Hoferſpi Die Hoferſpieler werden auf die Bekanntmachung des Turnvereins hin⸗ D mache (Parteiamtliche Veröffentlichungen der Ortsgruppe Viernheim der N. S. D. A. P., NS⸗Formationen und der NS. Gliederungen) 1. Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 NSDAP⸗Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr NSDApP⸗Kaſſenverwaltung: Jeden Donnerstag 20—22 Uhr Amt für Beamte und RDB: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr NSgKO(Kriegsopfer⸗Verſorgung): Jeden Dienstag und Donnerstag 19—21 Uhr NS⸗Hago: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr 2. Geſchäftsſtelle Lorſcherſtraße 4: NS und Deutſche Arbeitsfront: Jeden Montag, Mittwoch und Freitag 19—21 Uhr 3. Geſchäftsſtelle Saarſtraße 9(Freiſchütz) NS-Funk⸗Ortsgruppe Viernheim: Jeden Dienstag und Freitag 1820 Uhr. Reichsluftſchutzbund, Ortsgr. Viernheim. Da der größte Teil der hieſigen Bevölkerung mit Erntearbeiten beſchäftigt war und z. T. noch iſt, beginnen die Ausbildungskurſe erſt wieder anfangs September. Bis dahin wollen ſich alle Volksgenoſſen, die einen Kurs be⸗ ſuchen wollen, auch ſolche die keine Hauswarte werden können, in der Geſchäftsſtelle, Reps- gaſſe 10 abends von 7 bis 9 Uhr in dieſer Woche melden. Wir hoffen, daß die Viernheimer Bevölkerung ſoviel Vaterlands⸗ liebe beſitzt, und ſich ohne Zwang für den Schutz von Heimat und Familie ausbilden läßt. Männer, Frauen und Jugendliche über 16 Jahren, meldet Euch ſofort für den nächſten Kurſus an. Heil Hitler! Moskopp, Ogruf. Das 1580.-DAg. Landestreffen findet in Wiesbaden am 11. und 12. 8. 34 ſtatt. Anmeldungen ſind umgehend bei der RSBO.⸗ Dienſtſtelle zu tätigen. Achtung! Slackleiter der Partei! Auf Anordnung des Reichsſchatzmeiſters wird für den Reichsparteitag von den Parteigenoſſen folgende Umlage erhoben: Von Erwerbsloſen: keine Umlage. Erwerbstätige Pg. eingetreten vor dem 30. Januar 1933: RM 0.75 Desgleichen, eingetr. nach dem 30. 1. 1933: RM 1.50. Mit dem Inkaſſo haben die Blockwarte ſofort zu beginnen. Ab- rechnung bis ſpäteſtens 5. Auguſt! Säumige muß ich melden! Gleichfalls erinnere ich an den ſofortigen Einzug der noch aus— ſtehenden Mitgliedsbeiträge! Bei gutem Willen dürfen nirgends Rückſtände auftreten. Heil Hitler! gez. Schweigert, Kaſſenwart SAR 1, Sturm 2K 171. Der Sturm be⸗ teiligt ſich heute abend vollzählig an dem Aufmarſch der Standarte R171 in Weinheim. Antreten mit Räder um 6.30 Uhr, Abfahrt pünktlich 6.45 Uhr. Entſchuldigungen nur in ganz dringenden Fällen ſchriftlich. Der Führer des Sturms 2/ R171 m. d. F. b. in Vertretung: gez.: Schmidt, Scharführer. Hitlerjugend Gefolgſchaft 248 /I /s Viernheim Heute abend punkt 7.30 Uhr ſteht die ganze Gefolgſchaft an der Geſchäftsſtelle, da wir uns an dem Aufmarſch der S. A. beteiligen. Heil Hitler! Der Gefolgſchaftsführer: m. d. F. b. Karl Froſchauer . D. M. und Jungmädel. Die Beiträge für Monat Auguſt werden kaſſiert. Die Schafts⸗ führerinnen der Jungmädel liefern das Geld am Montag Abend 8 Uhr, die Schaftsführ⸗ erinnen des BDM. am Montag abend um halb 9 Uhr im Heim ab. Lokales Viernheim, 1. Auguſt J Die Exwerbsloſigkeit in Viern⸗ heim. Gemäß der Statiſtik der hieſigen Arbeits- amtsnebenſtelle werden z. Zt. 608 Erwerbsloſe hier gezählt und zwar 36 männliche und 8 weibliche Alu⸗Empfänger, 100 männliche und 32 weibliche Kru⸗Empfänger und 423 männ- liche und 9 weibliche Wohlu- Empfänger. Die Gemeinde unterſtützt weiter noch 109 nicht an— kannte Wohlu⸗Empfänger, ſowie 24 Ortsarme. Vom Standesamt. Im Monat Juli wurden in unſerer Gemeinde 14 Kinder Am 5.;: Lohnſteuer und Eheſtandshilfe der Lohn⸗ zur Welt gebracht. 7 Perſonen ſind geſtorben. Weiter wurden 11 Eheſchließungen regiſtriert. Nach der großen Hitze des geſt⸗ rigen Tages, im Schatten waren es 31 Grad, brachte die Nacht einen wohltuenden Regen mit ſich. Für die Fluren hatte dieſer langanhaltende Regen gewiß großen Nutzen gebracht. * Im Befinden des Herrn Reichs- präſidenten von Hindenburg iſt zu melden, daß trotz ruhiger Nacht die Schwäche weiter zu⸗ genommen hat. Auch iſt der Puls ſchwächer. Der Juli⸗Urlaub der S. A. hat mit dem geſtrigen Tage ſein Ende gefunden. Nun beginnt wieder ein regeres Leben. *Saiſon⸗Schlußverkauf. Zur Zeit findet der Saiſon⸗Schlußverkauf ſtatt. Bekannt⸗ lich bieten dieſe Tage, die bis zum 11. Auguſt dauern, beſondere Einkaufsgelegenheit. ine Umfrage bei der Geſchäftswelt beſagt, daß das Publikum von dieſen Vorteilen regen Gebrauch macht. gewieſen. * Das grosse Weltfümwernk „Zwischen heut u. Morgen“ — das heute Mittwoch und morgen Donners⸗ tag im Central⸗Film⸗Palaſt vorgeführt wird muß ſich jeder anſehen, zumal die Eintrittspreise ſo äußerſt niedrig gehalten ſind. Dieſes Film⸗ werk iſt eine Seltenheit und nicht zu vergleichen mit Films, die man in allen Kinos ſehen kann. Hier ſpielt eine Natürlichkeit aus dem Weltge⸗ ſchehen, wie ſie gerade auf uns in Deutſchland zutrifft. Und dadurch wird„Zwiſchen Heut und Morgen“ packend und ſpannend, ein Film für ein ganzes Volk! Die beiden Abende ſollte man daher für weniges Geld im„Central⸗Kino“ verbringen. B Steuerterminkalender Für Monat Auguſt 1934. und Gehaltsempfänger für die Zeit vom 16—31. Juli ſowie Abgabe der Beſcheinigung über die Geſamtſumme der im Monat Juli einbehaltenen Lohn⸗ ſteuerbeträge, Eheſtandshilfe und Ab⸗ gabe zur Arbeitsloſenhilfe. Keine Schon⸗ friſt. : Umſatzſteuer⸗Voranmeldung und Vor⸗ auszahlung der Monatszahler für Monat Juli.(Schonfriſt 17. 8.). : Tilgungsbeträge auf Eheſtandsdarlehen. Keine Schonfriſt. : Vermögensſteuer-Voraus zahlung(aus- genommen Landwirte) für das 2. Viertel- jahr Kalenderjahr 1934 in Höhe von einem Viertel der im letzten Steuer⸗ beſcheid feſtgeſetzten Steuerſchuld. Keine Schonfriſt. 2. Ziel Kirchenſteuer(Kultusſteuer) laut Steuerbeſcheid. Keine Schonfriſt. : Lohnſteuer und Eheſtandshilſe für die Zeit vom 1.— 15. Auguſt ſofern der Abzug den Betrag von 200 RM. über⸗ ſteigt ſowie Abgabe zur Arbeitsloſen⸗ hilfe. Keine Schonfriſt. : 3. Ziel Landesſteuer nach dem Vor⸗ auszahlungsbeſcheid über heſſ. Staats⸗ ſteuern für das Rechnungsjahr 1934. Schonfriſt bis 5. September. (CC.! Karlsruher Schlachtytehmarkt. Zufuhr: 43 Ochſen, 47 Kühe, 139 Färſen, 389 Kälber, 921 Schweine. Preiſe: Ochſen 27 bis 30, 26 bis 27, 25 bis 26, 24 bis 25, 22 bis 24; Bullen 27 bis 28, 24 bis 27, 23 bis 24, 21 bis 23; Kühe—, 21 bis 22, 17 bis 20, 12 bis 17; Färſen 32 bis 33, 30 bis 32, 27 bis 29, 23 bis 26; Kälber 42 bis 43, 40 bis 42, 35 bis 39; Schweine—, 51 bis 54, 51 bis 54, 47 bis 51, 43 bis 47, —, 32 bis 36 Führers will Garant ſein für die Einheit bei geſamten nationalſozialiſtiſchen Bewegung Nicht engherzige Beſchränkung auf ihren eige⸗ nen Kreis, ſondern großzügiges Bekenntnis zu all denen, die zu Adolf Hitler gehören, er füllt ſie. So wie uns das innerlich bewegt, bringen wir es auch nach außen zum Ausdruch. Wir fragen nicht danach, wer unter den Ge⸗ folgsmannen Adolſ Hitlers zuerſt grüßen ſol und muß. Wir grüßen ſie alle, die durch das Braunhemd, das Ehrenkleid, das uns der Führer ſchenkte, als ſeine große Gefolgſchaft zu erkennen ſind! N Wir verpflichten uns, ob Führer oder Ge⸗ folgsmann, zum wels nicht nur innerhalb un⸗ ſerer engeren Gemeinſchaft, ſondern verpflichten uns zum Gruß allen denen gegenüber, die als Amtswalter der PO, als SS- oder Su⸗ Männer oder als Angehörige einer anderen Gliederung der Partei zu erke anen ſind. Der Gruß ſoll nicht abhängig ſein von der Zuge⸗ hörigkeit zu der oder jener Gliederung, oder von dem Beſitz dieſes oder jenes Dienſtgrades, Der Gruß, den wir entbketen, gilt der Ge⸗ 4 der Bewegung! Wit grüßen das uns Ser Führer geſchenkt hat! Ab 1. Auguſt 1934, dem Gedenktage des Med Ringens, das vor 20 Jahren deutſche enſchen zur Volksgemeinſchaft in blutigen Kampfe zuſammenſchweißte, heben wir als Bekenntnis zur großen Kameradſchaft des Füh⸗ rers jedem Angehörigen dieſer Gemeinſchaf gegenüber die Hand zum Gruß. Ein viel⸗ tauſendfältiges Heil Hitler ſoll Tag für Tag aus dem Herzen der jungen Nation jedem ent⸗ gegendringen, der uns als Gefolgsmann Adolf Hitlers im Chrenkleid des Braunhemdes be⸗ gegnet. Ich verpflichte Euch, Kameraden der 53 und des Jungvolkes, im ganzen Gebiet Heſ⸗ ſen⸗Naſſau hierauf, und weiß, daß dieſe Pa⸗ role„Die HJ grüßt das Braunhemd!“ begei⸗ ſterten Widerhall findet, und daß der Gruß exakt und ſtramm entboten wird. Eurem Wege begegnen. Heil Hitler! Der Führer des Gebiets Heſſen-Naſſau gez.: Kramer, Gebietsführer. Herriſchried, 31. Juli.(Poſtneubau Poſtagent Albert Schlachter, 15 den Poss dienſt Herriſchried ſeit Jahren verſieht, hat ſich entſchloſſen, an der Hauptſtraße gegen⸗ über der Schule einen Neubau zu erſtellen, in dem auch die Poſträume untergebracht werden ſollen. Im Intereſſe der Arbeitsbe⸗ ſchaffung iſt der Neubau, der bis zum Herbſt 1 unter Dach kommen ſoll, begrüßungs⸗ ert. Zell i. W., 31. Juli.(Urlauberbe⸗ ſuch.) Mit Sang und Klang ſind legzte Woche die etwa 1000 Urlauber aus dem Münſterlande aus dem hinteren Wieſental wieder abgereiſt. Inzwiſchen trafen wieder 1000 Urlauber aus Weſtfalen ein, die wie das erſtemal von Zell aus in den weiter nördlich gelegenen Ortſchaften bis Schönau⸗ Todtnau und auf die Höhe hinauf verteilt werden. 1 N. S. Cemeinschaft Kraft durch Freude Veranstaltet am Mittwoch und Donnerstag ahend im Central-Film-Palast Node Ionnlm-Aullünrungen 1. Ein ſpannender und ſehr unterhaltender Großtonfilm der zugleich ſich an die wichtig- ſten Fragen der Welt zu rühren wagt. Imiſclion Hou und Morgen Das erfolgreichſte Tonfilmwerk, das die ganze Welt ins Staunen verſetzte und begeiſterte. Bei weitem das gewaltigſte Filmwerk des letzten Jahres. Wenn Jemand ſonſt nie ins Kino geht, dieſen Film müſſen Sie ſchon anſehen. 2. Toll: eln ausgesuchtes Heinrogramm. Einteittsprelse: Auf alle Plätze 30 Pfg., Er⸗ werbsloſe 20 Pfg., Jugendl. 10 Pfg. Unkoſten⸗ beitrag. Es iſt Pflicht aller NS⸗Gliederungen und Informationen den Abend Kraft durch Freude zu beſuchen. ple ganze gevülkerung ist herzlichst eingeladen. Kauft Karten im Vorverkauf! Gemein dehaſſe Wir erinnern an Zahlung nachſtehender Vekeius⸗Anzeiger Kaninchen- u. Geflügelzuchtverein 1916. Die⸗ jenigen Mitglieder, die Felle zur Verarbeitung verſandt haben, können ſich bei dem Fellfach⸗ wart Berg bis ſpäteſtens Samstag abend melden. Der Vereinsführer. Stemm⸗ und Ringklub„Germania 1896“ Heute Mittwoch, den 1. Auguſt, abends ½9 Uhr wichtige Mitgliederverſammlung im Ver⸗ einslokal zum Stern. Der Vorſtand. Turnverein v. 1893 e. V.— Hoferſpiel— Die noch ausſtehenden Koſtüme ſind unbedingt heute nachmittag von 5 Uhr ab bei Hans Winkenbach, Adolf Hitlerſtr. 102 abzuliefern. Krieger⸗ und Soldatenverein Teutonia. Die für heute Mittwoch abend angeſetzte Verſamm⸗ lung fällt aus, dafür Verſammlung des Ge⸗ ſamtvereins am kommenden Sonntag. Halte ſich jeder dieſen Tag frei. Der Vereinsführer. 5 Blätter des Aufklärungsamtes für Bevölkerungspolititk und Naſſenpflege Die große, neue Zeitſchriſt für Volks und Raſſenpflege, mit 40 neuarligen Bildern, Bezugspreis Ni dh 6 50 Jeder, der helſen will, muß„Neues Voll“ leſen. Gebrauchter, aber noch gut⸗ erhaltener Hinder Wagen billig zu verkauf. Aol Hitterstr.3 Emaill. großer dchlahammer echt eiche mit Nußbaum pol. Mitteltür und abgerundeten Ecken, ganz modern, nur/ Jahr gebraucht, ſehr billig abzugeben M. Lauber Mannheim F 3, 7 3 Stahl- Schlafz., Stahl:] Gasheizung Els Holz Belten feder- und Auf. eingerichtet, gut⸗ legematratzen an alle, Teilz. 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Reklamationen über unregelmäßige 5J als die treue feld des raunhemd, wir grüßen die Symbole, die Biernheimer Anzeiger (Liernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) b Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,40 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratis⸗Beilagen: wöchentlich den„Illuſtrierten Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Aelteſte Tageszeitung am Platze— Erfolgreiches Inſertionsorgan Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt am Main, Verantwortlich für den Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim. 2 Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg. Viernheimer Zeitung (Viernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig, bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchaͤftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim Nr. 177 51. Jahrgang Berlin, 2. Auguſt Batterie 5 aus und Reichspräſident Generalfeldmar⸗ hervorragende wurde leicht verwundet.— Im dent v. Hindenburg ralſtabes der Armee und damit Füh— rer des geſamten deutſchen Heeres. Sein Tapferkeit Grüßt vor allem auch die heiligen Fah- nen des Nationalſozialismus, die Euch auf Zuſtellung unſerer Zeitung wollen uns! ſchall von Hindenburg iſt heute Don⸗ nerstag früh 9 Uhr in die Ewigkeit eingegangen. Er war unſer! Die Fahnen ſenken ſich. Tiefe Trauer liegt über allen deutſchen Gauen. Aufrich⸗ tige, ehrliche Trauer um einen wahrhaft großen, einen wahrhaft de utſchen Mann: Reichspräſident und Generalfe e d⸗ marſchall von Hindenburg iſt geſtor⸗ ben. ö Die Geſtalt des greiſen Marſchalls, der in nimmermüder Pflichttreue auf ſeinem Po⸗ ſten ſtand, war ſchon faſt zum Mythos ge⸗ worden. Ueberall, wo deutſche Menſchen wohnen, blickten ſie in Verehrung und Lie⸗ be zu ihm auf. Und wie ihn auch fremde Völker achteten, das zeigte ſich wieder ein⸗ mal, als die erſten Nachrichten von ſeiner Erkrankung ausgegeben wurden: ſie erreg⸗ ten in aller Welt herzliche Teilnahme... Und nun iſt das Leben des großen Deut⸗ ſchen zu Ende. Wie groß, wie reich, wie ge⸗ waltig iſt dieſes Leben geweſen! Faſt iſt 75 als habe das Schickſal ſich noch einmal 5 ſchloſſen, in dieſem Manne alles zuſammen zufaſſen, in ſein Leben alles hineinzupreſ⸗ ſen, was den kleinen brandenburgeſchepreu⸗ ßiſchen Staat groß gemacht hat und was Kant, der Königsberger Philoſoph in den kurzen, knappen Satz des kategoriſchen 995 perativs wie in unvergängliches Erz gegoſ⸗ ſen hat: der Dienſt, die Verantwor⸗ tung gegenüber dem ma Und am Anfang dieſes Satzes ſteht das Wort: Handeln.. 7 5 Köſtlich iſt dieſes Leben geweſen, 181 0 Mühe und Arbeit war. Weil es ein 115 der Pflicht im Dienſte des Volkes und za⸗ terlandes war. Ein Vorbild für uns Alle. denn er war unſer.“ Stolz dürfen wir es ſagen an der Bahre nen e Stolz aber nur dann, wenn 76 00 „Dienſtes“, ſeines Wirkens und Hand uns würdig erweiſen. Hindenburgs Lebensgang 5(von Beneckendorf un d 5 79 19 indenburg entſtammte— 9 05 preußiſchen Uradel. Er wurde am 1 ber 1847 als Sohn des königlich preußt ch Majors Robert von Beneckendorf a 10 Hindenburg und ſeiner Ehefrau ee borene Schwickart in Poſen geboren. 16 Beendigung ſeiner Kadettenzeit in 0 und Lichterfelde trat er am 7 Abri e als Sekondeleutnant ins 3 e de zu Fuß ein, in deſſen Reihen er 1 zug von 1866 gegen Heſterreich 1 0 15 5 In der Schlacht von Königsgrätz eie ice ſich bei der Eroberung einer öſterrei Kriege 1870/71 focht er bei St. Privat, Se— dan und Le Bourget. Er erlebte am 18. Januar 1871 die Kaiſer-Krönung im Spie— gel⸗Saale von Verſailles mit. 1900 wurde Hindenburg Generalleutnant und Komman— deur der 28. Diviſion in Karlsruhe und 1903 kommandierender General des 4. Armee— korps in Magdeburg. 1911 wurde er auf eigenen Antrag zur Dispoſition geſtellt. Er nahm ſeinen Wohnſitz in Hannover, wo er ſich mit ſtrategiſchen und taktiſchen Studien befaßte. Als nach Ausbruch des Weltkrieges in der erſten Auguſthälfte des Jahres 1914 die Ruſſen in Oſtpreußen einfielen, wurde Hindenburg alsbald an die Spitze der oſt⸗ preußiſchen Truppen berufen. Sein Gene- ralſtabschef wurde Generalmajor Luden⸗ dorff. Schon wenige Tage ſpäter, vom 26. bis 28. Auguſt, wurden die Ruſſen ver⸗ nichtend in der Schlacht bei Tannen⸗ berg geſchlagen. Am 29. Auguſt wurde er zum Generaloberſten befördert und mit dem Orden pour k le merite ausgezeichnet. Anfang September 1914 ſiegte Hindenburg an den maſuriſchen Seen und ſchon im Februar 1915 wurden durch die Winterſchlacht in Maſuren die Ruſſen endgultig aus Oſtpreu— ßen vertrieben. Der Kaiſer ernannte nun⸗ mehr den Befreier Oſtpreußens zum Ge— neralfeldmarſchall. Als am 27. Auguſt 1916 Rumänien in den Krieg eintrat, wurde der Feldmarſchall als Nachfolger Falkenhayns Chef des Gene⸗ Generalquartiermeiſter wurde General Lu— dendorff Nach dem unglücklichen Abſchluß des Weltkrieges leitete Hindenburg im Herhft und Winter 1918/19 unter beſonders ſchwie— rigen Verhältniſſen den Rückzug der deut— ſchen Truppen in die Heimat und legte am 25. Juli 1919 den Oberbefehl nieder. Wie— derum wählte er Hannover als Ruhe ſitz. Hier ſchrieb er ſeine Lebenserinnerun gen nieder, die im Frühjahr 1920 unter dem Titel„Aus meinem Leben“ erſchienen, Noch einmal mußte der greiſe Feldmar— ſchall aus der wohlverbienten Ruhe heraus— treten, als ihn am 26. April 1925 das deut⸗ ſche Volk zu ſeinem Reichspräſiden ⸗ ten wählte. Am 12. Mai trat er im Alter von 78 Jahren ſein neues Amt an. In ſei— ne Amtszeit fielen für das deutſche Volk ſchickſalsſchwere Ereigniſſe. Bei der Einweihung des Tannenberg— Denkmals am 18. Juli 1927 wandte ſich Hin— denburg aufs Schärfſte gegen die Krieg 8. ſchuldlüge, gegen die er am 28. Juni 1929 aus Anlaß der zehnten Wiederkehr des Jahrestages der Unterzeichnung des Ver— ſailler Diktates erneut feierlich Verwahrung einlegte. Am 30. Auguſt 1930 verließ die Rheinlandkommiſſion und mit ihr der letzte franzöſiſche Soldat deutſches Gebiet. Als im Juni 1931 die weltwirtſchaftliche Lage und die Wirtſchaftsnot in Deutſchland im— mer gefahrdrohender wurden, kam es auf Anregung Hindenburgs zur Verkündung des„Hoovers-Jahres“ Aber auch im In— nern ſah ſich Reichspräſident von Hinden— burg durch die damaligen Machthaber des republikaniſch-demokratiſchen Syſtems zu den ſchwerſten Entſcheidungen gedrängt. Ei— ne faſt hoffnungsloſe wirtſchaftliche Lage, der ſtete Kampf zwiſchen den Parteien, un— fruchtbarer Parlamentarismus, der zu un⸗ zähligen Neuwahlen führte, und ſchließlich die Notverordnungsgera bürdeten dem Reichspräſidenten eine ungeheure Laſt an Verantwortung auf. Trotzdem entſchloß er ſich im März 1932, nach Ablauf der ſiebenjährigen Amtsperio— de, ein zweites Mal für das Amt des Reichspräſidenten zu kandidieren. In einer Rundfunkanſprache erklärte er ſeinen Schritt mit ſeinem Verantwortungsbewußtſein ge⸗ genüber Deutſchland und mit ſeinem Beſtre⸗ ben, in überparteilichem Sinne Treuhänder des ganzen deutſchen Volkes ſein zu wollen. Mit über 19 Millionen Stimmen wurde er am 10. April wiedergewählt. Am 30. Januar 1933 betraute der Reichs⸗ präſident den Führer Adolf Hitler mit dem Kanzlerarzt. An dieſem heißerſehnten Tage der nationalſozialiſtiſchen Erhebung huldigten Hunderttauſende dem greiſen Reichspräſidenten und dem Reichskanzler Adolf Hitler in einem rieſigen Fackelzug.— Der Tag von Potsdam am Frühlings- anfang 1933, an dem ſich Hindenburg und Hitler die Hand zum Bunde reichten, war Gefälle: Gemeinde⸗, Kreis⸗ und Prov.⸗Stener 1934, 2. Ziel Beiträge zur land- und 5 Bead db S6, woche Berl 408d Verufsgen. 1933 Plattenbelagsraten 1933. Foler ſofort gemeldet werden, damit wir für deren Abhilfe ſorgen können. der verle Freter dſerupeſwer Anzeiger der Tag der Erfüllung und einer neuen großen Verheißung. Eine beſondere Ehrung wurde dem grei⸗ ſen Feldmarſchall und Reichspräſidenten am 28. Auguſt 1933 zuteil. Zehntauſende wa⸗ ren zu der hiſtoriſchen Stätte von Tan⸗ nenberg gewallfahrtet, um Hindenburg und Hitler zu ehren. Bei dem feierlichen Feſtakt im Innenraum des Denkmals wur⸗ de dem Retter Oſtpreußens und getreuen Ekkehart des deutſchen Volkes die Domäne Langenau und der Forſt Preußenwald zur Bildung eines Hindenburghausgutes Hin⸗ denburg-Neudeck mit Preußenwald über— eignet. Allen in Erinnerung iſt wohl noch die fri⸗ ſche Anſprache, die Reichspräſident von Hin⸗ denburg am 1. Mai 1933, am Tag der Arbeit, von der Terraſſe des Schloſſes im Berliner Luſtgarten an Deutſchlands Ju⸗ gend hielt, die über alle deutſchen Sender verbreitet wurde, ſowie die mannhaften Worte, mit denen er am Tage vor der letz⸗ ten Reichstagswahl in einer Anſprache über alle deutſchen Sender alle deutſchen Volksge⸗ noſſen aufforderte, geſchloſſen für ihre na⸗ tionale Einheit und ihre Verbundenheit mit der Reichsregierung zu zeugen. Hindenburg war ſeit 1879 verheiratet mit Gertrud von Sperling, die 1921 in Hanno— ver ſtarb. Dieſer Ehe entſtammen ein Sohn und zwei Töchter: Oberſt Oskar von Hinden— burg, der ſeinem Vater ſeit 1925 als Adju⸗ tant zugeteilt war, ſowie Irmgard, ver⸗ heiratet mit dem 1928 verſtorbenen Ritter. gutsbeſitzer Hans Joachim Brockhuſen, und Annemarie, verheiratet mit dem früheren Reichswehroffizier Chriſtianß von Kentz Außerdem hinterläßt Hindenburg zehn En— kel und zwei Urenkel. Der Samstag als Staatsjugendtag Wie ſchon vor einiger Zeit bekanntgege⸗ ben wurde, ſoll künftig der Samstag als Staatsjugendtag gelten. Er ſoll für die Mitglieder der Hitlerjugend ſchul⸗ frei ſein, damit dieſe an allen Samstagen der Bewegung zur Verfügung ſtehen. Wie dieſe Regelung im Einzelnen gedacht iſt, er⸗ gibt ſich aus einem Abkommen, das der Reichsminiſter für Wiſſenſchaft, Erziehung und Unterricht am Mittwoch veröffentlicht hat. In dieſem Abkommen heißt es: Für die Erziehung der Schuljugend im nationalſozialiſtiſchen Staate ſind Schule, Reichsjugendführung(HJ-Bewegung) und Elternhaus nebeneinander berufen. Um ein fruchtbares Zuſammenwirken zu gewährlei⸗ ſten, ſind ſich der Reichsminiſter für Wiſſen⸗ ſchaft, Erziehung und Volksbildung und der Jugendführer des Deutſchen Reiches über folgende, in der Zukunft zu verwirklichende Maßnahmen einig: 1. Der Sonntag der Jugend gehört r ch dem Elternhaus und der Fa— milie. 2. Für die Erziehungsarbeit der Reichs⸗ jugendführung(HJ-VBewegung) wird den ihr unterſtellten Schülern der Samstag als ſchulfreier Tag eingeräumt(Staats- jugendtag). Daneben ſteht der Reichs⸗ jugendführung(HJ-Bewegung) der Mitt⸗ wochabend als Heimabend zur Verfü— gung, der von der Reichsjugendführung zentral geſtaltet wird. Für alle übrigen Schüler findet am Samstag Unterricht wie üblich ſtatt. 4. Im übrigen ſtehen die Werktage unein⸗ geſchränkt der Arbeit der Schule zur Ver— fügung. 5. Für die beruflich tätige der Reichsjugendführung(HJ-Bewegung) unter⸗ ſtehende Jugend wird bis zum vollendeten fi Lebensjahre die gleiche Regelung ange⸗ trebt. In Ausführung dieſes Abkommens treffe ich im Einvernehmen mit dem Herrn Ju— gendführer des Deutſchen Reiches für alle mir unterſtellten Schulen zunächſt für das Jungpolk die folgenden Anordnungen, denen ſolche für die Hitlerjugend in Bälde folgen werden. Ich beſtimme: 1. Das Abkommen wird zunächſt durchge⸗ führt für alle Schüler und Schülerinnen vom 10. bis zum 14. Lebensjahr, in den hö⸗ heren Lehranſtalten für alle Schüler und Schülerinnen bis einſchließlich Untertertia, U 3, in den Mittelſchulen für die entſpre⸗ chenden Jahrgänge. 2. Die Beanſpruchung des Jungvolks am Staatsjugendtag darf im Sommer die Zeit, von 7.00 Uhr bis 19.00 Uhr, im Winter von 8.00 Uhr bis 18.00 Uhr nicht überſchreiten. 3. Kürzung des wiſſenſchaftlichen Unter⸗ richts ſoll möglichſt unterbleiben. 4. Die aufgabenfreien Nachmittage und die Wandertage fallen inſoweit weg, als nicht in Ziffer 6 letzter Satz etwas anderes beſtimmt iſt. ö 5. An den Mittwochabenden darf das Jungvolk im Sommer nicht über 20.30 Uhr, im Winter nicht über 19.30 Uhr, die Hitler⸗ jugend nicht über 21.00 Uhr in Anſpruch ge⸗ nommen werden. Für den Bund Deutſcher Mädels gelten dieſelben Zeiten. 6. Die nicht der Hitlerjugendbewegun angehörigen üler und Schülerinnen ha⸗ ben am Samstag pflichtgemäßen Unterricht. Dieſer Unterricht ſoll nach einem fe tzuke⸗ genden Lehrvlane in mindeſtens Un⸗ ——„—¼ù — nen das nationalſozialiſtiſche Gedankeng nahebringen. Die nichtariſchen Schüler ſind von dieſen Stunden befreit. Die Schul⸗ aufſichtsbeamten haben bei ihren Beſuchen der Anſtalten dieſem Unterricht beſondere Aufmerkſamkeit zuzuwenden. Wo die Möglichkeit gegeben iſt, wird eine Stunde Werkunterricht erteilt. Die Zeit iſt den Leibesübungen gewidmet. Der aufgabenfreie Spielnachmittag wird für die der Hitlerſugendbewegung nicht angehöri⸗ gen Schüler auf den Samstag verlegt. Ein⸗ mal im Monat wird für dieſe Schüler am anſtaltet. 7. Um das der Klaſſen zu ſtärken und um ein Sichken⸗ nenlernen von Lehrern und Schülern außer⸗ halb der Schulmauern auch hinſichtlich der der Hitlerfugendbewegung angehörigen Schüler zu ermöglichen, findet in jedem Viertelſahr an einem Samstag eine ge⸗ meinſame Schulwanderung ſtatt, an der ſämtliche Lehrer, auf die Klaſſen ver⸗ teilt, teilzunehmen haben. 8. Da im allgemeinen die Zahl der Schü⸗ ler, die nicht der Hitlerjugend angehören, gering ſein wird, wird die gewöhnliche Klaſ⸗ ſeneinteilung für den Samstagsunterricht nicht beibehalten werden können, es werden vielmehr Abteilungen, die etwa die Größe einer Durchſchnittsklaſſe haben, durch Zu⸗ ſommenfaſſung nicht zu weit auseinander— fert Jahrgänge gebildet werden müſ— en. i 9. Dieſe Unterrichtsſtunden werden ſo verteilen ſein, daß eine möglichſt gleichmä⸗ zige Belaſtung des Lehrkörpers eintritt. 10. Zum Schluß hebe ich noch ausdrücklich 3u hervor, daß der Sonntag der Familie vorbehalten bleibt, daß alſo auch kein an- I ner Sügen dbu 18 dekechiigt 111% am Sonntag ſeine ſchulpflichtigen Angehörigen für irgendwelche Veranſtaltungen in An— ſpruch zu nehmen. 11. Der Erlaß tritt ſofort in Kraft. Die Nachklänge des Aufruhrs Slandgerichtsverfahren, Iwangsarbeit für Minderbeteiligte und Vermögensbeſchlag⸗ ö nahme. Wien, 2. Auguſt. In öſterreichiſchen Regierungskreiſen iſt man beſtrebt, den bekannten Behauptungen entgegenzutreten, die öſterreichiſche Bundes⸗ regierung ſei an das Abkommen zwiſchen den Aufſtändiſchen und den Unterhändlern der 410 über freien Abzug ge bunden. In dieſem Zuſammenhang veröf⸗ entlicht die„Wiener Zeitung“ einen Min terratsbeſchluß, der am Nachmittag des ufruhrs von der im Landesverteidigungs⸗ miniſterium verſammelten Rumpfregierung gefaßt wurde. Dieſer Miniſterratsbeſchluß, der von Dr. Schuſchnigg gezeichnet iſt. lau⸗ tet:„Durch Befehl des Herrn Bundesprä⸗ ſidenten werden die Aufrährer aufgefordert, innerhalb einer Viertelſtunde dos Ballhaus⸗ e zu verlaſſen. Wenn kein Menſchen⸗ eben auf Seiten der Mitglieder der Regie⸗ rung zu beklagen iſt, erklärt die Regierung, den Aufrührern freien Abzug und Ueberſtel⸗ if über die Grenze zu ſſchern. Wenn die Friſt fruchtlos verläuft, werden die Macht⸗ mittel des Staates eingeſetzt.“— Ueber die letzten Stunden Holzwebers und Planettas wird amtlich mitgeteilt:„Holzweber und Planetta wurden nacheinander bingerichtet, „Deutſche Wehr— Deuiſche Ehr“ 19141934. Unſere Abbildung zeigt die Vorder⸗ die der deutſchen des Kriegsbeginns ranz Beyer entworfene Medal innerungsmedaille, der 20. Wiederkehr von dem Bildhauer auf der Rückſeſte einen dankengut übrige Zuſammengehörigkeitsgefühl f werden. Der Geſandte Dr. Rintelen. Drittel dienſtenthoben. guerſt Holzwe ch Verkündung dei 5 Abweisung des Gnadenantrages rief:„Ich ſterbe für Deutſchland. Heil Hitler!“ Beide Angeklagte baten um geiſtlichen Beiſtand, und bald erſchienen ein katholiſcher und ein proteſtantiſcher Geiſtlicher. Perſonen. die bei der Hinrichtung anweſend waren. erzäh⸗ len, daß Holzweber, ſchon den Strick um den Hals, immer wieder den Ruf wiederholte: „Heil Hitler!“ Er ſagte es ſolange, bis ihm ſterbend der Ausruf in der Kehle erſtickt wurde. die nächſte Verhandlung des Wiener Mi⸗ Samstag eine ganztägige Wanderung ver⸗ ltärgerichtshofes 9 ganztägig Paul Hudl, den dritten Anführer des Put⸗ gegen den Halzhändler ſches, ſowie 20 weitere Aufſtändiſche wurde ür Donnerstag anberaumt. Inzwiſchen be⸗ gann das Standgerichtsverfahren wegen der Er⸗ ſchießung des Innsbrucker Polizeſleiters gegen die beiden Angeklagten Friedrich Wu⸗ raig und Chriſtian Meyer. der Wiener Landgerichtsrat Dr. Wenger wurde wegen angeblicher hochverräteriſcher Bemerkungen 0 verhaftet. Das Bundesverfaſſungsgeſetz, wo⸗ nach Minderbeteiligte an dem Aufſtand der letzten Tage, unbeſchadet einer gerichtlichen Strafe, in ein Konzentrationsla⸗ ger zu ſchwerer Zwangsarbeit über eführt werden können, iſt erſchienen. Außgerdem wird auf Vermögensbeſchlagnahme erkannt ferner der Hofrat der Polizei, Steinhäusl, ſowie Polizeikommiſſar Gotzmann wurden unter vorläufiger Kürzung ihrer Bezüge auf zwei . Der Landesſchüͤlrat von Kärnten hat für die Schulen der Be⸗ zirke Spittal, St. Veit, Völkermarkt. Wolfs. berg und Feldkirchen die Einſtellung aller Gehaltsauszahlungen verfügt. Gegen alle Lehrer dieſer Bezirke wird eine Unter. ſuchung eingeleitet. „Kraft durch Freude“ Zuſammenarbeit zwiſchen NS- Volkswohl⸗ fahrt und„Kraft durch Freude“, Berlin, 2. Auguſt. Zwiſchen der NS⸗Volkswohlfahrt, Hilfs- werk Mutter und Kind, und dem Amt für Reiſen, Wandern und Urlaub der NS⸗Gemeinf haft„Kraft durch Freu⸗ de“ ſind Vereinbarungen über eine Zu⸗ hammenarbeit getroffen worden. Da⸗ rin wird feſtgeſtellt, daß an den Urlaub fahrten der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ grundſätzlich in beſchränktem Umfange auch Eheleute, gegebenenfalls auch mit Kindern, teilnehmen ſollen. Die Auswahl der Urlauber geſchieht in erſter Li⸗ nie nach den Geſichtspunkten der Würdig keit und Bedürftigkeit, weniger nach dem Gutochten des Arztes. Die Auswahl der erholungsbedürftigen Mülter, die im Rahmen des Hilfswerkes Multer und Kind verſchickt werden, geſchieht dagegen in erſter Linie nach fürſorgeriſchen und ärztlichen Geſichtspunkten. Beide Orga⸗ niſationen wollen ſich nun gegenſeitig unker⸗ ſtützen und ergänzen. Mütter, deren Ver⸗ ſchickung im Rahmen des Hilfswerkes Mut⸗ ker und Kind nicht möglich iſt, ſollen der NS. Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ ge⸗ meldet werden, wenn eine Enkſpannung der Mukter angebracht erſcheint. Andererſeits können die Gauämter für Reiſen, Wandern und Urlaub der NS⸗ Volkswohlfahrt Mütter für die Erholungs⸗ fürſorge und bedürftige Familien zur Be⸗ treuung melden. und Rückſeite der Er⸗ Wehrmacht anläßlich Verlel kreuze Personalakten. Der Reichspoſtminiſter hat in einer Verfügung angeordnet, daß die Verleihung des Ehrenkreuzes in den Nene een der Beliehenen zu vermerken iſt. Gleichzeitig erſucht der Miniſter die nachgeordneten Be⸗ hörden, Anträge auf Ueberlaſſung von Be. weisſtücken aus den Akten, die zur Erlan⸗ gung des Ehrenkreuzes notwendig ſind, weit. gehend und beſchleunigt zu erledigen. Deutſch⸗polniſches Noggenabkommen auf en Jahr verlängert. Im Reichsminiſterium für Ernäh⸗ rung und Landwirtſchaft wurde am 1. Auguſt die Verlängerung des Abkommens über die gemeinſame Regelung der deutſch⸗ polniſchen Roggen⸗ und Roggenmehlausfuhr unterzeichnet. Das Abkommen wurde gleichzei⸗ tig aufgrund der guten Erfahrungen mit der bisherigen Regelung für Roggen und Rog⸗ genmehl auf Weizen und Weizenmehl ausge⸗ dehnt. Die Verlängerung gilt für ein Jahr, Die Mitarbeit des Fleiſchergewerbes. Im Anſchluß an die Viehmarktrege lung und die amtliche Verlautbarung der Reiche⸗ regierung, wonach jede Erhöhung der Fleiſchpreiſe im Kleinverkauf unterbleiben ſoll, ſtellt der Vorſitzende des Deutſchen Fleiſcherverbandes, Willy Schmidt, in der „Fleiſcherverbandszeitung“ feſt, daß das Fleiſcherhandwerk ſich geſchloſſen hinter die Willensäußerungen der Reichsregierung ſtelle und dem Reichsnährſtand bei der Durchführung ſeiner Aufgaben nach jeder Richtung hin behilflich ſein werde. Auslands⸗Rundſchau Die geheimnisvollen Staviſky⸗Schecks. Wie aus Paris gemeldet wird, wurde der ehemalige Kaſſenbote eines Staviſky⸗ Unternehmens, der vor einigen Tagen er⸗ klärt hatte, Aufſchluß über die geheimnis⸗ vollen auf den Namen„Tardi.“ lauten⸗ den Staviſky⸗Schecks geben zu können, wur⸗ de vom Unterſuchungsrichter vernommen. Er behauptete, daß es ſich um einen Deko— rateur namens Tardif handele, der ver⸗ ſchiedene Arbeiten für Staviſky ausgeführt habe.(Die franzöſiſchenLinksparteien hatten bekanntlich behauptet, mit der Abkürzung „Tardi..“ ſei der frühere Miniſterpräſident 10 0 Pehige Miniſter Tardieu gemeint.— ed. Kommuniſtiſche Agigakoren ſollen aus USA abgeſchoben werden. Wie zu den bevorſtehenden Verhandlun— gen über die Abſchiebung unerwünſchter ſowjetruſſiſcher Agitatoren aus den Verei⸗ nigten Staaten nach Sowjetrußland aus Waſhington berichtet wird, hat das Ar⸗ beitsamt ein Verzeichnis derjenigen ruſſi⸗ ſchen Staatsangehörigen aufgeſtellt, deren zwangsweiſe Rückbeförderung beabſichtigt iſt. Darunter befinden ſich 88 kommuniſtiſche Agitatoren. Die Verfälschung des Kriege⸗ Eine Koſtenfrage ſtatt eines Meſſens der Tüchtigkeit. Mailand, 2. Auguſt. „Ein Artikel in Muſſolinis„Popolo d Italia“ wendet ſich unter der Ueberſchrift „Lebensſtrahlen“ gegen die„Verfälſchung des Charakters des Krieges als einen Kamp⸗ fes der wirklichen Werte durch Technik und Wiſſenſchaft.“ Nicolas Tesla, der bekannte Erfinder, ſo heißt es in dem Artikel, komme mit einer neuen Erfindung heraus. Es han⸗ dele ſich um die ſogenannken„Todes⸗ ſtrahlen“, deren Macht ſo groß ſel, daß ſie einen Krieg verhindern könnten.„Völ⸗ ker beruhigt euch“, ſagt das Blatt.„Tesla wird ſeine Erfindung der Abrüſtungskonfe⸗ renz vorlegen und man wird ſehen, wie die Todesſtrahlen einer ſchon überwundenen Illuſion wieder Leben geben. Wenn jemand den Mut hätte, diefen wiſſenſchaftlichen Wechſel blanco zu unterſchreiben, dann hät⸗ ten dieſe Strahlen wirklich die Macht, den „Status quo“ von Verſailles unendlich zu verlängern. Andererſeits aber würden die Nationen, denen es angeſichts der Koſten unmöglich wäre, ſich mit ſolchen Strahlen zu umgeben, automatiſch in die Hände der reicheren fallen“. Es ſei nicht das erſte Mal, daß der Fortſchritt die Lö⸗ ſung des Friedensproblems verſuche, indem wir den wahren Charakter des Krieges her⸗ fälſchen. Es müſſe einmal geſagt werden, daß der mechaniſche Krieg und der chemi⸗ ſche Krieg nur erreiche, daß wahrer Heroismus ausgeſchalket werde Nur eine radikale Abrüſtung könne eine Herrſchaft ſolcher kriegeriſcher Werte wieder hervorbringen, die den Re⸗ ſpekt und die Furcht vor dem wirklich Gu⸗ ten und Tüchtigen ſichere. 16 Jahre nach dem Siege ſpreche man von nichts anderem ewidmet iſt. 1 e trägt e usſpruch des Führers.. als vom Krieg, eine furchtbare Beſtötigung dafür, daß ſolche Siege nic geen. wenn der Taa komme. ſo ſchließt der D. A. 1. VI. 54 10 1 N Krqſſten Ner' ver Aufruf: gan dem das große 1 drohte deutſche Heimat zu ondere Pflicht an dieſem Tage 5 9 chwäche 1 hindurch als unverlierbares der Front treu bewahrt und gepflegt. erceitſchaft und Tatgeſinnung werden auch weiterhin ſtark am großen Aufbauwerk und ichskanzler weilte in Neudeck am 115 des Reichspräſidenten. 4 Volksgerichtshof ſprach ſeine erſten Urtefle. In Kärnten iſt es nach Berichten von der uud ſawiſchen Grenze zu weiteren blutigen Kämpfen gekommen. Muſſolini außerte in einem Artikel ſtarke Gee gegen den Nordoſtpakt. Nach Warſchauer Meldungen ſteht die Aufnahme des litauiſch⸗polniſchen Poſtver⸗ ehrs bevor. Nur ein Ziel: Deutſchland Der Kyffhäuſerbund zum 2. Auguſt. Berlin, 2. Auguſt. der deutſche Reichskiregerbund„Kyffhäu⸗ f entlich zum 2. Auguſt folgenden Zum zwanzigſten Male jährt ſich der Tag, Volksheer auszog, in ainem uns aufgezwungenen Krieg die be⸗ ſchützen. Unge⸗ heure 155 an Leben und Blut wurden ge⸗ bracht. Zähe haben wir gerungen gegen eine Welt von Feinden bis zum bitteren Ende. Darum erfüllen wir alten Soldaten eine be— heldiſcher Erinnerung uns zu Worte zu melden. Wir haben den Geiſt von 1914/18 aus den Trich⸗ terfeldern und Schützengräben des Weltkrie— zes zürch 14 ſchwere Jahre der äußeren und inneren Volkszerriſſenheit heiliges Erbe Unfer ehemaliger unbekannter Frontſol⸗ dat, der heutige Führer des deutſchen Volkes, Adalf hitler, hat unſerem Soldakentkum wieder Heimatrecht in den deutſchen Landen gegeben. Wir danken das in uns geſetzte Verkrauen ganz beſonders ihm hierfür und für in dieſer Skunde, da wir ehrfurchtsvoll unſe⸗ rer loten Kameraden gedenken, die gefallen ſind, damit wir leben. Wir Kameraden des Kuyffhäuſerbundes, des größten Soldatenbundes der Welt, ſind nit Recht ſtolz auf das hohe 5 05 N 15 2 Gut unſerer Tragzition, deren letzte Wurzeln in die Zeit friedrichs des Großen und der Freiheits— (ge zurückreichen. Dieſe alte Soldatentra— zn mit neuem lebendigem Geiſte zu er— füllen, iſt eine hohe und ehrenvolle Aufgabe. In dieſer von uns leidenſchaftlich vertrete— geiſteshaltung des ewigen deutſchen datentums fühlen wir uns aber auch be— ders eng verbunden mit unſerer deutſchen Wehrmacht. Soldatiſche Pflichttreue, Opfer— uns mitzuſchaffen zum Schutze eres Vaterlandes. Das Entſcheidende für machen, eutſchlands Zukunft liegt im Wehrwil— lem und in der Wehrkraft unſeres olkes. Wir alten Frontſoldaten kennen den Krieg und wollen daher den Frieden. Wir wollen aber den Frieden, wie ihn der Führer Adolf Hitler zu wiederholten Malen freimütig und ehrlich aller Welt angeboten hat, den Frie⸗ den der Ehre und der Freiheit, der Sſcher⸗ eit und Gleichberechtigung. In dieſem une wiederholen wir das heute vor 20 5. Jaßten abaelente zeuanisſtarke Bekenntnis i Treue für Volk und Vaterland. Wit haben alle bis zum letzten Akemzug nur einen Gedanken. Wir kennen nur ein Ziel: es heißt Deulſchland. gez. Reinhardt, Oberſt a. D., Bundesfüh⸗ rer des deutſchen Reichskriegerbundes „Kyffhäuſer“. Der Kanzler am Krankenbett Berlin, 2. Auguſt. Ueber den Veſuch des Reichskanzlers am Krankenlager des Reichspräſidenten erhält die NSK 10 Bericht eines Teilneh⸗ mers der Reiſe: Als der Reichskanzler zulezt— am 3. Juli d. J.— dem Reichspräſidenten in Neu⸗ deck ſeinen Beſuch abſtattete, da ahnten wir alle, die wir den Führer bei dieſer Reiſe be⸗ gleiten durften, nicht, daß ſchon vier Wochen ſpäter dort Adolf Hitler am Krankenbett des greiſen Feldmarſchalls ſtehen würde. Damals kam uns der Reichspräſident in der Halle ſeines Hauſes in feſter, auf ⸗ rechter Haltung entgegen und ſprach dem Führer und ſeinen nächſten Begleitern in markigen, unvergeßlichen Worten, den Dank des Vaterlandes dafür aus, daß ſie in der Stunde der Gefahr als Männer entk— ſchloſſen gehandelt haben. In Bayreuth erhielt der Führer die Mitteilung von 10 ernſthaften Erkran— ung,. unter der der Reichspräſident im leichten Maße bereits ſeit vielen Monaten zu leiden hatte. Sofort entſchloß ſich der Führer, an das Krankenbett Hindenburgs zu eilen. Er flog unverzüglich nach Berlin und von dort weiter nach Oſtpreußen. Auch Staatsſekretär Meißner war aus Süddeutſchland im Flugzeug herbeigeeilt, um den Führer von Berlin nach Neudeck zu begleiten. Bei der Landung liegt nach vielen Regen— tagen ſtrahlender Sonnenſchein über den erntereifen Feldern Oſtpreußens. Ohne Auf— enthalt geht die Fahrt weiter nach dem ſtil— len Neudeck. In den Städten und Ortſchaften erwarten uns ſchon ſeit dem frühen Mor— gen die Menſchen nach Hunderten, als hät— ten ſie es geahnt, daß in ſchweren Stunden des Reichspräſidenten der Kanzler nicht fern ſein wird. In Neudeck iſt die Familie des Ge— neralfeldmarſchalls verſammelt. Hervorra— gende Aerzte ſind aufs beſte um den kranken Reichspräſidenten beſorgt. Der Kanzler begibt ſich in das Kranken- zimmer. um den Reichspräſidenten zu begrüßen der Reichspräſident empfängt ihn am Krankenbett. Er erkennt den Führer und dankt ihm in herzlichen Worten für ſeinen Beſuch. Nach kurzem Geſpräch verläßt der Kanzler den Reichspräſidenten, der in ruhi⸗ gen Schlaf ſinkt Bange Frage hiegt auf aller Lippen, als wir die Wagen zur Rückfahrt beſteigen. Wird ein gütiges Geſchick bem deutſchen Volke ſeinen Hindenburg erhalten? — Gebete für Hindenburg Eine Anordnung des Reichsbiſchofs. „Berlin, 2. Auguſt. Der Reichsbiſchof erließ folgende Anord— nung: Das ganze deutſche Volk richtet ſeine Ge⸗ danken voll ſorgender Anteilnahme nach Neudeck. Ich ordne an, daß in ſämtlichen ottesdienſtlichen Andachtſtunden, die am 2. Auauſt in Erinnerung an den Kriegsbeginn 1 werden, ae des Herrn eichspräſidenten gedacht wird. fferner ſind die Kirchen tunlichſt den ganzen Tag über offen zu halten, um den evangeliſchen Volks⸗ fable die Möglichkeit zur Sammlung und ürbittendem Gebet zu geben. Das Offenhal⸗ ten der Kirchen iſt in geeignetſter Weiſe durch Ankündigung und in der drtspreſſe bekannt zu geben. Maſſenverhaſtungen Die Aufklärung des Wiener Aufruhrs. Wien, 2. Auguſt. Die Unterſuchung des Putſches vom 25. Juli hat ergeben, daß die Aufſtändiſchen in Bien ihre Waffen und Aniformen auf ei. nem Holzlagerplatz im 20. Bezirk verborgen hatten. Ferner wurde feſigeſtellt, daß die Führer der fünf Kraftwagen, die bei dem Ueberfall verwendet wurden, vollkommen unſchuldig ſind. Das ganze Manöver war ſo geſchickt eingefädelt worden, daß keiner dei Kraftwagenführer noch der raftwagenbe⸗ ſitzer einen Verdacht ſchöpfte. Es wurden noch weitere 20 Anführer ermittelt. In da⸗ Welſer Kriegsgericht ſind 200 Perſonen ein. geliefert worden. In Graz ſind 1400 Straf. anzeigen eingelaufen. die überwiegende Zahl der Beſchuldigten rekrutiert ſich au; bäuerlichen Kreiſen. Der Reſt ſind Inkellek. tuelle. Da alle die belaſteten Beamten ihr! Poſten verlieren, kann geradezu von einer Dezimierung der nationalen Beamtenſchaft 0 Kärnten und Steiermark geſprochen wer- en. Politiſche Bluttat Prozeß wegen der Ermordung des S A- Sturmführers Molzahn. Stektin, 2. Auguſt. Vor der Stettiner Sondergericht wurde der Prozeß gegen den Stahlhelmmann Ernſt Kummrow aus Quetzin verhan⸗ delt, der angeſchuldigt iſt, den SA-Sturm⸗ führer Fritz Molzahn aus Henkenhagen nach der Sonnwendfeier am 23. Juni aus politiſchen Gründen getötet zu haben. Der Angeklagte, der 59 Jahre alt iſt, den Krieg mitgemacht hat, verwundet und. aus⸗ gezeichnet worden iſt, gehört dem Stahl⸗ helm ſeit 1932 an. Bei der Schilderung der Tat erklärte er, daß er am 23. Juni die Sonnwendfeier als Zuſchauer beſucht habe. Nach der Feier ſei Molzahn an ihn heran⸗ gekommen und habe ihn wegen eines Dorf⸗ klatſches zur Rede geſtellt und dann mit der Fauſt auf ihn eingeſchlagen. Kummrow ha⸗ be zur Abwehr ſeinen Stock erhoben, doch ſei ihm dieſer von Molzahn entwunden worden. Im gleichen Augenblick ſeien meh⸗ rere SA-Leute auf ihn eingedrungen. Er habe ſich, um ſich zu ſchützen, gegen den Kör⸗ per Molzahns geſtemmt und habe ihn mit beiden Händen umklammert. Molzahn habe ſeinen Dolch gezogen, den er, Kummrow, ihm jedoch entwinden konnte Beide ſeien dann zu Fall gekommen Er habe nicht die Abſicht gehabt, zu ſtechen und könne ſich nicht erklären, wie Molzahn die Verwundung er— halten habe. Molzahn hatte dagegen bei ſeiner Verneh⸗ mung im Krankenhaus ausgeſagt. daß po- litiſche Gründe die Urſache des Streiles ge- weſen ſeien. Es wurden mehrere Tatzeugen vernom— men, aus deren Ausſagen ſich iodoch kaum * der Vorgang einwandfrei klarſtellen ließ. Wer zuerſt angegriffen hatte, darüber ge⸗ hen die Meinungen der Zeugen ſtark aus⸗ einander. Das Schönauer Autounglück Schönau a. d. Katzbach, 2. Aug. Die Hirſchberger Große Strafkammer verhandelte in einer Sonderſitzung in Schö⸗ nau über das große Autounglück in Alt⸗ Schönau, bei dem am erſten Pfingſtfeiertag ein mit 54 Arbeitsdienſtfreiwilligen aus Primkenau beſetzter Kraftwagen mit Anhän⸗ ger auf dem ſteilen Bäckerberge umſtürzte. Dabei hatten drei Arbeitsdienſtfreiwillige den Tod gefunden, 27 waren ſchwer und leicht verletzt worden. Der Haupkangeklagte, Kraftwagenführer Marquardt aus Sproktau, wurde wegen fahrläſſiger Tötung und fahrläſſiger Körper- verletzung zu zwei Jahren Gefängnis und wegen Ueberkrekung einer Beſtimmung über den Verkehr mit Kraftfahrzeugen zu zehn Mark Geldſtrafe, der Kraftwagenbeſitzer Muſtag-Sprottau zu 20 Mark Geldſtrafe verurteilt, während der Truppführer Herr- mann aus Primkenau freigeſprochen wurde. Frankfurt a. M., 2. Auguſt.(400 000 Mark ins Ausland verſchsben.) Gegen den Kaufmann und früheren Ge— ſchäftsführer Leo Ullmann und deſſen Ehe⸗ frau Marta, beide zuletzt in Frankfurt wohn⸗ haft, heute in Oſtende, wurde vom Finanz⸗ amt Frankfurt ein Steuerſteckbrief erlaſſen, da die Eheleute dem Reich eine Reichsflucht⸗ ſteuer von 118840 RM ſchulden. Leo Ull⸗ mann war Chef der Drahtwerke Gem. b. H. in Hanau. Er weilte ſeit Mai 1933 im Aus⸗ land. Nachprüfungen ergaben, daß Leo Ull— mann ſeit 1931 für 400 000 RM Vermögens- i werte ins Ausland verſchoben hatte. Im Fe⸗ bruar dieſes Jahres hat die Große Straf⸗ kammer in Hanau die Vermögensbeſchlag— nahme ausgeſprochen und gegen Leo Ull— mann auf Einziehung eines Geldbetrages von 434 250 RM e erkannt. Das beende richt Frankfurt verurteilte nunmehr den Ehe⸗ mann Ullmann'n zwei Jahren Gefänanis ** Marburg, 2. Auguſt.(Brieftauben fliegen von Spanien nach Heſ⸗ ſen.) Von zwei dem Schmiedemeiſter Ba⸗ dum in Groß-Seelheim gehörenden Brief tauben, welche gelegentlich eines internatio— nalen Brieftaubenfluges in Burgos(Spa— nien) aufgelaſſen wurden, kam eine Taube nach 2 tägigem, die andere nach viertägigem Flug im Heimatſchlage an. Die Flugleiſtun⸗ gen der beiden Tauben ſind in Anbetracht der rieſigen Flugentfernung beachtenswert. Rüſſelsheim, 2. Aug.(Verhindertes Duell.) Mit einer noch nicht geklärten An⸗ gelegenheit beſchäftigt ſich zurzeit die Polizei. An einem der letzten Abende wurde ſie be⸗ nachrichtigt, daß in der Nähe der Schieß ſtände ein Duell ſtattfinden ſolle. Die Beam⸗ ten fanden dort ſieben Perſonen vor. Sie konnten gerade in dem Augenblick eingrei— fen, als die Duellanten mit ſcharf geladenen Piſtolen in der Hand die Diſtanz abſchritten. Die Beteiligten, ſämtlich jugendliche Arbeiter, wurden vorläufig feſtgenommen. Mainz, 2. Auguſt.(Giftige Beeren.) Daß man unbekannte Beeren nicht eſſen ſoll, zeigt ein Fall von Vergiftung in Koſtheim. Ein junger Mann von dort wurde nach dem Genuß unbekannter vermutlich giftiger Bee⸗ ren mit ſchweren Vergiftungserſcheinungen ins Krankenhaus eingeliefert. Copyrigbt by Martin Feuchtwanger. Halle(Saale) Das Ganze wird dann zur dauernden fortgeſetzten veliſchen Marter für Sie werden. Ganz abgeſehen davon, daß Sie es Ihrem Verteidiger ungeheuer erſchweren, einen Freiſpruch zu erzielen. Im übrigen liegt es doch ganz klar zutage, daß bei dem Fehlen jedweder anderen Motive nur ein Verbrechen aus Leidenſchaft in Frage zommen kann, und unter dieſen iſt die Auswahl auch nicht allzu groß. Haben Sie denn in den letzten Wochen keine Zeitungen geleſen?“ „Nein! Der Gedanke, in der Zeitung irgend etwas über meine Tat zu finden, hat mich zu ſehr angewidert.“ „Das iſt bedauerlich. Hätten Sie es getan, ſo hätten Zie ſich längſt überzeugen können, daß die Oeffentlichkeit Ihren Beweggrund in der Eiferſucht ſieht.“ „Aber das iſt ja empörend!“ „Ihre Schuld, weil Sie ſo konſequent geſchwiegen haben.“ „Und glauben auch Sie, Herr Doktor“, fragte ſie ſchließ— lich,„daß ich aus Eiferſucht geſchoſſen habe?“ „Aber nein“, antwortete dieſer im Bruſtton der Ueber⸗ zeugung, obwohl auch er bisher dieſer Meinung geweſen war.„Eiferſucht iſt eine zu niedere Leidenſchaft, als daß ie zu Ihnen paßte. Doch ich muß Ihnen ehrlich geſtehen: Ich kann mir das Motiv Ihrer Tat nicht vorſtellen, ob⸗ wohl ich in meinem Leben ſchon allerlei geſehen habe. „So will ich verſuchen, mich Ihnen zu erklären“, ſagte Evelyn nach einem kurzen Kampf mit ſich ſelbſt.„Nehmen Zie einmal an, eine Waiſe, von allen verlaſſen, ohne Brot und ohne Hoffnung und ohne einen Funken Liebe, friſtet irgendwo und irgendwie ein kümmerliches Daſein. Sie hat ſich damit abgefunden, daß das nun einmal ihr vom Schickſal beſtimmtes Los iſt. Da kommt ein ſtrahlender Menſch, nimmt ſie heraus aus dem Schmutz und Elend, führt ſie in ein Leben des Glanzes und der Freuden. Sie wehrt ſich zuerſt dagegen. Sie will nicht vorübergehend im Licht leben und dann wieder zurückgeſtoßen werden ins Dunkel. Ihr Inſtinkt ſagt ihr, daß ſie in der bisherigen Weiſe weitervegetieren kann, daß es aber unmöglich ſein würde, in ihr altes Elend zurückzukehren, wenn man erſt einmal in vollen Zügen die Köſtlichkeiten des Lebens ge— noſſen hätte. Aber der Befreier weiß alle ihre Bedenken zu verſcheuchen. Mit den heiligſten Eiden ſchwört er ihr, daß es kein Zurück ins Elend mehr für ſie geben würde, ſondern nur den geraden Weg ins endloſe Glück. So folgt ſie ihm jauchzend. Und gerade in dem Moment, als ſie der Dauer ihres Glücks ganz ſicher zu ſein glaubt, ſtößt er ſie zurück in Not, Elend! Das, Herr Doktor, iſt mein Ich war eine kümmerliche Pflanze auf trockenem, kargem Boden. Man hat mich verpflanzt in einen paradieſiſchen Garten, in dem ich mich blühend ent— falten konnte. Man tat es gegen meinen Willen. Dann riß man mich wieder aus der paradieſiſchen Erde und mutete mir zu, weiterhin in einem dunklen Keller ein Daſein zu friſten, das keines mehr iſt. Da wehrte ich mich in der einzigen Weiſe, in der ich mich wehren konnte. Deswegen bin ich jetzt hier im Gefängnis.“ Doktor Johannſen hatte teilnahmsvoll zugehört. „Alſo gewiſſermaßen ein Akt der Verzweiflung“, ſagte er nachdenklich.„Ich kann das ſehr wohl verſtehen— aber die Geſchworenen...]! Sie werden ſich das noch ſehr über legen müſſen, ob Sie das denen ſo darſtellen! Bedenken Sie, die Geſchworenen, von deren Votum das Urteil ab⸗ hängt, ſetzen ſich aus allen Kreiſen der Bevölkerung zu⸗ ſammen. Für deren einfachen Verſtand ſind Sie immer⸗ hin die reiche Dame, die auf den Höhen des Lebens wandelt, nicht zu arbeiten braucht und ſich jeden Luxus leiſten kann. Da werden Sie kein Verſtändnis finden für Ihre ſeeliſche Rot. Und dann der Staatsanwalt! Er wird 52 Fall geweſen. Rat!“ Sie hinſtellen als die verwöhnte Frau, die überall einen, bevorzugten Platz einzunehmen gewohnt iſt, und aus Wut! darüber, daß ihr einmal etwas nicht nach Wunſch ge— gangen iſt, zum Revolver griff.“ „Und welche Taktik würden Sie mir empfehlen?“ „Ich möchte meine Verteidigung darauf einſtellen, daß Sie im Moment der Tat Ihrer Sinne nicht mehr mächtig waren und den Schuß im Zuſtand aufgehobener oder wenig— ſtens verminderter Zurechnungsfähigkeit abgegeben haben. Ich werde eine Prüfung Ihres Geiſteszuſtandes durch ge⸗ eignete Pſychiater beantragen und glaube, daß wir mit dieſer Taktik durchdringen werden.“ „Ich ſoll mich alſo als Geiſteskranke hinſtellen, um meine Unzurechnungsfähigkeit durch Sachverſtändige be⸗ ſcheinigt zu bekommen? ſolchen Lüge meine Freiheit zu erkaufen, das lehne ich ab. Dann mag ſchon lieber das Schickſal ſeinen Lauf nehmen.“ „Dann wird man Sie zu einer längeren Gefängnis— ſtrafe verurteilen.“ „Und ich werde wiſſen, welche Folgerungen ich daraus zu ziehen habe.“ „Vermutlich einen zweiten Selbſtmordverſuch, bei dem Sie aber beſſer zielen würden?“ „Vielleicht!“ „Darum eben! Machen Sie es Ihrem Verteidiger nicht ſo ſchwer, Sie frei zu bekommen, und folgen Sie ſeinem Nein, Herr Doktor, mit einer „Das werde ich nicht tun. Und vielleicht iſt es auch beſſer, wenn ich verurteilt werde. ganz tief im Innerſten ſpricht bei mir eine Stimme; ſie ſpricht und lockt: Mach ein Ende mit dieſem Jammer⸗ leben, den quälenden Gedanken! Flieh in das Nichts, in die endgültige Ruhe!“ Evelyns bisherige kühle Ruhe war einer ſchmerzlichen Leidenſchaftlichkeit gewichen, als ſie von ihrer heißen Todesſehnſucht ſprach. Endlich war die beinahe unnatür⸗ liche Gleichgültigkeit bei ihr durchbrochen. Dieſen Zuſtand glaubte der Anwalt benutzen zu können. Er auf einen anderen Punkt über. Wiſſen Sie, Doktor, ging geſchickt (Fortſetzung folgt.) 727570 ll, 9 Nachdruck verboten. Seine Augen ſuchten in des Freundes Geſicht, doch darin war nichts anderes zu leſen als eine große Ueber⸗ raſchung. Einige Minuten verſtrichen langſam. Fritz ſagte noch immer nichts. Da mahnte der Doktor leiſe:„Sprich!“ Und jetzt kam Leben in Fritz Grovenſtahl. Mit der flachen Hand ſchlug er dem Freunde auf den Schenkel, daß dieſer ganz erſchreckt auffuhr und rief:„Zum Invaliden brauchſt du mich deswegen nicht zu ſchlagen, Fritz. Das iſt nicht unbedingt notwendig.“ Doch Fritz ging darauf nicht ein. Er hatte des Doktors Hand ergriffen und ſchüttelte ſie nun kräftig.„Kurt“, ſprach er,„Kurt, wie mich das freut! Du und Sanna!“ Nun mußte Kurt ſeinerſeits ſtaunen. So weich hatte er den Freund noch nie geſehen. Dem ſtand ja die helle Freude ins Geſicht geſchrieben. Und wie ſeine Augen glänzten! „So haſt du nichts dagegen?“ Fritz ſah jünger aus als ſonſt, und ſeine Züge waren weicher. Der Blick, mit dem er den Freund umfaßte, ſagte dieſem alles. Der hatte zwar keine andere Antwort erwartet als die, die ihm jetzt wurde, aber er atmete doch erleichtert auf. „Kurt“, ſagte Fritz,„wie ſehr ich mich über deine Worte freue, wird dir nicht entgangen ſein. Du biſt mein Freund. Wem ſollte ich meine Schweſter lieber geben als dir? Darüber gibt es gar nichts mehr zu reden.“ Er machte eine kleine Pauſe, gleichſam als erwarte er irgend— einen Einwurf. Da Kurt ſchwieg, ſprach er weiter:„Wie iſt es aber mit Sanna? Haſt du ſchon mit ihr geſprochen?“ „Nein!“ gab der Doktor zur Antwort.„Geſprochen habe ich mit Sanna noch nicht. Aber ich kann es nicht glauben, daß mir daraus irgendwelche Schwierigkeiten kommen könnten. Daß ich ihr nicht gleichgültig geblieben bin, darf ich wohl ohne weiteres behaupten.“ Fritz nickte dem Freunde zu.„Du kennſt die Frauen beſſer als ich, Kurt, und ſo wird es wohl ſtimmen.“ Ein wenig ernſter fügte er noch hinzu:„Einen Einfluß kann ich ja auf Sanna in dieſer Beziehung nicht ausüben.“ Kurt wehrte ab.„Nein, das ſollſt du nie. Aber ich habe keine Bange. Wenn ich mit Sanna bisher noch nicht geſprochen habe, liegt das daran, daß ich ſie noch für zu jung hielt.“ Dann dankte er dem Freunde. Doch davon wollte Fritz nicht viel hören, und da in dieſem Augenblick Liſa Roſchwitz kam und zu Tiſch bat, bot er ihr ſchnell den Arm. Einfach, aber anheimelnd war der Tiſch gedeckt. Friſche Blumen ließen vergeſſen, daß draußen, trotz der vor⸗ gerückten Jahreszeit, noch bittere Kälte herrſchte. Liſa bediente die beiden Herren in der ihr eigenen flinken, ein wenig hausmütterlichen Art. Einmal kam Fritz der Ge— danke, daß ſie es ebenſo mache wie früher Gerda; nur daß deren Hände viel feiner geweſen waren. Dieſer Ge⸗ danke führte ihm wieder das Drückende ſeiner Lage, das er für kurze Zeit vergeſſen hatte, vor Augen. Er war ja gar nicht dazu geſchaffen, unter frohen Menſchen zu weilen und mit ihnen fröhlich zu ſein. Nein, das war nichts für ihn. Sicher fiel er den anderen mit ſeiner herben Art zur Laſt. Er verfiel wieder in ſein Schweigen und Grübeln, das immer kam, wenn er für kurze Zeit müßig ſaß. Ja, Arbeit, Arbeit— das war die Parole, mit der er dieſem Teufel zu Leibe gehen mußte. Arbeit bis zur Gedanken- loſigkeit! Das blieb für ihn das einzig Richtige. Kurt war viel zuviel mit ſich ſelbſt beſchäftigt, als daß ihm die Einſilbigkeit des Freundes aufgefallen wäre. Hin⸗ gegen merkte es Liſa bald und verſuchte, ein Geſpräch in Gang zu bringen. Bald darauf wurde der Doktor telephoniſch nach dem Hoſpital gerufen. Fritz Grovenſtahl mußte ihm ver⸗ ſprechen zu bleiben, bis er wiederkam. So waren Liſa Roſchwitz und Fritz Grovenſtahl allein. Im Laufe ihres Geſprächs kamen ſie auch auf Gerda zu reden. Fritz erfuhr von Liſa, daß dieſe ſich auf das Lehre⸗ rinnen⸗Examen vorbereiten wolle. Er war davon über⸗ raſcht. Er hätte nie daran gedacht, daß Gerda einen Beruf vergreifen würde, und er ſah ein, daß ſie doch nicht ſo oberflächlich ſein konnte, wie er es nach ihrem Weggange geglaubt hatte. Sicher wollte ſie frei ſein und unabhängig Don anderen; auf eigenen Füßen ſtehen. Dieſer Gedanke bereitete ihm Freude, und er war ein aufmerkſamer Zuhörer, als Liſa von ihrer Freundſchaft mit Gerda ſprach. Als der Doktor dann wiederkam, wurde es noch ein vergnügter Abend. Es war ſpät, als ſie ſich trennten. Auf dem Heimwege ließ Fritz ſeinen Gedanken freien Lauf. Und ſie wandten ſich zu Gerda, die er jetzt ganz anders beurteilte. Eine tiefe Wehmut packte ihn, da er ſein einſames Haus betrat, und zum erſten Male regte ſich der Wunſch in ihm, Gerda möchte zurückkehren. Urheberrechtsschutz: Fünf Türme⸗Verlag, Halle(Saale) Zehntes Kapitel. Suſanna Grovenſtahl hatte ſich verlobt. a Fritz hielt den Brief Frau Sibylles, der ihm dieſes Anblick nicht länger ertragen. Das war nun der Erfolg! O A DOeÆ NM. NUULEN. „Deine Einwilligung vorausſetzend, habe ich alſo die meine zu der Verlobung Suſannas gegeben. Sie ſelbſt iſt ſehr glücklich als Braut, und Herr Hauenſtein über⸗ ſchüttet ſie mit Aufmerkſamkeiten.“ Fritz begriff nicht, wie Suſanna ſich ſo ſchnell hatte verloben können. Er war überraſcht von dieſem ſo plötz⸗ lichen Geſchehen und noch mehr von der Perſon des Bräutigams. Wie kam Suſanna zu Hauenſtein, und wie kam dieſer Großinduſtrielle zu Suſanna? Dieſe Frage zu beantworten, fiel ihm ſchwer. Keineswegs glaubte er an die Worte der Stiefmutter, die die beiden als verliebte Kinder hinſtellte. Verliebte Kinder! Unſinn! Suſanna, ja, vielleicht— aber nicht Hauenſtein, der ſeinem Er⸗ meſſen nach mindeſtens doppelt ſo alt ſein mußte wie dieſe. Fritz Grovenſtahl kannte Alexander Hauenſtein. Vor Jahren hatte er ihn einmal im Hauſe ſeines Vaters ge— ſehen. Nur flüchtig war die Begegnung geweſen, aber der Eindruck, den Hauenſtein auf ihn gemacht hatte, war bisher nicht verblaßt. Damals mochte der Induſtrielle wohl Mitte der Dreißig geweſen ſein. ein Mann mit kühl⸗abwägendem Blick und einem kühnen Geſicht, das Fritz im geheimen bewunderte. Und mit dieſem Manne, der im In⸗ und Auslande über viele Tauſende von Arbeitern gebot, dem Kohlen- und Erzgruben, Stahlwerke und Schiffswerften, Maſchinen⸗ und Automobilfabriken gehörten, mit deſſen wirtſchaftlicher Macht in vielen Ländern gerechnet wurde— mit dieſem Manne hatte ſich Suſanna verlobt! Fritz erhob ſich vom Tiſche und trat an das Fenſter. Vor ihm lag der große Fabrikhof. Aber ſein Auge weitete ſich nicht wie ſonſt; denn der Hof war ſtill und leer, und nur ganz wenige Geräuſche der Arbeit klangen aus den Werkſtätten. Faſt der größte Teil der Arbeiter war vor wenigen Tagen wegen Arbeitsmangels entlaſſen worden, und die wenigen, die noch geblieben, würden wohl bald das gleiche Los teilen. Dann lag das Werk ſtill... Fritz Grovenſtahl wandte ſich um. Er konnte dieſen Sein Blick fiel auf Frau Sibylles Brief. Ach ſo! Er ſollte ſich ja freuen über dieſe Botſchaft, wie es einem guten Bruder geziemte. Automatiſch nahm er den Brief auf und las ihn noch einmal. Das war ſchon richtig. Suſanna machte eine gute Partie. Er wußte ſelbſt gut genug, wie reich Hauenſtein war. Dazu hätte es gar nicht der Anpreiſungen ſeiner Stiefmutter bedurft. Ob dieſe wohl einen Anteil an der Verlobung Suſannas hatte? Kaum. Bei der Art Alexander Hauenſteins ſchien ihm dies ausgeſchloſſen. Blieb alſo nur die Annahme, daß Hauenſtein aus irgend⸗ einem Grunde ein Intereſſe an der Verbindung mit Suſanna hatte. Daß Liebe die beiden zuſammengeführt habe, konnte Fritz nicht glauben. Trotzdem: ſollte Suſanna auf dieſer Verbindung beſtehen, ſo wollte er ſie nicht daran hindern. So telegraphierte Fritz an Frau Sibylle, daß er ſich ſeine Einwilligung zur Verlobung Suſannas bis zu ihrer beider Rückkehr vorbehalte. Erſt wollte er ſich überzeugen, ob Suſanna bei dieſem Schritt ohne äußeren Einfluß ge⸗ blieben war. War es ihr eigener Wille, dieſen Weg zu gehen, ſo wollte er nichts einwenden. Und Kurt Roſchwitz? Unter dieſer Frage fühlte Fritz Grovenſtahl ſein Inneres beengt. Wie würde der Freund die Nachricht auf⸗ nehmen? Würde er ſtark genug ſein, dieſe Niederlage zu ertragen? Vor der Stunde, da er ihm dieſe Botſchaft bringen mußte, war ihm bange. Daran, daß mit dieſem Schritt Suſannas auch ihm ein lieber Plan zuſchanden wurde, dachte er jetzt nicht. Nur Mitleid mit dem Freunde war in ihm. Bis er ſchließlich die Weichheit verwarf. Brachte das Schickſal ſchwere Schläge, ſo ſollte man ſich dagegen wehren— oder ſie ertragen! Und in dieſem Falle mußte eben das letztere geſchehen... Als Fritz Grovenſtahl ſpäter über den Hof nach den wenigen Werkſtätten ſchritt, in denen noch gearbeitet wurde, traf er mit Weiblinger, dem Betriebsingenieur zuſammen. Der ſchloß ſich ihm an, und ſchweigend gingen ſie eine Weile nebeneinander. Fritz merkte aber, daß der andere etwas auf dem Herzen hatte, und ſo fragte er forſchend: „Gibt's etwas?“ „Ja, zu wenig Arbeit“, war die Antwort.„Wenn nichts Neues kommt, können wir in Kürze die Bude ſchließen.“ r Fritz Grovenſtahl fühlte, wie ſich dieſe mitleidloſen Worte des getreuen Helfers in ſein Inneres fraßen; aber er wußte nur zu gut, wie wahr ſie waren. „Ich glaube, es geht zu Ende, Weiblinger“, ſagte er leiſer. Der Ingenieur ſah ihm treuherzig in die Augen. „Das ſollten Sie nicht ſagen, Herr Grovenſtahl. Sie nicht! Man ſoll ſich nicht eher verloren geben, als man es wirklich iſt!“ Fritz fühlte den Vorwurf aus dieſen Worten, aber er tat ihm wohl; er richtete ſich daran auf. „Was müßte man tun?“ fragte er; denn er ſah ein, Indeſſen waren ſie beim Betriebsbüro angelangt. Ver Ingenieur ſtieß die Tür auf und bat Fritz, einzutreten. Dann lehnte er ſich dieſem gegenüber an einen Tiſch und ſagte langſam, mit Betonung die Worte:„Wir müſſen uns in einem Teil des Werkes umſtellen.“ Fritz Grovenſtahl ſah einigermaßen überraſcht auf und rief:„Es wäre das Schlechteſte nicht! Aber was ſollen wir bauen? Man iſt auf Neues heute nicht mehr ſo erpicht, wie ich anfangs glaubte. Sie ſelbſt haben geſehen, welches Fiasko ich mit der Neukonſtruktion der Dieſelmaſchine er lebte. Ich habe gedacht, man würde ſich darum reißen; denn der Brennſtoffverbrauch ſteht weit unter dem Nor⸗ malen; aber trotzdem— kein Teufel begehrt ſie.“ Weiblinger grub die Hände in die Taſchen ſeiner Joppe. 5 „In dieſem Falle müſſen Sie den Erfolg der Zeit über laſſen, und das könnten Sie gut, wenn Sie neben deu Großdieſelmaſchinenbau noch einen anderen Fabrikations- zweig ins Leben riefen.“ 3 Fritz überlegte eine Weile, dann ſagte er kopfſchüttelnd: „Ich glaube Ihnen das, Weiblinger, aber— jetz. kommt die Hauptſache: Eine wenn auch nur teilweiſe Um⸗ ſtellung des Betriebes koſtet eine Maſſe Geld, und das fehlt mir im Augenblick vollkommen.“ Weiblinger lächelte ein wenig, und Fritz Grovenſtah mußte ſich über das gutmütige Geſicht ſeines Ingenieuce freuen. Das war auch einer, der treu zu ihm hielt. Das zu wiſſen, tat ihm wohl und ließ das Schwere leichte tragen. a „Sehen Sie, Herr Grovenſtahl“, fing Weiblinger an. „Mit der Umſtellung, die ich meine, iſt es etwas anderes. Erhebliche Unkoſten würden durch ſie nicht entſtehen, da wir nur unſerer bisherigen Fabrikation verwandte Maſchinen bauen würden.“ Er griff ſich eine halbe Zigarre aus ſeinem Alchenbeche; und zündete ſie an. „Ich meine, wir müßten mit kleinen Schwerölmotoren, die den verſchiedenſten Zwecken dienen können, in der Landwirtſchaft ein gutes Abſatzgebiet finden. Auch den Bau eines guten Motorpfluges möchte ich empfehlen. Wir könnten bei allen dieſen Maſchinen Ihre Konſtruktion ver⸗ wenden und wir hätten ſo, in dem geringen Brennſtoff verbrauch, einen wichtigen Verkaufsfaktor. Zudem wäre es ein Verſuch, bei dem nicht viel zu verlieren iſt.“ Weiblinger hatte bei dieſen Worten, an Fritz Groben ſtahl vorbei, zum Fenſter hinausgeſehen, und als dieſen jetzt zu ihm trat und ſeinen Dank für die guten An regungen ausſprach, wehrte er verlegen ab. „Das iſt doch nichts, Herr Grovenſtahl. Man hängt doch auch am Werk, und damit hat man ganz einfach die Pflicht zu helfen.“ „Und ich— was habe ich?“ fragte Fritz. „Oho!“ rief Weiblinger.„Sie tun mehr als wir. Sie haben neben der Pflicht noch die Verantwortung, und die iſt ſchwer!“ i Kopfſchüttelnd trat er zu einem Wandſchrank und en nahm dieſem einige Zeichnungen, die er auf den Tiſch ausbreitete. „Das wären meine Vorſchläge.“ Lange beugten ſich die beiden Männer über die Eu würfe. In Fritz Grovenſtahl kam wieder das Drängen nach Großem, das ſich ſo leicht in ihm entflammte, und diesmal auch den bedächtigen Ingenieur anſteckte. Dann gingen ſie hinüber zu Arnſtedt, dem Konſtruk⸗ teur. Auch er verſprach ſich etwas von dem Vorſchlag Weiblingers, dem er ohne weiteres zuſtimmte. Als die drei endlich ihre Beratungen abbrachen, war die Zeit weit über die Mittagsſtunde vorgerückt. *** Am Nachmittag bat Fritz Kurt Roſchwitz zu ſich. Leicht wurde es ihm nicht, mit dem Freunde zu ſprechen. Aber ſchließlich hatte dieſer ein Anrecht auf(Ge— wißheit, die ihm doch einmal werden mußte. Geſchah es bald, ſo brauchte er ſich nicht weiter trügeriſchen Hoff⸗ nungen hinzugeben. „Was iſt geſchehen, Fritz? Ich ſehe es deinem Geſicht an, daß nichts Gewöhnliches mich zu dir rufen ließ!“ Das waren die erſten Worte Kurt Roſchwitz' nach den Begrüßung. 5 Fritz reichte ihm ohne jegliche Einleitung den Brief ſeiner Stiefmutter. a „Da— lies!“ N Ueber Kurts Geſicht ging ein freudiges Rot, Er halte die ausländiſche Marke erkannt und wußte, daß es elle Nachricht von Suſanna war. Ein wenig zu eilig riß er das Schreiben aus dem Umſchlag und las. Fritz Grovenſtahl ſah mit finſteren Blicken ſeinem Freunde zu, deſſen Antlitz ſich von Zeile zu Zeile immer mehr verfärbte. i Kurt Roſchwitz las lange, und als er endlich den Brief weglegte, ſchien ſein Geſicht grau, aber ohne jede Erregung zu ſein. Schweigend ſtarrte er vor ſich hin. Fritz Grovenſtahl, der ſich auf einen wortreichen Ge fühlsausbruch vorbereitet hatte, fiel das Schweigen auf dieſen Verluſt fand? 0 „Nun?“ fragte er leiſe. Geiſtesabweſend richtete Kurt Roſchwitz die Auge auf ihn, und Fritz ſah, daß darin alles Lebendige erloſchen war. Die Lippen ſchienen ihm blutleer, und ehe ſie ſich nt Antwort öffneten, ging ein Zucken um ſie. „Es gibt kein Nun! Fritz. Es war ein Irrtum, und den muß ich tragen.“ 5 Seine Stimme war von eigentümlicher Heiſerkeit. Fels hörte die mühſam zurückgehaltene Erregung aus ihr 6 fühlte ſich aber nicht imſtande, dem Freund ein Troſtwon zu ſagen. Alles, was er hatte ſagen wollen, kam ihm letz! mitteilte, noch immer in der Hand, und ſeine Augen hafteten an einer Stelle.. daß Weiblinger ihm einen Vorſchlag machen wollte. ſchweige Foriſetzung folgt. ſoll in Lohnſtreitigkeiten zu . verurteilt. Die höchſte Jahren erhielt der Angeklagte Bruno Kel⸗ chen. die Nerven. Saß es ſo tief, daß er keine Worte mehr über ſo banal vor. Do blieb ihm nichts anderes übrig als Mann zwiſchen Volk Volk ee ſich der Strahl entfeſſeln, der Leben bedeute, der Lebensſtrahl. Letzte Nachrichten Die Beiſetzung Ernſt von Wolzogens. München, 2. Auguſt. die ſterblichen Ueberreſte des Dichters Ernſt von Wolga. gen wurden Mittwoch im Krematorium des Münchener Oſtfriedhofes den Flammen übergeben. Mit der Familie und den enge⸗ ren Freunden des Verſtorbenen waren Ver⸗ treter der Stadt München und des Kampf⸗ bundes für deutſche Kultur erſchienen. Auch ein SA⸗Sturm mit umflorten Fahnen und einer Muſikabteilung hatte Aufſtellung genommen. Sturmführer Jäger nahm in herzlichen Worten Abſchied von dem Ver⸗ blichenen. Tödlicher Abſturz. Garmiſch, 2. Auguſt. Auf einer Tour vom 15 Hupfleitenjoch ins Höllental ſtürzte zwiſchen den ſogenannten Knappenhäuſern bei der Höllentalangerhütte die 59 jährige Drogi⸗ ſtenwitwe Eliſabeth Zanbitzer aus Leipzig tödlich ab. Die Touriſtin bewunderte die ſchöne Ausſicht und fuchtelte dabei mit ihrein Stock in der Luft herum. Die Bergſteigerin ſcheint das Gleichgewicht verloren zu ha⸗ ben; ſie iſt etwa 60 Meter tief abgeſtürzt, 9 00 in einem kleinen Bach tot liegen lieb. Meuterei auf einem griechiſchen Dampfer. Mailand, 2. Aug. Im Hafen von Livorno kam es an Bord des griechiſchen Dampfers „Eftykya Bergothy“ zu ſchweren Ausſchrei⸗ tungen. Der Kapitän wurde von der Beſat⸗ zung ſch wer mußhandeli. Die Urſache L, n ſuchen ſein. Die italieniſchen Hafenbehörden entſand⸗ ten einen Offizier mit Poliziſten und Marine⸗ ſoldaten an Bord, die auf Anweiſung des ebenfalls erſchienenen griechiſchen Konſuls 13 Mann der Beſatzung wegen Meuterei ver⸗ hafteten. Zuet Motorradfahrer in die Zuſchauermenge N. Newyork, 2. Aug. Wie aus Lakewood(New Jerſey) berichtet wird, ereignete ſich bei einem 1 Kirchenfeſt in dem benachbarten Holmansville ein ſchweres Motorradunglück. Bei Vorfüh⸗ rungen kamen zwei Motorradfahrer plötzlich ins Schleudern und fuhren in die Zuſchauer⸗ menge an 30 verletzt. Neun von den Letzteren tru⸗ gen ſchwere Verwundungen davon. Zwei PY i wurden getötet und 46 Kommuniſten verurteilt Breslau, 2. Auguſt. In einem Hochverratsprozeß ge⸗ gen 55 Kommuniſten aus Niesky wurde am Mittwoch nach fünftägiger Verhandlung 1 das Urteil verkündet. Die Hauptangeklagten Thiele und Unglaube erhielten wegen Ver— fabredung und Vorbereitung zum Hochver— rat Zuchthausſtrafen von 8 Jahren und 10 Jahren Ehrenrechtsverluſt bzw. 3 Jahre und 5 Jahre. 44 Angeklagte wurden zu Ge⸗ fängnisſtrafen von insgeſamt 73 Jahren Gefängnisſtrafe von ler. Neun Angeklagte wurden freigeſpro⸗ Mordbrenner verurteilt Innsbruck, 2. Auguſt. Am Mittwoch wurde das Arkeil k. Der Prozeß dau- Bachler, Clemenki und Lechner wur⸗ re Straftaten, darunter drei Raubmorde, rei Raubmordverſuche, 30 vollendete und s vberſuchke Brandſtiftungen in der vom 1933 n größte Schrecken verſetzt. Die Todesſtrafe Pounte nicht verhängt werden, weil ſie zur Zeit der Begehung der Verbrechen in Heſter⸗ eich noch nicht eingeführt war. 0 Zeit Frühjahr 1929 bis mitte des Jahres verübt und die Bevölkerung von Tirol NS⸗Volkswohlfahrt AKatholiſches oder proleſtantiſches Liebes i werk? Von Gauamtsleiter Pg. Bürgermeiſter Haug, Darmſtadt. (Seit dem erſten Tage ihrer Gründung zurch den Führer hat die Natlonalſozialiſti⸗ ſche Volkswohlfahrt nur Arbeit und Einſatz für das ganze Volk gekannt. Wir fragten zei keinem Betreuen nach Stand. Beruf, Religion odre früherer Parteizugehörigkeit. Pie Not und der Hunger tut bei jedem Volks⸗ zenoſſen weh, und wir kannten nur die gro⸗ ze Aufgabe, einen echten Sozialismus der t als das Weſen des nationalſozialiſtiſchen Staates unter Beweis zu ſtellen. Waren dies die Grundſätze im vergange— en Winterhilfswerk, ſo gilt dies auch bei en gegenwärtigen Aufgaben der NS⸗Volks⸗ bohlfahrt. Die Aktion„Mutter und Kind dmmt dem ganzen deutſchen Volke zugute. pland die Notwendigkeit feſt, irgendeine ilfsbedürftige Mutter oder ihre Kinder zu ſerſchicken, 0 hat die NSW gehandelt und ach nichts anderem gefragt. 1 im Schwurgerichtsprozeß been die Hopfgarke⸗ ner Mordbrenner gefä erte mehr als zwei Wochen. Die drei Ange⸗ klagten en zu lebenslänglichem flerker verurkeilt. Die Bande hatte nicht weniger als 82 ſchwe; zu ſtören ſucht, zu ſtören aus einer fanatiſch an die umfaſſende Volksgemeinſchaft denkt, noch genügend hilfsbedürftige und dankbare den Ruf unſerer wahrhaft gemeinnützigen chriſtlich⸗ nationalen Arbeit nicht geſchmälert ſehen. Wir wollen das allein durch Leiſtung gewonnene Vertrauen nicht und auch nicht durch Vorenthalten unſerer Leiſtungen ſchmälern laſſen der von uns Betreuten an, Kirche was ihr gehört, aber wir laſſen uns von keiner Seite ſtörend hineinreden. ter und Kind“, die unter der Führung der NS ſſteht. Ein eigenes Werk konfeſſionel— ler Verbände, wie es gefordert wurde, wider⸗ ſpricht den Anordnungen und dem Sinn der Aufgabe, die genau ſo national wie poſitiv chriſtlich iſt. Wenn evangeliſche Kinder in katholiſche Gegenden kommen und umgekehrt, dann werden hiermit chriſtliche Brücken geſchlagen werden, die der nationalſozialiſtiſche Staat um des inneren Friedens willen fordert und erſehnt. Die NS-Volkswohlfahrt iſt weder proteſtantiſch noch katholiſch, ſondern ein na— tionalſozialiſtiſches Liebeswerk Katholiken und Proteſtanten als Deutſche erfaſſen. Es iſt genug mit. dem Bruder— kampf im Vaterland, es hat ein Ende mit dem konfeſſionellen Hader, eine neue Genera— tion kennt nur noch das große und gemein— ſame Deutſchland ohne all die Urſachen der einſtigen Zerriſſenheit. Wer etztere wieder belebt, muß aus nationaler Verantwortung heraus zurückgewieſen werden. Die NS⸗Volkswohlfohrt i die Organiſa— tion des a ſie erfüllt! ihre Aufgaben nach ſeinen Anordnungen, denn das Volk, und damit wir, wollen den Frieden und die Einigkeit. Um ſo bedäverlicher, daß man dieſe Arbeit „ ien weiß nun ſchon wieder Ein Telefongeſprüch Hallo, dort Aufmarſchleitung? Ja, hier Aufmarſchleitung für das Ge⸗ bietstreffen der Hitlerjugend in Frankfurt a. M. am 1./2. September. Sagen Sie, ſtimmt es, daß zum„Tag der 100 000“ 1000 Zelte aufgebaut werden? Jawohl— mehr noch. Rund 1400. 2 Rie⸗ ſenzeltſtädte, die einen Raum von 80 000 Quadratmeter einnehmen, werden Frank⸗ furt das Gepräge einer belagerten Stadt geben. Das Lager des Jungvolks im Huthparr wird von einem Teil ſchon am 29. Auguſt bezogen. Es ſoll ein Muſterlager der 1500 Pimpfe werden. Am Abend des 1. Septem⸗ ber— es ſind dann 50 000 Pimpfe gewor⸗ den— ſteigt dort die große Abendveranſtal⸗ zung des Jungvolks, eine Gemeinſchaftsdar⸗ bietung von unerhörter Wirkung. Und das 2. Lager? Das iſt im Oſtpark, nach genauem Bau⸗ plan angelegt. Ebenfalls für 50 000. Gerade Straßen ziehen hindurch. Die breiteſte führt, Wir wollen einſeitigen Geſinnung heraus, welche nicht ſondern eigene Gemeinſchaften geſondert be- handelt wiſſen will. Die aus der gemeinſa-⸗ men Kraft aller Volksgenoſſen ſo ſtarke Lei⸗ ſtungsfähigkeit der RSV wird in geradezu gehäſſiger Einſeitigkeit geſchmälert oder aber aus einer ſich wieder belebenden Klaſſenge- ſinnung heraus vorgeſchlagen, auf dieſe von der NS gebotenen Erholungsmöglichkeiten einfach zu verzichten. Die NSV würde immer Volksgenoſſen finden, aber wir wollen auch durch Reden, Dieſe Sprache verſtehen wir nicht mehr. Wir taſteten niemals die religiöſe Einſtellung wir laſſen der auch in unſer großes deutſches Liebeswerk Es gibt nur eine gemeinſchaftliche Aktion„Mut⸗ Reichspräſident Generalfeldmarſchall von Hindenburg. umſaumt von Ha-Fahnen, zum Kommando— turm, von wo aus das ganze Lager über— ſehen und dirigiert werden kann. Ueberal' bemerkt man dann noch die Sanitätszelte Wachzelte, Proviantzelte, Poſtzelte, ein gro— ßes Preſſezelt uſw. uſw.— eine ganze Stadt dor der Stadt wird aus dem Boden ge— ſtampft. a Kann man ſich das alles einmal anſehen? Natürlich! Kommen Sie nur und über— zeugen Sie ſich von der Diszipliniertheit, Ordnung und Sauberkeit eines HJ.-Zeltla— gers der Gemeinſchaft der 100 000. Das werde ich nicht verſäumen. Und elbſtverſtändlich bin ich mit allen meinen Bekannten am„Tag der 100 000“ in Frank⸗ furt a. M. bei der Hitlerjugend. Heil Hitler! Heil Hitler! Der füddeutſche Tabalbau Dürreſchäden überwiegend ausgeglichen. Mit Befriedigung kann feſtgeſtellt werden, daß die Dürreſchäden meiſt wieder ausgegli— chen ſind. Aus Baden werden zufrieden— ſtellende Ergebniſſe gemeldet, insbeſondere für Mittel- und Südbaden(Bühlertal, Ha⸗ nauerland und Ried). Bayern meldet, daß die Trockenheit mehr oder weniger ſtarke Wachstumshemmungen gebracht hat, aber auch die Tabake aus dem Zigarrengutgebiet der bayeriſchen Pfalz ſtehen ſchön. Würt— temberg beurteilt zufriedenſtellend, Heſſen meldet insbeſondere für ſpätgeſetzte Tabake Entwicklungshemmungen, während für Frühſatz— das kann wohl durchgängig für alle ſüddeutſchen Anbaugebiete behauptet werden— der Einfluß der Trockenheit auf die einzelnen Pflanzen weſentlich weniger ſpürbar war. Auch aus dem Nürnberg— Schwabacher Anbaugebiet werden durch die in letzter Zeit günſtige Witterung ausgegli— chene oder im Ausgleich ſich befindende Be— ſtände gemeldet. Die Umſätze in alten Ta— baken haben ſich durch die erhöhte Inlands— nachfrage verſtärkt. Es werden zurzeit fol⸗ gende Preiſe genannt: Geſchnittene Inlands— tabake 75 RM aufwärts je Zentner, Grum— pen um 90 RM, Bühler Tabak zwiſchen 98 100 RM, Geizen in guter Qualität 50 RM, ſüdweſtdeutſche Nachtabake rund 80 RM. Durch die ſtarke Trockenheit iſt in die— ſem Jahr ein großer Gewichtsausfall merk— lich In den letzten Tagen ſind in der unte— ren Hardt zwiſchen Karlsruhe und Graben die badiſchen Pflanzer ſchon damit beſchäftigt, aus dem Anbau 1934 die erſten Grumpen a0 brechen Die Grumpen fallen gut an, der Jeuchtigkeitszuſtand iſt normal. Trotz aller Ermahnungen muß feſtgeſtellt werden, daß eine Reihe von Tabakpflanzern ihr Anbau— kontingent erheblich überſchritten. Die ört⸗ lichen Organiſationen haben Veranlaſſun genommen, daß der zuviel gepflanzte Taba in kürzeſter Zeit vernichtet wird. Neben die⸗ ſen Maßnahmen droht bel enntlſch den Pflan⸗ zern auch recht erhebliche Es dbuß 9 L Aus Heſſen und Naſſau ** Frankfurt a. M., 2. Auguſt.(Tot au der Straße aufgefunden.) In 111 Nähe des Forſthauſes Mitteldick fand man auf der Landſtraße einen Motorradfahrer ot auf. Dem Mann war der Schädel voll⸗ kommen eingedrückt. Das Motorrad lag zer⸗ trümmert bei dem Verunglückten. Es wird vermutet, daß der Motorradfahrer, der bei Tagesgrauen gefunden wurde, nachts aus ei⸗ ner Schneiſe kam und von einem Auto getö⸗ 1 Wee e 0 davongefah⸗ ö„ohne ſich u n ü 1 e m den Verunglückten zu Aus der Heimat Gedenktage 2. Auguſt 216 v. Chr. Hannibal ſchlägt die Römer beſ Cannae. 1914 Deutſcher Einmarſch in Luxemburg. 1914 Ultimarum Deutſchlands an Belgien. Prot.: Guſtav— Kath.: Portiunkula Sonnenaufg. 4.20 Sonnenunterg. 19.52 Mondaufg. 22.03 Mondunterg. 13.49 Der Kartoffelkäfer Merkmale, an denen man ihn erkennt. Jeder wird es geleſen haben und jeder wird zutiefſt erſchrocken geweſen ſein über die weitgreifenden Maßnahmen, die zur Ausrottung des Kartoffelkäfers(Coloradokä⸗ fers) erforderlich waren. Die Gefährlichkeit dieſes Schädlings trat dabei ſichtbar hervor Es iſt vielleicht verſtändlich, daß manche durch die Nachricht aus Stade auf den Kar⸗ toffelkäfer aufmerkſam geworden, jetzt gleich in dieſem oder jenem Inſekt einen Kartoffel- käfer vermuten. Vorſicht iſt jedenfalls am Platze. Um jedoch unnötige Beſorgnis aus⸗ zuſchalten, ſeien hier kurz die Hauptmerkmale genannt, an denen man den Schädling er— kennen kann: 5 Der Kartoffelkäfer in ausgebildeter Kör— berform iſt etwa 12:7 Millimeter groß und dem kleineren harmloſen Marienkäfer ähn⸗ lich. Der gelbe Kartoffelkäfer trägt auf den hellen Flügeldecken zehn ſchwarze Längsſtrei⸗ fen. Dieſe Merkmale des Kartoffelkäfers ind ſo charakteriſtiſch, daß er bei einiger Sorgfalt mit keinem anderen Inſekt verwech⸗ ſelt werden kann. die Eier des Kartoffel⸗ käfers ſind zitronengelb. Die Larven tragen eine rötliche Farbe, die bei zunehmender Grö— ße zu einem rötlichen Orange wird. Der Kopf der Larve iſt ſchwarz; über den Rük⸗ ken ziehen ſich zwei Reihen ſchwarze Punkte. Eine Verwechſlung der grauen Larven und der gelben Puppen des Marienkäfers mit den rötlichen Larven des Marienkäfers iſt alſo kaum möglich. Sollten ſich aber Inſek— ten mit den bezeichneten Merkmalen finden, ſo iſt unverzüglich die Polizei hiervon zu unterrichten. * * Obſtbaumzählung im Spätſommer. Um die zahlenmäßigen Veränderungen im Obſtbaumbeſtand gegenüber der letzten Obſt— baumzählung vom Jahre 1932/33 zu ermit⸗ teln, um ferner Unterlagen für eine zuver— läſſige Abgrenzung typiſcher Obſtlandſchaften zu erhalten, hat der Reichsernährungsmini⸗ ſter für den Spätſommer 1934 im geſamten Reichsgebiet eine Obſtbaumzählung in Ver— bindung mit einer Stondorterhebung der Obſtbäume angeordnet. Die Unterlagen, die hierbei gewonnen werden, ſollen auch der Durchführung zukünftiger Obſtertragsfeſtſtel— lungen dienen e Wie krocknet man naßgeregnetes Fut— ter? Die Trocknung von grünem und auch regennaſſem Futter ſt mit Hütten und Drei— bockreutern nicht möglich Es iſt ſchon manch⸗ mal vorgekommen, daß das Heu dann auf dem Reuter verſchimmelte oder dunkel wur— de. Dieſer Schwierigkeiten iſt man überho— ben, wenn man den Schwedenreuter oder ſeine deutſchen Abarten verwendet. Beſon— ders iſt er dann anzuwenden, wenn die Wieſe von Waldſtücken umgeben iſt oder aus anderem Grunde wenig Windzug auf ihr herrſcht. In ſolchen windſtillen Gegenden be— währen ſich auch die im Gebirge vielfach ge— bräuchlichen Heinzen, das ſind Pfähle, in die einige Gärſtöcke eingeſetzt ſind. Auf ihnen hängt das Heu nur in kleinen Maſſen und weniger dicht als auf Dreibock- oder Hütten⸗ rüſten. * Vörſen und Mürkte Vom 1. Auguſt. Frantfurter Produklenbörſe. Weizen 20,70; Hafer Feſtpreisgeb. H 13 15,70; H 14 15,90, beide Nrohendeleprg Wetzenkleie feine 11, grobe 11,50; alles übrige unverändert. Stimmung ſtetig. 1 Karlsruher Getreidegroßmarkt. Inlandsweizen: 1934er Ernte Feſtpreisgeb. W 18 Erzeugerfeſtpr. 20,40, 6700 bendelegg 20,80; Inlandsroggen 1934er Ernte Feſtpreis⸗ geb. R 16 Erzeugerfeſtpr. 16,40, Großhandels⸗ pr. 16,80; Sommergerſte 1934er Ernte 19 bis 21, Futter- und Sortiergerſte Feſtpreisgeb. G 9 15,60, deutſcher Hafer alter Ernte 20,75 bis 2150, Feſtpr.§ 17 15,90; Weizenmehl Type 563 inl.(Spezial Null) Großhandelspr. Preisgeb. alt W 11 29,25, Frachtausgl. plus 50 Pfg.n Bäckerpr. Preisgeb. W 11 32.3 Aufſchl. für Weizenmehl mit 30 Proz. Ausl. 85 mit 15 Proz. Ausl. 1,50 für 10-Tonnen⸗ Ladung, Type 405(00) plus 3, Type 790 (1) minus 2, Type 1600(Weizenbrotmehl) minus 7; Roggenmehl Type 997(75proz.) Man ee R 16 24,15, Fracht⸗ Sgl. plus Pfg., Bäckerpr. Preisgeb. 9 16 27,05; Weizenmehl 4b 1675 bis A7 Weizennachmehl 16,25; Weizenbollmehl 12,75; Weizenkleie fein 11,28, grob 11,75; Biertreber 17; Erdnußkuchen loſe 18,25 bis 18,50; Palm⸗ kuchen 16,25 bis 16,50; Soyaſchrot 16,50 bis 17; e e 19,50 bis 19,75; Kar⸗ toffeln inl. und ausl. ab Station des Erz. ohne Sack, Preis bis auf weiteres 8,40; Wic⸗ ſenheu loſe, neue Ernte, 12; Luzernekleehen neue Ernte, 13; Weizen⸗ und Roggenſtroh 3,25 bis 3,7/5; Futterſtroh 3,50 bis 4 Rm.