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Juli 2 Aufführungen Beginn der ersten Aufführung nachmittags 3 Uhr Preise: RM. 0.60, 1.00, 1.50, 2 00 Abends punkt ½9 Uhr vollständige ungekürzte Nacht- Vorstellung mit wirkungsvoller Bühnen- und Wald-Beleuchtung! Ermäßigte Preise: RM. 0.50, 0 80, 1.20. Keine Vergünstigungen. Schulpflichtige Kinder haben keinen Zutritt. Teutonia⸗Schützenabteilung. — Alt⸗ Klabier⸗ Papier Unterricht 8 zum auf theoretiſcher Seed cee Grundlage wird wieder i 5 ter unentgeltlich kengſahrge ech Gib pd ane ae übringen ſchule für Muſik. 5 Slundenhonorar Ik. l. 50. Näheres ſlannelmerstr. Ad Viernheimer Anzeiger Darlehen für alle Zwecke zu 5% gegen einfache Sicherheit auf 1 bis 4 Jahre durch ſtreng reelle Württembergiſche Privat⸗-Kreditgenoſſenſchaft Geſchäftsſtelle: R. Gottschlich, Mannheim Büro: K 2, No. 23 J. worden. aus. Sonntag nachmittags obmann Schneider. Verells⸗ Anzeiger Männergeſang⸗ Verein 1846. Heute Sams⸗ tag Abend 3/9 Uhr Singſtunde. Der Vorſitzende. Sänger Einheit. Heute Abend 8¼ Uhr Sing⸗ Der Vorſitzende. Geſangverein„Sängertreue“. Samstag abend Am Sonntag Beteiligung beim Gartenfeſt in Altenbach. Abfahrt mittags 1 Uhr am Lokal. Fahrpreis bei Beteiligung von 70 Perſonen ca 50 Pfg. Alle Mitglieder mit Angehörigen ſind herzlichſt eingeladen. Der Vorſitzende. Kaninchen- u. Geflügelzuchtverein 1916. Sams- tag den 14. 7. abends 8⅛ Uhr bei Mitgl. M. Herbert Gaſthaus„Zum gold. Karpfen“] Monatsverſammlung.(Ortsausſtellungen) Um zahlreiches Erſcheinen bittet. Der Vorſtand. Erſt heute Früh wurde das Gauſchießen für Viernheim für morgen Sonntag 8 Uhr vormittags angeſagt. Der Kreisſportleiter erſcheint perſönlich. Ich bitte alle Schützen rechtzeitig anzutreten, da bereits um 11 Uhr das Schießen geſchloſſen wird. Durch die Neueinteiluug der Gaue iſt die Ableiſtung der Pflichtübungen auf fremden Ständen ſehr zeitraubend und koſtſpielig ge⸗ Verſäume deshalb niemand die Ge— legenheit. Das Geländeſpiel der Jugend fällt Der Vereinsführer. Geſamtverband der Arbeitsinvaliden. Es ſei hiermit auf die Verſammlung am kommenden 2 Uhr Alexander“ hingewieſen. Es ſpricht der Landes⸗ 1 uche . mlt 10 dungen zu verkaufen Hirschenweg 8 1 Zimmer u. Rü che zu vermieten. Friedrichstr. 55 elbebapl von Druckſachen bringen wir un⸗ ſere Druckerei in Erinnerung. gaben. Dankaga ame ee Für die vielen Beweiſe, wohltuender Anteilnahme beim Heimgange unſerer lieben Mutter frau Matharina Müller ſagen wir allen innigſten Dank. Ganz beſonderen Dank der hochwürdigen Geiſtlich⸗ keit für den troſtreichen Beiſtand, den ehrwürdigen barmherzigen Schweſtern für ihre aufopfernde, liebe⸗ volle Pflege, für die vielen Kranz⸗ und Blumenſpenden, den Stiftern von Seelenmeſſen, ſowie allen denen, die der Verſtorbenen das Geleite zur letzten Ruheſtätte Viernheim, den 14. Juli 1934 geh. Werle Die trauernd Hinterbliebenen. Sie können am Schreibtiſch Rm. 400.— u. mehr mon verd. Angeb. an die Wirt ſchaftshilfe G.m. b. H. Eiſenach Abt. E malulgur- Papier zu haben im Verlag ds. Bl L Jae vorrätig in der Exp. ds. Blattes im„Fürſt Danksagung Für die vielen Beweiſe aufrichtiger Teilnahme bei dem ſchmerzlichen Verluſte unſeres lieben Sohnes, Bruders, Schwagers, und Onkels Johann Dewald ferner für das zahlreiche Geleite zur letzten Ruheſtätte und die vielen Kranz und Blumenſpenden ſagen wir hierdurch herzlichen Dank. ö Beſonders innigen Dank ſeinen Freunden für den erwieſenen letzten Liebesdienſt, ſeinen Schulkameraden ſowie ſeinen Mitarbeitern vom Neutzenhof für das ehrende Grabgeleite und die Kranzniederlegung ſowie den Stiftern von heiligen Seelenmeſſen. Viernheim, den 14. Juli 1934. Die trauernd Hinterbliebene n. Das entzückendste und herrlichste Tonfilm-Schauspiel. Voll Liebe, Humor und Lebenslust vom Salzkammergut. Dazu schönes Beiprogramm und neueste Ufa-Tonwoche. Ab ¼10 Uhr nochmals alles zu sehen. Anfang 8 Uhr. »Hochzeit am Wolfgangsee Diese Woche im Central F m⸗ Palast .- Aehannimachungen (Parteiamtliche Veröffentlichungen der Ortsgruppe Viernheim der N. S. D. A. P., NS⸗Formationen und der NS- Gliederungen) 1. Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 NSDAP⸗Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr NSDAP-⸗Kaſſenverwaltung: Jeden Donnerstag 20—22 Uhr Amt für Beamte und RDB: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr NSͤKOV(Kriegsopfer⸗Verſorgung): Jeden Dienstag und Donnerstag 19—21 Uhr NS⸗Hago: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr 2. Geſchäftsſtelle Lorſcherſtraße 4: NS und Deutſche Arbeitsfront: Jeden Montag, Mittwoch und Freitag 19—21 Uhr 3. Geſchäftsſtelle Saarſtraße 9(Freiſchütz) Ne Funk⸗Ortsgruppe Viernheim: Jeden Dienstag und Freitag 18— 20 Uhr. N. S. 9. O. und D. A. E. Betr.„Arbeitertum“ Die Bezieher der Zeitſchrift„Arbeitertum“ können die Abnahme des Heftes nicht ver⸗ weigern, bevor ſie das Abonnement gekündigt haben. Die Kündigung kann nur von Monat zu Monat geſchehen und muß ſie ſpäteſtens bis zum 15. eines jeden Monats bei der Dienſtſtelle der N. S. B. O. eingegangen ſein. Kraft durch Freude. Rheinfahrt Anfang Auguſt. Anfang Auguſt veranſtaltet die NS. Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ einen Familienausflug, Ziel St. Goar(Lorelei). Die Fahrt geht bis nach Mainz mit einem Sonderzug, von Mainz ab mit einem der größten Rheindampfer. Ruckſack⸗ verpflegung. Der Fahrpreis beträgt für die Hin⸗ und Rückfahrt ungefähr RMk. 3.— Zu dieſem Familienausflug, an dem wieder der ganze Kreis Heppenheim teilnimmt, laden wir die Bevölkerung Viernheims herzlich ein. N. F. K. O. D. Viernheim. Am kommenden Sonntag, den 15. Juli 1934 findet in Lam⸗ pertheim die Einweihung des Kriegerehren⸗ mals unſerer gefallenen Kameraden ſtatt. Es iſt Pflicht eines jeden Kameraden, ſich an der Einweihungsfeierlichkeit zu beteiligen. Treff- punkt aller Kameraden auch derjenigen, die mit den Rädern fahren wollen um/ 1 Uhr am Staatsbahnhof. gez. Seelinger Parteibeiträge! Vereinzelt gibt es immer noch Parteimitglieder, die ihre Beiträge zur Partei und Hilfskaſſe nicht pünktlich an ihren Blockwart zahlen. Ich mache dieſe heute letzt⸗ malig darauf aufmerkſam, daß bis 25. ds. Mts alle fälligen Beiträge bezahlt ſein müſſen. Der Blockwart iſt nicht verpflichtet den Säumigen nachzulaufen! Gegen die Nicht⸗ zahler werde ich unnachſichtlich vorgehen. Heil Hitler! gez. Franzke, Ogruf. N. F. L. 8. Kreis Heppenheim. Am nächſten Mittwoch, den 18. Juli 1934, findet in Weinheim, nachm. 3 Uhr, in der„Eintracht“ eine Kreistagung ſtatt. Es iſt Pflicht zu erſcheinen. Jedes Mitglied hat ſeine Mit⸗ gliedskarte mitzubringen, es werden ſämtliche Beitragsmarken geklebt. Vorausſichtlich wer⸗ den auch ſchon die Teilnehmerkarten für die Reichstagung ausgegeben. gez. Dr. Hildebrandt. Kreisleiter Ich verweiſe auf obige Bekanntmachung der Kreisleitung und erwarte, daß alle anweſen⸗ den Mitglieder unſeres Bezirkes an der Ta⸗ gung teilnehmen. Heil Hitler! Spengler N50— Dag. Morgen Sonntag vorm. 9 Uhr Amtswalterſitzung in Birkenau. Er⸗ ſcheinen iſt für alle NSBO⸗Amtswalter, Düß⸗ Kaſſier und Kdߧ⸗Amtswalter Pflicht. Abfahrt per Fahrrad am Kappelchen Weinheimerweg pünktlich um 8 Uhr. Kontrolle. Heil Hitler! gez. Mögelin. Dam. Jungmädelgruppe Viernheim tritt morgen Sonntag Punkt 9 Uhr am Staats- bahnhof zur Morgenwanderung an. Amt für Volkswohlfahrt. Die Frank- furter Pflegekinder beſuchen morgen mittag ge⸗ meinſam die Hoferſpiele. Die Ausgabe der Eintrittskarten erfolgt heute Nachmittag von Kaiſerhof zum gemeinſamen Abmarſch. Heil Hitler! Stockert, Geſchäftsführer Der nächſle Urlauberzug der NS. Gemein⸗ ds. Js. nach dem Allgäu. waldes nach Friedrichshafen— Lindau, wo mehrſtündiger Aufenthalt geboten iſt zu Be⸗ ſichtigungen, von hier aus weiter in die Ur⸗ lauberorte: Oberſtaufen, Weiler, Scheiddeg uſw. Die Fahrkoſten betragen einſchließlich An- u. Abfahrt, Unterkunft und Verpflegung nur RM. 30.— Die Anmeldungen müſſen ſchnellſtens bei der Dienſtſtelle der NS BO. abgegeben werden, woſelbſt auch nähere Auskunft erteilt wird. Heil Hitler! NSBO⸗Ortsgruppe Viernheim. Abt.: Preſſe und Propaganda. Gemeindehkaſſe Das 5. und 6. Ziel Gemeindeſteuer pro 1933 kann noch bis einſchl. Mittwoch kommender Woche ohne Pfandkoſten bezahlte werden. 0 Zöller. Der Lettern in die Geſchichte des jungen einmal vor Stabschef inſtändig, faſt auf den Knien zu bitten, dem Führer wie immer wieder der Führer dienſt, und mochte es auch noch ſo klein ſein, in die Wagſchale geworfen hat, und immer wieder verſuchte, doch noch das Gute her— ebgelegt hat. Wer könnte es ihm neh, wenn er in Zukunft in einſamer Ver⸗ bitterung regieren würde. Aus allen ſeinen Vorten und Taten ſprach dagegen wieder ie Leidenſchaftlichkeit ſeines Herzens, das 9085 5 11 22 a 1 7 77 ſchaft„Kraft durch Freude“ geht am 21. Jul 9 kur für Deutſchland und immer wieder für Die Fahrt führt weiß, daß es beruhigt über die Steige bei Triberg(860 mtr. hoch) durch einen der ſchönſten Teile des Schwarz 5 Aunhelner Antler »(Viernheimer Tageblatt WViernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,40 Mk. frei ins Haus gebracht. Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, Wandkalender.— Annahme von Abonnements , Gratis⸗Beilagen: wöchentlich den„Illuſtrierten zweimal jährlich den Fahrplan und den tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Aelteſte Tageszeitung am Platze— Erfolgreiches Inſertionsorgan Fernſprecher 117.— Telegr.: ee Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt am Main, Verantwortlich für en Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim— Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg. 17 Nr. 162 1 5 1 Dank des Volkes „Der Reichskag billigt die Erklä⸗ rung der Reichsregierung und dankt dem Reichskanzler für ſeine katkräftige und entſchloſſene Rettung des Vater⸗ landes vor Bürgerkrieg und Chaos.“ Unter ſtürmiſchem Jubel wurde dieſe Ent⸗ ſchließung in der denkwürdigen, mit tiefen natio⸗ nalſozialiſtiſchen Reiches eingegrabenen Sit⸗ zung des Reichstages angenommen. Mit geradezu inſchrifthaften Worten— ſie könn⸗ ten auf einem Denkmal ſtehen— wurde dem Führer der Dank, nicht nur des Reichs⸗ tags, ſondern auch des ganzen deutſchen Volkes ausgeſprochen. Die Gefühle, die alle Zuhörer bewegte, brachte Reichstagspräſi⸗ dent Göring in ſeiner Anſprache zum Ausdruck. Der Führer hat, ſo führte er aus, Rechen⸗ 0 ſchaft abgelegt vor dem deutſchen Volk. Sie haben noch einmal erleben können die furcht— baren, ſchweren Stunden, in denen der Füh— rer uns allen und dem deutſchen Volke wie— derum Retter geworden iſt. Die Aufdeckung der Revolte hat der Führer ſelbſt in leben— digen Farben geſchildert. Ich ſelbſt hatte oft Gelegenheit, in ſchwerer Sorge dem Führer Vortrag zu halten-über die zahlloſen Be— weismittel, die nach und nach bei uns ein⸗ gingen, Ich habe auch alle die Verſuche mit⸗ erlebt, das Ringen um die Seele dieſer Ver⸗ lorenen. Ich ſelber hatte Gelegenheit, noch etwa zwei Monaten den und dem deutſchen Volke nicht die Treue zu breche n. Mit lächelndem Darüberhinwegſehen war er in 0 dieſer Stunde ſchon entſchloſſen, den Dolch— ſtoß zu führen. Ich habe aber auch erlebt, jedes Ver— auszubringen, und er hat ihnen hoch ange— 1 rechnet, was ſie einſt für die Bewegung ge— tan haben. Als aber dann gewogen wurde, da lag in der anderen Schale die Not des Volkes, und ſie wog ſtärker, und ſie mußte dem Führer um unſeres Volkes willen das Schwert in die Hand drücken, hat er geführt. Ich habe aber auch erleben und das lönnen die furchtbaren Stunden des Leidens des Führers darum. daß die Treue gebrochen ward von einem Mann, dem er ſelbſt das Vorbild letzter Mannes— reue vor uns allen gegeben hat. Wir können und dürfen dem Schickſal und 90 dem Allmächtigen danken, daß trotz dieſer furchtbaren Not, trotz dieſes Vertrauensbruches der Führer heute wieder 5 bis 7 Uhr im Rathaus. Die Kinder ver⸗ 5 ſammeln ſich morgen Nachmittag ¼3 Uhr am einzigartigen ein einziges leuchtendes Bekennt⸗ nis ſeines Glaubens und ſeines Vertrau— ens zu ſeinen Getreuen und zu ſeinem Volk übelneh⸗ Deutſchland ſchlägt. Das deutſche Volk aber elf leben und ruhig chaffen kann. Das deutſche Volk weiß, je (Aer die Not, deſto ſtärker immer der Führer. Das deutſche Volk weiß auch, daß, wenn die Not ſchier unüberwindlich erſcheint, zümer wieder der ſtahlharte Entſchluß des Führers dieſe Not gemeiſtert hat und ede künftige meiſtern wird. Der perſönliche Einſatz iſt es auch hier geweſen, und wenn der Führer vorhin ſagte, nur ein Nann konnte den Verſchwörern entgegentre⸗ ten, ſo wiſſen wir, es wird immer und zu allen Zeiten derſelbe Mann ſein, der immer wieder an der Spitze aller Not und allen Gegnern entgegentreten wird. Darum glaube ich das eine, Kameraden, Ihr habt es ſelbſt in dieſen Tagen und Wochen erlebt und heute erleben wir es faſt zu jeder tunde, in der wir im Volke ſtehen: Von allen Seiten kommen uns die Volksgenoſſen leuchtenden Auges entgegen mit einem ein⸗ zigen Aufſchrei der Befreiung, denn jeder hatte n willkürlich dieſe furcht⸗ bare Not und dieſen Alpdruck empfunden. Es war ja beinahe kein Arbeiten mehr mög⸗ wenn man nicht ſicher war, jeden U Augenblick von Meuterern ausgehoben zu werden. 5 5 5 5 Montag. Viernheimer Zeitung (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig, bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Plapvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt 1 Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: A olf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim den 16. Juli 1934 51. Jahraanq Tiefer Eindruck der Kanz Das Volk hat den Führer verſtanden— Treuer als jemals!— Angebrochener Glaube an Deutſchland— Hitlers Gröze Berlin, 16. Juli. Die hiſtoriſche Rede des Führers im Reichstag hat einen tiefen, ja erſchütternden Eindruck gemacht, und zwar nicht nur in Deutſchland, ſondern in der ganzen Welt. Daß in der Reichshauptſtadt die ganze Be— deutung der Stunde beſonders ſtark in Er— ſcheinung trat, iſt natürlich. Als der Kanz— ler vom Reichstag zur Reichskanzlei fuhr, mußte er ein Menſchenſpalier durchfahren, das 40 und 50 Glieder tief war. Vor allem am Brandenburger Tor und auf dem Pari— ſer Platz hatten ſich ungeheure Menſchen— mengen geſtaut, die den Wagen des Führers umdrängten, hier und da die Sperrketten der SS durchbrachen, um dem Führer zu zeigen, daß ſein Volk ihn verſtan⸗ den hat. Auch auf der Fahrt durch die Wilhelmſtraße ſetzten ſich dieſe Kundgebun— gen fort und ſteigerten ſich faſt zu einem Orkan auf dem Wilhelmplatz vor der Reichskanzlei. Der ganze Wilhelmplatz war ſchwarz von Menſchen, die immer wieder Hochrufe auf den Führer ausbrachten und Lieder der nationalſozialiſtiſchen Revolution ſangen. Genau ſo belebt war das Straßen⸗ bild in der ganzen Stadt noch bis tief in die Nachtſtunden hinein. Ganz Berlin war bis in die ſpäten Nachtſtunden hinein erfüllt von dem großen Eindruck, den die Rede des Führers überall hinterlaſſen hat. Gefeſtigter als je Adolf Hitler ſprach zu ſeinem Volk, ſo ſchreibt der„Völkiſche Beobachter“, und die ganze Nation hat ihn verſtanden. Wenn der Führer in ungebrochenem Glauben an Deutſchland ſprach, dann wird es Aufgabe und Pflicht Deutſchlands ſein, ihm heute erſt recht durch reſtloſes Vertrauen zu danken. Das junge Reich hat eine ernſte Stun- die hinter ſich, es ſteht heute gefeſtigter als je, mag jenes Ausland ſagen, was es mag, das über ſchwere Prüfungen nur zu witzeln weiß und verſtändnislos dem großen Rin— gen Deutſchlands gegenüberſteht. Für uns alle war der 13. Juli aber Ver- pflichtung, treuer als jemals unſere Aufgabe zu erfüllen, als Ganzes wieder gulzumachen, was Halbe und Faule am Führer geſündigt haben. Adolf Hikler kann ſich auf ſein Volk mehr verlaſſen als je zuvor. Er herrſcht nicht nur, ſondern er führt— und wird geliebt. Das wird ihm Genugkuung für das vergan- gene Schmerzliche ſein, das nun begraben iſt, ihm neue Kraft geben für die große Arbeit der Zukunft. Die„Kreuzzeitung“ ſagt: Soviel iſt gewiß, daß die ungeheure Offenheit, mit der der Kanzler die Geſchichte der Re⸗ volte und ihrer Niederwerfung dargelegt hat, und andererſeits die unerſchükterliche Feſtigkeit, mit der der Führer die Zerſetzung der Re⸗ volution durch kleine Putſche von ſich gewie⸗ ſen hat, das Gefühl für die Stabilität des Wie war es möglich, noch von National⸗ ſozialismus zu predigen, wenn Führer die⸗ ſer Bewegung ſelbſt durch ihr Beiſpiel alles ins Gegenteil gekehrt haben. Darum wiſ⸗ ſen wir das eine, daß das Volk heute das empfindet und fühlt, daß es ſeine Ret⸗ tung dem Führer verdankt. Nie war die Begeiſterung ſo ehrlich wie heute. Das hat vielleicht das Herz des letzten Deut⸗ ſchen, der noch abſeits ſtand, gewonnen: Hier werden die Schuldigen gefaßt, nicht der Kleine wird gehängt, ſondern der Gro⸗ e kommt an das Schwert. Mit dieſem funchtearen Beiſpiel, das wir alle aufs tiefſte bedauern, iſt eine Gerechtigkeit ſtahlhart dem ganzen Volke als Fundament gegeben, und wenn heute das Volk aufatmet in die⸗ neuen Reiches im In- und Auslande ganz außerordentlich ſteigern wird. Die gleiche Wirkung wird ſein erneutes Bekenntnis zu der Perſon des Generalfeldmarſchalls und zu dem Bund vom 30. Januar 1933 haben. Der„Lokalanzeiger“ erklärt, daß die ſee⸗ liſche Gewalt Hitlers über die Deukſchen nie größer war als in dieſer Stunde, daß das Geſchehene ihn der Nation nur noch ſtärker verbunden hat, und daß ſie nie mehr und einmütiger ſeinem Stern verkrautke und ſei— nem Schickſal ſich verbunden fühlte. Die Liebe des Volles Die„Deutſche Zeitung“ ſchreibt: Wir alle ſtanden in dieſer Stunde der Führerrede unter dem Eindruck eines Menſchen von ein— ſamer Größe, der einer Verantwortung ge— recht wurde, die jenſeits der Tagesgeſcheh— niſſe nur an der Forderung nach dem ewi— gen Beſtand der Nation gemeſſen werden kann. Zu ihm herauf aber ſchlägt die Welle der Liebe eines ganzen Volkes. Die„Berliner Börſenzeitung“ bezeichnet die Rede nicht nur als eine Tat der befrei— enden Aufklärung, ſondern darüber hinaus als eine Tat ſittlicher Erziehung.„Sie er— ſchütterte und belehrte, ſie erklärte und hob aus der verwirrenden Fülle der Ereigniſſe die großen Grundgedanken heraus, auf denen das neue Deutſche Reich ruht.“ Das Blatt hofft, daß auch das Ausland der Rede die Beachtung ſchenkt, die die fanatiſche Wahrheitsliebe und die innere koit dieſes Rechenſchaftsherichtes reit Ddieſes Rechenſchaftsberichtes Anſtändig⸗ nardienen Serdienen. Die„Deutſche Allgemeine Zeitung“ be— tont, die Rede Adolf Hitlers hat die Würde des deutſchen Namens über alle Anwürfe erhoben, denen er in einer feindſeligen Welt, die uns nicht verſtehen will, ſeit 14 Tagen ausgeſetzt war. Die Welt wird ſich nicht mehr weigern, das Komplott ernſt zu neh— men, das ſchon den Mörder Hitlers gedun— gen hatte. In dem Führer, ſo ſchließt die„Daz.“, der geſtern ſprach, hat ſich nichts geänderk, nichts in ſeinem Verhältnis zur Partei und Bewegung, in ſeiner Treue zum Volk und erſt recht nicht in der flarren Zielrichlung auf die als Glaubensarkikel empfundene Volksgemeinſchaft. Nur zur Rettung Deutſchlands Die„Germania“ meint, dies Bekenntnis, dieſe Offenbarung innerſter Empfindungen und Entſcheidungen ſei mit keiner bisherigen Rede Hitlers vergleichbar. Man müſſe die Darlegungen Wort für Wort leſen und ihnen nachdenken, dann würden ſie nicht nur verſtanden werden, ſondern in die Herzen dringen, wohin ſie zielen. Wer wollte noch zweifeln, daß Hitler die Abrechnung am 30. Juni nach beſtem Wiſſen und Gewiſſen zur Rettung Deutſchlands und nur zur Ret— tung Deutſchlands vorgenommen hat. uch das Ausland begreift Die Rede des Führers im Reichstag wurde von folgenden ausländiſchen Rundfunkgeſell— ſchaften übernommen: National Broadca— ſting Company Neuyork mit über 80 angeſchloſſenen Sendern, Columbia Broad— caſting Syſtem Neuyork mit über 70 ange— ſchloſſenen Sendern, Radio Prieto S. A. Buenos Aires, ferner von den dern Montevideo, Rom und der Sen— dergruppe Turin, die ſich auf den Deutſch— landſender eingeſchaltet hatten. Des weiteren übertrugen die Führerrede alle däniſchen und ſchwediſchen Sender. Auch die Bri— tih Broadcaſting Corporation London hat Teile der großen Rede des Führer übernommen. In Holland Amſterdam, 16. Juli. Die große Reichstagsrede des Führers, der man auch in Holland in weiten Kreiſen mit größter Spannung entgegenſah, wurde von vielen Perſonen perſönlich abgehört und trotz vorübergehender atmoſphäriſcher Störungen durchweg hervorragend verſtan— den. Sie hat in Kreiſen des in Holland be— ſonders zahlreichen Deutſchtums einen er- ſchütternden und zugleich überwäl⸗ tigenden Eindruck gemacht. Auch auf die holländiſchen Hörer hat die Rede eine ſtarke Wirkung ausgeübt. Sen— es empfindet, daß das ganze Arbeiten und Denken des Führers nur dem Volle ſelbſt gilt, dann kann und wird das Volk dieſes vergelten durch unauslöſchliche Dankbarkeit und Treue gegenüber dem Manne, der ſich für jeden einzelnen Volksgenoſſen in Stücke reißen laſſen würde, wenn er angegriffen wird. Deshalb wiſſen wir, daß die Treue nach wie vor das feſte Fundament bildet, auf dem wir aufzubauen haben. Und das Vertrauen, das nicht nur die alten Kämpfer, ſondern das ganze deutſche Volk ihm entge⸗ genbringt, das iſt wohl das Koſtbarſte, das ein Menſch auf Erden ſich erwerben kann. Sie haben, ſo erklärte Göring zum F üh⸗ rer gewendet, es geſchafft. Sie beſitzen das Vertrauen, und von dem Vertrauen em einzigartigen Bewußtſein geborgener Berechtigte und Sicherheit, ſo weiß es, daß all das für das Volk geſchieht. Wenn aus iſt es Ihnen möglich, das zu tun, was zum Aufbau Deutſchlands nötig iſt. Dieſes Vertrauen iſt aber auch die Plattform, auf Ziemlich einſtimmig iſt man der Auffaſ⸗ ſung, daß die offene Erklärung des Reichs- kanzlers über die Hintergründe und Urſachen der Röhmrevolte und über deren Unterdrük⸗ kung von einer außergewöhnlichen menſch— lichen Größe zeugt und von einer ſo über⸗ zeugenden Logik und Eindringlichkeit war, daß ſich auch dem neuen Deukſchland grund- ſätzlich ablehnend gegenüberſtehende Kreiſe ihrer geradezu einhämmernden Wucht nicht entziehen konnten. Sie wirkte angeſichts des Wirrwarrs der ſich widerſprechenden Senſationsmeldungen und Preſſekommentare auch in Holland wie ein reinigendes Gewitter. Vielfach gibt man ſeinem Erſtaunen und ſei— ner Entrüſtung darüber Ausdruck, wie eine gewiſſe Preſſe es fertigbringen konnte, menſchlich und politiſch ſo klare und lautere Beweggründe, die den Füh⸗ rer zu ſeinem entſcheidenden Eingreifen am 30. Juni veranlaßten, zu verdunkeln und zu Verdächtigungen herabzuſetzen. In Frankreich Patris, 16. Juli. Die große Rede des Führers wird von der Pariſer Preſſe ſehr ausführlich wiederge⸗ geben. Die Berliner Sonderberichterſtatter un⸗ terſtreichen den großen Beifall, durch den die Ausführungen des Reichskanzlers immer wie— der heute Deutſchland ſteht. Wer daran rüttelt und es zerſtören will, begeht mehr als Hoch⸗ und Landesverrat. Das iſt das ge— waltigſte Verbrechen, und derjenige, der es begeht, muß vernichtet werden. Denn er ſtürzt das Fundament, auf dem Deutſchland heute ſteht. Wenn nun der Reichstag beſchließt:„Der Reichstag billigt die Erklärung der Reichs— regierung und dankt dem Reichskanzler für ſeine tatkräftige und entſchloſſene Rettung des Vaterlandes vor Bürgerkrieg und Chaos“, ſo iſt das nur der Ausdruck deſſen, was heute das ganze Volk erklären würde. Und wenn heute das Ausland glaubt, das Chaos breche über Deutſchland herein, ſo erwidert das deutſche Volk darauf mit dem einzigen Aufſchrei: Wir alle billigen immer das, was unſer Führer kuk. errede .— der unterbrochen wurden. Die Blätter ſtellen mit einigem feen ee 10 8 00 in der igen Preſſe ſchon ſeit einigen Tagen ange⸗ Rande algen olitiſchen Erklärungen ausgeblieben bug ſchreiben dies aber dem Umftand zu, daß der Wige angeſichts der neueſten ane reigniſſe micht ge⸗ nügend Zeit gehabt habe, um die im Vor⸗ dergrund ſtehenden Fragen zu prüfen. Auffehen in England Ueberraſchung über das Ausmaß der Ver ſchwörung. London, 16. Juli. Die Enthüllungen Hitlers vor dem Reichs⸗ tag über das ungeheure Ausmaß des ſlaals⸗ verräteriſchen Anſchlages haben in England großes Aufſehen und Erſchütterung hervor⸗ gerufen. Eine führende Nachmitagszeietung brachte bereits am Freitag um 22 Uhr eine Sonder- ausgabe mit dem hauptſächlichen Inhalt der Rede heraus. Auch in der Morgen⸗ preſſe nimmt die Erklärung des Reichskanz⸗ lers den erſten Platz ein und wird überall in größter Aufmachung und teilweiſe im vollen Wortlaut wiedergegeben. Allge⸗ mein wird zum Ausdruck gebracht, daß Hit— ler eine ſehr eingehende Darlegung des ſtaatsverräteriſchen Anſchlages und der Strafmaßnahmen gegeben habe. Im Bericht der„Times“ heißt es:„Hitler malte ein außerordentliches und ſchreckli— ches Bild.“— Die übrige Preſſe berichtet allgemein in großen Schlagzeilen von den „ſenſationellen Enthüllungen“ über den An— ſchlag. Der„Daily Expreß“ zitiert an der Spitze ſeiner Meldung die Erklärung Hitlers, daß er die Verantwortung vor der Geſchichte übernehme. Die„Daily Mail“ unterſtreicht die ungeheure Begeiſte⸗ rung, mit der die Erklärung des Führers im Reichstag aufgenommen wurde. Die Aufnahme in Polen „Durchſchlagenden Eindruck nicht verfehlt.“ Warſchau, 16. Juli. Die auch in Polen mit großer Spannung erwartete Rede des Reichskanzlers hat hier den durchſchlagenden Eindruck nicht verfehlt. Die offtziöſe„Gazetta Polſka“ beginnt mit einer einführenden Meldung ihres Berliner Korreſpondenten, worin von einer dramatiſchen Sitzung des Reichstages geſprochen wird, mit der gleichzeitigen Unterſtreichung, daß die Red: (e konoſers das ganze deutſche Volk und die ganze Welt gehört habe. In der „ en ferner beſonders die Stelle der Rede hervorgehoben, wo der Reichskanzler über die Reichswehr ſprach und„in klarer Form ihre Rolle auf die rein militäriſche Aufgabe beſchränkte“. Zum Schluß dieſer Einführung wird er⸗ klärt, daß in diplomatiſchen und journaliſti⸗ ſchen Kreiſen Berlins die Auffaſſung über⸗ wiege, die Rede Hitlers werde auf die Feſti⸗ gung der Verfaſſung und der Regierung poſi⸗ tiven Einfluß ausüben und die Stellung des Kanzlers nur noch mehr ſtärken. Auch die Oppoſitionspreſſe bleibt in keiner Weiſe hinter der Regierungspreſſe zurück. Das maßgebliche nationaldemokratiſche Blatt, die „Gazeta Warſzawſka“ veröffentlicht unter der Ueberſchrift„Große Rede Hitlers in der Reichstagsſitzung“ die Rede des Kanzlers faſt auf der ganzen erſten Seite im Fettdruck. Die eindrucksvollſte Rede Südflawiſche Preſſeſtimmen. Belgrad, 16. Juli. „Politika“ und„Wreme“ veröffentlichten ausführlich die Rede des Führers. Die„Po⸗ litika“ erklärt, die Sitzung des Reichstages ſet von geſchichtlicher Bedeutung, weil Hitler mit ungewöhnlicher Offenheit über die jüng⸗ ſten l im Reiche geſprochen habe. Seine Rede habe alle überraſcht und gewal⸗ tigen Eindruck gemacht. Es ſei die eindrucks⸗ vollſte Rede geweſen, die der Kanzler jemals gehalten habe, ſie habe über jeder Rhetoril geſtanden und ſen ein persönliches Bekenntnis heweſen. In Newnori Newyork, 16. Jult. Die Newyorker Blätter veröffentlichen den Wortlaut der Kanzlerrede in großen Aufma⸗ chung. In Schlagzeilen werden beſonders die Stellen der Rede hervorgehoben, in denen der Führer erklärt, daß Deutſchland dem Boykott der Welt Trotz hieten werde und ferner die Ausführungen des Kanzlers über die gerechtfertigten Erſchießungen. Wie groß das Intereſſe der amerikani⸗ ſchen Zeitungen für die Hitlerrede war, eht daraus hervor, daß zahlreiche große Blätter den vollen Wortlaut der Rede anfor⸗ derten, obwohl die Aſſociated Preß den Zei⸗ tungen einen Auszug von 12 000 Worten in Ausſicht geſtellt hatte. Der Volksgerichtshof eröffnet Jeierliche Sitzung.— Rede des Reichsjuſtiz⸗ miniſters. Berlin, 16. Juli. Im feſtlich geſchmückten Plenarſaal des Preußenhauſes trat am Samstag der durch Geſetz vom 24. April dieſes Jahres gegrün⸗ dete neue Volksgerichtshof zur Bekämpfung von Hoch⸗ und Landesverrat zu ſeiner erſten konſtituierenden Sitzung zuſammen. Die rich⸗ terlichen Mitglieder und die Laienbeiſitzer des Volksgerichtshofes nahmen auf der rech⸗ ten Empore Plat. Der Reichsſuſtizminiſter eröffnete die Sitzung mit einer Rede. in der er u. a. ausführte: Durch das Vertrauen des Reichs⸗ kanzlers ſind Sie zu Richtern des Volks⸗ erichtshofes berufen worden. Sie ſollen Naute als erſte Handlung das eidliche Be⸗ kenntnis der treuen Erfüllung Ihrer Pflich⸗ ten ablegen. Der Volksgerichtshof wird in Zukunft über Hoch- und Landesverrat richten. Kein Volk, wie geſund es auch ſei, kein Staat, wie 5 gefügt er auch ſei, darf keinen Augenblick die Wachſamkeit außer Acht laſſen, um nicht ſolchem Angriff zum Opfer zu fallen. Nicht die Führung des unmittelbaren Ab⸗ wehrkampfes iſt Ihnen in Ihrem Richter⸗ amt zugeteilt, ſondern die Sühne für das erkannte und feſtgeſtellte Verbrechen. Das Schwert des Geſeßzes und die Waage der Ge⸗ rechtigkeit iſt in Ihre Hand gegeben. Ich weiß, daß Sie alle von dem heiligen Ernſt dieſes hohen Amtes durchdrungen ſind. Es kann Sie deshalb nicht anfechken, wenn Sie draußen von der Welt ſchon vor Beginn Ihres Wirkens als ein Revolutionskribunal begrüßt worden ſind, das dazu beſtimmk ſei, ſich nicht nach Geſetz und Recht zu kehren. Wir hören ſolche Stimmen nicht. Walen Sie Ihres Amies als unabhängige Richter, verpflichtet allein dem Geſet, verankworf lich vor Gott und Ihrem Gewiſſen. der Eid Der Miniſter verlas dann die Eidesformel, die folgenden Wortlaut hat: sie ſchwören bei Gokt dem Allmächli⸗ gen und Allwiſſenden, daß Sie Volk und Vaterland Treue halten, Verfaſſung und Geſetze beachlken und Ihre Amtspflichten gewiſſenhaft erfüllen, und daß Sie die Pflichten eines Richters des Volksgerichts⸗ hofes gelreulich erfüllen und Ihre Stimme nach beſtem Wiſſen und Gewiſſen abgeben werden.„Ich ſchwöre es, ſo wahr mir Got helfe!“ Nach der Eidesleiſtung und der Aushändi⸗ gung der Beſtallungsurkunden ſchloß der Miniſter mit den Worten: Die Vereidigung iſt beendet. Der Volksgerichtshof iſt zuſam⸗ mengetreten. Ich gebe an ihn den Auftrag des Geſetzgebers weiter, ſeine Tätigkeit nach dem Geſetz vom 24. April dieſes Jahres auf⸗ zunehmen und ſie zu führen im Dienſte der Gerechtigkeit, zum Wohle des deutſchen Vol— kes. Nach der Eröffnungsrede des Miniſters erhob ſich der Präſident des Volksgerichtsho— fes, Rehn, zu einer kurzen Anſprache. Der Oſlocarno⸗Plan Anerkennung der Gleichberechligungsan ſprüche.—„Italiens dramatiſcher Fronk⸗ i wechſel.“ London, 16. Juli. Der Plan des Oſtlocarnopaktes in der von Sir John Simon im Unterhauſe dargelegten Form wird von der großen Mehrheit der engliſchen Preſſe freundlich begrüßt. Gleich⸗ zeitig wird die ablehnende Stellung⸗ nahme Deutſchlands und ihre Be- d gründung ausführlich und an hervorragen— der Stelle wiedergegeben. Die der engliſchen Regierung übermittelte italieniſche Haltung wird allgemein als„dramatiſcher Frontwechſel“ bezeichnet. Beſonderes Ge— wicht legt die Preſſe auf die Mitteilung, daß der Pakt unter der Vorausſetzung der völli⸗ gen Wechſelſeitigkeit und der Anerkennung der deutſchen Gleichberechti⸗ gungsanſprüche in Kraft geſetzt wer⸗ den ſolle. Die„Times“ ſchreibt in einem Leit⸗ artikel, man müſſe der engliſchen und der franzöſiſchen Regierung großes Lob dafür zollen, daß ſie den Grundſatz der Gegenſei⸗ tigkeit in den Vordergrund geſtellt und an— genommen hätten. Die Mitteilung Muſſolinis, daß der Pakt vorſchlag neue Möglichkeiten auf dem Ge⸗ biete der Begrenzung oder Herabſetzung der Rüſtungen biete und die Anerkennung der deulſchen woe umfaſſe, ſei auch die ausgeſprochene Anſicht der engliſchen Re⸗ gierung. Die Unkerhausausſprache habe klar gezeigt, daß die engliſche polikiſche Meinung ſich mehr und mehr von dem Gedanken der reinen Iſolierung entferne. Das Blatt weiſt in dieſem Zuſamm hang auf die Erklärung Simons über die Un⸗ verletzlichkeit Belgiens hin und erklärt, daß Belgien und die Kanalhäfen niemals ein ſo wichtiges Element in der eng⸗ liſchen Sicherheit geweſen ſeien wie im jet⸗ zigen Zeitalter der Bombenflugzeuge und weitreichenden Geſchütze, Diejenigen, die noch davon ſprechen möch⸗ ö ten, daß England nur auf engliſchem Bo⸗ den verteidigt werden ſolle, müßlen als Hin⸗ kerwäldler betrachtet werden und es ſei ge⸗ ſunder Menſchenverſtand und nicht Altruis⸗ mus, daß England mit einem allgemeinen Syſtem für die Verhinderung eines Angrif⸗ fes verbunden ſei und den Aktionsradius ſei⸗ nes eigenen Verleidigungsſyſtemes ausdeh⸗ nen müſſe. Andererſeits wünſche England keine politiſchen Bündniſſe. „Daily Telegraph“ überſchreibt ſeinen Ar⸗ tikel mit den Worten: Neue Friedenshoff⸗ nung im Oſtpakt und meint, daß die Unter⸗ hausausſprache einen Wendepunkt in der Geſchichte darſtellen könne. Das Blatt warntaber vor roſigen Hoffnun⸗ gen und ermahnt zur Vorſicht. Ob der Pakt ein echter Vertrag der gegenſeitigen Hilfe⸗ leiſtung werde, 8 von dem Einſchluß Polens und Ddeutſchlands ab. Der diplomatiſche Mitarbeiter des„Daily Tele⸗ raph“ meldet, in Londoner diplomatiſchen reiſen herrſche die allgemeine Anſicht. daß wird vom größten Teil der ole ſtartſten Einwände gegen den Vorſchlag des Locarnopaktes nicht von Berlin, ſondern von Warſchau kommen würden. Die konſervativen Kreiſen naheſtehende„Morning Poſt“ begrüßt den Vorſchlag, hält aber das„Gerede über die deutſche Gleichberechtigung“ für überflüſſig. Bedenkliche Auswirkungen „Daily Expreß“ zeigt als einzige Zeitung eine Erkenntnis der weitreichenden Folgen, die der Oſtpakt nicht nur für Mitteleuropa, ſondern auch für England mit ſich bringen würde. Bevor man Beifall ruſe, ſolle man den Pakt etwas eingehender prüfen. Angenommen, es erhebe ſich ein Skreit über die ruſſiſche Grenze und Polen be · ſetze die Ukraine, dann müſſe Frankreich auf der Seite Rußlands eingreifen. Wenn aut aber mit ſeinen Truppen durch Deulkſchland marſchiere. danr An England ſich auf die Seite Deulſch⸗ lands ſtellen. Das Oſtlocarno erweitere das „Jündſtoffgebiet“ in Europa und erhöhe die Verantworklichkeiten Englands. Franzöſiſcher Veifall Die Rede des engliſchen Außenminiſters Sir John Simon im engliſchen Unterhaus franzöſiſchen Preſſe mit Genugtuung aufgenommen. Man will darin den Beweis erblicken, daß die en e Paktpläne zumindeſt in engli⸗ chen Regierungskreiſen volles Verſtändnis und rückhaltloſe Zuſtimmung gefunden ha⸗ ben. So ſchreibt„Petit Pariſien“, das be⸗ merkenswerteſte an den Ausführungen Sir John Simons ſei, daß er ſich zum Ver⸗ teidiger der franzöſiſchen Pläne zur Or⸗ ganiſierung des Friedens gemacht habe. „Journal“ will hingegen in der Erklärung des engliſchen Außenminiſters„einen heiklen Punkt“ entdeckt haben, inſo⸗ fern, als der engliſche Botſchafter in Berlin nach den Erklärungen Sir John Simons be⸗ auftragt ſei, Deutſchland die Rüſtungs⸗ gleichheit zu verſprechen, falls es ſich dem Oſtlocarno anſchließe. Pertinax ſchreibt im„Echo de Paris“, Polen könne kaum die Vorſtellungen Eng— lands und Frankreichs zurückweiſen, wenn es nicht öffentlich den Beweis erbringen wol⸗ le, daß es„zum Komplizen Deutſchlands“ () geworden iſt. Keine Aeberſtürzung! Eine polniſche Stellungnahme. Warſchau, 16. Juli. Die„Gazeta Polſka“ ſetzt 5 ſehr ein⸗ gehend mit dem ſogenannten Oſtlocarno aus⸗ einander. Dieſe Ausführungen ſind von der amtlichen polniſchen Telegraphenagentur in ihren Dienſt übernommen worden, wobei der offiziöſe Charakter der„Gazeta Pol⸗ ſka“ ausdrücklich unterſtrichen wird. Schon die Tatſache, ſo ſchreibt das Blatt, daß die ganze Frage von einem Verbündeten Polens, nämlich von Frankreich, aufgewor⸗ fen wurde, iſt hinreichend, um die polniſche Regierung zu einer beſonders gewiſſenhaften Prüfung der ganzen Angelegenheit zu veran⸗ laſſen. Klar iſt jedoch, daß die Beweggründe, die hinreichen mögen, um den Entſchluß Frankreichs zu unterbauen, keineswegs zwangs⸗ läufig auch die Haltung Polens von vornherein beſtimmen müſſen. Wir verwieſen darauf, daß es unbekannt iſt, welche Haltung Deutſchland einnimmt, insbeſondere ge⸗ genüber der franzöſiſchen Abſicht, den Pakt mit dem Völkerbund in enge Verbindung zu bringen. Wir wiſſen nicht, welche Haltung die Sowjetunion einnimmt und welche Bedingungen von dieſer Seite unter Umſtän⸗ den geſtellt werden könnten. Weſentlich iſt auch die Tatſache, daß eine mit Polen ver⸗ bündete Macht, nämlich Rumänien, in der Zahl der Staaten, die in den Genuß der Garantie kommen ſollen, nicht genannt wor⸗ den iſt. Abſchließend bemeckt das Blatt, es liege kein Grund voc, der Polen zwingen müſſe, ſeine Entſcheidung in allzu großer Ueberſtür⸗ zung zu treffen. Denn, um auf den Ausdruck Locarno zurückzukommen, müſſe feſtgeſtellt wer⸗ den, daß alles, was den weſentlichſten poſi⸗ tiven Inhalt einer derartigen Vereinbarung darſtellen könne, in Oſteur opa zur Wirk⸗ lichkeit geworden fei und zwar in Geſtalt der Nichtangriffsvereinbarungen, die Polen mit Deutſchland und mit der Sowjetunion einge⸗ gangen ſet. der Memelterror Neuer Schritt bei den Mächten. Berlin, 16. Juli. Die beglaubigten Botſchafter bei den Sig⸗ natarmüchten des Memelſtatuts haben die An⸗ weiſung erhalten, die Mächte auf die neuer liche Verletzung des Statuts durch die Ab⸗ änderung des monde 10 des Staats, ſchutzgeſetzes nachdrücklich hinzuweiſen. Das Urteil gegen Gerele Zweieinhalb Jahre Gefängnis. Berlin, 15. Juli. Im Prozeß gegen den früheren Reichs⸗ tommiſſer 5 Gereke verkündete am Sams⸗ tag nach etwa viermonatiger Verhandlung der Vorſitzende der achten Strafkammer des Berliner Landgerichtes, Landgerichtsdirek⸗ tor Lempke, folgendes Urteil: i aden In zh Jahren Ge ene en zu n ahren Gefängn bee. eln Jaht drei Monale der Ualer⸗ 8 ſuchungshaft werden ihm angerechnel. Der 50 25 biete aus den Aeherigen Grün. den aufrecht erhalten. ö Der Mitangeklagte Freygang wurde frei. geſprochen. Eingliederung beſchloſſen Durch die neue Landessynode Badens. Karlsruhe, 16. Juli. Die neuernannte evangeliſche Landesſy. i node, die jetzt außer dem Landesbiſchof als 1 5 10 40 aus is Mitgliedern und einem ertreter der theologiſchen Jakultät heidel. berg beſteht, trat am Samskag vormiflag zu einer Sitzung zuſammen, in der endgültig die Eingliederung der badiſchen evangeliſchen Landeskirche in die Reichskirche beſchloſſen wurde. Dowgalewiti 7 Der Sowpelbolſchafter in Paris. Paris, 15. Juli. Der Sowſelbolſchafter in Paris, Dowga-. lewſki, iſt in den Rorgenſtunden des Sams. lag geſtorben. Deutſche Tagesſchan 50 Jahre Reichs verſicherungsamt. Das Reichs verſicherungsamt beging ſein 50. jähriges Beſtehen mit einer feſtlichen Jubi läumsſitzung im ehemaligen Herrenhaus. Als Vertreter des Reichspräſidenten und der Reichsregierung war Reichsarbeitsminiſter Sel.“ dte erſchienen. Ferner nahmen Abordnungen! aus dem Saargebiet und aus Danzig ſowie? Vertreter aus Schweden, der Tſchechoſlowaken, Belgien und Finnland an der Sitzung teil.! Der Herr Reichspräſident hat aus Anlaß des 50jährigen Beſtehens an den Präſidenten des 8 Reichs verſicherungsamtes ein Schreiben gerich- tet. Auslands⸗Nundſchau Der deutſche Geſandte bei Beck. Außenminiſter Beck hat den deutſchen Ge. ſcafter von Moltke, den franzöſiſchen Bot⸗ ſchafter Laroche und den rumäniſchen Geſand⸗ ten Cadere empfangen. Am Abend hat Bed Warſchau verlaſſen, um ſich, wie gemeldet wird, zum Wochenende an die See nach Gdin⸗ gen zu begeben. Luftſchutzanleihe für Paris. Der Generalrat von Paris hat die Auf⸗ nahme einer Anleihe von 20 Millionen Fran⸗ ken bewilligt, die zur paſſiven Verteidigung gegen Luftangriffe verwendet werden ſoll. Der Pariſer Poltzeipräſident erklärte im Verlaufe der öffentlichen Ausſprache, daß in Paris be— reits 21000 Unterſtände gegen Bombenan⸗ griffe vorhanden ſeien. In den Bergen verunglückt. Nürnberg, 16. Juli. Die beiden Nürnber⸗ ger Bergſteiger Friedrich Heubner und Herm. Ponater wurden, wie aus Bozen berichtet wird, beim Abſtieg von der Ortlerhütte durch Steinſchlag verletzt. Ponater erlitt eine Fuß⸗ verletzung und blieb zurück, während Heubner Hilfe holen wollte. Dabei ſtürzte er in eine Bergführer aus Sulden ka- men ſpäter Ponater zu Hilfe und brachten ihn zu Tal. Heubner konnte erſt nach lan⸗ Gletſcherſpalte. gem Suchen als Leiche geborgen werden. Die vergeſſene Polin Merkwürdiger Fall einer Doppelehe. Wuppertal, 16. Juli. Ein recht merkwürdiger und ſeltener Fall von Bigamie wurde vor dem Schöffengericht verhandelt, beſonders merkwürdig deshalb, weil hier ein Mann unter Anklage ſtand, der den Namen ſeiner erſten Frau nicht mehr wußte. Es handelt ſich bei dem Angeklagten um einen im ehemaligen Ruſſiſch⸗ Polen geborenen 49 jährigen Mann, der dort auf dchen geheiratet hatte. Die Ehe geſtaltete ſich recht unglücklich, machte ſich der Mann aus dem Staube. Hier in Wuppertal hatte er dann wieder N e ohne daß die r Befehl ſeiner Eltern ein Mä und ſchließli erſte Ehe rechtskräftig geſchieden war. So wenig wußte er nach 15jähriger glüc⸗ 1 licher Ehe mit der der verlaſſenen mal mehr den zweiten Frau noch von ſicht auf die beſonderen Umſtände und die einwandfreie Führung des Angeklagten in feiner 15jährigen Ehe erkannte das Gericht iebiglich auf eine Gefängnisſtrafe in Höhe von acht Monaten. Jrankreichs Dank für die„Dresden“. Paris, 14. Juli. Im Kriegsmarineminiſte⸗ rium fand die feierliche Uebergabe der Ret⸗ Ae der tungsmedaillen für die „Dresden“ ſtatt, die mehrere 5 ranzöſiſche Flieger im Kanal gerettet hat. Kriegsma⸗ rineminiſter Pietri übergab in Anwe⸗ baun des Chefs des Admiralſtabs dem eutſchen Militärattache und dem Leiter des Pariſer Büros des Norddeutſchen Lloyds mit einer Anſprache eine ſchwere 4 00 Schale mit Widmung für das Schiff, das Offizierskreuz des Seeverdienſtordens für den Kapitän der„Dresden“, Rettungsme⸗ daillen für die Beſatzung und eine ſllberne Zigarettendoſe für den Zahlmeiſter. olin, daß er noch nicht ein⸗ unamen diefer Frau wußte. Er erinnerte ſich lediglich daran, daß ſie mit Vornamen Antonie geheißen habe. Mit Ruü⸗ Ghteukren für Kriegsteilnehmer Die Stiſtungsurkunde des Reichspräſidenten. a Berlin, 16. Juli. Amtlich wird mitgeteilt: Der Herr Reichspräſident hat auf Vorſchlag der Reſchsregierung für alle Teilnehmer am Weltkriege ein Ehrenkreuz geſtiftet. Die heute inn Reichsgeſetzblatt veröffentlichte Stiftungs⸗ ctunde hat folgenden Wortlaut: Zur e an die un vergänglichen Leſ⸗ ſtungen des deutſchen Volkes im Weltkriege 191419 ſtifte ich ein Ehrenkreuz für alle Kiiegsteilnehmer ſowie für die Witwen und Eltern Gefallener, an den Folgen von Ver⸗ wundung oder in Gefangenſchaft geſtorbener odet verſchollener Krjegsteilnehmer. Das Ehrenkreuz beſteht aus Eiſen. Das Ehrenkreuz für Frontkämpfer(Frontkämpfer⸗ kreuz) trägt zwer Schwerter.. Als Kriegsteilnehmer gilt jeder Reichs⸗ deutſche, der auf deutſcher Seite oder auf Seite der Verbündeten Kriegsdienſte geleiſtet hat. Frontkämpfer iſt jeder reichsdeutſche Kriegs⸗ teiſnehmer, der bei der fechtenden Truppe an einer Schlacht, einem Gefecht, einem Stellungs⸗ flampf oder an einer Belagerung teilgenommen hat. 5 2 Das Ehrenkreuz wird am ſchwarz⸗weiß⸗roten Bande auf der linken Bruſt getragen. Das Ehrenkreuz wird auf Antrag verliehen. Dem Beliehenen wird ein Beſitzzeugnis ausge⸗ ſtellt, Perſonen, die wegen Landesverrats, Ver⸗ rats militäriſcher Geheimniſſe, Ne 8 oder Feigheit vor dem Feinde beſtraft ſun datf das Ehrenkreuz nicht verliehen werden. Der Reichsminiſter des Innern oder die von ihn ds mentlichen Verzeichniſſe der Ehrenkreuzinhaber. Stirbt der Inhaber eines Ehrenkreuzes, ſo verbleibt es ſeinen ngehörigen. Mit der 00 rchführung dieſer Verordnung beauftrage ich den Reichsminiſter des Innern. Die Urkunde iſt vom Reichspräſidenten und Reichskanzler unterzeichnet. Die verſchiedenen Ehrenkreuze Den zugleich mit der Verordnung des Reichs⸗ präſtdenten im Reichsgeſetzblatt veröfſentlichten Durchführungsbeſtimmungen des Reichsmini⸗ ſters des Innern iſt folgendes zu entnehmen: Es werden drei Arten von Ehrenkreuzen verliehen: a) Das Ehrenkreuz für Frontkämpfer. b) Das Ehrenkreuz für Kriegsteilnehmer. ) Das Ehrenkreuz für Witwen und Eltern. Ein und dieſelbe Perſon kann nur eins dieſer Kreuze erhalten. Das Ehrenkreuz für Kriegsteilneh⸗ mer u iſt von gleicher Form und Farbe wie das Kreuz der Frontkämpfer ohne die beiden quer durch das Mittelſchild ſtehenden Schwer⸗ ter. Anſtelle des Lorbeerkranzes trägt es einen oben geöffneten Eichenlaubkranz. Das Ehrenkreuz für die Witwen und Eltern gefallener, geſtorbener oder verſchollener Kriegsteilnehmer hat die gleiche Form wie das Ehrenkreuz für Kriegsteilnehmer und be⸗ ſteht aus lackertem Eiſen. N Das Frontkämpferkreuz erhalten diejenigen reichsdeutſchen Kriegsteilnehmer, die ausweislich der Eintragung in der Kriegsrang⸗ (te oder Kriegsſtammrolle auf deutſcher Seite oder auf Seite der Verbündeten an ein er Schlacht, einem Gefecht, einem Stellungskampf bdder an einer Belagerung teilgenommen ha⸗ en Allen übrigen Kriegsteilnehmern wird as Ehrenkreuz für Kreigskeilnehmer verliehen. Das Ehrenkreuz wird nur auf Antrag ver⸗ chen. Der Antraa iſt bis zum 31. März 1935 bei der für den Wohnort des 16 ſtellers zuſtändigen Ortspolizeibehörde zu ſtel⸗ len. Zur Antragſtellung ſind vorgeſchriebene Vordrucke zu verwenden. Der Tag, von dem ab die Vordrucke zur Verfügung ſtehen, wire in den einzelnen Bezirken öffentlich bekannt ge geben werden. Dem Antrag ſind die im Be⸗ ſitz des Antragſtellers befindlichen Beweisſtücke beizufügen. Beſitzt der Antragſteller keine Be⸗ weisſtücke, ſo ſtellt er den Antrag ohne ſie. Für die im Saargebiet anſäſſigez Frontkämpfer, Kriegsteilnehmer, Witwen und Eltern ſind, ſoweit ſie in den preußiſchen Krei⸗ ſen wohnhaft ſind, der Regierungspräſident in Trier, ſoweit ſie in den bayeriſchen Bezirken wohnhaft ſind, die Regierung der Pfalz in Speyer und für die im Ausland wohnhaften Antragsberechtigten die örtlich zuſtändige deut⸗ ſche Auslandsvertretung Antragſtelle und Ver⸗ leihungsbehörde. Reichspräſident und Reichsregierung ſtatten mit der Stiftung des Ehrenkreuzes den Mil⸗ lionen Helden, die in dem größten aller Kriege zum Schutz und zur Verteidigung der Heimat in unerſchütterlicher Treue und opferwilliger Todesbereitſchaft einer Welt von Feinden ge⸗ trotzt haben, den Dank des Vaterlandes ab und erwarten, daß die den Beltehenen zuteil werdende Auszeichnung Sinnbild und Aus⸗ druck des Gelöbniſſes aller Volksgenoſſen werde, daß wie im Weltkrieg ſo in aller Zukunft über dem Schickſal des einzelnen das Wohl des ewigen deutſchen Volkes ſteht. Kundgebung der DA. Dr. Ley im ſüdweſtdeutſchen Grenzland. Lörrach, 16. Juli. Auf einer Maſſenkundgebung der Deutſchen Arbeitsfront in Lörrach, zu der mehr als 30 000 Menſchen aus dem ganzen Grenuzlünd zuſammengekommen waren, wurde Dr. Ley durch Trachtenabordnungen aus den Heimat— gauen, des Grenzlandes, Rebland, Webland und Schwarzwald ſowie durch Vertreter der fünf Hauptberufe begrüßt. Dr. Ley erklärte, der Nationalſozialismus unterſcheide ſich von dem früheren Syſtem auch dadurch, daß er nicht Verſprechungen mache, ſondern ſich um das Volk und ſein Wohl und Wehe kümmere. Die Acbeit der Führer aber ſei umſonſt, wenn nicht das Völk ſelbſt im Glauben und Vertrauen zu ſeinem Führer helfe, um beſſere Lebensbedingungen in einem freien Deutſch⸗ land für alle zu ſchaffen. Das Volk habe aber auch das Recht, auf die Forderung, daß ſeine Führer die beſten Söhne und Diener des Volkes und Staates ſeien. Dr. Ley ging im Verlaufe ſeiner Rede auch auf die Ereigniſſe der letzten Wochen ein. Der Führer Adolf Hitler habe ſich durch ſein Vor— gehen zum größten Staatsmann der Geſchichte erhoben. Er habe einen Teil ſeiner ſelbſt geopfert, denn er habe ſich gegen die Männer gewandt, die jahrelang an ſeiner Seite in dieſem Kampf geſtanden hätten, aber er habe es tun müſſen, weil das Volk und das Intereſſe des Staates dies erforderten. Antwort an Heß Genera! Hamilton an die engliſchen Front⸗ kämpfer. London, 16. Juli. Auf einer Verſammlung der britiſchen Frontkämpfer antwortete General Hamil⸗ ton auf den Aufruf des Stellvertreters des Führers Heß an die Frontſoldaten der Welt. Er wiederholte die Worte von Heß:„Ich wende mich an die Fronrſoldalen in anveren Ländern. Sie ſind beſſer dazu geeignet, die Brücke der Verſtändigung wieder aufzubauen.“ General Hamilton erklärte, es wäre eine Schande, wenn ich nicht mein Beſtes tun würde, den Aufruf zu beantworten. Mit einem Aufruf an die Frontſoldaten hat Heß recht. Viele von Euch ſind mit der engliſchen Armee am Rhein geweſen und ſoll⸗ ten die Herzen des deutſchen Volkes viel beſ⸗ ſer kennen, als es die große Maſſe Eurer engliſchen Landsleute tut. Es gibt Leute in England, die ſich nur zu ſehr freuen würden, wen ſie unſere früheren Feinde vom Mißge⸗ ſchick verfolgt ſähen. Es iſt traurig, daß es ſo iſt; denn meiner Meinung nach würde der Zuſammenbruch Deutſchlands das tödlichſte Mißgeſchick für Europa ſein. Nur Sympathie zwiſchen früheren Feinden kann die Ziviliſation retten. Gauleiterbeſprechung in Verlin Berlin, 16. Juli. In Anweſenheit des Füh⸗ rers, ſeines Stellvertreters, Rudolf Heß, des Reichsbauernführers Darre, ſowie zahlreicher anderer Reichsleiter der Partei fand in Berlin eine Beſprechung der Gauleiter der NSDAP. ſtatt, die ſich mit agrarpolitiſchen und organi⸗ ſatoriſchen Fragen befaßte. Heidelberger Reichsfeſtſiele Feierliche Eröffnung im Schloßhof. Heidelberg, 16. Juli. Am Sonntag wurden in Anweſenheit des Gauleiters und Reichs⸗ ſtatthalters Wagner die Reichsfeſtſpiele 1934 eröffnet. Der Leiter der Landesſtelle für Volksaufklärung und Propaganda, Pg. Mo— raller, betonte, daß hier in ganz großem Rahmen gezeigt werden ſolle, was der Na⸗ tionalſozialtsmus auf kulturellem Ge⸗ Diete eil iger ou hinger arflazrte Diele Wit. iiiiſtenälrtar Taäüd liger erat, die Reichsfeſtſpiele ſollen einen ſichtbaren Aus⸗ druck des künſtleriſchen, ſchauſpieleriſchen Schaf⸗ fens des deutſchen Volkes für alle Deutſchen und über die Grenzen Deutſchlands hinaus ſein. Namens der badiſchen Staatsregierung ſprach Staatsminiſter Dr. Schmitthen⸗ ner den herzlichen Dank dafür aus, daß eine Stadt des badiſchen Landes für die Reichs⸗ feſtſpiele auserkoren wurde. Die Reichsfeſtſpiele ſeien abet eine Ange⸗ legenheit des ganzen deutſchen Volkes, denn das Reich ſei im Deitten Reich nichts anderes als das Volk. Oberbürgermeiſter Dr. Neinhaus ſtellte in den Mittelpunkt ſeiner Anſprache: Land⸗ ſchaft, Geſchichte und Stammesart der Bewoh— ner fügen ſich am Ort der Reichsfeſtſpiele zu einer Einheit zuſammen, zu dem zuſammen, was innerhalb und außerhalb der Grenzen des deutſchen Volkes als deutſch empfunden wird. Deshalb gehen wir auch gerade hier daran, etwas grundſätzlich Neues zu ſchaffen: eine volksnahe Kunſt, die Dienerin iſt an den neuen Werten unſeres Volkes. Tag der mittelbadiſchen 93 Grenzlandtreffen in Kehl. Kehl, 16. Jult. Die Grenzſtadt am Rhein ſtand ganz im Zeichen des großen Grenzland-Kulturtreffens der Hitler-Jugend Mittelbadens. Am Sams⸗ tag trafen etwa 250 Paddler und Paddlerin⸗ nen der Gebietswaſſerſportſchule Breiſach ein. Nach den Gottesdrenſten am Sonntag begann die Aufſtellung der Formationen auf dem gro— ßen Exerzterplatz der ehemaligen Pionierka— ſerne. Reichsjugendführer Baldur von Schi— rach traf auf dem Kundgebungsplatz ein. Gebietsführer Friephelnn Kemper entbot den Willkommengruß der bapiſchen H. mir ben Gelöbnis, daß die HJ. des Grenzlandes Ba⸗ den in unverbrüchlicher Treue mithelfen wolle am kulturellen Aufbau der Nation. Der Reichsjugendführer erklärte, daß er ſich weiter für die deutſche Jugend, beſonders für die Einigung der ge⸗ ſamten Jugend, einſetzen werde. Wir ſind die 174 die der Kirche das Recht auf die religiös⸗ſitiliche Erziehung ab⸗ ſprechen. Wir geben der Kirche, was der Kirche iſt, wie fordern aber andererſeſts, daß auch der Staat bekommt, was ihm gehört. Wir ver⸗ langen die ausſchließliche Möglichkeit, die ganze deutſche Jugend für den Staat, für den Nationalſozialismus und für Adolf Hit⸗ ler zu erziehen. Der Rede folgte die Weihe von 200 Fahnen des ganzen Gebiets Baden durch den Reichs⸗ jugendführer. Gebietsführer Kemper gedachte der Toten der deutſchen Nation, des großen Krieges, zu deren Ehren ſich die Fahnen ſenk⸗ ten. Es folgte ein Vorbeimarſch. g ——“iV g. Der neue Rheinhafenkanal Eröffnungsfeier in Karlsruhe. Karlsruhe, 16. Jult. 4 Anläßlich der Fertigſtellung des auf 80 Meter verbreiterten Verbindungskanals vu Karlsruhe-Rheinhaſen zum offenen Rhein wurde eine Feier veranſtaltet, wobet für die Stadtverwaltung der Bürgermeiſter Dr. Fri— bolin, für die badiſche Regierung der Mi⸗ niſter Dr. Schmitthenner und für die Rheinſchiffahrtsintereſſenten der Haſendirektor Hoffbauer⸗Dutsburg ſprachen. Sie äußer⸗ ten ihre lebhafte Freude über die Vollendung des Baues, der für das Wirtſchaftsleben der Südweſtmark von hoher Bedeutung ſei. b Nach der Feier wurde der Verbindungskanal abgefahren. Die Schiffe der Rheinſchiffahrts⸗ geſellſchaften paradierten. Die Verbreiterung erfolgte im Rahmen des Arbeits beſchaf⸗ fungsprogramms der Reichsregierung und erforderte einen Koſtenaufwand von 1.7 Millionen Mark. 5 Jugendaufmarſch in Würzburg Kundgebung des main⸗-⸗fränkiſchen Gebietes. Wüczburg, 16. Juli. Etwa 855 Jungen und Mädel wären f zu einer Kundgebung gekommen. Beim Schein der ihrer und Scheinwerfer eröffnete Ober⸗ bannführer Keß dieſes große Treffen, das ſeine beſondere Weihe durch den Aufmarſch von 4000 Fahnen der nationalſozialiſtiſchen Jugend erhielt. Gauleiter Dr. Otto Hell- muth übergab zu treuen Händen der Hitler⸗ jugend die Fahne des Freikorps Berthold. Frankens Gebietsführer Gugel richtete dann einen eindringlichen Appell an die Treue der deutſchen Gefolgſchaft. Nach einer Totenehrung richtete Reichsju⸗ gendführer Baldur von Schirach Worte an die Jugend. In unſeren Fahnen ruhe das ewige Deutſchland, unſere Treue zur Fahne ſei unſere Treue zu Deutſchland. Wer der Fahne und dem ewigen Deutſchland ver⸗ ſchworen ſei, kenne nichts, was ihm ſelber ge⸗ höre. Was des Volkes beſte Söhne mit dem Tode beſiegelten, das werde die Jugend durch ihr Leben zur Vollendung führen. ö Auf der Bahnfahrt getötet Nürnberg, 16. Juli. In einem Sonderzug der Hitlerjugend wurden zwiſchen Schwein⸗ furt und Bergreinfeld zwei Hitlerjungen, die ſich zu weit aus dem Zug hinauslehnten, von der Lokomottve des begegnenden Perſonen⸗ zuges 855 erfaßt und tödlich verletzt. add Se Copyright by Martin Feuchtwanger, Hal Bald ging Lothar durch die Gänge des Krankenhauſes, geleitet von einer freundlichen, dunkeläugigen Schweſler in dem ſchneeigen Weiß der franzöſiſchen Krankenpflege⸗ rinnen. Sein Herz war beklommen und doch glücklich. Wie anders hatte er die Geliebte wiederzuſehen gehofft! Aber dennoch, er mußte dem Geſchick danken, daß er ſie über⸗ haupt wiederſehen durfte. Eine tiefe, ſelbſtloſe Liebe hatte ſeine heiße Leidenſchaft abgelöſt. Wieviel mußte Evelyn durchmachen? Soviel Schweres lag hinter ihr. Und nun er geglaubt, ſie in eine glückliche, unbeſchwerte Zukunft geleitet zu haben, nun griff die Hand des Schickſals ſo grauſam nach ihr. Vieles hatte er dieſem Dalandier zu⸗ getraut. Aber ſolche Schurkereien doch nicht. wollte ſich ganz auf ſeinen Freund Villiers verlaſſen, der die gerechte Strafe für Dalandier vorausſagte. f Vor einer weißen Tür hielt die Krankenſchweſter inne. „Warten Sie einen Augenblick, Monſieur!“ ſagte ſie leiſe.„Ich werde Madame erſt vorbereiten.“ Sle ließ die Tür einen Spalt auf, als ſie hineinging. Mit tiefer Erſchütterung ſah Lothar Evelyn ſchmal, müde daliegen. Ein gequälter, gramvoller Zug lag um ihren Mund. Sie hatte die Augen geſchloſſen. Aber jetzt ſah Lothar durch den Türſpalt, wie die geliebten, dunkelblauen Augenſterne ſich öffneten, als die Schweſter ſich leiſe über Evelyns Bett beugte. „Madame“, ſagte ſie,„es iſt Beſuch draußen. Ich denke, ein freudiger Beſuch. Wenn Sie verſprechen, ſich gar nicht aufzuregen, hal der Herr Proſeſſor erlaubt, ihn vorzu⸗ e(Saale) ſchnell ein. „ war Lothar bei ihr. 37 und ging leiſe hinaus. ſchmalen Wangen floſſen. Nun, er Kuß auf ihre Stirn. folgende Havasmeldung: Evelyn verſuchte ſich aufzurichten. Die Schweſter ſchob ihren einen Arm unter ben kraftloſen Körper der Liegen— ben und winkte mit der Hand zur Tür. Lothar trat nun In die blauen Augenſterne kam ein ſehnſüchtiges, glückliches Leuchten. Evelyn hob mühſam die Arme. Schon Die Schweſter legte ihm den zarten Körper in ſeine Arme, machte noch eine zur Vorſicht mahnende Bewegung Vor Evelyns Bett kniete Lothar. Noch immer hielt er den zarten, gebrechlichen Körper der Geliebten, fühlte das raſende Schlagen des Herzens. Sah, wie Tränen über ihre „Evelyn“, ſagte er ganz leiſe, nicht weinen. Es wird ja alles gut.“ Da ſprach Evelyn zum erſten Male: „Es iſt ja ſchon gut, Lothar, denn du biſt ja hier.“ Mit einem ungläubigen Lächeln ſchaute er in ihre Augen. Hatte er recht gehört? Hatte ſie die Furcht vor der Liebe endlich beſiegt? Traute ſie ihm nun, deſſen Herz ganz von ihr allein erfüllt war? Ihre lächelnden Augen waren Bejahung. Da ließ Lothar Terbrügge Evelyn ſanft, ganz ſauft in die Kiſſen zurückgleiten, beugte ſich zum erſten Elftes Rapitel. In den Morgenzeitungen fand ſich am nächſten Tage Schwerer Autounfall! Einem in ſeinen Urſachen noch nicht ganz auf⸗ geklärten Autounfall fielen geſtern zwei Menſchenleben zum Opfer. Baron de Champigny hatte mit Madame Dalandier einen Autoausflug in die Umgebung von Paris unternommen. Baron de Champigny ſaß am Volant. An einer Kurve ſcheint er die Herrſchaft über den Wagen verloren zu haben. Das Auto rannte gegen ſiere. „Evelyn, Geliebteſte, dier auf. einen Baum und wurde vollſtändig zertrümmert. Baron de Chambigny war ſofort tot. Madame Dalandier liegt in hoffnungsloſem Zuſtand im Krankenhaus Lariboi— Villiers Notiz führte zu dem gewünſchten Erfolg. Nach zwei Tagen erſchien Gaſton im Büro des Hoſpitals Lari— boiſiere und fragte nach dem Befinden ſeiner Frau. Man ließ ihn eine Weiſe warten und ſagte ihm dann, ſeine Frau habe das Bewußtſein wiedererlangt und ſei bereit, ihn zu empfangen. wartet hatte, in ein Krankenzimmer, ſondern in einen Salon, in dem Evelyn, Lothar und Villiers in bequemen Seſſeln ſaßen. Eniſetzt blieb er an der Tür ſtehen. Als niemand das Woran ihn richtete, wandte er ſich mühſam an Evelyn: „Wie ſoll ich mir das alles erklären? Ich dachte, du wäreſt ſchwer krank?“ „Sie drücken ſich ungenau aus, Miſter Dalandier!“ antwortete ſtatt ihrer Lothar.„Sie dachten nicht, daß Ihre frühere Gattin verwundet wäre, ſondern Sie hofften es. Sie hofften ſogar, daß ſie tot ſei.“ 5 „Was unterſtehen Sie ſich?!“ brauſte Gaſton Dalan⸗ Man führte ihn aber nicht, wie er er⸗ „Ich unterſtehe mich gar nichts!“ antwortete Lothar 8 kalt.„Wir ſind über den ſauberen Plan, den Sie mit Raoul Vigdor, alias Baron de Champigny, ausgeheckt haben, vollkommen im Bilde. Herr Polizeikommiſſar Villiers hier wird Ihnen das auf Wunſch beſtätigen. Er war es, der den Mordanſchlag verhindert und den Mörder verhaftet hat. Das Märchen von ſeinem Tode und Madames ſchwerer Verletzung wurde nur erfunden, um Sie hier⸗ her zu locken.“ f „Eine Falle alſo?“ fragte Gaſton in kalter Wut. „Nennen Sie es, wie Sie es belieben.“ „Ich beſtreite durchaus jeden Zuſammenhang mit dem von Ihnen behaupteten angeblichen Mordverſuch. Ich weiß überhaupt nicht, was Sie wollen!“ Fortſetung folgt.) 4 . SSS TTT ———— — 2— 8 0 0 2 2 e e. NANA. Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale) Nachdruck verboten. „Wo kommſt du her?“ „Gleich! Haſt du hier eine Duſche?“ „Im Kabinett. Hans zog den Vorhang zu— ſammen.„Aber dabei kannſt du beichten. Wo haſt du dich herumgetrieben?“ „Jetzt komm ich direkt von Eutin!“ „Eutin! Liegt das in Spanien?“ „Dahin ſind wir niemals gekommen!“ geſtand Stoffel, bruſtend und platſchend.„Wir konnten uns gar nicht mehr vertragen, ſeitdem du weg warſt. Wir haben uns ſchon ein paar Wochen ſpäter getrennt. Ich dachte immer: die ſind längſt beim Hans. Sonſt wäre ich gekommen, ehe ich nach Eutin ging. Da habe ich“— Stoffel erſchien im Hemd wieder im Zimmer—„lange in einer großen Gärtnerei gearbeitet. Jetzt aber faßte mich der Wandertrieb— und ich machte auf und davon. Wie ich hier nun längs kam, ja, da kriegte ich die helle Sehnſucht nach dir, alter Knabe...“ Hans ſtrahlte. Stoffel hatte ſich unterdeſſen wieder angezogen. „Wo kann ich hier ſchlafen?“ „In meinem Bett. Ich lege mich aufs Chaiſelongue.“ Es klopfte. „Hans“, rief Tante Riekes Stimme ſehr gedämpfi, „wacht ihr noch? Ein Imbiß!“ „Aber Tante—“ Dennoch war Hans dankbar. Auf dem Tablett ſtanden nahrhafte Sachen. Stoffel futterte mit Andacht alles herein. „Du haſt es aber gut“, lobte er.„Noch ohne Familie?“ Hans nickte. „Es eilt nicht. Und weißt du— wen man liebt, den kriegt man nicht und'ne andre will man nicht.“ „Na— Junge— wer ſollte woll dich nicht wollen? So dumme Mädels gibt's gar nicht!“ „Aeltere Rechte muß man reſpektieren!“ Stoffel ſchob die Unterlippe vor. Er denklich. „So— ſo... Ja— nichts iſt vollkommen!“ „...'s iſt aber auch nicht ſo ſchlimm!“ tröſtete Hans den mitleidigen Stoffel.„Und daß du hier biſt— Junge, Junge, was biſt du nicht eher gekommen?!“ „Auch mich hielten da oben...“, ſagte Stoffel und ſteckte das letzte Stück Butterbrot in den Mund,„... zarte Bande. Zu zart; ſie ſind zerriſſen. Bong! Ich bin frei!“ „Und das Herz da oben?“ „Das iſt eben ſchon wieder anderweitig engagiert. Nee, nee, der weine ich keine Träne nach!“ Sie legten ſich brüderlich nebeneinander in Hans' breites Bett. Es gab noch manches Weißt-du-noch?, ehe ſie einſchliefen. Dann ſtörte ſie gegen Morgen die Klingel. Hans wurde gerufen. Stoffel machte es ſich behaglich. „Bleib' meinetwegen man recht lange, Hannes!“ „Du brauchſt hier nicht gerade umfangreich von unſerer Stromerei zu berichten, Stoffel“, ſagte Hans, als er, zu— rückgekommen, ſeine Toilette vervollkommnete und auch Stoffel ſich anzog— ſie wollten vor der Sprechſtunde doch gemütlich zuſammen Kaffee trinken.„Die alten Damen verſtehen das nicht.“ „Das hab' ich mir ſchon gedacht. Ich werde mir dann gleich meinen Koffer von der Bahn holen...“ „Koffer? Bahn?— Stoffel, du biſt Philiſter ge— worden?“ „Das ja nu grade nicht! Aber ich habe gut verdient — und wollte meine Beine nicht kurz laufen!“ „Iſt der Herr— auch Arzt?“ fragte Tante Toni miß— trauiſch, in Stoffels unakademiſches Geſicht ſehend. „Gärtnermeiſter Chriſtoff John!“ verbeugte ſich Stoffel galant. „Gärtnermeiſter?“ „Sogar— Obergärtnermeiſter!“ trug Hannes noch dicker auf. O wie jung er ſich fühlte, mit dem alten Wander— genoſſen zur Seite— wie jung und froh!—„Wir haben uns im Süden kennengelernt. Er legte in Monte Carlo die Gärten der Semiramis auf dem platten Dache des fürſtlichen Kaſinos an!“ Wirklich— es ging noch, das Aufſchneiden, in dem er unterwegs einfach Virtuos geweſen war— und durch das er ſo manchen Vorteil erſchlichen hatte. Tante Wilhelmine, höchſt intereſſiert, führte Stoffel während der Sprechſtunde im Garten herum, der ſchon zum Winterſchlaf zurechtgemacht war. Anerkennend redete er über ihre Anordnungen. „Wenn Sie mir hie und da noch einen Wink geben möchten, Herr Obergärtner.“ Stoffel nickte gnädig. Der Titel tat ihm nicht weh. Er hatte die Situation begriffen. Gleich nach der Sprechſtunde mußte Hans über Land zu einer jungen, ſchwer erkrankten Bauersfrau. Stoffel verzichtete aufs Mitfahren. Er wollte ſeinen Koffer holen — und auspacken. Ja, auspacken. Ein Fremdenzimmer war ja noch da. Eine Woche oder zwei wollte er wohl bleiben, wenn's ſonſt paßte. Die Tanten waren recht ent⸗ zückt. Sie hatten alle etwas für die jungen Männer übrig, und der Stoffel machte ſkrupellos ihnen allen fünfen ſchöne Augen. Er hatte es ja dazu. f Hans ſauſte los. Auf der Chauſſee draußen ging eine ſchlanke Perſon im dunklen Mantel. Er erkannte ſie gleich. Das Auto hielt neben Inge Feldmann. So!“ nickte nach— „Na nu, gnädige Frau— Sie hier?“ „Nur ein wenig Luft ſchnappen.“ Ihre Augen ſtrahlten ſich an. „Kommen Sie mit!“ bat Hans, flehentlich blickend. Sie zog die Brauen hoch. f „Wenn man uns ſieht. Lisbeth Winkelmann hat mich gewarnt. Sie ſollen reden— über uns!“ „Quatſch! Lisbeth Winkelmann ſieht Geſpenſter. Was iſt dabei? Der Chauffeur iſt die Gardedame!“ Sie ließ ſich nur zu gern überreden. Eine Stunde mit Hans allein!— Zu Hauſe? Das Mädchen machte ſchon die Arbeit. Und wenn ſie einmal weniger genau aus— geführt wurde— was tat es? Fred Feldmann ſah doch nichts als ſeinen Apparat— und der durfte ſowieſo nicht abgeſtaubt werden. So ſaßen ſie nebeneinander— glücklich, heiter, ſorglos. Hans erzählte von ſeinem Beſuch, von den kleinen Re— tuſchierungen, zur Hebung des Anſehens ſeines Gaſtes vor den titelſüchtigen Tanten. Inge lachte. „Und woher kennen Sie den Mann?“ „Geheimnis!“ „Geheimnis? Ich glaube, ich weiß es! Gertrud einmal käme!“ „Sie lag doch krank in Athen— lange und ſchwer. Wir haben uns ſehr um ſie geſorgt!“ „Ich weiß. Wir ſchreiben uns ziemlich oft. Ein dop— pelter Beinbruch!“ „Was hat aber eine ſo alte Dame auch auf den Bergen zu ſuchen?!“ tadelte Hans. Inge lachte. „Gertrud iſt zwei Jahre älter als Sie. ſich in Gnaden erinnern?!“ „Immerhin, meine Tante...“ Inge lachte. „Ich— habe einen Onkel, der drei Jahre jünger iſt als ich!“ „Ja, Sie—“, ſagte Hans und ſah ihr zärtlich in die Augen.„Sie bringen auch alles fertig!“ Auf dem Heimweg entſchloß ſich Hans, eben an der Oberförſterei vorbeizufahren. „Dann ſteige ich vorher aus. Es iſt ſo ſchön. Ich möchte die Viertelſtunde gehen. Es iſt auch beſſer, man ſieht mich nicht in Ihrem Wagen!“ „Puh!“ lachte Hans. Frau Schaffert machte gerade ein Paket für Karla. „Es iſt ein Unſinn, wie wir uns für dies Mädchen opfern. Sie wird es uns niemals danken“, nörgelte ſie. „Denken Sie, jetzt will ſie zur Oper. Aber wenn Sie Talent hat— warum nicht? Schaffert hat zwar vor Wut getobt und will ihr keine Gelder mehr ſchicken. Aber das ſehe ich nun nicht ein. Wenn ſie kann und will— laß ſie doch. Ich habe nichts dagegen.“ Hans lächelte. Schaffert hatte mit ſeiner Methode, ihre Entſchlüſſe zu leiten, gerade das Richtige gefunden. Auf dieſe Weiſe wickelte er ſeine Frau um den Finger. Hans hatte ſie ihm empfohlen—„die pſychologiſche Methode“, nannte es der Oberförſter ſchmunzelnd. Zu Hauſe fand er Stoffel in einem ſchönen blauen Sonntagsanzug. Die Tanten waren um ihn herum und er ließ ſich viel anſtelliger als Hans verhätſcheln.„In dir“, ſagte Hans, „ſteckte immer ein Philiſter.“ Sie machten Zukunftspläne. „Bleib' hier, Stoffel. Ich brauche einen Freund. Fang' hier eine Gärtnerei an. Es lohnt ſich noch. Ich gebe dir eine große Anleihe!“ Stoffel lachte. „So ſchnell kann ich dein glänzendes Angebot nicht an— nehmen. Erſt mal die Gelegenheiten ausſpekulieren!“ „Die Gelegenheiten? Du Lump meinſt wohl die Schürzen?“ An dieſem Abend forderte Hans Stoffel auf, mit ihm einen Heidebummel zu machen— der volle Mond, der ſil— brige Nebel, die ſchimmernden Sterne lockten. „Wir nehmen unſere Inſtrumente und los— ins Weite...“ „Menſch, biſt du jeck— um mit Peterle zu reden? Jetzt — nachtſchlafende Zeit? Wo du ſo ein ſchönes Bett haſt? Nee, da geh du man allein. Da mach' ich nicht mit. Ich will doch nicht zum Geſpött der Leute werden!“ Hans, ärgerlich, ſchalt ihn zwar wiederum einen Phi⸗ liſter. Aber diesmal blieb er ſelber zu Hauſe. Stoffels Gegenwart nahm ihm ein bißchen die innere Unruhe, die ihn hinaustrieb. Behaglich dehnte er ſich in den Kiſſen. So nah, ſo nah ſchien die ſchöne Vergangenheit. Und die Ferne wie zu ihm hereingekommen. . 10 eh Wenn doch Wollen Sie Am Stammtiſch herrſchte kriegeriſche Stimmung. Das Lager war geteilt. Die Hin und Hers der Meinungen ſchienen bereits zu explodieren. Nur einige Vernünftige verhinderten die Entgleiſung ins Unparlamentariſche. Mittelpunkt der einen Gruppe ſwaren Doktor Linde und Neumark. Der Oberförſter und Feldmann bildeten den Schwer— punkt der anderen. „Dieſer Gerlach— iſt ja überhaupt... einſach ein Pfuſcher!“ behauplele Doktor Linde, deſſen blaſſes, fin⸗ niges Bubengeſicht unter weißblondem Haar ſich dunkel rötete.„Er bat hier die Praxis ſeines Onkels über⸗ nommen und damit das ihm entgegengebrachte Vertrauen einfach geerbt. g ſchwere Gelder, die er einſtreicht. Dieſer Blödſinn mit ſeiner pſychologiſchen Methode! Lachhaft! Jeder Menſch weiß, daß Krankheiten, auch nervöſe, körperlich begründe ſind. Und der will das Umgekehrte weismachen!“, „Unſinn!“ ſagte der Oberförſter energiſch.„Er ſieht nur die Wechſelwirkungen. Und wie er das Fräulein von Thünen geheilt hat— das iſt doch großartig...“ „Die war eben hyſteriſch...“ „Nehmen Sie ſich etwas in acht, junger Mann!“ ver⸗ wies ihn Direktor Feldmann.„Mir hat er das mal aus⸗ einandergeſetzt. Das hat mir rieſig eingeleuchtet. Die Anni hat zu ſehr an ihrer Stiefmutter gehangen— und wie da nun das erſte Kind gekommen iſt, das Stiefbrüder⸗ chen, da kam die Eiferſucht— und als ſie dann dieſe Hals⸗ entzündung kriegte— und hinterher die Gelenkſchmerzen — und merkte, wie die Mutter nun den kleinen Buben liegen ließ und ſich ihr widmete— na ja, da hat ſie die Krankheit, ganz ohne es zu wiſſen, als Mittel gebraucht, um die Mutter an ſich zu feſſeln. Das nennt man einen Komplex. Und von dem Komplex hat er ſie befreit— und damit von der Krankheit.“ „Alſo bare Hyſterie.“ Der Oberförſter fuhr auf. „Reden Sie nicht von einer Dame, die Sie nicht kennen, Sie— Sie...“ Feldmann hielt ihn am Aermel feſt. „Ruhe, Oberförſter! Fräulein von Thünen ſteht viet zu hoch, um von derartigen— Worten beleidigt zu werden!“ „Dieſer Gerlach— hat überhaupt eigenartige Methoden. Was fehlt denn Ihrer Frau, Feldmann!“ fragte Neumark mit fauniſchem Lächeln.„Die hat er ja neulich mit ſpazieren genommen!“ „Meinen Sie die Autofahrt?— Warum ſoll er das nicht? Sie haben ſich getroffen...“ „Zufällig?“ „Was wollen Sie damit ſagen?“ fragte Feldmann ver— ächtlich.„Hüten Sie ſich und Ihre Zunge! Ich kann auch unangenehm werden!“ „Na, wer, wie Sie, immer mit dem Ohr im Weltall liegt, deſſen Augen könnten doch ſchließlich auch mal etwas überſehen. Verdammt hübſcher Kerl, der Gerlach. Und muſikaliſch! Abends ſtreicht er flöteſpielend über die Heide! Romantiſch! Ob er da wohl Katzen zuſammen— pfeift— oder ſonſt wen?“ „Neumark! Früher waren Sie doch wenigſtens noch ein einigermaßen erträglicher Kerl!“ ſagte der Overförſter gemütlich und ſtand auf.„Seitdem Sie in der neuen Villa leben, werden Sie alle Tage unverſchämter. Gehen Sie in ſich. Helfen Sie uns lieber bei der praktiſchen Arbeit, die wir unter Gerlachs Anleitung in Angriff nehmen: die Beſchäftigung der jugendlichen Arbeitsloſen! Sie iſt doch außerdem vom Staat empfohlen und befohlen— und Gerlach hat da ganz praktiſche Ideen. Die anderen Herren Beſitzer aller Art machen doch auch mit!“ „Mögen ſie— ſie haben meinen Segen! Ich paſſe! Ich habe genug von den Kerls aus meinen Betrieben. Ich mache auch nicht jede Mode mit. Humanität iſt heutzutage nichts anderes als eine geiſtige Micky-Maus. Ich danke!“ „Sie könnten doch wenigſtens Gelder zur Verfügung ſtellen!“ warf der Pfarrer ein.„Es ſollen Werkzeuge be— ſchafft werden, Materialien...“ „Ich weiß ſelbſt nicht, wovon ich morgen ober über— morgen leben werde. Ich— wenn ich mal nichts habe — ich kriege keine Erwerbsloſenunterſtützung!“ „Man kann ihn nicht ernſt nehmen!“ ſagte draußen auf der Straße Feldmann zu Schaffert.„Er hat ja auch eine glitſchige Art, ſich einem zu entwinden, wenn man ihn packen will. Dann hat er alles anders gemeint oder ent— ſinnt ſich nicht mehr oder es war Neckerei. Uebrigens mit meiner Frau und Gerlach— nee...“ „Um Gottes willen, Feldmann! Laſſen Sie ſich durch den Kerl da drinnen nicht aufregen! Der ſät Unheil, wo er kann. Der will doch bloß...“ „Na ja! Aber ſagen werde ich es Inge. Vorſichtiger kann ſie noch ſein.“ „Aber um Gottes willen!— ohne Verdächtigung! Wie ich Ihre Frau kenne.. Damit könnten Sie ſich Ihre ganze Ehe zerſtören!“ Feldmann aber ſagte behäbig in die Warnung des Oberförſters hinein, die dieſer in Erinnerung eigener Ver⸗ fehlungen ſprach: „J wieſo denn Verdächtigungen? Ich merke bei jedem Jungen, der mogeln will, ſchon die bloße Abſicht, Mir kann keiner was vormachen!“ „Immerhin“, ſagte ärgerlich Schaffert— dieſe ſelbſt⸗ gefällige Art reizte ihn!—,„ſollten Sie ſich auch manchmal Ihrer Frau und nicht immer nur Ihrem Radio widmen. Frauen haben Seelen— und ſind keine funktionierenden Apparate.“ a Das hatte der Oberförſter von Gerlach gelernt. Feldmann zuckte die Achſeln. „Sie kann ja auch hören— ſo viel ſie will!“ „Ach was“, ſagte ärgerlich Schaffert.„Immer hören und hören.. das Radio in allen Ehren!— Aber dazu hat Ihre Frau viel zu viel— eigenen Geiſt!“ Dennoch, als alte Stammtiſchbrüder an gegenſeitige Grobheit gewöhnt, ſchieden ſie in Freundſchaft, 4 E 1 121 An dieſem Abend lag Inge Feldmann lange wach und mit offenen Augen ins Dunkel ſtarrend im Bett. Die Atemzüge ihres Gatten klangen laut und regelmäßig an ihr Ohr. Sie lächelte bitter. Der konnte ſchlafen. Den marterten keine Konflikte. Der brauchte nicht mit ſich zu ringen den heißen Kampf zwiſchen Neigung und Pflicht, den er ihr nicht erleichterte— ach nein, gar nicht. Hans und ſie— ſie wußten ja nur zu genau, daß ſie einander liebhatten. Da war kein Zweifel, weder in ihr noch in ihm.(Fortſetzung folgt.) Erworben hat er nichts— außer eben 1 11. 1 len hier dem Ehegatten noch die zum e vor ſeinem Tode hat er aber n 8 U Die Cierverwertung Anordnung des Bezirksbeauftragten. Frankfurt a. M., 16. Juli. Der Bezirksbeauftragte des Wewſelſchal ars für dle Vieh-, Milch⸗ und Fettwirtſchaft fir das Wirtſchaftsgebiet Heſſen, Patry, hat eine Anordnung erlaſſen, deren Haupt; punkte folgende ſind: Wie bereits bekanntgegeben, haben ſich ſämtliche Betriebe, die nicht feen Eier abſetzen, alſo Ankäufer, Händ⸗ ler, roßhändler, Genoſſen⸗ chaften(hingegen nicht Verkaufsläden, betriebe uſw.) zum Eierverwertungs⸗ verband Heſſen ſchnellſtens zuſammenzu⸗ ließen. Einzelheiten über die Mitglied ⸗ ft, über die Arbeiten und Pflichten der Organe des Eierverwertungsverbandes wer⸗ den in Kürze beſonders mitgeteilt. Die Kennzeichnungsſtellen. Alle Hühnereier, die in den Verkehr ge⸗ bracht werden, müſſen durch denjenigen, der ſie vom Hühnerhalter erwirbt, der Kenn⸗ zeichnungsſtelle zum Sortieren, Durchleuch⸗ ten und Kennzeichnen zugeführt werden. Ausgenommen ſind Eier, die vom Erzeuger unmittelbar an den Verbraucher abgegeben werden(Verbraucher ſind nicht Gaſtwirt⸗ ſchaften, Hotels, Bäckereien und ähnliche ge⸗ werbliche Betriebe uſw.) Die bisherigen Kennzeichnungsſtellen bleiben vorläufig be⸗ ſtehen. eie können auf Grund dringenden wirtſchaftlichen Bedürfniſſes vor⸗ genommen werden. Entſprechende An⸗ träge ſind an den Eierverwertungsver⸗ band Heſſen, Frankfurt a. M., Bocken⸗ heimer Landſtraße 55, zu richten. Auf ⸗ abe der Kennzeichnungsſtelle iſt es, die Standardiſterung ordnungsgemäß und treu ſo durchzuführen, daß das Standardei den deutſchen Verbraucher für ſich gewinnt. Die Leiter der Kennzeichnungsſtellen haben ihr größtes Augenmerk auf ein glattes, rei⸗ bungsloſes und möglichſt gleichmäßiges Ar⸗ beiten zu legen.(Alſo Einteilung der Händ⸗ ler, Ankäufer uſw. nach Wochentagen und Stunden, wobei ſich die Kennzeichnungsſtelle nach den Anlieferern zu richten hat und nicht umgekehrt. Der Uebernahmeſchein. Wie bereits bekanntgegeben, muß jeder, der Eier in den Verkehr bringt, einen Uebernahmeſchein vom Eierverwer⸗ tungsverband anfordern. Dieſer Uebernah— meſchein muß aus techniſchen Gründen auf dem vorgeſchriebenen Formular, das in die— ſen Tagen an die Beteiligten verteilt wurde, beantragt' werden und zwar ab 1. Juli vierteljährlich. Beim Aufkauf oder Ver⸗ kauf iſt der Schein, der nicht übertragbar iſt, bei ſich zu führen; er muß bei der Stempe⸗ lung der Kennzeichnungsſtelle vorgelegt werden, die darauf die Abſchreibung bezw. Beſtätigung des jeweiligen Eierpoſtens vor⸗ nimmt. Der Erzeugermindeſtpreis beträgt bis auf weiteres 1,05 Mark je Kilo⸗ gramm. Die Auszahlung iſt mit allen Kräf⸗ ten zu beſchleunigen(ſpäteſtens nach 14 Ta⸗ gen.) Die Auszahlung muß in bar erfol— gen. Tauſch oder Verrechnung gegen Ware iſt nicht ſtatthaft. Sämtliche Eier, die nicht im Wirtſchafts⸗ bezirk Heſſen abgeſetzt werden können, ſind ſchnellſtens dem Eierverwertungsverband Heſſen, Frankfurt, Bockenheimer Landſtraße 55, Telefon 7235 h, Abteilung Ausgleich, an⸗ zubieten. Das eigenmächtige Herausbringen oder Hereinholen von Eiern aus oder in den Wirtſchaftsbezirk Heſſen iſt ſtreng unterſagt. Es muß von allen Beteiligten erwartet werden, daß ſie ſich als Glieder der großen Gemeinſchaft des Nährſtandes und als Die⸗ ner am Volksganzen fühlen; daß eine ſinn⸗ emäße vertrauensvolle Zuſammenarbeit die ufgabe erleichtert, auf dem Teilgebiet des Eiermarktes die Verſorgung unſeres Volkes u bewältigen und vor allem dem deutſchen Bauern einen gerechten Preis und einen ſte⸗ tigen Markt zu ſichern. Aus dem Nechtsleben Wie erbt die Hausfrau? „Wozu ein Teſtament, meinte mein Freund Bärentreu, ich habe ja keine Kinder, alſo erbt meine Frau ſowieſo alles“. Dies trifft aber nur dann zu, wenn die Frau die allei⸗ nige Erbin iſt. Nach der geſetzlichen Erbfolge, welche eintritt, wenn der Erblaſſer weder ein Teſtament noch einen Erbvertrag gemacht hat, bekommt der überlebende Ehegatte nur die Hälfte der Erbſchaft, während die andere Hälfte an die Eltern bezw. deren Abkömm⸗ lunge des Verſtorbenen fällt. e ee elichen Hausrat gehörigen Gegenſtände ſowie alle Hochzeitsgeſchenke als ſogenanntes Voraus- vermächtnis zu. An dem dann verbleibenden Reſt ſind die Gzſchwiſter, Neffen und Nichten des Verſtorbenen zur Hälfte beteiligt. Das⸗ ſelbe gilt, wenn der Ehegatte neben ven Groß⸗ eltern des Erblaſſers zur Erbſchaft gelangt. Sind Abkömmlinge des en Kinder und Enkel vorhanden, ſo erhalten dieſelben zuſammen drei Viertel und der Ehegatte nur ein Viertel des Nachlaſſes. Ein Vorausver⸗ mächtnis erhält in Rae Falle der über⸗ lebende Ehegatte nicht. Inzwiſchen iſt nun Bärentreu aus Gram darüber c ſeine Frau ihn mit dem Nach⸗ bar Schmuſ cke betrogen hat, 1 Kurz e i⸗ eingereicht. Ein Teſtament hat macht 8 binterlänt auch keinen anderen Erben. Frau Bärentreu iſt ange⸗ lichts des reichlichen Nachlaſſes hochzufrieden. Er war doch ein ordentlicher Menſch gewe⸗ en, meint ſie zu Schmuſicke und will die rbſchaft einſtreichen. Dem ſteht aber die Be⸗ ſtimmung des ase 1933 BGB. ent⸗ gegen, wonach das Erbrecht des überlebenden Eee ausgeſchloſſen wird, wenn der Erblaſſer zur Zeit ſeines Todes auf 6 05 dung wegen Verſchulden des Aae zu kla⸗ ben berechtigt war, und die Klage auf Schei⸗ ung 1 05 hatte. Da ein anderer Erbe hier nicht vorhanden iſt, ſo fällt der Nachlaß dem Fiskus zu. 9 Wer alſo will, daß ſeine Ehefrau bezw. Ehemann in anderer Weiſe als geſetzlich erben oll, muß ein Teſtament errichten. Und ſein Wille wird auch anerkannt, nur können die Eltern und Abkömmlinge(nicht 9 le den ſogenannten Pflichtteil verlangen, falls ſie das Recht hierauf nicht etwa verwirkt haben. Der Pflichtteil beträgt die Hälfte des Wertes des geſetzlichen Erbteils. Mumien überholt Der italieniſche Arzt Dr. Giovanni Arcieri, der in Neuyork lebt, iſt angeblich zu einer aufſehenerregenden Entdeckung gelangt. Er will das Mittel gefunden haben, den menſch⸗ lichen Körper unbegrenzt lang zu erhalten. Der italieniſche Akademiker Profeſſor Dionici bezeichnet die Entdeckung als die bedeutend⸗ fel die in der Konſervierung von Leichen fel der Zeit der Pharaonen gemacht worden ei. „Der altägyptiſche Prozeß der Mumifizie⸗ rung“, erklärt Dr. Arcieri,„darf, wenn er auch nicht in allen Einzelheiten bekannt iſt,. heute als überholt gelten. Meine Methode der Konſervierung gliedert ſich in drei Sy— ſteme. Das erſte iſt das Verfahren der Verſtei— nerung, das den menſchlichen Körper in eine marmorähnliche Subſtanz verwandelt. Das andere dient der Konſervierung von Pflan⸗ zen und Blumen. Das dritte endlich, dem ich die höchſte Bedeulung beilege, erhält den menſchlichen Körper für alle Zeiten in ſeiner Unverſehrtheit und Friſche und den natür— lichen Farben, der Beweglichkeit der Gelen⸗ ke, der Weichheit der Fleiſchteile und dem Ausdruck der Augen.“ Mannheimer Theaterſchau Im Neuen Theater oſengarten): Montag, 16. Juli, 20 Uhr: Derfflin⸗ ger, Operette von Walter Kollo. Außer Miete, volkstümliche Preiſe von 0,50 bis 3.— Mark. Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben. Dienstag, 17. Juli, 20 Uhr: Derff ⸗ linger, Operette von Walter Kollo Außer Miete, volkstümliche Preiſe von 0.50 bis 3.— Mark. Eintauſch von Gut⸗ ſcheinen aufgehoben. Mittwoch, 18. Juli, 20 Uhr: Derff⸗ linger, Operette von Walter Kollo. Außer Miete, volkstümliche Preiſe von 0.50 bis 3.— Mark. Eintauſch von Gut⸗ ſcheinen aufgehoben. Donnerstag, 19. Juli, 20 Uhr: Der ff⸗ linger, Operette von Walter Kollo. Außer Miete, volkstümliche Preiſe von 0.50 bis 3.— Mark. Eintauſch von Gut⸗ ſcheinen aufgehoben. 1 Freitag, 20. Juli, 20 Uhr;: Der fflin er, Operette von Walter Kollo. Für die eutſche Bühne— Ortsgruppe Mann: heim— Abt. 21—24, 31—33, 5254, 61 —63, 130—135, 153—155, 232, 344—347 349, 354-368, 391393, Gruppe D Nr 201—300 und Gruppe E Nr. 366430 461—500. Samstag, 21. Juli, 20 Uhr: Derff linger, Operette von Walter Kollo Außer Miete, volkstümliche Preiſe. Ein⸗ tauſch von Gutſcheinen aufgehoben. Sonntag, 22. Juli, 20 Uhr: Derff⸗ linger, Operette von Walter Kollo Außer Miete, volkstümliche Preiſe vor 0.50 bis 3.— Mark. Eintauſch von Gut— ſcheinen aufgehoben. a Montag, 23. Juli, 20 Uhr: Derfflin ger, Operette von 115 Kollo. 5 die Deutſche Bühne— Ortsgruppe ann: beim Abt. 9485 49—51, 76—79, 127 129, 176—181, 276—280, 309, 381388, Gruppe D Nr. 301—400 und Gruppe 6 Nr. 66—130, 161—200. Schreikenstat einer Frau Den 20 Jahre älteren Mann erſchlagen. Jrankfurt a. M., 16. Juli. Einen furchtbaren Gattenmord beging in Kaulſtoß bei Schoten die 35 Jahre alte Ghefrau des 55 Jahre alten Einwohners Otto Ortwein. Zwiſchen der Frau und ihrem Vater einerſeits und dem Ehemann Ortwein andererſeits beſtanden ſeit längerer Zeit tiefgehende Zerwürfniſſe, die zur offenen Feindſchaft wurden. die Frau faßte den Entſchluß, ihren Mann zu beſeitigen. Vor einigen Tagen gab ſie ihm zu dieſem Zwecke Salzſäure in den Morgenkaffee. Der Mann trank auch davon, die Frau hatte aber nicht den erhofften Erfolg. Deshalb begab ſie ſich an das Beit ihres Mannes, der mit einer Berbrennungswunde darniederlag, und ſchlug ihm mif einem Hammer dreimal mit großer Wucht auf den Kopf. Außerdem würgle ſie ihn ſchwer am Halſe, bis der Tod des Mannes eintrat. kampf. Steinlawine Wien, 14. Juli. Ueber Graz und Umgebung ſind heftige Gewitter und wolkenbruchartiger Regen nie dergegangen. Das Dach des Sommerthea⸗ ters wurde auf die Straße geſchleudert. Fer⸗ ner wurden die ſtädtiſchen Gartenanlagen ſtar! mitgenommen. Zahlreiche Bäume wurden ent⸗ wurzelt, die Wege ſind mit abgeſchlagenen Aeſten überſät. Die Feuerwehr mußte in den tiefergelegenen Kellerräumen das Waſſer aus⸗ pumpen. Auch über Teilen von Tirol gingen hef⸗ tige Unwetter nieder. Durch eine Steinlawine wurde die Aelbergſtraße bei Telfs geſperrt. 5 1 bee 1. wird gear⸗ 5 rfte ſie zwei Tage für ſeoen Verkehr geſperrt bleiben. e 30 Tote bei Tempelbrand Beandkataſtrophe in Indien. Simla, 16. Juli. In einem Tempel in Südindien kas es während des Gottesdienſtes zu einer furcht⸗ baren Brandkataſtrophe. Ein Teil der gottes⸗ dienſtlichen Handlung beſtand in dem Werfen brennender Stoffbälle. Das Tempelgebäude fing Feuer und brannte ſo ſchnell nieder, daß ſich nur wenige der Got⸗ tesdienſtbeſucher unverſehrt in Sicherheit brin⸗ gen konnten. 30 Perſonen verbrannten, wäh⸗ tend 40 ſchwere Verletzungen erlitten. Sportnachrichten Dns Mugla Nathan Gröper Preis bon Veüiſchiüns Stuck auf Auto⸗Anion Sieger, Fagioli auf Mercedes⸗Benz Zweiter. Hans Stuck auf Auto⸗Union gewann am Sonntag auf dem Nürburg⸗Ring das über eine Strecke von 570.250 Klim. führende Auto⸗ mobilrennen um den„Großen Preis von Deutſchland vor Fagioli auf Mercedes⸗Benz, Chiron auf Alfa⸗Romeo, Nuvolari auf Ma⸗ ſeratt und Geyer auf Mercedes⸗Benz. Der Sieger lag von Anfang an in Führung und ſchlug mit einer Zeit von 4:38:19,2 Stunden (123 Stundenkilometer) den alten Rekord Ru⸗ dolf Caracciolas, den dieſer 1932 mit einem Alfa⸗Romeo⸗Wagen aufſtellte. Das Rennen geſtaltete ſich vor rund 200 000 Zuſchauern und bei idealem Wetter zu einem vollen Er⸗ folg für den deutſchen Motorſport und die deutſche Automobil⸗Induſtrie. Deutſche Hochſchulmeiſterſchaſten Bereits am Samstag fielen in Frank⸗ furt einige Entſcheidungen. In den drei Ru⸗ derwettbewerben ſiegten: der Berliner Simon im Einer, die Techniſche Hochſchule Berlin im Vierer mit Steuermann und die Hochſchule Breslau im Achter. Bei den Turnern holte ſich Heinz Sandrock den Sieg im Zuölf— Im Schwimmen wurden die deutſchen Studentenbeſtleiſtungen in der Lagenſtaffel, in der Amal 100⸗Meter⸗Bruſtſtaffel und im 150. Kraulſchwimmen verbeſſert. Schwimmen. Der Vormittag des Sonntags gehörte den Schwimmern. Ergebniſſe: Männer: 100 Meter Kraul: 1. Paliſchek(Univ. Berlin) 1.06 Minuten. 100 Meter Rücken: 1. Schumann (Univ. Leipzig) 1.16 Minuten. 200 Meter Bruſt: 1. Ramme(Univ. Freiburg) 3.05,8 Minuten. Amal 100 Meter Kraul: 1. Uni⸗ verſität Heidelberg 4.44,2 Minuten. Frauen: 100 Meter Bruſt: 1. Mat⸗ thes(Df. Berlin) 1.32,3 Minuten. 109 Meter Kraul: 1. Richter(Handelshochſchule Berlin) 1.30,2 Minuten. T. H. Darmſtadt Waſſerball⸗Meiſter. Für das Schlußſpiel hatten ſich die Tech⸗ niſche Hochſchule Darmſtadt und Dresden ge— gen ſtärkſte Konkurrenz die Teilnahmeberech⸗ tigung geſichert. Das Spiel endete mit dem verdienten Sieg der Darmſtädter Mannſchaft mit 5:4 Toren. * Schalke 04, der deutſche Fußballmeiſter, ſpielte im Rah⸗ men einer großen Oſtland-Kundgebung in Gel⸗ ſenkirchen am Sonntag gegen eine ſchleſiſche Auswahlmannſchaft und ſiegte mit 3:0(1:0) 5 7000 Zuſchauer wohnten dem Spiel ei. Der„Große Straßenpreis der Saar“, ein vom RV. Blitz 1906 Fraulautern aus⸗ gerichtetes Straßenrennen für Herrenfahrer über 190 Kilometer, wurde von dem Stutt⸗ garter Moßmann in 5:30:40 Stunden vor den Weſtdeutſchen Klingels(Sterkrade), Hoeh (Düſſeldorf) und Schröder(Düſſeldorf) ge⸗ wonnen. Leichtathletikkampf 1515— Württemberg Auf dem Platz des SC. Pforzheim wohn⸗ ten 1500 Zuſchauer dem Leichtathletik⸗Gauver⸗ gleichskampf zwiſchen Baden und Württemberg bei. Gauſportwart Klein(Karlsruhe) begrüßte die Gäſte. Die Kämpfe brachten eine nicht ſehr überraſchende Niederlage der erſatzgeſchwächten Württemberger. Bei den Schwaben fehlten einige der beſten Leute, während die badiſche Mannſchaft komplett antrat. Die ſchwere Bahn ließ zwar keine erſtklaſſigen Zeiten zu, dafür entſchädigte aber die Hartnäckigkeit der Kämpfe vollkommen. Im Geſamtergebnis ſiegte Baden knapp mit 73:71 Punkten. 5 .- annimachungen (Parteiamtliche Veröffentlichungen der Ortsgruppe Viernheim der N. S. D. A. P., NS⸗ Formationen und der NS- Gliederungen) 1. Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 NSDAP⸗Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr NSDAP⸗Kaſſenverwaltung: Jeden Donnerstag 20—22 Uhr Amt für Beamte und RDB: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr NSKOV(Kriegsopfer⸗Verſorgung): Jeden Dienstag und Donnerstag 19—21 Uhr NS⸗Hago: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr 2. Geſchäftsſtelle Lorſcherſtraße 4: NSBO und Deutſche Arbeitsfront: Jeden Montag, Mittwoch und Freitag 19—21 Uhr 3. Geſchäftsſtelle Saarſtraße 9(Freiſchütz) NS. Funk⸗Ortsgruppe Viernheim: Jeden Dienstag und Freitag 18- 20 Uhr. . D. M. Alle Mädel finden ſich Dienstag 9 Uhr abends in Kluft im Kaiſerhof ein. N. 5. 8. O.-Amtswalter. Das„Arbeiter- tum“ iſt eingetroffen und muß heute abend abgeholt werden. Reichsluftſchutzbund, Ortsgr. VDiern; heim. Heute Abend findet die am Freitag ausgefallene praktiſche Vorführung ſtatt und zwar für Untergruppe Ill und IV. Anſchließend Ausgabe der Kursbeſcheinigungen gegen Zah- lung der 30 Pfg. Kursgebühr. Heil Hitler! Münkel, Geſchäftsführer. Kraft durch Freude. Rheinfahrt Anfang Auguſt. Anfang Auguſt veranſtaltet die NS. Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ einen Familienausflug, Ziel St. Goar(Lorelei). Die Fahrt geht bis nach Mainz mit einem Sonderzug, von Mainz ab mit einem der größten Rheindampfer. Ruckſack⸗ verpflegung. Der Fahrpreis beträgt für die Hin⸗ und Rückfahrt ungefähr RMk. 3.— Zu dieſem Familienausflug, an dem wieder der ganze Kreis Heppenheim teilnimmt, laden wir die Bevölkerung Viernheims herzlich ein. N. 3. L. 8. Kreis Heppenheim. Am nächſten Mittwoch, den 18. Juli 1934, findet in Weinheim, nachm. 3 Uhr, in der„Eintracht“ eine Kreistagung ſtatt. Es iſt Pflicht zu erſcheinen. Jedes Mitglied hat ſeine Mit⸗ gliedskarte mitzubringen, es werden ſämtliche Beitragsmarken geklebt. Vorausſichtlich wer⸗ den auch ſchon die Teilnehmerkarten für die Reichstagung ausgegeben. gez. Dr. Hildebrandt. Kreisleiter Ich verweiſe auf obige Bekanntmachung der Kreisleitung und erwarte, daß alle anweſen⸗ den Mitglieder unſeres Bezirkes an der Ta⸗ gung teilnehmen. Heil Hitler! Spengler Viernheimer Tonfilmſchau Achtung! Heute Montag nochmals das großartigſte Tonfilmſchauſpiel Hochzeit am Wolfgangſee In der wundervollen Bergwelt des Salz kammergutes am Ufer des weltberühmten Wolf gangſees, ſpielt dieſer ſonnig⸗heitere Film, durch⸗ zogen und durchwoben von den einſchmeichelnden Weiſen bezaubernder Muſik und Geſänge. Bei der Hochzeit am Wolfgangſee geht es wirklich hoch her, ſchon mal weil es im Salzkammergut auf den Bergen iſt. In den Hauptrollen: Roſe Stradner, Hugo Schrader, Guſtl Stark-Gſtetten⸗ bauer, Oskar Sima, Elſe Elſter, Hanſi Nieſe und Hans Junkermann. Die Schlager des Films ſind: 1. Das iſt das einzig Wahre, daß man nur einmal wirklich liebt; man kann nur ein- mal geben, was man aus ganzen Herzen gibt. 2. Einmal hin, einmal herſchaun und dann iſt man ſchon verliebt. 3. Nur bei uns, nur bei uns gibt Gemütlichkeit, und uns tut jeder leid der nicht bei uns bleibt. Achtung! Alle Film- freunde werden zur Hochzeit am Wolfgangſee eingeladen. Niemand verſäume dieſes entzückende und herrliche Tonfilm⸗Schauſpiel aus dem Salz kammergut. Achtung! Heute Montag nochmals! Weinheimer Obstgrossmarkt vom 15. Juli 1934 Pfirſiche, 1. Sorte 18— 24 Pfg. Pfiiſiche, 2. Sorte 12— 17 Pfg. Birnen, 8 13 Pfg. Aepfel 8-16 Pfg. Pflaumen 12— 17 Pfg. Zweiſchgen 17-22 Pfg. Spillinge 16-19 Pfg. Mirabellen 11-16 Pfg. Aprikoſen 20— 30 Pfg. Himbeeren 20— 28 Pfg. Türk ⸗Kirſchen 12-15 Pfg. Johannisbeeren rot 10-12 Pfg. Tomaten 15 Pfg. Reineclauden 8- 15 Pfg. Brombeeren 25 Pfg. Bohnen 12— 17 Pfg. Anfuhr 700 Zir. Nachfrage gut.