10 900 Hirsche geſchlach Auf Anordnung der Regierung ſind in die⸗ em Sommer in Neuſeeland etwa 10 000 Hir⸗ ſche in großen Maſſenſagden aufgetrieben und geſchlachtet worden. Vor rund ſechzig Jahren gab es in Neuſeeland überhaupt keine Hirſche. Erſt um jene Zeit wurden etwa 15 dieſer Tier: aus England nach Neuſeeland importiert. Die Mehrzahl davon verendete, weil ſie das Klima nicht vertragen konnte. Die Ueberlebenden aber, die ſich akklimatiſiert hatten, entwickelten eine erſtaunliche Fruchtbarkeit. In dieſem Jahre ſchätzt man die Zahl der in Neuſeeland vorhandenen Rotwildſtücke auf einige Hundert⸗ tauſend. f Dieſes ungeheure Ausmaß hat ſich für die Landeskultur als eine Gefahr erwieſen. Jah⸗ lenmäßig ſtarke Herden der Tiere fallen über die Aecker her und zerſtören auch die Wälder. Die Regierung hat ſich daher veranlaßt ge⸗ ſehen, gewaltſame Maßnahmen zur Ausrot⸗ tung dieſes Ueberreichtums anzuordnen. Die Bevölkerung iſt erſucht worden, die Tiere zu ſchießen, wo immer ſie ſich zeigen und unter i 24. Juli 1934 Außerachtlaſſung aller ſonſt etwa gebotenen Nr. 169 Dienstag, den 1 f oder jagdlichen Einſchränkungen. Ganze Armeen 1 5 dias Ergebnts der groß geſtellt worden, um einen förmlichen Krieg gegen die Rotwildplage durchzuführen. 6 8 e 0 2000 Kilometer durch Deutschlands Gaue— Fervorragende Ergebniſſe motorſportlichen Präſung— Die Preisträger Die goldene Zubelſeier unſeres H. H. Geiſtlichen Rates Wolf Unſer Viernheim ſtand am Samstag und Die Ortsgruppe der Kinder⸗ Sonntag ganz im Zeichen der Feier unſeres reichen tagte im Saftladen. Mietwohnungen, Jubelpfarrers. Die gewaltige Anteilnahme an] Mietunterſtützung, Kinderverſchickung boten reichen den Feierlichkeiten mögen dem Hochw. Jubilar J Stoff. Es konnte feſtgeſtellt werden, daß die Für⸗ Beweis dafär geweſen ſein, welcher Liebe und ſorge der Reichsregierung für die Kinderreichen Verehrung er ſich im Kreiſe ſeiner Pfarrkinder] ſich auch auf die unteren Behörden ausgedehnt erfreut. In der letzten Woche wurde durch den hat. Einzelne Klagen wurden laut. Die Leitung Hochw. Pater Januarius in der Kirche Vor- verſprach bei den betreffenden Stellen vorſtellig mittags und abends Predigten gehalten, die von zu werden. Abhilfe wird ſicher geſchaffen. Die den Gläubigen ſehr zahlreich beſucht wurden.] Siedlungsfrage nahm einen breiten Raum ein. Am Samstag Abend fand um 9 Uhr die Schluß Durch die Feldbereinigung wird der Gemeinde predigt ſtatt, der ſich eine Lichterprozeſſtion der][ Gelände anfallen, ſodaß im gegebenen Zeitpunkt Männer und Jungmänner anſchloß. Das Gottes- die Gemeinde in der Lage ſein wird, Baugelände haus war überfüllt, um den hochw. Herrn Pater] unentgeltlich in Erbpacht zu geben. Inzwiſchen zu hören, der in trefflichen Worten über die Liebe wird die Siedlungsfrage aber weiter getrieben und den Haß, der Jeſus Chriſtus entgegen-] werden. Zum Schluſſe konnte noch die Mitteilung gebracht wird, predigte. Nach der Predigt for- folgen, daß die Ortsgruppe 129 Mitglieder mit mierte ſich die Lichterprozeſſtion, die ihren Weg 721 Kinder zählt. Nach 6 Uhr wurde die Ver⸗ durch die Bürſtädter⸗ Luiſen⸗ Saar⸗ und Schul⸗ſammlung mit einem Sieg Heil auf den Führer ſtraße zurück nahm. Etwa 2000 Männer und geſchloſſen. Jungmänner nahmen hieran teil. Das Hoch⸗ 2 Viernheimer Motorradfahrer würdigſte Gut wurde von Hochw. Herrn Kaplan bei der 2000 Kim.⸗Fahrt. Die Herren Klippe getragen. Auch der Hochw. Herr Jubi⸗ Lehrer Joſt und Valt. Konrad von hier lar beteiligte ſich an der Prozeſſion. Die An⸗ beteiligten ſich mit ihren Motorrädern an der wohner der Straßen hatten ihre Häuſer präch⸗ 2000 Klin.⸗Dauerprüfungsfahrt durch Deutſch⸗ tig geſchmückt, ſodaß die Prozeſſion einen ſehr[land. feierlichen und erhebenden Eindruck machte. Un- Der König von Siam fuhr ſere 12 Apoſtelkirche wurde durch 3 Scheinwer- durch Viernheim. Das ſiameſiſche Königs- 1 f 0 0 0 U (Parteiamtliche Veröffentlichungen der Ortsgruppe Viernheim der N. S. D. A. P., NS⸗Formationen und der NS. Gliederungen) J. Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 NSDalP⸗Ortsgruppenleitung 0 Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr NSDaAP⸗Kaſſenverwaltung f Jeden Donnerstag 20—22 Uhr Amt für Beamte und RDB: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr NSKOV(kriegsopfer⸗Verſorgung) 4 Jeden Dienstag und Donnerstag 19—21 Uhr elner Ane Viernheimer Zeitung Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 740 deb frei 15 Haus gebracht.— Gratis-Beilagen: wöchentlich den„Illuſtrierten Sonntag“, halbmongtlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Aelteſte Tageszeitung am Platze— Erfolgreiches Inſertionsorgan Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 rankfurt am Main, Verantwortlich für den Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim. Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg. i i ürger⸗Ztg.— Vi Volksblatt (Viernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten)(Viernheimer Bürger⸗Ztg Viernh Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig, bei Wieberholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes zlatzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme 95 left ig ce Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim Achtung! Mitglieder der N DA p.! Am Dienstag, den 24. Juli abends Punkt 9 Uhr findet im kleinen Saal des Freiſchütz eine Mitgliederverſammlung ſtatt. Alle Mitglieder der NS DA haben zu er- ſcheinen. Zutritt nur für Mitglie⸗ der. Wer unentſchuldigt fehlt, wird gemäß § 44 der Satzung ausgeſchloſſen. Ich erwarte alſo reſtloſes Erſcheinen. Heil Hitler! Franzke Ortsgruppenleiter AS 80. und Dag. Am 11. und 12. 8. 1934, Landestreffen der NS. u. DAF. in Frankfurt a. M. Teilnehmer mel— den ſich bis ſpäteſtens Mittwoch, den 25. ds. Mts. Auskunft über Fahrtkoſten etc. erteilt 51. Jahrgang der Zwischen heut und Morgen! Ein Tonfilm von Welterfolg Rußlands Außenpolitik eine un⸗ geheure Entſpannung. Es iſt für Rußland ſchließlich verwirklicht wird, bedeutet für nicht ſo wichtig, ob es gelingen wird, rah die NSBO. Die Rheinfahrt nach St. Goar fällt aus, wegen dem obigen Lan- destreffen. Die Fahrt findet beſtimmt Anfang September ſtatt. NSU. gez. Mögelin. N. 5. 3. O. Der nächſte Urlauberzug der N. S.“ Gem. Kraft durch Freude fährt am 28. 7. 34 in den Schwarzwald. Die Fahrt dauert bis einſchl. 5. Auguſt 1934. Auskunft er- teilt die N. S. B. O. Mlitgliedſchaft in der ug und im Opferring der Agdap. Ich weiſe hiermit ausdrücklich daraufhin, daß die Mit⸗ gliedſchaft in der NS und im Opferring weiterbeſteht und mit dem Verbot der Sammel- tätigkeit nichts zu tun hat. Die Beiträge ſind alſo weiterzuzahlen. Achtung! Reichsparteitag in Nürn⸗ berg! Von allen Teilnehmern am Reichs- parteitag in Nürnberg iſt bis ſpäteſtens 28. Juli 1934, für das Abzeichen und die Eintrittskarte zum Volksfeſt der Betrag von RM. 1.50 an den Kaſſenwart abzuliefern. Wer dieſe Zahlung verſäumt, kann am Reichsparteitag nicht teilnehmen. Ueber die Abführung der Fahr- u. Verpflegungsgel— der erfolgt noch Anweiſung. Es ſei nochmals darauf hingewieſen, daß nur durchaus marſchſähige Politiſche Leiter der Partei gemeldet werden können. Ausrüſtung zum Reichsparteitag! Es iſt unbedingt erforderlich, daß die teilnehmen— den Pol. Leiter vorſchriftsmäßig ausgerüſtet ſind. Dazu wurde am Kreis eine Kleider— kaſſe gebildet. Sämtliche(auch die am Reichs- parteitag nicht teilnehmenden) Pol. Leiter melden dem Kaſſenwart umgehend, welchen Betrag ſie monatlich an ihrer Ausrüſtung abzahlen können. Erſtmalig mitt dem Inli— beitrag zu zahlen! Da der Kaſſenwart bis 23. Juli melden muß, erwalte ich, daß bis zu dieſem Tage die Meldungen erledigt ſind. Heil Hitler! Franzke Ortsgruppenleiter M. 3. Gemeinſchaft„Kraft durch Freunde“. Am Mittwoch, 1. Auguſt und Donnerstag, 2. Auguſt, abends pünktlich 9 Uhr, veranſtaltet die NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude; im Central FilmPalaſt die Aufführung, des in der ganzen Welt mit gro— ßem Erfolg gezeigten Tonfilmwerkes„Zwi- ſchen Heut und Morgen“, ſowie verſchiedener intereſſanter Beifilme. Der Un— koſtenbeitrag beträgt für Erwachſene 30 Pfg, für Erwerbsloſe 20 Pfg., Jugendliche unter 18 Jahren 10 Pfg. Für Erwachſene erſolgt Vorverkauf bei: Buchhandlung Hofmann-⸗Dreh⸗ ſcheibe, Cigarrenhaus Adler am Haltepunkt, Cigarrenhaus Wunder⸗Lorſcherſtr.(vom 25. Juli ab). Erwerbsloſe und Jugendliche nur an der Abendkaſſe des Central-Film⸗Pa⸗ laſtes. Die Mitglieder der N. S. B. O., Deutſchen Arbeitsfront, Gewerkſchaften und NS.⸗Hago können Karten auch in ihren Ge⸗ ſchäftsſtellen im Vorverkauf erhalten. Für die Mitglieder aller NS.⸗Gliederungen iſt es ſelbſtverſtändliche Pflicht, ſich dieſes Filmwerk anzuſehen, dazu iſt die ganze Bevölkerung ebenfalls herzlichſt eingeladen. Heil Hitler! N. S.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“, Ortsgruppe Viernheim Im Altrhein ertrunken. um Frei⸗ tag nachmittag iſt im Altrhein bei Mannheim der in Mannheim wohnende von Viernheim ge⸗ bürtige Georg Buſalt ertrunken. Die Leiche ſtrahlte. eindrucksvolle Feier. lichen Hochamt. Der Hochw. Herr Jubilar wurde in ehrenvoller Weiſe vom Pfarrhaus abgeholt und zum Gotteshaus, ſowie nach dem Amt wieder zurückgeleitet. So geſchah es auch am Nachmittag zur Veſper. Nach dem Hochamt war im Pfarr⸗ haus Gratulationscour, woran ſich der Vertreter der katholiſchen Organiſationen beteiligten. Mit rührender Liebe und treuer Anhänglichkeit wurden dem Jubilar die Glückwünſche übermittelt. So nahm die Jubiläumsfeier, vom gutem Wetter begünſtigt, in allen ihren Teilen einen ſchönen Verlauf. Vom Sonntag Der geſtrige Juli Sonntag brachte uns wieder ſehr heiße Temperatur. Am Vormittag hatten wir Sonnenſchein, während ſich der Himmel am Nachmittag bewölkte. Gegen Abend fiel ein leichter Regen.— Aus Anlaß des Jubiläums des Hochw. Herrn Geiſtlichen Rates Wolf trug unſer Ort Flaggenfchmuck. An den Jubiläums⸗ feierlichkeiten nahm die geſamte Bevölkerung regen Anteil.— In der Früh fand eine Uebung ſtatt, woran ſich auch das Muſikkorps beteiligte, Schlummer riſſen. durch Deutſchland fand auch hier reges Intereſſe, zumal die Rennſtrecke die Bergſtraße entlangführte. ſtraße um die vorüberraſenden Autos und Motor⸗ räder zu beſtaunen.— In verſchiedenen Lokalen wurde von tanzfroher Ingend das Tanzbein ge- ſchwungen. In den ſonſtigen Gaſtſtätten herrſchte der übliche Sonntagsbetrieb.— Die vorletzte Aufführung des Hoferſpiels geſtern Nachmittag war wiederum ſehr gut beſucht. Am nächſten Sonntag findet die letzte Aufführung ſtatt, die kein Viernheimer, der das Hoferſpiel noch nicht geſehen hat, verſämen darf. *. Schwerer Verkehrsunfall. Der 13.30 Uhr fahrplanmäßig verkehrende Zug der OE. nach Mannheim iſt am letzten Samstag nachmittag beim Ueberqueren der Mannheimer⸗ ſtraße, an den Doſen, mit einem Kohlenbeladenen Anhänger eines Bulldoggs zuſammengerannt, wobei der Führerſtand an dem Triebwagen eingedrückt wurde und der Wagenführer ſchwere Verletzungen erlitt. Der Triebwagen ſelbſt iſt entgleiſt. Glücklicherweiſe wurde von den Paſſan⸗ ten niemand verletzt. Der Anhänger wurde abge⸗ riſſen und einige Meter mitgeſchleift. Der ſchwer⸗ verletzte Wagenführer wurde ſoſort in das Mannheimer Krankenhaus gebracht. Die Schuld⸗ frage hat die eingeleitete Unterſuchung zu klären. Der Polizeibericht der letzten Woche meldet folgende Anzeigen: 2 wegen Milchſälſchung, 2 wegen Radfahren ohne Licht, 1 wegen Schwarz- arbeit, Frieſeurarbeiten ausgeführt ohne Berech⸗ tigung, 1 wegen Verſtoß gegen das Meldege⸗ ſetz und 1 wegen Vergehen gegen das Kraftfahr⸗ zeuggeſetz. Staatliches Turn⸗ u. Sportamt Heſſen. Sämtliche Turn⸗ und Sportvereine in Heſſen haben bis ſpäteſtens 1. Auguſt 1934 dem ſtaatlichen Turn⸗ und Sportamt(öeſſ. Staatsminiſterlum zu Darmſtadt) ihre genaue wurde bereits geländet. Anſchrift ſowie die Anſchrift ihres Vereinsleiters mitzuteilen. fer beleuchtet, ſodaß ſie in taghellem Lichte er- Das feierliche Te deum beendete die Der Feſitag wurde eingeleitet durch feier⸗ liches Choralblaſen der Vereinigten Feuerwehr kapelle, die das Te deum und Beethovens macht- volle Kompoſition„Die Himmel rühmen des ewigen Ehre“ zum Vortrag brachten. Die Gläu—⸗ bigen beteiligten ſich in überwältigender Anzahl an den Gottesdienſten, insbeſonders an dem feier⸗ der Freiw. Feuerwehr mit Pflichtmannſchaften die mit ihren Märſchen viele Schläfer aus dem — Die 2000 Km- Fahrt Viele Viernheimer waren geſtern an der Berg⸗ paar iſt am Samstag in verſchiedenen Autos, kommend, durch unſeren Ort gefahren. Nachmittag mit Gefolge ſcheinbar von Heidelberg Demnächst hier Im Central⸗Film⸗ Palast 1. 5 Nomen der Arbeil und des Gemeinnulzes 70% Kνοννẽ,ml. N. Der Roman der Familie Grovenstahl und des Werks der Grovenstahls ist das Hohelied der Arbeit. Glück— Liebe— Reichtum— Zufriedenheit ist das alles denn ohne Arbeit überhaupt möglich? Dieser spannende und erhebende Roman ist erfüllt von dem Grund- gedanken: Du lebsi nicht für dich. du lebst. um zu arbeiten— für dich und die anderen. Wo die Pflicht, die Lust zur Arbeit im Blut sitzt. da ist auch das Glück zu Hause. erz, Leber, Darm, Niere usw. atbeltet besser, wenn Sie mindestens 10 Pfd. ab lehmen. Schlank sein, heist gesun- ein. Schlank sein, heißt aach schöl fein. 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Die Unterſtützung kann insbeſondere Fürſorgeempfängern und ſon⸗ ſtigen Steuerpflichtigen gewährt werden, die mit den ihren Haushalt teilenden Familienangehörigen zuſammen nachweisbar ein wöchentliches Ein- kommen von nicht mehr als 9.80 RM.(Ehe⸗ paar) beziehen. Dieſer Betrag erhöht ſich um 2.— RM. für ein Kind. Mietwert der eigenen Wohnung und der Ertrag aus Grundſtücken ete. wird auf den obigen Satz entſpr. angerechnet. Die Anträge der bedürftigen Haus⸗ beſitzer werden im Sitzungsſaale des Rathauſes wie folgt entgegengenommen: 1. Dienstag, den 24. Juli 1934, vormittags von Buchſtabe AF 2. Mittwoch, den 25. Juli 1934, vormittags von Buchſtabe II- M 3. Donnerstag, den 26. Juli 1934, vormittags von Buchſtabe N 2 Es empfiehlt ſich, im Intereſſe einer ſchnelleren Geſchäftsabwicklung, daß die Antrag ſteller folgende Angaben auf einem Blatt Papier niederſchreiben und mitbringen: „Name, Geburtsdatum, Beruf, Arbeitsſtelle und Verdienſt ſämtlicher lediger Kinder.“ (Lohnbeſcheinigungen ſind unbedingt vorzulegen.) Ferner iſt noch mitzubringen:„Der Landes⸗ und Gemeindeſteuerzettel für 1934“ Arbeitsloſe müſſen außer den vorgenannten Unterlagen die Stempelkarten laufend vom 1. April 1934 vorlegen. Viernheim, den 19. Juli 1934. Bürgermeiſterei Viernheim Betr.: Bekanntmachung. Betr.: Das Faſelweſen in der Gemeinde Viern— heim. Wir haben einen ſehr ſchönen, für die Zucht zu ſchweren Bullen abzugeben. Angebote ſind, für das Kg. Lebendgewicht bis zum 28. Juli 1934 bei uns abzugeben. Viernheim, den 20. Juli 1934. Bürgermeiſterei Viernheim Bechtel Fchlstzimmer von 165. RM an Herrenzimmer von 100. 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Und, wenn der Nordoſtpakt in Nichts zer— flatterte, weil er nicht ein natürliches, ſon— dern künſtliches Gebilde iſt, wenn Rußland nur die Opferbereitſchaft und der Schutz Frankreichs bliebe, hätte es alles, was es in Europa braucht. Die klugen Japaner haben ſehr ſchnell erkannt, daß durch den geplanten Pakt auch für Aſien und damit vor allem für ſie eine neue Situation entſtände. Rußland iſt in Europa durch Frankreich mehr als hin⸗ reichend geſchützt, ſeine Kriegsausrüſtung erfuhr eine wertvolle Bereicherung, es kann ſich nunmehr ganz und gar der Dinge, die ſich in und um die Mandſchurei zuſammen⸗ brauen, widmen, ſeinen europäiſchen Teil 0 weit von Truppen entblößen, als dieſe nicht zum Schutze des bolſchewiſtiſchen Regimes benötigt werden. Ja, man hofft ſogar, daß Japan angeſichts dieſer Verſchlechterung ſei⸗ ner Lage, ſich von kriegeriſchen Plänen zu⸗ rückziehen werde. Hier irren ſich die Ruſſen und Franzoſen allerdings gründlichſt, denn für Japan handelt es ſich darum, ſein Volk vor Erſtickung und Verkümmerung zu be⸗ wahren, darum wird und muß es ſich den Le⸗ bensraum ſchaffen, den es benötigt, allen Widerſtänden zum Trotz. Moskau eine heitere Genugtuung. Die A u f⸗ nahme Rußlands in den Völ⸗ kerbund iſt nur noch eine Frage von ei⸗ nigen Wochen, dann wird Herr Litwinow mit feierlicher Miene ſeine Unterſchrift auf )okument ſetzen, das ſich mit den Rechten ind Pflichten der Völkerbundsmitglieder be— ſchäftigt. Auch in den Völkerbunds⸗ rat wird es aufgenommen werde wund dort für Frankreich ein wertvoller Sekundant ſein. Aber, iſt es nicht derſelbe Herr Litwi⸗ now— der ruſſiſche Außenkommiſſar 5 vor gar nicht langer Zeit geweſen, der nicht genug Worte des Spottes und des Hohnes für den Völkerbund fand, hat nicht die ge— ſamte ſowjetruſſiſche Preſſe ſich Jahr und Tag über die Tagungen in Genf luſtig ge⸗ macht? Bedeutet es nicht einen Sieg der ſog., kapitaliſtiſchen Länder auf der ganzen Linie, wenn Rußland ſeine bolſchewiſtiſche Bluſe ablegend, in Frack und Zylinder ge⸗ ſittet und würdig in Genf erſcheint und ſich ehrlich bemüht, an den Segnungen für die Menſchheit mitzuarbeiten? So malt man es ſich wenigſtens in Paris aus. Anderswo fragt man ſich beſorgt, ob das ruſſiſche Volk ſatſächlich einen Wandel mit ſich vornehmen ließe und die Götter verleugnen werde, die es bisher angebetet hätte. 1 Solche Hoffnungen ſind überaus töricht. Die Ruſſen denken nicht im Traum daran, auch nur ein Jota ihres Programmes auf, zugeben, wenn ſie auch in Genf ſich zunächſt von der angenehmen Seite zeigen werden. Für ſie bedeutet die Aufnahme in den Völ⸗ kerbund ein gewaltiger Preſtigegewinn, den ſie gewiß auch wirtſchaftlich nach allen Re⸗ geln der Kunſt ausbeuten werden. Darüber hinaus iſt ihnen der Palaſt in Genf die ge⸗ eignete Brücke, den Volſchewismus in die Staaten einzuführen, die ihm bisher ver⸗ ſchloſſen waren. Der treffendſte Beweis für dieſe Behauptung iſt Frankreich, wo der Kommunismus in der Induſtrie, in der Landwirtſchaft und im Heer und in den Kolonien immer weiter um ſich greift. Bei ſeiner Aufnahme in Genf wird Ruß⸗ land ohne Zaudern jeden Eid leiſten, der von ihm abverlangt wird, ſich feierlichſt ver⸗ pflichten, keinen kommuniſtiſchen Export zu treiben, aber das gilt nur für die ruſſiſche Regierung, nicht für die Dritte Internatio⸗ nale, die„zufällig“ auch in Moskau ihre Re⸗ denz hat. Die Ruſſen werden auch im Völ⸗ re ar bald ihre Minen legen und ſich leiner Inſtllutionen zum Nachſehen der ande⸗ Berlin, 24. Juli. Die gewaltige Motorſportprüfung, die 2000⸗Kilometer⸗Fahrt, hat nach dem jetzt vor— liegenden Geſamtergebnis einen ganz außergewöhnlichen Erfolg erbracht. Von den 1649 geſtarteten Wagen; und Motorrädern ſind nicht weniger als 1025 am Ziel eingetrofefn.. Rund die Hälfte der Fahrzeuge, nämlich 831 hat die geſtellte Aufgabe erfüllt und die Goldmedaille erhalten. 84 Teilnehmer, die eine halbſtündige Zugabe in Anſpruch neh. men mußzken, erhielten die ſilberne und 55 Teilnehmer, die eine Skunde nach der vor— geſchriebenen Sollzeit einktre. an, die bronzene Medaille, ſodaß insgeſamt 970 Teilnehmer Preisträger wurden. Das iſt in Anbetracht der neuartigen un⸗ gewöhnlich ſchwierigen Prüfung und der al⸗ lerſchwerſten Anforderungen, die an Fahrer und Maſchine geſtellt wurden, ein her v or⸗ ragendes Ergebnis. Von einem be⸗ dauerlichen Mißgeſchick wurde General Da— luege betroffen, der bis 150 Kilometer vor dem Ziel in ausgezeichneter Poſition lag, aber dann wegen Motorſchadens aufgeben mußte. 5 2 f ren bedienen. Spät oder zu ſpät werden die im Völkerbund vereinigten Völker erkennen, 7— 5 0 5 1 5— Aber noch über ein zweites zeigt man in welch ſchlechten Dienſt Frankreich der Welt mit der Einführung der Sowjets in den Bund geleiſtet hat. Rußland aber feiert Neue Fyprengſtoffanſchläge in Oſterrei Wien, 24. Juli. Trotz der Verhängung der Todesſtra— fe hat die Attentatswelle in Oe⸗ ſterreich keinerlei Minderung erfahren, ö Standgericht in Wien am Samstag von was in maßgebenden Kreiſen ſtarke Beſtür⸗ zung hervorgerufen haben ſoll. Bei ſchärf—⸗ ſter Anwendung der von der Regierung be⸗ ſchloſſenen Geſetze müſſen in dieſer Woche zahlreiche Hinrichtungen ſtattfinden. Eine gewiſſe Einſchränkung der Standgerichtsprozeſſe iſt allerdings dadurch gegeben, daß die Staatsanwaltſchaft in eini⸗ gen Fällen bereits Ueberweiſung an das or— dentliche Gericht beſchloſſen hat, ſo in der 5 Die Neichswehr bei der 2000⸗Km⸗Fahrt An der 2000⸗-Kilometer-Fahrt durch d Deutſchland haben 30 Angehörige der 8 ö ſportliche macht teilgenommen. Auch dieſer ſport a Wettkampf hat, wie ſeinerzeit die Kraftfahr⸗ geländefahrt im Harz, bewieſen, daß die Wehrmacht in ihren motorſportlichen Lei⸗ ſtungen mit an erſter Stelle ſteht. Die 30 Teilnehmer der Wehrmacht, die ohne jeden Ausfall das Ziel in der 2000-4 lometer-Fahrt erreichten, erwarben im ſchar⸗ fen Wettbewerb und unter ſchwerſten Bedin- gungen 26 goldene Medaillen und Mannſchaftspreiſe. Dank an Muſſolini Der Führer des deutſchen Kraftfahrſports. Obergruppenführer Hü hulein, an Muſſolini folgendes Telegramm gerich— tet:„Dankbar für die Entſendung der! in ſchaft Ihrer Leibgarde ſowie von Offizieren der italieniſchen Straßen-Miliz und von Fa— ſchiſten zur Teilnahme an den 2000 Kilo ne tern durch Deutſchland 1934 und in Be in derung der von ihnen bewieſenen und mit den erſten Preiſen ausgezeichneten ſpo chen Leiſtungen entbiete ich als Fül Freudenfeſte, denn nicht es bringt der neuen N 7 Ft anon or san. Trank Freundſchaft ſchwere Opfer, ſondern Frank— reich, das damit eine Verantwortung über— nimmt, die über die der Entente cordiale der Vorkriegszeit weit hinausgeht. 5 G 9e Angelegenheit des Anſchlages auf den He matſchutzmann Strehle, der im vorigen Jah— re den Reichswehrſoldaten Schuhmacher er: gleicher Zeit explodierte vor dem Gebäude der mordet hat. Bemerkenswert iſt, daß das einem Todesurkeil abgeſehen hat, obwohl die Möglichkeit dazu gegeben war. Immerhin bleiben aber noch zwei poli⸗ tiſche Mörder, fünf Sprengſtoffattentäter und ein Frauenmörder für die Behandlung vor dem Standgericht übrig. Der erſte dieſer Skandgerichksprozeſſe dürde der Prozeß gegen drei Sozialdemokralen ſein, die einen Sprengſloffanſchlag auf die GC Das Ende des Vanditen Dillinger erſchoſſen Chicago, 24. Juli. Der berüchtigte Bandit Dillinger iſt n der Nacht zum Montag vor dem Biogea⸗ Kino im Nordviertel Chicagos von Poliziſten erſchoſſen worden.. Dillinger, der ſich gerade einen Verbrecher film ae feen hatte, ſah ſich beim Verlaſſen des Lichtſpieltheaters plötzlich den Revolvern von 15 Bundespoltziſten gegenüber, die ſofort auf ihn ſchoſſen und ihn mit ihren Kugeln buchſtäblich durchlöcherten. Eine in der Nähe befindliche Frau wurde durch einen Fehlſchuß ſchwer verletzt. Dillingers Leiche muß durch die Menge der auf ihn ahgefeuerten Geſchoſſe ſtark entſtellt ſein; denn die Polizei verwel⸗ gerte auch Preſſevertretern jeden Blick auf den toten Verbrecher. Die Bundespolizei hatte auf die Mitteilung hin, daß Dillinger in das Lichtſpieltheater gegangen ſer, alle Aus- gänge des Theaters mit Kriminalbeamten 70 ſetzt. In der Nachbarſchaft des Theaters wurde dieſes Treiben verdächtig gefunden und man verſtändigte die Stadtpolizei davon, daß offen⸗ 1 bar ein Ueberfall auf das Theater geplaut ſei. Das Mißverſtändnis wurde ſed balo aufgeklärt. Widerliche Szenen An der Stelle, wo der Bandit John Dil linger erſchoſſen worden iſt, ſammelten ſich in nerhalb von wenigen Minuten Tauſende von Neugierigen an. Da der tote Verbrecher ſehr ſchnell abtransportiert worden war und nie⸗ mand an die Leiche herangelaſſen wurde, tauch— ten die Vorderſten der Menſchenmenge ihre! Zeitungen in die Blutlache; andere wiſchten das Blut mit ihren Taſchentüchern auf. 5 Aehnliche widerliche Szenen wiederholten ſich in der Leichenhalle, wo Andenkenjüger und Neugierige mit der Polize“ um ihre Zulaſ⸗ ſung regelrechte Kämpfe ausführten. Die Po⸗ lizei geſtattete jedoch Niemanden den Eintritt. Das Juſtizamt in Waſhington drückte ſeine Genugtuung über das raſche und entſchloſſene Handeln feiner Beamten aus. Die Erſchießung des Verbrechers bildet die Senſation des ganzen Landes, fünf ö 1 74 auch deutſche der Kavallerieſchule i Barnekow und den Pferden, ten ſie vor 5 Itland men und man verzeichnet ſchwere furt vor dem Pi Kraftfahrſports Eurer Exzellenz benſten Grüße.“ Ein Anfall Brandenburg, 24. Juli. der 2000-Kilometer-Fahrt ereignete ſich bei Brandenburg ein tödlicher Un— deutſchen Bei fall. Bei Päweſin(Krets Weſthavelland) ſtürzte der Fahrer Brun swig aus Ham⸗ burg, der als Einzelfahrer ein DW-Motor— J Er wurde in das B rad fuhr, ſchwer. Bran eingeliefert denburger Marienkrankenhaus wo er am Montag verſtarb. ... Deutſche Neiterofſtziere in Irland Berlin, 24. Juli. An dem Internationa le n R 2 t. turnier in Dubli n, das in der Zeit vom 3. bis 6. Auguſt ſtattfindet, werden Reiteroffiziere teilnehmen. Von i Hannover werden Rittmeiſter von Schlickum mit e“,„Senator“, a; en: „Nikoline“ die 7. Juli tre- Rittmeiſter von „Gre deutſ an. ind einen Oeidenſchaft ſiehk Spannung und ſo⸗ 0 nis entgegen, da t, ſich bei Hinrich funge Freunde der Hingerichteten zu Rache igen hinreißen laſſen könnten. Die 2 itatswelle iſt am Sonntag und neuerlich einige Sprengſtoffanſchläge. Am Sonntagabend exp! te in Klagen— e ize de eine Amonit— berurſachte. Zu patrone, die Kärntener Landesregierung ein ö Sprengkörper, der einen Mauerpfeiler be— ſchädigte und eine große Anzahl von Fenſter— ſcheiben zertrümm Am Montag explo⸗ dierte vor dem Gebäude des Landesgerichtes in Klagenfurt ein Sprengkörper, der ebenfalls größeren Sachſchaden verurſachte. Zu gleicher Zeit wurde in den Garten eines Pfarrhofes in Klagenfurt eine Bombe ge— worfen, die nicht explodierte. denn es gab während der letzten Monate kaum einen Staat, wo dieſer rückſichtsloſeſte aller amerikaniſchen Banditen nicht angeblich geſehen worden war. Unter Tauſenden von falſchen Fährten hatte die Bundespolizei jedoch kürzlich eine richtige gefunden und die Kri⸗ nalbeamten waren bereits in der Nacht zum tag darüber unterrichtet, daß Dillinger Verhrecherſilm anſehen wolle. bereits den betreffende So ſtand dieſer unter ſchärfſter Kontrolle als er ſeine Eintrittskarte kaufte. austreten aus dem Theater hat Dillinger nach den Angaben einiger Augenzeugen Ver⸗ dacht geſchöpft und eine Bewegung nach ſei⸗ nem Revolver gemacht. Bevor er jedoch dieſen ehen vermochte, war er bereits durch die Beim Her⸗ Dil zu Schüſſe der Kriminalbeamten niedergeſtreckt. Seine raſche Erſchießung war die Folge eines Kongreßaktes des letzten Winters, der den Kriminalbeamten das Recht gab, Schußwaf⸗ fen zu tragen. Dillinger hatte verſucht, ſein Ausſehen möglichſt zu verändern, ſo hatte er ſich die Haare färben laſſen und ſeine Ge⸗ lichtsnarben und seine Naſe operativ ver⸗ ändern laſſen. Auch die Hautlinien an den Fingerſpitzen hatte er ſich durch Säuren ent⸗ fernen laſſen. e Um den Oſtpakt Erklärung Sowjet⸗Rußlands. Berlin, 24. Juli. Der bisherige Botſchafter Sowjet⸗Rußlands, Chintſchuk, hat vor ſeiner Abreiſe im Auswärtigen Amt die Erklärung abgegeben, daß die Regierung der UdSSR. mit der Aus⸗ dehnung der Locarno-Garantie der Sowjet⸗ Umon auf Deutſchland und der Verbreiterung der franzöſiſchen Garantie aus dem Oſtpakt⸗ projekt auf Deutſchland, wie ſie von der eng⸗ iſchen Regierung vorgeſchlagen und von Frank⸗ teich angenommen worden ſind, einverſtanden el. Die Erklärung ſtimmt überein mit den Er— klärungen, die die Botſchafter der UdSSR. in Paris und London der franzöſiſchen bezw. engliſchen Regierung in dieſem Punkte gegeben haben.— Botſchafter Leo Chintſchuk, der von ſeinem Poſten abberufen wurde, hat in Begleitung ſeiner Gattin Berlin vom Bahn⸗ hof Friedrichſtraße aus in Richtung Moskau berlaſſen. Sowjet⸗Rußland und Völlerbund Genf, 24. Juli. Aktion ſchweizeriſcher nationaler und patriotiſcher Kreiſe gegen den Eintritt Sowjet⸗ Rußlands in den Völkerbund hat infolge der Gerüchte, daß die Eintrittserklärung ſchon An— fang Auguſt erfolgen ſoll, einen neuen Auf— ſchwung erfahren. Da dieſer Eintritt höchſtwahrſcheinlich eine Volkstnitiatwe zum Austritt der Schweiz aus dem Völkerbund hervorrufen würde, hat der chwezzeriſche Vaterländiſche Verband nunmehr beſchloſſen, einen Aktionsausſchuß gegen die Aufnahme Rußlands in den Völkerbund zu bilden. In der Begründung wird die Be⸗ ürchtung ausgeſprochen, daß eine Aufnahme Sowjet⸗Rußlands in den Völkerbund in abſeh⸗ bucrrec Jeii auch eine Anerkennung Sowjet⸗ rußlands durch die Schweiz im Gefolge haben würde. Vom Bundesrat müſſe daher eine ab: wartende Haltung erwartet werden, da ſtän⸗ dige Sowjetvertreter in der Schweiz uner. wünſcht ſeien. Auth Amerika rüſtet auf Kriegsmarine und Luftflotte werden verſtärkt. Neuyork, 24. Juli. Präſident Rooſevelt verſprach in einer KN Die bor der Mannſchaft des Kreuzers„Houſton“ gehaltenen Rede, daß die amerikaniſche Kriegsflotte im Laufe der nächſten drei oder vier Jahre bis zu der vertraglich zugelaſſenen Höchſtgrenze ausgebaut wird. Der Präſi— dent erklärte, das Parlament und das Land ſtänden hinter dem Flottenbauprogramm und erwarteten von den Seeſtreitkräften die allergrößte Leiſtungsfähigkeit. Der Kreuzer „Houſton“, auf dem der Präſident gegenwär, tig eine Ferienreiſe unternimmt, iſt jetzt auf dem Wege nach Honolulu, wo er am Don— nerstag erwartet wird. Der Luftfahrkſonderausſchuß beim ame. rikaniſchen Kriegsminiſterium, der unker den Borſitz des früheren Kriegsminiſters Newtor Baker ſteht, veröffentlicht nach monatelanger Studien einen Bericht, in dem feſtgeſtell wird, daß das amerikaniſche Heer eine Luft, flolte von einer Mindeſtfriedensſtärke vor 2320 Flugzeugen brauchk. In dem Berich wird ferner die Beibehaltung eines getrenn. ten Heeres- und Marineflugweſens, die Ue berwachung des Ausbaues des Flugweſen— durch den Kongreß ſowie die finanzielle Un kerſtützung der privaten amerikaniſchen Flug zeuginduſtrie durch Regierungsaufträg, empfohlen. Weiter ſei eine engere Zuſammenarbei— zwiſchen dem Heeresflugweſen und Zivilflug— weſen und der Ausbau des Streckennetzes ſowie der geſamten Bodenanlagen, wie Flug— häfen, Orientierungszeichen und Streckenbe— feuerung bei der zivilen Luftfahrt notwendig Die Kriſe in Frankreich Die Sozialiſten für Rücktritt des Kabinetts. Paris, 24. Juli. Leon Blum, der Führer der franzöſiſchen Sozialiſten, hielt nach Enthüllung einer Büſte von Jean Jaures eine Rede, in der er auf die Unſtimmigkeiten im Kabinett Doumergue zu ſprechen kam. Blum verlangt den Rücktritt des Kabi⸗- netts und Neuwahlen aufgrund eines neuen Wahlrechtes. Sollte aber ein faſchiſtiſches Regime mit Tardieu an der Spitze ans Ru- der kommen, ſo würde ſich der Pakt der bei- den großen Parteien des Volkes(das Bünd⸗ nis zwiſchen den franzöſiſchen Marxiſten und Kommuniſlen) als werkvoll erweiſen. Der Kampf gegen das faſchiſtiſche Regime würde in Frankreich erfolgreich ſein, weil die Volks⸗ maſſen an den Freiheiten feſthielten, die ſie in geſchichtlichen Kämpfen errungen hälten. Der Faſchismus ſei aus der Kriſe des Ka⸗ pitalismus hervorgegangen. Tatſächlich müſ⸗ ſe aber der Sozialismus an die Stelle des ſterbenden Kapitalismus treten. Kommuniſtiſche Saboteure der Luftſchutzmanödver Durch Maueranſchlag fordert die Kommu⸗ niſtiſche Partei in Lyon ihre Anhänger auf, bei den Luftſchutzmanövern, die vom 25. his 27 Juli in der Gegend von Lnon ſtatt⸗ finden, die Abwehrmaßnahmen zu ſavo⸗ tieren. Die Arbeiter ſollen dem Befehl, die Lichter zu löſchen, nicht nur nicht nach⸗ kommen, ſondern ſie ſollen in der Nacht, wenn der„Dunkelalarm“ angeordnet wird, überall, wo ſie nur können, Beleuchtungs⸗ körper anzünden. Die Bayreuther FJeſtſpiele Beginn in Anweſenheit des Führers.— Der neue„Parſival“. Bayreuth, 24. Juli. Die Bayreuther Feſtſpiele wurden mit einer Aufführung des„Parſival“, der völlig neu geſtaltet war, eröffnet. Der Zu⸗ ſtrom von Fremden war ſehr groß. Die Auffahrt der Juhörer zum Feſtſpielhaus hat⸗ te eine zahlreiche Menge angelockt, wohl 20 000 Menſchen hatten ſich angeſammelt. Aber das, was die Feſtſtimmung zur Hoch⸗ ſtimmung machte, war die Gewißheit, daß der Führer in Bayreuth weilt. So harrten Tauſende in freudiger Erwartung, bis Reichskanzler Adolf Hitler kam. Brauſend pflanzten ſich die Heilrufe fort. Als der Führer, der ſich in Begleitung ſeines Adjutanten Brückner befand, vor dem Haupt⸗ portal vorfuhr, kannte die Begeiſterung keine Grenzen. Immer wieder brauſten die Heil⸗ rufe über den Platz, bis das letzte Fanfaren— zeichen zum Beginn der Aufführung gegeben war. Reichsminiſter Dr. Goebbels und ſeine Gattin wurden von der Menge ebenfalls türmiſch begrüßt. Die Aufführung war glanzvoll. Frau Minifred Wagner muß das hohe Lob ausgeſprochen werden, daß ſie zuſammen mit ihren Mitarbeitern und hierbei wieder an erſter Stelle mit dem Berliner Generalinten⸗ danten Tietjen durch den Parſival dieſer Feſtſpielreihe bor aller Welt den Willen be— kundet hat, das Bayreuther Erbe in echter und unantaſtbarer Form zu wahren. Die von Profeſſor Alfred Roller entworfe— nen Bühnenbilder und Koſtüme unterſtrichen das Myſtiſche und Magiſche des Gralsmoti— ves. Unter Richard Strauß erklang auch diesmal wieder die Parſival-Muſik in ihrer ganzen Erhabenheit. Das Haus, das ausverkauft war, wie es übrigens die fol— genden acht Feſtſpielabende ſind, nahm die Wiedergabe in ehrfurchtsvollem Schweigen ohne jede Beifallsäußerung auf. Urteil im Hirtfiefer⸗Prozeßz Hirtſiefer freigeſprochen. Berlin, 24. Juli. Die Große Strafkammer des Berliner Landgerichts fällte am Montag im Hirtſiefer— Prozeß folgendes Urteil: Das Verfahren ge⸗ gen den angeklagten Geſchäftsführer Dr. Heinrich Gerlich und den früheren Miniſte⸗ rialdirektor Peters im Falle der Verleihung des Ehrendoktortitels an Miniſter a. D. Hirtſiefer wird aufgrund der politiſchen Am— neſtie eingeſtellt. Im übrigen werden ſämtliche Angeklagte, alſo Staatsminiſter a. D. Dr. Heinrich Hirtſiefer, Staatsſekre⸗ tär a. D. Prof. Dr. Adolf Scheidt, Mini⸗ ſterialdirektor im einſtweiligen Ruheſtand Alexander Schneider und der Verwal⸗ tungsdirektor a. D. Geheimrat Tillich freigeſprochen. Arteilsbegründung. In der Urteilsbegründung führte der Vor— ſitzende aus, der Prozeß habe großes In— tereſſe erregt, weil einige der Angeklagten ein öffentliches Leben in führender Rolle geſpielt hätten und wegen der gegen ſie er— hobenen Vorwürfe, unter denen der wich⸗ tigſte der iſt, daß öffentliche Gelder in un— verantwortlicher Weiſe vergeudet worden ſein ſollen. Das ſeinerzeit von der Staatsanwalt— ſchaft ſehr ſorgfältig geführte Ermittlungs- verfahren endete mit der Feſtſtellung, daß ein großer Teil der gegen die Angeklagten erhobenen Vorwürfe unbegründet oder zum mindeſten nicht zu erweiſen war. Inſoweit kam es zur Einſtellung, ohne daß eine Haupt⸗ verhandlung ſtattfand. Wegen eines anderen Falles erhob die Staatsanwaltſchaft Anklage, da hinreichender Verdacht gegen die Ange— klagten vorlag. Hier hatte das Gericht, ſo fuhr der Vorſitzende fort, nicht die Aufgabe, über das politiſche Wirken der Ange⸗ klagten zu urteilen, ſondern es hatte zu prü⸗ fen, ob ſie ſich in dem Teil der Anklage einer ſtrafbaren Handlung ſchuldig ge— macht haben oder nicht. Die Achtung vor dem Geſetz, die der Führer fordert, mußte für das Gericht oberſte Richtſchnur ſein. Für das Urteil iſt es ohne jede Bedeutung, daß das Verfahren ſich gegen einen früheren Miniſter und einen Teil ſeiner nächſten Mitarbeiter richtete, die nach dem Siege der national⸗ ſozialiſtiſchen Bewegung von ihren Poſten abtreten mußten. Mag ihre Perſönlichkeit auch ſtark umſtritten ſein, vor dem Geſetz wird der geſtürzte politiſche Gegner auf die⸗ ſelbe ſachliche Beurteilung rechnen können wie jeder andere Volksgenoſſe auch. Von der Himalaua⸗Expedition Berlin, 24. Juli. Vom Standlager der deutſchen Himalaja. Expedition iſt dem„Drahtloſen Dienſt“ ein kurzes Kabel zugegangen, in dem der Tod der beiden deulſchen Bergſteiger Welzenbach und Wieland mitgeteilt wird. Das Schickfal Merkls iſt ungewiß.— Wie weiker mitge⸗ keilt wird. ſtammt das abel vom 18. Juli, feindlichen ittwoch iſo vom vorigen Mittwoch 7 ic; daß ſich Merif ſeit dem 14. Juli mit einem kreuen Träger ohne Schlafſack in Parbat einer Eishöhle am Nanga in Lager VI befindet. Vom Lager IV wer⸗ den von den Kameraden verzweifelte Rel. kungsverſuche unternommen, die bisher oh⸗ ne Erfolg blieben. Ueber die Wetter- und Schneeverhältniſſe am Berg wird im Kabel nichts Näheres mitgeteilt. „Graf Zeppelin“ Friedrichshafen, 24 Juli. Vom Luftſchiff „Graf Zeppelin“, das auf ſeiner vierken diesjährigen Südamerikafahrt iſt, laufen Funkſprüche ein, die einen ausgezeichneten Fahrtverlauf melden. An Bord befinden ſich 23 Paſſagiere, 175 Kilogramm Poſt und 173 Kilogramm Fracht. Oberſteuermann Marx feiert auf dieſer Fahrt ſein 35jähriges F als Angeſtellter beim Luftſchiff⸗ au In kurzen Worten Der Hirtſiefer⸗Prozeß endete mit der Ein⸗ ſtellung des Verfahrens auf Grund der Am⸗ neſtie bzw. mit dem Freiſpruch der Ange⸗ lagten. Bei dem Einſturz einer mit Zuſchauern überladenen Tribüne auf einem Kinderfeſt in Paris wurden vier Kinder ſchwer und 12 leichter verletzt. Ueber ganz Frankreich ſind ſchwere Unwet⸗ ter niedergegangen, die ſehr großen Schaden anrichteten. Der berüchtigte amerikaniſche Bandit John Dillinger wurde in Chikago von Kriminal— polizeibeamten niedergeſchoſſen. In Weſtdeutſchland haben ſich Unwetter entladen, die ſtellenweiſe ſich verheerend auswirkten. Bei einem Autobusbrand in Neuyork ſind 16 Perſonen umgekommen. gtaat und Kirche Eine bedeutſame Anſprache des Reichs⸗ und Staatsminiſters Ruſt. Berlin, 24. Juli. Der preußiſche Kultusminiſter Ruſt empfing den neuernannten Biſchof von Hil— desheim, Dr. Machens, zur Vereidigung im preußiſchen Kultusminiſterium. Auf die von freundſchaftlichem Geiſt ge⸗ tragene Anſprache des Biſchofs antwortete Reichs- und Staatsminiſter Ru ſt. Er führte u. a. aus: Das Amt, das Sie übernehmen, iſt das eines Seelenhirten der Römiſch⸗Katholiſchen Kirche. Ihrer geiſtlichen Führung anver— traut ſind aber zugleich deutſche Menſchen und Bürger des nationalſozialiſtiſchen Staates. Das Gedeihen des deutſchen Vol— kes und die Macht des nationalſozialiſtiſchen Staates beruhen vor allem anderen auf dem Bewußtſein der Blutsverwandtſchaft und des ſchickſalsmäßigen Aufeinanderange— wieſenſeins aller Deutſchen ohne Unterſchied der Bekenntniſſe Der Wille des Führers dieſes Volkes und ſeiner Regierung iſt daher darauf gerichlket, in höchſtmöglichem Zuſammenleben und Su- ſammengehörigkeitsbewußtſein die Garantie gegen das kragiſche Auseinanderfallen der Nakion zu ſchaffen, von dem die deulſche Geſchichte nur leider zu oft zu berichten weiß. Die Aufgaben des nationalſozialiſtiſchen Staates ſind andere als dieſe der chriſtli⸗ chen Kirchen, ſtehen aber zu dieſen nicht im Gegenſatz. Ein Vernichtungs⸗ kampf beider für das Wohl derſelben Men⸗ ſchen in ihrer völkiſchen und kirchlichen Zu⸗ ſammengehörigkeit verantwortlichen Füh⸗ rungsmächte könnte nur dem Todfeinde einer chriſtlich-germaniſchen Sittlichkeft und e Kultur zum Siege verhel⸗ en. Es iſt nicht möglich. Meinungsverſchieden. heiten im einzelnen und Juſammenſtößze Einzelner zu verhindern. Es iſt aber nicht nur möglich, ſondern notwendig, duß die verantworklichen Leiter die menſchlichen Gemeinſchaften der Geführken nicht zum Kampfſchauplatz machen, ſondern als ver⸗ antworkliche Führer unter ſich zur Klärung und Enkſcheidung kommen. Sie, hochwürdigſter Herr Biſchof, ſind als Niederſachſe in Volk und Heimat perſönlich feſt verwurzelt und haben dem früh ſchon durch ihre ſchriftſtelleriſchen Arbeiten Aus⸗ druck verliehen. Sie nehmen den Stab des Biſchofs Bernward in die Hand und treten damit in eine große Tradition von Män⸗ nern, die Staat und Kirche in gleicher Weiſe zu dienen wußten. Die Staatsregie⸗ rung hat darum zu Ihnen das Vertrauen, daß Sie die Ihnen anvertrauten Diözeſanen auch als Deutſcher und Staatsbürger recht zu lenken wiſſen werden. „Heldenhochzeit“ Auslandslügen über die Glaubensbewegung. Berlin, 24. Juli. Die„Deutſche Glaubensbewegung“ teilt mit: Eine durch eine Reihe von ausländiſchen Blättern, u. a. den„Peſter Lloyd“, ſowie durch eine Anzahl von ausländiſchen Sen⸗ dern gegangene Preſſenotiz„Heldenhochzeit“ befaßt ſich unter böswilliger Verfälſchung einer im Organ der Deutſchen Glaubensbe⸗ Eben„Deutſcher Glaube“ veröffentlichten Eheweihe mit dem angeblich„vorgeſchriebe⸗ Hauer wi r wird dabei phantaſtiſche, angeblich e mierung— hirſchledernes a hohe Stiefel und ein alkgermaniſcher Helm, 1 von einem Eberkopf— angedichtet. Die böswillige Fälſchung und„Ausſchmük⸗ kung“ geht für ſedem aus dem Vergleich dieſer ausländiſchen Preſſeveröffentlichungen mit der Veröffentlichung in der Zeitſchrift der Bewegung hervor. Die Weihe hatte zudem, verzeichnet war, am 6. Mai in Tübingen ſtattgefunden und nicht erſt, wie die Notiz behauptet,„in dieſen Tagen“. Das beweiſt, daß den Fälſchern für ihre„neueſte Senſa⸗ tion“ auch keine andere Unterlage als die Veröffentlichung im Organ der Bewegung vorgelegen haben kann. Trotzdem hat ſich auch der Wiener Sender dieſer Fälſchung bedient und in einem Rundfunk⸗ vortrag über die„Deutſche Glaubensbewe⸗ gung“ die entſprechenden„moraliſchen“ Schlüſſe daraus gezogen. s Dats Handwerk der Fälſcher, denen es of⸗ fenſichtlich nur darauf ankam, Bewegungen und Vorgänge im neuen Deutſchland und damit das neue Deutſchland ſelbſt in den Augen der Weltöffentlichkeit zu diskreditie⸗ ren, richtet ſich in den Augen jedes anſtändi⸗ gen Menſchen von ſelbſt. Neue Zeitungsverbote Iwei reichsdeutſche Blälter. Saarbrücken, 24. Juli. Die Regierungs⸗ kommiſſion hat außer den 26 Zeitungen des Saargebiets auch zwei reichsdeutſche Zei⸗ tungen verboten. Dieſe neuen Verbote ſind nicht befriſtet, ſondern gelten„bis auf wei⸗ teres“. Es handelt ſich um den„Weſt⸗ deulſchen Beobachter“ und um das Mannheimer„Hakenkreuzban⸗ ner“. Aus der Pfalz Kundgebung der Deutschen From Am Miktwoch, dem 25. Juli, findet um 7.45 Uhr abends in der Fruchthalle zu Kai- ſerslautern eine Amkswalterkundge⸗ bung der Deutſchen Front an der Saar ſtatt. Auf dieſer Kundgebung wird Landesleiter Pirro wichlige Ausführungen machen, die im Hinblick auf die letzten Ereigniſſe im »Saargebiet von ganz beſonderer Bedeutnag ſind. Die Rede des Landesleiters wird von allen reichsdeutſchen Sendern übertragen. Deutſche Tagesschau Jür das Rote Kreuz. Der Stellvertreter des Führers hat folgen⸗ de Anordnung erlaſſen: Das deutſche Rote Kreuz als Träger der völkerrechtlichen Auf⸗ gaben, die das Deutſche Reich auf Grund der Genfer Konvention zu erfüllen hat, iſt ein notwendiger Beſtandteil des nationalſoziali⸗ liſchen Staates. Es iſt deshalb in ſeinem Be⸗ ſtand und ſeinem Ausbau zu unterſtützen und zu fördern. Die Beteiligung von Parteige⸗ noſſen und Parteigenoſſinnen an der Rot⸗ kreuzarbeit iſt wünſchenswert und notwendig. Selbſtändige Eingriffe in ſeine Organiſation und Beſchränkung ſeiner Tätigkeit dürfen von keiner Parteidienſtſtelle erfolgen. Anfragen oder Beſchwerden über das deutſche Rote Kreuz ſind an meinen Vertrauensmann für die Fragen der Volksgeſundheit, Dr. med. 1 München, Braunes Haus, zu rich⸗ en. Die Reichsnokarkammer. Aufgrund des Geſetzes zur Ueberleitung der Rechtspflege auf das Reich hat der Reichsjuſtizminiſter eine Verordnung erlaſ⸗ ſen, die einen weiteren Schritt auf dem We⸗ ge der Verreichlichung der Juſtiz darſtellt. Nach der Verordnung wird zur Förderung des deutſchen Notariatsweſens, insbeſondere ſeiner Verreichlichung, ſowie zur Wahrneh⸗ mung gemeinſamer Berufsaufgaben der deutſchen Notare eine Reichsnotar⸗ kammer errichtet. Die Zuſtändigkeit der bisherigen Notarkammern der Länder bleibt bis auf weiteres unberührt. Die lin cb ü tame hat ihren Sitz in Ver⸗ in. Politisches Allerlei Berlin. Der Reichspräſident hat Geheim⸗ rat Prof. Dr. Adolf Schmidt in Gotha anläßlich ſeines 74. Geburtstages den Adler⸗ ſchild des Reiches mit der Widmung„dem b Forſcher und Gelehrten“ ver⸗ iehen. Berlin. Der Führer der Reichsſchaft der Studierenden, Pg. Andreas Feickert, hat den bisherigen 1 Reichsführer der Deutſchen Fachſchulſchaft, Hermann Zieg⸗ ler, zum Führer dieſer Selbſtverwaltungs⸗ organiſation der Fachſchüler ernannt. Autounfälle f Görlitz, 24. Juli. Der Kreisamtswalter der Reichsbetriebs⸗ gemeinſchaft VIII, Druck, Martin Reich⸗ Görlitz, iſt tödlich verunglückt. Er wollte mit einem Arbeitskameraden der Bezirksleitung Schleſien, Amtswalter Scholz Breslau, nach Muskau fahren. Bis Weißmaſſer he⸗ Juſerieren bringt Erfolge!— D. A. 1. V. 34 500 wie ausdrücklich u zweitens diene dieſe Straße vor allen Entleſſelte Elemente Ungeheure Schäden durch Jeuer und Waſſer. Berlin, 24. Juli. Die anhaltende Hitze und die damit ver⸗ bundene Trockenheit haben ebenſo wie die meiſt ſchweren Gewitter mit ſtarken Nieder⸗ ſchlägen allenthalben großen Schaden ange⸗ richtet. Aus allen Teilen des Reiches ſind Hiobsmeldungen eingelaufen. In den Anlagen der Holzhandlung Gebr. Schultze in Brake brach in der Nacht ein Brand aus, der in dem aufgeſtapelten Holz⸗ material reiche Nahrung fand und bald einen ganzen Straßenzug gefährdete. Durch das Feuer ſind der Schuppen der Holzhandlung, eine ehemalige Fabrik, eine Wielſchaft und einige andere Holzſchuppen rernichket worden. Im Friedrichswalder Forſt bei Gollnow in Pommern hat ein Waldbrand größere Strecken vernichtet. Nachdem der Hochwald von den Flammen erfaßt worden war, fraß ſich das Feuer in einer Breite von etwa drei Kilometern ſprungartig hundertmeterweiſe vorwärts und hatte bald eine Strecke von ſieben Kilometer hinter ſich. Allein über 1000 Mann Reichswehr mußten eingeſetzt werden, bis jede Gefahr beſeitigt werden konnte. Zusgeſamt wurden etwa 5000 morgen Wald vernichtek. Einige Torfgruben brennen noch. Von der Lufthanſa war ein Flugzeug zur Verfügung geſtellt, das für Erkundigungs⸗ zwecke Verwendung fand und das beim Ue— berfliegen der gefährdeten Waldgegend zwei neue Brandherde entdecken konnte. Die Sihwärzwaldhochſtraße Feierliche Eröffnung der Strecke Mummelſee —Nnuheſtein. Baden⸗Baden, 24. Jult. Am Samstag nachmittag fand am melſee die feierliche Eröffnung der Tei Mummelſee—Ruheſtein ſtatt in Anwe des Miniſterpräſidenten Köhler, Miniſte direktor Dr. Bader, Kreisvorſitzender S Kreisleiter und Stadtrat Kurt Bürkle, Ober⸗ bautat Hauck⸗Karlsruhe u. a. Nachdem die zahlreichen Autos von Baden-Baden aus ie andſchaftlich ſchöne Strecke über die Büh⸗ lerhöhe zurückgelegt hatten, wurden die Teil⸗ nehmer am Mummelſee empfangen. Ober⸗ baurat Hauck dankte allen Arbeitskamera die mit Kopf und Hand an der Vollend dieſer Arbeit geholfen haben. Der Lies ſodann auf die techniſchen Schwierigk beim Bau der Straße hin und überg die Obhut der Kreisver⸗ auff die Straße in * waltung Baden⸗Baden. Mimniſtecpräſident Walther hob hervor, daß mit dem Bau dieſer Straße ein großes Stück der Arbeit für lehr getan ſei. Dieſe Straße ſei in Weise ſinnvoll, erſtens für die he Forſtuirtſchaft, die von größter Be tung für die geſamte deutſche Wirtſchaft L 7 dem modernen Verkehr, der für die heutig Zeit nun einmal nicht wegzudenken ſei. Darauf durchfuhr der Miniſterpräſident das eiße Band, das bis zu dieſem fe foment die Straße geſperrt hatte. Die Wa⸗ gen ſetzten ſich ſodann zur Feſtfahrt durch — dee neue Teilſtrecke in Bewegung. Die neue [Straße wetſt eine durchſchnittliche Höhe von 9 Meter auf bei einer Geſamtlänge von 25 Km. il 955. Die Geſamtlänge der Aummelſee—Ruheſtein beträgt 65 Km. Lopovright by Martin „ Allzulange habe ich ſchon gezögert“, hatte er geſagt, „nur aus Rückſicht auf meinen Vater. Aber ich ſehe ein, das war falſch. Ich will endlich, daß die Welt dich als meine Frau ſieht. Es muß aufhören mit der Heimlichkeit und dem Gerede hinter uns. Wenn du mich lieb haſt, Eve⸗ lyn, tuſt du jetzt nur eins: dich ſo hübſch wie möglich machen, das heißt“, hatte er lächelnd geſagt,„du biſt eigent⸗ lich immer noch hübſcher, als es möglich iſt. Alſo ziehe dich an und komm!“ „Ja, ſind denn unſere Papiere in Ordnung?“ hatte ſie, ganz betäubt von Lothars Eile, gefragt. Da hatte Lothar neckend erwidert, was ſie denn von ihm glaube. Er wäre doch ein Kaufmann, ein Bürotrat, und bei ihm wäre immer alles in Ordnung. Da Evelyn ſo leichtſinnig geweſen wäre, ihm all ihre Papiere anzu⸗ vertrauen, könnte ſie ſich nicht wundern, daß er ſchon längſt alles bereit hätte. So waren ſie denn zum Standesamt gefahren, das alt⸗ modiſch in einem alten venezianiſchen Palazzo gelegen war. Die Zeremonie war ſo alltäglich wie nur möglich verlaufen. Aber was kümmerten ſich dieſe beiden Men⸗ ſchen um die Zeremonie?! Während der alte, verwelkte Beamte die vorgeſchriebenen Formeln las, nahm ihr Ohr das alles nur ganz mechaniſch auf. Ihre Seelen ſprachen zueinander und wußten, daß ſie ſich ſchon lange gehörten für Zeit und Ewigkeit. 5 u und Lothar dahi uchtwanger, Halle(Saale) 1 f ö 9 0 . 8 b 2 5 die Tage in Venedig gingen in tiefem Glück für Eve⸗ 10 ä„Sie badeten, ritten aus, machten Sturm über dem Vodenſee Fünf Paddler ertrunken. Infolge eines heftigen Gewitterſturmes kenterten auf dem Bodenſee mehrere Segel⸗ boote. Das Motorboot der Landespolizei rettete einige Segelboote. Von den Inſaſſen eines Paddelbootes wird der 19jährige Wolfgang Seidler aus Leipzig vermißt. Vermißt wird ferner ein in Bad Schachen von Kürgäſten gemietetes Paddel. boot mit zwei Inſaſſen. Aufzerdem liegt von einem Ruderboot mit zwei Lindauer Boots- fahrern bisher keine Nachricht vor. Unwetter über Bacharach Die Weinberge der Umgebung ſtark be⸗ ſchädigt. Ueber Bacharach und den Winzerdörfern Manubach, Oberdiebach und Rheindiebach entlud ſich ein ſchweres Unwetter, das von heftigen Hagelſchlägen begleitet war. Der Re— gen ging wolkenbruchartig nieder. Reißende Bäche ergoſſen ſich von den Höhen ins Tal und riſſen alles, was ſich den Waſſermaſſen in den Weg ſtellte, mit. In Bacharach lagen die Erdmaſſen und das Geröll etwa zwei Meter hoch, ſodaß der Ver⸗ kehr völlig geſperrt war. In den Weinber⸗ gen der benachbarten Winzerdörfer wurde der größte Teil der Rebſtöcke zu Tal geriſſen. Aukos und Motorräder blieben auf der Candſtraße im Schlamm ſtecken. Die Trau benernte in den heimgeſuchten Weindörfern, ſowie der ſüdliche Teil der Bacharacher Wein— berge iſt völlig vernichtet. Noch mehrere Stunden nach dem Unwetter lagen die haſelnußgroßen Hagelkörner in den Be gen. Auf dem Rhein fiel bei dem ſtarken Sturm ein Paſſagier über Vord nd ay i ett Expfofonsunglück Fünf Tote. Mailand, 24. Juli. zum Montag forderte in 1m Fiſcherdorf bei Taranto, cksfall fünf Men⸗ * ö ö ö * 0 1 f U itternacht der Fi⸗ di Ceſario mit ſeiner Frau und drei Söhnen in ſeinem Hauſe ſaß, um oie jyang⸗ geräte, unter denen ſich auch ſelbſtverfertigte Bomben befanden, wie man ſie leichtfertiger⸗ weiſe vielfach zum Fiſchfang benutzt, in Ird⸗ nung zu bringen, explodierte eine der Bom⸗ ben. Die Exploſion war ſo ſtark, daß das Haus und ein Nachbarhaus einſtürzten. Unker den Trümmern fand man den Fiſcher und zwei ſeiner Söhne als Leichen. Seine Frau und der dritte Sohn wurden noch lebend gebor⸗ gen. In dem eingeſtürzten Nachbarhaus fand man die Ireu und die Tochter des Hausbe⸗ ſitzers kot unter den Trümmern. Auch im Ausland Auch aus dem Auslande werden große Unwetter und Brandſchäden gemeldet. Ge— witter mit ſtarken Wolkenbrüchen haben in Oberitalien verheerend gewirkt. In Süd weſtfrankreich beträgt der Un⸗ wetterſchaden etwa 12 Millionen Franken. Ein gefährlicher Brand in der franzöſiſchen Stadt Bergerac hat einen ebenfalls in die Millionen gehenden Schaden angerichtet. Beim Brand einer Kerzenfabrik in Antwer— pen ſtürzte ein Teil des Fabrikgebäudes ein und begrub acht Feuerwehrleute unter den Trümmern. Sie konnten geborgen werden, doch waren zwei infolge von Verbrühung durch kochendes Oel bereits tot, die übrigen zum Teil lebensgefährlich verletzt. Autobus raſt in Holzlager Neuyork, 24. Juli. Ein Autobus mit 40 Neuyorker Fahr⸗ gäſten, die einer ſportlichen Veranſtaltung im Sing⸗Sing-Gefängnis beigewohnt hatten, geriet wärend der Heimfahrt plötzlich ins Schleudern, rannte in ein Holzlager, ſtürzte um und ging in Flammen auf. Das Feuer griff ſodann auf die aufgeſtapelten Holzmaſſen über. Sehn Perſonen fanden in den Flammen den Tod, 20 andere, die Brandwunden und ſonſtige Verletzungen erlikten. wurden ins Krankenhaus geſchafft. Das Holzlager brann⸗ te völlig aus. Der Schaden wird auf 150 000 Dollar geſchätzt. 44 Vaters dazwiſchen. überlaſſen. ſie plötzlich wurzellos, Ausflüge und genoſſen die Schönheit Venedigs. Evelyn war nach ihrer langen Afrikazeit geradezu ausgehungert nach Kunſt und Schönheit. Nun konnte ſie ſich nicht ſatt ſehen an den verdämmernden Tizians, dem wunderſamen Blau der Belliniſchen Madonnen in den Galerien und der Schönheit der venezianiſchen Kirchen. Abends, während die elegante Welt in den großen Hotelpaläſten tanzte, ſaß ſie am liebſten mit Lothar draußen am Lido. Der ſüdliche Himmel ſpannte ſich mit tauſend zittern⸗ den Sternen über die nächtlichen Lagunen. Vom Waſſer ber kam Geſang und der weiche Klang der Mandolinen. Die warme Sommerluft war wie eine ſchmeichelnde Decke, die ſich um dieſe beiden Menſchen ſchlang. Evelyn wurde nicht müde, ihre Zukunft auszumalen. Es gab nichts anderes mehr für ſie zu denken als das Leben mit dem Geliebten. Lothars Herz war von Glück und Schmerz zugleich erfaßt. Wie einfach hätte dies alles ſein können, wie beglückend, ſtände nicht die Abwehr des Lothar hatte noch einmal verſucht, den Vater brieflich umzuſtimmen. Aber es war keine Antwort erfolgt. Das ſtarre Schweigen zeigte ihm deutlicher als heftige Worte: Der Vater blieb unbeugſam. So war auch ihm nichts anderes möglich, als zu warten. Er erwog, nach Hamburg zu fahren, um ſelbſt mit dem Vater zu ſprechen. Aber jetzt gerade riefen ihn geſchäftliche Angelegenheiten nach Paris. Es galt finanzielle Transaktionen für Evelyn zu unter⸗ nehmen. Die wollte er nicht dem Bankhaus Lazars allein Eines Morgens reiſte er ab und hoffte in wenigen Tagen wieder in Venedig zu ſein. Evelyn hatte am Bahn⸗ hof von Lothar Abſchied genommen. N Nichts in ihren Zügen verriet ihm, wie ſchwer ſie dieſe wenigen Tage der Trennung ſchon trafen. Aber als ſie ſann geliebtes Geſicht mehr und mehr undeutlich in die 3 Ferne entſchwinden ſah, als nur noch ein Winken letztes 5 Zeichen von ihm wurde und auch das verſchwand, fühlte ſie eine grenzenloſe Trauer in ſich. Ihr war, als wäre Rundfunk⸗Programme Neichsſender Stuttgart. Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗ nummern: 5.35 Bauernfunk; Wetter; 5.45 Choral; 5.50 Gymnaſtik J; 6.15 Gymnaſtik II; 6.40 Zeit, Nachrichten; 6.50 Wetter; 6.55 Frühlonzert; 8.15 Waſſerſtandsmeldungen; 8.20 Gymnaſtik; 8.40 Funkſtille; 10 Nach⸗ richten; 11.25 Funkwerbungskonzert; 11.55 Wetter; 12 Mittagskonzert J; 13 Zeit, Nach⸗ richten, Saardienſt; 13.10 Lokale Nachrich⸗ ten, Wetter; 13.20 Mittagskonzert II; 13.50 Zeit, Nachrichten; 14 Mittagskonzert III; 18 Nachmittagskonzert; 18 Jugendſtunde; 19.45 Zeit, Wetter, Bauernfunk; 20 Nachrichten; 20.15 Stunde der Nation; 22.20 Zeit, Nach- richten; 22.35 Du mußt wiſſen; 22.45. Lokale Nachrichten, Wetter, Sport; 24 Nachtmuſit. Donnerstag, 26. Juli: 10.10 Schulfunk für alle Stufen; 10.40 Scherzhafte Lieder aus galanter Zeit; 11.05... wo meine Wiege ſtand; 11.30 Bauernfunk; 15.20 Schwäbiſche Komponiſten; 17.30 Auf den Spuren des Ritters mit der eiſernen Hand; 17.45 Tango⸗ muſik; 18 Kunterbunt aus den deutſchen Kampfſpielen; 18.30 Spaniſch; 18.45 Unter⸗ haltungskonzert; 19.30 Saarumſchau; 21 Un— terhaltungsmuſik; 22 Vortrag über Oeſter— reich; 22.40 Tagesecho der deutſchen Kampf— ſpiele; 23 Badiſche Komponiſten. Freitag, 27. Juli: 10.10 Melodiöſe kleine Stücke; 10.30 Fünfte Sinfonie von Tſchar⸗ kowſky; 15.25 Klavierſonate B⸗dur von Schu— bert; 17.30 Kleine Stücke für Violine und Klavier; 18 Kunterbunt aus den deutſchen Kampfſpielen; 18.30 Zum 200jährigen Todes- tag des Begründers und Koloniſators des Banats; 1840 Stätten der Arbeit; 19.10 Oeſterreichiſche Volksmuſik; 19.35 Politiſcher Kurzbericht; 21 Leichte Kavallerie; 22445 Sportvorſchau; 23 Unterhaltungskonzert. Samstag, 28. Juli: 10.10 Klaviermuſi!; 10.35 Hinaus in die ſonnige Welt; 14.30 Ju⸗ gendſtunde; 15.10 Lernt morſen; 15.30 Kolo— raturgeſang; 18 Kunterbunt aus den deut— ſchen Kampfſpielen; 18.34 2 40 18.30 Stimme der Gren— ze; 18.50 Das Saxophon ſpielt; 19 Der brave Mann denkt an ſich ſelbſt zuletzt, Hörſpie!; 19.30 Virtuoſe Klaviermuſik; 20.05 Saarlän— diſche Umſchau; 20.15 Bunter Abend; 23 Kabarett und Tanz. Die Taufe des neu. Arlauberſchiffes. In Bremerhaven wurde der Dampfer„Sierra Morena“ feierlich auf den Namen„Der Deutſche“ umgetauft und der NS.-Gemein— ſchaft„Kraft durch Freude“ als Urlauber⸗ ſchiff übergeben. Unſer Bild zeigt den Taufe! ſchwer. Aber auch dieſer Schlaf Sie ſah Lothar weiter und weiter von ſich. Irgend etwas, warentes Hände, waren es Feſſeln, zog ihn vorwärts, weg. von ihr, die vergebens verſuchte, ihm nachzueilen. 100 Zitternd erwachte ſie mit einem dumpfen Gefühl der Lähmung in Kopf und Gliedern. Sie badete, dann zog ſie ſich an. Sie wollte draußen am Meere ihren Kaffee trinken. Vielleicht, daß ihr dann freier zu Sinnen wurde. Als ſie unten durch die Hotelhalle ging, kam ihr elne Dame entgegen. Sie erkannte ſie noch nicht, denn alles andere hätte ſie eher erwartet, als dieſe Frau zu treffen. Aber es ging ihr wie einem Tier, das die Gefahr wittert. Noch ehe ihr Bewußtſein die Anweſenheit von Blanche Muriſier in ſich aufgenommen, fühlte ſie: ſie war es. Sie erzitterte von Kopf bis Fuß. Da wurde die Ver⸗ gangenheit lebendig. Sie hatte alles vergeſſen und ver⸗ geſſen wollen. Es hatte für ſie keine Evelyn Dalandier, keinen Gaſton Dalandier, keine Blanche Muriſter, kein Afrita mehr gegeben. Und nun brach unter dem Anblick dieſes einen Men⸗ ſchen alles wieder auf. Wie ein Schiffsbrüchiger, der ſeinen Fuß auf eine Planke ſetzt, in jedem Augenblick den Boden unter ſich hinwegſinken glaubt, ſo erging es Evelyn. Das Leben mit Lothar war noch nicht feſt gegründet genug, um ſich als ſichere Schutzwehr über die Tiefe der Vergangen⸗ heit zu legen. Jetzt, wo ſie allein war, von ihm gettennt, dieſer Frau begegnete, wachte alles auf. Der Bahnſteig, auf dem ſie ſoeben mit ihm gegangen, die Stadt, durch deren bunte Heiterkeit ſie nun zurück fuhr, und ihre Hotelzimmer, die ihr doch ſeit langem ver— traut... jetzt erſt ſpürte ſie: wie ganz hatte ſie ſeit Paris nur durch Lothar gelebt. Von ihm war alles Glück, alle Kraft, alles Leben gekommen. Nun er fern war, brach alles auseinander. Angſt er⸗ faßte ſie. Sie war nur ruhig, wenn er bei ihr war. Sie vermochte es nicht, zum Lunch hinunterzugehen. Sie ließ ſich ein paar leichte Gerichte herauf ins Zimmer bringen, nahm dann ein Schlafmittel und ſchlief einige Stunden, 62 e eU. U N 5 g 2 855. W. b e eee war von Träumen gequält. —— f Nachdruck verboten. Erſter Teil. Erſtes Kapitel. „So, Schluß für heute!“ Fritz Grovenſtahl trat von der Drehbank zurück und ſtellte die Maſchine ab. Dann machte er ſich daran, das Werkſtück, über dem er gearbeitet hatte, auszuſpannen. Dabei ſagte er, wie zur Erklärung ſeiner Worte:„Ich muß nämlich heute noch zu Regen— hardts.“ Meiſter Möwius warf die Feile beiſeite. Während er ſeinen alten Rock auszog, um ihn mit einem beſſeren zu vertauſchen, meinte er: „Schon recht, Herr Fritz. Viel haben wir zwar heute nicht geſchafft, aber morgen iſt wieder ein Tag, und ſchließlich wird meine Alte auch froh ſein, wenn ich wieder mal einen Abend zu Hauſe bin.“ Das Lachen, das dieſe Worte begleitete, klang etwas bekümmert und wenig echt. Fritz Grovenſtahl trat raſch heran. „Ihre Frau ſieht es nicht gern, Möwius, daß Sie mir des Abends helfen?“ Möwius wiegte verlegen den Kopf. „Arbeiten kann ich ihretwegen, bis ich ſchwarz werde; die Hauptſache iſt nur, ich bringe ihr viel Geld heim. Da ich aber mit Ihnen in dieſem Falle ſozuſagen eine Privat- geſellſchaft bilde und Ihnen nur aus guter Freundſchaft bei Ihrer Arbeit helfe, ohne klingenden Lohn dafür ein— zuheimſen, erinnert ſie ſich, daß ſie auch ein Anrecht auf ihren Mann hat.“ Fritz Grovenſtahl ſtieg das Blut ins Geſicht, und Meiſter Möwius merkte, daß er eine Dummheit gemacht hatte. „Hören Sie, Möwius“, ſagte Fritz,„ich werde mit meinem Vater ſprechen. Sie ſollen dieſe Ueberſtunden bezahlt erhalten. Ich habe des öfteren daran gedacht, aber Sie können ſich denken, daß man als Student über keine großen Summen verfügt. Das ſoll aber von jetzt...“ „Nee, Herr Fritz— das ſoll nicht und das wird nicht; das bleibt genau ſo, wie es iſt. Schließlich haben Sie mehr Anrecht auf mich als meine Alte; denn Sie kenne ich ſchon an die zwanzig Jahre, die aber erſt zehn. Sie ſind, kaum daß Sie gehen konnten, an meiner Hand durch die Werkſtätten gelaufen. Sie haben bei mir gelernt. Alſo, wenn Sie mich jetzt brauchen... Gut, reden wir nicht mehr davon. Ich weiß, was ich tue. Wenn ich bei Ihrem Herrn Vater in Ueberſtunden arbeite, dann bezahlt er mich auch. Aber wir beide——? Doch Schluß— fertig! Du haſt mich verſtanden, Fritz!“ Der ſtarke, rüſtige Fünfziger hatte ſich breitbeinig vor Fritz Grovenſtahl geſtellt. In ſeinem Geſicht wetter— leuchtete es, und ſeine klaren, blauen Augen forſchten, ob die Mienen ſeines Gegenübers irgendwelche Zweifel über ſcine Ausführungen zeigten. Da dies aber nicht der Fall war, ſondern Fritz ſeine dargebotene Hand ergriff und wortlos ſchüttelte, ſchmunzelte er vergnügt. Fritz Grovenſtahl räumte noch raſch einige Zeichnungen zur Seite, dann löſchte er das Licht. Werkmeiſter Möwius verſchloß die Tür und reichte ihm den Schlüſſel. Die beiden Männer ſchritten durch den weiten Fabrikl⸗ hof. Am Himmel hingen regenſchwere Wolken, und die Schornſteine ragten hoch in ſie hinein, als ob ſie ſich zur Helle ringen wollten. Mit Unbehagen ſah Fritz auf die dunklen Fenſter der Maſchinen- und Montagehallen. Die tiefe Stille, die über dem Hofe lag, fiel ihm auf die Nerven. Ja, früher einmal, als er noch ſehr jung geweſen war, hatten alle dieſe jetzt ſo todblickenden Scheiben hell in die Nacht geleuchtet. Die Maſchinen hatten geſtampft, die Riemen geklatſcht und die Hämmer gedröhnt. Wenn er da an der Hand Möwius' oder auch allein durch die Hallen geſchritten war, hatte ihn jedesmal ein um ein würdiger Erbe dieſer Stätte der Arbeit zu werden. Was aber war aus dem Werk geworden? — daran war nicht zu zweifeln—, dafür gab es ſichere Anzeichen. Es war kaum noch die halbe Belegſchaft be— ſchäftigt. Allerdings konnte das auch an der augenblick— lichen Wirtſchaftskriſe liegen, die ſich verheerend in der Induſtrie auswirkte. Bedauerlich war es nur, daß ihm ſein Vater ſo wenig Einblicke in die Geſchäftsverhältniſſe gewährte, ihn auf ſeine dahingehenden Bitten auf ſpäter vertröſtete. Sorgen gab es beſtimmt, das wußte er genau. Und doch lebte man zu Hauſe im vollen wie früher, oder veſſer geſagt, noch mehr als früher. Aber er durfte ja keine Vorhaltungen machen. Das hätte nur die Abneigung, die ſeine Stiefmutter gegen ihn hegte, verſtärkt, und das wollte er, des Vaters wegen, nicht.— Er fuhr ſich mit der Hand über die Stirn, als wollte er die trüben Gedanken verſcheuchen, und wandte ſich dann an Möwius: ehrfürchtiges Staunen gepackt, und er hatte ſich gelobt, das ſeine zu tun. Würde er überhaupt noch ein Anrecht darauf haben? Es ging zurück Urheberrechtsschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale) „Was halten Sie von meiner Konſtruktion, Meiſter?“ „Beim Deibel!, die wird gut!“ meinte der impulſiv. „Haben Sie mit Ihrem Herrn Vater ſchon darüber ge— ſprochen? Ich meine, eine kleine Geſchäftsbelebung könnte dem Werk nichts ſchaden.“ So! Du haſt es alſo auch ſchon bemerkt!, dachte Fritz Grovenſtahl. Laut ſagte er: „Ich habe mit meinem Vater bereits geſprochen. Aber er nimmt es nicht ernſt.“ Beide gingen ſchweigend weiter. Am Tore ſtand der Pförtner. Vorn wartete das Auto auf Fritz Grovenſtahl. „Fahren Sie mit, Möwius?“ „Nein, Herr Grovenſtahl! Ich laufe. Will noch ein bißchen den Kopf auslüften. Komme auch ſo noch früh genug nach Hauſe.“ „Dann bis morgen.“ Fritz reichte dem Werkmeiſter die Hand, dann zog der Wagen an. Vor nahezu achtzig Jahren hatte Friedrich Groven— ſtahl, der Vater des jetzigen Inhabers, die Maſchinenfabrik gegründet. Von kleinem Anfang war er langſam, Schritt für Schritt, vorwärts gekommen, und als er ſtarb, hinter— ließ er ſeinem Sohn Friedrich ein techniſch vollkommenes Werk. Und dieſer war nicht ſtehen geblieben. Auch er hatte vorwärts geſtrebt. Zwar nicht ganz ſo ſicher wie ſein Vater, mehr ſprunghaft; aber immerhin hatte er es ver— ſtanden, ſein Erbe zu einer Weltfirma zu machen. Aus der erſten Ehe Friedrich Grovenſtahls— des jetzigen Fabrik— herrn— entſtammten drei Kinder: Friedrich, Klaus und Suſanna, von denen Friedrich, der Aelteſte, einſt die Fabrit übernehmen ſollte. Bald nach der Geburt Su— ſannas war ſeine Frau geſtorben. Lange hatte er den Gedanken an eine zweite Ehe erwogen, doch ihn, der Kinder wegen, immer wieder von ſich gewieſen, bis er vor Jahresfriſt, fünfzigjährig, doch noch ein zweites Mal ge— heiratet hatte. Klaus und Suſanna, die beiden jüngeren Kinder, hatten ſich ohne weiteres in dieſe Aenderung ihres Familienweſens geſchickt. Nur Fritz, der es nicht verſtand, Gefühle zu heucheln, wo er keine empfand, ſtand ſeiner Stiefmutter fremd gegenüber. In der Wohnung— Grovenſtahls bewohnten in der Vorſtadt eine große Villa— wurde Fritz wegen ſeines ſpäten Kommens mit Vorwürfen überſchüttet. Konſuk Regenhardt hatte zur Geſellſchaft geladen, aber Fritz, dem an dieſen lauten Veranſtaltungen wenig lag, hatte ſich mit dem Heimkommen nicht ſonderlich beeilt, ſo daß ſeinet— wegen eine Verſpätung aller zu befürchten war. „Du weißt, daß ich heute abend ſpielen ſoll. Es geht nicht an, daß wir zu ſpät kommen!“ ſagte Klaus, ein hoch aufgeſchoſſener Junge von etwa zwanzig Jahren, vorwurfsvoll zu ſeinem Bruder. Fritz mußte lächeln.„Fahrt immer hin!“ gutmütig.„Ich komme ſpäter nach.“ Suſanna oder Sanna, wie man ſie rief, ein reizendes blondes Perſönchen, das ſicher nicht älter als achtzehn Lenze war, kam ins Zimmer geſchlüpft, um zur Eile zu mahnen. Doch Klaus bedeutete ihr, daß Fritz erſt ſpäter nachkommen würde, und zog ſie mit ſich fort. Im Weggehen rief Suſanna noch:„Alſo beeile dich, Fritz!“ Bald darauf hörte Fritz das Abfahren des Autos. Man konnte nicht ſagen, daß es Fritz Grovenſtahl mit dem Umkleiden eilig hatte. Als er endlich doch fertig war, ging er erſt nach dem Arbeitszimmer. Hier trat er an das Reißbrett und ließ die Augen auf der eingeſpannten Zeich— nung ruhen. Aber ſeine Gedanken waren nicht dabei. Er verglich ſich im ſtillen mit ſeinen Geſchwiſtern. Warum bin ich nicht wie ſie?, fragte er ſich. Sie freuen ſich, nehmen das Leben von der allerleichteſten Seite und fahren dabei gut, beſſer als ich mit meiner Schwerfälligkeit. Liegt das daran, daß ich alles, was ihnen mühelos in den Schoß gefallen iſt, in der Schule wie im Leben, mir erſt mühſam erkämpfen mußte, oder iſt es die Ahnung von kommender Schwere, die ſich ſo drückend auf meine Schultern legt und alle lebenswarmen Gedanken in mir erſtickt?— Dann mußte er daran denken, daß ſein Vater einmal geſagt hatte, er ähnele in allem, in ſeinem Aeußeren wie in ſeiner Lebensauffaſſung, ganz dem Großvater.— Seine Ge— ſchwiſter aber hatten wohl mehr von dem lebensluſtigen Sinn des Vaters und dem ſonnigen Gemüt der Mutter geerbt. Ja— die Mutter! * 1 11. meinte er Als Fritz Grovenſtahl endlich in der Villa Regenhardt eintraf, fand er, in den Saal tretend, den Ball in vollem Gange. f Er ſchritt durch die Reihen; ein Paar tanzte dicht an ihm vorüber. Die Dame drohte ihm lächelnd. Es war Mary Regenhardt, die Tochter des Hauſes. Fritz grüßte, und in ſeine Augen trat ein leiſer Glanz. „Hallo! Fritz!“ rief da jemand. Eine Hand berührte ſeine Schulter. Sich umwendend, ſtand Fritz Grovenſtahl vor ſeinem Freunde Kurt Roſchwitz. „Ah!, Kurt! Das nenne ich eine Ueberraſchung! Haſt du Weltenbummler auch einmal nach Hauſe gefunden?“ Kurt Roſchwitz lachte und neigte ſein Geſicht näher zu Fritz.„Ja, weißt du“, ſagte er,„es ging nicht mehr an, daß ich als Schiffsarzt alle möglichen Reiſen machte. Muß wieder an die Zukunft denken und an den Plat, auf den man gehört.“ In Fritz Grovenſtahls Geſicht ſtand die Freude über dieſes unverhoffte Wiederſehen und milderte ſeine harten Züge. „Erzähle, Kurt! Es ſind jetzt immerhin zwei Jahre her, daß ich dich nicht ſah.“ Der junge Arzt ſchüttelte mit dem Kopfe. „Hier nicht, Fritz. Das hebe ich auf, bis du einmal bei mir biſt. Schon morgen— oder jeden anderen Tag kaunſt du kommen, dann wirſt du meiner Schweſter und mir ein angenehmer Gaſt ſein. Uebrigens hörte ich, daß du eine neue Mama haſt. Willſt du mich vorſtellen?“ Er warf einen Blick auf den Freund und ſah, wie deſſen Geſicht finſter wurde. So ſprach er gleich weiter:„Auch die Be— kanntſchaft deines Schweſterchens möchte ich erneuern. Ju meinem Innern trage ich ein dunkles Bild von einem un— gemein eckigen Backfiſch!“ „Wie gehn es übrigens deiner Schweſter?“ fragte Fritz Grovenſtahl. „Da iſt es das Beſte, du fragſt Liſa ſelbſt. Sie iſt hier. Aber ſiehe da!“ Er deutete auf zwei junge Damen, die unweit an ihnen vorbeiſchritten.„Wer ſind die beiden?— Die eine iſt doch Mary Regenhardt, und die andere...?“ „Iſt meine Schweſter!“ vollendete Fritz, beluſtigt über dies erſtaunte Geſicht ſeines Freundes. „Dann— bei allem, was dir heilig iſt, ſchwöre mir, daß du den eckigen Backfiſch in die tiefſte Grube deines Herzens vergräbſt und ihn dort für dich behältſt. Ich habe nämlich keine Luſt, bei dieſer jungen Dame in Ungnat zu fallen!“ Zu dieſen Worten machte er ein ſo komiſche— Geſicht, daß Fritz Grovenſtahl auflachen mußte. Es geſchah ſelten, daß er lachte, und ſo erſchrak er ſelhſt darüber. Doch der Doktor nahm ſeinen Arm und zog Suit mit ſich fort. So folgten ſie den beiden Damen. Klaus Grovenſtahl hatte Beethovens„Pathétique“ ge ſpielt. Es war ſein Debut vor einem größeren Kreiſe von Zuhörern, und ſo war es auch zu verſtehen, daß der reiche, freundlich geſpendete Beifall das Blut des jungen Künſt ſchlanken, weißen Hände in die Taſten. Eine wilde Tarantella jagte durch den Saal. Dte virtuoſe Techn frappierte die Zuhörer, und wieder wurde dem Vortragen den ſtürmiſcher Applaus zuteil. Die Hände ruhten auf den Taſten. Sein Blick ging noch einmal über alle Anweſenden und blieb dann für Sekunden auf der Geſtalt ſeines Vaters ruhen.— Nichte! wahr, du wunderſt dich, daß ich ein Künſtler werden will? Es war bisher nicht üblich bei den Grovenſtahls, daß einer von ihnen etwas anderes wurde als Kaufmann oder Techniker. Gut— ich will es wagen, der erſte zu ſein, und ich wil meinen Mann ſtehen. Schwer wird der Weg, das weiß ich. Glaub nicht, daß ich von Illuſionen befaugen bin. Aber ich will ihn gehen. Und der Wille iſt es, der uns Menſchen ſtart macht und über das Alltägliche hinaushebt. l Solcher Art waren die Gedanken des jungen Künſtlers, da er den Vater mit ſeinem Blick umſchloß. Dabei fiel ihm zum erſten Male auf, wie gealtert der Vater in letzter Zeit war. Das Haar war leicht ergraut, und um Mund und Augen gruben ſich tiefe Falten. Aber das allein konnte es nicht ſein. Er fand einen fremden Zug in ſeines Vaters Antlitz, den er noch nie bemerkt hatte. Beſorgt ſtand er auf und ſchritt raſch zu ihm hinüber. Der Vater ſchüttelte ihm ſtumm die Hand. In einem der abſeits liegenden Zimmer traf Fritz Grovenſtahl unvermutet auf Liſa Roſchwitz, die Schweſter ſeines Freundes. Liſa Roſchwitz, die gleichen Alters mit Fritz Groven— ſtahl war, hatte nie behauptet, hübſch zu ſein. Und ſie hatte, wenn man rein äußerlich ſah, nur zu recht. Ihte Naſe war zu groß für ihr Geſicht... Und zu allem Uebel 0 war ſie kurzſichtig und trug eine Brille. Wer ſie aber näher kannte und ſich durch den unvorteilhaften Eindruck ihres Aeußeren nicht beeinfluſſen ließ, ſchätzte ſie ihrer Güte wegen. (Fortſetzung ſolgt.) rend Amtsleiter Scholz nur leicht raſchte. Ein Haering und verletzte den Bauern Reinert ſchwer, während der Student leichtere Ver— letzungen davontrug. gegen ihn einſchreiten wollte, aus nächſter Nähe getötet.— Der am 17. Februar dieſes Jah- zu feiern. Regimentsſahnen fand am Gefallenendenkmal ein Gottesdienſt ſtatt, dem eine Gefallenen⸗ utzten ie 6 uſchlus nach uskau hatten, kamen ſie der lufforderung eines Herrn nach, der ſie im Kraftwagen nach Muskau bringen wollte. Auf der Fahrt wurde das Auto an einem unbewachten Kleinbahnübergang vom Zuge erfaßt und zertrümmert. Kreisamtswalter Reich wurde ſo ſchwer verletzt, daß er kurz darauf im Colbuſer Krankenhaus ſtarb. Auch der Fahrer wurde mit ſchweren Ver⸗ letzungen ins Krankenhaus eingeliefert, wäh⸗ verletzt wurde. Zwei Todesopfer. Hannover, 24. Juli. Auf der Landſtraße von Ronnenberg nach Ihme(Landkreis Hannover) verun⸗ glückte ein Perſonenkraftwagen aus Be⸗ merode, der Mitglieder eines Kegelklubs om Steinhuder Meer heimfahren ſollte. Ver Kraftwagen fuhr in einer Kurve gegen einen Baum. Während das Auto ſelbſt in Trümmer ging, trugen die Inſaſſen ſchwere Verletzungen davon. Der Sgnttlermeiſter Ernſt Thymian und der 40jährige Karl Wuelfing fanden auf der Stelle den Tod. der Fahrradhändler Heinrich Ebeling aus Hannover wurde ſchwer verletzt, Letzte Nachrichten Ein Neffe Ernſt Haeckels ertrunken. Poksdam, 23. Juli. Bei einer Bootsfahrt gauf dem Templiner See iſt der Miniſterial⸗ rat und wirkliche Geheime Kriegsrat i. R. georg Haeckel, ein Neffe des berühmten ſtaturforſchers ertrunken. 14 Jahre lang hat geckel dem Rechnungshof des Deutſchen Reiches angehört. Im Kriege war er Korps— intendant im Oſten und ſpäter Armeeinten— ant auf verſchiedenen Kriegsſchauplätzen. 2 Todesopfer, 4 Verletzte durch Blitzſchlag. 2221(Schleien 4 11 Mo: Schiefen), nr. Huli. Sei 21 einen JHüäunrr iin 7 110 bewitter, das über dem Waldenburger Berg— land niederging, heimkommende Kinder vom Blitz getroffen. Ein Kind war ſofort tot, die beiden anderen wurden verletzt. wurden drei vom Baden 5 Ueber Pombſen ging ein ſchweres Gewitter nieder, das zwei Bauern und einen zu Beſuch dort weilenden Studenten bei einem Spaziergang über die Felder über⸗ Blitz tötete den Jungbauern Schwerverbrecher ausgebrochen Huntsville(Texas), 24. Juli. Faſt gleichzeitig mit der Erſchießung Dil⸗ ingers in Chicago brach einer der gefürchtet⸗ ſten Schwerverbrecher der ſüdweſtlichen Staa⸗ ten, Raymond Hamilton, zuſammen mit fünf anderen, zu lebenslänglichem Gefängnis verur⸗ teilten Schwerverbrechern aus dem hieſigen Ge⸗ fängnis aus. ſofort die Verfolgung aufnahm, erſchoß einen Verbrecher und verwundete zwei weitere ſchwer. Das Gefängnisperſonal, das Die übrigen drei entkamen. Zwei Mörder hingerichtet Skuktgart, 24. Juli. Im Hofe des Juſtizgebäudes wurden am Nontag früh hingerichtet: der am 2. März dieſes Jahres vom Schwurgericht Stuttgart wegen Mordes zum Tode verurteilte geſchie— dene Wilhelm ülrich von Schwalkheim, Oberamt Waiblingen, und der am 5. dieſes Monats vom Sondergericht Stuttgart wegen politiſchen Mordes zum Tode ver⸗ urteilte ledige Erhard Minnich von Stein⸗ 0 chönau(Tſchechoſlowakei). Ulrich hatte am 23. Oktober 1933 ſeine Geliebte, die eine Eheſchließung mit ihm ab⸗ gelehnt hatte, erſchoſſen.— Min nich, der lers ſchneller pulſen ließ. Noch einmal griffen ſeine! noch im Frühjahr dieſes Jahres in Backnang als rühriger Kommuniſt ſtaatsfeindliche Tä⸗ tigkeit entfaltete, hat dort am 15. Mai den verdienten Polizeiwachtmeiſter Bucke, der durch einen abgegebenen Herzſchuß res vom Schwurgericht Stuttgart wegen 1 Mordes zum Tode verurteilte Rudolf Rei⸗ ter hat Ende letzter Woche im Gerichtsge— 1 1 ſeinem Leben ſelbſt ein Ende ge— macht. 116 r⸗Tag Gießen, 24. Juli. in Gießen. Viele Tauſende alter Soldaten“ hatten ſich hier eingefunden, um den Wiederſehenstag des früheren Infanterie⸗ regiments 116 und ſeiner Kriegsformationen Nach der Einholung der alten ehrung und die Weihe einer Gedenktafel für das Reſerveregiment 390 folgten. Zu dem Deutſchen Abend in der Volkshalle erſchien überraſchend, ſtürmiſch begrüßt, Gauleiter Reichsſtatthalter Sprenger, der in einer pak⸗ kenden Anſprache den Führer Adolf Hitler als den beſten Frontſoldaten feierte.„So wie mir aus Frontſoldaten zu Revolutionären ge⸗ worden ſind, ſo ſind wir als Revolutionäre Frontſoldaten geblieben. Der Gau Heſſen⸗ Naſſau iſt groß geworden in Treue zum Füh⸗ rer, ſo wurde der Gau geführt zum Aufſtieg und ſo wird er ſein, ein williges Werkzeug in der Hand des Führers, der es gebrauchen kann zu jeder Zeit, wenn er es für notwendig hält.“ Bei einem Generalappell wurde das Gelöbnis der Treue zu Hindenburg und Hit⸗ ler abgelegt. Sonntag nachmittag bewegte nich ein großer Feſtzug durch die Skadt. * Frankfurt a. M., 24. Juli.(Beſuch des 1 von Siam.) Das Hömaspaar von Siam traf im Waagen mit en Zug. Va ſte dort nicht ſofort Gefolge von Heidelberg rommend in Frank⸗ furt ein. Kurz nach der Ankunft 1 0 gen der König und die Königin den Vertre⸗ ter der in Deutſchland ſtudierenden Siameſen. Dann fand eine Rundfahrt durch Frankfurt ſtatt. Gauleiter Reichsſtatthalter Sprenger und Oberbürgermeiſter Staatsrat Dr. Krebs über⸗ brachten den Gäſten die Willkommensgrüße der Stadt Frankfurt. Das Königspaar iſt am Montag von Frankfurt über Bonn nach Köln weitergereiſt. Am Sonntag ſtatteten der König und die Königin mit Gefolge Bad Homburg einen Beſuch ab. In Bad Homburg wurde der vom Vater des Königs ſeinerzeit geſtiftete ſiameſiſche Tempel beſichtigt. Frankfurt a. M., 24. Jull.(Der Oberpräſident auf Capri.) Der Oberpräſident der Provinz Heſſen-Naſſau, Staatsrat Prinz Philipp von Heſſen, und ſeine Gattin, die Tochter des Königs von Italien, ſind zu einem kurzen Aufenthalt auf der Inſel Capri eingetroffen. ** Bad Nauheim, 24. Juli.(Die ver⸗ hängnisvolle Leiter.) Der ö5gjährige penſionierte Rangiermeiſter Kaul befand ſich mit ſeinem Fahrrad von Biſchofsheim kom⸗ mend auf dem Heimweg. Auf der einen Schul⸗ ter trug Kaul eine Doppelleiter. Als er an der Straßenkreuzung Nauheim— Trebur nach Nauheim abbiegen wollte, aber wegen der Lei— ter kein Richtungszeichen geben konnte, wurde er von einem hinter ihm kommenden Kraft⸗ wagen ſo unglücklich erfaßt, daß er mit einem Schädelbruch tot liegen blieb. Nierſtein, 24. Juli.(Hagelwetter über Rhernheſſen.) Ueber Rheinheſſen ging ein ſchweres Hagelunwetter nieder, das großen Schaden anrichtete. ungeheure Waſ— ſermaſſen, die die Weinberge herunterſtröm— ten, überfluteten die Bahndämme und mach⸗ ten die Straßen unpaſſierbar. In Nierſtein wurden die Keller unter Waſſer geſetzt. Der Schaden in den Weinbergen iſt ſehr groß. Sörgeniloch(Kr. Mainz), 24. Juli.(Ern⸗ ſturzgefahr.) Auch in Sörgenloch und Umgebung richtete das Unwetter erheblichen Schaden an. Die Waſſermaſſen riſſen die Wände eines Hauſes ein und ſchwemmten Sausgerät und Möbel mit fort. Das Haus mußte geräumt werden, da es einzuſtürzen drohte. Gelnhauſen, 24. Juli.(Gedenkfeier für den Telefonerfinder.) Gelnhau⸗ ſen, die Vaterſtadt des Erfinders des Tele- fons, Philipp Reis, beging eine große Ge⸗ denkfeier und verband damit gleichzeitig die Erinnerung an den Tag der Stadtgründung durch Kaiſer Friedrich Barbaroſſa. Die Feſt⸗ lichkeiten wurden durch einen ſchlichten Feſt⸗ akt eröffnet. In den beiden größten Sälen der Stadt fand eine öffentliche Feier ſtatt, bei der Profeſſor Dr. Rudolph, der Leiter des Inſtituts für angewandte Phyſik bei der Umverſität Frankfurt, den Feſtvortrag hielt und dabet mit dem von Reis konſtruierten Telefonapparat die Uebertragung von Tönen und Worten praktiſch vorführte. Die Feſtrede im Hauptfeſtakt hielt Profeſſor Dr. Hahn⸗ Frankfurt. Reichsſtatthalter und Gauleiter Sprenger hob vor allem die außerordentliche menſchliche Beſcheidenheit hervor, die Philipp Reis trotz ſeines großen Könnens an den Tag legte. Vörſen und Märkte Frankfurter Schlachtviehmarkt. Auftrieb: 1300 Rinder, davon 450 Ochſen, 100 Bullen, 340 Kühe, 405 Färſen, ferner 595 Kälber, 16 Hammel, 16 Schafe, 3745 Schweine. Preiſe: Ochſen 33 bis 34,—, 31 bis 32, 27 bis 30, 22 bis 26; Bullen 28 bis 29, 26 bis 27, 24 bis 25, 21 bis 23; Kühe 29 bis 30, 25 bis 28, 19 bis 24, 11 bis 18; Färſen 33 bis 34, 31 bis 32, 27 bis 30, 22 bis 26; Kälber 42 bis 45, 34 bis 41, 28 bis 33, 18 bis 27; Hammel 32 bis 34, 28 bis 31, Schafe 23 bis 27, 18 bis 22; Schweine 51 bis 52, 48 bis 50, 47 bis 50, 46 bis 49, 42 bis 48, 40 bis 44, 40 bis 43, 36 bis 38. Frankfurter Produktenbörſe. Amtlich notierten: Weizen 20,70 bis 20,90; Roggen R 9 15,70 R 13 16,10, R 15 16,50; Futtergerſte G 9 15,90, 11 16,20, 12 16,40; Hafer alte Ernte 18,25 bis 18,50; Roggenmehl Type 997 N 19 23, plus 50 Pfg. Frachtausgl., R 13 23,35, R 15 23,75. Mannheimer Getreidegroßmarkt. Amtlich notierten: Weizen 21,20, Feſtpreis⸗ geb. 15 19,90, W 16 20,10, W 17 20,40, Ausgl. plus 40 Pfg.; Roggen Preisgeb. N 15 16,10, R 16 16,40, 4 13 15,70; Ausgl. plus 40 Pfg.; Wintergerſte neue zweizeilige 18 bis 20; Raps inl. 31; Futtergerſte Preis⸗ geb. G 7 15,10, G 8 15,40, G 9 15,60, 6 11 15,90; Ausgl. plus 30 Pfg.; Hafer Preisgeb. H 11 15,10, H 14 15,60,§ 17 15,90, Ausgl. plus 30 Pfg.; Mais m. S. 19,75; Wetzenkleie feine 11,25, grobe 11,75; Roggenkleie 12; Weizenſuttermehl 12,25; Rog⸗ genfuttermehl 12,75; Weizennachmehl 163 4b 16,75; Erdnußkuchen 17,20; Soyaſchrot 16; Rapskuchen 14,50; Palmkuchen 15,70; Kokos— kuchen 17,70; Leinkuchen 17,60; Rohmelaſſe 9; Wieſenheu loſe neue 10 bis 11; Luzerne⸗ kleeheu 11 bis 11,60; Weizen- und Roggen⸗ ſtroh gepr. 2,60 bis 3, geb. 2,20 bis 2,60; Hafer⸗ und Gerſteſtroh gepr. 2,60 bis 2,80, geb. 2,20 bis 2,40; Weizenmehl inl. Type 563(Spezial Null) Geb. 11 29,25, 10 29,15, 9 29,05, 7 28,05, plus 50 Pfg. Frachtausgl.; Aufſchl. für Weizenmehl mit 15 Proz. Ausl. 0,75, mit 30 Proz. Ausl. 1,50 Rm., Fracht⸗ ausgl. 50 Pfg. für 15⸗Tonnen⸗Ladung; Rog⸗ genmehl Type 997 Geb. R 16 24,15, R 15 4 5 R 13 23,35; plus 50 Pfg. Fracht⸗ ausgl. Frankfurt a. Wi. ⸗ Höchſt, 23. Jul.(2 5 Taſchendiebſtähle.) Gelegentlich 15 Höchſter Kerb wurden auf dem Kerbeplatz nicht weniger als 25 Taſchendiebſtähle ausgeführt. Wiesbaden, 23. Juli.(Waldbrand bei der Platte.) In der Nähe der Platte brach heute ein Brand aus, der ſich raſch aus⸗ breitete erfaßte. Durch das Feuer wurden über 1300 neunjährige Tannen vernichtet. Wiesbaden, 22. Juli.(Gefängnis für Kommerzienrat Brockhues.) Ge⸗ gen den wegen Betrugs angeklagten Kommer⸗ zlenrat Brodhues, den Generaldirektor der Chemiſen Werke Brockhues in Niederwalluf, wurde in dem ſeit mehreren Tagen andauern⸗ den Prozeß das Urteil gefällt. Das Gericht verurteilte Brockhues wegen Betrugs und han⸗ delsrchtecher Untreue zu 1 Jahr und 5 Mo- naten Gefängnis und 4000 RM. Geldſtrafe. Kommerzienrat Brockhues hatte 1928 in Dux (Tſchechoſlowaket) ein Grubenfeld für ſeine Firma gekauft, deſſen Kaufpreis 16000 RM. betrug. Seinem eigenen Aufſichtsrat gegen⸗ über verrechnete er aber für den Kauf 85 000 RM. Die Differenz ſuchte er als Speſen und Schmiergelder zu erklären. Außerdem wurde dem Angeklagten zur Laſt gelegt, daß er ſich aus dem Vertrag über eine Lizenz eine jähr⸗ liche Sondervergütung von 20 000 RM. habe zahlen laſſen. Wiesbaden, 22. Juli.(Das Ende eines Geiſteskranken.) Ein wegen ge⸗ meingefährlicher Geiſteskrankheit in der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Eichberg untergebrachter Mann iſt dort entflohen und hat ſich nun im Schierſteiner Hafen ertränkt. Wiesbaden, 22. Juli.(Zunahme des Fremdenverkehrs.) Gegenüber der glei⸗ chen Zeit des Vorjahres iſt der Fremdenbeſuch im erſten Halbjahr um mehr als 20 Prozent geſtiegen. Die Zahl der deutſchen Kurgäſte hat ſich um 6000 erhöht. Darmſtadt, 22. Juli.(Der frühere Oberbürgermerſter nach Köln ver⸗ ſetzt.) An das Landesfinanzamt Köln als Direktor der Abteilung J verſetzt wurde der Direktor des Landesfinanzamts Darmſtadt Dr. Müller, vorher Oberbürgermeiſter der Stadt Darmſtadt. Pfungſtadt, 22. Jul.(Schwindler.) Zwei Hauſierer, die vorgaben, daß ſie im In— tereſſe der Volkswohlfahrt kämen, bearbeite— ten bei einem Hausbeſuch eine Frau ſolange, bis dieſe ihre Unterſchrift zur Beſtellung eines Heilfun'„s für 30 Mark gab. Nieder⸗Saulheim, 22. Juli.(Weinberg⸗ diebe.) Dem Ortsgruppenleiter Kröhle und dem Gaſtwirt Zorn wurden größere Mengen Trauben in den Weinbergen abgeſchnitten. Zur Ermittlung der Täter iſt eine Belohnung von 200 Mark ausgeſetzt. Schlitz, 23. Juli.(S A-Sportſchule.) Der Gemeinderat hat die von der Bürger— meiſterei mit dem SA-Hochſchulanck Frankfurt geführten Verhandlungen über die Errichtung einer SA-Sportſchule und einer dauernden Belegſchaft von etwa 160 bis 200 Mann gut— geheißen. Der Vertragsentwurf wurde geneh— migt. Nieder⸗Olm, 22. Juli.(Fünf Menſchen gerettet.) Im Schwimmbad rettete ein hieſiger Wachtmeiſter ein 12jähriges Mädchen vom ſicheren Tod des Ertrinkens. Das iſt die fünfte Lebensrettung, die dieſer mutige Mann ausgeführt hat. 15 Jahre Zuchthaus für einen Landesver- räter. Das Oberlandesgericht Breslau berurteilte nach zweitägiger Verhandlung einen Landesverräter wegen Verbrechens gegen 8 1 des Spionagegeſetzes zu 15 Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrverluſt. Internationale Einbrecherbande. Im Mai dieſes Jahres wurden bei der Ankunft des Münchener D⸗Zuges im Salzburger Bahnhof drei internationale Schwerverbre— cher feſtgenommen. Da Erhebungen über die Perſönlichkeit der Verbrecher bei den in— zernationalen Zollfahndungsſtellen erfolglos blieben, ging die Kriminalpolizei neuerdings daran, eine genaue Zerlegung des Gepäcks der Bande vorzunehmen. Als dabei von ei— nem Koffer eine Leiſte weggeſchraubt wurde, fand man einen außerordentlich wertvollen Brillantſchmuck, der zweifellos aus einem ganz großen Einbruch herrührt. Es handelt ſich um ein Platinarmband. Sämtliche Schmuckgegenſtände ſind über und über mit prachtvollen geſchliffenen Brillanten beſetzt. Ihr Wert wird auf 50 000 Schilling geſchätzt. Bezüglich der Verbrecher wurde bisher feſt— geſtellt, daß ſie wahrſcheinlich Abraham Wol— hendler, Aron Zznaidermann und Saul Chaim Kirſzenberg heißen dürften. Kraftwagen vom Zuge erfaßk. In Sau- zueville bei Dieppe durchfuhr an einem Bahnübergang ein mit ſechs Perſonen beſetz⸗ zer Kraftwagen die geſchloſſene Schränke und wurde von dem vorbeiraſenden Zuge erfaßt. Die Frau des Wagenbeſitzers, die mit ihrem zweijährigen Töchterchen neben hrem am Steuer ſitzenden Mann ſaß, er— faßte blitzſchnell die Situation und ſprang mit dem Kind aus dem Wagen. Sie blie⸗ den unverletzt. Ihr Mann und eine Bekann⸗ ze, ſowie deren achtjährige Tochter wurden zuf der Stelle getötet, während ein ſechſter Inſaſſe lebensgefährlich verletzt wurde. Vier Tote bei einem Kraftwagenunglück. Bei Hellin(Spanien) ereignete ſich ein ſurchtbares Kraftwagenunglück. Infolge bis⸗ her ungeklärter Urſache fuhr ein Laſtkraft⸗ wagen in höchſter Geſchwindigkeit mit einem mit Landarbeitern beſetzten Kraftwagen zu⸗ ſammen. Vier Perſonen wurden getötet dier ſchwerverletzt. und etwa ein Drittel Tannenwald Sonnenaufg. 4.06 [Krankheitserregern Oberri l Jun köpfige Diebes familie.) neh⸗ reren hieſigen Bauernhöfen kamen in der letz⸗ ten Zeit junge Hühner abhanden. Der Ver⸗ dacht richtete ſich ſchließlich gegen verſchiedene Einwohner. Die wirklichen Diebe konnten nun ermittelt werden. Es handelt ſich um eine 10⸗ pig Marderfamilie, die unſchädlich gemacht wurde. Aus der Heimat Gedenktage 5 24. Juli 1783 Simon Bolivar, der Befreier Südame— rikas, in Caracas geboren. 1920 Der Schriftſteller Ludwig Ganghofer in Tegernſee geſtorben. Prot. und kath.: Chriſtine Sonnenunterg. 20.05 Mondaufg. 19.03 Wandern iſt Kunſt Wandern heißt Schauen und Erleben; es führt zum Herzen der Natur, die Leben chafft und voll Erleben iſt. Was wir durch Wandern von ihr gewinnen, ſind Kräfte der Erde, iſt Licht und Sonne, die mit uns den Weg hinübergehen in die öde Steinwüſte der Stadt. Je mehr wir Natur ſuchen, deſto ſtär⸗ ker werden die in ihr gefundenen Kräfte die chlechten Einflüſſe zerſtören, die durch natur⸗ fremde Stadtkultur an uns haften. Arbeit und Wandern; das eine nimmt, das andere gibt. Was in Arbeitsſtuben, Fabrikſälen und Kon⸗ toren der Menſch an Lebensfriſche verliert, das ſollte er wieder ſuchen im Wandern durch lichte Morgenfrühen, durch taufriſche Wälder im Sonnenbrand des hellen Tages, auf grü— nen Wieſen, fernab dem Häuſermeer der Stadt. Doch auch Wandern iſt Kunſt und will gelernt ſein. Nicht mit ſorgenkrauſer Stirn, mit vom Alltag beengten Gedanken darf ein Wandertag verlebt werden. Denn Natur fin⸗ det ihren Weg zur Offenbarung nur dort, wo Natürlichkeit gegeben iſt. Man darf Natur aber auch nicht nur ſehen, Mondunterg. 0.43 man muß ſie erſchauen und in ihr ſuchen; dann geht von ihrem Reichtum immer etwas in uns über. Natur aber kommt nicht zum Menſchen, kommt der Menſch nicht zu ihr. Wandern bil— det mehr als Reiſen, wenn man unter Reiſen ein haſtiges Städtebeſuchen und programm— mäßige Bahn- und Autofahrten verſteht. Denn was in der Natur durch Wandern zum Er⸗ lebnis wird, hat mit Kultur und Zeit nichts zu tun und iſt immer ein Ausſpannen des Menſchen von den gewohnten Dingen und der Gleichheit des Tages. Solche Erleben aber durchdringen und erheben den ganzen Men⸗ ſchen. Sie kommen aus den Tiefen der Natur, die Quellen ungeheurer Lebenskräfte ſind und nie verſiegen. In Allem der Natur lebt uraltes und doch ewig neues Leben, das ſich weiter und vor⸗ wärts taſtet. Durch Schauen und Suchen ſich mit dieſen ewigen Lebensvorgängen zu verbin- den und aus ihnen für ſein eigenes Daſein lernen, iſt ſchönſtes Wandern. * * Ziehung der dritten Arbeitsbeſchaffungs⸗ lotterie. In der Blumenſchule in München begann die auf zwei Tage feſtgeſetzte Ziehung der dritten Geldlotterie für Arbeitsbeſchaffung. Der erſte größere Gewinn mit 5000 Rm. fiel auf die Nummer 2308 113. n Keine Entenejee zur Speiſeeisbereitung. Das Reichsgeſundheitsamt weiſt darauf hin, daß Enteneter des öfteren Träger von ſeien. Enteneier ſollten deshalb nur in gekochtem Zuſtand genoſſen werden. Vor der Verwendung von Enteneiern bei der Herſtellung oder Zuberei— tung von Speiſeeis müſſe gewarnt werden. * Hitlerſpende des Reichsnährſtandes. Auch in dieſem Jahre hat die Landwirtſchaft ihrer Dankbarkeit und Verehrung für den Führer und ihrer innigen Verbundenheit mit SA und SS dadurch Ausdruck verliehen, daß ſie eine große Zahl von Frerſtellen für erholungs⸗ bedürftige Angehörige der SA und SS als Hitlerſpende zur Verfügung geſtellt hat. Nach den bis jetzt vorliegenden Meldungen der Lan— desbauernſchaften ſind 28 436 Freiſtellen für eine Aufenthaltsdauer von 67846 Wochen zur Verfügung geſtellt worden. * Weltervorherſage: Vielfach bedeckt und Gewitterſtörungen. Buntes Allerlei Ein fränkiſches Kaſtell feſtgeſtellt. Auf dem Michelsberg, oberhalb des alten Bene— diktinerkloſters Neuſtadt am Main(Bez.⸗A. Lohr), wurden durch Univerſitäts-Prof. Dr. Hock⸗Würzburg die Umfaſſungsmauern eines fränkiſchen Kaſtells freigelegt. Das Kaſtell hatte keine rechteckige Form, ſondern ſeine Befeſtigungsmauer war dem Gelände ange— paßt. Die Mauer war über 2 Meter ſtark, im Abſtand von weiteren 2 Metern zog eine Paliſadenreihe herum Zweifellos iſt in die— ſem Kaſtell das im 8. Jahrhundert mehrfach urkundlich erwähnte„Rohrinlacha“ zu er⸗ kennen, das den Grundſteck der Schenkung bildete, aus der ſich dann das Benediktinet⸗ kloſter und die Anſiedlung Neuſtadt(Niwen⸗ ſtadt) entwickelte. Die Zahl der bei allen Polizeibehörden der Welt verfügbaren Fingerabdrücke wer⸗ den auf 11,5 Millionen geſchätzt; es kom⸗ menjährlich etwa 20 000 neu hinzu.