1 e 1 belly Hass und Gustav frönlleh in rem besen laniinvem»Liebeskomma Viernheimer Tonſilmſchn 1 K IS.-Dekannmachungen Dolly Haas und Guſtav 01 7 5 1 50 8 8 in ihrem größten und erfolgreichſten Tonfilmwen b g f f (Parteiamtliche Veröffentlichungen der Ortsgruppe 1 L ie b e 8 U omman d 0 00 5 5 ö Viernheimer Zeitung lache, infolge einer Blinddarmendzüntung geſtorben. Der ſchmerzbetroffenen Familie gilt unſere An⸗ teilnahme. ö g * Um den Bezirkspokal. Geſtern fielen weitere Vorentſcheidungen. Das Pokalſpiel Kirchheim— Feudenheim endigte 3:2 und das Spiel Neckargemünd— 07 Mannheim 2:6. Die beiden Sieger Kirchheim und 07 Mannheim tüchtigen Vorrat von Waſſer zu verſorgen. In den Häuſern, die ihre Pumpen noch ſtehen hatten herrſchte eitel Freude und ſelbſtgefälliges Bewußt⸗ ſein, denn ſie waren mit Waſſer verſorgt. Die Umlegung der Waſſerleitung am Sandhöferweg beim Uebergang der Autoſtraße hatte eine 14 ſtündige Waſſerſperre bedingt. Pünktlich um 8 Uhr wurde das Waſſer abgeſtellt und auch pünkt⸗ lich um 10 Uhr konnte man das köſtliche Naß Viernheim der N. S. D. A.„Formationen und deute Montag letzter 2 10 der NS- Gliederungen.) f 1. Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 Dieſes Spitzentonfilmwerk hat überall einen (Giernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten)(Biernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) NSDAP⸗Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr NSDAP⸗Kaſſenverwaltung: Jeden Donnerstag 20— 22 Uhr Amt für Beamte und RDB: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr NSKOV ug ee im ue Jeden Dienstag und Donnerstag 19—21 Uhr NS⸗Hago: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr 2. Geſchäftsſtelle Lorſcherſtraße 4: NS und Deutſche Arbeitsfront: Jeden Montag, Mittwoch und Freitag 19—21 Uhr 3. Geſchäſtsſtelle Saarſtraße 9(Freiſchütz) NS-Funk⸗Ortsgruppe Viernheim: Jeden Dienstag und Freitag 18— 20 Uhr. An die Mitglieder der Partei und der Untergliederungen! Am Mittwoch abend(22. Auguſt) läuft der N. S. V.⸗Film„Das Erwachen der Seele“ mit Beiprogramm im Zentral- Film⸗Palaſt. Wir empfehlen allen, ſich dieſen Film anzuſehen, insbeſondere dem B.d. M. u. der Frauenſchaft. Den Bedarf an Eintrittskarten wollen die Amtsleiter der einzelnen Untergliederungen bei Pg. Zöller melden. Heil Hitler! Amt für Volkswohlfahrt: Zöller Für die Ortsgruppenleitung: gez. Franzke. Ausrüſtung für die Teilnehmer am Reichsparteitag! Die Ausrüſtung liegt komplett vor. Ich bitte die Beſteller dringend, dieſelbe heute abend von 7—8 Uhr bei mir(Saarſtraße 15) abzuholen. Heil Hitler! Schweigert, Kaſſenwart. Lokales Viernheim, 20. Auguſt Der 19. Auguſt Der Abſtimmungstag wurde mit einem Weckruf durch die verſchiedenen Spielmannszüge eingeleitet. Ueberall flatterten die Fahnen des neuen Reiches und gaben dem Tag ein feſtliches Gepräge. Um 8 Uhr begann, nach der Ver— pflichtung des Wahlvorſtandes, die Abſtimmung. Viernheim ſtimmte in 7 Bezirken ab, ſodaß jeder Bezirk etwas über 1000 Stimmberechtigte hatte. In den Vormittagsſtunden wurde ſehr rege ab— geſtimmt. Bis mittag hatten ſchon über 60% von ihrem Stimmrecht Gebrauch gemacht. Die NS.⸗Kriegsopfer wurden geſchloſſen zur Urne gebracht. Den ganzen Tag über ſah man Autos, die von Sanitätern begleitet, eifrig tätig waren, Kranke und Gehbehinderte zur Abſtimmung zu bringen. Um 6 Uhr wurde die Abſtimmung geſchloſſen. Viernheim ſtellte 7699 Stimmbe— rechtigte. Hiervon ließen ſich 232 Stimmſcheine ausſtellen, ſtimmten alſo an einem anderen Ort ab, ſodaß es noch 7467 Stimmberechtigte waren. Hierzu kommen 99 Perſonen von auswärts, die mit Stimmſcheinen hier abſtimmten, ſodaß alſo für hier 7566 Stimmberechtigte waren. Hiervon haben 7348 abgeſtimmt, das ſind 97,1%,ͤ hiervon mit„Ja“ 6262= 85,30%, mit„Nein“ 902 12,2%, ungültig 184 2,5%. Bei Bekanntgabe des Reſultates hatten ſich wieder ſehr viele Intereſſenten vor dem Rathaus und vor unſerem Geſchäftsgebäude eingefunden, die begierig unſere Flugblätter abnahmen. Um 7 Uhr war auch das amtliche Ergebnis bekannt und der Wahlakt hier vollkommen abgeſchloſſen. Am Abend verſammelte ſich die P.⸗O. mit den Untergliederungen am Kaiſerhof und trat von dort aus einen Propaganda⸗Umzug durch ver- ſchiedene Ortsſtraßen an. „Das runde Leder wieder rollt“. Fußball, der alles umfaſſende Volksſport, iſt wieder Trumpf. Geſtern wurde die diesjährige Saiſon eröffnet. Die Sportvereinigung hatte ſich einen Bezirks⸗ ligiſten aus der Pfalz und zwar„Kickers“ Frankental verpflichtet. Die Pfälzer zeigten ein recht anſprechendes Spiel, konnten gegen die „Grünen“ jedoch nichts ausrichten und mußten ſich beim Schlußpfiff 4:0 geſchlagen bekennen. Die Viernheimer zeigten ein ſehr ſchönes Zu- ſammenſpiel und eine gute Mannſchaftsleiſtung. doch muß immer noch fleißig trainiert werden, damit auch gegen große Gegner bezw. in den bevorſtehenden Endſpielen um die Bezirkspokal⸗ meiſterſchaft der Sieg errungen wird. Der Auf⸗ takt war gut. Wenn die Mannſchaft das hält was ihr geſtriges Spiel verſprochen hat ſo kann man getroſt in die Zukunft ſehen. 19 50 Waſſer! Waſſer Waſſer, das war der Schrei vieler, die es trotz der Bekanntgabe der Waſſerſperre verſäumt hatten, ſich mit einem b in der bequemſten Form, Aufdrehen des Hahnen wieder erhalten. Erſt ſo eine kleine Entbehrung beweiſt uns wieder wie wertvoll uns die Waſſer⸗ leitung geworden iſt, wieviel Waſſer man am Tage eigentlich verbraucht konnte man auch mal erſehen, und wie ſchön es iſt wenn Ordnung im Staatsgefüge herrſcht und alles klappt. ** * Und feſter werden wir den Sturmriemen ſchnallen wie am 12. November hat ſich das deutſche Volk wieder einmütig hinter ſeinen Führer geſtellt und ihm ſein unumſchränktes Vertrauen ausgeſprochen. Es iſt ein gewaltiger Sieg, daran ändern auch die Nein-Sager nichts, jene volksſchädigenden Kreaturen, die jedem Volk aus eigenſüchtigen Gründen das Leben abſagen, bei jeder Gelegen- heit, dieſe ewig Unzufriedenen, die aber ſelbſt nicht aus ihrem verderblichen Tun und Treiben die nötigen Konſequenzen zu ziehen fähig ſind. Sie ſind und bleiben unwürdige Kreaturen mit dem Kainszeichen auf der Stirn, die das deutſche Volk aus Verachtung beiſeite ſchieben muß! Ueber ſie geht der Weg ins Dritte Reich, das uns der Führer ſchafft! Führer, wir folgen Dir in ſteter Treue und unverbrüchlichem Ge— horſam! Wir kämpfen mit Dir bis zum letzten Amtemzuge: für Deutſchland! Heil Hitler! Der Polizeibericht der letzten Woche meldet folgende Anzeigen: 5 wegen Verſtoß gegen die Meldepflicht für Ausländer, 1 wegen Ver— gehen gegen die Gewerbeordnung und 2 wegen Radfahren ohne Licht. * Sterbetafel. Am Samstag nachmittag iſt im Mannheimer Krankenhaus das 18 Jahre alte Söhnchen der Familie Philipp Werle, Neutzen— werden nun am 2. September auf dem 07⸗Platz ſpielen und am 9. September wird hier gegen den Sieger aus dieſem Spiel das Endſpiel aus⸗ getragen. Gewinnt Viernheim das Endſpiel ſo haben die Grünen am 16. September bereits gegen den Sieger aus dem Vorſpiel um den Gaupokal Sportklub Freiburg(Meiſter von Ober⸗ baden)— F.. Daxlanden(Meiſter von Mittel⸗ baden) anzutreten. Der Austragungsort dieſes Endſpiels um den Gaupokal iſt noch nicht bekannt. „Das Erwachen der Seele“, ſo betitelt ſich der Filmſtreifen, der am kommenden Mittwoch, den 22. ds. Mts. im Centraltheater ablaufen wird. Wir verfehlen nicht, jetzt ſchon darauf hinzuweiſen und insbeſondere die weib⸗ liche Jugend, Frauen und Mütter dafür zu in⸗ tereſſieren. Der Film verhilft das Seelenleben des Säuglings und Kleinkindes zu erfaſſen und bringt intereſſante, ſchöne und wiſſenswerte Auf⸗ nahmen und Erklärungen. Die N. S. V. iſt Trägerin dieſes Films, der im Rahmen der Aktion„Mutter und Kind“ zu zeigen iſt. Am Mittwoch im Central⸗Film⸗ Palaſt! triumphalen Beifall. Deshalb kommt dieſet Großtonfilm auch in Viernheim eine wahre Begebenheit. Geiſtlicher werden will Soldat. vollendetem Charme, faſzinierender Wirkung ſchmiſſige, prickelnde und melodienreiche populin, Schlager. Ein Wurf von ſelten glücklichem Ge. lingen. Dolly Haas und Guſtav Fröhlich in 1 90 Tonfilmwerk muß man unbedingt geſehen aben. Heute Montag letzter Ta gl Beſtellungen auf den Viernheimer Anzeiger werden von den Austrägern jederzeit entgegengenommen. Ergebnis der Volksabſtimmung in den 7 Wahlbezirken in Viernheim J. Il. 1095 922 139 34 Zahl der abgegebenen Stimmen: „ gültigen Ja⸗Stimmen: 10„ Nein-Stimmen: „ ungültigen Stimmen: „ Stimmberechtigten: unter Berückſichtigung von 232 ausgegebenen Stimmſcheinen und und 99 Stimmberechtigten die mit Stimmſcheinen hier abge— ſtimmt haben. Es haben alſo nicht abgeſtimmt: Zum Vergleich: 1085 940 116 29 1109 1138 23 43 Volksabſtimmung am 12. Stimmberechtigt: 7727. „Nein“ 485. Ungültig: Il: IV V. 951 1133 1039 811 968 889 117 138 127 23 27 23 976 1181 1050 VI. 968 827 121 20 1007 VII. 1077 905 144 28 1105 e 25 48 November 1933. Abgeſtimmt: 7376, 132. 11 39 28 mit„Ja“ 6759, Es iſt beſtimmt in Gottes Rat, Daß man vom Liebſten was man hat, muß ſcheiden! Todes-Anzeige Schmerzerfüllt bringen wir Verwandten Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß unſer lieber Walter am Samstag nachmittag, infolge einer Blinddarm⸗ operation im Mannheimer Krankenhaus, im Alter von 1 Jahren, von Gott in die Ewigkeit abgerufen wurde In tiefem Schmerze: Familie Philipp Werle Neutzenlache Sie können am Schreibtiſch Rm. 400.— u. mehr mon, verd. Angeb. an die Wirt ſchaftshilfe G.m.b. H. Eiſenach Abt. E. In Ehatts⸗ Garten zu verkaufen EHhirnen Koch- und Mosthirnen Jomaten Täglich ſüßen Apfel- most Brennerei und Kelterei Ludi Lampernl Beſtellt den Mernneimer Anzeiger monatlich nur HM. 1.40 Bekanntmachung Betr.: Den Bau der Reichsautobahn Frankfurt a. M.— Mannheim. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kennt⸗ nis, daß die Firma Grün u. Bilfinger morgen Dienstag mit den Erdarbeiten zur Ueberführung des Sandhöferwegs über die Autobahn beginnt. Die Angrenzer an dem in Frage kommenden u. abgeſteckten Arbeitsplatz werden aufgefordert, mit der Aberntung ihrer Feldfrüchte ſofort zu be⸗ ginnen. Bis längſtens Donnerstag muß die Ab⸗ erntung durchgeführt ſein. Viernheim, den 20. Auguſt 1934. Bürgermeiſterei Viernheim: Bechtel 1* en An Irauerkleigung Trauerhüte- Trauerschleier stets in großer Auswahl Fischer- Riegel MANNHEIM— Paradeplatz del bedarf von Druckſachen bringen wir un⸗ ſere Druckerei in Erinnerung. nüage 200 vorrätig in der Exp. ds. Blattes Ausschneiden! 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Hast Du dieser Pflicht genügt? Wenn nicht, melde dich sofort auf dengel. Nebsprndv l durchſchlagenden Erfolg und findet überall einen zur Aufführun⸗ Dieſer Tonfilm aus der Superklaſſe der Aa, wird alle Beſucher begeiſtern. Die Handlung i Die Tochter einn Offiziersfamilie wird für ihren Bruder der en Natürlich ii dies kein Leichtes, ſodern ein Abenteuer du allerhand Strapazen an das Mädchen ſtellt ud ſchließlich doch als liebende Frau entdeckt wir., Alſo ein Großtonfilm aus dem Kadettenleben. Eine Regieleiſtung von unerhörtem Temperamen Kampf um die Macht iſt abgeſchloſſen kes zu ſeinem Führer Adolf Hitler. men, 7566 f millionenfachen Zahl der Gegner der natio— 69066 gern, ſleinmal mehr 10 Prozent der abge⸗ i iſche Betr.: Steuerſprechtag des Finanzamts Heppen⸗ Der nächſte Sprechtag des Finanzamtz auf dem hieſigen Rathaus ſtattfinden. Diejenigen Montag, den 3. Sept. 1934, mittags 12 Uhr, bel Später Anmeldende können auf Erledigung ermüdliche Erſ eint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ 1,40 k. frei ins Haus gebracht. n- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. —, Gratis⸗Beilagen: wöchentlich den„Illustrierten Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchaſteſtele u del den Boten Aelteſte Tageszeitung am Platze— Erfolgreiches Inſertionsorgan Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt am Main, Verantwortlich für den Anzeigenteil: Joh Haan.* Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 773 Viernheim. 3— Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg. Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig, bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt den Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim Nr. 192 Die Größe des Sieges NS. Das Ergebnis der Volksabſtim— mung des 19. Auguſt iſt ein überwältigen⸗ des Vertrauensbekenntnis des deutſchen 990 Prozent des deutſchen Volkes haben ſich vor⸗ behaltlos hinter einen einzigen Mann geſtellt. Die Geſchichte kennt bis⸗ her kein Beiſpiel einer ſolchen Vertrauens— kundgebung eines Volkes zu ſeinem Staats- oberhaupt. Die gewaltige Größe dieſes Sieges wird man allein ſchon daraus ermeſſen, daß Adolf Hitler mehr als das Doppelte der Stimmenzahl erhielt, als ſie bei der letzten Reichspräſidentenwahl Reichsprä— ident von Hindenburg auf ſich vereinigte. In völliger Freiheit hat das deutſche Volk abgeſtimmt und ſeinen Willen kundgetan. Wenn man bedenkt, daß die Nein-Stim⸗ die Ueberreſte der früheren zehn— nalſozialiſtiſchen Bewegung aus allen La— heute zuſammengenommen nicht gebenen Stimmen ausmachen gegenüber der imponierenden einheitlichen Willenskundge— ung von faſt 40 Millionen für den Führer, dann erkennt man, was dieſer 19. Auguſt r das Einigungswerk der deutſchen Nation bedeutet. Es iſt nicht möglich, mit dieſer einzigarti— Abſtimmungskundgebung für die Per— lichkeit des Führers etwa die letzte olksabſtimmung vergleichen zu wol- en. nung über eine beſtimmte außenpoli⸗ dem Völkerbund, aufgerufen, zu einer Frage alſo, in der die Einigkeit und Ge⸗ chloſſenheit der ganzen Nation nach außen ine Selbſtverſtändlichkeit ſein mußte. Auch das Ergebnis der letzten Reichstags⸗ vahl iſt mit der Abſtimmung vom 19. Au⸗ guſt nicht vergleichbar, da der gemeinſame Wahlvorſchlag damals eine kombinierte Liſte darſtellte, die 40 der nationalſoziali⸗ hen Partei nicht angehörende Perſönlich— en aus allen Kreiſen des übrigen poli⸗ chen Lebens enthielt und die Zahl ihrer Nillionenſtimmen nicht umfaßte. Wenn man ieſe Tatſache zahlenmäßig in Rechnung ellt, dann tritt die einzigartige Bedeu⸗ ſtung dieſes neuen Sieges, der ein ompromißloſes einheitliches Bekenntnis von Prozent des deutſchen Volkes zur Per⸗ önlichkeit Adolf Hitlers und damit zum Na⸗ ionalſozialismus brachte, ganz beſonders indruckspvoll hervor. Mit Rieſenſchritten geht der Nationalſo⸗ ialismus der Vollendung ſeines großen Zie⸗ es entgegen, das ganze Volk unter einer Fahne und ſeiner Führung zu einer inzigen Einheit zuſammenzuſchweißen. Die NSA iſt ſtolz auf dieſen Sieg ih⸗ res Führers. Wenn die Abſtimmungsergebniſſe in den einzelnen Gebieten des Reiches ent⸗ orechend ihrer beſonderen geiſtigen Struk⸗ kur Verſchiedenheiten aufweiſen, dann iſt uns das nur ein willkommener Hinweis auf die Arbeit, die leibt. 9005 Jaspar hier unſer Werk der ſeeliſchen Er⸗ fa noch zu tun übrig Es wird uns ein Anſporn ſein, uns ſſung und inneren Gewinnung durch un⸗ Arbeit 1 mehr noch als bisher zu vertiefen und zum endgültigen Abſchluß zu bringen. Wir wiſſen, daß es uns unter der Führung Adolf gelingen wird, auch für dieſe letzten Volks⸗ genoſſen, die den Weg zu uns noch nicht ge⸗ Hitlers funden haben, die Brücke des Ver⸗ frauens und der Verföhnung zu bauen. Adolf Hitler, den das deutſche Volk am 19. Auguſt in ſo einzigartiger Weiſe zum Au Führer erkor, wird mit Kraft und Entſchloſſenheit Deutſchland weiter vorwärts führen. Die Welt wird dabei wiſſen: Das deutſche Volk ſteht wie ein Rann hinter ihm. 33 1 5 Damals wurde das Volk zur Abſtim-⸗ Frage, den Austritt Deutſchlands Dienstag, den 21. Auguſt 1934 51. Jahrgang Zwei Aufrufe des Führer eee die male Nau Berlin, 20. Auguſt. Die„NSK.“ veröffentlicht folgende Auf— rufe des Führers an das deutſche Volk und die NSDAP.: Nakionalſozialiſten, Nationalſozialiſtinnen, deulſche Volksgenoſſen! Ein 15jähriger Kampf unſerer Bewegung um die Macht in Deutſchland hat mit dem geſtrigen Tage ſeinen Abſchluß gefunden. Angefangen von der oberſten Spitze des Reiches über die geſamte Verwaltung bis zur Führung des letzten Orkes befindet ſich dus Deutſche Reich heute in der Hand der Nationalſozialiſtiſchen Parkei. Dies iſt der Lohn für eine unermeßliche Arbeit, für zahlloſe Opfer. Ich danke all denen, die durch ihre Skimme mit beigetra⸗ gen haben, die Einheit von Skaak und Be- wegung vor der ganzen Welt zu dokumen⸗ tieren. Meine und unſer aller Aufgabe wird es ſein, dieſe Einheit zu vertiefen und in einem ebenſo genialen wie enkſchloſſenen und be⸗ harrlichen Kampfe auch den letzlen Reſt un- ſeres Volkes für die nalionalſozialiſtiſche Idee und Lehre zu gewinnen. Noch heute nacht ſind die Entſchlüſſe für die Durchführung dieſer Akkicn gefaßt worden, ſie ſelbſt wird mit national⸗ ſozialiſtiſcher Schnelligkeit und Gründlichkeit ablaufen. Der Kampf um die Skaalsgewalt iſt mit dem heukigen Tag beendek. Kampf um unſer keures Volk aber nimmt ſeinen Fortgang. Das Ziel ſtehl unverrück⸗ bar feſt: Es muß und es wird der Tag kom- men, an dem auch der letzte Deulſche das Symbol des Reiches als Bekenntnis in ſei⸗ nem Herzen krägt. Berlin, den 20. Auguſt 1934. gez. Adolf Hitler. Der 2000 Saarländer vor dem Führer Mielgitenaohend ie dec Möensmgehend E * bun ge„n b N e Nen W fallan a2 dn. gebunen werben E onen Parteigenoſſen, Parteigenoſſinnen! Der geſtrige herrliche Sieg unſerer Na— kionalſozialiſtiſchen Partei iſt in erſter Linie Eurer Treue, Eurer Opferwilligkeit und Eurem Fleiße zu verdanken. Ihr habt als politfiſche Kämpfer der Bewegung, als SA. und SS.⸗Männer, als Mitglieder unſerer Arbeiter-, Jugend- und Frauenorganiſatio- nen Einzigartiges geleiſtet. Erfüllt von gren⸗ zenloſem Vertrauen zu Euch bin ich entſchloſ⸗ ſen, den Kampf um die Seele und für die Einheik des deutſchen Volkes erneut aufzu- nehmen und weiterzuführen. Ihr werdet in dieſem neuen Ringen um unſer Volk neben mir ſtehen wie in den 15 Jahren, die hinter uns liegen und ſo, wie es uns möglich war, 90 v. 5. des deutſchen Volkes dem National- ſozialismus zu erobern, muß und wird es uns möglich ſein, auch die leh ten 10 v. H. zu gewinnen. Dies wird die letzte Krönung unſeres Sieges ſein. Berlin, den 20. Auguſt 1934. gez. Adolf Hitler. der Führer an den Wehrminiſter Der Führer hat der„NSͤK.“ zufolge, an den Reichswehrminiſter, Generaloberſt von Blomberg, folgendes Schrechen ge— richtet: Herr Generaloberſt! Heute nach der erfolgten Beſtätigung des Geſetzes vom 3. Auguſt durch das deulſche Volk will ich Ihnen und durch Sie der Wehrmacht Dank ſagen für den mir als ihrem Führer und Oberbefehlshaber gelei⸗ ſteken Treueid. So, wie die Offiziere und Soldaten der Wehrmacht ſich dem neuen Staat in meiner Verſon verpflichteten, werde ich es jederzeit als meine höchſte Pflicht an- ſehen, für den Beſtand und die Unankaſtbar⸗ keit der Wehrmacht einzutreten in Erfüllung des Teſtamenkes des verewigten General- feldmarſchalls und gekreu meinem eigenen Willen, die Armee als einzigen Waffenkrä- ger in der Nation zu verankern. gez. Adolf Hitler Führer und Reichskanzler. „Alles was deutsch iſt, muß zufammenſtehen“ Berlin, 21. Auguſt. Die ſeit Donnerstag vergangener Woche in Berlin weilenden 2000 Saarländer, Mitglieder des Verbandes Deutſcher Rundfunkteilnehmer an der Saar, veranſtalteten eine große Treuekundgebung für den Führer. Der lange Zug marſchierte vom Königsplatz durch das Brandenburger Tor zur Reichskanzlei, voran die 24 Mann ſtarke Bergmannskapelle in ihren ſchwarzen Berg⸗ und Hüttenarbeiteruniformen, den ro⸗ ten Federbuſch am Schachthut und der Quartettverein Neudorf⸗Saar, ebenfalls in ihren ſchwarzen Uniformen— ein nicht all⸗ tägliches Bild für den Berliner. Kurz vor der Reichskanzlei intonierte die Kapelle den Babenweilermarſch. Schon als die erſten Klänge ertönten, öffnete ſich das Fenſter des Führers. In Achterreihen nah⸗ men die Saarländer Aufſtellung, doch der Führer winkte näher zu kommen, und im Augenblick ſtanden alle dichtgedrängt unter endloſen Beifallsrufen unterhalb des Fen⸗ ſters. Frauen ſtreckten die mitgebrachten Blumenſträuße dem Kanzler entgegen. Ein einladender Wink, und ſtrahlend und glück⸗ lich eilten ſie ins Portal der Reichskanzlei. „Deutſch iſt die Saar“ ſpielte die Kapelle, und 2000 Menſchen ſangen das Lied der Treue mit. Dann ergriff der Verbandsleiter Herb das Wort zu folgender Anſprache: „Mein Führer! Kanzler des deutſchen Vol⸗ kes! Unſer aller Führer! 2000 Kampfge— noſſen und ⸗genoſſinnen des Verbandes Deutſcher Rundfunkteilnehmer an der Saar kommen hierher, um Sie zu beglückwünſchen. Wir ſtehen bis zu unſerem letzten Atemzuge zu unſerem großen Führer Adolf Hitler, dem Kanzler des großen deutſchen Volkes und damit unſerem Kanzler von der deut⸗ ſchen Saar. Sieg⸗Heil ausbringen. Unſer Führer Adolf Hitler Sieg⸗Heil, Sieg⸗Heil, Sieg⸗Heil!“ Hierauf begrüßte der Kanzler die ver⸗ ſammelten Saardeutſchen. Was deutſch ſei und durch die Verträge zuſammengehöre, müſſe auch zuſammenſtehen. Am 13. Januar werde daher das geſamte deutſche Volk die Abſtimmung mit einem heißen Gebete be⸗ gleiten und alle ſeien überzeugt, daß damit die Leidenszeit des Saargebietes ein Ende haben werde. Deutſchland reſpektiere die Verträge, es verlange nichts, als daß ſie den anderen ebenſo heilig ſeien. Seine, des Kanz⸗ lers, glücklichſte Stunde werde ſein, wenn er die Saarländer nicht mehr in Berlin begrü⸗ ßen, ſondern wenn er zum erſten Male in ihre Heimat kommen könne. %%% ²˙: ˙ üwNÃ 7—˙ 3 ſind, ſpreche ich Dank und aus. In dieſen Dank ſchließe ich neben ſämt⸗ lichen beteiligten Reichs-, Länder- und Ge⸗ ten, ſowie alle übrigen Wir wollen ihm ein dreifaches ö ergebnis der Volksbefragung: Dank an die Wahlhelfer Ein Erlaß des Reichsinnenminiſters. Berlin, 20. Auguſt. Der Reichsinnenminiſter dankt den Wahl— helfern mit folgendem Erlaß: Die Volksab— ſtimmung hat über 43,5 Millionen deutſcher Männer und Frauen an die Stimmurne geführt. Vorbereitung und Durchführung, ſowie die Feſtſtellung des Endergebniſſes der Abſtimmung haben an das Organiſa— tionsgeſchick und die Arbeitskraft der Be— hörden in Stadt und Land, ſowie an die Ar— beitsfreudigkeit der« Abſtimmungsvorſtände beſonders hohe Anforderungen geſtellt. Die glatte und einwandfreie Durchführung der Volksabſtimmung muß umſo höher gewertet werden, als diemal zwiſchen der Anordnung der Abſtimmung und dem Abſtimmungstage eine außerordentlich kurze Jeitſpanne lag. Den zahlreichen Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen, die in den Abſtimmungs— vorſtänden und ſonſt bei Durchführung der Abſtimmung ehrenamtlich tätig geweſen Anerkennung meindebehörden die Deutſche Reichsbahnge— ſellſchaft, die deutſchen Schiffahrtsgeſellſchaf— Verkehrsunterneh— mungen ein, die zur Erleichterung der Stimmabgabe weſentlich beigetragen haben. Dr. Göbbels dankt der Preſſe Berlin, 20. Auguſt. Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda, Dr. Goebbels, ließ durch den ſtellvertretenden Preſſechef der Reichsregierung, Miniſterialrat Dr. Jahncke, der deutſchen Preſſe ſeinen Dank ausſprechen für die vorbildliche, von verantwortlichem Geiſte gegen Führer und Volk getragene Arbeit anläßlich der Wahlvorbereitung zur Volksabſtimmung vom 19. Auguſt. E Anerkennung für die Funkwarte In vier Sonderflugzeugen der Lufthanſa trafen Funkwarte aus der Nordmark, dem [Oſten und dem Weſten auf dem Flughafen ein, um ſich zur Berliner Teilnahme an den Funkwart-⸗Schulungskurſen aus Anlaß der„Großen Deutſchen Funkausſtellung“ in das Zeltlager der Funkwarte zu begeben. Der Chef der Funkwarte, der Präſident der Reichsrundfunkkammer, Horſt Dreßler-An⸗ dreß, überbrachte die Grüße des Reichspro— pagandaleiters Dr. Goebbels und führte dann aus: Ich danke Euch für die gewal⸗ tige Arbeit, die ihr in den letzten Wochen ge— leiſtet habt und die ſo herrlich gekrönt wur⸗ de durch den Sieg der deutſchen Treue dem Führer gegenüber. Das vorläufige Ergebnis Veröffentlichung des Reichswahlleiters. Berlin, 21. Auguſt. Aufgrund der noch nachträglich eingelau— fenen Wahlergebniſſe veröffentlicht der Reichswahlleiter folgendes vorläufiges End⸗ Jahl der Stimmberechtigten auf⸗ grund der Stimmliſten Skimmberechtigte aufgrund von Stimmſcheinen 42 272 012 3201 623 45 473 635 36 362 760 4294 654 42 657 414 872 296 Insgeſamt Ja-Stimmen Nein-Stimmen Juſammen Ungültige Stimmen Geſamtzahl der abgegebenen Stimmen 43 529 710 ——U— 1 3 14 10 S Führer und Volk haben gesiegt Der Eindruck des Abſtimmungsergebniſſes. Die deutſche Preſſe äußert ſich über das Ergebnis der Volksabſtimmung hochbefrie⸗ digt. Im„Völkiſchen Beobachter“ ſchreibt Alfred Roſenberg, man müſſe ſich vorſtellen, daß der Nationalſozialismus als eine durchaus extreme machtpolitiſche Strömung zum Sieg gelangte und ſich den großen Gruppen des Zentrums, des Geſamt⸗ marxismus und der Reaktion gegenüber ſah. Er habe in 1¼ Jahren vieles tun müſſen, was dem geſamten marxiſtiſchen Denken des letzten halben Jahrhunderts ins Geſicht ſchlug. Er habe vieles durchgeführt, was die liberale Weltanſchauung der letzten 100 Jahre ins Herz getroffen habe; er habe ſchließlich auch Maßnahmen als Staats- rundſätze durchgeſetzt, die vom ehemaligen Jentr als umſtürzend empfunden worden ſeien. Das Ergebnis ſei derart überwälti— gend, daß man getroſt ſagen könne, der 19. Auguſt werde als ein Ruhmestag der natio— nalſozialiſtiſchen Bewegung, als ein Tag der Krönung einer 15jährigen Arbeit unſeres Führers in die deutſche Geſchichte eingehen. Alle hämiſchen Verſuche, die viel⸗ leicht in den nächſten Tagen noch von unſe⸗ ren Gegnern angeſtellt werden könnten, müß⸗ ten angeſichts der ehernen Tatſächlichkeit lä— cherlich wirken. Der„Montag“ ſtellt feſt, die Wahl ſei frei und geheim geweſen, das könne niemand beſtreiten. Wer von dieſer Freiheit gegen Adolf Hitler Gebrauch gemacht habe, müſſe das beſonders dann vor ſeinem Gewiſſen ver— antworten, wenn er täglich die Segnungen des nationalſozialiſtiſchen Deutſchland für ſich in Anſpruch nehme. Das Bild der Ziffern dieſer Abſtimmung zeige, daß es in den gro— ßen Städten natürlich Menſchen gebe, die Nein ſagten, wenn es gälte zu kämpfen, aber durchaus bereit ſeien, mitzunehmen, wofür andere ſich eingeſetzt hätten. Dann lebten in den großen Städten Menſchen, deren Sor— ge größer ſei als der Mut, und dazu die Unbelehrbaren, denen die Hetze der Kommune nicht mehr aus dem Köpf zu bringen ſei. Dann hätten Menſchen Nein geſagt, die der falſchen Meinung ſeien, daß ihre religiöſe Weltanſchauung im nationalſozialiſtiſchen Vaterland keinen Platz habe. Mit der Wahl— beteiligung ſe⸗ das Höchſtmaß deſſen erreicht, was an Mobilmachung eines Volkes für eine politiſche Entſcheidung geleiſtet werden kön— ne. Die„Deutſche Zeitung“ ſchreibt, in der Weltgeſchichte, in der Geſchichte aller Völker und aller Zeiten ſtehe das Ergebnis ohne jedes Beiſpiel da. Die Welt wiſſe jetzt, wem ſie glauben und vertrauen dürfe. Noch fret habe irgend eine Nation ſo völlig rei ſo unbeeinflußt durch jeden Terror, ſo offen von der Regie— rung ſelbſt über alle noch zu überwindenden Schwierigkeiten aufgeklärt, ſo begeiſtert und ſo voll unbeirrbarer Sicherheit, ſo ruhig und ſo ſelbſtverſtändlich ihr Votum abgegeben. Die„Mittagspoſt“ erklärt:„In einem Abſtimmungsvorgang, der in ſeiner abſolu— ten Ruhe, Ordnung und Geſchloſſenheit vor— bildlich war und der Erſtaunen und Bewun— derung bei den ausländiſchen Beobachtern hervorrief, hat das deutſche Volk auf die Frage, die der Führer und Reichskanzler ſei— ner Entſcheidung unterbreitet hat, mit einem Ja von unüberbietbarer Klarheit geantwor— tet.“ Die ſaarländiſche Oeffentlich keit nahm mit großem Intereſſe von den Wahlergebniſſen Kenntnis. Die„Saar— brücker Zeitung“ ſchreibt: Die Saar— länder haben ſich an dieſem Volksentſcheid nicht beteiligen dürfen, aber auch über ihren Städten und Dörfern flattern an dieſem Tage die Fahnen des nationalſozialiſtiſchen Deutſchland als Ausdruck der Freude und der inneren Zuſtimmung. Anerkennung und Mißgunſt Das Echo des 19. Auguſt im Ausland. Der Abſtimmungsſieg des Führers findet im Ausland große Beachtung. In einem Leitartikel der engliſchen Zeitung„Daily Telegraph“ heißt es: Es wäre töricht, das außerordentlich große Vertrauen zu unter⸗ ſchätzen, mit dem Hitler die nationale Unter⸗ ſtützung erlangt habe. Eine neue perſönliche Macht ſei in Europa erſtanden. Das Blatt iſt der Anſicht, daß eine große Mehrheit für Hitler erreicht worden wäre, auch wenn es keine ſo gründliche Wahlpropaganda gegeben hätte. Der Berliner„Times“-Korreſpondent betont, daß eine überwältigende Mehrheit der Nation mit Ja geſtimmt habe. Der Be⸗ ſuch mehrerer Wahllokale habe gezeigt, daß die Abſtimmung wirklich geheim war. Die Schlußfolgerungen, die die franzöſiſche Preſſe aus dem Ergebnis des Volksentſcheides zieht, waren mit faſt mathematiſcher Sicher⸗ heit vorauszuſagen. Obwohl die Blätter in ihren Berichten die ungeheure Begeiſterung ſchildern, mit der das deutſche Volk an die Wahlurne getreten iſt, wollen ſie weniger die gewaltige Stimmenzahl der Ja⸗Sager ſehen, ſondern klammern ſich an die Stimmen der Nein⸗Sager, um daraus krampfhaft wenn nicht einen politiſchen, ſo doch einen „pſychologiſchen Mißerfolg“ zu konſtruieren. Der Berliner Berichterſtatter des„Paris Midi“ meiſt dagegen darauf hin daß Deutſch⸗ . TTC A B ²˙ —————.——— land nicht nur die Politik Hitlers ohne Vor⸗ behalt gebilligt habe, ſondern ihm außerdem eine noch nie dageweſene Gewalt für die Zukunft gebe. Mit dieſem Deutſchland müſſen wir rechnen und nicht mit der Klaſſenminderheit der Widerſpenſtigen. Der Führer beſitzt in den Augen ſeines Volkes eine Art von magiſcher Gewalt, die wir durch Illuſionen und Schlußfolgerungen unſererſeits nicht ſobald werden verringern können. Das deutſche Volk glaubt an Hitler. Auch die polniſche Preſſe ſpricht von einem Sieg des Führers, der geſtärkt und gefeſtigt aus dem Volksentſcheid hervorgehe. Beſon⸗ ders wird unterſtrichen, daß die Abſtimmung ſauber und tatſächlich geheim war. Die italieniſche Preſſe bringt lange Berich⸗ te über die deutſche Abſtimmung. Ihr Er⸗ gebnis wird, um mit der„Stampa“ zu ſpre— chen, als ein„unzweifelhafter Wahlerfolg von weiteſten Ausmaßen“ hingeſtellt. Die Blätter verſuchen gleichwohl dieſen abſolut poſitiven Ausgang mit Hinweiſen auf die Geſchehniſſe ſeit der letzten Volksabſtimmung und auf die ſtarke Propaganda zu verkleinern. Nintelens Villa beschlagnahmt Verfügungen des öſterreichiſchen Sicherheiks⸗ direktors. Wien, 21. Auguſt. Der Sicherheitsdirektor für das Bundes— land Steiermarft hat dem Graggrundhefingr zand Steiermark 9a den Sröoßgründdeſiger in Krieglach, Viktor Seßler⸗Herzinger, zu⸗ nächſt einen Betrag von 53 000 Schilling und dem Ingenieur Franz Pichler, Elektrizitäts⸗ werksbeſitzer in Weiz, zunächſt einen Betrag von 103 000 Schilling als Koſtenerſatz für die Maßnahmen während der Aufſtandstage zur unverzüglichen Entrichtung vorgeſchrie— ben. Zur Sicherſtellung wurde die Beſchlag⸗ nahme der den Genannten gehörenden Im— mobilien verfügt. Gleichzeitig wurde die Beſchlagnahme der Villa Dr. Anton Rintelens ſamt Inven— tar im Werte von rund 70 000 Schilling ſo⸗ wie der in der Steiermark liegenden Bank- guthaben Rintelens durchgeführt. Reichsnährſtand und Nekofei Die Zugehörigkeit des Lebensmitteleinzel⸗ handels. Berlin, 21. Auguſt. Amtlich wird mitgeteilt:„Durch ein zwi⸗ ſchen dem kommiſſariſchen Führer der Wirt— ſchaft Graf von der Goltz und dem Leiter der Reichshauptabteilung 4 des Reichsnähr⸗ ſtandes, Carl Vetter, getroffenes Ueberein— kommen iſt für die Betriebe des Lebensmit— teleinzelhandels die Frage der Zugehörig— keit zum Reichsnährſtand und zum Reichs⸗ verband deutſcher Kaufleute des Kolonial- waren⸗, Feinkoſt⸗ und Lebensmittelhan⸗ dels E. V.(Rekofei), ſowie die Anmelde— pflicht geregelt worden. Danach gehören die Betriebe des Lebensmittelhandels, die au s⸗ ſchließlich Landhandel im Sinne der öffentlichen Aufforderung des Reichs⸗ bauernführers vom 25. Juni 1934 betreiben, oder bei denen der Handel mit reichsnähr— ſtandsfremder Ware 20 v. H. des Jahres— umſatzes nicht überſteigt, ausſchließlich zum Reichsnährſtand, die Lebensmitteleinzelhandelsbetriebe, deren Handel mit reichsnährſtandsangehöriger Ware 20 v. H. des Jahresumſatzes nicht überſteigt,. ausſchließlich zum Rekofei, während für die dazwiſchenſtehende Grup⸗ pe,„die gemiſchten Betriebe“, Doppelzugehörigkeit Platz greift.— Jeder Lebensmitteleinzel⸗ handelsbetrieb genügt ſeiner Meldepflicht, wenn er ſich 5 bis zum 15. September 1934 entweder bei der örtlich zuſtändigen Kreis⸗ bauernſchaft oder bei der örtlich zuſtändigen Bezirksorganiſation des Rekofei anmeldet; beide Organiſationen werden dann die An⸗ meldungen austauſchen und ſich die einſchlägigen Betriebe gegenſeitig zuweiſen. Der Reichsnährſtand erklärt ſich damit einverſtanden, daß auch die gemiſchten Betriebe mit Doppelzugehörigkeit ausſchließlich i m Rekofei organiſatoriſch zuſammenge⸗ ſchloſſen werden, wogegen der Rekofei die Verpflichtung übernimmt, alle Anordnun— gen des Reichsnährſtandes allen Betrieben des Lebensmitteleinzelhandels zu übermit⸗— teln.— Die auf dem Gebiet der Markt- und Preispolitik liegenden Betreuungsaufgaben werden für den Lebensmitteleinzelhandel ausſchließlich vom Reichsnährſtand, die übrigen Betreuungsaufgaben mit Zuſtimmung des Reichsnährſtands von dem Rekofei wahrgenommen. Das Abkommen enthält weitere Beſtimmungen über ZJuſammenarbeit beider Organiſationen, ſowie über die Beitragsregelung, wodurch eine Mehrbelaſtung der gemiſchten Betrie— be durch gleichzeitige Zugehörigkeit zu bei— den Organiſationen vermieden wird.“ Unter Beziehung auf die vorſtehende amt— liche Meldung wird von den beteiligten Or— ganiſationen(Reichsnährſtand und Rekofei) auf folgendes hingewieſen: Durch alle be— reits getätigten Anmeldungen, gleichviel ob ſie bei den Dienſtſtellen des Reichsnährſtan— des oder bei den Bezirksorganiſationen der Rekofei erfolgt ſind, iſt den Anmelde⸗ pflicht genügt. Eine Doppelanmeldung iſt nicht erforderlich. Iſt eine Doppelanmel⸗ dung erfolgt, ſo iſt die Zurückziehung einer la Meldungen nicht erforderlich und unzu— äſſig. Kloſter Herenstal durch Jeuer zerſtört Brüſſel, 21. Auguſt. Das Kapuzinerklo⸗ ſter in Herenkals iſt völlig niedergebrannk. Zahlreiche Dokumente ſind vernichtet. Der Schaden iſt ſehr bedeutend. Die Kirche konn⸗ te gerettet werden. Geheimer Vergrat Hilgers 7 Berlin, 21. Auguſt. Der Geheime Rat Dr. ing. e. h. Ewald Hilger, der erſt vor kur⸗ zem ſeinen 75. Geburtstag feiern konnte, iſt geſtorben. Hilger wurde in Eſſen an der Ruhr als Sohn des Bergwerks- und Hüttenbeſitzers Ewald Hilger, des Gründers der Zeche Ewald, geboren. Im Dienſt der Preußiſchen Bergwerksverwaltung war Hil— ger größtenteils im Saargebiet tätig, wo er zuletzt von 1900 bis 1905 Präſident der königlichen Bergwerksdirektion Saarbrücken war. 1928 übernahm Hilger den Vorſitz der Fachgruppe Bergbau im Reichsverband der Deutſchen Induſtrie. Der Führer am Heier der Reſchskanzlei grüßt die ihm ſehubeln n M 8 r e 0 U en 1 Neben ihm 15 deutſchen Reiche, vor allem alle Saarvereine geſellen. Schon e ſteht Koblenz lommen werden. um I. 57 11 Das Abſtimmungsergebnz Wahlkreis 33: Heſſen. (Vorläufiges amtliches Geſamtergebnis.) Stimmberechtigte 1013 523 Ja 5 N 863 965 Nein 100 89 804 Ungültig 19 7¹⁰ Abgegebene Stimmen 973 470 Provinz Starkenburg. Stimmberechtigte Nein 47 562, Ungültig 10 153, Abgegeben, Stimmen 450 084. J n Provinz Rheinheſſen: Stimmberechtigte 308 847, Ja 253 60%% 6052, Abgegeben Nein 29 929, Ungültig Stimmen 298 664. Provinz Oberheſſen: Stimmberechtigte 240 247, Ja 217 918, g, 5 12 313, Angültig 3500, Abgegebene Sum men 233 731. Ja 46 462, Nein 5103, ung. 1162. 1 Kreis Darmſtadt: Abg. Stimmen 104/ Ja 93 127, Nein 9233, ungültig 2362. Kreis Dieburg: Abg. Stimmen 45 527, J 1 43 105, Nein 1835, ungültig 587. Kreis Erbach: Abg. Stimmen 34 958, 33 004, Nein 1434, ungültig 490. Kreis Groß⸗Gerau: Abg. Stimmen 47431. Ja 43 287, Nein 3342, ungültig 802. Kreis Heppenheim: Abg. Stimmen 37693 5 Ja 32325, Nein 4284, ungültig 1044. Kreis Offenbach: Abg. Stimmen 127066 Ja 101054, Nein 22301, ungültig 3711. Kreis Alsfeld: Abg. Stimmen 26 698, J 25 531, Nein 849, ungültig 318. Kreis Büdingen: Abg. Stimmen 30 2% Ja 29026, Nein 820, ung. 352. Kreis Friedberg: Ja 59 699, Nein 4812, ungültig 1188. Kreis Gießen: Abg. Stimmen 70 423, 64 645, Nein 4604, ungültig 1174. Kreis Lauteebach: Abg. Stimmen 21 20 5 Ja 20 230, Nein 789, ungültig 273. Kreis Schotten: Ja 18 787, Nein 389, ungültig 193. Kreis Alzey: Abg. Stimmen 28 207, 25 817, Nein 1924, ungültig 466. Kreis Bingen: Abg. Stimmen 35 377, J 30 177, Nein 4131, ungültig 1069. Kreis Mainz: Abg. Stimmen 123 861, 9% 105 655, Nein 15 513, ungültig 2693. Kreis Oppenheim: Abg. Stimmen 32619. 0 Ja 29 369, Nein 2513, ungültig 737. Kreis Worms: Abg. Stimmen 69 600, J 1 62 665, Nein 5848, ungültig 1087. * Wahlkreis 19: Heſſen⸗Naſſau: Abgegebene Stimmen Nein 145 114 Ungültige 30 259 Regierungsbezirk Wiesbaden: Abgegebene Stimmen 1004 899, Ja 386264 Nein 113 447, ungültig 23 811. Regierungsbezirk Kaſſel: Abgegebene Stimmen 743 712, Ja 71059 Nein 26 667, ungültige 6448. Kreis Biedenkopf: Abg. Stimmen 2499 Ja 23 429, Nein 1129, ungültig 434. Kreis Main⸗Taunus: Abg. Stimme 49 014, Ja 43 296, Nein 4413, ung. 120 Kreis Limburg: Abg. Stimmen 4152 83 676, Nein 5945, ungültig 1902. Kreis Dill: Abg. Stimmen 39 807, J 37512, Nein 1636, ungültig 659. Kreis Oberlahn: Abg. Stimmen 2750 Ja 24133, Nein 2670, ungültig 779. Kreis Obertaunus: Abg. Stimmen 33877 Ja 32 895, Nein 4875, ungültig 1008. Kreis St. Goarshauſen: Abg. Stimme 33 341, Ja 29 565, Nein 3028, ungültig 746. Kreis Rheingau: Abg. Stimmen 30 52 Ja 26 244, Nein 3417, ungültig 863. Kreis Unterlahn: Abg. Stimmen 364“ Ja 33 618, Nein 2087, ungültig 710. Kreis Untectaunus: Abg. Stimmen 255 Ja 24226, Nein 925, ungültig 429. Kreis Unterweſterwald: Abg. Stimm 40 098, Ja 33 282, Nein 5186, ung. 1627. Kreis Uſingen: Abg. Stimmen 14 586 13 431, Nein 811, ungültig 344. Kreis Oberweſterwald: Abg. Stimm 39 163, Ja 33 305, Nein 4460, ung. 1398. Kreis Wetzlar: Abg. Stimmen 57 563, 52 925, Nein 3598, ungültig 1040. Kreis Wiesbaden: Abg. Stimmen 116 60 Ja 103 727, Nein 10 837, ungültig 221 Kreis Frankfurt a. M.: Abg. Stimm 389 148, Ja 317 367, Nein 63 425, ung. 835 Treue dem Führer— Treue der 3a Am 19. Auguſt rief der Führer. Das gan deutſche Volk nahm dieſen Ruf auf und zeit der Welt, daß Adolf Hitler und Deutſchla heute und für alle Zeiten eins ſind. Wieder ruft der Führer! Diesmal will einer Demonſtration, wie ſie Deutſchland die Welt noch nicht geſehen hat, zeigen, da; das Saarland deutſches Land und die Saat länder Deutſche ſind. Am 26. Auguſt ſoll ſich das ganze deutſch Volk in einer nie geſehenen Kundgebung au der Feſte Ehrenbreitſtein bei Koblenz zu ee zem Saarland bekennen. Zehntausende Aberzehntauſende unſerer ſaardeutſchen Voll genoſſen werden an dieſem Tag nach Koblel kommen. Zu ihnen werden ſich Hunderttal ſende von Volksgenoſſen aus dem 9 0 deutſche feſt, daß mehr als 400 000 Perſonen nat A. 466 429, Ja 292 3 Abg. Stimmen 65 60% Abg. Stimmen 19 30 0 1 1748 611 Ja 1573 233 1 Fübrer Je In kurzen Worten Der Führer und Reichskanzler erließ an das deutſche Volk und an die NSDAP. Auf⸗ rufe, in denen er die reſtloſe Einheit von Staat und Bewegung feſtſtellt und eine Ak⸗ tion zur Gewinnung der noch Abſeitsſtehen⸗ den ankündigt. 2000 in Berlin weilende Saarländer veranſtalteten eine große Treuekundgebung für den Führer. Der Reichsminiſter des Innern hat allen Wahlhelfern für die glatte und einwandfreie Durchführung der Volksabſtimmung ge⸗ dankt. Reichsminiſter Dr. Goebbels hat der deut⸗ ſchen Preſſe ſeinen Dank für die vorbildliche Arbeit anläßlich der Wahlvorbereitung aus⸗ ſprechen laſſen. Der öſterreichiſche Bundeskanzler Dr. Schuſchnigg begab ſich in Begleitung des Sektionsrates Dr. Seid im Flugzeug zu der verabredeten Begegnung mit Muſſolini. Das Kapuzinerkloſter in Herentals(Bel⸗ gien) brannte nieder. In der chineſiſchen Stadt Anſung ſollen bei einer Ueberſchwemmungskataſtrophe 600 Menſchen ertrunken ſein. Noch nie erlebt! Dag Reuker-Büro zur Abstimmung. London, 21. Auguſt. „Rach allgemeiner Meinung in politiſchen Areiſen Londons beſteht kein Grund zu der Angahme, daß Hikler in irgendeiner Weiſe ſeing Belſebtheit bei der großzen Maſſe des deulſchen Volkes eingebüßt hat. Das iſt ein pſychologiſches Wunder, wie man es in der modernen Geſchichte noch nicht erlebt hat.“ Mit diefen Worten charakteriſiert die halbamtliche engliſche Nachrichtenagentur Reuter den Eindruck der Abſtimmung in den politiſchen Kreiſen. Dagegen bemüht ſich die Mehrzahl der engliſchen Abendblätter immer noch, in lächerlicher Weiſe die Zahl einer bedeutenden Oppoſition gegen die Re⸗ gierung Hitler auszudeuten. Das in objek⸗ tiver Weiſe berichtende Rothermere-Blatt „Evening News“ meldet: Bei einem ge⸗ nauen Vergleich mit den Zahlen der letzten Reichstagswahlen habe der Führer tatſäch⸗ lich eine Million Stimmen mehr als da⸗ mals erhalten. Auf die engliſche Bevölkerung hat die überwiegende Stimmenmehrheit für Hitler einen tiefen Eindruck gemacht. gaardeutſche im Reich! Denkt an die Abſtimmung! Selbſtverſtändliche vaterländiſche Pflicht eines jeden im Reichsgebiet wohnhaften und abſtimmungsberechtigten Saarländers iſt es, ſich das Anrecht auf die Beteiligung an der Abſtimmung des 13. Januar 1935 zu ſichern. Ueber das dieſem Zweck dienende Verfahren hat eine in den letzten Tagen er⸗ gangene Bekanntgabe bereits kurz unter⸗ richtet. Beſorge ſich alſo ſeder, der abzuſtlimmen haf, das Ankragsformular! Dieſes iſt bei den Ortsgruppen der Saar⸗ Vereine und bei der Geſchäftsſtelle Saar⸗ Verein in Berlin SWö 11, Streſemannſtraße 42, zu haben. Mer ſich das Antragasformular nicht zei⸗ tig genug, d. h. vor dem 31. Auguſt 1934 beſchaffen kann, der wähle für den Antrag eine eigene Form. 5 Die Abſtimmungsordnung beſagt Folgen⸗ es; Der Ankrag muß an den Gemeindeausſchuß des Be⸗ zirks gerichtet werden, in dem der Antrag⸗ ſteller die Einwohnereigenſchaft am 28. Juni 1919 hatte. Der Antrag muß enthalten: 1. die Namen, Vornamen, das Geburts- datum, den Geburtsort und den Beruf des Antragſtellers(und im Falle einer Berufs- änderung denjenigen, den er am 28. Juni 1919 ausübte), ſowie die Vornamen ſeines Vaters, falls es ſich um eine verheiratete Frau handelt, die Namen und Vornamen ihres Ehemannes(und im Falle einer Ver⸗ änderung des Familienſtandes nach dem 28. Juni 1919, den Familiennamen, den ſie an dieſem Tage trug): 2. die Gemeinde, wo er die Einwohner⸗ eigenſchaft am 28. Juni 1919 hatte;: 3. den gewöhnlichen Aufenthalt im Zeit⸗ punkt des Antrags; 4. die Anſchrift im Saargebiet, unter der die Mitteilungen zuzuſenden ſind. Dem Antrag ſind gegebenenfalls Beweis— jtücke beizufügen, oder es iſt die öffentliche Dienſtſtelle zu benennen, bei der ſie nieder— gelegt ſind. Der Antrag muß vor dem 1. September dem Gemeindeausſchuß zu⸗ gehen, der den Empfang beſcheinigen muß. Reue Briefmarten zur Saarabſtimmung. Aus Anlaß der am 13. Januar 1935 ſtatt⸗ findenden Saarabſtimmung gibt die Deutſche Reichspoſt zwei Freimarken zu 6 und 12 Pfennig heraus. Auf dem Bild der 6 Pfen⸗ nig⸗Marke halten zwei Hände ein Stück Saar⸗Erde mit der Aufſchrift„Saar“, das Markenbild der 12 Pfennig-Marke zeigt einen Adler, der ebenfalls die Inſchrift „Saar“ trägt. Der Verkauf beider Wertzei— chen beginnt am 26. Auguſt. bringen. Eine Stadt unter Waſſer Ueberſchwemmungskataſtrophe in China. Schanghai, 21. Auguſt. Infolge dreitägiger Wolkenbrüche hat der ſbeß Jalu die Stadt Ankung vollſtändig berſchwemmt. Man glaubt, daß 600 Per- ſonen in den Fluten ertrunken ſind. An 60 000 Obdachloſe wurden bisher gezählt. Fünf Brücken ſind fortgeſpült worden. Der Schaden wird auf 5 Millionen Mark geſchätzt. Ueberdies brachen zwei Staubecken, wodurch das Unglück noch vergrößerk wurde. Viele hundert Häuſer wurden fortgeriſſen. 12 000 Häuſer ſtehen unter Waſſer. Die Verbindungen mit der konnten erſt allmählich wieder hergeſtellt werden. Die Regierungsbehörden laſſen Nahrungsmittel und friſches Waſſer heran— Außenwelt Die Wahlkreisergebniſſe Wahlkreis 8: Liegnitz.. Stimmberechtigt 864.859, Ja 755 270, Nein 63 535, ung. Stimmen 17100. abg. Stimmen 835 905. Wahlkreis 9: Oppeln. Stimmberechtigte: 877 327, Ja 793 216, Nein 66 652, ung. 15 806, abg. Stimmen 875 671. Wahlkreis 10: Magdeburg. Stimmberechtigte 1184 949, Ja 1 026 446, Nein 99 353, ung. Stimmen 21854. abg. Stimmen 1147853. Wahlkreis 13: Schleswig⸗-Holſtein. Stimmberechtigt 1 185 846, Stimmen 1125 421. Wahlkreis 16: Südhannover-Braunſchweig. Ja 1177 210, Nein 107 806, ung. Stim— men 11 457. Wahlkreis 17: Weſtfalen-Nord. Stimmberechtigt 255 454, Stimmen 163 851. 9 * 5 9 1n (ei Ja 955 439, M3212 14479 · 777 Ttin men 28 348 262 teln 144 1390, Un.—Hiimimen 2940 og. 1 750 380, Ja 1 360 449, ung. Stimmen 47 948, abg. Letzte Nachrichten „Das Schlachtfeld gewählt“ Bemerkenswerte Aeußerungen des franzöſi⸗ ſchen Kriegsminiſters. Paris, 20. Auguſt. Im Verlaufe der im großen Stil begange⸗ nen Erinnerungsfeier der Schlacht von Lothringen im Auguſt 1914 ſchilderte Kriegsminiſter Marſchall Petain u. a. die Feſtigkeit der heutigen franzöſiſchen Oſt⸗ grenze. Das Schlachtfeld, das für die erſte Operation am günſtigſten ſei, ſei bereits gewählt. Eine Linie von Befeſtigungen ziehe ſich der Grenze entlang. Um jede Ueberraſchung zu vermeiden, werde die Aus⸗ ſtattung dieſe Befeſtigungen mit ſtändigen Beſatzungen vorbereitet. Die franzöſiſche Armee könnte im Vertrauen auf ihre Kraft den Unternehmungen eines Angreifers zuhig entgegenſehen und die notwendigen Gegen⸗ maßnahmen ins Auge faſſen. Sechzehnſährige Brandſtifterin. Wien, 21. Auguſt. In letzter Zeit waren im Dorfe Wieden(Steiermark) vier Gehöfte mit allen Nebengebäuden durch Brandſtif— tung in Flammen aufgegangen. Die Gen— darmerie ſtellte nunmehr als Brandſtifterin das 16jährige Pflegekind Thereſe Kirſchen— gaſt feſt. Sie hat bereits ein Geſtändnis ab— gelegt. Geſührliche Meſserhelden Skralſund. 21. Auguſt. Im Stralſunder Hafenviertel kam es nachts zwiſchen einigen Gäſten zu Meinungsverſchiedenheiten vor einer Gaſtwirtſchaft. In den Streit miſchle ſich ein gewiſſer Pankau aus Graudenz. Er zog ein Meſſer und verletzte fünf Perſonen mehr oder weniger ſchwer. Auf der Flucht ſtfürzte er in eine Schaufenſterſcheibe und wurde feſtgenommen. Ein Freund Pan— kaus verletzte einen Arbeiter durch mehrere Meſſerſtiche in die Bruſt; er wurde ebenfalls verhaftet. Die Hamburger jubeln dem Führer zu. Während der Anweſen⸗ heit des Führers im Rathaus zu Hamburg war der Adolf⸗-Hitler Platz von vielen Hun— derttauſenden angefüllt die dem Führer bei ſei— ier Ankunft begeiſtert zujubelten und mit ſtür— miſchen Beifallskundge— bungen die Worte des Führers, die er vom Balkon des Rathauſes ſprach, aufnahmen. Manche redeten mit ihm ein paar Brocken Seemanns⸗ Engliſch, das er auch nur ſchwer verſtand und noch ſchlechter ſprach. Wer aber verſtand malaiiſch in der großen Stadt? Wer nahm ſich ſeiner an? Wer half ihm? Wie lange machte Joe das noch mit? Er wußte es nicht. Er würde ſich nachts ein Boot losmachen, würde zu einem der Aſiendampfer hinüberpullen, an Deck entern und ſich Daun, liſtig und zitternd, irgendwo an Deck verkriechen, bis das Schiff auf offener See ſchwamm. Dreimal hatten ſte ihn ſchon gefaßt und als blinden Paſſagier wieder an Land gekippt. Einmal aber würde es ihm doch gelingen — odet äber er würde eines Tages an Land geſpült, wie ein Stück Treibholz, das der Sturm und die See von irgendeinem Wrack losgeriſſen. Nach Wochen endlich wurde Hans Reiner von einem anbiederungsluſtigen Heuerbas, den er in einer der Hafen⸗ kneipen getroffen, gegen eine Proviſion ein Platz auf einem finniſchen Holzdampfer verſprochen. Hans Reiner war überglücklich, endlich ein Unterkommen gefunden zu haben. Wenn erſt der Anfang gemacht war, wenn er erſt eine Fahrt hinter ſich hatte, dann würde er ſchon weiter⸗ und vorwärtskommen. f Seine beiden Freunde Guſtav und Martin, die immer hin mißtrauiſch waren, brachten ihn am anderen Tage zum Schiff, das vertäut im Kuhwärderhafen lag. Sie fuhren mit der Fähre hinüber und waren ſchon ſehr ent⸗ täuſcht, als ſie den alten, morſchen Kaſten liegen ſahen, und waren noch mehr überraſcht, als der Hans Reiner zugeſagte Platz bereits von zwei anderen Leuten be- anſprucht wurde, einem Chineſen und einem Schotten, die betrügeriſchen Heuerbas ver— ebenſo wie er von dem mittelt wurden. in den Augen. Meeresgrund verſinkt!“ Es war eine üble Geſellſchaft, die auf dem Kaſten an⸗ geheuert hatte: Malaien, Chineſen, ein Norweger und mehrere Finnen; nicht ein einziger Deutſcher war darunter. Der Kapitän war ein grober, rückſichtsloſer Kerl, den Hanke⸗Guſtav in Verdacht hatte, daß er mit dem Heuerbas 11 ein abgekartetes Spiel trieb.. Er grinſte niederträchtig und ſchadenfroh, als er ſah, wie die drei ſich um den Platz auf ſeinem Schiffe balgten. Er hatte nicht übel Luſt, Haus Reiner für die Fahrt zu behalten, aber Hanke-Guſtav redete ſeinem Freund von der Heuer ab, ganz entſchieden und beſtimmt, denn ihm war der Kaſten ſchon zu alt und zu morſch, und die Ge⸗ ſellſchaft auf ihm zu niederträchtig und zu rückſichtslos, als daß er ihnen Hans Reiner als Neuling anvertraut wiſſen mochte. Er mußte ſchon mit dem Kapitän und den anderen beiden Bewerbern brechen, um endlich mit Hans Reiner von dem wütenden die eine Kapitän vom Schiff gejagt zu werden. Hans Reiner war darauf empört, ihm ſtanden vor Ent⸗ täuſchung über den Ausgang der Sache die hellen Tränen „Sei froh, daß du der Hölle entronnen biſt“, redete ſein Freund ihm tröſtend zu.„Das Schiff iſt ein Seelen⸗ verkäufer und der Kapitän ein Menſchenhändler ſchlimmſter Sorte. Und mich ſoll es gar nicht wundern, wenn der morſche Kaſten auf dieſer oder auf der nächſten Fahrt auseinanderbricht und mit Mann und Maus auf den Und damit ſollte er auch wahrhaftig recht behalten. Schon nach fünf Tagen laſen ſie, daß der finniſche Holz⸗ kahn im Sturm zerborſten und mit Kapitän und Be⸗ ſatzung am Skagerrak untergegangen war. Dann kamen Wochen, in denen die Suche nach Arbeit durch nichts belohnt und die Hoffnung auf Beſſerung der Lage immer wieder aufs neue enttäuſcht wurde. Hans brauche, ſorgten. künſtler. einen Streit vom Zaune allerbeſten. Reiners letzte Groſchen waren ſchon längſt zu Ende. Wenn er ſeiner Mutter heimlich eine Karte ſchrieb, daß es ihm gut ginge, daß ſie ſich keine Sorgen um ihn zu machen dann mußte er ſich von ſeinen Freunden das Porto dazu geben laſſen. Es war rührend, wie die beiden Freunde für ihn Sie beſtritten von ihrer knappen Arbeitsloſen⸗ unterſtützung nun auch noch ſeinen Lebensunterhalt, be— zahlten die Miete für ihn und ſteckten ihm hin und wieder ein paar Zigaretten zu, die ſie ſich aus billigem Tabak und aus Zigarettenpapier eigenhändig zuſammendrehten. Die beiden Freunde hatten ſich in ihre Lage ſchon viel beſſer gefunden, und Karl Kunze, der Kommuniſt und vierte Mitbewohner des Logis, war geradezu ein Lebens- Er brachte es wahrhaftig noch zuwege, ihnen manchmal eine kleine Erleichterung zu verſchaffen. Er verſtand es, Gutſcheine für billige und koſtenloſe Mahl⸗ zeiten zu beſorgen, brachte Stiefel und Kleidungsſtücke, manchmal eine Kino-Freikarte und einmal ſogar— unter großem Hallo— für jeden eine Doſe prima Haarpomade, wohltätige und Arbeitsloſe geſpendet hatte. unterwegs, war von allem unterrichtet, glaubte felſenfeſt an einen großen Putſch, ſchnarchte und ſchlief nachts ſo ſorglos wie ein Murmeltier und gedieh und entwickelte ſich trotz dieſes ſchlechten Lebens von allen vieren am reklameſüchtige Firma für Er war den ganzen Tag Hans Reiner wußte, daß ihm die Freunde von ihrem Eſſen die beſten Biſſen zuſteckten. Frau Pörſch, die Wirtin, behandelte ihn faſt ſo ehr⸗ furchtsvoll wie ihren„möblierten“ Herrn; und Frau Piepjunge, ein altes, anhängliches Faktotum aus dem Hauſe, das ſich bei der gutmütigen Wirtin auch noch mit durchs Leben futterte, die Frau Pörſch und erſt recht natürlich alle ihre Einlogierer nur Frau Piep oder auch Frau Junge riefen, was auf Hans Reiner zuerſt ungeheuer komiſch wirkte, entwickelte wegen ſeiner für ſie ungewohnten Höflichkeit eine faſt abgöttiſche Liebe für ihn. (Fortſetzung ſolgt.) e „O OD OH N. NULL EA. Urheberrechtsschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale) Nachdruck verboten. Hauenſtein wollte nach dieſen Worten erregt auf— ſpringen; eine heftige Erwiderung lag auf ſeinen Lippen. Doch er beherrſchte ſich und blieb ruhig. „Es iſt das eine höchſt lobenswerte Anſicht, die Sie da hegen. Schade nur, daß ſie mit der meinen ſo wenig übereinſtimmt. Wie prächtig würden wir uns da ver- ſtehen.“ 4 Das hatte er ironiſch geſprochen, jetzt aber nahm ſeine Stimme einen drohenden Klang an. „Fritz Grovenſtahl, haben Sie jene Unterredung zwiſchen uns vergeſſen, die wir kurz vor meiner Ver— heiratung mit Ihrer Schweſter hatten?“ Fritz Grovenſtahl erwiderte ebenſo ſcharf. „Nein, Hauenſtein! Sie haben oft genug dafür ge— ſorgt, daß ich Sie im Gedächtnis behalte.“ „Gut, ſehr gut! Das erübrigt uns ein Zurückkommen auf das betreffende Thema, und es genügt, wenn ich Ihnen ſage, daß ich meine damals gehegten Abſichten noch nicht geändert habe. Hören Sie— ich verfolge noch immer genau dasſelbe Ziel.“ „Das weiß ich!“ bemerkte Fritz Grovenſtahl ſpöttiſch. „Sie haben bisher allerdings, um Ihre eigenen Worte zu gebrauchen, eine äußerſt unglückliche Hand gezeigt.“ „So? Wer beweiſt Ihnen das?“ „Das beweiſt mir mein Werk und die Geſchäftslage Ihres Unternehmens. Oder halten Sie mich für unfähig, die Dinge zu überblicken? Dann irren Sie. Ich habe mit der Zeit doch ſo viel dazu gelernt, um zu erkennen, wie es mit Ihnen ſteht, und was geſchehen wird, wenn Sie Ihrer Geſchäftspolitik keine Aenderung erfahren laſſen. Des— halb kann ich auch nicht verſtehen, warum Sie dieſen, ich weiß keine andere Bezeichnung, dieſen lächerlichen Kampf nicht aufgeben.“ Es ſchien, als würde Hauenſtein wirklich über das Ge— hörte nachdenken. Doch nur einen Augenblick, dann warf er den Kopf in den Nacken und richtete die Augen voll unſäglichen Hochmuts auf Fritz Grovenſtahl. „Wollen Sie das alles nicht mir überlaſſen? Ich denke doch, daß meine Erfahrungen ſo weit reichen, daß ich ſelbſt weiß, was ich tun kann.“ Er fuhr mit der Hand über das glattraſierte Kinn und ſprach dann weiter:„Ich halte es für wertvoller, wir kommen jetzt auf den Punkt, um deſſentwillen ich dieſe Unterredung mit. Ihnen herbei führte.“ Fritz Grovenſtahl nickte zuſtimmend. Er konnte ſich nicht denken, was Hauenſtein von ihm wollte, was ſie beide ſich überhaupt noch zu ſagen hätten. Hier waren doch alle Worte vergebens, oder noch mehr, ſie verſchärften mur das Trennende, das zwiſchen ihnen ſtand. Wozu alſo das alles? Hauenſtein begann indeſſen zu reden. „Hören Sie, Fritz Grovenſtahl, es gibt einen Weg, auf dem wir mit einigem guten Willen Ihrerſeits zu einem geſchäftlichen Einverſtändnis kommen könnten, an dem Ihnen ſo viel zu liegen ſcheint.“ Fritz Grovenſtahl horchte auf. Er ſah, wie ſich im Geſicht Hauenſteins ein leiſes, wie ihm ſcheinen wollte, liſtiges Lächeln zeigte; Mißtrauen begann in ihm zu keimen, aber er verwarf es wieder. „Erklären Sie mir das, Hauenſtein“, bat er. Hauenſtein lehnte ſich läſſig im Seſſel zurück und ſprach voller Gleichgültigkeit, womit er ſeine Spannung zu ver— bergen ſuchte: „Daß wir Gegner ſind, ſein müſſen, bedingen die gleichen Fabritationszweige unſerer Betriebe. Wenn ich nun verſuchte, die Ausdehnungsmöglichkeit Ihres Werkes einzudämmen, ſo lag das daran, daß ich das gewichtige Wort, das ich in der betreffenden Induſtrie zu reden habe, nicht an Sie abtreten will. Außerdem aber lag oder liegt mir viel daran, Ihren Betrieb meinem Konzern anzu— gliedern. Alle dieſe Abſichten würde ich fallen laſſen, ließen Sie ſich zu einem Vergleich herbei. Bauen Sie ruhig Ihre Großmaſchinen weiter, ich werde jegliche Konkurrenz, mit Ihnen vermeiden. Die Abteilung Automobilbau ſtellen Sie hingegen ein und überlaſſen es in dieſem Falle mir, mich mit der übrigen Konkurrenz herumzuſchlagen. Die Baukoſten, die Sie der betreffenden Betriebsanlage wegen gehabt haben, würde ich Ihnen natürlich erſetzen.“ Hauenſtein ſchwieg jetzt. Er hatte im ſtillen erwartet, Fritz Grovenſtahl würde ihn entrüſtet unterbrechen, aber das war nicht geſchehen. Er verſuchte, in dem Geſicht ſeines Gegenübers zu leſen, aber das war vergeblich. Voll⸗ kommen ruhig ſtand Fritz Grovenſtahl da, und nichts verriet den Sturm, der in ſeinem Innern tobte. Was verlangte Hauenſtein da? Er ſollte den Großteil ſeines Werkes aufgeben? Einſach aufgeben, um einem rückſichtsloſen Spekulanten Platz zu machen? Kam er ihm ſo? Nein!, und tauſendmal nein! Das gab es nicht! Dieſes Anſinnen war einfach eine Unverfrorenheit. Der reinſte Hohn war dieſer Vorſchlag. Oder fürchtete Hauenſtein ihn ſo, daß er es auf dieſe Weiſe verſuchte? Aber er ſollte ihm nicht kommen— nicht ſo kommen! In Fritz Grovenſtahl ſtieg plötzlich eine grauſame Luſt auf, den vor ihm ſitzenden Mann zu demütigen. Jene Tage, da ihn dieſer in Konſtantinopel verhöhnte, da er ihm ſeine Arbeiter aufgewiegelt hatte, zogen an ſeinen Augen vorüber. Er ſah im Geiſte die zuſammengeballten Maſſen im Hofe der Fabrik ſtehen, ſah, wie ſie unmutig die Hände gegen ihn reckten, hörte ihr Schreien— und dann der Knall eines Schuſſes. Er erlebte für Sekunden noch einmal die große Leere, die all dieſen Vorgängen ge⸗ folgt war, und blickte in das grinſende Antlitz des Todes. Blitzartig tauchten alle dieſe Bilder in ihm auf und zer⸗ ſtörten die Mauer, die die Zeit um ſeinen Grimm gelegt hatte. Was war Hauenſtein, daß er glaubte, das alles tun zu dürfen? Und jetzt wieder ſein neues Anſinnen! War das Einfalt oder Raffineſſe? Dieſe Fragen brauſten in Fritz Grovenſtahl auf und drohten ihn zur Gewalt hinzureißen. Aber mit aller Mühe beherrſchte er ſich, und nur ſeine Augen ruhten mit ver⸗ zehrendem Blick auf dem Gegner. Dem wurde das Schweigen unbehaglich. „Nun?“ fragte Hauenſtein.„Ihre Meinung?“ Fritz Grovenſtahl öffnete kaum merklich die Lippen. Tropfenweiſe, mit grauſamer Langſamkeit, kamen ihm die Worte vom Munde: „Hauenſtein— jetzt weiß ich es— Sie fürchten mich!“ Danach folgten Sekunden voll unerträglichen Schwei⸗ gens. Hauenſtein hatte ſich weit vorgebeugt, die Hände zuſammengekrampft. Es ſah aus, als wollte er jeden Augenblick aufſpringen, um ſich auf Fritz Grovenſtahl zu werfen, der, ruhig wie eine Mauer, die Arme über die Bruſt verſchränkt, wenige Schritte vor ihm ſtand, aus deſſen Augen die ganze Kraft ſeines Willens ſprach. Hauenſtein fühlte, wie er erblaßte, wie ein Zucken um ſeinen Mund lief. Er wollte ſich zu einem höhniſchen Lächeln zwingen, aber es blieb ein kläglicher Verſuch, der trotz aller Wiederholungen mißlang. In ſeinem Beſtreben, ſeine Befangenheit dem anderen zu verbergen, griff er nach einer Zigarre und konnte doch nicht verhindern, daß die Hand, die das Licht hielt, merkbar zitterte. Da ſtieß er voller Zorn die Worte hervor: „Was— was ſagten Sie da eben, Fritz Grovenſtahl?“ Voller Grimm gegen ſich ſtieß er in einem keuchenden Atemzuge den Rauch vor ſich hin. Er bereute ſeine Frage ſchon wieder, weil er ſich vor der Deutlichkeit der Antwort fürchtete. Und da kamen auch ſchon die Worte an ſein Ohr. „Daß Sie mich und mein Werk fürchten, Hauenſtein. Oder halten Sie mich für ſo einfältig, zu glauben, Sie machten mir dieſen Vorſchlag aus purer Nächſtenliebe? Nein! So naiv bin ich denn doch nicht mehr. Das hätten auch Sie ſich ſagen ſollen, ehe Sie dieſes reichlich dreiſte Anſinnen an mich ſtellten. Oder nehmen Sie an, daß ich daran glaube, Sie würden mich, wenn es in Ihrer Macht läge, mich und mein Werk zu vernichten, auch nur einen Augenblick ſchonen?“ Er lachte bitter auf.„Bei Gott, Hauenſtein, das würden Sie nicht tun! Zerbrechen würden Sie mich, wie einen Strauch, der Ihnen den Weg ver⸗ ſperrt, und im Augenblick gäben Sie Ihre Seligkeit dafür, wenn Sie dazu imſtande wären. Sagten Sie vorhin nicht ſelbſt, daß Sie Ihre Pläne, mein Werk in Ihren Beſitz zu bringen, noch nicht aufgegeben haben? Das wan leicht⸗ ſinnig genug von Ihnen, trotzdem es für mich dieſer Warnung nicht bedurft hätte, um Ihnen die gleiche Ant⸗ wort zu geben. Laſſen Sie Ihr finſteres Geſicht— es hat keinen Zweck! Ich fürchte nich nicht davor! Sie können einmal nicht verlangen, daß ich mich der Vorteile, die ich vor Ihnen habe, ſelbſt beraube. Das wäre ſchändliche Dummheit, deren Folgen ich am eigenen Leibe zu ſpüren bekäme. Nein! Das tue ich nicht! Vielmehr werde ich— geben Sie gut acht— meine Macht geſchickt auszunützen verſuchen— auch gegen Sie! Haben Sie mich verſtanden, Hauenſtein? Auch gegen Sie!“ Hauenſteins Geſicht war von flammender Röte über⸗ zogen. Oft hatte er den Sprechenden unterbrechen wollen, aber es war ihm nie geglückt, und jetzt, da dieſer ſchwieg, konnte er vor lauter Grimm nicht ſprechen. In ihm kochte und wirbelte alles durcheinander: Wut und Mißgunſt, Neid und Selbſtverwünſchungen! Aber als er ſah, daß ſeine Faſſungsloſigkeit ein feines, ſpottſprechendes Lächeln bei ſeinem Gegner hervorrief, ſchlug er mit der Fauſt auf den Tiſch und keuchte die Worte hervor: „Das ſollen Sie mir büßen, Fritz Grovenſtahl!“ Der blieb gelaſſen ſtehen und verbeugte ſich. „Das glaube ich Ihnen ohne weiteres. Auf was ſoll ich mich vorbereiten. Wird es wieder ein Revolverheld ſein, den Sie mir auf den Hals ſchicken, oder werden Sie mir das Werk über dem Kopfe anzünden laſſen?“ Das hatte Hauenſtein nicht erwartet— das nicht. Er wollte ſich erheben, aber die Knie verſagten den Dienſt. Auf der Bruſt lag es ihm zentnerſchwer. Sein Geſicht war wie mit grauer Farbe übergoſſen. Dann ſank ihm der Kopf vornüber. Er ſagte etwas, aber es blieben nur ge⸗ ſtammelte, unartikulierte Laute. Fritz Grovenſtahl ſah hernieder auf den Zuſammen⸗ geſunkenen. Es mußte doch etwas Eigenes um die Macht des Gewiſſens ſein; unmöglich konnten ſeine Worte Hauen⸗ ſtein ſo getroffen haben. Er wollte ſich an dem Zerrbild dieſes Mannes, der ihm ſo viel Schweres zugefügt hatte, freuen, aber dann war doch das Mitgefühl ſtärker. Der vor ihm ſaß, war ein alter Mann— und der Gatte ſeiner Schweſter. „Alexander!“ ſprach er darum und legte ſeine Hand auf deſſen Schulter.„Hören Sie auf mich. Laſſen Sie uns ehrliche Gegner ſein. Stellen Sie Ihr ungerechtfertigtes Verlangen zurück. Leben Sie Ihrem Werk, und laſſen Sie mich dem meinen leben. Was habe ich Ihnen getan, daß Sie mir das Werk, dieſen Famitienbeſitz, entreißen wollen? Iſt Ihr Machthunger ſo unerſättlich, daß Sie ihn nicht an Ihren ausgedehnten induſtriellen Beſitzungen ſättigen können? Sie wiſſen darauf keine Antwort— Sie ſchweigen! Laſſen Sie Ihre Pläne fallen, geben Sie Ruhe. Solange wir in ehrlichem Wettbewerb ſtehen, werden wir einer den anderen nicht ſchädigen.“ Hauenſtein ſchwieg darauf. Fritz Grovenſtahl fragte: „Nun— wollen Sie ſo handeln?“ Da hob Hauenſtein den Kopf. Mit einer beleidigenden Gebärde befreite er ſeine Schulter von Fritz Grovenſtahls Hand. Dann erhob er ſich und reckte die Glieder, drohend. Das Geſicht hatte er wieder vollkommen in der Gewalt. Eine höhniſche Maske war darüber gebreitet. Nur die Augen zeigten noch die kaum verhaltene Wut über die er⸗ littene Niederlage. ö i „Sparen Sie Ihre Worte, Fritz Grovenſtahl!“ ſprach er herriſch.„Die kommende Zeit ſoll Ihnen Gelegenheit geben, mich kennenzulernen.“ Fritz Grovenſtahl erkannte, daß all ſeine Mühe ver⸗ gebens geweſen. Mit einem Schritt vertrat er Hauenſtein, der das Zimmer verlaſſen wollte, den Weg und ſprach meſſerſcharf die Worte: „Die letzten acht Jahre waren mir Gelegenheit genug dazu; es bedarf nicht der Zukunft. Eines aber will ich noch bemerken: Jede Rückſicht, die ich bisher gegen Sie, als Gatte meiner Schweſter, geübt habe, fällt fortan weg. Sie haben mir vor acht Jahren den Kampf angeſagt, heute tue ich das gleiche, und ich hoffe, daß ich es nicht nötig haben werde, zu den von Ihnen angewandten Mitteln zu greifen.— Sie haben mich gehört, Alexander Hauenſtein? Er trat zur Seite, und Hauenſtein verließ das Zimmer. Fritz Grovenſtahl aber ſtand am Fenſter und drückte den heißen Kopf gegen die kühlen Scheiben. Wie wohl das tat! Er ſchloß die Augen. Es war ihm, als legten ſich kühle Frauenhände lindernd auf ſeine Stirn. Von fern her drang der Trubel des Feſtes an ſein Ohr, gedämpft Muſik und das Rauſchen des Tanzes. f Er aber blieb allein und freute ſich ſeiner Einſamkeit. Zehntes Kapitel. Zwei Jahre vergingen— bedeutungsvolle Jahre für die weitere Entwicklung des Werkes, Jahre voll raſt⸗ loſen Schaffens für Fritz Grovenſtahl, der ſich ſelbſt kaum noch gehörte und es zuweilen als bittere Laſt emp⸗ fand, nur dem Werke leben zu müſſen. Es forderte viel von ihm an Verzicht, es forderte ihn ſelbſt. Aber das Gute war, daß er an ſeiner Arbeii mehr und mehr er⸗ ſtarkte, abgeſehen von den Stunden, da er empfand, daß ei ein anderes Leben führte als ſonſt die Menſchen. Das Werk hatte eine Ausdehnung erfahren, wie Fritz Grovenſtahl ſie in den kühnſten Plänen nie erwartet hatte. Ungehemmt war die Entwicklung vorwärts geſchritten. Notwendig gewordene Neubauten gliederten ſich an das ſchon Beſtehende an, und immer wieder mußte neues Ge⸗ lände erworben werden, um die Ausdehnungsmöglich⸗ keiten zu erſchöpfen. Die Einnahmen des Werkes ſtiegen raſch und gewaltig, und doch verbrauchte Fritz Grovenſtahl nur das für ſeinen Lebensunterhalt Notwendige. Alles andere floß wieder hinein ins Werk, diente zur Schaffung eines Reſervefonds und zur Hebung der Lebens- und Wohnverhältniſſe ſeiner Arbeiter. Vor der Stadt hatte Fritz Grovenſtahl unter günſtigen Verhältniſſen Bauland erworben, und dort entſtanden die erſten Häuschen einer Arbeiterſiedlung. Schmucke, nicht zu kleine Bauwerke, mit großen Fenſtern, die Licht und Luft genug hereinließen, lagen da, inmitten des einem jeden zugeteilten kleinen Gartens. Vorerſt waren es ja, nur wenige, aber im Laufe der Jahre ſollte die Anſiedlung nach einem bereits aufgeſtellten Bauprogramm bedeutend erweitert werden. Es waren meiſt ältere, ſchon lange Jahre im Werk beſchäftigte Arbeiter, denen die erſten Werkwohnungen zugeteilt waren. Ging oder fuhr Fritz Grovenſtahl einmal des Abends hinaus zu Kurt Roſchwitz, dann mußte er dieſe Anſiedlung berühren; immer freute er ſich der dankbaren Blicke, die ihm da begegneten. Da empfand er, daß Tante Maria recht hatte, als ſie ihm ſagte, daß Wohltun an anderen zu eigener Wohltat werden kann. Die Spannung zwiſchen Hauenſtein und Grovenſtahl hielt weiterhin an. Suſanna war die vergangenen Jahce nicht zu Hauſe geweſen, und Fritz nahm an, daß ihr Gatte ſie daran hindern mochte. Er ſelbſt war mit Hauen⸗ ſtein in dieſer Zeit nur ein einziges Mal zuſammen⸗ getroffen, und zwar unter für dieſen ſehr peinlichen, um nicht zu ſagen demütigenden Umſtänden. Das war vor etwa Jahresfriſt geweſen, als Fritz Grovenſtahl ein in der Nähe liegendes, bis dahin Hauenſtein gehöriges, großes Stahlwerk bei deſſen Verſteigerung erworben hatte. Die Unterzeichnung des Kaufvertrages mußte für Hauenſtein ein grauſamer Augenblick geweſen ſein, denn nichts konnte ihm den Rückgang des eigenen Unternehmens ſtärker vor Augen geführt haben als dieſer Triumph ſeines Gegners. ö 5 90 Es war richtig! Der Hauenſtein⸗Konzern ging ſeinem Verfall entgegen, zwar langſam, aber beſtändig. 4 3* 1 Die Leitung der durch ſtändige Steigerung der her⸗ zuſtellenden Fabrikate überlaſteten Fabriken nahm Fritz Grovenſtahl vollkommen in Anſpruch. Dazu ſuchte er immer neue Wege, ſein Unternehmen zu erweitern, und unermüdlich ſchaffte er den ganzen Tag. Selten genug nahm er ſich die Zeit, ſeinen Freund Kurt Roſchwitz oder auch Bruder Klaus, der ſeit ſeiner Verheiratung eine hübſche Villa in der Vorſtadt bewohnte, zu beſuchen. Es war bei einer kleinen Feſtlichkeit, die Klaus und Mary Grovenſtahl gaben. Fritz hatte ſich von den übrigen getrennt und war mit Liſa Noſchwitz hinaus in den Garten geganger Wortſetzung folgt) der großen Saar⸗Treuekundgebung zu ſehen und zu hören. Auch an Euch Volksgenoſſen aus dem Gau Heſſen⸗Naſſau ergeht der Ruf des Führers! e immer wird Heſſen⸗Naſſau ſeine Treue beweiſen und zum 26. Auguſt Zehntausende ſeiner Volksgenoſſen zur Saar⸗Treuekundge⸗ bung nach Koblenz entſenden. Der Führer ruft! Wir folgen! gez. Sprenger. Zwei Todesopfer eines Verlehrsunfalles Gießen, 21. Aug. Auf der Landſtraße zwiſchen Butzbach und Pohlgöns ſtieß ein Mo⸗ torrad, mit zwei jungen Leuten beſetzt, mit einem Kraftwagen mit voller Wucht zuſam⸗ men. Der eine Motorradfahrer, der 28jäh⸗ rige Autoſchloſſer Menges aus Großen-Lin⸗ den, war ſofort, der Mitfahrer, der ebenfalls 23jährige Arbeiter Heußner aus Pohlgöns, ſtarb alsbald im Krankenhaus. Die Inſaſſen des Wagens kamen ohne Verletzungen davon. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. Aus Heſſen und Naſſau 229 Perſonen in Heſſen amneſtiert. Darmſtadt, 21. Aug. In Durchführung des Geſetzes über die Gewährung von Straf— freiheit vom 7. 8. d. J. ſind bis zum 15. Auguſt in Heſſen 229 Perſonen aus Straf— anſtalten entlaſſen worden. * Frankfurt a. M., 21. Aug.(Selbſt⸗ mord im Main.) Einen furchtbaren Fund machten Paſſanten in der Nähe des Strand— bades Niederrad. Man ſah dort einen Hund, der zwar Sch ibewegungen machte. ſich aber nicht fortbewegte. Als man mit einem Boot das Tter erreicht hatte, machte man die Entdeckung, daß das Tier mit der Leine am Mantelknopf einer Frau angebunden war, die offenbar erſt vor einigen Stunden ins Waſ— ſer gegangen war. Durch die Schwimmbe— wegungen des Hundes war die Leiche ſeiner Beſitzerin, die etwa 50 bis 60 Jahre alt ſein muß, aufrecht ſtehend im Waſſer ge— halten. ** Frankfurt a. M., 21. Aug.(Kampf und Sieg der H J.) Unter Teilnahme von Reichsſtatthalter Gauleiter Sprenger wurde die große, anläßlich des Ge— bietsaufmarſches am 1. und 2. September veranſtaltete Ausſtellung„Kampf und Sieg der HJ“ eröffnet. Die Eröffnungsanfprache hielt Gebietsführer Kramer. Die in die Aus— ſtellung geſetzten Erwartungen wurden, ſo kann man mit gutem Gewiſſen ſagen, noch weit übertroffen. ** Bad Homburg, 21. Aug.(Sernen Verletzungen erlegen.) Der ſchwer ver⸗ letzte SA⸗Mann Willy Ettlinger, der durch ein Motorrad angefahren und zu Boden ge— worfen worden war, iſt ſeinen Verletzungen im Krankenhaus erlegen. Darmſtadt, 21. Aug.(Kraftfahrzeug⸗ zuſammenſtoß.) An der Kreuzung Frank- furter⸗ und Pollaswieſenſtraße kam es zwiſchen einem Perſonenauto und einem Kraftrad zu einem Zuſammenſtoß. Der Motorradfahrer und deſſen Sozius wurden in verletztem Zu— ſtand in das Städtiſche Krankenhaus gebracht. Beide Fahrzeuge wurden beſchädigt. Offenbach, 21. Aug.(Weitere Ab⸗ nahme der Arbeitsloſigkeit.) Im Juli iſt die Zahl der Arbeitsloſen im Bezirk des Arbeitsamt Offenbach weiter zurückgegan— gen. Während am 30. Junt noch 11616 Arbeitsloſe gezählt wurden, waren es am 31. Jult nur noch 11441. Es iſt alſo eine Ab⸗ nahme um 175 Arbeitsloſe zu verzeichnen. Das iſt umſo bedeutungsvoller, als durch Notſtandsarbeiten 125 Arbeiter weniger als im Vormonat beſchäftigt wurden. Die freie Wirtſchaft hat ſonach im Juli insgeſamt 300 Arbeitskräfte mehr als im Vormonat be⸗ ſchäftigen können, ein erfreulicher Beweis der ſich ſtetig beſſernden Wirtſchaftslage. Bad Vilbel, 21. Aug.(Perſonenzug überfährt Pferdefuhrwerk.) Nach⸗ mittags wurde auf dem nicht durch eine Schranke geſchützten Bahnübergang zwiſchen Bad Vilbel und Gronau ein mit zwei Pfer⸗ den beſpanntes Fuhrwerk von einem Per⸗ ſonenzug überfahren. Beide Pferde waren auf der Stelle tot. Der Fahrer wurde nur leicht verletzt. Darmſtadt, 21. Aug.(Wieder ein Verkehrsunfall.) Ein Mormſer Mo⸗ Die neue Poſtkarte zum Reichsparteitag 1934. torradfahrer, der abends auf der Grieshei— mer Landſtraße nach Darmſtadt fuhr, ſtreifte beim Einfahren von der proviſoriſchen Straße an der Autobahn auf die Hauptſtraße einen Leitungsmaſt. Der Soziusfahrer wurde am Kopf erheblich verletzt und trug einen Ober— ſchenkelbruch davon. Kartoſſelpreis vom 20. Auguſt ab Ab Montag, den 20. Auguſt 1934, gelten im Bezirk der Landesbauernſchaft Heſſen-Naf ſau beim Aufkauf vom Erzeuger folgende Preiſe, die nicht unterſchritten werden dürfen: Weißfleiſchige Sorten 3 Rm., runde, gelb— fleiſchige Sorten 3,20 Rm., lange, gelbfleiſchige Sorten 3,50 Rm. per Zentner. Die Preiſe gelten ohne Sack. Schwere Bluttat Wachenheim, 21. Aug. Der J3jährige Zimmermann Philipp Kinzler erſchlug ſeine im 32. Lebensjahr ſtehende Ehefrau, mit der er in Eheſcheidung lebt, mit einer Zimmer⸗ axt. Kinzler verfolgte die Frau, die ſich in der Küche aufhielt, auf den Hof und ſchlug dort wiederholt mit der Axt auf ſie ein, bis die Anglükliche tot liegen blieb. Der Täter, der wohl aus Eiferſucht gehandelt haben düeſte, ſtelte ſih ſofort der Polizei. Aus der Pfalz 99,5 Prozent für Adolf Hitler. Pirmaſens. 21. Auguſt. Die Pirmaſenſer Bevölkerung hat den Wahltag zu einer ge— adezu unvergleichichen Demonſtration ihret Ergebenheit für den Führer geſtaltet. 99,7 Prozent der Pirmaſenſer Bevölkerung ha— den Adolf Hitler ihre Stimme gegeben. Das iſt ein Ergebnis, das unter allen deutſchen Städten einzig daſtehen dürfte. Seit je Hochburg des Nationalſozialismus, hat die Stadt ihr Ergebnis vom 12. November 1933 nicht nur gehalten, ſondern ſogar noch, eben— ſo wie auch der Bezirk Pirmaſens, verbeſ— ſert. 30 749 Ja-Stimmen ſtehen 132 Nein⸗ Stimmen gegenüber. Aus Baden Zuchthaus für Geheimkuriere. Karlsruhe, 21. Auguſt. Vor der Ferien— ſtrafkammer fand die Hauptverhandlung ge— gen die kommuniſtiſchen Funktionäre Gu— ſtav Kuhlen und Karl Eheim aus Mannheim ſtatt. Beide hatten im Jahre 1931 ein geheimes Nachrichtenübermitt— lungsnetz für die KPD. in Baden eingerich— tet und Kurierdienſte geleiſtet. Kuhlen wur— de deshalb zu zwei Jahren ſechs Monaten Zuchthaus, Eheim zu zwei Jahren ſechs Mo— naten Gefängnis verurteilt. Bruchſal, 21. Auguſt.(Im Tun ne! tot gefahren.) Der 35 Jahre alte Eiſen— bahner Franz Kußmann aus Büchenau wurde beim Löſchen der Lichter im Heidels— heimer Tunnel non einem Güterzug erfaßf und zur Seite geſchleudert. Der Verunglück⸗ te iſt nach einigen Stunden im Krankenhaus ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. Schakthauſen, 21. Auguſt.(Das unbe⸗ veuchtete Fuhrwerk.— 1 Toter.) Der Poſtkraftwagenführer Karl Hofmann hatte ſich ein Motorrad gekauft, mit dem er eine Probefahrt machte. Auf dem Rückweg begegnete ihm ein unbeleuchtetes Fuhrwerk aus Gaiberg. Hofmann ſtieß mit dem Fuhr— werk derart heftig zuſammen, daß ſein Tod ſoſort eintrat. Politiſches Allerlei Breslau. Der ſtellvertretende Polizeiprä— ſident hat die Nummer 32 des Wochenblattes „Der Stürmer“ beſchlagnahmt. Die Zeitung hatte unter der Ueberſchrift„Der Ritual— mord in Breslau“ einen Bericht über den im Jahre 1926 an den Fehſe-Kindern verübten Sexualmord gebracht, der in den weſent— lichen Punkten völlig unzutreffend iſt und weiter geeignet iſt, das Anſehen der Polizei— beamten in erheblichem Maße herabauſetzen. Rom. Reuter hatte vor einigen Tagen aus Rom gemeldet, drei deutſche Nationalſozia— liſten ſeien kürzlich in Rom verhaftet und im Beſitz von Bomben betroffen worden Die Bomben ſeien anſcheinend für terroriſtiſche Verbrechen innerhalb Italiens beſtimmt ge— weſen. Auf Anfrage teilt hierzu die römiſche oberſte Polizeibehörde nunmehr mit, daß dieſe Meldung völlig aus der Luft gegrif— fen iſt. Aus der Heimat Gedenktage 5 21. Auguſt 1838 Der Dichter Adalbert von Chamiſſo in 5 Berlin geſtorben. 1858 Kronprinz Rudolf von Oeſterreich in Wien geboren. Prot.: Hartwig— Kath.: Anaſtaſius Sonnenaufg. 4.51 Mondaufg. 17.36 Mondunterg.— * Froh in den Tag hinein Es gibt Leute, die grundſätzlich meckrig und mickrig ſind. Sie ärgern ſich über alles, und ſie ſehen in allem und jedem Anlaß, um zu klagen. Die Leute müſſen immer et— mas zu jammern haben, ſonſt fühlen ſie ſich nicht wohl. Was am Ende dabei heraus— kommt, das wiſſen wir, ein griesgrämiger, ewig nörgelnder, alter Herr oder eine alte Dame, die durch ihre Mickrigkeit nicht an⸗ ziehender werden. Sie können beileibe nicht mit ſich und der Welt Frieden machen. „Spinne am Morgen, bringt Kummer und Sorgen“, ſagt ein alter Volksſpruch. Wie ſo vieles nicht richtig iſt, was uns als Volks— weisheit übermittelt worden iſt, ſo entbehrt auch dieſe Lebensregel jeder Begründung. Trotzdem wird natürlich gealaubt. beſonders Die Miniſter wählen. Links Reichsminiſter Dr. Goebbels, rechts Reichs— innenminiſter Dr. Frick mit ſeiner Gemahlin vor dem Wahllokal in der Kanonierſtraße in Berlin. Sonnenunterg. 19.15 von denen, die„mit dem falſchen Bein aus dem Bett geſprungen ſind“. Sehen wir uns doch einmal recht aufmerſam um. Auch heu⸗ te gibt es Leute, denen es gut geht, nicht weil ſie reich ſind, ſondern weil ſie den Stein der Weiſen, das Lebensgeheimnis, gefunden haben: die Zufriedenheit! Das iſt nichts anderes, als die Kunſt, ſich mit dem Vorhandenen zu beſcheiden und zu wiſſen, daß, wie in der Lotterie, von allen unſeren Wünſchen und Hoffnungen die meiſten Nie⸗ ten ſind, daß der Hauptgewinn nur den, Auserwählten in den Schoß fällt, die übri⸗ gen aber ſich freuen müſſen, wenn ſie mit dem Einſatz herauskommen. Es gibt keinen! Tag, der uns nicht neben den Erfüllungen auch Enttäuſchungen bringt. Weil wir das wiſſen, ſollen wir nicht meckern, ſondern froh in den Tag hineinſchauen. * Neue Poſtwertzeichen. Aus Anlaß der am 13. Januar 1935 ſtattfindenden Saarabſtimmung gibt die Deutſche Reichspoſt zwei Freimarken zu 6 und 12 Rpf. heraus. Auf dem Bild der Marke zu 6 Rpf. halten zwei Hände ein Stück Saarerde mit der Aufſchrift„Saar“, das Markenbild zu 12 Npf. zeigt einen Adler, der ebenfalls die Inſchrift„Saar“ trägt. Der Verkauf beider Wertzeigen beginnt am 26. Auguſt und zwar zunächſt bei den Poſtanſtalten in Koblenz und Köln, einige Zeit danach auch bei den übrigen Poſtämtern im Reich. Ferner wer— den zwei Freimarken zu 6 und 12 Rpf. und eine Poſtkarte zu 6 Rpf. aus Anlaß des Reichsparteitages der NSDAP in Nürnberg herausgegeben. Auf der linken Hälfte der Poſtkarte, deren Freimarkenſtempel die Burg Nürnberg zeigt, befindet ſich ein Standarten— träger der SS. Die gewöhnlichen Poſt⸗ wertzeichen zu 3, 5, 6, 8, 12 und 25 Rpf. ſowie die Poſtkarten zu 5 und 6 Rpf. werden demnächſt aus Anlaß des Todes des Herrn Reichspräſidenten mit einem Trauer— rand verſehen ausgegeben werden. * Ausnahmen vom Sammelverbot. Der Reichsſchatzmeiſter der Nationalſo w aliſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei hat namens des Stell⸗ vertreters des Führers und im Einverneh⸗ men mit dem Herrn Reichsminiſter der Finan⸗ zen den Verkauf einer Saarplaket“e aus An⸗ laß der am 26. 8. 34 im ganzen mMeich ſtatt⸗ findenden Führer-Saarkundgebung und dem Verkauf eines Abzeichens für das am 30. 9. 34 auf dem Bückeberg ſtattfinde eee Ernte⸗ dankfeſt genehmigt. Börſen und Märkte Vom 20. Auguſt. ö (Ohne Gewähr.) 1 Frankfucter Produltenbörſe. 5 Weizen 9 19,70, 13 20,10, 16 20,50(Groß⸗ handelspreiſe der Mühlen); Roggen 9 15,70, 13 16,10, 15 16,50(Großhandelspreiſe der Mühlen); Futtergerſtie 9 15,90, 11 16,20, 12 16,40(Großhandelspreiſe ab Station); Wei⸗ zenmehl Type 790 Feſtpreisgeb. 13 26,90, 24 26,90, plus 50 Pfg. Frachtausgl.; Rog— genmehl 9 23, 13 23,35, 15 23,75, plus 50 Pfg. Frachtausgl.; Soyaſchrot 15,80; Palmkuchen 15,70; Erdnußkuchen 17,20; Tre— ber 17; Heu ſüdd. 11; Weizen- und Rog⸗ genſtroh gepr. 2,90 bis 3, geb. 2,90 bis 3. Frantfueter Schlachtviehmarkt. Auftrieb: Rinder 1398, darunter 464 Och⸗ ſen, 136 Bullen, 365 Kühe, 433 Färſen; ferner 583 Kälber, 48 Hammel, 11 Schafe, 4106 Schweine. Preiſe: Ochſen 34 bis 38, —, 31 bis 32, 27 bis 30, 23 bis 26 Bullen 31, 29 bis 30, 26 bis 28, 23 bis 25 Kühe 31, 26 bis 30, 20 bis 25, 12 bis 19; Färſen 34, 31 bis 33, 27 bis 30, 23 bis 26; Kälber—, 46, 41 bis 45, 35 bis 40, 25 bis 34; Lämmer und Hammel—, 35 bis 36, 33 bis 34; Schafe 32; Schweine 51 bis 53, 50 bis 53, 47 bis 52, 45 bis 50—, 45 bis 48, 40 bis 44.— Marktverlauf: Rin⸗ der ruhig, nahezu ausverkauft; Kälber, Ham— mel, Schafe ruhig, geräumt; Schweine ruhig, abflauend, ausverkauft. Mannheimer Geteeide⸗Großmarkt. Weizen Feſtpreiſe Preisgeb. W 15 19,90, W 16, 20,10, W 17 20,40, jeweils plus 40 bfg. Ausgl.; Roggen Feſtpreiſe Preisgeb. R 15 16,10, R 16 16,40, R 18 15,70, plus 40 Pfg. Ausgl.; Braugerſte inl. 19,50 bis 21,50, Wintergerſte, neue, zweizeilige 18 bis 20; Raps inl. 31; Futtergerſte Feſtpr. Preis— geb. G 7 15,10, G 8 15,40, G 9 15,60, G 11 15,90, plus 30 Pfg. Ausgl.; Mais m. S. 21,50, Weizenkleie, feine, m. S. 11, grobe 11,50; Roggenkleie 12; Weizenfutter⸗ mehl 12,25; Roggenfuttermehl 12,75; Wei— zennachmehl 16, 4b 15,75; Erdnußkuchen 17,20, Soyaſchrot 16; Rapskuchen 14,50; Palm⸗ kuchen 15,70; Kokoskuchen 17,70; Leinkuchen 17,60; Biertreber m. S. 17; Malzkeime 14,50 bis 15,50; Rohmelaſſe 9; Wieſenheu loſe, neues 9,80 bis 10,60; Luzernekleeheu 10,50 bis 11; Roggen- und Weizenſtroh gepr. 2,50 bis 3,20, geb. 2,40 bis 2,60; Hafer⸗ und Gerſteſtroh gepr. 2,50 bis 3,20, geb. 2,20 bis 2,40; Weizenmehl Feſtpreisgeb. 13 Type 790 aus Inl. 27,25, 16 27,15, 15 27,25, plus 50 Pfg. Frachtausgl.; Aufſchl. für Wei⸗ zenmehl mit 10 Proz. Ausl. 1,50, mit 20 Proz. 3 Rm.; Frachtausgl. plus 50 Pfg. per 15-Tonnen-Ladung; Roggenmehl Feſtpreisge⸗ biet R 15 23,75, R 13 23,25, plus 50 Pfg. Frachtausgl. Weinheimer Schweinemarkt Zugeführt 581 Stück, verkauft 333 Stück. Milch. ſchweine das Stück 6—11, Läufer das Stück 1330 Mark. Marktverlauf mittel