achtung! Was bringt diese Woche der Central Ell m- Palast. Ein Bompen- fonfim⸗Frogramm. Alles wird steunen! l. Frauengefängnis Unſchuldig, lebenslänglich zu Gefängnis verurteilt.— Ein ſpannender und ſtarker Film aus der Unter⸗ welt Chicagos.— Nach wahren Begebenheiten in deutſcher Sprache. Niemand verſäume diefe Woche das außergewöhnliche und grandioſe Tonfilm 2. Moderne Mitgift Mit Martha Eggerth, Hans Brauſewetter, Trude Berliner und Georg Alexander. Ein Liebes ſchauſpiel voll ſpannender Handlung, Muſik u. Geſang. Einfach großartig. programm Lilmfreunde nicht verfäumen. 111111 Zwischen Heut und Morgen! Ein Tonfilm von elterfolg! Demnächst hier im Central⸗Film⸗Palast .- Hcannlmachungen (Parteiamtliche Veröffentlichungen der Ortsgruppe Viernheim der N. S. D. A. P., NS⸗Formationen und der NS- Gliederungen) 1. Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 NSDAP⸗Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr NSDAP⸗Kaſſenverwaltung: Jeden Donnerstag 20—22 Uhr Amt für Beamte und RDB: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr NSKOV(Kriegsopfer⸗Verſorgung): Jeden Dienstag und Donnerstag 19—21 Uhr NS⸗Hago: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr 2. Geſchäftsſtelle Lorſcherſtraße 4: NS und Deutſche Arbeitsfront: Jeden Montag, Mittwoch und Freitag 19—21 Uhr 3. Geſchaftsſtelle Saarſiraße 8(Freiſchütz) NS-Funk⸗Ortsgruppe Viernheim: Jeden Dienstag und Freitag 18-20 Uhr. Achtung! Reichsparteitag in Nürn- berg! Von allen Teilnehmern am Reichs- parteitag in Nürnberg iſt bis ſpäteſtens 28. Juli 1934, für das Abzeichen und die Eintrittskarte zum Volksfeſt der Betrag von RM. 1.50 an den Kaſſenwart abzuliefern. Wer dieſe Zahlung verſäumt, kann am Reichsparteitag nicht teilnehmen. Ueber die Abführung der Fahr- u. Verpflegungsgel— der erfolgt noch Anweiſung. Es ſei nochmals darauf hingewieſen, daß nur durchaus marſchfähige Politiſche Leiter der Partei gemeldet werden können. An alle Parteigenoſſen, alle Mitglie⸗ der der 9 Gliederungen. Es iſt be⸗ reits darauf hingewieſen worden, daß am 1. und 2. Auguſt durch die NS. Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ das Filmwerk„Zwiſchen Heut und Morgen“ zu volkstümlichen Prei— ſen aufgeführt wird. Ich mache jedem Par— teigenoſſen den Beſuch dieſes Films zur Pflicht, ebenſo allen Angehörigen der Parteigliederun— gen. Der Film dient in vorzüglicher Weife der Darlegung und Vertiefung der national— ſozialiſtiſchen Weltanſchauung. Er bringt in der anſchaulichſten Weiſe das Wollen des Nationalſozialismus zum Ausdruck und zum Verſtändnis. Da die Eintritspreiſe von 30 Pfg.(für Erwetbsloſe 20 Pfg) durchaus er⸗ ſchwinglich gehalteu ſind, werde ich mein be— ſonderes Augenmerk darauf richten, daß jeder, der durch ſeine Mitgliedſchaft in der Partei oder einer Gliederung, der Oeffentlichkeit ge— genüber die Arbeit des Führers unterſtützen will, in dieſem Falle ſeiner Pflicht genügt. Nach Möglichkeit iſt die Vorführung am Mittwoch, 1. Auguſt zu beſuchen. Die ganze Bevölkerung Viernheims lade ich herzlichſt ein ſich dieſen wertvollen Film anzuſehen.. Heil Hitler! Der Ortsgruppenleiter Franzke Achtung Politiſche Leiter! Abfahrt zum Treffen der Pol. Leiter des Kreiſes in Heppen⸗ heim: am 28. Juli nachm. 4 Uhr per Fahr⸗ rad ab„Freiſchütz“ Ausrüſtung wie bekannt. Bei ſchlechtem Wetter Abfahrt mit der Staats— bahn 16.22 Uhr. Ich erwarte pünktliches und vollzähliges Erſcheinen und weiſe darauf hin, daß niemand für ſich allein fährt, ſondern es als ſeine Ehrenpflicht anſieht, mit der Ge— ſamtheit zu fahren. Heil Hitler! Der Ortsgruppenleiter Franzke Lokales Viernheim, 27. Juli Militärrentenzahlnng. Die Mili⸗ tärrenten werden am Samstag den 28. Juli beim Poſtamt ausgezahlt. “Schwerer Einbruchs diebſtahl. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag wurde in dem Berufskleiderhaus Georg Martin, Kiesſtraße, ein Einbruchsdiebſtahl ausgeführt. Die Diebe entwendeten Kleidungsſtücke ſowie ein Fahrrad im Geſamtwert von etwa 100.— Mk. Die Polizei iſt mit der Aufklärung des Dieb⸗ J Donnerstag, den 26. Juli feierte der allſeits dieſe Woche ein Programm zuſammengeſtellt, das ſich ſehen laſſen kann, das wirklich ntcht zu überbieten iſt, das jedem Beſucher beſtimmt Filmfreunde laßt Euch dieſes einzigartig ſchöne Programm nicht entgehen. Ortsſtraßen geführt, die bei Aepfel⸗ und Bohnen⸗ diebſtahl erwiſcht wurden. Dieſes öffentliche An⸗ prangern der Felddiebe wird ſicherlich ſeine ab⸗ ſchreckende Wirkung nicht verfehlen. * Geburtstagsſtändchen. Geſtern geſchätzte und beliebte Herr Polizeimeiſter Guſtav Kühne die Vollendung ſeines 60. Lebensjahres. Die Vereinigte Feuerwehrkapelle brachte dem Ge⸗ burtstagskind geſtern abend ein Ständchen. Poli- zeimeiſter Kühne iſt ſchon ſeit Einſetzung des hieſigen Polizeiamtes am 1. Oktober 1921 in uuſerem Viernheim tätig. Durch ſeinen aufrechten Mannesſinn, ſeine ſtete Liebenswürdigkeit und freundliche Hilfsbereitſchaft hat er ſich alle Herzen der Viernheimer Einwohnerſchaft gewonnen. Er erfreut ſich in allen Kreiſen der Bevölkerung größter Wertſchätzung und tiefſter Verehrung. Er war ein pflichtgetreuer Polizeibeamter und mit— fühlender Menſch, und darf ſo als Vorbild in jeder Beziehung gelten. Polizeimeiſter Kühne befindet ſich z. Zt. in Erholungsurlanb und wird nach Beendigung desſelben, im Hinblick auf die erreichte Altersgrenze, in den Ruheſtand verſetzt werden. Zu ſeinem 60. Wiegenfeſte entbieten wir ihm unſere herzlichſten Glück⸗ und Segens- wünſche und hoffen, daß ihm nach ſeiner Pen- ſionierung noch ein langes, frohes und freudvolles Erdenpilgern beſchieden ſein möge. Ankauf von Faſeltieren. Die Gemeinde Lampertheim kaufte dieſer Tage in dem Bergſtraßenort Hähnlein 4 Ziegenböcke zu Zuchtzwecken; das einzelne Tier koſtete 45 Mk. Kirchliches. Sonntag, den 29. Juli, findet in Bensheim ein Bezirkstag der Katholiſchen Männer- und Arbeiter- vereine ſtatt. Nachmittags 2.30 Uhr iſt in der Pfarrkirche feierliche Chriſtkönigs⸗Andacht mit Anſprache. Nachmittags 3.30 Uhr im Lokal Mühlum Bezirkstagung der Vereine. Redner: Domkapitular Profeſſor Dr. Schmidt Es ſind eingeladen die kath. Männer von Bens— heim, Heppenheim, Birkenau, Gorxheim, Nieder- Flockenbach, Lorſch, Fürth und Nieder-Liebersbach. Viernheimer Tonfilmſchau Zwei außergewöhnliche Tonfilmwerke 1. Frauengefängnis mit Sylvia Sidney und Gene Raymond. 2. Moderne Mitgift mit Martha Eggert, Hans Brauſewetter, Trude Berliner und Georg Alexander. Dieſe Woche in Central⸗Film⸗Palaſt Achtung! Zwei Tonſilmwerke kommen dieſe Woche im Central zur Aufführung die überall viel von ſich reden machten und überall ein voller Erfolg war. Als erſter Tonfilm zeigt man„Frauengefängnis“. Ein Tonfilm nach wahren Begebenheiten aus Chicagos Unterwelt in deutſcher Sprache. Ein junges Ehepaar wird von der amerikaniſchen Juſtiz, er zum Tode, ſie zu lebenslänglichem Zuchthaus unſchuldig verurteilt. Wie das kam oder paſſieren konnte zeigt uns dieſer Tonfilm. Und da es wahre Begeben⸗ heiten ſind, iſt es noch intereſſanter dieſen Tonfilm zu ſehen. Jedenfalls ein Film den ſich beſtimmt jeder Filmfreund anſieht. Es iſt eine Tonfilm— ſehenswürdigkeit 1. Ranges, die man nicht verſäumen ſollte. Im 2. Teil ſehen wir ein Liebes⸗Schauſpiel, luſtig, dramatiſch, voll Muſik und Geſang, mit den oben angeführten Schau— ſpielern. Moderne Mitgift auch dieſer Tonfilm iſt ſchon eine Sehenswürdigkeit für ſich. So iſt gefallen wird. Anfang an allen Tagen um 8 Uhr. Ab ½10 Uhr nochmals alles zu ſehen. Sportvorſchan Endſpiel um den Kampfſpielpokal.— Deulſche Leichtathletik⸗Meiſterſchaften in Nürnberg.— Deulſche Amateurmeiſter⸗ ſchaften in Halle.— Abſchluß der„Tour“. Hockenheimer Mokorradrenen.— 15. Rhön⸗ Segelflug-Weltbewerb. Das, kommende Sportwochenende ſteht ganz im Zeichen der 4. Deutſchen Kampf⸗ ſpiele in Nürnberg. Hier fallen am Tag der Schlußfeierlichkeiten die verſchiedenſten Ent⸗ ſcheidungen. Im Fußball tragen die Sieger der am Mittwoch und ſtahls beſchäſtigt. » Felddiebe am Pranger. Geſtern Abend wurden hier zwei Feldfrevler durch die weſt⸗Mieverryhein bzw. Bayern⸗Nordmark zu ermittelnden Vertreter das Endſpiel um den Kampfſpielpokal aus. Als ausſichtsrei⸗ her Bewerber tritt in der Vorſchlußrunde der Gau Bayern auf, der den Titel zu ver⸗ leidigen hat, das heißt den Adolf⸗Hitler⸗ Pokal. Die Bayern haben gegen Nordmark eine ſtarke Siegchance, während in der Be⸗ barten Südweſt⸗Niederrhein ſchlecht eine orherſage getroffen werden kann. Beide Baue ſind als äußerſt ſpielſtark zu bezeich⸗ en. Der Papierform nach hat der weſtdeut⸗ che Gau die beſſere Ausſicht auf den Sieg. zm Ausland werden die Mitropa-Pokal⸗ Spiele fortgeſetzt.— In der Leichtathletik iehmen die in Nürnberg im Rahmen der Kampfſpiele zum Austrag gelangenden heutſchen Meiſterſchaften das meiſte Intereſ— e für ſich in Anſpruch. Die Kämpfe begin⸗ ien am Freitag und werden am Sonntag abgeſchloſſen mit einer 25 mal-/-Runden⸗ taffel, die von den Gauen beſtritten wird. In Paris tragen Frankreich und England inen Länderkampf aus. In Tammerfors ind Mailand werden die finniſchen bzw. talieniſchen Meiſterſchaften durchgeführt. Boxſport wartet wit einer Veranſtaltung der Profeſ— ſionals in Solingen auf. Hier beſtreitet der Lokal⸗Matador Erwin Klein den Haupt— kampf gegen den Berliner Egon Stief. In Lyon hat Belgiens Europameiſter im Ban⸗ tamgewicht, Petit Biquet, ſeinen Titel ge— gen den ausgezeichneten franzöſiſchen Mei⸗ ter Decico zu verteidigen. Auf der Rück⸗ reiſe von Nürnberg ſtellen ſich in Würzburg Weſtfalens Boxer einer Gauſtaffel von Bayern zum Kampf.— In der Schwerathletik )errſcht Hochbetrieb. Bei den Kampfſpielen in Nürnberg werden bis zum Samstag die deutſchen Meiſter im Ringen(alle Gaktun— zen), Gewichtheben und Jiu-Jitſu ermittelt. Ein recht umfangreiches Programm hat der Radſpork zufzuweiſen. Der Welt größtes Straßen— zennen, die Tour de France, wird am Sonntag mit der 23 Etappe von Caen nach Paris über 221 km beendet. Anläßlich der Ankunft der Fahrer werden auf der Prin— zen-Parkbahn internationale Radrennen ausgetragen, an denen ſich auch Erich Möl— er⸗Hannover und Ehmer-Berlin beteiligen. In Kopenhagen ſtarten Richter, Steffes und Hürtgen beim„Großen Preis“ gegen beſte zusländiſche Konkurrenz. Weitere Bahn⸗ zennen werden in Düſſeldorf und Köln— Hürth ausgefahren. In Halle werden die Bahnmeiſterſchaften der deutſchen Amateure abgewickelt. nachdem ſie am Sonntag und Montag wegen ſtattfinden konnten.— Der Mokorſport Regens nicht Als deutſche Veranſtaltung iſt das nationale Hockenheimer dem zugleich ein Lauf um die deutſche Mo— zu regiſtrieren. In Francorchamps gehen Meldungen für dieſes Rennen gen.— Der Pferdeſport bringt Galopprennen in Karlshorſt. Ham— burg⸗Großborſtel Sa/ So), Kolberg und Verſchiedenes gelegentlich der Deutſchen Kampfſpiele in Nürnberg entſchieden wird, und den 15. Rhön⸗Segelflug-Wettbewerb auf der Maſ— ſerkuppe. Maſſenſtarts in Hockenheim Hockenheim ruft zu ſeinem diesjährigen Motorradrennen. Es iſt eine Großveran— ſtallung, denn 250 der beſten deutſchen Fah— rer haben ihre Meldungen abgegeben. Sie alle werden verſuchen den von Rüttchen— Neckarſulm im vorigen Jahre aufgeſtellten Streckenrekord zu brechen. Die vom DD und NSͤK aufgezogene Veranſtaltung wird auch in dieſem Jahre wieder Tauſende aus der näheren und weiteren Umgebung an— ziehen, zumal die Rennen als Lauf zun deutſchen Straßenmeiſterſchaft gelten. Die vier Maſſenſtarts umfaſſen zwei So— lo⸗ und zwei Beiwagenrennen für Ausweis und Lizenzfahrer aller Klaſſen. Die Wertun— gen erfolgen für Solomaſchinen in den Klaſſen bis 250, 350, 500 und 1000 cem, fi Beiwagenmaſchinen bis 600 und 1000 cem Die Felder ſind ſo ſtark, daß die Veranſtal— tung nicht wie vorgeſehen um 10 Uhr, ſon— dern ſchon um 8 Uhr beginnen muß. Sämt— liche prominenten Fahrer beteiligen ſich am Rennen. Die Veranſtaltung beginnt mit einem Rennen für Solo-Ausweisfah— rer für Klaſſe A(nicht über 250 cem) Klaſ— ſe B(nicht über 350 cem), Klaſſe C(nicht über 500 cem) und Klaſſe D(nicht über 1000 cem). Für dieſe Rennen ſind 79 Meldun— gen eingegangen. Es folgt ein Rennen für Lizenzfahrer Klaſſe A und B mit 72 Meldungen, desgleichen Klaſſe C, D und 6 mit 47 Meldungen. Beim Ausweisfahre rennen für Motorräder mit Seitenwagen Klaſſe G ü und F, ſtarten insgeſamt 52 Fah— rer. Zur letzten Aufführung am Sonntag nachm. 3 Uhr laden wir die geſamte Einwohnerſchaft herzl. ein. Die Spielleitung. Pereing⸗Anzeiger Radfahrer-Verein„Eintracht“.(Mitglied des deutſchen Radfahrer Verbands.) Morgen Sams- tag Abendausfahrt nach Weinheim. Beſuch des dortigen Brudervereins. Abfahrt 8 Uhr vom Lokal aus. Vollzählige Beteiligung der Mit- glieder und der Reigenfahrer erwartet. Der Vorſitzende. Militär⸗Krieger⸗Verein„Haſſia“ Viernheim. Samstag, den 28. Juli, abends ½9 Uhr im Lokal zur Sonne Mitgliederverſammlung. Reſtloſes Erſcheinen iſt Pflicht. Der Führer. Odenwaldklub. Abfahrt zur 10. Programm- wanderung am Sonntag, den 29. Juli 11,42 Uhr OEch. Friſch auf! Heil Hitler! Stockert, Wanderwart. 76 Selten ftark, mit Weltprogtammen, vielen Oitdern und Artltets Die beſtausgeſtattete und inhaltreiche Deutſche Funkzeitſchrift Mit Geräteverſicherung Monstsabennement nur 83 Pf. durch die Poſt. Eingetteſt 23 0 Donnerstag aus den Begegnungen Süd⸗ Probeheft gern amſenſ vom Wetlag, Berlis Naa Andreas Holer 1 Zimmer mit Küche, an ruhige Leute per fofort od. ſpäter zu vermieten. Näheres zu er— frag. im Berlag. 1 5 9 ‚ Salz-, 9 1 Einmach- 1 und 9 Salat. Gurken zu verkaufen. Franz Helbig 3. M'heimerſtr. 23 Ein neuer Roma in der Sücldeutsche Haulofruul Schönes Ammer zu vermieten. Bertholdus⸗ Pfenningſtr. 8 Wohnung beſtehend aus: 2 Zimmer und Ruche ab 1. Auguſt zu vermieten Weinheimer- Stralle 67 8/9, Ritterstr. 50, erbitte ſch kostet frei Probehef. Name und Adtesse ſchnell vermietet lichkeit wiſſen ſoll.— Der ein⸗ Naturreiner weiſer hierzu iſt faßhell, ſehr be⸗ kömmlich, 23 ab 8 Ltr. A EU g Bei Faßbezug, frei Kell. billiger dronnepel . Hellerel Ludwig fp cc Druckſachen aller Art, werden ſchnell, ſauber u. billig angefertigt in der Druckerei des Uiernheimer Anxeiger Lamberin fg N ſernheimer 1 0(Viernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) iſt an dieſem Wochenende ruhiger denn je. 6 Motorradrennen, bei! torradſtraßenmeiſterſchaft ausgetragen wird,! die beſten europäiſchen Automobilrennfah.“ rer im„Großen Preis von Belgien“ an den“ Start. Die deutſchen Rennwagen der Auto- Union und von Mercedes⸗Benz haben ihre zurückgezo. Krefeld. In Nürnberg treffen ſich die deu ſchen Reiter beim Kampfſpielturnier. Unter nennen wir den Modernen Fünfkampf, der ſe von Herzen wünſchen. . gelöſt. Vom Verlag der„Hausfrad“, Berlin Schnell verkauft 3 ſchnell bekanntgemacht iſt alles, was die große Oeffen⸗ 1 fachſte, billigſte und beſte Weg ⸗ das zeitungsinſerat! Viernheimer Zeitung Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,40 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratis⸗Beilagen: wöchentlich den„Illuſtrierten Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Aelteſte Tageszeitung am Platze— Erfolgreiches Inſertionsorgan Fernſprecher 117.— Telegr.: üunzeige Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt en Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg. am Main, Verantwortlich für Nr. 173 27 — (Viernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig, bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Bürgermeiſterei und des Polizeiamte Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim Am Webſtuhl der Zeit Politiſche Wochenbetrachtung. Die Welt blickt wieder einmal nach dem kleinen Deſterreich. Der Putſch, deſſen Opfer der Bundeskanzler Dollfuß wurde, darf aber nicht für ſich allein betrachtet wer⸗ den. Er iſt nur ein weiterer, zugleich frei— lich ein beſonders erſchütternder Akt in der großen Tragödie des öſterreichiſchen Staa— tes und Volkes. Sie hat begonnen, als die Ententegewaltigen in St. Germain das heu— lige öſterreichiſche Staatsgebilde künſtlich ſchufen. Wann ſie enden wird, iſt noch nicht abzuſehen. Erſchwert wurden die Verhält⸗ niſſe noch dadurch, daß die öſterreichiſche Regierung ſich bemühte, diktatoriſch gegen den Willen des größten Teiles des Volkes zu regieren. Das hat die politiſchen Leiden— ſchaften in Wien und im übrigen Lande au— ßerordentlich erregt. Die Folge davon ſind die blutigen Vorgänge in der öſterreichiſchen Landeshauptſtadt. Wir in Deutſchland ver— folgen dieſe Dinge mit tiefen Mitgefühl. Denn die Oeſterreicher ſind unſere Brüder, gleichen Stammes wie wir, denen wir eine Befriedung ihrer innerpolitiſchen Verhältniſ— Es war zu erwarten, daß gewiſſe Kreiſe des Auslandes auch die traurigen Vorgänge in Wien wieder dazu benützen würden, um gegen Deutſchland zu hetzen. Aber dieſes Spiel verfängt nicht. Bei dem Wiener Aufſtand handelt es ſich um eine interne Angelegenheit Oeſterreichs. Deutſchland hat damit ſo wenig zu tun wie irgend ein anderer Staat. Die Maßnahmen der Reichsregierung haben das inzwiſchen auch gezeigt. Der deutſche Geſandte in Wien, der den Aufſtändiſchen den Uebertritt über die deutſchen Grenzen in Ausſicht geſtellt hat, iſt von ſeinem Poſten abberufen worden, und die Berliner Regierung hat amtlich mit⸗ geteilt, daß ſie die Behörden angewieſen habe, die öſterreichiſchen Putſchiſten ſofort zu verhaften, falls es ihnen einfallen ſollte, nach Deutſchland zu kommen. Außerdem hat Reichskanzler Hitler den ſeitherigen Vize— kanzler von Papen gebeten, als Sonderge— ſandter nach Wien zu gehen mit dem aus⸗ drücklichen Auftrag, ſich um eine Entſpan⸗ nung der deutſch⸗öſterreichiſchen Beziehungen zu bemühen. Die Wiederherſtellung eines freundſchaftlichen Verhältniſſes zu Oeſterreich iſt der Wunſch des ganzen deutſchen Volkes. Wenn er von den jetzt maßgebenden Män⸗ nern in Wien geteilt wird, dürfte ſeine Er⸗ füllung nicht ſchwer ſein. Allerdings wird Ruhe und Ordnung in Heſterreich erſt dann einkehren, wenn ſich die Regierung ent⸗ ſchließt, den Volkswillen zu reſpektieren. Da⸗ zu müßten zunächſt Neuwahlen ausgeſchrie— ben werden. Damit allein wäre indes das ganzes Problem Oeſterreich immer noch nicht Im Saargebiet verſtärkt ſich, je nä⸗ her der Volksabſtimmungstermin heranrückt, der Druck, der auf die kerndeutſche Bevölke⸗ rung ausgeübt wird, um ſie ihrer Geſin⸗ nung abſpenſtig zu machen. Dabei iſt es höchſt intereſſant zu ſehen, wie landfremde Elemente Proklamationen und Broſchüren in die Häuſer tragen, um die Bevölkerung zu ködern, während deutſche Proteſtverſamm⸗ lungen gegen die Knebelung der Geſinnungs— freiheit von der Saarbehörde verboten wer⸗ den. Unerhört ſind die Mittel, mit denen die⸗ ſer Druck auf die deutſche Bevölkerung durch⸗ geführt wird. Geſetzwidrige Hausſuchungen im Gebäude der Deutſche Front werden an— geordnet und ausgerechnet unter Leitung des berüchtigten Emigranten Machts durch⸗ geführt. Und wenn dann irgend ein Indivi⸗ duum, an deſſen geiſtiger Zurechnungsfähig— keit man zu zweifeln allen Anlaß hat, ein Attentatverſuch auf dieſen famoſen Herrn Machts verübt, dann dient das erneut als will⸗ kommener Vorwand, um gegen die Deutſche Front vorzugehen. Aber es wird alles nichts nützen. Wie die Saarabſtimmung ausfallen wird, ſteht heute ſchon feſt. Die Deutſchen an der Saar werden ſie zu einem gewaltigen Triumph für die deutſche Sache geſtalten, denn ſie wollen zurück zum Reich. Und ſonſt garnichts. Je nervöſer die Saarregierung wird, deſto deutlicher verrät ſie, daß ſie dem Abſtimmungstermin mit großer Sorge ent⸗ Berlin, 28. Juli. Amtlich wird mitgeteilt: Im Anſchluß an das von dem Herrn Reichskanzler an den Miene: aan Mauen aerich lee Schreiben Siu nner Lon Papen gerichte rere präſidenk einverſtanden erklärt, den Vize- des Reichskanzlers und als Saarbeaufkragten zu entbinden, um ihn mik der vom Reichs- bekrauen. Demzufolge hat der Reichskanzler beſchloſſen, den Vizekanzler von Pa- pen zum Geſandten in Wien in befriſteter sonder miſſion zu er- nennen. Das Agremenk wurde in Wien nach- geſucht. Papens wichtige Aufgabe Das erwähnte Schreiben des Reichskanz— lers an Vizekanzler von Papen iſt vom 26. den Wortlaut: Sehr verehrker Herr von Papen! ich mich gezwungen geſehen, dem Reichspräſidenten die Enthebung des deuk— ſeinem Poſten vorzuſchlagen, weil er auf Aufforderung öſterreichiſcher Bundes miniſter den getroffenen Abmachung bezüglich freien Geleites und Abzug der Aufſtändiſchen nach Sorge nachfühlen, aber nicht abnehmen. Wenn die Franzoſen gut beraten geweſen wären, hätten ſie ſich die Blamage, zu der der Abſtimmungstermin für ſie werden wird, erſpart, indem ſie das Saargebiet ohne wei— tere Formalitäten dem Reich zurückgegeben hätten. Sie haben das nicht getan wie ſie kommt. In Frankreich 23 gs kriſe, die als Folge der Angriffe des Mini— führer Chautemps einzutreten drohte, im Keime erſtickt worden. Durch das Eingreifen des Miniſterpräſidenten Doumergue, der aus ſeinem Sommerurlaub nach Paris zu⸗ rückkehren mußte, haben ſich die im Kabinett des VBurgfriedens vereinigten feindlichen Brüder— Rechtspartei und linksbürgerliche Partei der Radikalen— wieder verſöhnt. Wenigſtens äußerlich. Eine wirkliche Verſöh⸗ nung ſcheint es nicht zu ſein, denn, Thau⸗ temps hat unmittelbar darauf Tardieu we⸗ gen ſeines Vorgehens gegen ihn ſcharf ge⸗ tadelt und angegriffen. Man wird auch in den radikalen Parteiinſtanzen noch über den ganzen Zwiſchenfall ſprechen und es iſt in⸗ folgedeſſen noch nicht ſicher, ob es nicht über kurz oder lang doch zu einer Miniſterkriſe kommt. Dabei iſt eigentlich überflüſſig zu he⸗ merken, daß ſich außenpolitiſch auch dann nichts geändert hätte und ändern würde, wenn eine neue franzöſiſche Regierung ge⸗ kommen wäre, oder in nächſter Zeit käme. Die Reden des Außenminiſters Barthodu letzten Zeit gehalten worden ſind, zeigen deutlich genug, daß auch jetzt, 20 Jahre nach der franzöſiſchen Machtpolitik immer bericht 1 Jleſer Geiſt hat den franzöſiſchen Außenminiſter ja auch veranlaßt, auf den Abſchluß des ſogenannten Oſtpaktes zu drän⸗ gen, deſſen tiefſter Sinn der iſt, die Vor⸗ machtſtellung Frankreichs auf dem europäi⸗ gegenſieht. Wir können den Herren dieſe ſchen Kontinent zu verewigen. vom 26. Juli 1934 hat ſich der Herr Reichs- kanzler von ſeinem Amt als Skellverkreter Schuld noch weiler verschärft. kanzler vorgeſchlagenen wichtigen Aufgabe zu Juli aus Bayreuth datiert und hat folgen— N des deukſchen Geſandten ſchen Geſandten in Wien, Dr. Rieth, von bzw. der öſlerreichiſchen Aufſtändiſchen ſich 1 3 98 8 17 f; 1 j j 3. danke für alles, was Sie einſt für die Zu⸗ bereit finden ließ, einer zwiſchen dieſen bei ſammenführung der Regierung der nationa⸗ len Erhebung und ſeitdem gemeinſam mit Deutſchland ohne Kückſprache bei der deut- ſchen Reichsregierung ſeine Zuſtimmung zu geben. Der Geſandte hat damit ohne jeden F222 und müſſen daher die Entwicklung ſo hinnehmen, iſt die Regierungs- und des Kriegsminiſters Petain, die in der dem Ausbruch des Weltkrieges, der alte 00 f no 51. Jahrgang e rene Grund das Deutſche Reich in eine inkerne öſterreichiſche Angelegenheit hineingezogen. Das Aktlenkat gegen den öſterreichiſchen Bundeskanzler, das von der deulſchen Reichs- regierung auf das ſchärfſte verur; keilt und bedauerk wird, hat die an ſich ſchon labile politiſche Lage Europas ohne unſere Es iſt daher mein Wunſch, wenn mög— lich zu einer Entſpannung der Geſamt⸗ lage beizutragen und insbeſondere das ſeit langem getrübte Verhällnis zu dem deutſch-öſterreichiſchen Skaat wieder in normale und freundſchaftliche Bahnen geleitet zu ſehen. Aus dieſem Grunde richte ich die Bitte an Sie, ſehr verehrter Herr von Papen, ſich die- ſer wichtigen Aufgabe zu unkerziehen, gera⸗ de weil Sie ſeit unſerer Zuſammenarbeit im Kabinett mein vollſtes und uneingeſchränkkes Vertrauen beſaßen und beſitzen. Ich habe daher dem Herrn Keichspräſiden⸗ len vorgeſchlagen, daß Sie unter Ausſcheiden 5 5 aus dem Reichskabinett und Enkbindung von In Verfolg der Ereigniſſe in Wien habe Herrn dem Amt als Saarkommiſſar für eine befri⸗ ſtete Zeit in Sondermiſſion auf den Poſten in Wien berufen Indem ich Ihnen auch heute noch einmal uns für Deukſchland getan haben, bin ich Ihr ſehr ergebener gez. Adolf Hitler. 575758 Flüchtlinge an der Grenze Papens Sondermiſſion in Wien Entſcheidender Schritt Deutſchlands zur Entspannung der Geſamtlage— der Kanzler wünſcht freundſchaftliche Beziehungen zu öſterreiih Aufatmen in Sſterreich Wien, 28. Juli. Das amtliche Organ der öſterreichiſchen Regierung, die„Reichspoſt“, läßt durch zahl⸗ loſe Verkäufer ein Extrablatt mit dem Wort— laut des Schreibens des Kanzlers an den Vizekanzler von Papen verteilen. Das Ex— trablatt trägt die Aufſchrift:„Reichskanzler Hitler macht Frieden mit Oeſterreich— Herr von Papen als Geſandter nach Wien ent— ſandt.“ Im öſterreichiſchen Rundfunk wird in regelmäßigen Abſtänden von einer halben Stunde der Wortlaut des Schreibens wieder— holt. Der entſcheidende Schritt des Reichs— kanzlers hat in allen Bevölkerungskreiſen das größte Aufſehen erregt. Nach der lähmenden Spannung und der maßloſen Erregung der letzten Tage geht es wie ein Aufatmen durch das ganze öſterreichiſche Volk. Ueberall hört man Stimmen laut werden: Frieden mit Deutſchland, Frieden mit unſeren Brüdern jenſeits der Grenze. Der Beſchluß des den leitenden diplomatiſchen nahmslos als die enkſcheidende Tat von der größten Trag- weite ſowohl für die Beziehungen zwiſchen Deutſch— land und Oeſterreich als auch für die geſam— te europäiſche Lage beurteilt. Ueberall wird Rocha fanzſer Reichsktan rs wird in Kreiſen aus⸗— ; j 3. die Auffaſſung laut, daß damit eine entſchei— werden. In dieſer Stellung werden Sie mir die Auffaſſung laut, daß dan 0 unmittelbar unterſtehen. dende Wendung eingetreten iſt und daß der Entſchluß des Führers im wirklichen Intereſ— ſe der beiden deutſchen Staaten liegt. Die Ernennung Papens zum Geſandten in Wien wird überall mit größter Genugtuung auf— genommen, da die Perſönlichkeit Papens nach einer gerade in nationalen Kreiſen ver⸗ tretenen Auffaſſung die volle Garantie für eine Erfüllung der ihm vom Führer geſtellten Aufgaben bietet. Einwandfreie Haltung der deutſchen Grenzpolizei Paſſau, 28. Juli. Aus der Gegend von Kollerſchlag verſuch⸗ ken öſterreichiſche Jlüchklinge die deulſche Grenze zu erreichen. Hierbei enk⸗ wickelte ſich eine Schießerei mit ſchwer⸗ ſters Tardieu auf den radikalen Fraktions⸗ lia ese heimwehrhaufen. Acht Ilücht⸗ deulſche Grenze, wobei ſie drei öſterreichiſche erreichten, keilweiſe verwundet, die Zollbeamke, die ſich ihnen in den Weg ſtellten, überwälkigten und ſie über die Gren- ze ſchleppken. Die deulſche Grenzpolizei er⸗ ſchien ſofort an Ort und Slelle und verhaftete die öſterreichiſchen Flüchtlinge. Die öſterrei⸗ chiſchen Beamten wurden den öſterreichiſchen Grenzbehörden übergeben. Die Lage in Steiermark Erbitterter Widerſtand der Aufſtändiſchen. Wien, 28. Juli. Ueber den Stand der Aufſtandsbewegung in den Bundesländern wird mitgeteilt, daß in der Steiermark die Ruhe und Ordnung im großen wieder hergeſtellt worden ſei. Die Bundespolizei ſammle die Waffen, die zum größten Teil von den Aufſtändiſchen freiwil⸗ lig abgeliefert worden ſeien. In einigen Or⸗ ten Kärntens ſollen Unruhen entſtanden ſein, die jedoch von den einrückenden Truppen unterdrückt wurden. Bei St. Veit und bei Wolfsbach ſoll die Landespolizei zur Unter⸗ drückung von Unruhen eingeſetzt worden ſein. Aus Heimatſchutzkreiſen erfahrt man, daß äußerſt blutige Kämpfe um Leoben im Gang geweſen ſind. Leoben ſoll erſt nach Artillerte vorbereitung eingenommen worden ſein. Auf Seiten des Heimatſchutzes ſollen nach deſſen eigenen Angaben 30 Tote zu ver⸗ zeichnen ſein. Im großen und ganzen kann man ſagen, daß die Kämpfe an Schwere jene von den Februartagen übertrafen. Man muß bedenken, daß am 12. Februac große Teile des Bundesheeres in Wien und in Oberöſterreich gebunden waren, während diesmal ein großer Teil der Truppen für Steiermart zur Verfügung ſtand. Die Auf— ſtändiſchen müſſen ſich nach den vorliegenden Berichten mit dem Mute der Verzweiflung gewehrt haben. Die Suche nach dem Täter Wien, 28. Juli. Wie die„Reichspoſt“ meldet, hätten die in das Bundeskanzleramt eingedrungenen Auf⸗ ſtändiſchen die dort Dienſt tuenden Pollzei⸗ beamten im Namen des Polizeidirektors Steinhäul und des Generalinſpekteurs Dr. Gozmann entwaffnet. Gegen Polizeidirektor Dr. Gozmann ſei das Verfahren bereits ein⸗ geleitet. Polizeidirektor Steinhäul ſoll ver⸗ haftet worden ſein. Die„Reichspoſt“ berichtet ferner, daß der Mörder des Bundeskanzlers Dr. Dollfuß ein 35jähriger Wehrmann namens Panet⸗ ta ſei. Er ſei im Kriege Kaiſerjäger geweſen und das tragiſche ſei, daß ein Kai⸗ ſerjäger den ehemaligen Kaiſerjägeroberleut— nant Dollfuß getötet habe. Zwiſchenfall im Notgefängnis. In dem Notgefängmis der Armbruſter Ka⸗ roſſeriefabrik in der Porzellangaſſe haben die dort eingeſchloſſenen 400 Häftlinge Sprechchöre veranſtaltet. Der Poltzei gelang es nach kur⸗ zer Zeit, die Kundgebungen zu unterdrücken. *Der Einbruchsdiebſtahl in der Mittwoch Nacht im Berufs-Kleiderhaus Georg Martin wurde nicht im Geſchäftshauſe in der Kiesſtraße ſondern im Ausſtellungsraum, Ado Hitlerſtraße 76, verübt. Rieſentomaten. Gewicht von über 2 Pfund hatten. * Kameradſchaftsabend der Auto- Bahn- Belegſchaft Grün u. Bilfinger(Arbeitsge- Heute Abend findet im Saale des „Goldenen Karpfen“ der 1. Kameradſchaftsabend in froher zu meinſchaft). dieſer Belegſchaft ſtatt, um hierbei Kameradſchaft einige gemütliche verleben. Stunden Heil Hitler. Ortsmeiſterſchaften 1934 Am Mittwoch Abend fand im„Freiſchütz eine Sitzung der Vertreter der hieſigen Sport- und Turnvereiue und der NS.⸗Wehrverbänd ſt itt, wobei eine Ausſprache geführt wurde be⸗ züglich Durchführung der Ortsmeiſterſchaften pro 1934. Im Prinzip war man mit der Austra gung der Ortsmeiſterſchaften einverſtanden und ſoll als Tag hierfür der 26. kommen. Turnvereins. Beteiligen werden ſich die Mit glieder der Vereine, die Angehörigen der Partei U tergliederungen. eingeladen, ſämtliche Sporttreibendende der hie Auguſt in Frag ſigen Bevölkerung, da mit der Veranſtaltung verbunden ſein ſol, die Suche nach dem un— Sämtliche Sportler Viernheims werden alſo ſoſort mit dem Trai— bekannten Sportsmann. ning beginnen und ſich bis zum Meldetermin melden. Darum ihr Sportler von Viernheim: Fleißig an's Training, des Viernheimer Sportes wird. Zuchtprüfung deutscher Schäferhunde in Oiernheim Wenn eine Fachgruppe in der Lage iſt allein 6 Prüflinge zu ſtellen, ſo verdient das volle Anerkennung. Es iſt ein Zeichen, daß hier reger Sportgeiſt und große Liebe zu unſeren vierbeinigen Freunden herrſcht. Zur Prüfung ſelbſt läßt ſich ſagen, daß alles gut vorbereitet war. Es ſtand ein äußerſt abwechslungsreiches Gelände zur Verfügung. Trotz der großen Hitze und dem ausgetrockneten Boden, konnten große, ſogar Höchſtleiſtungen er- zielt werden. Prüfüngsrichter Herr Weber und Richteranwärter Herr Titthaler, beide aus Kaiſerslautern betonten des öfteren, daß dieſe Leiſtungen nur erzielt werden können, wenn alle Führer den Anordnungen des Dreſſurwartes ſolgen und auch keine Uebungsſtunde verſäumen. Nachmittags bei der Propaganda wurden die Hunde für die praktiſche Sache vorgeführt. Hier konnte man ſehen was ein ſo treues Tier alles leiſtet. Einzelne hervorzuheben wäre nicht recht, denn ein jeder arbeitete zur vollſten Zufriedenheit. Bei der Prüfung ſelbſt wurden folgende Reſultate erzielt: Donar vom Minniſchſtück, Führer und Beſitzer Jakob Ehrhardt, Note„Vorzüglich“. Egon vom Minniſchſtück, Führer Gg. Englert, Beſ. J Bugert, Note„Sehr gut,. Edi v. Miniſchſtück, Führer Joſ. Bugert, Beſ. Jakob Pfenning, Note„Sehr gut“. Baron aus der Barbaroſſagruft, Führer Jak⸗ Bugert, Beſ. Karl Kraus, Note„Sehr gut“. Erik vom Korneliushof, Führer und Beſitzer Jean Lang, Note„gut“. Alma aus der Barbaroſſagruft, Führer und Beſ. Karl Kraus, Note„gut“. Unſeren vierbeinigen Freunden ein kräftiges dreifaches wau, wau, wau. „Zwischen Heute u. Morgen“ Getreu ihrer Aufgabe, Volkstum und Hei⸗ mat, Kunſt und Wiſſenſchaft auch dem letzten Volksgenoſſen als Freudeſpenderin zu erſchließen, hat es die NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“, Ortsgruppe Viernheim, unternommen, am 1. und 2. Auguſt für alle Volksgenoſſen einen Hochgenuß bereit zu halten: Den Film „Zwiſchen Heute und Morgen“. Es iſt ein amerikaniſcher Film, aber ein Film, der uns Deutſchen mehr zu ſagen hat als allen anderen Völkern der Welt. Greift er doch Fragen auf, die uns allen auf dem Herzen brennen, und zeigt uns Wege zu ihrer Löſung, die wir im Großen und Ganzen ſchon gegangen find. Was iſt's nun mit dieſem Film? Der neue Präſident des amerikaniſchen Volkes“ ein junger begabter Politiker, beſchreitet trotz aller Ver⸗ Dieſer Tage wur⸗ den uns aus der Gärtnerei Eiſele zwei Rieſen⸗ tomaten vorgezeigt, die zuſammen das reſpektable Die Leitung liegt in den Händen des Ferner ſind zur Teilnahme der noch bekannt gegeben wird, zur Teilnahme Dieſe ſportliche Veranſtalt ung wird ſich in faſt allen möglichen Sportarten bewegen und ſoll im Sinne der Einigkeitsbeſtrebungen und der Volksgemeinſchaft durchgeführt werden. damit der 26. Auguſt ein Tag lf 10 E E 5 Tod die Feder aus der Hand. iſt erfüllt. Morgen. Sollte man nicht meinen, daß der Vater dieſes Werkes ſich Deutſchland zum Vorbild genommen habe. ſchon 1932 gedreht wurde. Drehbuches wollte ungenannt bleiben. für ihn, den volks verbundenen Dichter, iſt es ſelbſtverſtändliche Pflicht, dem Sehnſuchtstraum von Hunderttauſenden, künſtleriſche Geſtalt zu geben. deutſchen Seelen nach, da wir bei uns einen Großteil ſeines Wunſchbildes ſchon verwirklicht ſehen! Kino geht, dieſen Film müß Ihr Euch anſehen! Der Preis iſt ſo niedrig gehalten, daß ſich nie⸗ mand dieſe Freude zu verſagen braucht. Euch darum: und Morgen“. Viernheimer Tonſilmſchau mit Martha Eggert, Hans Brauſewetter, Trude Dieſe Woche in Central⸗Film⸗Palaſt Woche im Central zur Aufführung die überall viel von ſich reden machten und überall ein voller Erfolg war. Als erſter Tonfilm zeigt man wahren Begebenheiten aus Chicagos Unterwelt in deutſcher Sprache. Ein junges Ehepaar wird von der amerikaniſchen Juſtiz, er zum Tode, ſie zu lebenslänglichem Zuchthaus unſchuldig verurteilt. Wie das kam oder paſſieren konnte zeigt uns dieſer Tonfilm. Und daes wahre Begeben⸗ heiten ſind, iſt es noch intereſſanter dieſen Tonfilm zu ſehen. Jedenfalls ein jeder Filmfreund anſieht. ſehenswürdigkeit 1. ſprechungen bei dem Wahlkampf bei ſeinen Re⸗ die ausgefahrenen Wege gierungsmaßnahmen ſeiner Vorgänger, Vertreter eines verknöcherten, parteigebundenen Regierungsſyſtems. ihn ein Unfall an den Rand des Grabes. Aber die göttliche Vorſehung entreißt ihn dem dem Tode. Sie hat noch Großes mit ihm vor. Während ſeiner Geneſung hat er Zeit zum Nachdenken über das Verfehlte ſeiner ſeitherigen Regierungsweiſe. Als ein anderer tritt er die Regierungsgeſchäfte wieder an. Man muß es miterlebt haben, wie er die Not des Vaterlan⸗ des meiſtert und dem Geſpenſt der Arbeitsloſigkeit entgegentritt, wie er ſeine haßerfüllten Miniſter⸗ kollegen, die ihre Felle davonſchwimmen ſehen, nach Hauſe jagt mitſamt der ſogenannten Volks⸗ vertretung! Für ihn gibt es nur eines! Das Glück ſeines Volkes. Aber auf ſeinem Wege dahin ſtellen ſich ihm noch 2 andere mächtige Feinde entgegen: Die Unterwelt(das Verbrecher⸗ tum) und die Weltmeinung. In packenden Bil⸗ dern zeigt uns der Film, wie er auch hier Sieger bleibt. Sein größter Triumph iſt es, als es ihm gelingt, die Vertreter der Völker der ganzen Welt nach ſeiner Hauptſtadt zu bringen, um den Vertrag zu unterſchreiben, der den Weltfrieden auf Grund der Abrüſtung für alle Zeiten ſichern ſoll. In dem Augenblick der Unterſchreibung ſcheint das Herz der Welt ſtille zu ſtehen. Als Letzter ſetzt er ſeinen Namen unter den Vertrag. Da reißt ihm der Seine Aufgabe Wir ſtehen zwiſchen Heute und i Uhle 2 fen! 8e„ Ein aufwühlendes Etlebnis, dieſer Film! Aber es ſei verraten, daß der Film Der Verfaſſer des Denn Wie ſchwingt der Film in unſeren Volksgenoſſen! Wenn Ihr ſonſt nie ein Merkt Am 1. und 2. Auguſt zwiſchen„Heute Zwei außergewöhnliche Tonfilmwerke 1. Frauengefängnis mit Sylvia Sidney und Gene Raymond. 2. Moderne Mitgift Berliner und Georg Alexander. Achtung! Zwei Tonfilmwerke kommen dieſe „Frauengefängnis“. Ein Tonfilm nach Film den ſich beſtimmt Es iſt eine Tonfilm⸗ Ranges, die man nicht Da bringt An alle Parteigenoſſen, Achtung Politiſche Leiter! Abfahrt zum N580.⸗Amtswalter und glockwalter Amt für Volkswohlfahrt. Montag, den verſäumen ſollte. Im 2. Teil ſehen wir ein Liebes⸗Schauſpiel, luſtig, dramatiſch, voll Muſik und Geſang, mit den oben angeführten Schau⸗ ſpielern. Moderne Mitgift auch dieſer Tonfilm iſt ſchon eine Sehenswürdigkeit für ſich. So iſt dieſe Woche ein Programm zuſammengeſtellt, das ſich ſehen laſſen kann, das wirklich nicht zu überbieten iſt, das jedem Beſucher beſtimmt gefallen wird. Anfang an allen Tagen um 8 Uhr. Ab ½10 Uhr nochmals alles zu ſehen. Filmfreunde laßt Euch dieſes einzigartig ſchöne Programm nicht entgehen. Zwischen heut und morgen! Ein Tonfilm von Welterfolg! Demnächst hier Im Central⸗Film⸗ palast Aerztlicher Sonntagsdienſt. Bei Verhinderung des Hausarztes ver⸗ ſieht morgen Sonntag, 29. Juli 1934, den ärztlichen Dienſt: Dr. med. Kienle, Adolf Hitlerſtr. 40 Tel. 23 Sanitätsbereitſchaftsdienſt. (Mühle Heſſ. Haus) Sonntag, 29. Juli: Menz, Babylon, Weiß, Sax W. Frau Menz. I-Hagannimachungen (Parteiamtliche Veröffentlichungen der Ortsgruppe Viernheim der 8. J fl NS- Formationen und der NS. Gliederungen) J. Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 NSDalß⸗Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag 20-22 Uhr NSDAp-Kaſſenverwaltung 2 Jeden Donnerstag 20—22 Uhr Amt für Beamte und RB: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr NSKOV(evg aper, Versorgung) 5 Jeden Dienstag un Donnerstag 19—21 Uhr NS⸗Hago: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr 2. Geſchäftsſtelle Lorſcherſtraße 4: NS und Deutſche Arbeitsfront: Jeden Montag, Mittwoch und Freita 19—21 Uhr 3. Geſchäftsſtelle Saarſtraße 9 Greiſchüt) NS. Funk⸗Ortsgruppe Viernheim: Jeden Dienstag und Freitag 18— 20 Uhr. Achtung! Reichsparteitag in Nürn- berg! Von allen Teilnehmern am Reichs⸗ parteitag in Nürnberg iſt bis ſpäteſtens 28. Juli 1934, für das Abzeichen und die Eintrittskarte zum Volksſeſt der Betrag von RM. 1.50 an den Kaſſenwart abzuliefern. Wer dieſe Zahlung verſüumt, kann am Reichsparteitag nicht teilnehmen. Ueber die Abführung der Fahr- u. Verpflegungsgel⸗ der erfolgt noch Anweiſung. Es ſei nochmals darauf hingewieſen, daß nur durchaus marſchfähige Politiſche Leiter der Partei gemeldet werden können. alle Mitglie⸗ der der N18. Gliederungen. Es iſt be⸗ reits darauf hingewieſen worden, daß am 1. und 2. Auguſt durch die NS. Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ das Filmwerk„Zwiſchen Heut und Morgen“ zu volkstümlichen Prei- ſen aufgeführt wird. Ich mache jedem Par- teigenoſſen den Beſuch dieſes Films zur Pflicht, ebenſo allen Angehörigen der Parteigliederun⸗ gen. Der Film dient in vorzüglicher Weife der Darlegung und Vertiefung der national- ſozialiſtiſchen Weltanſchauung. Er bringt in der anſchaulichſten Weiſe das Wollen des Nationalſozialismus zum Ausdruck und zum Verſtändnis. Da die Eintritspreiſe von 30 Pfg.(für Erwetbsloſe 20 Pfg) durchaus er⸗ ſchwinglich gehalteu ſind, werde ich mein be⸗ ſonderes Augenmerk darauf richten, daß jeder, der durch ſeine Mitgliedſchaft in der Partei oder einer Gliederung, der Oeffentlichkeit ge⸗ genüber die Arbeit des Führers unterſtützen will, in dieſem Falle ſeiner Pflicht genügt. Nach Möglichkeit iſt die Vorführung am Mittwoch, 1. Auguſt zu beſuchen. Die ganze Bevölkerung Viernheims lade ich herzlichſt ein ſich dieſen wertvollen Film anzuſehen.. Heil Hitler! Der Ortsgruppenleiter Franzke Treffen der Pol. Leiter des Kreiſes in Heppen⸗ heim: am 28. Juli nachm. 4 Uhr per Fahr⸗ rad ab„Freiſchütz“ Ausrüſtung wie bekannt. Bei ſchlechtem Wetter Abfahrt mit der Staats- bahn 16.22 Uhr. Ich erwarte pünktliches und vollzähliges Erſcheinen und weiſe darauf hin, daß niemand für ſich allein fährt, ſondern es als ſeine Ehrenpflicht anſieht, mit der Ge⸗ ſamtheit zu fahren. Heil Hitler! Der Ortsgruppenleiter Franzke der PY. erſcheinen heute abend 7 Uhr zu einer kurzen Beſprechung in der Geſchäfts⸗ ſtelle. Heil Hitler! gez. Mögelin. 30. Juli abends 8,30 Uhr, Abrechnung der Juli⸗Beiträge im Sitzungsſaal des Rathauſes. Kein Blockwalter fehle bei dieſem Termin! Heil Hitler! Zöller, Ogru.⸗Amtsl. Vereins⸗Anzeiger Sänger Einheit. Heute Abend 8½ Uhr Sing⸗ Männergeſang⸗ Verein 1846. Geſangverein„Sängertreue“. Teutonia⸗Schützenabteilung. Militär⸗Krieger⸗Verein„Haſſia“ Sportvereinigung„Amicitia“ 09 Viernheim. ſtunde. Keiner fehle! Der Vorſitzende. Heute Sams- tag abend ½9 Uhr Singſtunde. Vollzähliges Erſcheinen erwartet. Der Vereinsführer. Heute Samstag abend 8,45 Uhr Singſtunde. Vollzähliges Er⸗ ſcheinen erwartet. Der Vorſtand. Sonntag vorm. von 9 bis 12 Uhr Uebungsſchießen. Nachm. iſt der Stand wegen Schlußaufführung der Hoferſpiele geſchloſſen. Kommenden Mittwoch wichtige Mitgliederverſammlung im Lokal. Der Vereinsführer. Viernheim. Samstag, den 28. Juli, abends 9 Uhr im Lokal zur Sonne Mitgliederverſammlung. Reſtloſes Erſcheinen iſt Pflicht. Der Führer. Morgen Sonntag Vorm. 10 Uhr Training der 1. und 2 Mannſchaft ſowie Leichtathletik für Gottesdienst 0 der katholiſchen G 10. Sonntag nach Pfingſten Apoſtelkirche: ½7 Uhr 1. hl. Meſſe. 8 Uhr 2. hl. Meſſe mit Predigt. 10 Uhr Hochamt mit Predigt. 2 Uhr Andacht In der Marienkirche: 8 Uhr hl. Meſſe 10 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. In der Apoſtelkirche an Werktagen: Gg. Buſalt. Adam Winkler 12. und Joh. Jak. Adler. Wunder geb. Emig. Bauer Ehefr. Eliſ. geb. Effler beidſ. Eltern, Schwiegereltern und Angeh. 7 Uhr beſt. E.⸗A. für Joh. Adler 12. Ehefr. Margareta geb. Winkler Krieger Edmund u. Nikol. Enkelkinder: Hans, Nikl. und Hans Adler Samstag: ¼7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Nikol. Berthold Ehefr. Thereſe Martin. 7 Uhr 3. S.⸗A. für Joh. Winkenbach 5. Am Montag bei den Engl. Frl., Donners⸗ tag bei den Barmh. Schweſtern /7 Uhr hl. Meſſe Donnerstag von 5 bis 7 Uhr Beichtgele⸗ genheit. Auch gültig für die Gewinnung des Portiuncula⸗Ablaſſes. Freitag abend 8 Uhr Herz⸗Jeſu⸗Andacht. Vom nächſten Samstag(4. Auguſt) Mittag 12 Uhr bis Sonntag(5. Auguſt) abend kann in der hieſigen Pfarrkirche der Portiuncula-Ab⸗ laß gewonnen werden, ſo oft man nach Empfang der hl. Sakr. die Kirche beſucht und 6„Vater unſer“ und„Ave Maria“ mit jedmaligem„Ehre ſei dem Vater“ betet. Am nächſten Sonntag gem. Kommunion für die Klaſſen Lipp, Nau, König und Eckert. Mäd⸗ chen beichten Freitag 5 Uhr. Knaben Samstag 2 Uhr. Kirchliche Anzeigen der Eu. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 29. Juli 9. Sonntag nach Trinitatis. Vorm. ½11 Uhr: Kindergottesdienſt. Nachm. 1/2 Uhr: Gottesdienſt(Herr Pfarrer Eichner⸗-Lampertheim.) Weinheimer Schweinemarkt Zugeführt 411 Stück, verkauft 239 Stück. Milch ſchweine das Stück 4—8, 10-28 Mark. Läufer das Stück Marktverlauf mittel Rinder bringen Sonne in jedes Haus As-: fur das Hilfswerk ſämtliche Sportler. Der Vorſtand. Mutter und Rinde Montag:% 7 Uhr 1. S. A. für den verungl. 1 Donnerstag: 7 uhr 3. S. A. für Kkatharin 5 als Sondertreuhänder für fene Bezahlung 1 Vorelliger Alurm Dementierle Tendenzmeldungen. London, 28. Juli. Einer„Reuter“-Meldung zufolge werden weder der engliſche Botſchafter in Berlin och der Botſchafter Englands in Rom ihren rlaub, den ſie zurzeit in England verbrin— hen, abbrechen, um auf ihre Poſten zurückzu⸗ ehren. Es geht daraus klar hervor, daß die britiſche Regierung die Lage als durchaus erühigend anſieht. Im gleichen Zuſammenhang iſt bemerkens— N Pert daß die Nachricht eines engliſchen Blat⸗ Nes, das das Zuſammentreten des Völker⸗ hundsrates reigniſſe angekündigt hatte, Dienstag: /7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Fan. Winkler. ¼7 Uhr 3. S.⸗A. für Eliſ. Bauer geb. Effler 9 Mittwoch:/ 7 Uhr hl. Meſſe nach Meinung. 7 Uhr 1. S.-A. für die ledig Anna M. ig eine wegen der öſterreichiſchen vom Völkerbundsſekrekariat dementiert wird. Man glaubt in Völkerbundskreiſen icht, daß der Völkerbundsrat in dieſer An⸗ gelegenheit angerufen werden wird. In Genf feſteht der Eindruck, daß die Mächte vorläu— abwartende Haltung einnehmen werden. In einem Leitartikel ſagt die engliſche Zei— 3„Daily Mail“: Herr Hitler hat Schrit⸗ Freitag: 7 Uhr beſt. S. M für Gg. Wi. ung e getan, die zeigen, daß das vom Reichsprä— denten von Hindenburg bekundete Beileid um Tode des Bundeskanzlers Dollfuß nicht loß formal iſt. Das Blatt nennt die deut— che Haltung einwandfrei. Im Gegenſatz zu dieſer beſonnenen Auf⸗ aſſung überbietet ſich leider ein Teil der ngliſchen Preſſe im Verein mit den franzö— ſchen und italieniſchen Blättern in Angriffen gegen Deutſchland. eſonders ſcharf äußert ſich der vatikaniſche Oſſervatore Romano“. Der Tenor dieſes inheitlichen Preſſefeldzuges iſt ganz auf das; humanitäre und auf das Gefühl eingeſtellt, in 60 Millionen-Volk vergewaltige ein ar— es 6 Millionen-Volk, die deutſche Barbarei he gegen die ganze Kulturwelt und müſſe ur Ordnung gerufen werden. Signoretti berſchreibt ſeinen Leitartikel in der Mailän— er„Stampa“:„Warnung“. Der Mord an hollfuß ſtelle leider auch ein politiſches Er— ſebnis von nicht zu unterſchätzender Trag— beite dar. In dem ſo verwirrten Europa ler Nachkriegszeit ſei kein Todesfall zu ver— kichnen. der ſo weite Rückwirkungen, ſo roße Ungewißheiten mit ſich gebracht habe. 7 0 5 Brunnenvergiſter am Werl N Eint franzöſiſche Falſchmeldung. Berlin, 28. Juli. die franzöſiſche Nachrichtenagentur Havas at eine Meldung aus Wien verbreitet, nach ram Donnerstag der Reichskanzler ſich in em Lager der öſterreichiſchen Flüchtlinge in ttenhauſen(Bayern) aufgehalten habe. Die ſtachricht iſt, wie das Deutſche Nachrichten— io erfährt, von der erſten bis zur letzten zeile erfunden. Weder der Reichskanzler och Reichsminiſter Dr. Göbbels haben Bay— kuth am 26. Juli verlaſſen, wie die Havas— gentur ohne Schwierigkeiten bei allen amt⸗ ſchen deutſchen Stellen hätte erfahren können. die Nachricht, die in der Richtung der von er franzöſiſchen Preſſe betriebenen Stim- lungsmache gegen Deutſchland liegt, iſt da— it als eine üble Brunnenvergiftung gekenu— eichnet. Wiens Trauer um Dolllutz er Wiener Bürgermeiſter Schmitz hat aus lnlaß des Ablebens des Bundeskanzlers Dr. liſuß die Wiener Bürgerſchaft zu einer ſußerordentlichen Sitzung einberufen. Zum geichen der Trauer für den toten Bundeskanz— wurden auf allen ſtädtiſchen Amtsgebäu— ku, auf allen ſtädtiſchen Wohnhausaulagen nd auf en Gebäuden der ſtädtiſchen Unter— khmungen Trauerfahnen gehißt. Hoziale Verbeſſerungen Vorbildliche Tarifordnungen. Berlin, 28. Juli. die geſamte üßwareninduſtrie des Reiches hat euhänder Dr. Däſchner eine Tariſord⸗ ag erlaſſen, die eine Reihe vorbildlicher aler Verbeſſerungen bringt. Zu dieſen hört auch die bisher meiſt nicht üblich ge— von Wochen- lertagen bei Bezahlung nach Stunden⸗ n. Nach der Tarifordnung werden für ei⸗ u Oſterfeiertag, für den 1. Mai, für einen 1 ingſtfeiertag und für einen Weihnachts⸗ lertag die Stundenlöhne für die Normal⸗ beitszeit bezahlt. er Urlaub der Hausangeſtellten ine der erſten Tarifordnungen, die über— upt für Hausgehilfen ergangen ſind, hat Treuhänder Dr. Däſchner jetzt für Ber⸗ n und die Provinzen Brandenbur 9 15 Grenzmark Poſen— Weſtpreußen erlaſ— „In den Richtlinien wird betont, daß es * Aufrechterhaltung eines geſunden Volkes twendig ſei, auch den Hausgehilfen nach en Beſchäftigung von ſechs Monaten einen ahlten Urlaub von mindeſtens 4 Tagen gewähren, der ſich nach der Beſchäfti⸗ ügsdauer ſtaffelt und nach drei Jahren bis Tage ſteigen ſoll. da in dem Lohn erpflegung und die Wohnung als Na⸗ allonn enthalten iſt. ſoll der eingeſparte Betrag dem Haushalt entſprechend fur die Urlaubszeit erſetzt werden, wobeſ als Richt⸗ ſatz zweckmäßig das vom Arbeitsamt oder der Krankenkaſſe feſtgeſetzte ortsübliche Koſt⸗ geld dienen ſoll. Weiterhin enthalten die Richtlinien Beſtimmungen über den Wohn⸗ raum, der den hugieniſchen Vorſchriften ent⸗ ſprechen und abſchließbar ſein ſoll. Zur Er— holung iſt genügend freie Zeit zur Verfü⸗ gung zu ſtellen. Sie haben Anſpruch auf ei— nen freien Nachmittag und Abend in der Woche und an jedem zweiten Sonn- oder Feiertag. Außer dieſer Freiheit iſt den Haus— gehilfen angemeſſene Zeit zur Wahrung ih— rer ſtaatsbürgerlichen und religiöſen Pflich⸗ ten zu gewähren. Ebenſo ſollen ihnen die Veranſtaltungen von„Kraft durch Freude“, der Jugendverbände ſowie der Deutſchen Ar— beitsfront zugänglich oemacht werden. Führertum und Recht Staaksrat Schmilt über die Bedeutung des 30. Juni für die Rechtspflege. Berlin, 28. Juli. Staatsrat Prof. Dr. Karl Schmitt nimmt in der„Deutſchen Juriſtenzeitung“, zu der Reichstagsrede des Führers vom 13. Juli und damit zu der Frage Stellung, welche Auswirkungen ſich daraus für die R echt s⸗ pflege in der Zukunft ergeben. Schmitt betonte, daß der Führer das Recht vor dem ſchlimmſten Mißbrauch ſchütze, wenn er im Augenblick der Gefahr kraft ſeines Führer— tums als oberſter Gerichtsherr unmittelbar Recht ſchafft. Das Richtertum des Führers entſpringt derſelben Rechtsquelle, wo alles Recht jeden Volkes entſpringt, dem Lebens— recht des Volkes In ſcharfer Entgegenſetzung habe der Füh⸗ rer den Unterſchied ſeines Staates gegen den Staat des Weimarer Syſtems Wir haben heute die Pflicht, den neuen Sinn— gehalt aller öffentlich-rechtlichen Einrichtun— gen, auch der Juſtiz, mit größter Entſchieden— heit durchzuſetzen. Innerhalb des Geſamtbereichs jener drei Tage, ſo führt Schmitt weiter aus, treten diejenigen richterlichen Handlungen des Füh— rers beſonders hervor, durch die er als Füh— rer der Bewegung den beſonderen Treubruch ſeiner Unterführer geſühnt hat. Daran, daß die Partei ihre Aufgabe erfülle, hänge nicht weniger als das Schickſal der politiſchen Ein— heit des deutſchen Volkes ſelbſt. Deutſch⸗ſchweizeriſches Ablommen Die Verrechnung der gegenſeitigen Zah— lungen. Das nunmehr unterzeichnete deutſch-ſchwei— zeriſche Verrechnungsabkommen ſieht vor, daß künftig alle Zahlungen aus dem Waren⸗ berkehr, dem Reiſeverkehr und dem Kapital⸗ verkehr durch Einzahhungen auf die beiden Notenbanken erfolgen ſollen. Nur für den kleinen Grenzverkehr und ge— wiſſe andere Zahlungen ſind Ausnahmen vorgeſehen. Die ſeweils bei den Notenban— ken zugunſten der anderen Bank entſtehenden Guthaben werden ausgeglichen mit der Maßgabe, daß das vorausſichtlich zugunſten Deutſchlands vorhandene Guthaben zur Ab— deckung des gegenſeitigen Warenverkehrs, RKeiſeverkehrs und ge— wiſſer Zinsverpflichtungen dient. Von dem verbleibenden Saldo wird ein beſtimmter Betrag der Reichsbank zur Verfügung geſtellt. Die weiter vorhande Beträge dienen in beſtimmter Höhe zur Speiſung eines Amortiſationsfonds und zur Bezahlung ſchweizeriſcher Tranſitwaren. Der dann noch verbleibende Ueberſchuß ſteht eben— falls zur Zerfügung der Reichsbank. Das Abkommen tritt am 1. Auguſt 1934 in Kraft und gilt a bis zum 30. Juni 1939, wobei allerdings, wenn das Abkommen den beiderſeits gehegten Erwartungen nicht ent— ſprechen ſollte, neue Verſtändigungen mit der Möglichkeit einer beſonderen Kündigungsfriſt vorgeſehen ſind. Mit dem Abkommen ſind verbunden Vereinbarungen über die Verrech— nung im Warenverkehr, über die Verrech— nung im Reiſeverkehr und Vereinbarungen über die Durchführung des deutſchen Trans— fermatoriums, endlich Vereinbarungen über den ſchweizeriſch-deutſchen Verſicherungsver⸗ kehr und Vereinbarungen über den Verkehr zwiſchen der Reichsbank und der Schweize— riſchen Nationalbank. Gemeinſame Schulung O., SA., SS., 5 J., Arbeitsdienſt und Bauerntum. Der Beauftragte des Führers zur Ueber⸗ wachung der geſamten Schulung und Erzie— hung der nationalſozialiſtiſchen Bewegung, Reichsleiter Alfred Roſenberg, hat in Verfolg des ſeiner Beauftragung zugrunde liegenden Auftrages des Führers: Sicherheit der Einheit der geſamten Bewegung, eine Entſcheidung herbeigeführt, die auf die Ent⸗ wicklung der Gliederungen der geſamten PO., SS., SA,, HI., des Arbeitsdienſtes und des Bauerntums von größter Bedeutung iſt und die durch nichts zu erſchütternde Einheit der NSDAP. erneut unter Beweis ſtellt. Die Verwirklichung eines dahin zielenden Vorſchlages des Reichsleiters Alfred Roſen— berg iſt durch die gemeinſame Kundgebung betont. der für die verſchiedenen Gliederungen der ewe verantwortlichen Reichsleiter und ührer geſichert: Mp mie dem Erſuchen des Beauf⸗ tragten des Führers für die Ueberwachung der geſamten geiſtigen und weltanſchaulichen Erziehung und Schulung der NSDAP., Par⸗ teigenoſſe Alfred Roſenberg, bei, zweimal im Jahre Gemeinſchaftsſchulen aller Gliederungen der NSDAN. einzurichten, und nurch dieſe gemeinſame Aebeit die weltan⸗ gauliche und ſtaats iſche Einheit der NSDAP. und die Une kterlichkeit des na⸗ tionalſozialiſtiſchen W uns zu dokumentie— ren. gez. R. Walther marre, Reichsbauern⸗ führer, Reichsminiſter; gez. Konſtantin Hierl, Reichsführer des Arbeitsdienſtes, Staatsſe⸗ kretär; gez. Heinrich Himmler, Reichsführer der SS.; gez. Dr. Robert Ley, Stabsleiter der PO.; gez. Viktor Lutze, Chef des Stabes der SA.; gez. Baldur von Schirach, Jugend— führer des Deutſchen Reiches. Eine Hochſchulkommiſfſon Stellungnahme zu Hochſchulfragen. Berlin, 28. Juli. Der Stellvertreter des Führers hat, wie der„Völkiſche Beobachter“ meldet, eine Ver— fügung erlaſſen, in der es heißt: Um eine ſtändige Fühlungnahme zwiſchen der Reichsleitung der NSDAP. und allen Miniſterien, in deren Bereich Anordnungen, Habilitationen, Berufungen uſw weltanſchau— licher Natur fallen, zu ermöglichen, wird eine Kommiſſion eingeſetzt zum Zwecke der Prüfung aller aus der Bewegung und vom Führer des Deutſchen Hochſchulverbandes eingehenden Vorſchläge. Ferner hat dieſe Abſichten in grund⸗ ſätzlicher und perſoneller Hinſicht, die in die⸗ ſen Miniſterien bearbeitet werden, zur Stel— lungnahme entgegenzunehmen. Die Kommiſſion unterſteht Rudolf Heß. Mitglieder ſind: der Beauftragte des Füh⸗ rers für die Ueberwachung der weltanſchau— lichen Erziehung, Alfred Roſenberg und die beauftragten Hochſchulreferenten des Reichs⸗ juſtizkommiſſars Dr. Frank, des Leiters des NS.⸗Lehrerbundes, Schemm, und des Leiters des Sachverſtändigenbeirates für Volksge— ſundheit, Dr. Wagner. Deutſche Tagesschau Gute Enlwicklung der Keichsſteuerein— nahmen. Das Aufkommen an Steuern, Zöllen und Abgaben hat ſich auch im Juni 1934 wieder ſehr gut entwickelt. Das Geſamt⸗ aufkommen an Steuern und Zöllen, erreich⸗ te eine Höhe von 710,1(603,7) Mill. RM, Für die Zeit vom 1. April bis 30. Juni 1—34⁴ ſtellte ſich das Geſamtſteueraufkommen auf 1 885,2 Mill. RM. gegen 1617,8 Mill. RM. in der entſprechenden Vorjahreszeit. Von den für die Beurteilung der Wirtſchaftsentwick— lung wichtigſten Steuern hat ſich beſonders die Lohnſteuer eiter gut entwickelt. Das Aufkommen im Juni 1934 überſteigt mit 66,91(60,4) Mill. RM. dasjenige des Ver⸗ gleichmonats um nicht weniger als 6,5 Mill. RM. Das Aufkommen an veranlagter Ein⸗ kommenſteuer war mit 111,53(96,4) Mill. RM. um 15,2 Mill. RM. höher, das Auf— kommen an Steuerabzug vom Kapitalertra⸗ ge mit 5,12(3,8) um 1,3 Mill. RM. höher als im Juni des Vorjahres. Die Umſatz— ſteuer entwickelte ſich ebenfalls weiter zur vollen Zufriedenheit. Stelle die Aufgabe, die Sozialpolitik in Reich und Preußen. Um Irrtümern vorzubeugen, wird von den beteiligten Miniſterien darauf hingewieſen. daß preußiſcher Miniſter für Wirtſchaft und Arbeit nach wie vor Reichswirtſchaftsmini⸗ ſter Dr. Schmitt iſt. Reichsarbeitsminiſter Seldte hat lediglich die bisher vom preu⸗ ßiſchen Miniſterium für Wirtſchaft und Ar— beit bearbeiteten ſozialpolitiſchen Angelegen— heiten in ſeinen Geſchäftsbereich übernom— men. Deulſcher Kriegsſchiffbeſuch in Reval. Das Flaggſchiff des Befehlshabers, der Aufklärungsſtreitkräfte, Konteradmirals Kolbe, Kreuzer„Königsberg“, iſt zu einem viertägigen Veſuch in Reval eingetroffen. Zum Empfang des Kreuzers hatte ſich eine große Menſchenmenge verſammelt, die mit Intereſſe das Feſtmachen des deutſchen Kriegsſchiffes beobachtete. Nach dem Beſuch des Chefs der eſtniſchen Seeſtreitkräfte an Bord der„Königsberg“ begab ſich Admiral Kolbe zu einer Beſuche endfahrt. Er ſchrieb ſich ins Gäſtebuch des eſthiſchen Staatsprä⸗ ſidenten ein, der augenblicklich außerhalb Re— vals weilt, und beſuchte den Oberbefehlsha— ber der eſtländiſchen Streitkräfte, den eſtlän— diſchen Kriegsminiſter und den Chef der eſt— iſchen Seeſtreitkräfte. — Verkehrsflugzeug abgeſtürzt Schweizer Maſchine bei Stutlgart ver— unglückt. Tuttlingen, 28. Juli. Das fahrplanmäßige Verkehrsflugzeug Stuttgart Zürich der Schweizeriſchen Luft⸗ berkehrsgeſellſchaft flog am Freitag vormit⸗ lag gegen 10 Uhr mit acht Fluggäſten und drei Mann Beſatzung über Tuttlingen. Aus bisher nicht geklärten Urſachen ſtürzte das Fluazeua aus einer etwa 1000 Meter a 7 hohen Wolkendecke in einen Wal d ab und wurde vollſtändig zertrümmert. Der Motor wurde etwa einen Kilometer von der Unfallſtelle entfernt aufgefunden und in wei⸗ tem Umkreis lagen Flügel und Metallteile. Von den Inſaſſen konnten bisher vier als Leichen geborgen werden. Das Meldebuch des Flugzeugführers verzeichnete als letzten Eintrag„Zürich, 9.25 Uhr, 1500 Meter Hö⸗ he, Wetter klar, wolkenlos.“ f Die Unfallſtelle, an der ſich ſofort eine große Menſchenmenge anſammelte, wurde in weitem Umkreis abgeſperrt. Aus Böblingen traf eine Unterſuchungskommiſſion ein. 5 Wie noch ergänzend gemeldet wird, ſind bei dem Abſturz des ſchweizeriſchen Verkehrs⸗ flugzeuges insgeſamt 12 Perſonen ums Leben gekommen, nämlich neun deutſche Fluggäſte, ein Pilot, ein Funker und eine Stewardeß. Unter den Fluggäſten befanden ſich eine Frau und ein etwa drei Jahre al— tes Kind. Beileid des Reichsluftfahriminiſters. Der Reichsminiſter der Luftfahrt, Gö⸗ ring, hat dem eidgenöſſiſchen Luftamt in Bern und der Direktion der Schweizeriſchen Luftverkehrsgeſellſchaft anläßlich des Flug⸗ zeugunglücks bei Stuttgart im Namen der deutſchen Luftfahrt aufrichtige Anteilnahme ausgeſprochen. Sporiſlieger v. Dungern Berlin, 28. Juli. Der bekannte deutſche Sportflieger Frhr. Wolf von Dungern iſt in der Nähe von Augsburg abgeſtürzt und kurz nach dem Unfall ſeinen ſchweren Verlet— zungen erlegen. v. Dungern hatte ſich zu dem diesjährigen Europarundflug gemeldet und un⸗ ternahm in den letzten Tagen Probeflüge mit emem neuen Sportflugzeugmuſter als Vorbe⸗ reitung für den großen internationalen Wett— bewerb. Die Arſache des Abſturzes konnte bisher noch nicht geklärt werden. Zur Zeit des Unfalles herrſchte ſtark böiges Wetter. * v. Dungern, der als Referent in der Sport— flugabteilung des Reichsluſtfahrtminiſteriums tätig war, hat mit beſonderem Erfolg an zahlreichen Veranſtaltungen und Wettbewer— ben in den letzten Jahren teilgenommen, u. a. an den Europarundflügen 1929 und 1930 und an dem Deutſchlandflug 1933. Die deut⸗ ſche Luftfahrt verliert in ihm einen ihrer beſten und ausſichtsreichſten Sportflieger. Auslands⸗Nundſchan Marſchall Lyauley 5 Marſchall Lyautey, deſſen eigentlicher Name Lautenſchläger iſt, wurde 1854 in Nancy geboren. Im Jahre 1912 wurde er um Generalreſidenten von Marokko oͤrnannt. In dieſer Eigenſchaft hat er nicht nur Ma— rokko für Frankreich militäriſch geſichert, ſondern ſich auch um die Verwaltung und die wirtſchaftliche Erſchließung des Landes ver— dient gemacht. Verbot der Kommuniſtiſchen Partei in Indien. Aus Simla wird berichtet, daß die Kommu— liſtiſche Partei Indiens aufgrund einer in der Amtszeitung bekanntgegebenen Verfügung als ungeſetzlich zu betrachten ſei. Planwietſchaft in Japau. Einer Meldung aus Tokio zufolge, er⸗ klärte der japaniſche Miniſterpräſident, Ad— niral Oſaka, daß ei eine Planwirtſchaft auf allen Gebieten trie treiben werde. Die Neuordnung der 9A Alke ktämpfer führen die S A.-Gruppen. Berlin, 28. Juli Einem Mitgliede der Reichspreſſeſtelle der NSDAP. erklärte ſich der Chef des Stabes der SA. Lutze über die Neuordnung der SA. und betonte u. a., daß jetzt die Qualität der SA.⸗Einheiten beſſer werden wird, weil ein Teil unzuverläſſiger Elemente wieder ausgeſchieden wird, während auf die Dauer der alte erprobte Kern der SA. im alten Geiſte ſtehen wird. Zunächſt ſind nur Be⸗ auftragungen und keine endgültigen Ernennungen erfolgt. Allerdings ſind dieſe ſoweit zum Abſchluß gekommen, daß bei En⸗ de des Urlaubs alle Stellen wieder beſetzt ſind. Selbſtverſtändlich ſtehen bei der Neubeſet⸗ zung der Führerſtellen die alten Kämpfer im Vordergrunde. ö Es muß hierbei allerdings bedacht werden, daß nicht auf einmal eine völlige Neubeſet⸗ zung der Führerſtellen der SA. vorgenom⸗ men werden kann, ſondern daß erſt allmäh⸗ lich die Beauftragung von alten S A.⸗Män⸗ nern mit Führerſtellen möglich iſt. Es wird jedenfalls intereſſieren, daß die meiſten jetzt an der Spitze von SA.-Gruppen ſtehenden SA.⸗Führer Mitgliedsnummern unter 100 000 haben und im Beſitze des goldenen Ehrenzeichens der NSDAP. ſind.. Der Chef des Stabes erklärte weiter, daß die erſten organiſatoriſchen Aenderungen durchgeführt wären, wie z. B. die Auflöſung der Obergruppen, der Inſpektionen uſw. und die Beſeitigung der zum Teil aufgeblähten Stäbe bzw. ihre Zurückführung auf ein ge⸗ ſundes Maß. Am wichtigſtens ſcheint die meiſtens vernachläſſigte weltanſchauliche Schulung der SA. notwendig zu ſein. Nach ſeiner Anſicht wäre es ſelbſtverſtänd⸗ lich. uff zunächſt einmal alle S A.-FJührer. aber mil der Jeit auch alle S A.⸗Männer wieder Parteigenoſſen ſind. Er werde auf jeden Fall dafür ſorgen. daß die 8 A. wieder * ne der ſeſtenen Saulen innerhalb der Par⸗ el wird. Das herrliche, abſolut kameradſchaftliche Verhältnis, das zwiſchen den Pfeilern der NSDAP. in der Kampfzeit herrſchte, ſei für ihn wie für jeden alten Nakionalſozialiſten, SA.⸗Führer und SA.⸗Mann eine Selbſtver⸗ ſtändlichkeit. Er ſehe es aber als ſeine vor⸗ Kande und höchſte Pflicht an, den alten „Geiſt wieder herzuſtellen, der die Bewe⸗ dg roß gemacht hat und uns die national⸗ zaliſtiſche Revolution gewinnen ließ. Nod und Geſetzgebung München, 28. Juli. Die Reichspreſſeſtelle der NS DA p. gibt bekannt: Der Führer hat in ſeiner Eigen⸗ schaft als Reichskanzler zur weiteren Verein- itlichung von Parkei und Staat angeordnet, z die Partei mehr noch als bisher dadurch zur geſetzgeberiſchen Arbeit herangezogen wird, daß der Stellverkreter des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß, oder von ihm be⸗ ellte Referenten das Recht erhalten, an der Bearbeitung von Geſetzentwürfen ſämtlicher Reichsreſſorts keilzunehmen. ——zu: Deutſche Kampfſpiele Nordmark ſiegt im Hockey. Der Schlußkampf des Hockey⸗Turniers ührte die Mannſchaften von Nordmark und Weſtdeutſchland zuſammen. Der Norden be⸗ wies mit ſeinem verdienten 4:1(2:0) ⸗Sieg, ßer über die weitaus beſte Nachwuchs⸗ Mannſchaft verfügt. Mit zwei Siegen und einem Unentſchieden holte ſich damit der Norden den Sieg und den Kampfſpielpokal. Die Vorgänge in Wien Aukhenkiſche Erklärung des Geſandken Rieth. Berlin. 28. Juli. Zu den Vorgängen in Wien gibt der nach Deutſchland zurückgekehrte bisherige deutſche Geſandte in Wien, Dr. Rieth, folgende authentiſche Erklärung ab: Es ſind über meine Intentionen bei den Ereigniſſen, die ſich im Bundeskanzleramt in Wien abgeſpielt haben, in Oeſterreich und im übrigen Ausland ſo verſchiedenartige Mel⸗ dungen, ſowie Vermutungen über meine diesbezüglichen Beweggründe geäußert wor⸗ den, daß ich mich veranlaßt ſehe, rein ſach⸗ lich die Ereigniſſe darzuſtellen, wie ſie ſich kakſächlich abgeſpielt haben. Wie bekannt, hatte die in das Bundes- kanzleramt eingedrungene Truppe, nachdem Herr Dollfuß verwundet worden war und drei weſtere Mitglieder der Regierung ſowſe etwa 150 Be⸗ amte gefangen gehalten wurden, ge⸗ droht, daß dieſe N erſchoſſen würden, wenn die das Gebäude umlagernden Truppen und Schutzkorpsmannſchaften das; ſelbe angreifen ſollten. Nach mehreren Stunden, während derer von Regierungsſeite mit der eingedrungenen Truppe verhandelt worden war, ſtellte Mini⸗ ſter Neuſtädter⸗Stürmer, der den Befehl außerhalb des Gebäudes führte, ein kurzfriſtiges Ultimatum. nach deſſen Ablauf der Angriff auf das Bun⸗ deskanzleramt erfolgen würde. Knapp vor Ablauf dieſer Friſt wurde ich aus. dem Bundeskanzleramt von dem Be⸗ fehlshaber der eingedrungenen Truppe, der 155 os Hauptmann Friedrich vorſtellte, tele⸗ oniſch angerufen. Er teilte mir mit, daß eine Vereinbarung mit den Regierungsver⸗ tretern abgeſchloſſen worden ſei, laut der um keine Menſchenleben mehr zu opfern, dle geſamte Truppe, der die öſterreichiſche Stagtsangehörigkeit bereits aberkannt wor⸗ den ſei, mit zugeſichertem freien Geleit, unter militäriſcher Bedeckung aus Oeſterreich ab⸗ transportiert und an eine Grenze gebracht werden müſſe, für die ſie die deutſche gewählt hätte. Friedrich fügte hinzu, daß die Ausführung des Abkommens noch deswegen unmöglich ſel, weil ſeine Leute fürchteten, auf der Fahrt oder vorher niedergemacht zu werden. In⸗ ſolgedeſſen bat mich Friedrich, daß ich mir de Zuſage des freien Geleits für den Ab⸗ transport von dem zuſtändigen Miniſter be⸗ ſtätigen ließe. Ich habe dies ſodann nicht zugeſagt und akblärt, daß ich mit den geſamten Vorfällen i das geringſte zu kun habe und mich kickt damit befaſſen könne. Darauf beſtätigte Herr Fey, einer der im Bültdeskanzleramt gefangen gehaltenen Mi⸗ nlſter, mir telefoniſch die getroffene Abma⸗ chung und wiederholte ſeinerſeits die bereits von Friedrich vorgebrachte Bitte, daß ich ſo⸗ fort vor das Bundeskanzleramt komme und mir die von dem dort den Befehl führenden Miniſter Neuſtädter⸗Stürmer getroffene Ab⸗ machung beſtätigen ließe, weil hiervon die Duchführung derſelben abhänge. da bis zum Ablauf des geſtellten Ultimatums nur noch wenige Minulen übrig blleben und nach den mir übereinſtimmend abgegebenen Erklärungen eine friedliche Lö⸗ ſierl. nur möglich ſei, wenn ich dem an mich gerſchteten Erſuchen ſtattgebe, habe ich Miniſter Neuſtädter⸗Stürmer aufgeſuchl. Zu Beginn der Unterredung teilte mir dieſer init, daß Herr Dollfuß tot ſei. Sodann 7 50 te der Miniſter mir den Inhalt der getroffenen Vereinbarung und das zugeſi⸗ herbe freie Geleit für die geſamte im Ge⸗ bude befindliche hemakt te Truppe Or. Ankon Kinlelen 7 Ich habe hierzu keinerlei Juſtimmung oder ſonſtige Erklärung gegeben, ſedoch be⸗ kont, daß, wenn ich dieſe Mitteilung aus den erwähnten Gründen enkgegennehme, ich dies nur perſönlich kue. Der noch in dem belagerten Gebäude ein⸗ geſchloſſene Staatsſekretär Karwinsky ließ mich daraufhin zu einer Unkerredung am Fenſter dieſes Gebäudes bitten. Herr Miniſter Neuſtädter-Stürmer, den ich um ſeine Stellungnahme hierzu be⸗ fragte, erwiderte, er wolle dazu nicht Stel⸗ lung nehmen und dies meinem Ermeſſen überlaſſen. Darauf habe ich die Unterredung abge⸗ lehnt. Als ich im Begriff war, mein Auto zur Weg⸗ fahrt zu beſteigen, wurde ich von herbeieilen⸗ den Polizeioffizieren dringend erſucht, noch zu verweilen, weil Herr Staatsſekretär Kar— winsky ſelbſt aus dem Gebäude zu mir herauskomme. Dieſer ſchritt eilig auf mich ü und bat mich mit ihm und den ebenfalls hinzugekommenen Miniſter Fey zu einem Tor des Bundeskanzleramtes zu gehen, um Hauptmann Friedrich mitzuteilen, daß die Miniſter mir das Abkommen beſtätigt hätten. In der Vegleitung der beiden Mini⸗ ſter begab ich mich dann dorthin und teilte dieſes dem in einem Torſpalt ſichtbar wer— denden Hauptmann Friedrich mit, worauf ich den Platz verließ. Aus dieſer Schilderung der ſtattgehabten Vorfälle ging zunächſt hervor, daß ich nicht wie behauptet worden iſt, eine Vermittlungs- aktion eingeleitet oder mich daran beteiligt habe, ſondern daß ich lediglich die Mitteilung einer bereits ſtattgehabten Vereinbarung gewiſſerma⸗— ßzen als Zeuge entgegengenommen habe, ohne mich dazu zu äußern. Es erhellt ferner daraus, daß ich auch nicht auf Ver⸗ anlaſſung der in das Bundeskanzleramt ein⸗ gedrungenen Truppe gehandelt habe, ſondern daß ich nur im Einvernehmen mit dem mir zum Ausdruck gebrachten Wunſche öſterrei⸗ chiſcher Regierungsmitkalieder Dr. Dollfuß f vorgegangen bin. Es iſt ſchließlich klar, daß ich mich zu dem beſchriebenen Schritt nur entſchloſſen habe, um noch in letzter Minute dazu beizutragen, das dann unvermeidliche Blutvergießen nicht zum mindeſten unter den im Gebäude gefangenen öſterreichiſchen Miniſtern und Beamten zu verhindern. Alle weiteren Kombinationen politiſcher Art, die an den von mir unternommenen Schritt geknüpft worden ſind, werden auch durch die Tatſache hinfällig, daß— wie ich dies immer wieder betont habe— ich nichl als bevollmächtigter Geſandter, ſe ern nur als Menſch gehandelt habe, der geglaubt hat, dazu beitragen zu müſſen, vielleicht zahlreiche Menſchenleben zu retten, als er darum gebeten wurde, wie dies übrigens auch— wie mir erſt nachträg⸗ lich bekannt wurde— dem letzten Wunſche des Bundeskanzlers Dollfuß entſprach. Infolgedeſſen trage ich auch al— lein die Verantwortung für das, was ich ge— tan habe. Ich ſtelle auch feſt, daß die Erklärungen der drei Regſerungsmitglieder über das freie Geleit mir gegenüber abgegeben wurden, nachdem ſie mir bereits das Hinſcheiden des Bundeskanzlers Dollfuß mligeteilt hatten, daß alſo dieſe Juſage in voller Kennknis die ſes fraurigen Ereigniſſes gegeben worden iſt. Berlin, den 27. Juli 1934. Rieth. Großleuer in Mannheim Mannheim, 28. Juli. In einem Futtermit⸗ tellager in der Mühlenſtraße war abends ein Brand ausgebrochen, der ſich raſch auf das ganze zweigeſchoſſige Gebäude ausdehnte. Die Brandbekämpfung durch die Berufsfeuerwehr war bei der ſtarken Rauchentwicklung und wegen des ſich ſtändig drehenden Wind“ außerordentlich ſchwierig. Zur Bekämpfunz des Feuers waren insgeſamt acht Schlauchlei⸗ tungen von einem Kilometer Länge notwen⸗ dig, weiterhin leichtes und ſchweres Gasſchutz⸗ gerät. Nach dreiſtündiger Arbeit war das Neuer auf ſeinen Herd beſchränkt. Der Grabeswächter— Auch die kluge Frau baut vor— die verkannte Brauſe— Eine freundliche Warnung Das Leben des Menſchen iſt ein ſtändiger Kampf ums tägliche Brot, ein fortwährendes Ringen nach Geld und Gut, um dieſen Kampf nach Möglichkeit erträglicher zu geſtalten. Ver⸗ pflichtungen aller Art, die manchem Erdenbür⸗ ger allzuhäufig über den Kopf gewachſen ſind, bringen über dieſes Ringen ums Leben eine beſonders bedauerliche Verſchärfung, ſo daß nicht ſelten für ſie erſt der Tod und die ewige Ruhe auf dem Gottesacker eine Erlöſung aus den wirtſchaftlichen und finanziellen Drang⸗ ſalen bedeutet. Daß es aber auch mal votr⸗ kommen kann, daß man unter der Erde nicht einmal ſeine Ruhe hat, beweiſt ein Vorgang, der ſich in Ozeanſide(Long Island) zutrug. Der Fall iſt allerdings ganz eigenartig. Schon beim Betreten des Friedhofes fällt es auf, daß ein Polizeibeamter ſtändig ein be⸗ ſtimmtes Grab beobachtet, auf deſſen Stein⸗ platte die Worte zu leſen waren:„Hier ruht Herbert Hannagen, Autodieb von Plainfield (Neu Jerſey)“. Aber mit der Bewachung des Grabes hat es eine beſondere Bewandtnis. In einem Bleiſarg, ſechs Fuß unter der Erde, ſucht Hannagen den Rekord eines lebendig Begra⸗ benen zu brechen. Bereits zwei Wochen liegt er nun in einem ſelbſtgewählten Gefängnis, von dem aus ein Holzrohr zur Erdoberfläche Luft, Nahrung und etwas Licht in den Sarg bringt. Mit dem Haftbefehl in der Taſche aber wartet der Polizeibeamte geduldig bis ur ſchließlichen„Ausgrabung der Leiche“, um ieſe in behördliche Obhut zu nehmen. Während ſich der eine Menſch lebendig be⸗ raben läßt, gibt es Menſchen, die von der Furcht beherrſcht ſind, ſcheintot, alſo lebendig begraben werden zu können. Dieſe Furcht hat eine Engländerin, Eloiſe Bankes, veranlaßt, jetzt 11 Vorkehrungen zu treffen, um na menſchlichem Ermeſſen einer ſolchen ſchauer⸗ lichen Möglichkeit vorzubeugen. Nach langem ö ſorgfältigen Ueberlegen hat ſie einen recht ge⸗ räumigen Sarg bauen laſſen, der ſeitlich ſo⸗ wohl wie am Deckel zahlreiche Oeffnungen aufweiſt, um den Luftdurchzug zu geſtatten. Schon die Ausmaße der letzten Ruheſtätte der Dame weiſen auf die Eigenart der Innenein⸗ richtung hin, die ſo geräumig vorgeſehen iſt, daß der Inſaſſe beim eventuellen Erwachen ruhig auf Hilfe von außen warten kann. Die Unterſeite des Sarges iſt ausgepolſtert und ein Kopfkiſſen mit erſtklaſſiger Federfüllung ſorgt für ſanftes Liegen des Kopfes. Wäh⸗ rend dies nur kleine Aeußerlichkeiten der be⸗ quemen Inneneinrichtung ſind, traut man ſei⸗ nen Ohren nicht, wenn man vermimmt, daß ein Druckknopf im Innern für die elek⸗ triſche Beleuchtung ſorgt und ein Te⸗ leſonapparat gleich zur Hand iſt, der eine Verbindung mit der Wohnung des Fried⸗ hofwärters herſtellt. Noch lange aber iſt damit die vorſorgliche Einrichtung des„Ueberſarges“ nicht erſchöpft. Ein Griff zur Rechten in eine kleine Etagere ſördort ein Gebetbuch und Lektüre zutage und in einem weiteren Be⸗ hältnis findet man Biskuit und zwei Töpfe mit eingemachtem O bſt, eine Flaſche Wein und ein Trinkglas. Man ſieht, Frau Bankes hat tatſächlich an alles gedacht und um auch der Gefahr aus dem Wege zu gehen, ſchließ⸗ lich beim Erwachen im Sarge vor Schrecken zu ſterben, hat ſie ſich entſchloſſen, jetzt ſchon einmal allwöchentlich eine Nacht in ihrer kom⸗ fortablen Wohnung zuzubringen, um ſich daran zu 0 o komfortabel iſt es bei uns noch nicht überall. Zwei Berliner Damen kamen nach mehrſtündiger ungewohnter Landſtraßenwande⸗ rung e und mit trockener Zunge in eine Wirtſchaft im württembergiſchen Allgäu. „Na, was hätten's denn gern?“ meint der irt und die Damen:„Am liebſten wäre uns ietzt eine ſchöne Brause“. Sie meinten eine bis in die Nachtzeit Bralſelimonade, ein Sprudel Wirt die beiden bedächtig an, k bedächtiger hinterm Ohr und fagt:„So nobel hab'n wir's hier grad 10 aber wenn s Ihnen mit der Gießkannen im Keller abſpritzen wol. len, ſell können's ſcho machen!“ Eine derartige Abkühlung iſt nicht gefährlich, Ganz anders dagegen in den Bädern der 115 ßen Flüſſe und der Meeresküſten, die immer wieder trotz der vielen Warnungen faſt täg⸗ lich ihre Opfer fordern. Eine freundliche Wal. nung für Nichtſchwimmer iſt am Seeſteg in Swinemünde zu leſen, wo die Strömung be⸗ ſonders ſtark und damit gefährlich iſt. un Unfälle zu verhüten, hat die Bade verwaltung an einem der großen Brückenpfeiler gut ſicht⸗ bar ein Schild angebracht, auf dem man die. ſen„freundlichen“ Rat lieſt: „Willſt Deine Erben Du beglücken? Dann bade hier an dieſer Brücken. Sonſt aber laß es lieber ſein— Die Strömung zieht hier ganz gemein!“ Seitdem badet niemand mehr an der Swine, münder Seebrücke. Auf Wiederhören! Hans Dampf. Wo wurde der erſte Kaffee gelocht) In Merſeburg— aber mit Fleiſchbrühe! Das durch ſeinen Dom und durch ſeine „Zauberſprüche“ berühmte Merſeburg dar den Ruhm für ſich beanſpruchen, die erſte 9 1637 deutſche Stadt zu ſein, in der ſchon echter Bohnenkaffee gekocht und ge— trunken wurde. Daß dieſer erſte burger Hausfrau ſtatt des Fleiſchbrühe nahm, hat die des ſchwarzen Trankes zunächſt in Sachſen, Waſſers— dann in Deutſchland überhaupt nicht aufhab ten können. Schon zehn Jahre ſpäter wur⸗ de in Hamburg die erſte Kaffeeſtube nach holländiſchem Muſter eröffnet. Und 1694 eröffnete jenes andere Kaffeehaus in Leip— N zig ſeine Pforten, das unter dem Ran heute beſteht und bereits von Auguſt dem Starken „Zum arabiſchen Coffe-Baum“ noch beſucht wurde. Wie es zu jenem erſten Kaffeekochverſuch iſt merkwürdig genug Im Mai 1637 ſchickte der ee e 5 einem Merſeburger Geſchäftsfreund Hervano eine Probe des damals noch neuen„Koffeyi“ mit! wie er geſchmeckt habe. Die Antwort muß wenig che 55 rieb nämlich einen groben Brief nach Amſterdam and verlangte Rückerſtattung von 16 guten Groſchen, die er nach dem Genuß des Ka ees für Purgiermittel habe ausgeben mü⸗ en. Worauf Herr van Smiten zurückſchrieb, in Merſeburg kam, mann van Smiten in Amſterdam der Bitte um Aeußerung, ausgefallen ſein. Hervano Herr der Kaffee ſei gut, das hätten ihm im übri⸗ zen auch ſeine Leipziger Kunden ſchon be getrunken hat, lobt ihn— ein Beweis, daß die Leip⸗ tätigt.„Jeder, der dort davon Geſchmack haben alz Uher einen feineren 1 hr groben Merſeburger!“ Freilich hatten die Leipziger den Kaffee wohl auch nicht mu Fleiſchbrühe gekocht.. Aus der Heimat Gedenktage 28. Juli 1742 Der ſten leſiſchen Krieg. 1750 Johann Sebaſtian Bach in Leipzig gel 1824 Der Schriftſteller Alexandre Dumas) 5 J. in Paris gebocen. 1842 Der Dichter Clemens Aſchäffenburg geſtorben. Prot.: Pantaleon— Kath.: Innozenz. Sonnenaufg. 4.12 Sonnenunterg. 20, Mondunterg. 6.46 29. Juli 1856 Der Komponiſt Robert Endenich geſtorben. f 1883 Der italieniſche Miniſterpräſiden! W. Schumann nito Muſſolini in Predappio bei Forſ (Romagna) geboren. 1890 Der Maler Vincent van Gogh in Aue ver⸗ſur⸗Oiſe geſtorben. Prot.: Beatrix— Kath.: Martha Sonnenaufg. 4.13 900 Mondunterg. 8.16 Mondaufg. 203 In allem Leben iſt ein Trieb Nach unten und nach oben; Wer in der rechten Mitie blieb Von beiden, iſt zu loben. Friedr. Rückert. Gegen den ruheſtörenden Muſttlöt; Gegenwärtig wird wieder überall vielſaß Klage geführt über übermäßig betriebeſen oft bis in den ſpäten Abend fortgeſetztt lautes Muſizieren ſowie Spielenlaſſen 0 Radio⸗Lautſprechern und Schallplatte nao raten bei offenem Fenſter, Türen und 1 Balkonen. Während der heißen Sommerlaß iſt zwar verſtändlich, wenn nicht nur bac ber, ſondern auch nachts 0 4 0 0 kontüren offen gehalten werden. Es gehl 0 nicht an, gleichzeitig unausgeſetzt und la dine zu muſizieren un Lautſprecher in Vetrieb zu halten und u denen, die ſich dadurch geſtört fühlen, elt das Schließen der Fenſter zu verianal 4 Verſuch] inißglücktie, weil die damit betraute Merſe⸗ Einbürgerung! riede zu Berlin beendet den e Brentano i Mondaufg. 20 Sonnenaunterg. 100 Ver war am Kriege ſchuld? i Am 28. Juni 1914 wurde in Serajewo der öſterrei⸗ chiſche Thronfolger mit ſeiner Gemahlin durch öſterreichiſche Staatsangehörige ſerbiſcher Nationalität ermordet. Wie ſpäter bekannt wurde, hatte der Chef der Nachrichten— abteilung des ſerbiſchen Generalſtabes, Oberſt Dimitrije⸗ witſch, das Attentat vorbereitet und veranlaßt. Damit war der Funke in das europäiſche Pulverfaß geworfen. Die Lüge vom Potsdamer„Kronrat“. Die Donaumonarchie war entſchloſſen, den Angriff auf ihre Sicherheit ſtreng zu ahnden. Im Anſchluß an ein Handſchreiben, das Kaiſer Franz Joſeph an Kaiſer Wil⸗ helm II. geſandt hatte, fanden am 5. Juli in Potsdam Beratungen des Deutſchen Kuiſers mit einzelnen ſeiner Miniſter ſtatt, wobei Deutſchland ſeine Zuſtimmung zu einem etwaigen Feldzug Oeſterreichs gegen Serbien, alſo zu einem rein lokalen Krieg der beiden betroffenen Staa⸗ ten erteilte. Die Behauptung, daß an dieſem Tage ein „Kronrat“ den Weltkrieg beſchloſſen habe, iſt eine bös— willige Erfindung. g Poincaré beſucht den Zaren. Während man in Wien nach wochenlangem Hin und Her ein Ultimatum an Serbien vorbereitete, fuhr Poin- ore, der Präſident der Franzöſiſchen Republik, am 20. Juli nach Petersburg, um dem ruſſiſchen Bundesge— noſſen einen Beſuch abzuſtatten. Die Stimmung im Zarenreich war ſchon durchaus kriegeriſch. Am 22. Juli rief die Gemahlin des Großfürſten Nikolai Nikolajewitſch dem franzöſiſchen Botſchafter bei einem Feſteſſen nach ſeinem eigenen Bericht zu:„Der Krieg wird kommen.. Von Oeſterreich wird nichts übrig bleiben... Unſere Heere werden ſich in Berlin vereinigen.“ Poincaré tat alles, um den noch unentſchloſſenen Zaren angriffsluſtig zu machen. Noch im Jahre 1915 erklärte Nikolaus II.(nach dem„Matin“ vom 25. 8. 15):„Ich halte mir immer im Geiſte die kraftvolle Sprache gegenwärtig, die der Präſi⸗ te Republik, als er Rußland verließ, mir gegenüber führte.“ 17 Das Ultimatum der Doppelmonarchie an Serbien würde am Abend des 23. Juli in Belgrad überreicht. Es war in Berlin erſt 24 Stunden vorher bekanntgegeben zorden, ſo daß von dort kein Einſpruch mehr möglich war. de Forderungen waren ſchroff. Man wollte in Wien wohl zu einer klaren Auseinanderſetzung mit dem gefähr⸗ lichen Nachbarn kommen und rechnete nicht damit, daß die Ententemächte dieſen Konflikt zu einer allgemeinen enropäiſchen Frage machen würden. In Berlin kämpfte man entſchloſſen für die Lokaliſierung des Streites und gab dieſen Wunſch allen anderen Regierungen kund. Die Bermittlungsvorſchläge, die aus London kamen, wurden von Deutſchland nahezu alle nach Wien weitergegeben und teilweiſe ſogar noch ergänzt. So befürwortete die deutſche Regierung von Anfang an direkte Verhandlungen zwiſchen Oeſterreich und Rußland, um zwiſchen beiden Mächten keine Kluft entſtehen zu laſſen. 5 Deutſchlands Friedenswille. Als Serbien das Ultimatum beantwortete und den größten Teil der Bedingungen. annahm, faßte Wilhelm II. ſeine Anſicht in die Worte zuſammen:„Das iſt mehr als Französisches Hletzbild: Deutschland der Kriegs. g erschienen im April 1914. man erwarten konnte. Ein großer moraliſcher Erfolg für Wien, aber damit fällt jeder Kriegsgrund.“ f In Oeſterreich war man jedoch anderer Anſicht. Man hielt die Zugeſtändniſſe für ungenügend und erklärte Serbien am 38. Juli den Krieg. f Am ſo eifriger wurden Deutſchlands Bemühungen um die Lokaliſierung des Konflikts. Man ſchlug den Oeſter— reichern vor, ſie möchten in Petersburg die Verſicherung abgeben, daß man keine Annexion ſerbiſchen Gebietes vorhabe und in Belgrad die Strafexpedition beenden wolle. Die Mahnungen wurden um ſo eindringlicher, je deutlicher man aus verſchiedenen Nachrichten ſchließen konnte, daß im Ententelager darauf hingearbeitet wurde, den öſterreichiſch-ſerbiſchen Konflikt zu einem allgemeinen zu machen. 5 Wie Frankreich zum Kriege itieb. Man ging zu dieſem Zwecke in Petersburg und Paris nach einem längſt vorliegenden Plan zuwege, deſſen Haupt- punkte der ruſſiſche Botſchafter in London, Graf Bencken— dorff, bereits 1912 in einem Bericht an ſeine Regierung genannt hatte. Er äußerte damals, man könnte England Französische»Weihnachtsmärchen«. Schon in den Schul- und Kinderbüchern wurde die französische Jugend planmäßig gegen Deutschland aufgehetzt. Dieses Bild t einem Buch von Paul»Der Herr Elan und die drei Farben, Weihnachtsgeschichteg. Es zeigt einen bösartigen deutschen Ulanen, der im 1870 eISfssische Kinder haben soll. weil kran— zösischen Farben trugen. Dérouléde entnommen: eine Jahre enthauptet Sie die für einen Krieg gewinnen, wenn man 1. den Krieg durch ein aktives Eingreifen Frankreichs zu einem allgemeinen mache und 2. die Verantwortung für den Angriff auf den Gegner(d. h. die Mittelmächte) fallen laſſe. Das Ein— greifen Frankreichs war erſt möglich, wenn Rußland den entſcheidenden Schritt getan hatte. Man hatte von Paris aus den ruſſiſchen Bundes— genoſſen rückhaltlos der franzöſiſchen Hilfe verſichert. Wie aus den von der Sowjetregierung veröffentlichten Tele— grammen des ruſſiſchen Botſchafters Iſwolſki an ſeine Regierung hervorgeht, hatte Poincare dieſem in den Jahren 1912 4 immer wieder verſichert, daß Rußland auf die bewaffnete Unterſtützung Frankreichs rechnen könne. Es gelang dem Großfürſten Nikolai Nikolajewitſch, den zögernden Zaren zu bewegen, am 29. Juli den Befehl zur allgemeinen Mobilmachung zu geben. Er wurde in— folge eines Telegramms Wilhelms ii. noch einmal zurück— genommen, aber am 30. Juli nochmals, und zwar end— gültig, erteilt. Nun ging auch Frankreich zur Tat über. Während von Berlin aus fieberhaft daran gearbeitet wurde, Oeſterreich zu verſöhnlichen Zugeſtändniſſen zu veranlaſſen, konnte der ruſſiſche Militärattache in Paris noch in der Nacht vom 31. Juli zum 1 Auguſt 1 Uhr morgens, alſo 16 Stunden vor der Kriegserklärung Deutſchlands an Rußland und 2½ Tage vor der Kriegs⸗ erklärung an Frankreich nach Hauſe drahten:„Der fran⸗ zöſiſche Kriegsminiſter eröffnete mir in gehobenem, herz⸗ lichem Tone, daß die Regierung zum Kriege feſt ent⸗ ſchloſſen ſei.“ Deutsche Reservisten eilen zur Verteidigung des Vaterlandes. Die letzten Vorbereitungen. Die wichtigſten Ereigniſſe reihten ſich folgendermaßen aneinander: 26. Juli: Beginn der Rußland. Juli: Erlaß des Warnungstelegramms an und Flotte in England(Zuſtand drohender Kri gefahr). Juli: Aufſtellung des Grenzſchutzes in Frankrei Dabei„aus diplomatiſchen Gründen“ Befehl an Truppen, 10 km von der deutſchen Grenze zu bleiben um den Eindruck der franzöſiſchen Friedfertigkeit zu erwecken. 0. Juli: Abends 7 Uhr: Befehl zur allgemeinen Mobil⸗ machung in Rußland. Juli: Vorm. 11 Uhr: Befehl zur allgemeinen Mobil— machung in Oeſterreich. 31. Juli: Nachm. 1 Uhr: Zuſtand der drohenden Kriegs gefahr in Deutſchland. „ Auguſt: Nachm. 4 Uhr: Allgemeine Mobilmachung mit Frankreich. . Auguſt: Nachm. 5 Deutſchland. . Auguſt: Abends 7 an Rußland. 3. Auguſt: Abends 6 Uhr: Deutſchlands Kriegserkläru an Frankreich. 4. Auguſt: Abends 7 Uhr: an Deutſchland. Die Vorbereitungen ſind ſomit in Rußland, Frank reich und auch in England viel früher begonnen wor als in Deutſchland. Wenn ſchließlich Krieg erklärte, ſo war es dazu gezwungen, weil es den beiderſeitigen Gegnern zu Land Zeit zum vollen 3 marſch gelaſſen hätte. Die unglückliche geographiſche Loge Deutſchlands mit ſeinen offenen Grenzen im Oſten Weſten machte raſches Handeln notwendig. freilich gewußt, von welcher Pedeutung der erſte Scheit bei der formellen Kriegserklärung ſpäter einmal; würde, ſo hätte man vielleicht ſchon damals zu der neuer— dings im Fernen Oſten erprobten Methode gegriffen der jedes Land es ängſtlich vermeidet, zuerſt den zu„erklären“, auch wenn die beiderſeitigen Heere mitten im Kampf ſtehen. Kriegsvorbereitungsperiode r: Allgemeine Mobilmachung Deutſchlands Kriegserklärs Englands Kriegserklärung Hätte ma! Der Einmarſch in Belgien— ein Akt der Notwehr. Der Einmarſch deutſcher Truppen in Belgien keine Tat, die den Ausbruch des Zuſammenſtoßes beein— flußt hat, ſondern eine erſte kriegeriſche Maßnahme, Grund ebenfalls in Deutſchlands militäriſcher Zwang zu ſuchen iſt. England hat ihn zum Vorwand für ſei Kriegserklärung gemacht. Dabei wurde mit dieſem marſch ſeitens der Entente bereits ſeit Jahren mit Sicher— heit gerechnet. Iswolſki, der Hauptſchuldige am Kriege, berichtete bereits im Februar 1911 aus Paris nach Peters— burg, daß Deutſchland bei einem neuen deutſch-franss ſiſchen Kriege die belgiſche Neutralität beſtimmt verletze würde, und der ruſſiſche Außenminiſter konnte 1912 den Zaren melden:„Zu Lande verſprach England Frautreich durch Abſendung einer Armee von 100 000 Mann an die belgiſche Grenze zu helfen, um den vom franzöſiſcher Generalſtab erwarteten Einbruch deutſchen Armee in Frankreich über Bel— gien abzuwehren.“ Die Entrüſtung der britiſchen Regierung über den deutſchen Einmarſch in Belgien war alſo nur ein Manöver, um die Stimmung des eigenen Landes für jene Teilnahme am Kriege zu gewinnen, die ſchon längſt beſchloſſene Sache war. Bei Deutſchland hingegen handelte es ſich um einen Akt der Notwehr. Duende, Gröftenverhültnis der veröffentlichten Gewissen ist Deutschland hat sämtliche die anderen Dokumente Unser rein! Vorkriegsakten veröffentlicht: nur eine vorsichtige Auswahl! Der 0. e, OH N. NCL E. 6 Urheberrechtsschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale) Nachdruck verboten. Unter den ſchmalen Händen entſtand jetzt das wilde Furioſo des Schlußſatzes. Fritz wunderte ſich, woher die feinen Finger die Kraft nahmen, dieſe titanenhaften Töne aus dem toten Inſtrument zu löſen. Er dachte nicht daran, daß es die Seele war, die das Große ſchuf... Das Spiel war aus. Fritz trat aus dem Dunkel an den Bruder heran, der aus ſeiner verſunkenen Haltung auſſchreckte. „Ich danke dir!“ Klaus lehnte ſich im Stuhl zurück und ſah den Bruder fragend an. „Du haſt zugehört?“ „Ja“, beſtätigte Fritz,„und ich muß geſtehen, daß mich dein Spiel ergriffen hat.“ claus machte eine unwillige Bewegung.„Es iſt nichts— nein! Meine Hände ſind nicht wert, an dieſen Tönen zu rühren. Es fehlt mir noch das Tiefe, das Un— ergründliche, das der Meiſter bei dieſer Schöpfung emp— funden hat.“ Fritz ſchüttelte den Kopf.„Es iſt nicht Unvermögen, Plaus. Was dir fehlt, iſt das volle Erfaſſen eines Ge— dankens, wie er reifen Männern zu eigen wird, und dazu biſt du noch zu jung.“ „Zu jung— zu jung— ſo heißt es immer bei mir“, rief Klaus ärgerlich und trommelte nervös mit den pingern.„Spreche ich mit meinen Lehrern, ſo heißt es: „Grovenſtahl, Sie ſind ja noch ſo jung. Sie werden reifer werden. Du, Fritz, biſt wenig älter als ich, und doch habe ich noch nie gehört, daß jemand zu dir ſagte: Sie ſind zu jung, um die Fabrik zu leiten. Woran liegt das?“ Er ſah den Bruder fragend an, bis Fritz dann näher⸗ kam und ſagte: „Im Unterſchied unſerer Jugend. Ich bin vielleicht nie jung geweſen, ich meine innerlich. Was euch faſt ohne Mühe wurde, habe ich mir erſt hart erkämpfen müſſen. Das Lernen wurde mir ſchwer, und wollte ich nicht zurück— bleiben, ſo mußte ich viel allein arbeiten, immerzu, ohne Unterlaß. Das viele Alleinſein aber reizt den Menſchen zum Denken, und damit kommt die Reife.— Doch laſſen wir das. Wann wiͤllſt du eigentlich dein erſtes Konzert geben?“ „Ich habe an dieſen Winter gedacht.“ „Und deine Lehrer?“ „Die denken dasſelbe.“ Fritz legte ſeine Hände auf die Schultern des Bruders. Dann ſagte er:„Ich weiß, du haſt den feſten Willen der Grovenſtahls, dem jedes neue Hindernis eine Stärkung iſt. Er iſt das beſte Rüſtzeug für den Weg, den du dir gewählt haſt. Mögeſt du zum Ziele gelangen. Das wünſche ich dir als dein Bruder. Und nun laß uns wieder urbeiten.“ Er verließ das Zimmer. Am nächſten Tage ging Fritz zu Maria Grovenſtahl. Sie empfing ihn mit den Worten: „Es hat lange gedauert, aber ich wußte, daß du kommen würdeſt. Setze dich und ſprich.“ Sie rückte ihren hochlehnigen Armſtuhl in die Nähe ihres Neffen und ſah ihn forſchend an. „Was haſt du mir zu ſagen?“ Und Fritz erzählte. Zuerſt etwas zaghaft, dann aber kamen die Worte immer drängender über ſeine Lippen, und er breitete all das Schwere, das Peinigende der letzten Wochen vor ihr aus. Lange ſprach er. Die Tante hatte ſeine Hand ergriffen und ſah über ihn hinweg. So ſaß ſie noch, als er ſchon längſt geendet hatte. „Was ſoll ich tun, Tante Maria?“ fragte Fritz. Der Blick Maria Grovenſtahls kehrte zurück, und Fritz ſah das Leid, das ſeine Worte ihr gebracht, auf dem herben Geſicht. Da ſagte er tröſtend: „Nimm's nicht ſo ſchwer, Tante!“ Doch da fuhr ſie zornig auf: „Komm du mir nicht ſo! Man muß alles ſo ſchwer nehmen, wie es iſt, und wer es leichter nimmt, iſt ein Lügner, der ſich ſelbſt betrügt. Wenn das Werk fällt, trifft es mich mit.— Wie gedenkſt du das Geld zu beſchaffen?“ „Die Villa wird verkauft!“ „Das iſt gut! Aber es wird nicht reichen?!“ „Dann muß ich eben verſuchen, das Geld anderswohern zu bekommen.“ „So? Verſuchen? Ich will dir etwas ſagen: Du mußt es ſchafſen. Hörſt du?— Du mußt!— Verſuchen iſt ein ſchlechtes Wort, das für die Schwachen taugt, aber nicht für einen Grovenſtahl!“ Ihre Stimme klang hart und ſpröde. Aber ſie gab Fritz den Mut zurück, den er übet dem unmäßigen Nach⸗ denken faſt verloren hatte. Seine Augen blickten wieder in jenem ſtählernen Glanz, der ihnen nach inneren Kämp⸗ fen eigen war. Mit feſtem Druck hielt er die Hände der alten Frau umſchloſſen. „Du haſt recht, Tante! Ich muß!“ Die nickte und ſprach dann: „Dich ruft deine Arbeit. So komme molgen wieder, Einen Teil des Geldes ſollſt du von mir haben.— Schüttle nicht mit dem Kopfe!“ ſagte ſie, als ſie ſah, daß Fritz ab⸗ wehrte.„Wenn es das Werk gilt, dann gibt es keine Be⸗ denten. Es ſind einhundertvierzigtauſend Mark!“ lo erhab ſich un reichte ihm die Hand. Fünftes Kapitel. Die Villa war verkauft. Eines Tages hatte ſich ein Herr Niedermeier bei Fritz Grovenſtahl melden laſſen, und dieſer, ein Agent, hatte nach kurzer Verhandlung das Gebäude, wie es lag und ſtand, mit allen Möbeln und ſonſtigem Inventar, gekauft und dafür den hohen Preis von einer halben Million bezahlt. Das Geld ging auch prompt auf der Bank ein. Außerdem gelang es, den noch fehlenden Betrag bei einer Großbank aufzunehmen, ohne den laufenden Kredit des Werles zu ſchädigen. So wurde die Hypothek am erſten Juli gelöſcht. An dieſem Tage betrat Fritz Grovenſtahl die Fabrik zum erſten Male mit einem frohen Gefühl. Als er durch die Werkſtätten ſchritt, war ſein Gang elaſtiſcher und ſein Auge freier als ſonſt. In der großen Maſchinenzentrale ſpiegelte ſich das Licht der Morgenſonne in den weißen Kacheln der Wände. Zuweilen huſchten auch einige Strahlen über blitzende Meſſinggeſtänge des ſchweren Dieſelmotors, der dröhnend und ſtampfend ſeine Arbeit tat. Das war ein Gewirr von Mahon und hren und Hähnen, don Staſigen, Welle; die ſich ſchiebend und fauchend umeinander drehten! Fritz Grovenſtahl ſchritt auf der ſchmalen Treppe der Maſchine zur erſten Etage hinauf. Um ihn war das Sauſen und Brauſen eines tauſendfältigen Lebens. Mit Stolz blickte er auf dieſen gebändigten Rieſen, denn er war eigenes Fabrikat. Er ſah in das Auf und Ab der Stoßſtangen und hörte die dumpfen Exploſionen im Zylinder. „n Morgen, Herr Grovenſtahl!“ Der alte Oleſch trat näher heran und rückte ein wenig an der Mütze. Fritz ſah dem Maſchiniſten, der ſich behäbig an das Geländer lehnte, in das verſchmitzte Geſicht. „Sie geht“, meinte er dann ſchmunzelnd. „Die— die geht doch ganz anders“, rief der Graukopf beinah entrüſtet.„Ich kann ſie doch bloß mit halber Kraft laufen laſſen.“ Er trat an das Schaltbrett, und ſeine Rechte ſpielte mit den Hebeln. Gar zu gern hätte er doch dem jungen Herrn ſeine Maſchine in voller Fahrt— wie er es nannte— vorgeführt. Aber das ging nicht gut. So klopfte er faſt zärtlich mit dem Finger an eine Zylinder- wand und fuhr dann fort: „Es iſt ja niſcht zu tun. Wie wäre es, wenn Sie die ganze Karre mal auf den Trab brächten, Herr Groven— ſtahl?“ N Fritz lachte und meinte, gutgelaunt wie er war:„Ich will mir Ihren Rat zu Herzen nehmen, Oleſch!— Wie lange ſind Sie ſchon im Dienſt?“ Oleſch kraute ſich überlegend am Kopfe. „Nun— es können die vierzig Jahre ſein. Wie ich bei Ihrem Großvater eintrat, war ich einundzwanzig, und jetzt bin ich bald einundſechzig Jahre. Drei Maſchinen hab' ich überlebt, und wenn die ins alte Eiſen kamen, da war's mir jedesmal, als ob mir ein Kind geſtorben wäre. Aber bei der da“, er deutete auf die Maſchine,„wird es ſchwer halten. Die überleb' ich nicht.“ „Sagen Sie mal, Oleſch— Sie ſind doch der Obmann der Arbeiter?“ „Jawoll— Herr Grovenſtahl!“ „Mein Vater hat, ehe er ſtarb, die Löhne ſtark herunter— geſetzt. Haben Sie unter den Leuten irgendwelchen Miß— mut darüber gemerkt?“ Der Alte wiegte bedächtig den Kopf.„Nee— vielleicht von den jüngeren mögen ein paar gemault haben. Aber wir Alen?— Nee!— Das wäre ja noch ſchöner! Das Werk hat uns gehalten, und wir halten das Werk!“ Fritz war ergriffen von dieſen Worten des Mannes. Er reichte ihm die Hand. „Hören Sie, Oleſch! Geben Sie nachher den Leuten bekannt, daß ich ab heute die Löhne wieder auf den alten Stand ſetze.“ Dann warf er noch einen kühnen Blick auf die arbeiten⸗ den Maſchinen und eilte hinaus. Der Alte ſah ihm anerkennend nach und meinte dann für ſich:„Der Deibel ſoll mich holen, wenn der's nicht ſchafft!— Jung is er— aber alle Achtung!“ *. 4. Fritz Grovenſtahl eilte nach dem Häuschen zum Früh⸗ ſtück. Das hatte Gerda auf der Veranda hergerichtet. Auch ihr fielen ſeine glänzenden Augen und das frohe Weſen auf. „Seit ich Sie kenne, ſehe ich Sie heute zum erſten Male vergnügt“, ſagte ſie zu ihm. „Kunſtſtück! Was haben wir heut' für einen Tag?“ „Den erſten Juli!“ ſagte Gerda nichtsahnend. „Und was war heute fällig?“ Gerda fuhr erſchrocken mit der Hand vor den ein wenig geöffneten Mund. Und Fritz fand, daß ihr dieſe Gebärde gut ſtand. Ihre Augen ſahen ihn beinah entſetzt an, als a ſie fragte: „Um Gottes willen— und Sie können ſo luſtig ſein?“ Nun mußte Fritz doch lachen, und das klang ſo voll und warm. „Sie ſind ein rechtes Kind. Gerda! Soll ich mich nicht freuen, wenn meine Schulden um eine halbe Million „So haben Sie alſo zahlen konnen?“ fragte ſie nun auch erfreut. „Ja, ich habe zahlen können!“ antwortete Fritz.„Aber nun wollen wir den Uebermut abtun, denn Menſchen wie mir ſteht er ſchlecht, und ich will das Schickſal nicht heraus⸗ fordern, mir neue Knüppel zwiſchen die Beine zu werfen.“ Gerda ſchüttelte den Kopf.„Nicht immer Schlechtes von der Zukunft denken, Herr Grovenſtahl! Man muß auch Vertrauen haben zu ihr und zu den Menſchen. Glauben Sie nicht, daß es welche gibt, die es gut mit Ihnen meinen?“ Er ſah ſie an, und ein nachdenklicher Zug ſtand auf ſeinem Geſicht. Dann legte er ſeine Hand auf ihren Arm und ſagte: f „O ja— es gibt welche, die es mit mir wohl meinen. Und denen bin ich dankbar.“. Dann ging er wieder nach dem Werk. Aber in Gerda war ein großes Freuen, und bei jedem Griff ihres Tagewerkes glaubte ſie, daß wirklich ein Feſt⸗ tag ſei. Sechſtes Kapitel. Wenn im Herbſt das große Sterben der Natur beginnt, ſchleicht ſich auch in die Herzen der Menſchen eine leiſe Wehmut. Es war ſtiller als zuvor in dem kleinen Hauſe. Wenn der Regen platſchte und der Novemberſturm durch die Bäume fegte und dabei die letzten Blätter aus ihren Kronen zauſte, ſchien Frau Sibylle das Daſein unerträg⸗ lich. Nein! Sie konnte es nicht länger mehr ertragen, dieſes zurückgezogene Leben. Wenn ſie nur hätte reiſen können! Aber das gab ja Fritz nicht zu. Und wenn ſie ihn nochmals bitten würde?— Freilich, bisher waren dieſe Bitten immer nur Forderungen geweſen, und Suſanna hatte durch ihr auffälliges Weſen alles verdorben. Suſanna ſchien in ſolchen Dingen noch ein rechtes Kind zu ſein. Vor einigen Tagen war nämlich Mary Regenhardt dageweſen und hatte von Italien erzählt, wo ſie mit ihren Eltern den Sommer über geweilt hatte. Da war nun des Jammerns kein Ende. Suſannga warf dem Bruder vor, daß er ihr jede Freude vorenthalte, auf die ſie doch ihrer Jugend wegen ein Anrecht abe. Es bedurfte der ganzen Ueberredungskunſt Frau Sibylles, daß Suſanna in ihrer neidvollen Erregung ſich nicht vollſtändig mit Fritz über⸗ warf. Nein! Das wäre nutzlos geweſen, denn ſie hatte andere Abſichten. Und da Suſanna außer Hauſe wat, wollte ſie an deren Ausführung gehen. Unten in der Küche ſtand Gerda, eine große Schürze vorgebunden, am Herd und rührte eifrig in einem Topfe mit Fruchtgelee. Erſtaunt ſah ſie auf, als ihre Mutter in die Küche trat. Das war ihr etwas Ungewöhnliches. Frau Sibylle mußte denn auch ihr Erſtaunen bemerkt haben, denn ſie ſagte erklärend: „Ich muß doch einmal ſehen, Kind, wie dein Reich ausſieht, und was du ſchaffſt!“ „Du ſiehſt, Mama, ich koche Gelee für den Winter!“ Frau Sibylle rückte ſich einen niedrigen Schemel heran und ſetzte ſich.„Ja, der Winter! Deswegen wollte ich eigentlich mit dir ſprechen.“ Ihre Augen ruhten auf der Tochter, die ſie harmlos fragend anſah. „Was wollteſt du mir ſagen, Mama?“ fragte ſie, als Frau Sibylle nach Minuten immer noch ſchwieg. „Du weißt, daß ich gewöhnlich den Winter im Süden verbrachte“, begann Frau Sibylle vorſichtig.„Du ſelbſt haſt mich als Kind einige Male begleitet.“ „Ja, Mama! Es waren mitunter ſchöne Tage, aber ich habe mich doch immer nach unſerem heimatlichen Winter mit Schnee und Eis geſehnt“, ſagte Gerda harmlos. Frau Sibylle lachte. „Ja, du— du kannſt das, aber ich nicht. Schon in früher Jugend habe ich mich immer von der Kälte fort⸗ gewünſcht. Und heute wünſche ich mich wieder nach dem Süden, denn ich muß Leben um mich haben, hörſt du blühendes Leben! Ich werde alſo Fritz bitten, daß ich mit Sanna reiſen kann.“ Um Gerdas Mundwinkel ging ein ärgerliches Zucken. „Mama, warum gebt ihr das fortwährende Drängen nicht endlich auf? Erſpare doch dir und ihm das Peinliche. Denn auch ihm wird es nicht recht ſein, euch alles ab⸗ zuſchlagen. Aber er muß es doch tun, wenn er ſich frei⸗ machen will. Wenn Sanna das nicht einſieht— gut, ſie verſteht es nicht beſſer. Aber du müßteſt es vor allen Dingen tun.“ Frau Sibylle überhörte den Vorwurf, der in der Stimme der Tochter lag, und es war wie Spott in ihrer Stimme. „Du biſt eine eifrige Verfechterin von Fritz Groven⸗ ſtahls Sparideen. Ah, du brauchſt darüber nicht zu er⸗ röten. Dieſer Eifer ſteht dir ganz gut. Doch höre! Ich glaube nicht, daß mir Fritz diesmal meine Bitte ab⸗ ſchlagen wird.“ „Ich fürchte, er wird ſie dir nicht erfüllen— nicht er⸗ füllen können“, erwiderte Gerda. 5 107 Frau Sibylle hob ein wenig ihre Schultern.„Nicht können? Pah, was macht eine ſolch geringe Summe, die wir für eine Reiſe gebrauchen, für das Werk aus? Gar nichts! Diesmal darf er es mir nicht abſchlagen, und dabei wirſt du mir helfen.“ e e „Ich—?“ fragte Gerda erſtaunt. „Ja, du! Mir iſt natürlich nicht verborgen geblieben. daß Fritz auf deine Vorſchläge viel gibt. Warum er das tut?“— Frau Sibylle lächelte vielſagend.—„Nun, Gerda, du biſt ein ganz hübſches Mädchen, und das ſcheint auch der ſonſt⸗ſo ſuröde Fritz zu empfinden. Du wirſt ihn alſo auf meine Bitte vorbereltenn? Leichenblaß, keines Wortes mächtig, ſtarrte Gerda auf die Mutter. N N verkleinert worden ſind?“ „Du tust mir alſo den Gefallen?“ (orit tatat) J Her Fall Huſchenbeel. Sichſiche Szene. „Geſpräch auf der Straßenbahn. Morch, Herr Schdudchenrad. Gudn Morchen.“ 15 J „Was ich Sie ſchon immer mal bei Gelächenheid fraachn ig Huſchenbeet— Ihr Name is doch Huſchenbeet, nich wahr? 5 „Mit wem habe ich denn die Ehre?“ „Grauſe, Ardur Grauſe is mein Name. Ja, alſo was ich raschen wollde: Ihr werder Name war doch Huſchenbeet, „Ob mein Name Huſchenbeet war?— Huſchenbeet war?— Nein, mein Name war, ums ganz kenau zu ſaachen, nich Huſchenbeet.“ „Was Sie nich ſaachen? Da frwäggſle ich Sie woll?“ „Weeß mrſch!?“ „Da muß mir meine Alma was Falſches geſaachd haben, das Luder. Na warde, der werde ich's awer mal beſorchen werde ich der's awer mal, wenn ich zu Hauſe gomme. Da nehme ich mir die awer mal dichdch vor. Ich dachde, Sie wären Schdudchenrad auf dem hieſigen Kimnaſium. Vor drei Daachen, da hat mir unſere Alma noch geſaachd:„Gugge mal, da drüben, Babba, der dicke Mann, der ſo ä bißjen ſchield, das is Herr Huſchenbeet, den haben wir: das is unſer Glaſſenlährer“, had die 1c noch vor drei Daachen geſaachd. Und nu ſind Sie's ar nich.“ 9 1 doch! Ich bin Schdudchenrad Huſchenbeet. Ja, der bin ich. „Nu, awer Sie ham doch ähm geſaachd, Sie ſind's nich.“ „Das habe ich nie geſaachd.“. „Na, da ſoll doch awer glei ä Donnerwedder neinſchlaachen! Ich gann mich doch nich ſo verheerd haben, heern Se?“ „Sie haben mich gefraachd, ob ich der Schdudchenrad Huſchenbeet war. War! Das haben Sie mich gefraachd.“ „Na alſo! Sie gähms alſo ſelwer zu!“ „Nein doch, guder Mann! Sie haben gefraachd, ob ich der Schbudchenrad war. War! Das war doch nich goreckd! Immer goreckd! Ich leche ſehr viel Werd auf Goreckdheid, auch bei mir in der Schule, wenn Sie mir vielleichd folchen gönnen. Alſo, Sie haben gefraachd: war! Nich wahr?, und nicht iſt! Nicht wahr?“ „Ja, das gann ich. Aber warum hamm d'nn Sie d'nn da geſgagchd, Sie ſind's nich!“ „Weil Sie mich danach gar nicht gefraachd ham, Hädden Sie mich gefraachd, ob ich der Schdudchenrad Huſchenbeet bin dann hädde ich gleich ja geſaachd.“ „Na, das hawe ich doch!“ „Nee, das haben Se nich! großer Underſchiet!“ „Na heern Se! Da gönnen Sie awer die ganze Elegg— driſche gönnen Sie da awer zum Zeuchen aufrufen! Das ham die awer alle geheerd, daß ich Sie gefraachd hawe, ob Sie der Schdudchenrad Huſchenbeet wären.“ „Wären— jawohl! Das haben Sie gefraachd; awer nich, ob ich Schdudchenrad Huſchenbeet bin! Im übrigen: es dud Zwiſchen war und iiteis ein mir leid, awer ich muß hier ausſchdeijen. Guden Morchen! Es war mir ein Vergnüchen, Ihre Beganndſchafd zu machen! Guden Morchen!“ Studienrat Huſchenbeet zieht den Hut und ſpringt vom Wagen ab. Arthur Krauſe ſieht ihm grinſend nach. Aber plötzlich wird er ernſt, wendet ſich an ſeinen Nachbarn, einen dicken Zigarrenhändler, ſchüttelt den Kopf und ſagt: „Un ſo ä verworrner Gogy ſoll nu meine Alma erzieh'n. So was därfde der Greisſchulrad gar nich duld'n!“ Kurt Miethke. Schurl. Ein Lebensbild von Egid Filet. Ein Kind der Straße war er, der rotköpfige Schurl. Die Straße hatte ihn erzogen, ihn und viele Tauſende ſeiner Kaſte, und was ſie ihm ins Leben mitgab, war gar nicht ſo ſchlecht. Sie zwang ihn zu Vorſicht und heilſamem Mißtrauen gegen ſreinde Menſchen, fremde Hunde und fremdes Fuhrwerk. Der Tummelplatz ſeiner Knabenſpiele war ſie und ein lebendes Bilderbuch. Motorräder knatterten vorüber und Luxusautos— Leichenwagen und Straßenbahnzüge mit bellenden Glocken, Soldaten in Marſchtritt ſowie bummelnde Müßiggänger und arme, erwerbsgehetzte Männer und Frauen. Das zog tag⸗ täglich vorbei, ein unendlich buntes Wandelbild, und man ge⸗ hörte zu dem Ganzen, ſpielte mit wie in einem Film. Und was für wunderbare Dinge fand man oft in den Rinnſteinen zu beiden Seiten der Straße! Einmal grub der Schurl einen Zinnſoldaten aus, dem nur eine Hand fehlte, dann ein Taſchenmeſſer, ein Puderdöschen, das einer Dame aus der Handtaſche gefallen war, und einmal ſogar eine Mark. Aber die brachte er gewiſſenhaft der Tante, bei er wohnte, denn ſeine Eltern kümmerten ſich kaum um ihn; er war einer der vielen Tauſende von Unwillkommenen und Ueberzähligen. Die Straße! 5. 5 Wie kühl und erfriſchend war ſie an ſchwülen Sommer⸗ abenden, wenn der Weſtwind ging, während droben in den Zimmern der grauen, fünfſtöckigen Häuſer die Wände noch die Tagesglut ausſtrahlten! Und im Winter konnte man auf der glitſchigen Schneedecke ſchlittern und rodeln, oder man ging den ſchwerbeladenen Kohlenwagen nach und ſammelte die fallenden Stücke, die ſich grell abhoben von dem weißen Schnee — die Tante lobte ihn immer ſehr, wenn er eine Schürze voll heraufbrachte, in ihre enge, kleine Armeleutewohnung. Und im Frühling lehnte der Schurl an den Mauern der kahlen Zinstaſernen und betrachtete das ſchmale Stück ſternen⸗ funkelnden Himmel, das ſich droben hinzog wie ein ſchwarz⸗ blaues Band. Er lauſchte dem girrenden Geflüſter der Liebes⸗ paare, die Arm in Arm die Wände entlang ſchlichen, und ſann bem Sinn der verliebten Worte nach, mit unklaren Knaben⸗ bedanken. 1 0 8 Am mertwürdigſten aber war die Straße im Spätherbſt, wenn die Rebel über die Stadt hinkrochen und ſie überzogen mit einer weißen, wallenden Decke; ſie hüllten die öden, n Häuſermauern in ihre mitleidigen Schleier, und von der langen Doppelreihe der hellen Lampen waren nur die ofernächſten ſichtbar— aus geheimnisvollen brauenden Nebel⸗ Maſſen trat die Straße heraus, war eine Strecke weit hell und zauchte dann wieder ins Dämmer des Novemberabends, in bas graue, wogende Nichts. 1 Und der Schurl ſtand da und ſtarrte in den Nebel wie in ein rätſelhaftes Schickſal. 5 Aber einmal kam ein Tag, da war die weiße Straße ſchwarz von Menſchen, die tobten und lärmten, und eine gener Wellen von lUinzuftledenheit und Verzweiflung über die ſteigende 1 e dee ging über die Stadt Din, wie ſie von Zeit zu Zeit alle Großſtädte überfluten. Die Welle dere 0 die auern, ſchlug brüllend und zornig empor, warf den ſchmutzigen Schaum verlotterten Volkes aus. Alle verloren ſie vie Beſinnung: Männer, Weiber und Kinder, Sie zerttümmerten ene een brüllten Schimpfworte, verhöhnten die Polizei, b 0 als ſie die Kaufläden plünderten und Tiſche und Hänte raußſen auf der Straße verbrannten, rückte Schutzmannſchaft aus. Vor ihren Gummiknüppeln, Säbeln und Revolver⸗ Sten flohen heulende und ſchreiende Menſcheuhauſen in die Seitengaſſen hinein. Der Schurl, ein halbwüchſiger, rotblonder Bengel brüllte mit, ohne eigentlich zu wiſſen, warum. Er zetbrnch Fenſler, warf mit Steinen, und als ihn ein Schutz. Maun wollte, ging erz mit ſeinem Meſſer auf den Feind 7 05 5 110 der Schümann betam Hilſe— der Schurl wurde ubetwältigt und abgeführt, a Es 105 zur Gerichtsverhandlung. Das mar der Wende punti in ſeinem Leben. In den gärenden Jahren des Reiſens ſetze durch und ließ ſich nicht mehr erwiſchen. Er kannte die die ſie anfangs gewähren ließ— aber ſteht der Verſtand der meiſten Jugendlichen jenſeits von Gut und Böſe— nur daß manche von ihnen ihre Umgebung vor gefährlichen Streichen ſchützt, bis ſie eben geſcheit werden. Den Schurl hatte niemand geſchützt. Und wenn auch der Richter nur bedingt verurteilte— der Makel blieb an ihm haften. Niemand mehr hatte Arbeit und Brot für ihn. Es gab ſo viele Tauſende, die unbeſcholten waren und doch keines der Saug⸗ röhrchen am Geſellſchaftskörper erfſaſſen konnten, um daraus ihre Nahrung zu ſchlürfen. Als ſie die Tante auf den Friedhof hinaustrugen, war der Schurl ganz allein. Und wieder war es die Straße, die ihm hier und da kärglichen Verdienſt gab. Er ſchaufelte im Winter Schnee, riß vor Theatern und Kinos den Schlag der Autos auf, aus denen die Damen in ihren koſtbaren Pelzmänteln herauskrochen, bekam da und dort kleine Entlohnungen für kleine Botengänge. Er ſchlüpfte zwiſchen den Maſchen der Ge⸗ Bettlerbörſe, wo die Standplätze lizitiert wurden, die Zeichen an den Wohnungstüren, die dem Kundigen auf den erſten Blick ſagten, was es da zu holen gab. Er trank die Reſte dünnen Tropfbiers aus den leeren Fäſſern, die vor den kleinen Gaſthäuſern der Vororte ſtanden; er wußte, wo die Nächſten⸗ liebe ein paar Biſſen ſpendete zur Linderung augenblicklicher Not; er wartete ſtundenlang bei den kleinen Pförtchen der e wo man Suppe und Brot für die Hungernden hinaus- reichte. Aber es gab nur ein Abwärts auf dieſem Wege. Er bekam ſtechende Bruſtſchmerzen, beim Stiegenſteigen ging ſein Atem immer ſchwerer; er ſieberte und huſtete ſich die Nächte hin- durch, ſo daß ihn niemand mehr als Bettgeher aufnehmen wollte. Oefter und öfter ſuchte er das Obdachloſenaſyl auf. Da zogen ſpätabends Herden von ſchweigenden, frierenden Menſchen durch das ſinſtere Tor, ſtanden in der warmen Vor⸗ halle, bis der Arzt kam, da und dort einem das Augenlid hob und ſagte:„Paſſiert!“ Rechts ſchwenkten die Män ter, links die Weiber in den Speiſeſaal; dort gab es Suppe, Milch, dünnes Gemüſe, duftendes Brot. Dann ging es in den Schlaf⸗ raum— eine Nacht ſein Elend zu vergeſſen— eine ganze lange, gütige Nacht. Und bei Tagesanbruch wieder hinaus — auf die Straße. Zuletzt habe ich den Schurl an einem Spätherbſtabend ge⸗ ſehen, an der Peripherie der Stadt, dort, wo die Laternen ſpärlich brennen und die Schutzleute zu zweien gehen. Mit un⸗ ſicheren Schritten taſtete er ſich an einer Hauswand entlang. „Stillgeſtanden!“ rief der Schutzmann. Der Schurl aber ging ſchneller und ſchneller, mit keuchendem Atem, und die roten Flecke auf ſeinen Wangen brannten ſtärker. Jetzt fiel er hin. Der Schutzmann zog ihn am Rockkragen hoch.. Nein, das war kein Betrunkener! Er ging zum nächſten Haustor und ſchellte den Portier. Der arme Teufel konnte doch nicht da liegenbleiben... Ich ſehe ihn heute noch vor mir, mit ſeinem roten Hals⸗ tuch, den Mund halb offen, wirre Haarſträhne um das ver⸗ witterte Geſicht mit den roten Bartſtoppeln. Und vor ihm lag die Straße, ſeine Heimat, ſeine Kinderſtube, vielleicht ſein Totenlager. Sie trat heraus aus brauenden Nebeln, war eine Strecke hell, tauchte wieder ins Dämmer der Novembernacht, in ein graues, wogendes Nichts. f 2 ,, Von Fr. Ferd. Dortmann. Es iſt heutzutage allgemein bekannt, daß das Erdreich an einigen Stellen Reſte von vorweltlichen Tieren in geringerer oder größerer Menge birgt. Genau ſo verhält es ſich mit den Pflanzen: unter unſeren Füßen liegen ſie begraben, die unter- gegangenen Pflanzen. Der Surtarbrand, auf Island ſogar als Feuerung gebraucht, zeigt deutlich die Struktur des Holzes; natürlich findet man ihn eingebettet zwiſchen den Schichten des Geſteins. Wir können alſo dieſes Mineral getroſt als ver- ſteinertes Holz betrachten, findet man es doch in ganzen Stämmen mit Zweigek; aber ſteinhart iſt es zuweilen, ſo hart, daß es mit dem Stahl Feuer gibt, wie Hornſtein und Opal. Und ſehen wir nicht in der Kohle, im Schieferton Blätter, oft gut erhalten, ſo deutlich, daß man Rippen und Verzweigungen unterſcheiden kann? Schon in den wenigen, eben angeführten Beiſpielen haben wir es mit Pflanzenüberreſten verſchiedener Perioden zu tun, denn ſie gehören unterſchiedlichen Erdſchichten an, und zwiſchen dieſen Schichten liegen Muſcheln und Fiſche, wodurch erkennt⸗ lich wird, daß die Pflanzen in den älteren, tiefer liegenden Schichten vernichtet geweſen ſein müſſen, bevor diejenigen ge— bildet wurden, die in den jüngeren vorkamen. Wir wollen uns nun nicht an eine genaue Darſtellung der verſchiedenen aufeinander folgenden Perioden einlaſſen, weil wir dann auch die Geſteinſchichten und die Hauptformen der Pflanzen vorher betrachten müßten. Wir wollen nur auf die älteſte Periode näher eingehen, um ſo mehr, als ſie die am beſten bekannte und wunderbarſte iſt. Unterſuchen wir die vielen verſchiedenen Schichten, die über⸗ einandergelagert ſind, ſo finden wir, daß diejenigen, die ganz unten liegen, trotzdem ſie zum Teil aus dem Waſſer abgeſetzt ſind, nicht die geringſte Spur von Tieren und Pflanzen ent⸗ halten, z. B. manche Tonſchieferarten. Wir nennen ſie Urgebirge und rechnen dazu noch die, die— weil ſie unter der Ein⸗ wirkung des Feuers entſtanden ſind— keine organiſchen Ueber⸗ reſte enthalten können. Hieraus iſt zu ſchließen, daß in der⸗ jenigen Periode, in der dieſe Gruppen gebildet wurden, noch keine Pflanzen und Tiere da waren. Auf den Urgebirgen ruhen einige Gebirge, die an Pflanzen nur Tangarten, dagegen ſehr viele Seetiere enthalten. Das ſind die Uebergangsgebirge. Sie ſind weitverbreitet und zeigen überall in der Art ihrer Zuſammenſetzung eine auffallende Aehnlichkeit. Demnach iſt anzunehmen, daß ſie alle 115 einer Periode gehören. Man nennt ſie die älteren Steinkohlengebirge, und die Periode, in der ſie gebildet wurden, die ältere Stein⸗ kohlenperiode. Hier findet man einen Ueberfluß an Tier⸗ und Pflanzenüberreſten. Die Steinkohlen liegen in Schichten, mit Sandſtein und Schieferton abwechſelnd. Die Pflanzenüberreſte kommen hauptſächlich im Schieferton vor. Das eine Blatt, der eine Zweig ruht dicht auf dem andern. Aber auch der Sand⸗ ſtein hat ſolche Ueberreſte und man findet darin ganze Stämme von beträchtlicher Länge(10 Meter und mehr), zuweilen ſogar aufrecht ſtehend. Daß die Steinkohle heute von jedem Gebildeten als ver— wandelte Pflanze zu betrachten iſt, bedarf keines Hinweiſes. wenn auch in betreff der Bildungsweiſe noch einige Zweifel obwalten. Es iſt bisher in dieſer Hinſicht zu wählen zwiſchen zwei Vorausſetzungen: entweder daß die Steinkohlenſchichten durch große Maſſen von Holzſtämmen, die durch Waſſerfluten fortgeführt ſind, gebildet wurden, oder daß ſie an den Orten entſtanden, wo man ſie findet, etwa ſo wie heute der Torf. Daß Baumſtämme in großen Maſſen auf Flüſſen fortgeführt werden, davon haben wir an dem Treibholz amerikaniſcher und nordaſiatiſcher Flüſſe greifbare Beiſpiele, und daß ſolche Hölzer zuweilen ganz zuſammenhängende Lager bilden. die auf dem Boden des Flußufers feſt ſtehenbleiben, das zeigt uns der Miſſiſſippi, wo ſie an die Uſer treiben und oft feſt liegen, um erſt bei erhöhtem Waſſerſtande ins Treiben zu geraten; es kommt ſogar vor, daß ſie mit Kräutern und Buſchwerk be⸗ wachſen ſind. Wenn man aber erwägt, daß in der Steinkohle Blätter und Zweige oft wohlerhalten ſind, auch aufrecht⸗ ſtehende Stämme findet, ſo ſpricht das dafür, daß die Kohle ſich an Ort und Stelle gebildet hat. Gleichviel welcher An⸗ nahme man ſich hinneigen will, immer iſt der Druck von oben und die Wärme von unten hinreichend. die Verkohlung zu erklären. Befrachten wir die Pflanzen, die uns der Schieferton in zahlreichen Ueberxeſten zeigt, ſo erkennen wir, daß die über⸗ wiegende Mehrzahl zu einer Pflanzenfamilie gehört, zu der der Farren. Dieſe Farren werden durch ihr Laub unter⸗ ſchieden, das vor der Entwicklung in eine Spirale gerollt iſt, ferner dadurch, daß ſie keine Blüten tragen, ſondern daß au der Rückſeite des Laubes kleine Früchte Wen ſind, die den kleinen Samen enthalten. In kalten Klimaten werden dieſe Farren nur krautartig, in der heißen Zone treten ſie als Bäume vor beträchtlicher Höhe mit ungeteilten Stämmen auf: dieſe Stämme werden von den lleberreſten der abgefallenen Blätter bedeckt, und dadurch erhalten ſie eine mit Schuppen beſetzte Oberfläche. a Im Schieferton finder man nicht nur Farrenlaub, ſondern auch Stämme, die, wie Farrenſtämme der heißen Zone, mit Ueberreſten von Blättern beſetzt ſind. Unter den Pflanzen det Gegenwart ſpielen die Farren eine Ae eden Rolle, au n ie nur ein kleiner Bruch⸗ teil der bekannten Arten der Pflanzenwelt. DD————T——T— Die zweite Familie, die die Steinkohlengebilde bieten, ſind die Bärlapparten. Es ſind jetzt niedrige, den Mooſen ähnliche Pflanzen, von ſo geringer Größe und Menge, daß ſie in der Natur im allgemeinen nur dem Fachmanne ins Auge ſallen; ſie beſtehen aus kleinen, meiſt verzweigten Stengeln mit ſchuppenähnlichen Blättern, die wie Dachziegel aufein— ander am Stengel liegen, und zwiſchen dieſen Blättern ſtehen kleine Früchte. Unter den Ueberreſten der Vorwelt tritt dieſe Familie viel häufiger auf als jetzt, da ungefähr ein Viertel der bekannten vorweltlichen Arten dazu gehört haben; auch treten ſie als baumartige Gewächſe mit verzweigten Stämmen bis zu 60 Fuß Höhe auf, alſo Rieſen im Verhältnis zu den jetzigen Pflanzen. Die dritte Familie der Steinkohlenformation iſt die Schachtelhalmfamilie. Gegliederte und gefurchte Stengel mit Zweigen, ſchuppenartige Blätter, die zu Scheiden zuſammengewachſen ſind, und Früchte zeichnen dieſe Gruppe aus. Es ſind gewöhnliche Kräuter von mittlerer Größe, ſelbſt die größten haben nur wenige Meter, auch'ielen ſie keine hervorragende Rolle. Die Steinkohlenformation zeigt große baumartige Stämme von 30 Meter Höhe und 15 Zentimeter Durchmeſſer. Dieſe Familie iſt jedoch weniger zahlrich als die vorhergehende. Im ganzen betragen die erwähnten drei Familien drei Viertel der Arten aus der Steinkohlenperiode, die übrigen ge— hören zu den Nadelhölzern. Aber da tritt die Frage an uns heran: Hat es nicht vielleicht Gewächſe gegeben, die gänzlich vernichtet wurden und von denen keine Ueberreſte zurück- geblieben ſind? Es wird wohl ſchwer halten, dieſer Ein— wendung eine beſtimmte Tatſache entgegenzuhalten, aber es iſt doch höchſt wahrſcheinlich, daß keine anderen Gewächſe da waren, denn wir finden in dem Laub und in den Stämmen keine anderen Gebilde, die uns Wegweiſer ſein könnten. Gewiß. die Möglichkeit für andere Arten liegt doch vor, wird aber nicht für wahrſcheinlich gehalten. Demnach gehören in die drei ge— nannten Familien, die alle zu einer natürlichen Hauptgruppe zu rechnen ſind, mindeſtens 300 Arten aus der Steinkohlen⸗ periode und bilden den überwiegenden Teil der ganzen Pflanzenwelt. Heute bilden die drei Familien kaum ein Dreißigſtel der Pflanzenwelt. Als beſondere Merkwürdigkeit der früheren Pflanzenwelt können wir alſo die Einförmigkeit nennen, und man iſt geneigt, die damalige Vegetation mit unſeren Nadelwäldern und Heiden zu vergleichen(Nordamerika, Heiden am Kap). Die Einförmig⸗ keit zeigt ſich auch in anderer Hinſicht, denn dieſelben Pflanzen, die man in Englands Steinkohlen findet, werden nicht nur in Belgien und am Rhein, ſondern auch in Nordamerika ge⸗ funden, alſo in Ländern, die jetzt einen ſehr verſchiedenen Pflanzenwuchs haben. Die zweite Merkwürdigkeit der früheren Pflanzenwelt iſt der Mangel an Blüten; zwar findet man Spuren der Be⸗ fruchtungsteile, aber nur unvollſtändig entwickelt. Dieſer Zug iſt um ſo merkwürdiger, wenn man bedenkt, daß unſere Pflanzen in Flur und Hain alle Blüten haben. Das Vor⸗ handenſein der Blüte iſt alſo als ein höheres Entwicklungs- ſtadium anzuſehen, und wir zähten ja die blütenloſen Pflanzen zu den unvollkommenen. Da nun die Steinkohlenperiode nur blütenloſe Pflanzen bietet, die jüngere Periode dagegen Ge— wächſe mit Blüten, ſo haben wir hier eine Beſtätigung der Tatſache, auf die das Studium der Tierüberreſte uns leitet: daß die lebenden Geſchöpfe ſich allgemach zu größerer Voll— kommenheit entwickelt haben. Auch das Fehlen von fleiſchigen Früchten iſt ein Zug, der die frühere Pflanzenwelt von der heutigen unterſcheidet. Alſo: Einförmigkeit, Blütenloſigkeit und Fehlen der fleiſchigen Frucht ſind die vornehmſten Charakteriſtiken der früheren Vege⸗ tation. Fahren wir fort, das Bild der früheren Zeit zu ſchaffen.. Erwähnt wurde ſchon, daß die Farren heute nur einen ge⸗ ringen Teil der Pflanzenwelk ausmachen. Das gilt aber nut von der Pflanzenwelt im ganzen, denn es gibt Ortsverhält⸗ niſſe, unter denen die Farren eine wichtige Rolle ſpielen. Vorzugsweiſe ſind es Inſeln des warmen Klimas, die eine große Farren⸗Vegetation auſweiſen, und wir ſind zu dem Schluſſe berechtigt, daß auch in der Steinkohlenperiode jene Pflanzenwelt ſich auf Inſeln im warmen Klima vorfand. Auch auf anderem Wege gelangen wir zu dem Schluſſe: wir wiſſen, daß unter den Farren der Vorzeit viele baumartige waren, in der Jetztzeit finden wir das nur in warmen Kli⸗ maten. f 0 Wenden wir uns zur Tierwelt aus der älteſten Periode der lebenden Geſchöpfe, ſo finden wir eine große Menge von Korallen und Weichtieren des Meeres; auch viele krebsartige Tiere finden wir und Spuren von Fiſchen. Dagegen werden vermißk die Ueberreſte von Säugetieren und Vögeln, auch ven Reptilien. Die Wälder ſind alſo ohne Vögel geweſen, ohne die jetzt in heißen Ländern zahlreichen Affen und Schlaugen. So vermag man ſich ein ziemlich vollſtändiges Bild der Natur in der älteſten Steinkohleuperiode zu konſtruieren: Juſeln, aus einem deen Meere hervorragend, in warmem Klima, ein einförmiger Pflanzenwuchs(Farren und Gräſer), ohne Gagen und Eidechſen, auch ohne Vogelſang, ohne den Menſchen beſtehend 1 a 3 1 2 Eine luſtige Geſchichte. derjenige, der in Machbarliche Rckſichtnayme erfordert, daß ſeiner Wohnung Muſik macht oder Muſikapparate ertönen läßt, die Fenſter und Türen ſchließt, um Störungen der Nachbarſchaft zu vermeiden. Das gilt genau ſo für die früheſten Mor⸗ genſtunden. Gewiß iſt es ſchön, nach dem Takt der Muſik ſchon um ſechs Uhr morgens in ſeinen vier Wänden Gymnaſtik treiben zu können. Dabei iſt es aber durchaus nicht notwendig, daß die ganze Nachbarſchaft nun daran teilnimmt. Es gibt auch Leute, die nachts arbeiten und am Tage ſchlafen müſ⸗ en. Elne ernſte Mahnung auch an alle Beſitzer von Gaſtſtätten. Sie ſollen an ihre Nachbar⸗ ſchaft denken, die ein genau ſo gutes Recht auf ihre Nachtruhe hat wie der Gaſtwirt ſelbſt. Er hat deshalb vor allen Dingen da⸗ für zu ſorgen daß der in ſeinen Räumen entſtehende Lirm nicht die Ruhe der Um⸗ gebung ſtört und auch dafür, daß nach Schluß des Velriebes die Gäſte nicht krakeh⸗ len und ihre„Unterheltung“ dann noch vor dem Lokal fortſetzen. weite Meiſterſchaft. Die Meiſterſchaft im 1500 Meter⸗Freiſtil⸗ Schwimmen der Män⸗ ner mußte in zwei Läufen ausgetragen wer⸗ den. Nach ſpannendem Rennen ſiegte der junge Stettiner Nüßke in der ausgezeich⸗ neten Zeit von 21:28,2 Minuten vor Dei⸗ ters. Einen guten Abſchluß brachte die La⸗ genſtaffel für Männer, die den Berlinern schert Poſeidon noch eine Meiſterſchaft be— erte. Die Vorläufe der Leichtathleten zeitigten eine ganze Reihe von Ueberraſchun⸗ gen, zumal bei den Vorläufen immer nur die beiden Erſten in die Zwiſchenläufe kom⸗ men. Bemerkenswerte Zeiten wurden al⸗ lerdings nicht gelaufen, da ſich die führenden Leute offenſichtlich für die Zwiſchen⸗ und Endläufe ſchonten. Die Waſſerball-Ausſcheidungs⸗Spiele. In den Vorſchlußrunden-Spielen des Waſ⸗ ſerballturniers beſiegte Magdeburg 96 die Schwimmſportfreunde Barmen in einem ſehr harten Treffen mit 42(3:2), Weißenſee 96 triumphierte mit 3:0(2:0) ſicherer als erwar— Bei den Jiu⸗Jitſu⸗Meiſterſchaften konnte bereits der Kampfſpielſieger ermittelt wer⸗ den. Der deutſche Meiſter Garſch(Berlin) zwang hier im Entſcheidungskampf den Hamburger Schomann nach 6:35 Minuten durch Armhebel zur Aufgabe. Geſwitz⸗Alm Degenmeiſter Die Endkämpfe im Degenfechten brachten äußerſt erbitterte Kämpfe. Der Titelvertei⸗ diger Roſenbauer(Frankfurt) mußte ſich mit dem 2. Platz begnügen. Sieger wurde Eugen Geiwitz(Ulm), der 7 Siege bei 10 erhaltenen Treffern davontrug, während es Roſenbauer auf 6 Siege mit der gleichen Trefferzahl brachte. Bemerkenswerterweiſe wurde ſo⸗ wohl Geiwitz als auch Roſenbauer von dem Reichswehroberleutnent Dinckelacker(Berlin) geſchlagen. Großfeuer in einer Brauerei Merſeburg, 28. Juli. In der Engelhardt-Brauerei in Merſeburg brach ein Großfeuer aus, das, vom Winde begünſtigt, die große Malzfabrik der Braue⸗ teagen. Der Fabrikationsbetrieb nimmt trotz des Brandes Fortgang. Unfall beim Luftmanöver Iranzöſiſches Militärflugzeug abgeſtürzt. Paris, 28. Juli. Bei den Luftmanövern in der Gegend von Lyon hat ſich ein Unfall ereignet. Als etwa 100 Militärflugzeuge in Geſchwa⸗ derformakion über dem Lyoner nend ae kreuzten, ſtürzte ein Flugzeug brennend ab. In 150 Meter Höhe über dem Erdboden ge⸗ lang es dem Piloten, mit dem Fallſchirm abzuſpringen. Er krug jedoch ſchwere Brand- wunden davon und mußte ins Lazarett über- führt werden. Kurz darauf kraf Luftfahrt- miniſter Denain in einem Bombenflugzeug in Lyon ein und ordnete die Jortſetzung der Manöver an, nachdem er ſich überzeugt 115 le, daß die Verletzungen des Verunglückten nicht lebensgefährlich ſind. In der Nacht zum Freitag fanden drei Angriffsübungen ſtatt, ausgeführt von 300 Apparaten, die die abgeblendete Stadt Lyon angriffen. * Vorſicht heim Baden! Es kann nicht oft tet über die Waſſerfreunde Hannover, Duis⸗ rei. die mehrere tauſend Zentner gemalzt genug darauf hingewieſen werden, beim Ba- burg 98 ſchlug nach aufregendem Spiel Po⸗ Gerſte enthielt, in Aſche legte Raungste den vorſichtig zu ſein. Niemals ſoll man in S ſeidon Magdeburg knapp 4.3(3:2) und Hel- 2„ 8 erhitzte Zuſtand oder mit vollem Magen[las Magdeburg überfuhr in glänzender Ad ſind etwa 5 bis 6000 Zentner baden. Man doll langſam ins Waſſer gehen[ Spiellaune SV. Augsburg mit 9:1(4:0). Anzahl e e 1 und eine auf e e be eigen Hate e Neſer Scgaben läßt si noh uigt nbereehe, doc Man ſoll insbetondere aber auch ſchwimmen dürfte er mebrere hunderttauſend Mark be⸗ lernen. damit einem nicht beim Baden im Fluß jede plöhliche Strömung zum Verhäng⸗ nis warden kn. Was aus Unvorſichtigkeit entſtoht, das bheeiſen die zahlloſen Meldun— gen der etzlen Tage iber Badeunfälle. Die luſtige Geſchichte, die ich hier erzähle, hat ſie äc 7 id N i ſich f Die fei auf den rauhen Höhen des 1 be 92 ich latſächlich 1075 und Nocht benützt und um ſich ſtehen hat. Die feinen mehr ſchliefe. Aber vielleicht hatte er ſie durch ſein rüheloſes im vergangenen Sommer. Di* 0 Nephel te dan Ache Möbel haben wohl ein glänzendes Aeußeres, aber das iſt ihr Weſen geſtört 5 een loses ergang S„Die Begebenheit pflanzte ſich fort ganzer Vorteil. Sie bleiben einem fre ſie ſi herzlos ista m von Haus zu Haus, von Hof zu Hof bi 11 en. nem fremd, ſie ſind kalt, herzlos, Ziska war aatſächlich ebenfalls e 0 BCC Mane unn een id a un 15 N zu den entlegenſten gefühllos.. Sie reden zu unſereinem wie ein Ausländer, den von den beiden en he lle erh ele es hatte keins Nach nie. an hat unbändig darüber gelacht wie wir nicht 17 Sie ſträuben ſich gegen jedes Stäubchen— zuerſt leiſe, dann nner e a Sie, gähnten . und wir haben doch wohl nun einmal faſt immer die Hände i 189755 5„zuletzt war es dasſelbe„Hu- 0 318 1 1 a. 2 1 8 och woh er die Hände huhu hu!“ 8 1 fi 7 5—„ wa ebend Jiska, der Held und die Heldin der Erzählung, ſchmutzig. Aber die Schränke, das alte Bett mit dem Strohſack, hing e ies ans biene auf den Feldern, nur hin 1 50 nicht mehr ganz junges Ehepaar— er hatte immer- die Kommode, die Stühle, Bänke und alle Sachen, die von kräftiges: Gan a genen Schlaflaute nun noch ein ſick berelts vierzig Winter auf dem Rücken und ſie näherte unſeren Vätern und Vorvätern ererbt ſind, erzählen von Jahr Schläft ne Wauei nz„dem, fünſunddreißigſten Lenz— in einem kleinen zehnten; von ihnen geht etwas Beruhigendes, Einfaches und„Schläfſt du noch immer nicht?“ fragte endlich Ziska Mor 2 dorſe. Sie beſaßen nicht viel, ihr Hof war etwa dreißig doch Stolzes aus, ſie haben eine große Vergangenheit, ſind im„Ich glaube, nein!“ erwiderte er reſigniert. Maschinen oß 55 wenn man bedenkt, daß ſie keine modernen Dienſt gealtert und ehrwürdig geworden— kurz: ſie beſitzen e heißt das: Ich glaube, nein?“ Landolt Hand hatten und die allgemeine Notlage in der Tradition. Die Salonmenſchen der Jetztzeit wiſſen genau, was 70 ſiehſt doch, daß ich nicht ſchlafe!“ wird lvtſchaſt ihnen nicht geſtattete, Hilfskräfte einzustellen, ſo ſie verloren haben, die Schlauberger. Deshalb kommen ſie zu„Wein, ich höre, daß du nicht ſchläfſt!“ nicht mange daß es 98 1 69 für die beiden wahrlich Sch, 1055 Aten 5 mit ihrem Geld Truhen, geſchnitzte Stühle n e ee be beben Betlervorherſage: 9 gelte. Aber was machte es ihnen aus, ſie waren von Schafte, Zink-, Nickel- und alte Porzellanſtücke fen!“ 8 Du haſt mich durch dei Hungerageſch ichn e 5 5 der derben, urwüchſigen Weſterwälder Art und einige 15 Porzellanſtücke abkaufen! 7) durch deine Hungergeſchichte im Wetter. teten ſogar, die Muskeln der Ziska ſei und einige behaup⸗. 25 gar, e Muske. Ziska ſeien bei weitem ſtärker 8 1 2. 8 5 Sage mal, Ziska“— die Bettſtell erte. ein Zeichen das und umfangreicher als die des Max. Solche Aeußerungen Hinſichtlich des neuen Schlafzimmers hatte die Ziska la ſich Max ein wenig erhob— ae Ju an een daß amen natürlich auch dem Bauer zu Ohren, der ſich darüber auch, wenn ſie ehrlich ſein wollte, kein beſonders ſtartes Argu- abend?“„ Ahr ich gestern P** 9 3922 Kümpfe guf der ganzen Linie weidlich ärgerte. Aber er konnte es nunde icht änz je ment für die Notwendigkeit des Erwerbs ei l ‚ 11 5 gerte. 2 er kon: 8 eben nicht ändern Die 2 digkeit des Erwerbs einer ſolchen Ein— Das meig f l 5 22 gista hatte eine ebenſo große Schuhnummer als er und die richtung anzuſühren. Sie betonte nur, daß es ſich beſſer ſchlafe,„Des, weißt du nicht mehr?!— Kartoſfelpuſſer hans Die weiteren Entſcheidungen in Nürnberg. Nägel darunter waren grob und ſtark und die dicken Sohlen wenn jeder ſein eigenes Bett habe: ſie wären im Dorfe noch geber Feſesze ſie witend Die 4. Deutſchen Kampfſpiele in Nürn⸗ non beſonderer Härte. Sie trug nur ſelbſtgeſtrickte dicke Woll. das einziaſte Ehepaar das ſich mit einem Bett begnüge und dorf gan la. die halten doch ſonſt immer auf einen ganzen Tas berg brachten weitere Kämpfe auf der gan⸗ ſtrümpfe bei der Arbeit, einen dunkelkarierten Unterrock von man müſſe ſich beinahe ſchämen. Nach ſolchen Worten riß Mar vor! en Linie. In der Hauptkampfbahn wurde ſchwerem Stoff und ein einfaches Leinenhemd, das die Arme die Augen weit auf und murmelte:„Unſinn!“ 5 Ach i zen 105 e Program ab odds bis zu den Schultern freiließ. Ueber das letztere hatte zwiſchen„Das glaube ich nicht.“ Ani e. 9055 5 ben beiden ſchon manches Schimpfduell ſtattgeſunden, und Mar„Ich habe ſie gezählt, du alter Vielfraß!“ Dem 25 52 1161 918 i c odo Sas Ira i e eee 5 of! 5 3 130 8 N 77 ⸗Meiſterſchaf D 0 3 dle Arne in d lber ch vob. enters Fran knanſtändig ei, 1505— 2„Vielleicht hatteſt du das Fett vergeſſen, daß ich es nun 1 1 5 5 ſic eh 1870 90 190 5 e in voller Länge zu entblößen.——— 7 vor Hunger nicht bis zum Morgen aushalten kann!“ Dal, lab d ſich MTV. 1879 München Das 5 1513— 75 7„* 2 1 5 5— 1 0 5 61 587 5 N 117 a1 ee d e 15 Quatſchkopf!“ ſchrie ſie ihn dann. 33„Geſchwommen ſind ſie im Fett. Aber— aber“— noch Ahn 76 Gu e Mee Breſſſen aue Gen tine d„ich mit den Armen ſchaffen ſoll, ſo kann ich kein N 22 e, zögerte Ziska mit dem begonnenen Satz—„nun habe ich auch lifiziert hatten, war Arbergen von Beginn f e eee f WVNM ,, Luſt, etwas zu eſſen!“ 5 an überlegen und ſiegte mit 60:28 Punkten. 1s„ 3 2 14 N 2 7 Diane 2 N 7 f 1 er nun in der Folge ſtetig verſuchte, ſeine Hemdsärmel 2 15„Siehſt du, es iſt doch etwas nicht in Ordnung!“ Max Das Handball⸗Werbeſpiel der daß eee e e auſzuſtülpen, wußten die Eingeweihten, f 8 90 wollte lachen, aber er hatte nicht die Stimmung dazu. Frauen zwiſchen einer Kombination der 95 ſichtlich der d e nur ein ſtummer Wettbewerb hin- ö n 2 e,.„„Nein, nur du biſt daran ſchuld, nur du biſt daran ſchuld! beiden Endſpielgegner der Deutſchen Mei— 22 Fra ich der Muskelſtärke und-größe zwiſchen ihm und ſeiner 7 1„„ Weil du mich geweckt haſt!“ f 5 ſterſchaft, Eimsbüktel und VfR. Mannheim 5 ente! . 90 10 j„Aber Hunger kommt doch nicht vom Wecken!“ umd einer Nürnberg-Fürther Auswoahlelf Selbſt der 177750„ blech en wine nt alle ehr Alügliche Eheleute, oo.„Wenn ich ſchlafe, brauche ich nichts zu eſſen!“ ſah die deutſche Elf mit 714(3.3) ſiegreich. in einem Ne f And trotz unſerer fabelhaften Preiſe wohl ihnen ein unglückliches Geſchick Kind. Na, d f 1 u. 0 Heſchick Kinder verſagte. Aber„Na, dann ſchlafe doch! 21„ 59 wenn von ſeiten anderer Leute die Rede darauf kam, entgegnete„Du ſekliger Kerl! Nun haſt du mich munter gemach!!“ ee Aa e 00 Bayern— gilt natürlich unſere bequeme Zahlungs ordmark 2:1(0:0). weiſe, ſodaß alſo der Anſchaffung eines Ende der Nelordhitze Neuyork, 28. Juli. Die furchtbare Hitzewelle, die zu den Re⸗ kordtemperaturen geführt und ungeheuren Schaden angerichtet hat, hat im mittleren Weſten ihr Ende gefunden. Aus vielen dor— tigen Bezirken werden niedrige Temperatu— ren und Regenſchauer gemeldet. Die Jahl der infolge der ungeheuren hitze in Amerika Geſtorbenen hat ſich ſetzt auf 1361 erhöht. In Miſſouri beträgt die Jah) der Todesopfer jetzt 378, in Illinois 360. Neues aus aller Welt olgenſchweres Verkehrsunglück. Zwi⸗ 9 Wend(Donau und Oberhau⸗ ſen ſtieß ein mit zwei Perſonen beſetztes Motorrad aus unbekannter Urſache mit ei⸗ nem Laſtkraftwagen zuſammen. Der Auf⸗ prall war furchtbar. Die beiden Motorrad- fahrer wurden auf die Straße geſchleudert, wo ſie mit ſchweren inneren und äußeren Verletzungen bewußtlos liegen blieben. Der 33 Jahre alte Rudolf Wopperer, der das Mo⸗ torrad lenkte, ſtarb ſchon nach gen Stunden, während der auf dem Sozlusſitz mitfahrende 21 Jahre alte Johann Grauvogl am nächſten Tage den ſchweren Verletzungen erlegen iſt. Neuer Weltrekord im Segelflug. Der deut⸗ ſche Segelflugſport hat einen neuen Erfolg errungen. Wolf Hirth ſtieg von der Waſ⸗ ſerkuppe auf„Moazagotl“ zu einem Fernflug auf, der ihn bis nach Schleſien brachte, wo er nach ſechsſtündigem Flug bei Görlitz glatt landete. Er hat damit 360 Ki⸗ Schlaf 9. geſtört!⸗ o.„tändiges So war der Max. „Achtzehn Stück haſt du verdrückt!“ 1 Bahyern und rat 30 eit hierbei 2:1(0:0) Sieg, ſo daß ſich im Endſpiel am Sonntag in Süd⸗ Er wollte fragen, ſie anblicken.„Nicht anſchauen“, ſagte ſie mit einer veränderten Stimme, vergrub plötzlich ihren Kopf an ſeinen Arm.„Du brauchſt keine Angſt zu haben, daß ich deine Evelyn nicht lieb habe, denn ſie iſt doch deine Evelyn— und was zu dir gehört... Du,] f Lothar, weißt du, ich möchte ſo ſchrecklich gern einmal einen 7 5 in die Wirklichkeit zurückfand, war der Fremde unter- Kuß von dir haben!“ Sie legte ihm ſchnell die Hand auf getaucht in dem flanierenden Strom der Paſſanten. den Mund.„Nicht ſprechen jetzt, ich bitte dich! Aber da 1 1 wir nun ſo zwei Kameraden und Verbündete ſind, ver⸗ traut miteinander, muß ich es dir einmal ſagen: ich bin dir einmal ſchrecklich gut geweſen, Lothar. Jetzt, wo's vorbei iſt, kann ich's dir ja erzählen. Keine Angſt, ich ver⸗ führe dich ſchon nicht!“ Nun hob ſie den Kopf, ſah ihn an. Ein Lächeln war in ihren Augen— ernſt, ein ver⸗ zichtendes, ein mütterliches Lächeln. „Annemarie“, ſagte er,„du, das habe ich ja nie ge⸗ wußt!“ „Sollſt es auch gleich wieder vergeſſen— nur einmal möchte ich einen Kuß von dir. Mein Rolf wird's mir nicht übelnehmen und auch deine Evelyn nicht.“ Ihr Geſicht war blaß geworden, ihr Mund zuckte. Tränen ſtanden in den klaren, grauen Augen. Da legte Lothar ſeine Arme ganz zart um die Geſtalt Annemaries, hob ihren Kopf zu ſich emport, neigte ſich und küßte die jungen Lippen. Eine Tür öffnete ſich leiſe. Annemarie in ihrer Ver- ſunkenheit hörte nichts. Aber Lothar wandte den Kopf. In der Tür, weiß wie Linnen, erſchien Evelyn. Alles ſchien erſtorben in ihrem Geſicht. Nur die Augen waren wie irres, blaues Feuer. Und ſchon wurde die Tür wieder geſchloſſen. Lothar löſte ſich haſtig von Annemarie. „Verzeih“, ſagte er,„liebe gute Annemarie! Ich bin in Sorge um Evelyn. Sie wird bald zurück ſein müſſen.“ Er wollte nicht ſagen, was er ſoeben geſehen. Annemarie ſtrich ſich die Haare aus der Stirn. Einen Augenblick ſchloß ſie die Augen, atmete tief auf. Aber ſchon hatte ſie ſich wieder in der Gewalt. (Fortſetzung folgt.) leicht intereſſiert es Sie, daß Ihr Freund dort mit einer ſehr hübſchen jungen Dame zuſammen iſt, die er ſich hierherbeſtellt hat. Guten Abend, Madame!“ Evelyn ſtand ſtill da, betäubt. Was ſagte der fremde Menſch mit dem geſchmeidigen Lächeln da aus der halben Dunkelheit? Was wollte er? Aber ehe ſie zu ſich kam, ſich Max hoffnungsvoll:„Was ni i 3 55 S itten ſie Ne!. Nur die Nutze kenn es beingenft n ſie ſch baren eg dai dle 1410 9 5 10 1 chen Mantel 1775 755 1 einig, d Max aufſtehen und nach der Uhr ſehen 0 f ſchaitt Gren des 15 Anzugs oder Mantels Es war im ganzen Dorfe und f 17 lte 5 ſehe 40 000 Zuſchauer waren Zeugen des zwei nzug e um gan d noch weiter darüber be ſollte. Dee age 25 N: 75 daß Ziska eigentlich die Hoſen gebührten, die Mar gte Ein Streichholz flammte auf. Die Weckuhr tickte eint ten Vorſchluß⸗Spiels um den Kampfſpiel⸗ nach Wunſch nichts mehr im Wege ſteht. lometer zurückgelegt und den Weltrekord des und dem Machtverhältnis entſprechend dem Max der ſchwere, e,, N und laut. 8 A, Die Werkunn fekte tan Fußballpokal zwiſchen den Mannſchaften Montag, den 30. Juli, Darmſtädters Fiſcher um mehr als 100 Ki⸗ wollene Unterrock hätte zugeſprochen werden müſſen. eee,.,„Es iſt erſt zwei Uhr— verdori!“ rief Max, und das S der Gaue Nordmar. Die früß 9 Ahr lometer überboten, j aide Aber Mar konnte auch herrſchen und oft ſehr laut werden,———ů ů M holz verlöſchte wieder. i en nd ge Baueru bg einem knaynen 8 Eine Stiftung Muſſolinis. Der Präſident dann ſchallte ſeine Stimme in die Runde, der Kopf reckte ſich Sie waren eingeſchüchtert. Die Tatſache, daß ſi aber bnrchaus verdtenten geht's los und dan muß es alſo auch des Hilfsausſchuͤſſes für die polniſchen Unwet⸗ ruft i Ji 33— 8 8— 2 C 3 ſie noch zwe uber önkchaus verdienten 2 7 7. 281 1 5 f ia mmer een Sener 0 8 1 115 10 ner ſchwebten Stunden Bettruhe vor ſich hatten 1 ſie 10 5. für Sie heißen: Brſef er falt uſchen Boſſc, fü de eint 1 über Schulterhöhe. Aber das geſchah nur, wenn er Hungergefühl ſchwand. Nach einigen Minuten ſchfie sen g N l J 1 433 ö 7 f iſon⸗Schluß⸗Verkauf von rief der italieniſchen Botſchaft, in dem mit⸗ 55 unter ſeinesgleichen im Gaſthof des Dorfes befand. In den Schlaf Pe en eser eg e e 9 e M 5 Han tzar een e f eteilt wird, daß der Chef der italieniſchen Hofes and Wen e d e ede ee eee des Da ſchrie endlich Max jäh auf Diesmal 1 55 819 2 0 25 ſchaften gegenüberſtehen werden. 2. be Muſſolini, 200 000 Zloty als Hil⸗ „ und wenn er in der Wirtsſtube ſeine tö Re Fhehälfte j die Ni 7 nie Fauſ ſeiner 7; mpf ür di vom Stapel ließ, ſo brauchte man ln nur zue hlü e en i Ehehälfte ihm an die Rippen gefahren. N Abſchlufz der Schwimmwektkämpfe. fe für die Opfer der Ueberſchwemmungskata⸗ Frau weile im Laden, ſo machte dieſe vertrauliche Mitteilung„Donner und Granaten!— was iſt denn los?“ Bei den Schwimmern fielen die letzter 5 l ſtrophe in Polen zur Verfügung geſtellt nen ungeheuren, Eindruck auf ihn. In ſolchen Augenblicken Aber obwohl Ziska der Herr im Hauſe war, ſo hielt ſie 1 1 0 en ee en alle Schlafeule!“ Entſcheidun, In Turmſpringen der f 15 10 f ragte er meiſtens mit leiſer Stimme, ob der dritte Mann zu doch mit dem eigentlichen Grund, der bei ihr für ein großes„Was— was ſoll ich hören? 5 ö Heide. W der Tufnernfelſter Stork⸗ 5 Exploſion in einem Bergwerk. In einem einem Skar gefunden ſei oder er erklärte, er müſſe ſich wegen Schlafzimmer mit zwei Betten ſprach, etwas ängſtlich hinter„Im Stall iſt ein Gepolter— man meint, das ganze Vie e 1 7 0 Aach 1 Bergwerk in Norttinghamſhire er⸗ ſpnß iger aer einn e Kehlkopf ſchonen. Aber er war ein dem Berge zurück. Wie hätte ſie Max ſagen können:„Du ſpringe durcheinander!“ Frankfurt dar Altmeiſter Riebichläger Geith eignete ſich eine Exploſion, der ein Brand woche, Kerl. ein offener ehrlicher Geſelle, den alle gut leiden ſchnarchſt mir nachts in die Ohren, daß man meint, die Welt Davon konnte ſich Max nun überzeugen. Die Pferde wieher— Veutſcher Uttd Lampfſpielmeiſter. Im 169 folgte. 31 Bergleute erlitten ſchwere Brand⸗ Mete er war fleißig, brav und ſtrebſam. Und im übrigen: ginge unter!“ Dem hätte Max ganz beſtimmt widerſprochen, ten und ſtampften, die Kühe brüllten, die Schweine grunzle MWeler⸗ſtückegſchwiiamen der Damen 9. nö 5 Mein Gott, Schwächen hat ja ſchließlich jeder. denn er hatte ſich im Leben noch nicht f chen hör die Hähne krähten und die Hühner gackerten Obwohl der Stall 1434 Gif 0(Nire UChaärlattenbura) ihre Aber f Fehl Aber ich k h nicht ſchnarchen hören. an das Hans anget 0 ö gackerten. Obwohl der St a überein einen Fehler teilten ſich die beiden Eheleute Auch n Aber ich komme beinahe ganz von der Erzählung ab. Alſo Schlafzindates ähebaut war, konnte man gut den Radau n— 22222 AAA—T—Ä—25——T—T—T—— dieſe Schwäche war allen bekannt. Man ſah ſie bei der ſchwet⸗ in jener Nacht lagen beide in tiefem, Kaunto e Schlaf. In Schlafzimmer hören. 55— n ſten Arbeit frühmorgens auf den Feldern, und das Gähnen dem Zimmer war es ſtockduntel. Nicht ein Laut drang von 4„Vielleicht iſt Feuer!“ ließ ſich die eingeſchüchterte der beiden— ſo ein laut ausgeſtoßenes:„Huhu huhu!“— draußen hinein, im Dorſe atmete alles Ruhe und Einſamkeit. hören. f kann tlich 0 zu hören. In ſolchen Morgenſtunden, die be— Bis endlich— endlich Max erwachte. Mit ſchlaftrunkenen Oder Diebe!“ hauchte Max und hielt den Atem an, ich 1 16 1 im Munde. haben ſollen, war mit den beiden Augen in die Finſternis ſtarrend, warf er ſich wieder auf die Man muß verſtehen: es war noch immer ſtockduntel im größten ieibeeten bor re be auch zwiſchen ihnen die Fan ken Seite. Sein Geſſt vermochte noch keinen logiſchen Ge⸗ Zimmer. 55 dienten Fragte man eines von beiden am danken zu faſſen, aber ein wohliges Gefü cchrieſelte ſein Nun hö ſie ein Reiße 3 1 15 3 f agte b on ken;„abe ohliges Gefühl durchrieſelte ſeinen.„Nun hörten ſie ein Reißen, als wenn Bretter zerbroche fehr Süſveſt anz ſo war die Antwort ſtets ein und die⸗ Körper. Es war das Bewußtſein, noch eine Weile ſchlafen zu würden. Dazwiſchen ertönten einige Männerstimmen 1 9 Nute,„weil ganz aut— wenn man ſich aber doch im können;: denn bevor es draußen nicht ganz hell war brauchte Mit einem S 9 18 ie Zis Jahre nur einmal ordentlich ausſchlafen könnte!“ er nicht aufzuſtehen. 5 5 ebenfalls Auf 90005 eien 13 Naß e Die Ziska war Wenn it der Zeit ü ˖ SA 8 bn Fb e 852 75 nen. Er nahm ſich kaum die Zeit, die 0 man auch mit der Zelt über dieſen Ausſpruch herzlich. n Er dehnte und ſtreckte ſich. Schloß die Augen. Gähnte ein- Unterhoſe anzuziehen. Dann ſtürmte er hinaus. Die Stau e n U N Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale) lachte und ſogar die Kinder den beiden auf der Straße in mal lang und gedehnt. Aber es vergingen Minuten, und er rannte im wollenen Unterrock hinter ihm her. a e 48 N In Annemaries Hotelzimmer ſaßen Lothar Terbrügge und Annemarie in lebhaftem Geſpräch— daß heißt, ſie ſaßen eigentlich nicht, ſondern ſie marſchierten einträchtig, untergehakt, auf und ab, wie das ihre Familieneigentüm— lichkeit war, wenn irgendeine Diskuſſion erregend wurde. Und ſo auf und ab wandernd, die beiden, faſt gleich großen, hohen Geſtalten nebeneinander, entwarfen ſie ihren Schlachtplan. Annemarie wollte morgen erſt mit Evelyn zuſammenkommen und dann ihren Eindruck nach Hamburg berichten. „Dein Vater hält etwas von mir“, ſagte ſie,„und wenn ich ihm Evelyn in glühenden Farben der Begeiſterung ſchildere, wird er zum mindeſten erſt mal ſtutzig werden. Damit iſt ſchon viel gewonnen. So jähzornigen Menſchen wie dem Onkel Friedrich muß man begegnen wie einem wildgewordenen Tier. Entſchuldige ſchon den deſpektier⸗ lichen Vergleich! Wenn die erſt einmal ſtutzen, ſtillſtehen, kann man ſie einfangen. Na, und dann lege ich los mit meiner Lobeshymne auf Evelyn.“ „Aber wenn Evelyn dir am Ende nicht gefällt?“ fragte Lothar lächelnd. Die friſche, zuverſichtliche Stimmung Annemaries machte auch ihn mutig.„Was daun? Sprichſt du dann aus Liebe zu mir über dein Herz hinweg? Oder kannſt du ehrlicher Kerl das nicht?“ Annemaries feſtes, blondes Mädchengeſicht veränderte ſich. Dunkel ſchattete in die helgrauen Augen. Sie blieb ſtehen, faßte Lothar am Knopf ſeines Rocks. „Du, Lothar“— ſie ſah ihn dabei nicht an—,„vielleicht habe ich ſchon dir gegenüber oft genug über mein Herz hinweggeſprochen.“ ulliger Weiſe nachriefen:„Ach, wenn man ſi ch ei 1 imme 0 1 5 005 9 e jen:„Ach, nan ſich doch einmal war noch immer wach. Er wunderte ſich darüber und fand Mage eneoegs ein Harglſeice S 1 00 Werde! done ler nh war 1 7 170 vorgekommen. Er 70 6 N 2475 5 0 ches Symptom der Träg⸗ a 2„dachte nun an Krankheit, Kopf- oder Zahn- Schlage gerühr 7 i Ochſe Ind ler bis ſechs Schwerte de ae 905 111 05 ein de 5 ihm W Nach einer Viertelſtunde e een en e tende Se laben 9 75 Nals ſehen e as ganze Jahr hindurch, w unruhig. Er warf ſich hin und her. Die Arme lagen ſtrahlende Sonn d Menſchen ahl e e ganz abgeſehen von einer zahlreichen Hühnerſchar, die auch der einmal hinter dem Kopf 7 Bruſt und Dec lich dem gegenſeberkiegendemetſchen t unzählige euſchen. In f f 5: h der l e em Kopf, dann auf Bruſt und Decke. Endlich dem gegenüberli 0 1 e bei een Babe Und wenn man bedenkt, daß im Sommer faffte er ſich auf. Es war einfach nicht mehr zum Aushallen Manger ih bei dle 1 p an ee, Been 9 5 war, die eka ſchon e der Küch 1 wein es kaum hell Ein giemlich unſanfter Stoß mit der Faust weckte ſein Gepons. as ganze Dorf war auf den W eg 12 ö 3¹⁸ der K anti I e ˖ as e 4 7 1 6 ändiges Ge⸗ 1116 8. das erſte Futter brachte und die Kühe 105 51 880195 busch e iſt— aas iſt?“ ſchrie die Frau und erhob ſich, lächter, ein Rufen, Schreien und Johlen erfüllte die Luft 105 ieß— wenn man ferner weiß, daß ihre Tagesarbei i 588 a 5 Nein!, ſo ein Spaß wa cht! ö a b. Abends um neun Uhr bend et e de a 1 40 115— Es iſt nichts?“ verſetzte Max ein wenig klein- ſich ſchon, een i Ben ee e el i auf ein Stündchen bis zehn Uhr zu einem Schoppen in og ü.„Nur— nur— hm, ich habe Hunger— Hunger! Es die Arbeit einen halben Tag lang liegenzulaſſen. Das Ver⸗ Gen n und Ziska die Einkäufe beſorgte, ſo wird 9. 00 Hunger habe ich!“ ſäumte konnte ja nachgeholt werden 1 7 ermeſſen können, daß ſogar die Theſe des Alten Fritz: Nur„Das fehlte gerade!“ wetterte Ziska.„Willſt wohl jetzt des Max eilte in das S 1 2 5 ſteben Stunden Schlaf braucht der Menſch an ee ede Nachts noch eine Freſſerei hier im Bett veranſtalten, was!— auf. Sein Geſicht e cee Mohn en in bezug auf die Zeit der Nachtruhe noch von beiden unter— Ich glaube, bei dir hat ſich oben eine Schraube gelockert!“ an der Einfaſſung Säcke aufgehangen, die dem Facht den Fin⸗ We wurde. 5 e 5 b 5 Aicher ſich lie paß Hie Max war ganz ein⸗ We das Zimmer verwehrt hatten. 5 1 g Nun ging einmal in einer Nacht mitten im Hochſ daher, Als er merkte, daß Ziska wieder in das Reich ud die Uhr?— Nun, der Zeiger ünfte Stund als Hochbetrieb in der Landwirlſchaft 965 1 e gewandert war, wurde er ganz ratlos. Wohl ver⸗ an, aber es war die fünfte Nacht ag nde e e baimits belle vor. fende hatten ſich die beiden am Abend hm 191010 und zu noch, wieder einzuſchlafen, aber es gelang Den Burſchen, die im Gaſthof unter lautem Gegröle die le Federn gelegt. Ihr Schlafzimmer war, ganz dem e, 0 Gläſer leerten, war der Scherz gelu Mar ließ iich vie e Geſchmack zum Trotz, von größter Einfachheit. Sie lee Zeit, die träge dahinrann, war ſchwer wie Blei. Sie zehn Tage lang nicht mehr 10 4 0 Geſellſchaft sehen i e ſchreckt liches Schl z aun wie die, meiſten anderen wohl ein neuzett⸗ 5 en Jilleinſteben, uind ing auf Mar wie eine unerträgliche sta ſprach davon, daß ſſe dieſe Schande zwinge, den Hof zu Sie irren, Madame, wenn Sie glauben, daß ich eine ches Schlaſzümmer leiſten können: die Ziska ſprach auch Sat. Die weit geöffneten Augen ſahen nicht den geringſten derkaufen und nach Braſilien auszuwandern. 8“, en Bos z 1„)«ͤ;ũůłwß 9 N Winder aden mit der geit ein ſolches anzuſchaſſen, aber der Nane Ade Lichtes, in dem Zimmer war es dunkel wie Aber die Zeit heilt alle Wunden Als n 4 Wochen dt 5 Annäherung an Sie wage.“ 2 r 0 18 Tür 8 15. S eins 5 8 5 8 2 en. Als; 36 W̃ he N 9 7 2 ee e e e 1 100 Ane Beit, das noch vom 1 er Erde Uebeltäter bel Sonnenuntergang bei Mat ebſchſe nen A»Alſo eine Bettelei!“ dachte Evelyn und öffnete ſchan meiner Urgroßmutter gedient e neueren d 0 eine gende Naa 10 ee e 7 ihm, als ob ihm und ihn um Verzeihung baten, als ſie erklärten, daß det Spaß ahr Portemonnaie. 8 d ſchen komt gur due wei die enen Epfebſ en Mens guten ene die dels zuſchnürte. Er kam ſich in dieſem ganz und gar keinen entehrenden Charakter trage und män Auch das nicht, Madame“, ſagte lächelnd der Fremde. g e 1 haben und Zuſtand ſelbſt fremd vor. Was mochte denn nur 8 5 0.„ f ö glauben, ü Gemütlichkeit gehöre Luxus. Behaglichteir it da sein. Während er ſich nervös 1 0 8 e e 5 g b e W e da kam das erſte Lächeln wieder„Ich möchte Ihnen nur einen Rat geben: Gehen Sie gleich wo behagliche Leute wohnen!“ Und weisheitsvoll fügte er noch anderen warf, ſtellte er ſich hundertmal dieſe Frage. rsleute, und von der Stunde an ging uin Ihr Hotel. Begeben Sie ſich auf aeg 1 11 7 zwanzig! Dort werden Sie Monſieur Terbrügge finden. ſich doch einmal ordentlich ausſchtaſen 5 55 a 115 S Antwort bekommt man beſtimme nicht mehr ee eee mich 1 n Ruhe laſſen, ö hinzu, denn Max ſah wirklich ſehr vielen Dingen auf den e e e e e e ſriedigung, denn er glaubte zu wiſſen, daß ſie nun auch nicht von der Ziska. wenn man ſich nach ihrem Befinden erkußdigt a„Gltte, Madame, nach Ihrem Belieben! Aber viel⸗ 10 So eilten ſie durch die Haustür ins Freie, um zu den Ställen zu gelangen. Aber ſo weit kamen ſie nicht, Wie hom Und ſte, beglückt, endlich einmal nicht über ſich ent⸗ ſcheiden zu müſſen, hatte ſich gefügt. Heute wußte ſie, es war falſch geweſen. Selbſt die ſchlimmſten Erinnerungen waren nicht ſchwer, wenn der Freund und Geliebte ſie mit ihr teilte. Aber die unbeſchwerteſten Tage wurden bitter und troſtlos, in denen man ohne Lothar ging.— Langſam ging ſie dem Reſtaurant zu. Gerade, als ſie in die Gaſſe wollte, hörte ſie ſchnelle Schritte hinter ſich. „Madame“, klang eine unbekannte Männerſtimme, „hören Sie, bitte!“ Evelyn wandte ſich ruhig um; ſie war don ihren Reiſen allein derartige Beläſtigungen gewohnt, beſonders in Ländern, in denen man alleinreiſende Damen imnter noch mißtrauiſch anſah. „Belilſtigen Sie mich nicht“, gab ſie ſcharf zur Antwort. „Hler ſehen Sie“— ſie öffnete ſchnell ihr Täſchchen—, „ich bin ſtets mit einer Waffe unterwegs.“ Aber der Unbekannte ſchien weder verdutzt noch er⸗ 1 Bis er plötzlich— nach lan U Zeit— ge 5 Ae Grund:„Auch Möbel können ſprechen und es ſſer- feine 7 e m i. echen und es kommt gewiſſer-(ſeine Frau auch unruhi ede. Dies ſtatierte ii Ve⸗ kz 5 aßen darguf an, weſſen Sinnes ein Gegenſtand 10 5 auch hig wurde. Dies kouſtatierte er mit Be- könnte... Dieſe „Zaison-Schluss-Verkauf Simon! Mann heim Breitestresse · f 1 Achten Sie aof die interessanten Schabfens fer! Eine Goldſendung nerſchwunden Auf der Strecke Südafrika— Kairo. London, 28. Juli. Auf geheimnisvolle Weiſe iſt bei einer Flugpoſtladung auf der Strecke von Süd— afrika nach Kairo eine Goldſen— dung im Werte von 4000 Pfund Sterling über dem Nilgebiet purlos verſchwunden. Der Vorgang erſcheint jedenfalls recht rätſelhaft, zumal man ſich fragt, weshalb gerade über dem Flußbet! das Gold abhanden gekommen ſein ſoll Trotzdem wurde, wie aus Kairo gemelde— wird, an verſchiedenen Stellen das Flußbet—t durchſucht. Die Bautätigkeit in Heſſen und Naſſau N Iunahme-FJahlen aus den Städten. JFrankfurk a. M., 28. Juli. Der neueſten Ausgabe der Zeitſchrift„Der Gemeindetag“ entnehmen wir, daß ſich auch in den Städten Heſſen-Naſſaus und Heſſens die Bautätigkeit im Kalenderlahr 1933 er— freulich entwickelt hat Im ganzen Reich ha— ben ſich die Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen der Reichsregierung auf dem Gebiet der Bauwirtſchaft ſo ausgewirkt, daß in den deutſchen Groß- und Mittelſtädten mit 50 000 und mehr Einwohnern insgeſamt 72 200 neue Wohnungen fertiggeſtellt wur— den(im Jahre 1932 waren es 53 700). Un— ter den erſtellten Wohnungen wurden 31500 durch Umbau geſchaffen(1932— 12 900). Bezeichnend iſt, daß die Errichtung von Kleinhäuſern ſtark zugenommen hat. Die private Bautätigkeit hat ſich alſo auch wieder belebt. In Frankfurt iſt für das Jahr 1933 ein Zugang an Wohnungen von 3 192 zu verzeichnen. Davon haben 1172 oder etwa 35 Prozent 1 bis 3 Zimmer, 1878 oder nicht ganz 60 Prozent 4 bis 6 Zimmer und 142 D und mehr Zimmer. Damit beſteht für das Jahr 1933 in Frankfurt ein Reinzugang von Wohnungen von 4,4 auf jedes Tauſend der Bevölkerung. Im Jahre 1932 war die Ver— gleichszahl 3,7. In Kaſſel wurden 1933 478 neue Wohnungen erſtellt. Davon haben 159 1 bis 3, 291 4 bis 6 und 28 7 und mehr Zimmer. Der Reinzugang an Woh— nungen beträgt auf 1000 Köpfe der Vevölke— rung 2,5 gegenüber 1,6 im Vorjahr. Die Stadt Wiesbaden hat 1933 645 geue Wohnungen bekommen. 295 mit 1 bis 3; 332 mit 4 bis 6 und 18 mit 7 und mehr Räumen. In Wiesbaden iſt jedoch im Gegenſatz zu den anderen Städten der Reinzugang an Woh— nungen auf das Tauſend der Bevölkerung von 3,2 im Jahre 1932 auf 3,0 im Jahre 1933 zurückgegangen. Beſonders lebhaft war die Bautätigkeit im Jahre 1933 in Mainz, wo 366 neue Wohnungen erſtellt wurden. 185 haben 1 bis 3, 178 4 bis 6 und 3 7 und mehr Räume. Der Reinzugang an Wohnun— gen hat ſich gegenüber 1932 mehr als verdop— pelt. Die Vergleichszahlen lauten 2.3 für 1933 und 1 für 1932. Eine ſtarke Abnahme der Bautätigkeit iſt auch in Darmſtadt zu verzeichnen, wo nur 145 Wohnungen er— richtet wurden, von denen 20 1 bis 3,115 4 bis 6 und 10 7 und mehr Räume haben. Die Vergleichzahlen für den Reinzugang an Wohnungen lauten 1,5 für 1933 und 2,6 für 1932. Ants Heſſen und Na an Kom miſſariſcher Bürgermeiſter. Darmſtadt, 28. Juli. Das Staatspreſſe— amt teilt mit: Beſtellt wurden am 23. Juli zu kommiſſariſchen Bürgermeiſtern: Johan— nes Walter 2 in Schönnen für die Bürger— meiſtere! Ebersberg; Johannes Hofferberth in Ober-Kinzig für die Bürgermeiſterei Ober-Kinzig. Ju kommiſſariſchen Beigeord— neten: Wilhelm Garg in Vockenrod. Kreis Alsfeld; Hans Schmitt in Jugenheim a. d. B.; Johann Peter Vollrath in Groß-Gum— pen, Kreis Erbach; Peter Steiger im Hem— bach, Kreis Erbach; Peter König in Mittel— Kinzig, Kreis Erbach; Chriſtian Hoffmann in. Fraurombach, Kreis Lauterbach: Auguſt Zöckler in Rebgeshain, Kreis Schotten; Ri— hard Jakob Veny in Gimbsheim, Kreis Worms. ** Frankfurt a. M, 28. Juli.(Waren⸗ betrüger.) Vor etwa zweieinhalb Mo— naten eröffnete ein gewiſſer Wilhelm Ar— nold in Gemeinſchaft mit einem Komplizen namens Merz, der ſich auch Martin nannte, hier ein Warenverſandgeſchäft. Die Firma fond wieder gutgläubige Warenlieferanten, insbeſondere aus Bayern, die Waren im Werte bis zu 1000 Reichsmark auf Kredit lieferten. Arnold und ſein Genoſſe haben die Waren faſt ausnahmslos unter dem Einkaufspreis abgeſetzt und die Gelder ein— geſteckt; die Lieferungen wurden nicht be⸗ zahlt. Seit dem 17. Juli ſind Arnold und Merz flüchtig. Die Ehefrau des Arnold, welche ihrem Mann folgen wollte, konnte an der Grenze des Saargebietes feſtgenommen werden. Die Tat der Betrüger iſt umſo verwerflicher, als es ſich bei den Geſchädig— ten durchweg um kleine Geſchäftsleute, zum Teil Kriegsbeſchädigte, handelt. Fraulſuri a. M., 28. Juli.(Den Hund und ſeine Herrin verprü⸗ gelt.) Der 67 jährige Ludwig Steher hat auf ſeinem Hof einen Spitz, der eines Tages mit dem Schäferhund eines jungen Mäd— chens in eine Beißerei geriet. Steher trenn— te mit einer Bambusſtange die ſich beißen— den Köter Die Beſitzerin des Schäferhun— des war allmählich der Anſicht, daß es der Schläge genug ſeien und ſtellte ſich ſchützend vor ihren Hund den Erfolg war, daß der rahjate Spitzbeſig ietzt auf ſie ſelbſt los— Darmſtadt, 28. Juli.(Einbrüche.) In der Nacht zum 20. Juli wurde in mehrere Gartenhütten in der Nähe des Nordbahn— hofs eingebrochen und ein Paar ſchwarze Herrenhalbſchuhe und eine ſchwarze mit grauen Streifen durchwirkte Kittelſchürze ge— ſtohlen. In derſelben Nacht drangen die gleichen Diebe in eine in der Frankfurter— ſtraße gelegene Wirtſchaft ein und verſuchten die Kaſſe zu ſtehlen, die ſie aber leer vor⸗ fanden. Anſchließend brach ſie mit einem neuen Seitengewehr, das am Tatort zurück— gelaſſen wurde, einen Autokoffer auf. Aus einer verſchloſſenen Gartenhütte am Roſen— höhweg wurde ein zirka 7 Meter langer Gartenſchlauch geſtohlen. Darmſtadt, 28. Juli.( Einbrüche.) In ſche Abzeichen auch für Ruſſen verboten.) Das Staatspreſſeamt teilt mit: Das Tragen bolſchewiſtiſcher Abzeichen durch ſowjetruſſiſche Staatsangehörige wird auf deutſchem Staatsgebiet nicht geduldet. Die Polizeibehörden ſind angewieſen, gege— benenfalls hiergegen einzuſchreiten. Darmſktadt. 28. Juli.(Aulobran d.) In der Heidelbergerſtraße geriet ein Liefer— wagen einer Firma aus Oggersheim(Pfalz) infolge Bruch der Benzinleilung in Brand. Durch das beſonnene Eing;eifen des Wa— genführers konnte der Brand, beoor größe— rer Sachſchaden entſtanden war, mit einem Handfeuerlöſcher gelöſcht werden. Offenbach, 28. Juli.(Klavier zer⸗ trümmert.) In der Mainuferſtraße ſtreifte ein Lieferwagen beim Heberholen den Randſtein. Infolge des heftigen Rucks ſtürzte ein auf dem Fahrzeug ſtehendes Kla— bier auf die Straße und ging vollſtändig zu Bruch. Der Fahrer muß für den be— trächtlichen Schaden aufkommen. Rheindürkheim, 28. Juli.(Lecka ge ei⸗ mes Rheinſchiffes.) Im Anhang ei— nes Schraubendampfers erlitt der Laſtkahn „Auguſte“ von Rotterdam vermutlich da— durch Leckage, daß der Schiffsrumpf über einen Anker fuhr. Das Leck war ein Meter groß und das Waſſer drang ſofort in den Wohnraum der Schiffsbeſatzung ein. Durch ſtundenlange Pumparbeit gelang es, die La— dung trocken zu halten und nach Anlegen 8 des Schiffes das Leck abzudichten. * 1 Die Beſetzung des Bun— deskanzleramtes. Unſere am 25. Juli mit, tags in Wien hergeſtellt— Aufnahme zeigt das be ſetzte Bundeskanzleram am Ballhausplatz. In Vordergrund ein Pan zerwagen. ö ö 1 1 1 Für die Hausfrau Die beſte Verwendung für Fallob t Aus unreifen Falläpfeln wird Gelee ge⸗ kocht, das weiß jede Hausfrau, und was für den Wintervorrat an Brotaufſtrich noch fehlt, das kocht ſie zumeiſt als Aepfelgelee ein. Zerſchnittene Aepfel werden mit wenig Waſſer weich, aber nicht muſig gekocht; der Saft kommt durch ein Tuch zum Ablaufen, etwas wird nachgedrückt. Ein Liter dieſes Saftes wird am beſten mit 800 g Zucker bis zur Geleeprobe gekocht und dann in die Gläſer gefüllt. Aus 1 kg Falläpfeln kann man ſo etwa 2 Pfund-Gläſer mit Gelee fül— len. Mehr als man für gewöhnlich für den Winter an Gelee braucht, wird man nicht einkochen, denn Gelee koſtet viel Zucker und damit viel Geld. Das übrige Fallobſt muß alſo andere Verwendung finden. Man kan aus ihm mit Hilfe einer Obſtmühle und Preſſe auf kaltem Wege einen Saft gewin nen, der im Haushalt gleich nach dem Prei— ſen in Flaſchen paſteuriſiert wird. Er wird dazu am beſten in verkorkten Flaſchen, de⸗ ren Korken durch eine Bindfadenſchlinge oder durch einen Korkenhalter vor dem Her— ausdrücken geſichert iſt, 20 Minuten auf 75 Grad erhitzt. Man erhält ſo einen unvergo renen Saft, der als Getränke keines Zucker— zuſatzes bedarf. Unreife Aepfel geben na türlich gegenüber baumreifen einen faden Süßmoſt, wie man ſolchen Saft nennt, ab. Dem kann aber recht gut ebgelfen, wenn man einen Teil Birnen, es können Fallbirnen ſein, mit verarbeitet. Der Bir nenſaft hat wenia Säure, aber reichlich Aroma, beim Fallapfelſaft iſt es umgekehrt; beides ergänzt ſich alſo gut. Wer genügend Einkochgläſer oder re Einkochgefäße hat, kann auch das! alſo den gekochten und durch einen Du ſchlag paſſierten Apfelbrei ohne Zuſäge kochen und im kommenden Jahre für Mar⸗ meladen mit verwenden. Erdbeeren und Kirſchen z. B. gelieren ſchwer. Verkocht man ſie dagegen mit vorjährigem Mark aus unreifen Aepfeln, das reichlich Gelier⸗ ſtoff enthält, ſo bekommt man ſchneller eine ſteife und vor allem auch ſchmackhaftere Marmelade, denn langes Kochen zerſtört z. B. das empfindliche Erdbeer⸗Arxoma gar leicht. Es gibt für die Aufbewahrung von Mark auch beſondere Blechdoſen von 5 und mehr Liter Inhalt, in die es nur kochend heiß eingefüllt wird. Sogleich verſchloſſen hält ſich dann der Inhalt bis zum kommen den Jahr. Richtet ſich der Gartenbeſitzer auf ſolche Weiſe ein, ſo braucht auch vom un rei fen Fallobſt nichts umkommen und es für die Gartenwirtſchaft und für die Volks wirtſchaft gut, wenn alles von der 9 ſchen Ernte ſeine Verwendung findet. 5 1 547 335 der Fiſchbeſtand des Nheinez Eefreuliches Anwachſen. Wie der„Schwetzinger Zeitung“ on ſach⸗ verſtändiger Seite mitgeteilt wird, hat ſich der Fiſchbeſtand im Rhein während des letzten Jin Jahres recht erfreulich gebeſſert. Der hei weiſt heute einen rieſigen Karpfenbeſtand auf, der lohnende Fänge ermöglicht. An man— chen Stellen hat man inzwiſchen auch aufehn— liche JZanderfänge gemacht. Die kommen den Monate ſtellen noch ein Heitere Stei— gerung des Fangerfolges Musſicht, wei! ſich nach den ec Fe. ingen auch der Zanderbeſtand im Rhein gan; auffallend er, höht hat. Die Rheinfiſcherel iſt aber durch die ungünſtigen Witterung eiuflüſſe auch nicht verſchont geblieben. Merkoärdig ſpät keumen dieſes Jahr im Rhein die Karpfen un; ge anderen Weißfiſcharten zum Laichen. —— 28. Juli IKefit-Oefen Bergitraßer Feiijpiele in Heppenheim Die mit ſo überraſchendem Erfolg bis jetzt durchgeführten Bergſträßer Feſtſpiele auf dem hiſtoriſchen Marktplatz in Heppen⸗ heim, gehen dem Ende zu. Die Spiele, die mit ihrer ſtarken Verbundenheit mit Heimat und Landſchaft einen beſonderen Platz ein⸗ nehmen, haben gezeigt, wie berechtigt ihre geſunde Idee iſt. Sollen ſie doch gerade den Bergſträßer auf ſeine inhaltsvolle Geſchichte aufmerkſam machen, ja zum Erlebnis werden. Das iſt mit dem kernigen Volksstück„Um Stadt und Volk“, von Hans Holzamer, reſtlos gelungen. Niemand hat wohl den für Freilichtaufführungen ideal geſchaffenen Hep⸗ penheimer Marktplatz verlaſſen, ohne zutiefſt durch die mahnenden Worte des Stückes auf⸗ gerüttelt worden zu ſein. Mag der Sonnen- ſchein oder blendendes Scheinwerferlicht über dem Spiel liegen, immer iſt der Reiz eigen⸗ kümtich. Raſch im Ablauf der Handlung, eder in Sprache und Geſte des Inhaltes und ge— radezu berauſchend die Farbenwirkungen der Koſtüme und der Fachwerkhäuſer. Ganz über— raſchend iſt aber die Höhe der ſchauſpieleriſchen Leiſtungen, die in ihrer Ausgeglichenheit eine ſorgfältige und fachmänniſche Regie verraten. Bei den letzten Aufführungen, am Sonntag, den 29. Juli, nachm. 4 Uhr und abends 8 Uhr, wird es wieder ausverkaufte Häuſer geben. Man ſichere ſich deshalb jetzt ſchon einen Platz. Weill und Wiſſen Die letzte Hinrichtung vor 100 Jahren in Geislingen. Im Juli des Jahres 1834 fand am„Wei— zen Berg“ die letzte Hinrichtung mit dem Schwert ſtatt. Vollſtrecker des Urteils war Scharfrichter Weidenkeller aus Ulm, der Ulebeltäter, der Schmied Joſef Edelmann aus Weißenſtein, welcher aus Eiferſucht ſei⸗ nen Rebenbuhler erſchlagen hatte. Wie die Chronik darüber zu berichten weiß, fanden ſich zu der Hinrichtung ungemein viele Zu⸗ ſchauer, u. a. auch die geſamte Schuljugend der Stadt ein. Um die abſchreckende Hand⸗ lung ungehindert vor ſich gehen zu laſſen, mußten die nötigen Abſchrankungen be⸗ ſchafft werden, die dazu notwendigen Mate⸗ rialien lieferten Zimmermann Vogt und Schreiner Gunzenhauſer, der auch noch den Sarg für die Ueberführung der Leiche nach Tübingen zu beſchaffen hatte. Die geſamten Auslagen mußte die Stadt beſtreiten. Gebetzeiten derjüd. Gemeinde Woeschanan Perek 4 16. Av. Sabatt⸗Anfang 7.30 Uhr „ Morgen 8,00„ „ Nachm. 4,00 „ Abend 9,10 Wochent.⸗Abend 8,00 „ Morgen 7,00 aden wir die geſamte Einwohnerſchaft herzl. ein. Die Spielleitung. ſchnell vermietet iſt alles, was die große Oeffentlichkeit wiſſen ſoll.— Der einfachſte, billigſte und beſte Wegweiſer hierzu iſt 0 Deulsche.--Nerlarbell. Sell 1540 Krefft-Herde für Kohle und Gas für alle Brennstoffe Uanlungserlegenterung) J. Börner& Co. Mannheim E 3 1(Planken) 1 Nee Bur gefälligen Beachtung! 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