zischen Heut und morgen! Ein Tonfilm von(Welterfolg! Demnächst hier im Lentral-Film⸗Palast Lokales Viernheim, 24. Juli AUnſer neuer Roman, Die Groven⸗ ſtahls“, mit deſſen Abdruck wir heute beginnen, wird jedem unſerer Leſer ſehr viel Freude be⸗ reiten. Spannend von Anfang bis Ende wird er jeden in ſeinen Bann ſchlagen. Neuhinzu⸗ » tretende Abonnenten erhalten den Roman bis Ende dieſes Monats gratis geliefert. * Zur Feſtſchrift„Unſerem Jubel⸗ pfarrer“. Es könnte vielleicht beim Vertei⸗ len obiger Feſtſchrift die eine oder die andere Familie überſehen worden ſein. Die betreffen⸗ den Familien werden gebeten dies entſchuldigen zu wollen und ihre Feſtzeitung bei Franz Hof⸗ mann(Drehſcheibe) abzuholen. Ein Viernheimer bei den deut⸗ ſchen Kampfſpielen 1934 in Nürnberg. Hans Binninger, vom hieſigen Turnverein 1893 e. V. hat ſich die Teilnahme zu den in dieſer Woche ſtattfindenden Deutſchen Kampfſpielen in Nürnberg geſichert und wird bereits morgen den Deutſchen Zwölfkampf der Turner beſtreiten. Wir wünſchen dem einheimiſchen Turner daſelbſt ein erfolgreiches Abſchneiden. Gut Heil! Internationaler Brieftauben⸗ Vorbereitungen zu einem internationalen Brief⸗ taubenpreisflug ab Burgos in Spanien, etwa 1400 km., an dem ſich auch die hieſige Reiſe⸗ vereinigung der Brieftaubenzüchter beteiligen würde. Nun ſollte der Flug in dieſen Tagen ſtattfinden. Aus den hieſigen Zuchtkreiſen ſind 10 Brieftauben zu dieſem Fluge abgeſchickt worden. Wie wir nun erfahren, hat Frankreich daß die deutſchen Tauben an dieſem Fluge, der von Spanien über Frankreich nach Deutſchland führen ſollte, nicht teilnehmen konnten. Die Tauben ſoller nun im Rheinland zum Rückflu aufgelaſſen werden. i 5 &.-Hehannimachungon (Parteiamtliche Veröffentlichungen der Ortsgruppe Viernheim der N. S. D. A. P., Neigen 100 der NS- Gliederungen.) J. Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 NSDAP⸗Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr 2 NS DAP⸗Kaſſenverwaltung: Jeden Donnerstag 20—22 Uhr 8 Amt für Beamte und RDB: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr NSKO(Kriegsopfer⸗Verſorgung): Jeden Dienstag und Donnerstag 19.—21 Uhr H.-J. Viernheim Gef. 3/ Ill/ 249 Heute abend 1/8 Uhr ſteht die ganze Gefolgſchaft in Uniform und Sport an der Schiller⸗Schule. Wer nicht erſcheint wird aus der H⸗J. aus- geſchloſſen. Der Führer die Gefolgſchaft 3 m. d. B. b. flug. Vor einiger Zeit berichteten wir über die Karl Froſchaner den Durchtransport der Tauben abgelehnt, ſo⸗ Achtung! Mitglieder der 894 P.! Abteilung Rundfunk. Achtung! Die Teilnehmer zur Junkausſtellung, werden gebe⸗ ten die Beſtellbogen zur Fahrt nach Berlin in meiner Wohnung oder in der Ge⸗ ſchäftsſtelle abzuholen. Da die Angelegenheit eilig iſt, bitte ich die Beſtellbogen anfangs der Woche abzuholen. Meldungen zur Funk⸗ ausſtellung werden noch angeno mmen. Heil Hitler! Englert, Ortsgruppenfunkl. B.. Gemeinschaft„gra dur Freude“. Am e 10 Donnerstag, 2. Auguſt, abends pünktlich 9 Uhr, veranſtaltet die RS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude im Central ⸗Film⸗Palaſt die Aufführung, des in der ganzen Welt mit gro⸗ ßem Erfolg gezeigten Tonfilmwerkes„Zwi⸗ ſchen Heut und Morgen“, ſowie verſchiedener intereſſanter Beifilme. Der Un⸗ koſtenbeitrag beträgt für Erwachſene 30 Pfg., für Erwerbsloſe 20 Pfg., Jugendliche unter 18 Jahren 10 Pfg. Für Erwachſene erſolgt Vorverkauf bei: Buchhandlung Hofmann⸗Dreh⸗ ſcheibe, Cigarrenhaus Adler am Haltepunkt, Cigarrenhaus Wunder⸗Lorſcherſtr.(vom 25. Juli ab). Erwerbsloſe und Jugendliche nur an der Abendkaſſe des Central Film⸗Pa⸗ laſtes. Die Mitglieder der N. S. B. O., Deutſchen Arbeitsfront, Gewerkſchaften und NS.⸗Hago können Karten auch in ihren Ge⸗ ſchäftsſtellen im Vorverkauf erhalten. Für die Mitglieder aller NS.⸗Gliederungen iſt es ſelbſtverſtändliche Pflicht, ſich dieſes Filmwerk anzuſehen, dazu iſt die ganze Bevölkerung ebenfalls herzlichſt eingeladen. Heil Hitler! N. S.-Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“, Ortsgruppe Viernhei ** rhein Am Dienstag, den 24. Juli abends punkt 9 Uhr findet im kleinen Saal des Freiſchütz eine Mitgliederverſammlung ſſal. Alle Mitglieder der 0 haben 0 f ſcheinen. Zutritt nur für Mitglie. der. Wer unentſchuldigt fehlt, wird gemäß 9 4e der Satzung ausgeſchloſſen. Ich erwarte alſo reſtloſes Erſcheinen. Heil Hitler! Franzke Ortsgruppenleiter N80. und Dag. Am 11. und 12. 8 1934, Landestreffen der NS. u. Daß. in Frankfurt a. M. Teilnehmer mel. den ſich bis ſpäteſtens Mittwoch, den 25. de Mts. Auskunft über Fahrtkoſten ete. erteilt die NSBO. Die Rheinfahrt nach St. Goar fällt aus, wegen dem obigen Lan⸗ destreffen. Die Fahrt findet beſtimmt Aufang September ſtatt. NSB0. gez. Mbgelin. N. 5. 5. O. Der nächſte Urlauberzug der N. S. Gem. Kraft durch Freude fährt am 28. J. 34 in den Schwarzwald. Die Fahrt dauert bis einſchl. 5. Auguſt 1934. Auskunft er⸗ teilt die N. S. B. O. Achtung! Reichsparteitag in. 1 Von 7 zelnen am 9 875 arteitag in Nürnberg iſt bis ſpäteſte 28. Juli 1934, für das 1010 0 10 Eintrittskarte zum Volksfeſt der Betrag von RM. 1.50 an den Kaſſenwart abzuliefern. Wer dieſe Zahlung verſäumt, kann am Reichsparteitag nicht teilnehmen. Ueber die Abführung der Fahr- u. Verpflegungsgel⸗ der erfolgt noch Anweiſung. Es ſei nochmals darauf hingewieſen, daß nur!“ durchaus marſchfähige Politiſche Leiter der 5 Partei gemeldet werden können. Beſtellungen auf den Viernheimer Anzeiger werden von den Austrägern jederzeit entgegengenommen. 2— SSS — 2—— Fur die überaus zahlreiche Beteiligung an den kirchlichen Feiern, für die in ſo großer Fahl mir zugegangenen Glück— wünſche, ſowie allen, die zur Hebung der Feierlichkeiten an— läßlich meines goldenen Prieſterjubiläums beigetragen haben meinen herzlichſten Dank. S SS nee PP 2 Wo f, Geiſtlicher Rat. — Schnell verkauft ſchnell vermietet iſt alles, was die große Oeffentlichkeit wiſſen ſoll.— Der einfachſte, billigſte und beſte Wegweiſer hierzu iſt 2 Zu mieten das Zeitungs ⸗Inſerat! Trauerdrucksachen innerhalb 2 Stunden liefert der Viernh. Anzeiger 2 Zimmer und Küche nebſt Zubehör an ruhige Leute zu vermieten. Ernst 2 Timmer Und Ruche Von wem, ſagt der Verlag Naturreiner faßhell, ſehr be⸗ kömmlich, 23 ab 3 Ltr. a 9 Bei Faßbezug, frei Kell. billiger Hrennerel Ul. Kolterel Beſtellt den Mernneimer Anzeiger monatlich nur Hi. 1.40 auulalur- Ludwigstr. 97 gesucht Vereins⸗Anzeiger! Odenwaldklub. Aus beſonderem Anlaß findet unſer nächſter Klubabend nicht am Mittwoch 153 den 25, ſondern am Donnerstag, den 26. Juli abends 8½ Uhr im Löwen ſtatt. Sonntag, den 29. Juli, 10. Programmwan⸗ 5 derung: Heppenheim-⸗Lindenſtein⸗Hambach⸗Mit⸗ tershauſen-⸗Heppenheim. abend. Friſch auf! Heil Hitler! Stockert, Wanderwart. Bekanntmachung Gefunden wurden: 1 Geldbörſe mit Inhalt. 1 Geldbetrag g 1 Herrenjakett Viernheim, den 20. Juli 1934. Heſſiſches Polizeiamt gez. Bullmann 76 Seiten ſtark, mit Weltprogrammen, vielen Bildern und Aetitel⸗ Die beſtausgeſtattete und inhaltreiche Deutſche Funkzeitſchrift Mit Geräteverſicherung Monatsabonnement nur 85 Pf. durch die Poſt. Einzelheft 25. Probeheft gern amſouſt vom Wetlag, Berlin. N24 „SSS Sees f f f 5 Familien-Drucksachen CCC(bbb Verlobungs-, Vermählungs- u. Geburts- Anzeigen, Glückwunsch- und Besuchs- Karten liefert in moderner Ausführung Pf v Druckerei Uiernheimer Anzeſger Fable zu haben im Ludwig Lamberth Els Fier Beiten Schlafz., Stahl- legematratzen an alle, Teilz. Katral. f. Verlag ds. Bl. Eisen möbelfabrik Suhl, Th. feder- und Auf- Uuſer neuer Noman, per heule Nicht nur der Roman der Arbeit, das Hohelied der Arbeit. Arbeit, Pflicht, Vorwärtsdringen, Gerechtigkeit, eherner Fleiß— mit überquellendem Herzen erzählt uns der Dichter die Geschichte der Familie Grovenstahl, die unbeirrt ihren Weg geht, zäh und verbissen. Ein Leben voll Arbeit und dabei ein Leben voll Glück Arbeit ist keine Bürde— Arbeit ist die Be Das Lesen dieses Romans ist eine Wohltat. en 5 Der Roman der Arbeit und des Gemeinnutzes Jen Aut Umm: Abt 7 8e D U ER. jahung des Lebens. 27 W Näheres im Klub⸗ 5 (Viernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,40 Mk frei ins Haus gebracht.— Gratis⸗Beilagen: wöchentlich 15„ Jlluſtrlerten Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Aelteſte Tageszeitung am Platze— Erfolgreiches Inſertionsorgan am Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt Main, Verantwortlich für den Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim. e 7 2 Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg. Eine neue Verfolgungswelle? Im Saargebiet dürfen Emigranten unter dem Schutze der Regierungskommiſſion des Völkerbundes die nationaldeutſche Front provozieren. In Rumänien werden die politiſchen Organiſationen der Siebenbürger Sachſen mit der Auflöſung bedroht. Gleichzeitig wird aus dem Memelland gemeldet, daß dem Vorſitzenden des memel— ländiſchen Landtages, von Dreßler, zu⸗ gleich mit 8 deutſchen Abgeordneten, die Mandate und das aktive und paſſive Wahl— recht entzogen ſeien. Gründe werden nicht angegeben. In litauiſchen Maſſenverſamm⸗ lungen wird ſtürmiſch die Entlaſſung ſämtli⸗ cher deutſchen Beamten gefordert, desgleichen die Litauiſierung des memelländiſchen Schul⸗ weſens. Seit der Amtszeit des jetzigen Gou⸗ verneurs Navakas ſind 175 memelländiſche Beamte entlaſſen worden, ferner von den 1000 Beamten und Angeſtellten der autono— men Organe 200, außerdem 110 reichsdeutſche Lehrer und Beamte. In Oeſterreich nimmt der Kampf der Regierung gegen die Oppoſition trotz des Standrechts nachgerade groteske Formen an, wie die Verfolgung der„Weißſtrümpfigen“ zeigt. Hier geht es um das Deutſchtum, das zu Gunſten eines friſch erfundenen Oeſterrei— chertums niedergetreten werden ſoll. In Eſtland iſt man bemüht, auch noch dem letzten kleinen Reſt Baltentums durch ge— ſetzliche Maßnahmen jede Lebensmöglichkeit zu nehmen und natürlich darf auch Lett⸗ land dabei nicht zurückſtehen. Wenn die Landeshauptſtadt Riga ihren Namen behal⸗ ten darf, ſo verdankt ſie es nur dem Um⸗ ſtande, daß er nicht deutſchen Urſprungs iſt. Alle deutſchen Orts- und Flußnamen ſind ausgemerzt worden, die Poſt befördert kei⸗ nen Brief mehr nach Mitau, ſondern nach Jelgawa. Livland heißt jetzt Vidzeme, Kur⸗ land Kurzeme und Dünat muß ſich den Na⸗ men Daugawa gefallen laſſen. Die in Lett⸗ land erſcheinenden deutſchen Zeitungen dür— fen nur noch die lettiſchen Ortsbezeichnungen anführen. Wegen der ſchwierigen Finanz⸗ lage müſſen jetzt viele deutſche Schulen ein⸗ gehen. Bekanntlich hat die belgiſche Kam⸗ mer das Geſetz über die Entziehung der Staatsbürgerſchaft angenommen. Dieſes Ge⸗ ſetz hat in der deutſchen Bevölkerung Eupen— Malmedys große Erregung hervorgerufen, da es der belgiſchen Regierung die Handhabe gibt, allen, die nicht von Abſtammung Bel⸗ gier ſind, unter dem Vorwand, ihre Pflich⸗ ten gegen den Staat zu verletzen, die Aber⸗ kennung der Staatsbürgereigenſchaft auszu— ſprechen. Man könnte dieſe Liſte noch fortſetzen, aber es mag genügen. das Martyrium des Auslandsdeutſchtums kann am 1. Auguſt ſein zwanzigjähriges Ju⸗ biläum feiern. Es begann mit dem Aus⸗ bruch des Weltkrieges und wann es enden wird, läßt ſich nicht überſehen. Unendlich viel Leid haben die Auslandsdeutſchen um ihr Volkstum in der Zeit erduldet und es ſcheint, daß eine neue Verfolgungswelle über das Deutſchtum hereingebrochen iſt. Die Gleichzeitigkeit der deutſchfeindlichen Maßnahmen läßt vermuten, daß es ſich hier nichk um„Zufall“ handelt, ſondern, daß hier ein Syſtem vorliegt und von einer bisher unbekannten Zentrale die Fäden nach den verſchiedenſten Ländern gehen. Dieſe Zentra le iſt Frankreich, unter deſſen Schutz und mit deſſen Förderung die kleinſten Staaten gegen das Deutſchtum in ihren Gebieten bru⸗ tal vorzugehen wagen, und eine Emigra n tenpolizei im Saargebiet„Zwiſchenfälle zu provozieren bemüht iſt, um die Abſtim⸗ mung hinauszuſchieben oder gar zu verhin⸗ dern. Kein Volkstum iſt ſo ſchwerer Bedrük⸗ kung ausgeſetzt, wie das Deutſchtum im Auslande. Faſt wäre man geneigt anzuneh⸗ men, daß es darauf angelegt ſei, die Geduld des deutſchen Volkes zu überſpannen, um dann den„Beweis“ in Händen zu haben, daß Deutſchland der„Störenfried“ iſt, der die Welt hindert, ſich an den Segnungen des Friedens zu erfreuen. Aber dieſe Spekula⸗ kion wird vergeblich ſein. Das deutſche Volk, das ſich wieder zum nationalen Gedanken zu⸗ rückgefunden hat, läßt ſich nicht provozieren. Doch geht es ruhig und ſicher ſeinen Weg ˖ t weiter. 8 eimer Anzeiger Viernheimer Zeitung (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig, bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt dex Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim Mittwoch. den 25. Juli 55 51. Jahrgang Ein ernster Gedenktag Zum 2. Auguſt: Friedensappell an die Frontſoldaten der Welt— Der Neichsbiſchof zur 20. Wiederkehr des Tags des Kriegsbeginns Berlin, 25. Juli. Ein ernſter Gedenktag ſteht bevor: am 2. Auguſt jährt ſich zum 20. Male der Tag des Kriegsbeginns. Der Reichsleiter der NS.⸗Kriegsopferverſorgung, Reichstagsabge— ordneter Oberlindober, ſchildert aus dieſem Anlaß in einer Betrachtung„Vor 20 Jahren“ u. a. die Einſatzbereitſchaft aller Volksſchichten bei uns und bei den anderen Nationen zur Verteidigung der Heimat. Das heutige Deutſchland ſei am be— ſten verkörpert durch ſeinen Führer Adolf Hitler, der ſelbſt als Front- ſoldat alle jene Eigenſchaften, die er in der großen feldgrauen Kameradſchaft kennengelernt ha— be, gern auf ſein ganzes Volk übertragen ſehe. Die Wunden, die die Frontkämpfer der ganzen Welt auf ihren Leibern tragen, ſeien noch nicht verheilt; die Tränen, die die Frau— en und Kinder der zehn Millionen Gefal— lenen vergoſſen haben, ſeien noch nicht ver— ſiegt. Und dennoch ſpielten überall in der Welt Menſchen mit dem Gedanken neuer Kriege. Wer ſo den Krieg kennengelernt hat, wie die Frontſoldatengeneration, werde niemals wünſchen, daß ein neuer Krieg ſeinem Volke neue Wunden ſchlägt. Deshalb ſei es notwendig, daß das Front⸗ ſoldatentum der ganzen Welt peinlichſt alle jene Kräfte beachte, die verſuchen, in neue Konflikte zu treiben und die im Falle eines neuen Zuſammenſtoßes der Völker nicht an das Dienen, ſondern an das Verdienen den— ken. An dieſem 2. Auguſt werde von Fronkſol⸗ dat zu Frontſoldak, von Nation zu Nation das gemeinſame Gedenken an 10 Millionen Tote gehen. Aus der daraus kommenden ge⸗ genſeikigen Achtung werde das gegenſeitige Vertrauen entſtehen. Aus dieſem gegenſeiti⸗ gen Vertrauen, ſo ſchließt Oberlindober, „wollen wir deutſche Frontſoldaten der Welt den wahrſten und ernſthafteſten Appell vom Frieden geben. Das ſoll der Sinn des Geden- tens an den Opſferiod dieſer 10 Millionen Soldaten am 2. Auguſt 1934 ſein“. Soweit der Appell des Reichsleiters der NS.⸗Kriegsopferverſorgung. Er iſt ein neuer Beweis für die Friedensliebe des Dritten Reiches und ſeiner leitenden Männer und teht in wohltuendem Gegenſatz zu vielen Teri unn. ſteh 9 genſatz Bewußtſein, daß Gott uns aus Reden und Taten ausländiſcher Staatsmän— 1 1 ner. Wird man den Appell aus dem neuen Deutſchland draußen in der Welt auch hören und beachten? Eine Verordnung des Neichsbiſchols emporgeführt Der Reichsbiſchof hat zur 20jährigen Wiederkehr des Tages des folgende Verordnung für Kirche erlaſſen: die Kriegsanfangs evangeliſche „Am 2. Auguſt begeht das deutſche Volk den Tag, an dem der Weltkrieg ſeinen Anfang nahm. Vor 20 Jahren zog die Blüte deutſchen Mannestums hinaus, um die Heimat zu ſchützen. In allen lebte die reine heilige Bereitſchaft, für die gerechte Sache des Vaterlandes in einem uns aufgezwungenen gedenkt in ſchweigender Ehrfurcht jenes gleichlichen heldentums, unver- das ſich auf dieſem Opfergange bewährt hat. und beide Seiten zu Worte Die deutſche evangeliſche Kirche ruft als Kir- Die tet 3 ſollen dazu beſtimmk ſein, daß in dem ge⸗ waltigen Schickſal unſeres Volkes uns der ewige Golt begegueke. Wo in kleineren, beſonders ländlichen Ge— meinden eine beſondere Feier aus den Ver— hältniſſen ſich nicht ergibt, iſt die Erinne— rungsſtunde auf den darauf foigenden Sonntag zu verlegen. Dabei wird allen Ge— denkfeiern gemeinſam ſein: das dankbare Not und Schande zur Erneuerung der Nation im National- ſoziglismus hat. um Zeichen deſſen wer— den die Kirchen am 2. Auguſt die Fahnen des alten und des neuen Reiches zeigen.“ * . Rane az N81 die Wahrheit drin Ein engliſcher Künſtler üb neuen Deutſchl London, 25. Juli. 9es über die jetzigen Zuſtände Aeußerungen Ja N l a in Deutſchland, bald freundlicher, bald we— Kriege ſich zu opfern. Die erneuerte Nation gem j teil der Briefkäſte „,„; e; die ſich übrigens bei che des Volkes die deutſche Nation dazu auf, dieſe Stunde würdig im Angeſicht des ewigen Gottes zu begehen. lebenden Künſtlers, Deshalb ergeht hiermit Anweiſung an alle kirchlichen Skellen, daß am 2. Auguſt von 1212.15 Uhr die Glocken aller evangeliſchen Kirchen zur Erinnerung an die Gefallenen Soweit zum Gedächtnis geläutet werden. dieſes Tages Jeldgottesdienſte vorgeſehen ſind, iſt die kirchliche Mitwirkung hierzu ſelbſtverſtändliche Pflicht. Darüber hinaus ſind in den Gemeinden gokkesdienſtliche An⸗ dachtsſtunden zu veranſtalten. Dieſe Jeiern Warum ſo nervös? Ein Zwiſchenfall an der Saar und ſeine Folgen Saarbrücken, 25. Juli. Am Dienstag hat ein gewiſſer Johann Baumgärtner aus Saarbrücken auf den Polizeikommiſſar Machts einige Schüſſe ab⸗ gegeben, die ſehl gingen. Machts machte ſei⸗ nerſeits Kehrt und gab mehrere Schüſſe auf Baumgärtner ab. Dieſer brach zuſammen und mußte ins Krankenhaus eingeliefert werden. Die marxiſtiſche Preſſe macht durch Extrablätter den Verſuch, dieſen Anſchlag der Deutſchen Front in die Schuhe zu ſchieben. Demgegenüber iſt feſtzuſtellen, daß Baum⸗ gärtner nicht der Deulſchen Fronk angehörte, er war auch nicht früher etwa Mitglied der ASD Ap., oder der SA. oder 58. war viel mehr von der NSDAP. im April 1933 we- gen politiſcher Unzuverläſſigkeit abgelehnt worden. Es iſt ganz ſelbſtverſtändlich, daß die Deutſche Front ein derarkiges Vorgehen aufs Schärfſte verurteilt, da es vollkommen im Widerſpruch zu ihren Richtlinien ſtehl. Wie weiter gemeldet wird, war der ver⸗ letzte Baumgärtner am Dienstag vormittag noch nicht vernehmungsfähig, ſodaß man über die Gründe, die ihn zu ſeiner Tat trie⸗ ben, auch keinerlei Vermutungen hat. Ein Geiſteslranler? g Baumgärtner hat der Landesleitung der Deutſchen Front am Montag einen Ein⸗ ſchreibebrief geſchickt, der ſchon ſeiner ganzen Form nach auf den verworrenen Geiſteszuſtand des Verfaſſers deutliche Rückſchlüſſe ziehen läßt. Dieſer Veie d folgenden Wortlaut:„Ich melde mich hiermit von der Deutſchen Front ab. Gründe: Durch ihre allzuaroße Nachſicht ge⸗ genüber den Vaterlandsverrätern und Emi⸗ granten und durch das dauernde Predigen von Disziplin, das als Mitglied der Deut⸗ ſchen Front eine erſte Stelle einnehme. Hoch— achtungsvoll! Hans Baumgärtner!“ Die Landesleilkung der Deutſchen Front hat dieſes Schreiben ſofort der Staatsan- waltſchaft übergeben, um auch ihrerſeits al- les in ihren Kräften ſtehende zur Aufklärung der Beweggründe der Tak zu kun. Die Deutſche Front lehnt es ſelbſtverſtändlich ab, ſich einen ſolchen Menſchen an die Ronge hängen zu laſſen. Die Landesleitung macht in einer offiziel— len Erklärung in ſchärfſter Form gegen der— artige Unterſtellung Front. Die nervöſe Saarregierung Trotz alledem will die Saarregierung die Deutſche Front anſcheinend in Zuſammen— hang mit dem Vorfall bringen. Das ſcheint aus einer Hausſuchung hervorzugehen, die am Dienstag im Gebäude der Deutſchen Front vorgenommen wurde. Ein ſtarkes Polizeiaufgebot, darunter etwa 20 berittene Landjäger, riegelte diesmal die Waterloo⸗Straße ab und beſetzte ſogar die Vorgärten der Häuſer. Die mit der Aktion betrauten Beamten ga⸗ ben als ihren Auftrag an, ſie hätten die Räume zu prüfen und zu verſiegeln. Auch auf der Redaktion und in der Wohnung des Chefredakteurs des„Saarbrücker Abend⸗ blattes“ wurde eine Hausſuchung vorgenom⸗ men, hier wegen„intellektueller Urheber⸗ ſchaft oder Mittäterſchaft“. Nationen dieſem Beiſpiel niger freundlicher Art, einen beinah bilden ſchon regelmäßige e Londoner Preſſe, ſolchen fentlichun— große Unparteilichkeit auszeichnet kommen läßt. die„Times“ das engliſchen in Deutſchland in dem es u. a. heißt: mir nicht vorſt n, daß ein 0 i im Geiſt fri r Kamerad-⸗ ſchaft vereint ſein könnte. Die Sorge für arme Kinder in den Skädten und die Vor- kehrungen für ihre Ferien ſind in Deutſchland ſo ausgedehnt und ſo erfolgreich, daß andere folgen könnken. Die gute Behandlung der Tiere durch die Deuiſchen iſt eine Offenbarung für mich, und ich habe nirgends ein ſchlecht ernährtes oder armſelig ausſehendes Hauskier geſehen. ſeit lan⸗ gen dur brachte eines 71 91 F Am Dienstag Schreiben Wie groß die Nervoſikät und die Ralloſig⸗ keit der Regierungsſtellen iſt, geht aber daraus hervor, daß die Polizei ſich nicht ge⸗ ſcheut hat, eine Hausſuchung ſogar in den Räumen der Saarbrücker Zweigſtelle des Deutſchen Nachrichten⸗Büros vorzunehmen, eines Büros, das gar keine andere Täligkeit ausübt als die Verſorgung der Preſſe mit Nachrichten aus dem In- und Auslande. Während der Aktion wurden die Zu— gangsſtraßen und die Straße ſelbſt durch ein ſtarkes Polizei⸗ und Landjägeraufgebot ab⸗ geſperrt. Nicht weniger als vier Kriminal- beamte hatte man benötigt. Dieſes ungeheu— erliche Vorgehen kennzeichnet wohl am be⸗ ſten die Wahl- und Zielloſigkeit der volizei— lichen Maßnahmen. Antwort an Knox „Wenn wir nicht ſchreiben dürfen, werden wir ſprechen.“ Saarbrücken, 25. Juli. Nachdem der Präſident der Regierungs— kommiſſion des Saargebiets, Knox, die deutſchen Zeitungen wegen der abfälligen Kritik im Zuſammenhang mit der Hausſu⸗ chung bei der Deutſchen Front verboten hat, ſprach der Vorſitzende der Berufsorganiſa⸗ tion der deutſchen Saarpreſſe im Rundfunk zu den Vorgängen. Der Redner betonte, daß die deutſche Saarbevölkerung den Polizei⸗ kommiſſtar Machts nicht aus politiſchen Gründen bekämpfte, ſondern aus Gründen der nationalen Selbſtachtung ablehnte. Seine Verwendung bedeute eine Herausforderung der deutſchen Bevölkerung. Der Vortragen⸗ de ſchloß:„Es iſt ganz gleichgültig, Herr Präſident, was ſie planen oder nicht. Das Schickſal des Saargebietes wird nicht von Ihnen, ſondern von uns Saardeulſchen beſtimmt. Unberührt von Ihren 9 und Maßnahmen flehen wir ein für Deut ch⸗ and, alle miteinander bis zum lehten— auch wir von der deutſchen Preſſe des Saar- gebiels. Sie, Herr Knox, werden uns mit Ihren Verboten nicht einſchüchtern, und wenn Sie uns verbieten zu ſchreiben, dann werden wir ben ſprechen. Und was wir als Unrecht erkennen, das werden wir auch Unrecht nen— len. Wir gehorchen nicht, um Ihnen zu ge— allen, ſondern unſerer Heimat zuliebe. Der Heimat zuliebe, in der und aus der wir leb— en, bevor Sie, Herr Knox, ſie regierten. und in der wir noch ſein werden, wenn Sie, Herr Präſident, längſt vergeſſen ſind und wenn die Erinnerung an Ihre Regie— ungszeit nur noch von fern auftaucht wie ein düſterer Spuk.— Das, Herr Präſident, habe ich Ihnen als Deutſcher, im Saargebiet Heborener und dort verantwortlich tätiger Journaliſt zu ſagen auf Ihre letzten Verbote. Die Zeitungsverbo. e Am Dienstag war für die„Saarbrücker Zeitung“ und die„Saarbrücker Landeszei— zung“ das dreitägige Verbot abgelaufen, während die übrigen Zeitungen, da ſie keine Sonntagsausgabe haben, erſt am heutigen Mittwoch wieder erſcheinen dürfen. Die Blät— ter bringen an der Spitze als Auflagenachricht die„Amtliche Kundgebung“, in der die Re— gierungskommiſſion ihrerſeits eine Darſtel— lung der Vorfälle bei der Hausſuchung im Gebäude der Landesleitung der Deutſchen Front gibt, gehen jedoch im übrigen nicht näher darauf ein.— Die„Saarbrücker Zei— tung“ bemerkt nur: Wir haben nichts mehr dazu zu ſchreiben, das Nötige iſt bereits ge— ſchrieben. Die Regierungskommiſſion hat das „Saarbrücker Abendblatt“ auf zehn Tage verboten. Die Begründung iſt die gleiche wie 5 bei dem Verbot der übrigen 25 Zeitungen. Erlflürung der Deutſchen Front Der Landesleiter der Deutſchen Front gibt zu den jüngſten Ereigniſſen im Saargebiet folgende Erklärung an die Preſſe: „Als Landesleiter der Deutſchen Front ſtel— le ich ausdrücklich feſt, daß die Deutſche Fronl nicht das geringſte mit dem Attentat auf den deutſchen Emigranten und jetzigen ſaarländi⸗ ſchen Polizeikommiſſar Machts zu tun hat Im Gegenteil: Trotz aller Provokationen durch dieſen Emigranten muß ich dieſen Vor— fall als die unverantwortliche Tat eines Menſchen bezeichnen, der entweder geiſtes— krank oder. was noch näher liegt, ein bezahlter Spitzel der Gegenſeite ict. Solange die Deutſche Front exiſtiert, hat ſie immer wieder mit ſchärfſtem Nachdruck er— klärt, daß ſie ihre Ziele unter Ablehnung jeglicher Gewaltmittel nur im Rahmen der beſtehenden Geſetze und An— ordnungen der Regierungskommiſſion ver— folgt. Wenn nun heute die Regierungskom— miſſion durch ihre Polizeiorgane die Räume der Landesleitung der Ddeutſchen Front vor der Oeffentlichkeit beſeßen und verſiegeln ließ, ſo will ſie damit nur die Deutſche Front vor der Oeffentlichkeit in den Verdacht bringen, das Attentat inſpiriert zu haben. Gegen eine derarkige ungeheuerliche Ver— dächtigung wie gegen das Vorgehen der Re— gierungskommiſſion lege ich allerſchärf hen Prokeſt ein.“ Gegen Denunzianten Eine Kundgebung des Stellverkreters des N Führers. Berlin, 25. Juli. Wie der„Völkiſche Boebachter“ meldet, hat der Stellvertreter des Führere folgendes bekanntgegeben: „Ich habe am 18. April dieſes Jahres be— kanntgegeben, daß jedem Partei- und Volks— genoſſen, den die ehrliche Sorge um Vewe— gung und Volk dazu treibt, der Weg zum Führer oder zu mir als einem verantwort— lichen Vertreter, offen ſieht, ohne daß er deshalb zur Rechenſchaft gezogen werder kann. Ich bin nach wie vor feſt entſchloſſen, im Intereſſe der Sauberkeit und der Rein— haltung der Bewegung deshalb auch gegen verdiente Führer der NSDAP., die durck Verfehlungen das Anſehen der Bewegung ſchädigen, mit den ſchärfſten Maßnahmer vorzugehen und aus jeder berechtigten Be— ſchwerde, die mir durch mein Gewiſſen als Nationalſoziauuſt und durch mein Verantwor— zungsgefühl dem Führer gegenüber vorge⸗ ſchriebenen Folgerungen zu ziehen. Ich kann aber nicht zulaſſen, daß meine Anordnung vom 18 April von gewiſſenloſen, berufsmä— ßigen Denunzianten mißbraucht wird, um verdiente und makelloſe Führer, die ſeit Jah⸗ ren treu ihre Pflicht erfüllt haben, bewußt oder leichtfertig in den Schmutz zu ziehen und damit auch das Anſehen der Bewegung in weiten Kreiſen des Volkes herabzuſetzen. Daßz dies von Feinden der Bewegung und des Volkes, die ſich teilweiſe in die Partei einzuſchleichen verſtanden haben, immer wieder verſucht wird, geht aus einer großen Anzahl von Beſchwerden hervor, die von mei— nen Beauſtragten an Ork und Stelle unter— ſucht worden ſind. Wer in berechtigter Sorge um die Bewegung unter Nennung ſeines Na. mens mein Eingreifen gegen Schädlinge und Verſager unter den Führern der NSDAP. erbittet, darf ſtets meines Schutzes gewäelig ſein, auch dann, wenn ſeine Angaben ſich als nicht ganz richtig erweiſen, die Unterſuchung aber ergibt, daß ihm der gute Glaube zuge⸗ billigt werden kann. Andererſeits aber bin ich entſchloſſen, mich ſchützend vor jeden kreuen und ſauberen Führer der NSDAP. zu ſtel⸗ len, der als Vertreter der Bewegung zu Un⸗ recht verleumdet wird und künftig böswil⸗ lige und leichtfertige Berleumder und Ehr; abſchneider ſowie nach Möglichkeit auch alle feigen, anonymen Denunzianken durch das öffentliche oder Parkeigericht zur Rechenſchaft ziehen zu laſſen. Von allen Führern der NSDAP. aber er— warte ich, daß ſie ihr Verhalten ſo einrichten, daß jeder Partei- und Volksgenoſſe vertrau— end zu ihnen aufſchauen und ſich willig ihrer Führung anvertrauen kann. Rudolf Heß.“ 933138575„ a 2 75 Selieguäng ver Woman des Cheſs des Stabes Dienſtſtelle„Adfutantur des Chefs des Stabes“ iſt, wie der„Völ⸗ kiſche Beobachter“ meldet, verlegt nach Ber— lin, Wilhelmſtraße 106, Fernruf Flora 7281. In München befindet ſich lediglich eine Abwicklungsſtelle der Adjutantur. Alle ibrigen Dienſtſtellen der Oberſten SA.⸗Füh⸗ rung haben nach wie vor ihren Dienſtſitz in München, Barrarſtraße 11. An die Adſutantur des Chefs des Stabes ſind ausſchließlich den Chef des Stabes perſönlich angehende Schrift— ſtücke zu ſenden. Der geſamte übrige Schrift⸗ verkehr iſt nach wie vor an die Oberſte SA Führung, München, zu leiten. Die Todesurteile in Oſterreich Marxiſtiſche Sprengſtoffattentäter. Wien, 25. Juli. In dem Prozeß gegen die beiden wegen Sprengung der Donau-Uferbahn und Morb⸗ verſuchs an einem Wachbeamten vor dem Wie⸗ nec Standgericht angeklagten Sozialdemolra⸗ ten Gerl und Anzböck erkannte das Gericht ge⸗ gen beide Beſchuldigten auf Todesſtrafe. In der Verhandlung gab der Hauptange— klagte Gerl an, daß er einen Terrorakt gegen die Regierung beabſichtigt habe, weil die Re— gierung das Volks verſklave und die Arbeiter— ſchaft unterdrückt.„Ich kann ſchon jetzt ſagen“, fuhr der Angeklagte ſchreiend fort,„in Zu— kunft wird es ſtatt ſieben Selbſtmördern täglich ſteben Attentäter gegen die Regierung geben.“ Auf die weitere Frage des Vorſitzenden er— klärte der Angeklagte, daß ihm von allen politiſchen Parteien die nationalſozialiſtiſche am beſten gefalle, daß er aber aus Geſin⸗ nungstreue die Sozialdemokratie nicht verlaſ— ſen wollte. Seine Mitangeklagten verſuchte er ſoweit als möglich zu entlaſten. Vergeltungsmaßnahmen— Maſſenverhaſtungen In Salzburg wurden als Vergeltungs— maßnahme für eine Beſchädigung des Poſt⸗ amtes durch einen Anſchlag vier angeblich na— tonalſozialiſtiſche Augeſtellte ihres Dienſtes enthoben. Die Poſt- und Telegrafendirek⸗ tion teilte mit, daß im Falle weiterer An— ſchläge neue Abwehrmaßnahmen getroffen wür— den. Von amtlicher öſterreichiſcher Seite wird mitaeteilt. dag in Villach(Kärnten) in einem Hauſe 22 Geweyre gefunden worden ſeien. Gegen den Hausbeſitzer wurde die Standrechtsanzeige erſtattet. Vor einem Hauſe in Straßengl in Steiermark wurde ein Papierböller zur Exploſion gebracht, durch den Sachſchaden verurſacht wurde. In allen Bezirken Wiens ſind Maſſenver⸗ haftungen von Sozialdemokraten und Kom⸗ muniſten erfolgt. Die Feſtgenommenen wur⸗ den, da das Poltzeigefängnis überfüllt iſt, In den leerſtehenden Montagehallen der Karoſ⸗ ſeriefabrit Armbruſter im 9. Bezirk unterge⸗ bracht. Man ſpricht von etwa 600 bis 1000 Verhaftungen. Die Fabrik wird ſcharf be⸗ wacht. Starke Schutzkorprabtenungen wurden in das Gebände gelegt. Ueber die Gründe der Verhaftungen ſind verſchledene Anſichten im Umlauf. Man hört, daß die Polizer einem großen marxiſtiſchen Komplott zum Sturz der Regierung auf die Spur gekommen ſei. Eine Beſtätigung dieſer Lesart war nicht zu errei⸗ chen. Die Behörden be. upten, daß es ſich um eine Razzia handle, die keinen beſtimm⸗ ten Anlaß habe. Hinrichtung vollzogen Nach Mitteilung aus dem Juſtizminiſte. rium iſt der vom Standgericht zum Tode ver⸗ urteilte Rudolf Anzböck zu lebenslänglichem ſchweren Kerker begnadigt worden. Bezüg⸗ lich des zweiten Verurteilten Joſef Gerl iſt kein Gnadenakt erfolgt. Das Urteil an ihm wurde durch den Skrang im Hof des Landes- gerichtes vollzogen. Wie verlautet, ſoll der tſchechoſlowakiſche Geſchäftsträger im Intereſſe des Gerl, der tſchechoſlowakiſcher Staatsangehöriger iſt, gleich nach Bekanntwerden des Todesurteils im Bundeskanzleramt vorgeſprochen haben. 7 4 4. Deutſche Kamp ſniele Feierliche Eröffnung.— 20 000 Zuſchauer. Nürnberg, 25. Juli. Die 4. Deutſchen Kampfſpiele in Nürnberg wurden am Dienstag vor 20000 Zuſchauern im Nürnberger Stadion eröffnet Unter den Klängen einer Reichswehrkapelle marſchier— ten 8000 Tei nehmer, Fahnenabord— nungen, Vertreter der Nürnberger Turn— und Sportvereine und endlich Ehrenabord— nungen der bayeriſchen Landespolizei und des 2 Bataillons des Inf-Regt. 21 in die Kampfbahn, an der Spitze die Tra di⸗ tlonsfahne der nationalſazialiſtiſchen Bewegung in Franken, der die krau er⸗ umflorten Fahnen der Turnvereine der uns entriſſenen Gebiel— folgten. Durch den Hauptbogen unter der Tribüne zog der Feſtzug, zu dem auch die mit Vorführungen „ den Fampfſpielen beteiligte Marineſport— ſchule, eine Sportabordnung der badiſchen Landespolizei und die Deutſche Hochſchute für Leibesübungen, ferner die Kampfrichter und die Vertreter der Turn- und Sportverbände gehörten, in das gewaltige Rund, während die Aktiven in ihren ſchmucken blauen Feſt⸗ anzügen oder aber in ihrer ſportlichen Tracht an den Eingängen neben der Tribüne zum Aufmarſch erſchienen. Das erſte Gedenken war den Gefalle⸗ nen des Weltkrieges, der nationalen Erhe⸗ bung und den toten Sportkameraden gewid⸗ met. Der Oberbürgermeiſter der Stadt Nürnberg, Liebel, bot den Willkomm⸗ gruß. Der Reichsſportführer wies in ſeiner Anſprache auf den tiefen Sinn der er— ſten deutſchen Kampfſpiele im neuen Deutſch⸗ land hin, der am beſten mit dem alten Worte ausgedrückt werde:„Dem Vaterland gilts, wenn wir zu ſpielen ſcheinen.“ Mit einem Heil auf Volk, Vaterland und Führer, in das die 20 000 Beſucher begeiſtert ein— ſtimmten, und dem Deutſchland- und Horſt— Weſſel⸗Lied fand die Feier ihr Ende. Deutſche Tagesschau Reichspropagandaminiſterium und öffentliche Veranſtaltungen. Das Reichsminiſterium für Volksaufklä— rung und Propaganda iſt für alle Aufgaben der geiſtigen Einwirkung auf die Nation, der Werbung für Staat, Kultur und Wirtſchaft und die Unterrichtung der in- und ausländi⸗ 1 chen Oeffentlichteit zuſtandi 5 1 9 in ſeinen Geſchäftsbereich auch die ckung aller Veranſtaltungen der Reichs⸗, Lan⸗ des- und Kommunaldienſtſtellen politiſcher, kultureller und wirtſchaftlicher Art. Aus ge⸗ gebenem Anlaß weiſt der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda erneut darauf hin, daß die Durchführung ſelbſtändi⸗ ger Veranſtaltungen im Rahmen der oben feſtgelegten Zuſtändigkeiten ohne ſeine Unter⸗ richtung und Beteiligung unzuläſſig iſt. Bei allen öffentlichen Veranſtaltungen, insbeſon— dere, bei denen das diplomatiſche Korps und die ausländiſche Preſſe eingeladen wird, be— hält ſich der Reichsminiſter für Volksaufklä⸗ rung und Propaganda die Einladung und Betreuung der ausländiſchen Diplomaten und Preſſevertreter vor, die er im Einvernehmen mit dem Auswärtigen Amt durchführt. Der Emigrant als Einbrecher Saarbrücken, 25. Juli. In der Nacht drang der in Köln geborene Norbert Wilden bei dem Wirt Gollo in der Bergſtraße in die Wohnung ein. Als ihn der Wohnungsinhaber überraſchte, gab Wilden auf den völlig Waffenloſen ohne weiteres mehrere Schüſſe ab und verletzte ihn am lin- len Oberarm und am Unterleib ſehr ſchwer. Der Sohn Gollos kam ſeinem Vater zu hilſe und ſtreckte den Einbrecher durch mehrere Schüſſe nieder. Beide Verletzten mußten ins Krankenhaus gebracht werden. Luftſchutz als Erziehung zum Gemeinſchaftsgedanken. Die Vorbereitungen für einen Schutz der Heimat gegen kommende Luftangriffe ſind heute eine der wichtigſten Aufgaben der Ge— genwart. Dieſe Arbeiten, die der vom Reichsminiſter gegründete Reichsluftſchutz⸗ bund zu erfüllen hat, ſind im höchſten Maße „Dienſt am Volke“, Neben der praktiſchen Arbeit, wie Schulung der Hauswarte und Blockwarte, Entrümpelung der Böden und Bau von Schutzräumen, ſieht der Reichs⸗ luftſchutzbund eine weitere große Aufgabe in der Erziehung zum Gemeinſchaftsgedanken. Nicht an Dich ſelbſt und an dein eigenes Wohl und Wehe ſollſt Du denken, wenn Du Deinen kleinen Beitrag zum RB bezahlſt. Der Mindeſtbeitrag iſt nur klein, aber groß die Mittel, die notwendig ſind, um alle Auf- gaben erfüllen zu können. Gemeinſchaftsgeiſt ſoll Dich leiten, wenn Du Deinen Boden entrümpelſt, denn es kommt Deinen Mitbewohnern zugute, wenn bei Bomben- und Brandgefahr das leicht brennbare Gerümpel weggeſchafft iſt und die Feuerwehr freie Bahn für ihre Löſch⸗ arbeit findet. Gemeinſchaftsgeiſt iſt es auch, wenn Du als Brandwart auf dem Boden ſtehſt und mit Schippe, Feuerpatſche und einem Kochtopf als Stahlhelmerſatz ausge— rüſtet die Wacht gegen Brandbomben hältſt. Du biſt dann ebenſo gut ein Soldat der Hei⸗ mat, wie der Mann im Schützengraben, der das Höchſte an Gemeinſchaftsſinn darſtellt, das wir kennen. Wer bisher noch nicht den Weg zur nationalſozialiſtiſchen Bewegung gefunden hat, die als erſte den Grundſatz: Gemeinnutz geht vor Eigennutz! aufſtellte, dem wird ſicher die Bedeutung dieſes idea— len Leitgedankens aufgehen, wenn er einmal bei den Leuten des Reichsluftſchutzbundes mitgearbeitet und den Geiſt der Selbſtver⸗ leugnung und Aufopferung für das Ge— meinwohl kennen gelernt hat, der dieſe Leute beſeelt. Nachträgliche Aufwertung Enkwerkel abgehobene Sparguthaben. Die geſetzlich geſchaffene Möglichkeit, eine nachträgliche Aufwertung von entwertet ab— gehobenen Sparguthaben zu erzielen, war bisher nur einem kleinen Kreiſe bekannt, ſodaß auch nur ein beſcheidener Prozentſatz der Antragsberechtigten von dieſer Möglich⸗ keit Gebrauch machen konnte. Aus dieſem Grunde wurde die urſprüng⸗ lich vorgeſehene Friſt kurz vor Ablauf ein- malig bis zum 30. September 1934 verlängert. Mit einer weiteren Verlänge- rung darf, wie die„Deutſche Steuerzeitung“ mitteilt, auf keinen Fall gerechnet werden, ſo daß der Sparer, der auch die letzte Friſt ungenutzt verſtreichen läßt, ſich alle Anſprü⸗ che vergibt. Da eine unterſchiedsloſe Durchführung der Vorſchrift, daß bereits abgehobene Gut⸗ Bäuerliche Lebenshaltung Dr. Lydia Kath. Es ſind zumeiſt Fremdſchriften, die uns über Art und Tun unſerer Vorfahren berich⸗ ten, umſo wichtiger müſſen für uns jene Worturkunden ſein, die überliefert wurden als urſprüngliche Zeugniſſe germaniſchen Weſens. Dazu gehören nicht zum geringſten die alten Spruchweisheiten aus Saga, Edda und anderer Dichtung— ſchöne, zeitlos gül⸗ tige Worte bäuerlicher Geſittung. Das ewige Erbe unſerer Ahnen redet aus ihnen über Jahrhunderte hinweg. Um die gehütete Flamme des Herdfeuers ſcharte ſich die Sippe, ſcharten ſich Eltern, Kinder und Ver⸗ wandte, Knechte und Mägde. Mag ſein, daß einem jener weiſen Edelbauern, wie die Saga ſie uns ſchildert, beim Anblick der rei⸗ nen Flamme einmal das Wort gelang: „Feuer iſt wert dem Volk der Menſchen und der Sonne Geſicht, heiler Leib, wer ihn behalten kann, 120 und, daß kein Tadel ihn trifft. Die Kinder bewahrten das Wort des wei⸗ ſen Alten, ſie nahmen es mit hinaus in ihren Arbeitstag und verbreiteten es weiter von Geſchlecht zu Geſchlecht. Denn das Feuer war heilig, und heilig auch der Gaſt, der in ſeinen Kreis aufgenommen wurde. Die Er— haltung der Sippe galt als vornehmſte Pflicht— der Sippengedanke beherrſchte germaniſches Denken und Handeln: „Ein Sohn iſt beſſer, ob geboren auch ſpät nach des Hausherrn Hingang: nicht ſteht ein Denkſtein an der Straße Rand, wenn ihn eine Geſippe nicht ſetzt.“ Am Rücken iſt bloß, wer keinen Bruder hat — nur eine zahlreiche, edle, geſunde, helden⸗ hafte Nachkommenſchaft bürgt für der Sippe Schutz und Erhaltung. Die ſtarke Diesſeitig— keit germaniſchen Lebensgefühls prägt ſich in vielen Sprichwörtern aus. Die Tage müſ— ſen genutzt, das Erbe muß vermehrt wer⸗ den. Wer ſein Erbe aber vergeudet, wird ruh⸗ und heimatlos. Nichts geht über den Wert eigenen Beſitzes: „Gut iſt ein Hof, ift er groß auch nicht: daheim iſt man Herr: dem blutet das Herz, der erbitten die Koſt 6 zu jeder Mahlzeit ſich muß. Man ſoll die Eiche pflegen, unter der man ein Haus bauen will. Auch „an Rinde fürs Dach und dürren Schindeln bedenke man den Bedarf; des Holzes Vorrat, daß er hinreichen kann drei Monat und mehr!“ Der Bauer wird ermahnt, niemals zu ver⸗ geſſen, daß die eigene Hand ſtets die ge⸗ treuſte iſt und eigenes Tun vorbildlich ſein muß für andere— denn wie der Herr, ſo iſt das Geſcherr. Das bekannte Sprichwort „Morgenſtunde hat Gold im Munde“ er⸗ ſcheint bereits in der Edda, wenn auch in etwas anderer Faſſung: „Früh aufſtehen muß, wer wenig Arbeiter hat, und ſelbſt nach dem Werke ſehen. Manches verſäumt, wer den Morgen ver— ſchläft; f 1 dem Rachen ward halb ſchon der Reichtum. Ind: „Wers am Montag treibt, daß er müßig bleibt, dem wird die ganze Woche Zum Ungemache.“ Dem Frohen glückt alle Arbeit beſſer als dem Unfrohen— den Freigebigen und Küh⸗ nen lieben ſeine Untergebenen— den Feig⸗ ling, den Geizhals aber ſcheut und verachtet man. Es iſt gut, Freunde zu haben, denn der Mann ohne Freund iſt wie die einſame Föhre ohne Borke und Baſt. Niemals aber traue man allzuſchnell, ſondern ſtelle den Menſchen lange auf die Probe, vor allen an— deren den Knecht, den man dingen will. Ein träger Knecht, der die Kälte fürchtet, wirkt wenig hinter dem Pfluge und verleitet auch andere zur Trägheit. Wo jedoch „ein guter Baum ſteht, der zweierlei Obſt trägt, ſüß ſowohl wie ſauer, da ſpricht ein guter Bauer: „Wir ſollen die Früchte ſcheiden! Wenn ihrer eine drunter fault, 3 ſo bringt ſie uns die andern noch zu leide. Nicht nur in der täglichen Arbeit muß der Herr des Hofes ſeinen Leuten als Vorbild dienen, ſondern ebenſowohl in der! Geſin⸗ nung. Heiter und froh ſei er,„bis ſein Tod ihn trifft“— er halte Maß in allen Dingen — ſicheren Sinn bewahre er beim Gaſt⸗ mahl, im Kampfe ſei er der tapferſte Strei⸗ ter. Der Bauer traue nicht„ſiechem Kalbe noch ſelbſtwilligem Knecht, nicht frühbeſätem 1 Acker noch hurtigem Hengſt Einfach ſei ſein Kleid, ſauber beſuche er das Thing. Er lebe ſo kühn und gradlinig, ſo fleißig und taten⸗ froh, daß auch auf ſeinent Deukſtein einſt die Worte ſtehen können: „Beſitz ſtirbt, es ſterben die du ſelbſt ſtirbſt wie ſie; f eines weiß ich, das ewig lebt: des Toten Tatenruhm!“ Der moderne Hochofen Die Kunſt der Eiſener zeugung iſt uralt. Schon in alten Zeiten wurde das Erz in primitiven Oefen zu Eiſen umgewandelt. eine verbeſſerte Form mit Gebläſe und feſtem Mauerwerk, Stückofen nannt, ſchuf das Mittelalter. K wurde der — Freunde, Immer größer ed Eiſenbedarf der Menſchheit; als in. 19. Jahr⸗ hundert das Maſchinenzeitalter begonnen 1 b 7 1 1 Immer mehr mußte die Zahl und der um⸗ fang der Eiſenerzeugung, nlagen vermehrt und vergrößert werden, immer höher wur⸗ den die Oefen gebaut, der„Hochofen“ ent⸗ ſtand. Die bisher zur S melzung verrsen⸗ dete Holzkohle wich dem Koks Doch die Höhe und Leiſtungsfähigkeit des Hochofens blieb begrenzt durch Mängel in der Bauart. Im alten Holzkohlenbetrieb hatte man Gießerei— roheiſen erzeugt, das unmittelbar aus dem Ofen vergoſſen wurde. Um das flüſſige Eiſen mit der Gießkelle ſchöpfen und die zähflüſſige Schlacke mit Schlackenhaken en zernen zu kön— nen, mußte der untere Teil des Hochofens auf der einen Seite offen ſein oder, wie der Hüttenmann ſagte, eine„offene Bruſt haben. 5 ö Der Kokshochofen mit ſeinen höheren Schmelztemperaturen lieferte Roheiſen und 0 1 1 chlacke in dünnflüſſiger Form, das unmit⸗ telbare Vergießen des Roheiſens entfiel und doch behielt der Hochofen ſeine urſprüngliche Form mit„offener Bruſt“ als ſie längſt zwecklos, ja ſchädlich geworden war. Die Un⸗ möglichkeit, den Hochofen über ein gewiſſes Maß vergrößern zu können, die großen Wärmeverluſte durch die„offene Bruſt“, der Zwang, den„Vorherd“ genannten Teil der offenen Seite regelmäßig aufbrechen, veini⸗ gen und reparieren zu müſſen, waren Na ch teile, die man erkannte, die man aber als unabänderlich hinnahm. Aus der Gewohn— heit war wie ſo oft Aberglaube geworden. Dieſen Aberglauben zerſtört und die„ge⸗ ſchloſſene Bruſt“, völlig geſchloſſenen Hochofen, eingeführt zu haben, iſt das große Verdienſt Fritz Lürmanns. Er verſchloß die offene Seite und brachte an ihrer Stelle eine waſſergekühlte Oeffnung an, ſen der dünnflüſſigen Schlacke dient und da— her„Lürmannſche Schlackenform“ genannt wird. Die umwälzende Bedeutung dieſer Erfin⸗ dung, war außerordentlich. Sie ermöglichte erſt den. Bau von Hochöfen mit großen Er— zeugungsmengen und vereinfachte durch den Wegfall aller Arbeiten am Vorherd die Be— triebsführung. Einige Zahlen erläutern am ö ö ö f U den beſten den Fortſchritt. 1867 war die in den größten Hochöfen am Tage zu gewinnende hatte, kannte der Eiſenhunger keine Grenzen. Roheiſenmenge 35 Tonnen oder 3½ Ei ſen⸗ bahnwagenladungen, nach Einführung der neuen Hochofenform konnte im Jahre 1914 ein Hochofen 625 Tonnen, d. ſ. 62 Eiſen⸗ bahnwagenladungen am Tage erzeugen. In⸗ zwiſchen iſt die Leiſtunasfähiagkeit noch wei⸗ die zum Ablaſ⸗ terhin weſentlich geſtiegen. Seine Laufbahn hat Lürmann von Ju⸗ gend an ſelbſt gewählt. Gern hätte ihn ſein Vater, ein Großkaufmann, als Nachfolger in ſeinem Geſchäft geſehen, gab aber dem ener⸗ giſchen Wunſch des Sohnes nach„das Eiſen⸗ machen zu erlernen“ und ſchickte ihn zuerſt auf die„königliche Gewerbeſchule“ nach Hal⸗ berſtadt, dann auf das„königliche Gewerbe⸗ inſtitut“ zu Berlin. Mit 21 Jahren wurde Lürmann auf der Eiſenhütte„Weſtfalia“ an— geſtellt, wo er Werkſtoffanalyſen durchführte und ſeine freie Zeit dem Betrieb des kleinen Holzkohlenhochofens der„Weſtfalia“ widme— te. Später war er beim Bau einer neuen Hütte tätig und ſetzte dort den erſten Hoch⸗ ofen in Betrieb. Seine hervorragenden Leiſtungen verſchafften dem jungen Hütten⸗ ingenieur bald Anſehen im Kreiſe der Eiſen— induſtrie So wurde er im Jahre 1857 als Bau- und Betriebsleiter der Hochofenanlage zu Georgs-Marienhütte angeſtellt und blieb bis 1873 in dieſer Stelle. In die Zeit ſeiner dortigen Tätigkeit fällt die Erfindung der Schlackenform und die Herſtellung der Bau⸗ ſteine aus Schlacke. Im Jahre 1873 trat Lür— mann dort aus und eröffnete ein hüttentech— niſches Büro, zuerſt allein in Paderborn, dann in Berlin gemeinſam mit ſeinem Soh— ne. Verbeſſerungen auf dem Gebiete der Verkokung. die Verwendung der Hochofen⸗ gaſe zum Betrieb von Gasmaſchinen wur⸗ den von ihm durchgeführt, eine ſehr große Anzahl von Hüttenwerken und Hechofenan— lagen entſtand unter ſeiner Leitung. Außer— dem wurde er als Gutachter in wichtigen Fragen von den in- und ausländiſchen Indu⸗ ſtrien herangezogen. Am 31. Mai 1934 hätte er ſeinen 100. Geburtstag feiern können, 2 1 1 ar ſtarh aber vor 15 Jahren am 24. Juni. er ſtarb aber vor 18 Jahren am. * Wachenheim, 24. Juli.(Ern Tobender Ein wiederholt vorbeſtrafter gewiſſer Hack aus Haardt wurde wegen Bettelns und ungebühr⸗ chen Benehmens feſtgenommen und in das Verwahrungslokal eingeliefert. Dort erlitt er einen Tobſuchtsanfall. Der Häftling wurde dann in das Amtsgerichtsgefängms Grün— ſtadt gebracht. Nierſtein, 24. Juli.(Hagelwetter über Rhernheſſen.) Ueber Rheinheſſen ging ein ſchweres Hagelunwetter nieder, das großen Schaden anrichtete. Ungeheure Waſ⸗ ſermaſſen, die die Weinberge herunterſtröm— ten, überfluteten die Bahndämme und mach⸗ ten die Straßen unpaſſierbar. In Nierſtein wurden die Keller unter Waſſer geſetzt. U Deulſche Kampfſpiele 1934. In Nürnberg beganne die Deutſchen Kampf ſpiele 1934 mit de feierlichen Bannerüber gabe an die Stadt. Un ſer Bild zeigt Oberbür germeiſter Liebel wäh rend ſeiner Rede. Kaum konnte ſie ſich ſo weit faſſen, daß ſie, den Kopf abgewandt, an Blanche Muriſier vorübergehen konnte. Auch Blanche Muriſier war zuſammengezuckt. Sie hatte ſofort Evelyn erkannt. Als die mit ſtarren Geſicht grußlos an ihr vorüberſchritt, ſah ſie ihr böſe nach. Da ging nun dieſe hochmütige Evelyn, die der Mittel⸗ punkt des Skandals geweſen, genau wie ſie ſelbſt. Aber ſie war die Dame geblieben und würde bald die Frau eines angeſehenen Deutſchen ſein. Für Evelyn Dalandier war geradezu erſchüttert. feſtgeſtellt. dieſem hochmütig dieſe hochmütige Ameritanerin ſchuld. Und gerade hier mußte ſie ihr in den Weg laufen! Ein rachſüchtiges Lächeln lag um Blanches Mund. Viel— leicht, daß man den beiden das Glück ein wenig verſalzen konnte. Wie das anzufangen wäre, war ihr im Augenblick noch unklar. Aber wenn Blanche Muriſier einen Vorſatz faßte, ſo pflegte ſie ihn auch durchzuſetzen. Evelyn war von der Begegnung mit Blanche Muriſier Wenn ſie auch vermeiden würde, 45 das Geringſte mit ihr zu ſprechen, die Tatſache blieb doch, daß man ſich immer wieder im Hotel treffen mußte, denn Blanche wohnte im Hotel. Das hatte Evelyn ſehr ſchnell Sie erwog, das Hotel zu wechſeln. Aber ſie mochte hier nicht fort. Ihre Zimmer ſprachen ihr von Lothar. Hier in dieſer Ecke hatte er geſeſſen. tiſch hatte er mit ſeiner charakteriſtiſchen Bewegung die Zigaretten ausgedrückt. Dort hatten ſie beide am Fenſter geſtanden, eng umſchlungen, und auf den Marktplatz herab— geſehen mit den bunt⸗goldenen Faſſaden und den weiß— Es war nationalen gekommen. In die der verriet. Blanche Florenz, al „Ich bit geſtiegen?“ Hier an dieſem Rauch⸗ lich in Par Der Po Muriſiers Ankunft im Hotel. drei Tage nach Lothars Abreiſe und Blanche Einer der großen inter- Deutſchland war gerade an— Züge aus Hotelhalle kamen neue Gäſte, darunter eine hochgewachſene junge Dame in einem ſchlichten Schneider— kleid, das aber in ſeinem Sitz den teuren engliſchen Schnei— Muriſier ſtand gerade aun der Rezeption und verhandelte mit dem Portier über einen Ausflug nach s neben ihr die junge Dame fragte: te, iſt hier bei Ihnen ein Herr Terbrügge aus— „Jawohl, mein Fräulein!“ bekam ſie zur Auskunft. „Das heißt 0 e hotel, das zu uns gehört, aber er iſt im Moment geſchäft⸗ Monſieur Terbrügge wohnt in dem Neben— is.“ Die junge Dame ſchien enttäuſcht.. „Wie unangenehm! Wann kommt er denn wieder?“ rtier ſagte befliſſen: Deukſche Kampfſpiele 1934. Blick auf den Feſtzug durch die Straßen von Nürnberg anläßlich des 18. Bayeriſchen Landes⸗ turnfeſtes, mit denen die Deutſchen Kampfſpiele 1934 eingeleitet worden ſind. haben nicht aufgehoben werden, für viele kleine Sparer eine rückſichtsloſe Härte be⸗ deute, hat das Geſetz die Schaffung von ſo⸗ genannten Härtefonds bei den Spar⸗ kaſſen angeordnet, aus denen aus Billig⸗ keitsgründen nachträglich die Sparer in ſoſ⸗ chen Fällen noch entſchädigt werden können, in denen in Goldmark umgerechnet der Wert des abgehobenen Guthabens zum frü⸗ her eingezahlten Betrag unverhältnismäßig gering war. Die Höhe der Aufwertung aus dem Härtefonds richtet ſich nach den vor⸗ handenen Mitteln und nach der Zahl der eingegangenen Anträge In keinem Falle aber darf eine Aufwertung über den für den für den einzelnen Provinzen Preußens zugelaſſenen geſetzlichen Aufwertungsſatz erfolgen. 5 a „Genaueres iſt über die Rückkehr von Monſieur Ter⸗ brügge noch nicht beſtimmt. Aber vielleicht darf ich Made⸗ moiſelle an Madame Terbrügge weiſen? Madame wird ſicherlich Näheres über die Reiſeabſichten von Monſieur wiſſen.“ Blanche hatte aufgeſehen, als der Name„Terbrügge“ fiel. Jetzt bemerkte ſie ein plötzliches Rot in dem Geſicht des jungen Mädchens: „Ach nein!“, ſagte die auch jetzt ſchon ſchnell,„das möchte ich nicht. Ich möchte, daß bis zur Rückkehr von Monſieur Terbrügge niemand von meiner Ankunft er⸗ fährt. Haben Sie noch ein Zimmer mit Bad für mich?“ Der Portier ſah nach: „Sehr wohl, Signorina! Zimmer fünfundzwanzig.“ „Filippo!“ rief er, als Annemarie Othgräve nickte. „Das Handgepäck von Mademoiſelle auf Zimmer fünf⸗ undzwanzig.— Haben Sie noch großes Gepäck, gnädiges Fräulein? Dann bitte um Ihren Schein.“ Fortſetzung folgt.) blitzenden Tauben. Nein, ſie konnte hier nicht fort. In einem fremden Hotel hätte ſie ſich noch wurzelloſer gefühlt. Auch hätte ſie ja einen Anruf Lothars verſäumen können. Jeden Mor⸗ gen ſprach er von Paris aus mit ihr. Seine geliebte Stimme war das erſte, was ſie früh beim Erwachen hörte. Aber er telephonierte auch oft genug zwiſchendurch nur ein paar Worte:„Ich ſehne mich nach dir, mein Herz. Ich denke an dich. Ich zähle die Tage, bis ich zu dir kommen kann.“ Es war nichts von Wichtigkeit, was er ihr ſagte, denn ſie hatte geſchäftliche Dinge durchaus abgelehnt. Er machte das alles am beſten für ſie. Und dieſe kleinen Worte der Liebkoſungen, Zärtlichkeiten waren ja tauſendfach wich⸗ tiger als Bankabrechnungen, Transaktionen und Inveſtie⸗ rung. Alſo blieb ſie hier. Und ihr Stolz verbot es ihr auch, die Speiſe⸗ und Geſellſchaftsräume des Hotels zu meiden. Dieſe Blanche ſollte nicht denken, daß ſie ſich vor ihr verbarg. 2 15 das Unglück zum Glück geworden. f Aber für Blanche Muriſier war alles zum Unheil aus⸗ geſchlagen. Dieſer Frau und ihrer Flucht verdankte man den Skandal Dalandier, die Gefangennahme Gaſtons. Blanche Muriſiers Name war in dem Prozeß oft genug genannt worden. Und ihr Mann hatte ſehr ſchnell dar⸗ aus die Konſequenzen gezogen.. Faſt am gleichen Tage, an dem Evelyn Dalandier ge⸗ ſchieden worden war, hatte das franzöſiſche Gericht die Scheidung zwiſchen Herrn Muriſier und Blanche wegen Untreue der Frau ausgeſprochen. Arm und mittellos war Blanche in Europa angekom⸗ men. Jetzt war ſie zwar äußerlich wieder auf der Höhe: elegant, reich und ſchön. Nur daß ſie in der Geſellſchaft deklaſſiert war, denn dieſer Reichtum ſtammte von einem bekannten Pariſer Lebemann. Für den maßloſen Ehrgeiz Blanche Muriſiers war dieſer Abſtieg unerträglich, ebenſo wie ihr Schmerz um Gaſton, den einzigen, den ſie wirklich le geliebt hatte. An allem waren dieſer Terbrügge und Inſerieren bringt Erfolge!— D. A J. VI. 34 1085 HEI ö 6% ,, 70 995 ,,, 4775 ee! N N. . 2 0 15 der Oer ON 1 SODOUÆN K. NULL EE. Urheberrechtsschutz: Fünf Türmé-Verlag, Halle Gaale) 2 Nachdruck verboten. „Störe ich?“ fragte Fritz Grovenſtahl. Liſa Roſchwitz hob den Kopf und ſah ihn an.„Nein, Herr Grovenſtahl, Sie ſtören nicht!“ Bereitwillig rückte ſie ihm einen bequemen Seſſel zurecht, und Fritz ließ ſich darin nieder. „Was ſagen Sie zu der ſo unvorbereiteten Rückkehr meines Bruders? Ohne vorher ein Wort zu ſchreiben, kam er nach Hauſe und war da.“ „Sie dürfen mir glauben, daß ich mich aufrichtig ge— freut habe.“ Minuten war es ſtill zwiſchen beiden, bis Liſa Roſch— witz fragte: „War auch Ihnen das Getriebe dort draußen zu groß?“ Fritz bejahte. „Ich mag einmal ſolche Maſſenanſammlungen, in denen die Kraft der Beteiligten nichts anderen als dem eigenen Vergnügen dient, nicht leiden. Wenn ich ſehe, mit welcher Sorgfalt und Mühe ein ſolches Feſt wie das heutige zuſammengeſtellt wird, dann frage ich mich, warum verwendet man dieſe Arbeit nicht für einen höheren Zweck?“. „Obgleich ich Ihre Anſicht in gewiſſem Sinne teile, Herr Grovenſtahl, meine ich, wir dürfen als Menſchen nie hart gegen andere urteilen, nur weil gerade ihre Anſichten nicht mit den unſeren übereinſtimmen. Denn wir wiſſen ja nie, ob das, was uns gerade recht erſcheint, auch ihnen taugen würde.“ „Sie mögen recht haben!“ meinte Fritz.„Aber nehmen wir an, es lebt einer ſeinem Unglück entgegen, und das nur, weil er voll falſcher Vorurteile iſt. Wir könnten ihm vielleicht raten. Sollten wir da nun ruhig zuſehen, nur, um ihn nicht mit unſeren Anſichten zu beläſtigen?“ Liſa ſchüttelte den Kopf.„Nein, Herr Grovenſtahl, Sie ſollten ihm mit Rat zur Seite ſtehen— im übrigen aber ſeinen freien Willen reſpektieren.“ Fritz Grovenſtahl ſchüttelte den Kopf. „Ließe man jedem Menſchen in allem ſeinen freien Willen, wohin würden wir da kommen? Es gibt nicht zwei, die das gleiche wollen, auch wenn ſie dasſelbe Ziel verfolgen. Es würde eine mißliche Lage werden, in der einer den anderen nicht mehr verſtehen könnte.— Wer heute ein Führender iſt, ſollte alle ſeine Gewalt anwenden, um ſeinem Willen Geltung zu ſchaffen, auch wenn andere ausdrücklich dagegen ſind; nur ſein Wille dürfte gelten, und er müßte es verſtehen, ihn eiſern durchzuſetzen.“ Fritz Grovenſtahls Stimme klang kalt und ſchneidend. Die Muskeln in ſeinem hageren, knochigen Geſicht arbeite— ten heftig, und ſeine grauen Augen blickten ſcharf auf Liſa Roſchwitz, die bei ſeinen Ausführungen erblaßt war und nun den Kopf ſchüttelte. Bis ſich dann ſeine Züge ent— ſpannten, und er leiſe, lächelnd ſprach: „Nun halten Sie mich einer grauſamen Tyrannei für fähig, und ich weiß gar nicht, ob es meine eigene Meinung war, die ich ſoeben ausgeſprochen hatte.“ Liſa ſah ihn an. Ihre Stimme klang verſchleiert, als Schulden da?“ weiß ich. Aber ich weiß auch, daß Sie durch Ihre Güte allen, die Ihnen untertan wären, das Gehorchen leicht ſie zu ihm ſagte:„Sie wären fähig, ſo zu herrſchen, das machen würden.“ Stimmen wurden laut, und Doktor Roſchwitz trat mit Grovenſtahl in das Mary Regenhardt Zimmer. und Suſanna Liſa hörte nicht die Worte, die ihr Bruder ſprach. Sie hatte das Aufleuchten in Fritz Grovenſtahls Augen ge- ſehen, als ſein Blick auf Mary Regenhardt fiel. Für die wäre es ein leichtes, dieſen ſtarken Willen zu brechen!, dachte ſie. Und dieſer Gedanke tat ihr weh. Zweites Kapitel. Wochen waren vergangen. Fritz Grovenſtahl hatte mit Möwius in ſeiner kleinen Werkſtatt weitergearbeitet. Schwere Stunden waren darunter geweſen. Stunden, in denen er an der Ausführ⸗— barkeit ſeiner Pläne hätte verzweifeln können. immer war dann in ihm dieſer zähe Trotz aufgeſtiegen, mit dem er ſchon als Knabe ſeine ſchweren Schulaufgaben bewältigte, der ihn nicht eher ruhen ließ, bis er eine neue, beſſere Löſung gefunden hatte. So ſtand er kurz vor dem Ziel. Eines Tages ließ ihn der Vater auf ſein Arbeits— zimmer rufen. Schnell wuſch er ſich und kleidete ſich um. Die Angeſtellten grüßten, als er durch die hellen Büro— räume ſchritt, und dann ſtand er im Zimmer ſeines Vaters. Das Licht, das durch die hohen Fenſter ſtrömte, wurde von dunklen Vorhängen gemildert. Der große Teppich dämpfte die Schritte des Kommenden. Schnell warf Fritz noch einen Blick auf das lebensgroße Bild des Groß— vaters, das über dem Schreibtiſch des Vaters hing. „Du haſt mich rufen laſſen, Vater!“ „Ja, Fritz!“ Mit müder Bewegung deutete er auf einen Stuhl. Fritz zog ihn heran und ſetzte ſich. Dabei ſah er bekümmert auf den Vater, in deſſen Geſicht, für jeden oſſenbar, die Sorge ihre Zeichen eingegraben hatte. „Seit langem war es dein Wunſch, über unſeren Ge⸗ ſchäftsſtand näher unterrichtet zu werden“, begann Aber Friedrich Grovenſtahl und warf einen forſchenden Blick auf den Sohn. Der nickte nur. „Ich habe mich bisher dem widerſetzt. Du biſt erſt dreiundzwanzig Jahre alt, und du ſchienſt mir zu jung zu ſein. Offen geſagt, glaubte ich, daß es dir an dem nötigen Verſtändnis mangeln würde.“ Fritz wollte etwas ſagen, doch der Vater wehrte ab. „Ich weiß, daß ich mich täuſchte, habe das in letzter Zeit eingeſehen. Auch, daß du als einſtiger Erbe ein An— recht auf Gewißheit haſt— du weißt, daß das Werk, als ich es von meinem Vater übernahm, nur halb ſo groß war wie es jetzt iſt. Doch davon wollte ich nicht ſprechen. Es kommen ja nur die Ereigniſſe der letzten Zeit in Frage. Nun denn“— das Geſicht Grovenſtahls ſtraffte ſich, und ſeine Augen ſuchten die des Sohnes—,„ich glaube nicht, daß wir die Fabrik werden halten können.“ Ein langes Schweigen folgte dieſen Worten. Fritz Grovenſtahls Augen wurden größer und größer. Dann gruben ſich ſeine Zähne in ſeine Lippen. Friedrich Grovenſtahl hatte ſich abgewandt. Er konnte den ſchweren Kampf des Sohnes nicht mit anſehen; denn er wußte, daß die wenigen Worte deſſen Leben vernichtet hatten, auch wenn er weiterlebte. 5 Das Schweigen zwiſchen den beiden Männern hielt lange an. Als Fritz endlich die Lippen öffnete, war es nur eine kurze Frage, die kalt und ſchneidend darüber kam. „Warum?“ „Es wird dir nicht entgangen ſein, daß die Wirtſchafts— lage im allgemeinen ſehr ſchlecht iſt.“ „Das weiß ich, Vater!“ unterbrach ihn Fritz.„Aber darin ſehe ich keinen Grund zu ſolcher Befürchtung.“ „Nun denn— wie du willſt. Ganz kurz: Ich habe vor Jahresfriſt eine Hypothek von einer Million auf— genommen, und dieſe iſt mir gekündigt worden.“ Fritz zuckte zuſammen, dann ſagte er: „Geſtatteſt du mir einige Fragen, die ich nicht an den Vater, ſondern an den Geſchäftsmann in dir richten will?“ „So ſprich!“ „Wofür wurde dieſe hohe Summe verwandt? Ich habe nicht bemerkt, daß in letzter Zeit auf unſerem Ge— lände große Baulichkeiten errichtet wurden, die den Ver— brauch dieſer Summe rechtfertigen würden.“ Dem Vater wurde die Antwort ſchwer.„Genügt es dir, wenn ich dir ſage, daß dieſe Summe nicht für die Fabrik, ſondern für private Zwecke gebraucht wurde. Einen großen Teil hat der Umbau und die Neuausſtattung der Villa verſchlungen.“ „Das genügt, Vater! Wer iſt der Geldgeber?“ „Hawinſky.“ Fritz ſah, wie ſchwer die Antwort dem Vater wurde, denn Hawinſky ſtand im Ruf eines Wucherers. „Und wirſt du zahlen können?“ „Nein!“ „Haſt du etwas verſucht, daß Hawinſky die Kündigung zurücknimmt?“ „Ich glaube nicht, daß er es tun würde.“ „Dann iſt die Fabrik verloren. Sind ſonſt noch „Nur laufende Verpflichtungen, fünfzigtauſend Mark.“ Fritz ſchwieg eine Weile, dann fragte er weiter:„Mit deiner Frau Gemahlin haſt du ſchon geſprochen?“ Er brachte das Wort„Mutter“ nicht über die Lippen. „Nein!“ „Du mußt verſuchen, Hawinſky zur Zurückziehung der Kündigung zu bewegen. Es iſt das der einzige Weg, der uns bleibt, und es wäre immerhin nicht unmöglich, daß er es täte.“ Der Vater nickte und klammerte ſich gleich dem Sohne an dieſe ſchwache Hoffnung, obzwar beide wußten, daß dieſer Weg nutzlos ſein würde.— Friedrich Grovenſtahl hatte den Wagen beſtellt. Er er- hob ſich und trat vor ſeinen Sohn. „Wenn ich das letzte Jahr in meinem Leben auslöſchen zirka zweihundert— könnte, Fritz— dann wäre ich glücklich! Doch Geſchehenes kann man nie ungeſchehen machen. Es bleibt immer. Wirſt du mir je verzeihen können?“ Weich ergriff der Sohn des Vaters Hand.„Ich habe dir nichts zu verzeihen. Du biſt mein Vater, und wir ſind alle Menſchen.“— „Warte hier auf mich!“— Dann war Fritz Grovenſtahl allein, und erſt jetzt kam ihm die Bedeutung des ſoeben Gehörten zum Bewußtſein. Seine Geſtalt ſank in ſich zuſammen, und der Kopf ſchlug hart auf die Kante des Tiſches. Dann ſprang er wieder auf. Sein Geſicht war vor Erregung grau. Warum— o warum— gerade das Werk?— Aber ich habe es geahnt, daß mich das Verhängnis treffen werde. Ja, mich— die anderen nicht. So viel wird aus der Maſſe übrigbleiben, daß Klaus ſeine Muſikſtudien fortſetzen kann. Und Sanna? Sie wird eines Tages heiraten. Was liegt denen am Werk? Gar nichts! Er ſah auf den leeren Platz vor dem Schreibtiſch. Das war der Platz, den er einſt innehaben ſollte— ſollte und nie würde. Warum nicht?— Ja, das Werk würde einem anderen gehören. Unruhig lief er in dem großen Zimmer umher; aber es war ihm zu klein, es ſchien, als wollten die Wände ihn er⸗ drücken. Da fiel ſein Blick auf des Großvaters Bild— und als er die ernſten Augen auf ſich gerichtet ſah, wurde er ruhiger.— Hilf mir, Großvater!, bat er. Es iſt auch dein Werk, es iſt die Arbeit deines Lebens. Man will as uns entreißen! Dulde es nicht, Großvater! Du wart ſtark— man ſagte es mir.— Dulde es nicht! Es war, als ob über das Geſicht des Greiſes ein mildes Lächeln ginge. a Fritz ſchien gefaßter zu ſein. Er ſetzte ſich wieder und begann ſich auszumalen, was die Zukunft für ſie alle bringen würde. Der Gedanke an ſeine Stiefmutter machte ihn bitter. War ſie nicht ſchuld? Es klopfte, und Härtel, der Prokuriſt, ein kleines, ver⸗ trocknetes Männchen, der ſchon unter dem Großvater ge⸗ arbeitet hatte, trat ein. Er ſollte eigentlich ſchon längſt penſioniert ſein, aber er wollte kein nach ſeiner Meinung unverdientes Brot eſſen. Man ſah es ihm an, daß ihm die Botſchaft, die er Fritz ausrichten ſollte, ſchwer wurde. Da dieſer aber meinte, es handle ſich um die Hypothek, nickte er ihm ermunternd zu. So meldete dann der Alte, ein wenig ſtockend und zitternd, daß Herr Grovenſtahl mit dem Auto verunglückt ſei. Fritz ſprang auf und faßte den vor ihm Stehenden an der Schulter: „Wer rief an?“ 4 Härtel nannte den Namen eines Hoſpitals. Das näm⸗ liche, in dem Doktor Roſchwitz ſeit einigen Wochen als Aſſiſtent tätig war. Minutenlang ſtand Fritz Grovenſtahl wie gelähmt da. Nur das Zucken in ſeinem Geſicht verriet, daß Leben in ihm war. Als er endlich die Lider hob, ſchien das Grau in ſeinen Augen faſt ſchwarz geworden zu ſein. „Benachrichtigen Sie die Villa!“ rief er. Dann ſtürmte er davon. Er fühlte um ſich nichts als eine große Leere, und es war ihm, als ob er da hinein ſtürzte. Als ſein Wagen vor dem Hoſpital hielt, kam ihm Kurt Roſchwitz ſchon entgegen. Fritz ſtarrte ihn eine Weile an, ehe er ihn erkannte. „Wie iſt es?“ fragte er dann. Kurt drückte krampfhaft die Hand des Freundes. iſt tot, Fritz! Er war es ſofort!“ Stumm ſchritt Fritz Grovenſtahl neben dem Freunde. Es ſchien, als ob er das eben Gehörte nicht recht begriffen hätte, und als Kurt ihn etwas fragte, erhielt er keine Antwort. Der Doktor öffnete eine Tür, die er leiſe wieder ſchloß. Fritz war mit dem Vater allein. Er trat näher an die Bahre. Dann kniete er nieder. Der Tod mußte ſchnell ein⸗ „Er getreten ſein, denn das Antlitz trug die Zeichen des Friedens. Den Leidenszug, der in letzter Zeit ſo oft darauf gelegen hatte, fand er nicht. „Vater! Warum gingſt du— und läßt mich allein mit dem Schweren, das über uns kommen wird?“ ſprach er leiſe.„Doch nein, Vater— ich will nicht klagen. Du biſt erlöſt— mir iſt der Kampf beſchieden. Wohlan, ich will ihn aufnehmen. Das ſchwöre ich dir— und auch, daß ich das Werk ſchützen werde, ſolange noch Leben in mir iſt!“ Er ergriff die kalte Hand des Toten.* Lange kniete Fritz ſo und hielt mit dem Toten ſtumme Zwieſprache. Von fern her drang das Getriebe der Stadt und mahnte an das Leben. Doch er hielt die Trauerwache bei ſeinem Vater. Die Augen brannten ihm ſchmerzend, aber weinen konnte er nicht. Als Klaus und Suſanna kamen, umarmte er die Ge⸗ ſchwiſter. Die warfen ſich über den toten Vater und lieb⸗ koſten ihn weinend. Wieder mußte Fritz erkennen, wie ganz anders ſie geartet waren. Da ſtand er, faſt ſchüchtern, abſeits. Hatte er ſeinen Vater weniger lieb gehabt? Nein— das alles war es nicht! Es mußte etwas in ihm ſein, das ihn hemmte, ſeine Gefühle zu zeigen. Klaus und Suſanna hatten für den Vater gebetet und waren dabei ruhiger geworden. Jetzt traten ſie vor den Bruder und ſahen ihn mit bangen Blicken an. „Was nun, Fritz?“ fragte Suſanna leiſe. Der ſtrich ihr leicht über das Haar und ſprach gütig mit ihr; dann fragte er:„Wo blieb Mama?“ Angeſichts des Toten hatte er ſich vorgenommen, auch der Stiefmutter eine Stütze zu ſein. „Ach, die arme Mama!“ rief Suſanna mit Tränen.„Sie iſt ſelbſt krank geworden, als die ſchlimme Nachricht kam. Und dann“, ſie zögerte,„dann ſagte ſie, ſie könne keinen Toten ſehen.“ Ein bitterer Geſchmack kam Fritz in den Mund, aber er beherrſchte ſich und ſchwieg. Nach einer Weile kam Doktor Roſchwitz und bat ſie in ein anderes Zimmer. Noch einmal ſprach er allen drei ſeine Anteilnahme aus. Suſanna, die leiſe vor ſich hin weinte, fühlte nicht, daß er ihre Hand in der ſeinen behielt. Nur den Worten, die er ihr leiſe zuflüſterte, lauſchte ſie. „Sehen Sie, heute iſt Ihr Schmerz friſch, und darum ſcheint er Ihnen unüberwindlich zu ſein. Sie aber ſind jung, die Welt hat Ihnen noch viel Großes und Schönes zu bieten. Denken Sie daran und laſſen Sie das Ihren Schmerz lindern. Auch wir, meine Schweſter und ich, haben unſere Eltern früh verloren; auch durch einen Un⸗ glücksfall— Vater und Mutter an einem Tage.“ „Sie Aermſter!“ ſagte Suſanna weich. Doktor Roſchwitz lächelte fein.„Schon finden Sie in Ihrem Schmerz durch den gleichen eines anderen Troſt. Ich danke Ihnen!“ Er neigte ſich über ihre Hand und küßte ſie zart. 7 4. Trotz der gegenteiligen Wünſche Frau Sibylles hatte man den Toten in der großen Halle des Hauſes aufgebahrt. Da ſtand nun in dem verdunkelten Zimmer der ſchwere Sarg. Der darin lag aber ruhte von einem arbeitsreichen Leben aus, und die älteſten ſeiner Arbeiter hielten ihm die Totenwache. Frau Sibylle hatte ſich auch weiterhin geweigert, den Toten zu ſehen. So war ſie zum zweiten Male Witwe geworden. Ihr erſter Gatte, der Kaufmann Degener, hatte ſchon vor Jahren das Zeitliche geſegnet. Das nur kleine Vermögen, das ihr verblieb, bedingte eine knappe Lebensführung (Fortſetzung folgt.) zu umgehen. 50. Geburtstag N 5 burtstag. Leite Nachrichten der Führer an die Partei deffenkliche Sammlungen nur in ganz be⸗ ſonderen Ausnahmefällen. Berlin, 25. Juli. Reichskanzler Adolf Hitler hat an die Nationalſozialiſtiſche Deutſche Arbeiterpartei folgenden Aufruf gerichtet: In hingebungsvoller Arbeit hat eine große Anzahl von Mitgliedern der Partei, der SA., der SS., der NS.⸗Frauenſchaft, der HJ. in den letzten Monaten ſich dem Ein⸗ ſammeln von Spenden gewidmet, um Not zu lindern oder ſonſt zur Erfüllung wichtiger Aufgaben der deutſchen Volksgemeinſchaft beizutragen. Ihnen allen danke ich ebenſo wie den Volksgenoſſen in und außerhalb der Partei, die Spenden gegeben haben. Nunmehr hat die Reichsregierung ein Ge— ſetz erlaſſen, durch das alle Sammlungen von Geld⸗ und Sachſpenden auf Straßen und Plätzen, von Haus zu Haus, in Gaſt⸗ oder Vergnügungsſtätten oder in anderen öffent- lichen Orten bis zum 31. Oktober 1934 ver⸗ boten werden. Bis zu dieſem Tage ſollen gleichſam Sammelferien ſein. Sie ſollen den Sammlern ſelbſt und allen Volksgenoſſen zugute kommen, die in der letzten Zeit oft über ihre Kräfte hinaus Opfer gebracht ha⸗ ben. Nur in ganz beſonderen Ausnahmefällen, die lediglich der Stellverkreier des Führers im Einvernehmen mit dem Keichsminiſter der FJinanzen beſtimmen kann, werden in der Jeit bis zum 31. Oktober Sammlungen ge— 1 nehmigt werden. In Ausſicht genommen ſind ſolche Ausnahmen durch Geſtaktung eines Sammelktages für das Hilfswerk Mukter und find ſowie für einige Hausſammlungen caritativen Charakters. Am 1. November ſoll es dann mit friſchen Kräften an das 01 für den Winter 1934 bis 1935 ge- en. Ich empfehle der Partei und allen Gliede— . rungen die ſtrenge Durchführung des erlaſ— fenen Geſetzes und verbiete jeden Verſuch, ſeine Beſtimmungen auf irgendeinem Wege gez. Adolf Hitler. „Handwerk und Volt“ 5 Eröffnung der Ausſtellung durch Reichsſtatt⸗ halter Sprenger. Darmſtadt, 25. Juli. In Anweſenheit von Reichsſtatthalter [Sprenger, in Begleitung von Regierungs⸗ rat Reiner, Staatsminiſter Jung, Ober— bürgermeiſter Kreisleiter Wamboldt und zahlreicher Vertreter der Behörden und Kör— perſchaften wurde im ehemaligen Gewerbe⸗ muſeum die Handwerksausſtellung des Inſti⸗ tutes für Volkskunde und Arbeitsbildung in Darmſtadt feierlich eröffnet. Dieſe Ausſtel⸗ lung entſtand auf Anregung des Herrn Reichs— ſtatthalters. Reichsſtatthalter Sprenger hielt die Eröſfnungsanſprache, in der er nach einem Vorſpruch„Handwerk tut not“ u. a. ausführte: Handwerk iſt Sache des Vol⸗ tles. Die Geſchichte des Handwerkes zeigt, daß dieſes aus dem Volke, beſonders in den nach und nach entſtehenden Städten, herausgewach— ſen iſt. In dem Maße, wie das Volk er⸗ ſtarkte, ſo auch das Handwerk. Wir mußten erleben, daß das Handwerk nahezu zu Grunde gegangen wäre in einer Zeit, die Lage geweſen wäre, einen blühenden Hand— werksſtand zu erhalten. Das Volk griff lieber zum Kitſch, anſtatt ſich an handwerkliche Fach— arbeit zu halten. Wir ſind die letzten, die einem techniſchen Rückſchritt das Wort reden wollen. Aber in einem geſunden Volke ſteht in der beides in Einklang: Induſtrie und Handwerk. Was gut ſein ſoll, muß wenigſtens aus dem Handwerklichen geſchöpft ſein. Auf einem Ge⸗ biet aber tut Handwerk ganz beſonders not: auf dem der Hausbedarfsartikel. An dem Ererbten kann man den Aufbau einer Familie beobachten. Gerade in die Familie muß der Gedanke wieder hineingetragen wer⸗ den, das Heim allmählich aufzubauen, anſtatt eine fertige Einrichtung hinzuſtellen. So kann zn allmählicher Entwicklung beiden gedient wer⸗ den: Volk und Handwerk. Und ſo wird auch 0 die nationalſozialiſtiſche Weltanſchauung be— fruchtend auf das Handwerk wirken. Handwerk . 520 ſind verbunden auf Gedeih und Ver⸗ des Reichsſtatthalters 0 Der Reichsſtatthalter und Gauleiter Ja- 0 Sprenger feierte ſeinen 50. Ge⸗ Der Name Sprenger iſt mit der neuen Geſchichte des Rhein⸗Maingebiets ſo ſeng verknüpft, daß ſein goldenes Lebensfu— iläum der Bevölkerung dieſes Gebiets er⸗ fte Anlaß gab, des allſeits verehrten Reichs⸗ gauthalters und Gauleiters in Liebe und dankbarkeit zu gedenken. Die Verdienſte prengers um unſere engere Heimat ſowohl während der Kampfzeit als auch nach der Vachtübernahme ſind ſo Allgemeinguk der N hein⸗Main⸗Bewohner geworden, daß ſie ihm 0 einem 50. Geburtstag freudigen Herzens eiterhin treue Gefolgſchaft gelobten. Dieſes elöbnis machte dem alten unermüdlichen nere für die Idee Adolf Hitlers an ſei⸗ em Ehrentage die meiſte Freude. Obsbren er wurde am 24. Juli 1884 in Möbelbau en(Bezirksamt Bergzabern in der einpfala) geboren, beſuchte bis 1901 das Progymnaum in Bergzabern und diente anſchließend mit 17 Jahren als Einjährig⸗ Freiwilliger im 18. Bayeriſchen Infanterie⸗ Regiment. Den Weltkrieg machte Sprenger als Leutnant d. L. mit. Er erhielt das E. 2, die bayeriſche goldene Tapferkeitsme⸗ daille, den Militärverdienſtorden mit Schwer⸗ tern ſowie das Verwundetenabzeichen in Schwarz. 1902 kam Sprenger als Beamter in den Dienſt der Reichspoſt und wurde ſchließlich Oberpoſtinſpektor in Frankfurt a. M. Mitglied der NSDAP. iſt Reichsſtatthal⸗ ber und Gauleiter Sprenger ſeit 1922. Seit Anfang 1927 iſt er Gauleiter. Am 6. Mai 1933 wurde Gauleiter Sprenger in Darm⸗ ſtadt von der heſſiſchen Bevölkerung nach ſei⸗ ner Ernennung zum Reichsſtatthalter des Landes freudig begrüßt. der Verlauf des Geburtstags 1 Frankfurt a. M., 25. Juli. ie zu erwarten war, brachte der geſtrige Tag dem Gauleiter und Reſchsſtalhalter eine Fülle an Aufmerkſamkeiten und Glück⸗ wünſchen. Neben dem herzlichen Glück⸗ wunſchtelegramm des Führers und einem gleichen vom Stellvertreter des Füh— rers, Pg. Heß, erfreute den Gauleiter der ö frühe Beſuch eines Spielmannszu ges der HJ ganz beſonders. Die Mitarbei— terſchaft des Gaues hatte ſich im ge⸗ ſchmückten großen Saale des Adolf-Hitler— Hauſes vollzählig zuſammengefunden, um durch den ſtellvertretenden Gauleiter. Regie⸗ rungsrat Reiner, ihre Glückwünſche ge— meinſam ausſprechen zu laſſen. Der Gaulei— ter dankte und ſchloß mit einem Appell zur unermüdlichen Weiterarbeit für den Führer. In der Wohnung Sprengers brachten die Vertreter der heſſiſchen Regie ⸗ rung und des rhein-mainiſchen Lebens ihre Glückwünſche dar. Bemerkenswert war, daß außer einer beträchtlichen Anzahl der erſten Frankfurter Nationalſozialiſten uner— wartet auch Glückwünſche ehemaliger politiſcher Gegner eingingen. Das erſte Glückwunſchtelegramm war von der Frankfurter Su-Brigade 49. Nach dem nur kurz unterbrochenen Vor— mittagsdienſt im Adolf-Hitler-Haus begab ſich Sprenger am Nachmittag im 2000-Km⸗ Siegerwagen ſeine Fahrers nach Darm ſtadt in das Reichsſtatthalterhaus, um dort ſeinen laufenden Regierungsarbeiten nachzu— gehen. Nachdem ſich Sprenger auch an die⸗ ſem Tage ſein tägliches Schwimmbad nicht entgehen ließ und zu dieſem Zweck das Neu— Iſenburger Waldſtadion aufgeſucht hatte, war er am Abend zuſammen mit Frau aeg Gaſt des Frankfurter Schauſpiel— auſes. Von der Deutſchen Arbeitsfront das Schatzamt der DA. dem Reichsſchatz⸗ meiſter der Partei unkerſtellt. Berlin, 25. Juli. Der Stellvertreter des Führers hat die folgende Verfügung erlaſſen: Die Deutſche Arbeitsfront iſt durch einen revolutionären Akt der Partei geſchaffen worden; mit der Führung iſt der Stabslei— ter der PO., Dr. R. Ley, beauftragt. Laut Dienſtbuch der Deutſchen Arbeitsfront ſind alle Aemter der Deutſchen Arbeitsfront Ab— teilungen der entſprechenden Aemter der O.: z. B. iſt das Organiſationsamt der DAF. eine Abteilung des Organiſationsam— tes der PO., das Perſonalamt der DA eine Abteilung des Perſonalamtes der PO. uſw. Auf Wunſch des Stabsleiters der P., Dr. Cey, genehmige ich, daß auch das Schatz⸗ amt der DA. der Aufſicht des Keichsſchatz⸗ meiſters der Partei untkerſtellt wird. Aus- führungsbeſtimmungen erläßt der Reichs- ſchatzmeiſter im Einvernehmen mit dem Füh. rer der DAF. Vörſen und Märkte Vom 24. Juli. Mannheimer Großviehmarlt. Auftrieb: 198 Ochſen, 133 Bullen, 441 Kühe, 355 Färſen, 864 Kälber, 41 Schafe, 2343 Schweine. Preiſe: Ochſen 28 bis 31, 20 bis 23, 23 bis 27; Bullen 26 bis 29, 22 bis 25, 20 bis 22; Kühe 25 bis 27, 19 bis 24, 13 bis 17, 8 bis 12; Färſen 30 bis 32, 25 bis 29, 22 bis 24; Kälber 40 bis 44, 32 bis 38, 25 bis 31, 20 bis 24; Schweine 49 bis 51, 47 bis 51, 47 bis 51, 46 bis 50, 45 bis 48.— Marktverlauf: Großvieh ruhig, Ueberſtand; Kälber ruhig; Schweine mittel. Mannheimer Pferdemarlt. Zufuhr: 45 Arbeits- und 40 Schlachtpferde. Preiſe: Arbeitspferde 450 bis 1100, Schlacht⸗ pferde 25 bis 115 Rm. pro Stück. Markt⸗ verlauf: ruhig. Karlsruher Schlachtviehmarlt. Auftrieb: 30 Ochſen, 61 Bullen, 42 Kühe, 172 Färſen, 450 Kälber, 695 Schweine. Be⸗ zahlt wurden pro 50 Kg. Lebendgewicht in Rm.: Ochſen 27 bis 30, 26 bis 27, 25 bis 26, 24 bis 25, 22 bis 24; Bullen 27 bis 28, 24 bis 27, 23 bis 24, 21 bis 23; Kühe — 21 bis 22, 17 bis 20, 11 bis 17; Fär⸗ ſen 32 bis 33, 30 bis 32, 27 bis 29, 23 bis 26; Kälber 42 bis 43, 40 bis 42, 35 bis 39,— Schweine—, 49 bis 52, 49 bis 52, 45 bis 49, 41 bis 45,—; Sauen 32 bis 36.— Marktverlauf: Großvieh langſam, Ueberſtand; Kälber mittelmäßig, geraͤumt; Schweine lebhaft, geräumt. Beſte Qualität über Notiz bezahlt. 19 0 I. — — — — J 8 S 2 — 2 2 — 2 2 2 — r — N ec , egaaaobos nett 1 IV,. 2 2 — labak ohnegleichen 5 ee Nu, 1 * NN Al Wu 5. Liaclien. Sonnericldrſcrrt ninclert der Jubalt au llaranunemugen Iium ee e Moscſuing m W eee W Cette e, — N 1 — — 2 — — — — — — — —