Schöne beſtehend aus 2 Zimmer und Küche per 15. Auguſt beziehbar, an ruhige jg. Leute zu vermieten Von wem, ſagt der Verlag An die lieben Ou Volkswohlfahrt in Viernbeit Im Auftrage der Frankfurter Ferienkinder, ſpreche ich hiermit unſeren innigſten Dank aus, für die liebevolle Aufnahme und frohen Stunden, die ihr uns in den 4 Wochen bereitet habt. So⸗ wie unſeren beſten Dank Herrn Lehrer Stockert, und der Leiterin der N. S. Frauenſchaft Frau Vereins⸗Anzeiger Sportvereinigung„Amicitia“ 09 Viernheim. Donnerstag, den 16. Auguſt abends 8 Uhr Spielerverſammlung in der Sporthalle. Be⸗ kanntgabe der Mannſchaftsaufſtellungen und Ausſprache über die bevorſtehenden Verbands⸗ ſpiele. Vollzähliges Erſcheinen wird erwartet. Der Vorſtand. Danksagung Hiermit ſprechen wir all denen unſeren herzlichſten Dank aus, die uns während der Krankheit und beim Hinſcheiden unſeres lieben Verſtorbenen ihre Teilnahme erwieſen haben. Viernheim, Höchſt, Darmſtadt, den 14. Auguſt 1934 Nernheſmer Anzesoer Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: 9 eee ee— mee Familie johann Noos Central- Film- Palast 16 Lehiung! Merzen Mittwoch Marla Himmelfahrt Die neueſte und entzückenſte Tonfilm⸗Operette , 192 2 Einmal eine rogße Dame sein Mit Käthe von Nagy, Guſtav Waldau, Ida Wüſt, Wolf Albach Retty, Gretl Theimer und Werner Fütterer. Eine bezaubernde Uia-Jonfilm- Onereite von Glanz und Fracht voll berauschender flotter Musik voll Witz u. Humor. Wollen Sie einmal richtig vergnügt ſein, ſich richtig freuen, dann beſuchen Sie dieſen Ufa-Bombenfilm. Film- freunde laßt euch dieſe Tonfilm-Operette nicht entgehen. Anfang 8 Uhr, ab 9 Uhr iſt noch— * mals alles zu ſehen. per ſofort zu vermieten Krug Uhrmacher Stahl- Schlafz., Stahl- Els Holz. Betten ſeder- und Auf- legematratzen an alle, Teilz. Katral.f Eisen möbelfabrik Suhl, Th. Die unentgeltliche Beratungsſtunde für Lungenkranke morgen Mittwoch fällt aus und findet dafür am nächſten Mittwoch ſtatt. Gelamtuerband Deutſcher Arbeits. opfer. Ich mache allen in der Ortsgruppe Viernheim zuſammengeſchloſſenen Arbeitsin⸗ validen zur Pflicht, daß ſie von ihrem Ab⸗ ſtimmungsrecht Gebrauch machen. Gehunfähige werden abgeholt. Meldung iſt umgehend bei dem Unterfertigten zu erſtatten. Heil Hitler Riehl, Ortsgruppenverbandsführer. Tabakpflanzer Fachschaft. Die Verbindlichkeitserklärungen ſind ſofort dem Zollamt abzuliefern, da ſonſt Anzeige erfolgen muß. Roos, Fachſchaftsführer. Beſtellungen auf den Viernheimer Anzeiger werden von den Austrägern jederzeit entgegengenommen. Viernheimer Tonfſilmſchau Die neueſte u. entzückende Ufa-Tonfilm⸗Operette „Einmal eine grosse Dame sein“ Morgen Mittwoch Mariä Himmelfahrt im Central⸗Film⸗Palaſt. Mitwirkende Käthe von Nagy, Guſtav Waldau, Ida Wüſt, Wolf⸗Albach⸗Retty, Gretl Theimer u. Werner Fütterer. Wer möchte nicht morgen Mittwoch zu der berauſchenden Ufa-Tonfilm⸗Operette gehen— Wer möchte nicht einmal ſich richtig freuen und wirk— lich vergnügt ſein. Eine herrliche Ufa⸗Film-Se⸗ henswärdigkeit erwartet Sie. Ein Hochgenuß für alle Filmfreunde iſt dieſe klang⸗ und ſang⸗ volle Ufa⸗Tonfilm- Operette. Ein Prachtfilm 1. Ranges. Ein Bombenfilm mit vier der neueſten Schlagerlieder die man überall ſingt. 1. Einmal eine große Dame ſein. 2. Nur du bringſt mir das Glück ins Haus. 3. Uns gehts immer fabelhaft, uns gehts (immer gut. 4. Heut könnt ich die ganze Welt umarmen. So— bis hierher iſt alles geſagt, mehr wird nicht verraten. Beſuchen Sie morgen abend das ausgezeichnete und erfolgreiche Ufa-Programm und ſie verleben einige der ſchönſten Stunden ihres Lebens. Dieſes Programm läuft nur morgen Mittwoch(Mariä Himmelfahrt). Film- freunde verſäumt nicht dieſe Ufa⸗Bombe. Jeder Deutsche muss abstimmen! Dein Ja dem Führer! Lokales Viernheim, 14. Auguſt Wer jetzt noch alte Zwietracht ſchürt— und nicht den Zwang zur Einheit ſpürt, begeht Verrat! ** * Auf Dich kommt's an! Die teuren Toten rufen, Horſt Weſſel ſieht Dich an: Tu' Deine Pflicht! * Mittwoch Abend: Stuttgarter Sender: Rundfunkübertragung der Rede des Reichsbauernführers Pg. Darre! Kein Volksgenoſſe verſäume ſich dieſe Rede an— zuhören! Wer Radio hat, ladet ſich aus ſeiner Nachbarſchaft alle Volksgenoſſen zu ſich ein zum Mithören! Alle Gaſthäuſer ſtellen das Radio ein! Starke Apparate ſtelle man ans Fenſter nach der Straße, damit Vorübergehende ſich die Rede anhören können, * * Heute 2 Nomanſortſetzungen. Da morgen, Maria Himmelfahrt, keine Zeitung erſcheint, ſind in heutiger Nummer 2 Fortſetzungen zum Abdruck gebracht. * Zum Polizeikommiſſar ernannt. Herr Polizeimeiſter Guſtav Kühne, welcher be— reits 10 Jahre in unſerer Gemeinde als Po- lizeibeamter tätig iſt, und im letzten Monat ſei⸗ nen 60. Geburtstag feiern konnte, wurde mit Wirkung ab 1. Juli ds. Is. zum Polizeikom⸗ miſſar ernannt. So hat die aufopfernde Tätig⸗ keit dieſes beliebten Beamten auch höheren Orts ihre Würdigung gefunden. Wir gratulieren Herrn Polizeikommiſſar Kühne recht herzlich zu dieſer wohlverdienten Ehrung. »Eine machtvolle Kundgebung. Der General⸗Mitgliederappell der Ortsgruppe Viernheim der NS DA, der geſtern Abend in den überfüllten„Freiſchütz⸗Sälen“ ſtattfand, war eine machtvolle Kundgebung für die Volksab⸗ ſtimmung am kommenden Sonntag, wo ſich das ganze deutſche Volk wie ein Mann mit ſeinem „Ja“ einmütig hinter ſeinen Führer und Volks⸗ kanzler Adolf Hitler ſtellen wird! Nichts für FoV uns— alles für Deutſchland— im Geiſte des wahren Sozialismus— alles für unſer Volk, für unſere Kinder, für unſere Zukunft! So gehen wir zur Volksabftimmung, damit die Welt erkennen mag: Das Deutſche Volk iſt einig und ſteht hinter ſeinem Führer! *Der Krankentransportdienſt bei der Volksabſtimmung. Damit alle Volksgenoſſen zur Volksabſtimmung reſtlos er— faßt werden, iſt es notwendig, daß bis zum Freitag bei der Propagandaleitung alle gemeldet werden die gehunfähig oder krank ſind, damit dieſelben mit dem Sanitätswagen zur Abſtim— mung gebracht werden können. » Jubilar des Alters. Am Mitt⸗ woch, den 15. Auguſt feiert unſer Mitbürger Herr Valentin Thomas 3., Luiſenſtr. 26, die Vollendung ſeines 75ſten Lebensjahres. Das greiſe Geburtstagskind erfreut ſich noch voller geiſtiger und körperlicher Rüſtigkeit, zumal er heute noch Feldarbeiten ausführt. Zum Wiegen- feſte unſere herzlichſten Glück- und Segenswünſche und alles Gute zu einem ſchönen Lebensabend. * D. E. G. verausgabt Sonntagsrückfahr⸗ karten zu Mariä Himmelfahrt. Schaffung von Plflegeſtellen! (Herbſtverſchickung). Die N. S. V. appelliert noch- mals an die Einwohnerſchaft Viernheims, ſich ebenfalls, wie in anderen Orten, gern in den Dienſt einer derartig guten Sache zu ſtellen und ruft zur Anmeldung für Freiſtellen auf. Der Aufenthalt wird ſich auf die Zeit der Zwöchigen Herbſtſchulferien erſtrecken. Jeder Volksgenoſſe, der es ſich erlauben kann, nehme ein Kind für 3 Wochen auf und zeige ſich ſo als Sozialiſt der Tat! Bereitwilligkeitserklärung ſind bei Pg. Zöller erhältlich. Meldeſchluß Mittwoch, den 15. Auguſt abends. * Kinderverſchichung! Am 23. Auguſt kommen die gemeldeten Kinder zur Erholung nach dem Kinderdorf Wegſcheide. Wir geben hierbei nochmals bekannt, daß ein tägl. Pflegegeldſatz von 1.— Mk. zu zahlen iſt. Mithin für 28 Tage 28.— Mk., zahlbar im Voraus. Eventl. können auch, nach Rückſprache mit dem Ortsgr. Amts- leiter der N. S. V. entſprechende Raten geleiſtet werden. Die Fahrtkoſten übernimmt die N. S. V. Meldungen können nur noch bis Mittwoch abend erfolgen. Die Unterbringung iſt für Kinder im Alter von 9—16 Jahren gedacht, Die Befreiung vom Schulbeſuch erfolgt von Amts wegen. Wer alſo ſeinem Kinde eine derartige Erholung gönnen will, melde ſich unbedingt, heute oder morgen noch, bei dem Ortsgr. Amtsleiter Pg. Zöller. Das Büro des Landeshand⸗ werksführers in Heſſen. Das Staats⸗ preſſeamt gibt bekannt: das Büro des Landes- handwerksführers für Heſſen Pg. Gamer befindet ſich bei der Miniſterialabteilung 3, Darmſtadt Adolf Hitler⸗Platz. Fernſprecher 5001, Neben- ſtelle 88. e,, C Die erſte Kundgebung zur Volksbefragung! Der Auguſt⸗Schulungsabend verbunden mit Generalmitgliederappell der NS Da, welcher geſtern im Freiſchütz abgehalten wurde, wurde zugleich als 1. Kundgebung zur Volksbefragung am 19. Auguſt durchgeführt. Der Freiſchützſaal war dicht beſetzt. Das Referat hatte Pg. Bei⸗ geordneter und ſtellvertr. Ortsgruppenführer Schweigert übernommen, der in tiefſchürfen⸗ der und lehrreicher Weiſe ſeine Zuhörer be⸗ geiſterte für ein freudiges„Ja“ am kommenden Sonntag. Nach Beendigung der Kundgebung fand noch eine Beſprechung mit den Vereinsführern ſtatt, in welcher beſonders darauf hingewieſen wurde, daß ſich ſämtliche Vereine am Freitag Abend, zum Gemeinſam- Empfang der Führer⸗ rede am Rathaus geſchloſſen zu beteiligen haben. Nach der Kundgebung findet ein Propaganda⸗ marſch durch verſchiedene Ortsſtraßen ſtatt, wo⸗ ran ſich neben den Partei-⸗Untergliederungen auch die Vereine beteiligen. Am Samstag Abend finden auf öffentlichen Plätzen Geſangs vorträge der Geſangvereine ſtatt verbunden mit Sprech⸗ chören der HJ. Sonntag früh iſt Wecken, woran ſich ſämtliche zur Verfügung ſtehenden Spiel⸗ mannszüge zu beteiligen haben. Viernheim muß 100% ig zur Wahlurne ſchreiten, um mit einem Ja ſeine Treue zum Führer zu dokumentieren. Alle Abſtimmungsberechtigten ſeien beſonders darauf aufmerkſam gemacht, daß ſie bis 12 Uhr abgeſtimmt haben, damit die Kontrolle der Säumigen leichter durchgeführt werden kann. * * Vom Fußballſport. Nun iſt ſie endlich wieder da, die Zeit, wo ſich allſonntäglich die Freunde des runden Leders auf dem Sport⸗ platz treffen werden. Fußball der alles umſaſſende Volksſport, iſt wieder Trumpf. Vor Beginn der Verbandsſpiele können noch einige Freund⸗ ſchaftsſpiele ausgetragen werden. Die Sport⸗ vereinigung eröffnet das Spieljahr am Sonntag, den 19. Auguſt mit einem Freundſchaftsſpiel gegen„Kickers“ Frankenthal auf dem Wald⸗ ſportplatz. Vorſpiel Jugend. Am Samstag, den 25. Auguſt findet des Rückſpiel in Frankenthal und am Sonntag, den 26. Auguſt ein Freund ⸗ ſchaftsſpiel in Iggelheim(Pfalz) ſtatt. Der 2. September ſieht dann die Mannſchaft hier im Endſpiel um dem Bezirkspokal. Gewinnen die„Grünen“ dieſes Spiel, ſo treten ſie am 16. September zum Endſpiel um den Gaupokal an. Der Gegner iſt der Sieger aus dem Spiel Oberbaden— Mittelbaden, welches am 9. Sept. ſtattfindet. Wer das Spiel am 16. September gewinnt iſt Gaupokalmeiſter und hat die Berech⸗ tigung nach Beendigung der Verbandsſpiele um den Aufſtieg zur Gauliga mitzuſpielen. 85 Riehl für den Ausflug und das ſchöne Kaffee⸗ Uns wird Viernheim ſtets dankbar kränzchen. in Erinnerung bleiben. Heil Hitler! Herbert Gärtner “ Provinzialausſchuß. Von der rechtmäßigen Verurteilung des Gaswerkſekretärs Münch aus Lampertheim, der zum Schaden des Werkes Unterſchlagungen begangen hatte, wurde Kenntnis genommen. Dienſtentlaſſung wurde erkannt. Der Frontseldat Adolf Hitle- Rennt den Krieg und erhält den Frleden! Alle sagen„la“ Gottesdienst-Ordnung der katholiſchen Gemeinde. Mariä Himmelfahrt Gem. Kom. der Mädchen des 8. Schuljahres. Gottesdienſtordnung ſonſt wie an Sonntagen. In der Marienkirche vor dem Kindergottes- dienſt Kräuterweihe. Donnerstag: ½¼7 Uhr beſt. E.⸗A. für Barbara Schneider geb. Schmitt und deren Mutter. 7 Uhr beſt. E.⸗A. für das 7 Schulkind Marg. Hoff. Freitag: ¼ 7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Jakob Eufinger und Johann Gans. 7/7 Uhr 1. u. 7 Uhr 2. S.⸗A. für Maria Stahl geb. Hahl. Samstag: ¼7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Georg Müller 4. und Joh. Müller 6. 7 Uhr S.⸗A. für den in Frankfurt f Nikl. Lanz 3/7 Uhr Singmeſſe an Stelle eines beſt. Amtes für Maria Bläß geb. Schloſſer beſt. v. ihren Altersgenoſſinnen. Samstag im 2. Gottesdienſt Gem.⸗Kom. der Erſt⸗Kommunikanten. Die 10 erſten Bänke auf beiden Seiten ſind frei zu halten. Knaben beichten Freitag 5 Uhr. Mädchen Freitag 6 Uhr. &.-etanntmachunben (Parteiamtliche Veröffentlichungen der Ortsgruppe Viernheim der N. S. D. A. P., NS⸗Formationen und der NS- Gliederungen.) 1. Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 NS DA P⸗Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr. NSDAP⸗Kaſſen verwaltung: Jeden Donnerstag 20—22 Uhr Amt für Beamte und RDB: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr NSKOV(Kriegsopfer⸗Verſorgung): Jeden Dienstag und Donnerstag 19—21 Uhr NS⸗Hago: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr 2. Geſchäftsſtelle Lorſcherſtraße 4: NS und Deutſche Arbeitsfront: Jeden Montag, Mittwoch und Freitag 19—21 Uhr 3. Geſchäftsſtelle Saarſtraße 9(Freiſchütz) NS- Funk⸗Ortsgruppe Viernheim: Jeden Dienstag und Freitag 18— 20 Uhr. Schlepperdienſt. Wir bitten uns bis Frei⸗ tag abend alle Kranken, die transportfähig find und zur Abſtimmung am Sonntag hinge⸗ bracht werden wollen, uns auf der Geſchäfts⸗ ſtelle ſchriftlich mit Namen, Straße und Haus ⸗ nummer anzugeben, damit die Abholung durch Autos oder Sanitätswagen erfolgen kann. Heil Hitler! Der Propagandaleiter: Albert Himmer wird das Reich vergehen wenn Ihr einig seid und treu! Einstimmig:„Ia“! 150 Viernheimer Zeitung Fi täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 7 „frei ins Haus gebracht. — Gratis⸗Beilagen: wöchentli ch den„Illuſtrierten Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Leſcheſtsſtele. bei den Boten Aelteſte Tageszeitung am Platze— Erfolgreiches Inſertionsorgan Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt am Main, Verantwortlich für en Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim. Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg. Wer wahrt den Frieden? Während ſich das Intereſſe des deutſchen Volkes auf die große Abſtimmung vom 19. Auguſt konzentriert, deutſchfeindliche Oeffentlichkeit im Auslande unentwegt bemüht, Zwietracht zu ſäen und an der deutſchen Politik kein gutes Haar zu laſſen. Dabei müſſen die Preſſeſtimmen in Paris, London und Warſchau zugeben, daß insbeſondere die Rede des Roichspropagan⸗ daminiſters Dr. Goebbels am 13. Auguſt einen ſtarken und friedfertigen Eindruck her— vorgerufen hat. a Führend im mißtönenden Konzert iſt, wie in letzter Zeit immer, die Pariſer Preſſe. In der Hauptſache ſind es drei Themen, die dort mit beſonderer Eindringlichkeit und „Beſorgnis“ variiert werden: Die Unterre— dung des Reichskanzlers Hitler mit dem eng⸗ liſchen Korreſpondenten Ward Price, die „übermenſchliche Machtfülle“ des neuen Staatsoberhauptes und Deutſchlands Verhal— ten zu Oeſterreich, bzw. die Entſendung des Herrn von Papen als außerordentlichen Ge⸗ ſandten nach Wien. Die jedes Mißverſtändnis ausſchließenden klaren Ausführungen des Führers und Reichskanzlers dem engliſchen Preſſevertreter gegenüber können die franzö— ſiſche Preſſe wieder einmal nicht überzeugen, denn ſie darf ja auch garnicht den Willen Deutſchlands zum Frieden zugeben, ohne da⸗ mit ihre eigene bisherige Berichterſtattung gegenüber ihren Leſern als Lug und Trug zu E 46 „Ja! nn Nicht recht verſtändlich iſt das Verhalten der engliſchen Blätter, die faſt gänzlich im franzöſiſchen Fahrwaſſer zu ſchwimmen ſcheinen. Darauf iſt in England niemand gekommen, daß uns die Worte Baldwins, die engliſche Grenze ſei der Rhein, minde⸗ ſtens in Erſtaunen ſetzen müßten, während die Engländer glauben ein Recht zu haben, ſich vor der deutſchen Handelsluftflotte fürch⸗ ten zu müſſen, wogegen die überlegene fran⸗ zöſiſche Luftkriegsflotte ſie anſcheinend gar⸗ nicht beunruhigt. Hat der Begriff„fair“ im engliſchen Volk ſeine Bedeutung verloren? Einen großen Raum nimmt natürlich das Problem Deutſchland—Oeſterreich in der auswärtigen Preſſe ein. Was von deutſcher Seite dazu zu ſagen iſt, hat Adolf Hitler Herrn Ward Price unmißverſtändlich geſagt. In Frankreich und England vermutet man, daß Deutſchland nur eine neue Methode Oeſterreich gegenüber einſchlagen wolle und ſich dazu des„ſehr gefährlichen“ Herrn von Papen bedienen werde. Was haben die ſo⸗ genannten Freunde Heſterreichs nicht alles verſucht, Herrn von Papen in Wien zu ver⸗ dächtigen? Man hat ſich nicht geſcheut, die Wiener Regierung zu drängen, dem deut⸗ ſchen Staatsmann das Agrement nicht zu er⸗ teilen, oder nur unter gewiſſen Garantien. In der Wahrung und Stärkung der öſterrei⸗ chiſchen Unabhängigkeit iſt Frankreich„ſelbſt⸗ los“ ſogar ſo weit gegangen, Wien eine neue Anleihe in Höhe von 350 Millionen Fran⸗ ken zu geſtatten. Vielleicht erkundigen ſich die Italiener, als nicht minder aufrichtige„Ga⸗ ronten“ der Unabhängigkeit Oeſterreichs, welche Sicherung Wien für die Rieſen⸗ ſummen zu leiſten habe? Sie kann doch nur auf politiſchem Gebiete liegen? Auch mit der Habsburger Frage hat man es ſehr eilig und iſt bemüht, noch vorhandene Widerſtän⸗ de bei der Kleinen Entente auszuräumen, mit der öſterreichiſchen Regierung ſcheint man ſich einig zu ſein. Nur der wichtigſte Faktor wird bei all dieſen Geſchäftigkeiten gefliſſentlich übergangen— das öſterreichi⸗ ſche Volk. Es iſt in den Augen ſeiner an⸗ geblichen Schützer nur Objekt. Man hält es deshalb für überflüſſig, ſich wegen der Un⸗ abhängigkeit und Zukunft Oeſterreichs mit deſſen wichtigſtem Nachbar, Deutſchland, zu verſtändigen. Noch nie iſt die Unabhän⸗ gigkeit Oeſterreichs bedrohter ge⸗ weſen, als ſeit der Zeit, wo ſich die großen Freunde“ ſeiner angenommen haben. Der Weltfriede hat im Ausland ſonderbare 7 Deutſchland wird ſich am 19. Auguſt entſchloſſen hinter ſei⸗ Führer ſtellen, der als Front⸗ den Krieg ſo genau kennt, um den n Frieden ehrlich zu wollen. it die .— (Biernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) 0 Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig, bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor ⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim 51. Jahrgang 13 Hindenburgs Vermächtnis Das politiſche Teſtament des Generalfeldmarſchalls Oberſalzberg, 16. Auguſt. Vizekanzler a. D. von Papen über⸗ Hrachte im Auftrage des Oberſten von Hin⸗ denburg dem Führer und Reichskanzler Adolf Hitler ein Schreiben, welches das polikiſche Teſtamenk des verewigten Herrn Reichsprä⸗ ſidenten, Generalfeldmarſchall von Hinden⸗ burg, enthielt. Im Auftrag des Führers übergibt Herr von Papen das Dokument der Oeffenklichkeit. Der vom Reichspräſidenten verſiegelte Umſchlag des Schreibens trägt die Aufſchrift: Dem deulſchen Volle und ſeinem Kanzler Mein Teſtament „Dieſer Brief iſt durch meinen John dem Herrn Reichskanzler zu übergeben.“ Der Inhalt des Schreibens iſt folgender: „Dem deutſchen Volke und ſeinem Kanzler! 1919 ſchrieb ich mein Vermächtnis an das deutſche Volk: Wir waren am Ende! Wie Siegfried unter dem hinterliſtigen Speer⸗ wurf des jungen Hagen, ſo ſtürzte unſere er⸗ mattete Front. Vergebens hatte ſie verſucht, aus dem verſiegenden Quell der heimatlichen Kraft neues Leben zu trinken. Unſere Auf⸗ gabe war es nunmehr, das Daſein der übrig⸗ gebliebenen Kräfte unſeres Heeres für den ſpäteren Aufbau des Vaterlandes zu retten. Die Gegenwart war verloren. So blieb nur die Hoffnung auf die Zukunft. Heran an die Arbeit! Ich verſtehe den Gedanken an Weltflucht, der ſich vieler Offziere angeſichts des Zu⸗ ſammenbruches alles deſſen, was ihnen lieb und teuer war, bemächtigte. Die Sehnſucht „nichts mehr wiſſen zu wollen“ von einer Welt, in der die aufgewühlten Leidenſchaften den wahren Wertkern unſeres Volkes bis zur Unkenntlichkeit entſtellen, iſt menſchlich be⸗ greiflich und doch— ich muß es offen aus⸗ ſprechen, wie ich denke: Kameraden der einſt ſo großen ſlolzen deutſchen Armee! Könntet Ihr vom Verzagen ſprechen? Denkt an die Män⸗ ner, die uns vor mehr als hundert Jahren ein innerlich neues Vaterland ſchufen. Ihre Religion war der Glaube an ſich ſelbſt und die Heiligkeit ihrer Sache. Sie ſchufen das neue Vaterland, nicht es gründend auf eine uns weſensfremde Doktrinwut, ſondern es aufbauend auf den Grundlagen freier Entwicklung des Einzelnen in dem Rah ⸗ men und in der Verpflichtung des Ge⸗ ſamtwohles! Dieſen ſelben Weg wird auch Deutſchland wieder gehen, wenn es nur erſt einmal wie⸗ der zu gehen vermag. hang mit unſerer großen reichen Vergangen— heit gewahrt und wo er vernichtet wurde, wiederhergeſtellt wird. Der alle deulſche Geiſt wird ſich wieder durchſetzen, wenn auch erſt nach ſchwerſten Läuterungen in dem Glutofen von Leiden und Leiden⸗ ſchaften. Unſere Gegner kannten die Kraft dieſes Geiſtes, ſie bewunderten und haßten ihn in der Werktägigkeit des Friedens, ſie ſtaunten ihn an und fürchteten ihn auf den Schlachtfeldern des großen Krieges. Sie ſuchten unſere Stärke mit dem leeren Wor⸗ te„Organiſation“ ihren Völkern begreiflich zu machen. Den Geiſt, der ſich dieſe Hülle ſchuf, in ihr lebte und wirkte, den verſchwie⸗ gen ſie ihnen. Mit dieſem Geiſt und in. ihm wollen wir aber aufs neue mutvoll wieder aufbauen. 1 Deutſchland, das Au- und Au lungszentrum ſo vieler unerſchöpflicher Wer te menſchlicher Jiwiliſation und Kultur, wird lange zu Grunde gehen, als es den deutſche Volk zur Glauben behält an ſeine große wellgeſchicht⸗ liche Sendung. Ich habe das ſichere Vertrau- en, daß es der Gedankentiefe und der Ge⸗ dankenſchärfe der Beſten unſeres Vaterlandes gelingen wird, neue Ideen mit den kostbaren Schähen der früheren Zeit zu verſchmelzen und aus ihnen vereint dauernde Werte zu prägen, zum Heil unſeres Vaterlandes. Das iſt die felſenfeſte Ueberzeugung, mit der ich die blutige Walſtatt des Völker— kampfes verließ. Ich habe das Heldenringen meines Vaterlandes geſehen und glaube nie und nimmermehr, daß es ſein Todesringen geweſen iſt... „Gegenwärtig hat eine Sturmflut wil— der politiſcher Leidenſchaften und tönender Redensarten unſere ganze frühere ſtaatli— che Auffaſſung unter ſich begraben, an— ſcheinend alle heiligen Ueberlieferungen vernichtet. Aber dieſe Flut wird ſich wie— der verlaufen. Dann wird aus dem ewig bewegten Meere völkiſchen Lebens jener Felſen wieder auftauchen, an den ſich einſt die Hoffnung unſerer Väter geklammert hat und auf dem faſt vor einem halben Jahrhundert durch unſere Kraft des Va— terlandes Zukunft vertrauensvoll begrün⸗ det würde: Das deutſche Kaiſertum! Iſt ſo erſt der nationale Gedanke, das nationale Bewußtſein wieder erſtanden, dann wer— den für uns aus dem großen Kriege, aus dem kein Volk mit berechtigterem Stolz und reinerem Gewiſſer zurückblicken kann als das unſere, ſolange es treu war, ſowie auch aus dem bitteren Ernſt der jetzigen Tage ſichtlich wertvolle Früchte reifen. Das Blut aller derer, die im Glauben an Deutſchlands Größe gefallen ſind, iſt dann nicht vergeblich gefloſſen. In dieſer Zuverſicht lege ſch die Feder aus der Hand und baue feſt auf Dich— Du deutſche Jugend!“ Dieſe Worte ſchrieb ich in dunkelſter Stunde und in dem vermeintlichen Bewußt⸗ ſein, am Abſchluß eines Lebens im Dienſte des Vaterlandes zu ſtehen. Das Schickſal hatte anders über mich beſtimmt. Im Frühjahr 1925 ſchlug es ein neues Kapitel meines Lebens auf. Noch einmal ſollte ich an dem Geſchick meines Volkes mitwirken. Nur meine feſte Zuverſicht zu Deutſchlands unverſiegbaren Quellen gab mir den Mut, die erſte und zweite Wahl zum Reichspräſidenten anzunehmen. Dieſer fel⸗ ſenfeſte Glaube verlieh mir auch die innere Kraft, mein ſchweres Amt unbeirrt durchzu— führen. Der letzte Abſchnitt meines Lebens iſt zu⸗ gleich der ſchwerſte für mich geweſen. Viele haben mich in dieſen wirren Zeiten nicht ver⸗ ſtanden und nicht begriffen, daß meine einzige Sorge die war, das zerriſſene und entmulſgte ſelbſtbewußten Einigkeit zurückzuführen. Ich habe die feſte Zuverſicht, daß auch diesmal wie in jenen Zeiten, der Zuſammen⸗ Ich begann und führte mein Amt in dem Bewußtſein, daß in der inneren und äuße⸗ ren Politik eine enkſagungsvolle Vorbereitungszeit notwendig war. Von der Oſterbotſchaft des Jahres 1925 an, in der ich die Nation zu Gottesfurcht und ſozialer Gerechtigkeit, zu innerem Frieden und zu politiſcher Sauber⸗ keit aufrief, bin ich nicht müde geworden, die innere Einheit des Volkes und die Selbſt⸗ beſinnung auf ſeine beſten Eigenſchaften zu fördern. Dabei war mir bewußt, daß das Staatsgrundgeſetz und die Regierungsform, welche die Nation ſich in der Stunde großer Not und innerer Schwäche gegeben, nicht den wahren Bedürfniſſen und Eigenſchaften un⸗ ſeres Volkes entſpreche. Die Stunde mußzte reifen, i wo dieſe Erkenntnis Allgemeingut wurde. Daher erſchien es mir Pflicht, das Land durch das Tal äußerer Bedrückung und Entwürdi⸗ gung, innerer Not und Selbſtzerfleiſchung ohne Gefährdung ſeiner Exiſtenz hindurchzu⸗ ren, bis dieſe Stunde anbrach. n 3 Symbol und feſter Halt für dieſen Aufbau mußzte die Hüterin des Staates, die Reichs- wehr, ſein. In ihr mußten die altpreußi⸗ ſchen Tugenden der fſelbſtverſtändlichen Pflichttreue, der Einfachheit und kamerad⸗ ſchaft als feſtes Fundament des Staates ru- hen. Die deutſche Reichswehr hat nach dem Zu— ſammenbruch die Fortſetzung der hohen Tra⸗ dition der alten Armee in muſtergültiger Art gepflegt. f Immer und zu allen Zeiten muß die Wehrmacht ein Inſtrumenk der oberſten Staatsführung bleiben, das unberührt von allen innenpolitiſchen Entwicklungen ſeiner hohen Aufgabe der Verteidigung des Landes gerecht zu werden krachket. Wenn ich nun zu meinen Kameraden dort oben, mit denen ich auf ſo vielen Schlacht⸗ feldern für die Größe und Ehre der Nation gefochten habe, zurückgekehrt ſein werde, dann rufe ich der jungen Generation zu: Jeigt Euch Eurer Vorfahren würdig und vergeßt nie, daß, wenn Ihr den Frieden und die Wohlfahrt Eurer Heimat ſicherſtellen wollt, Ihr bereit ſein müßt, für dieſen Frie- den und die Ehre des Landes auch das Lehe herzugeben. Bergeßt nie, daß auch Euer Tun einmal Tradition wird. All den Männern, die den Auf- und Ausbau der Reichswehr vollzo⸗ gen haben, gilt der Dank des Feldmarſchalls des Weltkrieges und ihres ſpäteren Oberbe— fehlshabers. Außenpolitiſch halte das deulſche Volk einen Paſſionsweg zu durchwandern. Ein furchtbarer Vertrag laſtete auf ihm und drohte in ſeiner ſteigenden Auswirkung un— ſere Nation zum Zuſammenbrechen zu brin— gen. Lange verſtand die uns umgebende Wielt nicht, daß Deutſchland nicht nur um ſeiner ſelbſt willen, ſondern als der Fahnen— träger abendländiſcher Kultur auch um Europas willen leben mußte. 7 Nur ſchrittweiſe, ohne einen übermächti— gen Widerſtand zu erwecken, waren daher die Jeſſeln, die uns umgaben, zu lockern. Wenn manche meiner alten Kameraden die Zwangsläufigkeit dieſes Weges damals nicht begriffen, ſo wird doch die Geſchichte gerech— ter beurteilen, wie bitter aber auch wie not— wendig im Intereſſe der Aufrechterhaltung deutſchen Lebens mancher von mir gezeichne— te Staatsakt geweſen iſt. Im Gleichklang mit der wachſenden inne— ren Wiedergeſundung und Erſtarkung des deutſchen Volkes konnte auf der Baſis eige— ner nationaler Ehre und Würde eine fort— ſchreitende— und ſo Gott will— ſegensrei— che Mitarbeit in den ganz Europa bewegen— den Fragen erſtrebt bzw. erzielt werden. Ich danke der Vorſehung, daß ſie mich an meinem Lebensabend die Stunde der Wiedererſtarkung hat erleben laſſen. Ich dan⸗ ke allen denen, die in ſelbſtloſer Vaterlands⸗ liebe an dem Werk des Wiederaufſtiegs Deutſchlands mitgearbeilet haben. Mein Kanzler Adolf Hitler und ſeine Bewegung haben zu dem großen Ziele, das deulſche Volk über alle Standes- und Klaſ⸗ ſenunkerſchiede zur inneren Einheit zuſam⸗ menzuführen, einen eniſcheidenden Schritt von hiſtoriſcher Tragweite getan. Ich weiß. daß Vieles noch zu kun bleibt, und ich wün⸗ ſche von Herzen, daß hinter dem Akk der nakionalen Erhebung und des völkiſchen Zuſammenſchluſſes der Akt der Verſöhnung ſtehe, der das ganze deutſche Vaterland umfaßt. 5 Ich ſcheide von meinem deutſchen Volk in der feſlen Hoffnung, daß das, was ich im Jahre 1919 erſehnte und was in langſa⸗ mer Reife zu dem 30. Januar 1933 führte, u voller Erfüllung und Vollendung der ge⸗ ſchichtiichen Sendung unſeres Volkes reifen wird. In dieſem feſten Glauben an die Jukunft des Balerlandes kann ich ruhig meine Augen ſchließen. Berlin, den 11. Mai 1934. gez. von Hindenburg. .- dehannimachungen (Parteiamtliche Veröffentlichungen der Ortsgruppe Viernheim der N. S. D. A. P., NS⸗Formationen und der NS⸗Gliederungen.) 1. Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 NSdAP⸗Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr NSDAP ⸗Kaſſenverwaltung: Jeden Donnerstag 20—22 Uhr Amt für Beamte und RDB: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr NSKO(Kriegsopfer⸗Verſorgung): Jeden Dienstag und Donnerstag 19—21 Uhr NS⸗Hago: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr 2. Geſchäftsſtelle Lorſcherſtraße 4: NS und Deutſche Arbeitsfront: 5 Jeden Montag, Mittwoch und Freitag 19—21 Uhr 3. Geſchäftsſtelle Saarſtraße 9(Freiſchütz) NS.-Funk⸗Ortsgruppe Viernheim: Jeden Dienstag und Freitag 18—20 Uhr. Zur Volksabſtimmung! Am Freitag mahnt das Jungvolk zur zahlreichen Beteili- gung an der Kundgebung Freitag Abend am Rathaus anläßlich der Uebertragung der Rede des Führers. Die in geſchloſſenen Formationen anmarſchierenden Vereine und Gliederungen ſtehen ſpäteſtens 8,15 Uhr am Rathaus und zwar mit der Front zum Rathaus, Vereine und Zivilbevölkerung hinter den Kolonnen der SA. Die Fahnen nehmen rechts und links vom Bilde des Führers Aufſtellung. Nach der Kundgebung: Propagandamarſch in folgender Aufſtellung: SA-Spielmannszug, SA, SAR, Po, HJ⸗Spielmannszug, HJ, Geſangvereine, Teuionia⸗Spielmannszug, Krie⸗ gervereine, Turnverein-Spielmannszug, Sport- vereine, Feuerwehr⸗Spielmannszug, übrige Vereine. Die Ordnung des Zuges übernimmt die SS. Die Marſchroute beſtimmt die S A⸗Führung. Am Samstag Abend ſtehen die Sprechchöre der SA, SAR. und der HJ. um 9 Uhr pünktlich am Rathaus zur Einteilung mit den antretenden Geſangvereinen zum letzten Appell an das Volk! Die Einteilung übernimmt Pg. Albert in Verbindung mit dem Orts— obmann der Geſangvereine. Am Sonntag morgen um 6 Uhr treten pünkt- lich am Rathaus an: Die Spielmannszüge der SA, HJ, des Jungvolks und der Feuer— wehr. Gleichzeitig die Sprechchöre der SA, SAR, HJ und Jungvolk. Die Marſchrouten und die Einteilung regelt der Propagandaleiter. Das Jungvolk und die HJ halten ſich von mittags 12 Uhr an zur Verfügung des Schleppdienſtes in der Schillerſchule bereit. Die Führer erhalten Anweiſung, ſich mit dem Leiter des Schlepp- dienſtes, dem Prop.-Leiter Albert in Ver— bindung zu ſetzen und dauernd zu deſſen Ver— fügung zu ſtehen. An alle Parteigenoſſen und Volksgenoſſen ergeht die Aufforderung, ab Freitag mor⸗ gen 7 Uhr bis Sonntag Abend durch reichen Flaggenſchmuck auch äußerlich ihre Treue zum Führer zu bekunden! Wer ſeiner Abſtimmungspflicht nicht nachkommt, hat ſich für immer als Volksverräter ſelbſt gebrandmarkt! Heil Hitler! Der Ortsgruppenleiter: Franzke. Schlepperdienſt. Wir bitten uns bis Frei- tag abend alle Kranken, die transportfähig ſind und zur Abſtinmmung am Sonntag hinge— bracht werden wollen, uns auf der Geſchäfts— ſtelle ſchriftlich mit Namen, Straße und Haus- nummer anzugeben, damit die Abholung durch Autos oder Sanitätswagen erfolgen kann. Heil Hitler! Der Propagandaleiter: Albert 3. J. M.⸗Gruppe. Freitag abend 8.15 Uhr ſammeln ſich alle Mädels in Kluft am Gaſt- haus zum Walfiſch. Heil Hitler! J. M. Gruppe. Heute um 5 Uhr muß das Geld für die verkauften Abzeichen im Heim abgeliefert werden. Heil Hitler! Grete Franzke. N..-Hago. Vollſtändiges Antreten am Frei⸗ tag abend ¾8 Uhr am Rathaus zur Kund— gebung. Es iſt Pflicht, keiner darf fehlen! Wunderle. S. A. R., Sturm /R 171. Freitag abend 7½ Uhr pünktlich Antreten des Sturms im Götheſchul— hof zur Kundgebung. Ich erwarte reſtloſes erſcheinen aller Sturmangehörigen. Entſchul— digungen nur im allerdringenſten Fall. Dienſt⸗ anzug. Der Führer des Sturmes 2/R 171 m. d. F. b. in Vertretung: gez.: Schmidt, Scharführer. N.. K. O. B. Betreffs der Abſtimmung am Sonntag, den 19. Auguſt, bitte ich die Amts- walter der N. S. K. O. V. heute Donnerstag, den 16. Auguſt pünktlich auf der Geſchäfts⸗ ſtelle zu erſcheinen. Die Geſchäftsſtunden fallen deshalb aus. Auch können an dieſem Abend Geldablieferungen von der verkauften Sondernummer getätigt werden. Betreffs der Abſtimmung ergeht an die Kame⸗ raden und Kameradenfrauen noch beſondere Anweiſung. Seelinger Jeder Deutsche muss abstimmen! Dein Ja dem Führer! Lokales Viernheim, 16. Auguſt Fluch der Zwietracht! Fluch dem Verrat! Mit„Ja“! ſtimmt alles, Was Ehre hat! Fahnen heraus zur Volksabstimmung! Die ganze Bevölkerung wird aufgefordert, vom Freitag mor- gen 7 Uhr ab ihre Häuſer mit deutſchen Fahnen, den Symbolen des Dritten Reiches zu beflaggen bis zum Ende der Abſtimmung, alſo bis einſchießl. Sonntag! *Der Kranhentransportdienſt bei der Volksabſtimmung. Damit alle Volksgenoſſen zur Volksabſtimmung reſtlos er⸗ faßt werden, iſt es notwendig, daß bis zum Freitag bei der Propagandaleitung alle gemeldet werden die gehunfähig oder krank ſind, damit dieſelben mit dem Sanitätswagen zur Abſtim- mung gebracht werden können. Achtung! Schachfreunde! Wir verweiſen nochmals auf den heute Abend im „Rebſtock“ ſtattfindenden Schachabend mit Grün— dungsverſammlung. Anfang 9 Uhr. » Pflichtverſammlung der Schuh⸗ macher⸗Pflichtinnung. Am Montag, den 20. Auguſt nachm. ¼2 Uhr findet in Wein- heim„Zum grünen Baum, eine Pllichtmitglie⸗ der⸗Verſammlung ſtatt. Wir machen die Mit- glieder hierauf aufmerkſam. * Die Spielerverſammlung der Sportvereinigung findet heute Abend ſtatt. Kein Sportler fehle. * Ortsmeiſterſchaften 1934. Die Meldungen zur Teilnahme an den Ortsmeiſter- ſchaften 1934. ſind bis zum Montag, den 20. Auguſt abends bei Herrn Peter Roſchauer, Ernſt Ludwigſtraße 9 einzureichen. Bis zu dieſem Zeitpunkt haben die teilnehmenden Ver— eine ſowie die Einzelwettkämpfer, welche keinem Verein angehören, ſowie die Parteiuntergliede⸗ rungen ihre Meldungen abzugeben. * Schaffung von Pflegeſtellen! (Herbſtverſchickung). Die N. S. V. appelliert noch- mals an die Einwohnerſchaft Viernheims, ſich ebenfalls, wie in anderen Orten, gern in den Dienſt einer derartig guten Sache zu ſtellen und ruft zur Anmeldung für Freiſtellen auf. Der Aufenthalt wird ſich auf die Zeit der Zwöchigen Herbſtſchulferien erſtrecken. Jeder Volksgenoſſe, der es ſich erlauben kann, nehme ein Kind für 3 Wochen auf und zeige ſich ſo als Sozialiſt der Tat! Bereitwilligkeitserklärung ſind bei Pg. Zöller erhältlich. Meldeſchluß Mittwoch, den 15. Auguſt abends. * Kinderverſchickung! Am 23. Auguſt kommen die gemeldeten Kinder zur Erholung nach dem Kinderdorf Wegſcheide. Wir geben hierbei nochmals bekannt, daß ein tägl. Pflegegeldſatz von 1.— Mk. zu zahlen iſt. Mithin für 28 Tage 28.— Mk., zahlbar im Voraus. Eventl. können auch, nach Rückſprache mit dem Ortsgr. Amts- leiter der N. S. V. entſprechende Raten geleiſtet werden. Die Fahrtkoſten übernimmt die N. S. V. Meldungen können nur noch bis Mittwoch abend erfolgen. Die Unterbringung iſt für Kinder im Alter von 9—16 Jahren gedacht, Die Befreiung vom Schulbeſuch erfolgt von Amts wegen. Wer alſo ſeinem Kinde eine derartige Erholung gönnen will, melde ſich unbedingt, heute oder morgen noch, bei dem Ortsgr. Amtsleiter Pg. Zöller. Mitglieder des Reichsluftſchutzbundes Am Sonntag, den 19 Auguſt legt das ge— ſamte deutſche Volk ſein einmütiges Bekenntnis zu Adolf Hitler ab. Auch für die Mitglieder des R. L. B. gibt es nur einen Führer und einen Reichskanz⸗ ler Adolf Hitler. Geſchloſſen zeigt das geſamte deutſche Volk am Abſtimmungstage der Welt, daß es geſchloſ— ſen als Gefolgſchaft hinter Adolf Hitler mar- ſchiert und bereit iſt ihn in ſeiner großen Arbeit zur Gefundung des deutſchen Volkes zu unter- ſtützen. Mitglieder des R. L B, macht Eure Freunde, Verwandten und Bekannten auf ihre Pflicht auf- merkſam. Vom R. L. B. wird keiner fehlen, wir ſtehen zum Führer und Reichskanzler und ſtim⸗ en mit„Ja“ Der Landesgruppenführer Reichsluſtſchutzbund Ortsgruppe Viernheim Amtlicher Teil Bekanntmachung. Betr.: Die Volksabſtimmung am 19. Aug. 34. Die Volksabſtimmung findet am Sonn⸗ tag, den 19. Augnſt 1934 von vormittags 8 Uhr bis nachmittags 6 Uhr ſtatt. Die Abgrenzung der Stimmbezirke und die Lage der Abſtimmungslokale find aus nachfolgender Auf⸗ ſtellung erſichtlich. Wir machen darauf aufmerkſam, daß die Stimmzettel amtlich hergeſtellt ſind. Die Stimm⸗ abgabe erfolgt in der Weiſe daß der Stimmbe⸗ rechtigte, der die zur Abſtimmung geſtellte Fra⸗ ge bejahen will, unter dem vorgedruckten Worte „Ja“, der Stimmberechtigte, der ſie verneinen will, unter dem vorgedruckten Worte„Nein“ in dem dafür vorgeſehenen Kreis ein Kreuz ſetzt. Stimmzettel, die dieſen Beſtimmungen nicht ent⸗ ſprechen, ſind ungültig. Viernheim, den 16. Auguſt 1934. Bürgermeiſterei Viernheim Bechtel Wahlbezirke 1. Wahlbezirk Vorſteher: Ratsmitglied Franzke Stellvertreter: Ratsmitglied Roos Wahllokal: Sitzungsſaal des Rathauſes . Adolf Hitlerſtraße, links und rechts vom Rathaus bis Saarſtraße. 2. Friedrichſtraße Ernſt Ludwigſtraße . Luiſenſtraße, von Lorſcher⸗ bis Blauehut⸗ ſtraße . Ludwigſtraße, von Lorſcher⸗ bis Saarſtraße Waloſtraße 2. Wahlbezirk Vorſteher: Ratsmitglied Sax Stellvertreter: Ratsmitglied Seelinger Wahllokal: Schillerſchule rechts . Alexanderſtraße . Alicenſtraße 3. Bertholdus⸗Pfenningſtraße . Bürſtädterſtraße . Kirſchenſtraße 5. Kühnerſtraße Ludwigſtraße, von Bürſtädter⸗ bis Lorſcher⸗ ſtraße Luiſenſtraße, von Bürſtädter⸗ bis Lorſcher⸗ ſtraße 9. Nibelungenſtraße 10. Verlängerte Alexanderſtraße 3. Wahlbezirk Vorſteher: Ratsmitglied Bläß Stellvertreter: Ratsmitglied Winkenbach Wahllokal: Goetheſchule links Am Frohnberg Hindenburgring Horſt Weſſelſtraße Hügelſtraße Lorſcherſtraße Schulſtraße Weinheimerſtraße Zeppengaſſe 4. Wahlbezirk Vorſteher: Ratsmitglied Kempf Stellvertreter: Ratsmitglied Müller Wahllokal: Goetheſchule Mitte 1. Adolf Hitlerſtraße, links vom Rathaus bis ans Ende . Bismarkſtraße, von Weinheimer- bis Adolf Hitlerſtraße . Eulerſtraße Heddesheimerſtraße . Holzſtraße . Kiesſtraße . Mannheimerſtraße 8. Neubauſtraße 9. Steinſtraße 5. Wahlbezirk. Vorſteher: Ratsmitglied Neff Stellvertreter: Lehrer Sutter Wahllokal: Schillerſchule rechts 1. Annaſtraße Bismarkſtraße von Adolf Hitler- bis Kreuz⸗ ſtraße 3. Goetheſtraße . Kreuzſtraße Lampertheimerſtraße „ Molitorſtraße Römergartenſtraße . Schillerſtraße Seegartenſtraße 6. Wahlbezirk Vorſteher: Ratsmitglied Riehl Stellvertreter: 1 Ditſch Wahllokal: Schillerſchule rechts Jahnſtraße Jagerſtraße . Moltkeſtraße Neuhäuſerſtraße „Adolf Hitlerſtraße rechts vom Rathaus bis ans Ende a „Spitalſtraße Sandſtraße Wilhelmſtraße Am Königsacker Am Tivoli f Albert Leo Schlageterſtraße Moltkeſtraße— Tivoli— Adolf Hitlerſtraße— Tivoli— 7. Wahlbezirk Vorſteher: Ratsmitglied Reis Stellvertreter: Ratsmitglied Hofmann Wahllokal: Goetheſchule rechts Außerhalbliegende Gebäude Blauehutſtraße Eliſabethenſtraße Hansſtraße Hofmannſtraße Pandurengaſſe Repsgaſſe Waſſerſtraße Weihgartenſtraße Wieſenſtraße Einmal eine grosse Dame sein Die entzückendſte Tonfilm⸗Operette der Ufa Des großen Erfolges wegen heute Donnerstag letztmals Vorausſichtlich ſollte die großartige und erfolg⸗ — 5 S FFP — nochmals zur Aufführung kommen. Wegen der wichtigen Rede unſeres Führers Adolf Hitler, fällt die Freitag⸗Vorſtellung aus, ſodaß dafür heute Donnerstag die letzte Vorſtellung des er⸗ folgreichen und wunderbaren Ufa⸗Programms ſtattfindet. Dieſe bezaubernde Tonfilm⸗Operette mit Käthe von Nagy, Wolf Albach Retty, Ida Wüſt, Werner Fütterer und Gretl Theimer muß man geſehen und gehört haben. Heute Donners- tag die letzte Gelegenheit, um die herrliche Ufa⸗ Tonfilm⸗Operette„Einmal eine große Dame ſein“ zu bewundern. der Führer 15 während des Kampfes um Deulſchignz iedergeburt in Auko, Flugzeug oder. bahn 1.5 Millionen Kilometer zurückgelegt. Du ſollſt für Deutſchlands Einheit am 19. Auguſt nur wenige 100 Meter zum Wahllokal gehen. Tu' Deine Pflicht Das ganze Volk ſagt Ja! Im Geiſte Hindenburgs e Jul Der Vutter⸗ und Käſemarkt Verſchärfte Kontrolle, Unlängſt wurden die wichtigſten Punkte der Neuregelung auf dem Butter- und Käſe⸗ markt weitgehend bekanntgegeben. Die in den letzten Tagen durchgeführten Polizei⸗ ſtreifen haben jedoch ergeben, daß in den Händlerkreiſen die Beſtimmungen der Butter⸗ und Käſeverordnung nur in unzureichender Weiſe berückſichligt werden. was zu einer aroßen Anzahl von Anzeigen gefuhrt hat. Es wurde wiederholt feſtgeſtellt, daß ſowohl auf den Märkten als auch in den Ladengeſchäften immer noch Butter in Packungen verkauft wird, die die früheren Phantaſiebezeichnungen und ande⸗ re heute unzuläſſige Beſchriftungen tragen. Ebenfalls wurden verpackte Butter⸗ ſtücke ohne irgendwelchen Aufdruck der Sor⸗ tenbezeichnung und der Firmennennung zum Kauf angeboten. Ebenfalls wurde feſtgeſtellt, daß Bukter ländlicher Herkunft unter der Kennzeichnung einer deutſchen Butterſorte in den Verkehr gebracht worden iſt, was ſelbſtverſtändlich eine ganz beſon⸗ ders harte Beſtrafung zur Folge hatte. Auch fehlten immer wieder die Auffſteckſchilder, die kenntlich machen ſollen, um welche fünf But⸗ terſorten, deutſche Markenbutter, deutſche Feine Molkereibutter, deutſche Molkereibut⸗ ter, deutſche Landbutter, deutſche Kochbutter es ſich handelt. In anderen Geſchäften wieder fehlte die vorſchriftsmäßige Auszeichnung der unver⸗ packten Käſeſorten.„ Es wird nochmals darauf hingewieſen, daß alle dieſe Vergehen Kao dieſe geſetzli⸗ Beſtimmungen und Anordnungen ſtraf⸗ ar ſind und daß in Zukunft die Kontrollen äufiger und ſirenger durchgeführt werden. D. A. VI 84 is reiche Ufa⸗Tonfilm-Operette erſt morgen Freitag Selbſtverſtändlichleit! Der Stellvertreler des Führers über Adolf Hitler. Kiel, 15. Auguſt. Nachdem der Stellvertreter des Führers Rudolf Heß am Montag in Breslau in einer großen Maſſenverſammlung geſpro⸗ chen hatte, nahm er Dienstag abend in Kiel in einer Rieſenkundgebung abermals das Wort. Kaum je iſt mir eine Rede— ſo begann Rudolf Heß— ſo ſchwer gefallen, wie dieſe. Denn es iſt ſchwer, etwas begründen zu ſol⸗ len, was an ſich eine ſolche Selbſtverſtändlich⸗ keit iſt wie die Nachfolge Adolf Hitlers auf Hindenburg. Wenn jemand wie ich 14 Jahre hindurch die Ueberzeugung hegte: Niemand an⸗ ders als dieſer Mann wird einſt das Schickſal Deutſchlands meiſtern.— und wenn ſich dieſe Ueberzeugung von Jahr zu Jahr feſtigte und über das urſprünglich Ge⸗ fühlsmäßige hinaus ſeine Begründung fand in einer ſchier endloſen Reihe von Beweiſen für die überlegene Führerſchaft Adolf Hit⸗ lers— dann iſt es wirklich ſchwierig, ſich heute nach der praktiſchen Erfüllung der 14 jährigen Forderung hinzuſtellen und die ein⸗ zelnen Gründe zuſammenzuſuchen, die es rechtfertigen ſollen, daß Adolf Hitler nun⸗ mehr oberſter und alleiniger Führer des deutſchen Volkes iſt. Ich hatte doch das Glück, einſt im So m⸗ mer 1920 im Sterneckerbräu in München in ein kleines Zimmer zu kom⸗ men, in dem ein mir bis dahin völlig unbe— kannter Mann. ein gewiſſer Adolf Hitler. vor einem Dutzend Menſchen einen Vortrag hielt. Ein Vortrag, der ſo klar und logiſch und überzeugend ein neues politiſches Pro⸗ gramm entwickelte, das alles enthielt, was ich als heimkehrender Frontſoldat als Ausweg ſuchte und aus der ſcheinbar verzweifelten Lage, in der meine Frontkameraden und ich Deutſchland vorfanden! Beſonders eigen— artig war es, daß ich und andere Zuhörer mit geſundem Menſchenverſtand nicht hell herausplatzten, als dieſer Redner mit ſeinen wenigen Mann Gefolgſchaft allen Ernſtes wie in einer Viſion ſagte, es würde der Tag kommen, da die Fah- ne der neuen Bewegung, für deren Sieg er kämpfe, über dem Reichstag, über dem Berliner Schloß, ja über ſedem deulſchen Hauſe wehen werde, als das ſiegreiche Symbol eines neuen, ehrenhaften und ſozialiſliſchen Deulſchland. Es gab in dieſem Augenblick— damals im Sterneckerbräu— nur zwei Mög⸗ lichkeiten: entweder ſofort wieder von eſem„Narren“ zu gehen, oder aber— wie ich es tat— von dieſem Manne die Ue⸗ berzeugung von hinnen zu nehmen: Dieſer oder kein anderer rellet Deutſch⸗ land! Ich weiß es noch wie heute, wie Adolf Hitler, als ich ihn kurze Zeit nach dem erſten Kennenlernen in ſeiner kleinen Bu de beſuchte, die er als Untermieter in München bewohnte, in hellem Zorn eine Münchener Zeitung, die ihn und ſeine Idee lächerlich zu machen ſuchte, hinwarf und mir entgegenhauchte: f „Ich werde es denen ſchon noch bewei⸗ ſen, ob ich ernſt zu nehmen bin oder nicht!“ Aber ſie nahmen ihn damals und noch lange danach nicht ernſt— ſeine Gegner. Glücklicherweiſe! Denn das war wohl der ſchwerſte Fehler der Gegner Adolf Hitlers, daß ſie in ihm nicht früh genug die Gefahr erkannten. Ich kannte dieſen Adolf Hitler als er noch im abgeſchabten feldgrauen Rock und oft mit hungrigem Magen in Begleitung von ein paar Getreuen nachts durch die Straßen Münchens zog, Zettel anzukleben, in der einen Hand einen dicken Eichenſtock, mit dem er nur zu oft ſich in der urſprünglichſten Weiſe mit Gegnern der damaligen ÜUSpd und des Spartakus⸗ bundes, häufig aber auch irgendeiner bür⸗ gerlichen Partei herumſchlug. Ich weiß noch, wie er an der Spitze ſeiner Geſamt⸗ partei, die ſich in einem kleinen Lokal zu⸗ ſammenfand, Kundgebungen bayeriſcher Separakiſten ſprengke, wobei er ſtets ſich ſelbſt den meiſten Gefah⸗ ren ausſetzte. Das erſtaunlichſte aber war, daß dieſer Mann bei allem Kleinbetrieb, bei 10„Detailarbeit“ nie die große Linie ver⸗ or. Ich ſah den Mann in ſpäteren Jahren des Auf und Nieder ſeiner Bewegung, in den Augenblicken der ſchwerſten Rückſchläge, als ſeine Gefolgſchaft oft der Verzweiflung nahe war— immer war er es, der die Kleinmüti⸗ gen wieder aufrichtete, ſie mit neuem Feuer beſeelte, neuen Glauben verbreitete. Ich war mit ihm zuſammen in der Jeſtung Landsberg, als alles endgültig verloren ſchien, als ſeine Bewegung zerfiel im Streit der Unterführer a Damals als die Ausſicht auf erwirklichung 10 Null war, entwickelte von neuem ſein Programm, damals legte „wie er die Bewegung neu aufbauen ngeglichen an die neuen Verhältniſ⸗ Veraicht auf jede Illegalität. Damals, wie ſleis ſonſt, zelgte er ſich als Meiſter in der Anpaſſung an neue Lagen, im radikalen Brechen mit Wegen, die er für überholt und ungangbar hielt! Mit der Sicherheſt des großen Führers ſagte er mir mitten im ſcheinbar endgültigen Zuſammenbruch ſeines Werkes voraus, daß er einige Jahre brauche, um die Bewegung neu aufzubauen und daß er nach leben Jahren die Macht in Deukſchland darſtellen werde. die notwendig ſei, um den Gegnern im In⸗ nern ſeinen Willen aufzuzwingen. Dies war an der Wende des Jahres 1924/25. Sieben Jahre ſpäter ſchrieben wir 19321 Es war das Jahr, in dem die Kräfte der vergangenen Zeit vergebens verſuchten, den endgültigen Sieg des Nationalſozialis⸗ mus aufzuhalten, es war das Jahr, in dem alle Kampfmittel gegen Hitler und ſeine Be— wegung ſich als untauglich erwieſen. Wie oft wiederholte der Führer damals das Wort: Die anderen können tun was ſie wollen: Wenn eine Idee an ſich richtig iſt, wenn ſie konſequent befolgt wird, wenn die Bewegung, wie Ihr ſie kennt, konſtruktiv lo- giſch aufgebaut iſt, wenn die Führung trotz aller Rückſchläge das Ziel zäh verfolgt, muß mit mathematiſcher Notwendigkeit ihr der Sieg eines Tages doch zufal⸗ len! Ja, je länger die Gegner unſeren Die Vorſehung gab ihm die Gaben und Kräfte, um die günſtigen und ungünſtigen Umſtände, welche er vorfand, und welche im Laufe der Zeit ſich entwickelten, zu verwen⸗ den zur Erreichung ſeines Zieles: der Reltung Deutſchland. Die Vorſehung handelt durch ihn unerklär⸗ lich, zugleich aber auch ſichtbar für alle, die das Glück haben, ihn in ſeinem Schaffen in nächſter Nähe verfolgen zu können. Wie oft ſagte er mir:„Ich weiß, daß dieſe meine Ent⸗ ſcheidung oder dieſe meine Handlung richtig iſt, ich kann im Augenblick noch nicht ſagen, warum, aber ich fühle, daß es richtig iſt, und die Entwicklung wird die Richtigkeit be⸗ weiſen.“ Mit untrüglicher Sicherheit zeigte ſich ſpäter ſtets, daß dieſes unerklärllche Ge⸗ fühl den Führer richtig geleitet hatte. Vielleicht möchte einer einwenden, daß ſchließlich ſogar ein Adolf Hitler Gefahr laufen kann, mit Willkür und Unbedacht ſeine Alleinherrſchaft auszuüben. Da kann ich nur antworten: Ein größerer Schutz gegen den Mißbrauch eines Amtes als parlamentari— ſches Kontrollorgan oder als eine Teilung der Macht iſt das Gewiſſen der ſittlichen Perſönlichkeit. Und ich weiß, uur der Kennknis des Men- ſchen Adolf Hitler, daß niemand mehr ſich ſeinem Gewiſſen nerantworklich fühlen kann 5 Treue um Treue. Sieg hinauszuzögern vermögen, deſto über— wältigender muß er einſt ſein! Die überreife Fruchi fällt der Bewegung gewiſſermaßen in den Schoß!“ Dieſe Worte aus dem Entſcheidungsjahr 1932 bergen die Erklärung in ſich für die be⸗ ſonders dem Ausland unerklärliche Plötzlich keit und Totalität der Machtergreifung durch den Nationalſozialismus im Jahre 1933. So bin ich rückwirkend überzeugt, daß auch die lange Hinauszögerung des Sieges, die vierzehnjährige Kampfzeit vor Erringung der Macht ſchickſalsmäßige Notwendigkeit war. Der Verſuch der Machtergreifung im November 1923 war ebenſo ſchickſalsmäßige Notwendigkeit wie der blutige Zuſammenbruch dieſes Ver— ſuches. Nur die durch Blut dokumentierte Ernſthaftigkeit ſeines Handelns hatte den Beweis erbracht, daß er wenn nötig fä— hig iſt, zum letzten entſcheidenden Entſchluß und daher nicht Feigheit ihn in den Jahren vor 1933 beſtimmten, auf Gewaltanwendung zu verzichten. Und bereits 1923 an die Macht kommen durfte der Nationalſozialis— mus nicht, weil damals weder das Volk reif war für den Nationalſozialismus, noch die nationalſozialiſtiſchen Führer reif waren zur Führung des Volkes. Um Haaresbreite verhinderte es das Schickſal, daß der Führer bereits 1932 an die Regierung kam; mit ihm wären Männer an die Macht gekommen, welche in— nerlich ſeine Feinde waren und ſpäter als Mitglieder der Regierung ſchweren Schaden hätten anrichten können. So ſchwer den Führer 1934 menſchlich der Verrat Röhms traf, ſo ſehr ihn ſeeliſch das blutige Gericht, welches er halten mußte, belaſtete, ſo not⸗ wendig war auch dieſes Zwiſchenſpiel, das die Führerſchaft Adolf Hitlers vor dem Volk endgültig erwies. Der 30. Juni beugt vor, daß etwa Unter führer in einem kriti— ſchen Augenblick Verrat üben aus Unkennt⸗ nis über die Härte des Führers— in einem Augenblick, in dem dann der Verrat tödlich wirken könnte. Und war es nicht eine wal⸗ tende Vorſehung, daß der greiſe Feldmarſchall und Reichspräſident noch ſolange ſeinen Na⸗ men und ſeine ſchützende Hand der jungen nationalſozialiſtiſchen Regierung leihen konn— te, bis die Führerſchaft Adolf Hitlers end⸗ gültig vor dem In⸗ und Ausland erwieſen war und ſein Name den Klang erhalten hat⸗ te, der notwendig war, um endgültig die Ge⸗ ſamtführung des Reiches zu übernehmen. Sichtbarlich hat die Vorſehung im Leben Adolf Hitlers gewirkt. In der höchſten Not bringt ein Volk den Mann hervor, deſſen es ur Rettung bedarf. Eine geſchichtliche Er⸗ ahrung, deren Geſetze unerforſchlich ſind, indet Hier ihre Beſtätigung. So groß die Not unſeres Volkes, ſo groß iſt der Mann, der kommen mußte, um ſie zu mofſtorn. ö 4 mer unter Einſatz ſeiner eigenen und kraft ſeines Gewiſſens ſeinem Volk als er. Er weiß, daß ſeine Ehre und ſein Werk auf dem Spiele ſtehen. Er kann ſei⸗ ne Verantwortung nicht verſtecken hinter Be— ſchlüſſen unverantwortlicher Parlaments— mehrheiten, wie Führer anderer Staaten. Deutſche Volksgenoſſen! Führt Euch auch die außenpolitiſche Bedeutung der Abſtimmung vom 19. Auguſt in aller Deutlichkeit vor Augen und macht ſie— jeder in ſeinem Wirkungskreis— Eu— ren Familienangehörigen, Euren Arbeits— kameraden, Euren Verwandten, überhaupt allen klar, mit denen Ihr zuſammenkommt. Bedenkt dabei, daß die ganze Well mit Spannung darauf ſieht, ob ein geſchloſſenes deutſches Volk das Jawort der Treue ſeinem Jührer gibt. Deutſchland ſieht in Adolf Hitler den be— rufenen Nachfolger Hinden⸗— burgs, und es iſt nunmehr das ganze deutſche Volk, das Adolf Hitler den Ehren— namen gibt, den ihm die nationalſozialiſtiſche Vewegung ſeit langem gegeben hat: Der Führer Dies Wort iſt viel mehr als eine Anrede, es iſt ein Bekenntnis und eine Gewißheit: Mein Führer. Und weiter ſagt das deutſche Volk dem Ausland: Es ſoll Adolf Hitler unſer Führer ſein und bleiben, weil deſſen Politik die Politik des ganzen deutſchen Volkes iſt. Wir ſind glücklich und ſtolz, einen Gro ßen der Geſchichte zu unſerne Lebzeiten unker uns und als Sohn unſeres Volkes zu ſehen. Er führt uns ſchon heute. Das Ja. Work, durch welches wir ſeine Führerſchaft in der Melt anerkennen, iſt zugleich unſer Dank an ihn. Deutſche Arbeiter! Euch beſonders möchte ich zurufen: Seid ſtolz darauf, daß es ein Mann des deulſchen Arbeiterſtandes iſt, dem Ihr am 19. Auguſt die Führung Deulſchlands beſtäligen fallt. Seid ſtolz darauf, daß es einer der Euren iſt, dem Ihr am 19. Auguſt ſymboliſch zuruſen könnt: Wir wollen an dem Plah des deukſchen Reichskanzlers und des deutſchen Reichs- präſidenten Dich, Adolf Hitler, einen deuk⸗ ſchen Arbeiter ſehen. Ihr werdet ihm Eure Ja-Stimmen geben, und wenn man Euch fragk, warum Ihr ihn wählket, könnt Ihr antworken: Wir wählen Adolf Hitler: weil er der Mann iſt, in dem das Fronk⸗ erlebnis eine Weltanſchauung reifen ließ, die die Grundlage iſt für alle neue deulſche Ge⸗ ſchichle; weil ihn Kraft und Mut als Vorbild aus- zeichneten in 15jährigem Kampf gegen eine feindliche Welt;: weil er im enkſcheidenden Augenblick im⸗ Perſon 1 und damit get daß er eine heldi⸗ che Führerperſönlichkeit iſt: weil er durch ſeine Taten und durch ſein Leben bewieſen hat, daß er die Verkörperung alles Guten im deutſchen Menſchen iſit; weil er nichts für ſich und nicht für den Augenblick lul, ſondern alles für Deutſch⸗ 5 5 und alles für die Zukunft ſeines Vol es; weil er das Ideal der Jugend iſt, und weil er mit dieſem Glauben der Jugend an ihn berufen iſt, deutſches Schickſal für mor⸗ gen zu beſtimmen: weil er uns allen einen neuen Glauben an Deulſchland gegeben hat; weil er unſer Leben wieder ſinnvoll mach⸗ le, indem er uns erkennen lehrte, wozu wir deutſche Menſchen auf der Welt ſind: weil er der Vollſtrecker des Willens einer höheren Gewalt, und weil er damit der In- halt des heutigen Deutſchlands iſt: kurz: weil er wirklicher Führer iſt. 5 Mit allen unſeren Stimmen werden wir Deutſche am 19. Auguſt ſagen: „Dir, Führer, geloben wir Treue! Adolf hiller, an Dich glauben wir! Adolf Hikler. Siegheil! Tren zum Führer Gauleiter Sptengers Appell in Darmſtadt. Darmſtabt, 16. Aug. In der Feſthalle ſprach Reichsſtatthalter und Gauleiter Spren⸗ ger zur Volksabſtimmung am 19. Auguſt. Der Gauleiter führte in ſeiner Rede u. a. aus: Der Führer habe von Anfang an das Prinzip herausgeſtellt, daß verantwortlich nun einer führen könne. Adolf Hitler habe niemals in Deutſchland zur Macht kommen können, wenn nicht dieſes unbedingte Führerprinzip reſt⸗ los durchgeführt worden wäre. Als Adolf Hitler am 30. Januar die Füh⸗ rung übernommen habe, habe das deutſch⸗ Volk vor dem bolſchewiſtiſchen Chaos geſtan⸗ den. Sofort habe mit der rückſichtsloſen Rei⸗ nigung der poſitive Aufbau begonnen. Schon wenige Tage nach der Machtübernahme habe der Kampf gegen die Arbeitslofigkeit begonnen. Gerade in Heſſen ſei dieſer Kampf mit beſonderer Tatkraft geführt worden. Die Autobahnen hätten in unſerem Gau ihren An⸗ fang genommen. Das Siedlungsweſen ſei auf völlig neue Grundlagen geſtellt worden. Auf allen Gebieten des Lebens ſtänden wir heute am Anfang einer neuen Entwicklung. Auf wirtſchaftlichem Gebiete ſetzte ſich der alte nationalſozialiſtiſche Grundſatz durch: Gemeinnutz geht vor Eigennutz! Gigantiſch ſei das bisher Geleiſtete. Die Aufgabe ſei, jede Arbeitskraft zu erhalten, denn es gebe nur ein Kapital, auf dem win aufbauen könnten, und das ſei die Arbeits⸗ kraft des geſamten Volkes. Bisher habe ſich der Führer auf dieſem Wege durch kein Hin⸗ dernis hemmen laſſen und unbeirrt werde en auch in Zukunft dieſen Weg weitergehen. In Deutſchland ſei man ſich alſo reſtlos klar dar⸗ über, was ein jeder am 19. Auguſt zu tun habe. Dem Ausland aber müſſe gezeigt wer⸗ den, daß es für alle Zeiten unmöglich ſei, einen Keil zwiſchen Volk und Führer zu treiben. Am 19. Auguft werde der Welt dieſer Beweis geliefert werden. Da Adolf Hitler den Krieg kenne, könne er nur den Frieden wollen. Aller Welt habe er dieſen Friedenswillen eindeutig bewieſen. Allen Nationen habe er die Hand gereicht, auch Frankreich. Am 19. Auguſt werde ſich das deutſche Voll in freiwilliger Diſziplin und in Gehorſam für den Führer einſetzen. Die Welt werde uns geſchloſſen finden bis zum letzten Mann. „So wollen wir am 19. Auguſt gemeinſam antreten und beſtätigen, was beſtätigt werden muß. Jeder ſoll ſich bewußt ſein, daß ſich die mationalſozialiſtiſche Partei als Treuhänder des gefamten Voltes fühlt und in dieſer Treu⸗ händerſchaft nicht nachlaſſen wird. So wollen wir uns darüber klar ſein, daß wir gewillt find, von uns aus zutieſſt durch uſer Ja dem Führer zu danken für alles, was er bis heute zu tun die Möglichkeit hatte. Wir wif⸗ ſen, es iſt nicht Sache des Führers, Dank⸗ bezeugungen entgegenzunehmen. Aber gibt es für den Führer einen beſſeren Dank als das Vertrauen des geſamten deutſchen Volkes? Denn, wenn wir ſo alle reſtlos, deutſche Frauen und Männer, hinter dem Führer ſtehen, auf eins können wir uns verlaſſen: Auf das Ver⸗ trauen des Führers zu uns. So wollen wie zu ihm ſtehen und ihm die Möglichkeit ge⸗ ben, die Vecheißung zu Ende zu tragen: Ein Volk— Ein Reich— Ein Führer!“ Aufruf von Präſident Lüer Frankfurt a. M., 16. Aug. Zur Volks⸗ abſtimmung am 19. Auguſt veröffentlicht Prä⸗ fident Dr. Carl Lüer folgenden Aufruf: Wenn am 19. Auguſt die Nation wiederum zur Wahlurne ſchreitet, ſo ſoll nicht der Sinn dieſer Handlung ſein, über das Führertum Adolf Hitlers zu entſcheiden. Die deutſche Nation hat dieſe Entſcheidung ſelbſt gefällt. Längſt ſchon ſteht der Führer vor der Ge⸗ ſchichte als der oberſte Lenker der deutſchen Geſchicke, getragen von der in Treue zu ihm geeinten und deshalb ſtarken Volksgemeinſchaft Die Wurzel dieſer Treue iſt das Vertrauen, iſt der Glaube an die Möglichkeit deſſen, was geſtern noch unmöglich ſchien. f Wer aber in deutſchen Landen dürfte ſick dieſes Glaubens und dieſes Vertrauens wür⸗ diger erwieſen haben als der, deſſen unermüd⸗ 5 e ee e Wirken 0 deulſche, Menschen innerlich läuterte und Millionen un ſerer Volksgenoſſen von den bitteren Sorgen der Arbeitslosigkeit befreite!. Mit Sicherheit wird unſer Fühver die deut⸗ ſche Volkswiriſchaft weiterer Geſundung ent gegenführen. Die Mittel dazu ſind ihm vor⸗ nehmlich die Förderung echter unternehmeri⸗ ſcher Leiſtung und der gerechte Schutz der Gefolgſchaftstreue. Danken wir Adolf Hitler dafür! Jeder dentſche Arbeiter der Fauſt und det Stion, ſet er Führer oder Gefolgsmann, weiß, daß im Bereiche der Wirtſchaft die Grund⸗ lage jeder erfolgreichen Tätigkeit das Ver⸗ trauen iſt. Dies gilt aber in gleicher Weiſe für die politiſche Arbeit. Je machtvoller das Vectrauensbekenntnis für unſeren Führer am 19. Auguſt ſein wird, deſto mehr erleichtern wir ſeine Arbeit, stärken wir ſeine ſchöpferiſche Kraft auf lauge Sicht. In dem Streben, dem Führer zu helfen, findet eine edle Nation wie die deutſche den ſchönſten und größten Aus⸗ deuck ihres Dankes! Kampf dem Unfall! Kampf den Aeber⸗ stunden durch Neueinſtellungen durch das Ar⸗ beitsamt. Du ſtimmſt mit„Ja!“ Neichsſtalthalter Gauleiter Sprenger im a Rundfunk. * Frankfurt a. M., 15. Auguſt. In der Dreiminutenſendung des Frankfurter Reichsſenders zur Volksabſtimmung ſprach Reichsſtatthalter Gauleiter Sprenger: Volksgenoſſen, deutſche Frauen, deutſche Männer! Die Frage, die ihr am 19. Auguſt beantworten ſollt, iſt die, ob der Führer Adolf Hitler allein die Geſchicke des deutſchen Volkes lenken ſoll. Die Entſcheidung iſt ein⸗ fach zu fällen, wenn Du, deutſcher Volksge— noſſe, Rückſchau in die Geſchichte Deines Volkes hälſt. Die deutſchen Stämme, die deutſchen Staaten ſtiegen in der Vergan— genheit auf zu Macht und Ruhm, wenn ſie als geſchloſſene Gefolgſchaft hinter einem Führer ſtanden; ſie zerfielen, wenn ſie ſich in Hader und Zwietracht zerfleiſchten. Der Hang zur Selbſtzerfleiſchung wurde zu allen Zeiten von den Feinden des deutſchen Vol⸗ kes benutzt, Macht über dieſes Volk zu er⸗ langen, ja ſogar, um es vorübergehend ſich dienſtbar zu machen. Das traurigſte dieſer Beiſpiele, das die Geſchichte des deutſchen Volkes kennt. haben wir ſelbſt miterlebt. Die ſogenannte Revo⸗ lution von 1918 wurde geiſtig von Fremd⸗ raſſigen mit dem Geld feindlicher Völker ge— führt; die Auswirkungen haben wir alle miterlebt. Deutſchland war als Staat, das deutſche Volk als ſolches dem Untergang ge⸗ weiht, wenn nicht die Vorſehung in Adolf Hitler den Erwecker des Volkes berufen und ſeinen Kampf geſegnet hätte. Jieh' die Lehre, Volksgenoſſe, aus Deiner KRückſchau, ſieh auf Adolf Hitler. Deinen Führer, den Erretter aus Not, Hunger und Iwietracht. Ein Volk, ein Reich, ein Jüh⸗ ter— ein einheitlicher Lebenswille. eine ctloοννſchaft dor Tat ſind Bürgen der Zu- kunft des deutſchen Volkes vor auer Wen. Es gill nun der Welt zu beweiſen. daß tir heute geſchloſſener denn ſe kreu zu Adolf Hitler ſtehen. Darum Volksgenoſſe. am 19. Auguſt dein Kreuz in den Kreis des Ja Jedes„Ja“ für den Frieden Landesleiter der Deutſchen Front an der Saar Pirro im Rundfunk. Frankfurt a. M., 14. Auguſt. Ju der Dreiminutenſendung führte der Lan⸗ desleiter der Deutſchen Front an der Saar, Pirro, u. a. aus: Als Landesleiter der Deutſchen Front an der Saar möchte ich kurz vor der Volksabſtim⸗ mung, die unzerſtörbare, innigſte Verbunden⸗ heit des deutſchen Saarvolkes mit allen Deut⸗ ſchen jenſeits der uns trennenden Grenzen cwneut zum Ausdruck bringen. Ihr alle wißt, daß unſer Schickfal uns daran hindert, unſere Stimme abzugeben für den Führer des neuen Deutſchland. Ihr alle wißt, daß wir mitten im Kampf ſtehen, im Kampf um unſer Deutſchtum, im Kampf um die Rückkehr zu unſerem ewigen Deutſchland. Noch fünf Mo⸗ mate— am 13. Januar 1933— dann wer⸗ den auch wir Deutſche an der Saar unſer ehrliches Bekenntnis ablegen zu unſerem ge⸗ meinſamen Vaterlande, dann wird auch für uns— nach langen qualvollen Jahren der Trennung— die Stunde der Erloͤſung ſchla⸗ gen. Ihr alle, die Ihr am 19. Auguft Eure Stimme abgebt für den Führer unſeres Deutſ⸗ lend: Denkt daran, daß fede Stimme, die Ihr dem Führer gebt, eine blanke Waffe iſt gegen die, die das deutſche Saarland mit gemeiner Lüge und ſchmachvollem Verrat auf immer von Deutſchland zu trennen verſuchen. Denkt daran, daß jede Stimme, die Ihr im Ver⸗ trauen auf den ehrlichen Feiedenswillen Adolf Hitlers abgebt, unſreen Frieden ſichern hilft. Denkt daran, daß jede Stimme, die Ihr dem Führer gebt, daß jede Stimme, die das uner⸗ ſchütterliche Vertrauen des geſamten deutſch Volkes zu ſeinem Staatsoberhaupt beſtätigr, gleichzeitig eine Stimme für Deutſchland, eine Stimme für Ehre, Gleichberechtigung und Frie⸗ e ee a e an des utſch olkes und damit auch des deuiſchen Saarvolkes ſein wird. 50 Parole Adolf Hitler Gauleiter Weinrich führte in der Kurz⸗ parole u. a. aus: Anſer Hindenburg iſt tot. Er ſtarb mit der Gewißheit, daß das Schicksal ſeines Volkes in die Häyde eines würdigen Nachfolgers gelegt wird. Seit dem 30. Januar 1933, als er den Führer zum Steuermann des deutſchen Schiffes ernannte, konnte er wieder ruhig und feſt in die Zukunft ſchauen. Er ſah von Tag zu Tag mehr, wie ſein deutſches Volk ſich feſter zuſammenſchloß und wie aller Par⸗ teihader verſchwand und ſeine Mahnung: „Deutſches Volk ſei einig“ befolgt wurde. Er ſah weiter die Lebensfreudigkeit aller derer, die jahrelang zum Nichtstun verurteilt waren und nun wieder Hoffnung auf beſſere Zeiten bekamen. Weil unſer Führer das deutſch: Volk einig⸗ te und damit des Feldmarſchalls Lebens⸗ werk krönte, konnte es nicht ausbleiben, daß zwiſchen beiden ſich ein ſo inniges Band der Liebe und Verebrung ſchloß, wie es zwiſchen einem Vater und einem Soyn nicht beſſer ſein kann. Und nunmehr hat der Führer das Ruder des Staatsſchiffes in ſeine Hände genommen. Er hat damit alle Macht, aber auch alle Verantwortung vor der Geſchichte übernommen. Eine Verantwortung, und Ar⸗ beitslaſt, die nur ein Menſch in Deutſchland, nämlich der Führer zu tragen vermag. Aber wir müſſen auch wiſſen, daß dem Führer die ſchwere Bürde und Verantwortung leichter wird, wenn das deutſche Volk vor aller Welt für ihn demonſtriert. Die Welt wird ſich nur dann zum Bekenntnis bequemen daß Voll und Führer eins ſind, wenn ſie durch eine überwältigende Wahl überzeugt wird. Aa pd. 0 Weſſen Trauer um un Reichspräſidenten echt war und wer ſein Volk und Vaterland liebt, gibt am 19. Auguſt dem Führer ſeine Stimme. Er ſtattet damit dem Führer für ſeine viele Mühe und Arbeit ſeinen Dank ab. Jeder deutſche Volksgenoſſe muß zur Wahlurne gehen. deren verftor benen ei eser Aus eſen und Nasen Neue Bürgermeiſter und Beigeordnete. Darmſtadt, 16. Auguſt. Das Perſonalamt des Staatsminiſteriums gibt bekannt: Be⸗ ſtellt wurden zu kommiſſariſchen Bürger⸗ meiſtern: Jak. Bär in Ernsbach, Kr. Er⸗ bach; Aug. Becker 2 in Stangenrod, Kreis Gießen; zu kommiſſariſchen Beigeordneten: Gg. Weber in Weiterſtadt, Kr. Darmſtadt; Hch. Hammann in Wolfskehlen, Kr. Groß⸗ Gerau; Rich. Jakob in Inheiden, Kr. Gie⸗ ßen; Adolf Schäfer in Stangenrod, Kr. Gie⸗ ßen; Auguſt Moos in Staufenberg, Kr. Gießen; Ph. Blaß in Vendersheim, Kreis Oppenheim; Hch. Grauel 2 in Rinderbür⸗ gen, Kr Büdingen; Ph. Weber 2 in Leng⸗ feld, Kr. Dieburg; Adam Nicklas 2 in Eber⸗ bach, Kr. Erbach; Karl Müller in Allerts⸗ hauſen, Kr. Gießen; Karl Müller 3 in Bel⸗ lersheim, Kr. Gießen; Otto Düringer in Ober-Hörgern, Kr. Gießen; Wilh. Bieden⸗ kapp in Stockhauſen, Kr. Gießen; Johann Schmidt in Winnerod, Kr. Gießen; Johann Peter Wolf in Ellenbach, Kr. Heppenheim. Auszeichnung von Feuerwehrmännern. Darmſtadt, 14. Aug. Mit dem Heſſiſchen Feuerwehr⸗Ehrenkreuz wurden ausgezeichnet: Brandmeiſter Jakob B. Heinrich, freiwillige Feuerwehr Finthen, Ehrenoberbrandmeiſter Johannes Wehrmann und Ehrenbrandmeiſter Immel, beide von der freiwilligen Feuer⸗ wehr der MAN. ⸗Werke Guſtapsburg, Brand⸗ meiſter Gg. Kohl von der freiwilligen Feuer⸗ wehr Götzenham, Edmund Kaiſer und Franz Ludwig Herbert, beide von der frei⸗ willigen Feuerwehr Bieber bei Offenbach, Das Heſſiſche Staatliche Feuerwehr-Ehrenzeichen er⸗ hielten wegen 40 jähriger Dienſtzeit Trupp⸗ führer Joh. Rudolf, freiwillige Feuerwehr Finthen, ſowie Guſtav Trinkaus, freiwillige Gailſche Feuerwehr Gießen und für 25jährige Dienſtzeit Karl Enders, Heinrich Deeg und Heinrich Gerbis freiwillige Gailſche Feuer- wehr Gießen. Er kämpft auch für Sie. Weitere Aufnahmefähigkeit der freien Wirt⸗ ſchaft. ** Frankfurt a. M., 14. Aug. Die Preſſe⸗ ſtelle des Landesarbeitsamtes teilt mit: Im Zuſammenhang mit der Einſchränkung bezw. der vorübergehenden Einſtellung von Notſtandsarbeiten ging die Zahl der Not⸗ ſtandsarbeiter von Anfang bis Ende Juli um 5300 zurück. Trotzdem nahm die Zahl der Arbeitſuchenden um weitere 600 ab. Dieſer Erfolg iſt umſo bedeutſamer, als er die weitere Aufnahmefähigkeit der freien Wirtſchaft deutlich erkennen läßt. Die Ar⸗ beitsämter vermitteln 15 150 Arbeitſuchende in dauernde und 8278 in kurzfriſtige Beſchäf— tigung. Der Beſchäftigungsſtand im Me— tallgewerbe konnte nicht nur gehalten, ſndern im Verhältnis zur allgemeinen Ent⸗ wicklung weſentlich verbeſſert werden. Auch in der chemiſchen Induſtrie, im Spinn⸗ ſtoffgewerbe, im Nahrungs- und Genußmittel⸗ gewerbe, ſowie im Gaſt- und Schankwirtſchafts⸗ gewerbe und bei den häuslichen Dienſten er⸗ gab ſich ebenfalls eine weitere Abnahme der Arbeitsloſigkeit. I!m Baugewerbe nahm infolge der Beendigung der mit Reichsmitteln geförderten Inſtandſetzungsarbeiten die Zahl der Arbeitsloſen zu. Im Auguſt wird ſich die Zahl der Notſtandsarbeiter wieder in nennenswertem Umfang erhöhen laſſen. Ende Juli wurden insgeſamt 147912 Ar⸗ beitsloſe gezählt. Gegenüber dem gleichen Stichtag des Vorjahres beträgt die Abnahme der Zahl der Arbeitsloſen rund 116 000 oder 43,9 Prozent, gegenüber Ende Januar 1933 rund 185 000 oder 55,5 Prozent. Von den am 31. Juli vorhandenen 147912 Arbeitslosen erhielten 21411 Arbeitsloſen⸗ und 46657 Kriſenunterſtützung. Anerkannte Wohl⸗ fahrtserwerbsloſe wurden insgeſamt 52 147 ge⸗ zählt, davon waren 6153 Frauen. Die Zahl er Notſtandsarbeiter ging von 22 508 auf 17 207 zurück, darunter befanden ſich 1997 Perſonen, denen die Unterſtützung gemäß Ab⸗ ſchnitt 1 Paragraph 1, Ziffer 7 des Ge⸗ ſezes vom 1. Juli 1933 d wurde. — Im Deutſchen Frauenarbeitsdienſt wurden in der dritten Dekade des Monats Juli 581 Mädchen beſchäftigt. Jäger ſtimmen„Ja“. Darmſtadt, 16. Auguſt. Der Heſſiſche Jagd⸗ klub e. V., ſetzt ſeine 2000 Mitglieder hier⸗ mit nochmals davon in Kenntnis, daß das diesjährige große Meiſterſchaftsſchießen auf Wurftauben, das für den 19. Auguſt vor⸗ geſehen war, mit Rückſicht auf die Volksab⸗ ſtimmung auf den 23. September dieſes Jahres verlegt wurde. Die Klubleitung hält es für ganz ſelbſtverſtändlich, daß die Mit⸗ glieder nach wie vor in Treue und Ge⸗ folgſchaft zum Führer des Deutſchen Volkes ſtehen, reſtlos ihre Wahlpflicht er⸗ 11 und für ihn ihre Stimmen abge⸗ en. Vertrauen zum Führer Der Sinn der Volksabſtimmung am 19 Auguſt. Mainz, 14. Aug. Die Mainzer SA wa auf dem Adolf⸗Hitler⸗Platz zu ihrem erſten Appell angetreten. Nach dem Abſchreiten dei Front ſprach der Gauleiter zur SA:. Als der greiſe Generalfeldmarſchall von Hin. denburg dem Führer die Leitung des deutſcher Volkes und Staates übertrug, gab es nut noch zwei Möglichkeiten: entweder der Füh⸗ rer überwindet das Chaos, oder der deutſcht Staat und damit das deutſche Volk gehen unter. Der Führer war— wie dies ſelbſt⸗ verſtändlich— dem Reichsoberhaupt, dem Ge⸗ neralfeldmarſchall und Reichspräſidenten trer ergeben in Kameradſchaft auf Leben und Tod Ste war es, die das unlösliche, unzertrennliche Band um dieſe Männer ſchlang, die heute bereits Symbole in der Geſchichte Deutſchlande geworden ſind. Der greiſe Feldmarſchall iſt in Walhall eingezogen und doch ſehen wir ihn im Geiſte bei uns mit ſeinem feſten Wil⸗ len, Deutſchland den inneren Frieden zu erhal⸗ ten und das Volk nach außen hin ſo ſtor zu machen, daß es in der Welt ſeinen alten, Ruf wieder zurückgewinnen kann. Aus dem Dunkel des Todes aber leuchtet die braune Front und an ihrer Spitze Adolf Hitler, der vom Volk anerkannte Führer. Gitler biene: n en und ſo wie er bei Anfang nehmen. der Uebernahme des Volk befragte und um f ö e ſo geht er auch heute in das Voll hinein, denn nur mit dem Vertrauen des Volkes, mit dem er auf Gedeih und Verderben verbunden iſt, will er der Führer des ganzen Volkes ſein. Dle⸗ ſes Vertrauen wird das Volk zum Führer haben. Die SA hat in dieſem Rahmen ihre ganz beſondere Aufgabe. Sie muß genau wie die SS gewillt ſein, wenn es ſein muß, für Deutſchland und ſeine Erhaltung freudig den Tod zu ſuchen. An dieſem erſten Tag der Appelle ſoll das Volk ſehen, daß die Partei lebt, daß ihr Leben als ein Vorbild anzuſehen iſt für muſtergültige Treue, für ein muſter⸗ gültiges Zuſammenleben, Nebeneinander, Mit⸗ einander, Füreinander und wenn es ſein muß, in den Tod miteinander. Dieſes Beiſpiel, das ſo der einzelne dem ganzen Volke geben muß, wird den noch Fernſtehenden in ſeinem Vertrauen beſtärken und zu der Erkenntnis führen: Jawohl, das iſt das Deutſchland, das auch ich in meiner Bruſt erſehne. So wollen wir täglich ſtumm für uns die⸗ ſes Gelöbnis vor uns ſelbſt erneuern: Anſer Leben fei ſo, daß wir jeberzeit Rechenſchaft ablegen können, vor nas, dem Volk, vor dem Führer, vor Deand und vor der Vorſehung. Dann wird am 19. Auguſt das deutſche Volk eine Geſchloſſenheit auch nach außen zeigen, die den 12. November in den Schatten ſtellen wird. Jeder ſei ſich bewuß daß der Blick der ganzen Welt, ob gut od. übel geſinnt, in dleſer Woche und am 19. Auguſt auf uns ruht und wir haben zu be⸗ weiſen, daß wir gewillt ſind, zu beſtehen. der Tag des Pferdes, Darmſtadt 1934 Darmſtadt, 14. Aug. Sonntag, der 2. Sep⸗ tember, in Darmſtadt wird ein Ehrentag für unſer Pferd ſein, insbeſondere für unſer deut⸗ ſches Pferd. Am Vortage dem 1. September wird das große Reit- und Fahrturnier ſeinen Schon im Rahmen des Samstagsprogramms werden ſämtliche Schau⸗ nummern zur Vorführung gelangen. Bereits am Samstag vormittag finden auf dem Pfer⸗ demarktplatz an der Holzhofallee die diesjähri⸗ gen Reichsverbands⸗Stutenprämiierungen ſtatt, zu der die beſten Zuchtſtuten aus Starken⸗ burg in Wettbewerb treten werden. So wer⸗ den alſo die Turnierveranſtaltung und die Zucht in enge Verbundenheit treten. In der Tat ſind ja Pferdeſport⸗ und gucht zwei nicht voneinander zu trennende Beariffe. 25 000 Hirnverletzte werden betraut In Frankfurt a. M. fand im Volksbil⸗ dungsheim eine Tagung der Amtswalter der Gruppe hirnverletzter Krieger, Abtei⸗ lung Heſſen, in der Nationalſozialiſti⸗ ſchen Kriegsopferverſorgung e. V., ſtatt. Auf der Haupttagung wies Rudolf Schüß⸗ ler⸗München darauf hin, daß der Führer es als ſeine vornehmſte Aufgabe betrachte, bie Arbeitsloſen unterzubringen. Darum habe auch bisher das neue Verſorgungsge⸗ ſetz noch nicht herausgebracht werden kön⸗ nen. Der Redner ſchilderte die Gründung des Vereins der Hirnverletzten und die Ent⸗ wicklung des Bundes, deſſen Anfänge bis in das Jahr 1915 zurückreichen, wo auf An⸗ ordnung von Hindenburg die Hirnverletz— ten zum erſten Male in beſonderen Statio— nen in den Lazaretten untergebracht wur— den. Bis heute gebe es drei Heime in Frankfurt a. M., Vonn und München. In den Heimen erhalten die Vetreuten kliniſche Behandlung. Mit den Krankenkaſſen iſt ein Abkommen getroffen worden, daß dieſe hre Hirnverletzten zur Behandlung in Zukunft nur in die Heime einweiſen, ſo daß dieſe nicht mehr, wie es häufig geſchehen iſt, in Irrenanſtalten untergebracht werden. Von den 25 000 Hirnverletzten, die wir in Deutſchland haben, ſind bereits 18 000 in der Organiſation erfaßt. Die ſchweren Aufga⸗ ben der Frauen der Hirnverletzten würdigte der Redner beſonders herzlich und betonte, daß ſie genau wie die Hirnverletzten ſelbſt dringend der Erholung bedürfen, weil ſie ja beſondere Schwierigkeiten bei der Betreu— ung und Pflege der Hirnverletzten haben. Einen kurzen, ſehr inſtruktiven Vortrag über das Thema:„Der Arzt in der Hirn⸗ verletzten-Fütſorge“ hielt der Chefarzt des Hirnverletzten Heimes, Frankfurt a. M., Dr. med. Fritz Kalberlha. Er ſchilderte, wie die Aerzte durch den Weltkrieg mit ſeinen zahlreichen Kopfverletzungen vor ganz neue Aufgaben geſtellt wurden. Während in den früheren Kriegen faſt jede Kopfverletzung tödlich verlief, gelang es diesmal der Kunſt der Aerzte, nicht weniger als 30 000 Krie⸗ ger zu retten. Die Behandlung in den Hei⸗ men iſt unbedingt nötig. Zur Feſtſetzung der Rente gehört der Hirnverletzte in ſein Heim, denn nur hier wird er ſich ſo geben, wie er iſt. Eine Unterbringung in Kranken⸗ häuſern oder Nervenheilanſtalten iſt unter allen Umſtänden zu vermeiden. überlegen, ſo gleichen die mit einem Stundenmittel 8 während bei den Motorradfahrern der Wei⸗ Offiziers⸗Jagdrennen, vereinte Sportnachrichten dee Spogg Fürth— ASV Nürnberg FC Ka 15 ülfingen— Spfr Eßlingen 3:3 pogg aden— BfB Stuttgart 117 geichtathletikkampf Südweſt— Würktemberg n Saarbrücken fand vor einer ſtattlichen güſchauermenge ein Leichtathletikgaukampf Südweſt Württemberg ſtatt, der von den Vertretern des Gaues Südweſt knapp mit 70,0 zu 75,5 Punkten gewonnen. wurde. Waren die Vertreter des Gaues Südweſt in den Sprintſtrecken und den Wurfübungen Württemberger dieſe lleberlegenheit durch Erfolge in den Mittelſtrecken und den Sprüngen aus. Die Entſcheidung fiel erſt in der Schwedenſtaf⸗ ſel. Im Rahmen der Wettkämpfe gelang dem deutſchen Meiſter im Hammerwerfen, Becker⸗Saarbrücken, die Verbeſſerung der bisherigen Höchſtleiſtung auf 48,57 m. Vor dem Kampf fand eine Ehrung der Saar⸗ brücker Kampfſpielſieger durch die Stadt Saarbrücken ſtatt. Das 10. Sückendorf-Bergrennen wurde am Sonntag vor rund 20 000 Zu⸗ ſchauern durchgeführt. Beſter Wagenfahrer war der Münchener Steinweg auf Bugatti von 109.49 km, elsdorfer Schindel auf AS mit 107,4 Stem der Schnellſte war. Das„Braune Band von Deutſchland“, die wertvollſte Prüfung(20000 Mark) der internationalen Rennwoche in München- Riem, wurde am Sonntag gelaufen. Der Sieg fiel an die italieniſche Stute Tofanella, die verhältnismäßig leicht vor Agalire, Ebro und Liederoater gewann. f Preis der Nationen in Hannover. Der Glanz der früheren großen N verſchen Rennwoche lebte am Sonntag aul der Bahn am Pferdeturm wieder auf. Der „Preis der Nationen“, ein internationales neben det Elite der deutſchen Steepler auch zwei aus⸗ ländiſche Pferde am Ablauf. Nobel. unſer beſtes älteſtes Hindernispferd, und der aus⸗ gezeichnete Vertreter der Schweig, der be⸗ reits in Karlshorſt in einem ähnlichen Ren⸗ nen erfolgreich geweſene Salam, kamen Kopf an Kopf über die letzten Sprünge und Jauf der Flachen entſpann ſich ein packender ieden; Endkampf, der bis zum Ziel unenkf blieb. Der brave alte Hykſos war zum Schluß ebenfalls wieder dabei, konnte aber die beiden Sieger nicht mehr ganz erreichen. Erſtes Gauſchwimmen des Gaues Südweſſ der DT. In dem neu angelegten Schwimmbad fanden in Ludwigshafen die Gau wettkämpfe des Gaues 13 ftatt, zu denen recht zahlreiche Nennungen aus allen Teilen des Gaues vorlagen. Die Organiſation und Abwicklung der Veranſtaltung klappte aus⸗ gezeichnet. Leider ließ der Beſuch der Ver⸗ anſtaltung zu wünſchen übrig. In taſt allen Honkurrenzen gab es harte und intereſſante Kämpfe. 200 m Lagen⸗Schwimmen: 1. Langjahr TB Jahn Darmſtadt 3:07.3; 200 in Bruſt: 1. Luley TV 48 Saarbrücken 319,9; viermal 100 m Lagenſtaffel: 1. T5 46 Darmſtadt 6:20,7; 200 m Kraul: 1. Schi ſter TB Jahn turnen. Sechskampf: Ludwigshafen 99 Punkte: Darmſtadt 2:46. Vol 11 1. Weinmann 30 Mehrkampf fü I VON FRITZ HEHANMAN N GLASG FRN Urheberrechtsschutz: Fünf Türme-Werlag, Halle(Saale) Der junge Reiner ſah ſtaunend eine Fährbooten, Kähnen ſich in dem breiten Strome tummeln. gewohnte Anblick machte den Jungen faſt benommen. Das alſo war das Tor der Welt, Ausgangspunkt all ſeiner phantaſtiſchen Zukunftsträume. Das dumpfe Heulen der Platz heiſchenden Schiffskoloſſe, das Tuten und Pfeifen, das Hämmern und Kreiſchen, vom Lande das Tuten der Autos und das Klingeln der Bahnen, zerriſſen von dem von Schleppern, Barkaſſen, Schrei der Möven, war ihm Muſik. Er nahm mit allen Sinnen dieſes Wunder in ſich auf und fieberte bis in ſeine junge Seele hinein. Das Neue, Fremde, Große ließ ihn gleichmütig und ängſtlich werden. Ach, wenn er doch mit tun könnte mit den Vielgeſchäftigen, Wenn er doch mitfahren könnte mit einem dieſer Rieſenſchiffe, fernen Ländern und einem abenteuerlichen Leben entgegen, das ſich mit den Wellen des mächtigen Stromes, in deſſen Waſſer ſich bereits die Salze ferner Meere miſchen, an den Pontons und Brücken des Hamburger Hafens bricht... Und der junge Reiner vergaß hier Tag und Stunde und ſogar auch ſeinen Hunger, obwohl der Magen knurrte. Er wagte ſich in der Hafengegend endlich in eine der billigen Gaſtwirtſchaften, wo er ſich etwas zu eſſen be⸗ ſtellte und auch übernachten wollte. Sparſam mußte er ſein Geld verwalten. Sein ganzer Beſitz waren ein paar Notgroſchen, die ihm die Mutter heimlich zugeſteckt hatte. Was er ſich ſelbſt aus kleinen Geſchenten und den wahr⸗ die an ihm vorüberhaſteten. Volksturnen.. hammer TB Wiesbaden 65 Punkte. Waſ⸗ Hanno⸗ 725 2 NN altere Turner: 1. Scheffler TV 48 Saar⸗ brücken 69,55 Punkte; Lagenſtaffel 100, 200 100 m: 1. T 46 Darmſtadt 5:55, Mehrkampf für Turner: 1. Junold TV 48 Saarbrücken 177,75 Punkte; 2. Fol⸗ fink SC Homburg 157,6; 100 m Rücken: 1. R. Gerhardt TV 46 Darmſtadt 119,4, 2 Lohrer TB Jahn Darmſtadt 5:06,7; Tur⸗ nerinnen⸗Lagenſtaffel 50, 100, 50 m: 1. TV Offenbach 3:11; 100 m Rücken: Fleiſchmann Tch Darmſtadt 1:46,7: viermal 50 m Bruſt: 1. Homburger SC 3:07,7: 200 m Bruft: 1. Kleſe Tc Darmſtadt 330,5. Vierkampf: 1. Mittel⸗ 9 2 N ſerball: Bezirk Heſſen⸗Darmſtadt, Be⸗⸗ 9 d d ec zirt Pfalz 7:2, T 46 Darmſtadt 2 gegen 1 sd G N SC Ludwigshafen 4:2, Bezirk Saarbrücken 0 Se AN N gegen TG Höchſt 412. 1 8 N Bei den Radwellmeiſterſchaften W Geda in Leipzig fielen am Sonntag die 2 72 7 2 ö We Die deutſchen Vertreter wurden nämlich auff e ed der c vad Pee e 27 7 0 8 der ganzen Linie geſchlagen bzw. mußten ſie. cn Nd eee Nedee ſich mit undankbaren Plätzen begnügen. 008* dee . de wieder der Belgier Scherens vor dem de wach Deutſchen Richter, während bei den Ama⸗ d8ssg deco, e e teuren der Italiener Pola vor dem Hollän⸗ der van Vlieht ſiegreich blieb. Merkens wurde nur Vierter Die deuiſchen Kanu-Meiſterſchaften in Hamburg geſtalteten ſich zu einem vollen Erfolg, obwohl das Wetter zu wünſchen übrig ließ. Folgende Meiſter wurden er⸗ nittelt: Einer⸗Kanadier Koſchik-Hamburg: Zweier⸗Kanadier Wedemann-Sack-Ham⸗ burg; Einer⸗Kajak Tilker⸗Herford, Zweier⸗ Kajak Tilker⸗Vondreit⸗Herford. In den Ka⸗ jak⸗Rennen hat es alſo gehörige Ueberra— ſchungen gegeben. Deutſcher Geher⸗Meiſter über 20 km wurde der Charlottenburger Schnitt, der damit ſeinen Titel in F ankfurt a. M. erfolgreich verteidigte. In 14143 Stunden ſiegte er vor Bauer-Stuttgart, Alt- meiſter Hähnel⸗Erfurt und den Vrüdern Wied⸗Frankfurt a. M Deutſchlands Golferinner beſtritten am Sonntag in Frankfurt. N einen Länderkampf gegen Holland, den ſie mit 7:2 Punkten zu einem geſtalten konnten. Vermiſchtes Wer iſt Doyen?„Doyen“ des diplomati⸗ ſchen Korps, das heißt Wortführer der Ver⸗ treter fremder Staaten bei feierli— chen Anläſſen, iſt überall der Vertreter des Vatikans. Darüber wird ſich wohl ſchon d N e A0. K N S. ent 6 N N Do e 8 des. de gere 0. 1 0d 15 oe 2 „des onder ce ich erſten den dad gan g dcn des 50 Joer 4 520 Entſcheidungen, allerdings nicht ſo, wie ſie 4 egen ade ane do u dee Gen,(c one Hoehe ſich die 10 006 Zuſchauer gewünſcht hatten. ed wg ved ce z che che 5 wegen da, ore don de, o 8 dede. Sc e Goes 0 Do D 5 e Nee Se e 90 G d Flieger⸗Weltmeiſter der Berufsfahrer wur⸗ 0 8 de de e ode d 90 d 9 e u. d 8 . voce a Hoe Sc cron don cc 0 add del d dee. ee eee oc ch ee: ue ode de 8 185 W.* u We te we ud uwe e Bechers ges Voc. d Huch ad Fh 6 nene Jad ae W mancher gewundert haben. Es liegt dem Folgendes zugrunde: der Brauch ſtamm“ h vom Wiener Kongreß 1815. Als die, Großmächte ſich über jenes Porrecht nicht einigen konnten, kam man auf den Ausweg, es dem Vatikan zu übertragen, worauf dieſer es dann grundſätzlich iſpruchte, ſo auch beim Konkordat mit dem Deutſchen Reich 1920, das zwar widerſprach, doch blieb es auch ſchließlich beim Alten. freilich mit der Verwahrung, daß darin nicht An⸗ erkennung des päpſtlichen Anſpruchs läge. Magdeburg der 137,74 Punkten vor Europapokal führt Deutſcher Mitteln wehrenden (2:1) geſchlagen. haftig geringen Beträgen, die ihm der Vater ab und zu gegeben hatte, in den letzten Jahren zuſammengeſpart, war reſtlos für die Fahrt verbraucht worden. Am nächſten Morgen ſuchte er ſeine Bekannten aus der Heimat auf, die, ſo wie er, von zu Hauſe davongelaufen waren, um hier in der großen Stadt ein ſelbſtherrliches und abenteuerliches Leben zu führen. Sie ſchrieben ihm ja immer, wie gut es ihnen ginge, wie intereſſant das Leben in der Stadt, was für ein herr— liches und freies Leben ſie hier führten. Sie hatten ſeine tauſend Sehnſüchte und Wünſche mit ihren Briefen geſpeiſt und großgezogen. Sie würden ihm jetzt ſicher helfen, damit er bald Verdienſt und Unterkommen fände. Er wollte ja arbeiten und Geld verdienen, irgendwie und irgendwas, damit er bald wieder vor ſeinen ſtrengen Vater treten konnte. Ach ja, der Vater.. Die große Stadt ſah jetzt ſo ganz, ganz anders aus als tags zuvor in den ſpäten Abendſtunden. Ihm wollte es ſcheinen, als ob auch andere Menſchen auf den vielen Straßen wären. Sie waren korrekter, nüchterner und ſelbſtbewußter. Er fragte ſich nach der Wohnung ſeiner Freunde hin, die allerdings in einem Viertel lag, das mit ſeiner Enge und offenſichtlichen Aermlichkeit in ſtarkem Gegenſatz zu den bereits geſehenen prunkvollen Bezirken ſtand. Eng und ſchmutzig waren die Häuſer, dunkel die Treppen, ver⸗ kommen und vernachläſſigt die Wohnungen. Aermlich, verhärmt und elend waren zum großen Teil die Menſchen, die in dieſen engen Straßen wohnten, laut, ſchmutzig und ungezogen die unzähligen Kinder, die ſich in Gaſſen und Höſen tummelten. Die beiden Freunde waren nicht zu Hauſe. Sie waren zum Stempeln gegangen, wie ihre alte, geſchwätzige Wirtin ihm ſagte. Er könnte ja warten; und ſie forderte ihn auf, in ihrem Stübchen Platz zu nehmen. Der enge Raum war von einem Bett, einer roten und morſchen Plüſch⸗ garnitur, einer Katze und einem Vogelbauer und vielen, vielen überflüſſigen Sechen wie ein Raritätenkabinett ge⸗ 5 5 2 „ 6 770 f unendliche Zahl Jollen und Der un 2 94 e Sport in Kürze 11 Europameiſter im Kunſtſpringen 8 bei den Schwimm⸗Europameiſterſchaften in Deulſche Leo Eſſer mit Marauhn-Berlin und Leikert-Tſchechoflowakei. Meiſterin im 100⸗ m-Crawlen wurde wie erwartet die Hollän ⸗ derin Willie den Duden in 1:07,1 Minulen vor Maſtenbroek- Holland und Giſela Arendt⸗ Berlin. Im Waſſerball ſchlug Deutſchland Spanien überlegen 6:1. Im ga nunmehr mit 34 Punkten vor Ungarn mit 13 Punkten. Waſſerballſieg über ˖ Die ſich recht rauh und mit wenig ſportlichen Spanier Sie ſchoſſen durch Sabata mpf um den Fuhyrungs tree. Teussahtunov rain durch Schulze und Dr. Schürger auf 2:1 und nach der Pauſe fielen durch Schulze, Dr. Schürger, Gunſt und Aki Rademacher vier weitere Treffer. Das erſte Kölner Stadtwald-Rennen hat ein Todesopfer gefordert. Der in einer Kur⸗ ve geſtürzte Wuppertaler Weskutt iſt ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. Weltmeiſter Speicher wird ſeinen Start beim Straßenrennen der Leipziger Rad— Weltmeiſterſchaften nicht erfüllen können, da er in Namur bei einem Sturz ſchwere Ver— letzungen erlitt und daher für einige Zeit außer Gefecht geſetzt iſt. Für Speicher geht der Tour de France-Sieger, Antonin Mag— ne an den Start. wurde Deutſchland Spanien. wurden 611 füllt. Es bedurfte erſt verſchiedener Handgriffe, um ihm auf dem Sofa einen Sitzplatz frei zu machen. Während die alte Dame noch immer geſchäftig herumräumte und dabei doch keine Ordnung ſchaffte, ſprudelte ihr Sprech— werkzeug jetzt wie ein Waſſerfall, und in wenigen Minuten bereits war Hans Reiner über ſeine Freunde und alle Menſchen, die in dewengen Wohnung hauſten, aufs aller— beſte unterrichtet. Da war im Vorderzimmer der„möblierte“ Herr, der noch ganz gut verdiente und auch die Miete pünktlich be— zahlte und deshalb das beſte Zimmer für ſich allein be— anſpruchen konnte. Im Mittelzimmer wohnte ein junges Ehepaar, bei dem natürlich beide weder Arbeit noch Ein— kommen hatten und ſeit Jahr und Tag von der Wohlfahrt lebten. Sie bekamen zuſammen vierzehn Mark Unter- ſtützung die Woche, zahlten ſechs Mark Miete und hatten alſo noch ganze acht Reichsmark zur Beſtroitung ihres Lebensunterhalts zur Verfügung. Dos Lar allerdings nicht allzuviel und machte auch nicht immer ſatt; aber dann kochte ſie ihnen ab und zu wieder einmal einen Topf Kartoffeln mit Zwiebelſoße oder Margarine, und es ging dann wieder. Es war zu zweien jetzt noch immer beſſer als einzeln durchzukommen, ſchon der Miete und des Bettes wegen Seine beiden Freunde wohnten in der Hinterſtube, deren Fenſter nach dem Lichtſchacht zu gingen und etwas dunkel, aber ſonſt ganz freundlich waren. Sie hauſten da mit einem dritten Schlafburſchen zuſammen, der aber auch ein ganz netter Junge war. Seine Freunde brauchten, da ſie ja in einem Bett zuſammenſchliefen, auch nur drei Mark die Woche zu bezahlen, ſo daß ſie von ihren ſſehe Mark Unterſtützung jeder noch immer vier Mark ich be⸗ hielten. Das war ja zwar zum Leben keichlich wenig, aber zum Verhungern noch immer zu viel. Und ſie lachte gutmütig und ermunternd und meinte, das ſei nun einmal jetzt eine ſo verdrehte Zeit, es habe der eine den Beutel und der andere das Geld. (Fortſetzung folgt.) Ag R —— O DOE N. MULL E. Urheberrechtsschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale) 21 10 Nachdruck verboten. Bei der Mahlzeit ſtand vor ſeinem Platze eine Flaſche Wein, und als er Tante Maria fragend anſah, nickte ſie ihm zu und ſagte, wie zur Rechtfertigung: „Heute iſt ein froher Tag für uns beide.“ Da ſchenkte er die Gläſer voll, und beide verbrachten eine ſchöne Stunde. Als er ſich ſpäter erhob und zum Hut griff, fragte ihn Maria Grovenſtahl, wohin er jetzt ginge? Leiſe gab er ihr zur Antwort: „Zum Vater.“ Draußen, auf dem Friedhof, ſtand er vor der Gruft der Eltern— ſtand und hielt ſtumme Zwieſprache mit ihnen, indem er ſeinen Gedanken die Freiheit gab, in die Jugend zurückzukehren. Freilich, das Bild der Mutter fand er nicht mehr. Das lag verborgen hinter den Nebeln der Vergangenheit, die zu bannen ihm nicht möglich war. Mit dem Vater aber ſprach er, als wenn er vor ihm ſtände. Alle ihm widerfahrene Unbill ſprach er von ſeinem Herzen, aber auch die wenigen Freuden verhehlte er nicht. Auf dem Heimwege traf er mit Liſa Roſchwitz zu— ſammen. Er erfuhr aus ihren erſten Worten, daß ſie ihn zu Hauſe aufgeſucht, aber nicht angetroffen hatte, und daß ſie ihm deshalb entgegengegangen war. Er fragte ſie darauf, ob ſie ihm eine Botſchaft des Bruders bringe? Da nickte ſie bejahend. „Ja, Fritz, ich bringe Ihnen eine ſolche Botſchaft! Aber nicht, wie Sie vielleicht annehmen mögen, eine meines Bruders, ſondern— Ihres Bruders!“ Fritz Grovenſtahl ſchrak ſichtlich zuſammen, und un— gewollt entfuhr ſeinem Munde die Frage: „Von Klaus?“ Wieder nickte Liſa Roſchwitz. „Ja, von Ihrem Bruder Klaus!“ Da wollte Fritz Grovenſtahl auffahren, ihr befehlen, daß ſie ſchweigen ſolle. Er habe keinen Bruder mehr. Aber er blieb ſtill, konnte unter dem Vorwurf ihrer Worte nicht anders, und ſo ſtellte er nur die Frage: „Was haben Sie mir zu berichten?“ Liſa Roſchwitz blieb ſtehen und deutete auf einen kleinen Seitenpfad, der vom Hauptwege abzweigte und ſeitwärts in die Felder führte. „Laſſen Sie uns dieſen Weg gehen. Was wir zu ſprechen haben, dürfte wohl im Einſamen beſſer geſchehen als unter vielen Menſchen. Die Stille wird Ihnen das Verſtehen leichter machen... Sie wiſſen, daß ich für kurze Zeit in der Reichshaupt—⸗ ſtadt weilte?“ fragte ſie dann, und fuhr, als Fritz Groven⸗ ſtahl bejahte, gleich fort:„Was mir da begegnete, will ich Ihnen erzählen. Um eines aber bitte ich Sie im voraus: Mich während meines Berichtes, den ich ſo kurz wie mög⸗ lich faſſen werde, nicht zu unterbrechen, auch wenn er 1 Ihrem Empfinden Widerſprechende enthalten ollte.“ Fritz Grovenſtahl verſprach Gewährung, und Liſa Roſchwitz begann, beinah automatiſch, zu ſprechen. Fühl⸗ bar war es, wie ſehr ſie ſich die Worte vorher zurecht— gelegt hatte. „Etwa am vierten Tage meines Aufenthalts in der Reichs hauptſtadt ſah ich zufällig in einer Zeitung die Be— kanntgabe eines Konzerts des Pianiſten Klaus Groven— ſtahl. Ich hatte Ihren Bruder Klaus jahrelang nicht ge— ſehen und beſchloß daher, die Veranſtaltung zu beſuchen. Daß mich zu meinem Tun ein gut Teil Neugierde ver⸗ anlaßte, geſtehe ich ein. Den Konzertſaal fand ich mäßig beſucht. Als Ihr Bruder das Podium betrat— ich ſaß ziemlich in der Nähe und konnte ihn recht gut betrachten—, wurde es mir zur Gewißheit, daß er krank ſei. Als Schweſter eines Arztes hat man dafür einen Blick. Ueber ſein Spiel will ich nur ſagen, daß es vor Jahren, als ich ihn das letzte Mal hörte, beſſer war. Zwar techniſch voll⸗ kommen, ſpielte er ohne jede Innerlichkeit, ohne Seele. Es war ein totes Bild, das er den Zuhörern hinwarf. Das, was ſeinerzeit bei ſeinem erſten Konzert ſo frap⸗ pierte, das Verſtehen, das Mitſchwingen der eigenen Seele, fehlte vollkommen. So blieb auch das Publikum gleichgültig. Nach der Pauſe trat dann der Zwiſchenfall ein. Ihr Bruder erlitt mitten im Spiel einen Nerven⸗ zuſammenbruch. Auf meine Erkundigungen erfuhr ich, daß man ihn in ein Sanatorium gebracht hatte. Ich ſprach dort am näch⸗ ſten Tage vor, ſelbſt auf die Gefahr hin, nicht vorgelaſſen zu werden. Und ich wurde nicht vorgelaſſen. Erſt drei Tage danach fand ich Einlaß und durfte zu dem Patienten. Ich will nicht beſchreiben, wie ich ihn antraf; es genügt, wenn ich ſage, daß er ſich von dem Anfall ſchon ſichtlich erholt hatte. Mit guten Worten verſuchte ich ihm Erleichterung zu ſchaffen. Aber er nahm ſie gleichgültig hin, bis er dann die Frage ſtellte— die Frage nach Ihnen. Was er weiter zu mir ſprach, wie er, einem mir unverſtändlichen Impuls ſolgend, ſich alles von der Seele ſprach und zu mir wie zu einer Mutter redete, kaun ich nicht erzählen. Es iſt ja das auch zwiſchen uns gleichgültig. Eines aber muß ich Ihnen ſagen, ſo ſehr ich mich auch ſcheue, es auszuſprechen: Ein Großteil der Schuld, daß aus Ihrem Bruder das wurde, was er heute iſt, liegt bei Ihnen. Verſuchen Sie das gut⸗ zumachen!“ Liſa Roſchwitz ſchwieg und blickte vor ſich nieder auf den Weg. Die ſchwere Anklage ihrer letzten Worte ſchmerzte ſelbſt ihr, und ſie vermied es daher, Fritz Grovenſtahl anzuſehen; ſie wußte, wie ſtarr ſein Geſicht unter dem Einfluß des Grames wurde. Daß ihre Worte etwas anderes in ihm erwecken konnten, kam ihr gar nicht in den Sinn, oder doch erſt dann, als ſie ihn voll Spott vor ſich hin lachen hörte. „Geſtatten Sie eine Frage! Hat Ihnen Klaus auch erzählt, daß ich ihm vor nahezu eineinhalb Jahren ſchon einmal ſagte, was er iſt? Sollte er es Ihnen geſagt haben, nun— etwas anderes iſt er heute auch nicht.“ Liſa durchrieſelte ein Schauer. Herrgott, welcher Kälte war dieſer Mann fähig! Aber ſie mußte das einmal Be— gonnene zu Ende führen, ganz gleich mit was für einem Reſultat. Zitternd begann ſie wieder zu ſprechen: „Ihr Bruder iſt nichts anderes als ein vom Leben zer— brochener, unglücklicher Menſch. Von dieſer Anſicht werden mich all Ihre verſteckten Anſpielungen nicht abbringen, auch nicht davon, daß ſein Unglück zum Teil Ihre Schuld iſt 4 Fritz Grovenſtahls Entgegnung war voller Ironie: „Ein tüchtiger Anwalt ſind Sie, Liſa Roſchwitz, das muß der Neid Ihnen laſſen. Wie wäre es, wenn Sie nun einmal die Beweisführung Ihrer Worte verſuchten. Ich müßte mich dann eventuell geſchlagen bekennen. Aber ſo?“ Liſa ſtieg das Blut ins Geſicht. Ueber ihre Stirn flog Zornesröte: „Fritz, Sie ſind der Aeltere und ſollten deshalb auch der Beſonnenere ſein. Mit welchem Recht verdammen Sie Ihren Bruder? Was tat er Ihnen? Warum wieſen Sie ihn aus dem Hauſe? Wiſſen Sie, daß Sie ihm damit den letzten Halt nahmen und ihm ſtatt Brot Steine reichten?“ „Er wollte es nicht anders“, brauſte Fritz Grovenſtahl auf.„Mit einem Wortbrüchigen habe ich nichts gemein.“ Nun war es Liſa Roſchwitz, die lachte, bitter lachte. „Sie ſind ein Phariſäer, Fritz Grovenſtahl, ein Egoiſt, der die Mängel, ſeiner Mitmenſchen mit harten Worten tadelt, um ſeine eigene Ehrbarkeit hervorzuheben und mit ihr zu prahlen. Noch iſt Ihr Bruder nicht wortbrüchig, und wenn er es wird, iſt auch dieſes Ihre Schuld. Sie haben ihn damals, als er kam, um ſich Ihnen anzu— vertrauen, bei dem erſten Anlaß, der Ihnen nicht paßte, von ſich gewieſen. Weil er ein gegebenes Verſprechen nicht halten wollte, haben Sie ihn einen Lump geheißen, ohne ihn vorher nach den Gründen ſeines Tuns zu fragen. Ohne ſeine Rechtfertigung, ſeine Entſchuldigung ab⸗ zuwarten, haben Sie ihn verurteilt. Sie wiſſen nicht im geringſten, was ihn veranlaßte, ſo handeln zu wollen, trotzdem Sie, als gereifter Mann, ſich wohl denken konn- ten, was vorlag. Nämlich, daß Klaus in den Händen eines raffinierten Weibes nichts anderes als ein willenloſes Spielzeug war. Ein wenig vernünftiges Nachdenken hätte Sie darauf gebracht. Statt deſſen aber haben Sie den eiſernen Mann herausgekehrt und damit alles verdorben. Jetzt beanſpruchen Sie gewiß noch mein Zugeſtändnis, daß Sie gerecht gehandelt haben?“ Sie atmete tief auf und riß den niedrigen Filzhut vom Kopfe. Dann kam noch die knappe Frage: „Sind Ihnen das Beweiſe genug?“ Jetzt ſcheute ſie ſich nicht, ihn anzublicken, aber er wich ihren zornleuchtenden Augen aus. In ſein Geſicht war der Kampf ſeines Innern geſchrieben. Da ließ ſie ihm Zeit und ſchwieg. Eine halbe Stunde ſchritten ſie ſo einher, immer an den Feldern entlang. Die Sonne war ſchon im Unter— gehen und warf einen letzten Schein über das verblaſſende Laub. Ueber den Wieſen begannen die Nebel zu wallen, und wenn es dem ſchwachen Wind gelang, einen Fetzen davon loszureißen, trieb er ihn vor ſich her, bis er ſich in ein Nichts auflöſte. Das alles nahm Fritz Grovenſtahl nicht wahr. Auto⸗ matiſch ging er einen Schritt nach dem anderen, ohne ſich bewußt zu ſein, wohin ihn der Weg führte. Alles das, was er von Liſa gehört hatte, war ſchon längſt entſchieden. So unklar ihm noch alles ſchien, war doch das Urteil ſchon geſprochen. Er hatte unrecht. Nicht genug! Er hatte unrecht getan! Zwar, warum er unrecht hatte, verſtand er nicht; aber ſein Herz ſagte es ihm, und er glaubte es. Er wollte auch tun, was es ihm vor⸗ ſchrieb, nämlich den Bruder aufſuchen und ihn heimholen. Bei dieſem Vorſatz wurde ihm leichter, und er begann zu verſtehen, warum er in letzter Zeit an den Bruder zu denken vermieden hatte. Es war die Ahnung ſeines Unrechts geweſen, das ihn dieſe Gedanken ſcheuen ließ. Als im Weſten nur noch ein ſchmaler, roter Streifen am Horizont ſtand, hielt er ſeinen Schritt an und ergriff Liſas Hand. „Ich danke Ihnen, Liſa! Und nun erzählen Sie mir nochmals von meinem Bruder!“ Sie erfüllte ſeinen Wunſch und konnte doch das Staunen über ſeine Veränderung nicht verbergen, ſo daß er es bemerkte, ihr lächelnd zunickte und dann wieder aufmerkſam ihren Ausführungen lauſchte. Er unterbrach ſie nicht; erſt, als ſie geendet hatte, ſtellte er ſeine Fragen: „Ihrer Meinung nach iſt Klaus alſo auf dem beſten Wege, an ſeiner eigenen Lebensauffaſſung, an ſelbſt⸗ geſchaffenen Widerſtänden zugrunde zu gehen?“ Liſa bejahte und ſprach: „Aber nicht allein dieſes iſt es, woran er leidet. Da find zwei Meinungen in ihm, von denen die eine Merk⸗ male der Grovenſtahls trägt, nämlich ehrgeizige Streberei und Stolz, während die andere ein Produtt ſeiner Sinne ift, die Liebe zu jenem Weibe, von dem ſich zu befreien ihm nicht gelingt, und die ſo ſein Untergang werden ann. Der Kampf dieſer Meinungen, deren Stärke ab⸗ wechſelnd zunimmt oder verliert, mußte ihn aufreiben, ſchon aus dem Grunde, weil ſie ihm die kritiſche Selbſt⸗ beurteilung raubten. Ja, ich ſtaune ſogar, daß ſein ohne hin ſchwächlicher Körper ihn dieſe Aufreizung der Nerven ſo lange aushalten ließ. Zu allem aber noch das Zer⸗ würfnis mit Ihnen, das ihn ſchwer genug plagt und peinigt. Wäre es ein Wunder, wenn er unter einer ſolchen 1 der Verhältniſſe den Verſtand verloren ätte.“ Fritz Grovenſtahl fuhr ſich mit der Hand über die Augen. „Sagen Sie, Liſa, warum habe ich nicht früher daran gedacht, daß ein ſolcher Fall eintreten könnte. Wiſſen Sie dafür eine Entſchuldigung?“ Dieſe Worte, mehr geſchrien als geſprochen, taten ihr weh und machten ſie befangen. a „Fritz, es liegt daran, daß Sie die Menſchen mit Ihrem Maßſtab meſſen! Das, was Sie vollbringen, verlangen Sie von den anderen auch und ziehen dabei nicht in Be tracht, daß Ihre Leiſtungen das Maß des Gewöhnlichen weit überſchreiten. Zudem beherrſcht Ihr Wille Ihr anderes Empfinden, während es bei den meiſten Menſchen umgekehrt der Fall iſt.“ „Bei wem liegt da nun die Schuld? Bei mir oder den anderen?“ „Beim Menſchen überhaupt, Fritz Grovenſtahl! Ich ſage ausdrücklich veim Menſchen. Nur weil wir Menſchen ſind, können wir Schuld auf uns laden.“ Danach blieb es eine Weile ſtill. Bis Fritz Groven ſtahl wieder fragte: „Und wie ſteht es mit Klaus als Künſtler? Sie ſehen“ unterbrach er ſich mit auf ſich ſelbſt gerichtetem Spott,„ich ſtand dem Leben des eigenen Bruders bisher ſo voll kommen fremd gegenüber, daß ich mir kein Bild von ſeinen Leiſtungen machen kann.“ Da ſchüttelte Liſa den Kopf. „Sie übertreiben!“ ſagte ſie. Es lag ihr daran, ihm ſeine Schuld leichter erſcheinen zu laſſen.„Daß Ihres Bruders Leiſtungen unter der Zwieſpältigtein ſeine⸗ Weſens gelittes haben, daran iſt nicht zu zweifeln; aber ich denke, daß gerade dieſe Seelenkämpfe, wenn er erſt einmal von ihnen geneſen iſt, ihm die rechte Reife geben werden.“ Fritz Grovenſtahls Augen ruhten dankbar auf Liſa, und er ergriff ihre Hand. „Ich danke Ihnen, Liſa“, ſprach er zu ihr,„daß Sie mir die Augen öffneten, ehe mein Starrſinn noch unheil— vollere Folgen haben konnte. Den Dienſt, den Sie mir dadurch leiſteten, werde ich Ihnen nie vergeſſen, denn ich darf wohl ſagen, daß ich, indem ich gegen meinen Bruder hart war, es auch gegen mich ſein mußte. Ich fahre noch heute zu Klaus und hole ihn heim.“ Liſa hatte während dieſer Worte die Augen geſchloſſen gehalten. Nun hob ſie die Lider und nickte ihm zu. „Tun Sie das, Fritz Grovenſtahl!“ Dann ſchritten ſie ſchweigend den Weg wieder zurück. Ehe in der Stadt ihre Wege ſich trennten, nahm Liſa noch einmal das Wort: „Hüten Sie ſich davor, den größten Teil der Schuld auf ſich zu laden. Damit würden Sie nur ſchaden. Und dann—“, ſie ſtockte,„dann— Klaus liebt Mary Regen⸗ hardt noch immer. Verlaſſen Sie ſich auf meine Wahr⸗ nehmungen.— Gute Reiſe!“ i „Ich danke Ihnen, Liſa Roſchwitz!“ Ihre Wege gingen auseinander. Augenblicke hörte jedes noch den ſich entfernenden Schritt des anderen. Als ſie ſich aber einmal umwandten, ſahen ſie nichts mehr voneinander. Die Dämmerung hatte ihre Geſtalten verſchlungen. Fünftes Kapitel. Noch in der gleichen Nacht reiſte Fritz Grovenſtahl nach der Reichshauptſtadt ab. Da er erſt gegen Mittag dort eintraf und die Beſuchsſtunden des Sanatoriums auf den Vormittag gelegt waren, konnte er den Bruder nicht mehr ſprechen. Suſanna weilte mit den Kindern in Italien, ſo daß er es für zwecklos hielt, erſt in ihre Wohnung hinauszugehen. Zudem verging ihm der Nachmittag ii Erledigung einiger geſchäftlicher Angelegenheiten raſch genug. Am Abend ging er in ein gutes Reſtaurant, wo er ſein Nachteſſen einnahm. Seine Gedanken weilten bet Klaus, und er fragte ſich, wie ſich das baldige Wieder⸗ ſehen, das erſte nach eineinhalb Jahren, wohl geſtalten würde. Plötzlich horchte er auf. Am Nebentiſch, an dent zwei Herren in eifriger Unterhaltung beiſammen ſaßen, war der Name Hauenſtein gefallen. Der eine von ihnen wollte den anderen anſcheinend von etwas überzeugen und zog nun ein Zeitungsblatt aus der Taſche. Dabei ſprach er ziemlich laut auf den anderen ein, ſo daß Fritz Grovenſtahl die Worte vernehmen mußte. „Hier haben Sie es ſchwarz auf weiß: Das dem Hauenſtein gehörende Obersdorferwert iſt wegen Auf⸗ tragsmangel bis auf weiteres ſtillgelegt worden.— Nun, ſagt das nicht genug? Aus beſter Quelle weiß ich, daß die Anlage ſeit langem mit Verluſt arbeitete. Man hat ſie trotzdem aufrechterhalten, und jetzt läßt man ſie plötzlich fallen. Das iſt der Anfang.“ Der andere zuckte darauf ſeine breiten Schultern und ſagte ruhig: „Sie ſehen Geſpenſter. Was iſt das Werk für Hauen⸗ ſtein? Ein vollkommen unmaßgebliches Auhängſel. Daß er es ſtillegt, iſt eine Laune von ihm. Ebenſogut hätte er es weiterlaufen laſſen können.“ Er ſchüttelte den Kopf. „Nein, mein Lieber, Ihre Befürchtungen ſind grundlos!“ Die beiden debattierten noch eine Weile und gingen dann.(Fortſetzuna folgt. Betreffend: Verſteigerung von Spätobſt. Betr.: Verſteigerung von Allmendgrundſtücken. vorm. 10 Uhr, werden im Sitzungsſaale des Rathauſes nachſtehende Allmendgrundſtücke öffent- lich meiſtbietend verſteigert: Dberlück Alter Garten Am Kirchenweg(links) ſof. anzurr. Nr. 14 Sandgaben Kl. Neuenacker i. Kl. wWinterkiſte ſof. anzutr. Nr. 14 Großbruchfeld ſof. anzutr. Almen ſof. anzur. Nr. 55 Almen Nr. 97 AUAllmenfeld 5 1 Krottenwieſe(A) 11 Oberbruchweide ſof. anzutr. 12. Gew. Nr. 3 Aufruf! Der Führer des deutſchen Frontheeres, der Marſchall des Weltkrieges, f Paul von Hindenburg iſt zur großen Armee einberufen worden. An ſeinem Grabe ſtand mit trauerndem Herzen das geſamte deutſche Volk und dankte in ſtiller Ehrfurcht dem Nationalheros für das opferreiche Leben, das in deutſcher Treue bis ins hohe Alter hinein nur Sorge um die deutſche Zukunft gekannt hat. Die letzte Tat des in die Ewigkeit und in die Geſchichte ein⸗ gegangenen Feldmarſchalls war tatkräftige Hilfe für ſeine Kameraden im Weltkrieg und eine beſondere Ehrung derer. die im Weltkrieg für Deutſchland gekämpft, geblutet und geopfert haben. Neben den Marſchall des Weltkrieges iſt im 1933 unſer Frontkamerad und Führer Adolf Hitler getreten. Das Bündnis dieſer beiden Männer war das Bündnis einer großen Vergangenheit mit einer ebenſo gro⸗ ßen Zukunft. Wir deutſchen Soldaten ſind ſtolz darauf, daß aus den Regimentern der Einigungskriege und des Welt⸗ krieges zwei ſo große Geſtalter deutſchen Schickſals hervor— gegangen ſind und wir fühlen uns beiden Männern in je⸗ ner Treue verbunden, die uns über die tauſend Schlacht— felder des Weltkrieges und über die bitteren Nöte der Nach— kriegszeit das deutſche Schick! hat meiſtern laſſen. Wir ſehen in der Uebertragung der höchſten Reichsge⸗ walt auf den Führer die einzig wahre Vollſtreckung des letz⸗ ten Willens des verewigten Reichspräſidenten. Deshalb marſchieren die Soldalen des Weltkrieges und die Frauen und Kinder und die Eltern ihrer im Kriege ge⸗ bliebenen Kameraden am 19. Auguſt in feierlichem Zuge zu den Wahlurnen, um mik dem Akke der Stimmabgabe dem koken Marſchall die letzte und höchſie Ehre zu erweſſen und ſeinem einzigen würdigen Erben, dem Gefreiten des Weltkrieges, Adolf Hitler, kreueſte Ge⸗ folgſchaft zu geloben und zu leiſten. Heil dem Führer! heil dem neuen Deutſchland! Hanns Oberlindober Reichskriegsopferführer. Januar Bekanntmachung mach Eüpfirsiche t abzugeb Am Samstag, den 18. Auguſt 1934, e vormittags 9¼ Uhr wird im Saale des Gaſt⸗„Zur Windeck“ hauſes„Zum Engel“ ſämtliches Spätobſt öffent. lich an die Meiſtbietende verſteigert. Gebrauchter 0 weißer Herd guterhalten 4 rädriger federtafel- wagen und einige Rüchenmöbel 11. Gew. Nr. 29 bill. zu verkaufen 12. Gew. Nr. 43 Adolf 2. Gew. Nr. 10 Hitlerstr. 50 Am Samstag, den 18. Auguſt 1934, Oberlück 2 Zimmer und Küche u. allem Zubehör zu vermieten Alenanderstr. 45 Nr. 82 ſof. anzurr. Nr. 1 1. Gew. Nr. 21 2. Gew. Nr. 7 5 Dreiruthen Ne. 1 Zu vermieten 2 Zimmer und Küche evtl. auch 1 Zim. und Küche an junge Leute Von wem, ſagt der Verlag Viernheim, den 16. Auguſt 1934. Heſſ. Bürgermeiſterei Bechtel. „„ Mitglied im Beichs-Cuftſchutzbund Darum Eltern, besucht die Nusbild- ungskurse, welche ah September neu beginnen! Anmeldung und Auskunft: Jane mnageeg 140 n iibeßbsgäüsse io gez. Wunderle N. S.-Hagoführer Der Führer ſpricht Zu dieſer Feierſtunde genügt nicht, daß man bei Beginn der Rede die Arbeit verläßt und zur Kundgebung eilt. lichen Akt erhöht die Erbauung. am Freitag, den 17. Auguſt 1934, die Fahnen des neuen Deutſchlands über Viernheim wehen Dann ſchließen alle Läden u. Geſchäfte um 19 Uhr, damit auch der dienende Geſchäftsmann mit ſei— ner Familie den Führer in Ruhe und nicht allzu abgeſpannt hören kann. ihren Einkauf früher, damit von 19 Uhr ab die Geſamtbevölkerung unter dem Eindruck der kom— menden größten Rede des Führers vor dem deut— ſchen Volk und der ganzen Welt ſteht. auch die Welt uns nicht verſtehn, wir ſind ein Volk und ſind unſerem Führer treu, denn wir ſind ihm dankbar, daß er uns die Treue hielt. Vorbereitung zu dieſem feier⸗ Wenn alſo Die Kunden tätigen Mag gez. Franzke Ortsgruppenf. gez. Bullmann Pol. Mommiſſar Mitgl. d. Gaultg. 1 Alt⸗ 4 Papier zum Feueranzünden wird wieder unentgeltlich abgegeben (Säcke ſind mit⸗ zubringen) Viernheimer Anzeiger e 3 Huchen Woche! Beginn 15. Aug. 34 Raue duallt. modelle Büffet 109 breit, Tisch 2 Stühle be- reits f. Mk. 145.— öbelhaus khestandsdanehen! Pfälzer Rartofleln 10 Pfd. 59 Pfg. Reue feringe 10 Stück 75 Pfg. Heues Sauerkraut Pfd. 20 Pfg. eue Salz u. EssIggurken Aus des Volkes Mitte an die Spitze des Reiches! Führer, wir alle sagen„la“! Täglich ſüßen Apfel- most Brennerei und Kelterei Ludi Lambertn kalama uttenunndddanmddadnttgnutedtgutttadnttnttaannaaa nuten antun 9* Zur gefälligen Beachtung! Reklamationen über unregelmäßige Zuſtellung unſerer Zeitung wollen uns ſofort gemeldet werden, damit wir für deren Abhilfe ſorgen können. Der Verlag. Aailnmaaaumantauunnadannunnattatnuntadtegtttdtatatttgatdautdtdannutndtamanmtantttutann Nur 40 Pfg. koſtet nach der neuen Anzeigen-Regelung eine Kleinanzeige in unſerer Zeitung. Wer alſo etwas zu verkaufen hat, kann ſchon für dieſes Geld inſerieren. Der Erfolg einer derartigen Kleinanzeige iſt ebenſo ſicher! Wer dieſes pro⸗ biert, wird unſere Angaben beſtätigt finden. Achtung! Des großen Erfolges wegen, heute Donners⸗ Halulalur⸗ Papier zu haben im Verlag ds. Bl. * tag letztmals. 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Soweit ſie nicht anderen Vereinen angehören, verſammeln ſich die Mitglieder um 20 Uhr im Freiſchütz. Kontrolle! Am Sonn- tag tut jeder ſeine vaterländiſche Pflicht! Ein Führer— ein Wille— ein Reich! Heil Hitler! Stockert, Vorſitzender. Sängerbund Flora. Freitag abend 8 Uhr Zu- ſammenkunft aller Mitglieder im„Storchen“ zwecks Teilnahme an der Kundgebung betr. Führerrede. Samstag abend halb 9 Uhr Singſtunde im Storchen. Radfahrer-Verein„Eintracht“. Morgen Frei tag abend nimmt unſer Verein geſchloſſen an der Führer⸗Kundgebung teil. Abmarſch mit Banner um 7/8 Uhr vom Bereinslokal aus. Es iſt für jedes einzelne Mitglied vaterlän— difche Pflicht ſich zu beteiligen. Der Vereinsführer: Valentin Neff. Beſtellungen auf den Viernheimer Anzeiger werden von den Austrägern jederzeit entgegengenommen. Dem Führer die Treue: „da!“