Lokales Viernheim, 7. Auguſt Das hat die Geißel der Arbeitsloſigkeit Millionen gelehrt, daß der Menſch nicht arbeitet um zu leben, ſondern, daß er lebt um zu arbeiten! Wer Arbeit ſucht, geht zum Arbeitsamt! * Volk in Trauer. Um den uner⸗ ſetzlichen Verluſt unſeres greiſen Reichspräſiden⸗ ten und Generalfeldmarſchalls von Hindenburg trauert das ganze deutſche Volk. An den Ueber⸗ tragungen des Traueraktes aus dem Reichstag hat auch unſer Viernheim innigen Anteil ge- nommen. Sämtliche Rundfunkgeräte waren beſetzt. Alle haben bewegt den ehrenvollen Nachruf des Führers vernommen, der dem toten Präſidenten ein unſterbliches Denkmal ſetzte.— Geſtern Abend verſammelten ſich am Rathaus wieder eine ſtattliche Anzahl von Hörern, welche die Wiederholung der Uebertragung der Reichstags⸗ trauerfeierlichkeit vernahmen. Die Straßen waren durch SS. Männer abgeſperrt, ſodaß man die Uebertragung ſehr gut verſtehen konnte. Das Trauergeläute mußte gleich nach 8 Uhr wieder eingeſtellt werden, da es die Uebertragung ſtörte. Nach Abſchluß der Uebertragung ſpielte die Feuerwehrkapelle zu Ehren des großen Toten am Rathaus Trauermärſche und Trauer⸗ choräle.— Heute Dienstag findet die Beiſetzung im Tannenbergdenkmal ſtatt. Heute früh um 11 Uhr wurden die Beiſetzungsfeierlichkeiten übertragen. Am Rathaus batte ſich der Deutſche Beamten- bund verſammelt, wo ſie um die Fahne geſchart, den Uebertragungen lauſchten. In den Schulen waren die Schulkinder ebenfalls um den Laut- sprecher verſammelt, um an den Trauerfeierlich— keiten teilzunehmen. Heute Abend 8 Uhr findet eine große Trauerkundgebung vor dem Rathaus ſtatt, woran ſich ganz Viernheim reſtlos beteili⸗ gen muß. Näheres iſt aus den N. S. Bekannt- machungen und aus dem Anzeigenteil erſichtlich. Zur Nachahmung empfohlen! Eine hieſige Familie übermittelte der R S. V. einen Betrag von RM. 5.—, der, anſtatt für Blumen und Kranzſpenden zum Ableben unſeres hochverehrten Reichspräſidenten, im Sinne ſeiner Angehörigen, entſpr. Verwendung für Arme finden ſoll. Der neue Pfarrer ernannt. Zum Seelſorger der hieſigen evangeliſchen Gemeinde wurde Herr Pfarrer Werner beſtimmt. Pfarrer Werner iſt verheiratet, 48 Jahre alt und ſteht zur Zeit in Erzhauſen bei Darmſtadt. Die Ueber- ſiedlung des neuen Pfarrers wird in Kürze er— folgen. So wird die verwaiſte Gemeinde in abſehbarer Zeit wieder ein Pfarrer und das gleichfalls verwaiſte Pfarrhaus wieder einen Herrn haben. Jubilar des Alters. Unſere acht⸗ bare Mitbürgerin, Frau Eliſabeth Wunder, Friedrichſtraße 19, wurde heute Dienstag, 70 Jahre alt. Frau Wunder iſt körperlich und geiſtig noch rüſtig. Wir gratulieren herzlich! S 8.-Dekaunimachungen (Parteiamtliche Veröffentlichungen der Ortsgruppe Viernheim der N. S, D. A. P., NS⸗Formationen und der NS. Gliederungen.) 1. Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 NSDAP⸗Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr NSDAP⸗Kaſſenverwaltung: Jeden Donnerstag 20—22 Uhr Amt für Beamte und RDB: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr NSKOV(Kriegsopfer⸗Verſorgung): Jeden Dienstag und Donnerstag 19—21 Uhr NS⸗Hago: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr 2. Geſchäftsſtelle Lorſcherſtraße 4: NS und Deutſche Arbeitsfront: Jeden Montag, Mittwoch und Freitag 19—21 Uhr 3. Geſchäftsſtelle Saarſtraße 9(Freiſchütz) NS- Funk⸗Ortsgruppe Viernheim: Jeden Dienstag und Freitag 1820 Uhr. M.. Kriegsopferverſorgung. Wegen der am heutigen Abend ſtattfindenden Toten⸗ gedenkfeier, anläßlich des Ablebens unſeres verehrten Reichspräſidenten Generalfeldmarſchall von Hindenburg, fällt die Geſchäftsſtunde heute abend aus. Wir bitten unſere Mitglieder ſich um 7¼ Uhr an der Luiſenſtraße einfinden zu wollen und ſich in die zugehörigen For— mationen einzugliedern. Mitglieder, die keiner Formation angehören, ſchließen ſich der Nat. Soz. Kriegs opferverſorgung an. Es iſt Pflicht eines jeden Mitgliedes ſich zu beteiligen. Amt für Volkswohlfahrt. Am Donners⸗ tag, den 9. Auguſt unternehmen die Frank- furter Ferienkinder eine Autofahrt nach Schwetzingen und Heidelberg. Abfahrt pünkt⸗ lich 7 Uhr am Rathaus. Wir bitten die Pflegeeltern, den Kindern Mundvorrat für den ganzen Tag mitzugeben. Heil Hitler! Stockert, Geſchäftsführer. Achtung glockleiter! Ich erinnere letzt- mals an die ſofortige Ablieferung der Umlage für den Reichsparteitag! Ich erinnere ferner daran, daß die Rate für die Ausrüſtung von denen, die beſtellt haben, auch pünktlich bezahlt wird. Wer nicht pünkt⸗ lich zahlt kann nicht damit rechnen eine Aus⸗ rüſtung ausgeliefert zu erhalten. Heil Hitler! Schweigert, Kaſſenwart. Generalmitgliederappell. Am Montag, den 13. Auguſt abends 9 Uhr findet der diesmonatliche Generalmitglieder⸗ appell verbunden mit Schalungsreferat im Saale des Gaſthauſes zum Freiſchütz ſtatt. Nach den Richtlinien der oberſten Parteilei⸗ tung haben an dieſem Apell teilzunehmen ſämtliche Gliederungen der Partei ſowie alle Parteigenoſſen. Freunde und An⸗ hänger der Bewegung ſind herzlich eingeladen. Fahneneinmarſch pünktlich um 9 Uhr. Ich bitte dringend um pünktliches Erſcheinen. Heil Hitler! gez. Franzke, Ogruf. Hitlerjugend tritt um 17.30 Uhr im Hof der Schillerſchule an. Jungvolk ebenfalls zur ſelben Zeit in dem Hof der Schillerſchule. Größte Pünklichkeit geboten! Heil Hitler! gez. Froſchauer Rheinfahrt nach St. Goar. Die Rhein⸗ fahrt nach St. Goar. findet beſtimmt im Sep- ie f Jeder ſchaffende Volksgenoſſe iſt zu dieſer Fahrt eingeladen. Ehrenpoſten der Reichswehr am Eingang zum Haus Neudeck. Zur Crauerkundgeb! heute Dienstag abend! Im Auftrag aller Vereins vorſitzen⸗ den verpflichte ich alle Mitglieder der Ver⸗ eine Viernheims zur Teilnahme! Antreten um 7.15 Uhr in der Luiſenſtraße! Kopf des Zuges am Gaſthaus zum Rebſtock. Die Führung dieſes Zuges hat die NS Bd. Die Mitglieder der Arbeitsfront nehmen reſt⸗ los in der Luiſenſtr. Aufſtelluug. Ebenſo treten dort die Mitglieder der N. S.⸗Hago und der NSKOV. an. Die Fahnen ſämt⸗ licher Untergliederungen der Partei(NSBB0., N. S.⸗Bauernſchaft, Partei, Beamtenabteilung, Kyffhäuſerfahnen). treten mit Begleiter am am Freiſchütz an. Pünktlich um 7.15 Uhr. Auch die Feuerwehr und Rotes Kreuz finden ſich pünktlich zur Kundgebung ein. Das Rauchen während des Marſches und der Kundgebung iſt ſtrengſtens verboten. Heil Hitler! gez. Franzke, Ogruf. Om. Alle Mädels treffen ſich um 6 Uhr im Hofe der Schillerſchule. M. H. 3. O. und D. A. F. Freitag Abend pünktlich um 8 Uhr Amtswalterappell im Freiſchütz. Es haben hieran teilzunehmen: Sämtliche Block- und Zellenwalter der DAß. und der NSBO. Die Vertrauensräte und die zugehörigen Zellen und Blockwalter. Alle Kaſſiere der angeſchloſſenen Verbände. Am Montag, den 13. Auguſt 1934 ist Generalmitgliederappell der NSDiiP. bei welchem die Mitglieder der Du. und NSB0O. unbedingt zu erſcheinen haben(Kontrolle). Die Kaſſiere der Dü. beginnen in den nächſten Tagen mit der Einziehung der Bei⸗ träge. Wir bitten den Monatsbeitrag zur Zahlung bereitzuhalten. Die Dienſtſtunden der DAß. ſind ab 1. Auguſt 1934: Mittwochs von 18 bis 20 Uhr. Nur in dringenden Fällen kann außer der angegebenen Zeit in der Dienſträumen Lor⸗ ſcherſtraße 4 vorgeſprochen werden. NSBO. und DAß. gez. Mögelin. Reichsluftſchutzbund, Ortsgr. Viernheim Da der größte Teil der hieſigen Bevölkerung mit Erntearbeiten beſchäftigt war und z. T. noch iſt, beginnen die Ausbildungskurſe erſt wieder anfangs September. Bis dahin wollen ſich alle Volksgenoſſen, die einen Kurs be⸗ ſuchen wollen, auch ſolche die keine Hauswarte werden können, in der Geſchäftsſtelle, Reps⸗ gaſſe 10 abends von 7 bis 9 Uhr in dieſer Woche melden. Wir hoffen, daß die Viernheimer Bevölkerung ſoviel Vaterlands⸗ liebe beſitzt, und ſich ohne Zwang für den Schutz von Heimat und Familie ausbilden. läßt. Männer, Frauen und Jugendliche über 16 Jahren, meldet Euch ſofort für den nächſten Kurſus an. Heil Hitler! Moskopp, Ogruf. e Viernheimer Kreditverein eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht Am Mittwoch, den 8. Aug. 1934 abends ½9 Uhr findet im Gaſthaus„Zum gold. Engel“ eine außerordentliche Föneral-bersammlung ſtatt, wozu unſere Mitglieder freundlichſt ein- geladen ſind. Tagesordnung: Aenderung der Statuten. Für den Vorstand: Für den Aufsichtsrat: Riehl Schmuck in der Heimat- Golf qusgerefff , e, 100 , 7 05 5 80 2 ie e , N e, lee, 7 b, u, 750 2, l, d 7 Der eg zum 5 1 H. Kretzſchmann Fritz Edel Arbeitsfübrer. Oberſtfeldmeiſter. 26 Einzelbilder. 6 48 Seiten Text. 8 ganzſeitige Photomontagen. Die erſte umfaſſende Veröffentlichung über den heutigen Stand des deutſchen Arbeits⸗ dienſtes mit beſonderer Behandlung der Entwicklung, Organiſation und Planung des freiwilligen Arbeitsdienſtes, ſowie der Aufgaben des Frauenarbeitsdienſtes, des Arbeitsdankes und des Siedlungsweſens. Der Reichsarbeitsführer, Staatsſekr. Hier gab ein Geleitwort. Preis(bei gediegener Ausſtattung) 40 Pig. Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder Zentralverlag G. m. b. H. Verlin Sw 68 Jst's ein Elektriker Schreiner, Maler oder sonst ein anderer Gese häftsmann dane saubere rucksache ist die Visitenkarte eines jeden Geschäfts. Solche bezieht man rasch und preiswert durch die Buchdruckerei des „Uiernheimer Anzeiger“ Telefon 117 Geſucht lag dieſer Zeitung erbeten. 111 maschine und gut erhalten zu verkaufen. aol Hitterstr. 10 In verhallen: 1 Radioappar. den 1 4rädr. Hand⸗ Wagen(ea. 6 Ztr. Tragkraft) 3 Roßhaar⸗ Polſter⸗Seſſel iauehuistr. 22 2—3 ſchöne Zimmer und Küche ſofort zu mieten geſucht 100 an den Vlg. Anzeiger monatlich nur HM. 1.40 Freiw. Feuerwehr Einladung! Die Wehr beteiligt ſich an der — heute abend ſtattfindenden Trauer⸗ kundgebung. Aktive, Muſik⸗ und Spielleute, ſowie die Mitglieder der Sonderklaſſe treten um 7¼ Uhr am Freiſchütz an. Anzug: 1. Garnitur. Das Kommando. Pereins⸗Anzeiger Odenwaldklub. Morgen Mittwoch Klubabend i wartet. Friſch m„Löwen“ Zahlreiches Erſcheinen wird er⸗ vartet. Friſch auf! Heil Hitle 1 8 1 o oil Nag 780 cds wett, —— 84 senen Mods OCotethaltuh ung Hausierer dnnen)“ zum Verkauf von Waſchpulver. 1 Gefl. Meldungen an den Ver⸗ Angebote unter 15 Beſtellt Hiernneimer krnzeſnet Auel (Biernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Viernheimer Zeitung Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,40 Mk. frei ins Haus gebracht. —, Gratis⸗Beilagen: wöchentlich den„Illuſtrierten Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Aelteſte Tageszeitung am Platze— Erfolgreiches Inſertionsorgan Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt am Main, Verantwortlich für en Anzeigenteil: Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtell Joh. Martin, Viernheim e 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg. (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig, bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim Nr. 182 „Ich hatt' einen Kameraden“ Mittwoch, den 8. Auguſt 1934 51. Jahrgang Hindenburgs Veiſetzung— Die letzte Fahrt durth oltpreußiſches Land— Ergreifende Feier auf dem Schlachtfeld von Tannenberg— Gedenkworte des Führers L eg ng. 2 In dem wuchtigen Denkmal, das an die große Schlacht von Tannenberg erinnert, wurde am Dienstag vormittag der ver⸗ ewigte Generalſeldmarſchall und Reichs⸗ präfident von Hindenburg feierlich beige⸗ letzt. der Führer und Kanzler hielt eine lieſempfundene Gedenkrede. Eine ungeheure Menſchenmenge war Zeuge des ernſten ge⸗ ſchichtlichen Altes, deſſen Verlauf über faſt alle Nadioſender der Welt übertragen wurde. Tn nan har * N n 1 em Tünnen verge“ 2 1 Nini, 8. Des Marſchalls letzte Fahrt Nach der Familientrauerfeier in Neudeck legte Miniſterpräſident Gö— ring, der Generalsuniform trug, einen herrlichen Kranz mit ſchwarz-weiß⸗-roter Schleife am Sarge Hindenburgs nieder. Dann begann des Marſchalls letzte Fahrt. Acht Offiziere trugen den mit der Kriegs— flagge, dem Helm und dem Degen des Feld— marſchalls bedeckten Sarg aus dem Hauſe. Draußen hatte die militäriſche Trauerpara— de Aufſtellung genommen. Die Muſikkorps ſpielten den Zapfenſtreich, die Trup⸗ pen präſentierten das Gewehr, die Fahnen ſenkten ſich, als der Sarg auf die Geſchütz⸗ lafette gehoben wurde. Unter den Klängen des Chorals:„Jeſus meine Zuverſicht“, for⸗ mierte ſich die Trauerparade und rückte in einem Spalier von Fackelträgern und ande— ren zur Landſtraße Freyſtadt—Deutſch⸗Ey⸗ lau, wo ſich die berittenen Truppenabteilun⸗ gen in den Trauerzug eingliederten. Nach zwei Kilometern wurde die erſte Trauerpa⸗ rade von einer zweiten Trauerparade abge— löſt, die aus einer motoriſierten Abteilung und einer Kraftrad⸗Schützenkompagnie be— ſtand. Und dann ging es 100 Kilometer weit durch die oſtpreußiſche Landſchaft nach Tannenberg. Ueberall bildeten Fackel⸗ träger Spalier. Gegen 2 Uhr morgens wur— de Reichenau erreicht und wenig ſpäter der Feldherrnhügel von Fröge⸗ mau, jener Hügel, von dem aus der Gene— ral von Hindenburg einſt die Tannenberg— ſchlacht leitete. Hier hielt der Trauerkondukt, um einen Augenblick an der Stelle zu ver⸗ weilen, an der Deutſchlands größter Feld⸗ herr ſeinen berühmten Sieg errang. Am Dienstag früh 5 Uhr hörte man im Tannen⸗ bergdenkmal die herannahenden Klänge der Trauermuſik. Das war das Signal zum Entzünden der rieſigen Opferpfannen auf den acht hohen Türmen des Denkmals. Bald darnach kam der Trauerzug an. Der Sarg wurde von der Lafette gehoben und von 12 Offizieren des Heeres und der Ma⸗ rine in den Feldherrnturm getragen. Die Trauergemeinde Schon vom frühen Morgen an rollten auf dem Bahnhof Hohenſtein die Son⸗ derzüge mit den Trauergäſten ein, die ſich in Kraftwagen nach dem Tannenbergdenk⸗ mal begaben. Sogar aus Polen war ein langer Sonderzug angeksmmen, der viele Deutſche aus den verlorenen Gebieten ge⸗ bracht hat, darunter eine Abordnung aus Poſen, die die Grüße der Geburtsſtadt Hindenburgs übermittelte. Die Schar der Vertreter der auswärtigen Mächte war unüberſehbar. Die ſtarken diplomati⸗ ſchen und militäriſchen Sondermiſſionen unſerer ehemaligen Verbündeten aus dem großen Kriege fallen auf. So ſieht man an der Spitze der Ungarn Außenminiſter Kany. Das ſtammverwandte Oeſter⸗ reich iſt durch ſeinen Geſandten Tauſchitz vertreten, die öſterreichiſche Armee durch ſeinen Generaloberſt Kurt von Schönburg⸗ ein. D önig von e a nten von Phil Wehrgängen von 8 popel, Oberſt Radeff, entſandt. während für das türkiſche Heer die Oberſtleutnante Cevdet Bey und Cemal Bey anweſend ſind. Finnland, das ſich dankbar der Waffen— hilfe erinnert, bezeugt das durch die Teil— nahme des Vertreters ſeiner Sarg. des Generalmajors Heinrichs. Alle Berliner diplomat'ſchen Miſſionen ſind nicht durch ihre Leiter, ſondern durch eine Reihe ihrer Mitglieder vertreten. So ſieht man die Botſchafter und Sonderbotſchafter Aegyp— tens, Frankreichs, Großbritanniens. Ita— liens, Japans, Polens, Spaniens, der Tür— kei und der Vereinigten Staaten von Nord— nur amerika. Auch die Armeen, gegen die Hin- denburg das deutſche Heer führte, ſind öf— fentlich vertreten. So hat Frankreich den General Renondeau entſandt, während für die engliſche Armee Oberſt Thorne anweſend iſt. Die junge polniſche Ar⸗ mee hat Oberſtleutnant Szymanſki entſandt. Faſt alle Staaten der Welt ſind vertreten. Man ſah ſchillernde Unifor— men aller Herren Länder, viele fremde Offi— ziere uſw. Ferner waren anweſend viele Abgeordnete und Staatsräte, die Regierun— gen aller deutſchen Länder, alle Reichsſtatt— halter, alle Gauleiter der NSDAP, die mei— ſten Gruppenführer der SA und SS. Man bemerkte weiter den Reichsjugendführer Baldur von Schirach, Gruppenführer Prinz Auguſt Wilhelm und gleich darauf auch den ehemaligen Kronprinzen. Auch eine Ab— ordnung von Saarländern iſt Tannenberg gekommen. Faſt alle volks— tretungen entſandt. Eindrucksvolle Trauerfeier Von 9 Uhr an zogen die Ehrenabordnun— gen der Verbände in den Hof des Denkmals ein. Im rückwärtigen Teil des Hofes ſtand die Landespolizei. Zwei Stürme der Leibſtandarde Adolf Hitlers marſchierten ein. Dann rückten Abteilungen Reichsmarine in den Hof, die auf den zwei Mauerabſchnitten Aufſtellung nehmen; die übrigen Teile der Mauer waren von Reichswehr beſetzt. Dort, wo am 27. Auguſt 1933— bei der Tannenbergfeier— der Seſſel des Feldmar— ſchalls ſtand, war der Katafalk aufge— ſtellt worden, dahinter die Kanzel. Vor den Eingängen zum Feldherrnturm und zum Marſchallturm ſtanden Poſten. Der Eingang zum Feldherrnturm, in dem der braune, mit der Reichskriegsflagge bedeckte Sarg ſteht, war ſchwarz verhängt. Nach 10 Uhr traf die Reichsregierung ein, dann das diplomatiſche Korps. Mit ſtrammem Schritt marſchierten eine Ma— rinekompagnie und das Ehren⸗ bataillon der Reichswehr ein. Als Letzte erſchienen die Familienange⸗ hörigen des Feldmarſchalls und nahmen ihre Plätze ein; auch die Enkelkinder des Reichspräſidenten ſind in weißen Kleidchen erſchienen. Kurz vor 11 Uhr rückten die Fahnen ein. Unmittelbar, nachdem die Fah— nenkompagnie Aufſtellung genommen hat, erſchien durch den Haupteingang der Füh⸗ rer. Die Tauſende im Denkmalshof erhobed ſich in andächtigem Schweigen und grüßen durch ſtummes Erheben der Hände ihren Führer, den Führer des Volkes Reiches. Der Führer begab ſich ſofort zu den Hinterbliebenen des Generalfeldmar⸗ ſchalls und verneigte ſich kief und ritterlich vor den Töchtern und der Schwiegertochter Hindenburgs. der Führer erhob grüßend die Hand in Richtung zum Jeldherrnkurm, wo der Sarkophag Hindenburgs aufgebahrt war. Der ſchwarze Vorhang ging zur Seite. Wiederum trugen die Offiziere des Reichs⸗ heeres den Marſchallſtab und die Ordens⸗ kiſſen des Feldmarſchalls voran⸗ es folate, nach Und deutſchen Gruppen im Ausland haben Ver- und des Krone wieder getragen non ſechs Offizieren, der 1 0 Mit dem Führer grüßten Tauſende innerhalb des Denkmals, grüßte die Reichs— wehr und die Reichsmarine, grüßten SA und SS, grüßte das Wehrmacht, ganze deutſche Volk Predigt des Der evangeliſche Feldbiſchof der Wehr— macht, D. Dohrmann, hielt die Predigt über das Wort der Schrift, das nach dem letzten Willen des Entſchlafenen über dieſer Stunde ſtehen ſoll:„Sei getreu bis in den Tod, ſo will ich dir die des Lebens geben.“ Der Feldbiſchof führte etwa aus: Weltgeſchichte umfaßt den Sarg, um den wir trauernd ſtehen. Zu einer Feierſtunde ſind wir hier verſammelt, von der die ganze Welt bewegt iſt. Denn alle Welt bringt unſerem entſchla— fenen Reichspräſidenten und Generalfeldmar— ſchall ihre Verehrung dar. Und aus allen deutſchen Herzen folgt ihm das Gelöbnis und Bekenntnis:„Die Liebe höret nimmer auf“. Die Stätte, auf der wir uns zuſam— menfinden, redet eine beſondere Sprache. Wie von ſelber gemahnt ſie uns an die bis in den Tod Getreuen, die ihr Leben ließen für die deutſche Heimaterde. Ausdrücklich ſatte unſer Generalfeldmarſchall beſtimmt, b Ale 1 90 ö f b 0 den weltgeſchichtlichen Tag von Potsdam er— daß bei der für ihn zu haltenden Trauerfeier mit beſonderer Dankbarkeit der Gefallenen gedacht werde. noch ein anderes hat er angeordnet: „Ich wünſche keine Lob-⸗ und Ruhmrede. Befehlt mich der Gnade Gottes.“ Zuſammen— faſſend hat der Verewigte einmal von ſich und ſeinem Leben geſagt:„Ich habe nichts anderes getan als die Gaben angewendet, die Gott mir gegeben; zu rühmen und zu preiſen iſt nur Gottes Gnade.“ Das Leben, das hier im höchſten Alter zur Ruhe ging, war echtes Soldatenkum. wurzelnd in preußiſcher Erde, entfaltet in drei Menſchenaltern, geformt durch die Schu— le des alten Heeres, bewährt in unzähligen Feldſchlachten. Sein Leben war Treue. Treue iſt das feſte Gepräge, das durch Vor- ten ſehen. Aber bilder, Lebensſchickſale, Lebenserfahrung, Selbſtzucht, Anſpannung des Willens auf das Gute hin errungen wird. Sie iſt Hin— dabe, die durchhält bis zuletzt. Sie wagt den Kraft. Einſatz des ganzen Lebens für die große Sache, für Volk und Vaterland. Sie iſt Dienſt bis hin zu dem Sichverzehren in der letzten Das alles ſagen wir im Hinblick auf das lebensvolle Bild und Vorbild unſe— res Generalfeldmarſchalls. Aus der Ueber— fülle der Einzeleindrücke ſeines Geſamtbil— des tritt leuchtend heraus die Treue gegen Haus und Heimat, gegen Kaiſer und Reich, gegen Volk und Ba- kerland, die Treue bis zum Tod in den Sielen der Arbeit, im Opfern und Dienen, die Treue zum letztenmal den toten Feldmarſchall. Dann ertönten ergreifende Klänge aus Beethovens„Eroica“. Es folgte die Pre— digt des evangeliſchen Feldbi— ſchofs der Armee. Jeldbiſchofs bis in den Tod gegen den lebendigen Gott. Die Gabe Gottes iſt das ewige Leben in Jeſus Chriſtus unſerem Herrn. Das wußte und glaubte unſer Generalfeldmarſchall. Wer, wie er, die Schrecken des Schlachtfel⸗ des kannte, wer, wie er, bei der Befehls— ausgabe Opfer fordern mußte und immer derjenigen Kameraden mit beſonderer In— nigkeit dachte, die da vorn am Feind ſtan— den, der kommt nicht aus mit einer Lebens— deutung von diesſeits her, der greift glau— bensvoll nach dem gottgeſetzten Siegerpreis des ewigen Lebens. Als Chriſt hat der Ver— ewigte ſich hindurchgebetet durch alle Wir— ren des vernichtenden Schickſals, durch alle Erdennot und alles Erdenleid. Sein knap— per, klarer Wahlſpruch ſtand täglich vor ſei— nen Augen: „Bete und arbeite.“ Sollte er nicht wieder Gemeingut unſeres Volkes und unſeres Heeres werden.— Wer 18 1 Ff 0 lebte, ſieht ein unvergeßliches Bild: Am Schluſſe der Feier ſteht der getreue Ekkehart unſeres deutſchen Volkes am Sarg des gro— ßen Königs, bringt ihm den Kranz der Dankbarkeit und„ſiehe— er betet.“ Für⸗ bittend für Volk und Vaterland ſteht er dort, umfloſſen von hellem Licht, das gleich— ſam die Ewigkeit deutet und hineinleuchtet in die Zeit. Das iſt Vollendung und Ver— klärung des treuen Menſchenlebens. Der Segen des nun Vollendeten bleibt über un— ſerem Volke, wenn es ſeinem Beiſpie! fol— gend, die Verbindung mit Gott und die Kraft des ewigen Lebens in Gebet, Glaube, Hoffnung, Liebe, Treue feſthält. Wir alle beugen uns vor dem majeſtätiſchen Willen Gottes im Angeſicht dieſes Sarges, den er als Opfer von uns gefordert hat. Ruhm wollte er von ſeiner Trauerfeier ferngehal— Dankbarkeit und Liebe kann er uns nicht verwehren. Er bleibt uns der Sieger von Tannenberg, der Retter von Oſtpreußen, der große Feldherr des Welt— kriegs, der Lenker unſeres Staates in ſtür— miſchen Zeiten. In ſtolzer Trauer bringen wir zu Grabe ſein ſterblich Teil. Aber ſein Geiſt lebe in uns allen und helfe uns mit, zu bauen das Dritte Reich. Der Feldbiſchof ſprach ſodann das Va terunſer und erteilte den Segen des Herrn. Dann ſang die gewaltige Trauergemeinde den Choral„Ein feſte Burg iſt un- ſer Gott“. Und nun betrat der Füh— rer die Kanzel. Der Führer ſpricht Reichskanzler aus: Herr und Frau Oberſt von Hin⸗ denburg! Verehrte Trauergä⸗ ſte! Generale und Offiziere und Soldaten der Wehrmacht! Zweimal in ſeinem Leben wird der Sol— dat zumeiſt in Ehren genannt: nach einem Siege, nach ſeinem Tode. Als der Name des Generalfeldmarſchalls und Reichspräſiden⸗ ten zum erſtenmale im deutſchen Volke er⸗ klang, da lag hinter ihm ſchon ein langes, abgeſchloſſenes Leben an Kampf und Ar⸗ beit. Als junger Offizier des großen Königs ſtritt der 17jährige auf dem Schlacht⸗ feld von Königgrätz ünd erhielt die Adolf Hitler führte 8 n die deutſchen Stämme durch die Weihe der erſten Verwundung. Vier Jahre ſpäter erlebte er als Zeuge die Prokla— mation ſeines königlichen Kriegsherrn zum Deutſchen Kaiſer. In den Jah⸗ ren darauf arbeitet er mit an der Geſtal— tung der Kraft des neugefügten Deutſchen Reiches. Als der Kom⸗ mandierende General von Hindenburg am 18. März 1911 ſeinen Abſchied nimmt, blickt er zurück auf die abgeſchloſſene Lauf⸗ bahn eines preußiſchen Offiziers im Feld⸗ und Friedensdienſt. Es war eine ſtolze Zeit! Nach jahrhundertelanger Ohnmacht, nach ewiger Wirrnis und Zerſplitterung waren 1 175 geniale Führung eines Mannes geeint, die deutſche Nation damit neugeſchaffen worden. Das Bild der Schwäche, das die Deutſchen in früheren Jahrhunderten ſo beſchämend und oft geboten hatten, wich dem Ausdruck ei⸗ ner ungeahnten Kraft. Ein herrliches Ge⸗ fühl, in dieſer Epoche der Wiedererſtehung eines Deutſchen Reiches in immer gleicher Pflichterfüllung mitgeholfen zu haben in den Stürmen der Schlachten, wie in der uner⸗ meßlichen Arbeit der Erziehung und Vor⸗ bereitung im Frieden. Und doch war der Name dieſes Mannes genau ſo wie der unzähliger anderer Offi⸗ ziere dem deutſchen Volk verborgen geblie⸗ ben. Ein kleiner Kreis in der Nation nur kennt dieſe Namenloſen der ſtillen Pflichter⸗ füllung. Als das deutſche Volk dreieinhalb Jahre ſpäter zum erſtenmal den Namen des Generaloberſten von Hindenburg zu Gehör bekommt, da brauſen die Welter des Weltkrieges über Europa. In ſchlimmſten Stunden hat der Kaiſer den General aus der Ruhe abberufen und ihm den Befehl über die Armee in Oſtpreußen übertragen. Und ſechs Tage ſpäter erdröhn⸗ ten hier inmitten dieſer ſchönen Landſchaft des alten Ordenslandes die Kanonen, und drei Tage nachher läuteten die Glocken durch Deutſchland: Die Schlacht von Tannenberg war ge; ſchlagen! Ein Sieg war errungen worden,. dem die Weltgeſchichte kaum einen zweiten zur Seite ſtellen kann. Ungeheuer die Folgen. Ein teures deutſches Land wird der weiteren Verwüſtung entriſſen. In ergriffener Dank— barkeit wiederholen ſich im ganzen Reich Millionen deutſcher Menſchen den Namen des Heerführers, der mit ſeinen Gehilfen dieſe wunderbare Rettung vollzog. Welch' ein Geſchehen umſchließen die 20 Jahre vom 28. Auguſt 1914 bis heute! „Ein Krieg, der alle Erinnerungen und Vorſtellungen der Vergangenheit in ein Nichts vergehen läßt, eine unerhörte Kampf— und Schlachtenfolge. Nervenzerreißende Spannungen, furchtbare Kriſen und einzig— artige Siege löſen einander ab. Hoffnung kämpft mit Verzagtheit, Zuverſicht mit Ver— zweiflung. Immer wieder aber wird die Nation emporgeriſſen zum Schutze ihres Daſeins, erfüllen in Treue und Gehorſam Millionen deutſcher Männner ihre Pflicht. Für das nächſte Jahrhundert wird es das deutſche Volk nicht nötig haben, ſeine Waf⸗ fenehre zu rehabilitieren. Niemals ſind Soldaten tapferer geweſen! Niemals aus— dauernder! Niemals opferbereiter als in dieſen viereinhalb Jahren die Söhne unſe— res Volkes. Die Wunder dieſer Leiſtungen, ſie ſind unbegreiflich, wenn man nicht die Kraft der Perſönlichkeit abwägt und ermißk. Eine Jaubergewalt lag im Namen des General- feldmarſchalls, der mit ſeinen Armeen im damaligen Rußland die größte Militärmacht der Welt endlich zu Boden zwang. Und als ihn— leider zu ſpät— der Ruf des Kai- ſers an die Spitze des geſamten Jeldheeres ſtellte, da gelang es ihm mit ſeinen genia- len Mithelfern, nicht nur die ſchwerſte Kriſe für den Augenblick zu bannen, ſondern den deutſchen Widerſtand im Angriff noch zwei Jahre ſpäter zu unerhörten Siegen mitzu⸗ reißen. Und ſelbſt das tragiſche Ende dieſes größten Ringens kann geſchichtlich keine Be⸗ laſtung dieſes Feldherrn, ſondern nur eine Verurteilung der Politiker ſein. In gott⸗ begnadeter Pflichterfüllung hat der greiſe Generalfeldmarſchall unſere Regimenter, Diviſionen von Sieg zu Sieg geführt und un vergänglichen Lorbeer an ihre Fahnen geheftet. Als der Frevel der Heimat den Widerſtand zerbrach, trat ein Führer zurück in den Ruheſtand, deſſen Name für ewige Zeiten eingeſchrieben worden war in das Buch, das Weltgeſchichte heißt. Es iſt der letzte Triumph des alten Heeres, daß das nationale Deutſchland im Jahre 1925 keinen beſſeren Repräſentanten fand als den Soldaten und Generalfeldmarſchall des Weltkrieges. Und es iſt eine der wun— derſamen Fügungen einer rätſelhaften wei— ſen Vorſehung, daß unter der Präſident⸗ ſchaft dieſes erſten Soldaten und Dieners unſeres Volkes die Vorbereitung zur Erhe— bung unſeres deutſchen Volkes eingeleitet werden konnte und er ſelbſt endlich noch das Tor der deutſchen Erneuerung öffnete. In ſeinem Namen wurde der Bund geſchloſſen, der die ſtürmiſche Kraft der Erhebung einte mit dem beſten Können der Vergangenheit. Als Reichspräſident wurde der General⸗ feldmarſchall Schirmherr der nationalſozialiſtiſchen Revolution und damit der Wiedergeburt unſeres Vol— kes. Vor nunmehr faſt 20 Jahren umläute⸗ ten von dieſer Stelle aus zum erſtenmal in ganz Deutſchland die Glocken den Namen des Feldmarſchalls, heute hat die Nation unter dem Läuten derſelben Glocken den toten greiſen Helden zurück zur großen Walſtatt ſeines einzigartigen Sieges ge— führt. Hier, inmitten der ſchlummernden Grenadie⸗ re ſeiner ſiegreichen Regimenter, ſoll der müde Feldherr ſeine Ruhe finden. Die Türme der Bura ſollen trotzige Wäch⸗ ter ſein dieſes letzten großen tiers des Oſtens. Stand halten die Parade. Das deutſche Volk aber wird zu ſeinem koten Helden kommen, um ſich in Zeiten der Not neue Kraft zu holen für das Leben. Denn wenn ſelſt die letzte Spur dieſes Leibes verweht ſein ſollte, wird ſein Name noch immer unſterblich ſein. Toker Feldherr, geh' nun ein in Walhall! Hauptqudac⸗ arten und Fahnen Langſam trat der Führer vom Redner⸗ pult. Sein Geſicht war gezeichnet von einem außerordentlichen Ernſt, der ſich jedem un⸗ auslöſchlich ins Gedächtnis grub. „Ich halt' einen Kameraden“. Leiſe ſpielte die Muſik das alte Soldaten— lied„Ich hoben ſich die Arme. Zu gleicher Zeit be⸗ gann der Trauerſalut der in der Nähe des Denkmals aufgefahrenen Batterien. Das Lied ging über in das Deutſchland⸗ lied und das Horſt⸗Weſſel⸗Lied, das überging in den Marſch des 3. Garde- Regiments zu Fuß, aus dem Hindenburg hervorgegangen war. Acht Offiziere traten an den Sarg, hoben ihn und trugen ihn langſam hinüber zum Narſchallturm. Hin⸗ ter dem Sarge ſchritt der einz ge noch über⸗ lebende Feldmarſchall des deutſchen Heeres, von Mackenſen, in der Friedensuni⸗ form, in der rechten Hand den Marſchall⸗ ſtab. Hinter ihm trugen SS-Gruppenführer Dietrich und der Adjutant des Führers, Gruppenführer Brückner, den rieſigen Kranz des Führers. Dann folgte der Füh⸗ rer, um ſelbſt im Marſchallturm am Sarge des toten Feldmarſchalls, ſeines väterlichen Freundes, den Kranz niederzulegen. Der Ausklang Langſam verließen die Ehrengäſte das Denkmal. Unter Marſchklängen marſchierte die Fahnenkompagnie ab. Von draußen her aber drängte durch das andere Tor das Volk herein, etwa 200 000, die ſich um das Denkmal geſammelt hatten und von denen noch viele einen Blick in den Marſchallturem werfen möchten. Es wird viele Tage dau— ern, bis dieſer gewaltige Strom der Men⸗ ſchen dünner wird. Bis in die Nacht hin⸗ ein hatten die Menſchen Gelegenheit, zum Sarge Hindenburgs zu wallfahrten. Trauer über Deutschland Im ganzen Reich Verkehrs ſtille zur Jeil der Beiſetzung Hindenburgs. Berlin. 8. Auguſt. In ganz Deutſchland trat am Dienstag vormittag 11.45 Uhr eine Minute Ver- kehrsſtille ein. Glockengeläute ſetzte ein und dann blieben alle Fahrzeuge, alle Fußgänger ſtehen. Die Menſchen gedachten des großen Toten, der in dieſem Augenblick beigeſetzt wurde. Schon um 10 Uhr hatten überall die Geſchäfte geſchloſſen. Auf allen öffentlichen Plätzen, in den Betrieben, in den Schulen und Gaſtwirtſchaften, im ſtillen Heim ſammelten ſich die Menſchen um den Lautſprecher. So ſtand die ganze deutſche Nation zuſammen in gleichem Schmerz, um mitauerleben die bitteren Stunden. da der hatt' einen Kameraden“, grüßend Feldmarſchall inmitten ſeiner treuen Kamp⸗ fer zur letzten Ruhe gebettet wurde In den einzelnen Miniſterien der Reicha⸗ haupfſtadt verſammelten ſich die Angehöri- gen in den würdig feen en Haupkſälen. Im großen Feſtſaal des Propagandaminſ⸗ ſterlume waren Fenſter und Beleuchlungs⸗ körper ſchwarz umhüllt, ein rieſiger ſchwar⸗ zer Baldachin breitete ſich über der Büſte des Reichspräſidenten aus. Blumen und Lorbeer schmückten das Podium. Im aus- wärkigen Amt waren der Bundesratsſaal und drei weitere Säle für die Feierlichkeiten würdig hergerichtet. Auch die anderen Miniſterien und die Reichskanzlei haben in ähnlicher Form die Uebertragung der Beiſetzung angehört. Gedeniſtunde der Oberſten 5A⸗Führung München, 8. Auguſt. Die Oberſte SA⸗Führung verſammelte am Dienstag vormittag an ihrem Amtsſitz im ehemaligen Hotel„Marienbad“ die An⸗ gehörigen ihrer verſchiedenen Aemter und der Stellen der Reichsführerſchule, um ge⸗ meinſam vor dem Lautſprecher an der Trauerfeier im Tannenberg-Denkmal teil⸗ zunehmen. Nach Abſchluß der Uebertragung richtete Oberführer von Karlshauſen folgende Worte an die Verſammelten:„Die ſterblichen Ueberreſte des Reichspräſidenten Generalfeldmarſchall von Hindenburg haben im Hindenburgturm in Tannenberg die letz⸗ te Ruhe gefunden. Vor uns liegt der uner⸗ bittliche Weg des Lebens, den das deutſche Volk, ſowie jeder Einzelne von uns gehen muß, gleich, ob er an entſcheidender Stelle oder in ſtiller Mitarbeit am großen Werk des Wiederaufbaues wirkt. An der Spitze des Reiches ſteht nun unſer oberſter Füh⸗ rer Adolf Hitler, der uns zu Ehre und Fret⸗ heit führen wird. Wir werden die bisher in unwandelbarer Treue und im ſteten Ge⸗ herſam unſerem Führer folgen und unſere Pflicht getreu erfüllen. Wir werden kämp⸗ fen bis das vom Führer geſteckte Ziel er⸗ reicht iſt. In dieſer Stunde erneuern wir das Treuegelöbnis zu unſerem Führer mit einem dreifachen Sieg Heil.“ Das begeiſtert aufgenommene Sieg Heil auf den oberſten Su-Führer und Führer des geſamten Volkes wurde mit dem ge⸗ meinſamen Geſang des Deutſchland- und Horſt⸗Weſſel-Liedes bekräftigt. Die Erklürungen des Führers „Daily Mail“ begrüßt die Erklärungen des Führers. London, 8. Auguſt. Die letzten Erklärungen des deutſch n Reichskanzlers haben in der Londoner Preſſe große Beachtung gefunden und wer⸗ den von der Mehrzahl der Blätter redak⸗ tionell beſprochen. Die unabhängig⸗-konſer⸗ vative„Daily Mail“ hebt in einem Leitauf⸗ ſatz die Aeußerungen hervor, die„der her⸗ vorragendſte und am häufigſten erörterte Mann der Gegenwart“ am Sonntag einem Vertreter des Blattes gegenüber abgegeben hat. Dieſe Aeußerungen, ſo ſagt„Daily Mail“ waren beſonders eindrucksvoll wegen ihrer Freimütigkeit und ihres„vernünftigen Tones“. An die Spitze ſeines Programms ſtellt der Führer des Reiches ſeinen Wunſch nach Frieden. Dieſe mit ſolcher Beſtimmt⸗ beit von ihm abgegebene Erklärung muß indenbutgs Ruheſtätte. als ungemein wichtig fur Eure und begrüßt werden. Er niſtiſche Geſinnun bekundet, ö durch ſeinen nachdrücklichen Hinweis auf die Not⸗ wendigkeit des Friedens bewieſen, 145 er ein Staatsmann iſt und mit ſcharfem Blick die Probleme erkennt, die Deutſchland und die Welt löſen müſſen. f 5 Als beſonders 1 erſcheint dem Blatt die Erklärung, daß Deuiſchland ſich von Rohſtoffen aus dem Auslande unabhängig machen werde, wenn es dazu gezwungen würde. Dieſe Warnung nennt„Daily Mail“ höchſt bedeutungsvoll für Südafrika, Auſtralien und andere britiſche Gebiete und ermahnt die maßgebenden Männer, ſie in ihrer ganzen Wichkigkeit zu würdigen. Groze Beachtung in Italien Mailand, 7. Auguſt. Die Unterredung des Führers mit dem Vertreter der„Daily Mail“ findet in der italieniſchen Preſſe höchſte Beachtung. Sämtliche Blätter geben ausführlich, teilweiſe wörtlich, die Ankwor⸗ ten des Führers wieder. Insbeſondere brin⸗ gen die Blätter die Stellen, in denen ſich der Kanzler zum Frieden bekennt, ſowie die Ausführungen uber Oeſterreich. Die „Stampa“ überſchreibt ihre Meldung mit roher Schlagzeile„Friedensoffenſive Hit⸗ ers“. f Pariſer Gehäfſigteiten Paris, 8. Augan Das Interview des Führers des Reiches in der engliſchen„Daily Mail“ findet in der franzöſiſchen Preſſe wenig Verſtändnis. Der am häufigſten wiederkehrende Einwurf iſt der Zweifel an der„Aufrichtigkeit“ der Er⸗ klärung. Die„Liberte“ wartet mit einem überaus gehäſſigen Kommentar auf. Zu⸗ gleich iſt der Kommentar dſeſes Blattes wenn möglich noch am verſtändnisloſeſten und zeugt von einer ſturen und gewollten Blindheit für die tatſächlichen und pſycholo⸗ iſchen Verhältniſſe im nationalſozialiſti⸗ chen Deutſchland, die kaum noch überboten werden kann. Die„Information“ möchte behaupten, die alten Bande zwiſchen Deutſchland und Oeſterreich ſeien nicht ſo geartet,„wie man ſie jetzt in Berlin an— ſpinnen wolle“. Das Blatt ſchreibt zum Schluß, welche Unterpfänder gebe der Füh⸗ rer des Reiches für ſeine Aufrichtigkeit? Frankreichs Anteilnahme Paris, 8. Auguſt. In der deutſch⸗evangeliſchen⸗lutheriſchen Kir⸗ che in Paris fand am Dienstag mittag eine Trauerfeier zum Ableben des Reichsyrä⸗ ſidenten von Hindenburg ſtatt. Die mit Trauer⸗ flor ausgelegte Kirche konnte die Jahr ver Anweſenden, die dem Verſtorbenen fern der Heimat die letzte Ehre erweiſen wollten, nicht faſſen. Neben der Bo haft und der deutſchen Kolonie, die unter Führung des Botſchafters Dr. Köſter erſchienen war, ſah man unter den Anweſenden als Vertteter des Präſidenten der Republik, Kont. emiral Le Bigot, als Vertreter des Minift zuräſidenten ſeinen ſtell⸗ vertretenden Kabinettschef Michel, ferner den K Daiſter Marſchall Petain den ſtellver⸗ tretenden Außenminiſter und Kriegsmarine⸗ miniſter Pietri, den Luftfahrtminiſter General Denain, den Chef des Protokolls am Quai 5 und einen Vertreter aller Herren Län⸗ er. Gemäß Negierungsbeſchluß haben die öffent⸗ lichen Gebäude Frauke 111 Tage 0 ſetzung Hindenburgs am frühen Morgen Halb⸗ maſt geflaggt. Weit ſichtbar weht vom Eiffel⸗ turm eine große Trauerflagge. Die geſamte franzöſiſche Preſſe nimmt leb⸗ haften Anteil an den Beiſetzungsfeierlichkeiten für den dahingegangenen Reichspräſidenten. Ausführliche und mit zahlreichen Bildern aus⸗ geſtattete Berichte ſchildern die tiefe Ergrif⸗ fenheit, mit der das deutſche Volk dem Ver⸗ ſtorbenen das letzte Ehrengeleit gegeben hat. „Wer geſtern abend in Neudeck dem Beginn der Ueberführung der ſterblichen Hülle des Ge⸗ neralfeldmarſchalls von Hindenburg beige⸗ wohnt hat“, ſo ſchreibt der Sonderberichterſtat⸗ ter des„Paris Midi“,„wird zweifelsohne lange davon träumen. Leider kann man das Geſamtbild kaum wiedergeben. Bei ſolchen Gelegenheiten bekennt man die Armut der Worte. Was wir geſtern geſehen haben, wird von den Augen, vom Herzen und von der ganzen Seele empfunden, aber es läßt ſich mit der Feder nicht wiedergeben.“ * Kundgebungen im Ausland Wien: Zu Ehren des verſtorbenen Reichs⸗ präſidenten von Hindenburg fand in der evan⸗ geliſchen Stadtkirche ein feierlicher Trauer⸗ gottesdi en ſt ſtatt, zu dem die deutſche Ge⸗ ſandtſchaft eingeladen hatte. An der Trauer⸗ feier nahmen der Bundespräſident Miklas, Bundeskanzler Dr. Schuſchnigg, Vizekanzler Fürſt Starhemberg, ſämtliche Mitglieder der Bundesregierung, das diplomatiſche Korps, der Erſte Bürgermeiſter von Wien, Schmitz, die Generalitäk und die hohe Beamtenſchaft teil. Die deutſche Geſandſchaft und die deutſche Preſſe, ſowie die deutſche Kolonie waren voll⸗ zählig erſchienen. Dublin: Am Dienstag wurde in der St. Patricks⸗Katedrahle ein Gedächtnisgottes⸗ dienſt zu Ehren des verſtorbenen Reichs⸗ präſidenten von Hindenburg abgehalten. Vertreter der Regierung des iriſchen Frei⸗ ſtaates und des diplomatiſchen Korps, da⸗ runter der deutſche Geſandte, waren zuge⸗ gen. Die den en graf die zur Teil⸗ nahme an den im 9 der Pferdeſchau veranſtalteten internationalen Wettbewer⸗ D. A. VII. 34 1115 An kurzen Worten 15 er ſtärkſter Teilnahme des geſamten denen ſwolles erfolgte die feierliche Bei⸗ ſetzung des Reichspräſidenten von Hinden⸗ burg im Tannenbergdenkmal. Ausland fanden allenthalben Ge⸗ 54 für Hindenburg ſtatt, an de⸗ nen ſich neben den anſäſſigen Deutſchen die höchſten Vertreter der fremden Mächte be⸗ iligten. 5 1 ig Oeſterreich wurde ein Infanteriſt, der an dem Aufruhr vom 25. Juli beteiligt war, hingerichtet; ein weiteres Todesurteil wegen Hochverrats 11155 15 eine 15 jähri⸗ erkerſtrafe umgewandelt. been 10 Merge Lens(Nordfrank⸗ reich) kam es zu ſchweren Ausſchreitungen polnſſcher Bergarbeiter. Araber gegen Juden Die Unruhen in Algerien. Paris, 8. Auguſt. In Conſtantine(Algerien) iſt es, wie bereits bekannt, zu blutigen Unruhen gekommen. Nach den neueſten Meldungen darüber beſtätigt es ſich, daß die muſelmani⸗ ſche Bevölkerung durch das Verhalten eines betrunkenen füdiſchen Soldaten, der in eine Moſchee eingedrungen war, gereizt worden iſt. Das jüdiſche Viertel von Con⸗ ſtantine gleicht einem Trüm merhau⸗ fen; der Sachſchaden iſt noch nicht zu über⸗ ſehen, 25 Perſonen ſind bei den Zuſammenſtößen ums Leben gekommen, darunter 22 Juden. Unter den Opfern befinden ſich auch acht Kinder. Die Jahl der Verletzten wird von der Gegenſeite mit 30, von einer anderen 10 9* 200 1 Seitz, ſogar mit annähernd 200 angegeben. Mehrece der getöteten Juden ſind als Geld- verleiher ſtadibekannt. Man glaubl deshalb. daß ſie eher perſönlichen Kacheakten einiger Gelonehmer, als dem religiöſen FJanalſsmus zum Opfer gefallen ſind. Bezeichnend iſt. daß kein Europäer zu Schaden gekommen iſt. Sämtliche im(Ghetto liegenden Häuſer, die die Aufſchrift„chriſtlich“ krugen, ſind ver ⸗ ſchouk geblieben. Auch einige jüdiſche Geſchäf⸗ te in der Uingebung von Conſtantine ſind von der muſelmaniſchen Menge angegriffen worten. Zwei jüdiſche Grundbeſitzer kamen dabei ums Leben. 27 Tole Vom franzöſiſchen Innenminiſterium wird die Zahl der Toten bei den Zuſam⸗ menſtößen in Conſtantine mit 27. davon 23 Juden und 4 Eingeborene, angegeben. die Zahl der Verwundeten wird auf etwa 20 ge⸗ ſchägt. Die Bewegung habe ſich, wird wei⸗ ter erklärt, auf Conſtantine und einige um⸗ liegende Ortſchaften beſchränkt, den Reſt des Departements aber nicht ergriffen. Die Zu⸗ ſammenſtöße hatten einen antijüdiſchen Charakter getragen und ſich ausſchließlich zwiſchen den Eingeborenen und Juden ab⸗ geſpielt. Deutsche Tagesschau Verleunder des Reſchsjugendführers verhaftet Wegen Verbreitung unwahrer Gerüchte über den Jugendführer des Deutſchen Reiches, Bal⸗ dur von Schirach, wurden, wie die NS mel⸗ delt, in verſchiedenen Gegenden des Reiches zahlteiche Perſonen feſtgenommen, die ſich die Lügenmeldungen zweier ausländiſcher Sen⸗ der zu eigen gemacht hatten. Der Reichs⸗ jugendführer, der eben erſt als Gaſt des Führers in der Neichskanzlei weilte, nahm mit leiten Mitarbeitern an den Trauerfeierlichkei⸗ 2 den in Tannenverg teil. Durch dieſe Tatſachen dürfte das Geſchwätz der ausländiſchen Sen⸗ fen und gewiſſenloſer Kolporteure widerlegt ein. Großhandelspteiſe im Monatsdurchſchnitt Juli. Die Kennziffer der Großhandelspreiſe ſtellt ſich im Monats durchſchnitt Juli auf 98.9, ſie hat ſich gegenüber dem Vormonat(97,2) um 1/8 b. H. erhöht. Die Steigerung iſt haupt⸗ ſächlich auf ein zum Teil ſaiſonmäßiges An⸗ ziehen der Preiſe für Agrarſtotßfe zurückzufüh⸗ 13 Araber wurden verhaftet. ren. Auslands⸗Rundſchau Sowjetgeſchwader in Paris eingetroffen. In Paris iſt das Sowfjetgeſchwa⸗ der, das am Montag zu einem Freund⸗ ſchaftsbeſuch nach Frankreich geſtartet war, am Dienstag vormittag eingetroffen. Es wurde von offiziellen Vertretern herzlich be⸗ grüßt. Ein zweites ruſſiſches Flugzeugge⸗ ſchwader beſucht auf dem Wege Rom. Amerika baut Bombenflugzeuge größten Typs. Das amerikaniſche Kriegsdepartement hat jetzt vier motorige Bombenflug⸗ zeuge in Auftrag gegeben, mit einem Ak⸗ tionsradius von 4800 km. Sie haben e'ne Geſchwindigkeit von 350 Stundenkilonieter. Sobald die Prüfungen dieſer Apparate ab⸗ geſchloſſen ſind, ſollen davon 200 Stück her⸗ geſtellt werden, von denen jedes eine Mil- lion Dollar koſtet. Straßenschlacht Paris, 8. Auguſt. regelrechte Straßenſchlachl zwiſchen franzöſiſchen Straßenarbei⸗ tern und Arabern entſtand in Lyon. Die Straßenarbeitergewerkſchaft hatte die Beſtreikung eines Bauplatzes angeordnet. Dort ſollten daraufhin arabiſche Arbei⸗ ter eingeſtellt werden 60 franzöſiſche Stra⸗ ßenarbeiter ſtellten ſich als Streikpoſten auf und ſchlugen auf einen Araber ein, der kei⸗ nen Gewerkſchaftso n: vorzeigen konnte, einem Straßenbahnwagen Inierlaken (Schweiz), von Szenen für einen Film nes Flugzeuges wollte er die in Richtung ſchlag drohte. war. Er — zerſchellte. ein Bäckermeiſter namens ſchwer verletzt und zwei Aahrk angetrelen. und arbeiten wolte, Ver Araber zog darauf⸗ hin ſeinen Revolver und gab mehrere Schüf⸗ ſe ab, die einen Franzoſen verletzten. Als der Revolver verſagte, fielen die franzöſiſchen Erdarbeiter über den Araber her. Inzwiſchen bemerkten aber elwa 30 in vorbeifahrende Araber die Not ihres Landsmannes und eil⸗ ten ihm zu Hilfe. Es kam zu einer regel; l rechten Straßenſchlacht, die die Polizei erſt hof nach längeren Bemühangen beenden konnte. Adet landet auf Jungfraujoch 8. Auguſt. bekannte deutſche Flieger Udet landete von Bern kommend mit einem mit Schneekufen ausgerüſteten Flugzeug auf dem Jungfrau— joch unter dem Berghaus. Zur ſtartete mehrere Mals auf dem Jungfraufirn. Der Flieger hatte die Abſicht, über Nacht au, dem Jungfraujoch zu bleiben, um morgens ſeine Flüge fortzuſetzen. Zur Sicherung ſei— Maſchine im Schnee eingraben. Abends aber ſtartete er Bern, da ein Wittecungsum— Autokataſtrophe Vier Tote, weil der Kraftfahrer betrunken Brüſſel, 8. Auguſt. In einem Dorfe in der Nähe von Gent 0 überfuhr ein kleiner, ſtark beſetzter Perſonen-⸗[ein kraftwagen zwei alte Leute. Der Wagen⸗ lenker raſte weiter, ohne ſich um die Ueber; fahrenen zu kümmern, die bei der Einliefe⸗ rung ins Krankenhaus ſtarben. nächſten Ort überfuhr der Wagen eine Frau, die auf der Stelle kot war. Schließlich rannte das Auto gegen einen Leitungsmaſt und Der Wagenführer und Beſitzer, Devuyſt Meire, wurde getötet., während ſeine Frau andere leichter verlezt wurden. Devuyſt hakte eine Kirmes beſucht und betrunken die Heim- Letzte Nachrichten die Kranzſpenden Hohenſtein, 8. Auguſt. Die vielen hundert Kränze ſind mit Aus⸗ nahme der Blumenſpende des Führers, des Feldmarſchalls von Mackenſen und der Fa⸗ milie des Verblichenen auf dem Denkmals⸗ ausgelegt. Eine Anzahl gekrönter Häupter, Präſidenten und Regierungen ha⸗ ben Kränze geſandt. Ungezählt ſind die Kränze von deutſchen Truppen⸗. Offiziers⸗ oder Regimentsvereimen. ein Kranz iſt da: „Dem greiſen Feldmarſchall die oſtpreußi⸗ ſchen Truppen“. Jeder Landesverband des NS DFB(Stahlhelm), an ihrer Spitze Bun⸗ desführer Seldte, hat ſeinen Kranz ge⸗ ſchickt, ein Kranz vom Reichsführer der SS, und viele Kränze der oſtpreu⸗ ßiſchen SA und SS, drei Kränze vom Reichsminiſter Göring, der eine als Kranz des Reichsminiſters mit der Schlei⸗ fenaufſchrift:„In unauslöſchlichem Dank“, einer vom Reichstagspräſidenten Göring, und einer vom Reichsforſtmeiſter Göring. Der Reichserziehungsminiſter hat einen Kranz geſandt, der Reichsnährſtand, der Deutſche Rundfunk. Beſonders herzlich ſind die Kranzſpenden von deutſchen Städ— ten und Ortſchaften, von den Beamten, An⸗ geſtellten und Arbeitern des Reichspräſi⸗ denten in Neudeck und Langenau. Ein Kranz— Kiefernzweige und Heidekraut—— kommt aus Dietramszell, ein anderer, Fichtenkranz, trägt die Schleifenauf⸗ ſchrift:„Grüße aus dem Preußenwald“. Die evangeliſche Kirche in Neudeck hat auf die Schleife drucken laſſen:„Dem Vater des Vaterlandes, unſerem beſten, treueſten Gemeindemitglied“. Zahlreich ſind auch die Kranzſpenden der Auslandsdeutſchen. 12 Opfer eines Brandes Kairo, 8. Auguſt. Als ſich im Kellerge— ſchoß eines Hauſes eine Familie zumAbend— eſſen ſetzte, fiel das offene Licht, das zur Beleuchtung des Raumes an der Wand an— gebracht war, zu Boden iich ſetzte einen im Zimmer befindlichen Benzinvorrat in Brand. N Es enkſtand eine gewallige Exploſion und das Zimmer brannte ſofort vollkommen dus. Drei Männer, zwei Frauen und ſieben Kinder kamen in den Flammen um. Gefährlicher Schlozbrand Das Schloß des Gouverneurs von Nord- irland ſchwer beſchädigt. London, 8. Auguſt. Das Schloß Hills⸗ dorouah in der Nähe von Belfaſt, der amtliche Sitz des Gouverneurs von Nord⸗ irland, iſt durch Feuer ſchwer beſchädigt worden. Obwohl von der Feuerwehr von Belfaſt verzweifelte Verſuche unternommen wurden, den Brand zu löſchen, ſtürzte be⸗ reits innerhalb einer Stunde ein Teil des Joßdaches ein und zerſtörte den ganzen eren Teil. Es gelang einen großen Teil der wertvollen Möbel in Sicherheit zu brin— gen. Außerdem konnte auch ein koſtbares van Dyck⸗Gemaälde gerettet werden. Die Flagge des Schloſſes war an mehreren Stellen angebrannt, wehte aber weiterhin auf dem verkohlten Dache— auf Halbmaſt zu Ehren Hindenburgs. Luflſcut iſt Eelbſſſcuutz Der Aufnahme Udet In dem dus Inſaſſen l Copyrigbt by Martin Feuchtwanger, Ii 57 Der Staatsanwalt verzichtete darauf, und auch der Verteidiger Evelyns, der Juſtizrat Kroſigt, war ſich klar, daß von dieſer Ausſage nichts mehr zu erwarten war. Nun wandte ſich Landgerichtsrat Huyſſen an Evelyn: damit iſt die bewieſen er wie unrecht Sie Ihrem Gatten getan haben. Bleiben Sie „Alſo, Angeklagte, ich denke, angelegenheit aufgeklärt und Ihnen nun auch noch ſo unverſöhnlich?“ Aller Augen wandten ſich Evelyn zu. 0 0 Mit leidenſchaftlicher Frage ſah er Evelyn geſprungen. ganze Zeit, während die Plädoyers erfolgten, ließ er ihre Hand nicht los. Das Gutachten des Gerichtsarztes lautete auf Ausſchließung der freien Willensbeſtimmung durch eine anormale Gemütserregung. Der Staatsanwalt konnte mit ſeiner ſchärferen Anſicht nicht durchdringen. Und bald brach, entgegen allen Gerichtsvorſchriften, ein ungeheurer Beifall aus, als das Gericht ſein„Unſchuldig“ aus- ſprach. In dem Tumult erhob ſich Evelyn.„ „Wünſchen Sie noch etwas zu ſagen, Frau Terhi fragte der Vorſitzende gütig. In die lautloſe Stille hinein ſagte Evelyn: und daß ich Herrn Terbrügge um Verzeihung bitte.“ Da zog Lothar, unbekümmert um die anderen Menſchen, Evelyns zitternde Geſtalt an ſich und flüſterte: Kuß⸗ worden, Mann!“. 5 15. Einen Tag nach dem Urteilsſpruch reiſte Lothar mit Evelyn aus Hamburg fort. Es mußte erſt eine Zeit ver— Lothar war auf⸗ . K en lite. Sie on. Die hob die Hände, als wollte ſie etwas ſagen.] gehen, ehe er Evelyn in ſein Haus führen wollte. Sie „ 9„ als Tränen ſtürzten über ihr Antlitz. Plötzlich griff ſie, als ſuchte ſie ihr Taſchentuch, in ihre e e ee blitzte auf etwas Gläſernem. Ein Aufſchrei. Lothar ſprang mit einem Satz auf die Anklagebank zu, ſchlug Evelyn die Giftampulle aus der Hand. Ein ungeheurer Tumult brach aus. Evelyn glitt ohnmächtig in Lothars Arme. 5*. Nach einer Stunde erklärte der Gerichtsarzt, daß die Angeklagte wieder ſo weit hergeſtellt wäre, um der Ver⸗ handlung beiwohnen zu können. Evelyn erſchien bleich, volltommen zuſammengebrochen, auf den Arm ihres Ver⸗ teidigers geſtützt. Aber auf ihrer anderen Seite, jeden ihrer Schritte be⸗ wachend, ging Lothar. Auf Bitte des Verteidigers wurde ihm geſtattet, neben Evelyn Platz zu nehmen, und die 1. war. mußte erſt zur Ruhe kommen und an den Beſtand ihres Glücks glauben lernen. N Evelyn ließ, wie willenlos, alles mit ſich geſchehen. Nach der furchtbaren Anſpannung des Verhandlungstages war ſie wie in eine Apathie verfallen. Immer wieder ſah ſie mit ſcheuen Blicken zu Lothar auf, als könnte ſie an ſeine Verzeihung noch nicht glauben. Er fühlte, es würde noch viel Zeit vergehen, bis ſie wieder im Gleichgewicht Aber wie lange es noch dauern mochte, er hatte Geduld, denn er liebte Evelyn unendlich. Er wußte ja, hätte ſie ihn nicht ebenfalls ſo geliebt, niemals wäre es zu ihrer unſeligen Tat gekommen. 0 In einem ſtillen Waldtal inmitten der deutſchen Berge nahmen ſie Wohnung. Und hier war es auch, wo Friedrich Terbrügge, auf der Rückreiſe nach Hamburg begriffen, Evelyn zum erſten Male in die Arme ſchloß. Evelyn konnte vor Schluchzen nicht ſprechen, bis Friedrich Ter⸗ brügge endlich ſagte: „Ja! Ich möchte vor allem hier ſagen, daß ich bereue „Herr Terbrügge verzeiht dir nicht, Evelyn, nur dein „Nur, Evelyn, mit dem Kummer wollen wir's jetzt genug ſein laſſen. Davon haben wir alle unſer voll ge⸗ rütteltes Maß gehabt. Nun wollen wir vergeſſen und mit Freude das zukünftige Leben aufbauen.“ 1 Dies Wort Friedrich Terbrügges war wie ein Licht, das in Evelyns kranke Seele drang. 1 „Mit Freude?“ fragte ſie leiſe und hörte dem Klange nach. 1 1 Da zog Lothar Terbrügge ſie an ſich, führte ſie ans offene Fenſter, wo das Waldtal in ſeiner reifen Sommer— ſchönheit träumte. „Sieh hinaus, Evelyn“, bat er,„ſieh hinaus und vor⸗ wärts, nicht mehr zurück! Nur ſo kannſt du geneſen. Nur ſo können wir glücklich werden.“ i 1 „Ich muß erſt lernen, daß ich glücklich ſein, darf, Lothar!“ ſagte ſie erſchüttert.„Aber du wirſt mir den Glauben daran wiedergeben!“ a 0* Allmählich gelang es Lothar auch, Evelyns Angſt vor Hamburg und dem Klatſch der Menſchen zu. beſiegen. f 5„Je eher wir den guten Leutchen dort zeigen, daß wir uns nicht um ſie kümmern, um ſo eher werden ſie auf⸗ hören, ſichum uns zu kümmern. Und übrigens zu einem Termin müſſen wir beide dort ſein, zur Hochzeit von Annemarie. Findeſt du nicht, daß wir ihr das ſchuldig ſind? Bin ich nicht direkt verpflichtet, ihr jetzt von mir aus einen Glückwunſchkuß zu geben? Oder erlaubſt du das noch nicht?“ b Da verbarg Evelyn ihr heißes Geſicht in Lothars Armen. g 100 So reiſten ſie denn nach Hamburg. Das alte Haus in Ühlenhorſt begrüßte ſie mit einem Duft von roten Sommer⸗ roſen. N Unter einer Girlande von dunklen Roſenblüten ſchritt Evelyn an Lothars Seite in ihr Heim. — Ende!— 2————— IO D Ol N. VMULH EE. Urheberrechtsschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle Saale) 14 Nachdruck verboten. Fritz las aufmertſam. Es war eine Ausſchreibung des türtiſchen Staates auf eine Unmenge von Schwerdieſel⸗ motoren in verſchiedenen Größen. Es wurde ihm warm beim Leſen, und ein Bild ſchwebte ihm vor Augen, wie es im Werke ausſehen würde, käme dieſer Auftrag herein. Das Gebilde war ſo zäh, daß er ſich mit der Hand über die Augen fahren mußte, um es zu verwiſchen. Es würde wohl nichts daraus werden, denn die Friſten, in denen die Angebote abliefen, waren, nur kurz. Außerdem wurden perſönliche Verhandlungen gewünſcht. Sollte er aufs ungewiſſe hin die weite, mit hohen Koſten verbundene Reiſe nach Konſtantinopel wagen? Doch dann wiederholte er ſich die Worte Dieſingers: Die Aufträge müſſen herein! Und eine ihm ſelbſt ſchier kaum verſtändliche Energie packte ihn. „Wir werden Weiblinger und Arnſtedt anrufen, ob ſie uns den Sonntag opfern können. Wollen wir der Anfrage näher treten, ſo müßte ich oder ein anderer von uns bereits in einer Woche abreiſen. Bis dahin das aus— gedehnte Projekt auszuarbeiten, bedeutet angeſtrengte Tag⸗ und Nachtarbeit, mit der wir ungeſäumt beginnen müſſen.“ Die beiden Ingenieure waren denn auch ſofort bereit zu erſcheinen, und es dauerte nicht lange, ſo ſaßen die vier ſtahls Arbeitszimmer, der ſich nach und nach mit Zeich— nungen und Koſtenanſchlägen bedeckte. Etwas Fieber— haftes war über allen. Die Rechenſchieber flogen, und Papiere bedeckten ſich mit hohen, ſiebenſtelligen Zahlen. Als endlich Weiblinger mit einem kräftigen Scherz— wort an die verſäumte Mittagsmahlzeit erinnerte, ſtand die Sonne ſchon tief am Himmel. Raſch nahm man da ein paar haſtige Biſſen beim Kantinenwirt ein und trank ein irgendwo in einem kleinen Landgaſthauſe ihren Kaffee tranken. Doch die Frage Weiblingers, wen er nach Konſtantinopel zu ſchicken gedenke, erinnerte ihn daran, daß es, trotz des Sonntags, ein Arbeitstag war. Vierzehntes Kapitel. Die kommende Woche verging, und am Ende derſelben reiſte Fritz Grovenſtahl ab, um in Konſtantinopel eine vollſtändige Niederlage zu erleiden. Das kam ſo. Fritz Grovenſtahl hatte noch am Tage ſeines Ein— treffens das Angebot eingereicht. Am nächſten Tage ge— dachte er ſeinen perſönlichen Vortrag bei den betreffenden Beamten des Miniſteriums z halten, was er auch tat. Ein junger Türke, korpulent, überfreundlich, der Träger eines unmöglichen Titels, hörte ihn auch ruhig und be- dachtſam an. Zum Schluß aber beglückwünſchte er ihn zu der Güte und Neuheit der Konſtruktion, und bat ihn gleichzeitig zur Kenntnis zu nehmen, daß das Miniſterium den Auftrag bereits durch ein Sonderabkommen vorzeitig vergeben habe. Nochmals dankte er für das freundliche und ſo überaus günſtige Angebot, deſſen nähere Prüfung nun leider zwecklos geworden ſei. In Fritz Grovenſtahl kam ein mächtiger Grimm. Für wen hielt man ihn hier, daß man glaubte, ihn abfertigen zu können wie einen unerwünſchten Geſchäftsreiſenden? Schwere Worte wollten ihm auf die Zunge kommen. Doch er hielt ſie zurück. Es war ja auch nicht das geringſte gegen das eben Gehörte zu ſagen. Denn ſchließlich ſtand es jedem Auftraggeber frei, die Arbeit wann und wem er wollte zu vergeben. Die anderen, die leer ausgingen, mußten ſich eben damit abfinden. So auch er. Später, er ſaß im Hotel bei der Mahlzeit, klang ihm eine bekannte Stimme ins Ohr, und er fühlte eine Hand auf ſeiner Schulter. „Sieh da, Schwager Grovenſtahl! Auch Sie ſind unter die Kosmopoliten gegangen? Das nenn' ich vernünftig.“ Es war Alexander Hauenſtein, der ſo ſprach und über das erſtaunte Geſicht Fritz Grovenſtahls ein wenig mokant lächelte. Nach kurzem Händedruck nahm er am gleichen Tiſche Platz, während Fritz die Augen forſchend auf ſein Geſicht heftete. In ihm war ein Gedanke aufgeſtiegen, an deſſen Richtigkeit er kaum zweifelte. Es konnte nicht anders ſein: Hauenſtein war derjenige, der vor allen anderen den Auf⸗ trag für ſich gewonnen hatte. „Ich nehme an, daß auch Sie in Geſchäften hier unten ſind. Oder irre ich mich?“ So begann Hauenſtein das Geſpräch. Fritz Grovenſtahl war verbittert, und ihm gefiel dieſer gharmloſe Ton nicht. Der war doch nur Mache und nicht echt. Deswegen gab er brüsk die Antwort: „Sollte es Ihnen wirklich ſo unbekannt ſein, daß und in welchen Geſchäften ich hier bin? Ich meine, daß Sie genügend unterrichtet ſein werden.“ Hauenſtein zwang ein dünnes Lächeln um die Lippen. „Mag ſein, daß Sie recht haben. Ich nehme an: Sie wollten ſich um den Auftrag der Regierung bemühen.“ „Allerdings!“ Hauenſteins Lächeln wurde ſpöttiſcher. „Das hätten Sie nich: tun ſollen, Fritz Grovenſtahl! Vielmehr hätten Sie ſich ſagen müſſen, daß auch ich mich um dieſen Rieſenauftrag bemühen würde, und daß Sie gegen meine Konkurrenz nicht aufkommen können. Damit hätten Sie ſich das Geld erſpart, das Sie zu dieſer Reiſe benötigten; denn ſie war vergeblich. Der Auftrag iſt bereits vergeben, und zwar an mich.“ Dieſe Worte hatte Hauenſtein in einem derartig ironiſchen Tonfall geſprochen, daß Fritz Grovenſtahl das Blut in den Kopf ſtieg. Er verſpürte nicht geringe Luſt, mit der Fauſt auf den Tiſch zu ſchlagen. Aber er zwang ſich, gleichmütig zu ſein. „Sie ſehen, es überraſcht mich nicht allzuſehr, was Sie da ſagen. Ich habe damit gerechnet. Auf dieſe Gefahr hin habe ich dieſe Reiſe gemacht, und ich denke, Sie dürften es mir überlaſſen, wie weit ich meine Kaſſe belaſten kann und darf.“ Hauenſtein nickte Fritz Grovenſtahl beinah gemüt— lich zu. „Gern tue ich das, zumal ich es im Augenblick nötig habe, auf die meine zu achten. Da ſtaunen Sie gewiß— nicht wahr?, und halten mich für einen knickrigen Philiſter. Aber ich ſage Ihnen, dieſer Auftrag iſt mein Grab. Ich verdiene nicht nur nichts daran, ſondern ſetze mindeſtens noch eine halbe Million dabei zu.“ „Sie hätten dann kein ſo niedriges Angebot bringen ſollen“, meinte Fritz, die Achſeln zuckend. Männer um den großen, runden Tiſch in Fritz Groven- „Ja, ſehen Sie“, erklärte Hauenſtein,„die Sache liegt ſo. Haben mußte ich den Auftrag; aber ich wußte, daß Sie auch einreichen werden. Ihre Maſchinen aber haben den Vorzug der neuen Konſtruktion, die Sie da vor Jahres— friſt herausbrachten. Wollte ich gewinnen— oder richtiger geſagt—, wollte ich Sie nicht gewinnen laſſen, ſo mußten meine Maſchinen den Vorzug der Billigkeit haben. Daß dieſer Faktor bei den Orientalen mehr zieht als die Qualität, iſt bekannt.“ Glas Bier zum Abſchluß. Fritz Grovenſtahls Gedanken irrten wohl einmal zu den Freunden ab, die gewiß jetzt Die Gabel in der Hand Fritz Grovenſtahls zitterte. En verſuchte mit ſeiner ganzen Energie, ſich zu beherrſchen, aber es gelang ihm kaum. So alſo ſah der Kampf aus, den Hauenſtein gegen ihn führte. Solche Waffen gebrauchte der, um ihn unterzukriegen! Er hatte es einfach ver⸗ hindert, daß ihm der 2 5 iel! Das i. 5 f nden daß ihm der Auftrag zufiel! Das kam ihm ſo er zu ſprechen beginnen, da ging draußen im Gang der ungeheuerlich vor, daß er nur mit Mühe daran glauben konnte. War das ehrlich von einem Geſchäftsmann? Hauenſtein hatte Fritz Grovenſtahl natürlich genau beobachtet und wußte ganz gut, was jetzt in dem vorging. Ohne ſich aus ſeiner nachläſſigen Haltung aufzurichten, ſagte er es auch: „Ich weiß genau, was Sie denken, Schwager Fritz! Sie halten mich nach dem, was ich ſoeben ſagte, für ein großes Ungeheuer!“ Er brachte eine Hand aus der Hoſen— taſche und fuhr damit durch die Luft.„Was wollen Sie— Geſchäft iſt Geſchäft! Und wenn ich daran verliere, können Sie daran nicht gewinnen. Nicht wahr, das iſt logiſch? Uebrigens“— er unterbrach ſich und holte eine Importe aus der Taſche—:„Wollen Sie mir Ihre Patente auf den Dieſelmotor verkaufen? Ich biete Ihnen zwei Mil— lionen, das ſind ſie unter Brüdern wert, und Sie ſind damit aus dem ganzen Schlammaſſel heraus. Hm!“ Damit hatte Fritz Grovenſtahl genug gehört. Er erhob ſich und ſtreifte ſeinen Schwager ſekundenlang miteinem eiſigen Blick. Dann ſah er über ihn hinweg. „Ihre Worte genügen, Hauenſtein, um mir zu ſagen, als was ich Sie betrachten ſoll. Ich bedaure nur, daß ich in eine Verbindung meines Namens mit dem Ihrigen einwilligte. Immerhin, dieſer Stunde ſollen Sie ge— denken!“ Er wandte ſich, ohne dem Schwager die Hand zu reichen, um und ging davon. Das verbiſſene Geſicht Alexander Hauenſteins und deſſen zyniſche Bemerkung ſah und hörte er nicht mehr. Fritz Grovenſtahl verließ Konſtantinopel. Freilich nicht, ohne auch hier einer gut geſtellten Firma die Vertretung ſeiner Maſchinen übergeben zu haben. Das gleiche tat er in Sofia, Bukareſt und Wien. Durch dieſe neuen Aus— landsverbindungen hoffte er ſeine Abſatzmöglichkeiten zu ſteigern. 1 5**. Der D-Zug haſtete durch die Nacht. Dumpf kuallten die raſenden Räder über die Schienenſtöße und hämmerten einen gleichförmigen Takt. Gegen die, beſchlagenen Scheiben peitſchte der Regen und lief in ſchimmernden Tropfen perlend an dem Glaſe herunter. Ab und zu huſchten die Lichter eines Signalmaſtes oder die matt erleuchteten Fenſter eines Bahnwärterhäuschens vorüber. Dann wieder war nichts als die ſtockdunkle Nacht da. Fritz Grovenſtahl lehnte im Polſter ſeines Abteils, das er ganz allein innehatte. In Gedanken rechnete er nach, wie er am beſten die Koſten für dieſe vergebliche Reiſe wieder einbringen konnte. Als er Hauenſteins Handlungs- weiſe gedachte, ſtieg der Grimm in ihm hoch. Der Zug verlangſamte indeſſen ſeine Fahrt und hielt. Fritz ſah nach der Uhr. Zwei Stunden noch, dann war es auch für ihn Zeit, umzuſteigen. In vier Stunden war ei überhaupt zu Hauſe. Der Wagenſchaffner kam durch den Gang und ſpähte zur Tür herein. Dann riß er ſie auf.„Kommen Sie, Fräulein! Hier iſt noch Platz.“ Eine kleine Geſtalt jchob ſich in das Abteil und ſtieß, als ſie Fritz Grovenſtahls anſichtig wurde, einen Ruf ber Ueberraſchung aus. g „Fritz Grovenſtahl!— Sie...“ N a Er ſtand ſchon neben ihr und preßte in freudiger Er⸗ regung ihre Hände.„Gerda! Wo kommen Sie denn her, mitten in der Nacht?“ f Ja, es war Gerda Degener, die, überraſcht ob dieſes unerwarteten Zuſammentreffens, immer noch reglos da⸗ ſtand. Alles Blut ſchien nach ihrem Geſicht zu drängen, und Fritz ſah, daß ſie am ganzen Körper zitterte. Da half er ihr aus dem Mantel heraus und hieß ſie, ſich neben ihn ſetzen. f „Alſo, woher des Wegs? Ich wähnte Sie in Ihrer Studienanſtalt. Haben Sie Ihren Vorſatz, Lehrerin zu werden, aufgegeben?“ Gerda hatte ſich nun auch geſetzt.„O nein!“ antwortete ſie auf ſeine Fragen.„Mein Studium geht weiter. Ich habe nur die Herbſtferien bei Verwandten, die hier in der Gegend ein Gut haben, zugebracht, und bin nun auf den Rückwege. Wie aber geht es Ihnen... und dem Werk?“ Hätte Fritz Grovenſtahl beſſer mit Frauen umzugehen gewußt, er hätte aus der letzten Frage alle Beſorgnis eines liebenden Herzens herausgehört. Indeſſen, er ver⸗ ſtand ſich auf ſo etwas nicht, und ſo klang ihm Gerdas Frage nicht anders als irgend etwas Gewöhnliches. Durch Zufall aber mußte er gerade jetzt ſeiner Unterredung mit Liſa Roſchwitz gedenken, und er wußte ſelbßz nicht, wie es kam, auf einmal war der Gedanke in ihm, wie es wäre, wenn er Gerda zu ſeiner Frau machte. Ob ſie ihm ſeine ſchwere Laſt tragen helfen würde? Er ſah auf ihre kleinen, ſtilliegenden Hände herab, und plötzlich ſtreichelte er ſie mit ſeinen großen, ſchweren. a Gerda zuckte zuſammen. Da zog er ſeine Hand ſcheu zurück.„Verzeihung!“ Sie ſah ihn aus großen Augen an, zögernd, als wolle ſie in ſeinem Geſicht leſen. Das aver war ſchon wieder ſtarr und verriet nichts. Dann begann er vom Werk zu erzählen. Gerda lauſchte der Stimme, nach der ſie ſich ſo lange geſehnt hatte. Die Hände hielt ſie gefaltet, und achtlos lag der Blumenſtrauß, den ihr ein Vetter zum Abſchied ge— ſchickt hatte, auf ihrem Schoß. Während Fritz Grovenſtahl ſprach und von den Nöten des vergangenen Jahres berichtete, betrachtete er Gerda immerfort und erwog den Gedanken, ob er eine ent ſcheidende Frage an ſie richten ſollte. Er ſtellte es ſich ſchön vor, wenn ſie wieder im kleinen Hauſe, das ihn jetzt ſo verlaſſen und öde anmutete, walten würde. Eineinhalb Stunden vergingen im Fluge. Noch kurze Zeit, dann mußte Fritz Grovenſtahl den Zug verlaſſen. Würde er bald wieder Gelegenheit haben, mit Gerda zu ſprechen? Nein! So mußte es alſo jetzt ſein. Schon wollte Schaffner vorbei, und Gerda huſchte davon, um ſich nach einem Zuganſchluß zu erkundigen. Die Blumen warf ſie auf das Polſter. „Einen Augenblick nur!“ Fritz ſah ihr nach. Dann ſtreifte ſein Blick eine kleine Karte, die anſcheinend aus dem Blumenſtrauß auf die Erde gefallen war. Irgend etwas trieb ihn, ſich zu bücken und das Papier aufzuheben. Du darfſt das nicht leſen!, ſagte er ſich. Doch ſchon hatten ſeine Augen die wenigen Worte erfaßt. „Gerda— willſt du meine kleine Gutsherrin werden?“ Das war ihm wie ein Schlag ins Geſicht. Ernüchtert und betroffen blickte er ſich um. Die Karte braunte in ſeiner Hand, als hielte er glühendes Eiſen. Da ſchob er ſie wieder in den Strauß. Ich Narrl, ſtöhnte er, der ich glaubte, es könnte für mich etwas anderes geben als Enttäuſchung. Ich müßte doch nachgerade daran gewöhnt ſein, daß aus allem, was ich beginnen will, das Gegenteil meiner Erwartung wird. Kann mich Unglücksmenſchen überhaupt jemand lieben? Mary hat n den Bruder vorgezogen, und Gerda— nun, auch ſie iſt nicht für mich da. Er ſtieß ein böſes Lachen aus. Du biſt Friedrich Grovenſtahl!, ſagte er zu ſich, und mußt dir die Zügel feſter anlegen, damit du dich nie wieder ſo lächerlich machſt. Obwohl er ſich mit aller Kraft beherrſchte, fühlte Gerda doch die Veränderung, die in ihm vorgegangen war. S oft ſie verſuchte, ein Geſpräch in Gang zu bringen, gal er nur kurze Antworten. Dann entdeckte ſie die Karte, von der ſie nichts gewußt hatte. Während ſie las, bedeckte tiefes Rot ihre Wangen. Fritz ſah das und deutete es falſch. Nun bin ich ihr ſicher nur läſtig!, dachte er. Daher empfand er, daß er, obwohl er ſich bisher nur wenig mit Gerda beſchäftigt hatte, mit ihr viel verlor. Gerda kämpfte indeſſen den Aerger nieder, der über das Anſinnen ihres Vetters in ihr hochgeſtiegen war. Hatte ſie ihm während ihres Aufenthaltes bei ſeinen Elte en nicht deutlich genug zu verſtehen gegeben, daß ſie ihn nicht lieben konnte? Daran änderte auch die Ausſicht auf die ſorgenfreie Zukunft, die ihr geboten wurde, nichts. Ihr Herz gehörte einmal einem anderen, und dieſer ſaß neben ihr. Sie ſah, wie er, zur Seite gewandt, in die Dunkelheie ſtarrte. Da ſagte ſie etwas, aber ihre Worte gingen in den Schweigen unter. Draußen näherten ſich die Lichter einer größeren Station, und Fritz Grovenſtahl griff nach Mantel und Gepäck. Da erſchrak ſie und trat neben ihn. „Schon— fort?“ Der Zug fuhr in den Bahnhof ein und hielt. Fritz ſah nicht die Bitte in Gerdas Augen, fühlte nicht das Dräugen ihrer Blicke. Gleichmütig meinte er:„Ich muß hier uni⸗ ſteigen. Leben Sie wohl, Gerda! Hat mich gefreut, Sie wieder einmal zu ſehen!“ Sie legte ihre Hand in die ſeine. Nun war ſie blaſt. Immer noch ſchien ſie auf etwas zu warten. Doch da ſchritt er ſchon fort von ihr. Vorbei. alles. Nein: Nicht;(Fortſetzung ſolgt.) ſchrift: deutſchen nationalen fen ſind, wohnten ebenfalls ſt bei. Washington: Auf Einladung des deutſchen Geſchäftsträgers Leitner beteiligten ſich die amerikaniſchen hohen Beamten in Waſhington an der Trauerfeier, die am Dienstag für den verewigten Reichspräſidenten von Hindenburg in der hieſigen Concordiakirche ſtattfand Die Volksabſtimmung Der Fronkkämpferbund zum 19. Auguſt. Berlin, 8. Auguſt. Der Preſſedienſt des NS⸗Frontkämpfer⸗ bundes(Stahlhelm) nimmt in einer Veröf⸗ entlichung zu der bevorſtehenden Volksab⸗ 1 5 am 19. Auguſt Stellung. Wohl noch nie habe der Führer emes Volkes im Beſitze verfaſſungsrechtlich gültiger und tat⸗ ſächlſcher Macht ſich ſeinem Volke zu einer Beſtätigung dieſer ſeiner unbeſtrittenen Macht unterworfen. Dieſer einzigartige Vorgang müſſe dem Führer erneut die Ge⸗ folgſchaft des ganzen Volkes ſichern. „Wir Fronkkämpfer im beſonderen wer⸗ den mit aller Leidenſchaft nicht nur unſer Ja für dieſe Volksabſtimmung in die Wahl⸗ urne werfen, ſondern auch jeden deutſchen Volksgenoſſen, der etwa noch zweifeln ſollte, aufklären und mitreißen. So wie wir dem Führer und Jeldmarſchall im Weltkriege verſchworen waren, ſo ſind wir dem unbe⸗ kannten Soldaken des Weltkrieges und Führer der Nation von heute verſchworen. Wer auf Hindenburg und ſein Vermächtnis ſchwörk, der wird auf Adolf Hitler ſchwören. Das Ja vom 19. Auguſt iſt das Ja zur Ehre der Nation, zum Frieden der Welt und zur Jortiſetzung unſerer großen Geſchichte.“ Sal fünnimüchüng der Neichspropagandaleitung Die Reichspropagandaleitung der NSdaAP gibt bekannt: Die Vorbereitung des Wahlkampfes der Volksabſtimmung am 19. Auguſt 1934 liegt in den Händen der Reichspropagandaleitung der NSDAP. An⸗ Reichspropagandaleitung der NSDAP, Berlin W, Voßſtraße 9, Telefon 9 Or Jäger 0014. Landestrauer in Angarn Ein Armeebefehl zum Tode Hindenburgs. Budapeſt, 8. Auguſt. Der Reichsverweſer von Ungarn hat an die Königlich Ungariſche Honved einen Armeebefehl erlaſſen, in dem es heißt:„Deutſchlands Reichspräſident Generalfeldmarſchall von Hindenburg hat für ewig ſeine Augen geſchloſſen. Die mäch⸗ tige deutſche Nation trägt einen ihrer größ— ten Söhne zu Grabe. Hindenburg war der HGranitfels ſeines Volkes, der unerſchütter⸗ lich ſtandhielt, auch dann, als nach dem großen Weltenbrand die gigantiſchen Wo— gen des darauffolgenden Zuſammenbruchs und der politiſchen Kämpfe der jüngſt ver⸗ floſſenen Jahre bereits die Grundpfeiler des Lebens zu gefährden begannen. An der unermeßlichen Trauer 0 des Deutſchen Reiches nimmt die ganze Kul⸗ turwelt Anteil. Den ſchmerzlichſten Wider⸗ hall erweckt jedoch dieſe Trauer in der Seele der ungariſchen Nation, da ja im Welt⸗ kriege unter ſeiner ruhmreichen Führung faſt jeder ungariſche Soldat gekämpft hat und auch die heutige Honved in ihm einen hervorragenden Angehörigen verliert. Als ich ihn 1931 zum Inhaber eines Infante— rieregiments ernannte, war es mein Wunſch, dieſe legendäre Perſönlichkeit der Honved als leuchtendes Beiſpiel hinzuſtellen. Aus Anlaß ſeines Ablebens ordne ich für die geſamte Honved eine ſechstägige Lan⸗ destrauer an. Die britiſche Teilnahme Bokſch ter von Hoeſch im engliſchen Nund⸗ funk. London, 8. Auguſt. Der deutſche Bot⸗ ſchafter in London, von Hoeſch, ſprach im engliſchen Rundfunk über den verſtorbenen eichspräſidenten von Hindenburg. Der Botſchafter gab dem Dank für das große Mitgefühl und die tiefe Teilnahme Aus⸗ druck, die die geſamte engliſche Oeffentlich⸗ keit anläßlich des Todes Hindenburgs, mit dem das deutſche Volk einen ſeiner Beſten verloren hat, an den Tag legte. Hindenburg, ſo betonte der Botſchafter, hatte keine Fein⸗ de Der Botſchafter gab ein überzeugendes Bild von der Würde und Autorität Hindenburgs, Bvugleich aber auch von den tiefen menſchli⸗ i chen Eigenſchaften dieſer geborenen Füh⸗ rers, der ſein Volk betreute wie ein Vater ſeine Familie. Er unterſtrich vor ellem das große Intereſſe, das Hindenburg an allen außenpolitiſchen Fragen nahm Zum Schluß hob der Botſchafter die große Achtung her⸗ vor, die der verſtorbene Fe! garſchall für die Leiſtungen ſeiner Gegner im Weltkriege empfand. Papens Agreement erteilt Wien, 8. Auguſt. Der öſterreichiſche Mi⸗ niſterrat hat, wie von naheſtehender Seite migeteilt wird, das Agreement für Herrn von Papen erkeilt. Eine amtliche Verlaut⸗ barung liegt noch nicht vor, da der Mini- ſterrak zu ſpäter Abendſtunde noch kagte. Auch in Klagenfurt ein Todesurteil. Wien, 8. Auguſt. Der Militärgerichtsho in Klagenfurt hat den Angeklaaten Kar ——— ü⅛8ÿ—— Koſteling aus Wolfsberg, der bei dem Auf⸗ ſtand in Lavantal den Majſor eines Jäger⸗ regiments erſchoſſen haben ſollte, von der Anklage des Mordes freigeſprochen, jedoch wurde er ebenſo wie der zweite Angeklagte, Brunner, des Hochverrats für ſchuldig er⸗ klärt. Koſteling erhielt die Todesſtrafe, Brunner wurde zu zwölf Jahren ſchweren Kerkers verurteilt. Für Koſteling wurde ein Gnadengeſuch eingereicht. Das Todesurteil an Ernſt Feike wurde, nachdem ein Begnadigungsantrag abge⸗ gewieſen worden war, vollzogen. Unmittel⸗ bar nach der Verkündung des Todesurteils hat der Angeklagte die rechte Hand erhoben und„Heil Hitler“ gerufen.— Dagegen hat der Bundespräſident den vom Klagenfur⸗ ter Militärgericht zum Tode verurteilten Teilnehmer an dem Aufſtand vom 25. Juli, Karl Koſteling aus Wolfsberg, begnadigt und die Strafe auf 15 Jahre ſchweren Ker⸗ kers im Gnadenwege bemeſſen. die Regelung der Viehwirtſchaft Der deutſche Markt wurde nicht nur durch große Auslandseinfuhren zu billigſten Preiſen uͤberſchwemmt, ſondern war auch im Innern einer hemmungsloſen Spekulation preisge⸗ geben. Schon im Jahre 1933 hat die national⸗ ſozialiſtiſche Agrarpolitik durch verſchiedene Maßnahmen auf eine Beruhigung und Ge⸗ ſundung der Viehmärkte hingewirkt und eine beachtliche Preisaufbeſſerung und Stetig⸗ keit der Entwicklung ſchaffen können. Von wel⸗ cher Bedeut ing eine Regelung der Viehwirt⸗ ſchaft iſt, geht aus der Tatſache hervor, daß die Landwirtſchaft im Durchſchnitt der Jahre 1925 bis 1931 annähernd 45 Prozent ihrer Einnahmen aus dem Verkauf von Vieh er⸗ hielt und daß nach den heutigen Preiſen die Erlöſe aus der Viehwirtſchaft ſich auf 2,5 bis 3 Milliarden Reichsmark belaufen. Der allgemeine Rahmen für die Markt— regelung auf dem Gebiete der Vieherzeugung iſt, durch die in dieſem Frühjahr erfolgte Schaffung einer Reichsſtelle für Tiere und tieriſche Erzeugniſſe gegeben. Ihr ſind alle aus dem Zollausland oder Zollinland in den freien Verkehr zu bringenden Tiere und tieri— ſchen Erzeugniſſe zum Kauf anzubieten. Die Reichsſtelle ſtellt Uebernahme⸗ ſcheine aus, und ſetzt Uebernahme- und Abnahmepreiſe feſt. Für die Einfuhr und die Marktregelung im Innern von beſonderer Be— deutung iſt die Befugnis des Reichsernäh— rungsmmiſters oder des von ihm bevollmäch— tigten Reichskommiſſars und des Reichsnähr— ſtandes Vorſchriften für die Marktregelung zu erlaſſen, Preiſe, Preisſyannen, Gebühren auf Schlachtviehmärkten und dergleichen mehr feſt⸗ zuſetzen. Dieſe neuen Beſtimmungen wurden in kluger Zurückhaltung und unter Berückſichtigung der gegebenen Verhältniſſe erſt allmählich, Schritt für Schritt eingeführt. Die hemmungsloſe Auslandseinfuhr iſt durch zweckentſprechende Kontingente mit unſe⸗ ren wichtigſten Lieferantenländern eingedämmt und unſeren jahreszeitlichen Bedürfniſſen an⸗ gepaßt worden. Darin zeigt ſich wieder der ſegensreiche Einfluß der nationalſozialiſtiſchen Agrarpolitik auf unſere Handelspolitik. Unſer inländiſcher bäuerlicher Erzeuger wird nicht nur geſchützt und geſichert, ſondern gleichzeitig auch unſerer Exportinduſtrie die Ausfuhrmög— lichkeit nach dem Auslande erhalten oder ſo— gar erweitert. Im Inneren ſteht die Marktregelung im Mittelpunkt der Maßnahmen, die auf eine Sicherſtellung der bäuerlichen Viehwirtſchaft gerichtet ſind. In erſter Linie ſoll ſie die willkürliche Beſchickung der Märkte, ihre Ueberſchwemmung und die daraus folgende Preiszerrüttung verhindern. Auch hier hat, — an Stelle der Erzeugerwirtſchaft— eine den tatſächlichen Bedürfniſſen und Abſatzmög— lichkeiten angepaßte Bedarfsdeckungswirtſchaft zu treten. Selbſtverſtändlich müſſen die ſich auf den Viehmärkten herausbildenden Preiſe gerecht ſein, das heißt, der jeweiligen Wirt⸗ ſchaftslage, der Kaufkraft der Bevölkerung, den örtlichen Erzeugungs- und Abſatzverhält— niſſen ſich anpaſſen. Das freie Spiel der Kräfte einer hem— mungsloſen Spekulation iſt ſomit vom Viehmarkt verbannt, das Angebot und die Nachfrage in geregelte Bahnen geleitet, ein ſinnvoller jahreszeitlicher Ausgleich, ebenſo wie der Ausgleich zwiſchen Ueberſchuß-⸗ und Zu⸗ ſchußgebieten, schließlich die Abkürzung, Ver⸗ billigung und Verbeſſerung des Weges vom Erzeuger zum Verbraucher gewährleiſtet. So ſichert die Regelung der Viehwirtſchaft nicht nur den bäuerlichen Erzeuger, ſondern alle Kreiſe des Volkes, da ſie gleichermaßen den Intereſſen der Vermittler, der Verarbeiter und der Verbraucher dient. Letztlich ſteht ſie aber damit, wie alle Einzelmaßnahmen der nationalſozialiſtiſchen Markkregelung, im Dien⸗ ſte des großen Ziels der ſchrittweiſen Errei⸗ chung der deutſchen Nahrungsfreiheit.) Neue Zwangsinnung Füc Töpfer, Häfner, Kannenbecker und Ofen⸗ ſetzer. * Miesbaden, 8. Aug. Die Handwerkskam⸗ mer für den Regierungsbezirk Wiesbaden teilt mit: Auf Grund des Geſetzes über den vorläufigen Aufbau des Handwerks hat die Handwerkskammer für den Regierungsbezirk Wiesbaden angeordnet, daß alle dieſenigen, die einen oder mehrere der obigen Berufe aus⸗ üben und in der Handwerkerrolle eingetragen ſind, ab 1. Jul 1934 Mitglieder der Hand⸗ werkerinnung der Töpfer, Häfner, Kannen⸗ becker und Ofenſetzer ſind. Hierzu zählen alle diejenigen, die in den Kreſſen Frankfurt, Obertaunus, Uſingen, Maintaunus, Untertaunus, Rheingau, Wies⸗ baden und St. Goarshauſen ihren Sitz haben. Die erſte Innungsverſammlung findet am Sonntag, den 12. Auguſt, vormittags 10.30 Uhr ſtatt und zwar im Reſtaurant„Burg Va⸗ terland“, Frankfurt am Main, Große Gallus⸗ ſtraße 2a, 1. Stock. Tagesordnung: 1. Ein⸗ führung des Obermeiſters durch einen Vertre⸗ ter der Handwerkskammer. 2. Feſtſtellung des Haushaltsplanes und Feſtſetzung der Innungs⸗ beiträge. 3. Bekanntgabe der Innungsſatzun⸗ gen. Im Intereſſe des berufsſtändiſchen Auf⸗ baues und der ſchnellen Abwicklung der Ta⸗ gesordnung wird pünktliches Erſcheinen erwar⸗ tet. Alle Schreiben und Anfragen ſind zu rich⸗ ten: An den Obermeiſter der obengenannten Handwerkerinnung, Karl Wilhelm Kunz, Frankfurt am Main, Scheidswaldſtraße 53, 3. Stock, Fernruf 42 109. Tag des Pferdes und großes Reitturnier Darmſtadt, 8. Aug. Der diesjährige„Tag des Pferdes“, welcher ebenfalls mit einem großen Reit⸗ und Fahrturnier verbunden ſein wird, findet in Darmſtadt am Samstag, den 1. und Sonntag, den 2. September 193, ſtatt. Es iſt diesmal ein beſonders großes Programm vorgeſehen mit einer Anzahl erſt⸗ klaſſiger Wettbewerber, es werden die bedeu⸗ tendſten Turnierreiter und ⸗reiterinnen Deutſch— lands erwartet. Im Mittelpunkt des dies⸗ jährigen Turniers ſteht der Preis der Stadt Darmſtadt. ein ſchweres Jagdſpringen Au— Oarmſtadt, ein ſchweres ringen. Ar J dir ßerdem enthält das Programm eine große Anzahl Dreſſurprüfungen für Jagdpferde und mehrere Fahrkonkurrenzen für ſtädtiſche und gewerbliche Geſpanne. Auch ein Einſpänner⸗ fahren und ein Zweiſpännerfahren ſind ins Programm aufgenommen. Ein weiterer und beſonders wichtiger Wettbewerb wird die große Vielſeitigkeitsprüfung für die SA-Reiterſtürme ſein; vervollſtändigt wird das Programm wie— der durch eine Anzahl Schaunummern. Am 1. und 2. September wird alſo Darmſtadt wie⸗ der im Zeichen des Pferdes ſtehen. Aus Heſſen und Naſſau Der Abſtimmungsleiter für den Stimmkreis Heſſen⸗Naſſau. Wiesbaden, 8. Aug. Wie der Regie⸗ rungspräſident mitteilt, hat der Oberpräſident der Provinz Heſſen-Naſſau auf Grund des Beſchluſſes der Reichsregierung zur Heibeifüh— rung einer Volksabſtimmung vom 2. 8. 34 und des Runderlaſſes des Preußiſchen Mini⸗ ſters des Inneren vom 19. Februar 1932 namens des Preußiſchen Staatsminiſteriums den Landrat 1. e. R. Freiherr von Nordeck zur Rabenau in Kaſſel für die am 19. Auguſt 1934 ſtattfindende Volksabſtimmung über das Reichsgeſetz betreffend das Staatsoberhaupt des Deutſchen Reichs vom 11. Auguſt 1934 zum Abſtimmungsleiter für den Stimmkreis 19 Heſſen⸗-Naſſau ernannt. Der Stimmkreis Heſſen⸗Naſſau umfaßt die Provinz Heſſen— 8 U Naſſau ohne den Kreis Herrſchaft Schmal⸗ kalden. Zum Stellvertreter des Abſtim— mungsleiters iſt der Oberregierungsrat Voge— ler bei der Regierung in Kaſſel ernannt wor- den. Teauerfeier in den Schulen. Darmſtadt, 8. Aug. Die Miniſterialabtei⸗ lung für Bildungsweſen, Kultus, Kunſt und Volkstum gibt bekannt: Am 2. Auguſt iſt der Herr Reichspräſident Generalfeldmarſchall von Hindenburg nach einem unvergleichlich verdienſtvollen und für unſer deutſches Va— terland ſo bedeutſamen Lebensweg in die Ewigkeit abberufen worden. Aus dieſem An— laß findet in allen Schulen am erſten Schul— tag nach den Sommerferien in der erſten Stunde ſchulgruppenweiſe eine Trauerfeier ſtatt, die in einer würdigen Weiſe zu um⸗ rahmen iſt und in der die von heiliger Va— terlandsliebe und Pflichttreue erfüllte Per⸗ ſönlichkeit des Dahingeſchiedenen hervorgeho— ben wird. Im Anſchluß an die Feier fällt er Unterricht aus. Neues aus aller Welt Auko fährt in die Donau. In der Nähe von Straubing wollte ein Perſonenkraft⸗ wagen mit der Fähre über die Donau ſetzen. Aus unbekannter Urſache fuhr der Kraft⸗ wagen jedoch nicht auf die Fähre, ſondern in die Donau. Ein Inſaſſe ertrank. Sechs Arbeiter vom Blitz erſchlagen. In der Nähe von Neuſtadt(30 Kilometer nordweſtlich von Gdingen im Korridor) Mac der Blitz in ein Haus ein, in dem 10 rbeiter Schutz während eines Gewitters ge— ſucht hatten. Sechs von ihnen wurden auf der Stelle getötet, die anderen vier ſchwer verlegt. rägliche pflege mit Chlorodont erhält die Zähne gesund für das Reichsheer ſtatt. Aus der Heimat Gedenktage 8. Auguſt 1867 Die Radiererin Käthe Kollwitz in Kö⸗ nigsberg i. Pr. geboren. 1897 Der Kunſthiſtoriker Jakob Burckhardt in Baſel geſtorben. Prot. und kath.: Cyriacus Sonnenaufg. 4.29 Sonnenunterg 19.41 Mondaufg. 2.02 Mondunterg. 18.59 Regen bringt Segen Die ſtarken ausgiebigen Regenfälle der erſten Auguſtwoche haben Wald und Wieſe, Acker und Garten reichlich durchfeuchtet. Neu⸗ erſtarkt rauſchen die Quellen; die Bächlein plätſchern wie verjüngt, die Flüſſe füllen ihr Bett und die Fiſchlein freuen ſich wieder der groß gewordenen reinen Flut. Für den Bauern und Gärtner iſt der köſtliche kräftige Regen nach langer Trockenheit Goldes wert. Die Grasnarbe erwacht zu neuem Sproſſen, Bodengras ſchießt auf und die Ausſichten auf einen noch guten Oehmd ſind im Wachſen. Auch den Kleen, Wicken und anderen Futterkräutern kommt das herrliche Naß trefflich zugut. Ebenſo fördert der reiche Tropfenfall das Wachstum der Hackfrüchte. Rüben und Kraut, Bohnen und Kohl, Spät⸗ kartoffeln und Tabakpflanzungen ſtehen er— Band und gekräftigt im neugewaſchenen Land. *. n Geld in Einſchreibbriefen verboten. Der Reichspoſtminiſter weiſt erneut darauf hin, daß es verboten iſt, Reichsbanknoten und inländiſche Goldmünzen ins Ausland, ins Saargebiet, oder aus dem Inland in die badiſchen Zollausſchlußgebiete zu verwenden oder zu überbringen. Die Schalterbeamten haben die Auslieferer von Wertſendungen in jedem Falle auf dieſes Verbot und gege— benenfalls auf die ſonſt geltenden Verbote und Beſchränkungen hinzuweiſen. Bei Aus— lieferung von Einſchreibeſendungen iſt in al— len geeigneten Fällen, beſonders wenn ver— mutet wird, daß der Abſender die geſetzlichen Vorſchriften nicht kennt, auf das Verbot, ir⸗ gendwelche Geldſorten in Einſchreibeſen— dungen einzulegen, aufmerkſam zu machen. Hierbei iſt in paſſender Form darauf hinzu— weiſen, daß Zuwiderhandlungen, die bei et— waiger zollamtlicher Oeffnung der Sendung feſtgeſtellt werden könnten, ſtrafrechtlich ver— folgt werden. 5 Die Pflicht des Mieters zu Schönheits- reparakuren. Das Landgericht Berlin hat in einer Entſcheidung zum Ausdruck gebracht, daß ſich der Mieter bei ſeiner Pflicht zur Ausführung von Schönheitsreparaturen in der Regel nicht darauf berufen kann, daß er die Wohnung in einem ſchlechten Zuſtand übernommen hat. Nach ſtändiger Rechtſpre— chung müſſe der Mieter die Wohnung beim Auszug durchaus nicht in völlig durchreno— viertem Zuſtand zurücklaſſen. Der Mieter ſei lediglich verpflichtet, diejenigen Schönheits— reparaturen vornehmen zu laſſen, deren Ausführung vom Standpunkt eines ordent— lichen Mieters aus auch im Falle eines Weiterwohnens erforderlich geweben wären Dieſe Pflicht des Mieters beſtehe je— doch, ohne daß er ſich darauf berufen kön e, daß er die Wohnung bei ſeinem Einzug in einem noch ſchlechteren Zuſtand übernommen habe. * Ankauf volljähriger Truppendienſ'⸗ pferde Herbſt 1934. Am 6. September, 930 Uhr vormittags, findet in Berlin NW 40 auf dem Moabiter Exerzierplatz, Ratheno— wer Straße 10, ein öffentlicher Markt zum Ankauf volljähriger Truppendienſtoferde Weltervorherſage: Meiſt heiteres und vorwiegend Wetter. Vörſen und Märkte vom 7. Auguſt 1934. Mannheimer Großviehmarkt. Auftrieb: 247 Ochſen, 180 Bullen, 467 Kühe, 424 Färſen, 1041 Kälber, 26 Schafe, 2544 Schweine, 7 Ziegen. Preiſe: Ochſen: a) 28 bis 31, 20 bis 23, 23 bis 27, Bullen: a) 27 bis 30, 24 bis 25, 21 bis 23; Kühe: a) 26 bis 28, 21 bis 25, 15 bis 20, 10 bis 14, Färſen: a) 30 bis 33, 25 bis 29, 22 bis 25, Kälber: a) 41 bis 44, 35 bis 40, 29 bis 34, 23 bis 28, Schafe: nicht notiert; Schweine: al) 51 bis 53, a2) 50 bis 53, b) 49 bis 52, 47 bis 50. Marktverlauf: Großvieh und Schweine mittel, Ueberſtand; Kälber langſam, geräumt. Karlsruher Schlachtyiehmarit Zufuhr: 19 Ochſen, 54 Bullen, 35 Kühe, 172 Färſen, 493 Kälber, 900 Schweine. Preiſe: Ochſen: 33 bis 37, 29 bis 33, 27 bis 209, 25 bis 27, 23 bis 25, Bullen: 32 bis 36, 28 bis 32, 26 bis 28, 24 bis 26; Kühe: 26 bis 28, 24 bis 26, 20 bis 24, 12 bis 16; Fär⸗ ſen: 36 bis 40, 32 bis 36, 30 bis 32, 28 bis 30, Kälber: 42 bis 43, 40 bis 42, 35 bis 39; Schweine:—, 51 bis 54, 51 bis 54, 47 bis 51, 43 bis 47,—, 32 bis 36. Marktverlauf: Großvieh langſam, Ueber⸗ ſtand; Kälber mittelmäßig; geräumt; Schwei⸗ ne mittelmäßig geräumt;— Bei Schwe beſte Qualität ber Notiz.