Lokale Nachrichten Die Fahnen auf Halbmaſt! Die gesamte Einwohnerschaft wird hiermit aufgefordert aus Anlass des Ablebens unseres Reichspräsſdenten ihre Häuser zu beflaggen und zum Zeichen der Trauer die Fahnen auf Halbmast zu setzen. * 70 Jahre alt. Frau Ferdinand Berger Wtwe., Weinheimerſtraße 42, wird am Freitag, den 3. Auguſt 70 Jahre alt. Ihr Befinden iſt noch wohlauf. Wir gratulieren und wünſchen auch weiterhin einen geruhſamen Lebensabend. * D. J. K. Viernheim e. V. Auf die heutige Bekanntgabe im Vereinsanzeiger ſind alle Mitglieder hingewieſen und werden um genaue Beachtung gebeten. Die heutige Vorstellung der B. S.⸗ Gemeinschaft„Kraft durch Freude“ jm Central Film Palast fällt aus! Zum Zeichen der Trauer füllt die für heute Abend angeſetzte Aufführung des Filmes „Zwiſchen Heut und Morgen“ im Central⸗ Film⸗Palaſt aus. Bachklang zur Rheinfahrt der Ferienkinder Wir Selzener Ferienkinder und ich glaube alle aus dem Kreis Oppenheim, hätten es ſich wahrlich nicht träumen laſſen, auf einem großen Dampfer eine herrliche Fahrt auf Deutſchlands majeſtätiſchſten Strom zu machen. Als wir in Selzen davon mitgeteilt bekamen, daß am Frei— tag eine Rheinfahrt gemacht würde, waren wir erſt ſprachlos, aber daun ſetzte ein wahres Freu— dengeheul ein. Endlich war der Tag gekommen Morgens, ſchon früh um 5.15 Uhr war die Abfahrt mit einem Fuhrwerk. Nach gut 1½ Stunden kamen wir in Oppenheim an. Das Fuhrwerk hielt und raſch gings auf das große Schiff„Elberfeld“. Kaum ſaßen wir auf unſe— ren Plätzen, gings auch ſchon los. Die Sirene heulte und langſam glitt das Schiff in die Mitte des breiten Rheinſtroms. Immer ſchnel⸗— ler ward die Fahrt; das Schiff warf meterhohe Wellen. Herrlicher Sonnenſchein lag auf dem weiten Waſſer. Oppenheim und Nierſtein lag bald hinter uns. Starker Verkehr war jetzt ſchon auf dem Rhein. Holländiſche, franzöſiſche und ſchweizer Schleppzüge überholten wir. Schwerbeladen keuchten ſie ſtromauf—ſtromab. Auf der ganzen Fahrt herrſchte ausgelaſſene Fröhlichkeit an Bord. Ueberall lachende und fröhliche Geſichter. Unermüdlich ſpielte die S. A. Muſikkapelle. Und da lag auch ſchon das goldene Mainz vor uns. Trutzig ragte der Dom in die Luft. Das Schiff maßigte die rauſchende Fahrt, wir glitten an die Landungsbrücke u. nahmen Mainzer Ferienkinder an Bord. Es mochten ſo ungefähr 600 Kinder nun an Bord ſein, als wir uns wieder in Bewegung ſetzten. Der Taunus lag uns zur Seite, von ſern grüßte der Hunsrück. Weiter ging die Fahrt. Vorbei an Dörfchen und Flecken. Hoch auf dem Niederwald grüßte das Nationaldenkmal. Links, die Perle des Rheins:„Bingen!“ Vorbei an Bingens Wahr- zeichen dem Mäuſeturm, kamen wir in den ro— mantiſchſten Teil des Rheins. Auf den Höhen, auf ſteilabfallenden Felſen ſtanden die Burgru⸗ inen, an vergangene Zeiten erinnernd. Bacha⸗ rach kam in Sicht. Wir wendeten und es ging zurück bis nach Aßmannshauſen. Dort ſtiegen wir aus und geſchloſſen gings hinauf zum Nie- derwalddenkmal. Der Aufſtieg war zwar hart wir waren hundsmüde, als wir oben ankamen. Doch ein herrlicher Fernblick belohnte unſere Mühe. Und dann ſtanden wir vor dem Denk- mal, das zeugend von Einigkeit und Stärke hinüberſchaut ins Feindesland, das deutſche Grenzland ſchützend, mit majeſtätiſchem Blick. Eine kleine Kundgebung zu Füßen der Germania, wurde dann geſchloſſen mit dem unſterblichen Liede Horſt Weſſels. Nach dem Abſtieg ölten wir unſere durſtigen Kehlen mit der Limonade, die wir in Rüdesheim von der N S.⸗Frauen⸗ ſchaft ausgeteilt bekamen. Wir marſchierten dann wieder nach dem Schiff, das ſich bald in Bewegung ſetzte. Im rhythmiſchen Takte ſeiner Maſchinen zog das ſtolze Schiff der Heimat zu vorbei an dem in der Abendſonne funkelndem Dort hielt das Schiff, wir ſtiegen aus und ſetzten uns in das bereitſtehende Fuhrwerk. Und ſo kamen wir gegen 10 Uhr in Selzen an. Ein wunderſchöner Tag hatte ſeinen Abſchluß gefunden. Hans Bauer 3. 8t. in Selzen &.-Aekanimachungen (Parteiamtliche Veröffentlichungen der Ortsgruppe Viernheim der N. S. D. A. P., NS⸗Formationen und der NS. Gliederungen) 1. Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 NSDaAP⸗Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr NSDaAP⸗Kaſſenverwaltung: Jeden Donnerstag 20— 22 Uhr Amt für Beamte und RDB: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr NSͤKO(Kriegsopfer⸗Verſorgung): Jeden Dienstag und Donnerstag 19—21 Uhr NS⸗Hago: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr 2. Geſchäftsſtelle Lorſcherſtraße 4: NS und Deutſche Arbeitsfront: Jeden Montag, Mittwoch und Freitag 19—21 Uhr 3. Geſchäftsſtelle Saarſtraße 9(Freiſchütz) NS- Funk⸗Ortsgruppe Viernheim: Jeden Dienstag und Freitag 1820 Uhr. N90. und Dacg.-Amtswalter. Am kommenden Sonntag, den 5. 8. Amtswalter— Uhr Pornisz) Zur Teilnahme verpflichtet ſind ſämtliche Amts- walter der NSBO. und DAF. ſowie NSG. „Kraft durch Freude“. Abfahrt: Weinheimer— weg(Kapellchen) 7 Uhr vormittag. Ich er— warte reſtloſe Beteiligung. gez. Mögelin. Amt für Volkswohlfahrt. In der Ge⸗ ſchäftsſtelle der N S. V. im Nebenbau des „Fürſt Alexander“ iſt ein Umbau vorzunehmen. Die Arbeiten werden auf dem Submiſſions— wege vergeben. Es kommen Maurer- und Schreinerarbeiten in Frage. Handwerksmeiſter die Mitglied der N. S. V. ſind, können am Samstag früh auf dem Baubüro des Rat— hauſes die entſprechenden Angebotsformulare in Empfang nehmen. Die Abgabe der Ange— ſitung in Mirkenaun(8 ung in Wirtengu.(8 bote hat bis ſpäteſtens Montag, den 6. Auguſt 1934 vormittags 12 Uhr zu erfolgen. Nähere Auskunft erteilt das Baubüro. 5 Zöller, Ortsgruppenamtsleiter. TLandestreſfen der 13830. und DA. am 18. und 19. Auguſt ds. Ihs. in Wies baden. Verpflichtet zur Teilnahme ſind ſämt⸗ liche Mitglieder der NSBO. und DAF. und geſchloſſene Verbände, ſowie ſämtliche Ver⸗ trauensräte. Samtliche Wirtſchaftsführer ſollen geſchloſſen mit der Belegſchaft teilnehmen. Ausrüſtung: Amtswalter⸗Uniform(wenn be⸗ rechtigt) oder Feſtanzug der Deutſchen Ar⸗ beitsfront oder weißes Hemd, ſchwarzer Binder, dunkle Hoſe, blaue Mütze. für Frauen: dunkler Rock, weiße Bluſe und ſchwarzer Binder. Fahrpreis: 750% Ermäſſigung ca. 1.60 RM. Mittageſſen: 0.20 RM. Teller und Löffel mitbringen. Meldungen ſind bis ſpäteſtens Samstag abend zwiſchen 6— 8 Uhr auf der NSBO⸗Geſchäftsſtelle zu machen. Die Zellen⸗ und Blockwalter der NSBO. nnd DA bitte ich, ſofort mit der Werbung zu beginnen. Meldung am Samstag abend.(auch Fehlan⸗ zeige) gez. Mögelin. N. Z. 9. 3.— Bezirk Viernheim. Betr. Reichslehrertagung. Samstag 9—13 Uhr: Kundgebung in der Feſthalle. Sonntag 10—12 Uhr: Kundgebung im Stadion. Ab⸗ fahrt: 1. Weinheim ab 5 47 Uhr, Frank⸗ furt an 7.41 Uhr oder 2. Weinheim ab 6.28 Uhr, Frankfurt an 8.29 Uhr. Der zweite Zug kommt 7.29 in Darmſtadt an. Es be⸗ ſteht evtl. die Möglichkeit, den Eilzug zu er- reichen, der 7.33 von Darmſtadt abgeht und 7.57 in Frankfurt eintrifft. Standquartier des Kreisobmanns iſt Hotel Kyffhäuſer am Bahnhof. Tagungsführer und Abzeichen können im Empfangsbüro der Reichstagung im Haupt⸗ perſonen⸗Bahnhof in Empfang genommen werden. Heil Hitler! gez. Spengler Achtung! Blockleiter der Partei! Auf Anordnung des Reichsſchatzmeiſters wird für den Reichsparteitag von den Parteigenoſſen folgende Umlage erhoben: Von Erwerbsloſen: keine Umlage. Erwerbstätige Pg. eingetreten vor dem 30. Januar 1933: RM 0.75 Desgleichen, eingetr. nach dem 30. 1. 1933: RM 1.50. Mit dem Inkaſſo haben die Blockwar rechnung ich an den ſofortigen Einzug der noch aus. ſtehenden Mitgliedsbelträge! Bei gutem Willen dürfen nirgends Rückſtände auftreten. Heil Hitler! gez. Schweigert, Kaſſenwart Reichsluftſchutzbund, Ortsgr. Viernheim, Da der größte Teil der hieſigen Bevölkerung mit Erntearbeiten beſchäftigt war und z. 2 noch iſt, beginnen die Ausbildungskurſe erf wieder anfangs September. Bis dahin wollen ſich alle Volksgenoſſen, die einen Kurs be. ſuchen wollen, auch ſolche die keine Hauswart werden können, in der Geſchäftsſtelle, Repz, gaſſe 10 abends von 7 bis 9 Uhr in dieſer Woche melden. Wir hoffen, daß die Viernheimer Bevölkerung ſoviel Vaterlandz, liebe beſitzt, und ſich ohne Zwang für der Schutz von Heimat und Familie ausbilden läßt. Männer, Frauen und Jugendliche über 16 Jahren, meldet Euch ſofort für den nächſten Kurſus an. Heil Hitler! Moskopp, Ogruf in Wiesbaden am 11. und 12. 8. 34 ſtatt Anmeldungen ſind umgehend bei der R850. Dienſtſtelle zu tätigen. Eine fette Erbſchaft Berlin, 1. Auguſt. ſer Daniel Petras, ein Auswanderer, der ein laſſen hat. arne Schweſter Gehnfere it die in Mor Seren-N.. 1 e 11 rl lebende Frau R. Ein weiterer Erbe, und zwar der Sohn eines der vier Brüder, lebt in Eſſen, während ein dritter Erbe, ein Bruder dez Verſtorbenen, in Warſchau ſeinen Wohyſiz hat. Unter dieſen drei Perſonen wird die Rie⸗ nig noch auf einer Bank in Philadelphia. Deutſchland. Daß die Erbſchaft erſt des Erblaſſers angeordnet haben ſoll. 2 2 Danks a meinen herzlichſten Dank aus Mein Mann war nur 2 Monat Mitglied, hat nur 70 Pfennige geleiſtet und ich habe doch die volle Summe ausbezahlt bekommen. Beſonderen Dank für das würde Begräbnis und Unterſtützung von Seite der Ortsgruppe. Ich kann den Katholiſchen Begräbnisvexein München auf das Beſte empfehlen. Frau, Busalt, Mannheim Waldhof hint. Riedweg 37 und Viernheim Holzſtraße 10 un g Spreche hiermit dem Katholiſchen Begräbnisverein München, für die prompte Auszahlung des Sterbegeldes Fliegenfänger 10 St. 25 3 biobol(Mottenm.) Btl. 1 g Manhtalini/ Schuppen 2 32 „ eee eee eee eee INSEKTEMVERIHSunss MEI 5 FAI tr Slachkanneg. s f/ Ltr. 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Der Verlag. filiumngmmunmmnnmnnbnidannnnbnnnn — den 11—12 Auguſt. Säumige muß ich melden! Gleichfalls erinner Das N380.- DA. Landestreffen ſinde Vor 10 Jahren ſtarb in Amerika ein gewiſ— 1 Vermögen von 50 Millionen Dollar hinter— 3 Petras hatte vier Brüder und ſenſumme einſchließlich der Zinſen nunmehr aufgeteilt werden. Das Geld liegt gegenwär Der Erbanteil jedes der drei Beteiligten wird ſich unter Berückſichtigung der Zinſen auf etwa 45 bis 48 Millionen Mark ſtellen. Es kämen alſo etwa 96 Millionen Mark nach heute zue Verteilung kommt, liegt in den Beſin⸗ 1 mungen des Teſtaments, das die Oeffaung des Teſtaments erſt 10 Jahre nach dem Tobe Pereils⸗ Anzeige unſere aktiven Mitglieder in Auch werden alle Sportler aufgefordert, zwecks Ko trolle ſämtliches Vereinseigentum, insbeſonden uſw. bis Samstag Ablieferung hat reſtlos zu geſchehen und N fignagaaunumodgnmupmmgnmimnpmmnum s 5 Zur gefälligen Beachtung 5 unregel mäß Zuſtellung unſerer Zeitung wollen ue ſofort gemeldet werden, damit wir f (Giernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,40 k. frei ins Haus gebracht.— Gratis⸗Beilagen: wöchentlich den„Illuſtrierten Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Aelteſte Tageszeitung am Platze— Erfolgreiches Inſertionsorgan Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt am Main, Verantwortlich für den Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim. 72 Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg. (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig, bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchaftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt den Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim Freitag, den 3. Auguſt 1934 51. Jahrgang Die Nation trauert um Hindenburg Zum Ableben des Neichspräfidenten— Das ganze Volk trauert— Beileidsbezeugungen aus aller Welt Adolf Hitler Reichspräsident und Reichskanzler Berlin, 3. Auguſt. Hindenburg iſt tok! Alle Deutſchen ſtehen in Ehrfurcht an der Bahre dieſes Großen, in dem ſich über drei Menſchenalter voll großer und ſchwerer Enkwicklungen, deutſches Weſen, deulſche Mannesart und Treue der geſamken Menſchheit ſichtbar ver- körperten. Deutſchland ſteht an der Bahre des Siegers von Tannenberg, der den deut⸗ ſchen Oſten der furchtbaren Brandfackel des Krieges und der Verwüſtung enkriß; des großen Führers der deutſchen Heere im Weltkriege; des Mannes, der in der Zeit teeſſter Erniedrigung dem Ruf des Volkes folgte und opferbereit und ſchweren Herzens die Jührung des Reiches in neuen Deutſchland, Adolf Hitler, am den Frühlingsſtürmen des Jahres 1933 mit dem Erwecker und Führer des nalionalſo⸗ zialiſtiſchen Deutſchland den ewigen Bund ſchloß und damit zum Wegbereiter des Dritten Reiches wurde. Hindenburg iſt lot! Ganz Deutſch⸗ land ſteht in Ehrfurcht und Trauer an der Bahre des Mannes, der ſchon zu ſeinen Leb⸗ zeiten allen Deulſchen, ſa der Welt zum deulſchen Mythos geworden war. 0 Die amtliche Meldung über das Hinſchei⸗ den Hindenburgs war, dem ſchlichten Weſen Verkehr des großen Mannes entſprechend, knapp und einfach gehalten. Wir ſetzen dieſe Mel⸗ dung nochmals hierher:„Reichspräſident Generalfeldmarſchall von Hindenburg iſt am Donnerstag früh 9.00 Uhr in die Ewig⸗ keit eingegangen. Das letzte ärztliche Bulle⸗ tin war Donnerstag früh 5.44 Uhr ausge⸗ geben worden. Es hatte gelautet:„Unter zunehmender allgemeiner Schwäche hat ſich beim Herrn Reichspräſidenten eine tiefe Benommenheit eingeſtellt. Die Trauernachricht Donnerstagfrüh 9.25 Uhr unterbrachen mit einem Schlage ſämtliche deutſchen Sender ihre Darbietungen. In dieſem Augenblick iſt die Trauerbotſchaft aus Neu⸗ deck in Berlin eingetroffen, daß der Reichs⸗ präſident, Generalfeldmarſchall Paul von Beneckendorf und von Hindenburg verſchie⸗ den iſt. Alle Sender ſchalten ſich auf die Reichshauptſtadt um. Dann gibt Reichsminiſter Dr. Göbbels dem deutſchen Volk die Trauernachricht be kannt. Die Sender ſchweigen. Deulſchland und mit ihm die ganze Welt haben von dem erſchütternden Ereignis Kenntnis erhalten, deſſen Einkreten ſeit Dienstag früh mit wachſender Beſorgnis befürchtet worden iſt. Nach einer halbſtündigen Funkſtille er⸗ folgte durch Reichsminiſter Dr. Göbbels die Bekanntgabe der erſten aus dieſem Anlaß erforderlichen geſetzlichen Maßnahmen und Anordnungen, eines Geſetzes über das Staatsoberhaupt des Deutſchen Reiches, nach dem das Amt des Reichspräſidenten mit dem des Reichskanzlers vereinigt wird, eines weiteren Geſetzes über Staatsbe⸗ gräbnis für den dahingeſchiedenen Reichspräſidenten, eines Erlaſſes des Reſchswehrminiſters über eine vier⸗ zehntägige Trauer für ſämtliche Offiziere der Wehrmacht, eines Erlaſſes des Reichs- miniſters für Volksaufklärung und Propaganda über eine vierzehn⸗ tägige Volkstrauer, eines weiteren Erlaſſes des Stellvertreters des Führers über eine vierzehntägige Trauer aller Par⸗ teimitglieder, ſowie eines Aufrufes des Reichswehrminiſters, des General⸗ oberſten von Blomberg, an die Wehrmacht. Bekanntgabe der Trauerbolſchaft ſchloß Ich hatt' einen Kameraden.“ ſchließlich die Flaggen auf Halbmaſt. deutſche Trauerbeflaggung anzuſchließen. ſeine Hände nahm. Der dann den Führer des 0 ö Januar 1933 in das Kanzleramt berief, in Un wirkliche Volkstrauer von 14 Tagen Aus Anlaß des Ablebens des Reichsprä⸗ ſidenten und Generalfeldmarſchalls von Hin— denburg beſtimmen der Reichsminiſter des Innern und der Reichsminiſter für Volks- aufklärung und Propaganda folgendes: J. Sämtliche Dienſtgebäude des Reiches, der Länder, der Gemeinden ſowie die Körper— ſchaften des öffentlichen Rechts und der öffentlichen Schulen ſetzen ſofort und an al⸗ len Tagen bis zum Beiſetzungstage 05 Das Volk wird aufgefordert, ſich der II. Am heutigen Tage und am Tage der Bei⸗ ſetzung fallen ſämtliche öffentliche Veranſtal⸗ tungen aus. III. Die Kirchenbehörden beider Konfeſſionen ordnen bis zum Beiſetzungstage einſchließ⸗ lich täglich ein einſtündiges Trauergeläut in der Zeit von 8.00 bis 9.00 abends an. Im ſtillen Aus Neudeck wird berichtet: Feierliches Schweigen und tiefer Friede liegt über Hin⸗ denburgs Sterbehaus. Im Laufe des Don⸗ nerstagvormittag iſt der geſamte öffentliche von der Landſtraße Freyſtadt— Deutſch⸗Eylau abgelenkt worden. Die zur Abſperrung befohlenen SS-Männer ſorgen dafür, daß die feierliche Stille um Haus Neudeck nicht geſtört wird, bis das neue Deutſchland dem Feldmarſchall des großen Krieges die letzte Ehre in einer Form er⸗ weift, die ſeiner hiſtoriſchen Größe würdig t. Hier in Oſtpreußen, in unmillelbarer Nä⸗ he der Stäkten, an denen Hindenburg ſeine großen Siege erfocht, ſind die Menſchen nach ö Eintreffen der Trauernachricht nach Hauſe gegangen, um in Häuſern und Hütten des Feldmarſchalls zu gedenken. In den Dorf- ſtraßen wehen, mit Trauerflor verhängt, die Fahnen des erneuerlen Reiches. Auch die zahlreichen ausländiſchen Preſſeverkreter haben ſich damit abfinden müſſen, daß Neu deck und vor allem das Skerbezimmer ſedem Zutritt verſchloſſen geblieben iſt. An der Einfahrt zum Park ſowie vor den Porkalen des Schloſſes ſtehen unbeweglich die von der Ehrenkompagnie der Reichswehr geſtellten Doppelpoſten. Auf dem Dache hängt ſtill in der Mittagsſonne auf Halbmaſt die Skan⸗ darte des Reichspräſidenken. Links neben dem Portal ſieht man die Fenſter des Sterbezimmers. Nur das Zwitſchern der Vögel unterbricht die faſt Stille des Parkes. Der feier— liche Bann eines in ſeiner Größe kaum zu ermeſſenden hiſtoriſchen Ausklanges liegt über Schloß und Park. Vlumenſpenden verbeten Die Familie des Herrn Reichspräſidenken von Hindenburg bittet, von der Ueberſen⸗ dung von Blumenſpenden Abſtand zu neh; men und bei dieſem Anlaß lieber der noklei⸗ denden Volksgenoſſen zu gedenken. Wer dies kut, handelt im Sinne des verſtorbenen Reichspräſidenten und Generalfeldmar ſchalis. Oſtpreuzens Trauer Der Heimgang des Generalfeldmarſchalls hat in ganz Oſtpreußen, beſonders aber in der näheren Umgebung von Neudeck, größte Bewegung hervorgerufen. In dem benachbarten Ort Freyſtadt konnte man ſchon ſeit zwei Tagen an dem regeren Kraft⸗ wagenverkehr und an der Anweſenheit zahl, reicher ausländiſcher Journaliſten den von Stunde zu Stunde wachſenden Ernſt erken⸗ nen. Die Bevölkerung, die ja hier dem Feld⸗ IV. Bis zum Beiſetzungstage einſchließlich un— terbleiben in Räumen mit Schankbetrieb muſikaliſche Darbietungen jeder Art. V. Während einer Volkstrauer von 14 Tagen vom heutigen Tag ab gerechnet legen die Beamten des Reiches, der Länder und Ge— meinden am linken Arm Trauerflor an. Das deutſche Volk gedenkt in dieſer Zeit des großen Toten mit beſonderer Dankbar— keit und Verehrung und bringt dies in wür— diger Form im öffentlichen und privaten Leben zum Ausdruck. VI. Am Beiſetzungstage ſteht zu einer noch näher anzugebenden Zeit der Verkehr eine Minute ſtill. In den Betrieben ruht gleich— zeitig die Arbeit. VII. Der deutſche Rundfunk wird mit allen ſei— nen Sendern der Staats- und Volkstrauer in ſeinem Programm entſprechend Rech⸗ nung tragen. Sterbehaus marſchall und Gutsherrn von Neudeck be— ſonders eng verwachſen war, wartete in ernſtem Schweigen die ſchickſalsſchwere Stunde ab. Am Parkeingang von Neudeck ſtanden die Abſperrungsmannſchaften der SS in ihren ſchwarzen Uniformen. Auf der Landſtraße Freyſtadt—Deutſch⸗Eylau, unmittelbar am Hauſe Neudeck vorbeiführt, ſtanden Poſten, die die Kraftwagen anhielten und ſie veranlaßten, ohne Signal und ohne anzuhalten am ßenſtehende waren daher Zeugen, als am Donnerstag plötzlich kurz nach 9 Uhr früh auf dem Dach des Schloſſes die blauweiße Das Beileid Der Führer des Deutſchen Reiches und Volkes, Adolf Hitler, richtete an Herrn Oberſt von Hindenburg und Frau nachſtehendes Telegramm: „Noch tief bewegt von der für mein gan- zes Leben unvergeßlichen Minute, in der ich zum letzten Mal unſeren Generalfeldmar⸗ ſchall ſehen und ſprechen durfte, erhalte ich die erſchükternde Nachricht. Mit dem ganzen deutſchen Volke in kiefer Traurigkeit verbun⸗ den bitte ich Sie, mein eigenes und das Bei- leid der Nation entlgegennehmen zu wollen. Adolf Hitler!“ „Was uns Hindenburg war“ Der Reichspreſſechef der NSDAP., SS⸗ Gruppenführer Dr. Otto Dietrich, be⸗ handelt in der„NSK“ in einem Artikel „Was uns Hindenburg war“ insbeſondere das Verhältnis des verewigten Reichspräſi⸗ denten zu ſeinem Kanzler. In dem Artikel heißt es u. a.:„Der Generalfeldmarſchall und Reichspräſident von Hindenburg war nicht nur der Repräſentant der Größe des vergangenen Reiches, er war auch der aktive Mitträger des neu erſtandenen Reiches, des nationalſozialiſtiſchen Deutſchland! Er war es, der dem Nationalſozialismus den Weg zum Staate freigemacht hat als die Ent⸗ wicklung reif war für den nationalſozialiſti⸗ ſchen Staatsgedanken. Er hat die Wieder⸗ auferſtehung der deutſchen Nation im Zei⸗ chen des Hakenkreuzes als eine Erlöſung aus nationaler Erniedrigung, als Ausdruck ſeines eigenen nationalen Wollens empfun⸗ den. Und deshalb hat er dem neuen Deutſch⸗ land neben den Farben des alten Reiches die Fahne der nationalſozialiſtiſchen Erhe⸗ bung gegeben. Er hat, ſeitdem er den Na⸗ Hausflagge herabſank und darüber die Reichspräſidentenſtandarte auf Halbmaſt ge— hißt wurde. Pald danach murden die Arbei— ter der Güter Neudeck und Langenau von der Erntearbeit zurückgerufen. In wort⸗ loſem Schmerz, wie es die Art des harten oſtpreußiſchen Menſchenſchlages iſt, kamen ſie über die Felder, alle die Männer und Frauen, die in dem großen Feldmarſchall. ihren väterlichen Gutsherrn verehrten. Im Neichspräſidentenpalais Am Donnerstagvormittag 9.15 Uhr ging auf dem Hauſe des Reichspräſidenten in der Wilhelmſtraße in Berlin die Präſidenten⸗ ſtandarte auf Halbmaſt. Jur gleichen Stunde verſammelte Staats- ſekretär Dr. Meißner die Beamten und Angeſtellten des Reichspräſidenken im Gar- kenſaal des Reichspräſidenkenhauſes zu einer kurzen Gedenkfeier. Dr. Meißner gedachte in kiefempfundenen Worten des hochverehr⸗ ken Chefs, des Feldherrn, Skaatsmannes, beſonders aber auch des Menſchen Hinden⸗ burg, der ſeinen Untergebenen ein wohlwol⸗ lender Vorgeſetzter von beſonderer Herzens güte geweſen iſt und der bei allen, die das Glück halten, unker ihm zu arbeiken, auch als ſolcher unvergeſſen bleiben wird. Vor der Reichskanzlei und dem Präſiden— tenpalais harrte eine große Menſchenmenge dichtgedrängt, ſchweigend. Sobald ſich das Portal der Reichskanzlei öffnete und ein Regierungsauto erſchien, ging jedesmal eine die vorüberfahrenden Gutshauſe vorbeizufahren. Nur wenige Au⸗ Bewegung durch die Wartenden. Als der Wagen des Reichswehrminiſters vor dem Propagandaminiſterium vorfuhr und Gene— raloberſt von Blomberg erkannt wurde, krecken ſich ſtumm die Hände zum deutſchen Gruß. Das gleiche Bild, als eine größere Abteilung der Kriegsopferverſorgung im Braunhemd mit umflorten Fahnen vorbei— marſchierte nach dem Ehrenmal, wo ein gro— ßer Kranz niedergelegt wird. des Führers tionalſozialtsmus in ſeinem wirklichen We⸗ ſen und in ſeiner praktiſchen Arbeit kennen— gelernt hatte, nicht nur ſeine ſegensreichen Wirkungen für das deutſche Volk anerkannt, ſondern ihn auch gefördert, wo immer er konnte. Hinter allen den großen Entſchei— dungen des Kanzlers in den verfloſſenen 18 Monaten der nationalſozialiſtiſchen Regie— rung ſtand der Reichspräſident von Hinden— burg und ſetzte ſich mit ſeiner vollen Auto— rität für ſie ein. Er hat den Nationalſozia— lismus aus tiefſtem Herzen bejaht und des— halb haben wir ihn auch ganz beſonders ſchätzen und lieben gelernt. Wir wiſſen, daß gerade unſer Führer den Reichspräſi⸗ denten von Hindenburg zutiefſt verehrt hat. Oft hat er uns davon geſprochen. Jedesmal, wenn Adolf Hitler vom Reichspräſidenten zurückkam, war er aufs Neue von ihm be— geiſtert. Man ſagt nicht zuviel, wenn man feſtſtellt: Sie waren ſich ans Herz gewachſen, der greiſe Reichspräſident und ſein Kanzler, der Generalfeldmarſchall und der Gefreite des Weltkrieges. Der Reichspräſident und der Kanzler des Dritten Reiches, ſie waren gute Kameraden geworden, ſeitdem das deukſche Schickſal ſie zuſammenführtke. Sie waren beide Soldaten und in ihrer ſoldati⸗ ſchen Haltung lag das Fundament ihrer in⸗ neren Verbundenheit. Es hatte ſich ein ech⸗ tes und fruchtbares Vertrauensverhältnis herausgebildet, wie es wohl ſeit Wilhelm J. und Bismarcks Zeiten zwiſchen Reichsober⸗ haupt und Kanzler nicht mehr beſtanden hat. Ich weiß, daß vielleicht niemand in Deutſch⸗ land mehr um Hindenburg krauerk als Hit⸗ ler. Er ſieht und verehrt in ihm einen ganz Großen der deutſchen Geſchichle. e ee ee Beſchlüße des Neichskabinetts Skaaksbegräbnis für Hindenburg. Berlin, 3. Auguſt. Das Neichskabinett hat folgendes Geſetz über das Stagtsbegräbnis für den Reichs⸗ präſidenten, Generalfeldmarſchall von Hin— denburg beſchloſſen: Paragraph 1. Dem dahingeſchiedenen Reichspräſidenten, Generalfeldmarſchall von Hindenburg, berei— tet das deutſche Volk ein Staatsbegräbn's. Paragraph 2. Mit der Durchführung des Staatsbegräb— niſſes werden die zuſtändigen Miniſter be⸗ auftragt. Geſetz über das Stagtsoberhaupt des Deutſchen Reiches Die Reichsregierung hat das fol⸗ gende Geſetz beſchloſſen: Paragraph 1. Das Amt des Keichspräſidenten wird mil dem des Reichskanzlers vereinigt. Infolge⸗ deſſen gehen die bisherigen Befugniſſe des Keichspräſidenten auf den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler über. Er be— ſtimmt ſeinen Stellvertreter. Paragraph 2. Dieſes Geſetz tritt mit Wirkung von dem Zeitpunkt des Ablebens des Reichspräſiden⸗- g ken von Hindenburg in Kraft. Aufruf an die Wehrmacht Noichasmelrin itte Ma r „ eecechenüiniſſer, Genetaloöberſt Blomberg, richtete an die folgenden Aufruf: Soldaten der Wehrmacht! Ge⸗ neralfeldmarſchall von Hindenburg, der Oberbefehlshaber der Wehrmacht, unſer Füh— rer im großen Kriege, iſt von uns gegan⸗ gen. In tiefer Erſchütterung ſtehen wir an ſeiner Bahre. Das Heldenleben eines gro— ßen Soldaten hat damit ſeinen Abſchluß ge— funden, ein Leben treueſter Pflichterfüllung, Don das ſtets nur ein Ziel gekannt hat, den un- ermüdlichen Dienſt an Volk und Vaterland. In den Schmerz um den Verluſt, den wir mit ſeinem Hinſcheiden erleiden, miſcht ſich das Gefühl des Stolzes, daß er einer der Unſeren war. Sein großes Vorbild als deutſcher Mann und deutſcher Soldat wird uns für alle Zeiten heiliges Vermächtnis bleiben. Sein Beiſpiel des Dienſtes am Va⸗ terlande bis zum letzten Atemzuge wird uns für immer mahnen und lehren, auch unſere Kraft und unſer Leben weiter einzuſetzen für das neue Deutſchland. Seine Tore hat der Feldmarſchall uns geöffnet und dadurch der Sehnſucht von Jahrhunderten deutſcher Ge— ſchichte die Erfüllung gegeben. Eingedenk dieſer Heldengeſtalt ſchreiten wir den Weg in die deutſche Zukunft voller Vertrauen auf den Führer des Deutſchen Reiches und Vol— kes Adolf Hitler. Vereidſaung der Soldaten der Wehrmacht Reichstehrminiſter, Generaloberſt von Blomberg, hat auf Grund des Geſetzes über das Staatsoberhaupt des Deutſchen Reiches und Volkes die ſofortige Vereid'i⸗ gung der Soldaten der Wehrmacht auf den Führer des Deutſchen Reiches und Volkes, Adolf Hitler, befohlen. Die Eidesfor— mel lautet: „Ich ſchwöre bei Gokt dieſen heiligen Eid, daß ich dem Führer des Deutſchen Reiches und Volkes, Adolf Hitler, dem Oberbefehls⸗ haber der Wehrmacht, unbedingten Gehor- ſam leiſten und als kapferer Soldat bereit ſein will, jederzeit für dieſen Eid mein Leben ein. zuſetzen.“ Kundgebungen Der Stellvertreter des Führers an die na kionalſozialiſtiſche Bewegung. Reichsminiſter Rudolf Heß, der Stell— vertreter des Führers, erläßt folgenden Aufruf: Hindenburg iſt tot! Hindenburg lebt in ſeinem Volke! Er lebt in unſeren Herzen fort als das Symbol ruhmreicher deutſcher Geſchichte. Er lebt fort als der Sieger von Tannen— berg. Er lebt fort als der Generalfeldmarſchall des Weltkrieges. ö Er lebt als der Vater eines großen Volkes! Die Kämpfer für Deutſchlands Freiheit ſenken, die Fahnen vor dem großen Deut⸗ 70 in Trauer— Ehrfurcht und Dankbar⸗ eit: Hindenburg rief den Führer— Hinden⸗ burg leitete damit neue der che Geſchichte ein. Hindenburgs lebendiges Vermächtnis für Deutſchland iſt der Führer. Treue zu Hindenburg— heißt Treue dem Führer— heißt Treue zu Deutſchland! Wir ſtraffen uns zu neuem Kampf um die Zukunft unſeres Volkes. Rudolf Heß. der Chef des Stabes, Lutze, an die 32 70 9400 iſt der erſte Mobilmachungstagx, ſo ieß es vor 20 Jahren in der Mobilma⸗ chungserklärung. Heute, genau 20 Jahre ſpäter, iſt der größte Soldat dieſes Krieges zur großen Armee abberufen worden. Der greiſe Feldmarſchall, der als Präſi⸗ dent des Deutſchen Reiches den Gefreiten des Weltkrieges, unſeren Führer, als den Führer des deutſchen Volkes berief, iſt für uns, die wir uns mit Stolz die braunen Soldaten Adolf Hitlers nennen, der„Inbe⸗ griff der ſoldatiſchen Pflichterfüllung.“ Heute trauern wir um ihn und gedenken dabei all' unſerer braunen Kameraden, die im und nach dem Kriege für Deutſchlands Freiheit ſtarben. Wir ehren das Andenken nach deut er Männer Art: 1 Durch Pflichterfüllung bis zum Letzten! Für Führer, Volk und Freiheit! Aufruf des Reichsſührers der 89 Der Reichsführer der SS, Himmler, hat folgenden Aufruf erlaſſen: SS⸗Män⸗ ner! Reichspräſident von Hindenburg, der aroße Feldmarſchall unſerer ruhmreichen Wehrmacht Trauer für alle Parteigliederungen Reichspräſidenten, Generalfeldmarſchall von SA⸗Fübrer. SͤA⸗Männer!„Der 2. Au⸗ Hindenburg. ordnete der Stellvertreter des Armee iſt tot. In Ehrfurcht ſrhen wir an ſeinem Sarge. Er iſt aus dieſem Leben geſchieden und eingegangen in die Unſterblichkeit der gro⸗ ßen deutſchen Heroen. Ein langes Leben preußiſch⸗deutſcher Pflichterfüllung hat der Feldmarſchall uns allen vorgelebt. Eingedenk dieſes ſeines Geiſtes wollen wir Deutſchland dienen, treu dem Führer heute und immerdar. Mitteilung der Deutſchen Arbeitsfront Das Preſſe⸗ und Propagandaamt der Deutſchen Arbeitsfront teilt mit: 1. Die im Beſichtigungsprogramm des Führers der Deutſchen Arbeitsfront, Dr. Ley, vorgeſe⸗ henen Veranſtaltungen' fallen bis zum 5. Auguſt aus. Des weiteren unterbleiben alle übrigen Kundgebungen der Deutſchen Ar⸗ beitsfront und der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ bis einſchließlich 5. Auguſt. 2 Alle Veranſtaltungen der Deutſchen Ar⸗ beitsfront und der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“, deren Charakter in Wider⸗ Führers, Rudolf Heß, fur die geſamte Par⸗ tei in allen ihren Gliederungen(Po, SA, SS, HJ, Arbeitsfront und Arbeitsdſenſt) ei⸗ nen vier zehntägige Trauer an. Während dieſer Trauerzeit iſt zum Dienſt⸗ anzug Trauerflor über der Armbinde zu tragen. Bis zum Tage der Beiſetzung ein⸗ ſchließlich wird von den Verbänden kein Spiel gerührt. Die Dienſtgebäude der Par⸗ tei ſtehen bis zum Beiſetzungstage einſchließ⸗ lich unter Trauerbeflaggung. f Ein Vorbild in Krieg und Frieden Zahlceiche weitere Boileidskundgebungen.— Auch das Ausland bekundet ſeine herzliche Teilnahme. Die ganze Nation bekundete anläßlich des Hinſcheidens des greiſen Reichspräſidenten, Generalfeldmarſchalls von Hindenburg, ihre tiefe Trauer und Anteilnahme. Der Reichs⸗ luftfahrtminiſter und preußiſche Miniſterprä⸗ pruch zum Ernſt der angeordneten Volks⸗ trauer um den dahingeſchiedenen Herrn Reichspräſidenten ſteht, werden für die näch⸗ ſten 14 Tage bis einſchließlich 15. Auguſt abgeſetzk. 55 Ein Aufruf von Dr. Ley Der Führer der Deutſchen Arbeitsfront und Stabsleiter der PO, Dr. Robert Ley, hat folgenden Aufruf erlaſſen: Der Generalfeldmarſchall und Reichsprä⸗ ſident von Hindenburg iſt von uns gegan⸗ gen. Der erſte Soldat des Reiches, der ge⸗ treue Ekkehard des deutſchen Volkes iſt Deutſchland genommen worden. Er hat noch, erleben können, wie ſein ſehnlichſter Wunſch, die Einigung der Nation, durch den Führer Adolf Hitler Wirklichkeit wurde. Er hat noch erlebt, wie Arbeiter und Unternehmer eine nationale Schickſalsgemeinſchaft wurden. Im Kriege war der Feldmarſchall dem Vol⸗ ke Hoffnung, Zuverſicht und Sieg in den Zeiten der Schande und Demütigung der Nachkriegszeit war er Symbol des Glau⸗ bens und der Zuverſicht. Im Dritten Reich war er den Deutſchen und den politiſchen Soldaten das leuchtende Beiſpiel dafür, daß Zähigkeit, Glaube und Disziplin den Wie⸗ deraufſtieg unſeres Volkes berbürgen. Ge⸗ rade der deutſche Arbeiter, der ſich im Weltkriege als treueſter Sohn der Nation erwieſen hat, verbindet an der Bahre das Gedenken mit dem Gelöbnis: Mit doppel⸗ tem Eifer das zu vollenden, was dieſer im⸗ mer wieder dem Volke predlate, die Einheit der Nation und des Volkes Aus Anlaß des Ablebens des Herrn kgſte Provinz im Oſten. Zum Schluſſe aber haltern ein. Reichsſtatthalter Murer tele⸗ ſident, General Göring, richtete zwei Beileidstelearamme an Oberſt von Hin- den b urg. In dem erſten Telegramm heißt es: Mit dem Generalſeldmarſchall geht einer der gewaltigſten Männer dieſe⸗ Jahrhunderts in die Ewigkeit ein. Die Geſchichte kennt wohl kaum ein Leben, das ſo reich war an unerhör⸗ ten Erfolgen, gewaltigen Siegen, ſtrahlenden Ereigniſſen und ſchmerzvollſtem Erleben. Er iſt mit ſeinem Volt über ſtolze Höhen gegan⸗ gen und hat es beharrlich durch dunkle Niede⸗ rungen wieder zu neuem Aufſtieg geführt. So⸗ lange es Deutſche geben wird, lebt der Name Hindenburg. Mit mir trauert die deutſche Per um einen verſtändnisvollen För⸗ In dem zweiten Telegramm übermittelt Göring in ſeiner Eigenſchaft als preußiſcher Miniſte Hräſident das Mitgefühl des preußt⸗ ſchen Staatsmmiſteriums, ſowie der Beamten⸗ ſchaft, vor allem der preußiſchen Landespoli⸗ zel. Der Generalfeldmarſchall, ſo, heißt es, hat immer mit Stolz betont, daß er ſein beſtes Weſen, ſeine Charakterſtärke, aber auch ſeine unerhörten Erfolge aus dem ſittlichen Begriff ſeines Preu⸗ ßentumes ſtets genon. hat. Als junger Leutnant kämpfte er für Preußens Größe. Wenige Jahre ſpäter verhalf er an ſeiner Stelle dazu daß aus Preußen Deutſchland wurde. Als Feldmarſchall verteidigte er Preußens wich⸗ führte er Preußen in das einige große Deutſche Reich. Weitere Beileidstelegramme an Oberſt von Hindenburg gingen von den Reichsſtatt⸗ graflerte: Wir Schwaben waren dem großen Deutſchen immer mit beſonderer Liebe und Verehrung zugetan. Der ba heriſche Mi⸗ niſterrat hielt eine Trauerſitzung ab. Ne⸗ ben der Reichshauptſtadet und anderen Städten des Reiches drückte auch die Paten⸗ ſtadt des Generalfeldmarſchalls, Hindenburg O. S., ihr Beileid aus. Auch im Saargebiet und in Danzig herrſcht tiefe Trauer. Der ehemalige Kaiſer depeſchierte aus Doorn an den Oberſten von Hindenburg:„Ein von Gott überreich geſegnetes Leben hat ſeine Erfüllung gefunden. Der Kronprinz wird dem verewigken Helden von Tannenberg in Neudeck unſere letzten Grüße überbringen.“ Der Reichsbiſchof erließ eine Kund⸗ gebung, in der es heißt:„Das Leben des Reichspräſidenten, Generalfeldmarſchalls von Hindenburg, zu dem ein ganzes Volk in un⸗ begrenztem Vertrauen emporgeſchaut hat, war getragen von einer tiefen Herzensfrömmigkeit; er war ein treues Glied der evangelischen Kirche.“— An den Reichskanzler rich⸗ tete der Reichsbiſchof folgendes Telegramm: „In dieſen Stunden gedenkt mit mir die ganze evangeliſche Reichskirche Wi und der gewaltigen Verantwortung, die Sie übernom⸗ men haben. Wir erflehen Gottes Segen für Sie und unſer Volk.“ ö Bereits unmittelb ack der Nachricht von dem Reichspräſidenten hatten die Mitglieder des Diplomatiſchen Korpz unter Führung des Apoſtoliſchen Nuntiuz ihre Teilnahme durch Eintragung in die 0 Präſidenten⸗Palais ausliegende Liſte zun Ausdruck gebracht. Das Arbeitszimmer fo wie die Empfangsräume ſind mit Trauer flor verſehen; die Büſte des verewigteg Staatsoberhauptes iſt mit Lorbeer gen ſchmückt.— Unter den 5 Beileidsbezeugungen des Auslandes befindet ſich ein Telegramm des Königz von England an den Hberſten von Hin denburg, worin der König die hohen Eigen. ſchaften des Feldmarſchalls als Soldal und Staatsmann hervorhebt, Telegramme dez Oberſt von Hindenburg und des franzöf ſchen Miniſterpräſdenten an Reichskanzler Hitler ſowie zahlreiche weitere telegraphiſch⸗ Beileidsbeweiſe fremder Staatsoberhäupter, des Völkerbundsrates und der ſaarländ⸗ ſchen Regierungskommiſſton. In Wien er ſchien der Bunde sminiſter für Aeußeres, bes Staatsſekretärs für Aeußeres. Tauſchitz auf der deutſchen Geſandtſchaft und ſprach dem Geſchäftsträger, Prinz zu Erbach, in herzlichen Worten die Ankeilnahme der öſterreichiſchen Bun. desregierung und des öſterreichiſchen Volkes aus. Im Auftrag des öſterreichiſchen Bundespräſi⸗ den ſprach Kabinetts⸗Vizedirektor Schmitz dem deutſchen Geſchäftsträger das aus. In England den des Reichspräſidenten, des„Grand Old Man Deutſchlands“, wie ein Lauffeuer. Zu der Bewunderung und Verehrung, die dem tapferen und ritterlichen Führer der deut— ſchen Heere im Weltkrieg entgegeng bracht wurde, hatte ſich überall in England in den Jahren nach dem Kriege eine warme Zunei⸗— gung geſellt. 01 in Frankreich und Belgien at die ſchickſchalsſchwere Nachricht aus Berlin lebhafte Anteilnahme gefunden. ſche Miniſterpräſident Graf Broqueville und Außenminiſter Jaspar erſchienen auf der deutſchen Geſandtſchaft in Brüſſel, ſchafter in Rom. Die Mittagsausgabe des „Giornale d'Italia“,„Piccolo“, ſagt, Hin⸗ denburg ſei in der Nachkriegskriſe Deutſch⸗ lands gleichſam ein Leuchtturm geweſen, der zuerſt mit beſcheidenem, dann mit wachſendem und ſchließlich rieſigen Schein 2 Geiſter erleuchtete, die das wiedergewannen und ihren Weg wiederer⸗— Ungarn, Holland und Dänemark, zeigt ſich ſtark beeindruckt. Trauerbotſchaft in ganz Amerika tief⸗ ſtes Bedauern Reichspräſidenten: 5„Durch ſein Hinſcheiden hat die Welt eine 5 hervorragende le Hingabe zu ſeinem Vaterlande allen Völ⸗ 1 Hochachtung und Bewunderung abnö⸗ igte. Schwüle Stimmung in Wien Neuer Aufruhr im September. London, 3. Auguſt. „Daily Expreß“ läßt ſich aus Wien berich⸗ ten, dort werde mit einem neuen Aufruhr im September gerechnet. Der Bericht⸗ erſtatter des Blattes will zu dem Eindruck gelangt ſein, daß alle Gegner der Regierung, gleichgültig, in welchem Lager ſie ſtehen, dann gemeinſame Sache machen werden, und be⸗ hauptet in Zuſammenhang damit, daß der marxiſtiſche Schutzbund noch Zweidrittel ſei⸗ ner früheren Beſtände an Gewehren, Maſchi— nengewehren und Revolvern im Beſitz habe. Weiter beſchäftigte ſich der Korreſpondent mit der Zahl der Verhaftungen hoher politi⸗ ſcher Beamter, Richter, Poſizeipräſidenten und ſonſtiger Stgatsangeſtellter. Sie zeige, daß die Nationalſozialiſten allenthalben zu finden ſeten. Tauſende von Pecſonen ſeien ins Ge⸗ fängnis oder ins Konzentrationslager ge⸗ ſchleppt worden. In den Provinzen laufe die Heimweht Amok und die gewöhnlichen Poli⸗ zeiorgane ſeien außerſtande, ihr Einhalt zu tun. Anter der Heimwehr herrſche Mißſtim⸗ mung, weil nicht ihr Führer Fürſt Starhem⸗ berg, ſondern Dr. Schuſchnigg zum Bundes⸗ kanzler ernannt worden ſei. Infolgedeſſen ſeien viele Heimwehrſoldaten in den letzten Tagen ganz diſziplinos geworden. Noch eine Hinrichtung Wien, 3. Auguſt. Das Standgericht verurteilte den An⸗ geklagten Friedrich Wurni g zum Tode und den Angeklagten Chriſtian Meyer zu 20 Jahren Zwangsarbeit. Das Urteil an Wur⸗ nig iſt bereits vollzogen worden. Die beiden Verurteilten waren beſchuldigt worden, am 25. Juli den Poltzeiſtabshauptmann Hickl von der Innsbrucker Sicherheitswache auf der Straße erſchoſſen zu haben. Die Verurtei⸗ lung Meyers erfolgte wegen Mittäterſchaft. Beileidskundgebungen des Auslandes. D. A. 1. VI. 34 1085 er franzöſiſchen Staatspräſidenten Lebrun au Egon von Berger⸗Waldenegg in Begleitung Beileid! verbreitete ſich die Nachricht vom Hinſchei. Der belgi⸗ 0 ebenſo Staatsſekretär Suvich beim deutſchen Vol 8 immer Vertrauen kannten. Auch die Oeffentlichkeit aller übri⸗ 5 gen Länder, beſonders in der Schweiz, Ebenſo löſte die 177 5 aus Staatsſekretär Hull ſagt in einem Nachruf für den verſtorbenen Geſtalt verloren, deren Charakter, Redlichkeit, loya-⸗ na wegen Die erſte Fahrt des neu getauften Urlauber ⸗ ſchiffes der Deutſchen Arbeitsfront. tundenlange D⸗Zug⸗Fahrt durch lichter⸗ 1 1 0 norddeutſches Land. euchtend ſchwankt das Gold der Getreide⸗ elder, durch die der gleichmäßige Senſen⸗ chlag der nitter geht. Weideſtrecken da⸗ zwiſchen mit kümmerlichem Buſchwerk und gradlinig gezogene Hecken. Dann und wann inter ai ruppen einſame Gehöfte; breit das Strohdach, hell die Mauern Und jetzt Bremen! Blitzſaubere, herrliche Stadt mit prächtigen Zeugen alter deutſcher Baukunſt und wunderbaren Wallanlagen. Aber kurz wird hier nur Halt gemacht. Noch eine Stunde flotter Fahrt— dann kreiſchen wieder die Bremſen: Bremerhaven! Hart am Pier hält der Zug. Ein paar Schritte nur durch die Lloydhalle, und ſchon ragt ne⸗ ben einem mächtigen Laufkran, von armdik⸗ ken Tauen und Troſſen gehalten, unſer ſchö⸗ nes, ſtolzes Urlauberſchiff auf. Noch iſt es namenlos; eine Leinenhülle verdeckt die Schriftzeichen am Heck. Doch dann kommt der unvergeßliche Augenblick, da Dr. Ley, der Führer der Deutſchen Arbeitsfront, unter dem Jubel vieler tauſender Volksgenoſſen die Taufe vollzieht „Der Deutſche“ heißt der ſchmucke, ſchneeweiße Dampfer. Vor zehn Jahren ing er zu erſtenmal als Schiff der Sierra⸗ faßt des Norddeutſchen Lloyd unter dem amen„Sierra Morena“ in See. Trug Ver⸗ gnügungsreiſende über Meere hin und brach⸗ te Europamüde, durch Inflation und Er⸗ werbsloſigkeit Entwurzelte ins Land der vie⸗ len, leider aber nur ſelten erfüllten Hoffnun⸗ en: nach Amerika. Glück und Not wohnten icht beieinander an Bord. Jetzt gibt es das nicht mehr! Nicht mehr Menſchen und Kajüten, nach Klaſſen geteilt. Deutſche Volksgenoſſen aller Berufe, Män⸗ ner und Frauen aus allen Gegenden unſe⸗ res Vaterlandes verbringen auf dem ſchwim⸗ menden Hotel als eine einzige, geſchloſſene roße Familie ihre Feiertage. Deutſchen Arbeitern, die noch niemals über ihre Schre⸗ bergärten daheim hinausgekommes ſind, er; ſchlteßt ſich eine Welt der Märchen und Wunder, die ſie mit blanken Augen beſtau⸗ nen, wie Kinder den erſten Weihnachts⸗ baum Wenn langſam am Horizont die deutſche Küſte verſchwindet, wenn im Abenddämmern Helgoland als dunkelblaue, ſcharf gezackte Silhouette auftaucht und Stunden ſpäter dle Lichter von Sylt hell herüberſchimmern, dann nimmt alle an Bord ein wunderliches Ge⸗ fühl gefangen. Schwach nur dringt von tief unten aus dem Maſchinenraum das bebende Stampfen rieſiger Kolben herauf. Sonſt ver⸗ rät nichts, daß wir uns auf einem Dampfer befinden. Fröhlichkeit herrſcht in allen Sä⸗ len. Man ſchwatzt, ſingt, tanzt, ſchmökert in irgendeinem Band der amüſanten kleinen Bordbibliothek, faulenzt in behäbigen Pol⸗ ſterſeſſen und vergißt ganz, daß ſich rings um dieſen leuchtenden Palaſt die Einſamkeit und ſchier grenzenloſe Weite des Meeres dehnt.—— * Nationalſozialiſtiſche Urlauber ſind jedoch Jeder Volksgenoſſe ſoll vielmehr wayreno der Ferien, die die Arbeitsfront in großzü⸗ cal e e neben den land⸗ chaftlichen önheiten ihm bisher unbe⸗ kannter Gegenden des deutſchen Vaterlande⸗ auch deren Leute, ihr Denken und Fühle, ihre Art und Arbeit kennen und achten ler⸗ nen, So hat man auch an Bord des„Deut⸗ ſchen“ nicht vergeſſen, daß unter den von La⸗ chen und Lebensluſt erfüllten Promenaden⸗ decks und Geſellſchaftsſälen eine kleine Stadt harter Arbeit verſteckt liegt! All die leckeren Speiſen kommen aus mo— dernen Großküchen, die recht und links vom Betriebsgang des„Deutſchen“ abzweigen und in denen vom frühen Morgen bis ſpät in die Nacht hinein Töpfe und Teller klap⸗ pern, Eſſen in rieſigen Keſſeln brodelt und viele Menſchen ſich abmühen müſſen, damit ein paar Stockwerke höher pünktlich die Tafel gedeckt werden kann. Und ganz unten im Bauch des Schiffes ſchaffen Maſchiniſten und Heizer im Schweiße ihres Angeſichts und ſorgen dafür, daß immer Feuer unter den Keſſeln lodert, damit Kapitän und Offiziere den„Deutſchen“ ſicher durch die gefahrvollen Engen norwegiſcher Fjorde ſteuern können. Trotz Nacht und Nebel ſchlummern tauſend Urlauber an Bord des„Deutſchen“ genau ſo ruhig, wie daheim im Bett, weil ſie wiſſen, daß man auf der Kommando⸗ brücke und im Maſchinenſaal unentwegt auf dem Poſten iſt! b Unbeſchreiblich ſchön iſt der Zauber nor— wegiſcher Fjorde! Waſſer und Berge, Wie— ſen und Wälder, Himmelblau und ewiger Schnee verſchmelzen hier zu Bildern, die ſich gegenſeitig an Pracht überbieten. Hat der Handanger Fjord mit ſeinen ſanft gewellten, dicht bewachſenen Höhenrücken etwa den Liebreiz deutſcher Schwarzwald⸗ landſchaft, ſo feſſelt der Sogne-Fiord durch den gigantiſchen, rauhen, faſt düſteren Hoch⸗ aebirascharakter. Jäh abſtürzende Felsun⸗ nicht nur Vergnügungsreiſende, die gedan⸗ kenlas die Freuden des Lebens genießen. eheuer drängen ſo dicht und drohend an die chmale Waſſerſtraße heran, daß kein Pla ür Anſiedlungen übrigbleibt. Nur da un ort, wo der graue Felſen ein paar Fuß⸗ breit Raſen freigibt, haben beſcheidenlebende Norweger ihre Hütten errichtet. f i Die Idylle des Hardanger und die Wild⸗ heit des Sogne⸗Fjords aber vereint in wun⸗ derbarſter, Harmonie der Gairanger-Fſord, der noch ein beſonderes Gepräge durch viele ſchöne Waſſerfälle erhält. Aus ſchwindelnder Höhe ſprudeln ſie zwiſchen Schnee und Eis hervor, ſchießen über Felsvorſprünge und brauſen ſchließlich als breite Bäche kriſtall⸗ klar in die Tiefe. Andere wiederum winden ſich in merkwürdigen Schnörkeln um granit⸗ harte Hinderniſſe, verſchwinden plötzlich im Geſtein, um dann als feine, oft nur hauch⸗ dünne Fontainen talwärts zu ſprühen. Das prächtigſte Waſſerſpiel dieſer Art ſtellen die „Sieben Schweſtern“ dar. Sieben ſilberhelle Waſſerläufe, die nebeneinander zart und an— mutvoll wie die Schleier ſchöner Frauen we— En a N Das ſind Norwegens Fiorde! Das Exle— ben dieſer einzigartigen Meeres- und Felſen⸗ herrlichkeit bildete den Höhepunkt der acht- tägigen Ferienfahrt mit dem„Deutſchen“, die daneben natürlich noch mit einer Unmenge anderer wundervoller Eindrücke überraſchte. Stipppiſite in Bergen, Norwegens zweit— größter Stadt... Sonnenaufgang und blut— rot ſinkende Sonne auf hoher See... Das Meer in ſpiegelglattem Glitzern und munte— ren Sprüngen, die bei einigen, etwas ſchwach beſaiteten„Sehleuten“ das komiſche Gefühl von Seekrankheit aufkommen ließen% Und dann die fröhliche Gaudi und Hatz an Bord von morgens bis nachts, für die unſere bayeriſchen Urlauber nimmermüde ſorgten, und die ſelbſt den Meeresgott und Gefolge auf den„Deutſchen“ lockte.... Das alles bleibt, zuſammen mit wunder— ſamen Stimmungen, die der Photoapparat vom Taa der Abfahrt an his zur alücklichen Euringers„Deutſche Paſſion“ bei den Keichsfeſtſpielen. die Reichsfeſtſpiele in Heidelberg fanden ihren Höhepunkt mit e Alete„Deutſche Paſſion 1933“ von Richard Euringer. Das Werk ſchildert den Leidensweg der Deut— ſchen durch Krieg, Verrat und Schmach, durch Hunger— blockade und Schiebertum. Unſer Bild gibt eine eindrucks⸗ volle Szene der Arbetisloſen aus der„Deutſchen Paſſion 1933“ wieder, die im Heidelberger Schloßhof im Rahmen der Reichsfeſtſpiele mit großem Erfolg aufgeführt wurde. Copyright by Mat „Da wäre nun noch etwas zu beſprechen“, ſagte 1 „was auf den Verlauf des Prozeſſes von großem Einfluß ſein kann. Man iſt von ſeiten der Familie eee mich herangetreten, um in gewiſſen Dingen zu e Ich habe den Eindruck, daß man von dort aus eine 1 ſöhnung anſtrebt. Das wäre natürlich in Ihrem Inkereſſe äußerſt erfreulich. Es würde ſelbſtverſtändlich e Gericht den allerbeſten Eindruck machen, wenn elne Herrn Terbrügges vor Gericht auf einen verſöhnlichen Ton geſtimmt ſein würde.“ Evelyn ſtand auf. Zorn lohte in ihren blauen Augen 19 55 0 8 0 Ich lehne es 0 aller Ent, ſchiedenheit ab, mit Herrn Terbrügge oder en 0 ſeinem Auftrage kommen, in irgendwelche Ver 1 zu treten. Und ich würde es als einen Vertrauens e Ihrerſeits betrachten und die entſprechenden enen unverzüglich ziehen, wenn Sie mir nicht verſprechen, ſich auf den gleichen Standpunkt zu ſtellen.“ Doktor Johannſen ſeufzte hör be“ 199 0 Adfafte s mir noch kein „So ſchwer wie Sie, Gnädlaſte, hat as. eee Klient gemacht, ſeine Intereſſen zu wahren. 5 e dieſen Punkt, der Sie anſcheinend beſonders erregt, 90 mehr berühren; aber ich hofſe, Sie werden mit in auderen N utgegenkommen zeigen. m r b ich unter dieſen Um⸗ zu meinem Bedauern überlegen, o a f ete icht niederlegen muß ſtänden die Verteidigung nicht niederlegen. 3 wür ichfalls außerordentlich bedauern. . daß es dazu nicht kommen wird, Ueberlegen wir uns alles in Ruhe bis zu unſerer ſagte Evelyn,„aber ich hoffe, nächſten Unterredung. Herrn Terbrügge und denen, die ihm naheſtehen!“ Sechzehntes Sorge um Lothar. ſchen Zuſtand. vollkommen geſundet. der Seele, Worte gar nichts. Friedrich Terbrügge Sonſt müßte ich Aber nur kein Wort mehr von Der Mordprozeß Evelyn Terbrügge war das Geſpräch Hamburgs. Tagelang vorher waren die Karten für den Zuſchauerraum vergriffen. Vor dem Eingang ſpielten ſich unbeſchreibliche Szenen ab. Eleganteſte Damen gerieten 153 ins Handgemenge mit Gaffern von der Straße und ver⸗ ſuchten vergeblich, in den Gerichtsſaal zu kommen. Friedrich Terbrügge, tief erſchüttert durch all dieſe Vor⸗ gänge, weilte fern von der Heimat. Er hatte es nicht über ſich gebracht, dieſen Skandal mit in der Nähe zu erleben. Aber ſchwerer als der Skandal lag auf ſeinem Herzen die Nach der furchtbaren Angſt um das Leben des Sohnes kam nun der Gram um Lothars ſeeli— Da hatte er geglaubt, ſein Junge wäre Und mußte nun einſehen, daß die Geſundung des Körpers nichts war gegen die Krankheit Er ſelbſt hatte Lothar, den Schwerkranken, von Vene n 995 dig geholt und ihn in einem Schweizer Sanatorium unter⸗ dem Wege gebracht. Sie hatten nicht viel miteinander geſprochen. Der Arzt hatte ſtrengſte Schonung für Lothar anbefohlen. Was war auch viel zu ſprechen zwiſchen ihm und Lothar? Vor dieſer Tragödie, die ſich in Venedig abgeſpielt, waren war alt Tagen, Als er den Sohn krank und elend wiederſah, hatte er ſich ſchwere Vorwürfe gemacht. ö ſein und glauben, das Leben in allem meiſtern zu können. Uls Plötzlich kam ſo etwas dazwiſchen und belehrte einen. Wie unwichtig vieles war, was einem vorher wichtig geweſen Alles hätte er jetzt darum gegeben, den Sohn geſund 3 zu ſehen. Auch Evelyn hätte er mit offenen Armen auf⸗ genommen, hätte dies alles ungeſchehen machen können. Aber kein Menſch wußte, was ſich in anderen Menſchen abſpielte. Und erſt der Ausbruch einer ſolchen Tragödie Kapitel. N müh fo; geworden in dieſen Man ſollte nicht hart Heimkehr für immer eingefangen hat, ein buntes Bilderbuch unvergeßlicher Erinnerun⸗ gen, in dem wir noch oftmals in ſtillen Stun⸗ den kramen werden. Erinnerungen, die abe auch bei jedem Urlauber das Bewußtſei ſchuldiger Dankbarkeit unauslöſchlich einge⸗ graben haben für den Mann und die Idee, die Deutſchland frei und ſtolz und glücklich machen! Franz Jenrich. Welt und Wiſſen — Maſſenhaftes Auftreten giftiger Spin- nen in Amerika. Das maſſenhafte Au tre⸗ ten einer giftigen Spinne, deren Biß unter Umſtänden tödlich iſt, hat bei den kaliforni⸗ ſchen Geſundheitsbehörden beträchtliche Be⸗ ſorgnis hervorgerufen. Die„Schwarze Wit⸗ we“, ſo heißt die gefährliche Spinne, iſt ein häßliches Inſekt mit glänzendſchwarzem, dicken Leib, der wie ein großer Schuhknopf ausſieht und auf fünf Zentimeter langen Beinen ruht. Der Biß des Tieres hat große Schmerzen zur Folge, die ſich von der Biß⸗ 1780 über den ganzen Körper ausbreiten, ie Atmung wird erſchwert, kalter Schweiß bricht aus und in den tödlich verlaufenden Fällen tritt der Tod ſchon, nach 32 Stunden ein Die Urſache der gewaltigen Vermeh⸗ rung der„Schwarzen Witwe“ iſt offenſicht⸗ lich der vergangene, ſehr milde Winter und das ausnehmend trockene Wetter. In letzter Zeit iſt eine Reihe von Todesfällen durch den Biß der Spinne hervorgerufen worden und die Zahl der gebiſſenen Perſonen geht in die Hunderte. Daher ſoll jetzt ein Ver⸗ nichtungsfeldzug gegen das bösartige Inſekt begonnen werden; da Giftſtreuen nichts hilft, wird der Bevölkerung empfohlen, Roh- ö. H oder Kreoſot in alle Mauerſpalten und Fußhodenritzen zu ſpritzen. — Reiherhorſte im Neckartal. Zu den noch wenig bekannten Merkwürdigkeiten des ſchönen Neckartales oberhalb von Heidelberg gehört eine Reiherkolonie, in der auch in dieſem Jahre zahlreiche Reiherpaare niſten. Sie liegt bei dem Dorfe Zwingenberg zwi— ſchen Neckargerach und Lindach, das man auch mit der Bahnlinie Heidelberg— Würzburg erreicht. Die ſeltenen, ſilbergrauen Vögel niſten in einem Waldhang, der unmittelbar vom Neckar aufſteigt. Neues aus aller Welt Schweres Mokorradunglück. Am Ortsein⸗ gang von Erpel(Rheinland) kamen nachts zwei junge Leute mit ihrem Motorrad von der„Schwimmenden Braunen Meſſe“ in Linz. Das Fahrzeug ſtreifte einen Pfeiler und überſchlug ſich. Beide Leute waren auf der Stelle tot. eres Kraftwagenunglück in Jül⸗ land. Bei Kolding in Jütland ereignete ſich ein Kraftwagenunglück, bei dem die deutſche Baronin Thyra von Jeniſch und ihr 20 jähriger Sohn ſchwer verletzt wurden. Sie befanden ſich auf einem Beſuch in Dä⸗ nemark auf der Rückfahr nach Deutſchland. Engliſches Frachtflugzeug vermißt. Ueber das Schickſal eines am 29. Juli von Fol- keſtone mit Beſtimmung Boulogne— ſur-mer abgeflogenen engliſchen Fracht⸗ flugzeuges iſt man in großer Sorge. Das Flugzeug iſt an ſeinem Beſtimmungsort noch nicht angekommen. Vier Bergarbeiter verſchüttel. Im Stollen eines Erzbergwerkes bei Angerville in der Gegend von Metz wurden von den dort arbeitenden 27 Bergleuten vier durch einen Evelyn am Tage der Gerichtsverhan 1 f großen Saal betrat, ſah ſie Hunderte von neugierigen Augen auf ſich gerichtet. Sie fühlte 1 e Wäre der Verteidiger nicht zugeſprungen und hätte iht geholfen, ſie wäre neben der Anklagebank zu Boden ge⸗ fallen. Aber mit der letzten Energie ihres Weſens raffte ſie ſich auf. Stolleneinbruch verſchüttet und getötet. zeigte die Abgründe, die Menſch von Menſch trennen. Auch Lothar hatte über Evelyn und ſich geſchwiegen.. Nur als er ſich vom Vater verabſchiedete, nahm ſer plötz— lich heftig deſſen Hand, ſah den Vater an und ſagte: „Verſuche, g. meinetwillen verſuche es. Ich kenne ſie. Ich weiß, alles war nur Liebe zu mir, irregeleitete Liebe.“ „Alles will ich verzeihen, Junge!“ hatte Friedrich Ter⸗ brügge geſagt,„alles vergeſſen, wenn du mir nur wieder geſund wirſt.“ 5 5 Und nun war Lothar geſundet, und der Prozeß gegen; Evelyn begann. Das hatte Friedrich Terbrügge nicht in der Nähe miterleben können. Er benutzte die Zeit, Lothar in einigen größeren Auslandreiſen zu vertreten, um für mehrere Wochen von Hamburg fortzugehen. Eliiabeth war mitgereiſt. Lothar hatte darum gebeten. „Ihr müßt mich allein laſſen!“ hatte er geſagt.„Ich kann mit all dem nur fertig werden, wenn ich mich allein mit mir auseinanderſetzen muß. Es iſt das einzige Gute, was ihr mir jetzt tun könnt.“ So lebte er in ſeinem Hauſe wie ein Einſiedler. von und zur Fabrik kannte er nichts anderes mehr. Wie ein wundes Tier hatte er ſich vor den Augen der Menſchen verkrochen. Selbſt vor ſeiner Kuſine Anne⸗ marie verbarg er ſich. Und ſie verſuchte nicht, ihn zu er⸗ reichen. Sie ſelbſt war durch die furchtbaren Ereigniſſe in Venedig vollkommen zuſammengebrochen und mußte ſich merſt wiederfinden. Evelyn nicht zu zürnen, Vater, um Außer . 4 1. einen Schwindel. (Fortſetzung folgt.) Auch Frau tang den b 4 7 7957 % 7 Der N 7 1 K. MULL EE. Urheberrechtsschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale) 85—— 4 0* 275 7 775 128%% 22 4 H Nachdruck verboten. Wie lange es ſtill im Raume geweſen war, wußte Fritz nicht zu ſagen. Aber er erſchrak, als Kurt Roſchwitz plötz⸗ lich neben ihm ſtand und die Hand hart auf ſeine Schulter legte. Sich umwendend, ſah er in ein von Zweifeln auf— gewühltes Geſicht, aus dem die anfängliche Ergebenheit gewichen war. „Du— haſt du das damals ſchon gewußt?“ fragte Kurt mit unbeherrſcht wilder Stimme. Fritz ſah das unruhige Flackern in den Augen des Freundes und fühlte gleichzeitig deſſen Hand ſich feſter um ſeine Schultern krampfen. Begütigend befreite er ſich von ihr und hielt ſie feſt. „Ich ſehe, wie es dich trifft, Kurt. Und darum will ich dir ſagen: Nein! Ich habe damals, als du mit mir über meine Schweſter ſprachſt, weder etwas gewußt, noch im entfernteſten ein ſolches Ereignis geahnt. Es kam mir ebenſo unerwartet wie dir.“ „Aber dieſe Verbindung kommt dir erwünſcht— nicht wahr? Hauenſtein iſt reich, und ich ein armer Teufel.“ Der Sarkasmus in dieſen Worten trieb Fritz das Blut Doch zwang er ſich zu einer ruhigen nach dem Kopfe. Antwort. „Du irrſt dich, Kurt! Ich kann nicht ſagen, daß mir die Verbindung Sannas mit Hauenſtein erwünſcht iſt. Im Gegenteil, gerade jetzt kommt ſie mir vollkommen zur Unzeit. Trotzdem kann und werde ich, wie ich dir ſchon einmal ſagte, Sanna in einer derartigen Entſcheidung nicht beeinfluſſen.“ Die Feſtigkeit der Stimme brachte Kurt Roſchwitz etwas zur Ruhe. Die Erregung legte ſich, und mit Dank hörte er die guten, warmen Worte des Freundes. „Ach, auch mir wird dadurch ein lieber Wunſch zu— ſchanden, denn niemanden hätte ich Sanna lieber gegeben als dir. Noch habe ich mir meine Einwilligung vor— behalten. Wenn nun aber Sanna zu dem anderen hält— würdeſt du wollen, daß ich einen Zwang auf ſie ausübe?“ In Kurts Geſicht kam ein heftiger Kampf. Nur kurz; dann ſagte er ohne Zögern:„Nein, Fritz! Das Glück Sannas ſteht mir höher als die Erfüllung meiner Liebe.“ Fritz nickte ein wenig verſonnen und ſagte leiſe: „Hoffen wir, daß ſie glücklich wird!“ Kurt Roſchwitz konnte dieſes Geſpräch nicht länger er- tragen. In ihm war der Drang, allein zu ſein. So gut auch jede Teiſnahme gemeint war, ſie tat ihm doch weh. Erſt alles in ſich überdenken, alles ordnen, das war es, was er tun mußte, wenn er nicht an dem Feuer, das in ihm loderte, verbrennen wollte. So reichte er dem Freunde die Hand. „Zwiſchen uns bleibt alles wie es war.“ Dann ging er, und Fritz Grovenſtahl ſah ihm lange nach, bis er im Dunkel entſchwand. N 5 2: Gleich einem, der nicht weiß, wo er ſein müdes Haupt zur Ruhe legen ſoll, irrte Kurt Roſchwitz durch die Straßen. Ohne einen Zweck, ohne ein Ziel lief er umher, getrieben und gehetzt von dem Gedanken: Es iſt zu Ende. Die Zukunft ſchien ihm ſo ſchwarz, des Lebens ſo unwert, daß er wünſchte, tot zu ſein und damit frei von dem Quälenden. Und doch war alles in ihm bei Suſanna. Jetzt erſt, da er wußte, daß ſeinen Wünſchen keine Er— füllung werden konnte, fühlte er die ganze Größe ſeines Verlangens nach ihr. Was will ich noch?, ſchrie es aus ihm: Suſanna! Stunden verrannen. Klappernd fuhren die Jalouſien an den Fenſtern der Geſchäfte herab. Die Straßen füllten ſich mit heimkehrenden Menſchen. Achtlos ließ Kurt ſich in dem Gewühl mittreiben. Daß daheim die Schweſter anf ihn warten würde, kam ihm gar nicht in den Sinn. Immer ſo gehen, immer weiter, ohne ein Ende zu finden, das ſchien ihm erſtrebenswert zu ſein. Nur die Gedanken hätten nicht ſein dürfen. Ha! Wenn er ſie doch über Bord werfen könnte! Wie ſich die Nerven ſpannten, bis zum Zerreißen ſpannt faßten, und der immer größer wurde. Wenn er doch nur vergeſſen könnte, vergeſſen, Suſanna vergeſſen! Längſt hatten ſich die Straßen wieder geleert und lagen einſam in der Nacht da. Kurt ſchritt weiter, und das laut hallende Geräuſch ſeiner Schritte erſchreckte ihn. Und wenn er dann aus der Ferne die Schritte eines Nachtſchwärmers hörte, wie ſie langſam näher kamen, immer lauter wurden und wieder im Dunkel verhallten, da fragte er ſich: Soll das ein Symbol ſein für mein Leid? Heißt das: Anderes geht vorüber, nur dieſes, das deine nicht? Aus einem Lokal drang die Muſik eines Schlagers ins Freie, und hier blieb Kurt zum erſten Male ſtehen, als wäre ihm das etwas Neues. Da glitt dicht an ihm eine ſchlante Frauengeſtalt vorbei in das Innere desſelben. Ein kurzer, auffordernder Blick ſtreifte ihn. Er hörte das Kniſtern der Seide, und eine mächtige Sehnſucht nach Liebe packte ihn. Ja, er wollte allem anderen zum Trotz warme Frauenlippen küſſen... Liſa Roſchwitz wartete voll Unruhe auf den Bruder; aber Stunde auf Stunde verrann, und er kam nicht. Im Nebenzimmer ſtand der Tiſch gedeckt. Sie hatte noch keinen Biſſen gegeſſen. Längſt war Mitternacht vorbei, als ſie in einem Stuhl in Schlummer fiel. Einmal fuhr ſie auf. Sie hörte, wie taſtende Schritte näher kamen, und eine en, um den einen Punkt, den ſie um- wilde Angſt legte ſich um ihr Herz. Wer war das? Konnte das Kurt ſein? Sie ſah nach der Uhr. Die wies auf den nahen Morgen. Draußen fuhr ein Schlüſſel ins Schloß, und dann taumelte der Bruder ins Zimmer. Liſa erſchrak vor ihm. Sein Geſicht zeigte die Spuren des Alkoholgenuſſes, das Haar hing ihm wirr in die Stirn, und in den Augen war etwas Unſtetes. Als er die Schweſter ſah, verſuchte er harmlos zu lächeln; aber es wurde nur eine Fratze.„Fein... Liſa.., daß du., ge⸗ wartet haſt“, ſtammelte er. Dann ließ er ſich ſchwankend in einen Stuhl fallen; ſeine Stimme ging in ein un— zuſammenhängendes Lallen über, und er vergrub den Kopf in die Hände. In Liſa wurde es bitter, daß ſie den Bruder ſo ſehen mußte. Faſt wollte es wie Abſcheu über ſie kommen, aber ſie zwang ſich zu der Frage: „Warum tateſt du das, Kurt?“ Er hob den Kopf und ſah ſie verſtändnislos an. Dann kam ein Suchen in ſeine Augen, ſo, als wollte er etwas weit, ganz weit Zurückliegendes in ſein Gedächtnis rufen. Es ging eine merkliche Veränderung in ihm vor. Er ver— ſuchte ſeine Geſtalt zu ſtrafſen und fuhr ſich mit der Hand üher das Geſicht, als wollte er das Häßliche daraus ſcheuchen; aber ſeine Stimme blieb ſpröde und riſſig. „Sanna... Sanna.. hat ſich verlobt... mit einem... anderen“, ſtammelte er. Sein Kopf wollte wieder auf den Tiſch ſinken, doch Liſa ſchüttelte ihn an den Schultern. Da ſprang er auf und ſtellte ſich vor ſie.„Hörſt du... mit einem anderen... kannſt du das verſtehen... mit einem anderen!“ Liſa fragte nicht mehr. Sie wußte, was dem Bruder widerfahren war, und ein großes Erbarmen überkam ſie. „Ertrag es, Bruder!“ ſagte ſie leiſe.„Mit uns Roſch⸗ witz' hat die Liebe kein Erbarmen.“ Bei dem Klang der Stimme merkte Kurt auf und ſah zögernd in das leidbewegte Geſicht der Schweſter. Da wurde ihm bange, und er fragte: „Auch du... Liſa?“ „Ja... auch ich... und auch ein Grovenſtahl!“ Da vergrub Kurt den Kopf wieder in die Hände; in ſeinen Augen war ein ſtummes Verzweifeln. Doch Liſa trat zu ihm und ſtrich ihm begütigend über ſein Haar. „Wir wollen beide ſtark ſein und es ertragen.“ Elftes In der nächſten Woche kehrten Frau Sibylle und Suſanna zurück. Beiden war die Reiſe wohl bekommen, hauptſächlich Suſanna, die einer friſchen Blüte glich. War ſie mit einer letzten Spur von kindiſchem Weſen abgereiſt, ſo hatte ſich das während ihrer Abweſenheit vollkommen verloren. Ihre Bewegungen zeigten die Selbſtſicherheit, die ihr früher gefehlt hatte. Dabei war ſie von einer An— mut, die beſtricken konnte. Fritz Grovenſtahl war überraſcht, als Suſanna ihn umarmte. Ohne weiteres begriff er die Möglichkeit, daß es nichts Außergewöhnliches war, wenn ein Mann ſeine ſchöne Schweſter zur Frau begehrte. In dieſem Sinne wollten ſeine Gedanken zu Kurt Roſchwitz abirren, aber er zwang ſie zurück und begrüßte Frau Sibylle, die eben— falls friſch und geſund ausſah. Mit dem Heimgekommenen zog wieder das Leben in das kleine Haus, um das juſt die Bäume zu grünen be— gannen, und das Starenpaar, das ſich in einen von ihnen eingeniſtet hatte, ſchaute verwundert auf die ihm noch unbekannten Geſtalten. Fritz hatte erwartet, daß ſich die Stiefmutter irgendwie über den Fortgang Gerdas auslaſſen würde, aber ſelt— ſamerweiſe berührte ſie dieſen Punkt gar nicht. Und als er ſie einmal rundheraus um ihre Meinung hierüber fragte, zuckte ſie nur gleichgültig die Schultern. Geſchickt verbarg ſie ihren Aerger, der bei dieſer Frage in ihr aufſtieg. Weiß Gott, ſie hatte ſich das alles anders vorgeſtellt. Wie ſchön wäre es geweſen, wenn Gerda die Frau des Hauſes geworden wäre. Welch einen Rückhalt hätte das für ſie gegeben! Sie hatte ſo beſtimmt damit gerechnet, und nun machte ihr dieſes Mädel in einer ſentimentalen Laune alle Hoffnung zuſchanden. Das war doch zu dumm. An dem der Ankunft folgenden Tage bat Fritz Groven— ſtahl ſeine Schweſter zu ſich. Als ſie gekommen war, nahm er ihr gegenüber Platz und ſah ihr forſchend ins Geſicht. Suſanna verſtand dieſen Blick und ſenkte errötend den Kopf. Aber leiſe flüſterte ſie: „Ich bin ja ſo glücklich, Fritz!“ Der beugte ſich im Stuhl vor und ſtützte den Kopf in die Hand. „Das iſt es, was ich wiſſen will. Erzähle mir, wie es kam.“ Minutenlang war Schweigen zwiſchen beiden. Suſanna hielt die Augen geſchloſſen, und um ihren Mund lag ein Lächeln. Erſt als Fritz ſich räuſperte, ſchlug ſie die Augen hoch. Dann erzählte ſie, wie ſie vor wenigen Wochen Alexander Hauenſtein kennengelernt habe. Erſt im Hotel, wo ſein Platz neben ihrem lag. Er hatte gut und inter⸗ eſſant zu plaudern verſtanden, dazu hatte ihm der Nimbus des Reichtums von vornherein alle Aufmerkſamkeit ge⸗ ſichert. Später waren gemeinſame Ausflüge gefolgt, und an einem ſolchen war es geweſen, daß er ſie gebeten hatte, ſeine Frau zu werden. Kapitel. Suſanna erzählte dies alles mit großer Wärme, und ihr Glück ſprach ſo deutlich aus ihren Worten, daß Fritz ſeine früheren Bedenken— Hauenſtein habe ſich nur aus einem ihm unklaren Grunde und nicht aus Liebe un; Suſanna beworben— verwarf. Trotzdem ſagte er warnend: 5 95 „Haſt du auch bedacht: Hauenſtein iſt mehr als doppelt ſo alt wie du?“ Suſanna ſah den Bruder erſtaunt an. 90 „Alexander iſt zweiundvierzig Jahre alt; aber das hat doch nichts zu ſagen!“ 8 Fritz Grovenſtahl fuhr ſich mit der Hand über die Stirn. Was er Suſanna jetzt ſagen wollte, hätte eigentlich beſſer für eine Frau gepaßt. Aber wer ſollte es ihr ſagen? Auf die Stiefmutter war kein Verlaß, denn die ſtand par⸗ teiiſch genug zu Hauenſtein. So ſprach er alſo zögernd, aber feſt: „Ganz ſo gleichgültig darf man den Altersunterſchied von Eheleuten nicht betrachten; denn vielfach iſt er ſpäter der Anlaß zu großem Unfrieden, wenn nicht zu noch Schlimmerem. Es iſt alſo ein Unterſchied von dreiund⸗ zwanzig Jahren. Wenn du in zehn Jahren im beſten Frauenalter ſtehen wirſt, iſt Hauenſtein ein verbrauchter Mann. Es iſt meine Pflicht, dir das zu ſagen, und du verſtehſt, was ich meine. Wirſt du dann nicht etwa bereuen und dich ſo in der Gewalt haben, daß du dich nicht ver⸗ lierſt?“ Beinah entſetzt ſah Suſanna den Bruder aus großen Augen an. Fritz merkte, daß ſie an das, was er ihr eben geſagt, noch nie gedacht hatte, und ließ ihr Zeit zun Ueberlegen. Dann, als er meinte, daß dies hätte geſchehen können, fragte er: „Nun?“ Da warf Suſanna den Kopf in den Nacken. Um ihren Mund flogen die Schatten des Trotzes, und ihre Stimme hatte einen feindſeligen Klang. „Was du mir da ſagteſt, ich nehme es auf mich— hörſt du? Das wiegt mir das Leben auf, das Hauenſtein mir bieten wird!“ Fritz horchte auf, und als er fragte, konnte er die Ironie nicht ganz verbergen. „Alſo hat auch deine Liebe einen immerhin realen Hintergrund?“ „Nein!“ ſagte Suſanna mit leiſer Abwehr.„Meine Liebe iſt wahr; aber auch das Leben habe ich gern.“ Fritz erhob ſich und reichte der Schweſter die Hand. „So will ich weiter keine Einwendungen machen. Mögeſt du glücklich werden!“ Da legte Suſanna ihm die Hände um den Hals und ſagte leiſe: „Ich bin es ſchon. Ich liebe... und die Liebe kann doch nichts anderes als Glück bringen?“ Fritz ſtrich ihr mit der Hand über das Haar. „Möge dir dieſe Meinung erhalten bleiben, Schweſter!“ Am nächſten Tage kam Alexander Hauenſtein. Fritz Grovenſtahl empfing ihn in ſeinem Arbeitszimmer. Un⸗ mittelbar nach ſeinem Eintritt brachte Hauenſtein ſeine Werbung vor, und obwohl das in kurzen, knappen Worten geſchah, fand Fritz doch Zeit, den zukünftigen Schwager eingehend zu muſtern.. Er fand, daß Hauenſtein ſich ſeit ſeinem erſten Beſuche im Hauſe Grovenſtahl nicht merklich verändert hatte. Noch genau dieſelbe ſtolze, ungebeugte Kopfhaltung, keine Falte im Geſicht, und das Feuer in den dunklen Augen brannte ungemindert. Auf keinen Fall ſah man dieſem Manne, deſſen aufrechte, ſtraffe Geſtalt nur wenig kleiner war als ſeine, das vorgerückte Alter an. Fritz ſah mit Bewunderung auf dieſes Geſicht, das keinen Widerſpruch zu dulden ſchien. In ſeine Betrachtung vollkommen vertieft, merkte er nicht, daß Hauenſtein längſt ſchwieg, bis dieſer ein wenig ſpöttiſch mahnte: „Ich erwarte Ihre Antwort, Herr Grovenſtahl!“ Fritz ſah die Augen Hauenſteins auf ſich gerichtet und fühlte den zwingenden Einfluß, den ſie ausübten, in ſich. Das aber mißfiel ihm, und die bisher gehegte Bewunde⸗ rung drohte unterzugehen. Auch er ſchlug die Lider voll auf. Die Blicke der Männer kreuzten ſich, und beide wußten, daß ſie einander nie näher kommen würden— daß ſie immer Gegner ſein würden. Ebenſo kurz, wie Hauenſtein die Werbung vorgebracht hatte, erteilte Fritz ſeine Einwilligung. Nur wenige küßle, faſt geſchäftsmäßige Worte waren es, denen ein flüchtiger Händedruck folgte. Fritz wollte nun gleich alles Geſchäftliche ordnen. Doch kaum hatte er zu ſprechen begonnen, als Hauenſtein ihn mit einer keinen Widerſpruch duldenden Hand⸗ bewegung unterbrach. Beinah betroffen, ſchwieg Fritz, und ehe er ſich ſo weit gefaßt hatte, daß er trotzig fort⸗ fahren wollte, trat Suſanna in das Zimmer; dies bewirkte eine endgültige Unterbrechung. Fritz wandte ſich bei der Begrüßung der beiden ab; aber er hatte das Bewußtſein, daß er jetzt durch Hauenſtein eine gewaltige Schlappe erlitten habe. Offen geſtand er ſich das ein, und ſein Ge⸗ ſicht flammte in dieſer Erkenntnis vor Zorn. Wie hatte ihn der behandelt! Wie einen unreifen Schuljungen. Nur mit Mühe zwang er ſich zu einigen Glückwunſch⸗ worten an Suſanna und Hauenſtein, der ſeit dem Ein⸗ treten der Verlobten ganz anders war. Freundlich unter⸗ hielt er ſich mit allen, und Fritz mußte geſtehen, daß er dieſes trefflich verſtand. Wenn Hauenſtein von großen, geſchäftlichen Transaktionen ſprach, konnte er nicht ver⸗ hindern, daß er geſpannt lauſchte. 16850 Angeregt verlief der Nachmittag, und als Hauenſtein ſich am Abend verabſchiedete, ſtellte er Fritz für den; nächſten Tag ſeinen Beſuch in der Fabrik in Ausſicht, uss, wie er ſagte, die noch ſchwebenden Fragen zu erled ian. Damit verband er die Bitte, das Werk beſichtigen zu dürfen, 0 4* Fottſetzung fog“ burg wurde eine rung der Geſchäfte des Tagelang kichielen ſich die Herzen Millionen Deulſchen ein letztes Mal auf in der ö würdigſten Repräſentanken mer Vergangenheit großer deutſcher biedenheit vom öffentlichen In kurzen Worten Anläßlich des Ablebens des Reichspräſi⸗ denten Generalſeldmarſchall von Hinden⸗ vierzehn Tage lange Volkstrauer angeordnet; das Reichskabinett beſchloß ein Geſetz über das Staatsbegräb— nis. Der Reichswehrminiſter hat auf Grund des Geſetzes über das Staatsoberhaupt die Vereidigung der Wehrmacht auf Adolf Hit— ler befohlen. Der Reichsbankpräſident iſt mit der Füh⸗ „Reichswirtſchafts⸗ miniſters und des preußiſchen Miniſters für Wirtſchaft und Arbeit betraut worden. Das geſamte Ausland zeigt größte Teil⸗— nahme an der Trauer des deutſchen Volkes. An das deutſche Volk! Aufruf der Reichsregierung. Berlin, 3. Auguſt. Die Reichsregierung erläßt folgenden Auf— ruf: An das deutſche Volk! Reichspräſident Generalfeldmarſchall von Hindenburg iſt am 2. Auguſt 1934 früh 9 Ahr in die Ewigkeit eingegangen. 20 Jahre nach Ausbruch des Weltkrieges hal ſich der große Soldat zur großen Armee begeben. Das ganze deutſche Volk vernimmt die Trauerbotſchaft des heimganges unſeres 1 hehren Generalfeldmarſchalls mit tiefer Ehr⸗ furcht und ſchmerzerfüllter Ergriffenheit. von 67 bangen Hoffnung, daß es der unverwüſtlich erſcheinenden Kraft des greiſen Reichsprä⸗ ſidenken noch einmal gelingen würde, der unerbittlichen Natur, die ſich anſchickte, ihr Recht geltend zu machen, Widerſtand zu lei ten. Die Hoffnung war vergebens, Hinden⸗ burg iſt kot. Damit hat das deutſche Volk ſeinen ehr- verloren. In tiefer Ehrfurcht und Dankbarkeit gedenkt es n dienr Skunde der faſt unabmeßbaren bVerdienſte, die der Generalfeldmarſchall und Reichs präſident ſich um den Ehre und das Recht Frieden, die der deutſchen Natſon erworben hat. Wie ein monumentales Denkmal aus fer⸗ b a Tridi⸗ tion ragte er in unſere Zeit hinein. In ihm oerkörperten ſich noch die Erinnerungen an die leidvollen und blutigen Kämpfe, die das eutſche Volk um ſeine ſtaatspoliti⸗ [che Einigu ng durchfechten mußte. Er tand noch als junger Vertreter ſeines Re— ments im Spiegelſaal von Verſailles, als as Kaiſerreich proklamiert wurde. Er hat ieſem Reich in langen Friedensjahrzehnten Is pflichtgetreuer Soldat ſein Leben und ie Kraft zur Verfügung geſtellt. Uns ſchien es, als ob dieſes arbeitsreiche menſch⸗ liche Daſein in einem geſegneten Lebens— bend ſeinen Abſchluß finden würde, da brach über Deutſchland der Weltkrieg her— zin. Als Hindenburg in ſchwerſter Stunde zer Nation gerufen das Kommando über die Dſtarmeen übernahm, ſah das deutſche Volk l banger Sorge nach dem uralten Ordens— end. Durch die Rettung Oſtpreu⸗ Invaſion und bens von Ueberflutung durch fremde Truppen wurde er zum erſten Nale zum Vater des Vaterlandes. 0 Vier Jahre lang war er dann für Polt und die Welt die Verkör berung deutſchen 5 euer Pflichterfüllung. Perknüpfen ſich die un vergänglichen Siege, unſer Soldatentums und Mit ſeinem Namen die die deutſchen Armeen an allen Fronten es großen Krieges an ihre Fahnen heften Nonnten. Im November 1918 als über Deutſchland Perrat, Chaos und Verzweif⸗ ung hereinbrachen, blieb er der ruhende Pol in der Erſcheinungen Flucht. In einer erben und männlichen Pflichtauffaſſung, die oon vom Schimmer»einer faſt mythiſchen erklärung umgeben war, ſtellte er ſich in chwerſten Schickſalsſtunden dem deutſchen Polke wiederum zur Verfügung und führte 1 Armeen in die Heimat zurück. In dieſen Pochen und Monaten wuchs er zum Sym⸗ ol deutſcher Pflichterfüllung empor. Wiederum vergönnte das Schickſal es ihm licht, in Ruhe und wohlverdienter Abge⸗ Leben ſeine zahre zu beſchließen. Noch einmal erging er Ruf des Volkes an den faſt 80 jährigen, ud der pflichtgewohnte Soldat des großen irleges verſagte ſich auch dieſem Rufe nicht. zwe mal wurde er zum Präſidenten es Deutſchen Reiches gewählt. In all N Wirren der Nachkriegsjahre ſtand er umer da über der Parteien Haß und Gunſt. Venn alles wankte, blieb er feſt. Wenn jede rdnung und jeder innere Zusammenhalt chwinden oder zu zerbrechen drohte, an un klammerten ſich dann die letzten Hoff⸗ ungen eines verzweifelten Volkes. Er ſtellte illen glanzumſtrahlten großen Namen zur erfügung, wenn es galt, die deutſche Na⸗ on nach innen oder nach außen würdig zu kreten. um ihre Lebenskräfte der Welt ge⸗ genüber zu verteidigen. Hindenburg wurde im Frieden das, was er im Kriege gewe⸗ ſen war: g Der nalionale Mythos des deutſchen Volkes. Am 30 Januar 1933 ſchloß er für die junge nationalſozialiſtiſche Bewegung die Tore des Reiches auf. In gläubigem Ver— trauen auf die unbeſiegbare Lebenskraft ſei— nes Volkes legte er die Verantwortung in die Hand der deutſchen Jugend und ſchlug damit die Brücke vom Geſtern zum Morgen. Mit einer Treue ohnegleichen hat er ſeitdem zum jungen Deutſchland ge⸗ ſtanden und gegenüber allen Bedrohungen ſeine ſchützende und ſegnende Hand über dem neuen Reich gehalten. Es war vielleicht das höchſte Glück ſeines betagten Lebensabends, nun zu wiſſen, daß das Schickſal der Nation in ſicherer Hut lag und das Reich ſo feſt ge— gründet war, daß es allen Stürmen und An— feindungen trotzen konnte. In ihm verkörperte ſich die tiefe Verſöh⸗ nung, die am 30. Januar 1933 zwiſchen dem Deutſchland von Geſtern und dem von Morgen ſtattgefunden hatte. Sein durch die vielen Jahre innerer Zerriſſenheit unüber— hörbar hindurchdringender Ruf nach Einig keit ging in wunderbarſte Erfüllung: Die Klaſſen und die Stände ſchloſſen ſich im Zei- chen des Nafionalſozialismus zuſammen und wurden zu einer feſten, unerſchütterlichen Volksgemeinſchaft vereint. Dem deutſchen Volke aber ſchien es ſo als ſe. Hindenburg aus der Reihe der Lebenden nicht mehr herguszudenken, unfaßbar war ulls allen der Gedanke, daß er einmal von uns gehen könnte. Was unvorſtellbar war, iſt nun doch bittere Wirklichkeit geworden: Hindenburg lebt nicht mehr. der ge- treue Ekkehard des deutſchen Volkes i! von uns gegangen. Der Nation aber bleibt die dankbare und ge⸗ ſegnete Erinnerung an eine große, monu— mentale, über die Zeit weit hinausragende ſoldatiſche und ſtaatsmänniſche Perſönlich⸗ keit und das edle unübertroffene Beiſpiel einer herben männlich-heroiſchen Pflichtauf— faſſung, die ſich im Dienſte am Vaterland verzehrte. In Ehrfurcht beugt die Nation ihr Haupl vor dieſem großen Toten. Seine Sorge um das Reich ſoll von jetzt an unſere Sorge ſein. Sein Kampf um des deutſchen Volkes Freiheit, Glück und Frieden aber überneh⸗ men wir als Pflicht und Verpflichtung und Vermächtnis. Ein reiches, volles, von Arbeit und Segen gekröntes Leben iſt damit zu Ende gegan— gen. Das Größte, was von einem Menſchen geſagt werden kann, auf ihn trifft es zu: Er hat durch ſeinen Heimgang die Welt ärmer gemacht. Das deutſche Volk wird das hehre Anden— ken ſeines Lebens und Wirkens in dem Schrein ſeines dankerfüllllten Herzens ver— ſchließen. Der Ruhm ſeiner Taken in Krieg und Frieden wird von Enkeln zu Enkeln bis in die fernſten Geſchlechter weitergetragen werden. Wir aber wollen uns glücklich prei⸗ ſen, den Großen Alken Mann noch mitten unter uns geſehen zu haben, der eingegan⸗ gen iſt in unſere Geſchichte als Generalfeld⸗ marſchall von Hindenburg. Berlin, den 2. Auguſt 1934. Die Reichsregierung. Vollsabſtimmung Nicht mehr„Reichspräſident“.—„Führer und Reichskanzler“.— Ein Schreiben des Reichskanzlers an den Keichsinnenminiſter. Berlin, 3. Auguſt. Der Führer und Reichskanzler hat an den Reichsinnenminiſter folgendes Schreiben ge⸗ richtet: Herr Reichsinnenminiſter! Die infolge eines nationalen Unglücks, das unſer Volk betroffen hat, nokwendig ge— wordene geſetzliche Regelung der Frage des Skaatsoberhauptes veranlaßt mich zu fol- gender Anordnung: 1. Die Größe des Dahingeſchiedenen haf dem Titel Reichspräſdeni eine einmalige Bedeutung gegeben. Er iſt nach unſer aller Empfinden in dem, was er uns ſagte, un— zertrennlich verbunden mit dem Namen des großen Toten. Ich bitte daher Vorſorge treffen zu wollen, daß ich im amtlichen und außeramtlichen Verkehr wie bisher nur als Jührer und Reichskanzler angeſprochen werde. Dieſe Regelung ſoll für alle Zukunft gelten. 2. Ich will, daß die vom Kabinett beſchloſ⸗ ſene und verfaſſungsrechtlich gültige Be— krauung meiner Perſon und damit des Reichskanzleramtes an ſich mit den Funklio- nen des früheren Reichspräſidenten die aus- drückliche Sanktion des deutſchen Volkes er— hält. Feſt durchdrungen von der Ueberzeu⸗ gung, daß jede Staatsgewalt vom Volke ausgehen und von ihm in freier und gehei— mer Wahl beſtätigt ſein muß, bitte ich Sie, den Beſchluß des Kabinetts mil den elwa noch notwendigen Ergänzungen unverzüglich dem deutſchen Volke zur freien Volksabſtim- mung vorlegen zu laſſen. Berlin, den 2. Auguſt 1934. gez. Adolf Hitler, deutſcher Reichskanzler. Ahſtimmungstermin 19. Auguſt Die Reichsregierung beſchloß, am Sonn— tag, den 19. Auguſt 1934, eine Volksabſtim- mung über das Reichsgeſetz vom 1. Auguſt 1934 herbeizuführen. Trauerfitzung des Neichskabinetts Berlin, 3. Auguſt. Die Sitzung des Reichskabinetts ſtand völ— lig unter dem Eindruck der Trauer um das Hinſcheiden des Reichspräſidenten General— feldmarſchall von Hindenburg. Der Füh— rer und Reichskanzler Adolf Hitler eröff— nete den Kabinettsrat in tiefem Ernſt, ſicht— lich bewegt, mit einer kurzen Anſprache, in der er darauf hinwies, daß mit dem Tode des Reichspräſidenten von Hindenburg die ganze deutſche Welt den ſchwerſten Verluſt erlitten habe. Der Reichskanzler gedachte des großen Toten mit ergreifenden Worken, indem er zum Ausdruck brachte, daß er in dem Ver— ſtorbenen ſeinen väkerlichen Freund verloren habe.„Wir dürfen“, ſo betonte der Reichs- kanzler,„nicht vergeſſen, daß ohne den ver— ewigken Reichspräſidenten von Hindenburg die jetzige Reichsreglerung nie zuſtande ge— kommen wäre.“ Bei den Worten des Reichskanzlers hat— ten ſich die Kabinettsmitglieder von ihren Plätzen erhoben und nahmen in Ergriffenheit dieſe Erklärung des Führers entgegen. N Das Standgericht tagt. Die Dollfuß ⸗Attentäter wurden von dem Militärgericht in Wien zum Tode verurteilt. D Auf unſerem Bilde ſehen wi terie, die in das Militärgericht zur Sicherung der lung einmarſchiert. uch as Urteil iſt vollſtreckt worden. r oben eine Abteilun Infan⸗ erhand⸗ der Verhandl wurde durch Militär erhandlungsſaal ſelbſt ſichert(unten). ſtummer Anordnung des Reichsſportführers Anläßlich des Ablebens des Herrn Reichs⸗ präſidenten Generalfeldmarſchall von Hin⸗ denburg beſtimmt der Reichsſportführer für die Abhaltung von ſportlichen Veranſtaltun⸗ gen während der Landestrauer bis zum 16. Auguſt d. J. einſchließlich folgendes: Am Todes⸗ und Beiſetzungs⸗ tage haben ſämtliche öffentlichen Sportver⸗ anſtaltungen zu unterbleiben. An den übrigen Tagen bis zum Ablauf der Landestrauer dürfen ſportliche Veran⸗ ſtaltungen ſtattfinden, jedoch ohne muſi— kaliſche Darbietungen und ohne jede Feſt⸗ lichkeit. Bei allen Veranſtaltungen ſind die Fahnen auf Halbmaſt zu ſetzen. Ueber die Beteiligung der Turn- und Sportbewegung an den Beiſetzungsfeierlich⸗ keiten ergehen noch beſondere Anweiſungen. Aus der Heimat Gedenktage 3. Auguſt 1492 Kolumbus tritt ſeine erſte Entdeckungs— fahrt an. 1872 König Haakon VII. von Norwegen in Charlottenlund bei Kopenhagen ge— boren. 1914 Kriegserklärung Frankreich. Prot.: Auguſt— Kath.: Stephans Erfindung -Duenmecenaufg. 4 * Mondaufg. 22. Deutſchlands an 1 Saunen: 24 10 13 Sounnenunterg. 19.90 1 Mondunterg. 15.06 * Die Fahnen ſenlen ſich Reichspräſident von Hindenburg iſt heute morgen in die Ewigkeit abberufen worden. Der Held von Tannenberg iſt von ſeinem deutſchen Volk gegangen. Große, unendlich tiefe Trauer iſt über das deutſche Volk her— eingebrochen. Erſchüttert ſteht die ganze Nation an der Bahre dieſes Helden. Die Fahnen ſenken ſich vor der Majeſtät des Todes, dieſes unerbittlichen Schnitters, der nun auch dieſen Recken heimholte. Ein ereignisreiches und verantwortungs— volles Leben fand ſein Ende. Deutſchland hat einen ſeiner Beſten verloren. Pflichter— füllung bis zum Aeußerſten, das war eine der größten Tugenden des großen Feldmar— ſchalls, Einſatz der Perſon bis zum Letzten, immer bereit, für das Vaterland einzutreten, wo es ihn rief. Und ſo nahm er auch in hohem Alter noch den an ihn ergangenen Ruf an, dem Volke als Reichspräſident vor— zuſtehen, anſtatt, wie er es verdient gehabt hätte, ſeine letzten Tage in Ruhe zu verle— ben. Bis in die letzten Tage hinein war er ſeiner Pflicht getreu. Dem ganzen Volke ein leuchtendes Bei— ſpiel, wird er der deutſchen Jugend für alle Zeiten als Idealgeſtalt deutſcher Fähigkeit und Zähigkeit vorſchweben und ſie zu höch⸗ ſten Leiſtungen anſpornen, genau wie der große Tote, nur in dem einen Bewußtſein, mit dem einen Ziel ſeines Lebens: Alles nur für Deutſchland! 5 — 0 — n Weikgehende Unterbringung der Schul- enklaſſenen. Im Frühjahr dieſes Jahres haben die deutſchen Schulen rund 800 000 Ju— gendliche entlaſſen, deren Unterbringung die ſtändige Sorge der dazu berufenen Stel— len war. Wie in einer Veröffentlichung der Deutſchen Arbeitsfront nunmehr mitgeteilt wird, iſt der allergrößte Teil dieſer Jugend— lichen in der deutſchen Wirtſchaft unterge— kommen. In den Monaten Februar bis Mai 1934 ſei die Zahl der Veſchäftigten um 2,04 Millionen geſtiegen, die Zahl der bei den Arbeitsämtern gemeldeten dagegen aber nur um 1,24 Millionen geſunken. Arier⸗Beſtimmung bei Anehelichen. Zur Beſeitigung von Zweifeln, die ſich bei der Auslegung der geſetzlichen Beſtimmungen er— geben haben, verweiſt der Reichspoſtminiſter auf die Richtlinien, die für die Feſtſtellung der ariſchen Abſtammung bei Unehelichen gel— ten. Darnach gilt das uneheliche Kind einer Arierin als nichtariſch im Sinne der Be⸗ amtengeſetze, wenn ſein Vater oder deſſen Vater oder Mutter nichtariſch war. Geben ſtandesamtliche Regiſter Gerichtsakten uſw. kei⸗ nen Aufſchluß und iſt auch ſonſt nichts nachzu— weiſen, wer der Vater war, ſo wird ein un⸗ eheliches Kind bei ariſcher Herkunft mütter⸗ licherſeits bis zum Beweiſe des Gegenteils, oder wenn nicht die beſonderen Umſtände des Falles dagegen ſprechen, als ariſch anzuſehen ſein. 4 Wetltervorherſage: Im Weſten liegt ſchwacher Hochdruck. Es iſt zwar im allgemeinen nicht unfreundliches, aber zu einzelnen Gewitterſtörungen geneigtes Wetter zu erwarten. Hh. ͤ mit, Kaargtana daR