmäßig o geſtal⸗ tet, daß ein Ausfuhrüberſchuß unmöglich ſei. Unter dieſen Umſtänden, ſo heißt es in der „Times“, erinnere die Verteidigung Dr. Schachts ſehr an die Ge ſchichte von dem Manne, der ſeinen Vater und ſeine Mutter ermordet hatte und vor Gericht um mildern⸗ de Umſtände bat, weil er verwaiſt ſei. Bei dem ſogenannten Clearingverfahren ſcheint Chamberlain an einen deutſch⸗engli⸗ ſchen Ausgleich zu denken, bei dem die eng⸗ liſchen Forderungen bevorzugt befriedigt werden. Polnischer Minitter erſchoſſen Der Innenmmiſter von zwei Kugeln getroffen Warſchau, 16. Juni. Auf den polniſchen Innenminiſter Broniskaw Pierackli wurde in Warſchau ein Attentat verübt. Der Miniſter erhielt zwei Kopfſchälſſe, an deren Folgen er im Krankenhaus ſtarb. Als der Miniſter im Begriff war, das Haus in der Fokſal⸗Straße 3 zu betreten, um hier, wie gewöhnlich, in den Geſellſchafts⸗ räumen des Klubs des Regierungsblocks das Mittagsmahl einzunehmen, trat in dem Au⸗ genblick, als ihm der Portier das Haustor öffnete, ein junger Mann von hinten an ihn heran und gab aus einem Revolver drei Schüſſe ab. Zwei Schüſſe trafen den Miniſter am Hinterkopf ſo ſchwer, daß er bewußtlos in das Militärlazarett überführt werden muß⸗ te. Der Täter, ein kleiner, ſchmächtiger junger Mann, ergriff unmittelbar nach Abgabe der Schüſſe die Flucht und konnte noch nicht feſtgenommen werden; die Polizei iſt ihm aber auf der Spur. Auf der Flucht hat der Täter einen ihn verfolgenden Polizeibeamten durch einen Revolverſchuß verletzt. Innenminiſter Pieracki, der im Jahre 1895 geboren wurde, war eines der her⸗ gebliches Mitglied der Regierung an. Niemand will zahlen Die Kriegsſchulden an Amerika. Waſhington, 16. Juni. Von den europäiſchen Staaten, Kriegsſchulden an Amerika haben, — dieſe Erklärung abgegeben. handelt es ſich um eine „Millionen Dollar. Land, das die Zahlung leiſtete. Frankreich habe von vorragendſten Mitalieder des Reaierunasblok⸗ Zahlungstermin nicht gebeſſert. austauſches, der Hauptquelle für Grundlage zur Feſtſtellung der vom 14. November 1925 vorgeſehenen Sum- men zu transferieren, wiederaufgenommen werden. Die italieniſche Regierung beab⸗ ſichtigte ſtets und beabſichtigt auch weiterhin. ihre Schulden an die Vereinigten Staaten anzuerkennen in Erwartung einer endgülti⸗ gen Regelung, und ſie wäre bereit, dieſe Ab⸗ ſicht durch eine neue ſymboliſche Zahlung zu bekräftigen, ſie weiß aber, daß gemäß dem kürzlichen Geſetz Johnſons diejenigen Staaten als in Zahlungsverzug befindlich betrachtet werden ſollen, die nicht am 15. Juni die vollen Raten zahlen. Unter dieſen Umſtänden muß die italieniſche Regierung auf die Leiſtung einer ſymboliſchen Zahlung verzichten, während eine volle Ratenzahlung un den dargelegten Gründen nicht erfolgen ann. güne für Horſt Weſſels Tod Zwei Todesurkeile. Berlin, 16. Juni. Im Prozeß wegen der Ermordung Hor ſt Weſſels wurde am Freitag nach⸗ mittag unter großer Spannung folgendes Urteil verkündet: Die Angeklagten Sally Epſtein und Hans Ziegler werden wegen Mordes zum Tode und zu lebenslänglichem Ehrverluſt verur- teilt. Der Angeklagte Peter Skoll erhält we⸗ Zu Beihllfe zum Mord ſiebeneinhalb Jahre uchthaus und zehn Jahre Ehrverluſt. Der Staatsanwalt hatte in ſeinem Plä⸗ doyer gegen die Angeklagten Sally Epſtein und Hans Ziegler die Todesſtrafe mit Ab⸗ erkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit, wegen Beihilfe zum Morde ge⸗ 815 den Angeklagten Peter Stoll 13 Jahre uchthaus und 10 Jahre Ehrverluſt bean- tragt. Der Staatsanwalt hatte dazu folgen⸗ des ausgeführt: Viereinhalb Jahre zurück verſetzt uns der Prozeß. Die kleinen Sturm⸗ abteilungen der NSDAP. am Fiſcherkietz, am Bülow⸗ und Alexanderplatz ſtanden im Kampf auf Leben und Tod und die Mord⸗ zentrale der KPD. am Bülowplatz wachte mit ſtets wachſender Aufmerkſamkeit über dem Anſchwellen der nationalſozialiſtiſchen Bewegung. Durch die aufopfernde Propa⸗ gandaarbeit der braven SA.-Männer und durch die Hingabe ihrer Führer an die Idee wurde der Kampf hineingetragen bis ans Herz der KPꝰ. den nationalſozialiſtiſchen Sturmkolonnen voran marſchierte neben dem damaligen Sturmführer Fiedler, Horſt Weſſel. Der Staatsanwalt bezeichnete es als beſonders ſchaurig und ungeheuerlich, daß dem wehrlos am Boden liegenden Horſt Weſſel noch ein Fußtritt ins Geſicht verſetzt wurde, daß er ſechs Wochen qualvoll mit dem Tode ringen mußte, und daß dann die internationale Preſſe den Mord als private Auseinanderſetzung zwi⸗ ſchen Zuhältern darzuſtellen verſuchte.„Der Horſt Weſſel⸗Mord war ein wohlorganiſterker Plan“, rief der Staatsanwalt.„Die Beteiligung al⸗ ler drei Angetagten iſt einwandfrei erwie⸗ ſen. Sie werden, meine Herren Richter, im⸗ mer zu einem Urteil kommen müſſen, das mit dem Jahre 1930 nichts gemein 1905 Schuld daran iſt, daß unſere vergangene Ju⸗ ſtiz ſich einer ihr nicht zur Ehre gereichen⸗ den Knochenerweichung, liberaliſtiſcher Den⸗ kungsart hingegeben hat. Schuld daran iſt, daß jene Strafrechtsorgane, die 1930 an die⸗ ſer Stelle urteilten, einer Humanitätsduſelei filter Miche machten, die in dem Satze gip⸗ elte:„Nicht der Mörder, ſondern der Er⸗ mordete iſt ſchuld“. Schuld daran iſt ſchließ⸗ lich die damalige Einſtellung mancher amt⸗ lichen Behörden, Nationalſozialiſten und ſkommuniſten ſollten ſich ruhig gegenſeitig totſchlagen, damit nur das Syſtem vor ihnen Ruhe habe. Dieſe Anagefſaaten ſind mit tes und gehörte zu dem engſten Kreis um Marſchall Pilſudſi, zu der fegen en Ober⸗ ſtengruppe. Als ehemaliger Legionäroffizier er⸗ langte Pierackt den Militärgrad eines Oberſten im polniſchen Generalſtab. Im Jahre 1928 iſt er als einer der Spitzenkandidaken des Re⸗ gierungsblockes in den Sejm gewählt worden. Seit vielen Jahren gehörte Pierack als maß⸗ die noch haben am 15. Juni, dem Tag, an dem wieder eine Ratenzahlung fällig war, faſt alle erklärt, daß ſie nicht gewillt ſind, zu zahlen. Schon am Vortage halten 13 Staaten— darunter England, Italien, Frankreich und Ungarn Insgeſamk Summe von 477 Jinnland iſt das einzige In der Mitteilung der jtalieniſchen Regierung an die Vereinigten Staaten heißt es u. a.: Die Lage hat ſich ſeit dem letzten Zollſchran⸗ ken und andere Behinderungen des Waren⸗ N interna⸗ tionale Transfers, haben immer weiter zu⸗ genommen. Andererſeits iſt es wenig wahr⸗ ſcheinlich, daß die Zahlungen an Italien auf Reparationskonto, die im Jahre 1925 als n Fähigkeit Italiens dienten, die in dem Abkommen 5 kämpfers. Sie haben mitgewirkt an der beſtialiſchen Ermordung eines aufrechten Streiters für das Dritte Reich durch einen gemeinen Zuhälter, an der n n eines Mannes, der nur deshalb ihr Todfein war, weil er für Deutſchland kämpfte.“ Die Urteilsbegründung In der Begründung des Urteils im Horſt⸗ eee führte der Vorſitzende des Berliner Schwurgerichts u. a. aus: Durch das Ergebnis der Beweisaufnahme iſt feſt⸗ Ger daß ſich die Angeklagten Epſtein und iegler im Sinne der Anklage des gemein⸗ ſchaftlichen Mordes ſchuldig gemacht haben. Das Gericht konnte keine Rückſicht auf die Strafen nehmen, die das Gericht 0 des erſten Horſt⸗W'ᷓwel⸗Prozeſſes im Jahre 1930 verhängt hatte. Wir hatten, ſo erklärte der Vorſitzende, nach dem Eindruck zu ur⸗ teilen, den uns dieſe viertägige Verhandlung vermittelt hat. f Doumergue droht der Kammer Die Parlamentsdebatte über die Heereskredite. Paris, 16. Juni. Im Zuſammenhang mit parlamentariſchen Schwierigkeiten wegen Be⸗ willigung der Heereskredite erklärte Miniſter⸗ präſident Doumergue, er G00 werde, wenn die Kammer die Kredite ablehnen ſollte, was jedoch unwahrſcheinlich ſei, dieſe Kredite auf dem Wege des Dekrets und auf ſeine berſön⸗ liche Vekantwortung hin den Reſſorts zur Verfügung ſtellen. Sollte ſie die Kam⸗ mer kürzen, ſo werde er vom Senat ihre Auf⸗ löſung verlangen. Dieſe Drohung mit Kammerauflöſung rich⸗ tet ſich vor allem gegen den ehemaligen Kriegsminiſter, den Radikalen Daladier, der in den Wandelgängen der Kammer angekün⸗ digt hat, daß er bei der weiteren Ausſprache über die militäriſchen Nachtragskredite gegen die Vorlage Stellung nehmen werde. Er wer⸗ de außerdem die Frage der zweijährigen Mi⸗ litärdienſtzeit aufwerfen. Auslands ⸗Rundichau Aufdeckung einer kommuniſtiſchen Orga- niſation. Bei einer plötzlich durchgeführten groß⸗ angelegten Durchſuchung von 42 Häuſern in Kairo zum Zweck der Aufdeckung einer kommuniſtiſchen Organiſation wurden 22 Perſonen verhaftet. Zahlreiches Schriften⸗ material und Geld konnte beſchlagnahmt werden. Die Unterſuchung der Angelegen⸗ heit iſt im Gange. General Weygand beſucht England. Ein Londoner Blatt meldet: General Weygand, der franzöſiſche Generalſtabschef, wird nächſte Woche bei ſeinem Beſuch in England einen oder zwei Tage in London verbringen und dann als Gaſt des General⸗ majors Charles Grant in deſſen Landhaus in Epſom Wohnung nehmen. Generalmajor Grant iſt Oberbefehlshaber des Londoner Bezirks. Die beiden Generale hatten im letz⸗ ten Jahr des Weltkrieges eng zuſammenge⸗ arbeitet. General Weygand war Marſchall Fochs rechte Hand und Generalmajor Grant war als Vertretter der britiſchen Armee dem Stabe Fochs zugeteilt. Der franzöſiſche General kommt nicht in amtlichem Auftrage. Er wird aber vielleicht die Gelegenheit be⸗ nutzen, nicht nur Erinnerungen, ſondern auch Anſichten auszutauſchen. Feuergefecht mit Einbrechern Zwei Tole. Colmen(Saar), 16. Juni. Zwei Einbrecher brachen in der Wirtſchaft Lilie ein und wurden von dem Inhaber, Pe⸗ ter Erel, überraſcht. Die Einbrecher ſchlugen Erel mit einem Knüppel nieder und ergrif⸗ fen die Flucht. Erel erholte ſich aber raſch und alarmierte die Ortsbewohner, welche die Verfolgung der Kerle aufnahmen. Als ſich die Einbrecher im Walde entdeckt ſahen, a ſie ſofort auf ihre Verfolger und trafen den 33 Jahre alten Nikolaus Henn ins Herz, ſo daß Henn auf der Stelle tot war. Die inzwiſchen benachrichkigte Gen- darmerie von e umzingelte nun den Wald. Dabei erhielt der Gendarm Kirſch, als er die Banditen ankraf, einen Schuß in den rechten Unterarm. Kirſch ſchoß ebenfalls und kraf einen der beiden Einbrecher, einen gewiſſen Ludwig Pierre, in den Kopf, ſo daß FPierre auf der Skelle ſtarb, während ſein Komplize enkkam. Die Gendarmerie ſetzte die Verfolgung des zweiten Einbrechers fort und holte ihn ein paar Stunden ſpäler aus einem Heuhaufen. Der Verbrecher ließ ſich ohne Widerſtand feſtnehmen. Es ſoll ſich bei ihm um einen gewiſſen Jakob Wilhelm Ile⸗ derer aus Spitfel handeln, der 22 Jahre alt iſt und erſt ſeit ſe Wochen aus dem Ge⸗ fängnis 1 ſuſisheim Labguſe iſt, wo er eine einjährig⸗ Strafe abzuſitzen halte. 7 Tote bei Juſammenſtößzen. Bogota(Columbien), 16. Juni. In der columbiani chen Stadt Honda verſuchte eine aufgeregte Volksmenge das Stadtgefängnis zu ſtürmen, um einen bei den letzten Wahl⸗ unruhen verhafteten ſtädtiſchen Beamten zu befreien. Ein größeres Polizeiaufgebot griff ein. Es kam zu blutigen Jasammnenſto en 15 verletzt wurden. bei denen ſieben Perſonen getötet und über ſchuld an dem Lode eines großen Freiheits- Für die Hausfrau Kochrezente 10 Pfefferpotthafl. Zu dieſem 1 0 0 weſt⸗ fäliſchen Gericht nimmt man gern die ſoge⸗ nannten kurzen Rippen, für pier Perſonen etwa ein Kilogramm. Das Fleiſch wird in Stücken von halber Handgröße gehauen, mit Waſſer und nicht zu viel Salz angeſetzt und gut ausgeſchäumt. Dann fügt man hinzu: reichlich in Würfel geſchnittene Zwiebeln, Pfef⸗ fer, Nelken und Nelkenpfeffer(ungeſtoßen), ein Lorbeerblatt und zwei bis drei itronen⸗ ſcheiben. Iſt das Fleiſch faſt gar, fügt man gelbes Schwitzmehl hinzu, das man aus zwei Eßlöffeln Butter und einem Eßlöffel Mehl bereitet hat. Einige Fleiſchklößchen, die be⸗ ſonders gekocht und beim Anrichten in das Ragout gelegt werden, machen es noch ſchmack⸗ hafter. Die Soße muß gut gebunden ſein. Apfelſinenſchalen als Süßſpeiſenwürze. Es iſt wenig bekannt, daß man Apfelſinenſcha⸗ len recht gut an Stelle des teuren Zitronats oder Orangeats an Süßſpeiſen geben kann, beiſpielsweiſe in feingehacktem Zuſtande an Pudding. Die Apfelſinen werden zunächſi gründlich gereinigt, und dann ſchält man die Schalen dünn ab. Mit feinem Zucker füllt man ſie ſchichtweiſe in Glasgefäße und bin⸗ det dieſe zu. err 1 Sterbetafel. Heute nachmittag wurde Frau Barbara Hanf, geb. Butſchbacher, Bür- ſtädterſtraße 32 im Alter von 72 Jahren nach kurzem Leiden, in die ewige Heimat abgerufen. Die Beerdigung findet am Montag nachmittag 5 Uhr ſtatt. R. J. P. C( Bekannimachung. Betr.: Verſteigerung von Kirſchen. Am Montag, den 18. Juni 1934, vor⸗ mittags 10 Uhr werden im Sitzungsſaale des Rathauſes verſchiedene Loſe Kirſchen in den Erlen verſteigert. Viernheim, den 16. Juni 1934 Bürgermeiſterei Viernheim J. V. Schweigert Viernheimer Tonſilmſchau Das gewaltigſte und ſehenswerteſte Tonfilm⸗ werk des Jahres: „Abenteuer in zwei Erdteilen“ Dieſe Woche im Central⸗Film⸗Palaſt. Achtung! Was außergewöhnlich Schönes zeigt dieſe Woche der Central⸗Film⸗Palaſt. Es iſt ein Tonfilmwerk in deutſcher Sprache voll Spannung, Senſationen, Abenteuern, dabei be⸗ ſondere Sehenswürdigkeiten von Landſchaften aus zwei Erdteilen und einer abenteuerlichen Liebesgeſchichte, in einer ſo ſpannenden Handlung, daß kein Beſucher ſitzen bleiben kann. Es iſt ein ganz ausgezeichnet ſchönes Filmwerk aus der Sonderklaſſe der Paramount, das beſtimmt allen Beſuchern auſs Beſte gefallen wird. Auch das Beiprogramm iſt ein reichhaltiges und ſehenswertes Dazuprogramm. Nun Filmfreunde auf ins Central ſenſationlleſte Tonfilmwerk zwei Erdteilen“ ſchon lange wartet. Es werden keine Koſten geſcheut, um dem hieſigen Publikum das Beſte vom Beſten zu bieten, dafür iſt der Cen⸗ tral- Film⸗Palaſt bekannt. Man möge nach Möglichkeit die Werktags⸗Vorſtellungen beſuchen, da wie überall am Sonntag mit einem ganz großen Beſuch zu rechnen iſt. Alle Filmfreunde beſuchen die großen Tonfilm Sehenswürdigkeiten. Und die ſchönſten Abendunterhaltungen findet man ſtets im Central⸗Füm⸗Palaſt. Ein Beſuch überzeugt. Sergſ träßer Jeſtſpiele Geppent „Abenteuer in da, auf welches Ihr 0 * auf dem biſtor Marktplatz zwiſchen 5. und 6. Gewann öffentlich meiſtbietend heute iſt das ſpannendſte In lurzen Worten: Am Freitag fand eine zweite Unterre⸗ dung zwiſchen Muſſolini und Reichskanzler Hitler ſtatt. Reichspreſſechef Dr. Dietrich ſprach in Ve⸗ nedig zu Vertretern der Weltpreſſe. Im Horſt⸗Weſſel⸗Prozeß wurden zwei An- geklagte zum Tode verurteilt. Bei einem Attentat auf den polnischen Innenminiſter wurde dieler ſchwer verletzt Und ſtarb einige Stunden ſpäter. Die italieniſche Regierung hat in Wa⸗ Bae mitgeteilt, daß ſie infolge der ellwirtſchafkslage die am 15. Juni fällige Kriegsſchuldenrate nicht zahlen könne. Gefährliche Palete Höllecmaſchinen.— Tat eines Irrſinnigen? Paris, 16. Juni. Drel großen Pariſer Firmen ſind Poſt⸗ bakete zugegangen, die, wie es ſich beim Oeffnen hexrausſtellte, Höllenmaſchi⸗ nen enthielten. In ſämtlichen Fällen hat hat zeboch der Mechanismus verſagt. Empfänger waren in Paris die Verlagsan⸗ ſtalt Machette, eine Parfümfabrik und die Rundfunkſendegeſellſchaft Radio Paris. Ei⸗ ne gleiche Sendung iſt einer Keksfabrik in Nanterre zugegangen. Bereits vorher iſt der Vorſitzende der franzöſiſchen Komponi⸗ Wieberaufrichtun gleichen Entſchloſſenheit und Energie habe auch der Nationalſozialismus ſtenvereinigung mit einer ſolchen Sendung bedacht worden, die ſchon auf dem Poſtbüro explodierte, wobei mehrere Angeſtellte ver— letzt wurden. Die Polizei iſt der Anſicht, daß die Konſtruktion ſämticher Höllenma⸗ ſchſnen die gleiche iſt und daß deshalb als Abſender ſämtlicher Pakete die gleiche Per⸗ ron in Frage kommt. Aus dem verwor te. nen Text der beiliegenden Briefe ſchließt man, daß es ſich um einen Irrſinnigen handeln müſſe. Weitgehende Uebereinſtimmung Freitag abend um 6 Uhr fand auf dem Markusplatz eine rieſige faſchiſtiſche Kund⸗ gebung ſtatt, bei der in Anweſenheit Adolf Hitlers Muſſolini ſprach. Anſchließend emp⸗ fing der Preſſechef und Schwiegerſohn Muſ⸗ ſolinis, Ciani, dem Staatsſekretär Su⸗ vich zur Seite ſtand, einige Vertreter der ausländiſchen Preſſe im Hotel Danieli. Er ſchickte voraus, daß eine gemeinſam abge⸗ faßte amtliche Mitteilung über die N denezianiſchen Beſprechungen ſpäter erſchei⸗ nen werde, aber er könne ſoviel ſagen, daß es ſich nur um eine ganz perſönliche Fühlungnahme der beiden Staats- männer gehandelt habe. 5 Es komme alſo nicht in Frage, daß irgend- welche ſeſten Abmachungen gekroffen worden ſeien, ſondern man habe nur in großen Jü⸗ gen die politiſche Lage durchgeſprochen. Da⸗ bei hälte die beiden Staatsmänner weitge- hende Uebereinſtimmung verbunden. So habe Italiens. Mit der gewaltige ſoziale und kulturelle Arbeiten in Angriff genommen und für die Arbeiter⸗ ſchaft ae wie dies bisher in der deut⸗ ſchen Ge chichte unerreicht ſei. Dr. Dietrich fuhr dann fort: ö Dieſen friedlichen Aufbauarbeiten beider Bewegungen enlſpricht die Arbeit am Wie⸗ deraufbau und am Frieden Europas. Ja- ſchismus und Nationalſozialismus haben der Ueberzeugung Bahn gebrochen. daß der Frieden der Well nur durch den Beſtand ſebensfähiger und glücklicher Staaten ge⸗ währleiſtef werden kann. Hierbei möchte ich nicht verfehlen, dankbar zu erwähnen, wie ſehr der Duce als erſter europäiſcher Staats- mann ſich gegen die Unzulänglichkeiten und Ungerechligkeſten des Verſailler verkrages gewandt und ſich für die Gleich berechtigung Deutſchlands im Kreiſe der Völker eingeſetzt hat.“ Dr. Dietrich ging dann auf die zur Ueber⸗ windung des Liberalismus notwendige neue Geſtaltung des Preſſewelens ein. Es ſei für beide Staatsformen eine Selbſtverſtändlich⸗ keit, daß ein auf dem Grundſatz der Autori⸗ tät und des Führertums beruhender Staat es nicht dulden könne daß jeder, der eine Feder zu handhaben verſtehe, ſich zur Schä⸗ digung von Volk und Staat der Preſſe des Landes bedienen könne. Dr. Dietrich ſchloß: Wenn wir heute glück⸗ lich ſind, feſtſtellen zu können, däß der, Ja⸗ ſchismus Italiens und der Nationalſozialis⸗ mus Deutſchlands Europa eine neue Staats⸗ auffaſſung, die ſich auf Ordnung, Diſziplin, Autorität und Führertums gründet, gegeben haben, ſo dürfen wir gleichzeitig die Hoff⸗ nung ausſprechen, daß beide Nationen durch die überragenden per onlichfeiien ihrer Jührer berufen ſind, die ſtärkſten Garanken einer weiteren fried⸗ lichen Entwicklung Europas zu ſein und dazu die Wege zu weiſen. Die Rede Dr. Dietrichs wurde mit großem Beifall begrüßt. Letzte Nachrichten Reichspräſident an den Kreuzer Karlstuhe. Berlin, 16. Juni. Reichspräſident vor Hindenburg hat an den von einer Auslands⸗ reiſe heimgekehrten Kreuzer„Karlsruhe“ fol— gendes Telegramm gerichtet:„Kommandant und Beſatzung des Kreuzers„Karlsruhe“ Friedens- Rn mung, daß oieſe Anſchiage von Nationalſozia liſten ausgeführt werden, in keiner Weiſe bewieſen. Die große Zahl der Attentate, und nicht zuletzt der Umſtand, daß die Bundesregie⸗ rung in Oeſterreich ſeit einem Jahr dieſen Vorgängen gänzlich machtlos gegenüberſteht, beweiſt, daß es ſich dabei nicht um die An⸗ gelegenheit einer Partei oder vielmehr ein⸗ zelner Perſonen handeln kann, ſondern um den Widerſtand der geſamten Be⸗ völkerung Heſterreichs ohne Unterſchied der politiſchen Geſinnung einer illegalen und verfaſſungswidrigen Regierung gegenüber. Die von der Bundesregier ang erhobenen Anſchuldigungen gegen die NSA Heſter⸗ reichs, insbeſondere gegen die Bundeslei⸗ tung in München, können daher nur als ein durchſichtiger Verſuch gewertet werden, die Beſprechungen zwiſchen dem Reichskanzler Adolf Hitler und dem italieniſchen Re⸗ We en Muſſolini durch niedrigere endenzen zu ſtören. Hungersnot in Südamerila San Salvador, 17. Juni. Die Haupt⸗ ſtadt von El Salvador iſt von einer Hun⸗ gersnot bedroht. Tauſende arbeiten fieber— haft an der Inſtandſetzung der durch die Ueberſchwemmungskataſtrophe zerſtörten Straßen, die zum Hafen führt, um die Zu⸗ fuhr der Lebensmittel, die dort gelagert ſind, zu ermöglichen. Im Lande wurde das Kriegsrecht verkündet. Die meiſten großen Städte ſind ohne Beleuchtung. Die Pfarr- kirche von Ocotepeque iſt das Einzige, was von dieſer Stadt übrig geblieben iſt. Die genauen Ausmaße der Zerſtörungen ſowie die genaue Jahl der Token feſtzuſtel⸗ len iſt äußerſt ſchwierig. Gegenwärkig wird amllicherſeits die Jahl der Toten mit 300 angegeben. Keine alten Stahlhelmabzeichen mehr. Berlin, 16. Juni. Die Bundesleitung des NS. Deutſchen Frontkämpferbundes(Stahlhelm) weiſt dar⸗ auf, hin,daß zur Bekämpfung von Mißbrauch die alten Abzeichen des Stahlhelm(Bund der deutſchen Frontſoldaten) nicht verkauft und auch nicht unentgeltlich an Deitte wei— tergegeben werden dürfen. Die Landesver⸗ bände ſind angewieſen worden, ihren* darf an Abzeichen des NS. Deutſchen Fron kämpferbundes beſchleunigt beim Stahlho/ in Magdeburg anzufordern, um ſo ſchnell heiße ich herzlich willkommen in der Heimat! Dank und Anerkennung für beſonders er⸗ folgreiche Durchführung der Auslandsreiſe.“ Biſchof Oberheid ſcheidet aus der Kirchen- regierung. Berlin, 15. Juni. Biſchof Dr. Oberheid hat auf Antrag einen längeren Urlaub ange— treten. Seine Tätigkeit in der Reichskirchen— regierung dürfte damit beendet ſein. 5 Vom Blitz erſchlagen. Athen, 16. Juni. Durch einen Gewitter man feſtgeſtelli, daß weitere perſönliche Kontakte wünſchenswert ſeien. 755 In der Abrüſtungsfrage ſei man ſich darüber klar, daß, wenn für Deutſchland die Gleichberechtigung tatſächlich und wirk⸗ ſam geworden ſei, es in den Völkerbund zu— rückkehren könne. a 5 Auch über Oeſterreich ſei geſprochen worden, wobei man der Anſicht ſei, daß, im⸗ mer auf der Baſis der öſterreichiſchen Un⸗ abhängigkeit, die Herſtellung normaler Be- zlehungen zwiſchen Deutſchland und Oeſter; reich wünſchenswert ſei. 1 N Auf die Frage, ob auch über die ruſ⸗ ziſch⸗franzöſiſche Front geſprochen worden ſei, wurde erwidert, daß nur ganz allgemein die beiden Staatsmänner feſtge⸗ ſtellt hätten, daß ſie Regionalabkommen für nicht richtig, dagegen allgemeine Abkommen für geeignet hielten. Für den Frieden und Wiederaufbau Dr. Dietrich vor der Weltpreſſe über die Be · deukung der Ausſprache in Venedig. Venedig, 16. Juni. Der Reichspreſſechef der NSDAP., Dr. Dietrich, veranſtaltete für die italieniſchs Preſſe einen Tee, an dem auch eine Reihe. von deutſchen und ausländiſchen Preſſever⸗ tretern teilnahmen. Dr. Dietrich führte bei dieſer Gelegenheit u. a. aus, Benito Mu ſo⸗ lint und Adolf Hitler haben durch ihr per⸗ ſönliches Beiſpiel die Politik der off e⸗ nen Sprache in der Welt wieder zu Eh⸗ ren gebracht. Wir glauben, daß dieſe erſte Begegnung und Ausſprache der beiden be⸗ deutenden Staatsmänner ein Markſtein. auf dem Wege zu einer aufrichtigen Verſtändi⸗ gung der Völker ſein wird, die— ſo hoffen wir— Europa einer neuen Entwicklung ent⸗ gegenführt. Beide Nationen, Faſchismus und Nationalſozialismus, haben ſchon heute der europäl chen Kulturwelt einen unſchätz⸗ baren Dienſt geleiſtet, indem ſie den völker⸗ zerſtörenden Marxismus in ihren Ländern niederrangen. der Redner kennzeichnete die großen Er⸗ folne des Taſchismus in ſeinem Kampf um ſturm wurde in der Stadt Saloniki ein ge⸗ waltiger Schaden angerichtet. 60 Häuſer wurden durch das Unwetter zerſtört, 12 Fa⸗ milien wurden obdachlos. Zwei Mädchen wurden durch Blitzeinſchläge getötet. galtloſe Verdächtigungen Zurückweiſung der Anſchuldigungen gegen die NSDAP. Oeſterreichs. München, 16. Juni. Die Landesleitung der NSDAP. Oeſterreichs teilt mit: Die öſter⸗ reichiſche Staatsregierung hat in den letzten Tagen zu wiederholten Malen Beſchuldigun⸗ gen erhoben, die dahingehen. daß die An⸗ ſchläge in den letzten Tagen in Oeſterreich von einer Zentralſtelle im Reich aus ange— ordnet und geleitet werden. Die öſterreichiſche Bundesregierung iſt für die Anwürfe ſeden Beweis ſchuldig ge⸗ blieben, was ſchon daraus hervorgeht. daß bisher in keinem einzigen Fall der Täler er⸗ miltelt murde. Ehenſa erſcheint die Behaun- wie möglich die Bundesmitglieder anſtelle des Stahlhelmabzeichens mit dem neuen Ab⸗ zeichen zu verſehen. Im Bereich des Landes— verbandes Berlin-Brandenburg hat die Bundesleitung bereits am 15. Juni das Tragen des alten Stahlhelmabzeichens in⸗ nerhalb der Stadt Berlin norhoten Geſamtdeutſche Volksgemeinſchaft Adolf Hitler ſagt:„Die marxiſtiſche inter⸗ nationale Solidarität haben wir zerſchlagen. Dafür wollen wir aufbauen eine beſſere Soli⸗ darität, die blutsmäßig ewig begründet iſt, die lebendige nationale Solidarität des deut⸗ ſchen Volkes, die unzertrennliche Verbunden— heit nicht nur in glücklichen, ſondern auch n ſchlimmen Tagen, die Verbundenheit nicht nur mit denjenigen, die vom Glück geſegnet ſind, ſondern auch mit denen, die vom Unglück verſolgt ſind.“ 1 ü Wo aber gibt es Deutſche, die größere gei⸗ ſtige und materielle Not leiden, als unſere Volksgenoſſen jenſeits der Grenzen? Das Diktat von Verſailles hat 14 bis 15 Millionen Deutſche aus dem Reich geriſſen oder an dem Zuſammenſchluß mit uns gehin⸗ dert. Gegen ſie führen fremde Völker mit allen Mitteln politiſcher Entrechtung, wirt⸗ ſchaftlicher Knechtung und geiſtiger Knebelung einen rückichtsloſen Kampf. Die ſchlimmſte Waffe in dieſem Kampf iſt die Vernichtung der deutſchen Schule. Man ſchließt die deut⸗ ſche Jugend vom deutſchen Geiſtesleben ab, man hindert ſie an Erlernung und Gebrauch ihrer Mutterſprache, um ſie unſerm Volke zu entfremden. l Elend hat dieſes Vorgehen über Hunderttau— eee N a Ungeheures ſeeliſches Leid und c Vieſer Kampf geyr aufs Ganze. Entreißt man die deutſche Jugend den Händen deut⸗ ſcher Lehrer, ſo geht ſie uns verloren. Ihre Erhaltung aber eutſcheidet über die Zukunft nicht nur jener abgetrennten Teile, die für uns im Reich ein Damm gegen fremdoölk⸗ ſche Flut ſind, ſondern über unſer ganzes Volt. Eltern und Freunde der Jugend! Denkt dar⸗ an, daß draußen deutſchen Kindern alle gei⸗ ſtigen Güter vorenthalten werden, die eure Kinder Tag für Tag in ſich aufnehmen lön⸗ nen. Denkt daran, daß man draußen deutſche Kinder geiſtig verkümmern laſſen oder zu Abtrünnigen machen will. In tätiger Kameradſchaft wollen die reichs⸗ deutſche Jugend und ihre Lehrer in einer Straßen- und Hausſammlung vom 16. bis 22. Juni 1934 die Mittel zur Ab wehr dieſer Verſuche aufbringen. Gebt ihnen für den volksdeutſchen Kampf⸗ ſchatz zur Ethaltung der deutſchen Schu⸗ len im Ausland. Vater und Kind verſchüttt. „Straubing(Niederbayern), 16. Juni. De— 47jährige Gütler Joſef Umſeher von Ae hartsberg war mit ſeinem 14jährigen Sohn mit Sandgraben beſchäftigt. Plötzlich löſte ſich eine große Schicht Erde und verſchüttete die beiden; ſie konnten nur als Leichen ge⸗ borgen werden. 8 Mar Baer Vor⸗Weltmeiſter Carneta in der 11. Runde techn. 1e. Vor 60 000 Zuſchauern wurde in Newport der Boxweltmelſter der Schwergewichtsklaſſe Primo Carnera entthront. Sein Herausfor- derer Mar Baer präſentierte ſich in einer derart guten Form, daß der Italiener kaum je eine reelle Gewinnchance hatte. Baer war außerordentlich ſchnell und halte eine ungeheure Hätte im Schlag, ſo daß Primo Carnera in der 11. Runde vom Ring⸗ richter Donovan zum Verlierer erklärt Wurde, nachdem er in dieſer Runde zweimal und in der 10. ſchon einmal hatte zu Boden gehen müſſen. Baer hatte von Beginn an den Kampfver⸗ lauf diktiert und— von der ſiebten bis neunten Runde abgeſehen— jederzeit auch nach Punkten vorne gelegen. Beſonders un⸗ angenehm war dem Italiener die große Schnelligkeit des Herausforderers, der wach genauem Plan den Rieſen ſyſtematiſch zer⸗ mürbte. Eine überraſchende Neuigkeit verkündete vor Beginn des Kampfes der Funktionär Phelone Er teilte nämlich mit, daß Tieſſchläge erlaubt ſeien, aber nur dann, wenn ſie von Erfolg gekrönt ſein würden(I), andernfalls würde dem Arheber des Tieſſchlages eine Rund⸗ abgezogen werden. Damit wollte man offen⸗ bar dem Herausforderer Baer gegen den Mle⸗ ſen Carnera eine beſſere Gewinnchance geben Vielleicht iſt gerade auf dieſe Neuerung und „Verbeſſerung“ der Boxtegeln der Sieg Boers zurückzuführen. Als Ringrichter Donovan in der 11. Runde Carnera aus dem Ring nahm und den Her⸗ ausforderer zum neuen Weltmeiſter ausrief nahm der Beifall der Zuſchauer unwahrſchein⸗ liche Formen an. War es doch endlich er reicht, was jeder Amerikaner ſo ſehnlichſt her ⸗ beigewünſcht hatte: Weltmeiſter aller Kate. gorien im Boxen war wieder ein Amerikaner! 0 Schmeling—Neufel perfekt. Der Vertrag zu einem Boxkampf zwiſchen Schmeling und Walter Neuſel iſt jetzt in Hamburg abgeſchloſſen worden. Der Kampf wird Ende Auguſt in einer deutſchen Stadt — Hamburg, Berlin und eine weſtdeutſche Großſtadt ſtehen in engerer Wahl— vor lich gehen. Nach einer Vereinbarung mit der Newyorker Madiſon Square⸗Garden Geſel, ſchaft wird der Sieger dieſes Kampfes 1 Februar 1935 in Miami(USA.) mit Primo Carnera oder Max Baer um die Meltmeiſte ſchaft kämpfen. ſende von deutſchen Familien gebracht. — Reichspropaganda⸗ miniſter Dr. Goebbels in Warſchau. Unſer Vild zeigt den Reichspropaganda⸗ miniſter Dr. Goebbels bei ſeiner Ankunft auf dem Warſchauer Flug⸗ platz. Rechts hinter dem Miniſter der Regie⸗ rungskommiſſar von Warſchau Jaroſzewicgz, links von Dr. Goebbels Deutſchlands Geſandter in Polen, von Moltke 8 e Ahendſtändchen Schlafe, Liebchen, weil's auf Erden Nun ſo ſtill und ſeltſam wird! Hben gehn die goldenen Herden, Für uns alle wacht der Hirt. In der Ferne ziehn Gewitter; Einſam äuf dem Schifflein ſchwank. Greif ich draußen in die Zither, Weil mir gar ſo ſchwül und bang. Schlingend ſich an Bäum' und Zweigen In dein ſtilles Kämmerlein Wie auf goldenen Leitern ſteigen Dieſe Töne aus und ein. Und ein wunderſchöner Knabe Schifft hoch über Tal und Kluft, Rührt mit ſeinem goldenen Stabe Säuſelnd in der lauen Luft. Und in wunderbaren Weiſen Singt er ein uraltes Lied. Das in linden Zauberkreiſen Hinter ſeinem Schifflein zieht. Ach, den ſüßen Klang verführet Veit der buhleriſche Wind, Und durch Schloß und Wand ihn ſpürel Träumend jedes ſchöne Kind. Eichendorff. Aus der Heimat Gedenktage 16. Juni. 815 Blücher wird von Napoleon bei Ligny geſchlagen. 858 König Guſtav V. von Schweden auf Schloß Drottningholm bei Stockholm geboren. 871 Einzug der aus Frankreich zurückkeh— renden Truppen in Berlin. 922 Teilung Oberſchleſiens. 17. Juni 1810 Der Dichter Ferdinand Freiligrath in Detmold geboren. 1818 Der Komponiſt Charles Gounod in Paris geboren. 1897 Pfarrer Sebaſtian Kneipp, Förberer des Waſſerheilverfahrens, in Wörisho— fen geſtorben. Prot.: Volkmar— Kath.: Adolf Sonnenaufg 3.36 Sonnenunterg. 2 Mondaufg 8.50 Mondun N * n 1 N Das Schwimmen muß das Hauptſtück der Erziehung werden. Bisher iſt das Ertrin. ken Mode geweſen, weil das Schwimmen nicht Mode iſt.. Soll das Schwimmen nicht auch bei uns Mode werden? 7 8 N 8 e Die nützliche Fledermau⸗ In den hellen Dämmerſtunden der warmen Juninächte fliegen die Fledermäuſe auf Beute Auf dem Lande kennt ſie jedermann. In der Stadt hält ſie ſich nur in der Nähe von mit Baumwuchs oder Geſträuch beſtandenen Plätzen, Gärten und Parken auf. Gerne flat⸗ tert ſie um Obſtbäume, haſcht Fliegen und Mücken, Spinnen und Motten, lieſt auch Rau⸗ pen auf und macht ſich durch Vernichten zahl zeicher Schädlinge überaus nützlich. Von vie⸗ len Feinden: Eulen, Mardern und Ittiſſen owte Katzen bedroht. ſeien die lanagohriae wledermaus und ihre Verwandten, die Zwerg. fledermäuſe, als Verbündete des Obſtgärt⸗ ners und nützliche Forſttiere dem Schutze des Volkes empfohlen. Tagsüber hal⸗ ten ſich die e gerne ſchlafend hin⸗ ter Läden, an Schornſteinen oder in Turm⸗ luken auf. Im Bauernſpruch heißt es:„Wer eine Fledermaus tötet, vernichtet die Ernte eines Obſtbaumes“. Daß Fledermäuſe den Menſchen in die Haare fliegen, iſt ein Stüc Volksaberglauben übelſter Art. * * Verlängerte Geltungsdauer der Sonn. tagsfahrkarten an Peter und Paul. In die⸗ ſem Jahre fällt der Peter⸗ und Pauls⸗Tag auf einen Freitag. Die Geltungsdauer der Sonntagsrückfahrkarten wird ausnahmsweiſe über den Feiertag, Samstag und Sonntag ausgedehnt. Es gelten die Sonntagsrückfahr⸗ karten zur Hinfahrt von Donnerstag, dem 28. Juni, 12 Uhr, bis zum Sonntag, den 1. Juli, zur Rückfahrt vom Donnerstag, dem 28. Juni, 12 Uhr, bis zum Montag, den 2. Juli, 12 Uhr(Antritt der Rückkeiſe). Schwert und eine Aehre im Hakenkreuz. Der Reichsbauernführer hat nunmehr die Frage des Dienſtſiegels im Reichsnährſtande durch Anordnung geklärt. Danach zeigt das Dienſtſiegel des Reichsnährſtandes auf weißem Grunde den einköpfigen fliegenden Adler, den Kopf vom Beſchauer nach rechts gewendet, ruhend auf einem Spruchband mit der In⸗ ſchrift:„Blut und Boden“. Darunter ange— hängt, befindet ſich in ſchwarzem, kreisrunden Felde, dem zwei Eichenblätter beigefügt ſind, ein Schwert und eine Aehre im Hakenkreuz. Das Dienſtſiegel entſpricht dem bisher ſchon für alle Briefköpfe des Reichsnährſtandes ein⸗ geführten Muſter. * Wetltervorherſage: Mehrfach heiteres und krockenes Weller, jedoch vereinzelte Gewitterſtörungen. Das Plorzheimer Unglück vor Gericht Verhandlung Mitte Juli. Pforzheim, 16. Juni. Ein ausführliches Gutachten über das Pforzheimer Eiſenbahn— unglück iſt von der Reichsbahndirektion Stuttgart bei der hieſigen Staatsanwalt— ſchaft eingegangen. Die Reichsbahndirektion Karlsruhe hat ein zweites Gutachten aus gearbeitet. Damit iſt die Unterſuchung der Staatsanwaltſchaft über das Eiſenbahnun⸗ glück am 17. Mai, das eine Reihe von Menſchen das Leben koſtete, abgeſchloſſen. Im Lauſe dieſer Woche wird gegen den Rangierer Augenſtein und gegen den Loko⸗ motivführer Brand, den Führer der Ran— gierlokomotive, bei der Großen Strafkam⸗ mer Anklage wegen fahrläſſiger Transport- gefährdung in Tateinheit mit fahrläſſiger Tötung und fahrläſſiger Körperverletzung erhoben, da ſie für das Unglück allein ver⸗ antwortlich ſeien. Das gegen Weichenwärter Boeres, Heizer Brugger und Bahnwärter Wüſt eingeleitete Verfahren wurde eingeſtellt, da nach der Unterſuchung ſie an dem Unglück kein Ver- ſchulden trifft. Die Hauptverhandlung wird vorausſichtlich Mitte Juli vor der hieſigen Großen Strafkammer ſtattfinden. Aufwertung von Sparguthaben Karlsruhe, 16. Juni. Im neueſten Badt⸗ ſchen Geſetz- und Verordnungsblatt erläßt der badiſche Innenminiſter eine Vierte Ver⸗ ordnung zur Durchführung der Aufwertung aon Snarauthaben! Panach erhält der 8 6 Abſ. 1 der auser Weroronung folgende Faf⸗ ſung: Die aufgewerteten Guthaben ſind für die Gläubiger bis zum 1. Januar 1932 un⸗ kündbar. Vom 1. Januar 1932 an kann die Hälfte, vom 1. Januar 1936 und 1. Januar 1937 je ein Viertel des Guthabens nach Maßgabe der Satzungsbeſtimmungen der Sparkaſſe gekündigt werden. Der Miniſter des Innern kann die Kündbarkeit der zwei⸗ ten Hälfte der aufgewerteten Guthaben auf Antrag einer Sparkaſſe teilweiſe oder ganz bis längſtens 1. Januar 1940 hinausſchieben. die Wirtſchaft im neuen Staat Ein Vortrag Bernhard Köhlers. Karlsruhe, 16. Juni. Vor Vertretern der Behörden, der Wirt⸗ ſchaft und der öffentlichen Körperſchaften ſprach auf Einladung des Miniſterpräſidenten Köh⸗ ler der Vorſitzende der Kommiſſion für Wirt⸗ ſchaftspolitik bei der Reichsleitung der NS.⸗ DA P., Bernhard Köhler. Der Redner ſtellte feſt, daß in dem Verhält⸗ mis von Wirtſchaft, Volk und Staat ein grundlegender Wandel eingetreten ſei. Der Nationalſozialtsmus habe mit der Vorherr⸗ ſchaft der Wirtſchaft im Staate, die zum Zuſammenbruch führen mußte, gebrochen. Die Wirtſchaft ſei jetzt ein Teil des Volkslebens. Die Arbeit, ſo betonte der Redner, iſt die Vorausſetzung der Wirtſchaft. Wir treiben Wurtſchaftspolitit von der Arbeit aus und nicht vom Kapital her. Das Volkswohl ſteht vor allem anderen. Das heißt aber nicht, daß der Einzelne ſich nicht durchzuſetzen hätte. Eine Vorbedingung für eine geſunde Wirk⸗ ſchaft iſt, daß alle Kräfte des Volkes voll zur Ausnutzung kommen. Deshalb mußte für den Nationalſozialismus die Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit die erſie und wichtigſte Auf⸗ gabe ſein. Erſt, wenn der letzte Arbeitſuchende Arbeit gefunden hat, können wir an einen wirklichen Neuaufbau der Wirtſchaft denken. Der Redner wies darauf hin, daß der ewige Schrei nach Krediten bedeutend abgenommen habe, weil man mehr und mehr erkenne, daß es beſſer ſei, aus eigener Kraft vorwärts zu kommen. Keine Macht der Erde, ſo ſchloß Pg. Köh⸗ ler ſeine mit lebhaftem Beifall aufgenomme⸗ nen Ausführungen, darf über die Entſchlüſſe unſerer verantwortlichen Politik beſtimmen können, außer der Ehre und dem Wohle des eigenen Volkes, erſt recht nicht die Boy⸗ kottbeſtrebungen einer internationalen jüdi⸗ ſchen Clique. Aus Heſſen und Naſſau Weitere Vereinheitlichung im Rhein⸗Main⸗ Gebiet. Frankfurt a. M., 16. Juni. Im Jahre 1932 wurde bei der Induſtrie⸗ und Handels⸗ kammer Frankfurt unter Mitwirkung der Han⸗ delskammer von Wiesbaden und Kaſſel ein Einigungsamt für Wettbewerbsſtreitigkeiten er⸗ richtet, das die Bezirke Frankfurt a. M,, Wiesbaden, Limburg, Wetzlar, Hanau und Fulda umfaßt. Nach den Beſtimmungen des Geſetzes hat das Einigungzamt für Wettbe⸗ werbsſtreitigkeiten in erſter Linie einen güt⸗ lichen Ausgleich anzuſtreben. Nunmehr iſt das Einigungsamt für Wettbewerbsſtreitigkeiten dem Phein-Mainiſchen Induſtrie- und Han⸗ delstag, Sitz Frankfurt a. M., angegliedert worden. Auf dieſe Weiſe ſind nun auch ſämt⸗ liche Orte des Landes Heſſen an das Eini⸗ gungsamt angeſchlofſen. Die Beiſitzer aus den heſſeſchen Gehietsteilen ſind unter Mitwirkung ber zuſandigen Handels, und mern ernannt worden. Das Ein 80 daher auch für die heſſiſchen Gebie steile in Kraft getreten. 1 0 orſitzenden des Eini⸗ gungsamtes iſt Herr Prof. Dr. Trumpler, Syndikus der Induſtrie⸗ und Handelskammer für das Rhein-Mainiſche Wirtſchaftsgebiet, Sitz Frankfurt a. M., zum ſtellvertretenden Vorſißenden Herr Landgerichtsrat Dr. Taut⸗ phaeus, Heſſ. Staatsminiſterium, Darmſtadt, unter Zuſtunmung des Heſſiſchen Staatsmini⸗ ſteriums von dem Präſidenten des Rhein⸗ Maimiſchen Induſtrie⸗ und Handelstags, Sitz Frankfurt a. M., Herrn Dr. Lüer, beru⸗ fen worden. Damit iſt eine weitere bedeut⸗ ſame Einrichtung geſchaffen worden, die ge⸗ eignet iſt, den Zuſammenſchluß im Rhein⸗ Maingebiet zu fördern und zu befeſtigen. Die Auszahlung der Dienſtbezſge in Heſſen. Darmſtadt, 16. Juni. Der eh Staats⸗ miniſter teilt in einem Erlaß an die unterſtell⸗ ten Behörden u. a. mit, daß vom Monat Juni 1934 an die Dienſtbezüge der Beamten und Staatsdienſtanwärter, ſowie die Verſorgungs⸗ bezüge der Warteſtandsbeamten, Ruhegehalts⸗ empfänger und Hinterbliebenen von Beamten Mitte des Monats für den laufenden Monat gezahlt werden. Für den Monat Jun 1934 erfolgt alſo Zahlung am 15. Jum. Die Zahlung der Bezuͤge der Angeſtellten und der Kanzlei und Bürogehilfen erfolgt jeweils am 25. eines jeden Monats. Fällt dieſer Tag auf einen Sonntag, ſo iſt der vorhergehende Werk⸗ tag Zahltag. Ordmation der heſſiſchen Pfarramtskandidaten. Oppenheim, 16. Juni. Kommenden Sonn⸗ tag, den 17. Jum, findet in der Kathari⸗ nenkhirche die Ordination der heſſiſchen Pfarr⸗ amtskandidaten durch den Landesbiſchof ſtatt im Beiſein der Profeſſoren des Predigerſemi⸗ nars, des Propſtes und des Dekans. Die Namen der Pfarramtskandidaten, die alle be⸗ reits zum Dienſt in den verſchiedenen Gemein⸗ den einberufen ſind, und die aus den drei heſſiſchen Provinzen ſowie aus Frankfurt ſtam⸗ men, ſind folgende: Fritz Arnold, Karl Bech⸗ told, Hans Brinken, Heinrich Hangen, Her⸗ mann Hecl, Hans Dörr, Emil Klein, Hans Karl Klöß, Karl Linke, Friedrich Möckel. Hemrich Nagel, Willy Schemel, Heinrich Scheuermann, Friedrich Vollrath, Albert Voth, — Molkereizentrale Heſſen eömby. Frankfurt a. M., 16. Juni. Die Bau⸗ ernzeitung„Rhein⸗Main⸗Neckar“ ſchreibt: In Marburg wurde für den Bereich des Milch⸗ verſorgungsverbandes Rhein-Main eine Mol⸗ keretzentrale gegründet, deren Zweck darin be⸗ ſteht, ſowohl für Privatmolkereien als aich Genoſſenſchaftsmolkereien den Abſatz ihrer Produkte zu übernehmen. Dieſe Gründung dürfte in der Reihe der Marktorganiſationen auf milchwirtſchaftlichem Gebiet den Abſchluß bedeuten, zumal auch hierdurch der Verkauf der Veredelungsprodukte der Milch, Butter und Käſe, ſichergeſtellt iſt. Als Vorſitzender der Molkereizentrale wurde der Landeshauptabteilungsleiter 3, G. Wirth, als deſſen Stellvertreter der Geſchäftsführer des Milchwirtſchaftsverbandes, Birkenholz, ſo⸗ wie die Herren Geſchäftsführer Lingg und Molkereibeſitzer Grieb, Gießen, beſtimmt Auf⸗ ee wurde Herr Bill, Mol⸗ ereibeſitzer in Oſtheim, Stellvertreter Herr Köhler in Weilmünster. Außerdem murden vier weitere Molkereivertreter in den Auf⸗ ſichtsrat entſandt. Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale) a 1 12 Dazu dieſe blödſinnigen Weiber, durch die Tropen ver— welkt, durch tauſend Erlebniſſe verdorben, ihm allzu be⸗ kannt, denn es war kaum eine darunter, mit der man nicht etwas gehabt hatte. Das Verlangen nach Blanche war ſeit ihrem Briefe heute früh in ihm wie ein irrer Durſt. Ein Weib müßte man haben jetzt. Aber nicht dieſes Waſſerſuppige, Dünn⸗ blütige. Etwas, was wild war und heiß. Er tam die Treppe herauf. Gerade huſchte Zos, die kleine ſchwarze Kammerjungfer Evelyns, von den Leute⸗ wohnungen her durch den Garten zur Veranda heraus. Sicherlich kam ſie von irgendeinem Liebesabenteuer und verſuchte, ungeſehen ins Haus zu kommen. Dalandier roch die heiße Ausſtrahlung des jungen Körpers. Sah trotz der Dunkelheit plötzlich dieſes ganze Geſchmeidige und Reife des jungen Weibes mit der gold⸗ braunen Haut und dem tierhaften ſanften Blick des Halb⸗ bluts vor ſich. Gier packte ihn. Sein whiskyumnebeltes Hirn wußte nur eins: daß er ein Weib vor ſich hatte. „Na, Zos!“ flüſtertie er und faßte ſie mit einem brutalen Griff. Sie ſchrie auf. „Schrei nicht!“ ſagte er wütend, war ſchon an ihrem Mund, beugte ſich über ſie. Da flammte Licht von der Veranda auf. Schneeweiß ſtand Evelyn in der erhellten Tür des Bungalows. 5 Mit einem Auftreiſchen entfloh Zos. Gaſton war im Augenblick nüchtern, verſuchte etwas zu ſagen. 99 8 Evelyn machte eine Handbewegung, ſchnitt ihm das Wort ab: „Morgen früh“, ſagte ſie,„morgen ſprechen wir.“ Damit ließ ſie ihn ſtehen. Er hörte ihre Schritte die Holztreppe des Bungalows herauf, hörte die Schlüſſel zu ihren Zimmern ſich im Schloſſe herumdrehen. 1 9 1 Gaſton ſtand mit verlegenem Geſicht ſeiner Frau gegenüber: „Ich bitte dich“, ſagte er,„nimm das doch nicht ſo tragiſch! Wir hatten bei Louteaus ein bißchen toll ge⸗ kneipt. Verdammte Sorte Abſinth, die er ſich aus Paris hat kommen laſſen. Schmeckt teufliſch gut, aber iſt wie Gift. Wenn ich nüchtern geweſen wäre, ich ſchwöre es dir, Evelyn— kannſt du im Ernſt glauben, daß ich mich je mit ſolch einem ſchmutzigen Negerding einlaſſen würde? Das kannſt du doch nicht glauben, Evelyn! Bin ich dir je irgendwie untreu geweſen? Von Zos wollen wir nicht reden. Es iſt eine Beleidigung, wenn du glaubſt, daß ich mit klaren Sinnen mich je mit ſo etwas abgeben könnte. Aber auch ſonſt niemals, Evelyn! Nirgends iſt eine Frau, die mich intereſſiert.“ a Evelyn ſtand da und ſah Gaſton an. Beinah inter⸗ eſſiert. Sie ließ ihn ruhig reden. Sie wollte doch einmal ſehen, wie ein Menſch lügen konnte. Und wie ſelbſtver⸗ ſtändlich er das machte. Sein Lächeln war ſo überzeugend und ſein Ton ſo aufrichtig, kein Menſch hätte an der Wahrheit ſeiner Worte zweifeln können. Keiner außer ihr, die alles wußte. Die Sache mit Zos hatte ihr doch einen gewaltigen Ruck gegeben, wenn ſie auch innerlich ſeit dem Brief Blanches mit Gaſton fertig war. Sie hatte die Nacht wach gelegen, von Ekel und Scham geſchüttelt. War es alſo noch nicht genug der Demüti⸗ gungen, die man ihr ohne ihr Wiſſen bereitet? Blanche, ſie war eine kokette, lügneriſche Frau. Aber ſie war doch wenigſtens Raſſe n ihrer Raſſe. Zos aber? Und wenn man hundert Jahre alt würde, man hätte dies Bild nicht mehr loswerden können: Gaſtons gieriges Ge⸗ ſicht über die Regerin gebeugt. Evelyn wußte, derartige Dinge kamen vor. Der Kolonialtratſch hatte ſchon manches Derartige an ſie herangetragen. Aber an ſie ſelbſt fe es nicht herankommen. Es war ſchon vorher zu Ende geweſen, und dies jetzt nun war die Beſiegelung ihres Entſchluſſes! Sie ſchwieg immer noch. Sah mit dieſem gleichen, kalten und faſt neu⸗ gierigen Ausdruck in Gaſtons erhitztes Geſicht. „Warum ſiehſt du mich ſo an? Warum antworteſt du mir nicht?“ fragte er unruhig. „Biſt du zu Ende mit deinen Lügen?“ fragte ſie. Ihre Stimme war ſchneidend, Er fuhr auf: „Lügen? Das ſind keine Lügen. Das iſt die Wahrheit.“ Vorſichtig nahm Evelyn aus ihrer Taſche Blanches Brief. Grell leuchtete das weiße Papier auf der ſeidigen Decke des Tiſches. Gaſton war grünlich⸗bleich geworden. „Aber das iſt Wahrheit!“ ſagte ſie noch ſchneidender. „Gib dir keine Mühe! Was du mit Zos haſt, intereſſiert mich nicht. Auch nicht einmal das Verhältnis zwiſchen dir und Frau Muriſier. Damit du es nur weißt, es inter⸗ eſſiert mich überhaupt nichts mehr, was dein Leben an⸗ langt. Es iſt aus. Ich reiſe ab.“. Gaſton Dalandier wollte bitten, beteuern, beſchwören. Aber Evelyns Geſicht war ſo, daß er die Zweckloſigkeit aller Verſuche erkannte. Blitzſchnell überlegte er. Umzu⸗ ſtimmen war dieſe Frau nicht. Er kannte ſie lange genug. Er wußte, was unter der ſanften Gleichmütigkeit für ein unbeugſamer Charakter verborgen war. Es ging jetzt um das letzte. Sie brauchte ihn nicht zu lieben. Sie brauchte auch nicht zu verzeihen. Aber was auf keinen Fall geſchehen durfte, daß ſie ſich von ihm trennte. Dann hatte er ihr Vermögen verloren. f f Schon hatte er ſeinen Plan gemacht: „Du willſt reiſen, bitte ſehr“, ſagte er mit vollendeter Höflichteit,„das iſt mir nichts Neues. Ich riet dir ja bereits ſchon ſeit langem, das ungü ſtige Klima hier zu verlaſſen. Du wollteſt nach Algier. Bitte! Ich werde dich ſobald wie möglich begleiten.“ N Evelyn ſah ihren Mann feſt an. (Goriſebung folgt)) Heimalpreſſe und deulſche Wirlſchaft. Die kleinſte Heimatpreſſe der größte Wirtſchaftsanreger. Von Franziskus Offeney. Die deutſche Heimatpreſſe ſpricht zu den einfachſten Menſchen unſeres Landes und damit zu der überwältigen⸗ den Mehrheit der Sorgenden und Schaffenden, denen das Ringen um das Daſein, ihr getreues Einſtehen für Heim und Hof keine Zeit läßt, ſich mit der Unmaſſe der Einzel⸗ fragen zu beſchäftigen, die in der haupt⸗ und der groß⸗ ſtädtiſchen Preſſe erörtert werden. Die gewaltige Mehr⸗ 8 Dr ere Das Schaufetesier sehen nur die Voröbergehenden. Eine Anzeige in der Heimatzeitung sieht der ganze Leserkreis. heit der Deutſchen verlangte ſeit jeher von Parlamenten und Regierungen nichts mehr und nichts weniger, als daß die leitenden Stellen eben wirklich leiten, wirklich regieren, das Ganze führen, damit der Einzelne ſich ganz auf die Bewältigung der Schwierigkeiten ſeines Marſches durchs Daſein einſtellen kann. Nicht mehr und nicht weniger wollen die deutſchen Bürger und Bauern und die Geſamtheit der Schaffenden und Arbeitnehmer und verſpüren deshalb in der Mehrheit nicht b einmal Luſt, nach der ſogenannten„großen“ Preſſe zu greifen, ſondern begnügen ſich mit der kleinen. Sie iſt ihnen am liebſten und gewinnt ihr Vertrauen am ſtärkſten, je ausgeſprochener ſie ſich als Heimatzeitung gibt. Der deutſche Menſch iſt nun einmal heimatsſtolz. Es überträgt ſich un⸗ willkürlich auf alle Stimmen, die in ſeinem Heimatblatte, in ſeiner kleinen Zeitung, irgend⸗ wie zu Worte kommen. Der Deutſche ſchätzt das gedruckte Wort ſo ſtark, daß man beinahe von Ueberſchätzung ſprechen dürfte. Aber ſo iſt es nun einmal, und mit dieſer Tatſache hat man zu rechnen. Das gedruckte Wort in der ſogenannten kleinen Preſſe macht davon keine Ausnahme, ganz beſonders, wenn es ſich um eine betonte Heimat⸗ preſſe handelt, deren Namensklang ſchon die tie⸗ feren Saiten in der Seele der Hörer anſchlägt, auch wenn ihnen der Zeitungskopf mit dem heimatlichen Klang täglich ins Bewußtſein tritt. Er ſieht wohl mit einiger Neugier auch einmal nach einer großen Zeitung, kauft ſie vielleicht ſo⸗ gar, lieſt ſie, blättert ſchließlich, weil er in der Fülle der Geſichte gar nicht mehr mitkommt und hat ſtets das beunruhigende Gefühl der Gemein⸗ ſchaft mit etwas Fremdem, etwas, das„nicht ſo ganz das Richtige“ für ihn iſt. Nur mit ſeiner Heimatzeitung fühlt er ſich wirklich verbunden, empfindet er feſten Boden. Das iſt auch weiter nicht verwunderlich, nicht nur eine Folge der Gewöhnung, ſondern ein natürlicher Vor⸗ gang; denn der Mann, der Schriftleiter, der ſeine Heimatzeitung macht, iſt ja ein deutſcher Menſch aus ſeinem engſten Lebenskreiſe und einer, der obendrein noch planmäßig ſeiner Verbindung mit dem Heimatboden nachſpürt, in ſeiner Art ſeine Geſchichte vermittelt und ein feines Wurzelfaſer⸗ werk um ihn ſpinnt, das ſeine ganzen Kräfte, ſein ganzes Sinnen und Denken noch enger, noch heimlicher mit der Heimat verbindet. Alles deutſche Leben, deutſche Kultur, deutſche Politit, deutſche Wiſſenſchaft und deutſche Wirt⸗ ſchaft kann ſich in dem Leſer der Heimatpreſſe 1 15 * nur erſt verlebendigen, wenn ſie ihm neues Ge— ſchehen und neue Fortſchritte in ſeiner Art näher— bringt. Die Heimatpreſſe iſt für ihn nicht nur die Erhalterin der Verbindung mit der Heimat. ſondern auch der Guckkaſten in das große Leben, nicht zuletzt in das Streben und Weben der Wirtſchaft. Was ſie an Le⸗ benserleichterungen, an techniſchen Fortſchritten. an vor⸗ teilhaften Erzeugniſſen jeder Art auf den Markt bringt. was ſie an bewegenden und belebenden Gedanken zum Nutzen der Geſamtbevölkerung entwickelt und durchführt, kommt an die Ueberzahl der Deutſchen auf dem Wege über die Heimatpreſſe heran. Ihr wird dadurch eine ungeheure Verantwortung auferlegt, aber ſie verantwortet gefühls⸗ mäßig und bewußt eben nur das, was ſie gegenüber ihrem engeren Leſerkreis verantworten zu können glaubt. In dieſer Haltung wurzelt das Vertrauen der Heimatleſer zu ihr, deſſen Erhaltung für ſich naturgemäß für ſie eine Le⸗ bensfrage bedeutet. Was ſie aber in ihrer Art in Bewegung bringt, das ſchlägt in ihrem Leſerkreiſe auch durch, und zwar mit viel größerer Wucht und Beſtändigkeit, als ſie die Leitung der größten Preſſe bei ihrer vielartigen Leſerſchaft überhaupt hervorrufen kann. Die Leſerſchaft der Heimatpreſſe iſt ja eigenartig. Was einem geſagt iſt, gilt für alle und wird von allen als die eigene Sache empfunden. Wer des⸗ halb die Maſſe der Deutſchen für irgendeine wirtſchaftliche Neuheit gewinnen will, kann unmöglich an der Heimat⸗ preſſe vorbeigehen. Sie iſt unentbehrlich, weil ſie gehört wird, ſie iſt nützlich, weil ſie dem Leſer das bietet, die Hinweiſe vermittelt, die ihm für ſein Streben und Schaf— ſen und tägliches Daſein nötig und dringlich ſind. Der Leſer der Heimatpreſſe erwartet und verlangt von ihrem Schriftleiter nichts mehr, aber auch nichts weniger, als eine klare und allgemein verſtändliche Vermittlung des für ihn, für ſein perſönliches Leben wirtſchaftlich Dien— lichen und Wichtigen. Er findet es auch in ſeiner Heimat— zeitung. Nur zu dieſem Zweck hält er ſie ja und widmet ihrem Inhalt ſeine Zeit und ſein Nachdenken. Nur des— halb iſt ſie ja überhaupt ein Bedürfnis und wird gehalten von Zehntauſenden, vielleicht aber auch nur von Tauſen⸗ den, vielleicht ſogar nur von Hunderten, Menſchen. Deut⸗ ſchen, die nichts anderes regelmäßig zu leſen bekommen, ſich mit ihr verbunden fühlen und argwöhniſch darauf achten, daß mit ihrem Vertrauen kein Mißbrauch getrie⸗ ben wird. Für die Mobiliſierung der Kaufkraft bleibt die Heimatpreſſe eine der größten, insgeſamt betrachtet, die größte und unentbehrlichſte Hilfe. heimatpreſſe, deulſche Preſſe! Einige Bemerkungen, die über Wert oder Unwert Deiner Zeitung zum Nachdenken anregen ſollen. Heimatpreſſe heißt kleine Preſſe, kleine Zeitung, das Blatt der mittleren und der kleinen Städte und des flachen Landes. Heimatpreſſe nennen wir ſie, wenn ſie mindeſtens durch den Namen die Verbundenheit mit der Heimat, dem heimatlichen Tal, dem heimatlichen Fluß, dem heimatlichen Gebirge, dem kennzeichnenden Namen der Landſchaft ihres Erſcheinens betont. Leider iſt es ſo, daß vielen Zeitungen mit heimatlichem Namen der beſondere Charakter als Hei⸗ matzeitung im Verlauf des letzten Jahrzehntes entglitten iſt, weil ein weſentlicher Teil dieſer Preſſe von dem fal⸗ ſchen Ehrgeiz beſeelt wurde, es der hauptſtädtiſchen und möglichſt der Berliner Preſſe gleichzutun. 5 Ein ſolches Streben bedeutete aber. davon haben ſich inzwiſchen wohl ſaſt alle Heimatzeitungen, die ſo etwas und nichts anderes ſein wollen und ſollen, überzeugt, die Hand an der eigenen Gurgel. die Erſtickung alles Leben⸗ digen und Wertvollen, das ſich trotz alle der im Schwange befindlichen gedankenlos herabſetzenden Redewendungen über die kleine Zeitung und ihre beſcheidene mittler Schweſter mit der rechten Heimatzeitung verbindet. Was heißt denn überhaupt„große“ Preſſe? Für wen ſpricht ſie? Wem dient ſie? Wem nützt ſie? So mancher, der, ohne ſich etwas dabei zu denken, das Wort„Käſe⸗ blättchen“ mitgeſchwätzt hat, eee goß noch im Verlauf der letz⸗ 8 ten Jahre die Schale ſeines Zornes am leidenſchaftlichſten über die ſogenannten„Welt⸗ blätter“ aus. Das geſchah, weil ſie ſeinem innerſten Empfinden zuwiderhandelten. An allen Litfasſäulen war allerdings immer wieder zu leſen„Das deutſche Welt— blatt“. Und ſo rief es uns auch von den Zinnen der höch— ſten Häuſer in ſtehender und wandelnder Leuchtſchrift an. Aber gerade das Wichtigſte dieſes Anrufs, das„Deutſche“, ſtellte der deutſche Leſer eines ſolchen Blattes doch ſtärker und ſtärker in Zweiſel. Er las es, weil er ſich einbildete, daß darin ſogenannte„große“ Po— litik gemacht werde, von der er gern etwas wiſſen wollte. Er glaubte, etwas Rechtes zu erfahren, weil die amt— lichen Stellen um dieſe„gro— ßen“ Blätter umherſcharwen— zelten. Heute faßt ſich wohl mancher an den Kopf bei der Ueberlegung der etwas be— ſchämenden Tatſache, daß er die Stimme der Wolff, der Hahn, det Bernhard überhaupt einmal ernſt genommen hat. Heute weiß jeder, daß dieke Weltblätter ihm etwas Deutſches überhaupt nich! zu ſagen gehabt haben, gar nicht ſagen konnten und zum Ueberfluß auch gar nicht einmal ſagen wollten. Deutſch war an dieſen Blättern nichts anderes als der Erſcheinungsort und die Sprache. Ausdrucksweiſe, Gedankengang, Abſichten, ſedoch waren undeutſch, ſo undeutſch, daß die Pflege des Heimat— lichen in dieſen Blättern überhaupt nicht in Frage kam. Das klatſchte um internationale Kokottenprozeſſe, um internationale Verbrecher, um internationale politiſche, literariſche, kulturelle Zuſammenhänge. Aber beileibe nicht um deutſche Menſchen und von ihren Lebensnotwendigkeiten. So etwas wurde von dieſer ebenſo ſtolzen wie überſchätzten Preſſe als„reaktionär“ verſchimpfiert. Die größte Preſſe unſeres Landes iſt und bleibt aber nicht die reichshauptſtädtiſche Preſſe, die Großſtadtpreſſe, ſondern die ausgeſprochene Hei matzeitung. An Zahl ihrer geſamten Auflage, alſo an Zahl der von ihr beeinflußten Leſer, geht ſie weit über den Umfang der hauptſtädtiſchen Preſſe hinaus. Sie ſpricht nicht zu einer inteilek— tuellen Leſerſchicht, ſondern zu den Maſſen des Volkes und obendrein zu den Kreiſen der Deut— ſchen, in denen die Wurzeln der deutſchen Volks- kraft liegen. Geſchieht das im bewußten heimat— lichen Sinne, gibt ſich die„kleine“ Preſſe planpoll als Heimatpreſſe, ſo wie es einmal allgemein werden muß, dann erfüllt ſie eine Aufgabe, die an Größe von einer noch ſo großen Preſſe der Reichshauptſtadt, ſelbſt einer im neuen Sinne nationalbewußten nicht übertroffen werden kann. Eine Zeitung machen heißt für eine Suche einſtehen, für eine Sache kämpfen; denn auch das kleinſte Blatt wird ſich mit einer Nachrichtenüber⸗ mittlung von Tagesneuigkeiten nicht begnügen wollen, ſondern auch noch irgendwie mit der eige— nen Stimme ſprechen. Am eheſten über ſolche, die im engeren Kreiſe ſeiner Landschaft Aufmerk— ſamkeit erregen oder gehört werden ſollen. In der vorderſten Reihe der Zeitungsfront ſteht aber die heimatliche Preſſe. Schlägt ſie gut zu, beſtellt ſie den Boden er Meinung und der Gedankenüber— mittlung in heimatlichem Sinne, dann leiſtet ſie ihr Beſtes, gleichzeitig auch für die deutſche Sache, für die Sache des großen Vaterlandes, für alle ſeine Gaue ſo wirkungsvoll an ihrem Platze, daß ſie an ihm unentbehrlich iſt, wenn der deutſche Stag: gedeihen ſoll: denn Heimatpreſſe beißt zu allererſt und immer wieder deutſche Preſſe Als Zaungast steht jeder dem Ereignis gegenbber, dor beine Heimatzeitung bes'. Armer Hein. Humoriſtiſche Skizze von See- und. Hein hatte einen kleinen Zigarrenladen und ein großes poetiſches Talent. Dazu hatte er eine flinke Frau, die den ganzen Tag ſchaffte und auf den Laden aufpaßte, während er auf der Chaiſelongue lag und dichtete. Endlich hatie er einen ausgezeichneten Appetit und einen immerwährenden Durſt. Kein Wunder, daß aus Hein, der ſich außerdem ängſtlich vor leder Bewegung hütete, mit der Zeit eine wohlbeleibte, kahl— köpfige Perſönlichteit geworden war. Jeden Augenblick mußte denn auch ſeine Hanne breitere Rücken in die Weſten und Keile in die Hoſen einſetzen. Am ſchwerſten war es jedoch, den Rock dem Korpus Heins an⸗ zupaſſen. Die Folge war, daß ihm dieſer ſo ſtramm wie eine Aalhaut am Körper ſaß. Doch neulich Abend ging es Hein ſchlimm, ſehr ſchlimm. Die Sterbekaſſe, deren eifriges Mitglied Hein war, veranſtaltete ihr Sommerfeſt. Frau Hanne hatte— ihren Kopf maleriſch mit einem blauen Autoſchleier, hinter dem ſich die ſchon ge— brannten Locken ſchämig verſteckten, drapiert— den ganzen Tag Kunden abgefertigt. Nach jedem Male, wenn ſie drei Zigarren„zu zwanzig“ verkauft hatte, lief ſie ſchnell ans Bügelbrett, um Heins Anzug, den ſie bis zur äußerſten Grenze erweitert hatte, mit dem Bügeleiſen einen neuen Anſtrich zu verleihen. Hein lag während dieſer Zeit auf der Chaiſelongaue und nahm wohl zum vierzigſten Male ſeine Anſprache, in der er den Damen huldigen wollte, durch:„Gegrüßt ſeid ihr, edle Damen, die ihr die friedlichen Wohnungen verließet...“, begann er wieder, wurde jedoch von ſeiner Frau unterbrochen: „So, lieber Hein, jetzt ſchließen wir den Laden und dann wird es auch Zeit, daß wir uns anziehen.“ Sie wurde niedlich: Seidenroſen im Haar, dazu ſeidene Handſchuhe. Und Hein wurde auch hübſch, aber mit bedeutend großer Mühe. Sein Anzug war ihm viel zu eng. Es war bald nicht möglich, die Hoſen anzuziehen. „Ich muß die Unterhoſe ausziehen“, meinte Hein. „Auf keinen Fall!“ rief Hanne.„Ohne Unterhoſe holſt du dir eine Lungenentzündung. Nein, laß mich mal helfen.“ Und mit vereinten Kräften gelang das Werk. „Du ſiehſt nobel aus“, ſagte Hanne.„Du ähnelſt dem Herrn hier von der Ecke: der behauptet, daß er zum Ausziehen der Hoſe einen Stiefelknecht gebraucht. Stramme Hoſen ſind vor- nehm.“ ö „Um Himmels willen!“ ſeufzte Hein— und los ging es. ö Mit der Straßenbahn fuhren ſie ungefähr bis vor das Lokal. Es regnete ziemlich ſtark. „Ein etelhaftes Wetter“, ſagte Hein, als ſie die Straßen- bahn verließen,„Paß auf, daß du nicht fällſt, Hanne.“ Pardauz! Da lag er ſelbſt, ſo lang er war. „Gott!! Haſt du dir weh getan, lieber Hein?“ „Ja“, jammerte er,„aber was ſchlimmer iſt: tneine Hoſe entzweigegangen.“ „Zerriſſen?“ ö Ja, Heins ſtramme Beinkleider waren zerriſſen; mitten über dem Knie war der Reiß. „Ach, das iſt nicht ſo ſchlimm“, tröſtete Hanne,„wir heften den Riß einigen Stecknadeln zuſammen, dann geht es wohl. Du tanzt ja ſowieſo nicht.“ Hein und Hanne kamen ziemlich ſpät. Die Mehrzahl der Gäſte war ſchon im Saal verſammelt. Das Damenzimmer, das als Damengarderobe verwandt wurde, ſtand leer, und hier ſollte die Reparatur vorgenommen werden. ö Aber der Schaden zwar größer als erwartet. „Da iſt nichts anderes zu machen, als daß du die Hoſe ausziehſt“, ſagte Hanne.„Nicht wahr, kleines Fräulein, Sie ſind wohl ſo freundlich, mir Nadel und Faden zu leihen. Und wenn Ste dann draußen aufpaſſen wollen, daß uns niemand ſtärt, wäte ich Ihnen ſehr dankbar.“ Wie geſagt, ſo getan. Das Ehepaar blieb allein, die Tür wurde verſchloſſen und die Arbeit begann. Mit Mühe und Not wurde die ſchadhafte Hoſe ausgezogen. Hein ſetzte ſich geduldig auf die Chaiſelongue, angezogen mit Frack und roſen⸗ roter, geſtrickter Unterhoſe— Hannes eigenes Fabrikat, Rechts— maſchen, mit Holznadeln geſtrickt. Doch mit des Geſchickes Mächten iſt kein ew'ger Bund zu flechten.. „Gnädige Frau! Sie müſſen augenblicklich die Tür auf⸗ machen. Eine alte Dame iſt gefallen und hat ſich geſtoßen. Das Blut läuft nur ſo. Wir müſſen die alte Dame ſofort waſchen, da ſie ſonſt in Ohnmacht fällt.“ Eine heftige Klopfſerenade bekräftigte die Worte. „Das iſt ganz unmöglich! Vollkommen ausgeſchloſſen!“ riefen Hein und Hanne gleichzeitig. „Einerlei! Sie müſſen augenblicklich aufmachen!“ ant— wortete es im Chor von draußen. Ratlos ſah ſich Hanne um. „Da iſt eine Tapetentür, Hein. Höchſtwahrſcheinlich iſt dort ein Schrank. Gehe ſolange dort hinein, damit ich die Damen hereinlaſſen kann.“ Hein mußte, ſo ungern er ſeine bequeme Stellung aufgab, durch die Tapetentür verſchwinden—— na, da drinnen könnte er ja wohl ebenſo gut ſeine Anſprache durchnehmen. Langſam und würdig, wie es ſeine Art war, trat er durch die enge Tür, mit Pathos laut deklamierend. „Gegrüßet ſeid ihr, edle Damen, die ihr..“ Von einer vielſtimmigen Lachſalve wurde er unterbrochen— Frauen⸗ kreiſchen und Männerlachen verbanden ſich zu lärmender Dis⸗ harmotie Erſchreckt ſah Hein um ſich, um dann mit kräftigen Schlägen die eben durchſchrittene Tür zu bearbeiten. „Mache auf, Hanne! Zum Teufel! Mache doch endlich auf!“ „Es iſt nicht möglich, Hein! Die Dame hat noch immer Naſenbluten!“ „Das iſt mir ganz gleichgültig! Mache doch endlich auf! Ich ſtehe ja mitten im Ballſaal!“ „Du Allmächtiger!“ ſchrie Hanne,„und hier iſt das Zimmer voller Damen!“ Das war zu viel für unſeren armen Hein. Mit einem Krach fiel er ohnmächtig zu Boden. (Seine Feſtanſprache auf das Wohl der Damen hat er an dieſem Abend nicht mehr gehalten. Dazu war er zu ſehr an- gegrikfen— und ſeine Hoſe auch. Bomben in Pralinenſchachteln. Der Schrecken der franzöſiſchen Reunſtallbeſitzer.— Exploſion ene Poſtamt.— Pakete, die den Tod enthalten.— Der ge⸗ heimnisvolle Unbekannte. Int Zeutrum von Paris, nicht weit von dem weltberühmten Faubre-Muſeum, liegt das Hauptpoſtamt. Es war abends um nenn Uhr, als das Drama ſich hier abſpielte. Der Sortier⸗ raum, in dem die Briefe aus dem neunten Stadtbezirk zu⸗ fammenliefſen, war voll von Angeſtellten. Ein junger Poſt⸗ beamter ſuchte die umfangreicheren Sendungen heraus und warf ſie in einen Korb. Ein ſchmales Päckchen, in Größe einer doppelten Schokoladentafel, fiel aus Verſehen auf die Erde. Im gleichen Augenblick ertönte eine furchtbare Exploſion; eine Feuetgarbe ſprühte vom Boden auf, Fenſterſcheiben gingen klürrend in Scherben, zwei Poſtbeamte ſchleuderte der Luft⸗ druck gegen die Wand. Nach dem erſten Durcheinander, das länger als eine Viertelſtunde dauerte, ging man daran, die Bilanz des ſonderbaren Zwiſchenfalls aufzuſtellen. Glücklicher⸗ weiſe war niemand von dem Perſonal verletzt worden. In dem ſchmalen Päckchen war eine Höllenmaſchine enthalten ge⸗ weſen, die durch den Aufſchlag auf den Boden vorzeitig zur Exploſion gekommen war. An wen war die todbringende Sendung adreſſiert? Die Polizei ſtellte es bald feſt. Aus zu⸗ ſammengeſetzten Papierfetzen konnte man die Anſchrift ent⸗ iffern. Das Paket war an die bekannte Baronin de Roth⸗ ſchttd gerichtet. Ein Abſender g„ tfirlich nicht angegeben. Daß ein Attentat auf das Leben der Baronin de Rothſchild geplant war, ſteht feſt. Der Täter? Die Polizei glaubt ihm auf der Spur zu ſein. Der Vorfall im Pariſer Hauptpoſtamt iſt das dritte mißglückte Attentat der gleichen Art während der letzten Monate. Es war am ſechſten März. Der Graf de Boisgelin ſaß am Frühſtückstiſche und ſah die eingelaufene Poſt durch. Ein ſchmales, langes Päckchen fiel ihm beſonders auf. Er öffnete es, und eine Pralinenſchachtel kam zum Vorſchein. Der Graf erinnerte ſich nicht, dergleichen beſtellt zu haben. Er ſchenkte das Paket, ohne es aufzumachen, dem Diener. Wenige Minuten darauf ertönte aus der Küche ein lauter Knall. Wäh⸗ rend der Diener gemeinſam mit der Köchin die Schachtel öffnen wollte, war der Inhalt plötzlich explodiert. Auch dieſes Mal kam niemand zu Schaden. Die Polizei wurde benach⸗ richtigt; aber der Täter konnte nicht ermittelt werden. Die Comteſſe de Vienne, die durch Graf de Bois⸗ gelin von dem Vorfall gehört hatte, war die nächſte, die ſich der geheimnisvolle Mörder zum Opfer auserkoren hatte. Die Gräfin ſchöpfte ſofort Verdacht, als die bewußte Pralinen⸗ ſchachtel aus der Umhüllung zum Vorſchein kam. Das Paket wurde in einen Eimer mit Waſſer geworfen und auf der Stelle die Polizei in Kenntnis geſetzt. Dem Gerichtschemiker gelang es, die Bombe unverſehrt zum Vorſchein zu bringen. Sie lag in einer Pralinenſchachtel und mußte in dem Augenblick, in dem die Verpackung geöffnet wurde, zur Entladung kommen. Fingerabdrücke oder irgendwelche anderweitige Indizien zur Ermittlung des Täters waren nicht zu entdecken. Die Unter— ſuchung verlief im Sande. Nun hatte ſich das dritte Attentat ereignet. Einem Polizei⸗ beamten fiel es auf, daß in ſämtlichen drei Fällen Perſönlich⸗ leiten als Opfer gewählt worden waren, die mit dem Turfſport in Beziehung ſtehen. Der Graf de Boisgelin iſt Beſitzer eines Rennſtalls. Der Gräfin de Vienne und der Paronin de Roth⸗ ſchild gehören eine Reihe von Pferden, die während der letzten Monate unerwartete Erfolge auf den Rennbahnen davon⸗ trugen. Handelte es ſich um einen Racheakt eines Jockeis oder eines enttäuſchten Rennwetters? Die Pariſer Polizei glaubt, es als ſicher annehmen zu können. In den Kreiſen des Turf⸗ ſports, der Trainer, Jockeis und Buchmacher wurden im ge— heimen Nachforſchungen angeſtellt. Es kam ein Vorfall zur Sprache, der vielleicht im Zuſammenhang mit den rätſelhaften drei Bombenattentaten ſteht. Es meldeten ſich zwei Jockeis, die von einem Unbekannten bedroht worden waren, da ſie ihm nicht die verlangten Tips geben wollten. Dieſer Mann, der den Eindruck eines Geiſteskranken machte, trug zwei ſchmale, kleine Päckchen, völlig ähnlich den Bombenpaketen, bei ſich. Die Polizei ſucht nun mit Eifer eine Spur des unheimlichen Renn— rzvetters zu ermitteln. Sämtliche franzöſiſchen Rennplätze werden genau kontrolliert. Die Rennſtallbeſitzer ſchweben in Todesangſt. Werden auch ſie eines Morgens die ominöſe Pralinenſchachtel unter ihrer Poſt finden? Alle Vorkehrungen ſind getroffen, um weiteres Unheil zu vermeiden. Ob der Täter ins Irrenhaus gehört oder für ſeine Taten verantwortlich iſt. wird ſich dann erweiſen. Bovo. „Das iſt mir zu peinlich. Wie viele gute Worte bleiben ungeſagt und wie manche hilfsbereite Tat bleibt ungeſchehen, weil ein Menſch erklärt: „Das iſt mir zu peinlich!“ Betrachten wir uns nun dies ſogenannte„peinliche Gefühl“ einmal ein wenig genauer. Das iſt eine faſt inſtinktive Scheu, in gutem Sinne auch ein Gefühl, dem menſchlichen Herzens— takt vergleichbar. „Aber dann iſt es doch ein höchſt lobenswertes Gefühl!“ wird man hier einwerfen. In gewiſſer Beziehung iſt das auch richtig. Sicher zeugt es von Herzensbildung, ſich nicht un⸗ gebeten in fremde Angelegenheiten zu miſchen. Nar zu oft aber ſind es gerade die Frauen, die dies vortrefflich verſtehen. „Sie müſſen eben ihre Naſen in alles ſtecken!“ erklärt dann irgendeine gute Freundin. Nein, von dieſer müßigen Neu⸗ gierde, die eng mit Klatſchſucht verbunden iſt, ſoll hier nicht die Rede ſein. Wir möchten nur gern zeigen, wo dies Gefühl der Peinlichkeit unangebracht und an falſcher Stelle iſt. * Wir gehen über die Straße. Gleichgültig ſtreift unſer Blick die Vorübergehenden. Plötzlich ſtutzen wir; gegen die Wand gelehnt, ſteht eine alte Frau. Schon die Kleidung ſpricht jene beredte Großſtadtſprache von Not, Elend und enttäuſchten Lebenshoffnungen. Ach, wir ſind ja gegen dergleichen ſo abgeſtumpft in unſerer heutigen Zeit, wo die Gegenſätze grell gegeneinander ſtehen. Vielleicht gingen wir auch hier vorüber, wenn wir nicht bei näherem Zuſehen bemerkten, daß die Alte weint. Nicht laut und heftig, wie Jugend weint, ſondern ſtill und reſigniert, wie die Tränen des Alters fließen. Eine innere Stimme mahnt uns:„Geh nicht vorüber!“ Dagegen aber wehrt ſich die angeborene menſchliche Scheu: „Aber das iſt mir doch zu peinlich— was werden nur die anderen denken, wenn ich jetzt die alte Frau anſpreche!“ Doch der Kampf in unſerem Innern iſt noch nicht zu Ende. Da iſt etwas, das ſich nur ſchwer in Worte faſſen läßt; wir nennen es ſchlichtweg„unſer beſſeres Ich“. Das aber bittet:„Denk, es iſt ein Mitmenſch— geh zu der Alten!“ Und dieſes Etwas iſt zum Glück ſtärker als alle angeborene Scheu. Ehe wir es ſelbſt recht wiſſen, ſtehen wir neben dem Mütterchen. Unwillkürlich finden wir das rechte Wort an rechter Stelle. Hier macht es vor allem der Tonfall. Aus dem muß ein mitfühlendes ie ice klingen, dann wird es auch zum Schlüſſel, der mit Leichtigkeit andere Herzen erſchließt. Wir ahnen ja nicht, wie viel Elend, wie viel ſeeliſche und leibliche Not ſich unter der ſtarren Maske eines Menſchen⸗ antlitzes verbirgt! Wie leicht eine Zunge gelöſt würde, fände nur einer das rechte Wort! Aber es iſt ja den meiſten„zu peinlich“, einmal etwas zu tun, das außerhalb der alltäglichen Geſchehniſſe liegt! Deshalb hat es ſich auch vor allem der Städter angewöhnt, bei allen derartigen Vorkommniſſen den Blick abzuwenden, daran vor⸗ überzugehen. Von jenen, die ſo handeln, iſt einmal ein treffen⸗ des Wort geſprochen worden:„Sah ihn und ging vorüber!“ Wer aber Gefühle des barmherzigen und warmherzigen Samariters in ſich ſpürt, der wird eben nicht vorübergehen. Auch wird es ihm nicht zu peinlich ſein, einmal aus dem Rahmen des Hergebrachten zu treten, wenn es gilt zu helfen. Solchen Menſchen iſt es viel peinlicher, Not und Sorge hilflos am Wege ſtehenzulaſſen, als ſich ihr mit echt menſch⸗ licher Gebärde, verſtehend aus Güte, zu nahen.— Das Herz muß uns lehren zu verſtehen, An menſchlicher Not nicht vorüberzugehen! 1 . aritas. Was iſt bei einem Ohnmachtsanfall zu lun? Wie das Wort ſchon beſagt, iſt derjenige, der einen Ohn⸗ machtsanfall erleidet, hilflos, ohne Kraft und bedarf fremder Unterſtützung, um wieder zu ſeinen Lebens eiſtern zurück⸗ ufinden. Ein Ohnmachtsanfall verläuft nicht oder nur in den fan Fällen tödlich. Eine allgemeine Entkräftung, leerer agen oder Ueberanſtrengung ſind die Urſachen, ſofern nicht der oder die Ohnmächtige ein beſtimmtes Leiden hat oder ſchon längere Zeit krank iſt. Letzteres alſo ſei im folgenden nicht berückſichtigt. Der oder die Ohnmächtige hat das Bewußtſein verloren Alle irgendwie einſchnürenden Kleidungsſtücke, wie Kragen, Gürtel, Hemd uſw., ſind unverzüglich 13 öffnen, damit der Blutumlauf nicht beengt wird. Dann beſpritze man die Bruſt, den Hals und das Geſicht reichlich mit kaltem Waſſer, noch beffer mit Eſſigwaſſer, reibe dann den ganzen Körper mit Kampferſplritus ab und halte dem Ohnmächtigen ein Fläſch⸗ chen mit Aether unter die Naſe. In vielen Fällen wird die Löſung der einengenden Kleidungsſtücke und das Einreiben der Schläfen mit kaltem Waſſer oder Eau de Cologne ſchon genügen, um das Bewußtſein ne urufen. 0 Da beſonders Frauen le a diejenigen, die hauptſächlich unter ſolchen Anfällen leiden, ſtets ein Riechfläſchchen bei ſich tragen, das käuflich erhältlich iſt oder nach beſonderem Rezept hergeſtellt werden kann. Ein ſolches Riechfalz kann in der Apotheke oder in einer Drogerie nach folgender Zuſammenſtellung bereitet werden: Es werden 100 Gramm kriſtalliſierte Eſſigſäure, 10 Gramm eee Kampfer, 10 Tropfen Lavendelſpiritus, 10 Tropfen Nelken⸗ ſpiritus, 10 Tropfen Zedratzitroneneſſenz und 10 Tropfen Storchſchnabeleſſenz gemiſcht und in gut verſchließbarem Flakon aufbewahrt. Fühlt die Betreffende eine Ohnmacht nahen, ſo benutze ſie ſofort dieſes Riechſalz. f Für Helfende iſt es immer ratſam, ſoſern der Anfall auf der Straße geſchieht, die Unfallwache zu benachrichtigen, da ja niemand weiß, ob nicht doch ſchwerwiegende Urſachen vorliegen und ärztliche Hilfe nötig iſt. Inzwiſchen können die genannten Wiederbelebungsverſuche angeſtellt werden. G. R Von Schafen, Schweinen, Pferden, Rindern und anderen nützlichen Tieren. Wie viele Tiere gibt es auf der Welt?— 10 Millionen Eſel und 1,6 Millionen Kamele.— Die Erdteile als Tierbilder. Unſere Statiſtiker erfaſſen heute alles, ſelbſt den Viehbeſtand auf der Welt. So hat man z. B feſtgeſtellt, daß— Rußland, China, die Türkei und Perſien ausgenommen— der Beſtand von Pferden auf der Erde 66 Millionen beträgt. Der Beſtand von Rindern beträgt 435 Millionen, der Schweinebeſtand 140 Millionen, der Beſtand an Schafen 455 Millionen und der Ziegenbeſtand 76 Millionen. Der Viehbeſtand hat ſich, was weiter ermittelt wurde, in den letzten Jahren ſtark vermehrt. Dies gilt insbeſondere für Rinder, Schaſe und Schweine. Die meiſten Pferde gibt es in Europa, die meiſten Rinder in Britiſch⸗Indien, die meiſten Schweine in den Vereinigten Staaten und die meiſten Schafe in Auſtralien. Aber auch die Eſel und Kamele hat man zahlenmäßig erfaßt. So gibt es die meiſten Eſel in Braſilien, nämlich 1865 006, in Britiſch⸗Indien 1360 000, in Spanien rund 1000 000 und in Italien 950 000. Die wenigſten Eſel haben Auſtralien, Korea und Cypern auſ⸗ zuweiſen. Die Geſamtzahl der Eſel auf der Erde beträgt über 10 Millionen. Denen, die das Prädikat„Eſel“ gern im Munde führen, mag dies gering erſcheinen. Es handelt ſich jedoch hier nur um die Vierfüßler; und ebenſo verhält es ſich mit den folgenden Spezies, den Büffeln und Kamelen. Im ganzen gibt es auf der Erde etwa 50 Millionen Büffel. Am meiſten Büffel hat man in Britiſch-⸗Indien gezählt, nämlich 36 Mil⸗ lionen. Was ſind dagegen die 400 000 Büffel, die Bulgarien beſitzt! Und doch kommen hier die meiſten in Europa vor. denn im übrigen Europa zählt man zuſammen nur 155 000. Die Zahl der Kamele auf der Erde beträgt 1600 000. Davon hat wiederum Britiſch⸗Indien die meiſten, nämlich 528 000. Das europäiſche und aſiatiſche Rußland zuſammen zählt etwa 360 000, die franzöſiſchen und engliſchen Kolonien 560 000. Aegypten 140 000 und Spanien nur 4000.— Wollte man die Erdteile nach den Tieren darſtellen, die am meiſten auf ihnen vorkommen, ſo würde dabei etwa folgendes herauskommen: Europa wäre darzuſtellen als ein Pferd mit einem Schafskopf und Schweinshaxen, Amerika als ein Schaf mit einem Rinds⸗ kopf und ebenfalls ſchweinernen Haxen, Afrika als ein Rind mit einem Schafskopf und den Beinen einer Ziege, Aſien als ein Schaf mit einem Rindskopf und ebenfalls Ziegenbeinen, Auſtralien als ein Schaf mit den Klauen eines Rindes. Auf dieſe allegoriſche„Viecherei“ ſcheint jedoch bisher noch kein Maler verfallen zu ſein. Dr. J. W. Angeſchmiert. Hat das Schängche ein Brüderlein helomon. Eben be⸗ ſichtigt es mit dem Großvater das neue Weltwunder 0„Och. Großvater, dat Bröderche hätt jo keen Hoor op'n Kopp! „Bis ſtill, Schängche“, tröſtet der Großvater,„die kritt hä „Och, Großvatter, dat Bröderche hätt jo keen Zäng im Mung!“ „Bis ſtill, Schängche, die kritt hä noch!“ Aber das Schängche meint bedenklich: „Großvatter! Wenn ſe de Mutter nur nit angeſchmeert han— dat is ſicher eene Ahle un keene Junge!“ J. Adams. Ma. Was unſere Zunge leiſtet. Unſere Zunge kann ſalzig, ſüß, ſauer und bitter unterſcheiden, aber nicht alles in dem gleichen Maße. Kochſalz wird nur in(proz. Löſung als ſalzig, Zucker nur in„ proz. Löſung als ſüß, Säure nur in ½100 proz. Löſung als ſauer erkannt. Am feinſten iſt der Ge⸗ ſchmack Bitterſtoffen gegenüber: eine Löſung mit /i proz. Chinin z. B. ſchmeckt noch bitter. Allerhand Wiſſens wertes. Der amerikaniſche Staat Louiſiana iſt nach Ludwig XIV. ſo benannt, Virginia(die„Jungfräuliche“) hat ſeinen Namen nach der Königin Eliſabeth von England, Pennſyhlvanien nach dem engliſchen Quäker William Penn. Eine Nähmaſchine iſt aus 800 Einzelteilen zuſammen⸗ geſetzt. 5 Berlin und Mannheim ſind aus Fiſchdörfern hervor⸗ gegangen. 4 Bei der Herrenkleidung wird Schafwolle zu etwa 95 Pro⸗ zent verarbeitet, bei Damenkleidung nur zu etwa 65 Prozent. 1 Im Moſelgebiet gewähren die Eintagsfliegen der Be⸗ völkerung einen wichtigen Erwerb. Der Fang geſchieht durch Entzünden von Feuern. Auf ausgebreiteten, weißen Tüchern fallen die Fliegen mit abgebrannten Flügeln nieder und werden ſo geſammelt. Der Zentner dieſer„Ware“ wird mit 18 Mark verkauft. 4- le Trichine bringt beim Gebären etwa 1500 Junge zur Welt. 0 5 Das Licht braucht etwa 8 Minuten, bis es von der Sonne zur Erde gelangt. 1. Die Blätter der Enſete⸗Banane werden bis zu einem halben Meter breit und bis zu 4 Meter lang. Eine automatiſche Filmkamera wurde in Japan erfunden, die es ermöglicht, in einer einzigen Minute 20 000 Aufnahmen de machen. Man kann alſo mit 1 dieſes Apparats mühelos en Flug einer Granate vom Abfliegen aus dem Geſchütz bis zum Krepieren aufnehmen. Nach Plinius und anderen römiſchen Schriftſtellern wurde im alten Rom wie in Griechenland ein„Seifenkraut“ an⸗ ebaut, das unter dem Namen„Hundsnelte⸗ bekannt iſt. Schon n der Bibel iſt von Seiſe die Rede. Das iſt nicht etwa ein chemiſches Produkt, ſondern iſt hergeſtellt aus der vorher er⸗ wähnten Hundsnelke. Erſt die Germanen ſtellten ein Produkt aus Aſche und Talg her, das ſie als Seiſe bezeichneten, das jedoch nur zut Barſpflege Verwendung fand. a 1 cht ohnmächtig werden, ſollten 14 Nachdruck verboten. Plötzlich hob ſie den Kopf. „Sagen Sie...“ „Gundula Nauenburger, Hausdame auf Schloß Alten— berg.“ „Fräulein Gundula... ich darf Sie doch ſo nennen— nicht?“ „Oh, wie liebenswürdig, gnädigſte Gräfin!“ Fräulein Gundula ſtrahlte über das ganze Geſicht. Ja, wie das doch ganz anders klang als bei ſo einer her- gelaufenen Perſon wie der Siebenhühner. Da wußte man gleich, daß man eine Dame vor ſich hatte. „Liebes Fräulein Gundula, bitte, ſagen Sie mir, mit wem iſt der Graf abgereiſt?“ Gundula Nauenburger war von dieſer Frage keines- wegs überraſcht. Sie hatte gleich das Richtige vermutet. Das, was ſich in der letzten Zeit in Altenberg zugetragen ö batte, war bis zu den Ohren der Gräfin Koltau gedrungen, und ſie war jetzt da, um ihren Verlobten zur Rechenſchaft zu ziehen. Oh, ſie hatte es kommen ſehen! Aber, ſoweit es in ihrer Macht ſtand, wollte ſie einen Bruch zwiſchen der Gräfin und ihrem Herrn vermeiden. „Gräfin Koltau! Ich bin eine ehrliche Perſon, und ich will nichts zu tun haben mit Klatſch und Tratſch. Aber hier kann ich keine Rückſicht nehmen. Ich muß Ihnen ſagen: Graf Rudolf— ſonſt ein lieber, gütiger Herr— er iſt verhext worden von dieſem Frauenzimmer. Erſchrecken Sie nicht, Gräfin. Es iſt ſicher weiter nichts paſſiert. Ich habe meine Augen immer offen gehalten. Ich und Baron Koltau. Ihr Vetter. Der hat den Grafen immer vor der rothaarigen Hexe gewarnt. Aber Graf Nudolf war ſo voller Mitgefühl. Er hatte das Mädchen gerettet; ſie wollte ins Waſſer gehen. Er wollte ſie nicht wieder in die Ungewißheit hinausſtoßen, hat ſie hierbehatten als ſeine Sekretärin. Und anſtatt dankbar und beſcheiden zu ſein, frißt ſie ihn geradezu auf mit ihren ſündhaft ſchönen Augen und gibt ſich die größte Mühe, ihn zu verführen. Und— ich fürchte beinah, unſer Graf iſt dieſen lockenden Augen ganz verfallen.“ „Und— nun— iſt ſie mit ihm gereiſt?“ „Ja, gnädigſte Gräfin.“ „Allein?“ „Ganz allein. Sie ſind mit dem Auto weggeſahren. Graf Rudolf chauffiert ſelbſt. Er muß eine Vortragsreiſe unternehmen; man weiß noch nicht, wie lange er unter— wegs bleiben wird. Es iſt möglich, daß es zwei bis drei Wochen dauert.“ Regina ſtöhnte auf. Was ſollte ſie jetzt tun? „Zürnen Sie dem Grafen nicht, Gräfin. Er iſt nicht ſchuld darau. Er kann nichts dafür. Schuld iſt nur dieſe RNatze...“ Regina traten die Tränen in die Augen. Es war ſchrecklich, was Leonore da zuwege gebracht hatte. Daß man ſo über die Schweſter ſprechen durfte! In dieſem Augenblick knatterte draußen ein Auto.— Gleich darauf hörte man eine Männerſtimme. „Oh! Baron Koltau! Das iſt gut, Gräfin! Er wird ſich noch beſſer mit ihnen ausſprechen können.“ Reginas abwehrende Gebärde war vergeblich. Ehe ſie das Zimmer verlaſſen konnte, ſtand Viktor Koltau ſchon vor ihr. Er ſchien zuerſt wie erſtarrt, als er Regina ſah. Dann hatte er ſich gefaßt. „Kuſine, Sie hier?“ Reging wat tief erblaßt! Dann, als er ſie anredete, wurde ſie plötzlich rot. Schnell hatte ſie ſich gefaßt und antwortete gelaſſen: „Wie Sie ſehen, Vetter!“ Vittor foltau war unangenehm berührt von der Kälte, die in Reginas Ton lag. Trotzdem ſagte er: „Wollen wir uns nicht erſt einmal die Hand reichen, Kuſtue? Oder ſind Sie noch immer unverſöhnlich?“ Gundula Nauenburger hatte ſchweigend das Zimmer verlaſſen, ohne daß Negina ſie hatte daran hindern können. Es war ihr lieber, die Gräfin Koltau unterhielt ſich mit dem Baron unter vier Augen; brauchte man ſie, würde ſie ſchon gerufen werden. Regina hatte in dieſem Augenblick, vielleicht zum erſten Male, ſeitdem ſie allein für ſich und Lore zu ſorgen hatte, ihte ſelbſtſichere Ueberlegenheit verloren. Es war, als ob iht etwas in der Kehle würgte. So vieles war in den letzten Stunden auf ſie eingeſtürmt. Zuerſt Leonores Brief, die unangenehme, plötzliche Reiſe, die Ankunft auf der Bahnſtation, die Tatſache, daß Leonore ſchon abgereiſt war, die Erzählungen der Haus⸗ dame— und jetzt noch Viktor Koltau, das war ein wenig viel auf einmal. Ihre Augen glitzerten übernatürlich groß. Plötzlich rannen ihr die Tränen über die Wangen. Beſtürzt trat Viktor Koltau näher, ergriff Reginas Hand und fragte wärmer, als es ſonſt ſeine Art war: „Was iſt Ihnen, Regina?“ Regtuas Nerven gaben vollends nach. Schluchzend ſtieß ſie hervor: Oy! Ich bin am Ende meiner Kräfte. Meine vergeb⸗ liche Reiſe! Welch ein Unglück! Dieſe entſetzliche Reiſe! Oh, Lore, Lore!“ „Regina!“ rief Koltau entſetzt und ſtarrte auf die Frau, die vor ihm ſtand. Eine jähe Erkenntnis hatte ihn über⸗ fallen, die immer mehr Beſtätigung fand, je intenſiver er das Geſicht ſeines Gegenübers betrachtete. War er denn blind geweſen? Hatte er denn ein Brett vor dem Kopf gehabt, daß er nicht von ſelber darauf ge— kommen war? Die Aehnlichkeit... Oh! Es war alles Komödie geweſen! Die ausgekochte Idee ſo einer Berliner Range! Irgend etwas war ihm ja immer verdächtig vorgekommen. Auf dieſe Idee aller— dings wäre er nie gekommen. Da ſollte doch gleich... Viktor Koltau war außer ſich. Um ſo mehr, wenn er daran dachte, wie er dieſes„Fräulein Siebenhühner“ be— handelt hatte. Aber— es geſchah ihr recht! Weshalb hatte ſie alle Leute ſo an der Naſe herumgeführt. „Himmeldonnerwetter!— Ihr verrückten Berliner Frauenzimmer! Uns ſolch einen Schwindel vorzumachen! Ihr habt wohl dort keine Abnehmer für euren Blöd— ſiun?“ Viktor Koltau vergaß alle Rückſicht. Er ärgerte ſich zu ſehr, daß er auf Leonores Komödie hereingefallen war. „Na, man braucht ſich ja nicht zu wundern bei dem, was man ſo von euch ſchon gehört hat. Ich möchte nur wiſſen, was der ſelige Herr Papa zu ſolchen Geſchichten geſagt hätte. Der hätte ſich gefreut. zu ſehen, wie ſeine Töchter ſich als Hochſtaplerinnen benehmen!“ „Vetter!“ Regina bebte am ganzen Körper. Sie war noch bleicher geworden. Die Worte des Koltauers trafen ſie tief. Doch Viktor Koltau ſah nicht ihr Erbeben, hatte kein Mitleid mit ihren Tränen und ihrer Bläſſe. Er war mitten drin in ſeinem Zorn und polterte immer weiter: „Nun brauchen Sie nicht auch noch die Gekränkte zu ſpielen, verehrte Kuſine. Nach allem, was vorangegangen iſt, haben Sie dazu nicht den geringſten Grund. Ein bißchen Beſchämung wäre wohl mehr angebracht.“ Regina ſchluckte heftig, dann ſagte ſie leiſe: „Ich glaube, Sie verkennen mich vollſtändig, Vetter; ſonſt würden Sie anders zu mir ſprechen. Ich fühle mich keineswegs gekränkt durch Ihre Worte, die Sie ſicher ohne Ueberlegung geſprochen haben. Ich habe nicht den geringſten Grund, mich zu ſchämen. Unſere Wege waren bisher makellos— und ſie ſind es noch. Was Sie auch von uns gehört haben mögen— wenn es ſolche Gedanken in Ihnen auslöſte, wäre es ſicher nicht wahr. Wir haben nie etwas getan, was wir zu verbergen hatten, was unſer Vater nicht hätte ſehen dürfen.“ „So?! Meinen Sie? Und das, was die Komteſſe Leo— nore Koltau hier aufgeführt hat, das war wohl in Ordnung?“ „In dieſem Falle iſt Ihr Tadel durchaus berechtigt, Vetter. Hier muß ſogar ich mich ſchuldig bekennen. Lore iſt ein junges, gutmütiges Ding, das an nichts Böſes ge— dacht hatte. Aber ſie iſt ein hochanſtändiger Kerl. Ihr Uebermut verführte ſie zu der Komödie. Sie wollte den ihr zugedachten Mann erſt kennenlernen, ohne daß er wußte, wer ſie war. Wir leben in der Großſtadt, Vetter, und auch in einer Zeit, wo kein Mädchen mehr Luſt hat, einen ihr auf— gezwungenen Mann zu heiraten, ohne ihn zu kennen. Und das iſt ganz recht ſo, viel Unglück wird dadurch vermieden. Ich habe mit Lore alles durchgeſprochen, ehe ſie nach Altenberg fuhr. Und ich konnte ſie nicht zwingen, einen Mann ſo ohne weiteres zu heiraten, den ſie nicht kannte, von dem ſie nichts wußte, als daß er ſie einem voreilig gegebenen Verſprechen zufolge heiraten wollte. Die Art der Komödie war mir durchaus unangenehm. Ich wollte ſie auch davon zurückhalten; aber ehe ich eigent— lich zur Beſinnung kam, war Lore ſchon fort. Was ſollte ich da machen? Und außerdem— Lore iſt vierundzwanzig Jahre alt, mündig und ſehr, ſehr ſelbſtändig. Ich wußte, daß meine Schweſter niemals etwas tun würde, was ſich nicht mit ihrer Ehre vereinbaren ließe; in dieſer Beziehung konnte ich mich ganz auf ſie verlaſſen. Deshalb muß ich Ihre Beſchuldigungen zurückweiſen. Sie können mir vorwerfen, daß ich nicht energiſch genug war, Lore von ihrem phantaſtiſchen Plan zurück— zuhalten; dieſen Vorwurf will ich gern auf mich nehmen. Ich bin die Aeltere und die Verantwortliche, und ich werde verſuchen, das alles wieder ins rechte Gleis zu bringen. Und ich hoffe, daß ſich trotzdem noch alles zum Guten wenden wird.“ Tiefe Stille folgte dieſen Worten, mit denen Regina die Schweſter verteidigte und alle Schuld auf ſich nahm Viktor Koltau hatte ruhig zugehört. Er ſtand da und wandte keinen Blick von der Sprecherin. Er hörte wohl, was ſie ſagte; aber ſeine Gedanken waren eigentlich ganz woanders.. Sie iſt ſehr hübſch!, dachte er bei ſich. Und das Bild, das er von ihr hatte— in dem ausgeſchnittenen Abend— kleid—, er hielt es oft vor dem Einſchlafen in der Hand. Es war nur ein ſchwacher Abglanz dieſer reizvollen Frau. Das lebende Original war viel, viel ſchöner. Nie hätte er gedacht, daß dieſe Regina ſich einmal ſo entwickeln würde. Damals, als Onkel Koltau geſtorben war, hatte er ſie doch auch geſehen, allerdings ganz flüchtig nur. Er hatte keinen Sinn für ſie gehabt; er war zu ſehr mit alledem beſchäftigt geweſen, was zu der Uebernahme des Majorats gehört hatte. Und dann— die verweinten Geſichter, die ſchwarzen Kleider— das Bewußtſein, daß die Schweſtern die Heimat ſeinetwegen verlaſſen mußten— er war ihnen mit un⸗ behaglichen Gefühlen begegnet und war froh geweſen, daß ſie ihm ſcheu aus dem Wege gegangen waren. Jetzt ſah er ſie wieder, dieſe Regina, eine ſchöne und anziehende Frau! Einen Teint hatte ſie, zart wie Apfel⸗ blüten. Und ebenſo fündhaft ſchöne Augen wie ihre Schweſter, wenn ſie auch einen ganz anderen Ausdruck hatten. Jetzt ſchimmerten die großen blauen Augen ganz ſchwarz und verrieten, wieviel Temperament in dieſer äußerlich kühlen und beherrſchten Frau ſteckte. Wie beredt ſie ſein konnte, ganz anders, als er ſie in der Erinnerung gehabt hatte! Fad und langweilig war ſie ihm immer erſchienen, ſo, als ob man mit ihr nie ein intereſſantes und anregendes Geſpräch führen konnte. Wie weltgewandt und wie ſicher ſie war, vollkommen eine große Dame. Und wie jung ſie ausſah und wie mädchen⸗ haft, wo ſie doch— Viktors Berechnungen zufolge— ſchon hoch in den Dreißigern ſtand. Erſt die plötzlich eingetretene Stille riß Viktor Koltau aus ſeinen Betrachtungen. Eine jähe Verlegenheit ſtieg in ihm hoch, als er ihren verwundert fragenden Blick ſah. Er beſann ſich auf ihre letzten Worte, räuſperte ſich: „Was wollen Sie tun, Kuſine? Dem Altenberger nach— reiſen? Das hat ſicher nicht den geringſten Zweck. Er iſt jeden Tag woanders, hat keine genaue Reiſeroute an— gegeben. Und in vierzehn Tagen, denke ich, wird er wieder hier ſein.“ „Nun, ſo werde ich warten und im Gaſthof, drunten im Dorfe, wohnen.“ „Was ſoll das heißen?“ „Nun, daß ich mich hier nicht aufhalten kann, iſt ja ſelbſt— verſtändlich. Nicht bevor alles in Ordnung gebracht iſt. Ich weiß ja nicht, ob Graf Altenberg mir unter den ob— waltenden Umſtänden Gaſtfreundſchaft gewähren würde.“ „Das weiß ich nun wieder beſſer. Ich kenne Rudolf Altenberg und ſeine Ritterlichkeit, die bei keiner Gelegen— heit verſagt. Aber— das ſteht ja gar nicht zur Dis— kuſſion, daß Sie hierbleiben. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß Sie drüben in Koltau mein Gaſt ſind.“ „Ich— ich ſollte...“ „Iſt das etwas ſo Ungeheuerliches, wenn Sie im Hauſe Ihrer Väter wohnen werden? Noch dazu, wo das ganze Haus leer iſt und ich nicht weiß, was ich mit dem großen Palazzo anfangen ſoll, wenn meine Jungens nicht daheim ſind.“ Tauſend Gefühle ſtritten ſich in Regina. „Aber— wie kann ich denn...“ „Ich weiß nicht, was es da zu überlegen gibt, Kuſine?! Es ſei denn, daß Ihr Hochmut und Ihr Stolz es nicht erlauben, mein Anerbieten anzunehmen. Dann müßte ich den Korb hinnehmen. Wie früher ſchon einmal, als mir die Gräfin Koltau zu verſtehen gab, daß zwiſchen einem armen Verwandten und ihr ja ſchließlich ein gewaltiger Zwiſchenraum wäre.“ Verſtändnislos, verſtört hörte Regina dieſe bitteren Worte. „Ich verſtehe nicht! Was meinen Sie damit, Vetter?“ „So, Sie verſtehen nicht? Wirklich nicht? Mit Geld läßt ſich alles abfertigen, dachten Sie damals. Behandelten mich wie einen Eindringling, dem man wohl oder übel das Majorat übergeben mußte, mit dem man aber ſonſt um Gottes willen nichts zu tun haben wollte. Man über⸗ gab das Ganze einem Rechtsanwalt und tat alles, um mit den läſtigen, armen Verwandten ja nicht in Berührung zu kommen.“ „Aber Vetter...!“ „Da gibt es kein Aber, Regina. Es hat mir damals ſehr weh getan, als ich von der Bahnſtation zurückkam— ich hatte meine Frau abgeholt— und hören mußte, Sie ſeien abgereiſt, ohne meine Frau zu begrüßen und ohne ſich von mir zu verabſchieden. Alles Weitere würde Ihr Rechtsanwalt erledigen. Das war die Botſchaft, die Sie mir hinterließen. Na, Schwamm drüber! Ich habe es inzwiſchen verwunden. Nur meine gute Frau, die hat immer ein wenig daran gekrankt, ſo nichtachtend überſehen worden zu ſein. Wirklich, Regina, ſchön war Ihre Handlungsweiſe uns gegenüber nicht. Ich konnte ja ſchließlich nichts dafür, daß ich das Majorat übernehmen und Sie und Ihre Schweſter aus Koltau vertreiben mußte. Sie wiſſen ſo gut wie ich, daß es die Beſtimmungen des Hausgeſetzes zu beachten galt. Na, es iſt vorbei. Wir wollen nicht mehr davon ſprechen.“ Regina ſaß unbeweglich da, ſtarrte vor ſich hin. Es war ungeheuerlich, was Koltau da ſagte. Sie und nichtachtend gegen arme Verwandte! Als ob ſie ſich jemals etwas auf ihren Reichtum eingebildet hätte! Ja, ſie hatte eine reiche Mutter gehabt. Das war alles. Stolz und hochmütig war ſie nie geweſen. Nein, ihrem Verhalten gegen Viktor Koltau lagen ganz andere Beweg— momente zugrunde, heute und damals. Plötzlich war ſie glühend-rot geworden, als ſie das dachte. Um ſo mehr, als ſie Koltaus verwunderten Blick ſah. Verlegen ſtotterte ſie nun: „Sie irren, Vetter. Das war alles ganz anders.“ Jäh hielt ſie inne, betroffen von ihren eigenen Worten. „Anders? Was war anders? Was ſoll das beißen?“ „Mehr kann ich Ihnen nicht ſagen, Vetter! Aber es war weder Hochmut noch Stolz auf meinen Reichtum, was mich damals ſo handeln ließ.“ Abweiſend kam es von Reginas Lippen. „Ich kann— es iſt ſchon lange her—, ich kann das jetzt nicht mehr ſo ſagen.“ „Ich will natürlich nicht weiter in Sie dringen, Regina. Wenn Sie mir nicht ſagen wollen, was es war, muß ich mich zufrieden geben. Und wie iſt es jetzt? Wollen Sie mir wirklich einen Korb geben?“ „Ja.. geht es denn... auf Koltau iſt keine Frau was werden die Leute ſagen?“(Fortſetzung folgt.) Stizze aus dem Volksleben von Leo Tolſtoi(). In der Stadt Wladimir lebte ein junger Kaufmann namens Akſionoſſ. Er war Beſitzer zweier Buden und eines Hauſes. Blondlockig und von angenehmem Aeußern, ſtets heiter und ſingluſtig, hatte Akſionoff die Freuden der Jugend nicht ver⸗ ſchmäht, auch des öfteren dem Alkoholgenuß gefrönt; in be⸗ zechtem Zuſtand war er dann ſtreitſüchtig. Nach ſeiner Ver⸗ heiratung wurde er aber ſolid, und man ſah ihn nur ſelten in ſeuchtfröhlicher Stimmung. Es war im Sommer, und Akſionoff trat eine Reiſe nach der Niſhnij Nowgoroder Jahresmeſſe an. Beim Abſchied ſagte ihm ſeine Frau:„Iwan 2 mitrijewitſch, fahr' jetzt nicht; ich habe einen ſchlechten Traum gehabt!“ Akſionoff erwiderte ihr lachend: n 4 biſt ſtets beſorgt, daß ich auf der Meſſe des Guten zu viel tue.“ „Ich weiß es ſelbſt nicht“, ſprach ſie weiter,„was ich eigent⸗ lich fürchte; es war ein ſo böſer Traum: ich ſah dich zurück⸗ kommen, du nahmſt die Mütze ab, und da bemerkte ich, daß du ganz ergraut warſt.“ Akſionoff lachte. „Das bedeutet Gewinn. Du wirſt ſehen, wenn ich flotten Umſatz habe, bringe ich ſchöne Sachen mit.“ Er verabſchiedete ſich von den Seinen und fuhr davon, Unterwegs traf er einen bekannten Kaufmann, und beide beſchloſſen, gemeinſam zu übernachten. Nachdem ſie den Abend— tee genoſſen hauten, begaben ſie ſich in zwei verſchiedenen Zimmern zur Ruhe. Akſionoff liebte es nicht, lange zu ſchlafen: er erwachte mitten in der Nacht und ließ anſpannen, da es angenehmer iſt, in der erſten Morgenfrühe auszufahren. Dann begab er ſich in die Wirtsſtube,. bezahlte ſeine Rechnung und fuhr weiter. Nachdem er vierzig Werſt zurückgelegt hatte, ließ er wieder halten, um ſein Mittagbrot einzunehmen und ein wenig zu ruhen. Vom Mittagsſchlaf geſtärkt, ging er auf die Veranda, ließ die Teemaſchine aufſtellen, holte ſeine Gitarre hervor und begann zu ſpielen. Da hört ner Schellengeläut, und ein Drei⸗ ſpänner fährt vor; dem Gefährt entſteigt ein Beamter mit zwei Soldaten. Er ſchreitet zu Akſionoff und fragt ihn, wer er ſei und von wo er komme. Akſionoff gibt ihm bereitwilligſt Aus⸗ kunft und lädt ihn zu einem Glas Tee ein. Der Beamte aber ſetzt ſeine Fragen fort: „Wo haben Sie zuletzt übernachtet? Allein oder mit einem Kaufmann? Sahen Sie am Morgen den Kaufmann? Weshalb ſuhren Sie ſo früh fort?“ Akſionoff wunderte ſich, daß er ſo genau ausgefragt wurde; er erzählte freimütig, wie alles geweſen war, und fügte hinzu: „Ja— weshalb ſorſchen Sie mich ſo aus? Ich bin weder ein“ Dieb noch ein Raubmörder. Ich fahre in meinen An⸗ gelegenheiten und verſtehe dies Verhör nicht.“ Da rief der Beamte die Soldaten zu ſich und erklärte ernſt: „Ich bin Unterſuchungsrichter und frage dich deshalb aus, weil der Kaufmann, mit dem du zuletzt übernachtet haſt, er⸗ mordet worden iſt. Zeige deine Sachen her, und ihr“, rief er, zu den Soldaten gewandt,„unterſucht ihn.“ Sie gingen in die Stube, nahmen ſeinen Koffer und Reiſe— ſack, öffneten dieſelben und ſuchten. Plötzlich zog der Beamte ein Meſſer aus dem Reiſeſack und rieſ: „Weſſen Meſſer iſt das?“ Atſionoff ſah, wie er ein blutiges Meſſer aus dem Reiſeſack zog, und erſtarrte vor Schreck. „Wie kommt das Blut an dieſes Meſſer?“ Akſionoff wollte antworten, konnte aber lein Wort hervor⸗ bringen. „Ich,.. ich weiß es nicht... ich.. das Meſſer gehört nicht mirs Da erklärte ihm der Unterſuchungsbeamte: „Heute morgen fand man den Kaufmann auf dem Bett mit durchgeſchnittener Kehle. Außer dir konnte es niemand getan haben. Die Korridortür zu den Herrſchaftszimmern war von innen verſchloſſen, und außer dir iſt niemand dort geweſen. Nun fanden wit in deinem Sack auch das Meſſer mit den Blut⸗ ſpuren, und zugleich verrät dich dein Geſicht. Sage, wie haſt du ihn ermordet, und um wieviel haſt du ihn beraubt?“ Akſionoff ſchwor, daß er unſchuldig ſei, daß er den Kauf⸗ mann nach dem gemeinſchaftlich eingenommenen Abendtee nicht mehr geſehen habe, daß er nur ſeine eigenen achttauſend Rubel mit ſich führe, und daß das Meſſer nicht ſein ſei. Doch die Stimme verſagte ihm bald: eine fahle Bläſſe überzog ſein Geſicht, und er zitterte am ganzen Körper wie ein entlarvter Verbrecher. Der Beamte ließ ihn binden und in den Wagen heben. Seine Sachen und ſein Geld wurden ihm abgenommen und er ſelbſt in die nächſte Stadt ins Gefängnis gebracht. In Wladimir zog man Auskunft über ſeinen Charakter und ſein Vorleben ein; alle dortigen Bürger und Kaufleute ſagten aus, daß Alſionoff in der Jugend getrunken und ein ausſchweifendes Leben geführt habe, doch ließe ſich ſonſt nichts gegen ſeinen Lebenswandel einwenden. Trotzdem ſtrengte man gegen ihn eine Anklage an wegen Ermordung des Kaufmanns und Be⸗ raubung desſelben um zwanzigtauſend Rubel. Seine Frau verging vor Gram und Kummer, und wußte nicht, was ſie von ihrem Manne halten ſolle. Die Kinder waren klein, eins noch ein Säugling. Sie ſuhr mit allen zur Stadt, wo ihr Mann gerichtet werden ſollte. Nur nach langem Zögern geſtattete man ihr Zutritt zu der Zelle ihres Mannes. Als ſie ihn in der Arreſtantenkleidung ſah, in Ketten, mitten unter Verbrechern der gemeinſten Art, fiel ſie in Ohnmacht. Nachdem ſie ſich erholt hatte, ſetzte ſie ſich an ſeine Seite, rief die Kinder zu ſich, erzählte ihm, wie es zu Hauſe gehe, und bat ihn, auch von ſich zu erzählen, wie alles gekommen ſei. Dann, als er ihr das berichtete, fragte ſie ihn: „Was wird nun werden?“ „Man wird ſich an den Zaren wenden müſſen. Man kann mich doch nicht unſchuldig hinrichten.“ Die Frau ſagte ihm, daß die Büttſchrift ſchon abgeſchickt wäre; ſie ſei aber wahrſcheinlich nicht an den Zaren ge— kommen. „ verſank in düſteres Schweigen. Die Frau ſprach weiter: „Nicht umſonſt träumte ich damals— kannſt du dich ent⸗ ſinnen—, du ſeieſt grau geworden. Du biſt tatſächlich vor Kummer ergraut. Du hätteſt damals nicht fahren ſollen.“ Und ſie begann ſein Haar zu ſtreicheln und fragte: „Wania, Herzensfreund, ſag' deiner Frau die Wahrheit: Haſt du es nicht getan?“ „Was? Du trauſt mir ſo etwas zu?“ antwortete er ſchluch⸗ zend und bedeckte das Geſicht mit den Händen. An der Zellen⸗ für erſchien ein Soldat und hieß die Frau mit den Kindern das Gefängnis verlaſſen. Akſionoff nahm für immer Abſchied von Frau und Kindern. Die letzte Frage ſeiner Frau zeigte ihm, daß außer Gott niemand an ſeine Unſchuld glaube und daß er nur von ihm Gerechtigteit zu erwarten habe. Seitdem gab er ſich keiner Hoffnung mehr hin und widmete ſich ausſchließlich dem Gebet. Akſionoff wurde zur Knute und zur Verſchickung mit Zwangsarbeit verurteilt. Nachdem die bei der Züchtigung empfangenen Wunden verheilt waren, wurde er mit anderen Sträflingen nach Sibirien exportiert. Dort verbrachte Akſionoff ſechsundzwanzig Jahre. Sein Haar und Bart wurden ſchneeweiß; all ſein Frohſinn war ver⸗ flogen, ſeine Geſtalt verkrümmt— man ſah ihn häufig beten, aber nie lachen. Im Zuchthauſe lernte Akſionoff Stiefel anfertigen, und für das erworbene Geld kaufte er ſich ein Pſalmenbuch; an den Feiertagen beſuchte er die Gefängniskirche und ſang während der Liturgie— ſeine Stimme war noch voll und kräftig ge⸗ blieben. Die Obrigkeit ſchätzte ihn wegen ſeines beſcheidenen, ergebenen Weſens; auch bei den Gefährten ſtand er in Achtung, und ſie nannten ihn„Großväterchen“ oder„Gottesmann“. Wollten die Kameraden ein Geſuch an die Obrigkeit eingeben, ſe betrauten ſie ihn mit dieſer Miſſion; entſtand unter den Sträflingen im Zuchthauſe ein Streit, ſo ſchickten ſie ſtets nach Akſionoſf, damit er ihn ſchlichte. 5 Von Hauſe bekam er keinen Brief; er wußte nicht, ob die Seinen noch am Leben ſeien. Da brachte man einſt neue Verbannte in das Zuchthaus. Am Abend verſammelten ſich alle alien Siräſlinge um die An⸗ gekommenen und fragten ſie aus, von wo ſie ſeien und wes⸗ halb ſie hierher gekommen. Auch Alkſionoff geſellte ſich zu der Gruppe und lauſchte ſchweigend den Berichten der Neulinge. Einer derſelben, ein ſechzigjähriger, noch ſehr rüſtiger Greis mit grauem, geſtutztem Bart, erzählte unter anderem: „Ja, Brüder, ich bin ganz unſchuldig hierher gekommen. Ich hatte das Pferd eines Fuhrknechts vom Schlitten gebunden, und es hieß, ich habe dasſelbe geſtohlen. Ich verteidigte mich: ich hätte ſchneller ankommen wollen und nicht auf das Wechſeln der Poſtpſerde warten können. Ich hätte es dann abgeliefert. Auch ſei der Fuhrkuecht mein Freund, die Sache wäre ganz in Ordnung. Nein, erwiderten ſie, du haſt das Pferd geſtohlen.— Aber ſie wiſſen nicht, was und wo ich ſonſt geſtohlen habe. Ich habe ſo manches verbrochen und hätte längſt hier ſein müſſen; man ſonnte mich aber nicht überführen— doch an dieſer Sache bin ich unſchuldig.“ „Und woher biſt du?“ wandte ſich einer von den alten Sträf⸗ lingen an ihn. 1 „Aus der Stadt Wladimir; ich war dortiger Kleinbürger. Man nennt mich Makar Semenowitſch!“ Akſionoff hob den Kopf und fragte: a „Semenowitſch, haſt du vielleicht etwas von den Kaufleuten Alſionoff gehört? Leben ſie noch?“ „Wie ſollte ich nicht von ihnen gehört haben? Freilich— es ſind reiche Kaufleute, obgleich der Vater in Sibirien iſt. Er muß wohl ein ebenſolcher Sünder ſein wie wir. Und du, Väterchen, warum biſt du denn hier?“ „Ich werde wohl was verſchuldet haben“, mehr wollte Akſionoff nicht ſagen; aber die anderen Sträflinge erzählten dem Fragenden den ganzen Hergang und wie„Väterchen“ ſo unſchuldig leide. N Als Makar Semenowitſch das gehört hatte, blickte er Akſionoff überraſcht an, ſchlug pathetiſch die Hände auf die Knie und rief aus: 5 „Das iſt doch ein Wunder! Wahrhaftig! Biſt du aber ge altert, Väterchen!“ Makar Semenowitſch wurde von Akſionoffs Kameraden mit Fragen beſtürmt, weshalb er ſich ſo wundere und wo er Akſionoff früher geſehen habe. Er antwortete aber nichts als: „Ein Wunder, Kinder, daß wir uns hier getroſſen haben!“ Dieſe Worte brachten Akſionoff auf den Gedanken:„Viel- leicht weiß dieſer Mann, wer den Kaufmann getötet hat.“ Er wandte ſich an ihn: 135 „Haſt du von diefer Sache einmal gehört, oder kannteſt du mich ſchon früher?“ „Natürlich habe ich davon gehört! Die ganze Welt ſprach ja davon. Es iſt aber ſchon lange her; was ich damals hörte, habe ich ſchon vergeſſen.“ —— „Vielleicht haſt du vernommen, wer den Kaufmann ermordet hat?“ Makar erwiderte lachend: „Es muß ihn doch wohl derjenige getötet haben, der das Meſſer im Sack hatte. Hat vielleicht auch dir jemand das Meſſer heimlich in den Sack geſchoben, ſo iſt er doch nicht der Täter, da er nicht ermittelt worden iſt. Und wie konnte man denn dir das Meſſer in den Sack ſchieben? Er lag doch an deinem Kopfende, und du hätteſt es dann gehört!“ Nach dieſen Worten des alten ſchlauen Fuchſes faßte Alſio⸗ noff den Verdacht, daß dieſer Mann ſelbſt den Kaufmann er⸗ mordet habe. Er erhob ſich von ſeinem Platze und verließ die Gruppe. Die ganze Nacht hindurch floh ihn der Schlaf. Schwere Gedanken kreuzten ſein Hirn; dann trat vor ſein Auge das Bild ſeiner Frau, ſo wie ſie damols war, als ſie von ihm Abſchied nahm; er ſah ſie, das blühende Weib mit den lachen⸗ den blauen Augen, er hörte ihre volle Stimme. Dann ſah er ſeine kleinen Kinder, eins im Pelz, das andere am Buſen ſeiner Frau. Auch ſeiner ſelbſt erinnerte er ſich, wie er damals ſo heiter und jugendkräftig war; dann erſchien ihm die Szene, wie er in der Veranda mit der Gitarre ſaß und wie er ſein Spiel beim Anblick des Unterſuchungsbeamten unterbrach, wie ſeine frohe, heitere, zufriedene Seelenſtimmung jäh der Ver⸗ zweiflung Platz machte. Und er ſah den Exekutionsplatz, wo man ihn auspeitſchte, er ſah das Volk ringsherum, er fühlte die Ketten an ſeinen Füßen und die Streiche auf ſeinem Rücken, er gedachte der Mitgefangenen und ſeines langen ſechsund⸗ zwanzigjährigen Sträflingslebens. Nun war er alt und ge⸗ brochen— und alles um dieſes Elenden willen. Da packte ihn der Zorn und das Verlangen, ſich an dieſem Meuſchen zu rächen. Dann nahm er zum Gebet ſeine Zuflucht, konnte aber keine Ruhe finden. Den ganzen Tag über mied er Makars Nähe und ſah ihn gefliſſentlich nicht an. So vergingen drei Wochen. Des Nachts konnte er nicht ſchlafen und wußte nicht, wie er die langen Stunden hinbringen te. In einer Nacht trat er ins Freie und ging um das Zucht⸗ haus herum; da ſah er, wie aus einer Zelle im Kellerraum die Erde herausgeworfen wurde. Er blieb ſtehen und ſchaute weiter zu. Plötzlich ſprang Makar aus der Zelle und blickte mit Staunen und Schreck auf Akſionofſ. Letzterer tat, als ob er nichts bemerkt habe, und wollte ſeinen Rundgang ſortſetzen; aber Makar ergriff ſeine Hand und geſtand ihm, daß er einen Durchgang unter die Mauer grabe und wie er jeden Tag die Erde in den Taſchen ſorttrage und auf die Straße ſtreue, wenn man ihn zur Arbeit ſühre. Zum Schluß bemerkte er noch: „Und du, Alter, ſchweige— ich werde auch dir die Freiheit wiedergeben. Zeigſt du es aber an, ſo peitſcht man 1 10 durch; dich aber werde ich dann nicht leben laſſen— ich töte dich.“ Beim Anblick dieſes ihm ſo verhaßten Menſchen erzitterte Folter vor Wut; er entriß ihm die Hand und entgegnete eftig: f 1 „Zu fliehen brauche ich nicht, und daß du mich töteſt, iſt überflüſſig— du haſt mich ſchon längſt getötet. Ob ich dich aber anzeigen ſoll oder nicht— das wird mir mein Gewiſſen eingeben.“ 0 1 0 Am anderen Tage, als man die Sträflinge zur Arbeit führ bemerkten die Soldaten, daß Makar Erde aus den Taſchen warf; beim Unterſuchen des Geſängniſſes fand man das och in der Erde. Der Geſängnisinſpektor lam und begann alle auszufrage Aber alle leugneten die Tat, und die, die den Täter kannte, denunzierten Makar nicht, da ſie wußten, daß er hierfür halb tot gepeitſcht werden würde. Dann wandte ſich der Inſpektor an Akſionoff, den er als aufrichtigen Mann kannte, mit der Frage: f„Alter, du biſt wahr— ſage mir vor Gott, wer das gemacht hat?“ Makar ſtand ruhig und gelaſſen da und blickte auf den Inſpektor, ohne Akſionoff anzuſehen. Letzterer fühlte, wie ihm Hände und Lippen zitterten, und er konnte lange kein Wort hervorbringen. Er überlegte: ihm durchhelſen— weshalb? Er hat mich doch unglücklich gemacht! Möge er für meine Qualen leiden. Und doch— gebe ich ihn an— ſie würden ihn wohl totpeitſchen. Nun ja, aber wird mir denn dadurch leichter werden? Der Inſpettor fragte noch einmal:„Nun, Alter, ſprich die Wahrheit: Wer hat da gegraben?“ f Akſionoſf blickte auf Malar und ſagte: „Ich habe nichts geſehen und weiß es nicht.“ Und ſo blieb es der Obrigkeit unbekannt. Als Atſionoff die Nacht darauf in der Zelle lag und eben einſchlummern wollte, vernahm er, wie jemand ſich ſeinem Lager näherte und zu ſeinen Füßen niederließ. Er erkannte Makar und fragte: 0 „Was willſt du von mir? Was machſt du hier?“ Matkar ſchwieg. Akſionoff erhob ſich von der Schlaſſtätte und ſprach weiter: „Was willſt du? Mach', daß du fortkommſt! Sonſt ruſe ich nach den Soldaten.“ Makart beugte ſich näher zu Akſionoff und ſlüſterte: „Iwan Dmitrijiwitſch, verzeih' mir!“ Alſionoff erwiderte:„Was ſoll ich dir vergeben?“ „Ich habe den Kaufmann ermordet und dir das Meſſer zu⸗ geſchoben. Ich wollte auch dich ermorden; aber es entſtand ein Geräuſch auf dem Hofe. Schnell ſchob ich das Meſſer in deinen Reiſeſack und ſchlüpfte durch das Fenſter. Iwan Dmitrijewitſch, vergib mir, um Gottes willen vergib mir. Ich werde mich ſelbſt angeben, werde ſagen, daß ich den Kaufmaten getötet habe— dann wird man dich freilaſſen. Du kehrſt nach Hauſe zurück.“ „Das iſt leicht geſagt“, gab ihm jener zur Antwort.„Aher wie mußte ich leiden! Was ſoll ich jetzt? Meine Frau iſt ge⸗ ſtorben, meine Kinder haben mich vergeſſen; ich weiß nicht, wohin...“ Makar blieb in kniender Stellung, ſchlug mit dem Kopf auf die Erde und rief aus: „Iwan Dmitrijewitſch, verzeih' mir! Als man mich mit der Knute peitſchte, war es mir nicht ſo ſchwer, als dich jetzt an⸗ ſehen zu müſſen. Verzeih' mir um Chriſti willen. Vergib mir, dem verurteilten Verbrecher...“ Schluchzen erſtickte ſeine Stimme. Als Atſionoff dies ſah, brach auch er in Weinen aus und ſagte: „Gott vergibt dir; vieleicht bin ich ſchlechter als du!“ Und es wurde ihm froh ums Herz. Die Gedanken an die Seinen peinigten ihn nicht mehr wie früher; er wollte ſeinen Perbannungsort nicht verlaſſen und dachte nur an ſein letztes Stündchen. Makar Semenowitſch ließ ſich durch Akſionoffs abmahnende Morte nicht hindern. Er gab ſich als Mörder an. Aber als für Alſionoff die Genehmigung zur Rücktehr eintraf— war Die alten Schuhe. Von J. Adams. Es gibt nicht nur Menſchen, es gibt auch Dinge, die ein nil beſſere Tage geſehen haben. Das aber iſt immer eine Tragödie, für die Menſchen ſowohl als auch für die Dinge. Wie hübſch mußten ſie doch einmal geweſen ſein, als ſie noch neu waren! Doch das war vermutlich ſchon eine ganze Weile her. Das zeigte ſchon die Faſſon. Wann hatte man doch ſolche ſpitze Halbſchuhchen getragen? Richtig, das mochte ſchon ſo fünf bis ſechs Jahre her ſein. Damals waren ſie letzter Schrei der Mode geweſen. Und heute? Nun ſtanden ſie da unter einem Baum in den ſtädtiſchen Anlagen. Und ſie hatten doch auch einmal beſſere Tage geſehen! Wer mochte ſie wohl hingeſtellt haben? Das aber verrieten ſie nicht. Aber etwas anderes erzählten ſie: von jahrelangen Wandern, von manchem mühſeligen Lebensweg. Und wie es immer mehr bergab mit ihnen gegangen war. Aus der einen Hand in die andere oder vielmehr von einem Fuß an den anderen. Natürlich, dann können aufgeplatzte Nähte und durch⸗ gelaufene Sohlen nicht ausbleiben, von kleineren Schönheits⸗ fehlern gar nicht mal zu reden. l Nun waren ſie hier gelandet. Strandgut der Großſtadt! Ausgedient, aus rangiert, für wertlos erklärt! So etwas ſchmerzt immer, ſelbſt, wenn man nur ein Paar alte Schuhe iſt! Welche Füße mochten ſie wohl zuletzt getragen haben, um ſie dann, unbrauchbar geworden, einfach hier zurückzulaſſen? Es lag etwas unendlich Trauriges über den alten Schuhen, wie ſie da in der Sonne ſtanden. Man ſah ihnen deutlich an, wie ſie ſich ſchämten, in ihrer Jämmerlichkeit mitleidlos den Blicken der Vorübergehenden preisgegeben zu ſein. „Nee, aber ſo was— nu ſieh mal einer an— een Paar funkelnagelneue Schuhe!“ höhnte ein Vorübergehender, um dann ſpöttiſch hinzuzuſetzen:„Wie wäre es, Schatz— willſte die haben!“ Worauf der„Schatz“, nach einem befriedigten Blick auf die eigenen, ſehr eleganten Spangenſchuhe, ſich ſchau⸗ dernd abwandte. 5 Wie ſie ſich ſchämten, die armen, alten Schuhe! Wie ihnen das grelle Sonnenlicht weh tat, das erbarmungslos ihre zahl⸗ reichen Mängel enthüllte! Sie hatten doch auch einmal an zler⸗ lichen Frauenfüßchen geſteckt— lang', lang' iſt es her. „Weißte, das wäre was für meine Olle!“ lachte ein älterer Mann.„Aber viel Staat läßt ſich nicht mehr damit machen!“ So und ähnlich ging es nun ſchon ſtundenlang, Die Sticheleien nahmen kein Ende, Aber ſchließlich machten es die alten Schuh wie kluge Leute, die ihre lieben Mitmenſchen reden laſſen, was ſie wollen und ſich ihr Teil dabet denken. 17 Mittlerweile war es dämmerig geworden. Auf die Groß, ſtadt ſenkte ſich die Nacht. Immer ſpärlicher wurden die Spaziergänger, immer fliller wurde es auch um die alten Schuhe. a Plötzlich ein halblautes Flüſtern: ö „Sieh nur mal, Mutter, ein Paar Schuhe!“ a ö Ein ärmlich gekleidetes Mädchen hob ſie auf, die Viel⸗ geſchmähten. g „Die nehmen wir mit!“ enſchied die Mutter. Ein ſcheuer Seitenblick— dann nahm ſie die alten Schuhe.„Die kann man noch tragen!“ 5 1 8 Strandgut der Großſtadt, Strandgut des Lebens: und kiner b dennoch des Weges, der ſo„etwas“ noch gebrauchen ann. ſowie eine Flaſche Opekka und erhält dann etwa 8. melade. Auf jedes Pfund Frucht kommt demnach 10 5 5 Zucker. Trotz eindringlichſter Warnung gibt es immer noch Hausfrauen, welche etwas Zucker„ſparen“ möchten. Aber das ſo nie man bei Opekta nicht tun; denn das Weglaſſen eines Pfündchens Zucker iſt kein Gewinn, ſondern ein erheblicher Verluſt nicht nur an Marmelade, ſondern auch an Geld. 2 N 5 5 nder . 70 Miudcten 7 15 dem Opekta⸗-Rezept erhält man mit einer Flaſche Opekta 5 65 Inmer ſtärker tritt das geſunde deutſche Obſt für die Ernäh⸗ rung in den Vordergrund. Wir wiſſen ja längſt, welchen Reich⸗ tum an lebenswichtigen Beſtandteilen, wie Vitaminen, Nähr⸗ ſalzen uſw., unſere prächtigen heimiſchen Früchte in ſich tragen. Leider gehen alljährlich mehrere hundert Millionen deutſchen Volksvermögens verloren, weil in den Hauptreifezeiten die Früchte nich. ſchnell genug eingekocht werden können. Es iſt deshalb für den deutſchen Obſtbau und die deutſche Landwirt⸗ ſchaft von weittragender Bedeutung, daß viele hunderttauſend Zentner Obſt vor dem Verderben bewahrt und durch die ein⸗ fachſten Methoden für ſpätere Verwendung nutzbar gemacht werden Nachdem nunmehr durch Opekta die Kochzeit auf 10 Minuten geſetzt iſt, nimmt die Bereitung von Marmeladen im eigenen Haushalt immer mehr zu. Da wir jetzt mitten in der Erdbeerernte ſtehen, folgt hier ein ganz vorzügliches Erdbeer-Marmeladen-Rezept. Rezept: Zutaten: 3% Pfund Erdbeeren, 37 Pfund Zucker, 1 Normalflaſche Opekta zu 86 Pfg. 37 Pfund Erdbeeren. Die Erdbeeren müſſen ge⸗ nau gewogen und dürfen nicht„nach dem Gefühl“ ge ſchätzt werden. Die Früchte mäſcht man und befreit ſie 55 erſt dann von Stielen und Blättchen. Da den Früchten kein Waſſer mehr anhaften ſoll, muß man ſie auf einem Sieb unter Schütteln ſehr gut abtropfen laſſen. Früchte dann gut zerdrücken. Das Zerdrücken erfolgt am beſten mit einem Holzſtampfer und muß ganz gründlich ge— ſchehen. Größere Frucht— ſtücke können nämlich in der kurzen Kochzeit von 10 Minuten nicht genügend durchkochen, wodurch das Feſtwerden und die Halt— barkeit der Marmelade be⸗ einträchtigt werden. Große Früchte ſchneidet man zweck⸗ mäßig vorher ein⸗ oder g 1 5 zweimal durch und zerdrückt ſie erſt dann. Alſo keine größeren Fruchtſtücke laſſen, ſondern alle Früchte richtig zu dünnem Fruchtbrei zerſtampfen! 4 3 7 1 5 5 . 4 3% Pfund Zucker beifügen. Es darf aber keinesfalls weniger 5 ſein als 3 Pfund; denn eine geringere Zuckerzugabe würde das Feſtwerden und die Haltbarkeit der Marme— lade beeinträchtigen. Sie ſparen mit Opekta auch ſehr viel, Geld; denn aus 3% Pfund Erdbeeren und 3% Pfund Zucker erhalten Sie etwa 7 Pfund Marme- lade. Früher mußten Sie die 3, Pfund Zucker mit 7 Pfund Erdbeeren kochen und erhielten dann auch nur etwa? Pfund Marmelade, da durch das lange Kochen alles andere verdampfte. Die Fruchtmaſſe muß man in einem reichlich großen Topf unter Rühren zum Kochen bringen— aber kein Waſſer beifügen! 10 Minuten auf möglichſt ſtarker Flamme brauſend durchkochen. Sehen Sie dabei auf die Uhr! Die 10 Minuten Koch⸗ zeit beginnen erſt, wenn die Maſſe durch und durch brauſend kocht. Beſſer ein⸗ mal eine Minute mehr kochen, aber nicht weniger!, Kochen Sie auch nicht auf einer ſchwachen Flamme, da ſonſt die Fruchtteilchen nicht genügend durchkochen und die Haltbarkeit leidet. Während? des Kochens abſchäumen! Nachdem es nun 10 Minuten gekocht hat, eine Normalflaſche Opekta zu 86 Pfg. in die kochende Maſſe rühren. Sehr anzuraten iſt es, gleichzeitig den Saft einer Zitrone mit einzurühren. Hierdurch kommt das duf- tige, feine Aroma der Erd— i beere beſonders ſchön zur Geltung. Nachdem Opekta und Zitronenſaft eingerührt! ſind, läßt man die Maſſe unter leichtem Rühren wie— der zum Kochen kommen und nochmals 4—5 Sekunden durchkochen. Ganz heiß in Gläſer füllen. Damit die Gläſer nicht ſpringen ſchwenkt man ſie vorerſt mit 3 einer Kleinigkeit heißer Marmelade zum Anwärmen aus oder ſtellt ſie auf ein feuchtes Tuch. Den Ver⸗ ſchluß kann man in der bis— her gewohnten Weiſe vor⸗ nehmen. Beſonders zu emp⸗ fehlen iſt aber der Opekta⸗ Gläſerverſchluß, der ohne beſondere Ausgaben und Arbeit vor Schimmelbil— dung ſchützt. Genaue Beſchreibung des Gläſerverſchluſſes ſowie Rezepte für alle Früchte liegen jeder Flaſche bei. Kirſch⸗, Johannisbeer⸗, Stachelbeer⸗Marmelade Aus dunklen Süßkirſchen bereitet man eine beſonders wohl— ſchmeckende Marmelade. Es iſt ſehr zu empfehlen, eine ſäuer— liche Frucht, wie Johannisbeeren, Stachelbeeren oder Sauer— kirſchen beizumiſchen. Der Geſchmack wird dadurch noch bedeu— tend erhöht. Man verfährt hierbei nach folgendem Rezept: 3 Pfund dunkle, ſüße Kirſchen, entſteint gewogen, und 1 Pfund Johannisbeeren(oder reife Stachelbeeren oder ſaure Kirſchen) gründlich zerkleinern, beſſer noch durch die Fleiſchmaſchine drehen; dann mit 4 Pfund Zucker— aber keinesfalls weniger— zum Kochen bringen und 10 Minuten brauſend durchkochen; darauf 1 Normalflaſche Opekta zu 86 Pfg. hineinrühren und in Gläſer füllen. Im übrigen iſt der Kochvorgang der gleiche wie bei Erdbeer-Marmelade. 5 N Kann man weniger Zucker nehmen? Aus 3%½ Pfund Erdbeeren, 3; Pfund Zucker und einer Flaſche Opekta bekommt man etwa 7 Pfund Marmelade. Bei faſt allen anderen Obſtſorten nimmt man 4 Pfund Früchte, 4 Pfund Zucker 40 Pfd. Früchten +* 4 Pfd. Zucker ca. 8 Pfd. Marmelade dagegen aus 4 Pfd. Früchten* 3 Pfd. Zucker nur ca. 6 Pfd. Marmelade. Der Verluſt an fertiger Marmelade beträgt alſo nicht aur 1 Pfund, ſondern ſogar etwa 2 Pfund. Wie kommt das wohl?“ Ganz einfach! Wenn man nämlich 1 Pfund Zucker weniger nimmt, muß es ja natürlich auch 1 Pfund Marmelade weniger geben. Ferner muß man dann aber auch 5 bis 10 Minuten. länger kochen, damit die Marmelade feſt wird, wodurch gut und gerne noch ein weiteres halbes Pfund einkocht. Schließlich trocknet die„zuckerſparende“ Marmelade auch nachher noch be⸗ ſonders ſtark ein, ſelbſt wenn die Gläſer mit Pergament oder Glashaut verſchloſſen ſind. Nach einigen Wochen ſind dann inn ganzen kaum noch 6 Pfund Marmelade, vielfach ſogar noch weniger, übriggeblieben. Dort, wo man alſo glaubte, ein Pfund Zucker ſparen zu können, hat man in Wirklichkeit 2 Pfund Mar⸗ melade weniger. Es hat wirklich ſchon ſeinen guten Grund wenn in den Opekta⸗Rezepten immer Pfund auf Pfund. genommen wird; denn die Hausfrau kann dabei nur verdienen. Bei geringerem Zuckerzuſatz dagegen erhält ſie viel weniger Marmelade und verliert dadurch einen recht fühlbaren Geld⸗ betrag bei jeder Kochung. 5 Kriſtallklare Abergüſſe auf Gbſttorten in 10 Minuten genußfertig Der mehlige, weißkleiſtrige Überguß auf Obſttorten hat ſchon ſo manch ſchöne Frucht verdorben. In kaum 5 Minuten ſtellt man nun einen köſtlichen, rein nach Frucht ſchmeckenden Über⸗ guß her. Man belegt den Tortenboden mit friſchen oder einge— machten Früchten, eventuell auch gemiſcht, und verfährt wie folgt: E Rezept mit Trocken⸗Opekta: Den Inhalt eines Beutels Trocken⸗O i . 5 n 5 ⸗Opekta zu 23 Pfg. mit 7 Eßlöffeln Waſſer oder 7 Eßlöffeln ungeſüßtem Frucht oder 8 Eßlöffeln geſüßtem Fruchtſaft unter Rühren zum Kochen bringen und 1 Minute brauſend durchkochen. Dann gibt mam 6 gut gehäufte Eßlöffel Zucker hinzu— keinesfalls weniger— läßt nochmals aufkochen und nimmt den Topf vom Feuer. Nach⸗ 5 ſch die i an i ee haben, abſchäumen und die; iße Maſſe eilig über die Früchte gießen oder mit ei öffel darüber verteilen(ſiehe Bild. 99 e Die vorſtehenden Rezepte und Bilder ſind dem rei i a eich bebil⸗ derten Opekta⸗Rezeptbuch entnommen. Das Buch 10 fn an⸗ ſchaulicher Form die müheloſe und ſparſame Bereitung von, Sie Gelees, Tortenübergüſſen, Kremes, Eis⸗ und Süßſpeiſen und Fruchtpaſten.(In den einſchlägigen Geſchäften 905 ed von 20 70 11 oder, falls hegeiſſen gegen oreinſendung von 0 Pfg. in Briefmarken don der Opekta⸗ Geſellſchaft m.b. H., Köln⸗Riehl.) 5 eee, bie Vorträge werden während det ganzen Ein machzeit jede Woche gehalten Reichssender Berlin Reichssender München ſeden Mittwoch 11.45 (Augsbutg, Nürnberg) Reichssendler leipzig. jeden Montag 11.00 (Dtesden) E jeclen Mittwoch 10.45 (Heilsberg) (Sleiwitz) Reichssender Hamburg. jeden Mittwoch 8.30 (Stemen, flensburg, Hennovet, Stettin, Magdebutg) Reichssender Königsberg jeden Mittwoch 14. 30 Reichssender Breslau. jeden Mittwoch 14.35 Reichssencler Stuttgart. jeden Montag 11.25 geichssender Frankfurt/M. jeden Mittwoch 9.45 (Kassel, Freiburg, Trier) gelchssencler Köln. jeden Donnerstag 11.30 5 5 5 f f g„Doch 1 0 0 0 0 0 J i 1. 770 155 Die Rolle des franzöſiſchen Marſchalls liegt] all beſte Kritiken. Er gibt dem mainziſchen J großes Spargeleſſen, wo in jeder Lamverthei⸗ . e 1 ich wieder 0 7 1 die 10 90 9 N n 15 channmachun en ihm ganz beſonders gut, weil ſein Organ dem Leutnant Dietrich von Tautfäus, der einem Pa-] mer Gaſtſtätte eine reichliche Portion auserleſener Sportvorſchau 1 a 10105 10 10 0 1 wiederkommt, wenn 1 1. 0 e de Charakter des Marſchalls wundervoll triziergeſchlecht Heppenheims entſtammt, das ſchon[Lampertheimer Spargel mit Schinken für nur l i 3. a ö.* 1„Wer ſag 1% daß, 1 e ſich anpaßt. Sommer verleiht dieſer Geſtalt[im Jahre 1693 im heutigen Marienhaus wohnte,] 70 Pfg. verabfolgt wird. Bei dieſem Volksfeſt 5— Kleines„Län⸗ 5 0 5 10 f 9- 9. 9 Vorentscheidung im Fußball. 1 108 1 f 7 e ch ſie gehen laſſe? Hier ee 3 1 55 a. 5 kräftige und intereſſante Schlaglichter. eine ergreifende menſchliche Darſtellung. iſt alſo jedem deutſchen Volksgenoſſen die Gele⸗ derſpiel“.— Um den Aufſtieg. Vorſpiele 8 N 75 b in die große Stadt. Da gi ten(Parteiamtliche Veröffentlichungen der NSDAP., a a ö Waal N.— Feldberg⸗Turnfeſt 0 We 2 771 7 2 im Ueberfluß! Da nimmt ſie einer, die es Artsgr. Viernheim und der Ünterformationen). Heini Seeger, der jugendliche Held des Ueberraſchend gut hat ſich unſere Spielſchar der[ genheit gegeben, ein paar frohe Stunden zu ver⸗ um den Handbali⸗Poka„ l N f 6. A 0 8 U pitter nötig hat, den Platz weg und das il. 5 a Stückes, zuletzt am Landestheater des Bühnen-] Höhe der Frankfurter Gäſte angeglichen und ein leben und gleichzeitig für wenig Geld den köſt⸗ Ueberali Leichtathletik.— Zehn Ruder⸗ 0 2 0 K 718 Brot—— Hier wächſt es ihr zu, auf eige⸗ 11 chahteſtel⸗ 00 F Serſtraße 19. volksbundes in Frankfurt, war ebenfalls ſchon ſchauſpieleriſcher Erfolg iſt dem Stück heute ſchon lichen Lampertheimer Spargel kennen zu lernen. gatten.— Beginn der Reichsſchwimmwoche. 5 92* 7 ö de 6 g f 0 N ö N 0 an mehreren Bühnen verpflichtet. Remſcheid, ſicher. Wer ein Stück Bergſträßer Geſchichte] Sonntagskarten liegen bei den meiſten Stationen Neuſe! bort.— Straßenfah rer. 7 ö 5 5„Ich komme ſo beſtimmt wieder wie— Geſchäftsſtunden⸗ Einteilung: Darmſtadt, Bad. Orb weiſt ſein Spielbuch auf.] erleben will, muß die Bergſträßer Feſtſpiele be.] aus. Alſo auf zum erſten großen Spargelvolks⸗ Eine Hochflut ſportlicher Groß-Ereigmſſe 1 Trruxx ir 4.„Wie die Marie von Hubers, wie de N. S. B. O. und Deutſche Arbeitsfront Im vorigen Jahre reiſte er in Joſt's„Schla- ſuchen. Er wird gewiß einen großen Eindruck feſt nach Lampertheim! wird uns auch das bee ee ee, 5 8 1 N Berta vom Fh cht 7 e beſtim 10 Jeden Montag, Mittwoch u. Freitag, abends 7—9 Uhr[ geter“ im ganzen Reich herum und erhielt über- J mitnehmen. Landkinder⸗Verſchickung! D wieder beſcheren. Im Mittelpunkt des ischen—„Wie die bin ich 99 05 Ortsgruppenleitung: 1 11 5 f A en eſſes ſteht die Va ene def 0 eee e e, 7 5 A in unſer 15 ee 9 erhob ſich und legte Jeden Montag und Donnerstag, abends 8— 10 Uhr f Eltern zur Beachtung: Fasbealidſeh Sic der vier Gangruppen ze.., die Fate ſcwer auf die bunte Würferdele NS, Hag Geſchöftsſtunden; 2 T in Vi b 1. Enſendet Eure Kinder in nur sauberem ſanmnenführt. Auf acht Plätzen ſtehen die NON BEEEG MM. a des Tiſches.. 11 Jeden Montag und Donnerstag Abend 7—9 Uhr ranzo E ruppen in lern eim Zuſtande. 5 Gaumannſchaften der Handballer in den Vor⸗ a„Mit meiner Einwilligung gehſt du. nicht 0 in der Geſchäftsſtelle. a 2. Seid kommenden Montag um 11 Uhr mit rundenkämpfen des Wettbewerbes um dan. weg, das ſag ich dir Und gehſt. 1e bat Kaſſenverwaltung der Ortsgruppe: Es iſt tatſächlich ſo. Gleich beim Dorſein-] tigen Kinder! Alle, alle tragen ſie zum guten den Kindern am OEch- Bahnhof. vom Führer geſtiſteten Pokal: n e— ͤ pp ⅛ ͤà—n dann 500 12 19 0 110 f Jeden Donnerstag, abends 7—9 Uhr i gang begegnet 1 7 ſchon Ein Offizier, der 2s Gelingen bei. Wie wunderſchön nehmen ſich die 85 gebt möglichſt nur eine Traglaſt mit u. empfängt Süddeutſchlands Fußba 1 gel- a. 5 erſchaft, wird im Dienſt! Lufth na 0. 5 Rundfunk. Geſchäftsſtelle: Gaſthaus zum Freischütz] mit einem Fahrad ſo eilig bat, daß ihm die roten[Reigen der Mädchen aus! Wie herzerfriſchend die nicht zu ſchwer. Gepäckſchein gut be⸗ niſer Slädtemanmſchaß; Leich a d Nu, e Wohlfart de Schaukänpfe ausira. ö Blisttreden der Lulu 1 0 Berninger legte die Hand auf die Geſchäftszeiten: Dienstag u. Freitag von 18—20 Uhr Rockſchöße luſtig hinterdrein flattern. Artilleriſten[wirkt dieſer Bauerntanz! Und welch eine Mühe feſtigen. e 55 e ee 1 traditionellen 925 8000(Gagen und Jakob Schönrath Frankfurt—Berlin in 85 Minuten. doe Fäuſte des Mannes, als die Toch⸗ e 0 und Infanteriſten beleben das Straßenbild, das[und Sorgfalt verraten die dargebotenen brillanten Das Mitnehmen von Süßigkeiten, ſowie 5, Turnfeſt 19 Groß⸗Ereignis. Au(Krefeld) werden die Partner Neuſels ſein.— Am 15. Jun 1934 eröffnet die Deutſche ter aus dem Zimmer gehuſcht war. Amt für Volkswohlfahrt. Die Beiträge] durch eine Menge Tiroler Bauern, Bäuerinnen Maſſenchöre, welche, wie auch die Muſik, mit von Getränken jeder Art iſt unterſagt. 95 übrigen Sportarten des Sommers ſtehen[Etwas für Deutſchland Neues bietet diesmal Lufthanſa zwiſchen Berlin, Frankfurt a. M.,„Wie kannst ſo ſchroff gegen das Mädel für Monat Juni werden am Samatag und und Kinder bunt und maleriſch ergänzt wird.][ großem Geſchick in die Handlung eingeflochten Die Kinder werden in Frankfurt a. M. nicht zurück.— Mit beſonderer Sr mung der a Köln und Hamburg als erſte Luftverkehrsge. ſein, Vater! Sie iſt immer brav geweſen, ſie Sonntag, 16. und 17, kaſſiert. erwartet man die Ereigniſſe im Radſport. ſellſchaft der Erde ihren Bützflugverkehr, der] wird es auch in Berlin bleiben. Fußbali. 0 Die Außerordentlichkeit des Geſchehens lieſt man ſind. Aber nicht nur der gute Geſchmack der mit Getränken verſorgt. Vesperbrote f i f 8 lun: Heil Hitler! aus der Wichtigkeit der Geſichter und beſonders[Regie, ſondern auch die Luſt und Liebe der mitnehmen. Auf der Bahn des Neuköllner Stadions in richtungweiſend für die geſamte Entwicklung„Darum geht es nicht, Mutter, es geht um Auf der 0 a i 5 ö Luftverteh werden ver: d cholle. Hält die Scholle ſie nicht ſo e Kösener aus den eifrigen Mienen der Jugend. Es geht Darſteller, laſſen das Spiel zu einem wirklichen 5. 110 Reiſeausweis den Kindern gut um— . 35 8 5 cb 1 zukünftigen Luftverkehrs zu er⸗ ie Scholle. Hä—* 5 5 egen 3 Uhr, wir brauchen uns garnicht nach dem[ Feſt werden und verraten manches künſtleriſche ängen. em? ener erer Rat„ Be erde der beſten deutichen Berufs e ö ö ˖ N f eben ank, Beitragseinziehung. Die Führer der ges. 9 8 r 1 555 1 8 mu a Welneſterſcaft gt fahne an Ich. Glemeler Kutter e ee ren Cen te des Neſches teen 000 10 e e i eee weise ich heute con darauf Weg zu erkundigen, wir ſchließen uns dem Strom[Können. Kein Wunder, wenn das Publikum die Amt für Volkswohlfahrt Viernheim. 5 jeg den Deulſchen Meiſter zu ermitteln.] Die Amateure beſtreiten den 19160 8 et eib e zum erſtenmale Schnellver⸗ Der alte Berninger brach ab. e bin, daß bis ſpätetens 20. ds. Mis. abends an und kommen bald zur Naturbühne des Turn- Handlung durch ſpontane Beifallsſtürme unter⸗ a 5 Vier Mannſchaften ſtehen noch im Wettbewerb,[ Preis, ein Straßenre men uber 1101 Wan kehrsflugzeuge vom Muſter Heinkel„He 70“„Sie wird bleiben!“ ſagte er zuverſichtlich. 8 Uhr der Hilfskaſſenbeitrag ſür den Monat vereins. Sitzplätze ausverkauft! Wir ſichern bricht. Kein Wunder, wenn zuweilen eine be- Bezirksligaverein„Oiktoria“ Wall⸗ wel von ihnen follen ſich am Sonntag für] Stark und Jiel in Verl, Ju, paris gibt J für die Perſonenbeſörderung eingesetzt werden% Juli bei Pg. Albert abgerechnet ſenn muß, uns raſch noch einen Stehplatz und bummeln klemmende Sulle eintritt und ſogar marches] stadt auf dem D. J. K.-Stadion! das Endſpiel durchkämpfen. In Düſſel⸗ heim, Pforzheim, Hannover un 977005 per Dieſe Flugzeuge geſtatten eine planmäßige Re. Agnes Berninger packte in Haſt ihre Hab⸗ um eine gewaltige unnötige Mehrarbeit zu dann beobachtend durch die Menge— da treffen][ Männerauge ſich der Träne nicht ſchämt, beim 00 1 bn. 5. 1 11 dorf treffen in Schalke 04 ee n 9 bnben id dir 10 Stegen 595 ſegeſchwindigkeit von über 300 ee ere ſeligkeiten für die Reiſe nach Berlin zuſgm⸗ eee Au ch die agel een eat wir auch ſchon die erſten Bekannten aus Mann. Abſchied Hofers und bei ſeiner Erſchießung.] der 7 0 W Sie 170 ad Weſtdeutſchlands mofftzellem Meiſter und] Wiesbaden un Straßenpreie vo beit ee ee 1 10 a 00 1 ae dann 8 krſc l, dulden der doorſchlgen Meiterſgaft und Magdeburg baten weiter den Straßenfahrerm 110 1795 be e h e die Mutter hat Ja geſagt“, redete ſie ſich auf baldige und vollzählige Abrechnung der Neige e ee 1 in Viern.] Aber auch an fehzen eiten fehlt es nicht und es am morgigen Sonntag nachgeholt. Wallſtadt . eich annheim⸗ Waldhof, dem ewigen“] Beſchäftigung.— Vom ger ile emener belt der Deutſchen Luft.] Mut zu, als ſie im leichten Mantel, mit dem Partei, und Hilfskaſſen. Beiträge hingewieſen. Haus 150 90 190 10 ue ius d ve 9000 917 195 901 11 19015 e d e e deen en e Rhein- und diesjährigen Badenmeiſter, zwei Molorſport hanſa mit den Ernſt Heinkel⸗Flugzeugwerken n ſchmalen Koffer und einem Eßpaket aus ber. Heil Hitler! And ien ee 9 e ee e ee e e ee eee, Blauweißen werden alles aufbieten müſſen, um e verde eh der z. Ak gur ü e eee e 11 memünd 5 Veſsehrehteenen ie hinteren Daus ehen 5 Der Ortsgruppenleiter erſten angenehmen Enttäuſchungen.(Das etwas früher und ſtärker einſetzen dürfte) gegen dleſen Gegner, der zum erſtenmale der 8 Scheid 10 werben sich der 1. FC. Nürn⸗ intereſſiert das 1 0 eſtarkes Feld um die dend entwickelt Die große Reiſegeſchwindigleil Der Weg zur Bahn fürte zum Bach hinab. i. V. Schweigert. Die Trompetenſtöße dreier Herolde laſſen und ſchließlich weckt der Kanonendonner und D. J 9 Viernheim die Fand zum Freundſchafts⸗ 0 e ganef un den Enten e 10 0„Wewer beuetben wid. migen einige Beiſpiele veranſchaulichen. Se, über die Wieſen, Eigene Erde, hatte der Bale i die Menge verſtummen und nach kurzer ſympat-[ das Gewebrfeuer auch den melapcholiſten Be. ſpiele reicht ehrenvoll abzuſchneiden. Beginn einen heißen Kampf um den Eintritt ins Brauchitsch ich gegen den Sieger von Caſa⸗ beträgt die reine Fahrzeit Berlin— Hamburg voll Zorn gerufen. Eigene Erde ernährt dich Die glockwarte der N. S. Hago haben biſcher Begrüßung durch ben Leiter der Andreas. ſucher aus ſeiner träumeriſchen Stimmung. Kein 3½ Ur 5 den J Sabi 8 Vece Feen Lä lane, Graf Troſſt, einen ſchweren Skand 50 Minuten, Hamburg. Köln eine Stunde[! Dieſe Wieſen gehören 9 0 viertelſt nde 110 Montag ien 9 5 5 von 19 bis 21 Hofer⸗Spiele, rollt vor unſeren Augen ein Ge-] Wunder, daß die 2000 Kinder, die der Auf 2. Mannſchaft.— Die 1. Handballelf ſpielt gegen In Mannheim ſteigt ein„Kiemes Länder. baten Engländer, Italiener, Holländer wer.] 10 Minuten, Berlin—-Frankfurt g. N. ein„ Der dug ub eich te auf die nachtduntlen Uhr die Junibeiträge beſtimmt abzurechnen. ſchehen ab, daß uns bis zum Schluß in Bann führung am Samstag beiwobnten, durch die Turnverein Siedelsbrunn ſpiel“, Süddeutſchland trifft auf eine Pariſer 8 bei Wagen und Motorrädern. den deut⸗ Stunde 25 Mimnuten, Köln— Frankfurt a. M. Agnes Veininger duhitge ale 0 10 6 Adler e d e e t weng ond ee. ene a 5 0 Berufsſpieler-Elf. Es wird am Sonntag in ſchen Fahrern ſcharſe Kämpfe lieſern. Auch[35 Minuten. 0 0 a e ſie bones 9 15 fühlte i Zur Beachtung! Die Dienſtſtunden der Mannheims ſchönem den die 1 die Schweiz ſchickt ihre Beſten in den Kampf. Wohlig umfangen bli 0 f 8 ſchen Leckerbiſſen geben, denn die e 1 nötigt und uns zu einem tiefen Erlebnis wird.] faſt böſe Miene zum guten Spiel machten. Den i n ür di i 5. Juni Ob es die Reſi iſt, die mit ihrem herzli⸗ 6 A kes Weh—— Partei werden für die Zeit vom 171 f z ö— Hochbetrieb hat auch der 12 unklar ſtar bringen eine ſehr ſtarke Mannſchaft mit.— Hoch eee Wo wird am wenigſten gerauch Die Aufſtiegsſpiele gehen auch am Sonntag tiefſten Eindruck macht jedenfalls die Schluß⸗ 6 2 Ging ſie ſo ſchwer von Haus 1 8 0 0 bis 15. 05 10 pee 0 1115 1 15 A 55 ee 795 9 00 1120 gerade ie beliteen wir 17 0 e Crarung N. er glaubt, daß es überall auf der Welt ie ſehnte ſich nach Menſchen, nach dem Va⸗ tags von 8— r abends feſtgeſetzt. chen Zuhörern und Darſtellern vermittelt? ge er Spielleitung, die es verſteht, die meinde. it voller Beſetzung weiter. In Südwest] In Aachen beginnt das große internationale bouche Völker und Menſchen gebe, befin⸗ be Mittun— Zwar be Heil Hitler! es die kernigen Bauerngeſtalten ſind, die ſiche niederſchmetternde Wirkung der Erſchießung durch[ Apoſtelkirche: kämpfen Polizei Darmſtadt und FSV. Heu⸗ Reit⸗ und Springturnier, e ee e det ſich im Irrtum. Es gibt noch rieſige Ge⸗ die in Berlin auf ſchlechte ee Je Der Ortegruppenleiter beim Sandwirt über fehr aktuelle Fragen ihres] eindrucksvolle aber zurückweichende Handlung ½j7 Uhr 1. hl. Meſſe. ſenſtamm, in Württemberg bringt Sfr. polniſche Weunpea e een 0 0 an In biete auf dieſer Erde, wo man. 990 Berta ae e der roten i. V. Schweigert. Landes lebhaft unterhalten? Ob es der Reiz recht pietätvoll verebben zu laſſen. Dem finn. ¼28 Uhr 2. hl. Meſſe mit Predigt. Eßlingen— Sg. Troſſingen die Entſchei— Krefeld und Saarbrü 1 ſchließ 14 bis 16. Tabak wiſſen will. Ein Land 1 B. in de 1 iſt dem anderen ſein Tei den ande e 5 a 1 Arbeitsfront. Mitglieder der der Landſchaft iſt, mit der zackigen Felswand, vollen Schlußchor ſchließt ſich nochmals der ½10 Uhr Hochamt mit Predigt. ö n auch in Bayern[ Hannover wird in den Tagen vom 4. a der weitaus überwiegende Teil der Bevöl Stadt, keiner hat Zeit für den 1 85 Deutſche Ar 9 j; J 7 70; 8 r 1 1 dung. Drei Spiele gibt es auch enn Jane Prüfung geritten, in Berlin⸗ n at ist Indien. Man kann ft, jeder läßt nur ſich gelten—— D. A. F. die im Arbeitsdienſt oder in der Land⸗ dem einladenden Wirtshaus, dem ſtillen Kirch- herrliche Maſſenchor an:„Die Himmel rühmen“. 2 Uhr Andacht, darnach Verſammlung wieder, wo noch fünf von ſechs wr he eine weilte Na e Traber⸗Derby die kerung 10 iche e 1 900 15 Ie We kauerte im feuchten Glas hilfe ſind bezablen ab 1. Mai ds. Js. für lein, der trutzigen Burg? Wir vermögen es] Und dann brechen wahre Beifallsſalven los Chriſtl Mütterverein. Mannſchaften faſt gleiche ane fin 90 ee 855 Shep ſeinen Bann ziehen. eee 5 b eee Richt andes und fühtte ſich feſtgeklammert an die Scholle. diese geit keine Beiträge zur Arbeitsfront nicht zu ſagen, was uns ſo gefangen nimmt und als gar der auferſtandene Hofer auf der 4 Uhr 2. Abtlg. der Jungfr. Congreg. Aufſtieg haben. Inrled a cen 1 Janburg⸗ Horn, Köln und Magdeburg warten it es 0 China; Finne Opiumrauchen, das Es war ihr, als hielt die Erde ſie zul Die Mitgliedſchaft wird ohne weiteres beibe⸗] Aber wir erleben hier recht naturgetreu die J Bühne erſcheint, will der Jubel kein Ende In der Marienkirche: Mannheim die Karlsbs g f am Sonntag mit Galopprennen auf. dort weit verbreitet iſt, kann nicht mit dem und übte mehr Macht aus als das Wort halten Weingung iſt, daß die Betreffenden] ganze Tragik eines Volkes.— Die Handlung] nehmen. 8 Uhr hl. Meſſe . Tabakrauchen gleichgesetzt werden. Die zahl- J des Vaters. e e e e 0 0 ihrem Weggang ſich ordungsgemäß bei uns] iſt zu bekannt, als daß man näher darauf ein⸗ Bei einer Spieldauer von 30/7 Uhr 10 Uhr Kindermeſſe. Handball 5 reichen halbziviliſierten Voͤlkerſchaften Sibi⸗„Nein, ich will; und ich 1 ace 15 abmelden bezw. nach ihrer Rückkehr ſich ſofort gehen brauchte, wir möchten nur wahllos einiges[wird die Pauſe von 20 Minuten eifrig durch 1 Uhr Kindergottesdienſt. ſtehen die Haumannſchaften der 16 Gaue im riens kennen das Rauchen ebenfalls meiſt 1 Mädchen. Es 16 100 115 Fa ene 0 W e i ider Aden Deutſche Arbeitsfront herausgreifen. Tankdienſt am Bierzelt und Würſtchenſtand aus⸗ In der Apoſtelkirche an Werktagen: Vorrundenkampf un den Adolf Hitler Pokal. vom Hörenſagen oder N 5 ee 1 0 Bahnhof. i 0 f N gez. Mögelin. Vor allem ſind es die imponierenden[ gefüllt, was ſich Dank einer vorbildlichen Montag: ½¼7 und ¾7 Uhr 2. und 3. S.-A. In Worms ſollte Südweſt die 810 biete 8. gleich 5. B. 115 115 1 0 1 5 eg e Wieſenpfad 10 5 0 158 fleinen Bahnhof 1 Maſſenſzenen, die nicht nur den Laien, ſondern[ Organiſation reibungslos abwickelt. Nach Schluß für Maria Hofmann geb. Flöſſer. ſchlagen können edenlo. Par the eben ſich 1. 15 Wage t 1 5 e Bei ihren verwunderten Geſich⸗ Amt für Volkswohlfahrt. Die Be. auch den Sachverſtändigen ob ihrer Präziſion] wälzt ſich eine wahre Menſchenlawine den 7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Joh. berger in Stuttgart. d. ſeichnertige Partie„ gag gefun 10 15 dieſe Beispielen, zu denen er e ſich Agnes Berninger verlegen gleitperſonen f. die Landkinderverſchickung müſ⸗ erſtaunen laſſen, bei dem Aufzug der Franzoſen,[Straßen Viernheims zu; wäbrend wir noch auf Lamberth und Kath. Neuhäuſer. 1 Morden wird auch in Kaſſel ge⸗ N n dee linde gezählt werden können, J. ab. Sie ſehen es mir an, dachte ſie betroffen. e, Rathaus bei dem Aufbruch des Volkes zur Schlacht am] die kleinen und großen Künſler warten, um] Dienstag: 7 Uhr 2. 7 uhr 3. S. A. für 9725 die Nordmark⸗Leute kaum eine Chance 257 8 55 7 B. die Südſee oder Neuguinea, daß viel mehr Der Bahnhofsvorſteher grüßte verttanlich; vor dem A en e erſcheinen. Iſelberg, bei dem herrlichen begeiſternden Sieges⸗ ihnen unſere Anerkennung zu ſagen, ſprengt in Anna Hanf geb. Adler. haben, ebenſowenig Mittelrhein in Köln ge— 8 N, 60 als die Hälfte der Menſchheit von dem Rauch-„Jetzt in der Nacht, Fräulein Berninger Die Betriebe werden zur Zeit durch un⸗zug Hofers nach Innsbruck, bei ſeinem Verhör] hellem Galopp franzöſiſche Kavallerie auf präch-][ Mittwoch: 7 Uhr 2‘7 Uhr 3. S.⸗A. für gen Weſtfalen.— Auch im ö 5 genuß keine Ahnung hat. In Europa wieder— verreiſen?“ feren Sachbearbeiter f. Schadenverhütung be⸗ und der Hinrichtung. Es iſt ſchon eine Glanz⸗ tigen Pferden an uns vorbei und dann wimmelt ledig verſtorb. Joh. Jakob Brechtel 1. g Rugby 195 muß man zwischen viel- und een ee Ja— ſehr dringend—“ ſucht. Es wird erwartet, daß ſämtliche Un, leiſtung, die 350 Mitwirkenden, Männer und es wieder vor Dirndl⸗ und Miederkleidern, vor[Donnerstag:/ 7 Uhr 2. S.-A. für Luiſe f Völkern unterſcheiden. Deutſchland 10 85 Rote überflog ihr ſchmales Geſicht. Si: ternehmer u. darunter auch ſelbſtverſtändlich] Frauen, Buben und Mädel, Soldaten und[ Buamhoſen und Seppelshüten und ſchmucken Knapp geb. Rößler mibt es Vorrundentämpfe der 110 955 N lange nicht zu den eee e eee trat ins Dunkel. Der Zug hatte Verſpätung. die handwerklichen Betriebe gemeint, die Ge.] Schützen, Fußvolk und Reiter als Lalenſpieler] Uniformen. Wäbrend wir bören, daß man 3/7 Uhr geſt. Amt für Hans Heckmann und Gaugruppen. In Frankfurt a. M. 1 eie N. 150 wird darin von 507 1 00 in den Schatten Nun, es war ihr mit einemmal nicht ſo eilig. ſellen oder Lehrlinge beſchäftigen, noch 10 ſo trefflich zu disziplinieren, daß ſie bei derart vielleicht auch einmal ein Paſſionsſpiel auffübren Eileen Aba dean 110 hen 8 Süd“ und dt de Sn pieler ſen wird.— 2905 100 eee Dringende Reiſe? Der Gruß der Leute vor Pfennig pro Mann und Monat für die Zeit-] primitiven Regiemitteln zu ſolch grandioſer] wird, während wir den Darſtellern noch berz⸗ geb. Kirchner, Schwiegereltern Anton Hanf Eceneceger Betrieb hereſch bei de⸗ 2 1 1 een Feng dis zun Sahne and keſe cet Kanpf der Gefahr“ aufbringen fun. Wüakang entfaltet werden!— dd ert iat gratulieren, meint Andreas Hojer, inden] Ehefrau Jof f 7. Aſchkie 5* A. Wieſen dran 8 Bah 0 1 i jeni. i f i Leichtathleten, 5 1 8. Heimat ba dg Dringende Pflichten fielen ihr nen. Wir ſind gezwungen diejenigen Unter-] die Einzelſzenen in ihrer frappierenden Wirkung. ſchelmiſch ſeine hübſche Begleiteri lacht Ehefrau Joſefine geb. Winkenbach und Ang. f Uher a 0 175 er ſchelm eine e Begleiterin anlacht, itag: ½7 2./ 7 S.A. fü ü ein. Die Mutter war behindert, der Vater 5 nehmer, die ſich dieſer Sache gegenüber ab- Dieſer unvergleichliche„Raffel„dieſer ſchneidige] man möge lieber die„Räuber“ ſpielen, denn Freitag: 7 Uhr 47 Uhr 3. S. A. für die jegt endamte eig von nal ten Löt 6 Skizze von Karl Lütge. f La Coſte, dieſer markige, unerſchütterliche„Hofer“ : 8 0 2 7 len Sport⸗ 5 12 ſind. Eine ganze Reihe von nationa b ä i l b. Wingerter. 9 raſtlos tätig—— und ſie ging g lehnend verhalten 158 ihren ee 15 0 10 1 5 dazu gäbe es doch mehr Material! Klara Beyer geb. Wingerter b ie e beet e ac webe e Schrill klang der Schrei der Lokomolſoe dieſe f. die Unfallverhütung ſo wichtige Zeit-] mit Weib und Bub, dieſe flotten Offiziere un lp ehrtgen Freien dcp e. 0 liner Beſuch begeiſtert zurück aufs Land. Wen Zuges in der Nacht. 35 in eifrigem Training Erworbene jeg in- 9 —— 74 Uhr geſt. bl. Meſſe für Georg Hoock 11. m b Brem des heranbrauſenden 5 1 ſchrift vorenthalten, der Gauwaltung zu mel⸗ echten Tiroler Typen, dieſe unerſchrockenen W. Groſch und Schweſter Kath. in Bremen— 1 ſie in der Familie oder bei Bekannten von gernd wich Agnes Berning er weiter zurück ine haften Wettkampf zu erproben. In 0 5 — f 8 1„.* ü 10 83 4 3911 4 en. Wir ho en von dieſer Maßnahme kei⸗ Bäuerinnen, dieſe herrlichen Greiſe und präch⸗ Neckara n f iſenſtra 8 5 Samstag 47 hr 3. S.⸗A. für Anna Mari ei i i 8 5 D dieſen acht Tagen ſprach, dann glühte 1 unkel beim Güterſchuppen. Der Zug hielt. 1 ehr en z iſſe 5 u eſt D 08. er* 2 K 7 t 11 liger 10 papst 15 niernatſcnaltel 5 15. vor Begeiſterung. Berlin hatte dies ver⸗ Sie ſtand wie gelähmt. Vie Füße verſagten bei einige Skan map ie J 0. 5 nen Geb auch mach n zu müſſen u, Lu ße 49 a Faltermann geb. Hoock. 5 ö g ¼7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Joh. Brechtel 5 1 e 1 Heil Hitler! Zöller, Ortsgr. Amtsl. Eh 2 Maria Brechtel e e N 5 ſchloſſene, ſcheue, arbeitſame Mädchen auſſon.] ihr den Dienſt. i wird ausgefüllt durch Anſprachen, Fecht⸗ und hefrau Anna Maria Brechtel. In Süddeutſchland kommt neben* ar i edt. Der Rauſch des gro⸗; b 1 0 7 a 37 1 2 3/7 Uhr beſt. Segensmeſſe für Kath. Wun⸗ 9 S tadtetanuf Mürche-Müm'e 91 5 V Nu. 5 ec e ſie wach zu einer beäng⸗ 1 er ſtand mit ſchmalgepreßzten i Die Eröffnung 0. es Turnvorführungen ſowie muſikaliſche und geſang 47 Uhr beſt. Ses ſſe f 0 1 ſchstreff r drei Südweſt⸗Be⸗ 5 2 2 0 ˖ Lebensverlangen. f. ö Deut⸗ gate vhm n Ja 915 Bedeutung zu. RæFf i e 1355 Berlin“, verlangte ſie Appen und ließ den Zug davonrolſen. Pert Beim Sportfeſt des deutſchen Oſtens in Bres⸗ ſel Viernheim, 16. Juni liche Darbietungen. Am Sonntag früh iſt um e me e in gane 1 5 5 1 2 ernheim, Juni 11 Uhr der Staffellauf Rund um Viernheim“, f 5 1 5 6⸗ Ser ests 5 e f „Wes wilt bas fragte bai der Vater. bgeher ch ee e e e der Bergsträsser Festsp lau treffen einige der beſten Wodh bedeutet ane d e e boite 5 aufeinander. Der Tſcheche Douda bedeute g woran ſich der Turnverein, Deutſche Jugendkraft] Männerapoſt. zugleich gem bl. Kommunion der bar nach ihr Ausſchau hielt. Zur Uraufführung des Heppenheimer* 120 hieſige Schulkinder werden und Sportvereinigung beteiligt. Sonntags findet oberſte Schulklaſſe. Beicht für alle Samstag 7 In Arbeit gehen, in Dienſt— nur jür ee e wirkte tröſtend. Hier N Heimatſpiels„Um Stadt und Volk“ durch die NS- Volkswohlfahrt in Erholungsauf- mit den entſprechenden Rahmenſpielen das 2 Uhr. 8 f 1 hier unbedingt eine Bereicherung des Pro⸗ Die Menſchen werden älter ein Jahr— ſolange werdet ihr allein ohne for 10 man ſich um ſie, hier kannte man ſe, von Hans Holzamer. enthalt gebracht. Da lacht das Kinderherz— Jubiläumsſpiel gegen den VfR. Mannheim ſtatt Am nächſten Samstag gemeinſch. hl. Kom⸗ 5 zeichtathletiſche Wettbewerbe gibt es N 5 1 org 1 1 zelte ſie. 1 4 Wochen Erholung, Ausſpannen von den Schul-] Sonntags abends iſt großes Sommernachtsfeſt] munton der Niesjährigen Erſtkommunikanten. gramms. Leichtathletiſch 95 1 b hr als Durchſchnittsalter.] mich fertig—. hier lebte ſie, und hier wurzelte Die Eröffnung der Bergsträßer Feſtſpiele 0 ſt g 5 5 beim 8 1. Feldbergſeſt der Turner auf Das 70. Le eee im Kampf Der alte Berninger ſah über den Tiſch mit a Mit ausgebreiteten Armen umfing die ſtol rückt 4 ähe 5 Die letzten Proben haben aufgaben— dazu noch in dem ſchönen Main- mit Preisverteilung vom Staffellauf, muſikali⸗ Beicht Freitag 5 Uhr Knaben, 6 Uhr Mädchen. dem Feldberg im Taunus. Die Leichtathleten Die ärztliche Wiſſenſchaft e e der Mürfeldecke zu ſeiner Frau. Er war ein und aufrecht Heimſchreitende auf kurze Minu F her, 6 Taunusgebiet, in guter Privatpſlege— das ſchen und geſanglichen Darbietungen ſowie zum Samstag im zweiten Gotesdlenſt bleiben e eee 9 ul det ien fe 0 den kehr be gutmütiger Menſch, er überließ gern der 919 6 di Wies n am Bach an det Stelle, we 9 5 u 111 be bed läßt man ſich gefallen. Am Montag reiſen die[ Abſchluß Feuerwerk. Sie erſehen alſo, daß 11 Bänke auf jeder Seite des Mittelſchffes für um Siegerehren ſtreiten.— Nicht wenig 5 zu verzeichnen; ſie hal lter der weißen denden, kränklichen Frau die letzte Entſchei⸗ ten die Wieſen an 19 5 55 5 95 en e ſtehen wird., 19 1 b id e e e Me e e e e, dung, beſtemmte und regierte im Haus, bid, ict rü e een e en e der Reichstheaterkammer mußten auch bei den kinder mitfahren, aber das geht nicht, zuerſt d t in ei ſchö Rah 1 Am morgigen Sonntag in allen Gottes- e e 5 i inge und verſtand doch mne festzuhalten, da zu behalten, zu ſich ö Bergſträßer Feſtſpielen Berufsſchauſpieler ver⸗. um das Feſt in einem ſchönen Rahmen zu[ 5 e de ber Afghan du erw, ass e 5 8 5 0 kommen die, die eine Erholung auch brauchen. dienſten Kollekte für das Mainzer Prieſterſemi⸗ + arben in Deutſchland 0 8 K elbſt zu retten. 5 ae ane ergeht baher heute ſchon der e i durch. An der Spitze e eee d 0 e Uebe gepbchſet 261 Men⸗ 578 Jo meter e Wee 0 nd als ſich e ee ct Heim 1 i 5 0 5 1 0 4 4 0 1 10 75 11 12 1 0 Ruf, an dem Jubiläumsſeſt zahlreich teil- Auer Nächſten Sonntag Kollekte für den Mar⸗ ſteht die„Große Grünauer“ in aft ſchen; 1900 waren es 212 und 1930 nur um hr das schwere Herzleiden nicht fühlbat Agnes Berninger mit sicherem 9 1 0 5 ee ee e an die debe, die eine besonder 1% 0 4 beſte deutſche Klaſſe und auch einige Auslan⸗ ch 111. Die gleichen Zahlen für England ö. in das behäbige, ſtolze, väterliche Haus, zu Hun e ee e 1 0 5 am Start ſehen wird. In Stuttgart kref⸗ 1 5 205, 189 114 und für die Vereinig⸗ wee 955 ſtand auf Seiten der Pflicht. Heini Seeger, beide zuletzt an großen 0 N S- Volkswohlfahrt ſchickt dieſe Kin- Erſtes großes Spargel olusfeſt Sine d ga fen ausſchließlich ſüddeutſche Ruderer aufeſnone ten Staaten 198, 176, 113. Drücken wir die Tochter. Wie könnte es anders ſein. tätig. Wie die Proben ergeben haben, hat ber zur Erholung. f it die große national in Lampertheim. Lampertheim mit ſenen 5759 Ut ind kl, Hefen der, während in Offenbach auch e Beſſerung in Hundertſätzen aus, ſo kommen Der Widerſtand des Vaters kam Agnes Spielleiter Holzamer zwei ſehr gute Schauſpie⸗ ſozialiſtiſche Hilfsorganiſation der deutſchen Volks⸗ 13000 Einwohnern iſt nicht nur die größte 10 Uhr Predigt und Levitenamt. weſtdeutſche Klubs ſtarten werden. In Ca f wir zu dem Ergebnis, daß ſich das Durch Berninger unerwartet. Sie lohnte ſich im Luſtige Eile ler verpflichtet. Erich Sommer wird den fran⸗ emeinſchaft— da ſollt 1 Jeder Mit⸗ Landgemeinde Heſſens, Lampertheim verfügt auch 2 Uhr Predigt und Andacht. Saale), Kaſſel und Emden werden Rennboote fle gaager von 1876 bis 1926 erhöht hat: 5 b e 1 ö. M ll De Lorge, Heini Seeger den g 97575 5 1 ſchneiden, in Köln und Lübeck ſchniltsalter 150 548 v. H, in England Trotz auf. ̃ ö ill das eine„Was ſagte denn Papa, als er die zerhro⸗ zöſiſchen Marſcha ge, 9 her 1 Jugend⸗ bezw. Frauen⸗Rennen in Deutſchland um„, Italien„Ich will, und ich—— ich will das ein N über den ausgedehnteſten Spargelanbau in Deutſch⸗ 1 lied ſein. r. 5. 2.6, i i 10 kurmainziſchen Leutnant Dietrich von Tautfäus 9 ö um 44,4, in Frankreich um 226 in Jtalon] Jahr haben—“ 9 ſah? d durch. Die um 41,7, in der Schweiz um 51.8, in Hol 1 land— und was noch wichtiger iſt: die Lam- 1 9 95 f Aid e ich ſeine Schimpfworte noch wieder- ſpielen. Beide ſind keine ae 155* Die Jubiläumsfeier der Sport⸗ pertheimer Spargelqualität iſt heute unbeſtritten Kirchliche Anzeigen der i i 30,4, in den„Geh ein Jahr in die Kreisſtod eiten bone.. Sommer, der auch Verfaſſer verſchledener Büh] vereinigung. Nur noch 8 Tage trennen uns in Führung. Es hat deshalb durchaus ſeine 7 ee 410 Wie ae 10 in Au- genug lernen, genug ſehen von der Welt g„Nein, die kannſt du weglaſſen“ 61% nenwerke iſt, war zuletzt am Kleinen Theater] von dem großen Jubiläumsfeſt der Sportver⸗ Berechtigung, daß in dieſem Jahre erſtmals ein Ev. Gemeinde Viernheim e bedenke warde, dat de erregen dag ae e e, pe dad Koe gehe voc neh ede; 77 fee A einigung„Amicitia“, das aus Anlaß des 25. großes Lampertheimer Spargelvolksfeſt stattfindet, Sonntag, den 17. Juni 9 f 5 theater, das Sommer's Märchen⸗ allen Möglichkeiten der Propaganda ſchnittsalter von 57 Jahren, ein Zwanzig. die' beiden Kleinen zählen noch nicht 7 05 aud Peder aufe 0 und mit allen Mög ö 4 i jäbrigen Beſtehens von Viernheimer Fußball] an welchem die geſamte Bevölkerung Lampert⸗ 3. Sonntag nach Trinitatis. ‚ f 7 ir nichts 1 und Kinderspiele aufführe, reiſte er im Winter gefeiert wird. Am Samstag, den 23. Juni d Werb wird dieſer Kampf durchgeführt jähriger ſogar ein ſolcher von 66 Jahren iſt dir alles nichts, wie? Das ſagt dir nichts?„Liebling, kennſt du den Unterschied zwichen ſp ff gef S 9 J un rbung ö vf 00 f di heims teilhaben wird, aber auch von auswärts, Gottesdienſt fällt aus. a ö g 1929/0 und 1931/32 in einer Gaſtſpielreiſe „ 116% 1 i ö runten 2 9 werden.— Im Fan 9 a0 erben Wir 911 Jach der cg en baten fa 125 vie⸗ ee Straßenbahn?“ durch Deutschland und die Nachbarländer. Auch a Boten 10 9210 1 0 Heben gaht als erreichbares] len Obſt und die Kühe, die Hühner, der alte ia ne Sache. — J ⁰—¼ ᷑¼ o7ß,! 0 2 777CCC0CC0C0b000C00 9— a S TTT 5 2 ASE — —— e abends halb 9 Uhr findet ein Fackelzug ſtatt,] von nah und fern, werden die Freunde des Vorm. ½11 Uhr: Kindergottesdienſt. woran ſich die hieſigen ſporttreibenden Vereine[Lampertheimer Spargels herbeieilen, denn ne⸗ Montag, den 18 Juni 1934 Na, dann fahren wir Straßenbahn.“ im Frankfurter Schauspielhaus und dem Landes- ſowie Geſangvereine beteiligen. Anſchließend iſt[ben Volksbeluſtigungen, Volkstänzen, Reigen, Abends 9 Uhr: Uebungsſtunde des girchen · Durchſchnittsalter anſeten können Heltor— be?“ 1 1 e thealer Darmſtadt war Erich Sommer tätig. auf dem Platze Feſtkommers. Das Prozramm Spargelverloſung und Tanzmuſik gibt es ein chors. ur K 12 5 f g i. ö bt es in Wanne⸗Eickel eine feine 11 Meuſel. Deutſchlands Kandidat für