N * Verleumdung des Landesbat führers. Der 52,jährige S. Sch. aus 2 heim hatte bei einem Geſpräch über Milchpreiſe in einer Wirtſchaft den Landesbauernführer Dr. Wagner verleumdet und wurde deshalb zu einem Monat Geſängnis verurteilt. Uhr iſt Appell. Ich erwarte püntliches Er⸗ ſcheinen. Heil Hitler! gez. Mögelin. Betr. Rheinfahrt„D. A..“ Anmeldung zur Teilnahme nehmen alle Amtswalter und Kaſſier der Du. entgegen. Der Fahrpreis iſt bei Anmeldung ſofort zu entrichten. Letzter Mitgliedſchaft in der 55 und im Opferring der 13 Ich weiſe hiermit ausdrücklich daraufhin, daß die Mit⸗ gliedſchaft in der NS und im Opferring weiterbeſteht und mit dem Verbot der Sammel⸗ tätigkeit nichts zu tun hat. Die Beiträge ſind alſo weiterzuzahlen. K f- dctanmmachümden (Parteiamtliche Veröffentlichungen der Ortsgruppe Viernheim der N. S. D. A. P., NS⸗Formationen und der NS. Gliederungen) 1. Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 NSDAP⸗Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr NSDApP⸗-Kaſſenverwaltung: Jeden Donnerstag 20—22 Uhr Amt für Beamte und R DB: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr NSKoOs(Kriegsopfer⸗Verſorgung): Jeden Dienstag und Donnerstag 19—21 Uhr NS⸗Hago: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr 2. Geſchäftsſtelle Lorſcherſtraße 4: NS und Deutſche Arbeitsfront: Jeden Montag, Mittwoch und Freitag 19—21 Uhr 3. Geſchäftsſtelle Saarſtraße 9(Freiſchütz) NS. Funk⸗Ortsgruppe Viernheim: Jeden Dienstag und Freitag 1820 Uhr. N. 5. 3. O. Der nächſte Urlauberzug der N. S. Gem. Kraft durch Freude fährt am 28. 7. 34 in den Schwarzwald. Die Fahrt dauert bis einſchl. 5. Auguſt 1934. Auskunft er- teilt die N. S. B. O. Die Rheinfahrt nach„St. Goar“ der N. S.⸗Gemeinſchaft Kraft durch Freude findet am 19. Auguſt ſtatt. Der Fahrpreis beträgt ab Viernheim RM. 3.30. Die Abfahrt iſt morgens 6 Uhr, der Fahrpreis iſt bis ſpäte⸗ ſtens 28. Juli zu entrichten. N. S. B. O., Ortsg. Viernheim Preſſe und Propaganda. Achtung! Reichsparteitag in Nürn⸗ berg! Von allen Teilnehmern am Reichs⸗ parteitag in Nürnberg iſt bis ſpäteſtens 28. Juli 1934, für das Abzeichen und die Eintrittskarte zum Volksfeſt der Betrag von RM. 1.50 an den Kaſſenwart abzuliefern. Wer dieſe Zahlung verſäumt, kann am Reichsparteitag nicht teilnehmen. Ueber die Abführung der Fahr⸗ u. Verpflegungsgel⸗ der erfolgt noch Anweiſung. Es ſei nochmals darauf hingewieſen, daß nur durchaus marſchfähige Politiſche Leiter der Partei gemeldet werden können. Ausrüſtung zum Reichsparteitag! Es iſt unbedingt erforderlich, daß die teilnehmen⸗ den Pol. Leiter vorſchriftsmäßig ausgerüſtet ſind. Dazu wurde am Kreis eine Kleider- kaſſe gebildet. Sämtliche(auch die am Reichs⸗ parteitag nicht teilnehmenden) Pol. Leiter melden dem Kaſſenwart umgehend, welchen Betrag ſie monatlich an ihrer Ausrüſtung abzahlen können. Erſtmalig mitt dem Juli⸗ beitrag zu zahlen! Da der Kaſſenwart bis 23. Juli melden muß, erwante ich, daß bis zu dieſem Tage die Meldungen erledigt ſind. Heil Hitler! Franzke Ortsgruppenleiter N. S. 3. O. und D. A.. Die Amtswalter der NSB0O. und die Zellen⸗ und Blockwalter rechnen heute Auen ann der Dol b 2 er Tad technen ene Abend pünktlich üm 7½ Uhr ab: Bezugspreis für„Arbei⸗ tertum“, Heftchen, Poſtkarten. Um 8½ Anmeldetermin iſt der 28. Juli 1934. Lokales Viernheim, 20. Juli * Turmblaſen. Anläßlich der Jubel- feier des Herrn geiſtl. Rats veranſtaltet unſere Feuerwehrkapelle am kommenden Sonntag Früh 5 Uhr ein Turmblaſen von der Apoſtelkirche, auf das wir die hieſige Einwohnerſchaft beſonders aufmerkſam machen. Teures Futter. Zur Behebung der diesjährigen Futterknappheit haben ſich die Land⸗ wirte zum gemeinſamen Bezug von Heu aus dem württembergiſchen Allgäu entſchloſſen. Dort fällt der Ertrag beſſer als in Oberbaden aus. Der Zentner kommt auf 6.— bis 6.30 RM. zu ſtehen. * Ausfallende Sprechſtunden. Das Staatspreſſeamt teilt mit: In der Zeit vom 18. Juli bis 11. Auguſt 1934 fallen die Sprech⸗ ſtunden des Leiters des Perſon al amtes des heſſ. Staatsminiſteriums. Verwaltungsdirektor Löwer, aus. Degradiert und ausgeſchloſſen. Wie die Preſſeſtelle der Reichsjugendführung mit ⸗ teilt, iſt der Gefolgſchaftsführer Hartleben aus Kiel, Oberbann 1-6(Süd- Oſt⸗Holſtein) der H J., wegen einer Erklärung gegen Elternhaus, Kreuz und Altar degradiert und aus der Hitler-Jugend ausgeſchloſſen worden. Zwei Schweſtern geſtorben. Nach dem Genuß von gekochten Fleiſchwaren, die ſchon mehrere Tage alt waren, erkrankten in Höllſtein 3 Schweſtern. Die eine von ihnen ſtarb in der vergangenen Woche, die zweite folgte ihr am Montag im Tode nach. Die dritte der Erkrankten befindet ſich auf dem Wege der Beſſerung. Viernheimer Tonſilmſchau Achtung! Von heute Freitag— Sonntag. Weiß Ferdl in Anheim Einen ausgeſprochenen Tonfilmſchlager zeigt dieſe Woche der Central⸗Film⸗Palaſt der wirklich verdient von ſehr vielen beſucht zu werden.„Weiß Ferdl“ mit dieſem Namen iſt ſchon alles geſagt. Der beſte Komiker Deutſchlands in ſeinem neusten Ton⸗ filmſchlager, da lacht ſelbſt der Griesgram Tränen. Sehen Sie ſich„Konjunkturritter“ an. Sie lernen den Weiß Ferdl von einer ganz neuen Seite kennen. Was da alles zu ſehen und zu hören gibt iſt unbeſchreiblich, das muß man unbedingt geſehen und gehört haben. Ueberall wo bis jetzt der„Konjunkturritter Weiß Ferdl“ zur Auf⸗ führung kam war Maſſenandrang deshalb ſchon die Werktags⸗Vorſtellungen zu beſuchen. Wollen Sie zwei Stundenlang von Herzen lachen, dann beſuchen Sie dieſe Woche den Ceutral⸗Film⸗Palaſt. Dort findet man ſtets die ſchönſten und billigſten Abendunterhaltungen. Achtung! Heute Freitag bis Sonntag im Central Dle größte Lachkanone die je da war Veberall größter Erfolg. Ein Besuch lohnt sich! Weil Ferdl“,»Konjunkturritter« Danksagung. Tante, Frau E N Maria Bläg geh. Schlosser wir unſeren tiefgefühlten Dank. Seelenmeſſen. Biernheim, den 20. Juli 1934 Für die vielen Beweiſe inniger Anteilnahme bei dem Hinſcheiden unſerer lieben, nun in Gott rusenden un— vergeßlichen Gattin treubeſorgten Mutter, Großmutter, Schwiegermutter, Tochter, Schweſter, Schwägerin und ferner für das zahlreiche Geleite zur letzten Ruheſtätte und für die große Kranz- und Blumenſpende ſagen Beſonderen Dank der hochw. Geiſtlichkeit für den troſt— reichen Beiſtand, den ehrw. barmh. Schweſtern für die aufopfernde, liebevolle Pflege, ihren Altersgenoſſinnen für die erwieſene letzte Ehre, ſowie den Stiftern von Die tieitrauernd Hinterbliebenen Schlafzimmer echt Eiche mit Nußbaum, be⸗ ſtehend aus: 1 Schrank 180 em. breit/ für Wäſche ¾ für Kleider, 2 Bettſtellen ⁰% 2 Nachttiſche mit Niſchen u. Glas- platten 1 Friſierkommode mit Glasplatte u. dreiteilig. Spiegel, prachtv. moderne Ausführung Nur 3 Monate gebraucht, ſehr billig abzugeben. M. Lauber, Mannheim 83, 7 3 Wegglers Dauerwellen ſind haltbar u. ſchön in jedem Haar. Vor- Bekanntmachung Betr.: Mietunterſtützung aus Anlaß der Sonder— gebäudeſteuer im Rj. 1934; hier für hilfsbedürftige Hausbeſitzer. Nach Artikel 15 des Sondergebäudeſteuer— geſetzes können Steuerpflichtige, bei denen die Erhebung der Sondergebäudeſteuer eine beſondere Härte bedeutet, die nicht in dem Steuergegen— ſtand begründet iſt, von dem Bezirksfürſorge⸗ verband unterſtützt werden. Die Unterſtützung kann insbeſondere Fürſorgeempfängern und ſon⸗ ſtigen Steuerpflichtigen gewährt werden, die mit den ihren Haushalt teilenden Familienangehörigen zuſammen nachweisbar ein wöchentliches Ein⸗ kommen von nicht mehr als 9.80 RM.(Ehe⸗ paar) beziehen. Dieſer Betrag erhöht ſich um 2.— RM. für ein Kind. Mietwert der eigenen Wohnung und der Ertrag aus Grundſtücken ete. wird auf den obigen Satz entſpr. angerechnet. Die Anträge der bedürftigen Haus⸗ beſitzer werden im Sitzungsſaale des Rathauſes wie folgt entgegengenommen: 1. Dienstag, den 24. Juli 1934, vormittags von Buchſtabe AF 2. Mittwoch, den 25. Juli 1934, vormittags von Buchſtabe H-M 3. Donnerstag, den 26. Juli 1934, vormittags von Buchſtabe N— Es empfiehlt ſich, im Intereſſe einer ſchnelleren Geſchäftsabwicklung, daß die Antrag ⸗ ſteller folgende Angaben auf einem Blatt Papier niederſchreiben und mitbringen: „Name, Geburtsdatum, Beruf, Arbeitsſtelle und Verdienſt ſämtlicher lediger Kinder.“ (Lohnbeſcheinigungen ſind unbedingt vorzulegen.) Ferner iſt noch mitzubringen:„Der Landes⸗ und Gemeindeſteuerzettel für 1934.“ Arbeitsloſe müſſen außer den vorgenannten Unterlagen die Stempelkarten laufend vom 1. April 1934 vorlegen. Bernheim, den 19. Juli 1934. Bürgermeiſterei Viernheim Ibs lein faßhell, ſehr be⸗ anmelden erwünſcht. Adolf Hitlerstraſſe 35 Naturreiner daschälts-Fr0tinung ung-Emoleniung Friseur- Geschäft Der geſchätzten Einwohnerſchaft, insbeſonders den werten Nachbarn zur gefl. Kenntnis, daß ich im Hauſe, Kreuzſtraße 9 ein eröffnet habe. Um geneigten Zuſpruch bittet Werner Kummer Friſeurgeſchäft: Kreuzſtraße 9 Vereins⸗Anzeiger Verein der Hundefreunde. Sonntag vormittag kömmlich, ab 3 Ltr. a 20 9 Bei Faßbezug, frei Kell. billiger drnnerel Il. Rellerel Ludwig Lamberth deldedapf von Druckſachen bringen wir un⸗ ſere Druckerei in Erinnerung. Reife Eiu Mich: balustück schweine in guter Lage zu verkaufen per ſofort zu verpachten. Saarstr. 43 Von wem, ſagt 15 der Verlag Reife 5 Milch- schweine von 6.— Mk. an zu verkaufen P. Belz Louiſenſtraße 56 Darlehen wu u. langfrist. A t. Darlehnskesse Hamburg (unt. Reichs aufs.) Kostl. Ausk. geg. Rückp. Dreihbig- acker Immob. Mannheim Windmühlstr. 26 Freiwillige Fenerwehr Einladung! Die Wehr beteiligt ſich am Samstag, den 21. Juli ge⸗ ſchloſſen an der Lichterprozeſſion und übernimmt hierbei die Ordnung. Wir erwarten reſtloſe Beteiligung aller aktiven Mitglieder, ſowie die Mitglieder der Sonder⸗ klaſſe, ebenſo Muſik und Spielleute. Antreten um/ Anzug: 1. Garr 29 Uhr am Spritzenhaus. nitur. Das Rommando. Freiwillige feuerwehr Am Sonntag, den 22. Juli, vorm. 5.30 Uhr, findet eine Uebung der Freiwilligen Feuerwehr und Pflicht⸗ mannſchaft(Jahrgan 1910) ſtatt. Muſik⸗ und Spielleute treten ebenfalls an. Signal 5 Uhr. Nur begründete Entſchuldigungen werden bis Samstag Vormitta 1— Zimmer 1 12 Uhr auf der Bürger⸗ e Entſchuldigungen ſind zwecklos. — entgegen genommen. Sängerbund ⸗ Flora. Heute abend 9 Uhr Sing- Geſangverein Liederkranz. Teutonia⸗Schützenabteilung. Sonntag, 22. Juli (22. Juli) halten wir auf unſerem Dreſſur⸗ platz(Kirſchenwäldchen) eine Zucht- und Schutz⸗ hundeprüfung ab. Nachmittags ab 3 Uhr findet zur Förderung unſerer ſchönen und nützlichen Sache eine Propagandavorführung ſtatt. An⸗ ſchließend Bekanntgabe des Prüfungsergebniſſes mit Preisverteilung und gemütliches Beiſammen⸗ ſein. Zu dieſer Veranſtaltung laden wir außer unſeren Mitglieder alle Viernheimer Sports⸗ und Hundefreunde mit ihren Familien ⸗Ange⸗ hörigen recht herzlich ein. Der Vorſtand. ſtunde in der„Germania“. Samstag⸗Sing⸗ ſtunde fällt aus. Der Vorſtand. Unſere Singſtunde findet heute Freitag abend ½9 Uhr zuſammen mit dem Frauenchor ſtatt. Wir bitten um voll- zähliges Erſcheinen. Der Vorſtand. Gauſchießen in Lampertheim. Alle, die am letzten Sonntag nicht zum Ziele kamen oder verhindert waren, können ſich daran beteiligen. Abfahrt und Patronenausgabe 7,30 Uhr bei Kamerad Stephan Winkenbach. Auf dem hie⸗ ſigen Stand von 9— 11 Uhr Uebungsſchießen. Aufſicht: Schießwart Neff. Der Vereinsf. Andreas Hofer mit den bekannten Vergünſtigungen für Uniformierte Sonntag, 29. Juli unwidertultiek letzte Aufführung. Memand versiume en Hssuek der Helersplele! Vorlelzis Aullunrung Kriegs⸗ und Civilinvaliden u. ſ. w. ed Beſtellungen auf den Viernheimer Anzeiger werden von den Austrägern ſtrengſte Befolgung Amtlicher Teil Bekanntmachung. Betr. Das Aufgebot zur Eheſchließung. Im Intereſſe der Brautleute und eines ordnungsmäßigen Dienſtverkehrs machen wir auf folgendes aufmerkſam: 1. Bei der Beantragung des Aufgebots müſſen die evtl. erforderlichen Urkunden ſofort und nicht nachträglich vorgelegt werden. Da die Beſchaffung dieſer Urkunden oft längere Zeit in Anſpruch nimmt, müſſen die Brautleute ſich rechtzeitig bei dem Standes- 10 erkundigen, welche Unterlagen notwendig nd. Die Stellung der Trauzeugen iſt Sache der Brautleute. Betr. Neinigung der Kamine. b Am Montag, den 23. ds. Mts. wird in unſerer Gemeinde mit der Reinigung der Kamine begonnen. Betreffend: Verſteigerung von Pflaumen und Frühzwetſchen. Am Samstag, den 21. Juli, vormittags 10 Uhr werden im Sitzungsſaale des Rathauſes verſchiedene Loſe Pflaumen in der Oberbruchweide 9.—12. Gewann ſowie Frühzwetſchen am Lam⸗ pertheimerweg, Oberlück und Großbruchfeld 2. Gewann öffentlich, meiſtbietend verſteigert. Anſchließend kommt der Dung im Faſelſtall und die Allmendgrundſtücke 1. Rothfeld 2 Gew. Nr. 66 2. Oberbruhweide 1. Gew. Nr. 21 3. Großbruchfeld 1. Gew. Nr. 46 zum Ausgebot. Viernheim, den 19. Juli 1934. Bürgermeiſterei Viernheim Bechtel Bekanntmachung Reinraſſiger Hund zugelaufen. Der Eigentümmer wolle ſich umgehend melden, andernfalls am Montag, den 23. Jult 1934 um 10 Uhr vorm. die Verſteigerung dieſes Hundes bei uns erfolgt. Betreffend: Dauerprüfungsfahrt 2000 km durch Deutſchland, am 21. und 29. Juli. Wir machen die Einwohnerſchaft Viernheims darauf aufmerkſam, daß die Benutzung der Berg⸗ ſtraße während der Dauer des Rennens weder in der Nord—Südrichtung und umgekehrt, noch in der Querrichtung erfolgen darf und erwarten ieſer Maßnahme. Viernhei 10 rnbelner Auer Viernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,40 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratis⸗Beilagen: wöchentlich den„Illuſtrierten Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Aelteſte Tageszeitung am Platze— Erfolgreiches Inſertionsorgan Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt am Main, Verantwortlich für den Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim. Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg. Viernheimer Zeitung (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig, i Wi ö fter R eſchluß für Inſerate Notizen vor— bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen! mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchaͤftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes 0 0 a zalichteit berückſichtigt.— Für die Aufnahme latzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichteit berückſichtigt.— Für die 5 ehen vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim Am Webftuhl der Zeit Politiſche Wochenbetrachtung. Die Wahrheit ſetzt ſich durch. Trotz aller Widerſtände, die ſich ihr entgegenſtellen. So iſt die große Reichstagsrede des Führers und Kanzlers in der gan— zen Welt gehört worden und hat dazu bei⸗ getragen, die bösartige Kritik, die in einem großen Teil des Auslandes geübt wurde, zu entkräften. Während des Weltkrieges hat des deutſche Volk den Mangel brauchbarer Mittel in der Nachrichtenübermittlung in das Ausland zu ſeinem eigenen Schaden erkennen müſſen. Heute iſt Deutſchland gegenüber den ausländiſchen Hetzmeldungen nicht mehr wehrlos, ſondern beſitzt im Rundfunk ein Mittel, ſich direkt an die Welt zu wenden, zum das Durcheinander der Nachrichten und Meldungen zu entwirren. Dadurch, daß der deutſche Journaliſt geſetzlich gezwungen iſt, ſich jederzeit ſeines verantwortungsvollen Berufs bewußt zu ſein, iſt es in Deutſchland nahezu ausgeſchloſſen, der öffentlichen Mei— nung Begriffe und Anſchauungen über aus⸗ ländiſche Angelegenheiten aufzuzwingen, die nichts mit der Wirklichkeit zu tun haben. Das neue Deutſchland will gewiß nicht im Ausland Propaganda machen für die eige— ne Staatsform und Staatsanſchauung, die wir in Deutſchland auf Grund unſerer eige— nen Situation für richtig halten— aber die deutſche Regierung kann auch nicht dulden, daß eine entfeſſelte öffentliche Meinung im Ausland die deutſchen politiſchen Ziele in einem Maße verfälſcht, daß dadurch eine Ge⸗ fahr für die außenpolitiſche Lage des Staa⸗ tes entſtehen kann. Deshalb verſucht ſie, die Welt durch den Rundfunk über das wahre Weſen des Dritten Reiches und die wirkliche Lage aufzuklären. Dieſer Verſuch wird nicht vergeblich gemacht. Das hat die Tatſache erwieſen, daß die Vorgänge vom 30. Juni nach der Führerrede ganz anders beurteilt wurden als vorher. Es hat ſich bewährt, die Aetherwellen in den Dienſt der Wahrheit zu ſtellen. Frankreich erlebt eine Staviſkyſkandals. Man f Namen des großen Hochſtaplers, der in Chamonix durch Selbſtmord geendet hat, in der Oeffentlichkeit ſchon faſt vergeſſen. Aber der Unterſuchungsausſchuß, den das Jranzo⸗ ſiſche Parlament eingeſetzt hat, um die Zu⸗ ſammenhänge zwiſchen den dunklen Geſchäf⸗ ten Staviſkys und allerlei hohen politiſchen Stellen aufzuklären, arbeitet auch in der Gluthitze dieſer Sommertage weiter. Freilich hat man auch den Berichten über die Tätig⸗ keit dieſes Ausſchuſſes keine größere Beach⸗ tung mehr geſchenkt. Nun aber hat der Miniſter Tardieu, der vom Ausſchuß als Zeuge vernommen wurde, plötzlich einen Vorſtoß gegen den früheren Miniſterpräſi⸗ denten Chautemps gemacht, den er beſchul⸗ digte, von Staviſkys Betrügereien gewußt zu haben, aber nicht dagegen eingeſchritten zu ſein. Tardieu und Chautemps ſind poli⸗ tiſche Gegner: Tardieu iſt ein Führer der Rechten, Chautemps ein hervorragender Vertreter der linksbürgerlichen Partei der Radikalen. Indes ſind beide Parteien im gegenwärtigen MiniſteriuÜm Doumergue vertreten. Das Kabinett Doumergue gilt als Kabinett des politiſchen Burgfriedens. Ge⸗ rade deshalb haben die Ausſagen Tardieus die franzöſiſche Innenpolitik ſtark erregt, Man ſieht eine Kabinettskriſe kommen, wei die radikale Partei die Angriffe Tardieus auf einen ihrer Führer natürlich nicht ohne weiteres hinnehmen kann. Was werden wird, läßt ſich heute noch nicht ſagen. Si⸗ cher aber iſt, daß der neu erſtandene Stavi⸗ ſtyſkandal die franzöſiſche Oeffentlichkeit ſtark beunruhigt und neue innerpolitiſche Konſe⸗ quenzen irgendwelcher Art nach ſich ziehen wird. Durch dieſe Dinge iſt das Intereſſe der franzöſiſchen Oeffentlichkeit für die Außenpo⸗ litik, das in der letzten Zeit ſehr rege geweſen war, erheblich abgeſchwächt worden. Anſtel⸗ le der ſpaltenlangen Leitartikel der franzö⸗ ſiſchen Blätter über Barthous Oſtpabt⸗ pläne ſind jetzt große innerpolitiſche Be⸗ trachtungen getreten. Der franzöſiſche Au⸗ ßenminiſter Barthou ſelbſt verfolgt ſeine Profſekte ſelbſtverſtändlich nach wie vor wei⸗ ter, obwohl auch bei ſeitherigen Anhängern Samstag, den Arſauberſchif Feierliche Taufe— Das große Werk der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ Eine Rede Dr. Leys— Ab nach Norwegen Bremerhaven, 21. Juli. Die ſchon nach einhalbjähriger Durchfüh— rung prachtvoll entwickelte Arbeit der NS. Gemeinſchaft„Kraft durch Freude erreichte am Freitag mit der Taufe des neuen Urlauberſchiffes„Der Deutſche“ in Bremerhaven einen beſon⸗ deren Höhepunkt. Das ſchmucke weißgeſtri— chene Schiff hatte ſchon am frühen Morgen am Südende der Columbus-Kaie angelegt. Um 9 Uhr traf der Zug mit den baheriſchen Urlaubern ein, die ſich ſogleich an Bord des Schiffes begaben. Dr. Ley traf im Flugzeug von München kommend um 10.40 Uhr in Beglei— tung des Leiters des Reichsamtes für Rei— ſen und Wandern, Dr. Lafferentz, auf dem Columbus-Pier ein und begab ſich vom Flugplatz kommend ſofort an Bord des Schiffes. Als erſter ergriff ſodann Dr. Lafferentz das Work. Es ſei ein beglückendes Gefühl, feſtſtellen zu können, daß in der kurzen Jeſt 9„Kraft durch Freude“ deulſche Volksgenoſſen an See- teilnehmen können. Es iſt da⸗ ere Dampfer in den Dienſt b 5 lt werden, ſo daß dann zu glei⸗ eit immer 5000 Menſchen ſich dem r des Meeres hingeben können. Neuauflage des hatte des D. Beck,. » Pertretung beauftragt, Verbindung zwiſchen der Reichsmarine und der Handelsmarine fördere und vertiefe. Dr. Fir le, der Generaldirektor des Nord— unter das alte Wort: „Nicht klagen, wieder wagen.“ Der Stabsleiter der PO., Immer wieder von Beifall unterbrochen, gibt ſich bei nüchterner Betrachtung, daß der berühmte Oſtpakt, alſo das Bündnis zwiſchen Rußland, den Baltiſchen Staaten, Polen, der Tſchechoſlowakei und Deutſchland, Sinn und Wert nur für Frankreich und für Rußland hat. Für Frankreich, weil er eine weitere Verſtärkung ſeiner Vormachtſtellung in Eu⸗ ropa bedeutet, für Rußland iſt er eine Rük⸗ kendeckung in Europa, wenn in Oſtaſien, die Kanonen losgehen. Der ganze Rattenkönig von Pakten, die Herr Barthou vorſchlägt, iſt vom franzöſiſchen Egoismus diktiert und iſt alles andere als ein Inſtrument des Frie— den. 4 Daß die allgemeine Weltlage überhaupt nicht ſehr friedlich iſt, geht aus den Aufrü⸗ ſtungsplänen verſchiedener Großmächte her⸗ vor. So hat die engliſche Regierung im Unterhaus des Parlaments jetzt ihre Pläne auf Verſtärkung der engliſchen Luftſtreitkräfte bekanntgegeben. Das engliſche Aufrüſtungsprogramm N ſich auf fünf Jahre. Die Zahl der Luftgeſchwa⸗ der ſoll von 94 auf 131 erhöht werden Im Jahre 1938 wird England daher 1572 Flug⸗ zeuge der erſten Linie beſitzen. Hinzu kom⸗ men 130 Flugzeuge der zweiten Linie und die Hilfsflugzeuge, die teilweiſe mit voll aus⸗ gebildeten Militärfliegern, teilweiſe mit halb militäriſch ausgebildeten Fliegern bemannt ſind. Die Erhöhung des Offiziers und Mannſchaftsbeſtandes ſoll etwa 5000 Mann betragen. Zwölf neue Kriegsflugplätze ſol⸗ len angelegt werden. Dreiviertel der neuen Flugzeuge werden Kampfeinſitzer und Tag⸗ bomber ſein, die übrigen ſchwere Vomben⸗ flugzeuge und Abwehrflugzeuge. Die Lon⸗ doner Preſſe ſtellt Rut daß England nach Vollendung dieſes Aufrüſtungsplanes, alſo im Jahre 1938, etwa die jetzige Stärke Ruß⸗ 21. Juli feierlichen en, daß ſchon im September zwei unſerer Dr. Robert Ley, nahm ſodann das Wort zur Taufrede. ſeiner Idee da und dort ſchon eine Ernüch⸗ terung eingetreten iſt. Für Deutſchland er führte er u. a. aus:„Die Fahrten und Rei⸗ ſen mit„Kraft durch Freude“ ſollen in dem deutſchen Menſchen nicht einen Schein don Mohlſtand und Reichtum erzeugen, ſondern nach Erholung, Freude und Ausſpannung den Weg weiſen und die Zähigkeit wach— rufen für den wiederaufzunehmenden großartigen Leiſtung der ſchnellen Indienſt⸗ ſtellung des neuen Urlauberſchiffes preche ich all denjenigen Stellen meinen wärmſten Dank aus, die an dieſem beinahe lichen Werk mitgewirkt haben. Ich danke dem Norddeutſchen Lloyd und deren Bau bereits an 40 Stellen in Angriff Arbeitern genommen wurde. vom erſten bis zum letzten Mann und danke denOrganiſatoren dieſer Taufe, die alles ſo werbezweige, daß ihr Gedeihen faktor des wurde. ſeinen Führern, ich danke den feſtlich hergerichtet und ſo muſtergültig gewickelt haben. Ich ſpreche an dieſer 6 der heldenmütigen Beſatzung der„Dresden und ſeinem Kapitän Pelermöller no letztes Mal meinen Dank für das unver- gleichliche heroiſche Verhalten aus. und uu deutſches Schiff, ſei gekauft auf den amen „Der Deutſche“. N 3 Anſchließend ſprach Frl. Reus die von der Gaule führung des Taufa Taufworte: „Ich kaufe Dich wünſche Dir allezeit Der zweite Taufredner, Oberleutnant z. Das Horfſt⸗ vom Chef der Reichsmarine mit bezeichnete es als beſonders erfreulich, daß der Taufakt die endeten den feierlichen 14 Uhr verließ„Der De en Heim hafen, um ſich nach den norwegiſchen Flo den zu begeben. K 1 77 ee 17 7 91 17 ö Das Senetre deutſchen Lloyd, ſtellte ſeine Ausführungen 2500 Fahrer Der ſtellvertretende Korpsführer NS. und ſtellvertretende Präſident lands auf dem Gebiete der Luftrüſtung haben werde, aber noch um rund 100 Flugzeuge hinter der franzöſiſchen Luftrüſtung zurück bleiben werde. Man ſieht, das engliſche Auf— rüſtungsprogramm iſt ſehr umfangreich. Es beweiſt am beſten den völligen Bankrott der Abrüſtungsbeſtrebungen, insbeſondere der Dabei betonte er, 3 N Ji e Nationalſozialismus die jahrzehntelang ver— Kampf um das tägliche Brot. Angeſichts der 5 unmög⸗ r Deutſche“ DDAC., Deichstagsabgeordneter Profeſſor Oppermann, nennt die am 21. und 22. Juli in Deutſchland durchgeführte 2000 Ki⸗ lometer-Fahrt ein kraftfahrſporkliches Weltereignis. daß mit dem Siege des nachläſſigte Kraftfahrt in Deutſchland enr⸗ ſcheidenden Antrieb erhielt. Zugleich ent— ſtand Hitlers einzigartiges Werk der Reichsauio⸗ bahnen, Die Automobilinduſtrie befruchtete obendrein noch derartig viele Ge— mein Haupt⸗— geſamten Wirtſchaftsaufbaues Der Kraftfahrſport ſei heute eine Sache der ganzen Nation geworden. Bereits in der ſchweren Kampfzeit habe der ſeiner treueſten Mitſtreiter, Führer einen „den Obergruppenführer Hühnlein, mit den Aufgaben der Motoriſierung Dem O betraut. niſationsſinn und der Tatkraft ſchwind licher durch einen 0 tokoren werde es Vaterlandes ziehen. deukſchen Kraftfe i Die 6 des geſamten 0 geweſene Großkak ſei derarkie nachahmenswerk, daß ſie weit über lands Grenzen hinaus als ein Wel gelten werde. famoſen Abrüſtungskonferenz. Kann man es bei dieſer Sachlage Deutſchland verdenken, wenn es ſich dagegen wehrt, daß es täriſchen Dingen dauernd unter ein nahmerecht geſtellt und im Zuſtand völliger Wehrloſigkeit bleiben ſoll? in mili⸗ Aus⸗ D Unbeſriedigend Erllärung der englische Lordſiegelbewahrer zur deutſchen Memelnote London, 21. Juli. Im Unterhaus fragte das konſervative Mitglied Cunningham Reid den Staatsſe⸗ kretär des Aeußeren, ob eine Note der deut⸗ ſchen Regierung bezüglich des Memelſtatuts eingegangen ſei, und wenn ja, welcher Art, ob Eden eine geſonderte Antwort oder eine Antwort gemeinſam mit den anderen Unterzeichnern des Memelabkommens vom Jahre 1934 beabſichtige, und in jedem der beiden Fälle, was der Tenor einer ſolchen Antwort ſein werde. Der Lordſiegelbewah— rer Eden erwiderte: Ja. Simon hat eine Note vom deutſchen Botſchafter erhalten, die über verſchiedene angebliche Verletzungen des Statuts vonſeiten der litauiſchen Regle⸗ rung und insbeſondere über die kürzliche Entlaſſung des Präſidenten des Memeldirek— toriums Dr. Schreiber aus ſeinem Amt Be— ſchwerde führt. Vor ihrem Eingang war die brikiſche Re. gierung, die die Lage in Memel mit reger Aufmerkſamkeit verfolgt, bereits in Verbin⸗ dung mit den Mitunterzeichnern des Abkom⸗ mens über die Memelfrage. Eden fügte hin- zu, Cunningham Reid ſeſ ſich zweifellos deſ⸗ ſen bewußt, daß der einzige Standpunkt der deutſchen Regierung in dieſer Irage aus ihrer Mitgliedſchaft im Völkerbundsrat her vorgehe und daß alle Beſchwerden angemeſ⸗ ſenerweiſe an dieſe Körperſchaft gerichtet werden müßten. Die Berliner Blätter bezeichnen dieſe Erklärung als in jeder Beziehung be⸗ fremdend. So ſchreibt die„Berliner Bör⸗ ſenzeitung“: Die Antwort, die Lordſiegei— bewahrer Eden im engliſchen Unterhaus auf eine Interpellation wegen der Memelfrage erteilt hat, kann nur als außerordenklich unbefriedigend angeſehen werden. Wenn der Lordſiegelbe⸗ wahrer die Behauptung aufſtellt, daß die engliſche Regierung ſich jederzeit um die Lage im Memelgebiet gekümmert habe, ſo kann dem entgegengehalten werden, daß dann wohl die engliſche Regierung unbe— dingt von der ſyſtematiſchen Entrechtung des Deutſchtums im Memelgebiet Kenntnis er— halten mußte. Das hat ſich aber bisher in keiner Weiſe ausgewirkt. Weiter hat der Lordſiegelbewahrer argumentiert, daß Deutſchland nur ſolange ein Recht zum Ein⸗ ſpruch in der Memelfrage gehabt habe, als es Mitglied des Völkerbundes war. Dieſe Darlegung geht natürlich völlig an den di⸗ plomatiſchen Gepflogenheiten vorbei, die es .————————— 3 FSF 77 TTT r ee Goldenes Prieſter⸗Jubiläum in Viernheim Die katholiſche Gemeinde von Viernheim feiert heute Samstag und morgen Sonntag in treuer Liebe und Verehrung das goldene Prieſter⸗ jubiläum ihres Pfarrers und das 30jährige ſegensreiche Wirken im Weinberge des Herrn. Hochwürdiger Herr Geiſtlicher Rat Franz Wolf konnte in dieſem Jahre auch ſein 75. Lebensjahr vollenden. 75 Jahre alt, 50 Jahre treuer Diener ſeiner Kirche 30 Jahre Pfarrer unſerer Heimatgemeinde. So ſteht dieſer verehrungswürdige Jubilar heute vor unſeren Augen, geliebt und geachtet ob ſeines ſchlichten, einfachen Weſens, geſchätzt als kluger Ratgeber von ſeinen ihm anvertrauten Pfarr- kindern und verehrt für alle die geiſtigen und weltlichen Wohltaten, die er jedem Hilfsbedürf⸗ tigen angedeihen ließ. Unſer Hochw. Jubilar wurde am 22.3 59 in Rockenberg(Oberheſſen) als Sohn einer tief religiöſen Bauernfamilie geboren. Seine Aus— bildung als Theologe erfuhr er im Prieſterſemi⸗ nar in Eichſtätt. Am 20. Juli 1884, alſo vor 50 Jahren, wurde unſer Jubelpfarrer von Biſchof Freiherr von Leonrod zu Eichſtätt zum Prieſter geweiht. Im Jahre 1885/86 diente er in Koblenz bei dem 4. Garde-Grenadier-Regiment Kaiſerin Auguſte ſeine jährige Freiw. Dienſtzeit. Als Kaplan war Pfarrer Wolf hiernach in Klein- Krotzenburg, Gonſenheim, Offenbach, St. Paul, Fürth i. O., Heppenheim und Neckarſteinach tätig So kam er, gerüſtet mit einer Fülle reicher Er— fahrungen, nach Viernheim um das Amt des Pfarrers, als Nachfolger des verſtorbenen Hochw. Herrn Pfarrers Molitor zu übernehmen. und hier nen 2 reren Lokales Viernheim, 21. Juli „Unſerem Jubelpfarrer“ Unter dieſem Titel iſt geſtern eine Feſt. zeitung anläßlich des Jubiläums unſeres H. H. Geiſtlichen Rates erſchienen. Sie umfaßt 3 größere Artikel.„Im goldenen Kranze“ ſchrieb Prof. Dr. Stohr, Mainz und ſpricht in er⸗ habenen Worten von dem Prieſtertum. Danach folgt ein größerer Artikel,„300 Jahre Viern⸗— heimer Pfarrgeſchichte“ von Kaplan Schwarz und behandelt die für jeden Viernheimer intereſ⸗ ſante Pfarrgeſchichte der letzten 300 Jahre von 1634-1934. Am Schluſſe ſpricht der Predi⸗ ger der religöſen Woche H. Pater Januarius noch einmal in einer Predigt zu uns und zu allen die ihn nicht auf der Kanzel hören konnten von „Prieſterwürde und Prieſterehre“. Die ganze Feſtnummer ſoll eine kleine Feſtgabe ſein an unſeren Jubelpfarrer. Zugleich aber iſt dieſe Feſtnummer auch eine kleine Gabe an alle kath. Viernheimer Familien, denen dieſe Nummer koſtenlos zugeſtellt wird. Möge ſie ihren Zweck erfüllen. Lichterprozeſſion! Da während der Lichterprozeſſion die Pfarr- kirche durch Scheinwerfer beſtrahlt wird, iſt es angebrachter, die Prozeſſion gerade in entgegen- geſetzter Richtung verlaufen zu laſſen. Der Weg wäre alſo folgender: Bürſtädter⸗, Luiſen⸗, Saar- und Schulſtraße. Es werden alſo genau die⸗ ſelben Straßen berührt wie auch zuvor, nur ſetzt ſich die Prozeſſion in entgegengeſetzter Rich⸗ tung in Bewegung. Geiſtlicher Rat pfarrer Franz Wolf 30 Jahre Pfarrer in Viernheim. Ein Meer von Arbeit harrte ſeiner. Mit frohem Mut, feſtem Gottvertrauen und uner⸗ ſchütterlichem Arbeitswillen widmete er ſeine ganze Kraft und hohes Können der ihm anvertrauten Gemeinde. Er erbaute das Pfarrhaus. Förderte die Jugend- und die kath. Arbeiterbewegung. Gründete den Kirchenchor, der ebenfalls in dieſem Jahre auf ſein 25jähriges Beſtehen zurückblicken kann. Seine ſeelſorgeriſche Tätigkeit nahm alle ſeine Kräfte in Anſpruch. Mit wieviel Liebe und Mühe widmete er ſich alljährlich der Vorbe⸗ reitung der Erſtkommunikanten. Wie ein Vater ſaß er in der Mitte der Kleinen um ſie Gottes Wort zu lehren und würdig vorzubereiten auf den hehren Gnadentag. Viele ſeiner Pfarrkinder werden ſich heute dieſer kindheitfrohen und ſeeligen Zeit erinnern und mit rührender Dankbarkeit ihres Pfarrers und Lehrers gedenken. So war das Wirken unſeres Hochw. Jubi⸗ lars ein von Gott geſegnetes. Tauſende von Herzen jubeln ihm heute freudig zu und beten zu Gott, daß er ihn uns noch lange erhalten möge. Die Spende zur Beſchaffung von Glocken für unſere Marienkirche war das äußere Zeichen der Dankbarkeit, das die Katholiken ihrem Pfarr⸗ jubilar übermittelte. Ein Feſtblatt„Unſerem Jubelpfarrer“ hat aus Anlaß des Jubiläums Einkehr gehalten in allen katholiſchen Familien und wird ihren Zweck, die Schaffung eines engumſchloſſenen Bandes zwiſchen Geiſtlichkeit und Pfarrkinder gewiß nicht verfehlen. *Turmblaſen. Anläßlich der Jubel- feier des Herrn geiſtl. Rats veranſtaltet unſere Feuerwehrkapelle am kommenden Sonntag Früh 5 Uhr ein Turmblaſen von der Apoſtelkirche, auf das wir die hieſige Einwohnerſchaft beſonders aufmerkſam machen. Das Hoferſpiel. Die morgige Auf- führung iſt die vorletzte der diesjährigen Spiel- zeit. Seit zwei Monaten erlebt das hiſtoriſche Geſchehen, der gewaltige mit erſchütternder Tra⸗ gik bekleidete Freiheitskampf des Tiroler Volkes eine Darſtellung auf unſererer Freilichtbühne, an der ſich Tauſende und Abertauſende aus Nah und Fern begeiſterten. Noch 2 mal iſt Gele⸗ genheit geboten, das gewaltige Werk zu erleben. Viele haben den Aufführungen ſchon mehrmals beigewohnt; jede Aufführung bringt erhöhten Genuß. Viernheimer! Gebt den beiden letzten Vorſtellungen Euren Zuſpruch. Unterſtützt das groß zü⸗ gige, unter vielen Opfern aufge- baute Unternehmen, durch das Viernheims Name und Ruf im wei⸗ ten Umkreis ehrenvoll gerühmt wird. Sterbetafel. Im Krankenhauſe zu Dieburg verſchied Fräulein Maria Adler von hier im Alter von 58 Jahren. Fräulein Adler wurde nach kurzer Krankheit in die ewige Hei⸗ mat abgerufen. Die Beerdigung findet am Montag Nachmittag 5 Uhr vom Elternhauſe, Weinheimerſtr. 35 aus ſtatt. R. I. P. »Beſtandene Meiſterprüfung. Herr Philipp Hook, Sohn von Herr Tapeziermeiſter Karl Hook, hat ſeine ſtaatliche Abſchlußprüfung auf der Reichsfachſchule für Polſterer und Deko⸗ ratöre, und ſeine Meiſterprüfung vor der Hand- werkskammer in Frankfurt a. M. mit den Noten „gut“ beſtanden. Wir gratulieren zu dieſem ehrenvollen Ergebnis! Club der Gemütlichen. Das für morgen Sonntag angeſagte Volksfeſt in der Neuzenlache findet nicht ſtatt, da eine Genehmi- Dieſes große Tonfilmwerk wird hier aufgeführt— am 1. und 2. Auguſt im Central Film⸗Palaſt. „Zwiſchen Heut und Morgen“ ſo lautet dieſer amerikaniſche Groß⸗Tonfilm, der bereits in der ganzen Welt mit beiſpielloſem Erfolg aufgeführt wurde. Das Problem der Arbeitsbeſchaffung und das Führerprinzip ſind in dieſem Film ſo herausgeſtellt, wie es in Deutſchland im Jahre 1933 aufgenommen und eingetreten iſt. Da auch noch die Eintrittspreiſe allerniedrigſt ſind (Siehe N. S.⸗Bekanntmachungen), wird an den beiden Abenden ein vollbeſetztes Haus erwartet. Werbewoche des Turnvereins. Zur Werbung für die edle Turnſache bereitet der hieſige Turnverein eine Werbewoche vor. Von Sonntag den 19. bis Sonntag den 26. Auguſt treten ſämtliche Abteilungen des Vereins auf den Plan. Jeder Tag dieſer Sportwoche dient zur Werbung für die verſchiedenen Sport⸗ arten, die im Turnverein gepflegt werden. Der Schlußtag bringt die leichtathl. Meiſterſchaften in Einzelkämpfen und in den Staffeln, zu denen alle Viernheimer Sportler— auch Nichtmitglie⸗ der— an den Start gehen können. So man⸗ cher fühlt ſich vielleicht zu irgend einer Uebung veranlagt, es bedarf nur der Anregung um ihn für den ſchönen Sport zu gewinnen. Am Nach⸗ mittag des Schlußtages ſehen wir die Kleinſten des Vereins, die Buben und Mädels an der Arbeit. Zum Abſchluß ſehen wir abends die ganze Aktivität gemeinſam bei einem großen Schauturnen auf dem Waldſpielplatz. Näheres folgt noch. FTuß baller beſucht das Training. Morgen Sonntag Vormittag findet auf dem Wald- ſportplatz der Sportvereinigung ein Trainings- ſpiel der 1. und 2. Mannſchaft ſtatt. Zugleich leichtathletiſches Training für ſämtliche Spieler der übrigen Mannſchaften. Es wird nochmals an alle Aktive dringend appeliert, die angeſetzten Trainings pünktlich zu beſuchen und ihre nament⸗ liche Meldung abzugeben zur Teilnahme an den beginnenden Verbandsſpielen. Zugleich ſei darauf aufmerkſam gemacht, daß vereinseigene Sport⸗ kleidung bei dem Platzwart abzuliefern iſt, um in dieſer Beziehung eine Kontrolle durchzuführen. Viernheimer Tonſilmſchau Achtung! Samstag— Sonntag. Weiß Ferdl in Anheim Einen ausgeſprochenen Tonfilmſchlager zeigt dieſe Woche derCentral-Film⸗Palaſt der wirklich verdient von ſehr vielen beſucht zu werden.„Weiß Ferdl“ mit dieſem Namen iſt ſchon alles geſagt. Der beſte Komiker Deutſchlands in ſeinem neuſten Ton⸗ filmſchlager, da lacht ſelbſt der Griesgram Tränen. Sehen Sie ſich„Konjunkturritter“ an. Sie lernen den Weiß Ferdl von einer ganz neuen Seite kennen. Was da alles zu ſehen und zu hören gibt iſt unbeſchreiblich, das muß man unbedingt geſehen und gehört haben. Ueberall wo bis jetzt der„Konjunkturritter Weiß Ferdl“ zur Auf⸗ führung kam war Maſſenandrang deshalb ſchon die Werktags⸗Vorſtellungen zu beſuchen. Wollen Sie zwei Stundenlang von Herzen lachen, dann beſuchen Sie dieſe Woche den Ceutral-Film-Palaſt. Dort findet man ſtets die ſchönſten und billigſten Abendunterhaltungen. a Aerztlicher Sonntagsdienſt. Bei Verhinderung des Hausarztes ver- ſieht morgen Sonntag, 22. Juli 1934, den ärztlichen Dienſt: Dr. med. Günther, Bürſtädterſtr. 5, Tel. 133 Sanitätsbereitſchaftsdienſt. (Mühle Heſſ. Haus) Sonntag, 22. Juli: Herberth, Schmitt Ad. 2 Lantz, Schmitt Herm. Frl. Hilde Kühlwein. Bekanntmachung. Betr. Das Aufgebot zur Eheſchließung. Im Intereſſe der Brautleute und eines ordnungsmäßigen Dienſtverkehrs machen wir auf folgendes aufmerkſam: 1. Bei der Beantragung des Aufgebots müſſen die evtl. erforderlichen Urkunden ſofort und nicht nachträglich vorgelegt werden. Da die Beſchaffung dieſer Urkunden oft längere Zeit in Anſpruch nimmt, müſſen die Brautleute ſich rechtzeitig bei dem Standes⸗ ö amt erkundigen, welche Unterlagen notwendig! ſind. Die Stellung der Trauzeugen iſt Sache der Brautleute. Viernheim, den 19. Juli 1934. Bürgermeiſterei Viernheim ee eee Zwischen heut und Morgen? ee e gung hierzu nicht erteilt wurde. „Iwiſchen Heut und Morgen“ Rats Wo 5 Samstag, den 21. Juli 1 13 Abends 8 bis 9 Uhr Beichtgelegenheit etc. Abends 9 Uhr Anſprache, anſchließend Lichter. prozeſſion der Männer u. Jung- männer. den Weg durch die Bürſtädter., Luiſen⸗, Saar- und Schulſtraße. Sonntag, den 22. Juli. Morgens 5 Uhr Choralblaſen vom Kirchturm. 5 Uhr Beichtgelegenheit ete. ½7 Uhr hl. Meſſe 8 Uhr hl. Meſſe ohne Predigt. J10 Uhr Abholen des Jubilars am Pfarr- haus. b 210 Uhr Levitiertes Hochamt mit Feſtpre⸗ digt des H. H. Kapuzinerpaters Januarius. Nach dem Hochamt Gratulationen im Pfarrhaus Nachm. 2 Uhr Feierliche Veſper. In der Marienkirche: 8 Uhr hl. Meſſe 10 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. In der Apoſtelkirche an Werktagen: Montag: ½¼7 Uhr 1. 7 Uhr 2. S. A. für Joh. Winkenbach 5. Dieustag: 7 Uhr hl. Meſfe. 3/47 Uhr 1. S.-A. f. Maria Bläß geb. Schloſſer Mittwoch: ¼7 Uhr hl. Meſſe. ¼7 Uhr beſt. Amt für Jak. Hoock 12. und deſſen Vater Gg. Val. Hoock. Donnerstag:/ 7 Uhr beſt. E.⸗A. für Joh. Gg. Babylon 1. Ehefr. Eva geb. Werle, Söhne Michael und Gg. und Ehefr. Eliſ. und Schwie⸗ gerſohn Franz Roos. Freitag:/ 7 Uhr geſt. hl. M für Joh. Nikl. Müller, Adam Werle, Lorenz Müller u. Jak. Schneider. 37 Uhr 2. S.⸗A. f. Maria Bläß geb. Schlofſer Samstag: ¼7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Fam. Gg. Bugert 7. und Familie Adam Heckmann. 7 Uhr 3. S.⸗A. für Joh. Dewald. Am Montag bei den Engl. Frl., Donners⸗ tag bei den Barmh. Schweſtern 7 Uhr hl. Meſſe. Am nächſten Sonntag gem. Kommunion für die Schüler der H. H. Lehrer Riebel u. Baldauf, Frl. Kärcher Krimmel. Mädchen beichten Freitag 6 Uhr. Knaben Samstag 2 Uhr. Nächſten Sonntag Kollekte für die Kath. Fürſorge. Kirchliche Anzeigen der Ev. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 22. Juli 8. Sonntag nach Trinitatis. Gottes dienſt fällt aus. Vorm. ½11 Uhr: Kindergottesdienſt. Vereins⸗Anzeiger Sportvereinigung„Amicitia“ 09 Viernheim. Morgen Sonntag vormittag 10 Uhr Fußball⸗ training der. 1. und 2. Mannſchaft, ſowie leichtathletiſches Training für alle übrigen Sportler. Pünktliches und vollzähliges Er⸗ ſcheinen wird erwartet. Sportler, vergeßt nicht euere namentliche Meldung zu den Ver⸗ bandsſpielen abzugeben. Liefert die vereins⸗ eigene Kleidung ab. Neuhinzutretende Fuß⸗ baller melden ſich ebenfalls ſofort. Der Vorſtand. Verein der Hundefreunde. Sonntag vormittag (22. Juli) halten wir auf unſerem Dreſſur⸗ platz(Kirſchenwäldchen) eine Zucht- und Schutz⸗ hundeprüfung ab. Nachmittags ab 3 Uhr findet zur Förderung unſerer ſchönen und nützlichen Sache eine Propagandavorführung ſtatt. An⸗ ſchließend Bekanntgabe des Prüfungsergebniſſes mit Preisverteilung und gemütliches Beiſammen⸗ ſein. Zu dieſer Veranſtaltung laden wir außer unſeren Mitglieder alle Viernheimer Sports⸗ und Hundefreunde mit ihren Familien ⸗Ange⸗ hörigen recht herzlich ein. Der Vorſtand. Teutonia⸗Schützenabteilung. Sonntag, 22. Juli Gauſchießen in Lampertheim. Alle, die am letzten Sonntag nicht zum Ziele kamen oder verhindert waren, können ſich daran beteiligen. Abfahrt und Patronenausgabe 7.30 Uhr bei Kamerad Stephan Winkenbach. Auf dem hie⸗ ſigen Stand von 911 Uhr Uebungsſchießen. Aufſicht: Schießwart Neff. Der Vereinsf. Reichsbund der Kinderreichen. Morgen Sonn⸗ tag ½4 Uhr findt im Saftladen unſere Mo⸗ natsverſammlung ſtatt. Wichtige Punkte find zu erledigen. Es fehle daher niemand. Bechtel Der Leiter. Die Prozeſſion nimmt e 1 MN N . * che Kampfſpiele finden nur alle 4 Jahre ſtatt. e ee waren die bisherigen, leider 1110 immer recht bedeutungsvollen Etappen. Mürnberg wied die vierte, und zugleich die erſte im neuen Deutſchland 1 den. Nieſengroß, alles überſtrahlend, was bisher auf 1 0 lichem Gebiete geboten wurde, wird das Feſt im 5 en Julidrittel erſtmals Ausdruck deutſcher ene mel, heit, deutſcher Einheit und deutſcher cen rere den— zugleich, nach dem Willen des Reichsſportſührers, ein Feſt des geſamten deutſchen Volkes. Nakionalſozialismus und Sportbewegung Wer von uns könnte ſich die körperliche Erſcheinung 55 4 9 7 1 21 einer Nation vorſtellen, die, der muskelſtärlenden nuch überwiegend entzogen, ohne leibliche eite dea würde? Wenn wir heute wieder ein. obe 1 kennen, das uns für das Bild der alten dee dene voll das Auge öffnet, dann nur, weil ziale ie im Turnen uns einen Weg wies, das Gleichgewich 1 wide Körper und Geiſt wiederherzuſtellen. And niema 5 9215 aus den Scharen Jahns dieſe gewaltige, cher ben erfüllende Bewegung geworden ſein. wenn N tuns felt 9Biderſtänden Re te atmen 1 1 550 Natur f intuitiv die? ſch ätte zu ne en. 5 l ede Hinte hat mit dieſen wenigen Worten Auf den Beſte die Bedeutung der Leibesübungen und d dienſte des Begründers der deutſchen Turn⸗ 95 a 15 bewegung ene Kent den Geda en der Leibes der in einer deutſchen Notzeit de anken der Leibes 9 0 als Grundlage einer deutſchen tte warf; leidenſchaftlichem Schwung in die Oeffentlichke Zu den Deutſchen Kampfſpielen in Nürnberg 7 Adolf Hitler begrüſft den Olympia-Nachwuchs Sehr oft wird der wackere Pädagoge Wee ee dee in einem Atemzuge genannt, aber die von W rene 5 ſchuliſche Gymnaſtik ſtammte, trotz ihrer Verdienſte, 1 er e 1 schul neiſterlichen Welt, während das Turnen in der Voltskraft ſelof Das Turnen, das Jahn ich des itiſchen Lebens. forderte, ſtammt aus dem i beben dender 1 0 Me ente nicht, um geſund zu bleiben, ſonde! Man turnte nicht, 8 ſper 11 15 was deulſch war, der für deutſche Einheit in der Volkskraft ſelbſt wurzelte. ganzer Mann zu werden, 051 a deutſch lebte und jederzeit bereit war, 9 5 eten. Das Bürgertum und Freiheit in die Schranken Ir da hee Lin Nene und die Höflinge empfanden wohl, daß h ale herrſchende Schicht bedeutete. Mit allen Mitteln See daher die Reaktion den unde Suh den Ni 0 die bereits vor mehr als hundert Jahren den Ruf„D a0 eig ee Man hat auf den Turnplätzen wie es ſpäter in den und noch ſpäter im 5 Sport⸗ der marxi⸗ itiſ Arbeiter-Turn⸗ und Sport-Bund 5 „politiſchen“ Arbeiter⸗Turn 29997 auf dein Naa Mann politiſch in Nationalſozialismus uns allen Die Turn⸗ und Sportbewegung ſind kurz nach der nationalſozialiſti⸗ ion i 3 gr äulen vereinigt worden, ſchen Revolution in 16 großen Säulen ver 59 eichsſ führerring zuſam⸗ Neichsſportführerring 905 deutſchen Sports ſteht auch heute noch die e ſchaft zahlenmäßig bei weitem an der Fptze⸗ 9 0 Son Mitgliedern und 13 366 we e 992 Welt 100 vereinigung nicht nur e e 1 12 783 Vereinen da, 9e 8 pen: die Schwimmer, di ad⸗ die vielen anderen Gruppen: die der bebengendſten f erwähnen. Nach einer ſoeben abgeſchloſſenen pc 1 es in Deutſchland insgeſamt 71.482 Turn- un l ei fanſage an die iyp erzogen wurde, der eine Kampfanſag land erwache!“ prägten. 1 der Jahnſchen Zeit nicht politiſie j Kampfzeiten der 48 er Revolution ˖ 5 2 iſt. ſtiſchen Aera der Fall geweſen iſ r 100 der Knabe, der Jüngling und der einem Sinne, den 1 1085 ur Pflicht gemacht hat. 1 15 5 Die Leibesübungen ſind heute e unzähligen Verbände und Vereine der deut deren Leiter unter dem Reichsſportführer Hans Tſchammer und Oſten zum mengeſchloſſen ſind. Unter Spitzenverbänden den zweitgrößte Gruppe ſteht 1,2 Mill. Mitgliedern in fahrer, die Ruderer, um nur einige eine mit 5,24 Mill. Mitgliedern. Nach Fee 551 1575 b 7 1 51 No 1 Doppelzählungen bleibt immer noch 7 5 gen 195 mindeſtens 55 000 einzelnen eee b diezentgen ent ieder In dieſen Zahlen ſind noch nich gen gliedern. In dieſen Zahle d ene un Hoch halt i S ig auf Schulen und Hoch halten, die den Sport pflichtmäßig a Schulen und ſchulen bei der Polizei und in der e ene element 1 5 0 2 21 9 ſche Turn— ind Spor e 0 0 Die vereinigte deutſche Turn⸗ 1. betten den wird im nationalſozialiſtiſchen Sin Rien von der igen s ab b Starweſen, Lig uns ab vom Rekordwahn, vom Starweſen dee feügeden ödelei blinloſigkeit des frühere! brödelei und von der Diſzip dſigke de Iden Sportbetriebes. Wir wollen uns nicht a e t 1 Gipfelleiſtungen weniger, ſondern das Ganze, 10 101 b ertüchtigt werden, daß möglichſt viele dazu ide gilt un bedeutende Leiſtungen Ac ad mere ed in eine ſoweit es ihm gelingt, ſich als dienendes n ein. Sede 105 An denen e wird heſonderer Wert Gemeinſchaft einzuſugen. Darum 17 ichloſſener gelegt auf die gleichmäßig gute dentung ooinnenheit Mannſchaften, die in kameradſchaftlicher Verbund Apen dem gleichen Ziele zuſtreben. Es werden eigen kan 8 Höchſtleiſtungen gefordert, die er licht erg unt der wird aber verlangt, daß 1991 1775 Beſtes hergibt, ur Bes 11 Diogo 0 elfen. Heſamtheit zum Siege zu verhelfen 15 0 1 Gef Wir hüten uns jedoch vor einem ſteifen. un pere triebenen pädagogiſchen Drill. Die alli Alen 555 langt, daß ſich das urſprüngliche und natür iche K anzen zuverſichtlichen und fröhlichen Kämpfers in ſpleben ne Trainingsarbeit ſtets ie e d Er befahl Jahnſcher Geiſt und Rührigkeit ein Vorbild. See nicht, er trafte ni er forderte. Vom deutſchen Sports⸗ nicht, er ſtrafte nicht— er forder e. 2 land hren öll ver⸗ mann wird gefordert, daß er ſein Vaterland eh tritt, wo immer es auch ſei. Wein en e des den deutſchen Sportsmann zum. i Welt zu fairen und diſziplinierten Kämpfers le Pending machen, dann wird damit der wahren i die del Phrasen ein beſſerer Dienſt geleiſtet als durch die 5 pazifiſtiſcher Schwächlinge. Deutſchlands Ausſichten für die Olympiſchen Spiele 1936 . zebieten Deutſche Sportsleute haben auf faſt allen een des Sports Hervorragendes geleiſtet, obwohl Ac anden 5 zweigen aus klimatiſchen piſch e 1 21485 5 Den 1 don Oln 1 en Spielen z 8 Ang 2 eil ſind. Bei den Olympiſchen Sp le cbt 1992 f Deutſchland in der Geſamtwertung e weben unter 26 Nationen, hinter den U. S. A., Gebet der Leicht Finnland und Gdenſſchlg g Aaftalg den 5 Platz beim athletik belegte Deutſchland damals 5, kla 90 Schwieten den 8., beine 10 1 en pie Neutſchen 4. Pl Linen zwei Platz konnten 1 hen 4. Platz. Einen zweiten Plat e Ringen deim Kämpfer erringen beim den Ringen, dewichtheben und beim Rudern. 1 N Gew Auf mehreren Gebieten, bei denen 1932 die. Patchen nehmer nicht vertreten waren, leiſten fie 50 allem Kämpfer im allgemeinen Hervorragendes, ſo beim Reiten und beim Turnen. a. e Seit jenen Tagen haben die deutſchen ter kl emſig weitergearbeitet, ght niſſen Peutſclandz 2 5 1 N 80— oss Ergeb 11 0 51 ſtänden mit noch beſſeren Er a beschieden kat 181 Wochen haben uns auf iedene ann. Die letzten Woc hal 54 00 Besonders Gebieten neue, beachtliche Erfolge nete derer bei bemerkenswert ſind die Siege der beutſchen 99 e i er größten Regatta Roller en 315 12 Her Leichtalhlet ziner, Br Möller im Zweier. Der Leichtat Einer, Braun und 9 belt 5 ſelfetttgen Prlfung 5 Heinrich Sie 3 in der vielſeitig Hans Heinrich Sievert erzielte in der id ag des klaſſiſchen Zehnkampfs kürzlich maten ein he 9 im Fußball errang die deutſche eee e 1 Veſonders Weltmeiſterſchaften in Italien einen 3. ſurten Mön nern: reich iſt Deutſchland an ausgeſprochen 1 11 2 Pell im Gewichtheben können wir nicht wan daz ſchwache“ höchſtleiſtungen verzeichnen. Aber auch das Namentlich Geſchlecht bedarf der ehrenvollen Kräne ie deiſchen 0 dez Leichtathletik und im Fango sen daß die eilige Frauen ſehr gut. Es iſt nicht Sucha demnächſ uch Suche nach dem„unbekannten eee bir zur Eutdeckung einiger junger Talente 9 porttichen Er iſt dabei jedoch zu e daß där, bis ein gau un; 5 or A en bedar f 8 0 7 11 55 bon mehreren Jahren, darf, bi n 096 annerter Kämpfer die„Olympiareife“ enen auf bie 112 werden wir uns 1936 im großen indie beute Gireite i 1 1 A 3 51 ſſe iſſen, e l 5 Kämpfer verlaſſen müſſe 195 op dete Froft ſtehen oder ſich im ae dee Sports gibt zeichnet haben. Aber auf dem Gebiete Nadel lo en 68 kmmer Ueberraſchungen, und es iſt nicht ausg es 5 0 daß die Deutſchen Kampfſpiele f 8 r Welt Hans-Heinrich Sievert, der beste eee 1 5 stellte im Jehnkampf h einen neuen Weltre Der Sport als Wirtſchaftsmacht 71 joll im 9a Rechnet man alles zuſammen, was finanziell im 8 „ für den deutſchen e e Ane 1 ſo kommt man— ſehr vorſichtig Wenn 0 1115 ent Betrage von 1,3 Milliarden Ne. beit gg Aber halten, angefangen von den Varcnbei Aas Anlage und Erhaltung von Sportpls tzen Water aach J bis zu den Steuern. Wie vielseitig 815 1 55 i. Aufwendungen, die der Sport notwen and eiter 5 der Pferdeſport mit ſeinen. eee e Worfien der Waſſerſport mit ſeinen Bootshäuſern in e Radſport mit ſeinen Rennbahnen, da ſind Achtathleten. Hockey, Tennis und die große 0 gl Wie d che 805 ſind Kegelbahnen und Borringe, 81 105 5 dauernd hoe ſtände und Schießgeräte 8 alle zug berückſchtigt us Koſten, aber noch großere Seen duften für Kraftfahr⸗ bei dieſer Berechnung die u eee 1 85 zeuge und Flugzeuge, da ſie nur im neren 555 Menſchen Leibesübungen gehören. Eine große Anza naittelbar en verdient durch den e eee e d Perf 2 Sportlehrer und Trainer, en eee für Verwaltung und Jnſtandhaltung beiten ud Speziale richtungen ſind ede e, e nee 110 0 5 werkſtätten ſind damit beschütz, Sani Short bekleidung herzuſtellen. Die e de 515 induſtrie gibt ſchätzungsweiſe 4⁰ cee en ate 1 dafür mehr als 60 Mill. RM u an Löhnen 190 940 99 beziehen. Ihr Produktionswert wird auf 1 1 788 At Reichsmark geſchätzt, davon Dat in inan 1105 über 145 Mil. Nhe ins Ausland Onrüber grun ſind ade noch zahlreiche andere e. Sta eng mit dem Sport verbunden. Bie, deutsche Shan Induſtrie ſtellt z. B. jährlich etwa Mete er Sea gehung Weit 1 5 Mill Paar weden in Gummi⸗ erzeugung. Weitere 59 g lar e e e ſabriken angefertigt. 1 ae. sſchließlich für Sportzwecke verwe ee e n ans dieſen Zahlen doch e e Sport auf die geſamte Bekleidungs⸗Indt. ika 0 ſehr die Beſchäftigung mit dem Sport Bas 5 era unſere Kleidung im Seng beton verbeſſern berände das iſt enügend unt, 1 N ganz eiheblicher Bede iſt der Sete 8 1915 5 die deutſche Bauwirtſchaft. Der za ane eekt pon 511 b bände wird 271 ca. ee e ndere e ge ie 0 1 Milliarde RM geſchätzt; and zerechn: fund gedriagef einen engeren Kreis von Vereinen betteſfen, ſi e gehalten, doch gehen auch ſie in die hunderte von Millionen. re in Nürnberg uns ſchon 110 N——— nächſt ſolche beſcheren werden. 0 Ne 72 7 F. 25 2 Volkstümliche Leibesübungen 158 in Deutschland um 90 (Nach einer Zeichnung in dem 1155„ littelalterlichen Hausbuch) N 8 8 22* 9— B die Fechterbünde und Schie 1 schaften des Mittelalters zeigten bei den Mai- Volksfesten uralte sportliche Hebungen wie Steinstoßen, Ringen. lauken, J 9 * 2 75 2 05 N b Fechten und Springen (Fortſetzung von der 1. Seite des Hauptblattes) Neue Bebrülcungen ürfordern, daß zur Regelung von internatio⸗ nalen Streitfällen jeder Staat das Recht hat, ſich mit einem anderen auseinanderzuſetzen. Wie aus Memel gemeldet wird, hat der Kommandant des Memelgebietes aufgrund des in der vergangenen Woche verſchärften Staatsſchutzgeſetzes dem Vorſitzenden des Memelländiſchen Landtages, von Dreßler, und acht weiteren Abgeordneten der Land⸗ wirtſchaftspartei die Mandate ſowie das ak⸗ tive und paſſive Wahlrecht entzogen. Ferner iſt die Beſchwerde des Vorſitzenden der Land wirtſchaftspartei, Conrad, wegen Verbotes der Partei vom Kriegsminiſter mit der Begründung ab gelehnt worden, daß der Beſchluß des Memeler Kommandan⸗ ten zu Recht beſtehe. Unerhörte Provokation Geſetzwidrige Hausſuchung bei der Deutſchen Fronk.— Emigrant Machts als Einbrecher. Saarbrücken, 21. Juli. Die geſamte Preſſe des Saargebietes be— faßt ſich in großer Aufmachung mit der Hausſuchung bei der Landesleitung der Deutſchen Fron t, bei der ohne jeden Anlaß, aber auch ohne jede geſetzliche Be— rechtigung Akten des Freiwilli gen Arbeitsdien ſtes beſchlagnahmt wur— den. Der Skandal iſt umſo toller, als die Ak— tion unter Leitung des berüchtigten Polizei⸗ kommiſſars Ma chts, eines Emigran— ten, erfolgte. Machts ſuchte den Hausmeiſter zu veran— laſſen, ihm verſchiedene Schlüſſel auszuhän⸗ digen, die dieſer jedoch nicht bei ſich hatte. Machts forderte daraufhin, daß mit einem Dietrich geöffnet werde. worauf ihm bedeu⸗ tet wurde, daß er es hier nicht mit Einbre⸗— chern zu kun habe. Mittlerweile hatte ſich die Nachricht von den Vorfällen in der Stadt verbreitet. Vor dem Hauſe ſammelts ſich eine vielhundertköp— ige Menſchenmenge an, die dem Treiben Machts zunächſt mit wortloſem Abſcheu zu⸗ ſchaute; da Machts jedoch immer dreiſter und herausfordernder auftrat, konnte ſich die Menge lauter Zurufe nicht enthalten. Im— mer wieder ſtürmte der Emigrantenkommiſ— ſar eilfertig durch die einzelnen Büroräume, um nachzukontrollieren, ob ſeine Befehle ſtrikt durchgeführt würden, verlangte Oeffnung ſämtlicher Kellerräume und Durchſtöberung jedes Schrankes und Aktenſtückes. Die beſchlagnahmten Gegen— ſtände wurden jedoch erſt ausgehändigt, nachdem jedes Aktenſtück durchgezählt war. Dieſes korrekte, aber langwierige Verfah⸗ ren brachte Machts erſt recht aus der Ver⸗ faſſung. Er tobte wild in den Büroräumen herum. Als er wieder aus dem Hauſe her⸗ austrat, wurden Fahnen und Transparente mit der Aufſchrift„Heil Hitler“ gezeigt. Die Menge ſtimmte ſpontan das Deutſchland-Lied an. Nach einſtündiger gründlicher Arbeit zog Machts mit ſeinen Be⸗ amten und dem geſamten Aktenmaterial des Freiwilligen Arbeitsdienſtes wieder ab. Landesleiter Pirro von der Deutſchen Front wandte ſich ſchließlich an den Präſi⸗ denten Knox, nachdem er den Polizeidirekkor Heimburger vergeblich angerufen hakte. Das Echo Die„Saarbrücker Zeitung“ frägt, aus welchen Gründen eigentlich die Aktenbe⸗ ſchlagnahme des Freiwilligen Arbeitsdien⸗ ſtes erfolgt ſei. Sie bezeichnet es als eine unerhörte Provokalion der Bevölkerung, daß ausgerechnet der Polizeikommiſſar Machts mit der Durchführung dieſer Aktion betraut wurde. Machts erfreue ſich im Saar⸗ gebiet nicht des Rufes, ein ſtreng objektiver unparteiiſch ſachlich und mit ruhiger Ueber⸗ legung handelnder Polizeibeamter zu ſein Seine Behörde möge eine andere Auffaſſung haben. Bei der Bevölkerung beſitze er jeden⸗ falls nichk die Spur von Vertrauen. Das Blatt iſt im Zweifel darüber, ob die Machts vorgeſetzte Behörde dies wüßte oder nicht. Es ſchreibt u. a.: Wenn nein, ſo wäre das ein Zeichen, wie fern ſie von der wirk⸗ lichen Volksmeinung thront. Wenn ja, hält ſie es dann mit der Sorge für Aufrechter⸗ haltung der Ruhe und Ordnung für ver— einbar, troßdem Machts immer wieder auf die Bevölkerung loszulaſſen. Wenn es nicht zu ernſteren Zwiſchenfällen gelammen iſt, dann iſt dies das Verdienſt des Landeslei— ters der Deutſchen Front. Er hat ſofort, als Machts das Büro der Deutſchen Front be⸗ trat, ſämtlichen Angeſtellten des Hauſes ſtrengſte Diſziplin anempfohlen. Es iſt das gute Recht der Bevölkerung, zu verlangen, daß man ihr nichts Unmögliches zumuütet. Die Regierungskommiſſion kann von der Bevölkerung Ruhe und Diſziplin verlangen; die Bevölkerung andererſeits kann von der Regierungskommiſſion verlangen, daß ſie bei ihren Maßnahmen Polizeibeamte ein— ſetzt, zu denen die Bevölkerung Vertrauen und vor denen ſie Achtung haben kann. die Disziplin der Saardeutſchen Die Exeigniſſe bei der Hausſuchung in der Deutſchen Front haben erneut gezeigt, wie unbeirrbar die ſaardeutſche Bevölke⸗ rung in ihrer Diſziplin iſt. Trotz des drohen⸗ den und herausfordernden Verhaltens„der Emigrantenpoliziſten ließ ſich die Bevölke⸗ rung zu keiner undifziplinierten Handlung hinreißen. neuem bewieſen, wie und unfaßbar bezeich ö N Aus Anlaß der 20jä Tages der Schlacht eine Gedenkfeier am Hohenſtein ſtatt. wehrminiſters, Genera zahlreicher Führer au Fahnenkompagnie mit gimenter, die an der vertreten ſein berechtigt die Jorde⸗ rung der deutſchen Bevölkerung auf nffer · nung der Emigrantenbeamten in der Re rungskommiſſion iſt. Es muß als beiſpiellos net werden, daß der Landesleiter der Deutſchen Front ſich ver⸗ anlaßt ſehen mußte, den Präſidenlen der Regierungskommiſſion um Schuß gegen einen von dieſem ſelbſt enkſandten Polizei- kommiſſar erſuchen zu müſſen. Tannenbergfeier Aus Anlaß der 20. Wiederkehr des Tages von Tannenberg. Berlin, 21. Juli. hrigen Wiederkehr des bei Tannenberg findet am Sonntag, den 26. Auguſt unter Leitung des Wehrkreiskommandos 1 Nationaldenkmal bei Durch die Teilnahme von Mitgliedern der Reichsregierung, unter anderem des Reichs loberſt von Blomberg, und des Chefs der heeresleitung, General der Artillerie, Freiherr von Fritſch. ſowie 5 den Schlachten in Oſtpreußen, an ihrer Spitze Generalfeldmar⸗ ſchall von Mackenſen, wird die Feier ein be- ſonderes Gepräge erhalten. Die Wehrmacht wird durch mehrere oſt⸗ preußiſche Truppenteile und durch eine den Fahnen der Re—⸗ Schlacht teilnahmen. Politiſches Allerlei Berlin. Der Re arr.— er Reichspräſident bon Hin⸗ Aeußern, Freiherrn v nach Marienburg und Berlin. Der Vollzug ternationalen bandes, der einen 1936 abzuhalten. denburg empfing den Reichsminiſter des on Neurath, zum Vortrag. v. Neurath hatte ſich im Flugzeug von dort im Kraft— wagen nach Neudeck begeben. sausſchuß des In- Gemeindever⸗ Zuſammenſchluß aller kommunalen Spitzenverbände der Welt dar⸗ ſtellt, hat auf ſeiner Tagung in Lyon be— ſchloſſen, die nächſte Vollkonferenz des Ver— bandes, zu der etwa 1500 führende Kommu— nalpolitiker der Welt erwartet werden, in Berlin und München Anfang Mai Die Oſtpakte Der deutſche Bolſchafter bei Barkhou. Außenminiſter Bar ſteir, und anſchließend amtlich nichts mitgeteil das„Journal“ meint, Deutſchland geforderte beſtünden. Nach einer Meldung richtenbüros Reuter ſei Staatsſekretär des Aeu Staaten: Deutſchla Erzherzog Joſeph klagt Vor dem gemiſchten rumäniſchen Sch Verhandlung, den Er hat. Erzherzog Joſeph Siebenbürgen liegende rumäniſche Regierung den Vertrag von Tria rein private Beſitz falle Paris, 21. Juli. thou empfing den deutſchen Botſchafter in Paris, Roland Kö⸗ den ſowjetruſſiſchen Geſchäftsträger Roſenberg. Ueber den Gegenſtand dieſer beiden Unterredungen iſt t worden. Die Unterredung des deutſchen Bolſchaf⸗ kers mit Außenminiſter Barkhou wird von der Preſſe mit dem Nordoſtpakt in Verbin— dung gebracht. Ihr informatoriſcher Charak- ter wird beſonders hervorgehoben, da, wie die Reichsregierung dor genauer Anterrichtung kaum Stellung nehmen dürfte und vor allem, da zwiſchen der Reichsregierung und Paris und ſogar zwiſchen Paris und London Meinungsver⸗ ſchiedenheiten in der Auslegung der Bezie. hungen zwiſchen dem etwaigen Abſchluß des Paktes und der Verwirklichung der von n Rüſtungsgleichheil des engliſchen Nach⸗ es noch ungewiß, wieviele Staaten ſich an dem vorgeſchlage— nen Nordoſtpakt beteiligen würden. Die vom franzöſiſchen Außenminiſter dem engliſchen zern, Sir John Si⸗ mon, vorgelegte Liſte enthalte folgende acht n d, Sowietrußland, Polen, die Tſchechoſlowakei, Lettland, Li⸗ tauen, Eſtland und Finnland. Prozeß um einen „Friedensvertrag“ gegen die rumä⸗ niſche Regierung auf Herausgabe der Be— ſitzungen in Siebenbürgen. Paris, 21. Juli. öſterreichiſch⸗ iedsgericht in Paris ſteht gegenwärtig ein Prozeß zur zherzog Joſeph von Habsburg⸗Lothringen auf Herausgabe ſeiner ehemaligen Beſitzungen in Siebenbürgen bzw. Entſchädigung in Höhe von 60 Millionen Schweizer Franken gegen die rumäniſche Regierung angeſtrengt; wird vom Rechtsbe⸗ rater der ungariſchen Regierung vertreten, für die Gegenpartei plaidiert Paul⸗Bon⸗ cour. Durch den Vertrag von Tria⸗ non— das Ententediktat gegenüber Un⸗ garn nach dem Weltkrieg— waren ſämt⸗ liche der öſterreichiſch⸗ungariſchen Krone und dem ehemaligen Herrſcherhaus gehörende in Beſitzungen an die gefallen. Erzherzog Joſeph ſteht auf dem Standpunkt, daß unker non aber nicht der den ſein Vater aus Die Vorfälle haben aber gleichzent von ſeinen ei iſſen wie irgend ext des Vertrages von Trianon zu Zwei⸗ deutigkeiten Anlaß geben könne, daß aber der engliſche Wortlaut ausdrücklich von „ſämtlichen den Mitgliedern des ehemaligen e gehörenden Beſitzungen“ preche. f Erzherzog Joſeph will jedoch nur den in laſſen, ſo daß Paul⸗Boncour zu dem politi- ſchen Beweismittel 10 0 daß die Enteig⸗ nung der öſterreichſſchen Erzherzöge eine „Sanktion“ für die perſönliche Verankwor⸗ kung der Habsburger Dynaſtie am Weltkrieg darſtelle. Außerdem beſtreitet er die Zu⸗ kändigkeit des Schiedsgerichts für die 8 age es Erzherzogs Das Schied⸗ ericht wird in ſeiner nächſten Sitzung die Zuſtändigkeits⸗ rage prüfen. Neue Faſerſtoſſverordnung Schonung der Textilrohſtoffvorräte. Die Deviſenlage hal eine Beſchränkung der Einfuhr unter anderem auch von Roh- faſerſtoffen(Textilien) erforderlich gemacht. Hieraus ergibt ſich die Notwendigkeit, die Verarbeitung dieſer Rohſtoffe nicht, wie bis⸗ her, ganz ungeregelt zu laſſen, ſondern da⸗ für beſorgt zu ſein, daß nicht mehr verarbei⸗ tet wird, als nach Lage der Dinge erforder- lich iſt. Der Reichswirtſchaftsminiſter hat daher im Einvernehmen mit dem Reichsarbeits⸗ miniſter beſtimmt(Faſerſtoffverordnung), daß in Teilen der Faſerſtoffwirtſchaft vom 23. Juli 1934 ab nicht mehr oder nicht mehr erheblich über 36 Stunden gearbeitet wer— den ſoll, ſoweit nicht eilige Ausfuhraufträge oder ſonſt beſondere Gründe für ſtärkere Ar⸗ beit vorliegen. Das Ziel der Verordnung iſt, Entlaſſungen möglichſt zu vermeiden.— Im zweiten Teil der Verordnung iſt für die be— troffenen und verwandten Zweige der Fa⸗ ſerſtoffwirtſchaft ein Verbot ausgeſprochen, neue Betriebe zu errichten oder beſtehende Betriebe zu erweitern. Die⸗ ſes Verbot iſt notwendig, um eine Umge⸗ hung der Arbeitszeitverkürzung und eine Fehlleitung von Kapital zu verhindern; es ſollen aber auch die meiſt kleineren einſtufi⸗ gen Betriebe gegen eine weitere Ausdeh⸗ nung von Konzernen und anderen mehrſtu⸗ figen Betrieben geſchützt werden— Im dritten Teil der Verordnang wird end— lich unter Aufhebung der Verordnung zur Verhinderung von Preisſteigerungen auf dem Textilgebiet vom 19. April 1934, die ihrer Anlage nach nur für eine vorüber⸗ gehende Zeit gedacht war, die Frage der Preiſe in der Faſerſtoffwirtſchaft neu geregelt. Das iſt in der Weiſe geſche⸗ hen, daß grundſätzlich Preiserhöhungen ver— boten ſind, eine Anpaſſung an etwa ſteigende Weltmarktpreiſe aber geſtattet iſt und auch unvermeidbare Selbſtkoſtenerhöhungen be— rückſichtigt werden können. Es wird eine ſcharfe Ueberwachung ſtattfinden; ſie wird von den Preisüberwa⸗ chungsſtellen und dem Reichswirlſchaftsmi⸗ niſterium ſelbſt durchgeführt werden. Dieſes braucht ſich bei Feſtſtellung von Verfehlun⸗ gen nicht ſtets an die ordentlichen Gerichte zu wenden, ſondern kann auch ſelbſt Ord— nungsſtrafen bis zu 10000 Mark feſtſetzen, Betriebe ſchließen und Schuldigen die Ei⸗ 1 aberkennen, Führer eines Betriebes zu ſein. f 1 1 ö Deutſche Tagesſchau Reichsbahn führend in der nakionalſoziali- ſtiſchen Schulung. In einem Bericht über die nationalſozia— liſtiſche Schulung der Bedienſteten der Reichsbahn heißt es, die Reichsbahn ſei in der planmäßigen nationalſozialiſtiſchen Schulung ihrer Bedienſteten führend gewor— den bei ſämtlichen Reichs- Staats-, Provin⸗ zial⸗ und Kommunalbehörden. Nach den aufgeſtellten Richtlinien ſolle die Schulung der Reichsbahnbedienſteten grundſätzlich durch Redner der Bewegung erfolgen. Be⸗ amte, die zur Führung von Bedienſteten be⸗ ſtimmt ſind, haben an zwei Lehrgängen teil⸗ zunehmen. Schleicher war niemals Mitglied des Skahl. helm. Gegenüber Gerüchten, wonach General von Schleicher Mitglied des Stahl⸗ helm, Bund der Frontſoldaten, geweſen ſei, iſt der Frontkämpferpreſſedienſt ermäch⸗ tigt, zu erklären, daß Schleicher weder je⸗ mals Mitglied des Stahlhelm war, noch zum Bunde irgendwelche Beziehungen unterhal⸗ ten habe Der Stahlhelm, Bund der Front⸗ ſoldaten, habe vielmehr ſtets in ſtarkem Ge⸗ genſatz zur Politik und zur Perſon des Ge⸗ nerals von Schleicher geſtanden. In kurzen Worten Reichspräſident von Hindenburg empfing in Neudeck den Reichsaußenminiſter Frei herrn von Neurath zum Vortrag. Die Regierungskommiſſion hat 20 ſaar⸗ ländiſche Tageszeitungen für die Dauer von drei Tagen verboten.. 109 Die Unterredung des deutſchen Botſchaf; ters in Paris mit Außenminiſter Barthor wird von der Preſſe mit dem Nordoſtpakt in Verbindung gebracht. 9 Erſparnt end ein anderer Sterblicher käuflich erworben habe. aul⸗Boncour gibt zu, daß der franzöſiſche Streitfällen allein gültigen Wortlaut gelten In Bremerhaven fand die T 0 neuen Urlauberſchiffes der NS⸗Ge aft „Kraft durch Freude“,„Der Deutſche“ ſtatt. Auf das Elektrizitätswerk in Reutte(Ti. rol) wurde in der Nacht ein Sprengſtoffan⸗ ſchlag verübt, durch den das ganze Wer! ſtillgelegt wurde. e Regierungsſieg in Belgien Sondervollmachten für Broqueville. Brüſſel, 21. Juli. Die viertägige Kammerausſprache über die don der Regierung geforderten Sonder voll. machten iſt Freitag nachmittag mit einem Erfolg des Kabinetts Broqueville zu Ende gegangen. Das Ermächtigungsgeſetz wurde mit 89 gegen 77 Stimmen bei 7 Enthaltun. gen angenommen. Die Katholiken und die Liberalen ſind trotz der Bedenken, wie ſie in den letzten Ta. gen gegen die Bewilligung der Sonder voll⸗ machten beſtanden, nahezu geſchloſſen für das Geſetz eingetreten. 20 000 Heftar unter Waſſer 30 weifere Orte überflutet.— 66 Tote. Warſchau, 21. Juli. Am Freitag iſt die Weichſel auf dem Ab. ſchnitt zwiſchen Sandomir und Jawichoſl über die Ufer getreten und überflukete mehr als 30 Ortſchaften mit etwa 13 000 Bewoh. nern. Das Hochwaſſer bedeckt ſeizt eine Fläche von mehr als 20 000 Hektar. In der Ortſchaft Jajerze ſind elwa 50 Menſchen er krunken. Bei den Rektungsarbeiken iſt ein Pionieroffizier mit 15 Pionieren in den Flu⸗ ken umgekommen. In Warſchau ſteigt die Weichſe! Nr 4 8 güßerſt rasch. Die Bokorte de Haupiſiadi ſind gefährdet. Pionierabteilungen und Ar⸗ beiterkolonnen ſchütten Notdämme auf. Ret⸗ tungszüge und Sanitätsmannſchaften ſtehen in Alarmbereitſchaft. Schwerer Manöverunfall Drei Soldaten getötet. Mailand, 21. Juli. Als bei Partſchins unweit Meran in einem Paßübergang eine Gruppe von Artil⸗ lerieſoldaten eine zu Manöverzwecken errich⸗ tete Fernſprechleitung abmontierte, fiel ein Draht auf die den Paßübergang durchzie⸗ hende Hochſpannungsleitung. Ein Leutnant und zwei Mann, die den Draht in den Hän⸗ den hatten, wurden auf der Stelle getötet. Ein vierter Soldat erlitt einen Nervenſchock, Fall ins Waſchfaß Durch den Fußboden hindurch. Mailand, 21. Juli. Ein ſeltſames Abenteuer hatte eine 220 Pfund ſchwere Frau in Bergamo, die trotz der Warnung eines Zimmermanns ihre Küche durchquerte, als der Fußboden gerade neu gelegt war. Der Boden gab nach und die ſchwere Frau, die im dritten Stock wohnte, ſtürzte mit voller Wucht in einen Raum des zweiten Stockes, wo ſie vor ſchwe⸗ ren Verletzungen nur dadurch bewahrt blieb, daß ſie ausgerechnet in ein bis zum Rande gefülltes Waſchfaß fiel. a itreikabbruch in San Francisco Die Bilanz: 150 Millionen Dollar Schaden, 8 Tole, faſt 200 Verletzte. San Francisco, 21. März. Der Stkreikausſchuß hat beſchloſſen, den Streik abzubrechen. der Beſchluß wurde vom Streikausſchuß mik 191 gegen 174 Stimmen gefaßt. Die Takſache des Streik zͤbruches ſtellt einen Achkun serfolg für Rooſevelts Schlichtungsausſchuß dar. Der Ausſchuß forderte dieſenigen Gewerk⸗ ſchaften, die in einen Sympathieſtreik für die Hafenarbeiter eingetreten waren, auf, die Ar⸗ beit ſofort wieder aufzunehmen und ſſcherte den weiterſtreikenden Haſenarbeitergewerk⸗ ſchaften alle moraliſche und finanzielle Unter⸗ ſtützung zu. Aeußerſt verwickelte Schlichtungsver⸗ handlungen zwiſchen den verſchiedenen Arbeitgeber⸗ und Arbeitnehmergruppen ſtehen noch bevor. Die ſchwache Mehrheit für den Streikobbruch iſt ein Zeichen der unter den Arbeſtern herr⸗ ſchenden Verbitterung Der Gouverneur von San Franzisko, Mer⸗ rian, lehnt es ab, die Nationalgarde aus der Stadt zurückzuziehen, ehe er nicht Gewißheit hat, daß die Ruhe anhält. Der durch den Streik verurſachte Scha den wird bis jetzt auf 150 Millionen Dollar geſchätzt; die Zahl 0 Opfer beträgt 8 Tote und 197 Verwun⸗ ete. Expioſion in einer Dynomitſabeit Paris, 21. Zuli. Am Freitag erfolgte in der Munitionsfabrik Paulilles bei Por! Ben⸗ dres eine Explosion. das Fabrikgebäude, in dem Nitrogiyzerin hergeſtelll wird, flog in die Luft. Zwei Arbeiter wurden getötel, ein Arbeiter verletzt. Es enkſtand ein Brand, der von der Feuerwehr bald eingedämmt wer ⸗ den konnke. Der achſchaden iſt ſehr beträcht⸗ lich Die Urſache iſt noch ungeklärt. Inſerieren bringt Erfolge!— D. A. 1. V. 34 1085 gonne um ſſlitternacht Sommer an der Eismeer Küste Franz Dubbick. Lappenfamilie. e. 17 5 95 Man wird ſie etwas leid, dieſe ewige Wandern iſt die größte unter n 11 0 0 ö ie reife ie ie an Sonne, die nun ſchon ſeit Monaten nicht greife 10 e ed 9 0 f 13 d heute hängt, ſchlage ge 2 2. runter den Horizont geht, und he 5 e f 8 15 7 f r ein Tag, wo ſie es beſonders und ſinge mir das finniſche Vohſolan 10 9 f 7 laulu, das Lied von den e een ui meint. 5 5 f 51 8 Im blaugrünen Waſſer des Lyngen⸗ men 7 Sie n ſMeniſcgen ä. eln ſi e rünen Hänge Sang des Suomen— D. ords ſpiegeln ſich die gelbgrün ö 5 a 55 e Wieſenflächen. die ſcharfen Lieder muß man. i Lang 58 Schroffen der Felshalden und die ſchnee- Liebe und ade en 118 e 5 Sipfe er Be Wie blaue Land der tauſend S Tanr bekrönten Gipfel der Berge W 1 n d deen il i 2. e kennen die H Sei. ſi er der Himmel wälder; man muß ſi 7 Seide ſpannt ſich darüber w na e e er F ie„Kalewala“:„Dieſ i iß 8 e d unten am ſänge der Finnen, die, mit weißen Atlaswolken. un ö 5 0 l 0 100 Tolilfer ſchwimmt Frau Eiderente mit Lied ſang mein Wa 915 er an 0 5 Schar Jungen; der Herr Erpel im Beilſchaſt ſchnitzte. dieſes Lied 8 805 e 1 en Kleide if i Mutter, als ſie am Spinnrad ſaß.... weißen Kleide iſt auch dabei. M al e 8 5 2 fich 1 Blick über die Berg- Die kareliſchen Runenſänger anden ſie 5 5 51 17.„ Dichte 3 de ihren Steilhängen und zur„Kantele“, der ſinniſche Dichter 0 7.: 1 i 0 5 jiſche 0 ö en Fjord nach Süden ab- rot ſammelte ſie, und der finniſche Ma er e ee 999 0 i 10 der die Galen-Kalela gab dazu die Illuſtrationen ließt, gleiten laſſe, kommt wie 8 eee b wi 115 d ee über mich Hinter und malte die e Lee 15 dieſen Bergen liegt weites Land mit Muſeum zu Helſinli 51 0 f 10 ae den N 1 enne ie Liede ie Kalewala, die rauſchenden Flüſſen und Stromſchnellen, kenne, die e 5 Ane dazwiſchen ſpiegelblanke Seen: die lap- Bilder Galen: Kale 955 d f piſche Tundra. Im Sommer ein Para- Symphonien Sibelius', dhe 1 5 7 5 8 N„** 2 dies für Maler, Wanderer. Lachsfiſcher, der e 1 1 ud i de Seht d ö a e ich F nd. 1 die Sehn— ie Mücke en. Da- ſteppen, liebe ich Finnland, wenn— die Mücken nicht wärer l 5 a Rene andern, gegen weiß ich. daß in früheren Jahren, ſucht, über die blauen Berge zu wand wo ich im Innern weilte, die Sehnſucht wird verständlich. eee ae roß war nach hier, dem ſchönſten der Jetzt will ich mein Malge 1 10 5 3 3 f. 11 r 5 Bord ch Fjorde an der Eismeerküſte, ich weiß einen Winkel: 11975 aa dem Lyngenfjord. Als ich damals vom gelben Wielenbumen zwiſchen 1 10 Kilpisjärvi jenem großen See, der die Baumlaub ein Durchblick Wan ai ten 1— 7„ 2 1 95 88 N 110 Dreiländerecke von Norwegiſch-, Schwe⸗ N e i pi n autem alen di inniſ ildet, die er ſchie ch d ge; en, . d Finniſch⸗Lappland bildet, die fe f N 5 b bee der Fjordberge ſah, wü ein anderer Waſſerarm ſich 1 düchjle meine alte. in der Großſtadt zum Koffjord, mit dem aroßen, 38 15 eine rote Malerſeele; ich dachte Gleiſcherbett darüber. Sal e an Peer⸗Gynt und Solveigs ſong. Und Sommertraum liegen darin. 1 0 61 ſähe ich wohl wieder gern die nicht gerade das hr eg agel conan 1050 0 lüte 7 i eni as lyriſch⸗ a ße S it den weißen Blüten der und ein wenig mehr 1a ze Steppe mit den weißen 2 un ö n l eh 9 1 und ich führe im lappiſchen tiſche, wie es unſere Romantiker Schwind Spisbool über Seen und Flüſſe mite der und Caſpar Friedrich bie Sen idee Jugangel Kennt ihr den ſtarken Ruck. an Sie kommen ſpät. 10 10 11 7 10 1 Leine wenn ein ſtarker Lachs an- Jahr aus dem Innern zur 15 0 beit daß ez euch den Arm nach hinten viel Schnee liegt noch auf den 1 10 „ 1 1 2. 6 t 5 5 65 1512 Alle Seligkeit der Well lieg Den großen Renern würde dieſer f 1 19 0 0. nichts anhaben; aber die ed darin. 5 nieht 8 1 e 4 Eines ſteht aroßgeſchrieben: Noch ehe führen jetzt Flein hee S. ze e, blumige allein ſchon die täglichen We ge der Sommer, der kurze, bunte, b ge al 0 80 n 0 Polare zu Ende gehl, werden wir eine Anforderung, die b len. 05 f f Ii 1 70* 2* e wandern min den Lappen und Rennſteren Tier in dieſem Alter zu leiſ hinunter ins Lappiſche, mit Büchſe, Angel. 1 en er See 1 ä 2 5 ind Sehr 1 T Malgeräl. Malen. Wandern u 17 0 e N e 199 drei: aber die Liebe zum der Nordlandreiſeſchiffe, die hier pro kette, die mit 6. . JN 1 5 grammäßig die Lappen beſuchen, iſt das Sommerlager zur Zeit noch ziemlich verwaiſt. Nur einige, geſchäftstücht ige e mädchen haben ſich ſchon aufgemacht; ſie ſind mit bär crpt 55 bahn nach Narvik(Naroik), und von dort„ 5 b hier gekommen, um an die Beſucher ihre Handarbeiten auen, Es iſt eigentümlich, mit welchen Vorurteilen unt e Mißtrauen die Reiſenden die Beſichtigung dess Sager nehmen Vielfach glauben ſie. daß die Lappen für f beſtellt werden, während in Wirklichkeit nur dle Fllach 50 Mücken und Daſſelfliegen der Renntiere, die im Hunt Landes in verheerenden Scharen auftreten, 1 e langen Reiſe iſt Daß die Lappen die Konjunktur ausnütt N j N 0 8 Wintertag und als Maſſenproduktion in den langen Wintertac verkauf an der Küſte, iſt ja eine Erſcheinung, i e a graph und der Menſch, der noch unberührte Urwüchſigkeit lie nicht beſonders ſchätzt; es iſt aber nicht zu ändern. 4 Merkwürdige Gegenſätze und Bilder iet eee 155 Sommerzeit, wenn ein großer 5 b ge a gelaufen iſt und ſeine Paſſagiere zu, mec 0 kommen. Dieſe Schönen aus Philadelphia, e Paris, Berlin mit ihren rotgeſchminkten daß eee ee 5 Großſtadteleganz, die Kavaliere im eleganten 901 e 95 fein abgeſtimmten Krawatte, wirken, hier 75 0 eee fremd. Zuweilen iſt auch eine Droning g 0 e 15 179 render franzöſiſcher General; ſogar ein Wande ene mal für einige kurze Stunden im himmelblauen enen Turban und mit großem Gefolge. Er ließ ae eee verſchleierten Augen über Land und Aae 17 05 ee 155 ſtaunt ſind die Lappen nicht über ſolch ee 9 85 10 11085 verkaufen ihre Brieföffner und laſſen ſich Ae e Tarif, der ungefähr der Filmſtunde n e Aust 15 Nach drei bis vier Stunden iſt der Veſuch wie ein Spuk einer anderen Welt wieder verſchwunden. W Ich ſtehe auf Bergeshöhe, ſtoße die e r und ſehe zu, wie der große Dampfer ane e 10 liegt der Fjord und ringsum die Berge 1 85 9 5 0 00 Sonnengold der Mitternachtsſonne— Im„ 55 A ein ſeuriger Ball über dem e 8 drängen ſich die Paſſagiere. Mit der Uhr in e n ie das Wunder: Sommerſonne um Mitternace 8 0 Unterhaltung ⸗Wiſſen⸗Kunſt Wie ſchreibe ich nuch ein? Eine eruſthafte Betrachtung von Hans Bachwitz. Oftmals ſtehe ich vor dem Meldezettel der Gaſthöfe ratlos und weiß nicht, was ich in die Berufsſpalte eintragen ſoll. Deutſchland iſt auch im ſchwarz⸗rot⸗goldenen Zeitalter büro⸗ kratiſch gründlich, und man muß ſich genau über Dinge aus⸗ weiſen, die eigentlich in dieſem beſonderen Falle keinem Men⸗ ſchen etwas angehen und für die Bewertung der Perſönlichkeit ohne Belaug ſind. Weitgereiſte Leute haben mir berichtet, daß eine Einrichtung, wie der Meldezettel, in England z. B. mit Hohngelächter zu Fidibuſſen verwendet würde. Ich gebe zu: Was ſich für England ziemt, ziemt ſich doch nicht für den Deutſchen, deſſen polltiſche und ſonſtige Unreife der ſorglichen Bevormundung durch reife Behörden dringend bedarf. Des— halb ſtimme ich an ſich dem Meldezettel aus frohem Herzen zu, ſowermer nur den Namen des Gaſtes heiſcht und allenfalls ſeinen Wohnſitz. Alles andere iſt aber vom Uebel, z. B. genaues Geburtsdatum, Geburtsort, Familienſtand, Halsweite, Leib⸗ gericht, Paßnummer, Bankkonto, Impfungsergebniſſe, Kinder— krankheiten und Beruf. Auf jeden Fall muß das a gehelmnis gewahrt bleiben. Daran habe ich ein perſönliches Intere e. Denn ich verfüge über mehrere Berufe, und ſie ſind leider zo beſchaffen, daß ſie nicht immer und überall gera gelitten find. Schreibe ich mich als Schriftſteller ein, ſo mache ich merkwürdige Erfahrungen. Unter einem Schriftſteller ſtellen ſich die intelligenteſten Leute, alſo Hotels, einen Menſchen vor, der eigentlich nicht weiß, was er it. Ebenſogut kann man nur Direktor ſchreiben oder Chef oder Statiſt. Diejenigen, die den Begriff„Schriftſteller“ irgendwie in ihr Vorſtellungsvermögen aufgenommen haben, verbinden damit einen oft fatalen Beigeſchmack von„Zigeuner“ oder augenblicklich ſtellungsloſem Stadtreiſenden. Jedenfalls denken ſie an Individuen, deren geringes Gepäck kein aus— hendes Pfand für die Zeche bietet. Ja— wenn man Goethe hieße! Oder Gerhart Hauptmann! Oder Sherlock Holmes! Das ſind natürlich Namen von internationaler Valuta, und das Schriftſtelleriſch-Berufliche tritt demgegenüber völlig in den Hintergrund. Wenn ich Courths-Mahler hieße, würde ich überhaupt nichts weiter hinſchreiben. Die Behauptung„Schrift— ſteller“ würde im Gegenteil dazu führen, daß der Kredit des bloßen Namens beeinträchtigt würde. Aber leider heiße ich nicht Courths-Maler oder Strindberg oder Jack London. Und mich trifft nur die ganze Verachtung, die einem Lebeweſen gebührt, von deſſen angeblicher Tätigkeit man ſich keinen oder einen peinlichen Begriff macht. Einmal — in Dortmund— lachte der Hotelportier, als ich mich als Schriftſteller bloßſtellte. Aha!, dachte ich, der kennt mich. Der weiß, daß ich luſtige Sachen ſchreibe. Der freut ſich, daß er mich perſönlich kennenlernt, Weit gefehlt! In voriger Woche war in Dorkmund ein Stück von mir durch— gefallen, und darüber amüſierte ſich der Menſch mit der ganzen Jnbrunſt der Schadenfreude. Natürlich verließ ich das Hotel ſtehenden Fußes; aber die anderen waren beſetzt. Ich mußte die Nacht auf dem Bahnhof kampieren. Die Kunſt iſt eben nicht auf Roſen gebettet. 1e Manchmal unterdrücke ich den Schriftſteller und ſchreibe Rechtsanwalt, was mir zwar nicht an der Wiege ge— zungen wurde, was ich aber nichtsdeſtoweniger auch bin. Es iſt an ſich beſtimmt nichts gegen den ehrenhaften Beruf eines Advokaten zu erinnern, aber die meiſten Menſchen haben nun einmal, ein Vorurteil, denn die Härte des Lebens führt dazu, daß faſt jeder Erwachſene einmal mit einem Anwalt zu tun, alſo einen Prozeß zu führen hatte. Prozeſſe haben die Eigen— zümlichteit, daß ſie nur von einer Partei gewonnen werden zöunen, ausgenommen Scheidungsprozeſſe, denn da können beide Parteien nur gewinnen. Im Falle der Scheidung natür⸗ lich. Aber ſonſt iſt bei Rechtsſtreitigkeiten immer ein Teil der Leid⸗ und Koſtentragende. Man kann von dieſen Mitmenſchen nicht verlangen, daß ſie die Advokaten lieben. Beim Militär hatte ich einen Feldwebel, der hatte vor acht Jahren einen Alimenteprozeß verloren. Dieſer Krieger gedachte, in mir die ganze Juriſterei auszurotten, und es iſt ein Wunder, daß ich noch lebe. Scheinbar habe ich aber das Glück, in den Hotels ummer an Meldezettelträger zu geraten, die zur Gattung der Prozeßverlierer gehören, denn kaum habe ich meinen Beruf mit Mühe lesbar hingekritzelt, ſo bekomme ich ein Zimmer, zwo die Heizung nicht funktioniert, oder wo das Fenſter klappert, oder wo einem der Schrank auf den Kopf fällt, oder das neben dem Fase gehe liegt. Die Rachſucht der Menſchen iſt ja um ſo größer, je gefahrloſer ihre Befriedigung erſcheint. Einmal ſchrieb ich mich als Schriftſteller und als Rechtsanwalt ein— da ſollte ich den Zimmerpreis vor— ausbezahlen. Man wird hiernach verſtehen, daß ich mich mit der betreffen— den Spalte im Meldezettel nicht befreunden kann. Die gefürchtete Zahnlocherung iſt jetzt heilbar! 41 Neue Erfolge der Höhenſonnenbeſtrahlung in der . Zahnheilkunde. Eine der gefürchtetſten Zahnerkrankungen iſt das plötzliche Lockerwerden entweder völlig geſunder Zähne oder ſolcher Zähne, deren Zahnfleiſch gleichzeitig unter Entzündungs— erſcheinungen erkrankt. Bisher gab es ſo gut wie gar kein Mittel dagegen. Die Zähne mußten meiſtens entfernt und durch künſtliche erſetzt werden; mitunter gelang ein mühſames Ausheilen der Ent⸗ zündungserſcheinungen, wobei dann manchmal die Zähne er⸗ halten bleiben konnten durch Stützung mittels künſtlicher Schienen oder Brücken uſw. Es iſt daher ein Segen für die leidende Menſchheit, daß ſeit einiger Zeit ſich die Berichte in der zahnärztlichen Preſſe mehren, daß es gelungen iſt, durch Ultravlolettbeſtrahlung des Zahnfleiſches mit der künſtlichen Höhenſonne die Zahnfleiſchentzündungen ſchnell zur Heilung zu bringen. Das Verblüffende iſt, daß locker gewordene Zähne infolge der Höhenſonnenbeſtrahlung wieder kaufeſt ſind. Die erſten Nachrichten fiber dieſe neueren bedeutſamen Er— folge der Quarzlampenbehandlung kamen von Amerika, dem Lande, wo man den Wert und die Schönheit guter Zähne am höchſten einſchätzt, das heißt richtig einſchätzt. Profeſſor Samp⸗ (Parandentoſe), wo jedes Kauen ſchon unmöglich war, wo alle Zähne en für verloren galten. Mit energiſcher Quarz— lampenbeſtrahlung gelang es ihm, die ſchwere Parandentoſe vollkommen auszuͤheilen. Der behandelte Patient ſtellte ſich einige Jahre ſpäter mit völlig geſundem Gebiß ſeinem Erretter vor, und zum Beweis ſeiner guten Zähne knackte er vor den Augen des erſtaunten Arztes harte Paranüſſe. Naturgemäß ſind die Zahnärzte, die in Deutſchland mit Höhenſonne Zahnlockerung behandeln, noch wenig zahlreich; aber es iſt anzunehmen und zu hoffen, daß die ſegensreiche Kunde ſich wie ein Lauffeuer unter den not⸗ leidenden Kranken verbreiten und dann dazu beitragen wird, die Welliund Dental⸗Höhenſonne zum Allgemeingut in der Zahnheilkunde werden zu laſſen. ihnen bei der Feen wird ben bei Zahnkaries 195 äulnis) mit beſtem Erfolg die Höhenſonne angewandt, er en vorzugsweiſe prophylaktiſch in Form von ötperbeſtrahlungen zur Vorbeuge und Verhütung. Berufs- Empfangschefs in 70. 1 n auch Empfangscheſs in leuchteten Fällen, ſondern in vielen anderen auch allgemein Die wiſſenſchaftliche Begründung dafür iſt recht klar: Man weiß, daß es bei Rachitis, Knochenweiche heutzutage überhaupt kein zuverläſſigeres, ſo gur wie unfehlbares Heilmittel gibt als Ultraviolettbeſtrahlung. Ultraviolettes Quarzlicht bewirkt geſunden Kalt- und Phosphorſtofjwechſel des Knochengerüſtes, ſchützt vor Verfall der Knochenſubſtanz an jeder Stelle, ſo auch an den Zähnen, die, aus gleichem Stoff wie die Knochen, feen aus Kalk und Phosphorſäure in edelſter Form be— tehen. Die Theorie ſieht noch weitere Kreiſe, und die Praxis be⸗ ſtätigt die weiteren Folgerungen in vollem Ausmaße. Dice höchſten Anſprüche an Kalk und Phosphor ſtellt naturgemäß das werdende Kind für ſein Knochengerüſt an ſeine künftige Mutter. Ein Arzt kleidete es in die ſehr zutreffenden Worte: „Das Kind nimmt ſich rückſichtslos, was es braucht!“ Nur kern— geſunde Frauen vertragen dieſen Angriff. Die meiſten von ihnen verarmen an Kalk und Phosphor; ſie verlieren Zähne, werden hinfällig und altern vorzeitig, Auch das nachherige Stillen des Kindes fällt ihnen ſchwer. Auch hier erwies ſich als natürlichſtes, wirkſamſtes Gegenmittel die rechtzeitige vor— beugende Beſtrahlung des Körpers mit Ultraviolettſtrahlen. Die Nahrung gibt dem Körper immer ſchon ohne Zugabe genügend Kalk und Phosphor, jedoch nur bei Beſonnung— wo es angeht mit Naturſonne, ſonſt mit der viel ſchneller arbeitenden künſtlichen Höhenſonne— wird der dem Körper dargebotene Kalk-Phosphor aſſimilierbar, das heißt auf— geſchloſſen von den Körperſäften aufnehmbar, verwertbar, an— baufähig. Man muß der vorbeugenden Höhenſonnenbeſtrahlung mit ultraviolettem Quarzlicht nicht nur in den hier kurz be— eine weit höhere Bedeutung zuerkennen, als ihr bisher wohl zuerkannt wurde. Die Kunſt, die Wohnung zum Heim zu geſtallen. Von Eliſabeth Fries. Beim Betreten eines Hauſes weht uns ein Hauch von dem Geiſt ſeiner Wohnung entgegen, nicht immer ſo ſtart, daß er uns zum Bewußtſein kommt, zuweilen aber auch ganz deutlich, unverkennbar. In den meiſten Fällen iſt es die Frau des Hauſes, die wir hier plötzlich von einer ganz neuen Seite tennenzulernen glauben oder abet, deren Weſen wir wie in einem Spiegel eingefangen ſehen. Denn ſie, die„Prieſterin am Hausaltare“, wie ſie einſt vom Dichter genannt wurde, iſt in viel höherem Maße als der Mann, der ihrer Umgebung den Stempel ihres Weſens aufdrückt, diejenige, die das Heim zu angenehmer Traulichkeit umgeſtaltet. Wohl hilft der Mann gern und freudig mit, ſchöne und eigenartige Dinge und beſonders ſolche, für die er aus irgendeinem Grunde beſonderes Intereſſe hat, zuſammentragen, wenn des gilt, ein Heim zu gründen oder eine neue ſchönere Wohnung oder gar ein Eigenheim zu be— ziehen, und nicht zuletzt, was in unſerer Zeit beſonders oft vor⸗ kommt, wertvollen Rat zu erteilen, mit den alten vorhandenen Sachen kleinere und beſcheidenere Räume als die bisherigen wohnlich zu geſtalten. Die Ausſchlaggebende wird aber faſt immer die Frau ſein. Wohl ihr, wenn ſie ein wenig künſtle⸗ riſchen Blick hat, denn die Mode, die jetzt nur wenige, aber gute, bei aller Einfachheit ſchön geformte Möbel fordert, bietet auch für den beſcheidenſten Geldbeutel erſchwingliche, hübſche Einrichtungsgegenſtände, durch die ein Eindruck von Ordnung und Behagen hervorgerufen wird, wie man ihn in den reichen und überladenen Räumen vor der Kriegszeit nur ſehr ſelten empfand. So ſehr man anfänglich beklagte, daß den jungen Ehepaaren nur zwei, höchſtens drei Zimmer zugebilligt wurden— die teuren Möbeleinrichtungen machten es ihnen geradezu zur Wohltat, daß ſie mit dem Brauch früherer Jahre brechen konnten. Namhafte Künſtler exkannten die Nolwendigkeit, helfend einzugreifen, um Behaglichkeit auch in engeren Räumen zu ſchaffen und Wege zu einer zeitgemäßen Wohnungskultur zu weiſen. So will man neuerdings alle überflüſſigen Gegenſtände— nicht nur die Nippes— aus der Wohnung entfernt wiſſen, da ſie als Ballaſt nur unnötige Arbeit machen, ja, man fordert die Hausfrauen auf, alles Alte aus Rumpelkammer und vom Boden zu beſeitigen, um hier Raum freizubekommen für Gegenſtände, die in der Wohnung zuviel Platz wegnehmen. Dieſe Ratſchläge ſind, ſo oft ſie auch Uebertreibungen der „reinen Sachlichkeit“ enthalten, für Hausfrauen, die ihre Woh⸗ nung verkleinern, die vom Lande in die Stadt oder ſonſtwie ihren Haushalt umgeſtalten müſſen, doch meiſt recht beachtlich. Unſere Zeit ſtellt andere Anforderungen an die Frauenkraft als Staubwiſchen und die Pflege von Geſchenken, die man ſich oft nie gewünſcht hätte. Wenige bequeme Möbel, einige gute Bilder vermögen eine durchaus angenehm wirkende Wohnung herzuſtellen. Von dem Drum⸗und⸗Dran hängt der Geſamteindruck ſchließlich ab; die Uebereinſtimmung in Form und Farbe, die Vermeidung alles Unechten ebenſoſehr wie gutgewählte Einzelheiten, zum Bei— ſpiel ein hübſcher Lampenſchirm, ein eigenartig geformter Seſſel in einer gemütlichen Ecke und dergleichen können einem Raum zur größten Zierde gereichen. Von beinah unſchätzbarem Wert ſind gerade bei den im ganzen engeren Raumverhält⸗ niſſen ein ſchöner Wandſchirm, mit dem man ein großes Zimmer in einen Wohn- und Schlafraum uſw. teilen kann. Die Induſtrie bietet dieſe Schirme in allen Arten an, von den ein— fachſten, bemalten Schirmen auf Papier bis zu den koſtbarſten, geſtickten, ſo daß für jede Börſe ſich das Geeignete finden läßt. Die wenigſten von uns ſind in der Lage, ſich nur echte Gegenſtände anſchaffen zu können; aber ein deutſcher Teppich, der nichts anderes vortäuſchen will, iſt eben auch echt und wirkt beſſer, als ein nachgeahmter perſiſcher. Unſere deutſche Werk⸗ kunſt hal den Vergleich mit dem Ausland nicht zu ſcheuen. Die farbenechten Stoffe für die Möbel bilden die wirkſamſte Er⸗ gänzung für die Erzeugniſſe der deutſchen Möbeltiſchlerei, die in kraftvollen Bemühungen ſich einen geachteten Platz errungen hat. So hat die unumgänglich notwendige Beſchränkung, wie die Zeit ſie uns allen mehr oder weniger auferlegt, ein ſtolzes Bekenntnis zum Wahren hervorgebracht, das ſich in der öffenen Gediegenheit der Wohnung vielleicht am deutlichſten nbart. Eine Schrante für den Schönheitsſinn der Hausfrau iſt i 1 darum nicht gezogen. Jede Wohr d 0 ſon berichtete einen ganz troſtloſen Fall von Zahnlockerung eigene n ede Ane e eee man muß eigentlich an jede einzelne mit anderen Augen her⸗ angehen. Die nüchternen Gänge in den älteren Häuſern brauchen wir nicht mit einer Handbewegung abzutun, weil ſich doch nichts aus ihnen machen läßt— bei einem liebevollen Ein⸗ gehen auf ihre Eigenart ſind Jar fc umzugeſtalten. Wo der Platz es erlaubt, bilden ein paar ſchöne Korbſeſſel mit bunten Kiſſen, eine bunte Matte auf dem Fußboden, eine nette kleine Diele; wo es zu alledem zu eng iſt, machen ein paar Blumen auf einem winzigen Tiſchchen in der Ecke ſchon viel aus. Ein Balkon, ſei er auch nach dem Hofe zu, mit ſelbſtgezogenen Blumen, einem netten 19 770 um Arbeiten oder Leſen ver⸗ mögen dem Bewohner wie dem Gaſt Erholung und Freude zu en. n unſchätzbar aber iſt die Wirkung ein auslichtell, fe t b aneh elle en ö Kind, das in einem Hauſe von ſchlichter Wahrhaftigkeit auch im e Fe d 3 In die Hände der deutſchen Frau iſt e gelegt, durch die Schaffung einer Gäuslichteſl vol Wärme eſcheiden ſie au 1 mag, auf Kinder. Mann und Kinder ans Haus zu ſeſſeln, es ihnen lieb zu machen, ſo daß ſie jeden Abend, den ſie fern davon verbringen müſſen, als Verluſt empfinden Es iſt eine hohe Aufgabe, das Verſtänd⸗ nis der weiblichen Jugend für den Wert und die Bedeutung eines gemütlichen Heims zu wecken, denn in dem müden, ab⸗ gehetzten Manne unſerer Tage lebt noch genau ſoviel Sehn⸗ ſucht dafür, wie in dem früherer Generationen— daß„Raum iſt in der kleinſten Hütte für ein glücklich-⸗liebend Paar!“, iſt vielleicht nie zutreffender geweſen als jetzt; alles kommt nur darauf an, wie die„Hütte“ geſtaltet iſt! Her Einbrecher. Von A. Aſten. Inge Kaiſer, die blaſſe Lehrerin aus der Großſtadt, weilte bereits acht Tage bei ihrer Jugendfreundin Trudel in dem einſamen Forſthauſe mitten im Walde. Und wie wohl dieſe Ruhe, die reine, würzige Luft dem nervenüberreizten Stadtkind getan hatte, das kündeten die aufblühenden Roſen auf den bleichen Wangen, der klare Blick der Augen. Eines Abends war Inge allein im Forſthauſe. Sie hätte ſich den liebenswürdigen Förſtersleuten, die zu einer kleinen Feier geladen waren, ja anſchließen können. Aber wer ſollte denn Trudels zweijährigen Buben bemuttern, der kategoriſch er— klärt hatte: „Mama tann tehen, wenn Tante Inge bei mir bleibt.“ Alſo war ſie geblieben. Saß am Tiſche, neben dem Bett des Kleinen und las in einem Buche. Ein heroiſcher Entſchluß von Inge Kaiſer, denn offengeſtanden fürchtete ſie ſich ein wenig in dem einſamen, ſtillen Hauſe. Und dieſes unbehagliche Gefühl nahm zu, als ſie das Mäd— chen, das im abgelegenen Hinterzimmer ſchlief, zu Bett ge— ſchickt hatte. Mit Gewalt ſuchte ſie dieſe törichte Furcht zu unterdrücken; aber immer wieder wurde ſie wach und es kroch ihr eiskalt ans Herz hinan. Inge verſuchte zu ſchlafen, und war auch ein wenig ein— lieg als ein ſonderbares Geräuſch ſie erſchreckt auffahren ließ. Wie ein Tappen hatte es draußen vor dem Fenſter ge— klungen. Torheit. Es war ja totenſtill— nur eine Sinnestäuſchung konnte es geweſen ſein. Aber nein— jetzt klang das unheimliche Tappen wieder an ihre Ohren. 11 Herrgott!, wer mag das ſein?, dachte ſie und ſtarrte mit angſtvollen Augen nach dem Fenſter, das doch feſt mit einem Laden verſchloſſen war. 3 „Einbrecher!“ fuhr es ihr durch den Sinn. ee Da— ſie kram fte beide Hände an die eichene Tiſchplatte— am Fenſterladen machte ſich jemand zu ſchaffen.— Ein leiſes, reibendes Geräuſch, wie das Arbeiten mit einer Feile. 85 Jetzt war ſie ſicher.— Einbrecher! f ö Eine tödliche boat überkam Inge. a i Regungslos, doch mit laut klopfendem Herzen ſtand ſie da. Ihre Augen bohrten ſich förmlich in den Fenſterladen, als müßten ſie im nächſten Augenblick das Geſicht des Einbrechers ſchauen, der draußen, immer vernehmbarer, ſeine verbreche— riſche Arbeit fortſetzte. i Da überkam ſie der Mut der Verzwelflung. von dem Mädchen nicht zu erwarten. . Sie mußte jetzt allein handeln. 0 1 Leiſe trug ſie das Bett mit dem ſchlafenden Kinde in den dunklen Winkel des Zimmers. Schob— die Angſt verlieh ihr Rieſenkräfte— auch den ſchweren Tiſch dorthin. Dann nahm liter Büchſe von der Wand und ließ ſich neben dem Bett nieder. Wußte ſie auch keinen Beſcheid mit der Waſſe, teuer wollte ſie ihr Leben und das des ihr anvertrauten Kindes erkaufen. So hockte ſie eine halbe, eine Stunde, und der Unhold draußen feilte noch immer an dem feſten Laden. Wie lange noch, und der Unhold ſchwang ſich herein. Das war zuviel für ihre überreizten Nerven. Mit einem ächzenden Aufſchrei ſank ſie ohnmächtig neben dem Bett nieder. f So fanden ſie die heimkehrenden Förſtersleute. „Herrgott, Inge, was iſt dir?“ Die Frage der Förſtersfrau ließ Inge entſetzt auffahren. Das Gewehr in ihrer Hand entlud ſich. Glücklicherweiſe ging die Kugel in die Wand. Nur der Kleine, von dem Schuß auf— geſchreckt, fing laut zu weinen an. „Aber Inge, ſo reden Sie doch!“ drängte nun auch beſtürzt der Fiabte 15 inbrecher waren da!“ ſtieß Inge heraus. Dann ſant ſie 5 mit befreiendem Weinen der Freundin in die Arme. Und heide lachten laut auf, trotz Inges Herzensangſt. Dann huſchte ein verſtehendes Lächeln über das Geſicht des Förſters. „Arme, törichte Inge! Kleiner Angſthaſe! Rur Ihrer Un⸗ kenntnis über das Leben unſeres Waldes und ſeiner Tiere haben Sie dieſen unnötigen Schrecken zu verdanken! Kommen Sie, wir wollen Ihnen den Einbrecher zeigen!“ „Beide nahmen die noch zitternde Inge bei der Hand und führten ſie hinaus in die helle Mondnacht. „Da, du Dummerchen!“ lachte die Freundin. Vor dem Fenſterladen, am Boden, erblickte Inge ein ſtatt⸗ liches— Hirſchgeweih. Die älteren Hirſche werfen ihr Geweih vom Februar bis zum April ab und erſetzen es bis Ende Juli wieder. „Ein dummer Hirſch war es, der ſich ſeines Geweihes ent⸗ ledigt hat und Ihnen durch das Scharren und Reiben ſolche Furcht einjagte“ erklärte der Förſter.„Sonſt pflegen die Hirſche es nur an Bäumen zu tun, aber der hat mir das Suchen be⸗ e „Nicht— nun wirſt du dich nicht mehr fürchten, klei dumme Inge?“ fragte lachend die Freund 1 0 Inge Kaiſer ſtimmte angſtbefreit mit ein. Aber in ihren Augen war es zu leſen: dieſe Schreckensnacht würde ſie ihrem ganzen Leben nicht vergeſſen. Der gute Nuf. Glauben Sie, daß mir der Schneider Zippel einen Anzu auf' Kredit machen wird?“ 0 en e e „Kennt er Sie!“ ein. n „Oh, dann wird er Ihnen ſchon Kredit geben!“ W.. R. Ma, Frauenbeſchäftigung bei den Landsknechten. In einer alten Kriegsverordnung, die in Nürnberg zu Anfang des 16. Jahrhunderts im Druck erſchien, werden uns über den weiblichen Troß einer kleinen Heeresabteilung intereſſante Aufſchlüſſe zuteil. Es heißt in unſerer Verordnung:„Von den Weibsperſonen, ſo von nöten ſeindt: Eine Näerin mit ihter Helferin, die dem Volk(Kriegsvolk) hembden(Hemden) undt anders machen künden. Item, zwo ſtark frawen, die zu Zeiten den Köchen in den Küchen mit ſpülen, holz und waſſer tragen, handreych thunbt undt zu Zeiten der Pfiſten(Bäcker) undi dem Bachen(Backen) desglelchen den Meßgern auch zugreiſſen ollen, undt wann ſie nitt nötigeres zu thun haben, ſo ſollen ſie n der veſtung all Steyn auf die Wher 0 arten) tragen, wohln 0 e der Hauptmann des weſßt, ober andere von ſeynet⸗ EN e Hilfe halfe ſie Gefahren der Abweſenheit Woran man vor der Reiſe denken muß. Wenn einer eine Reiſe tut, dann muß er vorher gar manches überlegen, zumal wenn er einen eigenen Haushalt hat, den er längere Zeit ſich ſelbſt überlaſſen muß. Beſonders ſchwierig wird die Sache bei Ehepaaren, wenn einer ſich auf den anderen verläßt.„Haſt du bei der Poſt Nach⸗ ſendungsantrag geſtellt?“ fragt die Mutter, und der Vater antwortet ungehalten:„Nein, ich dachte, das wollteſt du übernehmen?!“ Damit ſo etwas nicht paſſieren kann, iſt es am beſten, wenn man ein paar Tage vor der Abreiſe einen Zettel und einen Hleiſtift nimmt und ſich datauf alles der Reihe nach notiert, was man erledigen muß. Eine ſolche Liſte würde dann etwa folgende Punkte nfaſſen: Milch und Brötchen abbeſtellen; Rechnungen bei Wäcker, Milchmann und Kaufmann bezahlen!— Der kleine Zeſchäftsmann kann nicht wochenlang auf ſein Geld war⸗ zen, und nach der Reiſe hält das Bezahlen erſt recht ſchwer, denn bekanntlich gibt man unterwegs immer mehr aus, uls man ſich vorgenommen hatte. Kanarienvogel, Blumen und Wohnungsſchlüſſel zu Tante Emma bringen!— Es iſt eine unverzeihliche Grau— gamkeit, ein hilfloſes Tier verhungern zu laſſen, und Pflanzen werden auch nicht ſchöner, wenn man ſie wochen— ang ohne Waſſer läßt. Die Wohnungsſchlüſſel muß man einer bekannten oder befreundeten Perſon übergeben, da— mit ſie ab und zu nach dem Rechten ſehen kann. Außer⸗ dem hat der Hausbeſitzer das Recht, jederzeit Zutritt in vie Wohnung zu verlangen, damit er imſtande iſt, plötzlich guftretende Gefahren— durch Waſſerrohrbrüche, Brände ſw.— abzuwenden. Nachſendungsantrag für Poſt und Zeitung ſtellen!— Wenn man die Zeitung nicht durch die Poſt bezieht, ſo muß man die Umſtellung auf ein Poſtabonnement ver⸗ langen. Beſtellt man die heimatliche Zeitung während der Ferienreiſe ganz ab, ſo wird man das ſicher bereuen. Man möchte doch ſchließlich wiſſen, was zu Hauſe los iſt. Man muß zu Geburten, Verlobungen und Hochzeiten eine Glückwünſche ſenden, denn ſo etwas kann immer mal paſſteren, und die anderen nehmen es dann ſehr übel, wenn man keine Notiz davon genommen hat. Noch wich⸗ liger iſt es, daß man über Todesfälle. Unfälle. Brände. Konkurſe und dgl. unterrichtet iſt, denn in ſolchen Fällen kommt es darauf an, daß man ſeine Anſprüche rechtzeitig geltend macht. Vor allem aber: die heimatliche Zeitung ſichert die ſeeliſche Verbindung mit der Vaterſtadt. Nur derjenige, der in fremden Kurſälen und Leſehallen ver⸗ geblich nach der gewohnten Zeitung geſucht hat, kann ein died davon ſingen, wie ſehr man ſie vermiſſen kann. Gas⸗ und Waſſerhähne abſtellen; verderbliche Lebens⸗ mittel und Speiſe reſte beſeitigen!— Auf ſeden Fall muß der Haupthahn der Gasleitung abgeſtellt werden. damft bei etwa vorkommenden Bränden keine Exploſionen ein⸗ treten. Kurz vor Verlaſſen der Wohnung überzeuge man ſich, daß alle Waſſerhähne abgeſtellt find, ſonſt kann man bei der Rückkehr unter Umſtänden Kahn fahren. Wohnungseinrichtung gegen Motten und Sonne ſchützen!— Die Reiſezeik bietet den willkommenen Anlaß zu einer gründlichen Mottenbefämpfung. Außerdem len wn Teppiche, Möbelbezüge uſw. vor den Einflüſſen der allzu ſtarken Sonnenbeſtrahlung ſchützen. Es iſt aber nicht gut, wenn man die Wohnung ſo dicht abſchließt, daß jeder Gauner ſchon von der Straße her die günſtige Ein⸗ bruchsgelegenheit beobachten kann. Am beſten iſt es, wenn Tante Emma oder eine andere gute Bekannte jede Woche ein⸗ oder zweimal nach dem Rechten ſieht, die Läden und Vorhänge öffnet und die Wohnung lüftet. Zimmer vorherbeſtellen!— In der Reiſezeit iſt es immer gut, wenn man im Erholungsort oder in der Durch⸗ reiſeſtadt rechtzeitig Zimmer vorherbeſtellt. Wenn irgend möglich, vermeide man es, bei lieben Bekannten zu woh⸗ nen. Das koſtet meiſt genau ſo viel wie im Hotel, weil man ſich ja irgendwie erkenntlich zeigen muß, und dabei iſt man nicht einmal ſein eigener Herr. Reiſe ohne Bargeld!— Wer ohne Sorgen reiſen will, der verſchaffe ſich einen Poſtreiſeſcheck oder einen Reiſe⸗ kreditbrief, den jede Sparkaſſe oder Bankanſtalt ausſtellt und anerkennt. Noſtausweis beſorgen!— Wer einen Neiſekreditbrief hat, muß einen dazugehörigen Ausweis beſitzen, der auch für andere Poſtſachen gilt; wer keinen hat, der muß einen Reiſepaß oder einen Poſtausweis mitnehmen, damit er ſich ſtets legitimieren kann. 1 Es iſt zu befürchten, daß dieſe Liſte nicht vollſtändig iſt. Jeder muß ſie nach ſeinen perſönlichen Verhältniſſen er⸗ gänzen. Der eine muß ſeine Scheuerfrau benachrichtigen, der andere darf nicht vergeſſen, ſeine Telefonrechnung zu bezahlen oder den Fernſprechkundendienſt zur Entgegen⸗ nahme von Geſprächen anzuweiſen, ein dritter muß vor der Reiſe noch einmal zum Zahnarzt gehen, damit er vor böſen Ueberraſchungen geſchützt iſt. Auf jeden Fall iſt es gut, ſich all dies vorzumerken und die Erledigung auf Mann, Frau oder Sprößling gleichmäßig zu, erteilen. Nur zum Zahnarzt kann man— leider!— keinen Ver— treter ſchicken. Reltet das Obſt! Daß Obſt aller Art nicht nur ein angenehmer Luxus für gutſituierte Leute, ſondern durch ſeine Vitamine und Mineralſalze eine Notwendigkeit in der Ernährung, beſonders der der Kinder iſt, bedarf kaum mehr der Er⸗ wühnung. Deebalb in der r Kruchegen, ind dre orzeitigen billigen Obſtpreiſe ſo recht zu begrüßen, denn dadurch iſt in Semmer und Herbſt der Bedarf an Friſch⸗ obſt für die große Mehrzahl der Volksgenoſſen zu decken. Wie aber wird es im Winter und im kommenden Früh— jahr ausſehen, wenn die letzten haltbaren Aepfel aufgezehrt ſind? Ach, meint da ein Harmloſer, dann eſſen wir eben ausländiſche Aepfel, dann gibt es Apfelſinen und Ba— nanen. Solchen Leuten, die gedankenlos in den Tag hineinleben, muß ſchnellſtens ein Licht aufgeſteckt werden. Wir können infolge der Schwierigkeiten, die uns die meiſten Länder in der Abnahme unſerer Ausfuhrerzeugniſſe machen, kaum die Deviſen zur Bezahlung unſerer tech— niſchen Rohſtoffe aufbringen. Dieſe brauchen wir aber in allererſter Linie, um wichtige Gewerbe in Gang, Hunderttauſende von Volksgenoſſen in Arbeit und Brot halten zu können. Da wird kein Pfennig übria ſein, um als Erſatz für das im Sommer und Herbſt an Baum und Strauch verfaulte deutſche Obſt ausländiſche Früchte ein⸗ zuführen. Und dieſe Einfuhr iſt recht gut entbehrlich. ſelbſt wenn man von der Wichtigkeit des Obſteſſens für die Geſundheit überzeugt iſt. Früchte müſſen nämlich. um ihre geſundheitlich ſo ſchätzenswerten Funktionen aus— zuüben, nicht unbedingt in friſchem Zuſtand genoſſen werden. Auch richtig konſerviert, behalten ſie Vitamine und Mineralſalze und da wir offenſichtlich in Deutſchland genug QObſt haben, ſo braucht es nur ſachgemäß über das ganze Jahr verteilt zu werden. Allerdings gehört zum Einmachen Zucker, ſogar viel Zucker und das iſt für manche Hausfrau der Grund, der ſie von einer richtigen Vorrats⸗Anhäufung abhält. Wem aber zum Beiſpiel der Obſtſegen im eigenen Garten gewiſſermaßen koſtenlos heranwächſt, für den ſpielen auch die Zutaten keine ſo weſentliche Rolle. Unſere Vorfahren hielten den Zucker für einen Luxus, weil er ungeheuer teuer war. Wir wiſſen längſt, daß er nach Kartoffeln und Schwarzbrot der billigſte Kalorienſpender iſt und daß es verfehlt wäre, etwa zu argumentieren, das Pfund Obſt koſte zwanzig Pfennig und der Zucker faſt das doppelte. Gewiß dient Zucker auch zum Konſervieren, aber darauf darf man nur einen Teil der Zuckerausgaben rechnen. In der Hauptſache ergänzt er die Früchte, die wohl Mineralſalze und Vitamine, aber recht wenige Nährſtoffe enthalten, zu einem vollwertigen Nahrungsmittel. Alles Leben, alle Bewegung iſt nämlich, wie es ſchon Liebig ausgedrückt hat, auf Verbrennung zurückzuführen, und das Heiz⸗ material für unſeren Körper iſt entweder Zucker direkt, oder Stärke, die er ſich in Zucker umwandel!l Die Wirkung des Zuckers tritt in ſiherraſchend kurzer Zeit nämlich nach wenigen Minuten ein, während andere Nahrunasmittel bedeutend länger brauchen Deshaſh auch die Gewohn⸗ heit von Sportlern, bei Training Zucker zu eſſen deshalb auch das ſtarke Bedürfnis der Kinder. die ia im Ver⸗ hältnis zum Erwachſenen viel größeren Kräfteverbrauch haben nach Süßigkeiten. So befrachtet ergibt ſich alſo eine ganz andere Rech⸗ nung als bei der Gegenüberſteſlung von Obſt⸗ und Zuckervreis. Bei den Klagen über den letzteren wird vielfach über die Zuckerſteuer geklagt Es kann no“ ich nicht geleugnet werden. daß ſie ungefähr ein Drittel des Kleinhandelspreiſes beträgt, und ſicher wäre es für die ros H= Obſtverwertung beſſer geweſen, wenn man in früheren Jahren nicht gerade ein ſo wichtiges Nahrungsmittel wie den Zucker mit einer ſo hohen Steuer belegt hätte, um aus den Finanznöten herauszukommen. Aber auf das Glas Gelee, auf Marmelade oder Fruchtſaft und ſo weiter umgerechnet ergibt die Steuer doch nur einen recht ge⸗ ringen Betrag, an dem die Verwertung des Obſtes als Teilſicherung unſerer Ernährung auf keinen, Fall ſcheitern darf.„Einmachen“ muß die Parole ſein für die nächſten Monate; keine Beere, kein Apfel darf ungenützt umkommer, Radfahrerſünden Das Fahrrad iſt ein Verkehrsmittel, das für den modernen Straßenverkehr wie geſchaffen iſt. Es iſt leicht und ſicher lenkbar. Es entwickelt keine übermäßig hohen Geſchwindigkeiten und kann ſchnell gebremſt werden! es iſt aber doch ſo raſch, daß es den Verkehr nicht aufhält. Es nimmt wenig Raum ein und kann ſich jm Notfall leicht zwiſchen anderen Fahrzeugen hindurchſchlängeln. Man ſollte meinen, daß dieſe Eigenſchaften das Rad zu einem beſonders unfallſicheren Verkehrsmittel machen. Leider iſt das nicht der Fall. Das Fahrrad iſt an einem Drittel aller Verkehrsunfälle beteiligt. Jeder Fahrzeug⸗ lenker weiß, welche Landplage rückſichtsloſe Radfahrer ſein können, die wie Schmetterlinge dahergaukeln oder mit einem ſcharfen Pfiff plötzlich dicht vor den Fußſpitzen eines erſchreckten Fußgängers vorüberſchießen. N Die Gefahren, die der Radfahrer hervorruft, ſind nicht Schuld ſeiner Maſchine. Die Schuld trägt einzig und allein der Radfahrer ſelbſt. So konnte man z. B. erſt kürzlich hier wieder beobachten, wie ein jugendlicher Rad— fahrer in ſchnellſtem Tempo in eine Reihe von eben an⸗ fahrenden Automobilen von hinten hineinfuhr und ſich mit allen möglichen Verrenkungen zwiſchen den Wagen hindurch⸗ wand. Erſt flitzte er knapp an einem Laſtwagen vorüber und ſetzte ſich vor dieſen, dann kreuzte er in Zentimeter⸗ nähe zwiſchen zwei anderen Wagen vorbei. überholte bald von rechts und bald von links, ohne auch nur durch Zeichen ſeine Abſichten kundzugeben— bis ihn ſchließlich ſein Schickſal ereilte,. Er hatte Glück. Nur ſein Rad wurde ein Opfer ſeines Leichfinne Me. 2 b Lee p tie beer, Art bebenken wir ennmal, was uur päffleren können] Wie leicht hätte der junge Mann ſelbſt unter das Auto geraten können] Schmerzen, Krankenhaus- koſten, Arbeitsverſäumnis, Kurkoſten und vielleicht ſogar ſein Tod wären die Folgen geweſen! Zwanzig Jahre lang hatten ſich ſeine Eltern und Lehrer hingebend bemüht, aus ihm einen tüchtigen Menſchen zu machen. Lehrherren und Geiſtliche, Jugendführer und Aerzte hatten ihre beſten Kräfte darauf verwandt, dieſen jungen Mann heranzu— ziehen, der nun nichts Beſſeres zu tun weiß. als ſich und ſeine Mitmenſchen ganz unnötig den ſchwerſten Gefahren auszuſetzen. Als verantwortungsbewußte Menſchen den jungen Mann zur Rede ſtellten und ihm vorhielten, daß er jetzt ſchwer verletzt oder gar tot ſein könnte, da erwiderte er ihnen patzig:„Das geht Sie gar nichts an, das iſt meine Sache!“ Nein, junger Freund das iſt nicht deine Sache! Unſer Körper und unſere Seele gehören nicht uns, ſie ge— hören unſerm Vaterland und unſerm Volke, das täglich Rechenſchaft von uns fordert., was wir daraus gemacht haben. Akrobatenkünſte, wie Freihändigfahren. Hinten— draufſtehen auf dem Rade gehören nicht auf die Straße, ſondern auf einen Uebungsplatz Wer durch ſie ſeine Mit- menſchen und ihr Eigentum gefährdet, den handelt ge— wiſſenlos am Gemeinwohl des Volkes. Hochmut kammt vor dem Fall! Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale) Nachdruck verboten. „Ich muß Sie bitten, eine ſolche Beeinfluſſung des Zeugen zu unterlaſſen, Angeklagter!“„Die Stimme des Vorſitzenden klang ſcharf.„Damit wäre ja jede Zeugen— ausſage in den Wind zu ſchlagen. Der Zeuge iſt ein Menſch von gutem Ruf und tadelloſem Charakter. Er wird ſeine Ausſage beſchwören...“ In dieſem Augenblick vief eine helle, wenn auch leicht zitternde Stimme von der Galerie: „Ich— bitte als Zeuge ſofort vernommen zu werden. Meine Ausſage iſt von größter Wichtigkeit.“ Gertrud? Erſtaunt blickte Hans auf und lächelte ihr ein bißchen melancholiſch zu. Sie lächelte wieder— zuverſichtlich und entſchloſſen. Inge ſtrahlte auf. Sie kannte Gertrud. Eine frohe Zuverſicht verklärte ihr Geſicht. Gewiß hatte Ger— trud in aller Stille zu ihrer und Hans' Hilfe gewirkt. Toni hielt ſie am Rock feſt. „Gertrud— was fällt dir ein?! Mach' uns nicht noch mehr Unannehmlichkeiten!“ „Das werde ich allerdings müſſen“, ſagte Gertrud mit ernſtem Lächeln,„Aber Hans kann ich retten!“ „Beſtimmt?“ Gertrud nickie. Dann ging ſie die ſchmale Treppe herunter und wurde in den Zeugenraum geführt. Nachdem die Formalitäten erledigt, ſenkte ſie einen Augenblick den Kopf, als beſänne ſie ſich und raffe ihre ganze Kraft zuſammen. Dann fragte ſie, die klugen Augen auf den Vorſitzenden richtend: „Darf ich alles Weſentliche in eins ſagen? Es wird mir dann weniger ſchwer.“ „Bitte!“ „Zunächſt etwas Perſönliches! Als ich— auf Korſika — die Nachricht von dem Unglück erhielt, das meinen Neffen betroffen hat, da wußte ich faſt gleich, wie alles zu— ſammenhing. Ich hatte um Weihnachten in Burgdorf ganz unwillkürlich einige Beobachtungen gemacht, die mir zu denken gaben. Da waren einige wenige Menſchen in Burg— dorf, die Grund hatten, Doktor Gerlach zu haſſen. Unter anderem der Fabrikant Franz Neumark. Er haßt Ger— lach, weil er ſtark ſozial eingeſtellt iſt und für die Arbeits— loſen immer wieder eintrat und mit ihnen arbeitete, um deren leere Zeit erträglich zu geſtalten. Hans hatte auch oft und öffentlich geſagt, daß Neumark zu raſch rationali— ſiert habe. Er ſei der Hauptſchuldige an der großen Zahl Erwerbsloſer am Ort. Ich kenne Neumark und ſeine Brutalität. Mir fiel es auf, daß Hans' Chauffeur eben dieſer Warnecke war. Warnecke iſt ein ganz braver Menſch. Aber er ſteht in einem ſeltſamen Verhältnis zu Neumark. Seine Schweſter war lange Neumarks ausgeſprochene Freundin. Sie iſt ein ſchönes Mädchen— aber jetzt ſchwer ſchwindſüchtig. Warnecke liebt dieſe Schweſter ſehr. Sie lebt ſchon lange nicht mehr in Burgdorf. Fünf Jahre iſt ſie fort. Erſt, mehr als drei Jahre, lebte ſie in Bücke— burg. Neumark hatte ſie da ſozuſagen verborgen. Er konnte leicht mit ſeinem Wagen zu ihr kommen; die Ent— fernung machte ihm nichts. Er hatte dann, wenn ſie weit ſort war, Sicherheit, daß niemand in Burgdorf von ſeinen Beziehungen erfuhr. Ja, niemand— nur ich wußte es. Wieſo— will ich gleich erklären. Dann wurde Olga War— necke krank. Neumark ſagte ſich los— ließ ſie im Elend. Damals haßte Paul ihn ſehr— nicht wahr?“ fragte ſie den Chauffeur. Der nickte, blaß, verwirrt, zitternd.„Als ſich dann dieſe Gelegenheit bot, Hans einen Aufpaſſer anzu— hängen, verſprach Neumark Warnecke, ſeine Schweſter nach Lippſpringe zu ſchicken, wo ſie geheilt werden würde, wenn er Hans bewache, belaure, und alles, womit man ihm ſchaden könne, ihm, Neumark, mitteile. Lange fand ſich nichts. Dann kamen die gelegentlichen Fahrten Inges mit meinem Neffen. Es war aber nicht viel damit anzufangen, denn einmal waren die beiden ja nie allein— Warnecke war immer dabei und konnte nur beobachten, daß nichts zu beobachten war— und dann holte— nicht immer, aber meiſt— Hans Frau Feldmann an ihrer Wohnung ab. Einmal war Feldmann ein bißchen grämlich geweſen, dieſer Fahrten wegen. Später wurden ſie ihm wieder gleichgültig— er hatte dann Ruhe. Warnecke aber und Neumark unterſtützten das ſchwirrende Gerede über die beiden, das an ſich nicht den harmloſen Klatſch der Klein— ſladt überſtieg— auf alle Fälle! Als dann Feldmann ſo plötzlich ſtarb, hat Warnecke auf Neumarks Geheiß— gegen das Verſprechen einer guten Belohnung— wieviel, Warnecke?“ „„Das— das...“ „Nun gut— gleich! Alſo er hat das anklagende Ge— rücht lanciert, geſchürt— es kam ſchließlich ſo weit... nun, wie weit, das ſehen Sie! Auch mir wurde das erſt allmählich klar— durch Briefwechſel mit Olga Warnecke, die ſich in Lippſpringe befindet— durch Kombination und Nachdenken. Als ich vor wenigen Tagen zurückkam aus Korſika, ging ich ſogleich zu Neumark. Er gab nichts zu und leugnete auch nichts. Er glaubte, ich werde ſchweigen — denn, vor zwanzig Jahren, als ich jung und unerfahren war, hatte ich eine unausſprechlich und mir heute un⸗ begreiflich große Liebe für ihn. Er ſchien ſie zu erwidern — aber er hielt ſich ſehr zurück. Da ſchrieb ich ihm einen unſagbar törichten Brief. Ich ahnte noch nichts von der Welt, und was ich ihm ſchrieb, das wäre allerdings— ſehr — nun ja.. kompromittierend geweſen, wenn ich gewußt mals waren romantiſch und unaufgeklärt. Neumark hat dieſen Brief in ſeinem Beſitz. Er denkt eng und klein von mir. Er glaubt, daß ich von dem, was ich weiß, ſchweigen werde, um meinen ſogenannten guten Ruf zu ſchützen. Er hat mich damals ſchwer hinters Licht geführt. Er nannte mich damals ſeine Verlobte. Aber zu gleicher Zeit hielt er ſich mehrere Geliebte. Als ich es erfuhr... Nun, es iſt überwunden. Ich bin heute ein freier Menſch und brauche mich einer Klein-Mädchen-Verirrung nicht zu ſchämen. Ich war bei Neumark und habe ihm ſeine Tücke, Gerlach gegenüber, auf den Kopf zugeſagt. Mehr aus Frivolität als im Ernſt bat er mich, ich möchte bei ihm bleiben, ſeine Frau werden. Er würde, um das zu er— reichen, den Burſchen heraus reißen...— Sie aber, Warnecke, möchte ich, Ihrer Schweſter wegen, vor dem Meineid bewahren. Ihr Geld werden Sie doch nicht bekommen. Neumark ſteht vor dem Bankrott. Ich habe Sie— Ihre bewußt falſche Ausſage nur machen laſſen, um dem Gericht zu beweiſen, mit was für einen Menſchen es zu tun hat— wie brutal Neumark iſt. Geben Sie der Wahrheit die Ehre, Warnecke. Für Olga ſorge ich. Auch ich bin reich, Warnecke!“ „Dann— dann kann ich mich ja man— aufhängen“, ſagte dumpf der Chauffeur. „Beſſer— Sie ſühnen rechtzeitig und leben weiter“, ſagte ernſt Gertrud. 21 1* Die Maiſonne lag über dem Hafen von Marſeille. Sie war unbarmherzig und mitleidlos. Ihre heißen Strahlen peitſchten das weite Land und die leichtbewegten Fluten des Mittelmeeres— ſie blendete die Augen der Menſchen und machte müde und ſchlaff, was nicht an ſie gewöhnt war. Immerhin gab es noch Fremde die Fülle. Die Bar— kaſſen und Motorboote, die Segler und Kähne des Bin— nenhafens machten heute gute Geſchäfte. Bei dem heißen Wetter ſtrebte alles hinaus auf das Waſſer, das noch einige Kühlung bot. Ein größeres, weißes Motorboot ſtieß eben vom Lande ab und nahm die Richtung auf Chäteau d'JIf. Es war voll von fröhlichen Menſchen. Viele Sprachen ſchwirrten durcheinander. Farbenfrohe Gewänder flatter— ten in dem Atem des leichtbewegten Windes. Die Geräuſche der Maſchine, das Plätſchern des Waſſers und das Gewirr der Stimmen wurden plötzlich — wenn nicht übertönt, ſo doch verdrängt durch einſetzende Muſik. Drei Männer— ihrer Tracht nach Stromer— hatten ſich auf dem Deck zuſammengeſtellt und intonierten ein Lied. Der vierte, rundlicher als die drei anderen, ein Bild behaglicher Bürgerlichkeit, zu dem die Stromertracht nicht recht zu paſſen ſchien, zog den großen, ſtrohgeflochtenen Hut und begann, bei den Zuhörern zu ſammeln. Die— erſt faſt unwillig die Störung empfindend— wurden mit einem Male aufmerkſam; ihre Geſichter ent— ſpannten ſich— drückten Wohlgefallen und Freude aus. Reichlich floſſen die Gaben. Wundervoll paßten ſich die Melodien in die Stimmung des Sonnentages, der blauen See— des in Hitzenebel getauchten Landes. Die Stimme des Sängers unterſchied ſich ſehr von der anderer Sänger dieſer Art— ſie war nicht nur von pracht— voller Tonfärbung, ſondern auch gut geſchult; der Vor— trag war künſtleriſch. Ein alter Herr hielt den Sammler am Aermel feſt. „Italiano?“ fragte er. 5 Der Sammler grinſte ein bißchen. „Allemagne!“ So viel franzöſiſch wußte Hermann ſchon. „So— Deutſche! Ich bin— Engländer. Kann nur wenig deutſch. Wie kommt Sänger, wie das da, auf Schiff in dieſe Tracht. Wie ſo armes Leut? Soll Bühne gehen— werden reich und ruhmvoll!“ „Das iſt ſo eine Sache für ſich. Wir ſind unterwegs zur Kur. Wir haben einen kranken Freund. Der ſoll ge— ſund werden.“ „Der dunkle Blaſſe?“ „Jawoll! Nicht alle Deutſchen ſind gut und treu“, be— lehrte Hermann den neugierigen Engländer.„Es gibt auch bei uns Aeſter. Einer hat unſerem Freund übel mit⸗ geſpielt. Wie der arme Kerl im Loch ſaß— da hatte er Mut. Nachher iſt er dann eklig zuſammengebrochen. Mag ſozuſagen keinen Menſchen mehr ſehen... Na, wir wollen ihn ſchon kurieren...“ „Im Loch?“ fragte der Engländer.„Was bedeutet das?“ „Tut mir leid— ich ſpreche nicht engliſch“, ſagte Her⸗ mann höflich und ſah mit Behagen, wie der alte Herr eine ganze Pfundnote in den Hut fallen ließ. Sie hatten es ja eigentlich nicht nötig— aber man empfing, aus Ge⸗ wohnheit früherer Tage, mit demſelben Vergnügen wie damals, als es eine Lebensfrage war. Im Hofe der Feſtung ſangen und ſpielten die„Stro⸗ mer“— gebeten von den Beſuchern— noch einige Lieder. Peterle konnte ſich der intereſſierten Damen kaum er⸗ wehren. Er ſah, trotz der alten Tracht, die er trug, gepflegter und weltmänniſcher aus als vor zwei Jahren— reifer und eiß wenig bewußt ſeines Könnens. Das ſtand ihm gut. Sein Haar wa ichön geſchnitten und glänzte in der Sonne wie Kupfer. hätte, was es bedeutete. Aber wir jungen Mädchen da⸗ wie dunkelgebräunte Hautfarbe dazu man ſogar in dieſer Lage. Hannes wirkte neben ihm jetzt müde, lchlaff, nervös und ungepflegt. Nur ſeine dunklen Augen mit ihrem flammenden Blick— Flammen des Zornues und der Empörung— zogen die Aufmerkſaynteit auf ihn. „Wie ſüß— der Braune. Das wird gewiß noch zal ein Filmſar...“ flüſterte eine Amerikanerin ihrer Freun⸗ din zu. Die nicke nachdenklich. a „IJ prefer the dark!“(„Ich mag den Dunklen lieber!“) ſagte ſie nachdenklich.„Er iſt ganz ſicher unglücklich.“ Sie ging auf Hannes zu und reichte ihm eine Fünf⸗ Dollar⸗Note. „For you alone!“ ſagte ſie freundlich. „Thankee, Miss!“ erwiderte Hans.„We never take special gifts— one for all, all for one!“(„Danke, Miß! Wir nehmen nie beſondere Geſchenke— einer für alle, alle für einen!“ „Er iſt wirklich unglücklich!“ ſagte die Miß zu ihrer Freundin.„Es iſt zwar nur ein Bettler— aber man möchte etwas für ihn tun.“ Die vier lebten wieder am Strand. Es war die alte Ordnung. Peterle kauft ein, Hans war der Führer. Aber nicht mehr wie damals war er der friſche, immer den Augenblick richtig erfaſſende Genoſſe. Hermann und Stoffel hatten auf ihn aufzupaſſen und ihn aus ſeinen Gedanken und finſteren Träumereien herauszureißen— zuweilen ſogar, indem ſie ihn zu Zorn und Widerſpruch reizten. Er mochte an die Heimat nicht denken. „Ich gehe nie zurück!“ trotzte er finſter. Die anderen ſchwiegen und warteten. „Ich will keine Briefe. Ihr ſollt niemandem ver t, wo wir ſind!“ „Tun wir auch nicht!“ verſicherte Hermann. Aber faſt täglich brachte Peterle heimlich Poſt. *. Als nach Gertruds mutiger Ausſage ſich auch Warnecke entſchloſſen hatte, zuzugeben, daß Neumark ihm— nicht direkt, aber doch mit verſtecktem Verſprechen und zugreifen— der Hilfe— zu ſeiner falſchen Belaſtung— zu der allmäh⸗ lichen und vorſichtigen Verbreitung des ſchlimmen Ver— dachts verleitet— als er ſein Zeugnis zurücknahm und weinend und zitternd um Nachſicht bat— da war Haus freilich gerechtfertigt aus dem Prozeß herausgekommen. Aber ſeine Nerven, die er zu beiſpielloſer Widerſtandskraft gezwungen, ſolange das Verfahren ſchwebte, brachen zu— ſammen. Er wurde menſchenſcheu und finſter. Niemanden wollte er ſehen. Man hatte ihm in Burgdorf einen begeiſterten Emp⸗ fang bereitet— ſeine Zimmer waren von Blumen über— füllt; eine Menſchenmenge begrüßte ihn am Bahnhof. Er konnte ſich jedoch nicht entſchließen, Sprechſtunden ab— zuhalten. „Es iſt ja alles kaputt!“ ſagte er finſter. Ganze Nächte lief er über die Heide. Stoffel, treu und fürſorgend, immer heimlich hinter ihm her. Am Tage ſchloß er ſich in ſeinem Zimmer ein. Gertrud und Winkelmann bemühten ſich um ihn. Ger⸗ trud verſuchte die pſychologiſche Methode, die er be— herrſchte, bei ihm ſelbſt anzuwenden. Aber weil er es durchſchaute, ſchlug es nicht an. Inge war in Berlin, bei Verwandten. Man hatte ſie gebeten, ihm zu ſchreiben. Aber ſeit ſich Hans abſchiednehmend über ihre Hand gebeugt und ſie aus ſeinen dunklen Augen ernſt angeſehen wußte ſie: dies Geſchick trennt uns auf immer. Und das entſprach ihrem eigenen Empfinden. Sie hatte vor ihrer Ehe angefangen zu ſtudieren. Sie war noch jung. wollte das Studium wieder aufnehmen und in Arbeit und Leiſtung ihren Frieden finden. Sie war reſigniert, aber nicht mut⸗ und hoffnungslos. Ernſt und ſtill würde ſie ihren Lebensweg gehen— nicht in Glück, aber in Befriedi— gung. Sie lehnte es ab, ſich ihm zu nähern. Es konnte empfunden werden wie ein Sichaufdrängen. Schafferts— durch das ſpurloſe Verſchwinden Neu⸗ marks nach dem Skandal tief betroffen— Winkelmann und die Tanten, aber auch Thünens und Hanni Pfirſtch grübelten vergebens nach einem Mittel, ihm zu helfen. i. a 12 S — K Hermann— damals eigentlich nur auf drei Tage von Berlin herübergekommen, durch Stoffel über alles infor miert, fand das Richtige. „Hannes, laß uns losziehen, wie lüftet.“ Hans hatte genickt. „Aber ohne Peterle?“ Auch Peterle konnte ſich frei machen. Bis Hannover fuhren ſie wie Reiſende. Dann wechſelten ſie die Gewän⸗ der und fochten ſich durch. Seit vier Tagen— nach einer Wanderung von faſt ſechs Wochen— waren ſie in Mar⸗ ſeille. f Der Abend ſank. Die drei lagen am Strand— weit draußen am Meer.— Hannes war allein. Er ging am Ufer entlang. Die Maſten der Schiffe ragten gegen den noch im letzten Licht ſchimmernden Himmel. Sie ſangen ein Lied von der Ferne. In ihm rang ein heißer Ent⸗ ſchluß. Die Freunde verlaſſen— entfliehen— nie mehr in die Heimat zurück— Stromer bleiben ein Leben lang.. Bedürfnisloſe Armut allein rettet vor Mißgunſt und Neid der Menſchen. Unbekanntſein allein verbarg die Wunden der Seele. Die anderen waren gebunden.. Hermann hatte eine Frau, Stoffel würde die Gärtnerei kaufen und Hanni heiraten, das ſagte er nicht, aber er verriet es mit jeder Miene, mit der leiſen Ungeduld ſeines Heimwehs— Peterle konnte ſeine Studien nicht zu lange unter⸗ brechen. Sie alle wollten Heimat, Stete, Bleibe, Seßhaftigkeit! Sie waren keine Stromer mehr, keine Abenteurer. Sie damals— das zog aller Blicke auf nch. Peterle war ein Gent— das ſah waren Bürger, die ſich— ihm zuliebe— ſelbſt verleug⸗ eien. mapdoſen mit der Aufſchrift Aus dem Bilderbuch des Lebens Kilſch noch und noch.— Auch eine Brunnen⸗ fur.— Angewandte Popularität.— Laß dich nicht erwiſchen. Immer noch laſtet die Hitze und die Trok— kenheit ſchwer auf uns, aber es ereignen ſich immer wieder, manchmal meint man gerade infolge der Hitze, eigenartige Dinge, an de— nen man nicht vorübergehen kann. Viel iſt ſchon über die Verkitſchung der nationalen Symbole geſprochen und geſchrie⸗ ben worden, aber man muß ſich wundern was auf dieſem Gebiete immer noch geleiſtet wird. In einem preußiſchen Amtsblatt wen— det Lich Miniſterialrat Gottſchick erneut gegen Aus ſhüchſe und ſchreibt: Immer wieder be⸗ gegne man hier völliger Verſtändnisloſig⸗ fei Wenn man höre, daß Kloſettpapierum⸗ hülungen in den Farben ſchwarz⸗weiß⸗rot, „Der gute Abcef“, Weckeruhren mit dem„Horſt-Weſ⸗ ſel-Lied“ als Weckzeichen, Flaſchenetiketts mit der Aufſchrift„Hitlerſchorle“ und Gum⸗ niabſätze mit dem Hakenkreuz beanſtandet zen mußten, ſo ſei man wirklich verſucht, zu zweifeln, ob das wenigſtens noch gut ge— meint war. 5 Es handle ſich hier um Taktfragen, die eine Debatte gar nicht zulaſſen. Bei gering— ſtern Empfinden für die Würde nationaler Symbole ſeien auch Entgleiſungen unmög⸗ lick wie„Natio„Gelee“, Glücksſchweine Zuckerguß mit Hakenkreuzen, holzge⸗ ſelte Vogelſcheuchen als SA.-Mann be⸗ Schießſcheiben mit dem Bildnis des ers uſw. Vor Bierkrügen mit den na— len Symbolen, S.⸗Männern, deren Glasaugen durchſcheinende Bilder des Füh— rers tragen, kunſtſeidenen Schlipſen mit ein⸗ gewebten Hakenkreuzen ſollte auch ein wenig ausgebildeter Geſchmack die Symbole ſchützen. Die Sommerzeit veranlaßt viele einen Ba— deort aufzuſuchen, um durch eine Brunnen— nationalen kur Heilung von den verſchiedenſten Leiden zu ſuchen, und in der Tat haben ſolche Brun— naänkuren recht gute Erfolge. Hier ſoll auch von einer„Brunnenkur“ berichtet werden, die zwei Läſter zungen hoffentlich von ihrem Leiden geheilt hat. Wie ſchon oft wa— ren an einem Morgen zwei„liebe Nach⸗ barinnen“ ſich in die Haare geraten, die ſich kur geholfen hat, ſo hat zwei Hochſtaplern die Popularität der polniſchen Ozeanflieger, Ge⸗ brüder Adamowitſch„geholfen“. Die zwei Hochſtapler begaben ſich nach Czenſtochau und dann nach Lodz und gaben ſich an b den Orten als die berühmten Flieger aus die den Wunſch hätten, einige Tage inkog⸗ nito zu verbringen. Ihre Bitte, keine feier⸗ lichen Empfänge zu ihren Ehren zu veran⸗ ſtalten, hatte jedoch die gegenteilige Wir— kung. Sie wurden mit Aufmerkſamkeiten von allen Seiten überſchüttet und ſchließlich wurde ihnen noch ein namhafter Betrag für den Ankauf eines Flugzeuges ausgehändigt. Als der Schwindel entdeckt wurde, hatten ſich die beiden„Flieger“ bereits aus dem Staub gemacht. Man darf ſich eben nicht erwiſchen laſſen, ſo war es ſchon immer, und dieſe Mahnung geben ſich auch Leute mit auf den Weg, wenn ihr Treiben nicht einwandfrei. In einem Obſtgarten einer württembergiſchen Ortſchaft erſchienen gegen Mitternacht drei Männer mit Körben und Säcken ausge— ſtattet; auf einem Baum war auf Kir— ſchenwacht ſitzend, eine Frau, reich an Jah— ren, aber auch an Schneid, verſteckt. Die Männer hatten getrennt„ihre“ Kirſchen eingeheimſt, die eigentlich einem anderen ge— hörten und bein: Aufbruch näherten ſich zwei von ihnen dem Baume, auf dem der weibh— liche Kirſchenwächter ſaß, in welchem die beiden aber ihren Kollegen vermuteten. Der Abſchied war kurz und bündig, aber doch in— haltsreich, denn er beſtand aus den wenigen Worten:„Gute Nacht, wir gehen jetzt, laß dich nicht erwiſchen, Karle!“ So denke ich auch, lieber Leſer, und *— ver- ſchwinde für heute. Auf Wiederhören Hans Dampf. Kann eine Flüſſigkeit brennen? Eine neue Zeit des Feuerlöſchens? Kann eine Flüſſigkeit brennen? Verſuchen Sie es doch mal mit Benzin,— fühlt man ſich getrieben, auf dieſe ſcheinbar„überflüſ— ſige“ Frage zu antworten. Aber die Frage iſt gar nicht ſo überflüſſig, wie ſie auf den erſten Blick ausſieht, und ſelbſt im Lager der Wiſſenſchaft iſt ſie bis in dieſe Tage heftig umſtritten geweſen. Gleichzeitig war ſie für die Praxis von unſchätzbarer Bedeutung; man denke allein an die Feuerlöſchmittel, deren Konſtrutktion entſcheidend pon ver Frage abhängt, wie denn nun eigentlich der Brennvorgang verläuft. Neuerdings hat die Scharfſchnttenlampe dieſen Streit entſchieden, und zwar dahin— was für die meiſten reichlich überraſchend ſein dürfte— daß keine Flüſſigkeit, ganz gleich welcher Art, brennen kann. Wie aber kommt dann der Verbrennungsvorgang bei— ſpielsweiſe bei allen Arten von Kraftfahr— ſtoffen in unſeren Verbrennungsmotoren zu⸗ ſtande? Die Scharfſchattenlampe, die die kleinſte Veränderung in der Gaszuſammen— ſetzung ſichtbar macht, hat gezeigt, daß über ledem Brennſtoff eine kleine Gaswolke ſchwebt. Bei niedriger Ausgangstemperatur iſt dieſes Gas nur ein Dunſt, jedenfalls aber ausreichend, um ſich zu entzünden. Bei der damit ſteigenden Temperatur entwickelt ich dieſes Gas immer mehr, womit der Ver— brennungsvorgang entſprechend geſteigert abläuft. Es iſt alſo nicht die Flüſſigkeit, die brennt; ſondern der Weg führt von der Flüſſigkeit zum Gas und über das Gas erſt zum Feuer. Dieſer Vorgang iſt durch Zeitlupenbild feſt— gehalten und unterſucht worden. Dieſe end— gültige Klärung einer alten Streitfrage wird die Induſtrie endlich in die Lage ſetzen, Feuerlöſchgeräte von höchſtem Nutzwert zu ſchaffen. Weinfälſcherneſt ausgehoben. 195 Frankfurt a. M., 21. Juli. Der Zoll⸗ fahndungsſtelle gelang es, in Sachſenhauſen eine große„Weinfabrik“ auszuheben, die ſchon il ber 100000 Liter Wein gefälſcht hat. Die Fälſcher ſtammen aus Rheinheſſen und haben ih etrieh in einem Keller erſt 40 9 1 Dette iii Liſiein eiier erſt Pr einigen Monaten aufgemacht. 50 000 Sack Fuchs, teils Viehzucker, wurden verarbeitet. Abnehmer des Fabrikats war eine Mainzer Firma. Zahlreiche Perſonen ſind in die An— gelegenheit verwickelt. * **. Ludwigshafen, 21. Juli. auf den Schienen.) Im Bahnhof Mut— terſtadt Hbf. im Gleis der Perſonenbahn Lud— wigshafen—Schifferſtadt wurde die Leiche des verheirateten 33jährigen Drehers A. Winkler aus Limburgerhof mit abgefahrenem Kopf aufgefunden. Nach Sachlage iſt Selbſttötung durch Ueberfahren anzunehmen. 0 (Selbſtmord Sport in Kürze Für das nationale Hod nheimer Mototrad⸗ rennen am 29. Juli, das erſtmalig als deut⸗ ſcher Meiſterſchafkslauf gewertet wird, ſind ins- geſamt 200 Meldungen der beſten deutſchen Fahrer abgegeben worden. Kurt Krötzſch(München), Deutſchland⸗ Kunſtturnmeiſter und Zwölfkampfſieger von Stuttgart, iſt von der DT. wegen„fortge⸗ ſetzten unturneriſchen Verhaltens“ bis zum 31. März 1935 ſuſpendiert worden. Bayerns Fußball⸗Elf zum Vorſchlußrunden⸗ ſpiel um den Kampfſpielpokal am 26. Juli in Nürnberg gegen den Gau Nordmark iſt wie folgt aufgeſtellt worden: Köhl; Popp, Mun⸗ kert; Streb, Billmann, Oehm; Lehner, Eiber⸗ ger, Friedel, Schmitt, Kund. 0 8000 Teimehmer haben für die Deutſchen Kampfſpiele in Nün berg gemeldet. Der ſport⸗ liche Erfolg der Kampfſpiele iſt durch dieſe ungeheure Zahl ſchon ſo gut wie geſichert zu betrachten. Frankreichs Teilnahme an den Olympiſchen Spielen 1936 in Berlin iſt jetzt als geſicher zu betrachten. Im amtlichen Publikations- 000 wird ein diesbezügliches Geſetz veröffent⸗ icht. Aus dem Nethtsleben Pfändung nicht mehr A und O des Gerichts⸗ vollziehers. Zu der Verfügung über die Beſchleunigung und Verbeſſerung des Verfahrens in Zwangs⸗ vollſtreckungsſachen gibt der Miniſterialrat im Preußiſchen Juſtizminiſterium, Lenz, ausführ⸗ liche Erläuterungen. Als Ziele der Neurege⸗ lung hebt er hervor, die Verhinderung der Vernichtung ſchutzwerter Volksgenoſſen und der zweckloſen Zerſtörung wirtſchaftlicher Werte. Andererſeits aber werde dem böswil⸗ ligen Schuldner, der die Befriedigung des Gläubigers vereitelt oder durch verwerfliche prozeſſuale Mittel verſchleppen wolle, der Kampf angeſagt. Daber müßten auch die Ge— richtsvollzieher mithelfen. Die Zwangsvollſtreckung müſſe jetzt eine auf wirtſchaftlichen Ausgleich zielende Ein— richtung ſein, nicht aber ein weſenloſes, der Vernichtung wirtſchaftlicher Werte dienendes Verfahren. Der Gerichtsvollzieher müſſe vom Geiſte des ſozialen Ausgleiches erfüllt ſein. Das Erfordernis der Beſchleunigung könne ſchon längſt nicht mehr desmal den nötigen Krach. zu Fenſter zur größten Beluſtigung der Mit— Stoß, hatte ſie aber doch noch gehabt, daß ſie ihre gut bekommen zu ſein, denn als ſie endlich hat? „ſehen“ konnten. Kamen ſie aber zuſammen, dann gab es je— Die Beſchimp— fungen gingen den ganzen Tag von Fenſter bewohner. Wenn ſie ſich gar auf der Straße ober am gemeinſamen Brunnen im Hof des hauſes krafen, ſah es geradezu gefährlich aus. Wieder gab es am Brunnen den übli⸗ chen Zuſammenſtoß. Im Ver ui der Schlä⸗ gerei bekam dann die eine einen ſo tüchtigen E daß ſie in kühnem Bogen in den Brunnen ſtürzte. So viel Geiſtesgegenwart Feindin packte und mit in den 5 bis 6 Meter liefen Brunnen hineinriß. Verletzt haben ſich die beiden Frauen bei ihrem Abenteuer nur unbedeutend, da ſie ja ins Waſſer fielen Aber das unfreiwillige Bad ſcheint ihnen heute nicht mehr allgemein lediglich auf die Zwangsverſteigerung abgeſtellt ſein. Im allgemeinen werde der Gerichtsvoll— zteher nach der erſten Prüfung, falls nicht der Gläubiger im Rahmen der geſetzlichen Be— ſtimmungen entgegenſtehende Anordnungen ge⸗ troffen hat, zweckmäßig wie folgt verfahren: Der böswillige Schuldner erleidet die Strenge der Vorſchriften mit kurzen Friſten. Mit dem gutwilligen Schuldner wird der Gerichtsvollzieher über Teilzahlungen verhan⸗ deln, dieſe feſtſetzen und abwarten, ob der Schuldner pünktlich zahlt. Wenn die erſte Teil⸗ zahlung rechtzeitig erfolgt und die Hoffnung beſteht, daß der Schuldner auch die weiteren Zahlungstermine pünktlich einhält, dann ſei zweckmäßig, daß nunmehr der Gerichtsvoll⸗ zieher keine weiteren Verſteigerungstermine, ſondern nurmehr Zahlungstermine anberaume. Auf dieſe Weiſe würden die Beteiligten Ko⸗ herausgezogen worden waren, gaben ſie ſickh die Hand und verſprachen, ſich in Zukunft bertragen zu wollen. Ob's wirklich geholfen Wie dieſen beiden Frauen die Brunnen— Copyright by Martin Feuchtwanger, Hal 42 „Nein, er wird nicht nachgeben, Friedrich!“ Sie lättete das Schreiben liebevoll. Der Mann fuhr herum: „Wirklich? Was denkſt du, mir dieſe Romanprinzeſſin us Haus der Terbrügges bringen zu laſſen? Ich danke. Das Haus der Terbrügges kennt ſo etwas nicht. Seit Jahrhunderten iſt alles ſauber bei uns. Das Hauptbuch and das Leben! Ich wünſche nichts daran geändert.“ »Aber vielleicht ändert ſich das Leben, Friedrich?“ gagte Eliſabeth leiſe mahnend.„Die Zeiten ſind anders. Wir müſſen unſere Anſichten ein wenig mildern.“ Friedrich Terbrügge ſtützte die Hände hart auf den Schreibtiſch. Die Knöchel in den blau geaderten Händen wurden weiß. Seine Stimme grollte: „Kommſt du mir auch mit den neumodiſchen Sachen, Eliſabeth? Ich ſage dir, die Anſichten über Anſtand und Moral mögen ſich bei allen Menſchen geändert haben. Aber nicht bei mir. Was mein Vater für richtig gehalten hat und mein Großvater und deſſen Vaters Vater, das halte auch ich für richtig. Und damit Schluß!“ „Aber was ſoll denn werden, Friedrich?“ Frau Eliſabeth fragte es angſtvoll. Sie kannte dieſen Ton bei ihrem Manne. Sie hatte ihn allerdings nur ein⸗ mal gehört. Damals, als ein Verwandter des Hauſes wegen Wechſelſchulden und Lumpereien die Hilfe Friedrich Terbrügges begehrte. Friedrich Terbrügge, ſonſt der gut⸗ mütigſte und hilfsbereiteſte Menſch, der überall zur Stelle war, wo es zu helfen galt, war unerbittlich geweſen. Als der andere ihn angefleht hatte, um des Namens„Ter⸗ brügge“ willen einzugreifen, da hatte er erklärt: Ehrenpreis für die Europa-Schwimm⸗Meiſterſchaften. Der Führer hat für die vom 12. bis 19. Auguſt im Magde— burger Schwimmſtadion ſtattfindenden Europameiſterſchaf— ten einen Ehrenpreis, der dem Sieger im 100-Meter-Rücken⸗ ſchwimmen zufällt, geſtiftet. „Wer ein Lump iſt, der hat den Namen Terbrügge nur geſtohlen. Und mit einem Dieb haben die Terbrügges nichts zu ſchaffen.“ Damals, es war wohl vor fünfunddreißig Jahren, hatte Eliſabeth Terbrügge den gleichen Ton in der Stimme ihres Mannes gehört wie jetzt. Sie wußte vorder— hand keinen Weg, um den Mann umzuſtimmen, wenn er überhaupt umzuſtimmen war. Zum erſten Male, daß ſich etwas zwiſchen den Mann und den Sohn ſchob. Wie würde man das aus dem Wege räumen können? Die ganze Nacht hörte Eliſabeth Terbrügge ihren Mann in ſeinem Zimmer auf und ab gehen. Sie wäre ſo gern zu ihm hineingegangen, hätte ihre Hand in die ſeine gelegt. Schweigend hätte ſie bei ihm ſein mögen in dieſer Stunde des Ringens mit ſich und dem Sohne. Aber Eliſabeth hatte in einem langen Leben die Terbrügges kennengelernt: gütig, lebensvoll, aufgetan, wie ſie in guten Zeiten waren, waren ſie doch in Stunden des Kummers hart abgeſchloſſen gegen alles. Selbſt der ge⸗ liebteſte Menſch konnte da nicht in ſie eindringen. Man mußte ſie allein laſſen, bis ſie ſich ſelbſt durchgearbeitet hatten. Auch Eliſabeth Terbrügge fand keinen Schlaf. Die Sorge um den Mann, die Angſt um den Einzigen lag ſchwer auf ihrem Herzen. Wenn ſie Friedrich beſtimmen könnte, herunterzufahren und ſelbſt mit Lothar zu ſprechen. Briefe waren das Schlimmſte, was es in ſolchen Situa— tionen gab. Jedes Wort ſtand für ſich einzeln und feind⸗ lich. Es fehlte die lebendige Rede und Gegenrede, die ausglich, überbrückte. Aber gar nicht daran zu denken, daß Friedrich ſich zu dieſem Schritt entſchließen könnte! Und Lothar jetzt hierher kommen laſſen, ſolange der Vater in dieſer feindlichen Stellung gegen ihn ſtand, auch das war nicht gut. Sie ſelbſt? Aber ſie konnte ja Friedrich jetzt nicht allein laſſen. Und doch war es nötig, daß irgend iemand mit dem Jungen ſprach. Und dieſer Jemand mußte eine Frau ſein. Da fiel es ihr plötzlich ein: ihre Nichte Annemarie Othgräve. Vielleicht, daß man Anne⸗ marie ins Vertrauen ziehen könnte. ſten ſparen, die bis zu 30 Prozent des Er⸗ gebniſſes gegangen ſeien. Andererſeits müſſe aber der Gerichtsgollzieher auch vor all zu großer Vertzauensſeligkeit dringend gewarnt werden. Annemarie Othgräve hatte ſich ſeit einiger Zeit ſehr an Frau Eliſabeth angeſchloſſen. Und ſie hatte mit ihr einmal ganz offen über Lothar geſprochen. „Weißt du, Tante Eliſabeth“, hatte ſie geſagt,„es gab eine Zeit, da hatte ich den Lothar verdammt gern. Und ich habe gedacht, er mich auch. Aber ich habe bald gemerkt, ich bin für ihn nur die Kuſine. Der Lothar, das iſt kein Menſch, der ſo ſeinen Weg geht wie die Terbrügges und die Othgräves: Schule, Gymnaſium, Kontor oder Uni— verſität und dann Heirat mit irgendeiner Terbrügge oder Othgräve. Der Lothar iſt kein Menſch für das Gewohnte und Begrenzte. Der iſt viel zu ſehr Träumer und Phantaſt, wenn er auch äußerlich ſo gut hamborgſch ausgeglichen erſcheint. Der wird mal eine Frau haben müſſen, die etwas ganz anderes iſt wie wir Hamburger Deerns hier. Das iſt mir ſehr bald klar geworden. Ich bin zu einfach für ihn. Und er wäre zu kompliziert für mich.“ Frau Eliſabeth hatte ganz faſſungslos zugehört, wie dieſes friſche, geſcheite Mädel über Lothar ſprach. Das zeigte auch ihr den Sohn in einer vollkommen neuen Be— leuchtung. Niemals hatte ſie Lothar ſo geſehen. Sie hatte immer geglaubt, er wäre ein Menſch, der klar und ohne rechts und links zu ſehen, die Bahn weiterſchreiten würde, die ihm von Vätern her vorbereitet wurde. Aber in den Worten Annemaries ſpiegelte ſich ein anderer Lothar. Vielleicht, daß ſie ſelbſt ihm als Mutter zu nahe war, um den ganzen Umriß ſeines Weſens zu erfaſſen. Dies friſche Mädel, das da ſo tapfer von ſeiner überwundenen Neigung ſprach, hatte den Sohn tiefer erkannt, als ſie ſelbſt es vermochte. „Siehſt du, Tante Eliſabeth“, hatte Annemarie Oth⸗ gräve nach einer kurzen Pauſe geſagt,„da hab' ich mir einen Ruck gegeben und habe mir geſagt: Schluß! Es paßt nicht zu mir, unglücklich verliebt zu ſein. Weißt du, jeder Menſch muß ſeinen Stil haben. Zu Lothar würde ſo etwas eher paſſen. Aber ich mit meinen hundertdreißig Pfund? Und unglücklich verliebt? Nein! Da würde ich entſchieden eine komiſche Figur abgeben. ö 7 Fortſetzung folgt.) das Hochwaſſer inkPolen Lebensmiltelverſorgung durch Flugzeuge.— Die Welle rückt auf Warſchau vor. Warſchau, 21. Juli. In das ſüdpolniſche Hochwaſſergebiet ſind Flugzeuge geſtartet und werſen über von der Katastrophe heimgeſuchten Ortſchaften Lebensmittelpakete ab. Im Bezirk Krakau gilt die Gefahr als überwunden. Der Waſ⸗ ſerſtand der Flüſſe und insbeſondere der Weichſel geht am Oberlauf langſam zurück. Die Gefahr verlagert ſich mehr und mehr in die Nähe von Warſchau. Das Rote Kreuz hat ein Hilfswerk für den Fall vorbereitet, daß die Weichſel die Dämme durchbricht und ſich über die Stadtteile und Ortſchaften der Niederungen ergießt. Veſtrafter Leichtſinn Darjeeling, 21. Juli. Der engliſche Fliegerhaupkmann Maurice Wilſon, der den Mount Evereſt allein be- ſteigen wollte, iſt wahrſcheinlich ums Leben gekommen. Die eingeborenen Träger, die Wilſon begleiteten, berichten, daß er ſie in einer höhe von etwa 7000 Metern verlaſſen habe, um die Beſteigung des Gipfels allein durchzuführen. Sein Ausrüſtung beſland nur aus drei Broten, einer leichten Zeilbahn und zwei Büchſen Konſerven. Die Träger warke⸗ ten einen vollen Monat auf ſeine Rückkehr an der Stelle des dritten Lagers der vorſäh⸗ rigen Ruiliedge- Expedition. Als ſie jedoch nach dieſer Jeſt kein Lebenszeichen mehr von Wilſon erhielten, ketzrien ſie zurück. Wahr- ſcheinlich iſt Wilſon in einer Höhe von etwa 7500 Metern ums Leben gekommea, da ge⸗ rade in dieſer höhe ſehr häufig fucchtbare Schneeſtürme herrſchen. Außerdem iſt dieſe Gegend reich an Gletſcherſpalten. Die deulſche 9imalaja⸗Expedition Berlin, 21. Juli. Durch verſchiedene Berichte in der Welt⸗ preſſe über die deutſche Himala ja ⸗ Expedition iſt der Eindruck entſtauden, als ob von der Nanga Parbat-Expedition ſelbſt neue Nachrichten eingetroffen ſeien. Hierzu teilt die Vertretung der Expedition in München mit: Seit dem letzten und authentiſchen Kabel der Expedition, das am 17. Juli durch den Drahtloſen Dienſt über alle deutſchen Sender ging, iſt keine Nach⸗ richt mehr von der Expedition eingetroffen. Bei den bekannten Schwierigkeiten der Nach⸗ richtenübermittelung von den Hochlagern bis zum Standlager und darüber hinaus bis zur Kabelſtation iſt ſie auch nicht ſo raſch zu erwarten. Auslands⸗Rundſchan die Greuelberichterſtallung über Deutſchland. Eine ſcharfe Abſage an die Greuelbericht— erſtattung über Deutſchland wurde von dem bekannten engliſchen General Hamilton erteilt, der im Verlaufe einer Rede vor der britiſchen Frontkämpfervereinigung erklär te, gegenwärtig werde wieder viel gelogen. Man ſollte nicht auf die hyſteriſchen Schrei⸗ er hören, die nicht daran dächten, ſich ſeloſt für das einzuſetzen, was ſie predigten. Die— ſe Leute ſeien gegenwärtig wieder am Werk und führten einen Feldzug der Verunglimp— fung gegen einen großen auswärtigen Staat. Die franzöſiſchen Sozialiſten fordern merauflöſung. Der Verwaltungsausſchuß der Sozialiſti⸗ ſchen Partei Frankreichs hat in einer Ent⸗ ſchließung Tardieu beſchuldigt, für die Par— jeileitung einer faſchiſtiſchen Bewegung zu kandidieren. Die vereinigten Arbeitermaſſen zaagen Tardieu den Kampf an. Unter den vorliegenden Umſtänden fordern die Sozia⸗ liſten ſofortige Auflöſung der Kam— mer und bekennen ſich erneut zu der ge— meinſamen Aktion mit den Kommuniſten. Pirmaſens, 21. uu. Heeu rege Trerquäler.) Der Arbeiter Reiter wurde wegen Tierquälerei verhaftet. Er hatte die wertpolle Dogge eines hieſigen Gaſtwirts 'tgeſchlagen, vorher aber das Tier aufs cheußlichſte gequält, indem er das Tier mit der Kehle an einen Baum band, an einem der Hinterfüße hochzog und dann mit einem Gegen Ram⸗- Aus der Heimat Gedenktage 22, Juli 1822 Der Botaniker Johann Gregor Mendel in Heintzendorf geboren. 1872 Der Staatsmann Karl Helfferich in Neuſtadt a. d. H. geboren f 1909 Der Dichter Detlev von Liliencron in Alt⸗Rahlſtedt bei Hamburg geſtorben. Prot.: 8. Sonntag nach Trinitatis Kath.: 9. Sonntag nach Pfingſten Prot. und kath.: Maria Magdalena Sonnenaufg. 4.03 Sonnenunterg 20.08 Mondaufg. 16.51 Mondunterg 23.45 Die heilkräſtige Kamille blüht Volkes Heilkraut und der Bäuerin erſte Hausarznei iſt die Blüte der echten Kamille. Matricaria chamomilla hat der große Natur⸗ forſcher und Blumenfreund Linner das edle Pflänzchen benannt. Auf 15—30 em. hohem Stengel ſteht auf Ackerrändern, Brachäckern, an Wegen und unbebauten Stellen das zarte Kräutchen, über deſſen doppelt fiederſpaltigen Blättern ſich die weißen Strahlenblüten mit den gelben Scheiben erheben. Kamillentee iſt das volkstümlichſte und beliebteſte Heilmittel bei Verdauungsſtörungen und Leiden der Un⸗ terleibsorgane. Von ſchweißtreibender Wirkung beruhigt er die Nerven, ſtärkt Magen und Eingeweide, mildert ſtarken Blutandrang zum Kopfe und löſt Krämpfe. 1 Pulver aus friſchen zerriebenen Blüten⸗ köpfchen der echten Kamille iſt ein gutes Heilmittel gegen Heu-, Fließ- und Stock ſchnupfen.— Kamillenwaſſer wird ſei alters- her als„Augenwaſſer“ bei Augenentzündungen zer Ain der he: Annfausſchlägen. offenen tener antes, 1 Ropfäupſutageu, 8 1 Geſchwüren und Hautkrankheiten aber zu heil⸗ kräftigen Waſchungen verwendet.— Kamillen⸗ ſäckchen werden in der Volksheilkunde als Zahnweh und Rotlaufſchmerz ſtillende Kräu— terkiſſen angeprieſen. Die Homöopathie hat die echte Kamille in den Schatz der medtziniſch wertvollen Heilpflanzen eingereiht. 5 Da unſere Heimatflur neben der echten Kamille die falſche oder Hundskamille beher⸗ bergt, ſei auf den hohlen Fruchtboden der echten Kamille als das ſichere Erkennungs— zeichen hingewieſen. Der Blütenboden der Hundsfamille iſt innen markig. Die echte Ka⸗ mille blüht von Ende Juni bis Ende Auguſt. * der Auch unſece Vögel haben Durſt. Auf⸗ merkſame Beobachter können feſtſtellen, wie ſehr unter außergewöhnlicher Trockenheit auch unſere Vögel leiden. Wo nur irgendwie ſich ein wenig Waſſer ſammelt— und ſei es beim Spritzen der Straßen im Rinnſtein— iſt als⸗ bald ein Vogel zur Stelle, der den Verſuch macht, von dem begehrten Naß etwas zu er⸗ haſchen. Es gibt täglich Beiſpiele, die zeigen, daß wir im heißen Sommer unſeren gefieder⸗ ten Freunden Waſſer ſpenden ſollen. Raſch wird ein kleines Gefäß mit Waſſer, das wir vor dem Fenſter, bei den Gartenpfoſten oder auf dem Balkon aufſtellen, von ihnen! entdeckt. Man wird ſich wundern, wie viele Vögel her⸗ angeflogen kommen, um ihren Durſt zu ſtillen. »Das Landhaus des Führers als Spar⸗ blichſe erlaubt. Der Reichsminiſter für Volks aufklärung und Propaganda hat neue Ent— ſcheidungen auf Grund des Geſetzes zum Schutze der nationalen Symbole verkündet. Dabei iſt u. a. erlaubt worden, die Herſtel⸗ lung einer verkleinerten Nachbildung des Lanb⸗ hauſes des Führers auf dem Oberſalzberg aus Holz mit einem Halenkreuzfähnchen. Dieſe Nachbildung des Hauſes Wachenheim iſt als Sparbüchſe zu benutzen. Weiter wurde in eini⸗ gen Fällen die Erlaubnis erteilt, das Haken⸗ kreuz und andere nationale Symbole bei Ab— reißkalendern zu verwenden. Wektervorherſage: Anhalten der trockenen ſommerlichen Wit— terung. Aus der Welt des Wiſſens In der Zeit von 1880—1930 iſt bas japo⸗ niſche Volk von 35 auf 65 Millionen, alſc auf faſt das Doppelte gewachſen. In einem einzigen Sommer kann eine Fliege die Stammutter von nicht weniger als 100—120 Millionen Nachkommen wer⸗ den; in dieſer Zeit wachſen 12 Fliegengene⸗ Ein Neinfal Das Berufungsgericht erhöht die Strafe für die Brüder Saß. N a Kopenhagen, 18. Juli. Vor dem Kopenhagener Stadtgericht wurden am 4. Juni die berüchtigten Brü⸗ der Erich und Franz Saß wegen Ue⸗ bertretung des Fremdengeſetzes, Paßfäl⸗ ſchung ſowie vollendeten und verſuchten Ein⸗ bruches zu drei Jahren Gefängnis, dau⸗ ernden Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte, Schadenerſatz von 4000 Kronen und Aus⸗ weiſung aus Dänemark nach Strafverbü⸗ zung verurteilt. Die von den Brüdern Saß gegen dieſes Urteil eingelegte Berufung kam jetzt vor dem Landgericht in Kopenha⸗ gen zur Verhandlung. Der Staatsanwalt berwies auf die mit beiſpielloſer Dreiſtigkeit begangenen Verbrechen und beantragte Ver⸗ ſchärfung der Strafen im Hinblick darauf, daß nach dem erſten Urteil neue Einzelhei⸗ ten über einen geplanten Einbruch in der Zweigſtelle einer Kopenhagener Sparkaſſe bekanntgeworden waren Dort waren vor der Eröffnung an dem Schloß eines Geldſchrankes Manipulationen vorgenommen worden, die ein einfaches deffnen des Schrankes ermöglichten. Der Verdacht ſiel auf die Brüder Saß, weil man bei ihnen eine Skizze der Räumlichkeiten und den Paraffinabdruck eines Türſchloſſes ge- ſunden hakte. Erich Saß mußte zugeben, daß ſich die Skizze auf einem aus ſeinem Nokiz- buch ſtammenden Blatt befand. Das Land- gericht erhöhte die von der erſten Inſtanz verhängte Gefängnisſtrafe um ſe ein Jahr auf je vier Jahre. Tragödie im J00 Grizzlybären töten ihren Wärter. Neuyork, 19. Juli. Im Zoologiſchen Garten von Den ve (Colorado) töteten zwei Grizz ly 0 ären, die anſcheinend durch die Hitze bösartig ge— worden waren, ihren vertrauten Wärter. Hunderte von Beſuchern waren Augenzeu— gen des grauenvollen Vorganges. Andere Wärter verſuchten vergeblich mit Schrotſchüſ⸗ ſen die Tiere von ihrem Opfer zu vertrei⸗ ben. Der 70jährige Wärter hatte, während er den Käfig auswuſch, den Waſſerſtrahl wie immer auch auf die beiden Bären gerichtet; dadurch gereizt, ſtürzte ſich zuerſt das Weib⸗ chen auf ihn und verletzte ihn durch einen Prankenſchlag im Geſicht, worauf das Männchen ihn dann niederſchlug. Vergeblich verſuchte der Wärter die Be— ſtien von ſich abzuhalten, indem er den Waſſerſtrahl auf ihre Augen richkeke. Die nun völlig raſend gewordenen Tiere roll- ken ihn unter ſchrecklichem Gebrüll hin und her, bis er in den Waſſergraben fiel. Das Weibchen ſchwamm mit ihm den( ben enklang und erlränkte ihn, indem ſie ſeinen Kopf unter Waſſer drückte. Dann verse wan⸗ den die Bären in ihrer Höhle, aus der man ſie erſt durch Leckerbiſſen hervorlocken muß ke. Die beiden Tiere wurden geköket. Sportvorſchau Die Kainpfſpiele beginnen. Leichtathletik iſt Tru npf. Die 2000 Kilometer durch Deutſch⸗ land./ Kampfſſpiel⸗Regatta in Mainz. Rhön⸗ Fliegen beginnt. i Die 4. Deutſchen Kampfſpiele! 1934 in Nürnberg ſtehen vor der Tür. Eine Woche lang wird ſich das Intereſſe Sportdeutſchlands auf die Geſchehniſſe im Nürnberger Stadion und in Mainz und München(Rudern und Tennis) konzentrieren. Das Wochenende bringt den Auftakt; in Mainz fahren die Ruderer ihre Meiſterſchaften aus, in Nürnberg kämpfen zutragen. In Halle gibt es a Sal f den Gauen 5 Nordheſſen, der im großen und ganzen aus⸗ geglichene Kämpfe bringen dürfte. Aus dem Ausland intereſſiert vornehmlich das Inter⸗ nationale Londoner Leichtathletik⸗Feſt, bei dem u. a. auch der italieniſche Olympia⸗Sieger Beccalt am Start ſein ſoll.— Das Wochen⸗ ende bringt, wenn auch große Ereigniſſe nicht auf dem Programm ſtehen, doch einige regionale Tennisturniere. An erſter Stelle wäre da das Mannheimer Turnier zu nennen, das neben den beſten ſüd⸗ deutſchen Spielern und deutſchen Spielerinnen mit Vodicka, Benda(Tſchechei), Sertorio(Ita⸗ lien) und dem einen oder anderen Franzoſen gute internationale Beſetzung aufweiſt.— Am Sonntag eröffnen die Schwimmer bereits ihre Kampfſpielwettbewerbe mit den Vorkämpfen im Waſſerball. Zwiſchen Hellas Magdeburg, Berlin-Weißenſee, Bayern Nürn— berg. Waſſerfreunde Hannover und dem einen odet anderen weſtdeutſchen Klub ſollte üör⸗ gens die Entſcheidung liegen. In Pforz gibt es am Sonntag einen Schwimmſts kampf zwiſchen der erſten Garnitur der Gol ſtadt und den Heidelbergern.— Höhepunt und feſtliche Krönung ihrer Saiſon haben die deutſchen Rudeker am Samstag und Sonntag in Mainz. d Mamzer RV. wurde nämlich aus Aulaß ſeines 50jährigen Jubiläums zugleich die Auskichte 10 der Deutſchen Meiſterſchaftsregatta übertea, gen, die als Kampfſpiel⸗Regatta gilt. Die Meldungen für die Mainzer Meiſterſchaft regatta verſprechen eine Veranſtaltung, wie glanzvoller noch nie in Deutſchland als Me ſterſchaft der Ruderer aufgezogen hat wero⸗ können. Schweizer und ungariſche Ruderer u. a. auch der Pannonia-Budapeſt⸗Achter, den jetzt erſt den Berliner Städte-Achter ſchlage konnte, werden am Start ſein, daneben naten lich das Beſte, was Deutſchlands Ruder pon aufzuweiſen hat.— Wie die Radfahrer und Schwimmer, ſo beginnen auch die Fechter am Wochenende bereits mit ihren Kampfſuten Vorkämpfen in Nürnberg. Am Sonntag ſtehe Damen und Herren bereits in den Vor den für die Florett-Einzelmeiſterſchaft. Beſetzung iſt wie die aller Kampfſpiel⸗Kont renzen erſtklaſſig.— Die Flieger, a d. h. die deutſchen Segelflieger, aammeln ie auf der Waſſerkuppe zur 15. Durchführung der traditionellen Rhön-Segelflug- Wette werbe.— Seinen„großen Tag“ hat deutſche Motorſport. Der„Tag des deutſchen Kraftſports“, 2000-Kilometer-Fahrt durch Deutſchland, auf dem Wochenend⸗Programm. 1780 Aut und Motorradfahrer werden ſich an diele grandioſen Wettbewerb beteiligen; neben d zahlreichen Nennungen aus Deutſchland auch das Ausland ſtarke Expeditionen gen det. Engländer, Italiener, Dänen, Franzose Holländer, Schweizer und Tſchechen werd ihre Maſchinen auf der wieder von Motos SA. und NSKK. hermetiſch abgeſperecte 2000⸗Kilometer⸗Strecke durch Deutſchland een ern, werden verſuchen, den mehr als deutſchen Fahrern den Rang abzulaufen. den kleinſten Motorrädern verlangt man (Stundenkilometer Generaldurchſchnitt, während die Maſchinen über 500 ccm. gar 68 Ste leiſten müſſen. Auch die 66 Stkm. für N ſtarken Beiwagen⸗Maſchinen ſind eine scha Aufgabe. Geradezu phantaſtiſch aber muten 0 entſprechenden Ziffern für die Wagen an. 3e die Radfahrer um die Kͤͤmpfſpielmeiſterſchaft im Straßen-Einzelfahren. Vorkämpfe im Waſ⸗ ſerball und Fechten werden dann am Sonntag ſchon in Nürnberg ausgetragen, obwohl die offizielle Eröffnungsfeier erſt am Dienstag ſein wird. Sonſt aber iſt am Wochenende noch die Leichtathletik überall Trumpf. In Frankfurt ſtarten die Amerikaner, die bisher ſelbſt mit ausgezeich⸗ neten Leiſtungen in Deutſchland aufwarteten und auch unſere Athleten zu prächtigem Kämp⸗ fen antrieben. Die badiſchen Athleten wei⸗ len in Straßburg, um den traditionellen Prügel ſolange ſchlug, bis es winſelnd ſtarb. rotionen heran. Kampf gegen die erſte Garde des Elſaß aus⸗ Das Hochwaſſer in Süd- polen. In der Stadt Wojnicz am Dunajec fluten rie⸗ ſige Waſſermaſſen durch die Straßen. Der an⸗ gerichtete Schaden iſt groß; die Verluſte ſind ſchwer. für die ganz großen Wagen werden verſang und das bei einer Streckenlänge von 753 Kilometern mit den vielen Aufenthalten. durch Reifenwechſel, Tanken, Eſſen uſw.— nur die„notwendigſten“ aufzuzählen— wendig werden und die alle nicht irgend von der Fahrzeit abgerechnet werden.. Nürnberg haben am Samstag bereits die Radfahrer ihren Auftakt. Auf einer 249,6 Km. ae Rundſtrecke Nürnberg.—-Regensburg wird 5 Einzel⸗Straßenme ſterſchaft ausgefahren.— Pferdeſport b 5 hat im Verdener Turnier ſein„Turnier- rathon“, wenigſtens was die Beteiligunn langt. 3112 Nennungen hat dieſes Tum gefunden; 100 und mehr Pferde in Wettbewerb ſind keine Seltenheit. Neuer deutſcher Hochſprungrekord. 4 Beim dritten Start der amerikanſ c Leichtathleten in Deutſchland, der in Dun 0 dorf erfolgt, gab es eine hervorragende ſche Höchſtleiſtung im Hochſprung. W kötz⸗Köln, der ſchon im Training und g in Saarbrücken mit erheblich Heeren de de gen als 190 Meter aufwartete, ſchaffte 1% mal offtziell die neue Rekordhöhe von Meter und verbeſſerte damit den Vorfe rekord von Bernhöfft⸗Limbach in Hans um 3,5 Zentimeter. ö Frankreich bei den Berliner Olympiſchen Spielen. ö Im Pariſer amtlichen Publikations e wird 1 5 Gesch veröffentlicht, das die i ligung Se an den Berliner 925 piſchen Spielen im Jahre 1936 vorſteg. ——* 64 Stkm. für die Kleinen bis zu 88 Stim. 0 tag kaſſiert. (Parteiamtliche Veröffentlichungen der Ortsgruppe Viernheim der N. S. D. A. P., NS⸗Formationen und der NS- Gliederungen.) 5 1. Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 NS DA P⸗Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag 2022 Uhr NSDAP⸗Kaſſenverwaltung: Jeden Donnerstag 20—22 Uhr Amt für Beamte und RD: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr NS(Kriegsopfer⸗Verſorgung): Jeden Dienstag und Donnerstag 19—21 Uhr . NS⸗Hago: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr 2. Geſchäftsſtelle Lorſcherſtraße 4: NS und Deutſche Arbeitsfront: Jeden Montag, Mittwoch und Freitag 19—21 Uhr 3. Geſchäftsſtelle Saarſtraße 9(Freiſchütz) NS. Funk⸗Ortsgruppe Viernheim: Jeden Dienstag und Freitag 18-20 Uhr. A. 5. 8. 0. Der nächſte Urlauberzug der N. S. Gem. Kraft durch Freude fährt am 28. 7. 34 in den Schwarzwald. Die Fahrt dauert bis einſchl. 5. Auguſt 1934. Auskunft er⸗ teilt die N. S. B. O. die Rheinfahrt nach„St. Goar der N. S.⸗Gemeinſchaft Kraft durch Freude findet am 19. Auguſt ſtatt. Der Fahrpreis beträgt ab Viernheim RM. 3.30. Die Abfahrt iſt morgens 6 Uhr, der Fahrpreis iſt bis ſpäte⸗ ſtens 28. Juli zu entrichten. N. S. B. O., Ortsg. Viernheim Preſſe und Propaganda. Mitgliedſchaft in der uo und im Opferring der gap. Ich weiſe hiermit ausdrücklich daraufhin, daß die Mit⸗ gliedſchaft in der NS und im Opferring weiterbeſteht und mit dem Verbot der Sammel- tätigkeit nichts zu tun hat. Die Beiträge ſind alſo weiterzuzahlen. Achtung! Reichsparteitag in Nürn⸗ berg! Von allen Teilnehmern am Reichs- parteitag in Nürnberg iſt bis ſpäteſtens 28. Juli 1934, für das Abzeichen und die Eintrittskarte zum Volksfeſt der Betrag von RM. 1.50 an den Kaſſenwart abzuliefern. Wer dieſe Zahlung verſäumt, kann am Reichsparteitag nicht teilnehmen. Ueber die Abführung der Fahr- u. Verpflegungsgel⸗ der erfolgt noch Anweiſung. Es ſei nochmals darauf hingewieſen, daß nur durchaus marſchfähige Politiſche Leiter der Partei gemeldet werden können. Ausrüſtung zum Reichsparteitag! Es iſt unbedingt erforderlich, daß die teilnehmen den Pol. Leiter vorſchriftsmäßig ausgerüſtet ſind. Dazu wurde am Kreis eine Kleider— kaſſe gebildet. Sämtliche(auch die am Reichs- parteitag nicht teilnehmenden) Pol. Leiter melden dem Kaſſenwart umgehend, welchen Betrag ſie monatlich an ihrer Ausrüſtung abzahlen können. Erſtmalig mtt dem Juli⸗ beitrag zu zahlen! Da der Kaſſenwart bis 23. Juli melden muß, erwarte ich, daß bis zu dieſem Tage die Meldungen erledigt ſind. Heil Hitler! Franzke Ortsgruppenleiter getr. Rheinfahrt„D. A. E.“ Anmeldung zur Teilnahme nehmen alle Amtswalter und Kaſſier der DAF. entgegen. Der Fahrpreis iſt bei Anmeldung ſofort zu entrichten. Letzter Anmeldetermin iſt der 28. Juli 1934. Amt für Volkswohlfahrt. Die Frank- furter Kinder beſuchen am Sonntag, den 22. Juli nachmittags die Kindervorſtellung im Central⸗Film⸗Palaſt. Treffpunkt um 3,15 Uhr am Rathaus. Eintritt frei. Amt für Volkswohlfahrt. Die Julibei⸗ träge der N. S. V. werden am morgigen Sonn- Die Blockwalter der Zelle 2 (pg. Devies) können hente Abend 7 Uhr auf dem Rathaus ⸗Sitzungsſaal die Marken in Empfang nehmen. Heil Hitler! Schmitt, Kaſſenwalter. . 8. Gemeinschaft„Kraft durch Freude“. Am Mittwoch, 1. Auguſt und Donnerstag, 2. Auguſt, abends pünktlich 9 Uhr, veranſtaltet die NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude im Central Film Palaſt die Aufführung, des in der ganzen Welt mit gro- warz in die debe der wald. und Moorbrand bei hannover zum Stehen gebracht. Hannover, 21. Juli. Der Heide-Moor⸗ und Waldbrand im Kreis Neuſtadt iſt nach an eſtrengteſter Tä. tigkeit der Reichswehr, chutzpolizei und Feuerwehr, ſowie des Arbeitsdienſtes und der Techniſchen Nothilfe zum Stillſtand ge. bracht worden. Der Brand war ſchon vor mehreren Ta— gen ausgebrochen. Der Gemeindevorſtehei von Großenheiden hatte es nicht für not⸗ wendig erachtet, ſeinem Landratsamt recht⸗ zeitig Meldung zu erſtatten. Als dann am Donnerstag ſtarker Wind auftrat, konnte die vom Arbeitsdienſtlager Steinhude be⸗ ſtellte Brandwache ö das Feuer nicht mehr halten, das ſich mit raſender Geſchwindigkeit über Moor und Heide ausbreitete. Am Freitag wurde, um den Staatsforſt beſſer zu ſchützen, ein etwa 30 Meter breiter Moorſtreifen vor dem Walde durch die Feuerwehr unter Waſ— ſer geſetzt. Das geſamte teilweiſe durch Nie⸗ derungs⸗ und Bauernwald beſtandene Moor- und Heidegebiet zwiſchen dem Stein— huder Meer und Neuſtadt iſt rund 20 000 Morgen groß. Nach vorſichtiger Schätzung dürften 4 bie 5000 Morgen betroffen ſein. Der Brand wurde an der Landſtraße Neuſtadt.— Wunstorf zum Stehen gebracht. Die Land. ſtraße ſelbſt iſt jedoch wegen der Brandge⸗ fahr und der ſtarken Kauchentwickelung fürn den Durchgangsverkehr geſperrt. Im Dorfe Moordorf mußten mehrere Häuſer geräumt werden. Abſprung aus 8100 Meter Höhe Ein neuer Rekord. Leningrad, 21. Juli. Der Pilot Evdokimov, der dieſer Tage einen Fallſchirmabſprung aus 8100 Meter Höhe ausführte und damit den beſtehenden Rekord ſchlug, erklärte, er habe ſich dazu ſeit März vorbereitet. Während des Fluges und beim Abſprung benutzte Evdo— kimov einen Sauerſtoffapparat.- Als das zweiſitzige Flugzeug auf 8100 Meter Höhe angelangt war, beſchrieb der Pilot Kreiſe über dem Flugplatz. Das Wetter ſchlug plötzlich um, Wolken verdeckten die Sicht. Als Epdokimov ſich vom Apparat ab— ſtieß, wurde er ſofort durch den ſtarken Luft— ſtrom herumgedreht und ſtürzte mit dem Kopf nach unten 3000 Meter tief. Die erſten 400 Meter drehte er ſich mit ungeheurer Geſchwindig— keit um ſich ſelbſt. Die erſte Wolkenbank durchbrach er während ſeines Falles in 5500 Meter Höhe, bei 4000 Meter geriet er wieder in Wolken und ſauſte 500 Meter von Wolken umgeben weiter in die Tiefe. Um beſſer ſehen zu können, riß er ſich Maske und Brille vom Geſicht. Erſt 700 Meter über der Erde kam er aus den Wolken zum Vorſchein. Wie er ſpäter erzählte, koſtete es ihm ungeheure Willens— kraft, nicht eher als 142 Sekunden nach dem Abſprung, wie er es ſich vorgenommen hat— te, den Fallſchirm zu öffnen. 200 Meter über dem Boden zog ich, ſo berichtet er, an der Leine, worauf ſich der Jallſchirm ſofort öffnete; mittlerweile konn- ke ich auf einem Felde zu Boden gehen. Nach dem Abſprung fühlte er ſich vollſtän. dig friſch, nur hakte er den Wunſch, ſofort zu ſchlafen. Aus Vaden Mannheim, 21. Juli.(Enn Gerüch und ſeine Wirkung.) Tauſende von Fußgängern, lange Reihen von Autos, end⸗ loſe Radfahrkolonnen und überfüllte Straßen— bahnen aus allen Mannheimer Stadtgegen⸗ den und ſogar der weiteren Umgebung hat⸗ ten in den Abendſtunden des Donnerstag als Ziel den Flugplatz Neuoſtheim, nachdem ſich mit Windeseile das Gerücht verbreitet hatte, daß der Führer mit dem Flugzeug hier an— komme, um die Heidelberger Reichsfeſtſpiele zu beſuchen. Obwohl ſich ſehr bald die Halt⸗ loſigkeit des Gerüchts herausſtellte, war die an den Abſperrungen des Flughafens ange— ſtaute vieltauſendkoͤpfige Menſchenmenge auch während eines unvermittelt einſetzenden Ge⸗ dem Erfolg gezeigten Tonfilmwerkes„Zwi⸗ en Heut und Morgen“, ſowie verſchiedener intereſſanter Beiftlme. Der Un⸗ loſtenbeitrag beträgt für Erwachſene 30 Pfg, für Erwerbsloſe 20 Pfg., Jugendliche unter 18 Jahren 10 Pfg. Für Erwachſene erſolgt Vorverkauf bei: Buchhandlung Hofmann⸗Dreh⸗ ſcheibe, Cigarrenhaus Adler am Haltepunkt, igarrenhaus Wunder⸗Lorſcherſtr.(vom 25. Juli ab). Die Mitglieder der N. S. B. O., Deutſchen Arbeitsfront, Gewerkſchaften und NS. Hago können Karten auch in ihren Ge⸗ ſchäftsſtellen im Vorverkauf erhalten. Für die Mitglieder aller NS.⸗Gliederungen iſt es ſelbſtverſtändliche Pflicht, ſich dieſes Filmwerk anzuſehen, dazu iſt die ganze Bevölkerung ebenfalls herzlichſt eingeladen. Heil Hitler! N. S.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch witterregens nicht zur Heimkehr zu bewegen. ö Als dann das München— Mannheimer Flug⸗ zeug landete, überrannten zahlreiche Volksge— noſſen die Abſperrſchranken, die ausrollende Maſchine mit begeiſterten Heilrufen empfan⸗ gend. Groß war dann aber die Enttäuſchung, als jedermann feſtſtellen mußte, daß er den Weg vergebens unternommen hatte. Immer⸗ hin: die öffentlichen Verkehrsmittel hatten eine außergewöhnliche Frequenz und gute Einnah⸗ men. Mannheim, 21. Juli.(Lebensgefähr⸗ ich verletzt.) Beim Ueberholen einer Zug⸗ maſchine mit zwei Anhängewagen ſtürzte auf der Renzſtraße ber der Allgemeinen Ortskran⸗ kenkaſſe eine Radfahrerin und kam unter den erſten Anhängewagen zu liegen, von dem ſie eine größere Strecke geſchleift wurde. Sie erlitt an beiden Beinen ſowie am Oberkörper erhebliche Verletzungen und wurde von Vor— übergehenden in das nahegelegene Thereſien⸗ Freude“, Ortsgruppe Viernheim fahr. krankenhaus gebracht. Es beſteht Lebensge⸗ Kaclsruhe, 21. Ju ö tödlich verunglückt.) burg kommt die Meldung, daß der Spieler des FC. Phönix Karlsruhe, Kurt Dickgießer, bei einem ſchweren Motorradunfall das Le⸗ ben verloren hat. Dickgieſer, der ſeit kurzem in Friedrichshafen war, wollte wieder nach Hauſe zurückkehren. Ein Bekannter wollte ihn mii dem Motorrad zum Bahnhof Ravensburg bringen. Dabei erfolgte ein Zuſammenſtoß mit einem Laſtauto und beide wurden unter den Wagen geſchleudert. Der Benzintank des Mo⸗ torrades explodzerte und Dickgieſer erlitt ſo ſchwere Brandwunden, daß der Tod ſofort eintrat, während der Motorradfahrer ſelbſt in hoffnungsloſem Zuſtande ins Krankenhaus gebracht werden mußte. St. Geocgen 1. Schw., 21. Juli.(Hand⸗ werkertagung.) Am 29. und 30. Juli findet hier die Obermeiſtertagung des Bad. Bäckerinnungsverbandes ſtatt, dem 83 Innun⸗ gen angehören. Freiburg, 21. Juli.(Das neue Strandbad.) Das im Rahmen des Frei⸗— burger großen Arbeitsbeſchaffungsprogramms in Angriff genommene Freiburger Strandbad bei Ebnet wird bald vollendet ſein. Die große Anlage wird ein Becken für Schwimmer im Ausmaß von 20 auf 50 Meter und ein ſol⸗ ches für Nichtſchwimmer von 3000 Quadrat— meter Fläche erhalten. Weiter ſind eine Rutſch⸗ bahn, ein Waſſerkaruſſell und ein Spring⸗ turm vorgeſehen. Weiter ſind 300 Einzelkabi⸗ nen, 100 Wechſelkabinen mit Maſſage⸗, Fri⸗ ſeur⸗ und Wirtſchaftsräumen vorgeſehen. Zur⸗ zeit wird an dem Bau in zwei Schichten gear⸗ beitet. Die Waſſerbecken erhalten einen neuen Belag von Aſphalt und Aluminium. Mit der Einweihung des Freiburger Strandbades rech⸗ net man bereits in allernächſter Zeit. Arloffen, 21. Juli.(Das derlorene Kalb.) Dieſer Tage wollte ein hieſiger Metz ger im Anhänger eines Perſonenwagens ein Kalb nach Achern bringen, mußte aber bei ſeiner Ankunft ſelbſt feſtſtellen, daß das Kalb verſchwunden war. Er kehrte wieder um und fand im Wald zwiſchen Urloffen und Ren— chen an einem Baum angebunden das Kalb. Ein hinter ihm nachkommender Autofahrer hatte das aus dem Wagen geſprungene Kalb eingefangen und an einen Baum gebunden. Hügelheim, 21. Juli.(Lom Auto ftot-⸗ gefahren.) Das fünfjährige Töchterchen des Landwirts Fritz Scholer wurde beim Ueber— queren der Straße von einem Perſonenauto erfaßt und zu Boden geſchleudert. Das Kind erlitt einen Oberſchenkelbruch und eine Schä⸗ delverletzung und iſt wenige Minuten nach dem Unfall verſtorben. Pfullendorf, 21. Jult.(Diamantene Hochzert.) Die Diamantene Hochzeit konn— ten die Eheleute Friedrich Bühler feiern. Der Jubilar iſt der letzte hier noch lebende Veteran auf dem Wagen befindliche Mitfahrer ſchwer verletzt, während der Chauffeur leichtere Ver⸗ letzungen davontrug. Die drei Perſonen in dem Perſonenwagen wurden aus dem Wagen geſchleudert. Dem Fahrer wurde der Bruſt⸗ korb eingedrückt, ein Mitfahrer erlitt Schnitt⸗ wunden im Geſicht. Mainz, 20. Juli. In der Zahlbacherſtraße am Judenfriedhof rannte ein Motorradfahrer in ſtarkem Tempo gegen einen auf der rech⸗ ten Seite der Fahrbahn eingegrabenen Abwäſ⸗ ſerſtein. Das Rad überſchlug ſich, die beiden Perſonen wurden über 10 Meter weit fort⸗ geſchleudert und blieben liegen. Rüſſelsheim, 20. Juli. Beim Aeberholen wurde in der Waldſtraße eine 19 jährige Rad⸗ fahrerin von einem folgenden Lieferwagen er⸗ faßt und überfahren. Mit ſchweren Verletzun⸗ gen wurde ſie in das Mainzer Krankenhaus gebracht.. Niecſtein, 20. Juli. Ein Hauſierer aus Hanau, der dem Wein eifrig zugeſprochen hattee, ſtürzte mit ſeinem Fahrrad und wurde bewußtlos zur Sanitätswache gebracht. Als er wieder zu ſich kam, wurde er grob, ſo daß er von Gendarmen ins Spital, und als ſich dort gar Tobſuchtsanfälle einſtellten, ins Kran— kenhaus Mainz transportiert werden mußte. Altenſchlief, 20. Juli. Ein Motorradfah⸗ rer aus Sprendlingen, dem am Ausgang des Dorfes ein Hund in das Rad lief, ſtürzte ſo unglücklich, daß er mit einer ſchweren Ge⸗ hirnerſchütterung ſtein gebracht werden mußte. Lauterbach, 20. Juli. Als der Förſter Neeb in Eiſenach. von einer Fahrt durchs Revier heimkehrend, mit dem ſtraße kreuzte, wurde er überfahren und getötet * Ludwigshafen, 20. Juli.(Paddler er⸗ trunken.) Ein mit zwer Paddlern beſetztes Boot aus Frieſenheim geriet beim Bellenkrab⸗ ben auf der Mannheimer Seite in die Wel⸗ len eines Dampfers und kenterte. Einer der Inſaſſen konnte ſich durch Schwimmen in Sicherheit bringen, während der zweite In⸗ ſaſſe, ein 20jähriger junger Mann, lautlos in den Wellen verſank und nicht mehr gerettet werden konnte. ö Bad Dürkheim, 20. Juli.(Neue In⸗ ſchrift am Brunildesſtuhl gefun⸗ den.) Am Brunildesſtuhl wurde eine römiſche Inſchrift freigelegt, und zwar an der tiefſten Stelle des Weſtfelſens. Wie bei der erſtgefun⸗ denen ſcheint es ſich um Namen zu handeln, die die unter römiſcher Anleitung mit dem Herausbrechen von Steinen beſchäftigten Ger⸗ malen eingehauen haben, und zwar meiſtens dort, wo ſie ſich durch Runen oder ſonſtige Zeichen angezogen fühlen. Die Römer haben durch ihre Stein rucharbeit an der ger⸗ maniſchen Kuültſtätte erhebli erſtörun verurſacht. f e Rad die Haupt⸗ von einem Kraftwagen in das Krankenhaus Herb— An die Vetriebsſührer 190 der badischen Wirtſchaft Am 21. und 22. Juli d. J. findet die 2000-KAm.⸗Fahrt durch Deutſchland 1934„Der Tag der Deutſchen Kraftfahrt“ ſtatt. Mit der Sicherung der durch ganz Deutſchland führen⸗ den Strecke iſt die Su und das NS. beauftragt. Der Chef des Kraftfahrweſens der SA nennt dieſen Tag den Prüfſtein der Maſſenleiſtung für Fahrer und Abſperrende und weiſt darauf hin, daß von der Diſziplin der Absperrung das Leben der Millionen deutſcher Voltsgenoſſen abhängt, die in al⸗ len Gauen die Strecke umſäumen. Da der größte Teil der für die Abſperrung benötig⸗ ten SA⸗ und NSgg.⸗Männer erfreulicher⸗ weiſe inzwiſchen in den Wirtſchaftsbetrieb ein⸗ geſchaltet iſt, richten die Unterzeichneten im Hinblick auf die allgemeine Bedeutung der 2000⸗Km.⸗Fahrt an die Betriebsführer der badiſchen Wirtſchaft die Bitte, die zur Ab⸗ perrung benötigten Mannſchaften für die Zeit der Abſperrung am Samstag, den 21. und Sonntag, den 22. Juli d. J. zur Verfügung zu ſtellen und ihnen für die Zeit dieſer In⸗ anſpruchnahme zur Vermeidung eines Einkom⸗ mensausfalls den Lohn weiterzubezahlen. Der badiſche Finanz, und Wirtſchafts⸗ miniſter, gez.: Köhler; Der Präſident der Badiſchen Induſtrie- und Handelskam⸗ mer, gez.: Dr. Kentrup; Der Grup⸗ penſtaffelführer der SA-Gruppe Südweſt, gez.: Sommer. Letzte Nachrichten Zeitungsverbot im Saargebiet Saarbrücken, 21. Juli. Durch Verfügung der Regierungskommiſſion ſind 20 ſaarlän⸗ ſa diſche Tageszeitungen auf drei Tage verbo⸗ ten worden, unter dieſen die drei Saarbrük— ker Blätter. Begründet wird das Verbot damit, daß die Zeitungen einen Arkikei enthielten, der die Durchführung von Maß- nahmen der Regierungskommiſſion durch ſolche Polizeibeamte, die von einem Teil der Preſſe aus politiſchen Gründen bekämpft wird, als eine Herausforderung der Bevölke— rung hingeſtellt wird. Dieſe Ausführungen ſind geeignet die Staatsautorität zu unker⸗ graben und könnten als eine Aufforderung zum Ungehorſam angeſehen werden. Flugzeugunfall des Sportfliegers Udet. Berlin, 21. Juli. Auf dem Berliner Flug⸗ hafen Tempelhof war Udet mit ſeinem aus Amerika mitgebrachten Sportkunſtflugzeug aufgeſtiegen und führte Kunſtflüge durch. In etwa 1000 Meter Höhe geriet das Flugzeug bei einer neuen Kunſtflugfigur ins Trudeln. Udet ſprang aus etwa 800 Meter Höhe mit dem Fallſchirm ab und gelangte unverſehrt Zur Erde. Sein Flugzeug ſchlug inmitten des org blates auf und wurde vollſtändig zer— ſtört. Landeskirche— Neichslirche Die Aufbauarbeit der deutſchen evangeliſchen Kirche. Berlin, 21. Juli. In Verlin tagte unter dem Vorſitz des Reichswalters der deutſchen evangeliſchen Kirche, Miniſterialdirektor Jäger, der in Erfurt gebildete Unterausſchuß des Verfaſ⸗ ſungsausſchuſſes, dem die Bearbeitung des Verhältniſſes der Landeskirchen zur Reichskirche obliegt. Außer den grund⸗ ſätzlichen Fragen der Bekenntnishaltung der deutſchen evangeliſchen Kirche wurde über die Geſetzgebungsgewalt, die Verwaltungs— befugniſſe, ferner über die Aufgaben der Landesbiſchöfe und der verfaſſungsmäßigen Organe der Landeskirchen(Landesbiſchof, kirchliche Verwaltungsſpitze, Synode) bera— ten. Die Ergebniſſe werden in der Form von Leitſätzen zuſammengefaßt und dem Ende nächſter Woche in Erfurt erneut zu⸗ ſammentretenden Geſamtausſchuß vorgelegt werden. Am Freitag tagte in Erfurt der Unterausſchuß, der die Kirchengemeinde und ihre Gliederung behandelte. Tolle Inſtände Rieſengehälter bei der bankerotten amerika— niſchen Filminduſtrie. Neuyork, 21. Juli. Die Blätter heben aus dem Bericht über die Lage der amerikaniſchen Filmin du— ſtriſe hervor, daß, obwohl die Filminduſtrie als Ganzes mit einem Verbuſt von 28 Millionen Dollar im Jahre 1933 abgeſchloſ— ſen habe, immer noch 110 in dieſer Indu⸗ ſtrie beſchäftigte Perſonen höhere Gehälter bezogen, als das Gehalt des Präſidenten der Vereinigten Staaten, nämlich 75 000 Dollar. Drei weitere Perſonen hatten das gleiche Gehalt wie Präſident Rooſevelt. Von den fünf größten Filmkonzernen, die dieſe Rieſengehälter zahlten, war eine ban⸗ kerokt, die zweite ſtand unter Geſchäftsauf⸗ ſicht, die dritte mußte ſich reoganſſieren, um einer Berſchuldung von 42 Millionen Dollar zu begegnen, die vierte hatte im Jahre 1932 einen Verluſt von 16 Millionen Dollar und die 15 Geſellſchaft ſchließlich verzeichnete gleichfalls einen gewaltigen Gewinnrück⸗ gang.