1 e 5. e 5 1 35 9 1 0 4 . eruheimer Anzeiger beſtehend aus Als Verlobte grüßen eee Viernheimer Zeitung 2 Zimmer und Küche per 15. Auguſt beziehbar, an Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis 1,40 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratis-⸗Beilagen: wöchentlich den„Illustrierten Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten ruhige jg. Leute zu vermieten Aelteſte Tageszeitung am Platze— Erfolgreiches Inſertionsorgan Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt 1 25 1 N 1.* 5 a 1 Danksagung Zurückgekehrt vom Grabe meines lieben, unver⸗ geßlichen Gatten, unſeres guten, treuſorgenden Vaters, Großvaters, Schwiegervaters, Bruders, Schwagers und Onkels lern Lorenz Adler 7. ſagen wir für die wohltuende Anteilnahme bei unſerem ſchweren Verluſte, insbeſonders der Nachbarſchaft für die Hilfe in den ſchweren Tagen, ferner für das zahl⸗ reiche Geleite zur letzten Ruheſtätte und für die vielen Kranz⸗ und Blumenſpenden unſeren herzlichſten Dank. Beſonders innigen Dank der hochwürdigen Geiſt⸗ lichkeit für den troſtreichen Beiſtand, den ehrw. barm⸗ herzigen Schweſtern für die liebevolle Pflege, ſeinen Arbeitskollegen der Firma Friedrich Heller für die er⸗ wieſene letzte Ehrung, und den Stiftern von heiligen Seelenmeſſen. Viernheim, den 11. Auguſt 1934 In tiefem Schmerze: Die trauernden Hinterhliebenen Litty Braun Fritz Weidner f— U Für die zahlreichen Beweiſe, liebevoller und inniger Teilnahme, an dem ſchweren Leid das uns durch den Verluſt meiner lieben Frau, unſerer guten Mutter, Schwiegermutter und Großmutter betroffen hat, ſagen wir herzlichen Dank. Beſonderen Dank Herrn Pfarrer Eichner, Lampert⸗ heim für ſeinen troſtreichen Beiſtand, den Arbeitern der Gärtnerei Eiſele, der Gärtner⸗Vereinigung Weinheim und den Spendern eines letzten Blumengrußes. Viernheim, Mannheim, den 10. Auguſt 1934 Wilhelm Eisele der Verlag Viernheim, 2. August 1934 (Biernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Zu mieten gesucht 9 Ammer Inaküche nebſt Zubehör evtl. ein Mohn haus zu mieten Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig, bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme Von wem, ſagt im Main, Verant i i il: i f 7 8 l 8 wortlich für den Anzeigenteil: Joh Martin, Viernheſm an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden oder zu kaufen geſucht Von wem, ſagt der Verlag Fellene slegennelt! Schlalzimmer von 169. RM an Herrenzimmer von 190.- RM an Spelsszimmer von 250. RM an Matratzen in Kapok, Robhaar Wolle und Seegras Verkaufe ſofort zwei ſchöne neue Filer. 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Wenn nicht, dann iat es Ihre Pflicht, den Stimmschein sofort del Ihrer zuständigen Ortsbehörde anzufordern. nur Marmelade aus allen Früchten Aus Früchten gewonnen aus 4 pfund Früchten und 4 Pfund Zucker Wenn man Opekte verwendet, erhält man also so viel en Matmelede meht, daß men des Opekte nicht ellein genz umsonst hat, sondern daß außerdem noch liedes einzelne Pfund Matmelede erheblich billiger in det Hetstelſung wird. Rezept 4 Pfund entsteinte Pflaumen oder Zwetschen, Aprikosen, kirsiche, Mitehellen, Reineklauden usw).— einzeln oder in beliebiger Mischung— sehr gut zerkleinern und mit 4 Pfd. Zucker zum Kochen bringen. Hiereuf 10 Minuten sterk durchkochen, dann t Normôlflasche Opekts zu 86 Pfg. hinzurühten und in Gläser füllen.— Ausfühtl. Rezepte sowie Etiketten für hre Metmelesdengtäserliegenjeder flasche bei. Trocken-Opekta(pulverform) wird gerne für kleine Mengen Mermelade, Gelee und für Tortenübergüũsse verwendet. Päckchen für 3½ Pfund Matrmelede 43 pfg., für forten- uüberguß 25 Pfg.— Senaue Rezepte sind aufgedruckt. Alit Onelia uind dine lasuebacle billiges I e, obne Opekte— nehm men auf 4 pfund Früchte etwe 3 pfund Zucker; des weten zusemmen 7 Pfund. Men mußte jedoch eine stunde und noch länger kochen, bis die Masse endlich fest wurde: denn wet aber dutch das stundenlange Kochen ein Drittel bis fest die Hälfte eingekocht. Von 4 pfund Früchten und 3 Pfund Zucket, also von zusammen pfund, erhielt man nut etw 4½ bis höchstens 5 Pfund Marme- lade. Solche Kochverluste gibt es mit Opekts nicht mehr; denn die Kochzeit be- trägt Js heute nur noch 10 Minuten. Und jetzt überlegen Sie einmal! Men ethölt: Oſiue Onelila us 4 Pfund Früchten und 3 Pfund Zucket nur etwa 4 7 pfund Metmelade a 2 8 8 8 8 982 e Sta 8 Pfund Marmelade Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg. Ar. 186 Montag, Worum es geht Von Alfred Roſenberg. NSK Am 19. Auguſt wird das deutſche Volk aufgefordert, ein Bekenntnis für die Einheit ſeiner Gegenwart, für die Größe ſeiner Vergangenheit und für den Staatswillen ſeiner Zukunft abzugeben. Der Händedruck des dahingeſchiedenen Reichspräſidenten, Gene— rälfeldimarſchall bon Hindenburg, mit Adolf Hitler war das Hin überreichen des Erbes einer großen Vergangen⸗ heit, damit es neu geſtaltet und mit den Notwendigkeiten des 20. Jahrhunderts ver— bunden hinübergetragen werden kann als kraftſpendender Anſporn in die Zeit des kommenden Ringens. Hindenburg hat ſein Lebenswerk eindeutig in die Hände des jun— gen Führers des Deutſchen Reiches gelegt, und dieſer hat mit der Verbindung des Am— tes des Reichspräſidenten und des Reichs— kanzlers die Möglichkeit erhalten aus ei— nem einheitlichen Willen her⸗ aus zu geſtalten und zugleich zu ſichern. Das iſt geſchichtlich und politiſch die Be— deutung des 19. Auguſt. Selten ſind Vergangenheit, Gegenwart und Zukunf derart organiſch inein⸗ andergewachſen, wohl noch nie iſt eine umwälzende Revolution ſo folgerichtig den Lebenskräften des Volkes gemäß durch⸗ geführt worden wie das große Geſchehen von 1933 und 1934. Die deutſche Nation wird ſich dieſer Aufgabe gewachſen zeigen und das Bekenntnis zu der völkiſchen und ſtaatlichen Einheit Deutſchlands ſo ablegen, wie es im vergangenen Jahre zum Bekennt— nis wurde. Zwar ſind die Kräfte in aller Welt gegen Deutſchland mobiliſiert worden, zwar verſuchen alle Gegner der deutſchen Wiedergeburt, eine Hetze wie im Weltkriege gegen das deutſche Volk zu entfachen, um ſo mehr aber iſt die Geſchloſſenheit dieſer Na— tion die Vorausſetzung dafür, dieſe Gegner abzuhalten im Bewußtſein, eine geſchicht⸗ liche Sendung zu vollziehen. Denn Deutſch— land iſt nicht etwa zurückgeſunken in Bar— barei, ſondern führt beiſpielsgebend jene in— neren Klärungen unſeres Zeitalters durch, die in den verſchiedenſten Formen irgend— wie doch auch als lebensentſcheidende Pro— bleme innerhalb der anderen Völker des Erdballs auftreten werden. 71 Was draußen gegen uns ſteht, iſt ein al⸗ les Geſchlecht, welches die Zeiten unſeres Jahrhunderts nicht zu deuten verſteht; was für uns ſteht, iſt aber das Organiſch⸗Geſunde überall in der Welt, und auf dieſes Streben zur Achtung und Ehre vertraut das junge Deutſchland. Vor allem aber vertraut es auf die Stimme ſeiner Seele, auf die Rich⸗ ligkeit des eingeſchlagenen Weges, und wird ſich durch niemand von dieſer Sendung ab⸗ bringen laſſen. Am 19. Auguſt bekennt ſich alſo Deutſchland zu den größten Ueberliefe— rungen ſeiner Vergangenheit und ſpricht ſeinen unerſchütterlichen Willen aus, Ge⸗ genwart und Zukunft ſo zu geſtalten, wie es ſeiner Art gemäß iſt und wie das Ge⸗ ſchlecht ſeiner Epoche es zur Erfüllung ſei⸗ ner ſelbſt wird notwendig erachten. In Treue verbunden Dekennknis der Kriegsopfer zum Führer. Der Reichskriegsopferführer Hanns O b er⸗ 100 dober hat den ſolgenden Aufruf erlaſ⸗ en: Der Führer des deutſchen Frontheeres, der Marſchall des Weltkrieges, Paul von Hindenburg, iſt zur großen Armee eln⸗ berufen worden. An ſeinem Grabe ſtand mit trauerndem Herzen das geſamte deutſche Volk und dankte in ſtiller Ehrfurcht dem Na⸗ tionalheros für das opferreiche Le⸗ ben, das in deutſcher Treue bis ins hohe Al⸗ ter hinein nur Sorge um die deutſche Zukunft gekannt hat. Die letzte Tat des in die Ewigkeit und in die Geſchichte eingegangenen Feldmarſchalls war tatkräftige Hilfe für ſeine Kameraden im Weltkrieg und eine beſondere Ehrung 1 805 die im Weltkrieg für Deutſchland ge⸗ mpft blut und geopfert haben. Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim 51. Jahrgang Die Deutſche Front wehrt ſich Die Staatsbürger an der Jaar haben ein Anrecht auf Schutz vor der Willkür der Saarbrücken, 12. Auguſt. Der Landesleiler der Deulſchen Frou hal beim Verwaltungsausſchuß der Kegie- rungskommiſſion Klage gegen Präſident inox wegen der entgegen den Entſcheidun⸗ gen des Unterſuchungsrichters aufrechterhal- tenen Beſchlagnahme der Akten der Deut— ſchen Fronk erhoben. In der ausführlichen Begründung dieſer enge wird u. a. ausgeführt: Der angege— ene Grund der Beſchlagnahme, daß ſie als polizeiliche Maßnahme not— wendig ſei, um die notwendigen Anſtalten zur Erhaltung der öffentlichen Ruhe, Sicher— heit und Ordnung und zur Anwendung der dem Publikum oder einzelnen Gliedern des— ſelben bevorſtehenden Gefahren zu treffen, iſt heute ebenſowenig gegeben als zur Zeit der Beſchlagnahme am 24. Juli. Hat nun der Unterſuchungsrichter ſchon betont, daß die kalſächlichen Gründe des„begrün- deken Verdachtes“ nicht angegeben worden ſind, ſo muß jetzt hervorgehoben werden, daß auch in der Verfügung des Präſidenten Knox wiederum keine tatſäch⸗ lichen Gründe für die Beſchlagnahme ange— geben ſind. Es iſt darin nur geſagt, daß ſie notwendig ſei. Mit einer derart dürftigen Begründung könnte jederzeit durch eine einfache, unſub— ſtantiierte Erklärung der anordnenden oder ausführenden Polizeibehörde das dem Staatsbürger bei Beſchlagnahme geſetzlich gewährte Nachprüfungsrecht durch einen Richker illuſoriſch gemacht oder beſeitigt werden. Gegen ein derarti— ges Vorgehen der Polizei muß jedoch jeder Staatsbürger geſchützt werden. Der Lan— desleiter bittet daher, die ohne jede tatſäch— liche Begründung erfolgte polizeiliche Be⸗ ſchlagnahme zur Vermeidung von Rechtsun— ſicherheit im Saargebiet aufzuheben. Das beschlagnahmte Material Eine Erklärung der Regierungskommiſſion. Saarbrücken, 12. Auguſt. Die Regierungskommiſſion des Saarge— bietes trat endlich aus dem bisherigen Still— ſchweigen über ihre letzten Maßnahmen her— aus und ließ der Preſſe folgende Mitteilung zugehen: Neben den Marſchall des Weltkrieges iſt im Januar 1933 unſer Frontkamerad und Führer Adolf Hitler getreten. Das Bündnis dieſer beiden Männer war das Bündnis einer großen Vergangenheit mit einer ebenſo großen Zukunft. Wir deutſchen Soldaten ſind ſtolz darauf, daß aus den Regimentern der Einigungs⸗ kriege und des Weltkrieges zwei ſo große Geſtalter deutſchen Schickſals hervorgegangen ſind, und wir fühlen uns beiden Männern in jener Treue verbunden, die uns über die tauſend Schlachtfelder des Weltkrieges und über die bitteren Nöte der Nachkriegszeit das deutſche Schickſal hat meiſtern laſſen. Wir ſehen in der Uebertragung der höch⸗ ſten Reichsgewalt an den Führer die einzig wahre Vollſtreckung des lehlen Willens des wee en Reichspräſiden⸗ en. Deshalb marſchieren die Soldaten des Weltkrieges und die Frauen und Kinder ihrer im Kriege gebliebenen Kameraden am 19. Auguſt in feierlichem Zuge zu den Wahlurnen, um mit dem Akte der Stimm⸗ abgabe dem toten Marſchall die letzte und höchſte Ehre zu erweiſen und ſeinem einzi⸗ gen, würdigen Erben, dem Gefreiten des Weltkrieges, Adolf Hitler, treueſte Gefolg⸗ ſchaft zu geloben und zu leiſten. Heil dem Führer! Heil dem neuen Deutſchland! Regierungskommiſſion „Die Durchſicht und Prüfung des gele— gentlich der am 24. Juli in den Büroräu— men der Deutſchen Front vorgenommenen polizeilichen Unterſuchung beſchlagnahmten ſehr umfangreichen Materials wird erſt im Laufe der nächſten Woche zum Abſchluß ge— bracht werden können. Die Regierungs— kommiſſion wird ſodann an Hand von Un— terlagen der Oeffentlichkeit eine umfangrei— che Darſtellung der Einzelheiten übermit— teln.“ 0 Sammeleinreiſen verboten. Die Regierungskommiſſion hat den zuſtän⸗ digen Stellen einen Erlaß zugeleitet, in dem ſie ein grundſätzliches Verbot von Sam- meleinreiſen ins Saargebiet ausſpricht. In der betrefefnden Verfügung heißt es: Im Einvernehmen mit der durch den Völker— bundsrat in Genf eingeſetzten Volksabſtim— mungskommiſſion wird hierdurch mitgeteilt, das es angeſichts der bereits ſtattfindenden Vorbereitungen für die Abſtimmung nicht möglich iſt, Sammeleinreiſegenehmigung für Perſonen, die an öffentlichen Veranſtaltungen teilnehmen wollen oder als Mitglieder eines Vereins in das Saargebiet einzureiſen beab— ſichtigen, zu erteilen. Das verbotene Sängerfeſt Jeſt des Saar⸗Moſel⸗Nahe⸗Gaues nach Trier verlegt Saarbrücken, 12. Auguſt. Das von der Volksabſtimmungskommiſ— ſion im Saargebiet verbotene Gaufeſt des Deutſchen Sängerbundes iſt nunmehr nach Trier verlegt worden. Die„Saar— brücker Zeitung“ veröffentlicht den Schrift— wechſel zwiſchen der Gauführung des Deut— ſchen Sängerbundes und den behördlichen Stellen. In dem ablehnenden Beſcheid der Abſtimmungskommiſſion heißt es, die Ab- ſtimmungskommiſſion ſei der Meinung, daß derartige Veranſtaltungen, welche eine gro— ße Menge von auswärtigen Beſuchern in das Saargebiet bringen würde, angeſichts der bevorſtehenden Abſtimmung grundſätz— lich unterbleiben ſollten. Die„Saarbrücker Zeitung“ ſchreibt dazu unter anderem: Für dieſe negative Ent— ſcheidung iſt alſo trotz des Drängens der Gauführung ein Vierteljahr gebraucht worden. Sie erfolgt einen Monat vor dem Feſt und macht ſo die geleiſtete große orga— niſatoriſche Vorarbeit zunichte. Sie ſtellt Ein Appel Ne Die Verantwortung gegenüber dem Berlin, 13. Auguſt. Der Staatsſekretär im Reichsfinanzmini— ſterium, Reinhardt, veröffentlicht einen Appell zur pünktlichen Entrichtung aller Steuern. Die Einſtellung des einzelnen Volksgenoſſen zum Staat, ſo führt der Staatsſekretär in der„Deutſchen Steuerzei— tung“ aus, finde ihren Ausdruck in dem Grad des Pflichtbewußtſeins und des Ver— antwortungsbewußtſeins gegenüber dem Staat. Eine der weſentlichſten Pflichten be— ruhe darin, dem Skaat die zur Erfüllung ſeiner Auf- gaben erforderlichen Mittel zu geben. Der Grad des Pflichtbewußtſeins und des Verantwortungsbewußtſeins des Einzelnen gegenüber dem Staat beſtimme ſich infolge— deſſen im weſentlichen nach ſeiner Ehrlichkeit bei der Abgabe von Steuererklärungen und nach der Pünktlichkeit in der Erfüllung ſeiner ſteuerlichen Verpflichtungen. Dieſe beiden Eigenſchaften ſtellten die Grundlage wah⸗ rer Treue zum Staat und damit zur Volksge⸗ meinſchaft dar. Je ſtärker dieſe Eigenſchaften ſich ausprägten, um ſo größer geſtalte ſich das Maß, um das die Skeuerlaſt gemildert werden könne und um ſo ſtärker ſeien in⸗ folgedeſſen die Vorausſetzungen für eine durchgreifende Geſundung der ſozialen, wirt⸗ ſchaftlichen und finanziellen Dinge unſeres 435 ee c darüber hinaus aber auch bei der Größe des Feſtes ein Außerachklaſſen wirtſchaftlicher Geſichts⸗ punkte für das Saargebiet dar, das bei dem Cha— rakter gerade dieſer Veranſtaltung heute doppelt unverſtändlich iſt. Das Geſetz, daß die Volksſeele ſich immer wieder über poli— tiſche Bedrängnis erhebt, wird ſich auch hier an der Saar bewahrheiten und das Verbot der Abhaltung dieſes Gaufeſtes in Saar— brücken wird den Sarſängern der ſtärkſte Anſporn ſein, dieſem Geſetz durch verdoppelte Arbeit zum Durchbruch verhelfen. Es muß alſo mit aufrichtigem Bewundern feſtgeſtellt werden, daß eine der erſten Taten der Abſtimmungs— kommiſſion in völligem Einvernehmen mit der Regierungskommiſſion darin beſteht, ein Sängerfeſt im Saargebiet zu unterbinden, das ein hochkünſtleriſches Geſicht hat. In Saarbrücken wäre dieſes Sängerfeſt natür— lichſtes und tiefſtes Bekenntnis geweſen. Wenn es jetzt über dieſes Bekenntnis hin— aus leidenſchaftlicher Proteſt wird, dann iſt das nicht unſere Schuld. 2 75 lerzahler Staat— Eine Liſte der Säumigen Volkes. Mangel an Ehrlichkeit und Pünkt— lichkeit in der Erfüllung der ſteuerlichen Ver— pflichtungen bedeute Mangel an Treue zum Staat und zur Volksgemeinſchaft. Um dieſen Mangel aus dem Kreis unſerer Volksgenoſ— ſen möglichſt auszuſchließen und gleichzeitig die Kraft des Staates zur Erfüllung ſeiner Aufgaben zu ſtärken, kündigt Staatsſekretär Reinhardt an, daß in Zukunft eine Liſte der ſäumigen Skeuerzahler aufgelegt werden wird, und zwar erſtmalig im Frühjahr 1936 für das Jahr 1935. In die Liſte der ſäumigen Steuerzah— ler wird aufgenommen, wer am 1. Januar 1935 mit Steuerzahlungen aus der Zeit vor dem 1. Januar 1935 rückſtändig iſt oder es im Jahre 1935 hinſichtlich einer Zahlung oder Vorauszahlung zu einer zweimaligen des Führers Treue: Raſtloſe Arbeikt Deine Treue: Dein„Ja!“ Mahnung kommen läßt. Der Staatsſekretär betont, daß es deshalb im Intereſſe eines jeden Steuerpflichtigen liege, die vorhande⸗ nen Steuerrückſtände ſobald wie möglich, ſpäteſtens bis Ende Dezember 1934, reſtlos zu beſeitigen und ab Januar 1935 die einzel⸗ nen Steuerzahlungen ſtets pünktlich zu ent⸗ richten. Am Grabe Hindenburgs Tauſende von Beſuchern. „Hohenflein, 12. Auguſt. Der ſtarke Zuſtrom zum Tannenberg-Na⸗ flonal⸗Denkmal hält ununterbrochen an. Ein ungewöhnlich ſtarker Autoverkehr bringt ebenſo wie die Reichsbahn immer neue Tau⸗ ſende nach Hohenſtein. Vom frühen Morgen bis zur Dunkelheit ſtehen die Menſchen vor dem Eingangstor, um einzeln ins Denkmal hineingelaſſen zu werden. Tiefſte Stille herrſcht im Innenhofe. Die Jugendherbergen aus dem Denkmalsturm, die Verkaufsſtände aus dem Eingangsturm ſind verſchwunden. Kein Händler darf den äußeren Denkmals— platz betreten und die ehrfuchtsvoll Warten⸗ den ſtören. Ein Kommando von 28 Gendar— men überwacht den Denkmalsbeſuch. Auf dem ſauber aufgeräumten Ehrenhofe leuchtet die Farbenpracht der vielen Kränze. Die Kranzſchleifen ſollen ſpäter im Fahnen— turm aufbewahrt werden. An jedem Morgen werden an den hohen Maſten vor dem Denk— mal zwei Kriegs- und beide Reichsflaggen hochgezogen, die Wache tritt an, zwei Land⸗ jäger ſtehen neben dem Hindenburgturm, zwei Poſten nehmen neben der offenen Tür ö zur Hindenburg-Grabſtätte Aufſtellung. Die Offiziersehrenwache am Sarge iſt durch Un— teroffizierswachen übernommen. Anderthalb— ſtündlich wird dieſe Wache am Sarge abge— löſt. 14 Tage hindurch iſt der Eintritt in das Denkmal frei. Täglich wird die Begräbnis— ſtätte im Hindenburgturm mit 8000 friſchen Roſen bzw. Dahlien neu geſchmückt. Wahivorbereitung im Nod(Stahlhelm) Berlin, 12. Auguſt. Durch ſeinen Aufruf zum 19. Auguſt hat der Bundesführer des NS⸗-⸗Deutſchen Frontkämpferbundes(Stahl— helm), Reichsarbeitsminiſter Franz Seldte, den Bund in den Dienſt der Vorbereitung für die Volksabſtimmung geſtellt. Aus dieſem Grunde iſt auch der an ſich bis zum 18. Auguſt für den NS DFB(Stahlhelm) ange— ordnete Urlaub ſoweit beſchränkt worden, daß die Angehörigen des Bundes für die Werbung voll eingeſetzt werden können. Der Stand der Arheitsſchlach! Rückgang der jugendlichen Arbeitsloſen am ſtärkſten. Berlin, 12. Auguſt. Die Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung hat eine Erhe— bung über die Altersgliederung der bei den Arbeitsämtern gemeldeten Arbeitsloſen ein— ſchließlich der in der Berufsberatung betreu— ten Jugendlichen durchgeführt. Ein Ver— gleich mit dem Vorjahr ergibt über die Auswirkung der Arbeitsſchlachk auf die einzelnen Arbeitsgruppen der Arbeitsloſen günſtige Aufſchlüſſe. Ge— genüber dem gleichen Zeitpunkt des Vor— jahres hatte ſich die Geſamtzahl der Arbeits— loſen am 15. Juni um rund 2,4 Millionen oder 46,7 Prozent auf rund 2,7 Millionen vermindert. An dieſer Entlaſtung haben die einzelnen Altersgruppen einen ſehr verſchie— denen Anteil. Die am ſtärkſten beſetzte Altersgruppe der 25, bis 40 jährigen Arbeiksloſen hat um etwas über eine Million oder 44,9 Prozent abgenommen. Daran ſchließt ſich die Altersgrenze der 18 bis 25 jährigen Ar— beitsloſen mit einem Rückgang um 778 000. Dieſe Altersgruppe weiſt die ſtärkſte rela— tive Abnahme mit 67,6 Prozent, alſo uber Zweidrittel des Vorjahrſtandes auf. Veſon— ders hervorzuheben iſt, daß ſich die höhere Altersgruppe der 40- bis 60 jährigen Ac— beitsloſen um etwas mehr als ein Drittel des Vorjahrsbeſtandes vermindert haf. Es gibt nur einen Führer Der Chef des Stabes ſpricht zur Arbeitsfront. Hannover, 13. Auguſt. Auf einer großen Kundgebung der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront in Hannover hielt, von ſtür⸗ miſchem Beifall begrüßt, der Chef des Sta⸗ bes, Lutze, eine Anſprache, in der er Kampf und Ziele der nationalſozialiſtiſchen Bewe⸗ gung darlegte. Der Soldat des Dritten Rei⸗ ches, ſo führte der Chef des Stabes aus, und der Soldat der Arbeit ſeien ſich ihrer Zuſammengehörigleit bewußt ge⸗ worden. Aue Parterverbände und Organiſationen ſtän— den in einem großen Ziele zuſammen, dem Führer Adolf Hitler den Weg zu einem na⸗ tionalſozialiſtiſchen Deutſchland bereiten zu hel⸗ fen. Er ſelbſt habe, an welcher Stelle und in welcher Eigenſchaft es immer geſchehen ſei, ſtets nur für den Führer gekämpft. Das deutſche Volk fühle ſich eins mit dem Führer, der für den ärmſten Sohn des Volkes kämpfe, Es ſei die Pflicht aller, dafür zu kämpfen, daß im neuen Deutſchland nur ein Grundſatz Geltung habe: Wie iſt der Mann und was leiſtet er für ſein Volk und Vaterland? Wie das Ziel des Führers innerpolitiſch die reſtloſe Eingliederung aller in den Arbeits⸗ prozeß und die Schaffung geſunder Lebens⸗ bedingungen ſei, ſo ſei es außenpolitiſch die Wiederherſtellung des deutſchen Anſehens vor der Welt. Jeder Deutſche müſſe dafür kämpfen, daß der Führer auch nach dem 19. Auguſt ſeine Arbeit am Wohl des deutſchen Volkes fort⸗ . ſetzen könne. Es gebe nur einen Führer, den Führer Deutſchlands— Adolf Hitler. Nach dem Chef, des Stabes nahm Grup⸗ penführer Prinz Auguſt Wilhelm Ge⸗ legenheit, die Kameraden der Arbeitsfront eingehend an die Verdienſte und Erfolge des Führers zu gemahnen. Der Tod des greiſen Feldmarſchalls lege dem ganzen Volk eine große Verpflichtung auf, dem Mann, dem er ſelbſt vertraut habe, das gleiche große Ver⸗ trauen entgegenzubringen. Drei Minuten Kurzparole Einiges Bekenntnis zum Führer. Der Deutſche Rundfunk bringt in der Woche vom 13. bis 19. Auguſt täglich um 8, 14, 16 und 20 Uhr drei Minuten Kurzparolen zur Volksabſtimmung. Es ſprechen Perſön⸗ lichkeiten aller Lebenskreiſe des deutſchen Volkes. Es ſprechen u. a. der preußiſche Miniſter⸗ präſident Hermann Göxing, Reichsminiſter Walther Darre und Neichsminiſter Franz Seldte, ferner Reichsſportführer v. Tſchammer und Oſten und aktive Sportler, wie Hans Stuck, Hans Heinz Sievert, Otto Peltzer und Hanne Sobeck. Literatur und Bühne ſind u. a. vertreten durch Hanns Friedrich Blunck, Rainer Maria Schlöſſer und Heinrich George. Aus der Wirtſchaft hört man Krupp von Bohlen und Halbach und Dr. Dorpmüller. Es werden ſprechen der Vater des ermordeten Norkus und der Bruder des Hitlermannes Udo Curth. Es ſprechen Winnifred Wagner, Oberſt von Hindenburg, Prof. Hans Pfitzner, Prof. Hauſegger und Prof. Sauerbruch, Reichsbankvräfident Dr. Schacht. Ritter von Die deutſche Ernte 1934 Stand und Ausſichten der Lebensmittelver⸗ ſorgung Deutſchlands. Miniſterialdirektor Dr. Moritz vom Reichsminiſterium für Ernährung und Land⸗ wirtſchaft hat dem Berliner Vertreter der Londoner Agentur Reuter Erklärungen über den Stand und die Ausſichten der Lebens⸗ mittelverſorgung in Deutſchland abgegeben und ſich dabei insbeſondere mit den verſchiedentlich im Ausland bei insbeſondere mit den ver⸗ im Ausland verbreiteten falſchen Ge⸗ die Ausgabe von Lebensmittelkarten und der⸗ gleichen auseinandergeſetzt. Auf die Frage nach dem Zuſtand der Ernte weiſt Dr. Moritz auf die amtlichen Saatenſtandsſchätzungen hin, die gegenüber den Rekorderträgen des Vor⸗ jahres im Durchſchnitt aller vier Getreide⸗ arten eine Verringerung der Ernte um 21 Prozent angeben. Den richtigen Wertmeſſer findet man aber nur bei einem Vergleich mit dem Erntedurchſchnitt der Jahre 1924 bis 1933. Darnach hat Deutſchland für Brot⸗ getreide eine Mittelernte von 11.54 Mil⸗ lionen Tonnen gegen 11.40 Millionen Ton⸗ nen im Mittel der letzten zehn Jahre. Das gleiche gelte für Gerſte(3.04 Millionen Ton⸗ nen gegen 2.93 Millionen Tonnen). Die Ha⸗ ferernte werde hinter einer Mittelernte zurück⸗ bleiben. Zur ausreichenden Verſorgung der Bevölkerung mit Mehl eien die erforderlichen Schritte bereits getan. Schon Anfang Juli ſeien die zur Herſtellung oon Mehl erforderlichen Getreidemengen ſicher⸗ geſtellt worden. Das Brotgetreide, das die Landwirtſchaft bequem ahzuliefern vermag. merde zuſammen mit den Reſerven. über die das Reich auf Der 10. Auguſt 1034 muß allen Feinden deutſchlands zeigen, daß das deutſche Volk ge⸗ ſchloſſen hinter ſeinem Führer ſteht Darum wird abgeſtimmt mit Jal Epp, Dr. Frank II, Werner Beufelburg, Dr. Hugo Eckener, Baldur von Schirach, Bruno Loertzer, General Litzmann und Prinz Auguſt Wilhelm. Hören wird man ferner Männer der Arbeitsfront und nicht zuletzt alte Kämp⸗ fer der Partei, ſo u. a. Max Grabſch, den alten Schleſienkämpfer mit der Parteinummer 2070. * Wie ſichere ich mein Stimmrecht? Staatsſekretär Dr. Pfundtner vom Reichsinnenminiſterium ſpricht Montag abend 20 Uhr über alle Sender zu dem Thema „Was muß jeder Volksgenoſſe beachten, um ſein Stimmrecht für den 19. Auguſt zu ſi⸗ chern?“ Anſchließend gibt der Deutſchland⸗ ſender für den geſamten deutſchen Rundfunk Nachrichten. Neue Geſandte und Konfuln Berlin, 13. Auguſt. Amtlich wird mitgeteilt: Es ſind ernannt worden: Der Geſandte in Luxemburg, Freiherr von Ow⸗Wachendorf, zum Generalkonſul in Kal⸗ kutta, der Geſandte in Bogota, Graf von Pode⸗ wils⸗Dürnitz, zum Geſandten in Luxemburg, der Generalkonſul i. e. R. Dr. von Hentig zum Geſandten in Bogota, der Konſul in Tirana, Dr. von Luckwald, zum Geſandten daſelbſt, der Generalkonſul i. e. R. Erhard Graf von Wedel 105 Geſandten in Aſuncion, der Geſandte in Riga, Dr. Martius, zum Aae Legationsrat im Auswärtigen mt, der Vortragende Legationsrat Dr. von Schack zum Geſandten in Riga, der Vortragende Legationsrat Dr. Vallette zum Generalkonſul in Batavia, der Generalkonſul in Memel, Dr. Toepke, zum Generalkonſul in Iſtanbul. eigenen Lägern und bei den Mühlen verfügt, beſtimmt dazu reichen, die Brotverſorgung für das ganze Getreidewi ſchaftsjahr zu gewähr⸗ ciſten und auch noch gewiſſe Mengen in das Getreidewirlſchaftsſahr 1935⸗36 hinüberzuneh⸗ men. An Vieh und Fleiſch habe Deutſchland ſo große Vorräte, daß beſondere Regierungs⸗ maßnahmen überhaupt nicht erforderlich ſeien. Das Viehangebot ſei im Gegenteil wohl noch auf längere Zeit ſo reichlich, daß es den Bedarf überſteige. Die Gewinnung von Molkereierzengniſſen und pflanzlichen Fetten lei nachhaltig gefördert worden. Ohne Zu⸗ fuhr aus dem Ausland wäre die Verſorgung der Bevölkerung mit Molkereierzeugniſſen aber doch noch nicht ausreichend. Hier gäbe ſchon die Durchführung zahlreicher handelsvertrag⸗ lichen Abmachungen die Möglichkeit, den aus der inländiſchen Erzeugung etwa nicht gedeck⸗ ten Bedarf an Molkereierzeugniſſen zu be⸗ friedigen. N Wie wenig die Frage nach einem Steigen der Lebensmittelpreiſe in dieſem Winter am Platze ſei, zeigen ſchon die Regierungserklä⸗ rungen zum Brotpreis und die eben geſchilderte Verſorgungslage. Zur geſunden Preisbildung bei allen wichtigen Dingen des Lebensmittel marktes ſei ein beſonderes Eingreifen der e ee von vornherein nicht erforder⸗ ich. b Davon könne überdies ſchon deshalb ab⸗ geſehen werden, weil alle Lebensmittelerzeu⸗ ger und»verteiler im Reichsnährſtand zu⸗ ſammengefaßt und zu einem geordneten Vor⸗ gehen gewillt ſind mit dem Ziel und der Folge, dem Konſumenten in jedem Fall nur die Preiſe zuzumuten, die der Kaufkraftlage der Bevölkerung gerade in ihren ärmeren Schichten vollauf Rechnung tragen. Die Frage, ob man Beſchränkungen der zum Verkauf aagebotenen Lebensmittel durch Ausgabe von Karten und dergl. in Betracht ziehe, beantwortet Dr. Moritz mit einem alatten Nein.% ſatzſto lich. Der früher eingefü ö miſchung von 5 elſtärkemehl zu treidemehl habe den Zweck gehabt, die Kartoffelüberſchüſſe unterzubringen. Verwendungszwang für Kartoffelſtärkemehl werde 1934⸗35 nicht erneuert werden. Die Vorſchrift, den Ausmahlungsſatz für Rog⸗ gen von rund 68 auf 75 Prozent zu erhöhen, entſpringe nicht dem Bedürfnis nach Strel⸗ kung des Brotmehls; man wolle dem Bauern Bewegungsfreiheit für ſeinen Betrieb geben. Die Einführung von Erſatzſtoffen aus dem Ausland komme nicht in Betracht, es ſei denn, daß es ſich um etwas ſehr Natürliches handelt, wie um die Einfuhr von Oelſaaten und ſon⸗ ſtigen Fettrohſtoffen für die Verarbeitung von Lebensmitteln. Aufgehobenes Vetätigungsverbot Düſſeldorf, 13. Aug. Die Regierungspreſſe⸗ ſtelle teilt mit: Der Regierungspräſident zu Düſſeldorf hat mit ſofortiger Wirkung das am 2. Juli ausgeſprochene Betätigungsverbot des NS DB.(Stahlhelm), Landesverband Nie⸗ derrhein, mit allen ſeinen Neben⸗ und Vnter⸗ gliederungen außer Kraft geſetzt. Starhembergs Veſuch in Nom „Nicht privat, aber auch nicht politiſch“. Rom, 13. Auguſt. Der Beſuch des öſterreichiſchen Vizekanzlers Starhemberg, der in Oſtia eine einſtün⸗ dige Beſprechung mit Muſſolini hatte, habe, ſo betont man in italieniſchen amtlichen Kreiſen, nicht gerade privaten Charakter, aber aN ach gundergrteite Fang 111 2 jedoch andererseits auch keine Folitiſch Be⸗ deutung. Was die italieniſchen Truppen be⸗ rifft, die ſich noch am Brenner befinden, o hat der Kriegsmmiſter(Muſſolini) beſchloſſen, daß ſie in der dortigen Grenzgegend ihre Uebungen abhalten. 1 Ein Nationaldenkmal für Dollfuß. Wien, 13. Aug. Die Bundesregierung hat die Vaterländiſche Front beauftragt, dem to⸗ ten Kanzler ein Denkmal zu errichten, das alz Dr. Dollfuß-Denkmal Oeſterreichs National⸗ denkmal werden ſoll. * In den Räumen des Oeſterreichiſchen Bur⸗ genvereins wurde wegen Verdachts national⸗ ſozialiſtiſcher Betätigung eine Hausſuchung vor⸗ genommen. Der Obmann des Vereins, Graf Aichelburg, wurde, wie verlautet, verhaftet. —— Eiſenbahnzuſammenſtoß Eiſtriebwagen auf einen Verwaltungsſonder⸗ zug gefahren. Halle, 13. Auguſt. Bei Halle ereignete ſich ein Eiſenbahnun⸗ glück, über das die Reichsbahndirektion Halle folgenden Bericht ausgibt: Auf der Umbauiarbeiten eingleiſig zu Bahnſtrecke Halle⸗Leipzig ſtieß innerhalb des Perſonenbahnhofs Halle der ausfahrende Triebwagen 1203 auf den auf gleichem Gleis einfahrenden Verwaltungsſonderzug 4243, der von Meißen nach Goslar fuhr. Der Führet des Verwaltungsſonderzuges, Holſtein⸗Leip⸗ zig, und eine Reiſende wurden getötet und etwa 160 Reiſende wurden verletzt, davon 17 ſchwer. Die Leichtverletzten ſind mit Notverbänden 5 teils zurück, teils weiter gefahren. Nach den bisherigen Unterſuchungen liegt ein Verſchulden des Fahrdienſtleiters vor. Der Präſident der Reichsbahndirektion war an der AUnfallſtelle. Ein Schnellzug entgleist Schweres Eiſenbahnunglück in der Riviera. Paris, 13. Auguſt. Der zwiſchen Genf und Ventimiglia(Ri⸗ viera) verkehrende Schnellzug iſt Sonntag früß kurz nach 4 Uhr 200 Meter vor der Einfahrt in den Bahnhof von Avignon entgleist. Sämt⸗ liche Wagen ſprangen aus den Schienen. Det Gepäckwagen wurde völlig zertrümmert, der Poſtwagen legte ſich um und fiel auf einen nebenan haltenden Güterzug, von dem zwei Wagen umſchlugen und ihrerſeits Wagen eines Nebenzuges mitriſſen. Die Bahnhofs⸗ einfahrt gleicht einem Trümmerfeld. Die Bergungsarbeiten wurden durch die Zer⸗ ſtörung der elektriſchen Leitungen erſchwert. Es wurden ſechs Perſonen getötet und 35 ſchwet verletzt. Die meiſten Verletzten haben Bein hrüche dovongetrage Der Hetzer, der unver⸗ letzt blieb, behauptet, daß der Unfall durch einen Achſenbruch des unmittelbar hinter der Maſchine laufenden Gepäckwagens verur⸗ lacht worden ſei, während man behördlicher ſeits annimmt, daß der Zugführer die vol, 1 5 Geſchwindigkeit ſtark überſchritten abe.„ 500 Saar⸗Pilger in München. München, 13. Aug. Mit einem Sonderzug trafen 500 Saarpilger auf ihrer Durchreiſe nach Altötting und Oberammergau in Mün⸗ chen ein. Beim Einrollen des Zuges in die c intonierte eine Muſikkapelle auf dem Bahnſteig das Saartrutzlied, das von den Gäſten aus dem Saarland mit einem be⸗ geiſterten Heil gedankt wurde. Sodann be⸗ gaben ſich die Saarländer in ihre Quartiere Dieſer wegen befahrenden die mn in der Poſtkutſche Eine Epiſode vom Schwarzen Korps. Mitgeteilt von Karl Alexander Pruſz. Mitte Tuni 1809 war das Schwarze Korps in Oſchatz eingerückt. Hier wurde dem Herzog Friedrich Wilhelm von Braunſchweig von ſeinem Adjutanten, dem Grafen Matuſchka, gemeldet, daß ein bedeutender, nur von we⸗ nigen Beamten begleiteter franzöſiſcher Geld⸗ transport von Wittenberg durch die Lauſitz nach Frankfurt a. O. unterwegs ſei. Sofort tauchte unter den Offizieren des Schwarzen Korps der Wunſch auf, dieſe reiche Beute zu erobern. Dag jedoch die Entfernung nach der Marſchrouté jenes Transportes von Oſchatz reichlich groß war, auch das Unternehmen äußerſte Eile verlangte, ſo beſchloß man, es auf eine eigenartige Weiſe auszuführen. Der Hauptmann von Sander, der Jägervo⸗ lontär Häusler und die Oberjäger Sauer, Richter und Stengel— nur mit Büchſen und ſoviel Patronen, wie ſie tragen konnten, ver⸗ ſehen— mieteten eine Kutſche und fuhren nun„per Extra⸗Poſt“ nach Torgau. Spät abends fand hier Pferdewechſel ſtatt. Dann ging es in der Nacht über Herzberg nach Schlieben weiter, wo der Hauptmann mit ſeinen Jägern bei Tagesanbruch ein— traf. Als ſie durch das Stadttor in die Stra⸗ ßen blickten, ſahen ſie franzöſiſche Dragoner, abgeſeſſen und ohne Pferde. Ohne Zaudern und mit gefälltem Bajonett ſtürmte das klei⸗ ne Detachement die Hauptſtraße hinab, entriß den Franzoſen Säbel und Karabiner und machte in wenigen Minuten zwei Offziere, einen Arzt, einen Sergeanten und ſiebzehn Dragoner zu Gefangenen. Ihr Kommandeur wollte Gegenwehr leiſten, doch als er bemerk⸗ te, daß ſeine Soldaten bereits entwaffnet waren, ergab er ſich gleichfalls. Obſchon alles glücklich verbracht war, ent⸗ ſtand bei den Siegern die Beſorgnis, daß die Gefangenen bald gewahr werden möchten, daß die ganze. Schwadron nur fünf Mann und eine Poſtkutſche ſtark ſei und daß dann die Geſchichte eine ungünſtige Wendung nehmen könnte. Raſch ließ ſich der Kapitän von Sander von den Offizieren das Ehren— wort geben, daß ſie und ihre Mannſchaft nichts Feindliches gegen ihn unternehmen würden. Um aber auch die Bevölkerung des Ortes in Reſpekt zu halten, befahl er mit lauter Stimme dem inzwiſchen herbeigeor⸗ derten Magiſtrat, für 3000 Mann des bingen kurzem eintreffenden braunſchweigiſchen Her⸗ zogs Quartiere bereit zu halten. Dann über⸗ gab er dem Oberjäger Stengel ſämtliche Ge⸗ fangene mit dem Befehl, ſie zum Herzog zu geleiten. 5 Alsdann ſetzte ſich das nunmehr vier Mann ſtarke Detachement ſeine Reiſe in der Poſt⸗ kutſche nach Lukau fort. Unterwegs erfährt der Hauptmann, daß in Luckau eine Garni⸗ ſon von 150 franzöſiſchen Dragonern läge. Dieſe Kunde ſtört den Kühnen jedoch keines⸗ wegs, vielmehr requiriert er in Hohen⸗ buckow ein Reitpferd, ſchwingt ſich darauf und bildet ſomit die Vorhut⸗Kavallerie ſeiner Armee, die unbemerkt vor Luckau eintrifft, während die Infanterie einige hundert Meter dahinter in der Poſtkutſche folgt. Am Tor döſt die Schildwache. Sie ſieht den Reiter näherkommen, doch ahnt ſie nichts Arges. Plötzlich iſt ſie ergriffen und entwaff⸗ net. Der herbeieilende Volontär zwingt den Poſten, ihm den nächſten Weg zur Haupt⸗ wache zu zeigen. Die beiden ziehen los, und der Gefangene führt ihn zum Luckauer Zucht⸗ 5 Nd A0 Jes EN Vase vod Fnirz MEnNANNVN GLAS EN. Urheberrechtsschutz: Fünf Türme-⸗Verlag, Halle(Saale) Man ermordete einen jungen Menſchen, nur weil er einen anderen Ausweg aus der Not und aus dem Elend finden, nur weil er mit dem Feuer der Jugend und mit den nicht kleinlichen Mitteln des Idealiſten dieſe Not be⸗ enden möchte?! Das war wahrhaftig Teufelstat! Das war ſo ſchlecht und niederträchtig, daß es nicht ungerächt auf dieſer Erde bleiben durfte.. Draußen brüllte eine Hupe vor dem Tor, und der bleiche Lichtkegel eines Scheinwerfers fiel auf den Hof. Ez kamen Herren der Polizei und der Staatsanwaltſchaft, um der ſcheußlichen Tat nachzugehen, ſie zu richten und zu rächen Peter Reiner ſchlug das Tor zurück. Seinem Jungen ſollte Genugtuung werden! Wenn es noch einen Gott auf dieſer Welt, wenn es noch Recht und Gerechtigkeit auf dieſer Erde geben ſollte, dann mußte und dann würde man den Täter finden. Das war die heiße Zuverſicht, die Peter Reiner aufs tiefſte erfaßte. Zweites Kapitel. n Nach der Beerdigung des Sohnes, die noch einmal allen politiſchen Haß und alle Leidenſchaften aufwühlie. aber dennoch ruhig und unter großer Anteilnahme verlief, W 5 worden. Mutter war es recht ſtil auf dem Lindenhof ge und Schweſter gingen noch lange mit verweinten Augen 1 Hauſe herum, der Bauer mit einem harten und ver⸗ N as nichts Gutes verhieß 5 haus, in dem das Corps de garde liegt. Häusler klopft an die eiſenbeſchlagene Tür, ſtürmt, als ſie ſich öffnet, mit gefälltem Ba⸗ jonett hinein und ruft den auf dem Hofe ver⸗ ſammelten und erſchrockenen Franzoſen zu, ob ſie Pardon haben wollten oder ob die hinter ihm ſtehende Kompagnie ſchonungs⸗ los Feuer geben ſollte? Da ſchallt's von allen Seiten:„Pardon! Pardon!“ Häusler ſpringt zu den Gewehr⸗ dänken und wirft die hier ſtehenden Kara— biner zu Boden, dann führt er ohne den ge⸗ ringſten Widerſtand alle achtzehn Mann der Wache zum Marktplatz, auf dem der Kapitän und ſeine beiden Oberjäger bereits mit der Stadtbehörde verhandeln. Sander fordert, daß ſich ſämtliche im Ort befindlichen Trup⸗ pen ihm ergeben ſollten, und er droht, falls dies nicht geſchähe, daß die Stadt es zu be⸗ reuen hätte, da der Einmarſch des Herzogs und ſeines Schwarzen Korps jede Stunde zu gewärtigen ſei. Die Zahl der in Luckau gemachten Gefan⸗ e betrug zwei Wachtmeiſter und 32 ragoner— der kommandierende Offizier hatte ſich, wir werden gleich ſehen warum, verflüchtigt— die nun unter Oberjäger Rich⸗ ters Leitung zum Herzog abrückten. Es war gegen zehn Uhr, als das nunmehr drei Mann ſtarke Detachement Luckau verließ und mit friſchen Pferden vor ſeiner Poſtkutſche nach Lübben eilte, allwo der beſagte Geldtrans— port ſich befinden ſollte. Als gegen Mittag die Kutſche in Lübben anlangte, wurden die Inſaſſen zu ihrem nicht geringen Erſtaunen von der Ortsbehörde feierlich empfangen. Die Ratsherren baten um Schonung der Stadt. Als Sander die Auslieferung der franzöſiſchen Kriegskaſſen⸗ wagen verlangte, erhielt er die Antwort, der Transport hätte, durch einen von Luckau kommenden franzöſiſchen Offizier gewarnt, vor einer Stunde in aller Eile die Stadt verlaſſen. Nachdem Sander noch zehn Dragoner ge⸗ fangen genommen hatte, machte er ſich mit der Poſtkutſche auf die Verfolgung des Geld— transportes. Anfangs waren die Spuren von Rädern und Pferden deutlich erkennbar, bald verloren ſie ſich im Spreewalde und hörten ſchließlich ganz auf. Nun jagten die Verfolger ſtundenlang, doch ohne Erfolg, um⸗ her, endlich waren die Pferde vollkommen erſchöpft, und man ſah ſich genötigt, aus einem naheliegenden Gehöft neue zu requi⸗ rieren. Dabei, kam es zu Tätlichkeiten, die damit endeten, daß die Bauern ihre geſam⸗ ten Pferde in den Wald trieben. So ſah Sander ſich gezwungen, von der fruchtloſen Irrfahrt abzulaſſen und nach Lübben zurück⸗ zukehren, wo er ſpät abends mit ſeinen bei— den Jägern ziemlich erſchöpft ankam. Doch nun ſtand ihm das ſchlimmſte bevor. Nämlich die auch in Lübben angeſagte Ein⸗ quartierung von 3000 Mann war nicht ein⸗ getroffen. Deswegen hatte ſich nun auf dem Marktplatz eine erregte Menge von Bürgern und geflüchteten Bauern verſammelt, die eine drohende Haltung annahmen und über— haupt ſehr aufgeregt taten. Doch gelang es dem Landeshauptmann Graf Einſtedel, die murrenden Leute zu beruhigen und ſie von Tätlichkeiten gegen das Streifkommando ab— zuhalten. Ja, er tat noch mehr. Er ließ den Jägern ein„vollſtändiges Abendeſſen mit trefflichem Wein“ verabfolgen. Dann rüſtete er ſie mit friſchen Pferden aus, und fort ging die„Ex⸗ trapoſt“ durch die Nacht nach Torgau. Hier erhielt Sander von einem guten Patrioten die niederſchmetternde Kunde. daß die fran⸗ Gefahr. Bei Banken und dieſelbe Antwort. Boden werden trockenen Lippen bringen. dir ſicher helfen können.“ öſiſche Geldtransport wenige Minuten vor en Eintreffen in Lübben auf der nach Frankfurt führenden Straße die Stadt ver⸗ laſſen hätte, und daß es ihm zweifellos ge⸗ lungen wäre, ihn einzuholen und zu fangen, wenn er einen des Wegs kundigen Boten bei ſich gehabt hätte— denn der Poſtillon von Oſchatz dürfte im Spreewalde doch wohl kaum Beſcheid gewußt haben——— Am 23. Juni ſpät abends trafen die Bra⸗ ven glücklich in Leipzig ein, wo Herzog Frie⸗ drich Wilhelm inzwiſchen ſein Hauptquartier genommen hatte, und wo die gefangenen Franzoſen bereits angelangt waren. War auch dem Kapitän von Sander und ſeinen Leuten die Beute, die das Schwarze Korps ſo ſchün hätte gebrauchen können, entgangen, der Ruhm ſeines kühnen Streifzuges wird darum nicht vermindert. Die deutschen Rad⸗Weltmeiſter Bilder aus großen Tagen des deutſchen Radſporls. Vom 11. bis 19 Auguſt werden auf einer deutſchen Bahn die Weltmeiſter im Radſport ermittelt. Zwölf Weltmeiſter ſtellte Deutſch— land bisher und es iſt intereſſant, einmal in der Geſchichte des deutſchen Rad⸗ ſports zu blättern und die Fahrer kennen zu lernen, die einſt für Deutſchlands Ehre eintraten und den Titel für unſere Farben retteten. Der unvergeßliche Auguſt Lehr war der Zum Grübeln und Trauern blieb ihm wenig Zeit. Jetzt ging es um die Hypothek; der Lindenhof ſtand in Sparkaſſen holte er ſich überall Sie hatten keine Gelder zu vergeben und konnten ihm deshalb nicht helfen. Eine Vertrauens— kriſe größten Ausmaßes war hereingebrochen und wirkte ſich für Kreditſuchende wie eine erdroſſelnde Schlinge aus Man hatte ſchlecht gewirtſchaftet mit all dem vielen In— und Auslandsgeld. Zahlloſe Finanzämter, Verwaltungs— a gebäude und Luxusſchulen hatte man gebaut, ohne Rück⸗ ſicht darauf, daß wir einen Weltkrieg verloren und un— geheure Tributlaſten zu zahlen hatten. So kam es, wie es kommen mußte: Kredite wurden gekündigt, es ſetzte eine kataſtrophale Wirtſchaftskriſe ein. Für den Bauer kamen die demütigenden und ent— täuſchenden Wege zu Geldverleihern und Spekulanten, denen er ſich trotz Wucherzins und hoher Koſten mit Haut und Haar verſchreiben ſollte. Da zögerte er vor der Unter⸗ ſchrift. Die Schlinge, die man ihm hier um den Hals legen wollte, befand ſich denn doch in gar zu rückſichtsloſen und ſchmutzigen Händen— und er wußte beſtimmt, falls er dieſes fragwürdige Rettungsſeil ergreifen mußte, dann würde er nie wieder froh auf ſeinem eigenen Grund und Wie mutlos dieſe Wege machten! Mit immer weniger Hoffnung und immer größerer Enttäuſchung kehrte er zurück. Die Bäuerin ſah ihn beſorgt und fragend an; immer wieder ſchüttelte er bei der Rückkehr den Kopf und konnte vor Erbitterung auch nicht ein Wort über die „Du ſollteſt doch einmal zu deinem Bruder Hermann fahren. Er hat die gute Stellung in Berlin— er wird „Das iſt das letzte, was ich tue. Du weißt, daß er damals nicht gut von mir und von dem Hofe ging. Der Gang wird mir unendlich ſchwer.“ g f „Er iſt dein Bruder und ein Kind vom Lindenhof. Er wird dich und den Hof nicht im Stich laſſen.“ 5 erſte deutſche Weltmeiſter, der 1894 den als den ſchnellſten Mann geltenden Holländer Jaap Eden ſchlug. Ihm folgte drei Jahre ſpäter Willi Ahrend, der in Glasgow den Engländer Barden hinter ſich ließ und ſeinen Titel im folgenden Jahre nur durch Sturz kurz vor dem Zielband verlor. Ahrend er— rang unvergleichliche Erfolge, er war einer der größten Kaſſenmagneten und nach ſeinem Siege 1901 im Großen Preis der Republik wurde zum erſten Mal nach dem Kriege 1870/71 wieder die deutſche Nationalhymne in Paris geſpielt. 1898 ſprang aber der jun— ge Amateur Paul Albert aus Bieberach er— folgreich in die Breſche, ſein Sieg entſchädig— te für das Pech Ahrends. Viel zu früh ſtarb Albert an ſeinem 27. Geburtstag an den Folgen eines Auto-Unfalles. In Kopen— hagen glückte 1903 abermals einem deutſchen Amateur der große Wurf. Der Leipziger Walter Engelmann ſiegte einwandfrei über den Engländer Benyon, doch ſuchte man und fand ſchließlich auch fadenſcheinige Gründe, um die Weltmeiſterſchaft für ungültig zu er— klären und verlangte eine Wiederholung in London. Engelmann ſtellte ſich nicht, er iſt aber trotzdem der Weltmeiſter von 1903 und daran hat ſich auch die Welt gewöhnen müſſen. Der Sport der Dauerfahrer hatte in Deutſchland einen mächtigen Aufſchwung gerade um die Jahrhundertwende genom— men. Der Münchner Thaddäus Robl gewann 1901 in Friedenau die Weltmeiſterſchaft der Steher vor dem Holländer Dickentmann und 12 Monate ſpäter verteidigte er ſie gegen den Franzoſen Bouhours. In den gleichen Jah— ren trugen ſich Sievers und Görnemann in die Weltmeiſterſchaftsliſte der Amateure ein, die damals ebenfalls ein 100 Kilometer-Ren— nen hinter Motoren beſtritten. Zehn Jahre vergingen, ehe es wieder einem Deutſchen vergönnt war, das Weltmeiſterſchaftstrikot zu tragen. Nicht etwa mangelndes Können unſerer Fahrer war daran ſchuld, ſondern mitunter die kraſſeſten Fehlentſcheidungen. 1912 war in Brüſſel der Hannoveraner Hen⸗ ry Meyer der beſte Mann er gewann ſeinen Zwiſchenlauf gegen den Franzoſen Friol mit klarer Radlänge, aber Friol wurde als Sie⸗ ger bekanntgegeben. Nach dem Kriege war zum erſten Mal wieder 1927 eine deutſche Bahn Schauplatz der Weltmeiſterſchaften. Mathias Engel wurde in ſeiner Heimatſtadt Köln Flieger⸗ Weltmeiſter der Amateure, 12 Monate ſpäter holte ſich Walter Sawall in Budapeſt den Sieg in der 100 Kilometer⸗Meiſterſchaft der Welt und 1930 wurde Erich Möller in Brüſ⸗ ſel Stehermeiſter. Seinen zweiten Erfolg errang Sawall 1931 in Kopenhagen nach hartem Kampf mit dem Titelverteidiger Möller. Dann 1932 in Rom, Albert Richter wurde Amateur⸗Flieger⸗Weltmeiſter und einer der beſten Sprinter der Welt. Auf ihm ruhen in der kommenden Woche in Leipzig wieder unſere Hoffnungen, nachdem er in⸗ zwiſchen ins Lager der Berufsfahrer über⸗ geſiedelt iſt. Und noch ein Kölner trägt unſer Vertrauen: Toni Merkens, der deutſche und engliſche Meiſter und Gewinner faſt aller klaſſiſchen Amcteur-Fliegerrennen dieſes Jahres. Auch dem bärenſtarken Dauerfahrer Erich Metze muß man gute Ausſichten ein⸗ räumen. Neues aus aller Welt Eigenartiger Verkehrsunfall. Der 23 Jah⸗ re alte Sohn eines Mühlenbeſitzers in Roth ſtürzte während der Fahrt auf die Jagd von ſeinem Fahrrad. Dabei entlud ſich das Gewehr und dem jungen Mann drang ein Schuß in den Leib. Der Tod trat als⸗ bald ein. Der Verunglückte wurde am nächſten Tag neben ſeinem Fahrrad liegend aufgefunden. Tödlicher Abſturz. er 21 Jahre alte Konditorgehilfe Karl Schwaighofer unter⸗ nahm allein eine Tour auf die als gefähr⸗ lich bekannte Watzmann⸗Oſtwand. Der junge Vergſteiger ſtürzte ab und blieb in einer Rinne unterhalb des Kars der er⸗ ſten Terraſſe tot liegen. Die Leiche wurde geborgen Typhus. Vor einigen Tagen iſt in Alt⸗ Berun(0ſtoberſchleſien) Typhus ausge⸗ brochen. Bisher ſind 14 Perſonen erkrankt, die ſämtlich in die Nikolaier Iſolierbaracke eingeliefert werden mußten, wo ſie in be⸗ denklichem Zuſtande darniederliegen. Bisher iſt ein Todesopfer zu beklagen. Opfer des Rheins? Seit einigen Tagen werden in Zizers(Kanton Graubünden) drei junge Männer, zwei Brüder der Fami⸗ lie Lang und ein italieniſcher Staatsangehö⸗ riger vermißt. Die drei jungen Männer wa⸗ ren an den Rhein gegangen, um ange⸗ ſchwemmtes Holz zu bergen. Als der Vater der beiden Brüder Lang ſich gegen 21 Uhr zu ihnen begeben wollte, war nicht die ge— ringſte Spur von den dreien zu finden. Da die ſofort angeſtellten Nachforſchungen er— gebnislos geblieben ſind, beſteht keine Hoff— nung mehr, die drei jungen Leute noch le— bend zu bergen. Man nimmt an, daß ſie eine Sandbank inmitten des Stromes errei— chen wollten, und dabei von den hochgehen⸗ den Fluten mitaeriſſen worden ſind. Ueberfall auf indiſche Polizeiſtation. Eine wütende Menge von 150 indiſchen Moham⸗ medanern, die an einem ländlichen Feſt teil⸗ genommen hatten, griff plötzlich ſchwer be⸗ waffnet eine Polizeiſtation, die etwa 40 Ki⸗ lometer von Kalkutta entfernt liegt, an. Die fanatiſche Menge zerſtörte das Gebäude und verletzte die drei dort anweſenden Po— lizeibeamten ſchwer D D — er und trügt nicht dieſe Liebe zum väterlichen Hof in ſich... ich es mir überlegen. Ich will ihm vorher ein paar Worte ſchreiben.“—— Bevor er aber nach Berlin zum Bruder fuhr, ging er erſt noch zum Goldbach-Müller, einem ſteinreichen und als Halsabſchneider verſchrienen Mann, der ſich gegen Her⸗ gabe der Hypothek das direkte Pfandrecht auf den Hof vor⸗ behalten wollte. als daß er den Lindenhofbauer jeden Tag von ſeinem Hofe jagen konnte. Tag und Nacht lag dem Bauer die Sorge um das Geld im Kopfe. Tag und Nacht zermarterte er ſein Hirn, einen Ausweg und eine Rettung zu finden. Er ſtellte Berech- nungen und Kalkulationen auf. Er wollte in der Not den geſamten Viehbeſtand verkaufen, jeden Scheffel Getreide und jedes Ei zu Geld machen, um die Hypothekaufnahme zu verhindern. Er knauſerte der Frau jeden Groſchen im Hauſe ab und gönnte ſich ſelbſt nicht eine Pfeife Tabak. Dem Kuecht und dem Pferdejungen hatte er längſt ge⸗ kündigt und die Magd und das Jungmädel ſogar ent⸗ laſſen. Mit ſeiner Frau, der Tochter, die noch ein halbes Kind war, und dem älteſten und nun einzigen Sohne zu⸗ ſammen, der wie ein Knecht den Pflug führen mußte, beſorgte er das Vieh und rüſtete zur Frühjahrsarbeit Von früh bis abends rackerten ſich die vier Menſchen ab, daß ſie kaum Zeit fanden, ſich ein paar Worte zu gönnen und ſich zum gemeinſamen Eſſen zuſammen⸗ zufinden. Frau Agnes war von einem Fleiß und einer Duldſamkeit, die rührend waren. Sie kannte die drückende Sorge ihres Mannes und wollte ihm helfen. Auch die Tochter ſtand ihr tüchtig zur Seite. Anders war es mit dem Sohn, der nicht begreifen konnte, daß man ſich für den Hof aufopfern und zer⸗ ſchleißen ſollte. Der Junge hatte es nicht gut. Denn der Vater verlangte von dem Heranwachſenden ſchon volle Mannesarbeit, Aufopferung und Selbſtverleugnung, wie er ſie jeden Tag aufbringen mußte. ö Noch eine Woche will Das bedeutete natürlich nichts anderes, Sotiſehung folgt) , 8 W e. 10 OC AUDODDO HN K. WCLL HFV. Urheberrechtsschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale) Nachdruck verboten. Fritz Grovenſtahl dachte in dieſem Augenblick daran, daß es wohl für Klaus an der Zeit ſei, ſein Mary Regen- hardt gegebenes Verſprechen einzulöſen. Heftig ſtieß er den Stuhl vor ſeinem Schreibtiſch zurück und ſprang auf. Im Zimmer war eine drückende Schwüle, Doch als er das Fenſter geöffnet hatte, war es auch nicht anders; unheilſchwangere Luft, gehüllt in tiefſte Dunkel- heit, beides Anzeichen für ein nahes, ſchweres Gewitter. Der nächſte Tag war denn auch einer von jenen, die man ſchon um ihrer äußeren Eigenart willen nicht ſobald aus dem Gedächtnis verliert. Frühmorgens hatte ſich das Unwetter, unter deſſen Anzeichen ſchon der Vorabend ſtand, über der Stadt entladen. Ein von ſchwerem Sturm und praſſelndem Regen begleitetes Gewitter tobte einige Stunden über der Gegend und richtete alle nur erdenk— lichen Verwüſtungen an. Und als es endlich oſtwärts abzog, hinterließ es keine Friſche. Vielmehr ſtach und brannte die Sonne ärger als zuvor, und ſo war es ver— ſtändlich, daß ſich ſchon in den frühen Vormittagsſtunden die Anzeichen eines neuen Gewitters zeigten. Die Wolken vallten ſich zu hohen Türmen, und der Horizont war in einen einzigen, grauen Dunſt gehüllt, der ſich ſtellenweiſe ins Schwefelgelbe färbte. Als die Brüder am Nachmittag mit Tante Maria am Kaffeetiſch ſaßen, fegte der Sturm um das kleine Haus, und nicht lange, ſo erhellte der erſte Blitz das Düſter des Zimmers. Maria Grovenſtahl legte das Brot aus der Hand, und die beiden anderen beendeten auch alsbald die Veſper. Danach verließ Maria Grovenſtahl das Zimmer. Draußen miſchte ſich in das Johlen des Sturmes das Rollen des näherkommenden Donners. Die Dunkelheit nahm raſch zu und ebenſo auch die Aufeinanderfolge der Entladungen. Manchmal, wenn für Sekunden der Sturm ausſetzte, drang vom Werk her das Geräuſch der Arbeit herüber. Das hörte ſich unheimlich an. Klaus hatte ſich erhoben und war an das Fenſter ge— treten. Fritz ſtarrte hinüber zum Bruder, deſſen Geſtalt von den nun ſchnell aufeinanderfolgenden Blitzen immer für Sekunden in grelles Licht getaucht war. Sein Geſicht war dabei von einer noch fahleren Bläſſe als ſonſt. Mit den dunklen Ringen unter den glanzloſen Augen und den herabgezogenen Mundwinkeln wirkte es als Fratze. Den Oberkörper weit vorgeneigt, ſo, als wollte er in ſich zu— ſammenſinken, ſtand er da, bar jeden inneren Haltes. Fritz überkam eine jähe Wut, als er den Bruder fo ſah. Er mußte ſich Zwang antun, um nicht aufzuſpringen und ihn hart anzufahren. Aber ſehen wollte er dieſes Bild nicht länger. Er griff nach dem Lichtſchalter; doch da trat Klaus näher heran und bat: „Laß es dunkel, Fritz! Ich habe mit dir zu reden, und dabei iſt mir die Dunkelheit recht.“ Fritz lachte höhniſch auf. „Ich bin nicht willens, zu glauben, daß unſer Geſpräch das Licht zu ſcheuen hat!“ Er mochte die Worte ſcherzhaft gemeint haben; aber Klaus, der ſich einen Stuhl in die Nähe des Fenſters ge— zogen hatte, fuhr unter ihnen zuſammen. Sein Atem kam hörbar ſchneller aus der Bruſt und miſchte ſich in das Lachen des Bruders. Er krampfte die Hände ineinander und grub die Nägel in das eigene Fleiſch. Plötzlich ſtieß er zwiſchen den Zähnen hervor: „Du mußt mir... das heißt... ich bin gekommen.. dich um die Auszahlung meines mir noch zuſtehenden Erbes zu bitten.“ Danach war es ſtill. Aber im Aufflammen eines Blitzes ſah Klaus, wie über das Geſicht des Bruders ein Erſchrecken lief. Dann ein kurzes Auflachen und Worte voller Hohn. „Ich tat geſtern gut daran, deinem Kommen einen ähnlichen, triftigen Grund unterzuſchieben. Ich war näm⸗ lich für kurze Zeit des Glaubens, du kämeſt, weil wir Brüder ſind und den gleichen Namen tragen. Ich muß geſtehen, daß ich mich dieſer törichten Anſicht, wenn ich ſie auch nur kurze Zeit hegte, ſchäme. Es zeugt mir davon, daß ich die Menſchen, trotz aller meiner Erfahrungen, noch immer nicht für das halte, was ſie eigentlich ſind.“ Noch während Fritz ſprach, war Klaus aufgeſprungen und blieb nun nach einigem Hin- und Herſchreiten vor ihm ſtehen. Seine Stimme bebte vor mühſam verhaltener Aufregung. „Warum ſagſt du mir ſolche Worte? Ich verlange doch nur mein Recht. Willſt du das, was du den anderen Erben ſchon lange gewährt haſt, mir verweigern?“ Fritz erhob ſich auch und ſchritt, an dem Bruder vorbei, on das andere Ende des Zimmers, wo er ſich an die Wand lehnte und die Hände über die Bruſt verſchränkte. „Dieſe Worte bezogen ſich nicht auf dich, ſondern auf miſch. Selbſtverſtändlich haſt du das Recht, dein Erbe aus⸗ bezahlt zu verlangen. Immerhin rechtfertigt dein Tun meine Worte, denn du fandeſt den Weg nach Hauſe nur, wenn es für dich galt, Geldangelegenheiten zu regeln. Mag das nun Zufall ſein, oder magſt du der Abſicht hul⸗ digen, es wäre praktiſch, das Angenehme mit dem Nütz⸗ lichen zu verbinden— in dieſem Falle hätte beſtimmt die Notwendigkeit beſtanden, mich einige Wochen vor deinem Kommen mit deinem Wunſche bekannt zu machen. Was du verlangſt, iſt eine Summe von zweihunderttauſend Mart, und da ich dir die Auszahlun, weder verweigern a will noch kann, werde ich in Schwierigkeiten kommen; denn ſicher benötigſt du das Geld bald!?“ 5 Klaus nickte bejahend und empfand eine große Angſt, der Bruder könnte fragen, wozu er die hohe Summe ſo dringend benötige. Aber dieſe Sorge war grundlos. Fritz ſtellte keine weiteren Fragen über dieſen Punkt. Das ſchüchterne Anerbieten von Klaus, die Zahlung zu ſeiner Erleichterung in kleinen Summen zu leiſten, lehnte er beinah brüsk ab, mit dem Bemerken, daß es auch in ſeinem Intereſſe liege, endlich einmal Ruhe und Ordnung zu haben. Innerlich war Fritz Grovenſtahl voller Grimm. Nicht etwa über die Forderung des Bruders. Im Gegenteil, er hätte ihm in nächſter Zeit ſowieſo die Auszahlung des Erbes angeboten! Nein! Das war es nicht. Was ihn er— grimmte, war die Art und Weiſe, wie dieſer ſeine Forde— rung geſtellt hatte— ſein ganzes Gebaren, vorher und auch jetzt. Warum wich er jeder Frage aus? Warum motivierte er ſein Verlangen nicht? Hatte er als älterer des Bruders ud drückte ihn in einen Stuhl. „Wenn du jetzt ſprechen kannſt und willſt, ſo ſprich. Wenn nicht— ich habe Zeit, darauf zu warten Sei ver, ſichert, daß ich verſuchen werde, alles, was du mir ſagen willſt, zu verſtehen, zumindeſt aber iſt dir meine Hilfe gewiß.“ Fritz Grovenſtahl zog ſich einen Stuhl vor den des Bruders und ließ ſich ebenfalls nieder. Doch im Zimmer blieb das Schweigen, und der ſchwere Atem, der ſich aus Klaus Grovenſtahls Bruſt rang, war das einzige Geräuſch, das die Stille unterbrach. Wie lange das ſo andauerte, lag außerhalb des Bewußtſeins der beiden Fritz erſchrak beinah, als Klaus aufſprang und ihm zurief: „Komm— ins Freie— in die Fabrik!“ Draußen rieſelte noch ein feiner Regen zur Erde, und der Wind warf den beiden die Tropfen ins Geſicht. Die Friſche, die das Wetter doch hinterlaſſen hatte, wurde zur Wohltat und brachte den eingeengten Gemütern Be⸗ freiung. Achtlos ſchritten die Brüder an den vom Un⸗ wetter verwüſteten Anlagen vorbei durch den Garten nach der Fabrik, wo die Fenſter der Arbeitshallen ſchon helles Licht ausſtrahlten. Als Fritz das Gartentor geſchloſſen hatte und beide ſchon auf dem Gelände des Werkes ſtanden. ſagte Klaus unvermittelt: „Ich habe ſeinerzeit Mary Regenhardt mein Ver⸗ ſprechen gegeben, ſie zu heiraten.“ Fritz ſah den Bruder an und nickte. Der blickte gerade⸗ aus vor ſich nieder auf den Weg und fuhr mit tonloſer Stimme fort: nicht das Recht, Offenheit darüber zu fordern? Es warn ihm klar, welcher Art das Leben ſein mußte, das der Bruder führte. Darüber ließ ihm deſſen Ausſehen keinen Zweifel. Schon als er ihn am Pahnhof ahholte, war ihm der ſchleichende Gang, das ziellsſe Umherirren der Augen aufgefallen, hatte ihn erbittert. Und ſo oft ſein Blick über die zuſammengefallene Geſtalt ves Bruders ging, krampf— ten ſich ſeine Hände unwillkürlich zu Fzäuſten. Was hatte Klaus aus ſich machen laſſen? Es war Mitleid, das Fritz zur Erhebung dieſer Frage trieb. Er verſuchte in des Bruders Geſicht zu leſen, aber der hielt den Kopf in die Hände geſtützt und ſtarrte dem abziehenden Gewitter nach. Wenn er ſprechen würde. wäre es beſſer für uns beidel, dachte Fritz. Es war ihm klar, daß ſich ihre Wege immer weiter voneinander trennten. Noch eine zweite Frage war es, die Fritz Grovenſtahl beſchäftigte. Wie ſtand es um Klaus und Mary Regen⸗ hardt? War es da nicht an der Zeit, eine endgültige Klärung zu ſchaffen? Selbſt übermäßiges, bis zur höchſten Anſtrengung be— triebenes Studium konnte nach ſeiner Meinung einen Grovenſtahlſchen Körper nicht in derartigen Verfall bringen. Dafür gab es nur eine Erklärung: Klaus führte ein ausſchweifendes Leben. Aus dieſem Ueberlegen heraus ſtellte Fritz Groven— ſtahl die Frage an ſeinen Bruder, wie er denn eigentlich mit Mary Regenhaͤrdt ſtände? Er mußte ſeine Frage jedoch wiederholen, denn Klaus— in Gedanken verſunken — antwortete nicht. Sobald ihm aber der Sinn der Worte klar wurde, fuhr et aus ſeiner läſſigen Haltung auf und bemerkte nach einigem Zögern: „Ich habe mich mit ihr verlobt— das heißt, vor vier Jahren habe ich einmal mit ihr darüber geſprochen.“ Er fuhr ſich nervös mit den Händen über das Geſicht. So recht verſtört war er, und Fritz ſah ihm mühelos an, wie wenig ihm dieſe Erörterung behagte. Doch das kümmerte ihn nun, da er einmal davon zu ſprechen an— gefangen hatte, wenig. Von neuem hob er an: „Vielleicht entſinnſt du dich der Stunde, in der ich dir, als du vor Jahren das erſte Mal das Haus verließeſt, die gleiche Frage ſtellte? Du hatteſt damals nur die Antwort: „Sie iſt mein!“— Haſt du inzwiſchen deinen Sinn ge— ändert?“ Im Zimmer war die Helle wieder langſam angeſtiegen, und Klaus ſah die Augen des Bruders mit eindringlichem Blick auf ſich gerichtet, daß er die ſeinen ſenken mußte. Eine flüchtige Röte ſchoß über ſeine fahlen Wangen, und er ſuchte krampfhaft, ſich eine paſſende Antwort zurecht⸗ zulegen. Aber ſeine Worte blieben ein ſtümperhaftes Ge⸗ ſtammel. 11 unterdrückte mit Mühe ſeinen aufſteigenden Un⸗ willen. „Ich meine, ob ſich Mary in dem Glauben befindet, einſt deine Frau zu werden?“ fragte er hartnäckig weiter. Doch Klaus mied es, überhaupt auf dieſe Frage zu antworten. Er trat wieder ans Fenſter und trommelte gegen die Scheiben. Als ein Geräuſch im Rücken ihn ſich umwenden ließ, ſtand Fritz vor ihm. Deſſen Augen blitzten ihn kalt an, und um den Mund lag deutlich ein Zug von Verachtung, die auch aus ſeinen Worten ſprach. „Meine Fragen ſind dir unbequem! Das zu erkennen, fällt nicht ſczwer. Da ich annehmen mußte, daß deine augenblickliche Seelenverfaſſung nicht die beſte iſt, wollte ich eine Ausſprache herbeiführen, um zu ſehen, wie dir zu helfen ſei. Du dir das nicht angenehm iſt, werde ich jeden weiteren Verſuch unterlaſſen. Im übrigen habe ich dich bisher für ehrlich und mutig gehalten und geglaubt, du würdeſt dir unerwünſchte Fragen offen ablehnen.“ Fritz Grovenſtahl wandte ſich um. Anſcheinend wollte er das Zimmer verlaſſen. Doch er war kaum einige Schritte gegangen, als ſich eine Hand an ſeinen Arm feſtklammerte. Es war Klaus, der ihn zurückhielt. Entſetzen in den Augen, flehte er ihn an. f „Bleib'!— Bleib'! Geh nicht fort, Fritz! Oh, wenn du alles wüßteſt! Vielleicht könnteſt du mich dann ver⸗ ſtehen!“ Fritz ſah den Bruder an, ſah deſſen Körper wie unter Fieberſchauern erzittern und ſich winden. Da ergriff ihn ö 0 ö das Mitleid. Mit einer gutmütigen Bewegung befreite 0 „Mary befindet ſich heute noch in dieſem Glauben. Ich habe ſie darin gelaſſen. Trotzdem aber werde ich mein Verſprechen nicht halten können.“ Sein Kopf ſank ihm nach dieſen Worten noch tiefer gguf die Bruſt. Er wagte keinen Blick ank den neben ibm E P ſchreitenden Bruder. Dem jagte ein einziger wilder Ge— danke durch das Hirn. Mary Regenhardt war ffrrei! Doch ehe ſich dieſer recht ausbreiten konnte, vernichtete er ihn mit übermenſchlicher Kraft, denn er hielt es für ſinnlos, auch nur daran zu denken, daß Klaus ſein Ver⸗ ſprechen nicht einlöſen würde. Und wenn er es nicht tat— was dann? „Du haſt dein Wort gegeben, Mary zu deiner Frau zu machen?“ „Ja!“ „Dein Manneswort?“ „Ja;“ In wildem Trotz hatte Fritz Grovenſtahl dieſe Frage ausgeſtoßen. Jetzt blieb er ſtehen. „Höre, Klaus, ich gebe dir während des Durchſchreitens der Fabrik Gelegenheit, dir zu überlegen, ob du dein Wort halten willſt oder nicht. Sollteſt du ein Nein als Antwort auf meine Frage haben, ſo wirſt du noch heute mein Haus verlaſſen. Dann mögen unſere weiteren Wege in entgegengeſetzter Richtung laufen.“ Dieſe Worte waren von einer unerbittlichen Härte. Klaus zuckte unter ihnen zuſammen, als hätte ihm der Bruder einen Stockſchlag ins Geſicht verſetzt. Gleichzeitig aber begann ſich ein Gefühl des Widerſtandes gegen dieſe Bevormundung in ihm zu regen. Was war der Bruder, daß er ſich zum Herrn ſeiner Entſchlüſſe aufwarf? Wo blieb das angekündigte Verſtehen- und Helfenwollen? War es nicht von Anfang an eine Torheit, daß er ſich mit dieſem Pedanten überhaupt in eine Ausſprache eingelaſſen hatte? Welchen Zweck hatte er ſich davon verſprochen!? — Gar keinen! Die verwünſchte Sentimentalität war es, die ihn dazu getrieben hatte. Sonſt gar nichts. Und hätte der Bruder nicht mit der Fragerei angefangen, ſo wäre ihm gewiß gar nicht der Gedanke gekommen, ſich bei ihm Rat zu holen, wie er das ihm unerwünſchte Verſprechen löſen ſollte. Klaus bemerkte gar nicht, daß ſie ſchon längſt durch hohe, hell erleuchtete Arbeitshallen ſchritten. Seine Ge⸗ danken waren im Augenblick weit von dem Ort. Sie weilten bei Sonja Aleſchkin. Sonja Aleſchktin? Wer war Sonja Aleſchkin? Sonja Aleſchkin war eine Polin und die Frau ſeines Lehrers. Sie war die junge Frau eines alten Mannes Bei ihr weilten Klaus Grovenſtahls Gedanken. Ohne zu überlegen, war es ihm längſt klar, welche Antwort er dem Bruder geben würde. Was brauchte er den, was brauchte er Mary!? Daß Sonja ihm eigentlich nicht ge⸗ hörte, daß ſie die Frau eines anderen war, kam ihm im Augenblick gar nicht in den Sinn. Auch nicht die Ver⸗ wünſchungen, die er dieſer Frau wegen ſchon gegen ſich ausgeſtoßen hatte. Er ſchritt dahin wie im Traum, und ſah nur immer ein Bild vor ſich— eine Frau, deren blau⸗ ſchwarzes, glattgeſcheiteltes Haar ſich im Nacken zu einem ſchweren Knoten zuſammenballte, deren Augen ein faſzi⸗ nierendes Feuer ausſtrahlten, und deren Lippen ſich in ſinnlichem Schwunge wölbten.— Das war Sonja Aleſchkin. f ö Klaus war ihr eifrigſter Verehrer und ihr aus'⸗ geſprochener Liebling. Das Verhältnis, das ſich mit der Zeit zwiſchen ihnen gebildet hatte, ging über die Grenzen von Zuneigung und Freundſchaft. Wie es gekommen war, wußte Klaus ſelbſt kaum noch. Manchmal gebrauchte er vor ſich die Entſchuldigung, daß ſie die Frau ſeines Lehrers wäre; aber ſeit dieſe Worte einmal bei näherer Ueberlegung zur Anklage gegen ihn geworden waren, ver⸗ mied er ſie tunlichſt. Genau ſo, wie er es vermied, ſeine Gedanken über die Grenzen der Gegenwart hinaus zu be⸗ wegen. Das war ihm nach und nach ein zu kitzliges Experiment geworden. Er durfte nicht an die Zukunft denken, und wenn er es doch einmal lat, gab es für ihn eine Reihe ſchwarzer Tage. Daß er die Zukunft fürchtete, hatte feinen Grund, und zwar darin, daß er ſeine Arbeiten vernachläſſigte. Schon im letzten Winter hatte ſein Auf⸗ treten ziemlich abfällige Kritiken hervorgerufen. (Fortſetzung folgt.) er ſeinen Arm von der ihn noch immer ſeſthaltenden Hand 0 5 dle Anzeigepflicht für Vauten Das Heſſiſche Staatspreſſeamt gibt bekannt: Am 1. Auguſt 1934 trat die Durchführungs⸗ verordnung vom 5. Juli 1934 zum Geſetz über die einſtweilige Maßnahmen zur Ordnung des deutſchen Siedlungsweſens in Kraft. Nach dieſer Verordnung hat derſenige, der die, Ab⸗ ſicht hat, eine der nachgenannten Maßnahmen auszuführen, von dieſer Abſicht rechtzeitig vor ihrer Verwirklichung Anzeige zu erſtatten: 1. die Errichtung oder Niederlegung von Wohngebäuden mit mehr als 50 Wohnungen, gleichgültig ob die Wohnungen ſich in einem oder mehreren Gebäuden befinden; 2. die Errichtung oder Niederlegung von mehr als 25 nichtlandwirtſchaftlichen Sied⸗ lungsgebäuden oder Eigenheimen mit einer oder zwei Wohnungen; 3. die Errichtung oder weſentliche Exweite⸗ rung von gewerblichen Haupt⸗, Neben⸗ oder Zweigbetrieben, wenn durch dieſe Maß⸗ nahme die Einſtellung von mehr als 50 Arbeit⸗ nehmern und entweder umfangreiche Neubauten für den Betrieb oder Wohnungsneubauten für wenigſtens 25 Arbeitnehmerfamilien er⸗ forderlich werden. 4. den Erwerb ein es Grundſtücks für die in den Ziffern 1 bis 3 genannten Maßnahmen. Die Anzeigepflicht gilt auch für öffent⸗ liche Verwaltungen(ausgenommen Reich und Länder.) Die AUnterlaſſung der Anzeige wird ſtrafrechtlich verfolgt. Danach beſteht die Verpflichtung zur Anzeige ſchon dann, wenn die Abſicht der Vornahme einer der bezeichneten Maß⸗ nahmen. beſteht. Die Anzeige iſt jedenfalls ſpäteſtens vor dem Zeitpunkt zu erſtatten, an dem die Abſicht verwirklicht werden ſoll (zum Beiſpiel durch den Beginn des Baues ober durch den Abſchluß von Verträgen oder durch die Aufnahme von Baudarlehen uſw.). Es wird ausdrücklich darauf hingewieſen, daß die Anzeige nur den Zweck verfolgt, den ſtaat⸗ lichen Behörden die Prüfung zu ermöglichen, ob das beabſichtigte Bauvorhaben nicht den allgemeinen wirtſchafts⸗ und ſiedlungspoliti⸗ ſchen Abſichten der Reichsregierung zuwider⸗ läuft. Auf Grund anderer geſetzlicher Vor⸗ ſchriften beſtehende Verpflichtungen zur Erſtat⸗ tung einer Anzeige oder zur Einholung einer Genehmigung(baupolizeiliche Genehmigungen, gewerbepolizeiliche Genehmigungen, Genehmi⸗ gungen nach dem Wohnſiedlungsgeſetz vom 22. September 1933 uſw.) werden durch dieſe An⸗ zeige nicht berührt, ſind alſo geſondert zu er⸗ ſtatten oder einzuholen. Die Anzeigen ſind an die Miniſterialabtei⸗ lung 3(Arbeit und Wirtſchaft) des Heſſiſchen Staatsminiſteriums zu erſtatten. Für die An⸗ zeige iſt ein Vordruck zu verwenden, der bei der Verlagsanſtalt R. Müller mbH. Ebers⸗ walde bei Berlin, Schicklerſtraße 14 bis 24, bezogen werden kann. Die Anzeige iſt in dop⸗ pelter Ausfertigung einzureichen. Das rheinheſſiſche Unwettergebiet Die Verheerung der Weinberge. Oppenheim, 13. Auguſt. Ein Gang durch das Nierſteiner Unwet— tergebiet zeigt, welche Verheerungen ange⸗ richtet ſind. In Oppenheim ſtiegen die Waſſermaſſen in den Straßen raſend. Wert⸗ volle rote Weinbergerde, Steine von er⸗ ſtaunlicher Größe und anderes Geröll führ⸗ ten ſie mit ſich. In Nierſtein ſelbſt wüteten die Na⸗ turgewalten mit unerhörter Heftigkeit. Von den Lagern„Brüdersberg“,„Rehbacher Steig“,„Von der Kehr“ und vom„Pep pental“ ſtürzten die Waſſermaſſen herunter und riſſen auch ein Weinberghäuschen mit ſich, das die Bahnlinie gefährdete. Die Zü⸗ ge konnten jedoch noch rechtzeitig angehal⸗ ten werden. In den Weinbergen ſind Grä⸗ ben von en Meter Tiefe, zwei Meter Breite und 25 bis 30 Meter Länge keine Seltenheit. Von anderen Orten ſind beſonders noch Guntersblum, Ludwigshöhe, Gehlheim und Schwarzburg durch das Unwetter heimgeſucht worden. Was zahlreiche kleine Bauern hier in monatelan⸗ ger, ja jahrelanger Arbeit mühſelig geſchaf⸗ fen haben, iſt in wenigen Minuten vernich⸗ tet worden. Aus Heſſen und Naſſau Der Raubüberfall in Frankfurt. Frankfurt a. M., 12. Aug. Die im Zu⸗ ſammenhang mit dem in der Hochſtraße ver⸗ übten Raubüberfall angeſtellten Ermittlungen haben folgende Ergebniſſe gebracht: Die drei Täter fend in einer viertürigen dunkelblauen Limouſine mit Rolldach, deſſen Farbe etwas von dem der anderen Wagenteile abweicht, ge⸗ flüchtet. Die Kennummer des Wagens lautet nach Zeugenaussagen IT 47 114. Doch ſteht jetzt ſchon feſt, daß es ſich um eine gefälſchte Nummer handelt. Von den Tätern wird fol⸗ gende Beſchreibung gegeben: Der erſte Täter iſt etwa 36 Jahre alt, 1.70 Meter bis 1.75 Meter groß, iſt ſchlank und hat ein ſchmales Geſicht. Bei der Tat trug er einen hellgrauen oder beigefarbenen Mantel, einen hellen rauh⸗ haarigen Filzhut mit dunklem Rand, eine graue, hellgeſtreifte Hoſe. Der zweite Täter dürfte 1.65 Meter bis 1.70 Meter groß ſein. Er iſt ſchätzungshalber 30 bis 35 Jahre alt. trägt langes, ſchwarzes Haar. Während der Tat trug er einen dunkelblauen Anzug. Marienberg, 12. Aug.(An den Laſt⸗ wagen gehängt— totgefahren.) Ein Nadfahrer aus Kirburg wollte ſich auf der Landſtraße nach Hachenburg an einen Laſt⸗ kraftwagen anhängen, als er plötzlich zu Fall kam und von dem Wagen überfahren wurde. Die Verletzungen waren derart ſchwer, daß er ſtarb. g Haiger, 12. Aug.(Klöppel fällt aus der Glocke.) Beim Läuten der Glocken der katholiſchen Kirche zu Herdorf löſte ſich der Klöppel der größten Glocke, der etwa zwei Zentner wiegt, und ſtürzte ab. Als ein großes Glück iſt es zu bezeichnen, daß der Klöppel im Balkenlager der Kirche liegen blieb, wodurch die Leute, die das Läuten be⸗ ſuaglen, vor ſchwerem Unglück bewahrt wur⸗ en. Erbach, 12. Aug.(Blitz verurſacht Großfeuer.) Bei dem ſchweren Gewitter ſchlug der Blitz hier in den Gemeindeſtierſtall, der bald eingeäſchert war. Durch den ſtarken Wind griff das Feuer auch auf das anliegende Anweſen des Landwirtes Heinrich Ketzter über, das ebenfalls mit Scheune und Stall ein Raub der Flammen wurde. Bei dem Brand gin⸗ gen faſt die geſamten Erntevorräte und das Mobiliar in den Flammen verloren. Seligenſtadt, 12. Aug.(Blutvergif⸗ tung.) Vor einiger Zeit erlitt ein ſechs⸗ jähriger Junge im benachbarten Zellhauſen eine kleine Fußverletzung. Nach kurzer Zeit kam eine Blutvergiftung hinzu, an der der Junge jetzt geſtorben iſt. Alzey, 12. Auguſt.(Aus Gefällig⸗ keit mitgenommen.— Den Tod gefunden.) Aus Gefälligkeit hatte der 45 jährige Uhrmacher Jakob Kampf aus Albisheim die 30 jährige Ehefrau Hch. Bek— ker aus Albisheim auf dem Motorrad mit— genommen. Zwiſchen Stellen und Flom— born iſt die Straße in ſehr ſchlechtem Zu— ſtand. Vermutlich durch das Rutſchen der Maſchine und das Schleudern fiel die Frau vom Sozius. Sie erlitt einen ſchweren Schädelbruch, der den Tod herbeiführte. Bad Nauheim, 12. Auguſt.(Wohltä⸗ terin geſtorben.) Vor einigen Tagen ſtarb Frau Juſtine Lefebure de Bruyn aus Holland, die viele Jahre in Bad Nauheim als Kurgaſt weilte und ſich durch ſtille Mild— tätigkeit in den Herzen der Armen ein blei— bendes Denkmal geſetzt hat. Verlängerung der Meldepflicht. Ueber den Umfang der Meldepflicht der Betriebe des Landhandels und der Be- und der Verarbeiter landwirtſchaftlicher Erzeug⸗ niſſe zum Reichsnährſtand ſind aus den Kreiſen der Beteiligten eine Reihe von Zwei⸗ felsfragen an das Reichsernährungsminiſte⸗ rium und den Reichsnährſtand herangetragen worden. Das Reichsernährungsminiſterium und der Reichsnährſtand geben hierzu be⸗ kannt, daß Anordnungen ergehen werden, daß die am 15. Auguſt 1934 abgelaufene Friſt zur Anmeldung zum Reichsnährſtand bis zum 15. Dezember 1934 ver⸗ längert werden wird. Die Friſtverlän⸗ gerung wird Gelegenheit geben, die noch be⸗ ſtehenden Zweifel klarzuſtellen. Keine Goldehrenpreiſe mehr Der Chef des Kraftfahrweſens der SA, Obergruppenführer Hühnlein, hat eine An⸗ ordnung herausgegeben, wonach die ſiber⸗ aus ernſte Gold⸗ und Deviſenlage den Reichsbank es erforderlich mache, daß der deutſche Goldbeſtand bis auf weiteres für die Herſtellung ſportlicher Ehrenpreiſe und Erinnerungszeichen nicht mehr in An⸗ ſpruch genommen wird. Es wird daher an⸗ geordnet, daß für alle vom NS und DDA durchgeführten kraftſportlichen Ver⸗ nur ſolche Ehrenpreiſe und Erinnerungsplaketten herausgegeben wer— den, deren Herſtellung ohne Verwendung ausländiſcher Stoffe erfolgen kann. anſtaltungen * Neues Abzeichen Die Buchdrucker in Danzig Erſte Reichstagung der Reichsbelriebsge⸗ meinſchaft„Druck“. Danzig, 12. Auguſt. Die graphiſchen Arbeiter von ganz Deutſchland halten gegenwärtig in Danzig die erſte Reichstagung der Reichsbe⸗ triebsgemeinſchaft„Druck“ ab, zu der über 15000 Buchdrucker aus allen Teilen des Reiches in Danzig eingetroffen ſind. Während ein großer Teil der Gäſte in direkten Sonderzügen aus Berlin, München, Köln, Mannheim, Stuttgart, Dresden und Hamburg eintraf, haben mehrere Tauſend den Seeweg über Swinemünde gewählt. Der Senat der Freien Stadt Danzig veran⸗ ſtaltete einen Empfang für die Führer der Tagung. Vor dem Artus-Hof veranſtaltete die graphiſche Jugend einen Fackelzug. Der Gauleiter der NSDAP, Albert Forſter, be⸗ tonte in einer Anſprache, daß, wenn die Dan⸗ ziger auch äußerlich nicht zum Deutſchen Reiche gehörten, doch niemand verhindern könne, daß ſie ſich innerlich mit dem Mutter⸗ lande verbunden fühlten.— Am Samstag fanden Fachberatungen der Graphiker, Buch⸗ binder, Lithographen uſw. ſtatt. Aus der Heimat Gedenktage 13. Auguſt 1802 Der Dichter Nikolaus Lenau(Niembſch v. Strehlenau) in Cſatad geboren. 1915 Beginn der Eroberung der volniſchen Feſtung Modlin(13.—20. Auguſt) durch Generaloberſt von Beſeler. Prot. und kath.: Hippolntus Sonnenunterg. 19.31 Mondunterg. 20.06 Schutz der bäuerlichen Kunſt Die außerordentlich ſtarke Gefährdung bäuerlichen Kunſtſchaffens durch den Wett⸗ bewerb der Induſtrie kann nicht durch gele⸗ gentliche Werbeausſtellungen beſeitigt wer— den, kann auch nicht durch die deutſchen Sonnenaufg. 4.37 Mondaufg. 8.02 Volkskunſtſammlungen allein kulturell da⸗ mit verringert werden, daß man eine Fülle ſchlichter und erleſener Gegenſtände unter Dach und Fach bringt und vor dem Ver⸗ derben ſichert. Nein, der Hauptwunſch der Volkskundler iſt es, neben den gewiſſerma⸗ ßen„toten“ Zeugen deutſcher Bauernkunſt — den lebendigen Gedanken zu pflegen Schützt Eure Volkskunſt vor Stillſtand un? Tod! Laßt Gegenſtände der Volkskunſt nicht lediglich zu Muſeumsſtücken abſterben, ſondern erhaltet ſie dem Gebrauche. Denn ſolange Nachfrage iſt, wird immer noch er⸗ zeugt und geſchaffen werden, auch wenn un⸗ endlich viele bäuerliche Werkſtätten dieſer Art leider ſchon eingegangen ſind. Ein größerer Umſatz würde auch die Ver⸗ billigung der Bauernarbeiten zur Folge ha⸗ ben und ſie damit beſſer gegen die Kampf—⸗ preiſe der Induſtrie angehen und beſtehen laſſen. Heute iſt es doch ſchon ſo, daß ſelbſt die Bauersfrau keine Beiderwandſtoffe, keine Bauerntöpfe, keine Bauvernſchnitzerei im eigenen oder benachbarten Dorfe mehr kauft, weil die Stadtware teils ſo billig iſt, daß es ſich verlohnt, kitſchigen Schund zu kaufen, den man bald erſetzen kann, teils aber auch der Handel ſehr langlebige, gute Ware billigſt auf den Markt bringt. Wenn jeder Deutſche— ob Städter oder Land— mann— ſich klar darüber wäre, daß gerade die Volkskunſt ein prachtvoller Ausdruck na⸗ tionalen Geſtaltungswillens iſt, dann würde in ihm die Liebe zu den trauten Dingen wachſen, aus denen der Geiſt unſerer Alt— vorderen ſpricht. und zualeich der Wunſch, des Roten Kreuzes. ür alle aktiven Mitglieder der Freiwilligen Sanitätskolon⸗ fen vom Roten Kreuz iſt ein neues Abzeichen eingeführt worden. Es beſteht aus dem Reichsadler auf ſchwarzem Grund, der auf der Bruſt ein Hakenkreuz trägt und in den Fängen das Rote Kreuz hält. 55 — denn das iſt Volkskunſt faſt ausſchließlch ö ſolch geiſtigem bieten. ö * *r Achkung Hochſpannung! Nachdem jetzt die Ernte faſt eingebracht iſt, beginnt für die Jugend die Zeit des Drachenſteigens. Gerade in den letzten Jahren iſt der Dra⸗ chen wohl durch das Segelfliegen wieder mehr zur Geltung gekommen. Es ſei da⸗ her die Warnung angebracht, zachtet auf die Hochſpannung“, die vielfach Plätze und Fluren überquert. Es ſoll auch darauf ge⸗ achtet werden, daß nicht wie ſo häufig es geſchieht, ſtate Kordel Draht verwendet wird. Gerade im letzteren Falle iſt die Ge⸗ fahr eines ſchweren Unfalles ſehr leicht ge⸗ geben. * Reife Brombeeren. Die erſten Brom⸗ beeren ſind reif geworden. Die würzigen Früchte laden zum Naſchen ein. Eifrige Kinder und fleißige Beefrauen ſammeln ſo⸗ gar bereits in Becherlein und Kanne.„Glut⸗ heiße Sommertage und ausgiebige Gewit⸗ terregen reifen an Hängen und Wegen ei⸗ nen großen Brombeerſegen“; ſagt eine alte Bauernregel. Die Brombeere, eigentlich „die Beere einer Dornart“, hat ihren Na⸗ men von dem Althochdeutſchen bramo, mit⸗ telhochdeutſch brame. Beide Worte bedeuten Dornſtrauch.„Wenn die erſte Brombeere reift, denkt der Sommer ans Abſchiedneh⸗ men und der Herbſt ans Kommen.“ Jagdgeſetz— Wildabſchuß Die Gemeinſchaftliche. Geſchäftsführung des Badiſchen Bundes Deutſcher Jäger und des Allgemeinen Deutſchen Jagdſchutzver⸗ eins LV. Baden gibt folgenden Erlaß des Herrn Mimiſters des Innern vom 1. Auguſt 1934 Nr. 78 869 bekannt: a Da zu befürchten ſteht, daß von einzelnen Jagdpächtern im Hinblick auf die am 1. April 1935 in Kraft tretenden einſchrantenden Be⸗ ſtimmungen des Reichsjagdgeſetzes verſucht werden wird, die Jagden vorher noch auszu⸗ ſchießen, ſind alle Anträge auf Anordnungen zur Verminderung eines übermäßigen Wild- ſtandes mit den gemäߧ 57 Vollzugsverord⸗ nung zum badiſchen Jagdgeſetz anzuſtellenden Erhebungen dem Miniſterium des Innern zur Entſchließung vorzulegen. 5 Alle Jagdinhaber ſind anzuhalten, über den nach dem 1. Auguſt 1934 erfolgten Ab⸗ ſchuß von Schalenwild(mit Ausnahme von Schwarzwild) eine Abſchußliſte zu führen, die Angaben über Ort und Zeit der Erlegung, Gewicht, Schußzeichen und Anſchrift des Ab⸗ nehmers für jedes erlegte oder ſonſt in Be⸗ ſitz genommene Stück Schalenwild enthalten muß. In der Abſchußliſte hat der Jagbppäch⸗ ter vor dem Eintrag von der Ortspolizeibe⸗ hörde die Anzahl der Seiten beglaubigen zu laſſen. Die Abſchußliſte muß den mit der Ueberwachung beauftragten Stellen jederzeit zur Einſicht vorgelegt werden. Eine Nekord⸗Honigernte Aus den hauptſächlichſten badiſchen Bie⸗ nenzuchtgebieten und namentlich aus dem Schwarzwald wird berichtet, daß in dieſem Jahre ein Rekord-Honigertrag zu erwarten ſteht, der auf eine beſonders emſige Befruch⸗ tungstätigkeit der Bienen zurückzuführen iſt. In allen Gebieten der Tannentracht iſt mit einem ergiebigen Honigſegen zu rechnen, der etwa das zwei- bis zweieinhalbſache der Er⸗ träge des Vorjahres ergeben dürfte. Dieſe erfreuliche Tatſache bedeutet einen nicht zu unterſchätzenden Aktivpoſten für das badiſche Land und ſeine Volks⸗ wirtſchaft. Der große heimiſche Honig⸗ ſegen kommt gerade in dieſem Jahre beſon— ders gelegen, weil er die Honigeinfuhr im weſentlichen entbehrlich macht. 1 Nach überſchlägigen Schätzungen beläuft ſich die Geſamtzahl der badiſchen Bienen⸗ völker auf nahezu 100 000 Stück; die geſamte badiſche Honigernte wird einen Ertrag von ungefähr 20 600 Zentner liefern, die einen Geſamtwert von annähernd 4 Millionen RM darſtellen dürften. Von weſentlicher Bedeu⸗ tung iſt die fortſchreitende Geſundung der Bienenzucht, nachdem die Bekämpfung der Seuchen unter den Bienenvölkern durchweg von Erfolg gekrönt iſt. Tragödie am Bahnübergang. Münſter t. W., 13. Aug. Zwiſchen den Bahnhöfen Meſum und Emsdetten wurden eine Frau und deren zweijährige Tochter von einem Güterzug überfahren und getötet. Das Kind war kurz vor dem ankommenden Zuge durch die mit Gitterbehang verſehene fernbe⸗ diente Schranke gekrochen und auf den Bahn⸗ körper gelaufen. Die Mutter lief hinzu, um das Kind zurückzureißen. Beide wurden jedoch von der Lokomotive erfaßt. gport vom Sonntag Schottiſche Fußball⸗Meiſterſchaftsſpiele. Am Samstag wurden die Fußball-Meiſter⸗ ſchaftsſpiele in Schottland wieder aufgenom⸗ men. In der erſten Liga gaben Dunfermline und Albion Rovers ihr Debut, waren aber dem Können ihrer Gegner nicht gewachſen. Dundee ſiegte mit 3:2 über Albion Rovers. Dunfermline wurde von den Rangers hoch mit 7:1 geſchlagen. Weinheimer Schweinemarkt Zugeführt 428 Stück, verkauft 383 Stück. Milch ⸗ ſchweine das Stück 6— 12, Läufer das Stich 14-28 Mark. Marktverlauf gut. 7