&.-Drhannimachungen (Parteiamtliche Veröffentlichungen der Ortsgruppe Viernheim der N. S. D. A. P., NS⸗Formationen und der NS. Gliederungen) 1. Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 NSDAP-⸗Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr NSDAP⸗Kaſſenverwaltung: Jeden Donnerstag 20-22 Uhr Amt für Beamte und RDB: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr NSKOV(Kriegsopfer⸗Verſorgung): Jeden Dienstag und Donnerstag 19—21 Uhr NS⸗Hago: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr 2. Geſchäftsſtelle Lorſcherſtraße 4: NSBO und Deutſche Arbeitsfront: Jeden Montag, Mittwoch und Freitag 19—21 Uhr 3. Geſchäftsſtelle Saarſtraße 9(Freiſchütz) NS Funk⸗Ortsgruppe Viernheim: Jeden Dienstag und Freitag 18— 20 Uhr. 1 daß ſich unſere Geſchäftsſtelle von jetzt ab in der Repsgaſſe 10(bei Adler) befindet. Heil Hitler! Münkel, Geſchäftsf. N. F. K. O.. Viernheim. Am kommenden Sonntag, den 15. Juli 1934 findet in Lam⸗ pertheim die Einweihung des Kriegerehren⸗ mals unſerer gefallenen Kameraden ſtatt. Es iſt Pflicht eines jeden Kameraden, ſich an der Einweihungsfeierlichkeit zu beteiligen. Treff⸗ punkt aller Kameraden auch derjenigen, die mit den Rädern fahren wollen um ¼1 Uhr am Staats bahnhof. gez. Seelinger Lokales Viernheim, 13. Juli »Zur Nundfunkrede des Führers. Das Polizeiamt Viernheim macht darauf auf- merkſam, daß bei der heute Abend ſtattfindenden Rundfunkübertragung der Rede des Führers alle ſtörenden Geräte und Motoren von 19.50 Vom Arbeitsdienſt. 600 Arbeits- männer der Arbeitsdienſtgruppe 255 wurden ver⸗ pflichtet. Der Führer der Gruppe 255 des Ar⸗ beitsdienſtes, Arbeitsführer Preuſchen, nahm in Lorſch die Verpflichtung von 600 neuen Arbeits⸗ männern vor. Die jungen Kameraden aus den ſechs Abteilungen der Gruppe waren mit ihren Fahnen in der Nähe der Autobahnbauſtelle auf⸗ marſchiert, um angeſichts dieſes Werkes, das um der Größe Deutſchlands willen geſchaffen wird, den Eid zu leiſten, ſechs Monate lang ſelbſtlos und opferbereit dem Valerlande zu dienen. § Die Jahl der Tierärzte beträgt nach dem Stande vom 1. Juli 1933 rund 7000 Perſonen. Buntes Allerlei Pflanzen als Wettecpropheten. Der auf⸗ merkſame Beobachter kann häufig feſtſtellen, daz manche Pflanzen, beſonders Blumen, regelrechte Wetterpropheten ſind. So kündet die ſog. Wetterdiſtel aufkommenden Regen durch Schließen ihrer Blüten an. Aehnlich Der Führer ſpricht heute Freitag abend s Uhr über alle deutseben Sender Jeder Volksgenosse muss diese wichtig c Rede des Führers hören. Am Rathau wird ein Grosslautsprecher angebrach. Die Gastwirtschaften werden ersueh ihre Rundfunkgeräte einzuschalten un ſunlelctr Ane (Viernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1.40 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratis⸗Beilagen: wöchentlich den„Illuſtrierten Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Aelteſte Tageszeitung am Platze— Erfolgreiches Inſertionsorgan am Main, Verantwortlich für Ae 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt en Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim. 2 Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg. Viernheimer Zeitung (Viernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig, bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim D. A VI. 1085 ihre Gasträume für Besueher o h 1% Nr. 161 Samstag, den 14. Juli 1934 51. Zahraana Uhr ab(7.50 Uhr abends) abzuſtellen ſind. Es Trinkzwang kur Verfügung zu stellen“ macht es auch der Sauerklee, der überall bei wird ferner erwartet, daß überall, wo die Rede N. 5. C. O. und D. A. F. Betr.„Arbeitertum“ Die Bezieher der Zeitſchrift„Arbeitertum“ können die Abnahme des Heftes nicht ver⸗— weigern, bevor ſie das Abonnement gekündigt haben. Die Kündigung kann nur von Monat zu Monat geſchehen und muß ſie ſpäteſtens bis zum 15. eines jeden Manats bei der Dienſtſtelle der N S. B. O. eingegangen ſein. Kraft durch Freude. Rheinfahrt Anfang Auguſt. Anfang Auguſt veranſtaltet die NS. Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ einen Familienausflug, Ziel St. Goar(Lorelei). Die Fahrt geht bis nach Mainz mit einem Sonderzug, von Mainz ab mit einem der größten Rhe indampfer. Ruckſack⸗ verpflegung. Der Fahrpreis beträgt für die Hin: und Rückfahrt ungefähr RMk. 3.— Zu dieſem Familienausflug, an dem wieder der ganze Kreis Heppenheim teilnimmt, laden wir die Bevölkerung Viernheims herzlich ein. Reichsluftſchutzbund, Ortsgr. Viern⸗ heim. Um es jedem zu ermöglichen die Rede des Führers am Freitag abend anzuhören, fällt die angeſetzte praktiſche Uebung aus. Dieſelbe findet dafür am Montag abend um 20.45 Uhr im Schillerſchulhof ſtatt Es haben dabei anzutreten Untergruppe Ill u. IV Daſelbſt werden auch die Kursbeſcheinigungen Ruhe bewahrt wird. Sterbetafel. 69, im Alter von 67 Jahren. Beerdigung wird noch bekanntgegeben R. I. P. *Der erſehnte Regen iſt einge⸗ troffen. Nach all der Hitze der letzten Tage hat ſich alles Lebeweſen nach einem erfriſchenden Regen geſehnt, der nun auch heute eingetroffen iſt. Für die Feldfrüchte iſt dieſer Regen von beſonderer Bedeutung, zumal dieſe unter der anhaltenden Trockenheit ſehr gelitten haben. * Spieler der Sportvereinigung. Beachtet den Vereins-Anzeiger in vorliegender Ausgabe und meldet Euch ſofort beim Sport— leiter Georg Sommer, zum Pflug, damit ihr an den kommenden Verbandſpielen teilnehmen könnt. Beſucht das Training. Alle noch fern⸗ ſtehenden Sportler, die unſerem Verein bei— treten wollen melden ſich ebenfalls ſofort, damit die Paßangelegenheiten erledigt werden können. An Jugendliche und Schüler, die unſeren ſchönen Fußballſport pflegen wollen, ergeht ein beſonderer Ruf zum Beitritt zu unſerem Verein. Auch ausgegeben. Gleichzeitig geben wir bekannt, dieſe melden ſich ſofort beim Sportleiter. zu hören iſt, von allen Volksgenoſſen die größte Heute Nacht um halb 2 Uhr verſchied nach kurzem Leiden Frau Kat⸗ harina Wunder geb. Emig, Adolf Hitleſtr. Die Zeit der uns in den Wäldern wächſt. Er ſchließt bereits 5—6 Stunden, bevor es regnet, ſeine Blüten und ſagt dadurch dem Wanderer, daß er in einigen Stunden mit Regen zu rechnen hat. Man kann ſich ziemlich gut auf dieſen Wet⸗ terpropheten verlaſſen. Und der Grund für dieſe ſeltſame Eigenſchaft der erwähnten Blu⸗ men? Sie ſind ſo zart gebaut, daß ſie be⸗ reits bei der leichteſten Anreicherung der Luft mit Feuchtigkeit darauf reagieren und zum Schutz gegen die Näſſe ihre Blüten ſchließen. Die Türken— nicht mehr die ſtärkſten Raucher. Auf die Frage nach dem 010 wo am meiſten geraucht wird, hätte man ruher ohne weiteres geantwortet: die Türkei. Der klaſſiſche Raucher ſtand uns in Geſtalt eines wohlbeleibten Untertanen des Sultans vor Augen, der mit wohllüſtigem Behagen dicke Rauchwolken aus ſeiner„Nardgileh“ aufſteigen läßt. Es war dies das klaſſiſche Bild, das alle Zigarettenſchachteln ſchmückte. Heute haben ſich die Zeiten geändert, und die Türkei hat ihre Vorzugsſtellung eingebüßt. Aus den Statiſtiken, die eine engliſche Wirt⸗ ſchaftszeitung veröffentlicht, ergibt ſich die Tatſache, daß Holland das Land iſt, wo ge⸗ genwärtig am ſtärkſten geraucht wird. Jeder Bürger der Niederlande verbraucht danach im Durchſchnitt 60 Gramm Tabak in der Woche. Hinter Holland kommen die Ver⸗ einigten Staaten mit einem mittleren Ver— brauch von 58 Gramm Tabak auf den Kopf. Es folgen England und Belgien. Anfuhr 700 Ztr. Alle Rundfunkgeräte am Orte sin einzuschalten. Jeder Volksgenos muss die Rede des Führers hören Weinheimer Obstgrossman vom 12. Juli 1934 Pfirſiche, 1. Sorte 17-23 Pfg. Pfirſiche, 2. Sorte 11—16 Pfg. Birnen, 1. Sorte 13-15 Pfg. Birnen, 2. Sorte 6—12 Pfg. Aepfel 8—12 Pfg. Pflaumen 11-18 Pfg. Zwetſchgen 19— 23 Pfg. Spillinge 14—18 Pfg. Mirabellen 10 18 Pfg. Aprikoſen 23— 30 Pfg. Stachelbeeren 6—11 Pfg. Himbeeren 26— 30 Pfg. Sauer⸗Kirſchen 8—12 Pfg. Türk⸗Kirſchen 10-13 Pfg. Johannisbeeren 10-12 Pfg. Bohnen 10—17 Pfg. Reineclauden 8- 12 Pfg. Nachfrage gut. Andreas Hofer 0 Sonntag, den 15. Juli 2 Aufführungen Beginn der ersten Aufführung nachmittags 3 Uhr Preise: RM. 060, 1.00, 1.50, 2 00 Abends punkt ½9 Uhr vollständige ungekürzte Macht- Vorstellung mit wirkungsvoller Bühnen- und Wald- Beleuchtung! Ermähigte Preise: RM. 0.50, 0 80, 1.20. Keine Vergünstigungen. Schulpflichtige Kinder haben keinen Zutritt. zu verkaufen. Kiesſtr. 27 Naturreiner Ibs tei ien ſehr be⸗ kömmlich, ab 3 Ltr. 428 Bei Faßbezug, frei Kell. billiger Aus gl Branntwein Mk. 1. 90 Arennepel U. Helerel Ludwig Lamberth Vornehme Tätigk. vom eig. Büro Verdienſt⸗ möglichk. 400.— mon. u. mehr. Anfr. an Ludw. Vereins⸗Anzeiger Geſangverein„Sängertreue“. Samstag abend 9 Uhr Singſtunde. beim Gartenfeſt in Altenbach. Abfahrt mittags 1 Uhr am Lokal. Fahrpreis bei Beteiligung von 70 Perſonen ca 50 Pfg. Alle Mitglieder mit Angehörkgen ſind herzlichſt eingeladen. Sportvereinigung„Amicitia“ 09 Viernheim. Zu den kommenden Verbaudsſpielen müſſen die Spieler namentlich gemeldet werden. Wir fordern deshalb alle unſere aktiven Spieler auf- die ſich an den Verbandsſpielen beteiligen 1. wollen, ſich ſofort beim Sportleiter Georg Sommer, zum Pflug, zu melden. tretende Spieler für Schüler-, Jugend. und Obere Mannſchaften wollen ſich ebenfalls ſo— ſort melden, damit die Paßangelegenheiten ge— regelt werden köunen. kann an den Spielen nicht teilnehmen. Kaninchen- u. Geflügelzuchtverein 1916. Sams- tag den 14. 7. abends 8 ½¼ Uhr bei Mitgl. M. Herbert Gaſthaus„Zum gold. Karpfen“ Monatsverſammlung.(Ortsausſtellungen) Um zahlreiches Erſcheinen bittet. Der Vorſtand. Am Sonntag Beteiligung Der Vorſitzende. Neuhinzu⸗ Wer ſich nicht meldet, Der Vorſtand. Doile, Wolters⸗ lage Kr. Oſter⸗ burg/ Altm. Knz. S. Alt⸗ 2 Papier zum Feueranzünden wird wieder JJC. e addamamaodaqpagagaggagggagagaaggagaagaaagagagagag Auch unentgeltlich Belanntmachung Betr.: Die Gemeindegetränkeſteuer. Wir erinnern hiermit die Wirte an Ein⸗ reichung der Getränkeſteuer⸗Erklärung für den Monat Juni 1934. Viernheim, den 11. Juli 1934. angehörigen. vorzulegen). Bürgermeiſterei Viernheim Bechtel vorlegen. abgegeben (Säcke ſind mit⸗ zubringen) Viernheimer Anzeiger Zuſatzrenten. Gemeindehaſſe Morgen Vormittag Auszahlung der Militär- werden. Bekanntmachung Betr. Mietunterſtützung aus Anlaß der Sondergebäudeſteuer in i Ri. 1934. 5 Für das Rj. 1934 wird auf Grund der Feſtſetzung i Staatsvoranſchlag Mietunterſtützung gewährt. Richtlinien ſind die Gleichen wie im Vorjahr. Einſchränkung der zur Verfügung ſtehenden Mitteln eingetrete iſt, können wir deshalb nur den Aermſten der Arme eine Unterſtützung gewähren. Die maßgebende Da eine weiter Die Anträge der bedürftigen Mieter werden im Sitzungs ſaale des Rathauſes wie folgt entgegengennmmen: Montag, den 16. Juli 1934, vormittags für Kleinrentner, Sozialrentner, Ortsarme und ſonſtige Hilfsbedürftige. „Dienstag, den 17. Juli 1934, vormittags für Alu- und Kru- Empfänger. a ö Mittwoch, den 18. Juli 1934, vormittags für Wolu⸗Emp fänger von Buchſtabe A— F. Donnerstag, den 19. Juli 1934, Empfänger von Buchſtabe G. Freitag, den 20. Juli 1934, fänger von Buchſtabe M3. Es empfiehlt ſich im Intereſſe einer ſchnelleren Geſchäfts⸗ 1 ö abwicklung, daß die Antragſteller folgende Angaben auf einem Blatt Papier niederſchreiben und mitbringen: 1 a) Namen, Beruf und Verdienſt(Lohnbeſcheinigungen ſind un bedingt vorzulegen) der den Haushalt teilenden Familien- 1 b) Höhe der monatlichen Miete.(Das Mietbuch oder eine Be⸗ ſcheinigung des Hausbeſitzers über die Höhe der Miete iſt Arbeitsloſe müſſen außer den vorgenannten Unterlagen 1 auch noch die Stempelkarten laufend vom 1. April 1934 ab Wir machen ausdrücklich darauf aufmerkſam, daß Anträge, Wo die erwähnten Beſcheinigungen fehlen, nicht weitergegeben vormittags für Wolu⸗ 15 vormittags für Wolu-⸗Emp⸗ 13 Deine Zeltungsanzeige und Dein Druckauſtrag schaffen N rbeit Böller. 2 mmm e Bedeutende Volks versicherung sucht für Viernhelm zwel tüchtige Vertreter bei gutem Verdienst. Schriftliche Angebote unter X. W. 113 an den Verlag dieſes Blattes erbeten. N 6 Mredenz echt Eiche, erſtklaſſige Schrei⸗ nerarbeit, gebraucht in tadel⸗ loſem Zuſtand, ſehr billig abzugeben. M. Lauber Auch können Anträge, die ausſichtslos ſind, zurückgewieſen werden. Wir bitten deshalb die hier in Frage kommenden Perſonen dies zu beachten. 5 Gegen die von uns erteilten Beſcheide ſteht dem Betref⸗ fenden ein Beſchwerderecht nicht zu. Für hilfsbedürftige Hauseigentümer wer⸗ den diesbezügliche Anträge erſt ſpäter aufgenommen. Be⸗ ſondere Bekanntmachung hierüber folgt. Viernheim, den 9. Juli 1934. Bürgermeiſterei Viernheim 1 1 Mannheim 8 3, 7 3 Bechtel Die Vorgänge am 30. Juni Die Kanzlerrede im Reichstag— Mißſtände in der HA⸗Führung— Geplante neue Nevolution— Der Machthunger des Stabschefs Röhm Berlin, 14. Juli. Vor einem dichtgefüllten Hauſe und überfüllten Tribünen— auch das diploma⸗ tiſche Korps war faſt vollzählig anweſend—. hielt im Reichstag der Führer und Kanzler am Freitagabend ſeine große Rede, die im Inland und Ausland mit größ— ter Spannung erwartet wurde. Alle deut⸗ ſchen Sender und viele ausländiſchen Ra⸗ dioſtationen verbreiteten die Rede. Nachdem Reichstagspräſident Göring die Sitzung für eröffnet erklärt hatte, erteilte er dem Führer das Wort, der einleitend erklärte, daß er von dieſer Stelle aus zum deutſchen Volke ſpreche, um die Vor- gänge am 30. Juni darzulegen. Der Kanzler betonte, daß die nationalſoziali⸗ ſtiſche Regierung am 30. Januar 1933 ein Chaos übernommen hätte, das die not— wendige Folge der Mißwirtſchaft der 14 Jahre der Parteienherrſchaft war. Der Füh— rer wies dann auf die unbeſtrittenen Er— folge in der 18monatigen Regierungszeit hin, die ſich beſonders in der ungewöhnlich ſtarken Verminderung der Ar⸗ beitsloſigkeit ausdrückten. Der Kanzler gab dann einen Ueberblick über die wirtſchaftlichen Schwierigkeiten und betonte, daß ſie gelöſt werden. Alle Pro⸗ bleme werden wir mit unbändiger Entſchloſ— ſenheit löſen, immer aus der Sorge heraus, unſerem Volk in ſeinem Daſeinskampf zu helfen. Es gibt kaum ein Gebiet unſeres na⸗ tionalen, politiſchen, wirtſchaftlichen und ſonſtigen Lebens, auf dem wir nicht Bahn⸗ brechendes geleiſtet haben. Der beſte Be⸗ weis für die Richtigkeit dieſer Behauptung ſt die Einſtellung des deutſchen Volkes ſelbſt In all ſeinen Lebensſchichten hat es ſich zum neuen Regiment bekannt. Angefangen bei den alten treuen und un⸗ erſchütterlichen Kämpfern unſerer Bewegung, bis zu den neugewonnenen Millionenmaſſen unſerer Arbeiter ſtellen ſie das geſunde Ele⸗ ment unſeres Volkes dar. Hunderttauſende an Mitgliedern unſerer früheren bürgerlichen Geſellſchaft bemühen ſich im neuen Staat den ſede zum deutſchen Volke zu ſuchen und zu inden. Die negativen Kräfte Dieſer poſitiven Welt des Deutſchtums, der Verkörperung der wirklichen Werte unſeres Volkes, ſteht freilich auch eine kleine nega⸗ tive gegenüber. Am Werk der deutſchen Geneſung und Erhebung nehmen keinen inneren Anteil: erſtens die kleine Schicht jener internationa- len Volkszerſetzer, die als Apoſtel des weltanſchaulichen, politiſchen und wirt⸗ ſchaftlichen Kommunismus eee die Völker zerſetzen, die Ordnung auflöſen und ſich bemühen, das Chaos herbeizuführen. Auch in Deutſchland verſuchen noch ein⸗ zelne dieſer Narren und Verbrecher immer en ihre deſtruktive Tätigkeit auszu⸗ Üben. Die zweite Gruppe der Unzufriede⸗ nen beſteht in jenen politiſchen Führern, die durch den 30. Januar ihre Zukunft als er⸗ ledigt empfinden, ohne ſich mit der Unwider⸗ ruflichkeit dieſer Tatſache abfinden zu kön⸗ nen. Eine dritte Gruppe deſtruktiver Elemente ergibt ſich aus jenen Revolutio⸗ nären, die im Jahre 1918 in ihrem früheren Verhältnis zum Staat erſchüttert und ent, wurzelt worden ſind und damit überhaupt jede innere Beziehung zu einer geregelten abe Geſellſchaftsordnung verloren aben. a Wir alle haben einſt unter der furchtbaren Tragik gelitten, daß wir als gehorſame und pflichtgetreue Soldaken plöhlich einer Revolte von Meuterern gegenüberſtanden, die es fer⸗ 11g a ſich in den Beſitz des Staates zu ſetzen. Nun zwang uns die Revolution der Deſer— teure und Meéuteter die innere Loslöſung von dieſen Begriffen auf. Wir konnten den neuen Uſurpatoren keine Achtung ſchenken, Ehre und Gewiſſen zwangen uns, ihnen den Gehor— ſam aufzuſagen, Liebe zur Nation und zum Vaterland verpflichteten uns, ſie zu bekriegen. Nicht den Willen und das Selbſtbeſtim⸗ mungsrecht des deutſchen Volkes wollten wir vergewaltigen, ſondern nur die Vergewalti⸗ ger der Nation verjagen. Und als wir endlich, legitimiert durch das Vertrauen dieſes Volkes, die Konſequenzen aus unſerem 14jährigen Kampfe zogen, da geſchah es nicht, um in einem Chaos zügel— loſe Inſtinkte austoben zu laſſen, ſondern nur um eine neue und beſſere Ordnung zu be— gründen. Die Revolution iſt für uns kein per⸗ manenter Zuſtand. Wenn der natürlichen Entwicklung eines Vol— kes mit Gewalt eine tödliche Hemmung auf⸗ erlegt wird, dann mag die künſtlich unter⸗ brochene Evolution durch einen Gewaltakt ſich wieder die Freiheit der natürlichen Entwick⸗ lung öffnen. Allein, es gibt keinen Zuſtand einer permanenten Revolution oder gar eine ſegensreiche Entwicklung mittels periodiſch wie— derkehrender Revolution. Ich habe unter den zahlloſen Akten, die ich in der vergangenen Woche durchzuleſen verpflichtet war, auch ein Tagebuch gefunden mit den Aufzeichnungen eines Mannes, der 1918 auf die Bahn des Widerſtandes gegen die Geſetze geworfen wur⸗ de und nun in einer Welt lebt, in der das Geſetz an ſich zum Widerſtand zu reizen ſcheint. Ein erſchütterndes Dokument. Ein Einblick in die Mentalität von Menſchen, die, ohne es zu ahnen, im Nihilismus ihr letz— tes Glaubensbekenntnis gefunden haben. Un⸗ fähig zu jeder Mitarbeit, gewillt gegen jede Ordnung Stellung zu nehmen, erfüllt von Haß gegen jede Autorität, findet ihre Unruhe und Unraſt nur Befriedigung in der dauern⸗ den gedanklichen und konſpirativen Beſchäf⸗ tigung mit der Zerſetzung des jeweils Be⸗ ſtehenden. Die meiſten von ihnen hat ſchon im Laufe des Kampfes die innere Diſziplin⸗ loſigkeit von der disziplinierten nationalſozia⸗ liſtiſchen Bewegung fortgeführt. Der letzte Reſt ſchien nach dem 30. Januar ausgeſchie⸗ den zu ſein. Ich muß aber auch der vierten Gruppe gedenken, die manchesmal, vielleicht ſogar ungewollt, aber dennoch eine wahrhaft de— ſtruktive Tätigkeit ausübt. Es ſind dies jene Menſchen, die eine ver⸗ hältnismäßig kleinen Geſellſchaftsſchicht an⸗ gehören im Nichtstun Zeil und Anlaß findet ur mündlichen Berichkerſtaktung über all das, was geeignet iſt, eine ebenſo inkereſſante wie wichtige Abwechſlung in ihr im übrigen vollſtändig belangloſes Leben zu bringen. Die Arbeik des Wiederaufbaues unſeres Volkes und dadurch die Arbeit unſeres Vol kes ſelbſt iſt nur möglich, wenn das deutſche Volk in innerer Ruhe, Ordnung und Diſzi⸗ plin ſeiner Führung folgt und vor allem, wenn es ſeiner Führung verkraut. Denn nur das Verkrauen und der Glaube an den neuen Staat haben es ermöglicht, die gro- ßen Aufgaben in Angriff zu nehmen und zu iöſen, die uns die früheren Zeiten geſtellt halten. f Wenn auch das nationalſozialiſtiſche Regime von Anfang an ſich mit dieſen verſchiedenen Gruppen abfinden mußte und auch abgefun⸗ den hat, ſo trat doch ſeit einigen Monaten eine Stimmung auf, die man endlich nicht mehr auf die leichte Schulter nehmen konnte. Das erſt vereinzelte Geſchwätz von einer neuen Revolution, von einer neuen Umwälzung, von einem neuen Aufſtand wurde allmählich ſo intenſiv, daß nur eine leichtſinnige Staats⸗ führung darüber hätte binweaſehen können. Mitte März habe ich veranlaßk, Vorbereitun— gen zu treffen, für eine neue Propagandawelle. Sie ſollte das deutſche Volk gegen den Ver⸗ ſuch einer neuen Vergiftung immuniſieren. Gleichzeitig damit aber gab ich auch an ein— zelne der Parteidienſtſtellen den Befehl, den immer wieder auftauchenden Gerüchten einer neuen Revolution nachzugehen, und wenn mög— lich, die Quellen dieſer Gerüchte aufzufinden. Es ergab ſich, daß in den Reihen einiger höherer SA-Führer Tendenzen auftraten, die zu ernſteſten Bedenken Anlaß geben mußten. Es waren zunächſt allgemeine Erſcheinungen, deren innere Zuſammenhänge nicht ohne wei— teres klar waren. Mißzſtände in der 5A 1. Meinem ausdrücklichen Befehl und ent— gegen mir gegebenen Erklärungen durch den früheren Stabschef Röhm war eine Auf— füllung der S A in einem Umfange ein— getreten, die die innere Homogenität dieſer einzigartigen Organiſation gefährden mußte. 2. Die nationalſozialiſtiſche weltanſchauliche Erziehung trat in den erwähnten Bereichen einzelner höherer S A-Dienſtſtellen mehr und mehr zurück. 3. Das naturgegebene Verhältnis zwiſchen Partei und SA begann ſich langſam zu lok— kern. Mit einer gewiſſen Planmüßigkeit konnten Beſtrebungen feſtgeſtellt werden, die SA von der ihr von mir geſtellten Miſſion mehr und mehr zu entfernen, um ſie anderen Aufgaben und Intereſſen dienſtbar zu ma— chen. 4. Die Beförderungen zu SA-Führern lie— ßen bei Nachprüfung eine vollſtändig ein— ſeitige Bewertung eines rein äußeren Kön— nens oder oft auch nur einer vermeintlichen intellektuellen Bewegung erkennen. Die große Zahl älteſter und treueſter SA-Män⸗ ner trat immer mehr bei Führerernennun— gen und Stellenbeſetzungen zurück, während der in der Bewegung nicht ſonderlich hochge⸗ achtete Jahrgang 1933 eine unverſtändliche Bevorzugung erfuhr. 5. Das Auftreten dieſer zum großen Teil mit der Bewegung überhaupt nicht verwach⸗ ſenen einzelnen SA⸗Führer war ebenſo un⸗ nationalſozialiſtiſch, wie manchesmal geradezu abſtoßend. Ich habe auf dieſe und eine Reihe weiterer Mißſtände den Stabschef Röhm hin⸗ gewieſen, ohne daß irgend eine fühlbare Ab⸗ hilfe, ja auch nur ein erkennbares Eingehen auf meine Ausſtellungen eingetreten wäre. Im Monat April und Mar nahmen dieſe Klagen ununterbrochen zu. Zum erſten Mal erhielt ich in dieſer Zeit auch aktenmäßig belegte Mit⸗ teilungen über Beſprechungen, die von ein⸗— zelnen höheren SA-Führern abgehalten wor— den waren und die nicht anders als mit„gro— ber Ungehörigkeit“ bezeichnet werden mußten. Zum erſten Mal wurde in einigen Fäl⸗ len unleugbar bewieſen, daß in ſolchen Be⸗ ſprechungen Hinweiſe auf die Notwendigkeit einer neuen Revolution gegeben wurden, daß Fühter die Aufforderung erhielten, ſich für eine ſolche neue Revolution innerlich und ſach⸗ lich vorzubereiten. Stabschef Röhm verſuchte, alle dieſe Vor— gänge in ihrer Wirklichkeit abzuſtreiten, und erklärte ſie als verſteckte Angriffe gegen die SA. Die Belegung einzelner dieſer Vorfälle durch Angaben Beteiligter führte zur ſchwerſten Mißhandlung dieſer Zeugen, die meiſt aus den Reihen der alten SA ſtammten. Schon Ende April war ſich die Führung der Partei ſowie eine Anzahl davon berührter ſtaatlicher Einrichtungen im Klaren darüber, daß eine beſtimmte Gruppe höherer SA-Führer be⸗ wußt zur Entfremdung der SA von der Parte ſowie den ee ſtagtlichen Inſtitu⸗ onen beitrug, oder dieſe zumindeſt nicht verhinderte. Der Verſuch, auf dem normalen Dienſtwege Abhilfe zu ſchaffen, blieb immer wieder er⸗ folglos. Stabschef Röhm ſicherte mir per⸗ ſönlich immer wieder Untersuchung der Fälle und Entfernung der Schuldigen bezw. deren Maßregelung zu. Eine ſichtbare Wandlung trat nicht ein. Im Mai liefen bei einigen Partei- und Skaatsſtellen zahlreiche Anklagen über Verſtöße höherer und milkklerer SA Führer ein. Von verhetzenden Reden bis zu unerträgli— chen Ausſchreitungen führte hier eine ge— rade Linie. Miniſterpräſident Göring hatte ſchon vorher für Preußen ſich be⸗ müht, die Autorität der nationalſozialiſtiſchen Staatsführung über den Eigenwillen einzel— ner Elemente zu ſetzen. In anderen Ländern waren bisweilen Parteidienſtſtellen gezwun— gen, gegen einzelne unerträgliche Ausſchrei— tungen Stellung zu nehmen. Einige Verant— wortliche wurden verhaftet. Fehler und Irr— tümer mögen im einzelnen unterlaufen, ſie ſind auszumerzen. Schlechte Aufführung, Trunkenheitsexzeſſe, Beläſtigung friedlicher, anſtändiger Menſchs aber ſind eines Füh— rers unwürdig, nicht nationalſozialiſtiſch und im höchſten Maße verabſcheuungswürdig. Ich wünſche nicht, daß Nationalſozialiſten wegen ſolcher Delikte milder beurkeilk und beſtraft werden als ſonſtige Volksgenoſſen ſondern ich erwarke, daßßz ein Führer, dei ſich vergißt, ſtrenger beſtraft wird als in gleichen Fall ein unbekannter Mann. Die Entſchloſſenheit der nationalſozialiſti⸗ ſchen Staatsführung, ſolchen Exzeſſen einzel, ner unwürdiger Elemente, die Partei und SA nur mit Schande beladen, ein Ende zu bereiten, führte zu ſehr heftigen Gegenwirkungen vonſeiten des Skabschefs. Erſte nationalſozialiſtiſche Kämpfer, die zum Teil faſt 15 Jahre lang für den Sieg der Bewegung gerungen hatten und nun als hohe Staatsbeamte an führenden Stellen unſeres Staates die Bewegung repräſentie— ren, wurden wegen Vorgehens gegen ſolche Clemente zur Verantwortung gezogen, da Stabschef Röhm verſuchte, dieſe älteſten Streiter der Partei durch Ehrengerichte, die ſich zum Teil aus jüngſten Parteigenoſſen oder ſogar aus Nichtparteigenoſſen zuſam— menſetzten, maßregeln laſſen. Dieſe Ausein- anderſetzungen führten zu ſehr ernſten Aus— ſprachen zwiſchen dem Srabschef und mir, in denen mir zum erſten Mal Zweifel in die Loyalität dieſes Mannes aufſtiegen. Auf gefährlichem Wege Es konnte vom Monat Mai ab keinen Zweifel meht geben, daß Stabschef Röhm ſich mit ehrgeizigen Plänen beſchäftigte, die im Falle ihrer Verwirklichung nur zu ſchwe⸗ im Falle ihrer Verwirklichung nur zu ſchwer⸗ ſien Erſchütterungen führen konnten. Stabschef Röhm begann ſich nicht nur innerlich, ſondern auch mit ſeinem geſamten äußeren Leben von der Partet zu entfernen. Alle die Grundſätze, durch die wir groß ge— worden waren, verloren ihre Geltung. Das Schlimmſte war, daß ſich allmählich aus einer beſtimmten gemeinſamen Veranlagung heraus in der SA eine Sekte zu bilden begann, die den Kern einer Verſchwörung nicht nur gegen die normalen Auffaſſungen eines geſunden Volkes, ſondern auch gegen die ſtaatliche Sicherheit abgab. Die im Monat Mai vorgenommenen Durchprüfungen der Beförderungen in eini⸗ en beſtimmten S A⸗Gebieten führten zur pecklichen Erkenntnis, daß Menſchen ohne Rücksicht auf nationalſozialiſtiſche und SA⸗ Verdienſte in SA⸗Stellungen befördert wor⸗ den waren, nur weil ſie zum Kreiſe dieſer be⸗ ſonders Veranlagten gehörten. Einzelne, Ihnen wohl bekannte Vorgänge, z. B. der des Standartenführers Schmidt in Breslau, enthüllten ein Bild von Zuſtän⸗ den, die als unerträglich angeſehen werden mußten. Mein 5 beg dagegen einzuſchreiten, wurde theoretiſch befolgt, tatſächlich aber ſa⸗ botiert. Allmählich entwickelten ſich aus der Füh⸗ rung der SA drei Gruppen: eine kleine Gruppe von durch gleiche Veranlagung zu⸗ ſammenhaltenen Elementen, die, zu jeder Hano⸗ lung fähig, ſich blind in der Hand des Stabs⸗ chefs Röhm befanden. Es waren dies in erſter Linie die SA⸗Führer Ern ſt aus Ber⸗ lin. Heines in Schleſien. Haun in Sach⸗ 15 Heyde brechen Pommern. Neben dis⸗ en ſtand eine zweite Gruppe von Füh⸗ rern der SA, die innerlich nicht zu dieſem Kreiſe gehörte, allein aus einfacher ſoldati⸗ ſcher Auffaſſung ſich dem Stabschef Röhm zum Gehorſam verpflichtet fühlte. Und die⸗ ſen gegenüber ſtand eine dritte Gruppe von Führern, die aus ihrer inneren Abner⸗ gung und Ablehnung kein Hehl machte und daher zum Teil von verantwortlichen Poſten entfernt worden waren, zum anderen Teil bewußt beiſeite geſchoben und in vieler Be⸗ ziehung außer Betracht gelaſſen wurden. An der Spitze dieſer folge ihrer grund⸗ ätzlichen Anſtändigkeit abgelehnten alten SA⸗ Führer ſtand der heutige Stab schef Lutze ſowie der Führer der SS Himmler. 5 einer nahezu fü gen könnten. rüchte zu Ohren einzubeziehen. Ohne mich jemals davon zu verſtändigen und ohne daß ich es zunächſt auch nur 1515 . Salbschef Röhm durch Vermittlung eines urch und durch korrupten Hochſtaplers, eines herrn von A., die Beziehungen zu Schleich e Aae General er war der Mann, der dem int Wunſche des Skabschefs Röhm den dußeren he e 5 Ausdruck verlieh. 2 Er war es, der konkret die ö e verkrat, daß eff das heukige deut Regi A ee d 1 8 2. vor allem die Wehrmacht und ſämt⸗ liche nationalen Verbände in 155 gab zi. ſammengefaßzt werden müßten, daß 3. der dafür allein gegebene Mann nur Stabschef Röhm ſein könnte, daß 4. Herr von Papen entfernt müßte und er bereit ſein würde, die eines Vizekanzlers einzunehmen. „Die Durchführung dieſer Vorſchläge des 9 8 117 Schleicher mußte ſchon in Pu auf meinen nie zu überwi Widerſtand ſtaßen. Ich habe ſeik 14 Jahren unentwegt verſichert, daß die Kampforgani⸗ ſationen der Partei politiſche Inſtitutionen ſind, die nichts zu tun haben mit dem Heere. Es wäre ſachlich in meinen Augen eine Desavouierung dieſer meiner Auffaſ⸗ ſung und 14jährigen Politik geweſen, an die Spitze des Heeres nun den Führer der SA zu berufen. Zweitens wäre es mir menſch⸗ lich unmöglich geweſen, jemals in dieſen Vorſchlag des Generals von Schleicher einzu⸗ willigen. Vor allen aber:. Die oberſte Spitze der Armee iſt der Ge⸗ neralfeldmarſchall und Reichspräſident. Ich habe als Kanzler in ſeine Hand meinen Eid abgelegt. Seine Pecſon iſt für uns alle un⸗ antaſtbar. Mein ihm gegebenes Verſprechen, die Armee als unpolitiſches Inſtrument des a 1120 iſt für mich bindend 5 ſter Ueberzeugung un i e oc zeugung und aus meinem Es wäre mir weiter eine ſolche Handlung auch menſchlich unmöglich geweſen, gegenüber dem Wehrminiſter des Reiches. Ich und wir alle ſind glücklich, in ihm einen Ehren⸗ mann ſehen zu können vom Scheitel bis zur Sohle. Es gibt im Staate nuc einen Wafſenträ⸗ ger, die Wehrmacht, und nur einen Trä⸗ ger des politiſchen Willens: dies iſt die 0 Nationalſozialiſtiſche Partei. Jeder Gedanke eines Eingehens auf die Pläne des Generals von Schleicher wü 15 nerſeits aber nicht nur eine Treuloſigkeit ge— genüber dem Generalfeldmarſchall und dem Neichswehrminiſter geweſen, ſondern auch eine Treuloſigkeit gegenüber der Ar— mee. Weiter aber könnte ich auch nicht ohne zwingendſten Grund die Männer entfernen laſſen, die am 30. Januar mit mir das Verſprechen zur Rettung des Reiches und Vol⸗ kes gememſam abgegeben haben. Der Kanzler behandelte dann die Vorberei⸗ tung für den gewaltſamen Umſturz, ſo die Einrichtung von SA-Propagandaſtellen, die die Behauptung verbreiteten, die Reichswehr beabſichtige eine Auflöſung der SA, und ſpä⸗ ter wurde ergänzt, ich ſei leider für dieſen Plan auch perſönlich gewonnen worden. Eine ebenſo traurige wie niederträchtige Lüge! Die SA müßte nunmehr dieſem Angriff zu⸗ vorkommen und in einer zweiten Revolution die Elemente dee Reaktion einerſeits und der Kia ber beſeitigen, die Sgewalt aber der Fü N Af ate ade Führung der S2 ſelbſt 4 Zu dieſem Zwecke ſollte die SA in kürze Friſt alle notwendigen ſachlichen Vorbereſen⸗ gen treffen. Es iſt dem Stabschef Röhm gelungen, unter Verſchleierungen— unter an— würde und daß j den zählen müſſe. chen Exzeſſe und un; ken zu ſehen. Das kenntnis, werden Stelle ſei, aber perſönlich deren Falle für m Illuſtration durch rer Verbände gr chen nach Art der die mich zwingen allein in der Lage den könnte, wurde worfen und die dir faßt. Sie ſollte in ſezen mit einem mit einer Verhafti dann die eigenen meinem Namen an im geſamten Reich eingeſetzten ſonſtigen Sowohl Stabschef und eine Reihe einanderſetzung bluti ten und Aeberreſten ſollte. Engliſche und fran nen immer häufiger ſich bis Mitternacht hinzog. mit, daß ich aus zahlloſen Bern aus zahlreichen Verſicherungen und Erklärun⸗ gen alter treuee Pacteigenoſſen und ſein Füh⸗ rer den Eindruck gewonnen hätte, daß von gewiſſenloſen Elementen eine Uationalbolſche⸗ wiſtiſche Aktion vorbereitet würde, die über Deutſchland nue namenloſes Unglück brin⸗ Ich erklärte ihm weiter, daß mit auch Ge⸗ Abſicht, die Armee in den Kreis dieſer Pläne nicht 5 Ich verſicherte dem chef Röhm, daß die Behauptung, Lüge e a e 5 niederträchtige L„daß ich mi ü Die Nolle des Generals Schleicher wolle gegen die 6 dorgehen, nicht äußern könnte, daß ich aber jeden Ver⸗ ſuch, in Deutſchland ein Chaos entſtehen zu laſſen, augenblicklich perſönlich abwenden greift, von vornherein mich zu ſeinen Fein⸗ tenmal von ſich aus dieſem werde wegen der ſich häufenden unmögli⸗ 3 700 Ausmerzung dieſer Elemente der Stabschef Röhm verließ dieſe Unkerredun mit der Verſicherung, die Gerüchte ſeien teils unwahr, keils übertrieben, er werde im üb · rigen alles kun, um nunmehr nach dem Rech- aber war, daß Stabschef Röhm in der Er auf meine Perſon bei ſeinem ge; den e 0 1 keinen Umſtän⸗ unmehr die Beſeitigung meiner ſelbſt vorzubereiten. N e Zu dieſem Zwecke wurde dem größeren f Kreis del hinzugezogenen S- Führer ſchen Staat niedergeſchlagen, ehe er zur ührung anerk ürd. klärt, daß ich ſelbſt' mit dem in Ausſicht ge. be gen er e nommenen Unternehmen wohl einverſtanden den Wunſch hätte, zunächſt auf 24 Stunden bei Ausbruch 155 5.24 oder 48 Haft genommen zu werden, um ſo durch di vollzogenen Tatſachen der 0 Belaſtung enthoben zu ſein, die ſich im an⸗ müßte. Dieſe Erklärung erhält des vorſorglicherweiſe 8 bereits der Mann gedungen war, der ſhichabe den Lefehl gegeben, die et meine Beſeitigung durchzuführen hakte. Standartenführer Uhl geſtand, noch wenige Stunden vor ſeinem Tode, die Bereitwillig⸗ keit zur Durchführung eines ſolchen Befehls. Der erſte Plan zum Umſturz baſierte auf ö dem Gedanken einer Beurlaubung der SA. In dieſer Zeit ſollten mangels greifba⸗ müßten. den Stabschef, der der herzuſtellen, zu rufen, um ihn mit de vollziehenden Gewalt zu Fergie Nachdem ſich unterdes eindeutig ergeben mit einer ſolchen Bereitwilligkeit wohl unter keinen Umſtänden gerechnet wer⸗ Ueberfall auf die Regierungsgebäude Auftrag ſtattfindende abrollen la ſen zu kön⸗ nen. Die Verſchwörer rechneten 0 in auf den Plan rufen mit auch eine Zerſplitterung aller matiſch eintreten würde. führer Ernſt, Obergruppenführer Heines, Hayn 0 anderer erklärt, daß zunüchſt eine wißt Nee den Widerſachern der Gegenwart Amwälzung in Deutſchland zu reden und im⸗ mer mehr Mitteilungen ließen erkennen, von den Verſchwörern eine planmäßige Bearbeitung des Auslaudes abbrechen mußte, um mich für alle Fälle beitzuhalten. um 1 Aht nachts eihielt 10 aus Berlin und München zwei dringendſte Alacmnachrichten. Nämlich erſtens, daß für Berlin um 4 Uhe nachmittags Alarm ange⸗ ordnet worden ſer, daß zum Transport der eigentlichen Stoßformationen die Requfſition von Laſtkraftwagen befohlen und bereits im Gange ſet und daß Schlag 5 Uhr die Aktion überfallmäßig mit der Beſetzung der Regie⸗ tungsgebünde ihren Anfang nehmen ſollte. Gruppenführer Ernſt war zu dem Zweck auch t mehr nach Wieſſee gereiſt, ſondern zur perſönlichen Führung der Aktion in Berlin zurückgeblieben. Zweitens wurde in Mün⸗ chen die Alarmierung der SA bereits für 9 Uhr abends angeordnet. Die SA⸗Formatio⸗ nen wurden nicht mehr nach Hause entlaſſen, ſondern in die Alarmquartiere gelegt. ö Wie das Operieren mit meinem Namen ge⸗ wirkt hatte, ergab ſich aus der beklemmen⸗ den Tatſache, daß es dieſen Meuterern z. B. gelungen war, in Berlin unter Berufung au mich, von nichtsahnenden Polizeioffizieren ih für ihre Aktion vier Panzerwagen zu ſichern und daß weiter ſchon vorher die Verſchwörer Heines und Hayn Polizeiofftziere in Sachſen und Schleſien unſicher machten, angeſichts ihrer Aufforderung, bei der kommenden Aus⸗ einanderſetzung ſich zwiſchen der SA und den Hitlerfeinden zu entſcheiden. N Am 1 Uhr nachts erhielt ich die letzten Alarmdepeſchen, um 2 f lühr morgens flog ich nach München Wine Tespe eres ſterpräſident hatte unterdes von mir ſchon vorher den Auftrag bekommen, im Falle der Aktion der Reinigung ſeinerſeits ſofort f die analogen Maßnahmen in Berlin und Preußen zu treffen. Er hat mit eiſerner Fauſt den Angriff auf den nationalſozialiſti⸗ uſſtündigen Ausſprache, die ch teilte ihm chten und ſchädigten gekommen ſeien über die ſchädigten eine weitere die Sl ie benenrente nach d ich ſelbſt 4 überhaupt Prozent zu erhöhen. Arbeitsloſenhilfe erhalt eder, der den Staat an⸗ gleichen Perſonen ſind Ich n 1 letz⸗ 5 ahnſinn ent⸗ Ankr b a führte erneut ſchärfſte Be⸗ W ere forderte die nunmehrige Ergebnis der Ankerredung Beſprechungen mit dem treuen S 5 Chef des Stabes ſtellen können, daß von Treue des utwicklung kam. Im Beiſein des Miniſters Göbbels und des neuen Slabscheſs wurde dann die ihnen bekannte Aktion durchge- führt und in München abgeſchloſſen. Wenn mir jemand den Vorwurf entgegen. hält, weshalb wir nicht die ordentlichen Ge⸗ richte zur Aburteilung herangezogen hätten dann kann ich ihm nut agen: In dieſer Stunde war ich veranlkwortli für das Schickſal der deutſchen Nalion un damit war des deulſchen Volkes oberſter Ge⸗ richkshof in dieſen 24 Stunden ich ſelbft. ſitontloldatz 7 nichts wiſſen dürfe, bezw. ſcheh 0 ehen, die perſönli Erhebung in 1955 55 Führern ozia unangenehmen ich außenpolitiſch ergeben 5 ihre letzte die Tatſache, daß unter⸗ reibungsloſe wird. Seldte bekonk dan die ihre ſchuldigen an dieſem Verrat zu erſchießen und ich gab weiter den Befehl, die Geſchwäte unſerer inneren Brunnenvergiftung und der Vergiftung des Auslandes auszubrennen bis auf das rohe Fleiſch. Und ich gab weiter den Befehl, bei jedem Verſuch des Wider⸗ ſtandes der Meuterer gegen ihre Verhaftung dieſe ſofort mit der Wa fe niederzumachen. Ich habe tauſende unſerer früheren Gegner wegen ihrer Korruption verfolgt. Ich wurde mir innere Vorwürfe machen, wenn ich gleiche Erſcheinungen bei uns nun dulden 985 5 Wenn mir die Meinung entgegengehalten wird, daß nur ein gerichtliches Verfahren ein genaues Abwägen von Schuld und Sühne hätte ergeben können, ſo lege ich gegen dieſe Auffaſſung feierlich Proteſt ein. Wer ſich gegen Deutſchland erhebt, treibt Landesver⸗ rat. Wer Landesverrat übt, ſoll nicht be⸗ ſtraft werden nach dem Umfang und Ausmaß ſerner Tat, ſondern nach ſeiner zutage getre ößere Tumulte ausbre—. Zuſtände im Auguſt 1932 guft 1932, Der Beruner „News Chronicle“ ſagt, wäre, die Ordnung wie⸗ ch otſchafter 7 7 hatte, daß von mir ü deutſchen ißenminiſter, dieſer Plan wieder ver⸗ ekte Aktion ins Auge ge⸗ Berlin ſchlagartig ein⸗ gierung Ausdruck Beitkitt zu einem tenen Geſinnung. Die Sühne Die Sühne für dieſe Verbrechen war eine ſchwere und harte, 19 höhere S A-Führer, 31 S A-FJührer und S A-Angehörige wurden er- ſchoſſen, ebenſo drei SS. Führer als Mitbe⸗ keiligte am Komplott, 13 S A-Jührer und Zivilperſonen, die bei der Verhaftung Wi⸗ derſtand verſuchten, mußken dabei ihr Le⸗ ben laſſen. Drei endeten durch Selbſtmord. Fünf Nicht- A-Angehörige, aber Parteige- noſſen, wurden wegen Bekeiligung erſchoſ⸗ ſen. Endlich wurden noch erſchoſſen drei 55. Angehörige, die ſich eine ſchändliche Mißhandlung gegenüber Schutzhäftlingen zuſchulden kommen ließen. Für Kriegsbeſthädigte Erweiterte Steuervergünſtigungen. Berlin, 14. Juli. ing meiner f Perſon, um Aktionen als in meinem ein Oſtpakt der geg rantien, begründet die SA gegebene Befehle die SA nicht nur ſofort würde, ſondern daß da⸗ dagegen Kräfte des Stabes auto- und abgefaßt mit dem ech Garantien zu engliſchen Regierun des wohl 9 g und verdiene. Röhm als auch Gruppen⸗ daß die Stellungnahme J haben vor Zeugen Unterzeichnerſtaates von Aus⸗ ger Art mit den Kräf⸗ der Vergangenheit und ſtattfinden klaren Voraus etzung, gegenſeitigen Garantien ke gen mit ſich bringe, Regierung Abmachungen zöſiſche Zeitungen began⸗ von einer bevorſtehenden lichkeiten in der Form daß Herabſetzung der Rüſtung Der Bundesführer des Seldte, erklärt in einem Au ildhalter Göring loyaler Mitarbeit und die Frontkämpferbundes die deutſche Regi 1 ſche Regierung bezüglich ihrer Stel⸗ lungnahme zu einem Ditedoeneh oport 12 5 getreten. 91 ſeiner Anterredung mit dem 1 Freiheren von Nu rath, habe er der Meinung der engliſchen Re⸗ 1 Pal ee 5 en Pakt den Friede Europas weitgehend fördern würde. 1 Im engliſchen Unterhaus erklärte tag Außenmmiſter Sir John Simon, die engliſche Regierung ſei der Auffaſſung, daß de auf den Grundſätzen der Reziprozität(Gegenſeitigkeit) erwerb er ſollen wohlwollend werden, hier kann aber die entſpr Erhöhung nur für den ſteuerfrelen Lohnbe⸗ trag im engeren Sinne in Betracht kommen. Der Erlaß des Reichsfinanzminiſters ſieht darüber hinaus für die erwerbskätigen Be. Erhöhung der ſteuer. freien Beträge vor, wenn die wirlſchaftlichen Berhältniſſe des Ankragſtellers dies rechlfer. kigen. Für die Empfänger einer Hinterblie. Reichsverſorgungsge. ſetz ſind die ſteuerfreien Beträge um 100 Bei der Abgabe zur en Vergünſtigungen die Empfänger einer Pflegezulage oder ei. ner erhöhten Verſtümmelungszulage. Die von der Eheſtands. hilfe der Lohn- und Gehaltsempfänger auf geldte an leine Kameraden Kameradſchaftliche Zuſammenarbeit Frontkämpfern und T Pacteighebee unge en Berlin, 14. Juli. NS. Deutſchen e lufruf, daß er in Führer, mit ſeinem und dem neuen der SA, Lutze, habe feſt⸗ ihnen der Wille zu ehrliche und ſeiner gt werden. Als Richtung der künftigen Bundesarbe: Miert brii ſo heißt es dann in dem Aufruf, ift es nol⸗ wendig überall dort, wo es 0 Fühlungnahme zu en Jührern der anderen national. n Gliederungen, der und Po, aufgenommen und mit kameradſchaftliches Verhältnis Juſammenarbeit SA, 85 dieſen ein und ſachlich hergeſtellt n, der Bund ſei ge⸗ bildet, um die ungeheure Kraft des deutſchen ſichtbarſte Verwirk⸗ chung in Adolf Hitler gefunden habe ſammeln und einzuſetzen für 1 de ren und ſtärkeren Neubau des Reiches. Das Oſt⸗Locarno Der engliſche Botſchafter beim Reichsaußen⸗ k. London, 14. Juli. Berichterſtatter der liberalen der Berliner eng⸗ Phipps, ſei an am Frei⸗ enſeitigen Ga⸗ ſtrengſten ten Ziel, die Grund⸗ lagen des Friedens in der Welt durch S . E Nel df⸗ fung einer weiteren Baſis der 1 1 0 ſtärken, die Unterſtützung der des engliſchen Vol⸗ 1 Er freue ſich, mitteilen 51 können, daß er eine Helaba von Mu fo lun! erhalten habe. Darin heiße es, taliens als eines Locarno der Stel⸗ lungnahme le ähnlich ſei. Unter der daß der Oſtpakt der inerlei Verpflichtun⸗ betrachte die italieniſche auf einer Grund⸗ lage der Wechſelſeitigkeit mit Sym athie insbeſondere wenn ſolche Vorſchläge wle Mög⸗ der Begrenzung und en bieten, und oie Gleichheit der Rechte umfaſſen. Dies ſei eine hloſſen hinter ſeinem Führer ſteht. Seidenbändchen! auf ſich, nämlich das Außenminiſterium, das Sicherheitsminiſterium, das Verteidigungs— ommiſſar für außerordentliche Maßnahmen in der iebe“ ernannt worden. Daraus iſt zu er⸗ ehen, daß die ganze Regierungsumbildung 5 ſchärften Kampf gegen die— nationalſozia— pisherigen Erfahrungen muß man ſtark be— zweifeln, ob Kabinettsumbildungen das ge— eignete Mittel ſind, die innerpolitiſchen Ver⸗ in Webstuhl der Zeil Politiſche Wochenbetrachtung. die große Führerrede in der eichstagsſitzung vom Freitag abend hat die oraliſche Offenſive Deutſchlands, die mit n Reden der Reichs miniſter Heß und Dr. bebbels eröffnet worden war, in glücklichſter zeiſe weitergeführt. Dieſe Offenſive war btig. Denn deutſchfeindliche Journaliſten d Literaten des Auslandes, getreulich un⸗ ſtützt von der ſattſam bekannten Emigran⸗ nelique, hatten eine Lügenhetze gegen das jtte Reich eröffnet, der gegenüber die irkliche Lage Deutſchlands und die nach wie yr abſolut friedlichen Ziele ſeiner Innen⸗ ud Außenpolitik wieder einmal von maßge⸗ nder Seite dargeſtellt werden mußten. Der ührerrede hat nicht nur das deutſche Volk 1 Rundfunkgerät mit höchſter Anteilnahme lauſcht, ſondern ſie wurde auch vom Aus⸗ nd mit größter Spannung erwartet. Wir nd begierig darauf, zu erfahren, wie das usland ſich dazu äußert. Wenn die deutſche zolksvertretung dem Kanzler geſtern begei— ert zuſtimmte, ſo hat ſie damit im Sinne des anzen deutſchen Volkes gehandelt, das ge⸗ Oe ſt erreich macht den Verſuch, aus ſei⸗ en innerpolitiſchen Schwierigkeiten durch ne Kabinettsumbildung herauszukommen. Pereits zum dritten Male hat Bundeskanz⸗ er Dollfuß Veränderungen in der Zuſam⸗ enſetzung ſeines Miniſteriums vornehmen üſſen, da ſich immer wieder da und dort nebenheiten und Unſtimmigkeiten zeigten. 25— Denkt an das Hilfswerk„Mutter und 1298 IInterſftünt die 11180 Kiicrtrendge dir 4. und 15. Juli.— Kauft die Roſe mit dem Sammelaktian am nine! 1 m neuen Kabinett iſt dem Bundeskanzler in recht verwickeltes Amt zugefallen: er ver⸗ zinigt nicht weniger als vier Miniſterpoſten iniſterium und das Landwirtſchaftsminiſte— rum. Bundesminiſter Fey iſt zum Generale „Bekämpfung ſtaatsfeindlicher Um— n der Praxis darauf hinausläuft, einen ver— iſtiſche Bewegung aufzunehmen. Nach den hältniſſe in Oeſterreich zu beruhigen. Warum „ mmt man auch in Frankreich inzwiſchen in den Pariſer Blättern geſagt wird, dap nämlich England mit dieſen Paktplänen Frankreichs einverſtanden iſt, ſo würde das praktiſch eine Sicherung des franzöſiſchen Uebergewichts in ganz Europa bedeuten. Aber ſchließlich hat Herr Barthou ſeine Ernte noch nicht in der Scheune. Vielleicht noch auf den Gedanken, daß der Standpunkt Deutſchlands, Verträge von Staat zu Staat zu ſchließen, dem Frieden förderlicher iſt, als dieſes ganze Netz von Pakten zwiſchen Mächten, deren Intereſſen durchaus nicht immer gleich laufen! Reichsforſtverwaltung Ueberleitung des Forſt- und Jagdweſens auf das Reich. Berlin, 13. Juli. Die erſte Durchführungsverord⸗ nung zum Geſetz über die Ueberlei⸗ tung des Forſt⸗- und Jagdwe⸗ ſens auf das Reich iſt erſchienen. Da— nach iſt oberſte Behörde das Reichsforſt⸗ amt, an deſſen Spitze der Reichsforſt⸗ meiſter ſteht. Dieſer hat Stellung und Befugniſſe eines Reichsminiſters. Der Reichsforſtmeiſter kann für die Füh— rung der Forſtwirtſchaften in Forſten, die im Eigentum öffentlich-rechtlicher Körperſchaf— ten ſtehen, Weiſungen an die Forſtverwal— tungen erteilen. Der Reichsforſtmeiſter kann für die Führung der Staatsaufſicht über Forſten, die im Privateigentum ſtehen, den aufſichtführenden Landesbehörden Weiſung geben. Bis zum Erlaß eines Reichsforſtge— ſetzes bleiben die Vorſchriften der Landesge— ſetze über den Umfang und die Art der Staatsaufſicht unberührt.— die Anſtellung, Verſetzung und Beförderung von Beamten der Landesforſtverwaltungen bedarf der Zu— ſtimmung des Reichsforſtmeiſters in dem von ihm zu beſtimmenden Umfange. Jum Keichsforſtmeiſler iſt bekannklich der preußiſche Miniſterpräſidenk Göring ernannt worden. Er hatte die Leiter der bisherigen deulſchen Länderforſtberwaltungen am 11. und 12. Juli in Berlin verſammelt, um mit ihnen wichtige forſtwirkſchaftliche Fragen zu beſprechen. Reichsforſtmeiſter Göring verlas in dieſer Tagung die erſte Durchführungsverordnung zur Ueberleitung des Forſt- und Jagdweſens von den Ländern auf das Reich und machte dann längere Ausführungen über die Grund— ſätze der neuen Forſtwirtſchaft. Generalforſt— meiſter von Keudell dankte dem Reichs— forſtmeiſter in einer Schlußanſprache und ſchloß mit dem Rufe der Verſammelten: Un⸗ ſer Reichsforſtmeiſter und Reichsjägermeiſter Hermann Göring: Horrido— Joho! Horri— chreibt Herr Dollfuß nicht Neuwahlen aus, im die Volksſtimmung klar zum Ausdruck bringen zu laſſen. 0 die Serie der Rechtsbrüche, die ſich das leine Land Litauen dem deutſchen Me- melgebiet gegenüber leiſtet, wird immer Die Aufhebung des Gerichtsverfaſ— länger. Nungsgeſetzes, die Verletzung der Schulauto— nomie, die Schließung des Landtages, die Abſetzung des Landespräſidenten Dr. Schrei— ber und vieler anderer Beamter, die Amts— entſetzung des Memeler Oberbürgermeiſters, weil er angeblich der litauiſchen Sprache nicht mächtig ſei— das alles beweiſt den Willen, der Selbſtverwaltung des Memel— landes ein Ende zu machen Dabei iſt dieſe Selbſtverwaltung durch das ſogenannte Me— melſtatut, das von England, Frankreich, n und Japan unterſchrieben iſt, garan— tiert. und das Memelſtatut ſtellt die Gleichberech⸗ 5 ſchung der deutſchen Sprache feſt. Das Memelgebiet iſt faſt ganz deutſch ausdrücklich daher in Die deutſche Regierung hat übergeben London und Paris eine Note laſſen, in der ſie gegen die Rechtsbrüche Li⸗ tauens RNeichsaußenminiſter die Berliner Botſchaf⸗ ter der oben erwähnten Unterzeichnermächte des Memelſtatuts zu ſich gebeten und nach⸗ bdrücklich um das Eingreifen dieſer Staaten gegen die Verletzung der Selbſtverwaltung gebeten. gend zu wünſchen, daß die nächte endlich aus ihrer Zurückhaltung her⸗ ausgingen und die Litauer über die Gren⸗ proteſtiert. Außerdem hat der memelländiſchen Es wäre drin⸗ Unterzeichner⸗ do— Joho! Horrido— Joho! Ausgedehnter Moorbrand Waſſermangel verhinderk Löſcharbeiken. Hannover, 14. Juli. Das Alt warmsbüchener Moor bei Hannover, das bereits in der vorigen Woche in Brand geraten war, ſteht nunmehr in voller Ausdehnung in Flammen. Der Brand hatte ſich trotz der umfangreichen Löſch- und Eindämmungsarbeiten weitergefreſſen und hat die von den Hilfsmannſchaften ausge— worfenen Grenzgräben überſprungen. Da infolge des Waſſermangels ein Löſchen des Brandes nicht mehr möglich iſt, muß das Moor, das eine Ausdehnung von meh- reren Morgen hat, ſeinem Schickſal über- laſſen werden. Die einzige Rettung wären anhaltende ſtarke Niederſchläge, die das Löſchwerk voll— bringen könnten, zu dem Menſchenkraft nicht ausreicht. 10 Piennig der Eimer Waſſer Ernſte Jolgen der Trockenheit. Glückſtadt, 14. Juli. Durch die anhaltende Trockenheit ſind die Quellen und Brunnen verſagt, ſo daß an vielen Orten bereits fühlbarer Waſſerman— gel eingetreten iſt. Viele Fuhrwerke fahren mit Waſſertonnen von Krempe nach Glück⸗ abſolule Ordnung im nalionalſozialiſti⸗ ſchen Staate zu ſchaffen. Der Führer hat ausdrücklich be⸗ tont, daß er jeden Angriff und jedes Unter⸗ wühlen dieſes Staates als einen Angriff und eine Unterwühlung auch des National⸗ ſozialismus betrachtet. Es iſt notwendig, das einmal ganz eindeutig feſtzuſtellen. Da⸗ mit ergibt ſich für Sie, als die Hüter des Rechts, die unverrückbare Aufgabe, dieſen Staat mit allen Mitteln zu verteidigen und, jeden Angriff gegen ihn, von welcher Seite er auch immer kommen mag, als Angriff auch gegen den Führer zu betrachten. Wir kennen nicht den übertriebenen Satz, daß al— les zuſammenbrechen könne wenn nur das Recht bleibt. Wir ſehen das Recht nicht als etwas Primäres an, ſondern das Primäre iſt und bleibt das Volk. Erſt war das Volk, und das Volk hat ſich das Recht und den Staal geſchaffen: das Recht iſt die Grundlage für das Zuſammen⸗ leben und das Zuſammenwirken des Volkes. Deshalb ſind wir zwar frei von einer for- maliſtiſchen Ueberſchätzung des Kechlsbegrif⸗ fes, aber das Recht zur Erhaltung des Staa- tes und des Volkes muß ſelbſtverſtändlich mit allem Nachdruck vertreten werden. Zu dieſem Rechtsbegriff gehört auch, daß jeder das Recht zu achten hat, gleichgültig in wel⸗ cher Stellung er ſich befindet. Und dieſes Recht, das muß immer wieder herausgeſtellt werden, iſt ja von uns geſchaffen und dork, wo wir es vorfandeg, es unſerer Weltan— ſchauung nicht entſpricht, wird es umgeän⸗ dert. Das Recht und der Wille des Führers ſind eins. Das Recht kann daher von Nie- manden als etwas feindliches angeſehen werden. Miniſterpräſident Göring ging dann auf die Vorgänge vom 30. Juni ein. Er führte dazu u. a. aus: Nur durch das blitzartige Eingreifen des Führers und der von ihm Beauftragten konnte es gelingen, in ſo kur— zer Zeit die Lage ſo reſtlos zu meiſtern, wie es geſchehen iſt. Das Handeln der Staats— führung in dieſen Tagen war die höchſte Verwirklichung des Rechtsbewußtſeins des Volkes. Nachdem nun dieſes Handeln, das an ſich ſchon rechtens war, auch eine geſetz— liche Nominierung gefunden hat, kann keine Stelle mehr das Recht zu irgend einer Nach— prüfung dieſer Aktion für ſich in Anſpruch nehmen. Niemand dürfte aber die Reinheit dieſes Vorgehens trüben und aus ſelbſtſüch— tigen Beweggründen gegen den Willen des Führers eigenmächtig handeln. * Es kann nur eine Rechksauffaſſung gelten, hat. eine Perſönlichkeit kraft ihrer Stellung oder ihres Amkes zu einer Plage für die Bevöl— kerung wird. Sie haben— ohne Anſehen der Perſon— ſo zu handeln, wie das Geſetz es Ihnen gebietet und wie es die Skaaksfüh⸗ rung von Ihnen verlangt. Der Volksgerichtshof Ernennung der Richker. Berlin, 14. Juli. Wie amtlich mitgeteilt wird, hat der Reichskanzler die Mitglieder des neuen Volksgerichtshofs auf die Dauer von fünf Jahren jetzt ernannt. Außer zwölf richterlichen Mitgliedern ſind es fol⸗ gende Laienrichter: Oberſt Buſch, Pots⸗ dam; Oberſtleutnant Reinecke im Reichs⸗ wehrminiſterium; Fregattenkapitän Foer— ſter im Reichswehrminiſterium: Korvet⸗ tenkapitän Rollmann im Reichswehr⸗ miniſterium; Dr. Herzlieb im Reichs⸗ wehrminiſterium; Fliegerkommodore Ch vi⸗ ſtianſen; Fliegerkommodore Felm 9: Fliegerkommodore Wenninger; Flieger— kommodore Stumpff;: Fliegerkommodore Wimmer; Obergruppenführer von Ja⸗ go w; Gruppenführer Freiherr von Eberſtein; Gruppenführer Quade; Gruppenführer, k. Hofmann, München; Gruppenführer Weiß, Berlin; Regierungsrat Klitzing, Schwerin⸗Mecklenburg; Landesbauernführer Bredow, M. d. R., Manſchnow⸗Oder⸗ Brauer und Freiſag vormittag durch Geſetz die Einglie⸗ derung der badiſchen Landeskirche in die Reichskirche beſchloſſen. Er hal eine neue Landesſynode gebildet und dieſe auf Sams⸗ lag vormittag 10 Uhr zu einer kurzen Sit- zung einberufen. Bei dieſer Tagung wird die neue Landesſynode dem vom erweiter⸗ len Oberkirchenrat beſchloſſenen Geſetz ihre Juſtimmung erkeilen. Endlich! Die franzöſiſche Geſandtſchaft in München aufgehoben. Paris, 14. Juli. Das offiziöſe franzöſiſche Nachrichtenbüro Havas beſtäligt, daß der franzöſiſche Ge⸗ ſandte in München, Leroy, abberufen und die Münchener Geſandtſchaft aufgehoben worden iſt. Leroy ſoll demnächſt einen di⸗ plomatiſchen Poſten im Baltikum bekleiden. Die franzöſiſche Geſandtſchaft in München war nach dem Krieg errichtet worden in der zwar niemals ausgeſprochenen, aber trot⸗ dem deutlich erkennbaren Abſicht der Pariſer Regierung, den deutſchen Partikularismus zu ſtärken und damit dem Reichsgedanken Abbruch zu tun. Erreicht hat Frankreich die⸗ ſes Ziel freilich nicht. Und jetzt hat man in Paris offenbar eingeſehen, daß im Dritten Reich Spekulationen auf partikulariſtiſche Strömungen erſt recht ausſichtslos ſind. Die Einſicht kam ſpät, aber ſie kam. Die Konſe⸗ quenz iſt die Aufhebung der Geſandtſchaft in München, die von Anfang an höchſt über⸗ flüſſig war Dſterreich Die Abberufung des Berliner Geſandien. Wien. 14. Juli. Die amtliche„Wiener Zeitung“ tritt der Auffaſſung entgegen, daß die Abberufung des Berliner Geſandten Tauſchnitz eine diplomatiſche Geſte gegenüber Deutſchland ſei. Das Blatt ſchreibt: In der auswärtigen Preſſe ſeien Kombinationen laut geworden, die mit Rückſicht auf die Abberufung des Berliner Geſandten Tauſchnitz gewiſſe A rungen in der auswärtigen Politik Oeſter— reichs vermuten. Demgegenüber ſei feſtzu— ſtellen, daß die Richtlinien der öſterreichi— ſchen Diplomatie unverändert bleiben. Die Argumente der Preſſe ſeien in keiner Weiſe ſtichhaltig. Zu paſſender Zeit werde der Berliner Geſandtſchaftspoſten beſetzt werden. Die Aufzählung von Kandidaten für dieſes Amt ſei verfrüht. Hand granatenanſchlag In Wolfsberg in Kärnten wurde in die Wohnung des Heimatſchutzkommandan⸗ und zwar die, die der Führer ſelbſt feſtgelegt ten Leeb durch das offene Fenſter von Es darf nicht vorkommen, daß irgend, einem Unbekannten eine Handgranate ge— ſchleudert. Die Wohnungseinrichtung wur— de vollſtändig zerſtört. Die Familie blieb un— verletzt. Leeb ſelbſt erlitt nur leichte Verlet⸗ zungen. Es handelte ſich bereits um den vierten Anſchlag auf Leeb. Todesſtraſe für Sprengſtoſſverbrechen Das neue Geſetz zur Abwehr politiſcher Gewalttätigkeiten iſt vom Miniſterrat ange— nommen worden. Nach dieſem Geſetz wird für die Dauer der Aufrechkerhallung des ſtandrechtlichen Verfahrens bzw. bis zum 31. Januar 1935 für alle Sprengſtoffverbrechen, ſomit ein- ſchließlich des bloßen unbefugten Spreng- ſtoffbeſitzes, ſowie für eine Reihe weiterer, beſonders ſchwerer Verbrechen gegen die Si— cherheit der Verkehrsunkernehmungen und Anfkalten ſowie der lebenswichtigen Betrie- be im ſlandrechklichen wie auch im ordent— lichen Verfahren ausſchließlich nur die To- desſtrafe verhängt werden können. Der Beſuch Dollfuß bei Muſſobini in Riccione findet— wie nunmehr von unterrichteter Seite verlautet— bereits Mitte nächſter Woche ſtatt. Von amtlicher Meyer⸗ Staatsſekretär Seite werden Meidungen über einen an den Beſuch in Riccione ſich anſchließenden Be— ſuch des Bundeskanzlers in Paris demen— tiert. Ein derartiger Plan beſtehe zurzeit nicht. Ein ſtarkes Stüc Zu den Beſchlüſſen des Miniſterrats wird noch berichtet, daß in Zuſammenhang mit der verſchärften Maßnahme gegen National- ſozialiſten der Plan erwogen wird, auch die ————— —— D———————fꝙ .——— —— .. r——— 8—.—— Gelegenheit, die mit be 1. fen werden müſſe. ee * Weinheimer Obstgrossmarkt vom 13. Juli 1934 Pfirſiche, 1. Sorte 18— 25 Pfg. Pfirſiche, 2. Sorte 11-17 Pfg. Birnen, 11-19 Pfg. Aepfel 7—15 Pfg. Pflaumen 12—17 Pfg. bruch; Kreisleiter Worch, Mälzer, Karlsruhe; Flugleiter mann, Deſſau; Inſtizinſpektor mann, Breslau. 0 85 Ferner hat der Herr Reichsminiſter der Juſtiz 15 e bprgdenken Barthou hat, als er von ſeinem Beſuch mergericht Dr. Fri ehn zum Präſide in 800 9990 nach Paris gulliagekehe Wa des Volksgerichtshofes und We enen erklärt, daß er von ſeiner Reiſe„ſehr be⸗ Voll und Recht eines Senals und die Senakspräſidenten riedigt“ ſei. Auch die franzöſiſche Preſſe Wilhelm Bruner und Eduard Springmann feiert begeiſtert die Erſoge Porthaus We⸗ zu Vorſitzenden eines Senats des Volks- Der preußiſche Miniſterpräſidenk über das Recht im neuen Staat. zen ihrer Willkür aufklären wollten. Frank⸗ reich ſpricht doch ſo gern von der„Heiligkeit der Verträge“. Gehört das Memelſtatut nicht dazu? in dem Sinne vorgenommen wurde, daß in Deutſchland die Revolution der ee Nationalſozialiſten vor der Türe ſtünde und das beſtehende Regiment nicht mehr zu han⸗ deln fähig ſei. Ende Juni war ich daher ent⸗ ſchloſſen, dieſer unmöglichen Entwicklung ein Ende zu ſetzen, und zwar ehe noch das Blut von zehntauſend Unſchuldigen die Kataſtrophe beſtiegeln würde. 1 Ich entſchloß mich daher Samstag, den 30. Jun, den Stabschef ſeines Amtes zu entheben, zunächſt in Verwahrung zu nehmen und eine Anzahl von SA⸗Führern, deren Verbrechen klar zutage lag, zu verhaften. Weil ſtadt und verkaufen das Trinkwaſſer für 10 Pfennig je Eimer. In Armſtedt iſt der Dorfteich vollkommen ausgetrocknet. Die Bauern ſind dazu übergegangen, das Vieh einzuſtällen, da die ausgedörrten Weiden kein Futter mehr liefern. diſziplinariſchen Beſtimmungen für die freien Berufe, in erſter Reihe für Rechts- anwälte, Notare, Aerzte und Apo— theker, zu verſchärfen. So wird es möglich ſein, Angehörige dieſer Berufsgattungen im Falle nationalſozialiſtiſcher Betätigung oder ſogar ſchon Geſinnung, um Amt und Brot zu bringen. derem der lügenhaften Angabe, ſoztale Hilfs⸗ Jen e 80 SA Purch uhren zu b n— Millionenbeträge dieſe Zwe. zuflhten äge dieſem Zwecke zu— Am die entſcheidendſten Schläge rückſichts⸗ los führen zu können, wurde die Bildung be⸗ ſtimmter nur hierfür in Frage kommender eingeſchworener Terror grup pen unter dem Titel„Stabswachen“ gebildet. Während der alte SA⸗Mann ſich über ein Jahrzehnt für die Bewegung durchgehungert hatte wur⸗ den hier beſoldete Truppen gebildet. In be⸗ ſtimmten Führertagungen ſowohl, als auch Hart⸗ In Durchführung des n 84 9 euen Geſetzes über Anger die Reichs verſorgun at der Reichs⸗ zinanzminiſter neue Worſcheiſben über 5 Vergünſtigung für Kriegsbeſchädigte auf den Gebieten der Lohn ſteuer, der Ar⸗ beitsloſenhilfe und der Ehe⸗ ſt an ds hilfe erlaſſen. Darin wird grundſätzlich feſtgeſtellt, daß Volksgenoſſen die wegen einer Kriegs- oder Dienſtbeſchä⸗ digung eine Beſchädigtenverſorgung nach dem Reichsverſorgungsgeſetz erhalten, eine Erhöhung der ſteuerfreien Be⸗ träge beantragen können. Den Beſchädig⸗ Frankreichs Außenminiſter Denkt an das Hilfswerk„Mutter und Kind“. Unterſtützt die Sammelaktion am 14. entlich zurückhaltender äußern ſich aber gerichtshofes ernannt. und 15. Juli. Kauft die Roſe mit dem Sei⸗ je Londoner Blätter. Und die italieniſchen Der Volksgerichtshof iſt zuſtändig Zeitungen ſprechen geradezu von einem zur Aburteilung über Verbrechen des Hoch— bei Erholungsfahrten wurden allmählich die in Frage kommenden S A⸗Führer zuſammen— gezogen und individuell behandelt. General von Schleicher nahm das außenpolitiſche Spiel teilweiſe perſönlich wahr, beziehungsweiſe ließ es durch ſeinen Kurier General v. Bre d o w praktiſch betreiben. Gregor Straſſer wurde beigezogen. Die entſcheidende Anterredung Anfang Juni ließ ich als letzten Stabschef Röhm noch einmal e ſönlich zu fahren. ſo bedrohliche Nachr. Beſichtiauna der Ar es zweifelhaft war, ob angeſichts der drohen⸗ den Zuſpitzung Stabschef Röhm überhaupt noch nach Berlin oder anderswo hingekom⸗ men wäre, entſchloß ich mich, Wieſſee angeſetzten SA-⸗Führerbeſprechung per⸗ Alarmnachrichten Im Laufe des 29. reitungen zur Aktion ten mit einer Minderung der Er fä⸗ higkeit um 30 oder 40 Plozent iſt die Erhö⸗ hung des ſteuerfreien Lohnbetrages und der Pauſchlätze für Werbungskoſten und Sonderleiſtungen von zuſammen 100 Mark monatlich in der Regel um den Hundertſatz der Erwerbsbeſchränkung zuzubilligen. Schwerbeſchädigten, die um minde⸗ ſtens 50 Prozent erwerbsbeſchränkt ſind, wird eine Erhöhung um den doppelten Hun⸗ dertſatz der Erwerbsbeſchränkung gewährt. Schwerbeſchädigten, die Pflegezulage er⸗ halten. ſind die ſteuerfreien Vekräge um Zwetſchgen Spillinge Mirabellen Aprikoſen Stachelbeeren Himbeeren Sauer-Kirſchen A Johannisbeeren rot Bohnen N Reineclauden Anfuhr 600 Str. Nachfrag zu einer nach Jun erhielt ich aber 1 50 110 9. n mittags die bettsläaer in Weſtfalen 20— 26 Pfg. 16-20 Pfg. 15— 20 Pfg. 25 Pfg. 11—12 Pfg. 21-26 Pfg. 10-11 Pfg. 10-13 Pfg. 9—11 Pfg. 12—17 Fg. 1216 ff e gut. Mißerfolg Barthous. Es iſt alſo nicht leicht feſtzuſtellen, was Barthou eigentlich erreicht gat. Was er erreichen wollte, weiß man: Frankreich erſtrebt zu ſeinen jetzigen Bünd⸗ niſſen noch weitere Verträge, vor allem ein ogenanntes„Oſtlocarno“, alſo einen Pakt, der die heutigen Grenzen der europäiſchen Oſtſtaaten(Rußland, Baltiſche Staaten, Po⸗ len und Tſchechoſlowakei; auch Deutſchland will man beiziehen) garantieren ſoll. Ferner einen Mittelmeerpakt, der den 19 11 05 das maritime Uebergewicht im Mittelmeer gibt und deshalb von Italien mit Mißtrauen mird. Menn e ia wäre, was * Berlin, 14. Juli. Der mit der Wahrnehmung der Geſchäf⸗ te des preußiſchen Juſtizminiſteriums be⸗ auftragte Reichsminiſter der Juſtiz, Dr. Gürtner, hatte die Generalſtaatsanwälte und Oberſtaatsanwälte Preußens am Don⸗ nerstag zu einer Beſprechung einberufen. Auf dieſer Sitzung machte der preußiſche Miniſterpräſident Göring bedeutſame Ausführungen. Er ſagte u. a.: Aus der all⸗ gemeinen Lage in den letzten Wochen wer⸗ den Sie erſehen haben, daß der Führer ge⸗ und Landesverrats. Dieſe Delikte kamen bisher vor das Reichsgericht. Das Geſetz vom 24. April dieſes Jahres hat beſtimmt, daß der neu errichtete Volks⸗ gerichtshof allein künftig darüber zu entſcheiden hat. Von der Neithslitihe Eingliederung der badiſchen Landeskirche. Karlsruhe, 14. Juli. Der erweiterte Oberkirchenrat der badi⸗ willt war und es durchgeführt hat. ſchen prokeſtantiſchen Landeskirche hal am denbändchen! eee 50 Jahre Reichsverſicherungsamt. Aus Anlaß ſeines 50jährigen Beſtehens hälr das Reichsverſicherungsamt am heutigen Samstag, den 14. Juli, im gro⸗ en Sitzungsſaal des Wii eine eſtſitzung ab. Auf dieſer Sitzung wird der Präſident 915 eee tes, Schäffer, die Feſtrede. Ferner wir der Reichsarbeitsminiſter das Wort ergreifen und vorausſichtlich auch der Füh⸗ rer der Arbeitsfront und der Rechtsfront ſpre⸗ chen Letzte Nachrichten Ein Toter bei einer Keſſelexploſion. Weſermünde, 14. Jull. Im Eßraum der Deutſchen Schiffs⸗ und Maſchinenbau⸗AG. Werk Seebach explodierte ein Dampfkeſſel. Der achtjährige Sohn des Kochs Hallmann aus Bremerhaven, der zu Beſuch bei dem Kan⸗ tnenwirt weilte, wurde durch einen Eiſen⸗ ſplitter im Rücken ſo ſchwer verletzt, daß er bald darauf ſtarb. Auch die in der Kan⸗ tine befindliche Tochter des Wirtes und der 14jährige Sohm erlitten Verletzungen, bei ihnen beſteht jedoch keine Lebensgefahr. Der Schädel eines abgeſtürzten aufgefunden. Senf, 14. Juli. Am Fuße des Bourget⸗ Gletſchers im Mont-Blanc-Maſſiv wurde dicht beim Ausfluß des Gletſcherbaches durch Hirten ein menſchlicher Schädel gefunden. Dabei handelt es ſich zweifellos um den Schädel eines am 15. Auguſt 1932 abgeſtürz⸗ ten und ſeitdem verſchollenen deutſchen Al— piniſten namens Robert Müller. Die Nachforſchungen nach dem Abgeſtürzten wa— ren damals erfolglos geblieben. Urteil im Hermes⸗Prozeß Vier Monate Gefängnis. Berlin, 14. Juli. Nach über neunwöchiger Verhandlung wurde am Freitag gegen den früheren Reichsernährungsminiſter Dr. hermes folgendes Urteil verkündet: Der Angeklagte wird wegen Ankreue zu vier Monaten Gefängnis verurkeilk, die durch die Ankerſuchungshafk als verbüßt gel- ten. Im übrigen wird der Angeklagte frei- 1 1 7 8 geſprochen. die Koſten des werden Dr. hermes auferlegt. In der Urteilsbegründung führte der Vor— ſitzende aus, die Durchführung des Verfah— rens ſei dadurch erſchwert worden, daß zwei wichtige Zeugen dem Gericht nicht zur Ver—⸗ fügung ſtanden, vor allem der damalige Präſident der Preußenkaſſe, Kle pper, der ins Ausland geflüchtet ſei. Die Chriſtlichen Brudervereine, deren Präſident Dr. Hermes war, hätten aus den Mitteln zur Sanierung des ländlichen Genoſſenſchaftsweſens 3,5 Millionen Mark erhalten. Wenn Dr. Her⸗ mes die Mittel oder einen Teil der Mittel zu anderen Zwecken verwandte, ſo handelte er zum Nachteil ſeines Auftraggebers. Wei⸗ ter erklärte der Vorſitzende, das Gericht hal⸗ te es für erwieſen, daß Dr. Hermes 389 500 Mark, die zur Rationaliſierung bereitgeſtellt worden ſeien, zweckwidrig verwandt und ſich damit der Untreue ſchuldig gemacht hat. — FJurchtbare Familiendragödie Hannover, 14. Juli. Eine furchtbare Familientragödie hat ſich bei Herrenhauſen abgeſpielt. Angler fanden in der Nähe der Leine-Brücke die Leiche eines Ehepaares und eines kleinen Kindes. Alle drei Perſonen waren durch Schüſſe in die Schläfe getötet. Es handelt ſich um die Jamilie des 29 Jahre alten Tapeziers Hoff- mann, der aus noch unbekannten Gründen eine Frau und ſein Kind erſchoſſen und . die Piſtole gegen ſich ſelbſt gerichtet Alpiniſten N Derſähtrens Nelativitätstheorie falſch! Paris, 14. Juli. Der„Matin“ bringt unter fetter Uober⸗ ſchrift die ſenſationelle Meldung, daß die Relativikätstheorie Einſteins endgültig als falſch angeſehen werden müſſe. Der franzö⸗ ſiſche Wiſſenſchaftler Carvallo, Direktor des Polytechnikums, habe unzweideutig feſtge⸗ ſtellt, daß das Prinzip der Anabänderlichkeit der bichtgeſchwindigkeit nicht beſtehe. Damit ſeien alle Schlußfolgerungen, die man an fal 1 ßeiuſche Theorie geknüpft habe, hin⸗ ällig. Der deutſche Beſuch in England Hohes Lob für die Beſatzung der deutſchen Kreuzer. London, 14. Juli. Hunderte von Engländern beſuchten be— reits die beiden im Hafen von Portsmouth liegenden deutſchen Kreuzer„K önigs⸗ berg“ und„Leipzig“. Alle ſprachen ſich ſehr lobend über die Höflichkeit und Zu⸗ vorkommenheit aus, mit der ſie von Offi⸗ zieren und Mannſchaften aufgenommen wurden. Bei einem freundſchaftlichen Waſ⸗ ſerballſpiel zwiſchen deutſchen und engliſchen Matroſen ſiegte die deutſche Mannſchaft mit 54 Toren. Der Flottenkor⸗ reſpondent des„Daily Telegraph“, Hector Biwater, ſchreibt über ſeine Eindrücke fol⸗ gendermaßen: N »Die deutſchen Offiziere und Mannſchaf⸗ ten ſind die Höflichkeit ſelbſt gegenüber ih. ren engliſchen Gäſten. Ich kann unſeren Be⸗ 4 kein höheres Lob ausſprechen, als e Erklärung, daß ſie mit ihrem ſchneidigen Aufkreten guk mit der Beſatzung eines Elfte⸗ ſchiffes in der englischen Flolte verglſchen werden können. Sämtliche Aeußerungen, die ich von Fachleuten gehört habe, enthal- ten eine Note voller Achtung und Bewunde⸗ rung für das deulſche Perſonal.“ In der Londoner deutſchen Botſchaft fand ein großer Empfang anläßlich des deutſchen lottenbeſuchs ſtatt. Die Offiziere der deut⸗ n Kreuzer waren in Paradeuniform er⸗ leuen, ebenſo der deutſche Marineattache, Kapitan Waßner. Neben dem deutſchen Vor⸗ ſchafter von Hoeſch ſah man den Landes⸗ ruppenführer der NSDAP., Bene, ſowie ürſt und Fürſtin Bismarck von der deut⸗ ſchen Botſchaft. Bei deutſchem Bier und in angeregter Stimmung hatte die Londoner deutſche Kolonie ausgiebig Gelegenheit, mit den Vertretern der engliſchen Flotte in Füh⸗ lung zu kommen. Am Wochenende werden viele in London anſäſſige Deutſche nach Portsmouth pilgern, um die deutſchen Kriegsſchiffe zu beſichtigen. Die blauen Jungen in England Offiziere und Mannſchaften der in Ports⸗ mouth liegenden deutſchen Kreuzer zogen am Donnerstag durch die Straßen Londons, um die Sehenswürdigkeiten der engliſchen Hauptſtadt zu beſichtigen. Sie beſuchten u. a. das Parlament und das engliſche Krieger— denkmal in Whitehall. Das Auftauchen der in voller Gala befind- lichen und mit dem Eiſernen Kreuz ge- ſchmückten deutſchen Marineoffiziere im Lon⸗ doner Straßenbild rief beträchtliches Auſſe⸗ hen und Bewunderung hervor. Viele der blauen Jungen halten Einladungen von eng· liſchen Freunden erhalten und wurden im führt. ben durch die Straßen Londons ge⸗ führt. Deutſche Torpedoboote im Ausland Stockholm, 14. Juli. Die deutſche erſte Torpedoboothalbflottille unter Korvettenkapitän Hans Bütow traf um ſchwediſchen Hafen Södertälje ein. Die Halbflottille beſteht aus vier Booten. Die Beſatzungen der Boote haben eine län— gere Ausbildungszeit hinter ſich; Zweck des Aufenthaltes in Södertälſe iſt Erholung und Ausſpannung der Manuſchaften von ihrem anſtrengenden Dienſt. Am Freitag unter⸗ nahm ein Teil der Beſatzungen einen Aus— flug nach Stockholm. Am Montag werden die Boote die ſchwediſchen Gewäſſer wieder verlaſſen. Kopenhagen, 14. Juli. Am Freitag trafen in Kopenhagen deut— ſche Torpedobdote zu einem viertägigen Be⸗ ſuch ein. Es handelt ſich um die in Wil⸗ helmshaven ſtationierte Torpedobootshalb— flottille mit den Booten„Falke“,„Greif“, „Möwe“ und„Kondor“. Die Schiffe, die eine Beſatzung von etwa 150 Mann haben, un⸗ terſtehen dem Kommando des Korvetten— kapitäns Heye. Das Führerprinzip 5 in der Kirchengemeinde Das jetzt veröffentlichte Geſetz für die Kir— chengemeinden der Evangeliſchen Landeskirche Naſſau⸗Hefſen iſt ein Uebergangsgeſetz, bis die geſamte Deutſche Evangeliſche Kirche für ihr Geſamtgebiet ein entſprechendes Geſetz er— laſſen wird. In jeder Gemeinde wird ein Ki rchenvor⸗ ſtand gebildet, der aus den Pfarrern und 9 Kirchenvorſtehern beſteht. Kirchenvorſteher werden nicht gewählt, ſondern auf 6 Jahre ernannt. Drei der Mitglieder des Kirchen⸗ vorſtandes werden zu Führern der 3 Pflichten⸗ kreiſe 1. der Pflege des kirchlich-religiöſen Le— bens, 2. der krrchlichen Verwaltung, 3. des lürchlichen Geldweſens ernannt. Führer des Kirchenvorſtandes kann ein Pfarrer oder einer der Führer des Pflichtenkreiſes ſein. Auch der Pfarrer kann Führer eines oder aller Pflich⸗ tenkreiſe ſein. Der Führer des Kirchenvorſtandes trifft alle Entſcheidungen in voller und ausſchließ⸗ licher Verantwortung. Eine Abſtimmung im Kirchenvorſtand findet nicht ſtatt. Kommt keine einheitliche Willensbildung zuſtande, ſo ſind die verſchiedenen Meinungen gegeneinander ab— zuwägen. — Buntes Allerlei Die Tierwelt im Juli. Die heißeſten Tage des Jahres kommen. In der Vogelwelt wird es ſtiller, die Mauſer beginnt. In ſicherem Verſteck verjüngt ſich das Federkleid vieler kleiner Sänger. Federchen um Federchen fällt aus. Doch zauberhaft ſchnell entwickelt ſich das Gefieder.— Im Walde fegt der Edel⸗ hürſch die jetzt wiederum vollkommen ent⸗ wickelten Stangen. Am ſonnigen Rain legen Eidechſen und Blindſchleichen ihre erbſengroßen Eilein. Frau Sonne übernimmt das Brut⸗ geſchäft. Im Getreidefeld ſammelt der Hamſter erſte Wintervorräte. Auch die Mäuſe ſorgen bereits für den Winter durch Eintragen von Körnern und Früchten vor. Im Reich der Schmetterlinge fliegen jetzt die farbenprächtigen Ordensbänder und die bunt⸗ gefleckten Nachtpfauenaugen. Aus dem Kapuzinerorden. Der Kapuziner⸗ orden iſt auf ſämtlichen Erdtellen der Welt, mit Ausnahme von Auſtralien, vertreten und zählt 54 Provinzen mit 936 Ordenshäuſern. Der Orden hat gegenwärtig 12 707 Mitglie⸗ der, davon ſind 5928 Ordensprieſter, 2393 Ordenskleriker, 3307 Laienbrüder, 462 Kle⸗ rikernovizen und 249 Laiennovizen. 84 Theo⸗ logen und Neuprieſter befinden ſich im inter⸗ nationalen Ordenskolleg St. Lorenzo in Rom, um ſich an der Gregoriana auf ein Lehramt und Doktorat vorzubereiten. Außerdem hat der Orden 102 Seminare mit 5885 Seminari⸗ ſten. Im Dienſte der Heidenmiſſion ſtehen 1308 Kapuziner. Den eee 2 Millionen Katholiken anvertraut. Wai⸗ ſenhäuser mit faſt 6000 Waiſen ndern unter ſamtlänge beträgt 5300 Meter, im Durchſchnitt ö Gedenktage g 15. Juli 1099 Erſtürmung Jeruſalems(1. Kreuzzug, 109699). g 1606 Der Maler Rembrandt Harmensz van Ryn in Leiden geboren. 1831 Der Bildhauer Reinh. Begas in Berlin geboren. Prot.: 7. Sonntag nach Trinitatis Kath.: 8. Sonntag nach Pfingſten Sonnenaufg. 3.54 Sonnenunterg. 20.17 Mondaufg. 7.50 Mondunterg. 21.35 16. Juli 622 Hedſchra(Flucht Mohammeds Mekka nach Medina). 1834 Der Handelsherr F. A. Lüderitz in Bremen geboren, am Unterlauf des Oranjefluſſes 1886 verunglückt. 1872 Der norwegiſche Polarforſcher Roald Amundſen in Borje geboren. 1890 Der Dichter Gottfried Keller in Zürich geſtorben. Prot.: Ruth— Kath.: Skapulierfeſt Sonnenaufg. 3.55 Sonnenunterg. 20.16 Mondaufg. 9.01 Mondunterg. 21.48 von Frommes Erbarmen Läßt mich verarmen, Wohltun iſt Quelle In brennendem Sand. Hitze und Hygiene Krankheiten und Jahreszeit ſtehen in ſehr engen Beziehungen zu einander. Während im Winter Erkältungskrankheiten aller Art ebenſo wie Schäden der Kälte in Form bon Erfrierungen an der Tagesordnung ſind, pflegt auch der Sommer eine Reihe von Krankzuſtänden zu zeitigen, die ihre Entſte⸗ hung den Einwirkungen der ſommerlichen Temperatur verdanken. Die Sommerwärme wirkt vor allem begünſtigend auf die Ver⸗ mehrung aller Arten von Krankheitskeimen und führt ſehr leicht zur Zerſetzung von Nahrungsmitteln. Hierher gehört beſonders das Verderben von friſchem Fleiſch und von Wurſt, von Milch und Käſe. Die Fliegen dürften für die Uebertra⸗ kung derartiger Krankheitskeime nicht unter⸗ ſchäzt werden und ihre Vernichtung iſt daher ein dringendes Gebot der Hygiene und der Selbſterhaltung. Der Sommer iſt dann auch die Zeit, in der man dem Körper friſches Obſt und Gemüſe zuzuführen pflegt. Nur zu bekannt ſind die häufig nach Obſt⸗ genuß auftretenden Magen- und Darmer⸗ krankungen. Sie finden ihre Urſache nicht im Genuß des Obſtes ſelbſt, ſondern in der un⸗ zweckmäßigen Art, in der es genoſſen wird. Man bedenke, durch wieviel Hände Gemüſe und Obſt zu gehen pflegen, bis ſie zum Ver⸗ braucher und Verzehrer gelangen. Daher iſt oberſtes Gebot, Rohobſt und Rohgemüſe vor dem Genuß gründlich zu reinigen. Man kaue das Obſt auch gründlich, denn es pflegt im Magen, beſonders wenn dazu noch Flüf⸗ ſigkeiten genoſſen werden, aufzuquellen und dies kann zu ſchweren Störungen, u. a. auch zum Tode führen. Einer beſonderen Erwähnung in dieſem Zuſammenhang bedarf die ſorgfältige Pflege der Milch zur Sommerszeit. Tiermilch iſt im Sommer raſcher dem Verderben ausge⸗ ſetzt und kann deswegen beſonders bei den Säuglingen zu ſchweren Erkrankungen füh⸗ ren. Daher täglich die Milch kühlen! Der ſicherſte Schutz gegen den ſommerlichen Brechdurchfall der Säuglinge iſt die Dar⸗ reichung der Muttermilch. Alle Lebensmittel decke man mit ei⸗ ner Glasglocke oder einer anderen Schutz⸗ vorrichtung zu, denn wie geſagt, die Fliegen ſind gefährliche Bakterienkräger! Weltervorherſage: ö Vielfach bedeckt, ſtellenweiſe Gewitterſtörun⸗ gen. Die Sihwarzwaldhochſtraße Programmäßig und rechtzeitig zum Auf⸗ takt der Fremdenſaiſon im Schwarzwald iſt das letzte Teilſtück der Schwarzwaldhochſtraße Mummelſee Ruheſtein über Seibels Eckle fer. tiggeſtellt worden. Es wird am Sonntag in feierlicher Weiſe ſeiner Beſtimmung über⸗ geben. Damit iſt eine der bedeutungsvollſten Straßenbauten auf der Höhenzone des Ge⸗ birges zu einem glückhaften Abſchluß gekom⸗ men und zugleich iſt die für den großen Auto⸗ Durchgangsverkehr erforderliche breite und mo⸗ derne Gebirgsſtraße von der Talſohle von Baden⸗Baden zum Kamm des Nordſchwarz⸗ waldes, der 1166 Meter hohen Hornisgrinde und von hier über den Ruheſteinfgttel in 930 Meter nach Freudenſtadt in 700 Meter v o ll⸗ endet. Der Ausbau der letzten Teilſtrecke Mummelſee über Seibels⸗Eckle zum Ruheſtein wurde unmittelbar nach der Schneeſchmelze in Angriff genommen und in etwa drei Mo⸗ naten von ungefähr 600 Arbeiter aus der Bühler⸗ und Acherner Talgegend in rund 30 C00 Tagewerken durchgeführt. Die neue Straße fällt vom Mummelſee zum Ruheſtein etwas mehr als 100 Meter ab; ihre Ge⸗ ihre Breite 6 Meter, in den Kurven 7 Meter. Für den Forſtverkehr wurden 16 Vor⸗ laderampen eingebaut. Die Geſamtbaukoſten 12 10* 1 1 5 000 1 9 5 83 von e erung, teils vom Kreiſe Bade 13 gebracht wurden e f 8 N 858 5 von 8 mitteilt, durch ils RC HUI HR VVT FOE VO UC SWOHLUEAH RT DFOTSCHES FERNUEN WERK N. S. TRVUEN SCH HI Tag der Noſe Wer arbeitet mit? Träger der Veranſtaltung iſt das Amt z Volkswohlfahrt bei der oberſten Leitung dn PO. mit der Durchführung beauftragt dieß deutſche Geſellſchaft für Gartenkultur und NS.⸗Frauenſchaft und das Frauenwerk. Reihe weiterer Stellen haben ſich in Dienſe der Sache geſtellt und unterſtützen Veranſtaltung, die unſeren Müttern gilt. die Landespropagandaſtellen des Miniſteriu für Volksaufklärung und Propaganda Gaupreſſeſtellen, die Landesbauernſchaften ihren Untergliederungen, der deutſche Frau arbeitsdienſt, der Reichsbund der Kleingärthan 0 und Kleinſiedler mit Untergliederungen. Aufruf des Landes biſchof⸗ Darmſtadt, 14. Juli. Der Herr Landesbiſchof erläßt folgende Aufruf und Anordnung: Die Ereigniſſe des 30. den Blinden die eſtſtand, aller Welt Gott geſchenkt. los auf ſeine ſtellten Geſſtlichen der Wille des Führers, Evangeliſche Kirche wird. Julitagen des zur Stunde Führer hat lange genug gewartet. Ich verbiete daher für den Bereich det Evangelſchen Landeskieche Naſſau⸗Heſſen jede Zugehötigkeit der Geiſtlichen zum Pfarret⸗ Pfarrerbrüderſchaſt“ i der Bildung und Teilnahme an ſogenannten Freien Syno⸗⸗ bishec dazu gehörten notbund oder einer oder die Mitwirkung an den. Geiſtliche, welche haben die Verbindung ſofort zu löſen. Ich wiederhole zum letzten Mal, bel und Gefahr waren, höchſtens ber jenen vermeint— lichen Schutzherren einer„theologiſchen Exi— ſtenz“ heute. ordnung nunmehr nicht ſich nach Paragraph 2 des Dienſtvergehen beamten Kirchengeſetzes über der Geiſtlichen und Kirchen vom 22. März 1934(Geſetz⸗ und Verordnungsblatt Seite 51) eines Dienſtz erge ſcheldig. Gegen ſie wird ein Diſziplinarverfahren eröffnek mit dem Ziele bergehens der Entfernung aus dem Kirchenamt. Der Landesbiſchof: Lic. Dr. Dietrich. Welt und Wiſſen Bei welcher Temperatur ſind die Kohlen entſtanden? Ueber die Temperaturen, die zur Entſtehung und Ausbildung der Kohlen geführt haben, hatte man bisher nur Vermu⸗ tungen. Nun 0 i hat Prof, Bernhard Neumann, wie er in „Forſchungen und Fortſchritten“ experimentielle Unterſuchun⸗ 50 der Zerſetzungsverhältni ſe in Harzein⸗ chlüſſen, die ab und zu in Kohlen vorkom⸗ men, genauere Angaben gewonnen. Da⸗ nach herrſchten bei der Bildung der 8 Braunkohle Temperaturen nicht über 17 180 Grad Celſius, bei der Entſtehung der Pechbraunkohle, ſolche von 197230 Grad,. Bei der chineſiſchen Glaskohle wirkte eine Hitze zwichen 265—315 Grad ein: auch be 9 be denen der Steinkohle iſt keine hö“ Temperatur als 300 Grad anzuneh men.. f. 8 1 71 Leokrem aner eee b rr* Juni 1934 haben auch Augen geöffnet und die ein! fend Größe des Führers, die mir immer gezeigt. Er iſt uns von Und wer jetzt nicht vorbehalt“ Seite tritt, iſt böſen Willens reaktionär. Ich wende mich an die mir unter- 5 unſerer Landeskirche. Es itt daß eine Deutſche Er wartet ſeit den! ö Jahres 1933 darauf. Theolo⸗ 5 giſche Streitigkeiten der Pfarrer haben es bs dazu nicht kommen laſſen. Der daß Bi Bekenntnis bis zur Stunde keinen Augenblick in unſerer Landeskirche in Geiſtliche, welche dieſer Ver nachkommen, machen! 2 160 9 e 5 1. . 5 8* „Die Rose ist der Blumen Königin g Und ihrem Glanz muſt jede andre weichen; Drum laß sie dir an diesem Lage reichen, Nimm sie mit liebevoller Nachsicht hin, 5 Dein Leben mag der Blumen schönsten gleichen, 0 i d 15. Juli er Tag der Deutſchen Roſe wird am 14. und. un 1 dei 8 ee n e i i nen notleid d heute faſt erliegenden den ſeit Jahrzehnten notleiden en, h en orte e bei unſeren deutſchen Vo ae u der 0 zu ehen Blumen und Pflan⸗ 85 0 wecken, um dadurch für die deutſchen tenen hie U werben. Ueber dieſen Rahmen de e 1 70 dieſes Tages der Deutſchen Roſe dem großen Hilfs— werk„Mutter und Kind“. e e Die Durchführung des Tages der Deutſchen Roſe in kültükellet nicht liegt ausſchließlich bei der Deutſche r Geſellſchaft für Gartenkultur. et due, Hierfür ſowie auch für die inan ie ach aaltür führung leiſtete die Deutſche Geſellſchaft für b der wertvolle Arbeit, ſo Nene des Tages d 5 Roſe ſichergeſtellt iſt.. e N 1 iſt nicht nur die Königin 917 Blu⸗ men, ſondern iſt uns Deutſchen zugleich das ien ſymbol. Die Mutter aber iſt der Träger des 10855 und der Raſſe. Ihr gilt es beizuſtehen in je 9 age. e 2 8 nationalſozialiſtiſche Staat, der 0 f blem an der Wurzel erfaßt, hat durch 5 ice den des Hilfswerkes„Mutter und Kind“ die deutſ Manet ter in den Vordergrund ſeiner Beſtrebungen gef 965 Der Mutter, der die vorherigen Negtenen es Höchſte nahmen, die Freude am Kind, gilt 5 15 gehe in jeder Lebenslage. Gibt es eine ſchönere* ben dung als das Opfer für die ee e ed dle 4 ann ue, dene oer d. S Sonne am Himmel und die Roſenz; s Jahres if dg. i wollen die Roſenzeit feiern, dn der Fe bonn keug die oe Frühe. Net leuchten die 0 trägt die Roſe Fr 5 ucht di 50 b tel Aus Land. So ſollen auch zunſere 2 05 Früchte tragen eingedenk deſſen, daß wir der 8⸗ quell des deutſchen Volkes ſein ſollen. 8 Ueber eine Million junger Mädchen und Frar in werden am Tag der Deutſchen Roſe ade aer 170 Band und Nadel anbieten. Franen ende neh das Opfer entgegen und ſpenden dafür die ſchönf Blume. a. 2 Tag der Roſen wird jeder Deutſche mit et dutch die Roſenfülle und ee lien ten. Und wie Dornröschen durch den Kuß des a den erwachte, ſo wird auch eine neue berdftz aetenden Duft der Roſen im Herzen der inen 0 wind v0 Menſchen erwachen, und dieſe Liebesbraft Wal land nun an jeder deutſche Menſch täglich dem 170 5 ler in Gedanken opfern können. Dann wird trotz a die Stürme und Kämpfe das Vaterland wachſen, Founder Menſchen werden den Lichtweg gehen, den der Führe zeigt.. Suchſt du das Größte, das Höchſte? ce Pflanze kann es dich lehren; Was ſie willenlos iſt, ſei du es wollend — das iſt's.“ 7 Die Roſe, die Blume des deulſchen Volkes und Sommer— ſchö Zeit des Jahr un anf bereine 5 ten Zeit des Jahres, dann anfang vereinen zu der ſchönf 3 Ii Röſentet Etwas Feier⸗ Roſen blühen, eine ſelt⸗ des Früh⸗ Wenn ſich letztes Frühlingsprangen entfaltet die Roſe ihren reichen Blütenflor. iſt der Höhepunkt unſeres e een liches iſt in der Natur, wenn die Ro! Ib onde Nuhe nach dem Auf und Ab 7 5 werden für den Nag de inch Rosen lionen 5 Rose vorhhekeitel. * peutschen it if e it. Das lingsblütenrauſches. f We o ice de e — 7 2 N. erb 7 Jahr fällt ab und reift dem he de d n entgegen. Die Roſe iſt die Wunder die aut Ven erden Spießer und kraſſeſten Philiſter e ne pedantiſchen Ruhe und ename deftee g ihrem Duft auch das härteſte Herz umſchmei helt. 1 8 Wohl kein Monat findet mehr Menſchen auf 0 797 Friedhöfen und Parkanlagen wie der Roſenmona 5 405 ein Wallfahren iſt es zu geweihter Stätte, Nei tum die Roſe iſt. Unbewußt lu ech nndenen Hit ken von dem Roſenkultus einer läng 5 a u Jeit ken AUlilere Güter wußten um die e dene g die von der Roſenblüte im Farbenduft ſich zu den Men— ſchen ſchwingen. g i e chen dels einfachen Heckenroſe erkannten ſie. 97 7 5 Himmel geſchenktes Sinnbild 15 die Ne fie 555 85 8 1 N o 10. fi 2— trige Urfo* j i euernden Kräfte. Die fünfblä rig em. die in de Heckenroſenblüte ſich offenbart, erlebten unſere Wald als Stern, der im Zeugungsſtrom das ewig en d Nee durch die Geſchlechter rollen läßt. Rar ent. nd ſie Roſen und pflanzten ſie als fie anche d Thingſtätten, oder als Schmuck an ihre Hauswän 990 die älteſte Literatur beſchäftigt ſich mit den gen Die Gedichte, die uns ſo gefallen, die ſo zu Herzen ſprechen, Roſen. 8 ii 0 ich für den Verkauf 2 Fliſlionen Frauen und Mädchen haben ee den 0 1 der Rosen zur Verlügung gestellt. daß wir noch kange, lange in ihrem wa eden, ſprachen von den Roſen. Erinnerung an Anſere Ki dere d 5 wach. Erinnerung an die trauliche Dienen von welcher die Mutter Märchen erzählte, das Märche Dornröschen. e. Das deutſche Roſenſehnen ane gene und Adaher S a driemhildens Noſengarten wide d r Sage von Kriemhildens Nof ga e eee tom unſere Liebe und unſer Sean Deulſchen Die Roſe, die Königin der Blumen. Sirail 1 gun unſeren Vätern als lebenſgendendes ieee a liefert hat ſich durch Sagen, Geſchichten und 15 N e i Aigle Verbindungsglied zwiſchen eee inen immer bejahender Schönheit und berauſchendem T 1 9 in unſerem Herzen erobert, 5 1 8 1 Wide Nose bleibt die eindrucksvollſte ee s zur zoeſie un dunſt ve ſchlichten Heckenroſenkind lis zur Poeſie und Kunſt vom ſch 1 Worte um ze die medlen Gastenroſe. Genügen Worte glutvollen edlen Gartenroſe. kauen Mit betrachten ganze Roſenſchönheit meet ne n un 0 n 99 Tote eine ſe im Garten, im Park, im Garte Toten, e ie Roſe im Garten, im Park, int rt e 1 0 taufriſche goſe im Kriſtallkelch, die N ae Rafttoſen zur feſtligzen Tafel, den Kranz 0 e 30 bräutlichen Schleier. Wahrlich Wunder über Wunder 17 5 Einen Roſengarten erträumt ſich manchen, e R ſengarten, wie ihn Kinderbilder von ebene 0 80 ego 110 75 0 Schloß vor Augen zauberten. Menſchen, die t n Be. engen Räumen hocken, in dunſtigen Betrieben 91 1 985 5 nachgehen, entflighen nach Feierabend 1 ſpen und finden heim zur Natur. Menſchen der Groß ad Aachen ſich ein Stück Land geſchafſen, ein Stückchen baden 5 ihnen das Höchſte ißt. Hier fühlen ſie ſich verbun 0 115 dem Boden, ſie ſpüren keine e ben Schaffen des Tages ihrer Gartenarbe 6 5 nach dem Schaffen des Tages e ee e ichen Luf iebe beiten ſie ihr kleines S it Luſt und Liebe bearbeiten nes 0 105 in welchem ſie ihre Sehnſucht nach dem Boden er üllt ſehen. its f In vielen ſchlummert das urwüchſige den Mitglieder eines Volkes ohne Raum ſind ede api Die Stadt hat ihre Schlingen ausgeworſen. Der e Jag der Deutſchen ö i 12 heit Gartenleben sichert die 60 sundheit von Mutter und Kind um das tägliche Brot hat ſie geſeſſelt ſie ſind geſpe e hinter Mauern, und enge Höfe e 1 Weite ihres Blickes. Seht ihn euch an, e I 5 wie ſeine Augen leuchten, wenn er von e bengarten ſpricht. Es gibt für ihn, e t in ſeinem Leben, und das iſt ſein Sen ee auf dem er ſelbſt ſchaffen kann. Wer ab er, a ein auch noch ſo kleines Stückchen rr v der Sonne beſtrahlt wird, wird darin auck. in dieſer oder jener Geſtalt eine 8 e der Roſe, die ſeinem Garten erſt die rechte Weth L el k.— 9 Nun heutiges gartenkünſtleriſches Werben wird nicht nur mehr von Silenen Kunſtwillen— von der Freude am Schönen tragen, ſondern liegt vielmehr i 7 verflochten in dem Dienſt großer ſoztaler und baulicher Aufgaben. ä Neue Wege der Roſenverwendung 1 ne auf bei den Haus— und Stedtergärten delta höfen, öffentlichen Grünflächen und Volksparks Städte. ö Die Roſe muß herden! 3 Der Tag der Deutſchen Roſe iſt Werbung zur Liebe für Blume. Fflende 8 Er hilft erſtmalig in ſeinem Ausw ene m ſamten Berufsſtand Harten d 1550 urch in Brennpunkt des Volkes gebracht wi 5 der Deutſchen Statte Schaffen 1h wieder zur Blume des ein Roſe ſoll zu einem Feſt für dis Volksgemeinſchaft werden. Die Roſe und ihre Bewunderer Von Max Hayek. ind Garter einem reinen im Garte bewunderte Die Geſellſchaft ſtand im Garten und bewu! 5 9 1 8 1 2 nnn re P die ſchöne Roſe, die eben, es war im Juni, n b 1 No d tor pe 1 den purblüte wie eine leuchtende Laterne ind Raum hob. e Die Geſellſchaft war von dem Zauber der iſſ Fi ſprach den Vers des Angeln ganz hingeriſſen. Einer ſprach den Vers de 0 Sileſius vor ſich hin. Die Die hat von Ewigkeit in Gott alſo geblüht 593 „Cherubiniſchen Wanders Ein anderer kannte den„& eru mann“ nicht weniger gut und zitierte: Die Roſ' iſt ohn! VMarum, ſie ſie blühet,„ Sie acht nicht ihrer ſelbſt, fragt nicht, ob man ſie ſiehet. 1 Ein Dritter aber ſah zur Erde hinab. wr wo der ſchmale Stamm des Bäumchens hervorwu blühet, weil 1 e Stück Land d ſtand wie verſunken. betrachtete das braune Stück Land und ſta! 1* 4 40 304 N 1 de e Was ſuchen Ihre Augen dort unten?! wurde „— 7 fragt. „Ach,“ antwortete er, gen fee ade häßliche, wirre e Wurzel häßliche, wirre, fleißige e eee, im Duntel und ohne Licht, das ſichtbar leuchtende die unſichtbar und der Blüte erſt möglich macht! Ich denke an die got hemie die aus rauher, brauner Erde ſo zarte g Alchemie, die aus rauher, bra Und 17 Mig ttor ſchafft ich oder purpurne duftende Blätter ſchafft. l K Mrz 1 ihr ſind der Erde e Wurzel in ihr ſind dieſe rauhe, braune Erde und die Wurzel i d der icht weniger wer s die ſchimmernde Verehrung nicht weniger wert als die ſchi 1 g Noin Züßrog 9 g ſieht Roſe, welche hier dein äußhres Auge 3 aufgeſtört,„ich ſehe n hei a ie rzel der Roſe, an Boden an und denke an die Wurzel der Rof klaren NN N 2 Sommermorgen. j 2 8 113 j die Vaſe färbt ſich die Decke wie Blut ſo rot. Mir iſt es, Ganz dunkel wird es jetzt gar nicht, Bereits in der dritten] um die. Stunde zeigen ſich die Keſten Merkmale des kommenden als wäre die nefe Glut deiner lieben Augen von den Blüten Morgens. Hängt der Himmel jetzt auch um Mitternacht nicht ſo wie eine ſchwarze Glocke, ſondern wie eine graue Decke über uns, ſo nimmt er dann bald eine milchige Farbe an. Langſam wandelt ſich dieſe Farbe: ſchon kommt ein heller Schein dazwiſchen. Kurz vor Sonnenaufgang ſieht es manch⸗ mal aus, als ſei eine große Fläche Perlmutter über uns aus⸗ gehängt. Nicht ſo deutlich wie bei einem Regenbogen, mehr nur wie angedeutet, ſind die verſchiedenen Farbennuancie— rungen am Himmel nebeneinander geſetzt. Bald kommt auch erſte Helle hervor. Aus einer unbeſtimmten Helle wird dann ein leuchtendes Roſa, das ſich oft, wie ſpielend, hinter Wölkchen zu verbergen ſucht und nur in abgedämpften Tönungen hin⸗ durchſchimmert. Zunächſt nur an einer Stelle ſichtbar, breitet ich dieſes Roſa immer mehr aus, wandert über den Himmel hin, wird dunkler, lebendiger ſtrahlend und geht langſam in ein leuchtendes Rot über, einem großen Brand in der Ferne ähnlich. Nun wird es auch überall in der Natur lebendig. Die Vögel ſind aus ihrer Nachtruhe erwacht, ſpringen auf den Zweigen hin und her, laſſen ihre Stimmen von neuem hören und machen auch bereits die erſten Ausflüge. Ununterbrochen künden die Hähne durch Krähen den neuen Tag an. Noch in den größten Städten hört man aus Schrebergärten, Hinterbau⸗ lichkeiten und aus Ställen dieſes Krähen. Raubtiere ſchleichen jetzt wieder ihren Verſtecken zu; dafür hoppeln dann Haſen über die Felder und verſchwinden zwiſchen dem weiten Grün. Iſt dann die Sonne vollſtändig emporgeſtiegen, ſo wird an Haren Tagen alles wie mit einem goldigen Schein übergoſſen; dunkle Wälder ſchimmern, als wären ſie oben au den Baum⸗ kronen in dieſen Schein getaucht. Das Grün der Felder und Wieſen, das in der Nacht einen fahlen, unbeſtimmten Schimmer: angenommen hatte, leuchtet wieder in vollem Grün auf. Flüſſe, Bäche und die kleinſten Rinunſale zwiſchen Wieſen und Buſch— werk glitzern, als ſei Diamantenſtaub darüber geſtreut. Ueberall zeigt ſich auch wieder Leben und Bewegung bei den Menſchen. Ju den großen Städten poltern und rattern nun bereits von neuem Straßenbahnen und Omnibuſſe durch die Straßen, auf den Höfen der Landleute hört man am Brunnen Geräuſche; es appern Eimer und anderes Geſchirr. Schon ſteigen auch die erſten Rauchſäulen aus den Schornſteinen empor, kündend, daß der Kaffee oder die Morgenſuppe hergerichtet wird. Land— leute ziehen hinaus auf die Felder, über Induſtrieunter— nehmungen ſtehen große, grauſchwarze Rauchfahnen; der Tag iſt nun überall angebrochen. Selbſt die Langſchläfer werden nun von der Sonne aus den Federn gejagt. Kinder des Sommers. Der Schmetterling. Mit dem feinen, zarten Schmetterling, der durch das offene Feuſter zu mir hereingeflattert iſt, habe ich ſeltſam ſchöne Vor⸗ ſtellungen bekommen, daß hier ein Gruß von dir lebendigen Ausdruck gefunden hat. Wiegend und taumelnd, von Anmut getragen, kam er durch den Sonnenſchein und die Düfte meines blühenden Gartens und ließ ſich nieder auf den Sims meines Fenſters, wo die roten Pelargonieu leuchten. Mein Blick glitt auf vom Schreibtiſch und flog ihm grüßend entgegen, noch che ſein ſommerſeliger Flug in meiner friedlichen Nähe endete. Ein Kohlweißling iſt es, deſſen Flügel in durchſchimmern⸗ dem Licht ſo duftig ſind wie die Zartheit deines lichten Sommer⸗ gewandes, in dem die Schönheit deines ſchlanken, elaſtiſchen Körpers elfenhaften Ausdruck gewinnt. Selbſt die Erinnerung daran iſt für mich noch ſelige Berauſchung.. Und als ſich der Falter erhebt und mit leiſem Flügelſchlag an der oberen Fenſterſcheibe ſteigt und fällt, durchglüht mich der Gedanke an das köſtliche Temperament deiner ſtolzen, ſtarken Liebe. Sehnſucht flattert in mir auf und will mich packen wie mit mächtigen Schwingen. Heiße Sehnſucht, die um Erlöſung veißgedeckten Tiſch, an dem wir beide bei goldig perlendem Wein jaßen, entblättert heute langſam und verſonnen. Rund aufgeſogen worden und ſpiegelte ſich nun wider in ihrem be⸗ täubenden Farbenrauſch. Etwas in mir brennt auf, ſo wild, ſo heiß und ſo ſchön, wie dieſe leidenſchaftlichſte aller Blumen, und meine Gedanken gehen zu dir— unabläſſig, wie die ſeidigen, feinen Blätter in ihrem Herniedergleiten. 1 9 Mein Herz kommt nie mehr zur Ruhe. Ihm geht es wie dieſem Strauß, der ſich langſam verblutet in köſtlicher Ve⸗ rauſchung. Fritz Kaiser. Sommermärchen. Haſt du ſchon in der Andacht eines Sommerabends die Grillen auf den Feldern ſingen hören? 5 Es iſt ein Gekling von zirpenden Tönen, das ſich in die Stille ergießt, das emporſteigt wie ein ſüßes, trauriges Lied. enn du abends längs der Landſtraße oder Feldwege wanderſt, hörſt du im Schatten die kleinen Stimmen, heimlich, zart, wie beunruhigt durch die webende Finſternis. Wenn du dann in dem feuchten Graſe, wo die Schritte unhörbar ſind, herzuſchleichſt, um den unſichtbaren Sänger zu ſuchen, bricht die Stimme plötzlich ab. Schon da ich Kind war, übte dieſe ſeltſame Melodie einen mächtigen Reiz auf mich aus. Ich machte oft halt, hörte lange zu und gab mich ganz dem eigenen Zauber dieſer klagenden Töne hin. Sie gewannen noch größeren Reiz, als ich eines Tages das folgende Märchen erzählen hörte:. Es war einmal in einem Dorfe ein armer Tropf mit Namen Michel. Er war ein kleiner Kerl, ging in zerlumpten Kleidern, war furchtſam, bleich und ſo zart, daß man glaubte, der geringſte Windzug hätte ihn gleich davontragen müſſen. Mit ſeinen großen, traumverlorenen Augen, dem zottigen Haar und den dünnen Beinen ſah er gar wunderlich aus, wenn er die ſtaubige Landſtraße dahinzog, die Schafe ſeines Herrn vor ſich her⸗ treibend. Man erſparte ihm keine Demütigung und machte ſich überall luſtig über ihn. Die Taugenichtſe des Dorfes quälten ihn derart, daß er oft im geheimen bittere Tränen vergoß. Die Bauern ſtießen ihn roh beiſeite, wenn er ihren Weg kreuzte. Es war ein unglückliches Kind. 5 Michel hatte einen tiefen Widerwillen gegen alle Menſchen bekommen. Täglich zog er mit ſeinen Schafen ſowelt als möglich von ihnen fort, verbarg ſich in den abgelegeten Tiefen der Wälder, in den ſtillen Einſamkeiten ferner Täler, wo er träumte. Zuweilen überraſchte ihn dort die Dunkelheit des Abends mit ihren grauen Nebelſchleiern. Dann eilte er mit haſtigen Schritten, durch das geringſte Geräuſch in Schrecken erſetzt, heimwärts, indem ex ſcheue Blicke in die Finſternis warf. Und wenn er vor der Hütte ankam, in der ihn ſein Herr erwartete, wagte er kaum an die Tür zu klopfen, aus Angſt vor den Schimpfworten, die ihm aus dem Munde des Bauern 7 Ff 7. 75 7 7 5. 1 . 757 4 7 5 , 9 5 ö 05 5 N 1 7 0 1 0 ..— E U U Eines Abends, nach einem Tage drückender Hitze, die dem ermüdeten Burſchen die Augen geſchloſſen hatte, erwachte er mit einem dumpfen, ſchmerzenden Geſühl im Koßſe. Dis Schatten verbreiteten ſich um ihn her. Aus einem Grasbüſchel, ganz nahe ſeinem Ohr, klang der leiſe Geſang einer Grille. Das Kind erhob ſich mit Mühe und tauchte die Augen in die Dunkelheit, dorthin, wo ſich das Tierchen verbarg. Auf ſeinem Geſicht erſtand eine ſtille Freude. In ſeinen Augen leuchtete es wie ein Wunſch. Seine Schläfen begannen heftiger zu ſchlagen. Dann, nachdem Michel eine Weile unbeweglich zugehört hatte, tauchte er die Hand in das Gras und ſuchte darin, mit un⸗ geſchickten Gebärden.— — Die Grille erſchrat und ſchwieg. der Abend ringsumher wurde dunkler, und die Tiefen des Gehölzes füllten ſich mit geheimen Nebeln. Sterne begannen an dem fernen, ſanſten Himmel aufzublitzen. Ganz in der Ferne des Schweigens hörte man die klare Melodie eines klagenden Vogels. f Michel durchwühlte noch immer das Gras, um den unſicht⸗ baren Sänger zu finden. Eine fiebernde Erregung ließ ihn in der Friſche des ſinkenden Taues zuſammenſchauern. Die großen Bäume mit ihren unbeſtimmten Silhouetten umgaben ihn wie eiſterhafte Phantome. Geängſtigt, ermüdet durch ſein frucht⸗ oſes Suchen, fühlte er, wie ſich eine tiefe Lähmung ſeiner be⸗ mächtigte. Er ſtreckte ſich auf dem kalten Boden aus, fiebernd, und ſchloß die Augen. Während der Himmel über ihm in dem Gefunkel all ſeiner Sterne erſtrahlte, ſchlief er allmählich ein, verloren in Einſamkeit und Finſternis... 8 Er ſah darauf, wie ſich im Schatten ein kleines, nie ge— ſehenes Weſen erhob, von großem Liebreiz und glänzender Farbe. Eine Krone bedeckte ſein Haupt, In ſeiner zarten, aus geſtreckten Hand hielt es ein winziges Zepter. „Ich bin die Königin der Grillen“, ſagte das Weſen mit feiner, ſingender Stimme und lächelte. „Oh“, flüſterte das Kind im Traum,„ich möchte ſo gern, daß du mich mit dir nimmſt. Ich bin ſehr elend auf dieſer Welt, wo mich niemand leiden mag und mich alle verachten. Ich möchte ſo gern mit dir gehen, dahin, wo ich nicht mehr zu weinen brauche, dahin, wo man ſingt wie du!“ „Dein Wunſch ſei erfüllt“, ſagte die Grille.„Komm!“ Und während ſich ein Wind aufmachte, kühl und von einem ſeltſamen Duft erfüllt, ſchwebten die beiden von dannen, in das geheimnisvolle Königreich des ewigen Glücks... Am folgenden Tage, als man das Gehölz durchforſchte, um den kleinen Hirten und die verirrten Schafe zu ſuchen, fand man Michel leblos im Graſe liegend, durchnäßt vom Tau, mit bleichem Antlitz, auf dem ein Ausdruck unendlicher Zufrieden— heit lag. 158 Ganz nahe der alten Kirche grub man ihm ein Grab. Es klingt beim Sinken der herbſtlichen Abendnebel unter dem Grabſtein ein ſilbernes Tönen, wie ſchwermütiger Grillen⸗ bevorſtanden. geſang... Haus Bethge. fleht, unabläſſig, wie der Falter in ſeinem Freiheit ſuchenden Flügelſchlag gegen die Scheibe. Unterzutauchen in Glück und Seligkeit, trunken zu ſein vor ſo viel Lebenswonne, das iſt ſein und mein Begehren. Als könnte ich mit dem ſeinen auch meinen Wunſch erfüllen, ſtrecke ich meine Hand aus, erfaſſe ihn behutſam und laſſe ihn auffliegen in Sonnenſchein und Blüten⸗ duft. Er ſchaukelt dahin in köſtlichem Freudenrauſch. Hilflos ſchaue ich ihne nach, bis er entſchwebt wie eine holde Viſion. a*. Roter Klee. Warunt ich 98 küſſen wollte, Annemarie? Das vill ich dir ſagen. Dein Mund war ſo rot, ſo rot wie roter Klee. Und gerade an jetzem feingeſtimmten Sommerabend beſaun ich mich, nie⸗ mals ein ſchöneres Rot an dieſen Blüten geſehen zu haben. Von meinen Kinderjahren her aber weiß ich, daß der heiß⸗ artige Klee immer der ſüßeſte war. Wir pflegten den Honig Falls den Blüten zu ziehen. Und nun habe ich es ſchon ſo lange nicht mehr getan. 1 Darum wollte ich dich küſſen. Kannſt du mich jetzt verſtehen, Annemarie? * Feldmohn. Der une Mohn, der geſtern abend in der ſchlanken, kriſtallenen Vaſe wie eine ſeſtliche Fackel lohte auf dem kleinen, liegt verborgen unter dichtem Gras. Oftmals, ſagt man, er⸗ P Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale) Nachdruck verboten. „Auf gebrechlichen Kähnen— gibt's da Schiffsärzte?“ „Teils— teils! Ich jedenfalls war drauf! Ihr Herr Gemahl kommt doch mit?“ „Mein Mann? Schwerlich! Er gönnt mir aber jede Freude, und wir brauchen auf ihn keine Rückſicht zu nehmen. Er hat ſeine beſonderen Steckenpferde.“ „Als da ſind?“ Der Direktor und Tante Toni kamen aus dem Radio⸗ zümmer herüber. „Fred!“ ſagte Frau Inge.„Doktor Gerlach und ich wollen vor ſeiner Sommerreiſe einmal zuſammen auf der Aller ſegeln. Machſt du mit?“ „Wann denn? Am Mittwoch? Aber Inge— nach— mittags iſt da der Vortrag über die Technik der Schall⸗ platte, und hinterher ſpricht ein europäiſcher Staatsmann von Ruf über die Kuhzucht in ſeinem Lande— ich weiß im Augenblick nicht, in welchem, ich glaube, in Rumänien. Ich muß das unbedingt hören!“ „Ach Fred, jetzt in den Ferien?“ „Gerade in den Ferien— nachher habe ich ſowieſo keine Zeit!“ „Aber du haſt nichts dagegen, wenn wir fahren?“ „Nein, gar nicht, Inge! Dann habe ich die allerſchönſte Ruhe zum Hören!“ Es zuckte mutwillig um Inges reizenden Mund; aber es war auch ein anderer Zug dahei— ein leiſes Weh, eine kaum merkbare Bitterkeit. „Ich höre, Sie haben noch kein Radio, Herr Doktor!“ fuhr der Direktor eifrig fort.„Ihre Frau Tante aber habe ich eben überzeugt, daß man Radio haben müſſe. Ich empfehle immer den Lautſprecher Marke...“, und er er— ging ſich des breiteren über die Vorzüge und Mängel der verſchiedenen Syſteme. Hans, ſcheinbar ganz Ohr, dachte verwundert: N „Kein übler Menſch, gewiß nicht! Aber weshalb hat er eine Frau wie bieſe Inge, wenn er doch nue in Radio lebt?“ Er äußerte dieſe Gedanken der Tante gegenüber, als ſtie gegen ſechs Uhr nach Hauſe gingen.„Die Frau“, meinte er,„tut mir leid!“ „Das iſt verkehrt!“ ereiferte ſich Tante Toni.„Zu be— dauern iſt eher er. Die Frau hat ſo gar kein Intereſſe für dieſe Dinge. Ich mag ſie nicht— und niemand mag ſie. Du hätteſt dich auch beſſer nicht mit ihr verabredet. Das gibt nur Gerede!“ Der Sommertag war herrlich und die Luft von wunder— ſamer Klarheit. Inge Feldmann und Hans hatten ſich erſt in Celle ge— hoffen. Inge war ſchon ein bißchen früher gefahren, um noch Beſorgungen zu machen. Sie wanderten durch das traulich verſchlafene Städt— chen zur Fritzenwieſe und mieteten eines der ſchlanken, leichten Segelboote, die bereit lagen. Der Wind war günſtig. Sie glitten, nachdem ſie ſich herausmanövriert hatten, über das ſanft bewegte Waſſer, als ob ſie auf dem Rücken einer Schwalbe dahinflögen. Im Halbbogen zog ſich die Stadt um das flache Land herum, grüne Wieſen, ſandige Hügel umſäumten die Ufer— weit und blau, von weißen Wölkchen durchzogen, dehnte ſich der Heidehimmel. Sie redeten wenig, genoſſen die Situation und das Gefühl, mit einem ſympathiſchen Menſchen zuſammen zu ſein. Erſt auf dem Heimwege wurden ſie geſprächiger. „Iſt es Ihnen nicht manchmal langweilig in Burg— dorf?“ fragte Inge. „Mein Beruf füllt mich ganz aus! Dazu die wiſſen⸗ ſchaftlichen Arbeiten! Aber Sie? Sie ſind fremd, wie ich— obwohl Sie ſchon vier Jahre dort ſind— und haben wenig Verkehr.“ Inge lächelte ein ganz klein bißchen ironiſch. „Das macht mir wenig! Uebrigens habe ich auch gerade in Burgdorf eine ſehr gute Freundin gefunden. Leider kommt ſie ſo ſelten.“ „So?“ „Ihre Tante Gertrud!“ „Dieſe Tante iſt mir ganz unvorſtellbar. Jedenfalls hat ſie nicht die Billigung der anderen, das habe ich ſchon gemerkt!“ „Sie hat den großen Fehler, viel jünger zu ſein wie ihre Stiefgeſchwiſter: der Großvater heiratete zum zweiten Male, als Ihre Mutter ſchon um die Verbindung mit Ihrem Vater kämpfte— Sie ſind nur zwei Jahre jünger als Gertrud!“ „Kommt ſie denn nicht mal?“ „Gertrud meldet ſich niemals an— ſie kommt und ſie iſt da!“ Es war ein herrlicher Nachmittag geweſen— der erſte von Hans' Urlaub— Inge ahnte gar nicht, was für ein Opfer er ihr brachte, dieſen einen Tag von ſeiner Reiſe abzuziehen. Freilich hatte es ſich auch für ihn gelohnt. Frohen Herzens reiſte er ab. Wohin?— Erſt als die Eiſenbahn ihn bis Köln ge⸗ ragen, wußte er das Ziel. Wenige Tage ſpäter ſtand er am alten Hafen von Marſeille und genoß in tiefen Zügen Negeuwart und die mit ihr ſo eng verbundene Erinne⸗ zung an Vergangenes. Er ſuchte die Stätten der Erinne⸗ zung auf und fragte auch wohl an alten, oft beſuchten Gaſtſtätten nach den Freunden. Niemand wußte mehr von ihnen. Ein Jahr— eine Ewigkeit für eine Stadt wie Marſeille, in der das Leben fließt, ohne Spuren zu hinter⸗ laſſen. „Wo mögen ſie ſein?“, dachte Hans, wieder wie ſo oft. „Stromer waren wir— Stromer ſind ſie vielleicht heute noch. Die Heimat wird ſie nicht gerufen haben, die Heimat hat wohl auch heute noch kein Wert für ſie. Welch ein wahres Wort— Stromer“... Unſer Leben iſt eine Welle in dem großen Strom des Schickſals. Wir alle— ſchwim⸗ mend und angeſchwemmt— find im letzten Grunde nichts wie Stromer.“ Dann trug ihn ſeine Sehnſucht nach Ferne und Er— leben bis nach Tunis und Algier— und als die vier Wochen herum waren, kehrte er ſo erfüllt mit Erleben nach Burgdorf zurück, daß alles ihm neu ſchien und betrachtens— wert, wie vor einem Jahre, als er es ganz fremd betrat. 1 5* „Wie ſchade, Gertrud!“ hatte Inge Feldmann zu ihrer Freundin geſagt, als ſie ſich etwa acht Tage nach Hans' Abreiſe bei ihr melden ließ.„Nun kommſt du auf gut Glück— und lernſt deinen Neffen gar nicht kennen!“ „Iſt er ſehenswert?“ „Er iſt ein lieber, froher Menſch, klug, von geradem Sinn und feinem Charakter— viel zu ſchade für eine kleine Heideſtadt mit ihrer notwendigen Enge!“ „Inge, du biſt aber ſchon verheiratet!“ warnt lachend vie enthuſiaſtiſche Freundin. Die lachte— ein bißchen reſigniert. „Das weiß— und reſpektiere ich reſtlos. Es iſt auch gar nicht ſo! Sieh, wenn mein Mann eiferſüchtig wäre! Aber wenn man alle Freiheit hat: das bindet. Vielleicht, wenn ich ein Radioapparat wäre...“ Sie lachten übermütig. Dann aber meinte Gertrud: „Nun will ich dir meine Photographien zeigen. Nicht alle! Das dauerte Tage! Aber doch die beſten— und be— ſonbers die, die mich zu meinem Bild angeregt haben: Bettler am Meer. Inge, das iſt einmal etwas ganz Großes geworden— etwas, das Wege aufwärts bahnt. Aber die Konzeption war auch ſo eigenartig. Ich plante einen„Rattenfänger von Hameln'— fand ein Modell, und es verwandelte ſich mir unter den Händen zu dieſem anderen, beſſeren, eigenartigeren Motiv...“ Inge hielt ein Bild in den Händen. „Du“, ſagte ſie,„dieſer Bettler gleicht auf ein Haar deinem Neffen— unraſiert und nicht im Dreß müßte er ſo (Caytyr 7* 9 1 ie Seitens ausſehen. Gib mir einen Abzug. Ich möchte ihn ſeinem Doppelgänger einmal zeigen.“ Die Tanten empörten ſich, als Gertrud ihnen das Bild und Inges Behauptung vorhielt. „Hans iſt ein hübſcher, gepflegter Menſch. Frau Feld— mann iſt ja ſo überſpannt. Es iſt ein rechter Unſegen, daß Hans ſie überhaupt näher kennengelernt hat. Das iſt verkehrt, ganz verkehrt. Was ſoll er mit einer jungen Frau! Es gibt ſo viele hübſche, wohlhabende Mädchen in Burgdorf!“ „Schade— ich werde neugierig. Ich möchte ihn doch wirklich kennenlernen, meinen Herrn Neffen“, ſagte Gertrud nachdenklich.„Aber nun habe ich mich mit meiner Freundin verabredet. Wir werden den ganzen Winter in Griechenland ſein. Er wird bis nächſten Frühling warten müſſen, ehe er ſeine letzte Tante ſehen wird.“ Die älteren, eiferſüchtig, waren damit zufrieden. Sie wollte ihren„Jungen“ gar zu gern für ſich behalten. 11: 15: Ein paar Jahre in einem kleinen Orte— das iſt nicht viel. Wer nur flüchtig ſchaut, ſindet keine Veränderung— ganz langſam, ganz fein zeichnet die Zeit ihre Linien, ver— ſchiebt hier und da ein wenig, 1 eine Tiefe exakter aus, ulvelliert eine kleine Höhe— häuft einen Hügel... Der eine verſchwindet— ſeine allbekannte Geſtalt wird nicht mehr in den Straßen bemerkt, ein Wind hat ſie ver— weht— niemand vermißt ſie. Ein Kind wird geboren, fängt an zu ſchreiten, ſchreitet ins Leben hinein— iſt groß geworden und bedeutet etwas.., kaum, daß es jemand beachtet. Im Hauſe des Sanitätsrats Freudenthal hatte der Tod eine Lücke geriſſen. Im Winter war— ſtill und ſanft, wie ſie im Leben geweſen, die älteſte der Schweſtern von Lenthe geſtorben, und auf ihrem Grabe verblühten jetzt zum erſten Male die Roſen und Reſeden, die die Zurück⸗ gebliebenen ihr liebevoll gepflanzt. „Jetzt bin ich zuerſt dran!“ ſagte Tante Toni— aber ſie ſagte es mit einem Ausdruck, der ſelbſt den Tod vor naſeweiſer Anmaßung hätte zurückſchrecken können. Sie glaubte ſelbſt nicht, daß er ſie ſo ſchnell holen würde. Was ſollte aus Burgdorf werden— ohne ſie? ließen es aber an Kollegialität nicht fehlen. Linde be⸗ hinter ihrem Rücken über ſie luſtig. „Uralte Methoden... Ueberhaupt wenig Ahnung...“ Auf Hans beſonders hatte er es abgeſehen. Es war Herbſt geworden, und der Wind trieb die Blätter der Allee durch die Straßen, in denen die Menſchen ihre Hüllen ſchon dichter um ſich zogen. Winkelmann kam vom Krankenhauſe. Gerlachs Wagen ſauſte an ihm vorüber, hielt aber auf Hans' Wink. Sie nach Hauſe.“ „Die paar Schritte!“ Dennoch kam er der Aufforderung nach. „Wo waren Sie?“ „Bei Thünens!“ „Jemand krank?“ „Sehr geſund ſogar! Fräulein Anni hat ſich verlobt. Ich habe in der Eile gratuliert. So, da wären wir!“ „Kommen Sie einen Augenblick herein?“ 8 „Ich ſtöre nicht?“ Haus begrüßte Lisbeth, die den Herren ſchon entgegen kam. Sie war friſcher und kräftiger geworden, aber noch ganz Mädchen, ſelbſt Kind geblieben. Sie bereitete den Herren ein wärmendes Getränk. Winkelmann war ernſt. „Wiſſen Sie, Gerlach— daß Neumark ſchließt?“ „Schließt?!“ „Er hat allzu raſch und allzu haſtig produztert mit ſeinen neuen Maſchinen. Die Aufträge laufen nicht ſo ſchnell. Er wird vorm Frühling nicht wieder aufmachen!“ Hans ſchüttelte den Kopf. „Und die Arbeiter?“ Winkelmann zuckte die Achſel. Es war nicht mehr gleichgültig wie einſt. Gerlach hatte noch zu tun und verabſchiedete ſich bald. Winkelmann, der ihn vis zur Tur gebracht hatte, ſetzte ſich wieder zu Lisbeth. Er entfaltete eine Zeitung, und ſie vertiefte ſich in ihre Handarbeit. Ab und an ſchaute ſie zu ihm hinüber. Immer hoffte ſie. Ich bin ihm zu jung, zu dumm, dachte ſie und ſuchte ſich zu bilden. Er, immer gleich freundlich und fremd, wollte nur das eine: ſeine große, wie er fand, törichte Liebe verbergen. Wozu ſie zeigen? Lisbeth wußte ſich verſorgt. Mehr wollte ſie nicht. Sie umgab ihn mit rührender Aufmerkſamkeit— mehr konnte er nicht fordern. Zufrieden ſein— zufrieden ſein. „Ich war heute nachmittag bei Feldmanns. Inge Feldmann iſt immer ſo voll von Doktor Gerlach. Sie müßte vorſichtiger ſein im Reden. Alle Welt ſagt, ſie ſei in ihn verliebt.“ Winkelmann zuckte die Achſel. „Ich habe es ihr auch unterbreitet. Aber Inge ſagt: Ich habe ein gutes Gewiſſen. Wozu ſoll ich heucheln? Die Leute verſtehen das nicht!“ „Das werden ſie freilich gewiß nicht. Aber Feldmann ſelbſt ladet Hans ja immer ein. Was will man denn!“ Hans war ſpät nach Hauſe gekommen. Er lag im erſten, ſüßen Traum, als ihn das wütende Gebell Tyras' allmählich wieder zu ſich ſelbſt brachte. Dazwiſchen miſchte ſich ein anderer Ton. Er ſetzte ſich im Bett auf und lauſchte. Ein ſüßer, lockender Fiedelklang... Herrje, das klang ja wie... Mit einem Ruck ſprang er aus dem Bett und lief zum Fenſter. Es war heller Mondenſchein. Der gepflaſterte Hof lag da— wie mit Silber übergoſſen. In ſeiner Mitte ſtand ein alter Brunnen— längſt außer Gebrauch, nur aus Pietät erhalten. Nichts, was an alte Zeiten erinnerte, hatte in Burgdorf für ſeine Exiſtenz zu fürchten. Tyras, deſſen lange Kette ihm große Bewegungs— freiheit geſtattete, raſte zornvoll um den Brunnen herum und bellte empört. Oben auf dem Brunnen aber hockte eine ſchmale Ge— ſtalt, hielt die Fiedel am Kinn und geigte unentwegt. Ramona! 21 Längſt außer Mode, doch voll von Erinnerungen für den wanderſeligen Hans. Er riß das Fenſter auf. „Stoffel!“ err, f febntd ain. e n„ „„Hans!“ tönte es zurück.„Sag' dem Aas, es ſoll ſich mit mir vertragen. Meine Hoſe iſt zu ſchade zum Zer— riſſenwerden!“ 5 85 Hans, im Pyjama, barfuß, ſprang aus dem Fenſter. „Tyras! Kuſch dich! So, ſo ſchön, mein Hund.. Komm herunter, Stoffel. Er tut dir nichts mehr. Junge, Ac— welch eine Freude. Endlich einmal einer von euch!“— Stoffel kletterte herab. i ö Oben im Hauſe öffnete ſich ein Fenſter. Mehrere Köpfe ſchoben ſich übereinander. „Hans— was iſt?“ 5 0 „Och, nichts— ich habe nur... Ein Freund iſt zu Be— ſuch gekommen!“ „Ein— Freund! Rieke ſoll gleich herunterkommen und ihm ein Abendbrot machen!“ Stoffel verbeugte ſich weltmänniſch zur erſten Etage herauf. Auch der alte Lilje hatte das Zeitliche geſegnet— und Hans beſaß nun ſtatt der klapprigen Bläſſe einen ſchmucken Opel— ſtatt des alten Kutſchers einen jungen Chauffeur Das machte ihn bei den Mädchen noch begehrenswerter Aber er hatte Konkurrenz bekommen. Der neue Arzt, Doktor Linde, war noch jünger als er, auch unverheiratet und ein ſchneidiger Menſch— vom Kopf bis zu Füßen Komment. Er ſuchte Geſellſchaft, wie Hans ſie mied, fehlte nie am Stammtiſch und wußte viel von ſeinen Kenntniſſen zu erzählen. Jedermann glaubte es ihm. Wer ſo ſicher auftrat!— Winkelmann und Gerlach freilich hielten ſich ein ganz 3„Die Damen wollen ſich nicht bemühen. Ich bin ſatt. Schlafen tu' ich beim Haus... wenn's ſein muß, unterm Bett!“ fügte er leiſe hinzu.„Verzeihen Sie nur die Störung, meine Damen...!“ 5 Die Köpfe zogen ſich zurück. Das Fenſter wurde ge⸗ ſchloſſen. „Sind das viele?“ fragte Stoffel.„Sind die jung?“ „Menſch, das ſind doch meine Tanten!“ „So.. viele... Alle Achtung!“ „Komm, Stoffel...“ Sie kletterten durch das Fenſter in Hans' Schlaf⸗ zimmer. klein bißchen zurück, wunderten zich hier und da über 17— Fortſetzung folgt.) gönnerte ſie großmütig— und machte ſich heimlich und „Steigen Sie ein, Herr Kollege— es iſt kalt; ich fahre — Er 222272 2—— — — ——— — 28 ᷣͤ——— eee ep v ener r 5 5 8 Haſt du das Deine recht gekan, Mas gehen dich der Leute Reden an? * Wer für alles gleich Dank begehrt, Der iſt ſellen des Dankes werk. ere ino hinter der Front Von Kuct Witte. Schwarz kam am Vormittag über den Hof ein bißchen o—ig, den Drilch über ſeinen Schmiedsmuskeln, etwas rußig im Geſicht: ich ſollte am Abend mit ihm ins Kino gehen. „Nach Aubigny—2“ meinte ich ein bißchen gedehnt. Man mußte das zu Fuß machen, es war eine ganze Ecke, und das tut keiner von Berittenen gern. Aber Schwarz wollte ge n, ich ſah es au e en run en Hale nuß u sen, die aus dem blaſſen Geſicht herſahen. Ich hätte Schwarz auch den Gefallen getan, wenn es noch viel weiter nach Aubigny geweſen wäre. Ich ſagte alſo ja. leiden.„Kerle die“, murrte er. Aber auch ohne das machte Indien, Filmindien, keine rechten Eindruck auf uns, 0 ſah da 1 e e keinen Augenblick, wo man nd daß, wenn es aus r, dr N wieder die Front rumorte. e e Schwarz und ich marſchierten durch die Sommernacht, die Straße lief weißlich zwiſchen den dunklen bergigen Lehnen vor uns her. „Schwarz“, ſagte ich plötzli. lich eine Brun ee e „Ich—? Eine Braut?“ ſagte Schwarz er⸗ ſtaunt. Ich glaube im Dunklen das ſchalks⸗ mäßig⸗traurige Mundwinkelzucken in ſeinem blaſſen Geſicht zu ſehen.„Warum willſt du das wiſſen?“ fragte er erſt nach einer Weile. „Ach, ich meine bloß—“, ſagte ich ſo hin. Schwarz antwortete:„Ich will's dir ſagen. Ich habe eine gehabt. Wenn du mir ver⸗ ſprichſt, daß du keinem was ſagſt—.“ Wir gaben uns im Dunkeln die Hände. Ich war noch ſchrecklich jung. Schwarz immerhin einig! zwanzig.„Ja“, ſagte er,„ſie hat mir abge⸗ ich zu ſpät zum Stelldichein kam.“ gehütet haſt!“ „Ja, ſie war mir teuer! Den Talisn Ja, b er! sman hatte ich allerdings vergeſſen.“ 5 „Sie hatte wohl ſehr hübſche Hände—“ 1 70. 0„Weil du mir doch keine Ruhe laſſen wür⸗ 10 bis du erfahren haſt, was es mit dieſer zähnadel für eine Bewandtnis hat, ſollſt du es wiſſen, Als ich eines Tages in einer Fa⸗ ile f 1 f f le mit der ich als Junggeſelle bekannt geworden war, einen Beſuch machte, traf ich 15 Tochter des Hauſes allein an. Die junge Dame war, mir nicht gleichgültig. Sie war mit einer Näharbeit beſchäftigt, und ich bat ſie damit fortzufahren.“ „Ich kann mir lebhaft denken, mit welch „Richtig!“ beſtätigte er.„Mit der Nadel hat ſie mich zur Strafe immer gepiekt, wenn „Was muß dir jene Fr f ſei 5 m 5 Frau geweſen ſein daß du ihre Nähnadel wie einen Talisman Der nevelreichſte Ort der Welt. Es gib. 19005 ſeltſame Inſeln auf unſerer Erde. Ene er merkwürdigsten iſt jedenfalls die Inſel Jan Mayen, die öſtlich von Grönland einſam europäiſchen Nordmeer unter dem 71. Han aeidlicher Breite im Treibeisgürtel liegt. 770 Beſondere dieſer Inſel, die übrigens nur 5 0 Quadratkilometer groß iſt, beſteht darin aß ſie den größten Vulkankegel der Arktis beherbergt, den 2500 Meter hohen Beeren⸗ berg, der volllommen vergletſchert iſt. Im Jahre 1921 wurde der Berg von dem Polar- forſcher Mercanton und zwei Begleitern zum erſten Mal erſtiegen und es bedeutete für ſie eine große Ueberraſchung, als ſie auf dem Fupfel einen 200 Meter tiefen und 800 Meter breiten, mit Eis ausgefüllten Krater en Die Inſel, die unter norwegiſcher Oberhoheit ſteht, gilt mit 27 Nebeltagen im Monat als der nebelreichſte Ort der Erde. —— 2 0 Stimme du ſie darum ge— Lu tige Eile Er k 0 ſrieben. ſie hätte ſich's i eten haben wirſt!“ i 8 f Er kam dann am Abend, ſauber gen ſchrieben, ſie hätte ſich's überlegt e e t! i l nacht 10„ſie hätte ſich's überlegt, und es wäre Wir Rare 8 f ce e nal, und dee habsch getuiſ: fr Ge öde des ale ee e ö ee e und en bins Limonade den. 5 ülſclend it der raff Pein i Schir ütze über. F 17„Gott ie Fr 0; 1 i Tag und ein Glas Limonade ver— eutſchland iſt de f ginge dies wi tunen auger, a Schwarz 0 üs J lag, ich weiſe.] ſchmähte ich nicht. Als ſie aufſtand An hin ſeinem ö kalen 8 Profeſſor Bergmann mit 9 1575 f 1 ie Koppeln, auf denen die jun⸗ ſchrelben ſie das zu.„Aber“, ſagte er,„jetzt] auszugehen entfiel ihr di 0 51 hin⸗ Zuicer 110 95 Fantec ſeinem goldenen en 8 7* N 0 1 2 2 UAnszük„ 1 je 9 5e N 2 7 gen der g e mit zänkiſchem Gewieher gegen⸗ deren da 5 von zu Hauſe, daß ſie einen bemerkte es nicht. Ich hob fachden ſie ſich Perſoönüchteit a ee be 0 5 ausſchlugen, zur Straße hinunter, auflä n hat, den ſie heiraken will, einen Eier- entfernt hatte die Nadel auf 1118 ee Meine Herren 1 1 zwiſchen bergigen Hängen hinzog, und Wonne Und paß auf, wenn wir zurück- mir allerlei Gedanken. War deen kamen uur e 18 0 ſagt er neulich im Kolleg Dian das erſte Dorf, wo im dämmernden 91 men, haben die alle Eieraufkäufer gehei⸗ für mich? Sie wat ch das eine Frau 59 15 Gotz Studenten und hält einen Schä⸗ F d den den Jungen mit den 1 0 Wen wen Geldſact und machen ein[es dem ganzen Bine an Se bee ſelten. In dure Sent ir ſind äußerſt 1. zuſer. Maul, daf 0 er da ſi 8„u. 9 Hausweſe 1 eſaß rer j 1 1 8 Daf an Dor den Häuſern ſtanden. nicht an 5 Weben da ſind. Ich fahr'[ Verſtand, Gemüt— konnte ſo herzlich 1 ben Exemplar: davon ein dt aut en eie 1 af leine St 119 Aubigny een 17 hin zuf Urlaub, ich will da gar nicht]—— aber, daß ſie ſo achtlos 0 e 8 und der ander iſt iet er“ Profe Muſeum, 00 ine Stadt— war es überhaupt 2 ö n los eine Nade⸗ 0 e iſt meiner.“ Profeſſor Berg⸗ 2 5 nF 1 0 5 allen li 0 e P35. 195 9 eine Stadt? Ein Rekrutendepot lag da, und Ich fand die Nacht bedrüdend dunkel. boch event Wai ae n en e fen belt geben noc ed e im Saal einer Brauerei war ein Soldaten— cee„ ſagte ich, nachdem wir eine Weile Nadel ins Eſſen falle 1 e eine ſolche. lea(Söndagsniſſe). heim. 5 Wa ber vom Depot hatte mich er Mae„warum willſt du eigentliche, ſchluckte ſie? 0 RN ö Vor einigen T d eines Tages auf der Straße angehalten, er nmer ins Kino?“ N 1 m„ nigen Tagen ſind Neureichs in ihr e t; Be 130 Sehr i. 1„Wie beſor Mä 5; e Vi 5 reichs in ihre 1 mich aul meiner Heimat, und lud e ee kam es aus ihm heraus: euch leide ihr Männer doch immer um baglich in 9 Jogen, Frau Neureich ſich be⸗ mich zum Sonntag ein. Es gab Kaninchen⸗ laßt. Weiß ele nicht. Aber wenn man 0„Ich wollte ſie weiter be. i 0 e u Saen zurücklehend, 51 ihrem braten. Dafür lud ich ihn und ſeinen Schrei⸗ fta„mit was die da ſich abgeben und was zurück. Dte Limo de war bo e ed ich ſa doch ene e d ber fürs nächſte mal zu uns auf die Ferme, ſie ſich für Klimbim von Indien und was ſie griff wie her fa rer dare e Und ſich ja doch in ſeinen 48 Wänden!“ und es gab Pferdebraten von einem prima weiß ich ausdenken, da tut's einem eigentlich mißte die N del 5 5 Näharbeit und Vers(Lektyr.) jungen Tier, das auf der Weide die Feſſel gar nicht mehr leid———“ em die Nadel, die ich ins Futter meines. 7 Worauf beruht dieſer erſtaunliche Koſtenunterſchied? der Reichspoſt beweiſt, die neuerdings in Verbindung mit Das kommende Volks- Aulo Die Urſachen 0 kürzlich der amerikaniſche Dinh der a h d Netz sch e 10 j Lvans in einem Vortrag vor dem Zirkel engliſe ſprechender zur Benutzung für jedermann scha en will. e In den Ver. Sbaalen iſt das Automobil dum Gelen Ingenieure in Berlin Ae Die Geſamltoſten der Die Bedeutung der Haustechnik für die Volkswirtschaft ſtand des täglichen Bedarfe geworden, während es vielen Kraftwagenherſtellung ſind in Deutſchland für ein Kile⸗ beweiſen die wirtſchaftlichen Werte, die auf dem Gebiet von uns heute noch als ein unerſchwinglicher Luxus er⸗ gramm Wagengewicht nach den Berechnungen diefes Inge der Haustechnik umgeſetzt werden. In den Jahren zuwi⸗ ſcheint. Dort hat jeder 5. Einwohner ſeinen eigenen Kraft⸗ nieurs 88,5 höher als in den Ver. Staaten. Und zwar ſchen 1920 und 1930 wurden jährlich für etwa eine Mil⸗ wagen. Es iſt gar keine Seltenheit, daß ſeloſt Angehörige ſind die Foſten der Werkſtofſe 36,37, höher, vie Arbeits⸗ liarde Reichsmark haustechniſche Einrichtungen neu ges des Mittelſtandes zwei Wagen beſitzen, und es iſt geradezu löhne 5,47, die allgemeinen Unkoſten 34/ and die Werke ſchaffen⸗ der Umſatz an Betriebsmitteln, die in den dont die Regel, daß in einer Familie mehrere Wagen. vorhan⸗ zeugkoſten 12,8% höher als in Amerika. Dieſe Zahlen ſchen Haushaltungen verbraucht wurden, nämlich feſte den ſind. Bei uns dagegen entfällt erſt auß 8 Einwohner zeigen, daß die Lohnhöhe nur einen ganz unbedeutenden, Brennſtoffe, Aus Waſſer und Elektrizität, lag in der ein Kraftfahrzeug. 1 Elinfluß auf die Mehrkoſten ausübt. Erſtau glich hoch ſind Auf ausdrücklichen Wunſch Adolf Hitlers hat die aber die Mehrtoſten der Werkſtoffe. Sie betrugen im deuiſche Steuerseſetzgebung mit der ſchädlichen Auffaſſung einzelnen: für Stahl 25%, für Kupfer 30%, für Grau⸗ gebrochen, daß der Beſitz eines Kraftwagens ein Luxus guß 125%, für Pießteile 60%, für Gummi 40%, für ſei, für den der Inhaber durch eine beſondere Steuer Schrauben, Nieten, Bolzen uſw. 125%. gewiſſermaßen beſtraft werden müſſe. Durch die Beſeiti⸗ Große, aber erfüllbare Aufgaben ſtehen alſo noch vor gung der Sonderſteuern für neue Wagen hat die deutſche der deutſchen Automobilinduſtrie, die ſie durch gemein⸗ Automobilinduſtrie einen ungeheuren Auftrieb erſahren, ſame Arbeit mit ihren Lieferanten wahrſcheinlich ſchon der ihr die Einſtellung zahlreicher Arbeitskräfte ermöglicht bald löſen wird. Dann werden wir ſo weit ſein, daß hat. Unzählige Hilfsinduſtrien und Nebengewerbe haben auch bei uns ſelbſt der einſache Fabrikarbeiter, der kauf durch dieſe Belebung der Auto⸗Induſtrie Betätigungs— möglichkeiten erhalten. Der nationalſozialiſtiſche Staat wollte es nicht mehr länger dulden, daß Millionen deutſcher Menſchen ſich mit den primitipſten Bedürfniſſen abſinden müſſen, während ein leiſtungsfähiger Produktionsapparat unausgenutzt bleibt. Wir müſſen uns die Aufgabe ſtellen, daß dle grundlegenden Erfindungen unſerer Zeit auch den weniger begüterten Bevölkerungskreiſen zugänglich gemacht werden. Auf dieſe Weiſe wird für Millionen von Menſchen im Inlande Arbeit beſchafft. Der Führer hat daher bei der Eröffnung der großen Automobil-Ausſtellung im Frühjahr d. J. die Induſtrie aufgefordert, den billigen, für jedermann erſchwinglichen Volkswagen zu ſchaffen. Dieſer Volkswagen darf nicht mehr als 1000 RM koſten, wie Miniſterialdirektor Dr. Ing. e. h. Brandenburg auf der diesjährigen Haupt⸗ verſammlung der Deutſchen Geſellſchaft für Mineralöl— forſchung ausführte. Dabei rechnet man mit einem Unter⸗ haltungsaufwand von jährlich ca. 500 RM. je Wagen. Wenn die deutſche Automobil-Induſtrie für dieſen Preis einen brauchbaren Wagen liefern ſoll, ſo wird ſie ganz beſondere Anſtrengungen machen müſſen. Die ein⸗ leitenden Unterſuchungen ſind bereits begonnen worden. Es wird wahrſcheinlich notwendig ſein, daß die ganze deutſche Automobil⸗Induſtrie ein einheitliches Modell ſchafft, ähnlich wie es beim Volksempfänger in der Radio⸗ Induſtrie geſchehen iſt. Die Automobilherſtellung iſt in Deutſchland bisher dadurch erheblich verteuert worden, daß jedes einzelne Werk nur verhältnismäßig kleine Serien des gleichen Wagens gebaut hat. Die Modelle wurden ſehr häufig geändert und verbeſſert. Es war daher nicht in ausreichendem Maße möglich, die Liefer⸗ Induſtrien, den Wagen⸗ und Motorenbau auf die maſſen⸗ hafte Herſtellung gleicher, genormter Teile umzuſtellen. Es war eine große Anzahl von verſchiedenen Maſchinen und Werkzeugen erforderlich, die immer wieder auf die Bearbeitung verſchiedener Einzelteile umgeſtellt werden mußten. Auf dieſe Weiſe war es uns zwar möglich, vor⸗ Hzügliche moderne Qualitätswagen herzuſtellen, aber der Gebrauchswagen koſtet noch heute beinahe doppelt ſo viel wie in den Ver. Staaten. Angeſtellte und der Beamte im eigenen Kraft— wagen zu ihrer Arbeitsſtätte fahren können. es Warmwaſſer im Haushalt re ſind viele Dinge unter- en hatten darunter zu uert und er— Im Laufe der letzten Jah blieben. Auch unſere Haushaltung leiden; vieles muß i gänzt werden. Mit gutem Beiſpiel ge die Lande werden Kanäle gebaut, um di gelegt, Oedflächen nutzb frohe Arbeitstätigkeit. beſchaffung nehmungsluſt. geſetzt, Arheits⸗ rungen verbeſſert. iſt, wird es gelegt, ſchadhaft geworden Fachmanſs inſtandgeſ Jetzt iſt es auch an der ad und Küche zu den auch bei kleinſtem denn reichlich u ich jede Hausfrau. n ihnen verbeſſert, erne Staat voran. Quer durch Straßen gezogen, der Siedlungen Ueberall herrſcht mit dieſer Arbeits— die private Unter⸗ Häuſer wird inſtand— durch praktiſche die großen e Städte die Kränze ar gemacht uff. Hand in Hand Das Aeußere der und Wohnräume Wo z. B. noch kein ele wo Herde und Oefen ind, werben ſie von der wenn nötig, erneuert. an die Warmwaſſerver— ken, die ſich mit wenigen Einkommen, heute ein⸗ ll Warmwaſſer im Braucht ſie doch zum zur Reinigung der oder minder große ehen vom Bad, das heitspflege möglichſt ß iſt der Warm⸗ ſorgung bon B Koſten jeder, richten kann: Haushalt wünſcht ſ Kochen, zum Abſpülen des Ge Wohnung, zum Wäſchewaſch Wengen warmen Waſſers ti zur allgemeinen oft gebraucht werden rbedarf im ländliche Den üblichen Haus n uſw. liefert am einfachſte ei es im eingebauten mehrere Töpfe e Bratröhre ſtellt. ad kann ſich heute jeder leiſten, Die Anſchaffun Brikett⸗Badeöfen ge⸗ genügen für d nal 10 Pfg. t— ein wichtiger Bei beſchränk⸗ Warmwaſſer⸗ d angebracht werden, die Stand⸗Badeöfen. annt, daß ſich im glich, abgeſ Körper- und ſollte. Beſonders gro n Haushalt. heißem Waſſer zum n und am billigſten der Waſſerſchiff, oder daß Brikettherd, f it Waſſer mit E man beim Kochen nebenher auf die Herdplatte Auch ein warmes B er den richtigen Weg e Unterhaltungskoſten ſind. Vier Stück Braunko ie koſten noch nicht einn aderaum koſtenlo neiſt zu wenig B. in Kleinwohnungen, bereiter in jeder Höhe an die das gleiche leiſten wie Es iſt meiſt wenig bel üblichen Badeofen, ähnlich wie und Elektroſpeicher, von e Warmwaſſerverſorgung mi durchführen läßt, die der erleichterung bietet. Badezimmer ſtehen, er verſorgt und den zweig in die Küche Kochen, Spü ein Waſchbe iſt dieſe W für wenig Geld zu jeder Auch bei ſchmalem Geld der Wohltat warmen Waſſers er Wohnung uſw. in aus den und damit gleich ichtiger Haushalt⸗ und Geſun hlenbriketts tägliche Ba wird der B Vorteil, der tem Raum z. 5 miterwärm beachtet wird. Anſchluß an den durchlauferhitzer Stelle aus eine allgemeine tellen im Hauſe große Arbeits⸗ t mehreren Zapff Hausfrau eine Warmwaſſerofen kann z. wo er unmittelbar die Raum miterwärm warmes Waſſer zum teren Stelle kann noch Mit einigen Briketts betriebsbereit, und liefert varmes Waſſer. tel kann ſo jede Familie örperpflege, zur Rein⸗ giebigem Maße teil⸗ ei Forderungen, Badewanne liefert dorthin an einer wei cken verſorgt werden. armwaſſeranlage ſtets ſparſamen Wirtſchaftens, Vier Milliarden für Haustechnik! Wir Menſchen von heute in welchem Umfange ſchaften der Neuzeit uns Verfügung ſtehen. Einrichtung gäbe, Kerzen vermeidbar machte, Tode geſchaffen; es war Dochtes, die er nicht mehr b r dieſe Sorgen. ch neue Fortſchritte möglich, ſind uns häufig gar nicht die techniſchen Errungen— ts im eigenen Hauſe zur he bedauerte noch, daß es keine die das zeitraubende Schnäuzen der Sie wurde kurz vor ſeinem die Erfindung des gedrehten ennen gelernt hat. Wir lächeln Und dennoch ſind auch für uns wie die Ankündigung Querschnitt durch ein Haus mit seinen vielen technischen Einrichtungen. Größenordnung von etwa. Frei Milliarden Reichsmark den letzten Jahren der Ktiſe erfolgte ein ſtarker Rückgang vor allem bei den Anlagewerten. Aufgabe der betefligten Wirtſchaftszweige, namentlich des Inſtallationsgewerbe wird es ſein, dieſen Rückgang wieder aufzuholen und 36. über hinaus eine weitgehende Umſatzſteigerung zu erreichen Wenn dieſes Ziel erreicht werden ſüll, ſo muß das Neben⸗ und Gegeneinanderarbeiten der verſchiedenen 9 teiligten Gruppen einer zielbewußten Gemeinſchaſtsarben! weichen. Wenn bei der Errichtung neuer Häuſer al! Erſparnisgründen noch nicht alle Schikanen der modern Technik in die Häuſer eingebaut werden können, ſo i doch von vornherein dafür geſorgt werden, daß ein ſpäter Einbau der verſchiedenen Zuleitungen fü oder Waſſer ohne bedeutende Koſten möglich iſt. So 0 die Fernſprechverwaltung bereits durch Abreden mit d Bauwirtſchaft dafür geſorgt, daß in Neubauten durch 1. Geſchoſſe ein Syſtem von Iſolierrohren und Abzweig doe unter Putz verlegt wird. Dadurch wird es möglich. de nachträglich jeder Hausbewohner ohne Stemmarbeiten Hauſe und ohne Grabenarbeiten auf ber Straße und Garten an das Straßenkabel angeſchloſſen werden kan Es iſt nur erforderlich, vom Teilnehmer bis zum„En verzweiger“, der in jedem Hauſe eingebaut iſt, ein neue?! Leitungspaar durch die bereits vorhandenen Rohre ein⸗ zuziehen und im Endverzweiger mit dem Straßenkabel verbinden. Auf ähnliche Weiſe kann für die ſpäter lage von Stark⸗ und Schwachſtromleitungen, von Waſſe zuleitungen uſw. vorgeſorgt werden. Ein weiteres Hindernis für die Verbilligung d haustechniſchen Einrichtungen liegt in den oft ſehr erhel⸗ lichen Unterſchieden der baupolizeilichen Vorſchriften S0 gibt es in Sachſen andere Vorſchriften für den Zentra heizungsbau als in Preußen. in den einzelnen Lände n ſind verſchiedene Schornſteinquerſchnitte, Mindeſtg rohe für Abwaſſergruben und ſonſtige Anlagen vorgeſchriehe ja es kommt ſogar vor, daß gewiſſe Konſtruktionen, die einer Stadt von der Baupolizeibehörde angesrane werden, von anderen Städten baupolizeilich verboten ſtnd. Dadurch wird die Induſtrie gezwungen. ſich auf eine 4. nötig große Anzahl von verſchiedenen Modellen einzu⸗ ſtellen. der Handel muß größere Lager balten, und 1 das verteuert die Koſten Auch auf dieſem Gebiete. Alte, die in der Durchführung begriffene Reichsreform de; zu einfachen, einheitlichen Vorſchriften frei machen, . in ſolchen Varieteekünſten in der Armee, Ko⸗ billigte das er konnte ſo was nun mal nicht i Kraft, Wärn gebrochen hatte. Auch Fehlandt fand ſich dazu ein. Langbeinig kam er über den Hof, aus jeder Taſche ſah ein Flaſchenhals, Schnaps natürlich. Aber damit ließen uns die In⸗ fanteriſten nachher im Stich— wir haben es auch ſo geſchafft! Vor dem Kino am hölzernen Kaſſenver— ſchlag drängten ſie ſchon. Schwarz ſagte:„Geh' man rein, ich mach' das hier“, und gab dem an der Tür einen Wink, das genügte bei Schwarz immer, auch wenn ihn gar keiner lannte. Das Kino war eine Art verkleinerter Scheune, mit rohen Holzverſtrebungen,„ver⸗ zahnten Drägers“ wie Reuters Zimmerling Schulz das nennt. Anter der Decke war eine Art Balkon gezummert, da ſaßen die Offi⸗ ziere, kein Menſch weiß warum, es muß eine fürchterliche Luft da oben geweſen ſein. Denn es wurde natürlich geraucht. Und wie ge— raucht. Und was geraucht! f Es gab was Indiſches, vielleicht„Das in⸗ dicche Grabmal“, eine damals hochberühmte Sache(mit Mia May! Oder war das ſpä⸗ ter 7). 1 was Indiſches; ſie hatten Kopftücher,„Turbane“ umgewickelt und gin— gen in weißen„Gewändern“ unter den Pal⸗ men umher. Wenn die Inder mit den In— derinnen auf der Leinwand in ſtummen aber dauerhaften Küſſen zuſammenſchmolzen, ging unten das Schnalzen los, das Propfenknallen und Holzziſchen und Platzen vos Feuerwerks⸗ raketen. Das konnten ſich die jungen Kerle vom ekrutendepot nicht verkneifen. Ueberhaupt was gab es nicht für Talente mikern, Zauberkünſtlern und Imitatoren(Da⸗ men⸗ und Tierſtimmen!) Schwarz freilich miß— gegenſchlug. Das verworrene Geräuſch der Front ſtand vor uns wie ein Saum an der Nacht. dieſer Kapſel?“ fragte ſie den Gatten.„Ich fand ſie heute zufällig beim Aufräumen.“ auf.„Eine Nähnadel?“ nadel ſo aufbewahren!“ ren. Ich habe mir doch als Junggeſelle höchſt eigenhändig manchen Knopf angenäht. Man kann wegen ſolcher Kleinigkeiten nicht immer gleich zum Schneider laufen.“ einmal einen Knauf annähen wollteſt, haß du dich recht ungeſchickt angeſtellt.“ 1 raſch.“ würdigkeit! Aber beſinne dich nur erſt mal auf die Nadel.“ und ſteckte den Kopf wieder in das Zeitungs- blatt. 1 eine ſchöne Ausrede auszudenken.— Es iſt eine Erinnerung an eine Frau, an ein Mäd— chen, das du vor mir geliebt haſt!“ . 5 9 teln Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale) Sind Sie verletzt?“ fragte Champigny. Infolge des ausgeſtandenen Schreckens konnte Evelyn nicht antworten. Ein dünnes Rinnſal von Blut tropfte von ihrer Stirn auf ihre Hand. Mir kame ing Pgrf 8 5 Wir kamen ins Dorf, das uns warm ent— 2— Der Talisman Bon Chriſtoph Walter Drey. „Was iſt denn das für eine Nähnadel in Er ſah zerſtreut von ſeinem Zeitungsblatt „Du wirſt doch nicht eine beliebige Näh— „Wahrſcheinlich wollte ich ſie nicht verlie— „Als du dir nach unſerer Verheiratung Man erlernt Ie No 8 „Man verlernt als Ehemann eben ſehr „Leider!“ meinte ſie.„Auch die Liebens— „Habe mich ſchon beſonnen!“ erwiderte er ö „And willſt es nicht ſagen?“ „Ein andermal.“ „Du willſt nur Zeit gewinnen, um dir Rockes geſteckt hatte, und ſuchte danach— 1 dem Stoff, an ihrem Kleide, ließ die Blicke über den Fußboden wandern, ſagte aber nichts, und ich ſagte auch nichts“ Saufen Wale biſt du mit der Nadel nach 1 laſſen und haſt das Fräulein ſit— 5„Nein, ich habe geheiratet, denn i 0 ja auch im Punkte Ordnungsliebe kinnge rn ßen beruhigt. Das Fräulein biſt du! Auf der Kapſel, in der ich die Nadel aufbewahrte muß auch ein Datum eingekritzelt ſein— der Tag unſerer heimlichen Verlobung!“ Ich entſinne mich“, ſagte ſie.„Alf i Nähnadel iſt das? Weiht Pe daß ich ö ſie damals abſichtlich verloren habe? Ich wollte ſehen, ob du dich auch wegen einer Kleinigkeit für mich bücken würdeſt.“ „O, ihr Frauen!“ ſeufzte er nur. Das ſogar bedeuten, daß er ihrer Eiinderung an jene Stunden Glauben ſchenkte! a „. Ein Menſch, der nach unten wächſt. Kſlrz⸗ lich ſtarb in einem Krankenhaus zu Boston der Kapitän Martell, der an der merkwür⸗ digſten Krankheit litt, die den Aerzten jemals Rätſel aufgegeben hat. Sie äußerte ſich in einer Ueberempfindlichleit der Knochen, die derart brüchig waren, daß ſie bei der harm⸗ loſeſten Bewegung brachen. So erlitt er zwei— mal einen Arxmbruch lediglich deshalb weil er ſich im Schlaf etwas haſtig im Bett her⸗ umgewälzt hat. Vor allem aber wurde er zu⸗ ſehends kleiner, und bei ſeinem Tode hatte er etwa 25 Zentimeter an Länge eingebüßt. Er wurde nicht weniger als achtmal operiert die letzten viermal, weil er ſelbſt darauf be⸗ ſtand, um endlich hinter das Geheimnis ſet— ſeine Handgelenke, ehe er ſich „Oh!, Sie bluten ja!“ ſagte Champigny ſcheinbar be⸗ ſtört zu ſein. ſorgt.„Es ſcheint von einer Kopfverletzung zu kommen. Laſſen Sie einmal ſehen.“ Er ließ Evelyn ſanft auf dem Trittbrett niederſitzen, nahm ihr den Hut ab und beugte ihren Kopf nach vorn. Dann griff er jäh nach einem großen Schraubenſchlüſſel, den er auf dem Führerſitz bereitliegen hatte, und holte zu wurde eine Stunde ſpäter von ſchwindigteit einzuſchalten. Mit einem ſcharfen Ruck hielt Madame wird es abhängen, ob Dalandier ſei K behält oder nicht. 0 kondlet bee urteile, wird ſie nicht dazu beitragen, daß dieſer Lump um einen Kopf kürzer gemacht wird.“ „Darum handelt es ſich au ar nicht me i Villiers. Es iſt genug, daß 0 9 1 55 b n mehr kreuzen kann. Das einzige, was jetzt noch wichtig iſt: wie es ihr geht. Und daß wir um ihretwillen jeden Skan⸗ dal vermeiden. Seien Sie mir nicht böſe, wenn ich Sie verlaſſe. Ich möchte jetzt ſofort zum Krankenhaus fahren. Den Dank für Ihre treue Freundeshilfe werde ich ver— ſuchen, ſpäter abzutragen.“ 5 Mit einem herzlichen Händedruck verabſchi fi die beiden Herren. 5 erabſchiedeten ſich er vor der Gruppe. Champigny, der das Spiel noch immer nicht durchſchaute, hielt den Aſſiſtenten Villiers für einen zufälligen Paſſanten und rief ihm zu: „Helfen Sie uns, mein Herr, gegen dieſen Wegelagerer der mich und dieſe Dame hier überfallen hat.“ 1 1 „Ihnen ſoll ſofort geholfen werden!“ war die Ant⸗ wort. Schon fühlte ſich Champigny mit feſter Hand am Kragen gepackt und zwei Handſchellen ſchloſſen ſich um Beſorgt wandte ſich Villiers Evelyn zu, die in einer ſchweren Ohnmacht zuſammengeſunken war. Sie war durch keinerlei Hilfsmittel zum Bewußtſein zu bringen. Ihre Nerven ſchienen durch das Attentat vollkommen zer— Eine im Fieberdelirium glühende, bewußtloſe Frau ten in ein Pariſer Krankenhaus eingeliefert. Der Atten⸗ täter ſaß gefeſſelt neben dem Aſſiſtenten Villiers und a wurde von dieſem auf dem Kommiſſariat der Polizei ein⸗ Paris. geliefert. Dann ſandte Villiers ein langes Telegramm an ner Krankheit zu kommen. Nee deſſen verſehen hatte. Villiers und ſeinem Aſſiſten⸗ „Es war ja ſehr intereſſant, dort im fer⸗ nen Oſten, aber ein paarmal i Oſten al im Monat es ein Erdbeben!“ 80 „Hatten Sie denn keine Angſt?“ „Ich, Angſt? Die Erde zitterte ja mehr als ich!“(Svenska Dagbl.). Aus der Welt des Wiſſens Die vornehmlich in Südamerika lebende Vo— gelart der Kolibri führt bis zu 60 Flügel⸗ ſchläge in der Minute aus. 5 Flüge! * Die meiſten Edelſteine und Schmuckſteige der Welt werden in Deutſchland geſchliff „ ile 1 und zwar in Idar⸗Oberſtein an der Mat * Der menſchliche Körper dünſtet täglich beinahe einen Liter Waſſer aus. 4 In England zählt man heute über 6000 Anhänger des Buddhismus. In Deutſchland gab es zu Ende 1933 rund 22 Millionen Sparer, gegen 1,7 Mil⸗ lionen im Jahr 1924; jeder db Deutsche beſitzt heute ein Guthaben von 500 Mark. In den engliſchen Speiſewagen werden alljährlich über 7.5 Millig b geben. ionen Eſſen ausge— Nicht nur raffen! Arbeit ſchaffen— Arbeit teilen! i und bisweilen bauen auf Fortunas Launen! Loſe kaufen— von den braunen! 777... T ²³˙ A 2 Aber wie ich Madame Dalandier be— **. Bald ſtand Lothar Terbrügge mit an T gſtvollem Geſicht vor dem Oberarzt des Krankenhauſes Green „Verſchweigen Sie mir nichts, Herr Doktor!“ ſagte er einem wuchtigen Hieb aus. „Halt!“ ertönte es plötzlich. Villiers Geſtalt reckte ſich drohend hinter dem Auto auf. Ein Revolver blitzte: „Legen Sie gefälligſt das Mordinſtrument weg und nehmen Sie die Hände hoch!“ klang Villiers befehlende Stimme. Mit einem Fluch ließ Champiguy den Schrauben⸗ ſchlüſſel fallen und hielt beide Arme in die Höhe. Evelyn war hochgeſprungen und ſtarrte nun mit ſchreckensſtarren Augen von dem Mann mit dem Revolver zu Champigny. Sie ſtand einen Augenblick zwiſchen den beiden Männern. Champigny erfaßte blitzſchnell die Gelegenheit zu einem Rettungsverſuch. Er duckte ſich hinter Evelyn, die er mit beiden Händen eiſern vor ſich feſthielt, um Villiers am Schießen zu hindern. Da brauſte der Rennwagen mit * ſtenten heran. Ein Schuß, den Villiers aus in ſtole abſeuerte, veranlaßte ihn, die höchſte Ge⸗ Lothar, das dieſen veranlaßte, mit ein Sonderf dach Aae oe egen. ßte, mit einem Sonderflugzeug *.** Auf dem Flugplatz von Paris wurde Lothar Ter⸗ brügge von Villiers empfangen. Bleich und abgeſpannt entſtieg Lothar der Berlin— Pariſer Maſchine. In kurzen Worten unterrichtete Villiers ihn über das, was ſich ereignet hatte. Mit zuſammengebiſſenen Zähnen hörte Lothar den Bericht über die Schurkereien Dalandiers und 13 Helfershelfer. „Und hat man dieſen Dalandie i S G68 f re nun hinter Schloß und „Ich habe einen anderen Plan“, meinte Villiers.„Der Kerl foll uns ſelbſt ins Netz lauſen. Es wird bald ſoweit ſein. Vertrauen Sie nur mir! Ich habe den Burſchen auch ſo ſchon unſchädlich gemacht. Er hat ausgeſpielt. Von * flehend.„Die ſchlimmſte Gewißheit, ſo furchtbar ſi wäre, iſt für einen Mann leichter 5 e 15 15 gewißheit. Darf man hoffen, daß Madame Dalandier mit dem Leben davonkommt?“ In banger Frage forſchten ſeine Augen in d Geſicht des franzöſiſchen 9 5 e Der machte eine beſchwichtigende Gebärde: „Ich, glaube, wir dürfen hoffen. Bis geſtern freilich ſah es übel aus. Die Wunde war nicht ſchlimm. Sie war nicht das Beſorgniserregende. Schlimm iſt der ſeeliſche Zuſtand. Madame Dalandier hat durch die furchtbare Er⸗ regung einen Nervenſchock erkitten, und wir befürchteten bis heute eine Gehirnhautentzündung. Glücklicherweiſe iſt das Fieber heute herunter.“ „Und darf ich Madame ſehen?“ „Wenn Sie ganz vernünftig ſind, Monſieur— fünf Minuten. Nichts Aufregendes ſprechen. Dann will ich es verantworten.“(Fortſetzung folgt.) Aus der Heimat 1 8 1816 Der Dichter Guſtav Freytag zu Kreuz⸗ burg in Schleſien geboren. 1874 Attentat Kullmanns auf Bismarck in Kiſſingen, Prot. und kath.: Margareta 14. Juli 1884 In Duala an der Mündung des Kame— runfluſſes wird die deutſche Flagge ge⸗ hißt. Gründung deutſcher Kolonien. 1917 Staatsſekretär Michaelis wird Reichs⸗ kanzler. Prot. und kath.: Bonaventura Sonnenaufg. 3.53 Sonnenunterg. 20.18 Mondaufg. 6.38 Mondunterg. 21.23 gonntagsgedanten Ein viel geſungenes Lied beginnt mit den Worten:„O laß dich halten, gold'ne Stunde ... Es gibt ſolch goldene, ſonnige Stun⸗ den im Leben, in jedem Leben! So laßt ſie uns feſthalten, uns erfüllen von ihrem war⸗ men, goldenen Schein, und es wird uns an Sonne nicht fehlen, auch hinter Wolken. Denn „jede Wolke hat einen Goldrand, eine Sil⸗ berlinie“ von der Sonne her.— Darum Sonnenſchein hinein in die ganze Lebensauf⸗ faſſung und Lebensführung, damit wir nicht mutlos werden, ſondern noch immer mehr hof⸗ fen und glauben lernen. Sonnenſchein hin⸗ ein in unſer Arbeiten und Schaffen, dann ver⸗ liert es die Härte des böſen„Muß“, und das Leben iſt doch köſtlich geweſen, wenn es auch Mühe und Arbeit war! Sonnenſchein hinein in den grauen Alltag, daß auch er werde zum Sonntag, d. i.„Sonnentag“, zum Tag des Herrn! Sonnenſchein hinein vor allem ins eigene Herz, daß auch unſer eigenes Weſen ſonnenhaft werde durch und durch und anderen Sonne geben kann. Wenn wir doch glauben wollten an die Macht der Sonne, an die Macht Gottes! Und auch an die Macht alles Sonnenhaften in der Menſchenbruſt! Ein ſonniges Herz, von Gottes Sonne erfüllt und durchglüht, hat eine förmlich gewinnende, glückhafte Gewalt. Sonnenſchenm in Herz und Auge bezwingt ſchließlich auch die widerſtrebenden Mächte aus der Finſternis und aus der Tiefe, ſie wei— chen zurück in ihr dunkles Reich, und vor uns liegt das ſiegende, ſegnende Licht, das unſerer Seele Friede und Freude, Troſt und Hoffnung gibt!„Gott der Herr iſt Sonne und Schild!“ Darum laßt es uns„beher— zigen“, was ein rechtes Sonnenkind uns rät: Hab Sonne im Herzen, Ob's ſtürmt oder ſchneit, Ob der Himmel voll Wolken, Die Erde voll Leid! Hab' Sonne im Herzen, Dann komme was mag, Das leuchtet voll Licht dir Den dunkelſten Tag! Tief gähnen! Bei Katarrh gute Hilfe. Wenn man ſo einen richtigen Stockſchnup⸗ fen hat, den man leider auch im Sommer nur zu leicht fängt, dann will man vor An⸗ wendung oder Einnahme heilender Medika- mente vor allem erſt wieder einmal Luft haben. Der„Hausarzt“ gibt da ein ebenſo eigenartiges wie verſtändliches Mittel an, das raſch die Atembeſchwerden beſeitigen ſoll. Kräftiges tiefes Gähnen kann man unſchwer hervorrufen. Gähnen iſt ja, wie es im Volks- mund heißt,„anſteckend“ und wenn einer im Zimmer damit anfängt, zeigen bald auch alle übrigen Anweſenden dieſes Merkmal der Müdigkeit und des Hungers. Bei Stock— ſchnupfen nun ziehen ſich im Gähnen die Muskeln des Schlundes und Rachens krampf⸗ artig zuſommen und der verſtopfende Schleim wird hinausgepreßt, ſo daß die Luft— wege freiwerden. Eine ähnliche Wirkung kann man auch durch langeres Kauen ab⸗ wechlelnd auf beiden Mundſeiten erreichen. Auch dieſe„Kinnbackengymnaſtik“, wie ſie durch das Zerkleinern harter Eßwaren, z. B. bon Johannisbrot, trockenen Brotrinden oder auch hartem Backobſt erreicht wird, bringt die Abſcheidungen der entzündeten Schleim⸗ häute zur Löſung. e(Stand der Rundfunkteilnehmer am 1. Juli. Die Geſamtzahl der Rundfunkteilnehmer in Deutſchtand betrug am 1. Juli d. J. 5 359 480 gegenüber 5 401420 am 1. Juni. Hiernach iſt im Laufe des Jun eine Ab⸗ nahme um 41 940 Teilnehmer eingetreten. Der Rückgang hält ſich in den zur Sommerreiſe⸗ zeit üblichen Grenzen. (Mit Kraftpoſtlinien über den Bodenſee. Die Fahrſcheine der Kraftpoſt⸗Fernlinie Berch⸗ tesgaden— Garmiſch— Partenkirchen— Lindau— Freiburg gelten vom 1. Juli bis 31. Auguſt auch zur wahlweiſen Benutzung der Bodenſeedampfer von Lindau, Friedrichs⸗ hafen, Meersburg oder Konſtanz aus und zwar für die erſte Schiffsklaſſe. Damit haben Beſucher der Bayeriſchen Alpen, des Boden⸗ ſees und des Schwarzwaldes eine reizvolle Möglichkeit, die Reiſe mit der Kraftpoſt ohne alle Mehrkoſten durch eine Dampferfahrt zu unterbrechen. Die Kraftpoſtlinie von Berch⸗ tesgaden bis Freiburg iſt übrigens mit einer Streckenlänge von 507 Km. die längſte deut⸗ ſche Kraftpoſtverbindung. Sie ſtellt eine Kom⸗ bination zwiſchen dem„Alpenwanderer“ der Poſtautolinie Berchtesgaden— Lindau und der„Bodenſee⸗Schwarzwaldpoſt“ zwiſchen Lin ⸗ dau und Freiburg dar. 1 3 3 i. * vn Schulungsaktion im Handwerk. Alle Organiſationsarbeit im Handwerk iſt nicht Selbſtzweck ſondern Mittel zu dem Ziele, einen möglichſt hochſtehenden und leiſtungs⸗ fähigen Handwerkerſtand zu ſchaffen. Zu dieſem Zwecke hat der Reichsſtand des Deut⸗ ſchen Handwerks mit Hilfe des Handwerks⸗ Inſtituts eine großzügige Schulungsarbeit begonnen, die auch den letzten Betrieb er⸗ faſſen ſoll. Die Leitgedanken ſind Wertarbeit, Wirtſchaftlichkeit und Arbeitsethos. Im Vordergrund der Schulung ſtehen u. a. auch Fragen der Materialprüfung, Werkzeugge⸗ ſtaltung, Werbung durch Zeitungsanzeigen. Wettervorherſage: Weiterhin warm, ſtellenweiſe Gewitterſtö⸗ rungen. Sportvorſchau Fußball ade.— Leichtathletik⸗Frauen Län⸗ derkampf Polen— Deutſchland.— Meiſterſchaf⸗ ten der deutſchen Meere.— Großer Preis von Deutſchland für Rennwagen auf dem Nücburg⸗Ring. Recht vielgeſtaltig in ſportlicher Hinſicht als auch im Umfang wird das kommende Wochen⸗ ende im Sport ſein. Zwar iſt im Fußball⸗ ſport, der bishet unaufhörlich die Maſſen be⸗ geiſterte, die Sommerſperre eingetreten, dafür aber treten ſchon an dieſem Wochenende die verſch'edenen Sommer-Sportarten in einem n dieſem Jahr noch nicht dageweſenen Umfang in den Vordergrund. Leichtathletik und Schwimmen geben den Ton an. Ein beſon⸗ deres Ereignis iſt der auf dem Nürburg-Ring in der Eifel auszutragende„Große Preis von Deutſchland“ für Rennwagen. Der Fußball hat als einziges innerdeutſches Spiel eine Be⸗ gegnung zwiſchen dem deutſchen Fußballmei⸗ ſter Schalke 04 und einer oberſchleſiſchen Aus⸗ wahl auf dem Programm ſtehen. Das Treffen bildet den Mittelpunkt einer großen Oſtland— kundgebung in Gelſenkirchen.— Im Ausland haben die Spielpauſen noch nicht eingeſetzt. Mit einem Spiel, das Admira Wien und Sparta Prag beſtreiten, wird in Wien die Mitropa⸗Pokal⸗Runde für Vereinsmannſchaf— ten fortgeſetzt.— Allen Sports voran mar ſchlert die i Oh, dieſe Hitze, wie ich ſchwitze! Mitleidlos ſendet die Sonne ihre heißen Strahlen auf die Erde, und da der Wettergott ſich trotz aller Bitten nicht erweichen läßt, erhebliche und dringend notwendige Regenmengen reg⸗ nen zu laſſen, lechzt Menſch und Tier und Pflanze nach dem Naß und hofft von einem Tag auf den anderen, daß doch wenigſtens für einige Stunden die Himmelsſchleuſen ſich öffnen mögen. Aber es hat nicht den An⸗ ſchein als ob der Wunſch der Erde ſich er⸗ füllen werde. Wir können uns jedoch tröſten damit, daß es in anderen Ländern und Erd— teilen nicht beſſer ausſieht. Eine Ausnahme bildet die Eifel, in der es in den Nächten recht kühl iſt, zum Teil wurden ſogar Tem— peraturen um den Gefrierpunkt gemeſſen. Die Oſtküſte Amerikas wird ſeit etwa 14 Ta⸗ gen von einer Hitzewelle heimgeſucht, die als die größte ſeit 1901 bezeichnet werden kann. Dieſer Tage wurde in Neuyork die höchſte Temperatur mit 55 Grad Celſius im Schat⸗ ten bei ungewöhnlich hoher Feuchtigkeit der Luft erreicht. Bei dieſen Temperaturen ſtellt ſich natur⸗ gemäß ein recht kräftiger Durſt ein. Und wer Durſt hat, der trinke. Nun iſt bei dieſer Hitze wie überhaupt Kaffee ein ſehr gutes Mittel, aber— o wehl— es ſoll kein Kaffee mehr getrunken werden, aber glücklicherweiſe nicht bei uns, ſondern in der Türkei, in der der Mokka doch ſo beliebt iſt. In der ganzen Türkei hat nun ein Preſſefeldzug gegen den Kaffeegenuß eingeſetzt. Es wird nämlich be⸗ hauptet, und das wird viele überraſchen, daß der Kaffee keineswegs das bodenſtändige Nationalgetränk der Osmanen ſei. Er ſei vielmehr im Jahre 1556 von einem Araber aus Aleppo, namens Chem, zum erſten Male nach Stambul gebracht worden und habe das alte geſunde Nationalgetränk„Ayram„eine ſaure Stuten⸗ oder Schalmilch, verdrängt. Seither hat die Türkei den ſtärkſten Kaffee⸗ konſum unter den modernen Staaten. Dies ſoll nun aufhören, denn es hat der Kaffee⸗ import aus Arabien faſt vollſtändig aufge⸗ hört und es wird nur noch braſilianiſcher Kaffee eingeführt, von dem das Kilogramm 1,40 türkiſche Pfund koſtet. Dies bedeutet aber eine unerträgliche Belaſtung des tür⸗ kiſchen Staatsbudgets, ſodaß ein allgemeiner Boykott gegen den Kaffee einſetzen ſoll. So will man die Türken um ihren beliebten Kaf⸗ ſee bringen, und bei uns werden viele um eine Enktäuſchung reicher ſein, denn in den Städten befanden ſich doch eine Reihe tür⸗ kiſcher Kaffeeſtuben, weil eben die Türken.. na, wieder einmal nichts. Wieder einmal nichts, 7 0 es cbeſ ei⸗ nem Borſtentier, das ſeine Lage verbeſſern u können glaubte. Auf einem Hofe im Rheinland unternahm ein großer Eber bei der großen 1000 15 fai S0 5 ich in die kühle un ge a e ee Der Sobn balte ſich derade ö Leichtathletik mit einem großen Programm, an deſſen Spitze das erſte Amerkkaner⸗Sportfeſt auf deutſchem Boden in Hamburg und das Ländertref⸗ fen unſerer Frauen mit Polen in Warſchau ſteht. Für die Warſchauer Begegnung hat der deutſche Verband folgende Damen für die einzelnen Konkurrenzen mit der Ver⸗ tretung betraut: 100 m: Albus, Dollinger; 200 m: Kraus, Dörffelt; 80 m Hürden: En⸗ gelhardt, Pirch; Staffel: Albus, Dörffeldt, Dollinger, Kraus; Hochſprung: Niederhoff, Göppner; Weitſprung; Niederhoff, Göppner; Kugelſtoßen: Mauermeyer, Link; Diskuswer⸗ fen: Mauermeyer, Mollenhauer; Speerwerfen: Link, Alpen. Im Londoner White⸗City⸗Stadion wer⸗ den am Freitag und Samstag die engliſchen Meiſterſchaften entſchieden, bei denen Preußen Krefeld in der 4 mal 100⸗Meter⸗Staffel ſei⸗ nen Titel verteidigen wird und außerdem ſeine Sprinter noch in Einzelrennen ſchickt. In Frankfurt a. M. werden die Leicht⸗ athletik⸗Meiſterſchaften der deutſchen Studie⸗ renden ausgetragen.— In Pforzheim treffen Baden und Württemberg im Gaukampf aufeinander und in Regensburg begegnen ſich Südbayern und Nordbayern.— Das Schwimmen wartet mit Gaumeiſterſchaften in Branden⸗ burg(Berlin) und Südweſt(Wiesbaden) auf. In Danzig werden die deutſchen Meeres⸗ meiſterſchaften zur Austragung gebracht, die bei den Männern durch P. Werner(Bres⸗ lau) und bei den Frauen durch Hartmann (Charlottenburg) verleidigt werden. Bei einem internationalen Waſſerballtag in Barmen wird ſich Hollands beſte Waſſerballmannſchaft Zian den Haag vorſtellen.— Die Rudecer ſind am Sonntag ebenfalls voll in Aktion. In Frankfurt meſſen ſich die Studen⸗ ten um die deutſchen Meiſterſchaften. Sehr gute Beſetzungen haben die Regatten in Hamburg und Kopenhagen in quali⸗ tatiwer Hinſicht aufzuweiſen.— Im Mototſport ſteht der„Große Preis von Deutſchland“ für Rennwagen, der auf dem Nürburg-Ring zur Entſcheidung gelangt, im Vordergrund des allgemeinen Intereſſes. Dieſes Rennen iſt teil⸗ weſſe beſſer beſetzt, als der Grand Prix de France. Alles. was im Rennſport einen Na⸗ er 10 einer benachbarten Kirmesfeier begeben. ühevoll wurde nun von den Angehörigen des Ackerhofes in der ganzen Umgebung, bei der Nachbarſchaft und in den Kornfeldern „ach dem verſchrenn tenen Borſtentier geſucht, aber jedes Suche, blieb ohne Erfolg. Als der Sohn nachts nüde von dem Kirmes⸗ trubel heimkehrte und ſich zur Ruhe begeben wollte, fiel er im Dunkel über ein zwiſchen den Betten liegendes Ungeheuer, das wild aufwachte und grunzte. Als er ſich von ſei⸗ nem Schrecken erholt hatte, entdeckte er in dem Ungeheuer das ſchon den ganzen Tag auf der Verluſtliſte ſtehende Borſtentier, wel⸗ ches 16 mit voller Freude über das Wieder⸗ ſehen ſeinem Stall zugeführt wurde. Es wär ſo ſchön geweſen, dachte das Schwein Ueberall das gleiche Lied, die Freude hat immer ein Ende, meiſt ſchneller als erwünſcht. Auf Wiederhören! Hans Dampf. Telephongeſpräch als Dokument Dem Telephongeſpräch fehlt jeder doku⸗ mentariſche Wert; ein Anruf kann daher niemals als Beweismittel vor Gericht ver⸗ wandt werden. Um dem Bedürfnis weiteſter Kreiſe nach einem Gerät, das Telephonge⸗ ſpräche feſthält, entgegenzukommen, hat ein bekannter Berliner Ingenieur ein kleines Ge⸗ rät erfunden. Der„Teleſkriptor“ wird wie ein Kopfhörer aufgeſetzt und nimmt das ganze Geſpräch, Rede und Gegenrede, auf. Man legt den Teleſkripter mittels eines Bügels über den Kopf und hält den Tele⸗ phonhörer ſtatt an das Ohr an die Muſchel des Gerätes. So kann man unbehindert te⸗ lephonieren, und gleichzeitig nimmt der klei⸗ ne Apparat das Geſpräch auf. Die Zulei⸗ tungsſchnur führt über eine kleine Tacchen⸗ lampenbatterie zu den Grammophonbüchſen eines Radioapparats. Hier wird das Ge⸗ ſpräch hoch verſtärkt, und ſtatt des Lautſpre⸗ chers wird an den Rundfunkempfänger eins der bekannten Plattenſelbſtaufnahmegeräte angeſchloſſen, das nun das Geſpräch auf eine kleine Schallplatte aufzeichnet. Dieſe Platte iſt unzerbrechlich und kann auf jedem Gram⸗ mophon wiedergegeben werden. Außerdem iſt den Bedingungen der Reichs⸗ poſt genügt, die jeglichen Anſchluß von Ap⸗ paraten an ihr Telephonnetz verbietet; dieſes Gerät ſteht ja in keinerlei Verbindung mit dem Telephonapparat. In der Annahme, daß faſt jeder über ein Rundfunkgerät und einen Grammophon verfügt, iſt dieſer kleine Apparat entwickelt worden, ſo daß man nur noch einen Schallplattenſchreiber und den Teleſkriptor benötigt, um Telephongeſpräche auf Platten aufnehmen zu können. men har, wird Kampf um zu finden ſein— Caracciola, Fagiola, Stuck, Prinz zu Leiningen, Momberger, f Chiron, Baleſtrero, Zehender, Pietſch, Ha⸗ milton, Soffietti, Ruvolari u. a. m.— Beim Großen Motorradpreis von Belgien bei Fran⸗ tochamps gehen auch die Deutschen In der Elſt, Ley, Roſemeyer, Geiß, Winkler und Rahrmann an den Start.— Der Radſpokt oringt in Hannover die deutſchen Bahnmei⸗ ſterſchaften der Berufsfahrer(Steher und Flie⸗ ger). Bet den Fliegern hat Albert Richter (Köln), der Titelverteidiger, die beſte Ausſicht auf den Sieg, und bei den Stehern müßte ebenfalls der Verteidiger, Erich Metze(Dort⸗ mund), die Meiſterſchaft holen.— In Bo⸗ chum gehen am Sonntag erſtmals die Elber⸗ felder Steherſchüler an den Start.— Die Tour de France bringt an beiden Tagen des Wochenendes weitere Etappen.— Stra⸗ ßenrennen in Deutſchland ſind: Großer Stra⸗ ßenpreis des Saargebiets, Großer Straßen⸗ preis von Schleſien mit Berufsfahrern, Han⸗ dels⸗, Induſtrie⸗ und Preſſepreis in Hannover, Amateurkriterium in Wangen.— Der Pferdeſport oerzeichnet Galopprennen in Hoppegarten(mit internationaler Beſetzung), Halle und Köln⸗ Merheim.— In Verden wird ein interna⸗ tonales Reitturnier ausgetragen, für das nicht weniger als 2500 Nennungen abgegeben wur⸗ den. Nätfel um eine Braut Von Wilhelm Lennemann. Da war ein Bauer in meiner Heimat, den nannten ſie nur Bauer Noboßmus. Einmal war er beim Pfarrer geweſen und hatte um Niederſchlagung ſeiner Steuern gebeten. „Non poſſumus.“ hatte der Geiſtliche geant⸗ wortet und auf einen verſtändnisloſen Blick des Bittenden hinzugefügt:„Poſſumus heißt: wir können, und non poſſumus: wir können nicht!“ Das Wort hatte dem Bauern mächtig ge⸗ fallen, und er wandte es nun bei allen paſ⸗ ſenden und unpaſſenden Gelegenheiten an. Da er aber ein widerhaariger Querkopf und Beſſerwiſſer war, zumeiſt das„Noboßmus“, wie er es verſtanden und behalten hatte. Der Bauer hatte auch eine Tochter, die war heimlich mit einem Bauernburſchen aus dem Nachbardorfe verſprochen; Rudi hieß er Da der aber nun dem Alten den Braut⸗ werber ins Haus ſandte, hatte der Bauer wohl gerade ſeinen ungeraden Tag, und er antwortete kurz und grob:„Noboßmus!“ Er wußte ſelbſt nicht recht, weshalb er nicht wollte; aber er hatte es nun einmal heraus⸗ gekollert, und ſo blieb es dabei, ob auch das Mädchen weinte und der Brautwerber dem Allgewaltigen vorſtellte, daß der Rudi Erbe eines Hofes und ein tüchtiger und fleißiger Burſche ſei und dazu gewitzigt und ein heller Kopf. „Iſt er das,“ höhnte der Beſſerwiſſer,„ſo ſoll er kommen; ich will ihn auf die Prob“ ſtellen, und da ſollte ihr dann ſehen, wie ich⸗ ihn ablaufen laſſe!“ Alſo ſtellte ſich der Rudi am nächſten Sonntag nach der Kirche bei dem Bauern ein, und ſein Brautwerber als Unparteiiſcher war mit ihm. Der Bauer beſah ſich den friſchen Burſchen mit verkniffenen Augen, Er hatte ſich eine Frage zurechtgelegt, dit ihn ein für allemal erledigen ſollte. „Alſo,“ fragte er,„boßmus oder noboß⸗ mus! Werde ich dir die Lene geben oder nicht? Wenn du rätſt, was ich will, kriegſt du ſie!“ ö „Halt,“ ſprang der Unwarteiiſche dazwi⸗ ſchen,„da muß ich erſt wiſſen, was ihr denkt, ſonſt könnt ihr nachher nach eurem Guſto ſagen ſo oder ſo und der Rudſ iſt immer der Betrogene!“ a 7 5 „Noboßmus!“ flüſterte ihm der Bauer leiſe ins Ohr.„Rät er, ſpekulierte er, da ſpricht er ſich eben ſelbſt das Urteil, da kriegt er ſie halt nit; ſetzt er aufs Gegenteil, da hat er erſt recht vorbeigeſchoſſen!— Na,“ triumphierte er den Jungen an,„jetzt biſt du mit deiner Weisheit zu End'!“ „Noch nit, Bauer,“ entgegnete der Burſche, „die Frag' will wohl überlegt ſein!“ Und ſah dann den Alten mit ſolch ſpitz⸗ bübiſchem Lächeln und froher Heiterkeit in den Augen an, daß dem doch etwas unbe⸗ haglich wurde.„Weil ich's denn ſagen ſoll: Noboßmus! Ihr wollt mir die Lene nicht ge⸗ ben!“ Er hatte auch ſeine Spekulation: Hab' ich's erraten, da muß er ſie mir geben; hab' ich's aber nicht erraten, da will er ſie mir ja geben, trotz alledem! „Recht haſt!“ ſchrie der Bauer.„Noboß⸗ e Sagſt es ſelbſt, haſt die Partie verlo⸗ ren!“ „Ich mein net,“ proteſtierte der Rudi. „Ich hab's geraten, und nach dem Pakt ſſt⸗ dann die Lene mein!!“ Der Bauer vergaß ſeinen Mund zu ſchlie⸗ ßen, und ſah in ratloſer Hilfloſigkeit den Un⸗ parteiiſchen an. 5 „Recht hat der Rudi,“ beſtätigte der. „Ihr habt verloren, Bauer! Richtet den. Verſpruch!“ 3 Alſo 100 der Noboßmus ſein Wort einlö⸗ ſen müf g der Rudi iſt ein rechter Baue und die tige Bäu gan nkelkind ſpannteſter Aufmerkſamkeit. Die Rede iſt in gibt bekannt, um Mißverſtändniſſen vorzubeugen, 1 in die Ewigkeit abgerufen wurde. zwar 1—3 Wohnräume 177; 4—6 Wohnräume 331; 7 und mehr Wohnräume 71. ginnenden Aufführung, findet abends um ½9 Ubr eine vollſtändige„ungekürzte“ Nacht⸗ em großen Erlebnis der nächtlichen Aufführung unwiglkürlich denkt man an eine Flut von Licht und Farbe, in die das weite Spielgelaände ge⸗ Iich scharf d. v. Licht äberflutete Gletſcherwand ab. en und hat's auch nicht bereut: denn Lokales 1 5 Viernheim, 14. Juli Religiöse Woche anlässlich der Jubiläumsfeier unseres H. H. Geistlſehen Rates Woll. In dieser Woche sind morgens s Uhr und abds. 9 Uhr Predigten. Dieselben werden gehalten dureh einen Kapuzinerpatet. morgends ung avengs wird dasselbe Chema behandelt. Wohl hat die Ernte begonnen. Doch ist zu hoffen, dass gleichwohl die Predigten gut besueht werden. Am Sams- tag Abend 9 Uhr sakramental. Liehterpro⸗ resslon. Der Weg wird noch bekannt ge⸗ geben. Die keligisse Woche schliesst am Sonntag mit dem feierlichen Fochamt um ½10 Uhr. * Eine Gemeinderatsſitzung findet heute Samstag nachmittag 7 Uhr im Sitzungs⸗ ſaal des Rathauſes ſtatt. Um 5 Uhr iſt Be⸗ ſichtigung des Gemeindegeländes im Gewann Wingertsbückel. *Die Rede des Führers wurde geſtern Abend hierorts überall gehört. Das Publikum lauſchte den Ausführungen mit ge⸗ vorliegender Ausgabe in ihrem Wortlaut zum Abdruck gebracht. * Die Sommerſchulferien haben in den hieſigen Volksſchulen am geſtrigen Freitag begonnen und haben eine Dauer von 3 Wochen. * Im Silberkranze. Morgen Sonn- tag, den 15. Juli feiern die Eheleute, Herr Kaſpar Hofmann 2. und Frau Maria geb. Bauer, Bismarckſtraße 55, das Feſt der Silbernen Hochzeit. Wir gratulieren! Glückauf zu Goldenen! * Die Spielleitung der Hoferſpiele daß gelöſte Eintrittskarten nur zu der Vorſtell⸗ ung Gültigkeit haben, wofür ſie gelöſt ſind Karten für die Mittags vorſtellung haben ſomit für die Abendvorſtellung keine Gültigkeit ebenſo umgekehrt. * Sterbetafel. Die Sterbeglocken ver⸗ kündeten heute Nachmittag das Ableben des Herrn Bleilötermeiſters Winkenbach, Bürſtädter⸗ ſtraße, der nach langem, ſchmerzlichen Leiden Vom Wohnungsmarkt. In Mainz ſtanden am 1. Mai 570 Wohnungen leer, und Nächtliche Aufführung des Hoferſpiels. „Der morgige Spielſonntag unſerer Freilicht⸗ bühne bildet den Höhepunkt der diesjährigen Spielzeit. Neben der üblichen um 3 Uhr be⸗ vorſtellung ſtatt. Nächtliche Frei licht⸗Aufführung des Schauſpiels „Andreas Hofer“ iſt das möglich? Das war auch die Frage beim Auf⸗ tauchen dieſes Ge⸗ dankens. Man⸗ cherlei Schwierig⸗ keiten ſtellten ſich einer Nachtauf⸗ führung entgegen. Doch Schwierig⸗ 0 keiten ſind da, um ſie zu überwinden. Wir ſtehen unmittelbar vor Pes herrlichen Hoferſpiels auf unſerer Waldbühne. „Andreas Hofer“ im Licht der Scheinwerfer. Welch ein Zauber geht von dieſen Worten aus. aucht iſt. Und an die mitreißenden, packenden Scenen im Spiel der Licht⸗ und Farbenreflexe Im grellen weißen Licht erſtrahlen Hofburg und Hoferhaus. Vom ſchwazen Nachthimmel hebt Den Höhepunkt der Darſtellung bringt der Schluß, 6 it dem herzbeklemmenden Schauſpiel von Hoſers Heldentod. Aus dem Hintergrund des Spiel⸗ elündes ſteigt ſieghaft das Lich der aufgehenden Sonne, das Hofer zum letzten mal ſchauen darf. Einem ſeltenen Ereignis ſehen wir ent⸗ Muſik und Maſſenchöre durchdringen die nächt⸗ liche Ruhe des Waldes. Niemand laſſe ſich dieſes ſeltene, impoſaute Geſchehnis entgehen. »Die Leitung der Bergſtrüßer Feſtſpiele hat nach dem dee e folg, den das Holzamerſche Freilichtſpiel„Um Stadt und Volk“ gehabt hat, für die nächſten Tage folgende Veranſtaltungen feſtgelegt: Sams- tag, 16.30 Uhr Sonderaufführung für Schüler (Anmeldungen durch die Schulleiter rechtzeitig erbeten), Sonntag 15. Juli, 16.30 Uhr, Son⸗ derſpiel für Hitler⸗Jugend, BdM, und Jung⸗ mädels. Am Sonntagabend, 8 Uhr große Fremdenvorſtellung auf dem hiſtoriſchen Heppen⸗ heimer Marktplatz. Die letzte Aufführung iſt beſtimmt am 29. Juli. 20 Uhr. E———— Gottesdienst⸗Ordnung der katholiſchen Gemeinde Apoſtelkirche: 7 Uhr 1. hl. Meſſe. ¼18 Uhr 2. hl. Meſſe mit Predigt. 1/10 Uhr Hochamt mit Predigt. 2 Uhr Andacht, darauf Verſammlung des chriſtl. Müttervereins. 4 Uhr Verſammlung der 3. Abtlg. der 9 Uhr Predigt. In der Marienkirche: 8 Uhr hl. Meſſe 10 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt⸗ In der Apoſtelkirche an Wereiggen Sn ders peer än Weritägen Montag: ¼7 Uhr Requiem für den in Frankf. verſtorbene Nikolaus Lantz. 3/7 Uhr beſt. E. A. für Marg. Friedel geb. Knapp, deren Ehemann Simon Friedel und bei der Söhne Valtin und Georg. Dienstag:/ 7 Uhr 1. 3¾7 Uhr 2. S.-A. für Kath. Müller geb. Werle. Mittwoch:/ 7 Uhr 1. 7 Uhr 2. S.A. für den verungl. Joh. Dewald. Donnerstag:/ 7 Uhr 1. ¾7 Uhr 2. S.-A. für Elſ. Bauer geb. Effler. Freitag: ¼7 Uhr 1. ¾7 Uhr 2. S.⸗A. für Kath. Wunder geb. Emig. Samstag:/ 7 Uhr 3. S.⸗A. für Kath. Müller geb. Werle. 37 Uhr S.-M. anſtatt eines Engelamtes für das verſt. Schulkind Walter Adler, Großmut. Maria Koob geb. Helfrich und Großeltern Friedr. Adler und Ehefrau. Während der Segensmeſſe gehen die diesjährigen Erſtkomm. zur erſten hl. Kommunion. Die Kinder beichten Freitag Morgen, Knaben 8 Uhr, Mädchen 9 Uhr. Am nächſten Sonntag gem. Kommunion für das 8 Schuljahr. Beicht für dieſe Samstag 2 Uhr. Heute Kollekte für das Werk des hl. Petrus. Kirchliche Anzeigen der Ev. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 15. Juli 7. Sonntag nach Trinitatis. Vorm. ½9 Uhr: Chriſtenlehre für die Buben und Mädchen, welche 1932, 1933 u. 1934 aus der Schule entlaſſen wurden. Vorm. ½10 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. ½11 Uhr: Kindergottesdienſt. Das großartigſte Tonfilmſchauſpiel Hochzeit am Wolfgangſee dieſe Woche im Central-Film⸗Palaſt. In der wundervollen Bergwelt des Salz— kammergutes am Ufer des weltberühmten Wolf- gangſees, ſpielt dieſer ſonnig⸗heitere Film, durch⸗ zogen und durchwoben von den einſchmeichelnden Weiſen bezaubernder Muſik und Geſänge. Bei der Hochzeit am Wolfgangſee geht es wirklich hoch her, ſchon mal weil es im Salzkammergut auf den Bergen iſt. In den Hauptrollen: Roſe Stradner, Hugo Schrader, Guſtl Stark-Gſtetten⸗ bauer, Oskar Sima, Elſe Elſter, Hanſi Nieſe und Hans Junkermann. Die Schlager des Films ſind: 1. Das iſt das einzig Wahre, daß man nur einmal wirklich liebt; man kann nur ein- mal geben, was man aus ganzen Herzen gibt. 2. Einmal hin, einmal herſchaun und dann iſt man ſchon verliebt. 3. Nur bei uns, nur bei uns gibt Gemütlichkeit, und uns tut jeder leid der nicht bei uns bleibt. Achtung! Alle Film- freunde werden zur Hochzeit am Wolfgangſee eingeladen. Niemand verſäume dieſes entzückende und herrliche Tonfilm⸗Schauſpiel aus dem Salz- kammergut. Aerztlicher Sonntagsdienſt. Sanitätsbereitſchaftsdienſt. Bei Verhinderung des Hausarztes ver- ſieht morgen Sonntag, 15. Juli 1934, den ärztlichen Dienſt: Dr. med. Rudershauſen, Weinheimerſtr. 37 Tel. 16. f (Mühle Heſſ. Haus) hegen. In Licht und Farbe gehüllt erſteht 2 88 Sonntag, 15. Juli: Winkler F., Röhrig, Jäger das gewaltige Werk vor unſeren Augen. Jungfr. Kongreg. bei den Engl. Frl. Frl. Inge Koch 4 — — — — — * 4 Y V eee ö ckkadgaaadtdtadandeenadeekdnddneneeenlee N 5. 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