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Hellerel Stühle Aadddnamdmdndndnannamnunnh„der: Der stensch lebt nicht von Brot allein fff00öhögngannganngghg Schafft Arbeit für das Pugdruchgewerbe! Unterſtützt die Kotgemeinſchaft der deutſchen Buchdruckereien! Das deutſche Volk hat den Kampf gegen das ſchwerſte Uebel der Zeit aufgenom- men, gegen die Arbeitsloſigkeit. auf ein Drittel vermindert wurde. werbe, auf deſſen Notla f Der Kampf geht weiter. in den Wirtſchaftsgruppen weitergeführt werden, rung der Arbeitslofigkeit eingetreten iſt. Es hat unter der Führung Adolf Hitlers ſei Kraft für dieſen Kampf eingeſetzt mit dem Erfolg, U Ae daß die Arbeitsloſigkeit bis jetzt ſchon Er muß vor allem auch in denen noch keine fühlbare Verringe⸗ Hierzu gehört auch das Buchdruckge⸗ ge der Reichsarbeitsminiſter vor kurzem die ob Reichsbehörden, die Regierungen der Länder, die Rei 0 e Sozialamt der Deutſchen Arbeitsfront, die Reichskult meindetag in einem Rundſchreiben hinwies. chsleitung der N. S. D. A. P., das 5 urkammer und dem Deutſchen Ge- Dieſer Appell des Reichsarbeitminiſters hat zur Folge gehabt, daß für die Notlage des Buchdruckgewerbes bei behördlichen Stellen und auch bei Auftraggebern aus der Wirtſchaft das Verſtändnis geweckt worden iſt Das Buchdruckgewerbe verſucht aus ei werden. die große Arbeitsloſigkeit der Buchdrucker Zu dieſem Zweck haben ſich die deutſchen Bu ſchaft zuſammengeſchloſſen, die heute bereits 11000 Betriebe umfaßt. gemeinſchaft iſt es, dem verheerenden Preis ver gener Kraft ſeiner Schwierigkeiten Herr zu chdruckereien zu einer Notgemein⸗ Aufgabe der Not- fall im Buchdruckgewerbe, auf den größtenteils zurückzuführen iſt, entgegenzuwirken, nicht aber, irgendwelche Preiserhöhungen durchzuführen. Die Notgemeinſchaft der deut⸗ ſchen Buchdruckereien hat die Anerkennun traggeber aus allen Teilen der Wirt ſchaft. Behörden und in wird. r g. vieler behördlicher Stellen, die Unterſtützun der Induſtrie⸗ und Handelskammern ſowie der Handwerkskammern gefunden. 9 Auch Auf⸗ ſchaft unterſtützen die Beſtrebungen der Notgemein- Um eine fühlbare Milderung der Notla 1 ne rung ſeiner Erwerbsloſigkeit zu erreichen, iſt es jedoch notwendig, daß bei allen Bernfs⸗ denen Bedarf an Druckſachen beſteht, dieſer durch ge des Buchdruckgewerbes und Verringe⸗ 2 Ile N 1& und Wirtſchaftskreiſen, bei beſchleunigte Auftragserteilung gedeckt Eine ſolch planmäßige Arbeitsbeſchaffung für das Buchdruckgewerbe und gleichzei- tige Unterſtützung der Notgemeinſchaft der deutſchen Buchdruckereien trägt dazu bei, das große Ziel unſeres deutſchen Volkes, die Beſeitigung der Arbeitsloſigkeit, auch in dem- jenigen Berufsſtand zu errei chen, deſſen Leiſtungen in früheren Jahren die ſt är k ſt e Werbung für den deutſchen Qualitätsgedanken darſtellten. Ludwig auf Federn gepolſtert, billig La m 50 e in abzugeben. M. Lauber Mannheim F 3, 7 Fler zu haben im Verlag ds. Bl. Gemeindekaſſe Kommenden Montag bleibt unſere Kaſſe geſchloſſe n. Evtl. Schlachtſcheine können auf Zimmer 2 gelöſt werden. Zöller. PP... ͤ bc Aerztlicher Sonntagsdienſt. 5 Bei Verhinderung des Hausarztes ver— ſieht morgen Sonntag, 8. Juli 1934, den ärztlichen Dienſt: Dr. med. Günther, Bürſtädterſtr. 5 Tel. 133 Sanitätsbereitſchaftsdienſt. (Mühle Heſſ. Haus) Sonntag, 8. Juli: Helbig. Wunder, Adler Kasp., Ohneck P., Frau Beikert. in das Gaſthaus„Zum Stern“ dahier mit folgender Jahresrechnung zu nehmen und bis zum 14. ds. Mts. ſchriftliche Anträge bei dem Unterzeichneten abzugeben. Geneinnützige Baugenoſſenſchaft k. G. U. h. H. Viernheim. Einladung. Unter Hinweis auf die Beſtimmungen des 9 53 der Satzung berufe ich hiermit die dies⸗ jährige Hauptverſammlung unſerer Ge- noſſenſchaft auf Mittwoch, den 18. Juli 1934 abends ½9 Uhr Tagesordnung: J. Bericht des Vorſtandes und Aufſichtsrats. 2. Genehmigung des Jahresabſchluſſes, Beſchluß⸗ faſſung über die Bildung der Rücklagen und Entlaſtung des Vorſtandes. 3. Wahl von drei Mitgliedern des Auffichtsrates. 4. Erledigung von Anträgen. Jedem Mitglied iſt es frei, Einſicht in die Viernheim, den 6. Juli 1934. Der Vorſitzende des Aufſichtsrats: Alter. Achtung! Handwerker! Gewerbetreibende! PPP ͤddddßdddbccdcßoßßoobobobb e Sie brauchen jetzt wieder Rechnungen Briefbogen Mitteilungen Briefumschläge Lieferscheine Quittungen Prospekte Wir liefern gut und billig BUCHDRUCAHAERE! Adolf Hitler Strate 36. Rundschreiben Aufklebezettel Geschäftskarten 10 H. MAR TI Telefon 117. Freiwillige feuerwehr Am Sonntag, den 8. Juli 1934 findet um 5,30 eine Uebung der Pflichtmann⸗ ſchaft, Jahrgang 909 ſtatt. Arm⸗ binden müſſen angelegt werden.— Fa treten auch an. Signal um 5 v. 4 . 0 Das Kommando hen kdelweih, die Rönigin der Alpen! Edelweiß, das gute fahrrad zu niedrigem Preis, das Sie voll- N auf befrisdigen Wird. 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Sle hören während der Einmachzeit über alle deutschen Sender jede Woche den interessenten Lehtvortrag aus der Opekta-Kkuche„10 Minuten für die fort- Aus Früchten gewonnen schrittliche Heusfreu“.— Rezepidutchgabe] Die gensuen Sendezeiten etsehen Sie aus den Rundtunk-Zeitungen. Nasse ud. auenlgen Zicles neliaea t gel def Opebts · Koch. methode muß man sauf jedes pfund Frucht auch 1 pfund Zucker nehmen. Trotz eindringlichster Wernung gibt es immer noch Hausfrauen, welche etwas Zucker„sparen“ möchten. Aber das sollte men bei Opekte nicht tun: denn das Weglassen eines pfündchens Zucker ist kein Sewinn, sondern ein erheblicher Verlust nicht nut en Marmelade, sondern auch en Geld. Nech den Opekte-Rezepten erhält men mit einer Normslflasche Opekis zu 86 Pfennig aus 4 Pfund Frücliten 4 Hfund Zucker etua S Hfund Marmelade dagegen aus 4 Hfund Früchten ꝶ g Hfund Zucker nur etua& fund Marmelade Der Verlust an fertiger Marmelade beträgt also nicht nur 1 Pfund, sondern sogar stwe 2 Pfund. Wie kommt das wohl? Ganz einfech! Wenn men nüämlich Pfund Zucket Weniger nimmt, muß es je natürlich auch 1 pfund Marmelede weniger geben, fernef muß men dann abet such 5 bis 10 Minuten länger kochen, damit die Mermelede fest witd, wodurch gut und geine noch ein Weftetes helbes Pfund einkecht. Schließlich trocknet die„Aucketsparende“ Metmeſeade such nachher noch besondets sterk ein, selbst wenn die Gläser mit Pergament oder Sleshaut verschlossen sind. Nach einigen Wochen sind denn im ganzen ksum noch 6 pfund Marmelade, vielfech sogar noch Weniger, übtiggeblleben. Dort, wo men sse gleubte, eln pfund Zucker spaten zu cönnen, het men id Wirklichkelt zwel biund Mermelsde wenlget. 7 (Biernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,40 Mk frei ins Haus gebracht.— Gratis-Beilagen: wöchentlich den„Illuſtrierten Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Verkünd⸗ und Anzeigeblatt für Viernheim ſeit dem Jahr 1883 Fernſprecher 117.— Telegr: Anzeiger, Viernheim— Poſtſchecktonto Nr. 21577 Frankfurt a. M., Verantwortlich für den Anzeigenteil! Joh. Martin, Viernheim. D. A VI. 34 1085. Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg. Nummer 156 Für Vauerntum und Volk Wohl auf keinem Gebiet der deutſchen »Wirtſchaft ſind bisher ſo klare, zielbewußte und grundlegende Maßnahmen getroffen worden wie auf dem der Landwirtſchaft. Da iſt alles aus einem einzigen Guß, auf ein hohes, weites Ziel eingeſtellt. Ein neuer, un⸗ gemein wichtiger Schritt iſt die Neurege— lung des Getreideanbaues und gabſatzes durch das Getreide Grundgeſetz, deſſen weittragende Bedeutung noch lange nicht genügend erkannt iſt. Die weſentlichſten Vorſchriften des Geſetzes zur Ordnung der Getreidewirtſchaft beſtehen in den weitgehen⸗ den Ermächtigungen für den Reichsland⸗ wirtſchaftsminiſter. Er kann nach dieſem Ge⸗ ſetz vorſchreiben, in welcher Weiſe und in welchem Umfange Erzeuger von Roggen und Weizen ſolches Getreide für Zwecke der menſchlichen Ernährung zu feſtgeſetzten Prei⸗ ſen abliefern dürfen oder müſſen. Weiter wird beſtimmt, daß die Geſamtmenge an Brotgetreide, deren Ablieferung zur Erhal⸗ tung des Bedarfs für die menſchliche Ernäh⸗ rung innerhalb eines beſtimmten Zeitrau— mes notwendig iſt, für Roggen und Weizen getrennt feſtgeſtellt wird. Die Liefermenge ſoll aus beſtimmten Liefergebieten auf die Erzeuger verteilt werden. Es iſt ſomit in Zukunft eine Regelung der Verhältniſſe auf dem Landwirtſchaftsmarkt auch in ſoweit getroffen, als die Verkaufsbeziehungen vom Erzeuger zum Verbraucher genau geregelt werden. Eine weſentliche Ergänzung dazu bildet die Ermächtigung des Reichsminiſters für Ernährung und Landwirtſchaft, Vor⸗ ſchriften über die Ausmahlung von Getreide zu erlaſſen und auch im Einvernehmen mit dem Reichsminiſter des Innern für die Her⸗ ſtellung von Backwaren herauszugeben. Schließlich iſt— abgeſehen von den dann fol⸗ genden Strafbeſtimmungen—, die Ermächti⸗ gung zu der Vorſchrift zu erwähnen, daß Ge— treide und Getreideerzeugniſſe nur dure? eine von dem Reichsminiſter beſtimmte Reichs⸗ ſtelle in Verkehr gebracht werden dürfen. Es iſt für den Geiſt, aus dem dieſes Geſetz gebo⸗ ren iſt, bezeichnend, daß den Bauern nicht nur Rechte gegeben, ſondern damit auch unerläßliche Pflichten für ihn verknüpft wer⸗ den. Wenn dem Pauern auf der einen Seite die unbedingte Sicherheit dafür gegeben wird, daß er ſein Getreide zu einem befriedi⸗ genden Preis abſetzen kann, daß er ein ſog. Ablieferungsrecht erhält, ſo wird dieſem Ablieferungsrecht eine Ablieferungs pflicht gegenübergeſtellt. In den letzten Wochen ſind außerdem für den Bauernſtand eine Reihe von weite⸗ ren, außerordentlich wichtigen wirtſchaftlichen Maßnahmen durch den Reichsernährungsmi⸗ niſter getroffen worden, die beſonders für den ſüdweſtdeutſchen Bauern wich⸗ tig ſind. Es ſind dies die geſetzlichen Maß⸗ nahmen zur Regelung der Schlacht. viehmärkte, und nunmehr auch die Auf⸗ forderung des Reichsbauernführers an die mit lanbwirtſchaftlichen Produkten ſich befaſ⸗ ſenden Handelsbetriebe, ſich in den Reichs⸗ nährſtand einzugliedern. Der niedrige Schlachtviehpreis hat den ſüdweſtdeutſchen Bauern eine außerordentlich ſchwere Belaſtung gebracht, zumal ſie durch die lange Trockenheit und den unbefriedigen⸗ den Ausfall der Heuernte trotz beſten Willens zum Abſtoßen von Vieh gezwungen waren. Dadurch iſt auch eine weitere Preisſenkung veranlaßt worden. Die Bildung der Markt⸗ vereinigung für Schlachtviehverwertung durch die Verordnung vom 9. Juni 1934 wird aber die Marktbeauftragten in die Lage verſetzen, in Zuſammenarbeit mit Bauer und Händler die Preisbildung und die Anfuhr zu regeln. Es wird dadurch einerſeits ein preisdrücken⸗ des Angebot verhindert und andererſeits auch für eine Stetigkeit in der Viehproduktion geſorgt. So wird nach relativ kurzer Zeit auch auf dieſem Gebiete der Bauer eine Ver⸗ beſſerung ſeiner Exiſtenzbedingungen erfah⸗ ren. Dieſe Maßnahmen ſind alle getragen vom Staatsgedanken von„Blut und Bo— den“, der damit immer ſtärker im deutſchen Volk und dem Bauerntum verankert wird. Dieſe agrarpolitiſche Parole der NS DA iſt Leitſchnur für alle wirtſchaftlichen Maß⸗ Ne nen des Reichsernöhrungsminiſters und chsbauernführers. Bevölkerungspolitiſch (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Viernheim Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim Montag, den 9. Juli 1934 51. Jahrgang Die hiſtoriſchen Aufgaben der 5A die Partei wird in der Zukunft in der 52 das haben, was ſie früher an ihr gehabt hat 8 Berlin, 8. Juli. Der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, gah nach Abſchluß der Reichs- und Gauleitertagung in Flensburg dem Chef vom Dienſt der NS Gelegenheit zu einer Unterredung, über die dieſer folgenderma— ßen berichtet: Die Unterredung beginnt damit, daß wir den Stellvertreter des Führers an den Arti— kel erinnern, den er im Januar ds. Is, un⸗ ter der Ueberſchrift„S A und Partei“ veröffentlicht hat. Wir begreifen erſt heute die Worte, die Rudolf Heß damals ſchrieb, in ihrer vollen Bedeutung. Faſt prophe— tiſch klingen heute die Sätze, in denen er davon ſprach, daß für die SA oder ſonſtige Teilorganiſationen der Partei„heute und für künftige Zeiten nicht die geringſte Not— wendigkeit beſtehe, ein eigenes Daſein zu führen. Es beſteht keine Notwendigkeit— mehr noch, es wäre ein Schaden für die Ge— ſamtheit, wenn ſie ihren Eigennutz von den Gemeinnutz der Partei ſtellte, und die Billi— gung des Führers fänden ſie niemals. Eben⸗ ſowenig würden je die alten Kämpfer, gleichgültig in welcher Untergliederung ſie ſich befänden, Verſtändnis hierfür aufbrin⸗ gen. Denn ſie kämpfen gemeinſam einen un— erhört harten Kampf.“ Rudolf Heß bemerkte zu dieſer Erinne- rung, daß in dem Artikel die ernſten Sor⸗ gen niedergelegt ſeien, mit der die Partei- führung den verhängnisvollen Weg, den die frühere Führung der SA gegangen iſt, und der ſchließlich zum Verſuch der Revolte ge- führt habe, verfolgt hat. Gerade als alter SA-Mann und SA— Führer, als einer der erſten Verwundeten im Kampf für die Partei, habe er den Gang der Dinge mit ernſter Beſorgnis ſich entwickeln geſehen, insbeſondere infolge der außerordentlich bedeutſamen Aufgaben, die die SA innerhalb der Partei zu erfüllen hat. Rudolf Heß ſpricht hier davon, daß die Partei in dieſen Tagen der alten SA aus der Zeit der Machtergreifung die gleiche Achtung entgegenbringt wie früher. Mit Nachdruck erklärt der Stellvertreter des Führers: iſt bekanntlich das Bauertum der Blutsquell der Nation. Da es gleichzeitig den Garant für die Sicherheit der Volksernährung dar⸗ ſtellt, iſt naturgemäß die Sorge des Staates im beſonderen Maße für den deutſchen Bauern nötig. Damit immer mehr auch alle diejenigen, welche die landwirtſchaftlichen Produkte vom Bauern zum Verbraucher zu leiten haben, in die Geſinnungswelt von Blut und Boden eingegliedert und damit die liberaliſtiſchen Einfluͤſſe erſtickt werden, iſt nunmehr auch der geſamte, mit dem Landwirt in Verbin⸗ dung ſtehende Handel aufgefordert worden, bis zum 15. Auguſt ſich beim Reichs nährſtand als Pflichtmitglied zu melden. Die kommenden Jahre werden die beſondere Bedeutung der wichtigen Maß⸗ nahmen der Eingliederung dieſes wichtigen Gliedes des Handels in den Reichsnährſtand erſt beweiſen, wenn jeder Augen und Ohren offenhaltende Bauer ſieht, daß der Stagt gewillt iſt, ihm den angemeſſenen Lohn für ſeine Mühe und Arbeit durch gerechte und zielbewußte Geſtaltung der Preiſe, nicht zu⸗ letzt unter Beeinfluſſung des Handels mit landwirtſchaftlichen Produkten, zu ſichern. Damit ſoll nicht geſagt ſein, daß der Han⸗ del zugunſten des Bauern Schaden erleidet. Lediglich die Gerechtigkeit zum Zwecke des Ausgleichs von Gegenſätzen wirtſchaftlicher Erwägungen ſoll über dem Tun und Laſſen jedes Einzelnen im Reichsnährſtand walten, unter der Rückſicht, daß der Bauer leben muß, um Volk und Reich dauernd zu erhal⸗ ten. 1 1 4702 „Die Partei hat ihre alte SA nicht ver geſſen. Sie weiß, daß der alte opferbereite kämpferiſche SA-Mann nichts mit den ge⸗ wiſſenloſen Meuterern an der Spitze der SA zu kun hat. Ich werde als alter S A- Mann niemals zugeben, daß meine S A- ga- meraden beſchimpft und herabgeſetzt wer- den.“ Rudolf Heß teilt dabei mit, daß er an alle Organiſationen der Bewegung den ſtrengen Befehl gegeben hat, in keiner Weiſe die SA entgelten zu laſſen, was einige Unver— antwortliche an der Spitze verbrachen. Eingehend befaßte ſich nun der Stellver⸗ treter des Führers mit den Aufgaben, die der SA innerhalb derpPartei geſtellt ſind. Er geht dabei von dem Pflichtenkreis aus, den die alte Saü in der Bewegung ausfüllte, und erinnerte daran, daß es der urſprüng⸗ liche Sinn der SA geweſen ſei, die Bewe— gung zu untermauern, ihr Werkzeug und ihr Schutz gegen alle gegneriſchen Beſtrebungen zu ſein. Wenn in der letzten Zeit dieſe Aufgaben durch die bisherige Führung gerade in ihr Gegenteil verkehrt worden ſeien, ſo ſei heu⸗ te die Zeit gekommen, in der dieſes alte hi⸗ ſtoriſche Verhältnis zwiſchen der SA und der übrigen Partei wiederhergeſtellt werde. „Es gilt heute, die 5A zurückzuführen auf geworden iſt, in denen ſie ſich ſchichtlichen Ruhm erworben hal und in de⸗ nen ſie für die nationalſozialiſtiſche Bewe⸗ gung Ungeheures geleiſtel hat.“ Rudolf Heß erinnert daran, daß es in der Zeit des Kampfes um die Macht keinen SA⸗ Mann gegeben habe, der nicht die national— ſozialiſtiſche Idee in ſich trug und jedem Volksgenoſſen gegenübertreten konnte. Die politiſche Führung der Partei hat die Richtlinien des Kampfes gegeben, ſie hat die geiſtigen Waffen geſchmiedet, mit de⸗ nen die SA draußen Schritt für Schritt Deutſchland eroberte. Beide gehörten zu— ſammen, die Arbeit der einen wäre ſinnlos geweſen ohne die Arbeit der anderen. Die politiſche Führung war die weltanſchauliche Kraftquelle der ganzen Bewegung, die SA FF London, 9. Juli. Die Wochenzeitſchrift„News Statesman and Nation“ veröffentlicht einen mit „Schleichers politiſcher Traum“ überſchrie⸗ benen Artikel eines än ce 11 in enger perſönlicher Fühlung mi eneral v. Schleicher geſtanden hat. In dieſem Artikel heißt es wörtlich: Drei Tage vor Schleichers Tod ſprach ich in Paris mit einem Manne, der ſein beſonderes Vertrauen beſaß. Dieſer Mann ſagte mir, Schleicher ſei der feſten Anſicht geweſen, daß jetzt die Zeit zum Handeln gekommen ſei. Er legte ner die Lage dar und das, was er als Heilmit— tel anſah: Einen kurzen Zeitraum militärſſcher Herrſchaft, und dann das Soziale Reich. Nach weiterer Aufzählung der außenpoli— tiſchen Punkte des Programms Schleicher fährt der Korreſpondent fort: Schleicher hat⸗ te Fühlung mit einflußreichen franzöſiſchen Staatsmännern geſucht und gefunden. Sein einziges Erſuchen— und dies war grundſätzlich zugeſtanden worden— war die Rückerſtattung einiger verlorener deutſcher Kolonien. Der Korreſpondenk erwähnt, daß er auf die Frage:„Aber Hitler muß doch wohl bekaunk ſein, was im Gange iſt; haben Sie keine Angſt für Schleicher?“ vom Ver⸗ habt hat, ein ihre alten Aufgaben, in denen ſie einſt groß ihren ge⸗ ſetzte dieſe innere Kraft in den Aktivismus nach außen um. Sie war der unüberwind— liche Schutzwall der geſamten Bewegung. Nie fammondon Mufgahen de 3988 zemmens en Au Die Erinnerung an dieſes alte Verhält— nis— ſo erklärt der Stellvertreter des Füh— rers— gibt auch die Richtlinien für die kommenden Aufgaben der SA in der Par— tei.„Der SA-Mann von morgen wird der Aktiviſt der nationalſozialiſtiſchen Weltan⸗ ſchauung ſein, wie es der alte SA⸗-Mann ſeit je geweſen und bis heute geblieben iſt. Der junge Staatsbürger, der durch die erſte nationalſozialiſtiſche Erziehungsperio— de, die Hitler-Jugend, hindurchge— gangen iſt, ſoll in der SA die letzte Härtung im Dienſt an der Bewegung erfahren, ſoll in ihr den Schmelztiegel finden, der gerade in den Lebensjahren, in denen ſich früher die Gegenſätze zwiſchen den Klaſſen bei den Menſchen endgültige harausbildeten das Band der nationalſozialiſtiſchen Kame— radſchaft und der Opferbereitſchaft mit der Volksgemeinſchaft verbindet. Dazu wird die einheitliche politiſche Schulungsarbeit der Partei in Zukunft auch bei der SA durchgeführt werden. Die Partei— ſo erklärke Rudolf Heß zum Schluß— wird in der SA in Zukunft wieder das haben, was ſie früher in ihr ge- machtvolles Inſtrumenk des Schutzes und der Kraft und dazu eine un- erſetzliche Menſchenſchule ihres Jührernach- wuchſes. Die Unterredung iſt beendet, ſie hinterläßt den tiefen Eindruck, daß aus dem Zuſam— menbruch der Revolte von oben heute wie— der das enge Band des gemeinſamen na— tionalſozialiſtiſchen Kampfes, der gemein— ſamen Pflichterfüllung im Dienſte der Be⸗ wegung und in der Gefolgſchaft des Füh⸗ rers alle Glieder der Partei verbindet. Der 30. Juni 1934 wird ſo einmal in der Feſchichte der Partei nicht etwa als der Tag des Endes, ſondern als der Tag eines neuen hiſtoriſchen Beginns der alten SA verzeichnet ſein. — Schleichers politſſher Traun Enthüllungen einer englischen Wochenſchrift trauensmann Schleichers die Ankwork er⸗ hielt:„Man wird nicht wagen, ihn anzu- rühren.“ Gegen das Phariſäertum Anerkennung der Reinigungsaktion. Genf, 9. Juli. In der Schweizer Preſſe werden immer mehr Stimmen laut, die ſich über die Not⸗ wendigkeit des Eingreifens vom 30. Juni Rechenſchaft ablegen. In der„Gazette de Lauſanne“ ſchreibt der Genfer Geſchichtsprofeſ⸗ ſor Roſſier, daß man die energiſche Reini⸗ gungsaktion nur loben könne.— Auch die „Tribune de Geneve“ unterſtreicht die große Gefahr, von der das deutſche Volk durch das raſche Eingreifen gerettet worden ſei. In einem Leitartikel des„Journal de Ge⸗ neve“, der Stellung mimt zu den. verſchie⸗ denen Kombinationen deutſch⸗feindlicher Kreiſe, während doch die Wahrheit logiſch und einfach ſei, wendet ſich der Außenpolitiker des Blat⸗ tes gegen gewiſſe Aeußerungen der„Times, die er als„Phariſäertum! bezeichnet. Er wirft die Frage auf, ob wirklich das eng⸗ liſche Blatt die notwendigen Eigeuſchaften be⸗ ſitze, um ſich ein Urteil über die„motaliſchen und geiſtigen Begriffe, unter denen wir leben“, zu erlauben. f 5 — — Obſchon ſich die„Times“ eine Kritik an in Deutſchland notwendig gewordenen Maß⸗ nahmen erlaube, die ſich aus dem Führer, prinzip erklären, darüber zu enteüſten, was heute in Rußland geſchehe; es ſcheine auch nicht über die reſt⸗ loſe Vernichtung der uktainiſchen Nation durch Feuer und Schwert und Hungersnot erſtaunt zu ſein, auch nicht darüber, daß die Henker dieſer Millionen Menſchen zu den engliſchen Luftmanövern eingeladen worden ſeſen und daß England den Eintritt Sowjetrußlands in den Völkerbund befürwortet. Man könne noch weiter gehen und der „Times“ ihr Schweigen über das langſame Dahinſterben des kleinen Aſſyrervölkchens vor⸗ werfen, demgegenüber England das heilige Verſprechen des Schutzes auf ſich genommen habe und jetzt nichts zu ſeiner Rettung tue. Der Außenpolitiker fragt, ob dieſes Vorgehen N e europäiſchen Staates wür⸗ ig ſei?“. Göring dankt Die Treue der Landespolizei. Berlin, 9. Juni. Miniſterpräſident Göring hat der preußi⸗ ſchen Landespolizei folgenden Dank ausge⸗ ſprochen: „Die preußiſche Landespolizei hat in ern⸗ ſten, ſchweren Stunden vom höchſten Vorge⸗ ſetzten bis zum jüngſten Wachtmeiſter in un⸗ beirrbarer Pflichtauffaſſung und in alter ſol⸗ datiſcher Diſziplin ihren Dienſt verſehen. Sie hat weſentlich dazu beigetragen, in kamerad⸗ ſchaftlichem Zuſammenwirken mit SS, Ge⸗ heimer Staatspolizei und Feldjägerkorps die geplante Revolte im Keim zu erſticken und damit ihre unverbrüchliche Treue zu unſerem Führer und Staat bewieſen. Ich bin ſtolz auf meine Landespolizei und ſpreche ihr meinen Dank und meine Aner⸗ kennung aus.“ Statt gammelbüchſe— Mehrverbrauch Einige Monate Ruhe vor Sammlungen. Berlin, 9. Juli. Die vom Staatsſekretär Reinhardt her— ausgegebene„Deutſche Steuerzeitung“ ver⸗ öffentlich einen offiziellen Kommentar zu dem Geſetz über das Verbot öffentlicher Sammlungen. Darin wird feſtgeſtellt, daß 155 bei der Durchführung des Spendenge— etzes unzählige Schwierigkeiten ergeben ha⸗ ben, und zwar aus der Vielzahl der Spenden, die beantragt wurden, aus den Beſtimmungen über die Zulaſſung von Spenden für karitative Zwecke uſw. Um aus dem öffentlichen Leben Deutſchlands auf einige Monate die Beläſtigung der Bevölkerung durch Sammlungen und Spenden auszuſchalten, habe die Reichsregierung das neue Geſetz beſchloſſen, bei dem es ſich um ein Sammlungs⸗ verbot handele. Das Kleingeld der Bevölkerung ſolle in den kommenden Monalen nicht mehr in die Sammelbüchſen, die bisher an allen Stra- ſzenecken entgegengehalten wurden, fließen. Die entſprechenden Kleinbeträge durch die Bevölkerung zur Beſlreitung ihrer Lebensbedürfniſſe mehr aufgewendet und auf dieſe Weiſe dem Verbrauch zugeführt werden. Um dem Sammlungsverbot die erforder⸗ liche Wirkung zu verleihen, ſei beſtimmt, daß Zuwiderhandlungen mit Gefäng⸗ nis bis zu ſechs Monaten oder mit Geld— ſtrafe beſtraft werden, und zwar werden ſo⸗ wohl die Veranſtalter einer Sammlung als auch der einzelne Sammler beſtraft. Als Sammlung im Sinne des Geſetzes gelte auch der Verkauf von Gegenſtänden, deren Werk in keinem Verhältnis zum geforderten Preis ſteht. Hier ſei an den Verkauf von Blumen, Plaketten, Karten und dergleichen gedacht. An die Frontlämpfer der ganzen Welt! Nundfunkrede von Rudolf Heß.— Ein ein⸗ dringlicher Friedensappell an die ganze Welt. Königsberg, 9. Juli. Der Stellvertreter des Führers, Reichsmini⸗ ſter Rudolf Heß, ſprach am Sonntag nach⸗ mittgg auf dem Gauparteitag vor den oſt⸗ reußiſchen Parteigenoſſen und über alle deut⸗ chen Sender. In ſeiner bedeutſamen Rede führte er u. a. aus: „Sie alle wiſſen, daß es erſt wenige Tage her iſt, daß der Führer einen großen Ent⸗ ſchluß in Hͤrte und Energie durchführen mußte, um Deutſchland und die nationalſo⸗ zaliſtiſche Bewegung im letzten Augenblick vor Meuterern zu retten. Vor Meuterern, die bei⸗ nahe ſchwerſtes Unglück für Deutſchland her⸗ aufbeſchworen hätten. Der Tod der Rädelsführer hat den Kampf von Volksgenoſſen mit olksgenoſſen verhin⸗ dert— er war nötig um des Lebens von Tau⸗ ſenden, wenn nicht ee beſter Deut⸗ ſcher willen, unter denen vielleicht ſogar Frauen und Kinder gewefen wären. Der Füh⸗ aß war noch größer als die Größe der Ge⸗ ahr Mit der geplanten Revolte hatte der Stamm der alten SA. änner, ſcheine ſich das Blatt nicht ſollen Der Reichspräſident in Neudeck. Unſer Bild zeigt den Reichspräſidenten von Hindenburg am Eingang des Hauſes Neudeck, und zwar nach der Ver⸗ abſchiedung des ſiameſiſchen Königspaares. a überyaupr nichrs zu run— es war vielmehr nur eine kleine Schicht oberer Füh⸗ rer und reaktionärer intellektueller Urheber und Drahtzieher des Verrates. Der alte SA.⸗Mann wird ſeinen Dienſt weiter unantaſtbar und treu für Führer und Volk leiſten wie bisher! Und ich warne mit derſelben Schärfe, mit der ich mit meiner Kölner Rede die nunmehr beſeitigten Spieler mit dem Gedanken einer zweiten Revolution gewarnt habe, alle diejenigen, die glauben, ſie könnten heute die SA. diffamieren! So treu wie der alte SA.⸗Mann zum Führer ſteht, ſteht der Führer zu ſeinen alten A.⸗Männern. Der Führer hat die Schul⸗ digen beſtraft. Unſer Verhältnis zur SA. iſt damit wieder das alte. Die SA. iſt ein Teil der großen gemeinſamen Bewegung und ge⸗ nießt die gleiche Achtung, die wie jedem Teil unſerer Bewegung entgegenbringen. Es gibt nur einen Maßſtab für die Wer⸗ tung aller, die für Deutſchland und die NS. DAP. Dienſt tun: Das iſt die Hingabe, mit der der Einzelne ſeine Pflicht in Treue N und Diſziplin erfüllt. In wenigen Stunden eines einzigen Tages ſchlug nicht nur eine Verſchwörung nieder, die Deutſchlands Beſtand bedrohte, er gab einem großen Volk einen gewaltigen neuen Impuls und er gab der Liebe dieſes großen Volkes ſich ſelbſt von neuem zum Zielpunkt in dem verantwortungsſchweren und verpflich— tenden Wiſſen, daß von ſeinem Tun allein Glück und Glücksgefühl, Hoffnung und Wille der Deutſchen abhängt. Es ift mein unerfüllbarrer Wunſch: jeder Deutſche hätte am 30. Juni Zeuge ſein kön⸗ nen des Handelns unſekes Führers— jeder Deutſche hätte dabei ſein können, wie nach einem der ſchwerſten perſönlichen Entſchlüſſe ſeines Lebens Adolf Hitlec in einer unerhört gewa tigen Leiſtung ſeinem Wollen Geſtalt gab und Form! Rudolf Heß gab dann einen chronologiſchen Aeberblick über die Ereigniſſe in München und Wiesſee und fuhr anſchließend fort: Nur ein Menſch mit ſoldatiſcher Energie konnte die Leiſtung vollbringen, die der Führer am 30. Junt vollbracht hat. Nur ein ſoldatiſcher Menſch, der keine Rückſicht kennt. auf ſich ſelbſt und zuerſt von ſich die oberſte Soldatentugend verlangt, die Difſzi⸗ plin, hat die Kraft zu ſolcher Tat. In wenigen Wochen jährt zum 20. Male der Tag, der der Beginn waer für den gro⸗ ßen Heldenkampf des deutſchen Soldaten. Hier in Oſtpreußen war es, wo der große Soldat Adolf Hitler Hindenburg Euer Land rettete— der gleiche Soldat, der heute als Reichspräſident ein Ga⸗ rant des Friedens iſt. Deshalb, weil Ihr den Krieg auf Eurem eigenen Boden kennengelernt habt, ſpreche ich gerade von Oſtpreußen aus Worte, welche es mich längſt drängte, Deutſchland und vor allem auch der übrigen Welt zu ſagen. der Geiſt der Front Unſer Volk hat das Glück, heute vorwie⸗ end von Frontkämpfern geführt zu ſem, von Fntkämpfern, welche die Tugen⸗ den der Front übertragen auf die Staats⸗ führung. Die den Neubau des Reiches er⸗ richten aus dem Geiſte der Front heraus. Aber noch eins ſtieg auf in dem Frontkämp⸗ fer, bei aller Erbitterung und aller Rüchſichts⸗ loſigkeit des Kampfes: das Gefühl einer ge⸗ wiſſen inneren Verbundenheit mit dem Frontkämpfer drüben ſenfſeits des Niemandslandes, der gleiches Leid trug, im 0 0 Schlamm 5 vom gleichen Tod dunch deren Opfer und Mut die e ztaliſtiſche Bewegung groß geworden ift, edroht wurde. Und dieſes Gefühl der Ver⸗ bundenheit iſt bis heute geblieben. 2 1 C NN. r 1 ö ehemalige Frontſoldaten gleichzei ig Iſt es nicht ſo: Treffen ſich Frontkämpfer Gegner von einſt— treffen ſich auch in gleichen Erinnerungen gleiche Meinungen. Der Inhalt ihrer Geſpräche iſt der Welt rieg, die Hoffnung hinter ihren Geſprächen iſt der Friede. And deshalb ſind die Frontkämpfer berufen, die Brücke des Verſtehens und der Verſtändigung von Volk zu Volk zu ſchla⸗ gen, Wenn die Politiker den Weg nicht fin de h. Es iſt kein Zufall, daß die Staaten, welche allein von Frontkämpfern maßgeblich geführt werden, Deutſchland und Italien, ſich am ſtärkſten bemühen, den Frieden der Welt zu fördern. Wir der eine unfähige Diplomatie uns in eine Kataſtrophe hineinſtolpern läßt, deren Leid⸗ tragende wiederum Frontkämpfer ſind. Wir Soldaten auf allen Seiten fühlen uns frei von der Verantwortung für den letzten Krieg. Wir wollen gemeinſam kämpfen, eine neue Kataſtrophe zu verhindern. Wir, die wir ge⸗ meinſam im Kriege zerſtörten, wollen gemein⸗ ſam bauen am Frieden. Verſtändigung! Es iſt höchſte Zeit, daß endlich eine wirk⸗ liche Verſtändigung zwiſchen den Völkern er⸗ zielt wird. Eine Verſtändigung, die auf ge⸗ genſeitiger Achtung fußt, weil ſie allein von Dauer ſein kann— auf einer Achtung, wie ſie ö untereinander aus⸗ zeichnet. Denn man gebe ſich doch keinem Zweifel hin: Die meiſten großen Staaten haben mehr denn je Kriegsmaterſal angehäuft. Wer am Weltkrieg teilnahm, hat eine Vorſtellung von dem, was ein moderner Krieg heute mit ſeinen vervollkommneten Waffen bedeuten würde. land von einſt, dem Peutſchland des Pazi⸗ fismus! N 1 Denn das muß man wiſſen: Frontkämpfern die Erinnerung an die Schrel. ken des Krieges noch e vor Augen ſtehen, wenn die junge Nachkriegsgeneration den Krieg ſo wenig wie wir Alten will,— zu einem„Spaziergang“ in unſer Land sieht der Weg nicht offen. jede Handbreit Boden mit aller Kraft teidigen würde— genau ſo würden wir wir jenen, die immer no eines Krieges ſpielen— den natürli — zurufen: Man ſoll es wagen uns anzufallen! Man ſoll es wagen in das neue Deutſch⸗ nen. Es würde kämpfen wie noch kaum je ein Volk um ſeine Freiheit gekämpft hat! höft, müßte durch Blut erobert werden! Alte und Junge würden ſich einkrallen in den Boden der Heimat. Mit einem ſondergleichen würden ſie ſich zur And un ſelbſt die Ueberlegenheit mo⸗ derner Waffen obſiegte, der Weg durch das Reich würde ein Weg grauenhafter Opfer auch für den Eindringling ſein, denn noch nie war ein Volk ſo erfüllt vom eigenen Recht und damit von der Pflicht, ſich gegen Ueberfälle bis zum letzten zur Wehr zu ſetzen, wie heute unſer Volk. Aber wir glauben es nicht, was Brunnenvergifter der internationalen Be⸗ ztehüngen uns ſuggerieren wollen, daß irgend ein Volk den Frieden Deutſchlands und da⸗ nut den Frieden Europas, wenn nicht der Welt, neuerdings ſtören wollte. Wir glauben es insbeſondere auch vom franzöſiſchen Volke nicht. Denn wir wiſſen, daß auch dieſes Volk Sehnſucht nach Frieden hat. Die Frontkämpfer wollen den Frieden. Die Völker wollen den Frieden. Deutſchlands Regierung will den Frieden. Und wenn uns Worte maßgeblicher Ver⸗ treter der franzöſiſchen Regierung von Zeit zu ehr ſetzen! Frontkämpfer wollen nicht, daß wie⸗ Seid ehrlich.... And ich wende mich an die Kameraden der Fronten des Weltkrieges hüben und drüben: Seid ehrlich! Gewiß, wir ſtanden einſt drau⸗ ßen im ſtolzen Gefühl, wahrhafte Männer zu ſem— Soldaten, Kämpfer, losgelöſt von der Vatäglichkeit des früheren Lebens. Aber ſeid ehrlich. Wir haben das Grauen vor dem Tode geſpürt. Wir haben den Tod furchtbarer und geballter geſehen, als wohl je Menſchen vor uns. Wir haben in Unter⸗ ſtänden gehockt und uns gekrümmt in Er⸗ wartung des zermalmenden Einſchlags. Uns klangen die Schreie der Schwerverwundeten in den Ohren, wir ſahen im Gas Erſtickende ſich winden. Seid ehrlich! Hat nicht dann und wann ein jeder von uns gefragt: Wozu dies alles? Muß es ſein? Kann der Men heit i Zukunft nicht erſpart 1 n Aber wir hielten aus— hüben und drüben! Wir hielten aus als Männer der Pflicht, der Disziplin, der Treue, als Männer, die Feig heit verabſcheuen. Muß es ſein? Doch heute greife ich die Frage von da⸗ mals auf und kufe ſie anklagend in die Welt hinaus— als Frontkämpfer zu Frontlämp⸗ na e eee eee ee: n sio un Führern der anderen Völker: 15 es ſein 2 Können wie gemeinſam bei gutem illen dies der Menſchheit nicht erſparen 21 Eindringliche Warnung Heute muß ich reden, weil ich damit den 10h 0 1 6 9105 der verſucht, die Welt im ezten Augenblick vor der K 79 1 191 ataſtrophe zu Heute erhebe ich meine Stimme, wein ich b die Welt warnen will, das Seutſchland von heute, das Deutſchland s Friedens zu verwechſeln mit dem Deutſch⸗ Zeit ans Ohr klingen, die wenig dem Geiſt der Verſtändigung entſprechen, ſo geben wir die Hoffnung nicht auf, daß trotz alle⸗ em auch Frankreichs Regierung den Frieden will. Man darf die Ueberzeugung haben, daß quch der franzöſiſche Miniſter Barthou t den Frieden mit Deutſchland will trotz mancher Redewendungen, die Verſtändigungsbereiten unſchön ins Ohr klingen. Es iſt unzweifelhaft, daß aus der Ver⸗ ſtändigung zwiſchen Deutſchland und Frankreich nicht nur dieſe Staaten in ihrer Geſamtheit, ſondern jeder einzelne innerhalb der beiden Völker Nutzen ziehen würde. Wahrhafter Friede und wirkliches Vertrauen fee e Völkern ermöglicht die Herab⸗ etzung ihrer Rüſtungen, die einen großen Teil des Einkommens der Völker und ſomit der einzelnen Volksgenoſſen heute beanſpru⸗ chen. Immer wieder hat es Adolf Hitler be⸗ tont, daß Deutſchland lediglich Gleich⸗ berechtigung auf allen Gebieten ein⸗ ſchließlich denen der Rüſtung wünſcht. Ein praktiſch wehrloſes Land ſtellt eine Ge⸗ fahr für den Frieden dar. Seine Wehr⸗ loſigkeit verleitet nur zu leicht zu riſikoloſen „Spaziergängen“ fremder Heere. Gerade die alten Soldaten werden bezeu⸗ gen können, daß alte Frontſoldaten, zu denen ich mich ſelbſt mit Stolz bekennen darf, den Frieden aus innerſter Ueberzeu⸗ gung wünſchen. Die Welt weiß insbeſon⸗ dere, daß der Frontkämpfer Adolf Hit⸗ ler mit überraſchender Ofefnheit ſeine wirk⸗ lichen Gedanken ihr darlegt. Die Frontkämp⸗ fer in der Regierung Deutſchlands wollen ehrlich Frieden und Verſtändigung. Appell an die Fronttämpfer Ich appelliere an die Fronkkämpfer in an⸗ deren Staaten, ebenſo wie an die Gukwilligen in den Regierungen dieſer Staaten, uns in 2e Ziele eig e 10 Ahe ber von heiliger oſtpreußiſcher Erde her an die Fronlſoldaten der Well Hier auf dieſem deutſchen Grenzlandboden begann einſt das große Weltringen mit ſei⸗ nen furchtbaren Opfern. Im Gedenken ſei⸗ ner Toten, deren viele für Oſtpreußen fie⸗ len, wird in Deutſchland der Wille 8 um Fri⸗den ſtets ſtark und mächtig ſein! Die alten Soldaten der Front und die lelehfe Kämpfer für ein freies, ſtolzes und e raue Reich 905 en den Fronkkän pfer und ihren Führer Adolf Hitler. Grüßen wir alle ihn zugleich als den Kämpfer für den Frieden. Siegheill Wieder Lügen Die Phantaſten der Auslandspreſſe. Berlin, 9. Juli. Ein 17 5 5 Teil der Auslands- und Emi⸗ grantenpreſſe verſucht immer noch die Vor⸗ Pa des 30. Jum und des 1. Juli in eutſchland zu rieſigen Senſationen au zubau⸗ chen und en an auszunützen. Es werden ie ſeltſamſten Kombinationen zuſammenphan⸗ taſiert, unmögliche Behauptungen au geſtellt, 8 l der e rheit n an der Stirn tragen. Dabei wider⸗ . ſich die einzelnen ter aegenſeitia. Verbreiterung Wenn uns Wie das Powell Volk im großen Feat f verteidigt hat und jeden Tag von neuem ver⸗ Deutſche heute es tun. Der franzöſiſche Front⸗ ſoldat beſonders wird uns verſtehen, wenn mit den Gedanken andere an der Front führen müßten, als die Hetzer 5 land einzumarſchieren! Dann ſoll die Welt 1 den Geiſt des neuen Deutſchland kennen ler⸗ Jedes Waldſtüc, jeder Hügel, jedes Ge⸗ anatismus der Nohſtoſſbaſis Die Technik muß helfen. Daß es mit der Epoche einer Herrſchaft der Technik in Deutſchland ein Ende hat, und daß fürderhin für uns die Technik nur Die⸗ nerin am Volkswohl ſein ſoll, das war das bedeutſame Ergelnis einer Tagung, die die Reichsgemeinſchaft der techniſch⸗wiſſenſchaft⸗ lichen Arbeit in Berlin abhielt. Noch immer müſſen wir jährlich für 2,5 Milliarden Mark Lebensmittel nach Deutſchland einführen, eine ſchwere Belaſtung der deutſchen Volks⸗ wirtſchaft mit ihrer zurzeit paſſiven Handels— bilanz und ihren immer kleiner werdenden Beſtänden an Gold und Deviſen. Auf der anderen Seite verderben jährlich Lebensmit— tel im Werte von 1,2 Milliarden Mark, das ſind 12 o. H. des Geſamtverbrauches.. Eingehende Unterſuchungen in botani⸗ ſchen und kältetechniſchen Inſtituten haben nun gezeigt, daß die bisherigen Methoden der Kühllagerung von Fleiſch zum Beiſpiel deswegen nicht zureichend ſind, weil die Re⸗ gulieruung des Luftzuſtandes allein nicht ausreicht, um die Entwicklung von Pilzen und Bakterjen zu unterbinden. Man hat des⸗ halb verſucht, Ozon in die Kühlräume zu leiten, und auch die Verwendung von Schutz⸗ gaſen in Ausſicht genommen. Durch Kühl⸗ lagerung von Aepfeln bei Verwendung eines ſolchen Schutzgaſes konnte die Haltbarkeit der Aepfel auf 39 Wochen erhöht werden. Sie blieben alſo praktiſch von einer Ernte zur anderen friſch. Durch ſolche Konſer— bierung im großen würden wir wenigſtens einen Teil der Einfuhr durch eigene Erzeu— gung erſetzen können. Der Konſtrufkteur landwirtſchaftlicher Ma- ſchinen muß mit ganz anderen Vorausſet⸗ zungen rechnen als ſein Kollege in der In⸗ duſtrie. Eine Maſchine, die dem Bauer Pferde erſpart zu einer Zeit, wo ohnehin Pferde im Stalle ſtehen, iſt unſinnig; dage— gen kann eine Maſchine rentabel ſein, wenn ſie die Abſchaffung von Pferden ermöglicht, die ſchließlich auch dann Hafer freſſen, wenn ſie nicht gebraucht werden. Gegen dieſe Bin⸗ ſenweisheit iſt in erſchreckendem Maße ge— ſündigt worden. Für den Bauern iſt nicht die vollkommenſte Maſchine die beſte, ſon⸗ dern dieſenige, die bei möglichſt geringem Aufwand am leiſtungsfähigſten iſt, denn ab⸗ geſehen von den Stallarbeiten kommte jede Arbeit nur ein⸗ oder zweimal im Laufe des Jahres vor und dauert dann auch nur we⸗ nige Tage. Die Einführung der Elektrizität, die allmählich auch das kleinſte Dorf erreicht hat, ergibt neue Möglichkeiten für die Ver— wendung elektriſcher Geräte in der Bauern— wirtſchaft. f. reifens für den Ackerwagen, die bis zu 50 v. H. Zugkrafterſparnis bedeuten würde. und verbeſſert werden tann. Auein durch ein neues Veredelungsverfahren von Krupp⸗ Gruſon werden enorme Mengen heimiſcher 15 wettbewerbsfähig. Daneben ſind Wiſ⸗ ſonſchaft und Technik bemüht, die Verluſte zei der Verhüttung möglichſt zu verringern und die Nebenprodukte weitgehend auszu⸗ nutzen, um ſo unſere bedenklich ſchmale Ba⸗ ſis an metalliſchen Rohſtoffen zu verhreitern. Das Ziel. den Bedarf aus eigener Produk tion zu decken, werden wir allerdings kaum für die Eiſenerzeugung, wohl aber für die Brennſtoffwirtſchaft erreichen. Abgeſehen davon, daß die deutſchen Erdöllager durch⸗ aus noch nicht alle angebohrt ſind, daß alſo eine Erhöhung der natürlichen Produktion wahrſcheinlich iſt, haben wir heute chemiſch⸗ techniſche Verfahren, die es ermöglichen, un⸗ ſeren Fehlbetrag durch Kohlegveredelung zu decken. Dazu kommt die Neueinführung von Holzgasmotoren und van leichten Dampftur⸗ binen, die neuerdings ſogar im Flugzeugbau verwandt werden. Ein anderes der großen Probleme, bor welche die Technik in der nationalen Wirt- ſchaft geſtellt wird, iſt das der Verbeſſerung der deutſchen Holzerzeugung. Von den 50 Millionen Feſtmetern Holz, die uns jährlich der deutſche Wald liefert, werden 25 Millio⸗ nen Feſtmeter verbrannt, während wir 12 Millionen Feſtmeter importieren. Dieſer of— fenbare Mißſtand hängt natürlich zum Teil damit zuſammen, daß wir in früherer Zeit mit unſeren Holzvorräten allzu verſchwende— riſch umgingen, ſo daß die tauſendjährigen Eichen chließlich rar wurden und auch die ſonſtigen Laubedelhölzer immer mehr ver— ſchwanden zu Gunſten des raſch nachwachſen— den Nadelwaldes. Die Nachzucht des koſtba— ren Laubwaldes muß deshalb eine der vor— nehmſten Aufgaben der deutſchen Forſtwirt— ſchaft ſein. Inzwiſchen iſt die Bautechnik daran ge— gangen, die Verwendung von Holz im Haus— und Ingenieurbau zu fördern. Auch aus deutſchen Hölzern können gute, feſte Häuſer gebaut werden. Die Zuſammenarbeit von Forſtleuten. Ingenieuren und Architekten muß dahin führen. daß der Forſtmann das gute deutſche Holz liefert, aus dem der Tech⸗ niker Bauten ausführt,— eine Aufgabe aller⸗ dings, die auf lange Sicht eingerichtet iſt, zd die die Geduld und die Mitarbeit von Senerationen erfordert; aber nur ſo kann die deutſche Wirtſchaft auch auf dieſem Gebiete geſunden. Jagd und giſcherei im Juli Die Jagd auf den Rehbock bringt anfangs Juli meiſtens wenig Erfolg und nähert ſich erſt Ende des Monats ihrem Höhepunkt. Das Rehwild ſteht in der Feiſtzeit; iſt ſehr heimlich und hat größtenteils ſeinen Einſtand im Getreide, wo mancher für die Nachzucht wertvolle, aber auch mancher ſchlechtveran— lagte Bock ſeine Decke bis zur Blattzeit in Sicherheit zu bringen weiß. Mit Beginn der Ernte ſetzt dann die Brunſt ein und die Blattzeit bietet dem Jäger nun Gelegenheit, den Bockabſchuß in weidgerechter Weiſe nach wohlüberlegtem Plan zu erledigen. Doch empfiehlt es ſich, mit dem Blatten ſo lange zu warten, bis die Sicherheit beſteht, daß die Böcke richtig treiben, da man ſich ſonſt die beſten Ausſichten verdirbt. Die Geweihbildung der Rothirſche iſt heuer ſchon ſehr weit vorgeſchritten und man kann bereits völlig vereckte Stangen ſehen, ſo daß mit einem baldigen Fegen der Geweihe ge— rechnet werden kann, das ſonſt beim Rot— hirſch Ende Juli beginnt, während der Dam⸗ ſchaufler einige Wochen ſpäter damit fertig wird.. 1 Wald⸗ und Feldhühner, ſowie Faſanen, führen junge Geſperre und Ketten oder ſind, wo die erſten Gelege zugrunde gingen, mit der Bebrütung zweiter beſchäftigt. Am 16. Juli geht in faſt allen deutſchen Ländern die Entenjſagad auf. Die Stockenten-Erpel mauſern das Großgefieder und ſind daher zeitweilig flugunfähig. Da bei den Enten das männliche Geſchlecht bei weitem über⸗ wiegt, bietet die Mauſerzeit der Erpel die günſtigſte Gelegenheit, ſie kurzzuhalten. Die oft kaum flugbaren Jungenten zu meucheln, kann dagegen einem wirklich weidgerechten Jäger keine Genuatuuna bieten. Auch die Einführung des Luft- ſcheint zweckmäßig, wenn auch gerade hier die Kof i hebliche Rolle in den die Koſtenfrage eine erhebliche Rolle bäuerlichen Kleinbetrieben ſpielen wird. Die wichtigſten Rohſtoffe, Erz und Erdöl, müſſen wir noch immer zum größeren Teil! aus dem Ausland einführen. Petroleumquellen fördern erſt 250000 Ton- nen pro Jahr, während wir mehr als das Zehnfache benötigen. und die Eiſenerzeugung aus deutſchen Erzen, die vor dem Kriege zige! Drittel des deutſchen Bedarfes betrug, iſt dank den Gebietsverluſten des Verſailler Vertrages auf ein Sechſtel zurückgegangen. Nur Leichtmetalle können wir in beliebigen Mengen haben. 5 Eingehende Forſchungen der letzten zehn Jahre haben nun gezeigt, daß die deutſche geſteigert Eiſenproduktion durchaus noch Die deutſchen; don. 1 Copyright by Martin Feuchtwanger. Halle(Saale) „Wie ſind die finanziellen Verhältniſſe Ihres früheren Gatten?“ fragte er. „Er hatte, als wir uns verheirateten, ſo gut wie kein eigenes Vermögen.“ „Glauben Sie, daß das ein Grund mit iſt, warum er Ihnen die Scheidung verweigert?“ „Ich fürchte! Zunächſt verfolgte er wohl die Abſicht, mich zu veranlaſſen, eine Scheinehe weiter ee zu i führen, damit er weiter im Dienſt bleiben kann. 5 1 ich ihm das jetzt endgültig abgeſchlagen habe, will ich ab⸗ warten, ob er nicht doch einlenkt. Wenn es ihm eruſt iſt mit ſeinen Drohungen, ſo wüßte ich nicht, welche anderen Zwecke er damit verfolgt außer geldlichen.“ „Wäre es ſehr unbeſcheiden von mir, wenn ich Sie bitten würde, an meiner Stelle mit dem Treuhänder Ich verſtehe von Bankangelegenheiten und Vermögensverwaltung nicht das geringſte.“ Ich hätte Ihnen das ſogar an— geboten, aber ich wollte nicht aufdringlich erſcheinen.“ zu verhandeln? g „Durchaus nicht! 31 ſonſtige Unterlagen. Teſtament gemacht?“ unterſchrieben.“ Evelyn ſah Lothar herzlich an:„Aufdringlich? der einzige Freund, den ich habe?“ 5. „Ich danke Ihnen, Evelyn, für dieſes Wort!“ Lothar ſtreckte ihr die Hand hin f erledigen. Schicken Sie mir morgen alle Bankpapiere und Ich werde alle ſchnellſtens zu klären. Eine Frage noch: Haben Sie ein „Ja! Gaſton hat mir ein Dokument vorgelegt, in dem wir uns gegenſeitig zu Erben einſetzten, und ich habe es Lothars Geſicht wurde ernſt. „Was haben Sie denn?“ „Ach, nichts!“ verſuchte er abzulenken. 8 jetzt nicht von erfreulicheren Dingen reden? Was wollen wir mit dem angebrochenen Abend beginnen?“ „Auch das überlaſſe ich Ihnen!“ 1 5 ö a „Dann ſchlage ich eine gemütliche Künſtlerkneipe im konnte. Sie? macht!“ „So werde ich alles für Sie kann!“ dann verſuchen, alles Eine Anaſt ergriff ihn. „Wollen wir Leidenſchaft. ihr keine Fischart beſteht mehr eine ge⸗ ſetzliche Schonzeit. Alle Fiſche haben ver⸗ laicht und ſich dank der vielſeitigen Grund⸗ nahrung wieder gut erholt. Aeſche, Bach aib⸗ ling, Bach- und Regenbogenforelle ſind voll⸗ wertig. Seeforelle, Seeſaibling und Walle ſtehen tief und gehen nur nach Gewittern an die Angel. Die Schleie geht wieder gut an den Wurm und auch der Karpfen beißt noch lebhaft. Gut beißen ferner Aal. Aitel, Barbe, Barſch, Blei, Schiel und Zander. Die Bachforellen beißen ebenfalls gut und nur die Aeſchen ſteigen jetzt nicht gerne nach der Fliege. Achtet auf beringte Fledermänſe Aehnlich wie die Vögel ſollen auch die Fledermäuſe beſtimmte jahreszeitlich beding⸗ te Wanderungen ausführen. Um diele näher zu erforſchen, ſind Beringungsverſuche im Gange. Während des Winters wurde eine größere Anzahl Fledermäuſen in den Win⸗ terſchlafqguartieren in der Umgebung Berlins mit numerierten Aluminiumklammern am Flügel verſehen. Dieſe Tiere halten ſich jetzt in ihren Sommerquartieren auf. Man findet ſie vorzugsweiſe unter Dächern und in unbe— wohnten Bodenräumen, ſoweit dieſe Zugang nach außen haben. Es ſoll nun zunächſt feſt⸗ geſtellt werden, wieweit die Fledermäuſe von ihren Winterquartieren aus gewandert ſind. Dazu bedarf es der Mitarbeit weiter Kreiſe. Es wird daher gebeten, auf beringte Fle⸗ dermäuſe zu achten. Jeder, der eine ſolche findet, möge die Ringnummer genau ab— leſen und ſie möglichſt umgehend an Dr. M. Eiſentraut, Zoologiſches Muſeum, Ber— lin N 4, Invalidenſtraße 43, mitteilen. Zur Vornahme von Neuberingungen ſind auch Angaben über Winter- und Sommerquar⸗ tiere erwünſcht. Im übrigen ſollen die Fle⸗ dermäuſe, die durch Vertilgung von Inſekten außerordentlich nützliche Tiere ſind, in keiner Weiſe geſtört werden. Wichtig iſt es daher eine beringte Fledermaus nach Ableſen der Ringnummer möglichſt bald wieder in Frei⸗ heit zu ſetzen, damit ſie weiterhin beobachtet werden kann. Großfeuer an der Wartburg. Aus bisher unaufgeklär— ter Urſache brach im Wartburg-Gaſthof, der ieben der Burg liegt, ein Großfeuer aus, das den Dachſtuhl und die oberen Stockwerke ein— iſcherte. Die Wartburg blieb unverſehrt. rain an Er liebte ſie, wie man nur einmal lieben „Sind Sie müde?“ fragte er, nicht ohne heimliches Bangen, ſie könnte die Frage bejahen. „Ganz und gar nicht!“ antwortete Evelyn. „Hätten Sie Luſt, noch ein wenig zu tanzen? 15 „Große Luſt, vorausgeſetzt, daß es Ihnen Vergnügen „Das größte, das ich mir im Augenblick vorſtellen Sie fuhren in ein elegantes Tanzlokal. Evelyn tanzte berauſchend. Ihre ſchlanke, ſüße Geſtalt, im Tanz ſich e ganz nahe zu fühlen, betäubte ihn geradezu. Wie in einem Rauſche des Glücks war er. 5 5 Bei einem langſamen Tango, bei dem ſie voller Hin⸗ gabe in ſeinen Armen ruhte, flüſterte er ſelbſtvergeſſen: „Evelyn, Immer!“ i 0 Er wußte ſelbſt nicht, daß er es laut geſagt hatte. Es war ſeine Seele, die aus ihm geſprochen hatte. 4 Aber Evelyn hatte verſtanden. Sie hob jäh, aus ihrer ſüßen Träumerei aufgeſchreckt, den Kopf und forſchte mi; großen Augen in Lothars bewegten Zügen.. ihrem Blick ſtand, und ſie wußte, daß die Worte aus dürſte ich Ihnen immer ſo nahe ſein! Er hiel „Hatten Sie den Eindruck, daß ſeine Drohungen wirk— lich ernſt gemeint ſind?“ 8 n!“ en Sie vor ihm auf der Hut ſein. Man muß zunächſt mit der Möglichkeit rechnen, daß er 5 ben Schuldige hinſtellen will. Darf ich mir die Frage erlauben, ob Ihre Vermögensverhältniſſe es Ihnen geſtatten, auf die Unterhaltspflicht Gaſtons n b i rmögen intakt iſt, ja! 1255 71 meide e ben morgen einen zuverläſſigen Treuhänder ſchicken, der ſehr bald feſtgeſtellt haben wird, wie es mit Ihrem Vermögen beſtellt iſt. Er wird Ihnen ferner ein Schreiben für Ihre Bank mitbringen, das Dalandier die Verfügung über Ihr Vermögen entzieht. Unterſchreiben Sie es ſehr bald und ſehen Sie Zu, daß es morgen früh um neun Uhr bei Ihrer Bank iſt. Mont noch nicht für amerikaniſche Dort werden Sie ein Stück Martre vor, die Paſſanten hergerichtet iſt. echten Pariſer Lebens ſehen.“ Bald darauf ſaßen ſie in einem kleinen verrauchten Lokal der Rue Ramey und erheiterten ſich an den geiſtvoll vergnügten Improviſationen des Künſtlervölkchens. Es konnte nicht ausbleiben, daß Evelyns ſchöne Er⸗ ſcheinung Gegenſtand mehr oder weniger verſteckter Huldi⸗ gungen wurde. Evelyn nahm das lachend auf, ſo, wie man Späße von Kindern hinnimmt. Aber Lothar empfand eine heftige Eiferſucht. a a 9119 W zum Aufbruch, und Evelyn folgte willig ſeiner Aufforderung. Er ſchalt ſich innerlich ſelbſt, nannte ſich einen eiferſüchtigen Narren; aber er konnte nicht gegen ſich an. Er begehrte dieſe Frau mit aller ſeinem Herzen gekommen waren. 3 N 5 Eine jähe Röte überzog ihr Geſicht. Sie ſenkte das Haupt wieder und tanzte weiter, ohne zu antworten. Eine Stimme erſtand in ihrem Innern, gebieteriſch und fordernd; es war die Stimme ihres Herzens, war das Glück, das plötzlich zum Greifen nahe vor ihr ſtand! Schon wollte ſie ſich enger an Lothars Geſtalt ſchmiegen, da meldete ſich eine andere kalte Regung, der Verſtand: „Das Glück? Vielleicht. Aber auf wie lange? Willſt du ein kurzes Glück gegen langes Leid eintauſchen? Gewiß, dein Herz ſchlägt dieſem Manne entgegen. Aber warum ſoll gerade er anders ſein wie alle anderen? Genügt dir die Verlockung eines Augenblicks, um das Mißtrauen vieler Jahre aufzugeben? Tu's nicht, Evelyn! Bleib dir ſelbſt treu!“(Fortſetzung ſolgt.) ä —.. —— —ññññ— Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale) Nachdruck verboten. „Grippe, ja!“ entſchied Gerlach.„Aber keine Handbreit von Lungenentzündung entfernt. Dazu der unterernährte Körper! Herrje, Fräulein Hanni— was gibt es für Elend in der Welt. Und bei Bürgermeiſters dinieren ſie jetzt mit zwölf Gängen und den auserleſenſten Weinen. Nee, kein Deubel kriegt mich dahin! Können Sie hierbleiben, dieſe Nacht?“ „Natürlich! Ich ſage eben den Eltern Beſcheid!“ Aber als ſie wiederkam, hatte Gerlach ſchon das Krankenhaus angerufen. „Das geht auf Leben und Tod! Das Fieber feiert Orgien in dem unterernährten Körper. Das braucht eine ganz geübte Kraft!“ „Aber, Herr Doktor, wer ſoll das bezahlen?“ „Ich!“ entſchied Gerlach ruhig.„Dieſer wundervolle Menſch hier— der ſoll, der darf nicht ſterben. Nein, nein! Der muß leben— und muß noch glücklich werden!“ Hanni nickte. Wenn das möglich wäre?„Der zwingt den Tod!“ ſagte ihr Vater immer bewundernd von Gerlach. Möchte er recht haben!— Dann kam der Krankenwagen und ſie halfen den Trägern, die Kranke zu betten und zu transportieren. Das Fieberthermometer zeigte einundvierzig Grad. Hans forderte ein Bett— privat erſter Klaſſe. Anderes war auch gar nicht mehr frei. Dann beauſſichtigte er ſelbſt die kalte Packung, ließ etwas Champagner einflößen, hielt den Puls. Das Fieber ſank nach einiger Zeit, das Herz, geſchwächt, arbeitete ſchlecht. i: 1 2 Auf dem Feſt ging es hoch her. Das Fräulein hatte ſich, zur Entſchädigung, den jungen Neumark genommen. Der war allerdings weniger hübſch, dafür um ſo reicher und auch noch Junggeſelle. Er unter- hielt ſie von ſeinen großen Plänen. „Was wollen Sie nur mit einer ſo großen neuen Villa?“ fragile ſie kokett. Er machte ein geheimnisvolles Geſicht. „Ich komme in die Jahre, ich muß heiraten!“ „Sind Sie dazu nicht ſaſt ſchon zu alt, Neumark?“ rief einer der Herren, der das gehört hatte, zu ihm herüber. „Ich brauche ja auch keine Sechzehnjährige zu nehmen!“ verteidigte ſich Neumark gemütlich.„Ein geſetztes Mädchen mit Bildung— das iſt mein Ideal!“ Das Fräulein errötete. Der Herr aber rief neckend: „Sie meinen, Gegenſätze ziehen ſich an— nicht wahr? Na proſt, Neumark!“ Die Herren vertieften ſich bald— nachdem die Tafel aufgehoben war— in Kommunalpolitik. Man freute ſich, wie ruhig und vernünftig die Verhältniſſe am Orte lagen. Aber man ſah dunkel in die Zukunft. Mit der haſtigen Art Neumarks, zu rationaliſieren, war man keineswegs einverſtanden. Da drohte Arbeitsloſigkeit— und mit ihr Radikaliſierung der bisher ſo„ruhigen“ Arbeiterſchaft. Dennoch— Neumark war einer der beſten Steuerzahler. Man mochte ihm ſo ernſtlich auch nicht dreinreden, obwohl man ſich an dem kleinen Orte gut kannte und kein Blatt vor dem Mund zu nehmen pflegte. Winkelmann ruhte behaglich in einem Seſſel und rauchte eine der erſtklaſſigen Zigarren, die es immer bei Bürgermeiſters gab. Er hörte gern zu und bildete ſich im ſtillen ein Urteil. Politik— nachdem er ſich in jüngeren Jahren einmal die Stirn an ihr blutig gerannt— inter— eſſierte ihn nur noch, wie einem Zuſchauer aus der Proſzeniumsloge das längſt bekannte Luſtſpiel, das er immer noch einmal wieder gern anſieht, weil er einſt ſelber einmal eine Rolle darin geſpielt hat. Schade, daß Gerlach nicht da war, hieß es allgemein. Und dann trat er doch noch ein— blaß, ein bißchen ermüdet, ein ganz klein wenig erregt. Die Tanten hatten ihn beſchworen... Und er hatte ſich breitſchlagen laſſen. Die Frau Bürgermeiſter entſchuldigte huldvoll das Zu⸗ ſpättommen, und ebenſo ihre Tochter. Man bedauerte flüchtig die Erkrankung der„unglücklichen Frau“, die einem immer ſo ſympathiſch geweſen ſei.(Warum be⸗ kümmert ihr euch dann nicht einmal um ſie?, dachte Gerlach rebelliſch!)... Man bewunderte die immer wache Pflicht⸗ treue des jungen Arztes— als ob die nicht ſelbſtverſtänd⸗ lich wäre!, dachte der— und dann begab er ſich zu den Herren, die ihn mit einem kleinen Hallo begrüßten. Was er aber verſäumt habe! Die Küche der Frau Bürger⸗ meiſter— oha!—, die beſte in der ganzen Provinz Man war nicht formell und fühlte ſich unter ſich. Erſtaunt ſah Gerlach Winkelmann. „Sie ſind— hier, Herr Kollege?“ „Mit Ihrer gütigen Erlaubnis!“ „Man hat mich zu einer Ihrer Patienten geholt, man ſagte mir— man nahm an, Sie ſeien über Land, da Sie auf Nachricht nicht reagiert hätten— und die Sache war dringend!“ „So?“ Gelaſſen ſtrich Winkelmann die Aſche ſeiner Zigarre am Rande des Bechers ab, nicht ohne unauffällig mit ſeinen wohlgepflegten und-geformten Händen zu kokettieren.„Dies rothaarige Lampenputzermädel hat Sie wohl alarmiert— und weil Sie beim Vater Hausfreund ſind...“ „Ja! Haben Sie denn den Zettel bekommen?“ „Na, natürlich! Aber wenn es ſo wichtig geweſen wäre, hätte die Frau wohl ſelber geſchickt!“ „Frau Krone? Als ich zu ihr kam, war ſie bereits ohne Beſinnung! Ich habe ſie ins Krankenhaus bringen laſſen und das Notwendigſte verordnet. Grippe— ganz ſchwer... die Lunge kann ſich entzünden. Dazu der ſchlechte Ernährungszuſtand... Wenn ich geahnt hätte, daß Sie am Orte wären, hätte ich Sie natürlich holen laſſen...“ 0 „O bitte!“ ſagte Winkelmann, der langſam blaß ge⸗ worden war.„Ich muß Ihnen noch dankbar ſein. Wenn ich das geahnt hätte... Vielleicht iſt es doch am beſten, ich gehe einmal hinüber...“ „Ich wollte Sie darum gebeten haben! Sie ſind, ſo viel ich weiß, mit der Familie befreundet. Gewiß kennen Sie auch die Adreſſe der Tochter. Falls die benachrichtigt werden müßte. Aber da weiß ja auch Fräulein Pfirſich Beſcheid.“ „Wir wollen hoffen, daß es ſo ſchlimm nicht wird!“ ſagte Winkelmann ſchwer und ſtand auf.„Nicht, daß ich Ihren Anordnungen nicht völlig vertraue— aber hier handelt es ſich um ein perſönliches Intereſſe. Ich gehe ſofort.“ Durch die dunklen Straßen ſchreitend, ſchüttelte Winkel— mann, wie in plötzlichem Erwachen, den Kopf über ſich ſelbſt. Das Geſpinſt ſeiner Eiferſucht entwirrte ſich ihm plötzlich als das, was es war: Grillen eines alternden und im Altern noch liebenden Mannes. Aufgeregt haſtete er durch den nächtlichen Wind dem Krankenhauſe zu. Obwohl er faſt lief, kam er, ſo ſchien es ihm, überhaupt nicht vorwärts. Wenn— wenn— Frau Krone.. Nein, er durfte es nicht denken! Nein, ſie würde nicht ſterben... Das wäre ja— das wäre... Die Schweſter begrüßte ihn ernſt. „Frau Krone? Das Fieber ſteigt ſchon wieder! Grippe, meint Doktor Gerlach. Ja, die Lunge... Aber das ſchlimmſte: das Herz!“ 5 Dann ſtand er am Bett der Frau und fühlte den ver— ſagenden und ausſetzenden Puls. „Sauerſtoff!“ befahl er. Er unterſuchte. „Die Lunge, die Lunge... Entzündung? Wie man's nennen will... Dieſe furchtbare Form der Lungengrippe, die der Volksmund Lungenpeſt nennt!“ ſagte er zu ſich ſelbſt— und betrachtete mit Entſetzen über ſeine eigene Schuld den abgezehrten Körper der Frau. Sechs Wochen Hunger—!— Und ſie war immer ſo zart geweſen... Er blieb an ihrem Bett. Aber als gegen vier Uhr das Fieber wieder auf einundvierzig Grad ſtieg, ſchickte er ein Telegramm an Lisbeth ab. Beſſer auf alle Fälle, ſie kam. Die Koſten? dachte er. Er würde ſie tragen— natürlich. Es ſchien, als ob mit dieſem erſten Fall das Signal zu einer furchtbaren Grippeepidemie gegeben ſei. Noch in dieſer Nacht wurden die beiden Aerzte mehr— ſach beanſprucht, und dann ſtieg die Zahl der Erkrankungen ſo ſchnell, daß Hans, um jedem Anruf folgen zu können, die Nachmittagsſprechſtunde ausfallen laſſen mußte. Winkelmann wies ihm eine ganze Menge Fälle einfach zu. „Herr Kollege, ich bitte Sie— ich muß doch da ſein, wenn Fräulein Krone kommt!“ „Ja, gewiß!“ „Wenn das ſo weiter geht, bin ich in drei Tagen erledigt!“ ſagte Hans, eilig im großen Eßzimmer ein weichgekochtes Ei und ein Gläschen Wein zu ſich nehmend, zu ſeiner Tante Toni.„Ich habe ja immer geſagt: wir ſind zu wenig Aerzte am Orte. So viele junge Kollegen ſuchen ihr Brot. Sobald dieſer Anſturm vorüber iſt, tu' ich Schritte. Es muß ein dritter her!“ „Das iſt verkehrt, Hans! Solche ſchlimmen Zeiten dauern doch nicht ewig. Die Fälle ſind ja auch nicht alle ſchwer. Bei manchen wird ſich ein zweiter Beſuch er— übrigen!“ „Bei ſehr wenigen! Es können überall Komplikationen eintreten!“ „Du verdirbſt dir und Winkelmann das Geſchäft, Hans!“ „Ich bin kein Geſchäftsmann. Ich bin Arzt.“ „Aber du mußt von deiner Kunſt leben!“ „Leben, Tante. Nicht reich werden.“ „Du redeſt ſaſt genau wie mein Mann. Hätte der mehr auf mich gehört...“ „Was dann, Tante?“ „Dann ſtänden wir uns alle beſſer.“ „Uns allen geht es ſehr gut. Komm einmal zu den Arbeitern hier...“ „Nun ja— die Arbeiter!“ ſagte die Tante hochmütig. „. ſind Menſchen wie wir!“ „Du redeſt ſo ſozial! Damit ſtößt du nur an.“ „Nenne es chriſtlich— und eigentlich dürfte es nie⸗ mandem anders als ſchlechthin richtig vorkommen! Wenn nur alle Chriſten wären, die ſich ſo nennen!“ Er ſchlüpfte ſchon wieder in den Mantel, den ſie ihm mütterlich hinhielt. Es war der Pelzmantel des Onkels. Den hatte er nötig genug. Der Oſtwind pfiff durch die Straßen. Der wirbelnde Schnee fegte um die Ecken. Zu dieſer Zeit ſtand Winkelmann im Veſtibül des kleinen Krankenhauſes vor Lisbeth Krone. Sie ſah bleich und verfroren aus. In ihren großen, dunkelgrauen Augen flammte die Angſt. „Onkel— was iſt mit Mama?“ i „Komm hier herein, Kind!“ „Hanni war am Bahnhof. Sie ſagt, ſie ſei hier.“ „Ja, Kind!“„ Er drückte ſie auf den Seſſel an ſeinem Schreibtiſch nieder. Er hatte auch hier ein kleines Sprechzimmer. „Sie hat Grippe?“ „Ja, Lisbeth!“ „Schlimm?“ Er nickte. „Glaubſt du, daß Gefahr beſteht?“ „Sie iſt ſo zart. Das Fieber iſt hoch. Wir wollen noch hoffen. Aber ſie iſt ſehr ſchwach. Lisbeth...“ „Wird ſie mich denn erkennen?“ N „Ich— glaube nicht!“ Er ſagte es ſchwer und ſehr bedeutſam. ö „O Gott— ſie iſt doch noch nicht tot?“ „Noch— nicht...“ Lisbeth bezwang ihre Tränen. ö „Sie wird mich erkennen, wird fühlen, wenn ich ar! ihrer Seite bin. Sie wird auch nicht ſterben. Nein, nein! O Gott, das iſt ja unmöglich. Meine, meine Mutter! Wir haben uns doch noch ſo nötig.“ Und nun brach ſie doch in faſſungsloſes Weinen aus.„Dann— dann mag ich auch nicht mehr weiterleben!“ „Komm!“ Er ſtand auf und führte ſie hinaus. Höflich und fremd wie eine Dame behandelte er ſie. Du, ſagte er ſich, biſt Mitte Vierzig. Sie iſt neunzehn. Und ſie geht ans Sterbebett ihrer Mutter. 55 Die Kranke röchelte ſchwer. Sie lag ruhig, fieberheiß waren die eingefallenen Backen, geſchloſſen die Augen— unruhig griffen nur die Hände auf der Bettdecke hin und her. Lisbeth ſah es mit Entſetzen. Sie kannte dieſe Be⸗ wegungen. Sie hatte ſie bei ihrem Vater geſehen, an deſſen Totenbett man ſie und die Mutter gerufen. — Mach' dich gefaßt, 1 gefaßt,„Onkel— ich weiche nicht von hier. Vielleicht, vielleicht— kommt ſie doch noch einmal zu ſich!“ Er blieb noch einen Augenblick ſtehen, die Hand auf ihrer Schulter. „Ich muß jetzt gehen. Es ſind ſo viele krank!“. Er machte ſie auf ein Becken mit Lyſolwaſſer aufmerk⸗ ſam und reichte ihr ein Schächtelchen mit desinfizierenden Pillen.„Gebrauch es beides, Lisbeth! Steck' dich nicht an!“ Sie lächelte ſchmerzlich und etwas bitter. Wozu denn noch leben? So ganz verlaſſen, wie ſie ſein würde! Die Schweſtern brachten ihr eine Taſſe heißen Kaffee und etwas Butterbrot. Lisbeth aß haſtig und nervös, nur weil ſie eben mußte. Sie ſaß, den Kopf in die Hand ge⸗ ſtützt, und ihre Blicke wichen nicht von der Kranken. Gegen ſechs kam die Schweſter und maß Temperatur. Zweiund⸗ vierzig!— trotz aller Maßnahmen, die man getroffen, die Glut zu mildern. Das Herz— nichts mehr als ein zuckendes Nerven⸗ bündel, ohne regelrechten Schlag, oft und oft verſagend. „Wie lange noch, Schweſter?“ fragte Lisbeth mit eiſerner Ruhe. Die Schweſter gab Medizin und legte Eis auf Herz und Stirn. „Das weiß Gott!“ Gegen acht kam der Arzt. „Wie lange noch?“ fragte Lisbeth. „Nicht weit über Mitternacht!“ ſagte Winkelmann. „Ich danke dir, Onkel— für die Wahrheit!“ Aber es dauerte noch bis gegen Morgen. Um vier Uhr ſank das Fieber plötzlich zur Untertemperatur. Das Röcheln wurde leiſer, das Antlitz zerfiel zuſehends. „Mutter!“ flüſterte Lisbeth, die allein mit der Kranken war.„Mutter, noch einen Blick!“ Aber ihre Mutter war ſchon längſt jenſeits des Gebiets, da der Menſch den Menſchen hört. Der Atem ſetzte aus— erſt kürzer, dann länger... Die unruhigen Hände, die Lisbeth in dieſer Nacht ſo innig geſtreichelt, ſo zärtlich geküßt, wurden ſtill. Ein letztes Strecken— ein leiſer Seufzer... Nun öffneten ſich die Lider; ach, aber die Augen, die ſie enthüllten, enthielten kein Leben mehr. Stare und entſetzt ſah Lisbeth auf die Sterbende, die Tote. „Mutter, Mutter...!“ Ach, daß eine Mutter ſterben konnte und ließ ihr Kind zurück.. 5 Winkelmann fand ſie tränenlos. Man brachte ſie zu Bett. Aber Lisbeth ſchlief nicht. Sie lag und ſtarrte zur Decke empor. Alles, was die Mutter und ſie miteinander erlebt— die Not um die Schmach des Vaters, die Jahre der Einſamkeit, das innige Miteinander— die kleinen Freuden des Tages—, das frohherzige Scheiden vor wenigen Wochen, mit der Ausſicht auf eine beſſere Zu⸗ kunft... Müde legte ſich ihr ſchmerzendes Köpfchen end⸗ lich zur Seite.„Und nun“, dachte ſie,„nun?“ Die Verwandten, das hatte ſie längſt bemerkt, bereuten bereits das großherzige Angebot, das ſie ihr gemacht. Sie hatten ſchon begonnen, ihr die Biſſen zuzuteilen, es an ungeduldigen Bemerkungen über„arme Verwandle“ nicht fehlen laſſen. Dahin zurück? Niemals! Es fehlte ja auch an Mitteln, Schulgeld und Material zu bezahlen— nun die Mutter tot war. „O wäre... wäre ich hiergeblieben!“ dachte ſie, während die Tränen heiß und ſchwer aus ihren Augen rollten.„Warum nur ging ich fort! Wäre ich hier⸗ geblieben— ſie lebte noch— und wenigſtens wäre ich bis zuletzt mit ihr zuſammen geweſen!“ f Aber war nicht alles gut und vernünftig überlegt ge⸗ weſen? ö f Als ſie gegen neun Uhr aufſtand, war ſie fahl, hager und bleich— ſah ſie ſelbſt aus wie eine Kranke. Gerlach traf ſie im Korridor des Krankenhauſes, in dem er zu tun hatte. Zum Unglück war ein Fall von Blinddarmentzündung eingelaufen. Winkelmann hatte zu operieren. In Hans war ein großer Zorn— auch auf ſich ſelbſt. Weshalb hatte er nicht ſofort entſcheidende Schritte getan, einen weiteren Arzt für Burgdorf zu werben? Wie war es möglich, daß das bisher gut gegan. „So weit— ſchon fort?!“ ſagte ſie leiſe und plötzlich 115 a desliſten werden verbreitet, b 6 0 en 155 d an ent⸗ halten, die geſund und munter ſind und wie 118 1 Arbeit nachgehen. So meldete 5. B. ein großer Teil der Auslandspreſſe, daß der ehemalige Miniſter Treviranus er⸗ choſſen worden ſei. Heute muß der„Daily Expieß“ mitteilen, daß Treviranus in Dorſet England) zur 1 weilt. Beliebt ſind augenblicklich auch Aufzeichnungen an⸗ geblicher Augenzeugen der Aktion in Wiesſee und der ich dien Aber Dabei iſt feſtzuſtellen, daß ſich dieſe Augen⸗ geugenberichte unterſcheiden wie Feuer und Waſſer. Schon daraus allein ergibt ſich, daß ie nicht aus Deutſchland ſtammen, ſondern in den Auslandsredaktionen fabriziert worden ind. I. dieſen Augenzeugenberichten werden uch oe an den Aktionen ge⸗ ſannt, die vollkommen unbekannt ſind. Die deutſche Oeffentlichkeit ſieht mit Ver⸗ chtung auf derartige Schmierereien herab, die zur dazu beſtimmt ſind, Deutſchland zu ver⸗ umden und gegen es zu hetzen. Wenn in gewiſſen Zeitungen des Auslandes daun noch behauptet wird, daß die 31. Begeiſterung, die in Deutſchland bis jetzt für den Führer heherrſcht habe, ſehr plötzlich geſchwunden ſei, o kann demgegenüber nur die Tatſache feſt⸗ zeſtellt werden, daß die Begeisterung eher noch größer geworden iſt; denn gerade das harte Durchgreifen des Führers hat viele, die bis⸗ her noch etwas zögernd beiſeite ſtanden, zu he⸗ geiſterten Anhängern des Führers und oes Nationalſozialismus gemacht. Der Führer, der augenblicklich in Bayern weilt, iſt auf ſeiner Fahrt durch Bayern in dieſen Tagen von der Bevölkerung mit einer außerordentlichen Begeiſterung begrüßt wor den. Ueberall ſang man das Deutſchland⸗ und das Horſt⸗Weſſellied, und die Heilrufe der igen Menſchenmaſſen wollten über⸗ haupt kein Ende nehmen. Das aber iſt die wahre Stimmung in Deutſchland. Verbot Schweizer Zeitungen. Obwohl die Reichsregierung am 2. Juli amtlich erklärt hatte, daß die Aktion gegen die Hochverräter zum Abſchluß gebracht war⸗ den iſt, haben ſchweizeriſche Blätter in den 5 letzten Tagen geradezu ungeheuerliche Lü⸗ Penmeldungen über die Lage in Deutſchland ind die Niederſchlagung des hochverräteri⸗ chen Anſchlages verbreltet. Ueberdies ſind drei deutſche Zeitungen, ohne daß ihr In⸗ halt in irgendeiner Weiſe beanſtandet worden ſt, in der Schweiz verboten worden. Die Reichsregierung hat ſich daher gezwungen geſehen, die ſchweizeriſchen Zeitungen, die die übelſte Hetze betrieben haben, nämlich die „Neue Züricher Zeitung“, die„Baſeler Natio⸗ 05 1 und den„Berner Bund“ für das ei deutſche chsgebiet auf die Dauer von echs Nonaken zu verbieten. Dank an die Polizei Ein Erlaß des Reichsinnenminiſters. Berlin, 9. Juli. 5 Reichsinnenminiſter Dr. Frick hat an die andesregierungen zur Bekanntgabe an die Polizeibeamten folgenden Erlaß gerichtet: Bei der Niederſchlagung der Revolte meu⸗ kernder SA-Jührer hat die polizei im Reich n all ihren Zparten die von ihr erwarkelen Aufgaben pfli kgemäß erfüllt. Sie hal damit Bum erſten Male in aller Oeffenklichkeit be⸗ wieſen, daß ſie in Verbundenheit zum Volk die Befehle des Führers oder der von ihm Beauftragten rückhaltlos im nakionalſoziali⸗ ſtiſchen Sinne zu erfüllen bereit und in der Lage iſt. Ich 17 2 der Polizei im Reich ierfür meine volle Anerkennung aus. Die Kämpfe in Amſterdam Maſchinengewehrfeuer.— Zwei Tole, 61 Verletzte. Amſterdam, 9. Juli. In den Abendſtunden wiederholten ſich an : verſchiedenen Stellen der Stadt die Aus⸗ cchreitungen aufrühreriſcher Elemente. Po⸗ lizeiſtreifen gelang es aber ſofort, die auf⸗ ſäſſige Menge zu zerſtreuen. das allgemei⸗ ne Aatereſſe konzentrierte ſich wieder auf den Jordgan, in dem ſedoch diesmal ſo ſtar⸗ ke Militär⸗ und Polizeikräfte zuſammenge⸗ zogen waren, daß die Behörden im Gegen⸗ Natz zum Vorabend der Lage völlig Herr waren. Nur einmal mußte in der Nähe des Moorder⸗Markt das Maſchinengewehr eines Panzerautos in Aktion treten. Wie⸗ Perholt drangen Militärſtreifen in die Häu⸗ er ein und nahmen verdächtige Elemente feſt, die ſich auf den Dächern aufgehalten hatten. Bei mehreren Verhafteten wurden Schußwaffen gefunden. m nördlichen Stadtteil auf der anderen Seite des Amſterdamer Hafens, in dem eine Abteilung Marineinfanterie Patrouillen⸗ dienſte ausführte, kam es im Laufe des Abends zu leich Skraßenkämpfen zwi⸗ ſchen einer zahlreſchen Menge und der Po- izel, die bald durch Militärabteilungen ver ⸗ tärkt wurde. Sanitäfsautomobile fuhren in und her, um die Verwundeten zu ber⸗ gen. f Auch hier wurde aber am ſpäten Abend der Widerſtand gänzlich gebrochen. Da es 700 in n anderen Stadtteilen zu ic 1010 905 0 d 1 80 75 al durch Militärſtreifen verſtärkt Zur Nie⸗ g r e e der Um⸗ 10 9 0 45 0 Militär 1 Lie genaue Jahl der Toten und Verletz⸗ ken, die die Skraßenkämpfe gekoſtet haben, ſteht noch nicht endgültig feſi. Bis Sams⸗ tag zählle man zwei Tote, elf Schwerver⸗ lebte und 50 Leichtverletzte, von denen die mae Krankenhäuſern zugeführt werden mußten. twa zehn Perſonen wurden verhaftet. Auf Anordnung des Bürgermeiſters wurde die Bürgerwehr alarmiert, die zur Be⸗ wachung der öffentlichen Gebäude und Werke eingeſetzt iſt. Ferner wurde noch im Laufe des Abends eine Kompagnie Infan⸗ 1 aus Amersfoort nach Amſterdam di⸗ rigiert. Neue Militärverſtärkungen Samstag trafen weitere Truppenabtei⸗ lungen in Amſterdam ein, die dem Verneh⸗ men nach die Stärke eines Bataillons ha⸗ ben. Mit der Mobiliſierung der etwa 4000 Mann betragenden Bürgerwehr wird fort⸗ gefahren. Die Behörden ſcheinen ſich darauf vorzubereiten, daß die Unruhen wieder auf⸗ leben und auch noch die nächſten Tage fortdauern werden. Wie die Blätter melden, wurden auch in anderen Städten des Landes, insbeſondere im Haag und Haarlem und in der Bergwerksſtadt Heerlen, von kommuni⸗ ſtiſchen Drahtziehern Verſuche unkernom⸗ men. Zwiſchenfälle hervorzurufen. Die Po- lizei war ſedoch überall auf dem Poſten und griff von vornherein energiſch durch. Scharfes Durchgreifen Die kommuniſtiſchen Aufſtandsparolen hoben am Samstag im Jordaan zu neuen blutigen Zuſammenſtößen geführt. In der als ſehr kommuniſtiſch bekannten Tuinſtraat wurde eine große Barrikade errichtet. Mit ſchuß⸗ bereitem Karabiner rückte Militär gegen die Barrikaden vor, wobei aus allen Häuſern Wurfgeſchoſſe herniederhagelten. Darauf wurden zahlreiche Salven gegen die Menge und Häuſerfronten abgegeben, die die erwünſchte Auswirkung hatten. Da aber imener wieder von neuem aus den ſchmalen Seitengaſſen aufrühreriſche Elemente zum Vorſchein kamen, wurde laut die Parole ausgegeben:„Jeder, der ſich auf die Straße begibt, wird niedergeſchoſſen!“ In kurzer Zeit lagen darauf die Straßen verlaſſen da. Auf Befehl der Militärpatrouillen mußten auch ſämtliche Türen und Fenſter geſchloſſen⸗ gehalten werden. Es hat wieder eine ganze Anzahl Schwerverletzter gegeben. Auch eine alte Frau, die* Schwe r⸗ W die Befehle der Solda. en nicht kachtet hatte, wurde beim Oeffnen einer Tür von zwei Schüſſen durchbohrt und liegt in bedenklichem Zuſtand darnieder. Als die Aufrührer merkten, daß es den Truppen Ernſt war, trat in den vorher noch vom Lärm der aufrühreriſchen Menge erfüllten Straßen eine beklemmende Stille ein. Jeder Widerſtand ſoll auch fernerhin mit drakoniſcher Strenge unterdrückt werden. Während der Militäraktion wurden zehn kommuniſtiſche Rädelsführer feſtgenom⸗ men und unter ſtarker Bewachung abgeführt. Inzwiſchen iſt die in Amſterdam befindliche Streitmacht der Regierung noch um zwei Kompagnien Grenadiere und Jäger aus dem Haag verſtärkt worden. Neben Panzer⸗ kraftwagen patrouillierten jetzt auch mit Ma⸗ ſchinengewehren verſehene Laſtkraftwagen des Militärs durch die Straßen.. Abflauen der Unruhen Sonntag nacht war die Lage in Amſter⸗ dam im großen und ganzen ruhig. An einzelnen Stellen der Stadt verſuchten Kom⸗ muniſten, die Straßentumulte vom Mittag wieder aufleben zu laſſen. Ferner wurden in mehreren Straßen der bisher noch nicht vom Aufruhr ergriffenen weſtlichen und ſüdlichen Stadtteile Menſchenanſammlungen wahrge⸗ nommen. Polizei⸗ und Militärſtreifen waren jedoch überall ſchnell zur Stelle, um jeglichen Widerſtand zu brechen. Bei der Mehrzahl der aufrühreriſchen Elemente wirkte auch unzwei⸗ felhaft das ſcharfe Vorgehen des Mi⸗ litärs noch nach. Jedenfalls ſchienen viele Mitläufer die Luſt verloren zu haben, ſich er⸗ neut dem Kugelregen der Polizei und des Mi⸗ litärs auszuſetzen. Drama im Walde Nach 15 Jahren den Mörder des Vaters getroffen. Danzig, 9. Juli. Im Olipaer Wald bei Danzig ſpielte ſich ein eigenartiger Vorfall ab. Vor 15 Jahren war der Staatsförſter Heusmann von eine m Wilderer erſchoſſen worden. Der Mör⸗ der Otto Kroll war zu 15 Jahren Zucht⸗ haus verurteilt worden und iſt kürzlich aus der Strafanſtalt entlaſſen worden. Dieſer Tage ſetzte ſich nun der Sohn des Ermorde⸗ ten, ohne ſeinen Namen zu nennen, mit Kroll in Verbindung, um über den Tod ſeines Va⸗ ters Näheres zu erfahren. Beide trafen ſich an der Mordſtelle, wo ein Gedenkſtein für den ermordeten Förſter ſteht. In der Unterhaltung äußerte ſich der Mör⸗ der überaus zyniſch über ſeine Tat und er⸗ klärte u. a., daß er bedauere, nicht auch 1 Frau des Förſters erſchoſſen zu haben. Als daraufhin der junge Heusmann ſich als Sohn des Ermordeten zu erkennen gab, griff Kroll in die Taſche, offenbar, um eine fe zu ziehen. Heusmann gab daraufhin, um feinem g t 1. zu kommen, mehrere ſſe oll ab, die dieſen am Hals und am am 21.22. E 8 Vom Feuer eingeſchloſſen Rieſiger Waldbrand in Mecklenburg. Waten(Mecklenburg), 9. Juli. Die Warener Feuerwehr wurde alarmiert. um zur Bekämpfung eines Großfeuers auf Charlottenhof bei Kargow eingeſetzt zu wer⸗ den. Außer auf dem Charlottenhof wütet das 1 0 im benachbarten Wald. Infolge der rockenheit und ungünſtigen Winde nahm das Feuer kaſch an Ausdehnung zu. Sämtliche Warener Betriebe wurben geſchloſſen, damit die Arbeiter ſich an der Bekämpfung des Brandes beteiligen können. Nach weiteren Meldungen nimmt der Wald⸗ brand immer größere Ausdehnung an. Das Dorf Speck iſt von allen Seiten von einem eee eingeſchloſſen. Von Neu⸗Stre⸗ tz aus wurde Berliner Neichswehr, die ſich gerade in Reu⸗Strelitz aufhält, geschickt. Eine Kataſtrophe Bet dem großen Waldbrand handelt es ſich um eine Katastrophe, wie man ſie in Deutſchland noch kaum erlebt hat. Alle durch den Wald führenden Telefonleitungen ſind durch den Brand zerſtört. In den Nachmit⸗ tagsſtunden wurde die ſchwerbedrohte Ort⸗ ſchaft Speck durch die Bewohnerſchaft ge⸗ räumt. Das nahegelegene Granzin(Mecklenburg⸗ Strelitz) war durch das bereits auf 400 Me⸗ ter herangekommene gewaltige Feuer in den Nachmtttagsſtunden ſchwer bedroht, doch drehte der Wind im letzten Augenblick unerwartet und trug die Flammen in eine andere Rich⸗ tung.— Auch die Berliner Feuerwehr iſt z. T. eingeſetzt. Snort vom Sonntag Ken pfſpiel⸗Pokal⸗Zwiſchenrunde. in Elberfeld: Niederrhein— Baden 10 n. Verl. in Frankfurt: Südweſt— Sachſen 2:1. in Augsburg: Bayern— Nordheſſen 8:1. in Hambr„: Nordmark— Mittelrhein 52. Das Geſchäft blüht! Rieſengewinne der franzöſiſchen Rüſtungs⸗ induſtrie. Paris, 9. Juli. Das„Oeuvre“ teilt aus dem Jahresbe⸗ richt der franzöſiſchen Geſellſchaft zur Herſtel⸗ lung von Cheddit⸗Exploſivſtoffen mit, daß dieſe Firma, die über ein Stammkapital von 1600 000 Franken verfüge, im Berichtsjahr über 6 Millionen Abſchreibungen vorgenom⸗ men hat und 1 800 000 Franken Gewinn ver⸗ zeichn-t. Dies würde die Verteilung einer Divi⸗ dende von Hundert vom Hundert geſtatten. 66 der„Tag der Noſe Berlin, 9. Juli. Der Stellvertreter des Führers hat im Ein⸗ verſtändnis mit dem Reichsminiſter der Fi⸗ nanzen die vom Amt für Volkswohlfahrt bei der Oberſten Leitung der PO. für den 14. und 15. Juli vorgeſehene Sammlung„Tag der Roſe“(Förderung des Hilfswerkes Mut⸗ ter und Kind) als Ausnahme vom Sammel⸗ verbot(Geſetz vom 3. 7. 34) zugelaſſen. Er hat die Landes regierungen erſucht, die zuſtän⸗ 1490 ebe den unverzüglich zu benach⸗ r. n. Warnung Vor Verbreitung von Gerüchten. Frankfurt a. M., 8. Juli. Der Leiter der Staatspoltzeiſtelle gibt Folgendes bekannt: Verſchiedene Vorfälle haben gezeigt, daß von ſtaatsfeindlicher Seite aus Beſtrebungen im Gange ſind, durch Gerüchte, zum Teil der unſinnigſten Art, Unruhe in die Bevölke⸗ rung hineinzutragen. Ich warne noch einmal vor Verbreitung derartiger Gerüchte und werde rückſichtslos und mit aller Schärfe gegen der⸗ artige ſtaatsfeindliche Elemente vorgehen. Ich erwarte weitgehendſte Unterſtützung innerhalb der ordnungliebenden Bevölkerung. Die Poli⸗ zeidienſtſtellen ſind angewieſen, Meldungen aus dem Publikum über das Auftreten von Ge⸗ rüchten mit allen verfügbaren Mitteln nach⸗ zugehen und Verbreiter ſolcher Gerüchte ihrer geſetzlichen Strafe zuzuführen. Das gleiche gilt auch für ſolche Perſonen, die ſich in ehrverletzender Weiſe gegenſiber An⸗ gehörigen der S A auslaſſen. Die SA im allgemeinen, und insbeſondere in dem für uns zuständigen Bezirk, hat von Anfang an in bewährter Treue hinter dem Führet ze⸗ ſtanden und hat mit dem verbrecherſſchen Trei⸗ ben der ausgeſtoßenen und beſtraften Ver⸗ käter nichts gemein. gez. Beckerle, Poltzeipräſident. Die Arbeitsbeſchaffungslotterie Fällt nicht unter das Sammlungs⸗Verbot. München, 9. Juli. Im„Völkiſchen Beobachter“ gibt Reichs⸗ ſchatzmeiſter Schwarz bekannt: Um Mißverſtänduſſſen vorzubeugen, wird feſig ster it, daß die Acbeitsbeſchaffungslotterle nicht unter das vom Reichskabinett am 3. Juli 1934 beſchlo ſene Geſetz über das Ver⸗ bot öffentlicher Sammlungen jeder Art bis zum 31. Oktober d. J. fällt. Der Vertrieb der Loſe der Arbeitsbeſchaf⸗ fungslotterie, deren nächſte uwe 0 bereits Juli ſtattfindet, erleidet daher keine a kung. n Aus der Heimat Gedenktage 9. Juli 1677 Der Dichter Johann Scheffler(Angelus Sileſius) in Breslau geſtorben. 1915 Kapitulation der deutſchen Schutztruppe von Deutſch⸗Südweſtafrika. Prot. und kath.: Cyrillus Sonnenaufg. 3.47 Sonnenunterg. 20.22 Mondaufg. 1.08 Mondunterg. 19.18 * Arbeitstage, Voll rüſtiger Plage, Sind die beſten Von allen Feſten. Frida Schanz. Siebenbrüdertag Auf den 10. Juli fällt der Siebenbrüder⸗ tag. Ger ant ſind die ſieben Märtyrerbrüder Januarius, Felix, Philipp, Silvan, Alexan⸗ der, Vitalis und Martialis. Sie waren Söhne der heiligen Felicitas und haben nach der Legende mit ihrer Mutter um das Jahr 162 den Märtyrertod erlitten. Vom Siebenbrüdertag geht im Volk eine Reihe Wetter- und Losſprüͤche um:„Auf Sie⸗ benbrüder viel Sonn', bringt dem Bauern viel Wonn'.“—„Siebenbrüder warm und heiß, ſegnet Bauernmüh' und Fleiß.“—„Sieben⸗ brüder klar und rein, wird die Ernt' geſichert ſein.“— Gutes Wetter am Siebenbrüdertag iſt alſo erwünſcht, Regen iſt unerwünſcht: „Sind die Siebenbrüder naß, regnet's ohne Anterlaß.“—„Regen am Siebenbrüdertag, dauert ſieben Wochen danach.“ Zuſammen mit den Siebenbrüdern fällt das Gedächtnis der heiligen Amalia, eigentlich Amalberga. Sie wird als Patronin der Felo⸗ früchte vom Landvolk verehrt. Im Bauern⸗ ſpruch heißt es: Wie das Wetter am Ama⸗ llentag, fünfzig Tag' es bleiben mag. St. Amalia entſtammte dem Geſchlecht weſtfrän⸗ kiſcher Fürſten. Sie tra ins Kloſter Mün⸗ ſter⸗Bilſen und ſtarb im Jahre 772. Vorbeugen gegen die Ruht. Zur Zei des reifenden Obſtes und zu Beginn der Bee— renzeit iſt es notwendig, auf die beſondere Ge⸗ fahr hinzuweiſen, die durch die Erkrankung an Ruhr entſtehen kann. Dieſe Krankheit ent⸗ wickelt ſich, wenn Magen oder Darm durch Erkältung in Unordnung geraten ſind und dann nicht mehr den eindringenden Ruhrerre⸗ gern den genügenden Widerſtand entgegenſet⸗ zen können. Auch die ſcharfe Säure unreifen Obſtes oder noch grüner Beeren kann den Darm ſo reizen, daß die Ruhrerreger einen günſtigen Boden finden. Die Nuhrerreger ge— langen durch den Mund in den Magen und Darm. Sie finden ſich auf der Schale des Obſtes oder der Beeren. Man ſchützt ſich alſo gegen dieſe ſchmerzende Krankheit am beſten, indem man ſich vor Erkältung hütet, kein Obſt genießt, das noch nicht ausgereift iſt, und Obſt und Beeren vor dem Genuß wäſcht. Jeder Darmſtörung muß ſofort die größte B ung geſchenkt werden. Freigabe des Verkaufs aus Warenauto⸗ maten. Gegenüber anderslautenden in der Tagespreſſe verbreiteten Mitteilungen über den Inhalt des vom Reichskabinett in der Sitzung vom 3. Juli 1934 beſchloſſenen Ge⸗ ſetzes über den Verkauf von Waren aus Automaten wird von zuſtändiger Seite dar⸗ auf hingewieſen, daß das Geſetz den Ver⸗ kauf von Waren aus Automaten abweichend vom bisherigen Rechtszuſtand auch während der für offene Verkaufsſtellen allgemein vor— geſchriebenen Ladenſchlußzeiten zuläßt. Dieſ! Ausnahme von den Ladenſchlußvorſchriften gilt aber nur für ſolche Warenautomaten, die in räumlichem Zuſammenhang mit einer zum dauernden Betrieb eingerichteten offenen Ver⸗ kaufsſtelle aufgeſtellt und in denen nur Wa⸗ ren feilgeboten werden, die auch in der offe⸗ nen Verkaufsſtelle ſelbſt geführt werden. Erſatzgegenſtände für Steuerlaß Friſtverlängerung bis 31. Dezember 1934. Die Flüſſigmachung rückſtändiger Reichs⸗ ſteuern für die Arbeitsbeſchaffung iſt vom Reichsfinanzminiſter durch eine abermalige Terminverlängerung erneut erleichtert wor⸗ den. Nach den bisherigen Beſtimmungen war die Friſt, innerhalb deren als Voraus- ſetzung für den endgültigen Erlaß des Reichsſteuerrückſtandes die Lieferung von Erſatzgegenſtänden des gewerblichen oder landwirtſchaftlichen Anlagekaptals erfolgt ſein mußte, bis zum 30. Juni 1934 beſtimmt. In Abänderung dieſes Termins ordnet der Reichsfinanzminiſter nunmehr die wei⸗ tere Verlängerung der Friſt bis zum 31. Dezember 1934 an. Die Verlängerung hat ſich— wie der Miniſter erklärt— als not⸗ wendig erwieſen, weil die Lieferfirmen die Lieferzeiten wegen Ueberlaſtung mit Aufträ⸗ gen, Mangel an Facharbeitern oder aus ſonſtigen Gründen oft nicht einhalten könn⸗ ten. Die Friſt für die Einbringung des An⸗ trags auf Erlaß hat keine Aenderung erfah⸗ ren. Es werden nach wie vor nur ſolche An⸗ träge berückſichtigt, die ſpäteſtens am 31.De⸗ zember 1933 beim Finanzamt geſtellt worden maren. Für Anträge von Schiffahrtsbetrie⸗ ben gelten die erlaſſenen beſonderen Beſtim⸗ mungen entſvrechend. Weinheimer Schweinemarkt Zugeführt 527 Stück, verkauft 315 Stück. Milch ſchweine das Stück 5—11, Läufer das Stuck 12— 28 Mark. Marktverlauf mittel 3 ä—————— —