Viernheim der N. S. D. A. P., NS⸗Formationen und der NS. Gliederungen.) 1. Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 NSDAP⸗Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag 2022 Uhr NS DAP⸗Kaſſenverwaltung: Jeden Donnerstag 20— 22 Uhr Amt für Beamte und RDB: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr NS(Kriegsopfer⸗Verſorgung): Jeden Dienstag und Donnerstag 19—21 Uhr NS⸗Hago: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr 2. Geſchäftsſtelle Lorſcherſtraße 4: NS und Deutſche Arbeitsfront: Jeden Montag, Mittwoch und Freitag 19—21 Uhr 3. Geſchäftsſtelle Saarſtraße 9(Freiſchütz) NS. Funk⸗Ortsgruppe Viernheim: Jeden Dienstag und Freitag 1820 Uhr. Dank! Für die mir zur Volksabſtimmung ſeitens der Vereine und deren Führer zuteil⸗ gewordene Unterſtützung danke ich herzlich. Es war mir ein Beweis, daß der Gedanke der Volksgemeinſchaft alle Kreiſe der Bevöl⸗ kerung ergriffen hat und durch die wenigen Prozente der Volksfeinde und ewigen Ver⸗ neiner nicht mehr aufgehalten werden kann. Nochmals alſo: Beſten Dank allen Helfern und vorwärts in Treue zum Führer für un⸗ ſer aller Vaterland— unſer Deutſchland. Heil Hitler! Franzke, Ortsgruppenleiter. An die Mitglieder der Partei und der Untergliederungen! Am Mittwoch abend(22. Auguſt) läuft der N. S. V.⸗Film„Das Erwachen der Seele“ mit Beiprogramm im Zentral-Film-⸗Palaſt. Wir empfehlen allen, ſich dieſen Film anzuſehen, insbeſondere dem Bd. M. u. der Frauenſchaft. Den Bedarf an Eintrittskarten wollen die Amtsleiter der einzelnen Untergliederungen bei Pg. Zöller melden. Heil Hitler! Amt für Volkswohlfahrt: Zöller Für die Ortsgruppenleitung: gez. Franzke. Familien⸗Drucksachen Verlobungs-, Vermählungs- u. Geburts- Anzeigen, Glückwunsch- und Besuehs- Karten liefert in moderner Ausführung PPA ã ͤTdTbbbbbTbTTTbbbbbbce Druckerei UDiernheimer Anzeiger 1 5 8 5 1 2 N 1 1 Lei R 1 2. 4 0 ** (Parteiamtliche Veröffentlichungen der Ortsgruppe Lokales 10 Viernheim, 21. Auguſt Fahnen einziehen! Der Tag des deutſchen Sieges iſt vorbei! Zieht die Fahnen ein! In der deutſchen Volksgemeinſchaft mar⸗ ſchieren wir weiter: mit dem Führer in die deutſche Zukunft! »Intereſſante Schaufenſter⸗Aus⸗ ſtellung. Im Schaufenſter der Firma Ge⸗ ſchwiſter Stephan, hier, Adolf Hitlerſtr. 19, finden wir eine ſehr intereſſante Ausſtellung, welche von der bekannten Firma Gütermann⸗Seiden hergeſtellt wurde. Inmitten der vielſeitigen Er⸗ zeugniſſe der Gütermanns⸗Seiden ſehen wir in einem Käſtchen die Gewinnung der Seide. Die Seidenraupe, Maulbeerblätter, Kokons, Rohſeide uſw. Wer ſich einen kleinen Ueberblick über die Gewinnung der Seide ſchaffen will, muß ſich dieſe Ausſtellung anſehen.. Abſtimmungs⸗Reſultate: Stimmber. ja nein ungültig Mannheim— 153589 22857 3461 Darmſtadt 98611 55233 6402 1495 Frankfurt 408790 317367 63425 8356 Offenbach 56743 42461 11171 1633 Hainſtadt 1965 1534 357 51 Seligenſtadt 4055 2546 1173 170 Mainflingen 860 509 329 9 Bingen Stadt 13519 10746 1820 409 Bensheim 7268 5728 1025 309 Lampertheim 8776 7643 624 146 Biblis 2387 2028 227 74 Bürſtadt 5162 4353 509 122 Lorſch 4160 2807 1166 111 Viernheim 7466 6262 902 184 Heppenheim 5657 4587 845 234 Groß⸗Hauſen 393 387 4— Klein⸗Hauſen 1055 813 213 20 Das Erwachen der Seele oder: Das Tagebuch einer Mutter Dieſes entzückende Tonfilmwerk der nationalſo— zialiſtiſchen Volkswohlfahrt im Rahmen der Aktion Mutter und Kind kommt einmalig morgen Mittwoch abend ¼9 Uhr im„Central-Film⸗Palaſt“ zur Aufführung! Kinderland, ſelig' Land! Eine Welt, die uns Erwachſenen ſchier verloren ging, an die wir nur in ſeltenen, ſtillen Stunden gedenken, Eine verſunkene Welt! Nur wenn wir die Kleinen bei all ihrem Tun und Spielen beobachten, ahnen wir wieder etwas von der Schönheit jenes einſt unbegreifbar Herrlichen, das in einer Kinderſeele lebt. Sehen wir uns unſere Kleinſten an: Selbſt ſeine täppiſchen, erſten Bewegungen tragen gleich— ſam den Schimmer einer ungewollten, tiefen natürlichen Anmut in ſich, die im vollen Kindes- alter ſich zu jenem uns unfaßbaren Liebreiz ſteigert. Hier iſt alles noch unverdorbeues, un— verbildetes, reines Gefühl; hier iſt alles noch romantiſches, träumendes, ſonnig jauchzendes Innenleben, das ſich uns Erwachſenen in der innerlich unbeſchwerten, leichten Anmut von Be— wegung und Geſichtsausdruck offenbart. Aber mit dem Ende der Kinderzeit, wenn das harte, nüchterne Leben der Wirklichkeit an die See eines jeden Menſchen tritt, wird dieſe einzige, ſchönſte Anmut meiſt ganz vernichtet. Manne geht ſie reſtlos verloren, aber bei der Bei dem Frau, die mehr gefühlsmäßig eingeſtellt iſt, bleibt ein Nachklang, der, je reiner, je edler und jung⸗ fräulicher die Frauenſeele bleibt, um ſo ſtärker ſich erhält. f Dieſer Film iſt ein Werk, das vor allem jede Mutter ſehen muß. Ein Film für das Volk im beſten Sinne des Wortes Die Vorteile des Geſchauten für Sie und ihr Kind ſind ſo groß und die verſtändnis volle Art des Filmes, alles wichtige zu zeigen, ſo gut, daß es wirklich einen Verluſt bedeutet, ihn zu verſäumen Wärmſter Dank gebührt den Schöpfern dieſes Films für ihre ſaubere und aufſchlußreiche Arbeit Man wird an dieſen Film noch lange denken Vermiſchtes — Rückſicht auf Markierungszeichen. Fü die Schwarzwaldhöhenfahrt werden, die gan⸗ zen Strecken ab Mittwoch früh mit Rich⸗ tungspfeilen markiert. Der DDdac bittet im Intereſſe einer reibungsloſen Durchfüh⸗ rung der Fahrt die Bevölkerung, dafür Sor⸗ ge zu tragen, daß die Pfeile nicht herunter⸗ geriſſen, beſchädigt oder etwa an nicht zu⸗ treffenden Stellen befeſtigt werden. — Starkes Auftreten der Blutlaus. Wie aus Heppenheim gemeldet wird, iſt infolge des abnorm trockenen und warmen Früh⸗ jahrs- und Vorſommerwetters die Blutlaue in Beſorgnis erregender Weiſe aufgetreten. Alle Beſitzer von Apfelbäumen jeder Art, Hoch⸗ und Halbſtammbäumen, Buſch- und niederen Formbäumen, veredelten und un— veredelten Jungſtämmchen der Baumſchulen einſchließlich der ſogenannten Zierapfelar⸗ ten, tun deshalb gut daran, ihre Kulturen auf das Vorkommen der Blutlaus ſchleu— nigſt durchzuſehen und dieſen Schädling ſo— fort möglichſt reſtlos zu vernichten. Dies geſchieht durch Zerſtörung der Blutlausko— lonien, Beſtreichung der befallenen Stellen mit abgelaſſenem Motorenöl ſowie durch Ausſchneidung der kranken Aeſte und Waſ⸗ ſerſchoſſe unh deren ſofortige Verbrennung. * Neuerungen im Poſtverkehr. Vom 1. Oktober 1934 ab wird Poſtgut bei allen Poſtanſtalten des Deutſchen Reiches ſchon bei gleichzeitiger Einlieferung von 3(bisher 5) Kleingutſendungen(Poſtgütern und Pa⸗ keten) für denſelben Beſtimmungsort ange⸗ nommen. Weiterhin wird das Verlangen der Eilgutzuſtellung und die Einlieferung ſperriger Poſtgüter zugelaſſen. Den Poſt⸗ gütern muß künftig eine beſondere Poſtgut⸗ rte beigegeben ſein, die in drei Formen cauf grünem Papier ausgegeben wird, und zwar als gewöhnliche Poſtgutkarte, als Nachnahmekarte mit anhängender Poſtan— weiſung und als Nachnahmepoſtgutkarte mit anhängender Zahlkarte. Für eine Uebergangszeit bis zum 30. November 1934 ſind Paketkarten noch als Poſtgutkarten zu— gelaſſen. Poſtgüter und Pakete für denſel⸗ ben Empfänger müſſen entweder ſämtlich zugeſtellt oder ſämtlich abgeholt werden. Eine Abholvergütung für abgeholte Poſt⸗ güter wird nicht gezahlt. Nur allzuviele Menſch gen künſt⸗ liche Mittel, um Schlaf herbeizuführen. Sie gehen dabei von dem an ſich richtigen Grundſatz aus, daß nichts für den Körper ſo ſchädlich iſt wie ſchlaflos verbrachte Näch⸗ te, aber ſie machen den Fehler, zu künſtli⸗ chen Mitteln zu greifen, um dem Schaden abzuhelfen. Sie müſſen ſich dabei ſagen, daß der Körper ſich an ſolche Mittel ge⸗ wöhnt und daß die erforderliche Doſis im⸗ mer größer und größer werden muß, wenn ſie helfen ſoll. Das iſt für den Organismus verhängnisvoll. Unzählige Unglücks fälle ſind auch nur darauf zurückzuführen, daß Menſchen Schlafmittel nahmen, ſtatt den Körper auf natürlichem Wege zum Schlaf zu bringen, und daß ſie dann ſchließ⸗ lich nicht mehr beurteilen konnten, eine wie Aa Doſis ſie nehmen durften, ohne die ataſtrophe herbeizuführen. Natürlich iſt es faſt unerträglich, Nacht für Nacht ſchlaflos zu liegen— man ſteht morgens mit ſchwerem Kopf auf, wird all⸗ mählich zu richtiger Arbeit unfähig und zer⸗ reibt ſich ſeine Nerven vollſtändig. Aber wir haben allerlei andere Möglichkeiten, Schlaf herbeizuführen. Gute Wirkung hat es, unmittelbar vor dem Schlafengehen eine halbe Stunde ſpazieren zu gehen. Viele nehmen auch ein kaltes Fußbad und be⸗ haupten, daß der Schlaf ſich dann raſch ein⸗ findet. Sehr wichtig für den Schlaf iſt die Temperatur. Es gibt allerdings Men⸗ ſchen, die nur in einem Zimmer ſchlafen können, in dem die Fenſter weit geöffnet ſind. Das Normale iſt aber, daß der Menſch, um gut und ruhig zu ſchlafen, ei⸗ ner gewiſſen Wärme bedarf. Unter allzu dünner Decke und in ſehr kaltem Zimmer fröſtelt er und ſchläft überaus unruhig. Auch die Beleuchtung ſpielt eine weſentliche Rolle. Sicher iſt, daß der Schlaf umſo ru⸗ higer iſt, je dunkler das Zimmer iſt. Zim⸗ mer, in die das Tageslicht früh ſchon ein⸗ dringen kann, ſind nicht ſehr geeignet als Schlafräume. Auch der Mond wirkt oft ſtörend auf den Schlaf ein. Es gibt ſehr viele Menſchen, die bei Mondſchein über⸗ haupt kein Auge zutun. 0 Bekanntmachung. Betr. Förderung des deutſchen Oelſaatenanbaues. Nach den Vorſchriften in§ 8 1, 2 des Maisgeſetzes in Verbindung mit Artikel 6 zu § 2 der Verordnung des Reichspräfidenten vom 23. März 1933(RGB. IJ S. 151) darf der inländiſche Erzeuger von Oelſaaten und Oel- früchten von Raps⸗, Rübſen⸗, Leinſaat, Mohn, Senf, Leindotter, Soyabohnen, Oelrettigſaat u. Hederichſaat u. ſ.w.) dieſe erſt dann in den Ver⸗ kehr bringen, verarbeiten oder auch im eigenen Betriebe ſonſt verwerten, wenn er ſie an die Reichsſtelle für Getreide, Futtermittel und ſon⸗ ſtige landwirtſchaftliche Erzeugniſſe, Geſchäftsab⸗ teilung verkauft und vor ihr zurückgekauft hat. Dem Abſchluß und der Abwicklung dieſes Kauf⸗ vertrages dient der Verwertungsſchein. Der Verwertungsſchein— auch Urſprungs⸗ ſchein— kann bei uns— Zimmer 13— bean⸗ tragt werden. Wir machen die in Frage kommenden Per- ſonen darauf aufmerkſam.— Viernheim, den 20. Auguſt 1934. Bürgermeiſterei Viernheim Bechtel hochinteressante Tonfilm⸗Aufführungen der natſonal⸗ Sozlallstischen Volkswohlfahrt Ortsgruppe JDſernheim Morgen Mittwoch ab ½9 Uhr im Central⸗Film⸗Palast Ein höchſt erſtaunliches und ebenſo ſchönes Filmwerk. Das Erwachen der Seele oder:„Das Tagebuch einer Mutter“ Der außergewöhnliche Erfolg, der rieſige Beifall den das Filmwerk bei den Beſuchern überall hervorgerufen hat, veranlaßt uns, auch hier eine Sondervorſtellung zu geben. Dieſer Film iſt unentbehrlich, insbeſondere für alle Eltern und dürfte beſonders den jungen Müttern und denen die es einmal werden wollen, unendlich wertvolle Anre⸗ gungen geben. Eintrittspreiſe: Auf allen Plätzen 50 Pfg., Erwerbsloſe 30 Pfg. und Jugendliche 30 Pfg. Kaſſenöffnung 8 Uhr. Anfang prätzis 8.30 Uhr. Die ganze Bevölkerung iſt herzlich eingeladen Bedeutde. Wäſche⸗ Fabrik ſuchtz.Ver⸗ kauf v. Haus halt⸗ u, Ausſteu.⸗Wäſche Reisende f. Privaſe. Reich⸗ haltige Kollektion koſtenlos. Hoher ſofortiger Barveriſienst Schließfach 252 Blauen i. Vall. Achtung! Hausfrauen! Der bekannte geilfedernreiniger Wagner aus Herrnsheim, der im letzten Jahre auch hier war, reinigt wieder bei Johann Hofmann Huolf Hitlerstraſle 52 vom nächſten Donnerstag ab im Beiſein von Kunden gut u billig. Auf Wunſch werden die Betten im Hauſe abgeholt. Gleichzeitig wird fertig genähter Barchent verkauft. Beltfedern- fleinigungsanstalt Kleine ſof. anzutreten, verpachten. zu Wagner I. messtralle 8. 0— Zur gefälligen Beachtung! Reklamationen über unregelmäßige Zuſtellung unſerer Zeitung wollen uns ſofort gemeldet werden, damit wir für deren Abhilfe ſorgen können. Der Verlag. Die unentgeltliche Beratungsſtunde für Lungenkranke findet morgen Mittwoch, den 22. Auguſt, nach⸗ mittags von 2— 4 Uhr ſtatt. Tanz-Schule GEORG KRCHNER Freitag, den 24. Auguſt, abends 8 Uhr werden im„Fürſt Alexander“ Anmeldungen gemacht zu dem neuen HERBST TANZKURS US Wozu freundlichſt einladet Georg Kirchner. in der Heimat- doll qusqereift r Fpfrner NAirebe lee Apfels pfSUfHet) Beſtellungen auf den Viernheimer Anzeiger werden von den Austrägern jederzeit entgegengenommen. N 1 Werder Mitglied im Reich- Tuftſchutzbund Datum Eller, hesuehl dle Ausbil- ungskurse, welche ab September neu he iunen! Anmeldung und Auskunft: „Das Erwachen der N 723 el 19 woch abend läuft im R. L. B., ensgasse 10 ————————— 0 iſt ein Filmwerk, das im Rahmen der f 3 W Aktion„Mutter und Kind“ am Mitt⸗ (iernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und 1,40 Feiertage.— Bezugspreis monatl. k. frei ins Haus gebracht.— Gratis⸗Beilagen: wöchentlich d i Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblatter“ zweimal jahre 1 dan ia den ch den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Aelteſte Tageszeitung am Platze— Erfolgreiches Inſertionsorgan Fernſprecher 117.— Telegr.: mae Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt 29 am Main, Verantwortlich für en Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim. Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg. 5 meiger (Biernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig, bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von lämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim * Nr. 193 Ein dringender Appell Bald nach dem Proteſt der Reichsregie⸗ rung gegen die Duldung der Hetzkampagne in den Emigrantenblättern des Saargebiets durch die Regierungskommiſſion, meldete ſich auch ſchon das Saardeutſchtum ſelbſt mit einer Beſchwerdeſchrift an den Völkerbunds— rat zum Wort. Der Landesführer der Deut— ſchen Front, Perro, zuſammen mit der Braktien der Deutſchen Front des Landes⸗ rats, haben in dieſer ihrer Anklage gegen den Präſidenten der Regierungskommiſſion all das zuſammengefaßt, was die Saarbevölke— rung empfindet, worunter ſie ſeit Monaten leidet und was ſie mit zuſammengebiſſenen Zähnen hat ertragen müſſen. Der Ton iſt, der Sache entſprechend, deutlich und klar. Vor allem aber verwahrt ſich das Saar— deutſchtum dagegen, ſich täglich und ſtündlich in ſeiner Ehre von einer Preſſe angreifen zu laſſen, die für deutſches Empfinden und deut— ſches Gefühl auch nicht das geringſte Ver— ſtändnis aufbringt, die vielmehr von aus Deutſchland Verwieſenen geleitet, nichts an— deres kennt, als unverſöhnlichen Haß gegen ihr einſtiges Heimatland. Darüber hinaus hält die Anklageſchrift der Saarbevölkerung dem Völkerbundsrat aber auch ein beachtli— ches Verfehlungsregiſter des Herrn Knox vor, deſſen höchſte Aufgabe als Treuhänder des Völkerbundes unbedingte Neutralität und Unparteilichkeit hätte ſein müſſen. Während aber auf der einen Seite aus nichtiaſtem Anlaß 26 Zeitungen der Deutſchen Front verboten wurden, läßt dieſer„neutrale“ Prä— ſident der Regierungskommiſſion der Emi⸗ grantenpreſſe freien Lauf. Auf Herrn Knox fällt all das zurück, was im Saargebiet an Ungeheuerlichem in der letzten Zeit vor ſich gegangen iſt. Die dau— ernden Zeitungsverbote, die Haus⸗ ſuchungen und Veſchlagnahmen bei der Deutſchen Front ſprechen dafür, daß Miſter Knox keinerlei Verſtändnis für das Deutſchtum an der Saar hat, daß er ſich vielmehr zum Werkzeug von Elementen ma— chen läßt, denen es um nichts anderes geht, als um die Sabotierung der Saar-Abſtim⸗ mung. Die Krone hat Knox ſeinem Verhalten durch den Antrag aufgeſetzt, nun auch aus⸗ ländiſche Elemente in die Saarpolizei einreihen zu dürfen, obwohl ihm das Ge— fährliche eines derartigen Unterfangens bekannt ſein müßte, denn er iſt ja nicht erſt ſeit geſtern im Saargebiet, ſondern ſteht nun bereits ſeit anderthalb Jahren an der Spitze der Regierungskommiſſion. In allem, was dieſer Treuhänder des Völkerbunds im Saargebiet bisher getan hat, iſt er zum An⸗ laß neuer Beunruhigung, neuer Sorgen und neuer Erregungen geworden. „Wir bitten den Hohen Rat des Völker⸗ bundes, die Saarbevölkerung in ihrem ſach⸗ lichen Kampf nicht im Stich zu laſſen.“ Mit dieſen Worten ſchließt die Beſchwerdeſchrift der Saardeutſchen an den Völkerbundsrat. In dieſem Schlußabſatz kommt der Auf⸗ ſchrei eines gequälten Volkes an das Ohr der Weltöffentlichkeit und in dieſem Satz liegt der letzte Appell an den Völker⸗ hundsrat, ſich auf ſeine Pflichten zu beſin⸗ nen.— Seiner Veſtimmung nach darf der Völkerbund keine Inſtitution gegen das Deutſchtum ſein. Hier bietet ſich ihm Ge⸗ legenheit, das zu verhindern, was ein be⸗ drängtes Volk, das nichts anderes will als in die Heimat zurückzukehren, von den Send⸗ boten dieſes Völkerbundes an der Saar be⸗ fürchten muß. 0 Die Regierungskommifſion verbietet Saarbrücken, 22. Auguſt. Die Regierungs⸗ kommiſſion hat das Tragen des Abzeichens für die Kundgebung auf dem Ehrenbreitſtein im Saargebiet verboten. Das Abzeichen kann 4 alſo nur nach der Ausgabe im Reich von gleicher Weiſe hat die Regierungskommiſſion N Kundgebung in Sulzbach am 26. Auguſt verboten. Wie wenig ſich jedoch die Antifa⸗ f ſialen um dieſe Anweiſung kümmern, zeigt den Fahrtteilnehmern angelegt werden. In das Abzeichen der Antifaſchiſten für die ie Tatſache, daß man verſchiedentlich Mar⸗ kiſten und Sozialiſten in den Straßen ſieht, ö die das Abzeichen mit der Aufſchrift„Nie zu Hitler“ tragen. 5 51. Jahrgang Das künftige Strafenſyſtem Die Ergebniſſe der Kommiſſionsberatungen— Ausnahmefſormen der Hinrichtung Verſchärſter Vollzug von Freiheitsstrafen— Eine neue Ehrenſtrafe Berlin. 22. Auguſt. Ueber die Regelung der Strafen im künf— tigen Strafgeſetzbuch äußert ſich aufgrund der Beratungsergebniſſe der amtlichen Strafrechtskommiſſion in der vom Reichs— juſtizminiſter Dr. Gürtner herausgegebenen Broſchüre über das kommende Strafrecht Miniſterialrat Rietzſch vom Preußiſchen Juſtizminiſterium. An der Spitze des Stra— fenſyſtems des künftigen Strafgeſetzbuches wird die Todesſtrafe ſtehen. Das Erſchießen ſoll dem Militärſtraf— recht, dem Kriegsrecht und dem Ausnahme— recht vorbehalten bleiben und als Regel— form wie im geltenden Recht die Ent— hauptung vorſehen werden. Der Erwä— gung wert ſei die Frage, ſo führt der Refe— rent aus, ob dem Verurteilten durch Trinken eines Giftbechers und in Ausnahmefällen durch Bereitſtellung einer Schußwaffe die Möglichkeit gegeben werden ſoll, die Strafe an ſich ſelbſt zu vollziehen Bei den Freiheitsſtrafen werde für die Feſtungshaft im künftigen Strafgeſetzbuch kaum mehr Raum ſein. Ein nationalſozialiſtiſches Strafrecht werde dem Ueberzeugungsverbrecher eine beſondere Be— handlung kaum mehr einräumen. Bei Zucht- haus und Gefängnis zielen die Aenderungs— wünſche insbeſondere auf einen ſchürferen Vollzug und ſtärkere renzierung hin. Das Geſetz müſſe dem Richter die Mög⸗ lichkeit geben, noch beſondere Strafverſchär— fungen im Einzelfall vorzuſehen. Die Kom— miſſion habe ferner die Einführung einer weiteren Freiheitsſtrafe, der Zwangsarbeit oder Fron erwogen. Die kriminalpolitiſche Zweckmäßigkeit einer derartigen Strafe ſei jedoch eher zu verneinen. Dagegen wird die Zwangsarbeit im Freien als eine Form des Vollzuges der Zuchthausſtrafe empfoh- len. Von der Einführung der Prügelſtrafe hat die Kommiſſion abgeſehen. Beſondere Bedeutung ſoll im Strafrecht den Ehrenſtrafen zukommen. Künftig werde die Unterſchei⸗ dung zwiſchen Zuchthaus und Gefängnis gerade darin gefunden werden müſſen, daß mit der Zuchthausſtrafe Ehrverluſt zwangs⸗ läufig eintritt. Für die ſchwerſten Straf⸗ taten werde aber noch eine beſondere Ehren⸗ ſtrafe zu ſchaffen ſein, welche die Rückkehr in eine ehrenhafte Rechtsſtellung ausſchließt: die Aechtung. Sie bedeute den Ehrentod. Als Vermögensſtrafe werde zunächſt die Einziehung des geſamten Vermögens vorzu⸗— ſehen und dann die Geldſtrafe zu regeln ſein. Die Geldſtrafe muß in Be⸗ ziehung geſetzt werden zur Leiſtungsfähig⸗ keit des Täters; als Maßſtab wird das durchſchnittliche Tageseinkommen des Täters anzunehmen ſein. Die Kommiſſion hat davon abgeſehen, die Wiedereinführung des Pran⸗ gers zu empfehlen. Dagegen ſoll, gleichſam als ſymboliſcher Pranger, die öffentliche Be⸗ kanntmachung Verwertung finden, die künf⸗ tig dem Richter allgemein zur Verfügung zu ſtellen ſein wird. Dieſes Strafenſyſtem wird ergänzt durch ein Syſtem von ſichernden und beſſernden Maßnahmen. Das preußiſche Dienſtſtrafrecht Ausdehnung auf Ruhegehaltsempfänger und Beſeitigung der Verjährung. Berlin, 22. Auguſt. Staatsſekretär Grauert beſchäftigt 5 im„Völkiſchen Beobachter“ mit dem Geſetz zur Aenderung des Dienftſtrafrechtes, das zum Diffe- künftigen 1. Oktober in Kraft tritt. Er weiſt darauf hin, daß Preußen mit dieſem Geſetz unter⸗ nommen hat, ein wichtiges Teilgebiet des Beamtenrechts mit nationalſozialiſtiſchen Ge⸗ danken zu durchdringen und ſo dem kommenden einheitlichen Reichsrecht den Weg zu bereiten. Das neue preußiſche Geſetz beendigt die Amts⸗ zeit aller bisherigen Mitglieder der Dienſt⸗ ſtrafgerichte kraft Geſetzes und überträgt die Ernennung der neuen Richter, die bisher dem Staatsmimiſterium zuſtand, dem Führergrund⸗ ſatz entſprechend, auf den preußiſchen Mini⸗ ſterpräſidenten. Weiter werden jetzt vor al⸗ lem zwei alte Forderungen der NSDAP. ver⸗ An die Saardeniſchen mirklicht: Die g des Dienſtſtraf⸗ rechts auf Ruhegehaltsempfänger und die Be⸗ ſerügung der Verjährung im Dienſtſtrafrecht. Die Zuſammenſetzung der Dienſtſtrafgerichte wird geändert, indem die Zahl der Mit⸗ glieder der Dienſtſtrafkammer von bisher fünf auf drei beſchränkt wird. Zwei richterliche Beiſitzer, darunter den Vorſitzenden, und einen Beamtenbeiſitzer, der nach Möglichkeit dem Range und der Laufbahn des Angeſchuldigten angehören ſoll. In dem Berufungsgericht werden künftig fünf Mitglieder ſitzen, davon drei richterliche und zwei nichtrichterliche, die mit einfacher Stimmenmehrheit entſcheiden. 9 J eich Ausdehnung im Aufruf zur Anmeldung für die Vollsabſtimmung Berlin, 22. Auguſt. Die Regierungskommiſſion des Saarge— bietes hat am 8. Juli 1934 die Vorſchriften über die Aufſtellung der Stimmliſten für die Volksabſtimmung im Saargebiet am 13. Januar 1935 erlaſſen. Weiterhin hat die Volksabſtimmungskommiſſion des Völker— bundes am 20. Juli 1934 eine Bekanntma— chung veröffentlicht, die nähere Vorſchrift über die Abſtimmungsberech⸗ kigung und über die Anmeldung der Skimmberechtigten zur Aufnahme in die Stimmliſten enthält. Hiernach müſſen Stimmberechtigte, die außerhalb des Saargebietes wohnen, einen beſonderen Ankrag auf Einkragung in die Stimm- liſten ſtellen. Wer nicht in die Stimmliſten einge— tragen iſt, kann ſein Stimmrecht nicht aus⸗ üben. Es liegt daher im eigenen Inkereſſe aller im Reich wohnenden Stimmberechliglen, die⸗ ſen Ankrag mit tunlichſter Beſchleunigung einzureichen. Die Ankragsfriſt läuft mit dem 31. Auguſt 1934 ab. Der Antrag, der an den„Gemeindeaus— ſchuß“ des Bezirkes gerichtet iſt, in dem der Abſtimmungsberechtigte am 28. Juni 1919 die Einwohnereigenſchaft hatte, muß folgende Angaben enthalten: 1. die Namen, Vornamen, das Geburts— datum, den Geburtsort und den Beruf des Antragſtellers(im Falle einer Berufsände— rung denjenigen, den er am 28. Juni 1919 ausübte), ſowie die Vornamen ſeines Vaters und ferner, falls es ſich um eine verheira— tete Frau handelt, die Namen und Vor— namen ihres Ehemannes(im Falle einer Veränderung des Familienſtandes nach dem 28. Juni 1919 den Familiennamen, den ſie an dieſem Zeitpunkt trug); 2. die Gemeinde, in der er die Einwoh— nereigenſchaft am, 28. Juni 1919 hatte; 3. den gewöhnlichen Aufenthalt zur Zeit des Antrages; 4. die Anſchrift im Saargebiet, Mitteilungen zu richten ſind. Die vorhandenen Bewelsſtücke für die Einwohnereigenſchaft im Saargebiet ſind dem Antrag beizufügen; befinden ſich ſolche Beweisſtücke nicht in den Händen des An— tragſtellers, ſo iſt in dem Antrag anzugeben, bei welcher Stelle des Saargebietes dieſe Unterlagen erhältlich ſind. Sämtliche Abſtimmungsberechtigten im Reich werden hiermit aufgefordert, ihren Ankrag auf Eintragung in die Stimmliſte bis ſpäkeſtens zum 31. Auguſt 1934 an den zuſtändigen Gemeindeausſchuß im Saarge— biet gelangen zu laſſen. Zur Aufklärung über alle, bei der Anmel— dung zu berückſichtigenden Geſichtspunkte ſtehen den Stimmberechtigten die Sadarmeldeſtellen ihres jetzigen Wohn- orkes (das Einwohnermeldeamt, in den Städten die zuſtändigen Polizeireviere) ſowie die Geſchäftsſtellen des Bundes der Saarvereine — in Berlin befindet ſich dieſe SW'ö 11, Stre— ſemannſtraße 42— zur Verfügung. Es wird jedem Abſtimmungsberechkigten dringend empfohlen, vor Abſendung ſeiner Anmeldung die vorgenannten Stellen zum Zwecke der Beratung in Anſpruch zu neh⸗ men. an die rn Der Austauſch von rbeitskräften Berlin, 22. Auguſt. Aus dem verſtändlichen Beſtreben, beim Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit tatkräftig mitzuarbeiten, haben in den letzten Monaten zahlreiche Stellen ſich um die Verteilung von Arbeitskräften bemüht. Hierdurch ſind Un⸗ klarheiten über die Zuſtändigkeiten, ſowie über Art und Umfang deſſen, was auf dieſem Ge⸗ biet tragbar iſt, entſtanden, die bei den betei⸗ ligten Kreiſen, und zwar ſowohl der Arbeit⸗ geber als auch der Arbeiter und Angeſtell⸗ ten, eine gewiſſe Unſicherheit ausgelöſt haben. Es hat ſich daher als erforderlich erwieſen, die Verteilung von Arbeitskräften nach einheitlichen Richtlinien vorzunehmen. Nach einer ſoeben im Einver⸗ nehmen mit dem Reichsarbeitsminiſter und dem Stellvertreter des Führers der NSD.⸗ AP. erlaſſenen Verordnung vom 10. Auguſt iſt allein der Präſident der Reichs⸗ anſtalt für Arbeitsvermittlung und Ar⸗ beitsloſenverſicherung ermächtigt, die Vertei⸗ lung von Arbeitskräften, insbeſondere ihren Austauſch, zu regeln. Dabei wird es ſich vor allem um die Frage des Austauſches von jugendlichen Ledigen gegen ältere, ins⸗ beſondere verheiratete, kinderreiche uſw. Ar⸗ beitsloſe handeln, ſowie um die Möglichkeit, werbliche Arbeitskräfte durch männliche zu erſetzen. Einwirkungen anderer Stellen auf dieſem Gebiete ſind künftig verboten. Als ſolche Einwirkung gilt nach der Verordnung auch das Verlangen von Auskünften al⸗ ler Art, insbeſondere aufgrund von Frage⸗ bogen. Der Präſident der Reichsanſtalt iſt ermächtigt, mit Zuſtimmung des Reichswirt⸗ ſchaftsmiiſters und des Reichsarbeitsminiſters die e Anordnungen und Richt⸗ linien zu erlaſſen. Sie ſind in Kürze zu er⸗ warten. ö Die Halle der 60 000 Die Aufmarſcharena im Nürnberger Luit⸗ poldhain. NoSK. Seit Monaten wurde in Nürnberg an der Geſtaltung der Aufmarſcharena im Luitpoldhain für die Reichsparteitage, nach den Ideen des Führers, gearbeitet. Bei die⸗ ſen Planungen wurde auf dem Baugelän⸗ de am Dutzendteich, das ſich der Aufmarſch⸗ arena anſchließt, ein Gelände für die Kon⸗ greßhalle der Zukunft beſtimmt.' Für einen Kongreßbau, der in ſeinen Ausmaßen weit größer ſein wird als das Koloſſeum in Rom, deſſen großer Verſammlungsraum 60 000 Menſchen faſſen muß, und der doch voll tie- fer Geſchloſſenheit die Verſammelten zu einer Einheit zuſammenzwingen ſoll. Iſt das überhaupt möglich? Muß nicht ein Raum, der eine Fläche von etwa 145 mal 190 Meter überſpannt, jede Zuſammenfaſ⸗ ſung unmöglich machen und die zuſammen⸗ geſtrömten Menſchen zu einer verwirrenden, nicht mehr faßbaren Maſſe zerſtreuen? Weiheraum für den Führer und ſein Volk. Nur ein Bauwerk, das der in Stein ge⸗ bannte Ausdruck der gewaltigen völkiſchen Schöpfung unſeres Führers iſt, und das doch die Kraft eines eigenen, ſchöpferiſchen Künſt⸗ lerwillens in ſich trägt, kann dieſen Forde- rungen gerecht werden. Selten mag eine ſo große und gewaltige Bauaufgabe auf ihre Löſung gewartet haben. Die völlige Umge— ſtaltung unſerer Weltanſchauung durch unſe— ren Führer forderte zwangsläufig eine völ— lige Neugeſtaltung der monumentalen Bau— kunſt, die in allen Jahrhunderten ſtärkſter Ausdruck der ſeeliſchen Haltung eines Volkes war. Profeſſor Ludwig Ruff, Nürnberg, löſts dieſe grandioſe Aufgabe in ſeinem von dem Führer genehmigten Entwurf. Nicht der Wille, einen Monumentalbau in techniſcher Vollendung mit einer beſtimmten architekto— niſchen Prägung zu ſchaffen, erfüllte ihn. Getragen von dem Geiſt der Bewegung reifte der Entwurf für ein Bauwerk, welches in ſeinem Innern zu einem Weiheraum für den Führer und ſein Volk werden ſoll und auch in ſeinem Aeußeren klar dieſen Gedanken zum Ausdruck bringt. Neben dieſer idealen Forderung, die Pro— feſſor Ruff durch die Geſamtlage löſte, ſah r ſeine Aufgabe als Baumeiſter darin, ein Werk zu ſchaffen, bei dem nicht die Technik Selbſtzweck iſt, ſondern zur Dienerin des Gedankens, zum ſelbſtverſtändlichen, nicht mehr fühlbaren Beiwerk geworden iſt. So iſt ein Maſſivbau geplant, deſſen orga— niſche Struktur innen und außen ſichtbar und überzeugend geſtaltet iſt. Zum erſten— mal ſeit langem wird die angeklebte Schein⸗ architektur einer mißverſtandenen monu— mentalen Baukunſt der letzten Jahrzehnte überwunden und eine reine Mauerarchitek— tur von der neu erwachten, naturnahen Kraft unſerer Zeit zeugen. Die architektoniſche Geſtaltung Ebenſo zwingend wie die Struktur des Ganzen, iſt die Einmaligkeit der Geſtaltung der großen Kongreßhalle ſelödſt. In rieſigen, amphitheatraliſchen Rängen treppen ſich die Sitzplätze der Zehntauſende auf, die ſich alle auf das Rednerpult konzentrieren. In der 35 Meter hohen Halle ſchließt ein Säulen— kranz über den beiden Rängen den Raum nach oben hin architektoniſch ab und gibt ihm durch dieſen ſtreng gegliederten Wan— delgang einen Klang von tiefer, weihevoller Stimmung. Die nicht gerundete, große Büh— nenwand hinter der Führerkanzel fängt das machtvolle Rund des ganzen Innenraumes auf. Es gibt keinen Platz in dieſer überwäl— tigenden Halle, von dem aus man nicht den Führer ſehen und hören kann. So wird dieſer Raum, der dem Volk ge— hören ſoll, zu einem Kultraum tiefſter Ge— ſchloſſenheit. Es wird kein Profanbau ent- ſtehen, der ſoundſoviele Tauſende von Men⸗ ſchen faſſen kann und deſſen Konſtruktionen grandios ſind, ſondern der Zuſammenſchluß eines ganzen Volkes um ſeinen großen Füh⸗ rer; letzte völkiſche Verbundenheit wird ar⸗ chitektoniſch geſtaltet. Ein Meiſterwerk der Kräfteverteilung. Ebenſo ſtark, wie der Kongreßbau in ſei⸗ ner architektoniſchen und organiſchen Ge— ſtaltung iſt auch die techniſch geniale Lö⸗ ſung. Keine Mittelſtüzen zum Tragen der Deckenlaſt unterbrechen die klare Weite der Halle. Ein frei tragendes Eiſenkonſtruk— tionsdach überſpannt die ungeheure Fläche von 145 mal 190 Metern. Dieſe mächtige Ueberdachung ruht auf einem maſſiv gemau⸗ erten Konſtruktionskranz. Unabhängig von⸗ einander tragen der grandioſe Bau und das gewaltige Dach ihre Laſten in ſich. Selbſt die alles vernichtende Zeit wird dieſem Meiſter⸗ werk der Kräfteverteilung nichts anhaben können. Die ganze Helligkeit des Tageslichtes wird durch die Glasabdeckung dieſes Flachdaches fallen und den Raum der Sechzigtauſend mit leuchtender Klarheit erfüllen. Eine zwei⸗ te, tiefer liegende Glasdecke(Staubdecke) ſorgt für die Abblendung der heißen Son⸗ nenſtrahlen und verbirgt die Eiſenkonſtruk⸗ tion des Hauptdaches. Von den rieſigen Waſſergräben und Gefällanlagen dieſes Da⸗ ches— von den Warmluft⸗ und Entlüf⸗ tungsanlagen in Ueberdimenſionen— von all den techniſchen Einzelheiten, die in das Gigantiſche gehen, ſchon jetzt zu berichten, würde zu weit führen. Ueber die Forderungen des Programmes hinaus hat Profeſſor Ludwig Ruff einen Entwurf geſchaffen, der bezwingend in ſei⸗ ner Löſung iſt. Ein Werk iſt im Entſtehen, das über Jahrhunderte hinaus von der Um⸗ geſtaltung des deutſchen Menſchen durch ſei⸗ nen Führer und von dem kraftvollen Willen zur völkiſchen Einigkeit zeugen wird. D. Volbehr. Hitlers Veſuch in Nürnberg Begeiſterte Kundgebungen. Nürnberg, 22. Auguſt. Vor dem Hotel„Deutſcher Hof“, wo der Führer bei ſeinem Beſuch in Nürnberg Woh⸗ nung genommen hatte, ſammelte ſich eine ſtatt⸗ liche Menſchenmenge an. Brauſende Heil⸗Rufe ertönten, als der Führer im Wagen das Hotel verließ. Im ſelben Wagen hatte Gauleiter Streicher Platz genommen. Dann folgten die Wagen mit den Herren der Begleitung des Führers, darunter Reichspreſſechef Dr. Diet⸗ rich. Nur mit Mühe konnte ſich die Reihe der Wagen freie Bahn durch die ſtürmiſch zuju⸗ belnde Menſchenmenge bahnen. Am Flugplatz hatten ſich Tauſende eingefunden. Unter den brauſenden Heil⸗Rufen der Menge ſtarteten die beiden Maſchinen zum Weiterflug. Die Ehrenkrenzverleihung Eine weitere Durchführungsverordnung. Berlin, 22. Auguſt. Der Reichsinnenminiſter hat eine weitere Durchführungsverordnung zur Verordnung des Reichspräſidenten über die Stiftung des Ehrenkreuzes erlaſſen. Darin wird beſtimmt, daß das Ehrenkreuz im Namen des Führers und Reichskanzlers verliehen wird. Nach der bisherigen Ver— ordnung ſollie die Verleihung im Namen des Reichspräſidenten erfolgen. Die Beſitzzen iſſe, die bei der Verleihung des nkreuzes ausgeſtellt werden, ſind von dem Leiter der Verlei⸗ hungsbehörde oder den von ihm beſtellten Beamten handſchriftlich zu unterzeichnen. Während nach den bisherigen Beſtimmun⸗ gen das Ehrenkreuz nicht an Perſonen ver⸗ liehen werden darf, die wegen Landesver⸗ rat, Verrat militäriſcher Geheimniſſe, Fah⸗ nenflucht oder Feigheit vor dem Feinde be— ſtraft ſind, ſieht die neue Verordnung vor, daß das Ehrenkreuz ferner nicht verliehen werden darf an Per onen, denen die bürger— lichen Ehrenrechle erkannt ſind. Helft den Brüdern an der Saar Ein Aufruf des Bundes der Saarvereine. Koblenz, 21. Auguſt. Der Führer des Bundes der Saarvereine, Staatsrat Simon, hat folgenden Aufruf erlaſſen: Deutſcher Volksgenoſſe! Weißt Du, daß 80 000 Deutſche an der Saar vom deutſchen Vaterland durch das Verſailler Diktat abgetrennt unter art- und volksfremder Herrſchaft ſtehen? Weißt Du, daß im Saargebiet die aus Deutſchland deſertierten marxiſtiſchen und jüdiſchen Volksverräter unter wohlwollender Duldung der Regierungskommiſſion unſere deutſchbewußten Saarbrüder beſchimpfen und terroriſieren, das Deutſche Reich, ſeine Regierung und den Führer Adolf Hitler öf⸗ fentlich verleumden dürfen, ja in ihren Zei⸗ tungen offenen Landesverrat begehen? Weißt Du, daß dort an der Saar täg⸗ lich deutſche Arbeiter, weil ſie ihr Deulſchtum nicht verleugnen, auf die Straße fliegen, Hunger und Elend leiden ſamt ihren Familien für Deutſchland, für ihr Volk und damit für Dich, deutſcher Volksgenoſſe? Weißt Du, daß trotz aller Bedrückun⸗ gen, trotz aller Schikanen, allem Terror, trotz Not und Elend das deutſche Volk der Saar und vor allem der deutſche Handarbei⸗ ter und Bergkumpel ſeit 15 Jahren einen heroiſchen, beiſpielloſen Kampf um ſein Deutſchtum führt? Deutſcher Volksgenoſſe, und was kuſt Du für Deine Brüder an der Saar? Die Saardeutſchen erwarten von Dir Ver⸗ ſtändnis und Rückhalt in ihrem Kampf! Und ſie haben durch ihr 15jähriges treues Rin⸗ gen um die Rückgliederung an Deutſchland ein Recht darauf, daß Du und jeder deutſche Volksgenoſſe Schulter an Schulter mit dem Deutſchtum im Saargebiet ſtehſt, daß nicht ihr Kampf und ihre Not bei uns im Reich vergeſſen wird. Wir wollen das ganze deutſche Volk aufrufen zur Ankeilnahme und Mitarbeit zum Beweis deutſcher Schickſalsgemeinſchaft und ſo den Abſtimmungstag 1935 zu einem gemeinſamen Bekenntnis der großen deut⸗ ſchen Volksgemeinſchaft werden laſſen. Jeder Deutſche kann hierzu Mitarbeiter und Mitkämpfer werden als Mitglied des Bundes der Saarvereine, deſſen Ortsgruppen ſich in allen Teilen Deutſch⸗ lands befinden. Anmeldungen ſind weiter zu richten an den Führer des Bundes der Saarvereine, Koblenz, Schloßſtraße 45. oder an die Geſchäftsſtelle„Saar⸗Verein“, Berlin SW'41, Streſemannſtraße 42. (gez.) Guſtav Simon Preußiſcher Staatsrat. Als päpſtlicher Legat beſtätigt Nach einer Meldung aus der Stadt des Vatikans wird die Ernennung von Monſig⸗ nore Jean Panico zum päpſtlichen Leggten im sSaargebief anſtelle von Monſignore Teſta offiziell beſtät igt. Eine Anordnung des Reichsinnenminiſters. g Berlin, 22. Auguſt. Der Reichsminiſter des Innern hat ange⸗ ordnet, daß die Gemeindebehörden die am Abſtimmungstag vor dem Wahlvorſtand ord⸗ nungsmäßig abgegebenen Stimmſcheine nicht der Gemeindebehörde des Ausſtellungsortes direkt, ſondern der Einfachheit halber auf dem Dienſtwege an die Zentralbehörde(In⸗ nenminiſterium) des Landes zu überſenden haben, in dem aufgrund des Stimmſcheines die Stimmabgabe erfolgt iſt. Das gleiche gilt für Stimmſcheine, die von deutſchen diplo⸗ matiſchen oder konſulariſchen Vertretungen im Auslande ausgeſtellt ſind; auch dieſe ſendet die Gemeindebehörde des Abſtimmungsortes auf dem Dienſtwege an ihre eigene zuſtändige Landeszentralbehörde. Nichtbenutzte Stimmſcheine, die von Stimmberechtigten an die Gemeindebehörde des Ausſtellungsortes eingeſandt werden, ſind von dieſer bis auf weiteres aufzubewahren. Der Reichsminiſter des Innern gibt dieſe Anordnung hiermit ſämtlichen Gemeindebehör⸗ den amtlich mit dem Hinzufügen hekannt, daß eine beſondere ſchriftliche Mitteilung nicht er⸗ geht. Die Nein⸗Sager Miniſterpräſident Göring über das Abſtim⸗ mungsergebnis. Berlin, 22. Auguſt. In einer Unterredung mit dem Schrift⸗ leiter der DAZ äußert ſich der preußiſche Miniſterpräſident Göring über den Aus⸗ gang der Volksabſtimmung. „Dieſes Ergebnis“, ſo erklärte er,„iſt für uns nicht überraſchend gekommen. Auch die Welt wird, wenn ſie ehrlich ſein will, beken⸗ nen müſſen, wie tief Adolf Hitler im Herzen aller Deutſchen verwurzelt und wie unzer⸗ trennlich ſein Name und ſeine Perſönlichkeit auf alle Zeiten mit dem deutſchen Schickſal verknüpft iſt. Welcher Staatsmann, welches Skaalsober⸗ haupt der Welt, kann ſich der Tatſache rüh⸗ men, das ganze Volk aus freiem Willen in einer Einmütigkeit hinter ſich zu wiſſen, die 8 in der Weltgeſchichke ohne Beiſpiel iſt. Wie kleinmütig müſſen ſich demgegenübet jene 10 v. H. Nein-Sager vorkommen, die ſich aus irgendwelchen Grün den außerhalb der Volksgemeinſchaft geſtell! haben. Genau ſo enttäuſcht werden aber auch jene böswilligen Betrachter Deutſchlande im Ausland werden, die glauben, an dieſe 10 v. H. irgendwelche Hoffnungen knüpfen zu können. Sie mögen verſichert ſein, daß wir die Entwicklung keinen Augenblick mit ir⸗ gendwelcher Sorge oder Unruhe betrachten Selbſtverſtändlich werden wir den Grün, den mit aller Genauigkeit nachgehen, die jen 10 v. H. unſeres Volkes veranlaßt haben, an am 19. Auguſt ablehnend zu ſtimmen. Im übrigen iſt unſere Einſtellun aber die folgende: Die Nein⸗Sager ſind zu⸗ nächſt wohl in den Schichten zu ſuchen, die lich mißverſtanden fühlen und die ſich aus Uebergangsmaßnahmen, die hart, aber gerecht ſind, ihr Geſamturteil bilden zu müſſen glauben. Alle jene werden ſich ei⸗ nes Tages ſelbſt an die Bruſt ſchlagen und ihren Irrtum einſehen, überzeugt durch die Leiſtung und den endgültigen Er⸗ folg der nationalſozialiſtiſchen Regierung. Einen nicht geringen Prozentſatz der Nein⸗ Stimmen werden weiter nach meiner Auf⸗ faſſung diejenigen Perſonen ſtellen, die zwar genau erkannt haben, welche große Ziele der Nationalſozialismus verfolgt, die jedoch aus eigenſüchtigen Grün⸗ den andere Ziele verfolgen zu müſſen glau⸗ ben, als wir. Dieſe Kreiſe der Bevölkerung werden ſich eines Tages ebenfalls eines Beſ⸗ ſeren belehren laſſen müſſen oder aber ſie werden aus Altersſchwäche von der Bild⸗ fläche verſchwinden. Die dritte Gruppe bildet die zahlenmäßig eringe Schicht, die einfach unbelehr⸗ 116 o Der n böswillig iſt. Solche Leute gibt es immer und überall in der Welt, ſie ſind wahrlich keine Beſonderheit des na⸗ tionalſozialiſtiſchen Deutſchland, wir werden ſie nicht dafür beſtrafen, daß ſie mit Nein geſtimmt haben. Sie mögen ſich aber geſagt ſein laſſen, daß wir auf keinen Fall dulden werden, wenn fie mit ihrer ablehnenden Haltung gegenüber der nationalſozialiſtiſchen Staatsführung ir⸗ gendwie und irgendwann im Volke Propa⸗ ganda treiben und wir werden mit eiſerner Jauſt zuſchlagen, wenn ſie ſich zu verbreche⸗ riſchen Handlungen hinreißen laſſen, die die Sicherheit und Ordnung im Staate bedrohen. Gewiß werden bei der einen oder anderen Frage im öffentlichen Leben immer ver⸗ ſchiedene Anſchauungen möglich ſein. Niemanden wird das Recht beſtritten, unter den großen, allein vom Führer be⸗ ſtimmten Geſichtspunkten an ſeiner Stelle nach ſeinem Geiſte zu arbeiten. Wir wün⸗ ſchen auch offene und ehrliche Kri⸗ tik bei all den ſchwierigen Problemen, die der Neuaufbau unſeres Staates ſtellt. Kritik aber darf nur der ausſprechen, der bereit und in der Lage iſt, Beſſeres zu leiſten und dieſe Fähigkeit unter Beweis geſtellt hat. Und die Kritik findet ihre Grenze an den lebenswichtigen großen Fragen der Na⸗ tion, die allein der Führer regelt. f bewelſnele Beat, f 9 ührer hat allen Deutſchen ſeine Hand hingeſtreckt und den heißen Willen zur Verſöhnung in ſeinem Aufruf vom 20. Auguſt erneut ausgeſprochen. Ich weiß, daß dieſes große Ziel in kurzer Zeit erreicht iſt. Ein beſonders erfreuliches Anzeichen hierfür bietet meines Erachtens die Tatſache, daß das Wahlergebnis gezeigt hat, wie uner⸗ ſchütterlich gerade unſere deutſche Arbeiterſchaft treu zu Adolf Hitler ſteht. a 90 Prozent des deutſchen Volkes haben ſich ſtolz zum Führer des Reiches bekannt, ſie geben dem Führer die Kraft, das Deutſche Reich zum Aufſtiege zu führen Sie werden mik uns darüber wachen, daß ſein Werk gelingt a In wenigen Jahren wird dann das ganze Velk wie ein einzigee Mann in glävbiger Gefolgſchaft zu Adoli Hitler ſiehen! Daran zu arbeiten. iſt unſer: größte und ſchönſte Aufgabe.“ Politiſches Soldatentum Die SA als Trägerin der natlionalſozialiſti. ſchen Weltanſchauung. Berlin, 22. Auguſt. Der„Völkiſche Beobachter“ veröffentlicht einen Artikel Günter d'Alquens über die Aufgaben der SA. Darin heißt es u. a.: Die Wehrmacht iſt der einzige Waffenträger der Nation. Der SA⸗Mann iſt nicht Soldat ſchlechthin, er iſt nicht Landsknecht„bald für dies bald für das“, der SA⸗Mann iſt der politiſche Soldat des Nationalſozialismus, der geiſtige Willensträger der deutſchen Idee, deſſen Weg ſich immer nur ergibt aus den Lebensnotwendigkeiten unſeres völkiſchen Lebens. Politiſches Soldatentum, das iſt ein Programm der Erziehung im Sinne der Weltanſchauung, bedeutet das Verzicht und Opfergeiſt und das den ganzen Menſchen macht, den Menſchen, frei von ichſüchtigen Erwägungen. Jeder einzeln» Mann muß die Bedeutung dieſes Programmes für ſich er— kennen und muß von ihm erfüllt ſein. Nie⸗ mals wird es dann mehr möglich ſein, daß die Formation als große Gemeinſchaft ein⸗ mal anderen Befehlen dienen könnte als dem Leben Deutſchlands und ſeinem aus der Idee berufenen Führer. Der Weg der SA als der großen Mutter onen Kämpfer der Idee hat kein end?! Aufagobe de SA: le⸗ bender, ſchreitender Nationalſozialismus zu ſein. Das alte Vertrauen, den alten Glauben an ihre Pflicht und Stärke durch eiſerne Zucht und glühende Vereitſchaft zu erhalten und täglich neu zu erwerben iſt die Pflicht der Gegenwart. So wird dann die SA das Gewiſſen der deutſchen Revolution ſein, ewig nehmender Maßſtab der lebendigen Idee an allem Schaffen und Wirken der Zukunft. Deutſchlands Wirtihaſtslur⸗ Eine Antertedung mit Dr. Schacht. Prag, 22. Auguſt. Der volkswirtſchaftliche Redakteur des „Ceske Slovo“, Dr. Georg Hejda, hatte ein Interview mit dem Reichsbankpräſidenten und Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Schacht, den er als abſoluten Herrn der deutſchen Wirtſchaft bezeichnet. Dr. Schacht erklärte u. a.: Mein feſtes Beſtreben wird es ſein, das abſolute Vertrauen zu den Jahlun⸗ gen zu erneuern. Wer mit Deutſchland Geſchäfte macht, muß wiſſen, daß er ſeine Ware bezahlt bekommen wird. Ich kann mir nicht gut vorſtellen, daß alle Kapitalien, welche heute in der Erſatz⸗ induſtrie inveſtiert werden, entwertet werden könnten, wenn einmal vielleicht dieſe Indu⸗ ſtrie nicht mehr benötigt wird. Aus Deutſch⸗ land fließt jetzt auch wieder Geld über die Grenze im Fremdenverkehr. Der Deutſche iſt von einer wißbegierigen Natur. Ich hoffe nicht, daß wir auch noch zu Einſchränkungen im Reiſeverkehr gezwun⸗ gen werden. Auf die Frage: Ihren Entſchluß, die Mar! zu halten, haben Sie nicht geändert? ant. wortete Dr. Schacht: Nein, die Mark iſt fes und wir werden nicht delvalvieren. Es wird viel von unſerer Golddeckung geſprochen Ich habe aber ſchon einigemale darauf hin⸗ gewieſen, daß das Gold nur bei dem Aus⸗ gleich der Spitzen bei der nützlich iſt, deckungsmäßig aber keine Bedeu⸗ tung hat. Ein tolles Näuberſtütl Banditen überfallen einen Panzerwagen. Eine halbe Million Dollar geraubt. Newyork, 22. Auguſt. Die Newyorker Vorſtadt Brooklyn wat am Dienstag der Schauplatz eines nicht all täglichen Bandenüberfalls auf einen Geld- transport.. 5 15 mit Maſchinenpiſtolen bewaffnete Räu⸗ ber umzingelten einen mit Bankgeldern ge. füllten wan als dieſer vor einer Jabrik vorführ, um Lohngelder abzuliefern t und zwe warfen di⸗ Waſſerzauber. in den Hof gefahren iſt, werden die Heimkeh⸗ renden von den Mägden des Hofes mit Waſ⸗ ſer begoſſen. Rache muß ſein! n . 5 Zahlungsbilanz ſich auf dem : ſpiegelten. f Sie ſtanden an belebten Straßenkreuzungen und zähl⸗ tion die Autos, Radler, Motorräder und Straßenbahnen, deren Wege nach verkehrspolizeilichen Lichtſignalen ſtreng geregelt wurden. Am liebſten und längſten aber ſtanden ſie vor den rieſigen Reklamefenſtern der großen Schiff⸗ flahrtslinien, in denen dieſe über die jeweiligen Poſitionen ette Ernteſuder De. Boetticher. Die Getreideernte geht ihrem Ende ent⸗ gegen. Die Erntezeit iſt eine„hillige“ Zeit, der Höhepunkt der bäuerlichen Jahresarbeit. Eine Zeit ſauerer Arbeit und doch eine Feſt⸗ zeit. An ihr haften die älteſten Bräuche, denn der Bauer wahrt die Tradition und hängt an den überlieferten Sitten mit Treue und Beharrlichkeit. So hat ſich bis auf die Gegenwart bei dem deutſchen Landvolk eine Fülle von Gebräuchen erhalten, die aus der germaniſch⸗deutſchen Urzeit ſtammen. Der Ackerbau war den Germanen ein Kult, war die Urform der germaniſchen Religion. Das deutſche Bauerntum hat ſich den religiöſen Simm erhalten von der Heidenzeit und dem hei⸗ ligen Glauben der Väter hinüber zum Chri⸗ ſtenglauben. Das Verbundenſein mit der Na⸗ tur und das gläubige Vertrauen auf die leben⸗ ſchaffende Kraft des Allmächtigen hat ſich in der Seele des deutſchen Bauern vererbt. Sinnbild der Ernte iſt der Erntekranz oder auch die Erntekrone, geſchmückt mit bunten Bändern, Rauſchgold, Fruchthalmen und Tannenzweigen. Mit beſonderer Feier⸗ lichkeit würd die Erntezier mit dem letzten Fu⸗ der eingeholt. Auch der Erntewagen ſelbſt iſt mit Laub und Blumen geſchmückt, und auf ihm ſitzt ſingend und jubelnd das frohe Volt der Schaktter und Binderinnen, die nun ihre ſchwerſte Zeit hinter ſich haben. Dem Fuder gehen einige Knechte peitſchenknallend voran. Die Pferde ſind mit Bändern und Blumen geſchmückt; alle Pferde, die der Bauer hat, werden dem letzten Fuder vorgeſpannt, dem es iſt ſehr hoch geladen und mit dem gan⸗ zen Schnittervolt besetzt. Man führt das letzte Fuder gern um das Dorf herum; wenn es geht, auch um den Hof oder das Haus. In der Oſtmark erſchallt dabei wohl die „Klapper“; am letzten Erntewagen wird ein Stock ſo in der Nähe des Rades befeſtigt, daß er fortwährend die Speichen berührt oder aber ein Schnitter hält ſeine Senſe daraut, ſo daß ein fortwährendes Geklapper ertönt. Naht ſich der Wagen der Einfahrt zum Hof, ſo muß ihm der Bauer ehrerbietig entgegenkommen und den Schnittern einen Trunk entgegenbringen. Anderenfalls haben ſie das Recht, ihm die Kohlköpfe im Gar⸗ ten abzuſchneiden. Zum germaniſchen Erntekult, überhaupt zu fedem Fruchtbarkeitszauber, gehört auch der Wenn das letzte Fuder Die Knechte drehen den Spieß um und tauchen die Mäd⸗ chen in den Brunnen oder werfen ſie, wo es angeht, gleich in hohem Bogen in den Hof⸗ teich. Doch die Sommerſonne trocknet ſchnell Kleider und Zöpfe der Mädchen, und die mehr oder minder gekünſtelte Empörung der Dorf⸗ ſcchönen über die übermütigen Burſchen ver⸗ fliegt ebenſo ſchnell; abends beim Erntetänz⸗ chen verſöhnt ſich wieder alles. Die Mäd⸗ chen des Dorfes, die beim Waſſerzauber eine bedeutſame Rolle ſpielen, haben auch gute Beziehungen zur Schützerin der Ernte, der germaniſchen Göttin Freya, die zugleich Hüterin des Hauſes iſt. Der Hausfrau wird der Erntekranz, auch„Harkemai“ oder Erntemati“ genannt, aufs Haupt geſetzt. Vielfach muß der Erntemai von der Haus⸗ frau auf die Tenne gefahren werden; der Knecht leiht ihr dann dazu die Peitſche und erhält dafür ein Trinkgeld. Mancherorts hat die älteſte Tochter des Hauſes die Aufgabe, das letzte Fuder auf die Tenne zu fahren, Am ſchönſten war ein Bummel mit den Freunden durch die belebten Straßen der Stadt. Neidlos betrachteten ſie die reichen Schaufenſter⸗Auslagen der großen Geſchäfts⸗ paläſte, ohne für ſich von all den vielen begehrenswerten 0 Sachen auch nur ein Stück erſtehen zu können. Mit heißen Augen verſchlangen ſie die ausgehängten Bilder vor den Kinos und phantaſierten und reimten ſich hier draußen Die intereſſanteſten Filmtragödien zuſammen. 17 Sie horchten auf die Konzerte vor den großen Lokalen, deren Rünſtlertapellen mit ihren beſtrickenden Weiſen die Gäſte von der Straße lockten. Sie ſtanden am Ufer der Alſter und freuten ſich der unzähligen Ruderboote, der flinken Dampfbarkaſſen und der raſſigen Segeljachten, die märchenblauen Waſſer weitgeſpannten, ihrer Schiffe Auskunft gaben. Denn hier, hinter den rieſigen Schaufenſterſcheiben, iſt die ganze große, wunderbare, ſchöne und ſeltſame Welt zu ſehen. Allen Blicken offen lag ſie hinter dem blitzenden Glas, und doch getrennt durch eine undurchläſſige, unüber⸗ ſteigbare Mauer von denen, die es nun einmal nicht be⸗ en können, daß man nicht einfach hineinſchreiten kann ſchöne und ſeltſame Welt, hinausfahren auf die ternen. Das letzte Erntefuder wird gefeiert dur eme kleine Feſtlichkeit, die 80 1115 rin ihren Leuten veranſtalten. Dies Ernte⸗ fh wird je nach Landſchaft und Brauch ver⸗ chieden begangen, aber überall kommt die Schickſalsverbundenheit, dee Arbeits⸗ gemeinſchaft und Hausgemeinſchaft zwiſchen Arbeitgeber und Arbeiknehmer in finniger Weiſe zur Geltung. Spielt die Muſik die erſte Tanzweiſe auf, engagiert der Hausherr die erſte Vorbinderin, der Großknecht die Hausfrau. Dann dreht ſich Jung und Alt im Tanze, wobei das vom Hofherrn geſpen⸗ dete„Erntebier“ zur Feier des Tages recht⸗ ſchaffen beiträgt. Dies„Kranzelbier“ im Anſchluß an das letzte Erntefuder iſt der Vorläufer des am Abſchluß der geſam⸗ ten Ernte gefeierten Erntedankfeſtes. Alter ehrwürdiger Brauch, den wir pflegen und in Ehren halten wollen, Aus der Kinderzeit der Eiſenbahn Nachdem 1835 die erſte Eiſenbahn von Nürnberg nach Fürth eröffnet worden war und ſich für die Aktionäre der Bahn gute Ausſichten boten, tauchte ſchon der Plan der Erbauung einer Linie Nürnberg Bamberg auf. Gegen Ende des Jahres 1840 wurde be⸗ ſchloſſen, die Bahn auf Staatskoſten zu bau⸗ en. Der eigentliche Betrieb wurde am 1. Oktober 1844, alſo vor rund 90 Jahren, aufgenommen. Die Zahl der Reiſenden von Nürnberg nach Bamberg ſchätzte man bei 6 Fahrten täglich auf 410 000 jährlich, die Zahl der Güter veranſchlagte man auf nur 450 000 Zentner jährlich. Der Güterverkehr nahm aber einen ganz ungeahnten Auf⸗ ſchwung. Die Lokomotivlieferungen erfolg— ten durch deutſche Fahriken. Bedingung war eine Leiſtung von 33 Kilometern in der Stunde. Geheizt wurden die Lokomotiven mit Ruhr⸗ und Zwickauer Koks, ſpäter mit Steinkohlen. Die Signale wurden von Wär— tern mit Fahnen gegeben, bei Nacht mit La⸗ Später wurden Signalmaſte auf— geſtellt. Die Tarife für die Reiſenden be— trugen im Jahre 1845 für den Kilometer für die 1. Klaſſe etwa 7 Pfennig, für die 2. Klaſſe etwa 4,5 Pfennig und für die 3. Klaſſe 3 Pfennig. Im Jahre 1934 betragen die entſprechenden Sätze 8,7 Pfennig, 5,8 Pfennig und 4 Pfennig. Zwei Todesurteile in Wien Wien, 21. Auguſt. Vor einem Standgerichtsſenat in Wien hatten ſich die landwirtſchaftlichen Arbeiter aus Iſchl, Franz Unterberger und Franz Saureis, da ſie bei ſich 20 Rollen Ammonit berſteckt hatten, zu verantworten. Unterber— ger war Mitglied des Arbeitergeſangvereins und des Republikaniſchen Schutzbundes. Er bekannte ſich bei der Verhandlung als So⸗ zialdemokrat. Beide wurden zum Tode ver⸗ urteilt. Gnadengeſuche wurden eingebracht. Verheerendes Großfeuer Koburg, 20. Auguſt. In dem nördlich von Koburg liegenden Ort Weißenbrunn vorm Wald brach in einem kleinen Schuppen ein Brand aus, der ſich mit großer Schnelligkeſt auf drei Bau- erngehöfte ausdehnte. Obwohl die Feuer- wehren ſofort zur Stelle waren, brannten drei mehrſtöckige Wohnhäuſer, vier Scheu— nen, drei Stallungen und weitere Nebenge— bäude nieder. Das Vieh konnte gerettet wer- den. der Schaden iy euf über 150 990 Mark geſchätzt. rd Vadiſches Sondergericht 15 Mannheim, 21. Auguſt. Vor dem Badiſchen Sondergericht ſtanden wiederum zwei Fälle zur Verhandlung an In der Uniform der Hitlerjugend als Scharführer— mit zwei Sternen auß der Achſelklappe— ging der 20jährige Kari Thamerus aus Köln⸗Lindenthal auf Wan⸗ derſchaft. Zu ſeinen Eltern, die in letzter Zeit in Ludwigshafen wohnten, durfte er nicht mehr zuerückkehren und ſo zog er dann weiter nach Stuttgart, Pforzheim, Freudenſtadt. Auf der ganzen Wanderung ſchlug er ſich durch Darlehens- und Unter⸗ tützungsſchwindel durch. Das Gericht verur⸗ teilte ihn zu einer Gefängnisſtrafe von 1 Jahr. Eine amerikaniſche Erbſchaft von ſeinem Onkel wurde von dem Ssjähri⸗ gen verh. Max Oppenheimer in Wein heim nicht angemeldet. Nach und nach hatte er von den 4300 Dollar ſoviel abge— hoben und nach Deutſchland gebracht, daß bis zum Inkrafttreten der verſchärften De— viſenbeſtimmungen noch 1600 Dollllar auf einer amerikaniſchen Bank lagen. Seine Frau ſoll ihn auf die Beſtimmungen des Volksverratsgeſetzes aufmerkſam gemacht haben, er behauptet aber, damals durch einen Unfall ſo ſchwer krank geweſen zu ſein, daß ihm die Anmeldung bei der Steuerbehörde ganz aus dem Kopfe gekom— men ſei. Das Gericht erkannte auf eine Zuchthausſtrafe von 1 Jahr 4 Monaten. Sportnachrichten Nüllſchau Im 14. Leichtathletik⸗Länderkampf gegen die Schweiz errang Deutſchland mit 88:50 Punkten zugleich ſeinen 14. Sieg. Die Schweizer konnten nur in drei Konkurrenzen erſte Plätze belegen. Wäldchens⸗Rennen in Frankfurt. Travertin erwies ſich dem Derby-Sieger Athanaſius beim Wäldchens-Rennen in Frank⸗ furt überlegen. Der Hanielſche Hengſt ſiegte mit zweieinhalb Längen vor Athanaſius, Ja⸗ mitor und Blinzen. Der Toto zahlte für den Sieg 28:10. Im Landgrafenrennen ſiegte der Favorit Artiſchocke. Süddeutſcher Meiſter im Mannſchaftsringen wurde Siegfried Ludwigshafen durch einen 9:6⸗Sieg über den VfK. Schifferſtadt. Sechs Europa⸗Titel waren für Deutſchland das erfreuliche Fazit der jetzt beendeten Schwimm-Meiſterſchaften in Magdeburg. Am Schlußtage holte ſich noch Hermann Stork das Kunſtſpringen und Rudolf Sietas das 200-Meter⸗Bruſtſchwimmen. Den Europapokal gewann Deutſchland in ganz gro— gem Stile mit 118 Punkten vor Ungarn, das 72 Punkte erreichte. Im Waſſerball ſicherten ſich unſere Vertreter durch einen 2:1⸗Sieg über Belgien den zweiten Platz. Der Bredius⸗ Pokal fiel erwartungsgemäß an die Damen Hollands. Der Davispokalkampf Deutſchland— Rumänien endete mit 5:0, da die deutſchen Spieler Henkel 2 und G. v. Cramm auch die beiden letzten Einzelſpiele gegen Hamburger und Schmidt an ſich brachten. Henkel ſiegte über Hamburger 6:2, 6:3, 6:3 und Cramm über Schmidt 7:5, 6:4. 6:1. f in Kopenhagen brachten Deutſchland Die Kann⸗Europameiſterſchaften J Europatitel, die von Tilker⸗Herford, Koch. Hamburg, Tilker/ Bondrait⸗ Herford,. Frau Brettſchneider⸗Deſſau, e e 555 Schorn/ Liebrecht⸗Wiesdorf erſtritten wur⸗ en. Unter 18 Teilnehmern aus fünf Ländern war Oblt. Birk Beſter im Geländeritt des vom Schwediſchen Militär⸗Sportverbandes in Stockholm veranſtalteten modernen Fünfkampf. Großer Straßenpreis der Stadt Saar⸗ brücken Um den traditionellen Wanderpreis der Stadt Saarbrücken kam am Sonntag im Saargebiet der Große Straßenpreis zum Austrag. Es hatten annähernd 100 Teil⸗ nehmer gemeldet. Die Strecke ging über 156 Kilometer(vier Runden). Gleich in der erſten Runde bildete ſich eine Spitzengruppe aus den Kölnern Ruland, Nauport und Offer⸗ mann. Dieſe drei Fahrer blieben auch ſpäter immer zuſammen und machten das Rennen un⸗ ter ſich aus. In der Zielgeraden gewann im Endſpurt der Kölner Ruland vor ſeinen Landsleuten. i Pfälziſche Kampfſpiele Die in Frankenthal vom dortigen Fußball⸗ verein veranſtalteten Pfälziſchen Kampfſpiele hatten einen nur ſchwachen Beſuch aufzuwei⸗ ſen. Im Rahmen dieſer Kampfſpiele wurden auch die Mehrkampfmeiſterſchaften des Gaues Südweſt ausgetragen. Zehnkampfſieger wurde Reinhardt vom TV. Homburg mit 5684,55 Punkten vor Keck-FGG. 08 Mutter- ſtadt mit 5492,32 Punkten. Beim Fünf⸗ kampf der Frauen ſiegte Frl. Fleiſcher⸗Ein⸗ tracht Frankfurt mit 311 Punkten, ein Ergeb⸗ nis, das die drittbeſte Jahresleiſtung dar⸗ ſtielli. Bemerkenswert iſt beſonders der Speer⸗ wurf mit 36,60 Metern und das Kugelſtoßen mit 12,86 Metern. Ergebniſſe: Zehnkampf: 1. Reinhardt⸗Hom⸗ burg 5684,55 Punkte, 2. Keck-Mutterſtadt 5492,32 Punkte. Fünfkampf Frauen: 1. Flei⸗ ſcher⸗Eintracht Frankfurt 311 Punkte, 2. Frl. Kalk⸗JG. Frankfurt 254 Punkte. 100 m: 1. Neckermann⸗PS. Mannheim 11,3, 110 m Hürden: 1. Kopp⸗Wiesbaden 15,8, 400 m: 1. Heinrich⸗Eintracht Frankfurt 51,7, Kugel⸗ ſtoßen: 1. Merkle⸗Karlsruhe 14,60, 2000 m: 1.. Roth TV. Eppſtein 5,45, 800 m: 1. W. Abel⸗Neckarau 1:57,5, Weitſprung: 1. Abel⸗ MTG. Mannheim 6,59 m, Diskus: 1. Schuh⸗ mann⸗-MTV. Lambsheim 39,75, 4 mal 100 m: 1. TV. 46 Mannheim 44,1, Hochſprung: 1. Seitz-Kaiſerslautern 1,725, Olymp. Staf⸗ fel: 1. Vf. Neckarau, Schwedenſtaffel: 1. TV. 46 Mannheim 205,9. f Auch die„Alten“ ſpielen Mittelrhein— Baden am 9. September. Im Rahmen des Repräſentativkampfes Mittelrhein gegen Baden am 9. September werden auch zwei„Traditionsmannſchaften“ ſpielen, in deren Reihen wir ſo viele große Könner aus früheren Jahren wiederfehen werden. Für den Gau Baden ſpielen an dieſem Tage: Schönig(Phönix Mannheim), Freiländer(VfR Mannheim), Holſtein (KFV), Linnebach(Phönix Karlsruhe), Breunig(KFV), Weßbacher(VfB Mühl⸗ burg), Wege(Phönix Karlsruhe), Tſcherter (KFV), Glaſer(Freiburger. Fc), Lehne (Phönix Karlsruhe), Wagner(1. FC Pforz⸗ heim). Die Namen dieſer Spieler ſind durchweg noch heute allen Fußballern ge— läufig, wenn die„Alten“ auch jetzt ein Al⸗ ter zwiſchen 45 und 55 Jahren erreicht ha⸗ ben. eee eee Buenos Aires, Valdivia, lich ſein! Meere, an fremde Küſten hinüber oder immer fahren und deckten, Flugzeuge den Raum durchbrauſten. Für ſie, nur für ſie gab es keinen Raum, gab es keine Aufgaben, gab es keine Pflichten, obwohl die weite, dieſe herrlich ſchöne Welt für jeden Menſchen und doch auch für ſie geſchaffen fahren“ ins Blaue hinein. Vielleicht bis nach Indien, wo! es Märchenſchlöſſer geben ſoll, auch heute noch; Pagoden und Tempel mit heiligen Kühen und Affen, mit weißen Elefanten und feierlichen Brahmanen. Oder nach Japan und China hinüber mit ihren ſeltſamen Menſchen und der bunten Enge ihrer Straßen. Nach Afrika, Auſtralien oder gar den märchenhaften Südſeeinſeln, die für Pflanzen, Tiere und Menſchen immer noch ein Paradies bedeuten.“ wan hier 12 Die meiſten in die blauen Meere rot eingezeichneten Schifffahrtslinien in dieſer Schaufenſterwelt verbinden Europa, dieſen kleinen, zerfetzten Zipfel Aſiens, mit dem amerikaniſchen Doppelkontinent. Viele Schiffe fahren hin— über und herüber, und auf der Route Hamburg Neuyork drängen ſie ſich zu einer anſehnlichen Reihe zuſammen. Man kann hier ganz genau verfolgen, wo die Schiffe ſich zur Zeit befinden. Haiti, Mexiko, Pernambuco, Bahia, werden immer geſteuert. Dann ſchwimmt nur noch eins ganz einſam auf der abgelegenen Strecke Neu-Seeland Rio de Janeiro. Drei Wochen lang ſoll man da fahren, und um Kap Horn geht es herum, an dem die Zwiſchen Auſtralien und Tasmanien iſt eins vom vor⸗ gezeichneten roten Strich abgewichen, als ſteuere es ins Unerforſchte hinein, dem Südpol zu, wo Kapitän Scotts Spuren ſich im Eis und Schnee verloren. Die Welt iſt groß, das Leben kann ſo reich und köſt⸗ Wenn man doch mitfahren könnte, irgendwohin, wo es noch Abenteuer und Erlebniſſe, wo es noch Arbeit, Auf⸗ gaben und Pflichten gab! Es mußte doch irgendwo noch Raum für junge, tatenhungrige und arbeitsfrohe Men⸗ ſchen geben, irgendwo noch einen Zipfel unbebautes Land, wo man noch roden, graben, ſäen und ernten konnte! Oder waren ſie verurteilt, ein Leben lang hinter dieſer durch⸗ ſichtigen, aber unüberſteigbaren Schaufenſterſcheibe zu ſtehen, immer nur zuzuſehen, wie tauſend Schiffe ihre Kiele durch die weiten Meere trieben, wie Eiſenbahnen alle Länder mit ihren Schienenſträngen engmaſchig de⸗ war wieder an⸗— ſchlimmen Stürme toben. ſchützen. nicht Lebenspläne, Sehnſuchtsträume bauen wollte! Gedrückt und kleinmütig gingen ſie davon, die drei: Hans Reiner, Guſtav Hanke, Martin Urban— die drei die gar ſo froh und tätig mit tun möchten... Ihre Welt war klein, ihr Leben gar ſo eng. Die Welt iſt groß— das Leben ſchön... Die Welt iſt niemals ſchöner als zu Pfingſten, wenn vom woltenloſen Himmel die lachende Sonne ſtrahlt. Und nirgends iſt das Leben ſchöner als in dieſem weiten Tal, das mit ſeinen trauten und blitzblanken Dörfchen, den fruchtbaren Feldern, den blühenden Gärten und Alleen bis an die dunklen und herrlich bewaldeten Bergkuppen heranreicht, die es von allen Seiten begrenzen und ve⸗ 1 Man müßte ja ein ganz vertrockneter, von allen Sehn⸗ ſüchten und Wünſchen verlaſſener Menſch, man dürfte nicht ſo jung, ſo lebenshungrig, ſehnſuchtsbeſeſſen ſein, wenn ſtehenbleiben, wenn man hier nicht Fünftes Kapitel. 7 Die Grafſchaft iſt ein herrliches Stück Land, das ein⸗ gebettet inmitten der ſchleſiſchen Gebirgswelt liegt. Im Süden ragt der Schneeberg auf, gegen fremdes Land und fremde Menſchen grenzt es die Heuſcheuer im Weſten ab; im Norden hält die Hohe Eule mit all ihren Trabanten die Wacht. Gen Oſten hält ein Paß Verbindung mit dem deuliſchen Mutterlande offen, durch den die unruhige Neiße flint und fröhlich ihre Waſſer treibt. Landſchaft liegt die alte Berg⸗ und Feſtungsſtadt, nach der die Grafſchaft ihren Namen führt. Am Fußes des Eulen⸗ gebirges liegt das enge, trauliche Neurode, das Mittel⸗ punkt eines reichen Kohlenvorkommens iſt. Zahlreiche Schächte gehen tief und ſenkrecht in die Erde und fördern täglich neuen Reichtum an das Licht. Inmitten dieſer Foriſ. folgt.) Fahl e ene ON 1. Urheberrechtsschutz: Fünf Purme-Verlag, Halle(Saale) 26 Nachdruck verboten. Es dämmerte ſchon, als ſie nebeneinander herſchritten und ſich in gleichgültigem Geſpräch unterhielten. Plötzlich brach Liſa ihre Rede ab, ſo, als würde ſie ſich eines anderen Geſprächsſtoffes entſinnen. Fritz Grovenſtahl ſah ſie an, und da nickte ſie ihm zu. „Ich hätte es beinah vergeſſen. Dank und Grüße ſoll ich Ihnen abſtatten.“ Fritz Grovenſtahls Augen fragten, und Liſa ſprach auch ſchon weiter: „Sie dürfen beides, Dank und Grüße, als ehrlich ge— meint und empfunden hinnehmen, denn die Spender ſind jene Kinder, die Sie vor Wochen zur Erholung ins Sana⸗ torium hinausſandten. Sie müßten ſtaunen, würden Sie ſehen, wie gekräftigt und aufgeblüht ſie in der kurzen Zeit ſind. Es war wirklich ein gutes Werk, Fritz Grovenſtahl, das Sie damit vollbrachten.“ Der wehrte ab: „War es notwendig, daß die Kinder davon erfuhren, daß ich ſie hinausſchickte?“ Liſa lachte leiſe: „Dafür müſſen Sie die Eltern verantwortlich machen, die Eltern, die es den Rindern nicht oft genug einprägen konnten, daß ſie ſich Ihnen ja recht dankbar zeigen ſollten, wenn Sie einmal kommen würden. So mancher Strauß Wieſenblumen iſt in Ihrer Erwartung verwelkt. Leider machen Sie ſich ſehr rar.“ Fritz Grovenſtahl zuckte die Achſeln. „Sie wiſſen, Liſa, was es mit meiner Zeit auf ſich hat. Ich komme ſelten damit aus. Manchmal denke ich, daß das nichts als wichtigtuendes Gerede, eine Renommiſterei iſt, mit der ich mir und anderen imponieren will; aber in Wahrheir iſt es mehr als das, es iſt Tatſache. Ich habe ſelten Zeit dazu, mich mit meinen eigenen Gedanken zu beſchäftigen, und tue ich es wirklich einmal, ſo iſt Ver⸗ ſäumnis die Folge. Schließlich gehört mir vom Tage kaum mehr als der Abend. Und der iſt größtenteils mit gedank⸗ lichen Vorbereitungen für den nächſten Tag ausgefüllt. Nun aber werde ich mich doch einmal aufmachen, meine Schützlinge aufzuſuchen.“ „Tun Sie das, Fritz. Die Dankbarkeit der Kinder wird Ihnen wohl tun und Sie für manche Unbill entſchädigen.“ Fritz horchte auf. „Unbill? Wie kommen Sie zu dieſer Annahme?“ Liſa Roſchwitz begegnete offen ſeinem fragenden Blick. „Vielleicht iſt dieſer Ausdruck nicht der rechte, wenn ich damit ſagen will, daß Ihnen das Leben viel Schweres und wenig Angenehmes gebracht hat, daß es Ihnen viel ſchuldig geblieben iſt.“ „Liſa, ſehen Sie mein Werk an, und dann fragen Sie ſich einmal, ob Ihre Anſicht zu Recht beſteht. Muß ich nicht ſehr zufrieden ſein mit dem, was es mich erreichen ließ?“ „Doch! Das dürfen Sie, das müſſen Sie ſogar! Und trotzdem— dem Menſchen in Ihnen iſt das Leben viel ſchuldig geblieben. Dieſes Urteil glaube ich fällen zu dürfen, da ich Sie ebenſo lange kenne als mich. Es hat Ihnen viel verweigert, Fritz, und vielleicht iſt es nur das Wiſſen, daß es nach der anderen Seite vieles gut machte, daß Sie die Benachteiligung nicht empfinden läßt.“ Fritz Grovenſtahl wunderte ſich über die Sprache des Mädchens, das neben ihm ſchritt. Er ſagte ſich, daß ſie wohl über alle Dinge tief nachdachte, weil ſie ſo ſprechen konnte, und mit einem Male— urplötzlich und ohne daß er vorher jemals daran gedacht hatte— kam ihm der Ge⸗ danke, ob es nicht gut wäre, wenn er dieſes Mädchen zu ſeiner Frau machte. Unbewußt begann er mit dieſem Ge⸗ danken zu ſpielen, bis daraus ernſthafte Erwägungen wurden. Würde Liſa die rechte Gefährtin für ihn ſein? Klaren, ſelbſtändigen Geiſtes war ſie, praktiſch und ohne ungeſunden Ueberſchwang auch. Daß ſie von der Natur nicht mit äußerlichen Schönheiten bedacht worden war, fiel für ihn kaum ins Gewicht. Oder doch? Er verſuchte ſich das Bild vor Augen zu führen, wie es ſein würde, wenn er des Abends aus der Fabrik heim⸗ kam und Liſa ſeine Frau wäre? Aber ein Eindruck wurde ihm verwehrt durch die Worte Liſas, die ihn ſeinen Ge⸗ danken entriſſen. „Sind Sie“, ſo fragte ſie,„mit dem Erreichten immer zufrieden geweſen, Fritz— oder haben Sie nicht auch Wünſche, deren Erfüllung das Leben Ihnen bisher ver⸗ ſagte?“ Fritz fuhr mit der Hand über die Stirn. Er mußte nachſinnen. 5„Es mag ſein“, begann er dann,„daß wir Menſchen — und auch ich— ſolche Wünſche in uns tragen. Aber ich glaube kaum, daß ihre Unerfüllbarkeit ſozuſagen eine Schikane des Lebens oder, beſſer geſagt, unſeres Geſchickes iſt. Die Befriedigung unſerer Wünſche liegt, in gewiſſem Sinne, immer an uns, und nur weil wir uns an eine veſtimmte Art der Erfüllung klammern, verläßt uns bei ihrem Ausbleiben der Mut, und wir fühlen uns benach⸗ teiligt. Und doch gibt es viele Möglichkeiten, zur Erfüllung ſeiner Wünſche zu gelangen, wenn man ſich darüber klar wird, daß es dazu viele Wege gibt; und einzig allein wir ſelbſt ſind es, die wir bei einem einmaligen Mißlingen in blindem oder törichtem, kindiſchem Trotz uns weigern, die anderen zu beſchreiten, und es für billiger finden, dem Loben die Schuld in die Schuhe zu ſchieben.“ „ cchwieg eine ganze Weile. Endlich ſagte ſie gepreßt: „Sie ſind hart, Fritz. Immer geben Sie alle Schuld den Menſchen.“ Er wandte ſich ihr zu: „Ich bin ſo, wie ich bin, und es wäre falſch, wollte ich mich anders zeigen. Darum glauben Sie aber ja nicht, daß ich nicht auch dieſen oder jenen Zweifeln unterworfen bin und mich mit ihnen abplagen muß. Nur pflege ich das für gewöhnlich nach außen hin zu verbergen.“ Jetzt ſchwiegen ſie lange, und erſt als ſie die ein⸗ getretene Dunkelheit zwang, den Garten zu verlaſſen, und ſie die Treppe zum Hauſe emporſtiegen, fragte Liſa: „So ſind Sie vollkommen zufrieden?“ „Nein!“ ſprach da Fritz Grovenſtahl.„Das bin ich nicht. Sie ſehen mich erſtaunt an und werden ſich gewiß denken: er weiß ſelbſt nicht, was er will. Spreche ich ihm zu, ſo weiſt er alles zurück— und jetzt ſpricht er ſo. Viel⸗ leicht, Liſa, erfahren Sie in Kürze, was mir zu meiner Zu⸗ friedenheit noch fehlt.“ Liſa wunderte ſich über ſeine Worte, die ſie nicht ver⸗ ſtehen konnte, und zu wiederholten Malen verſuchte ſie des Abends, ob ſein Geſicht ihr irgendwelche Aufklärung geben konnte. Aber das war vergebens, er verriet ihr nichts. So blieb ihr die Unruhe. Fritz Grovenſtahl ging am folgenden Tage mit ſich zu Rate, ob es angebracht wäre, Liſa zu ſeiner Frau zu machen, und er konnte nichts finden, was dagegen ſprach. Eine leiſe Warnung, daß es ratſam ſei, ein ſolches Beginnen gründlich zu überlegen, ließ er unbeachtet, und er nahm ſich vor, ſchon in den nächſten Tagen mit Liſa zu ſprechen. Daran, daß ſie ſeinem Verlangen auch ein Nein entgegenſetzen konnte, dachte er gar nicht. Indeſſen trat ein Vorfall ein, der ihn zwang, ſein Vor⸗ haben für einige Zeit zu verſchieben. Durch eine Induſtrie⸗ nachricht erfuhr er, daß Hauenſtein gezwungen war, ein im tiefen Induſtriegebiet liegendes Steinkohlenbergwerk zu verkaufen. Eine Rückſprache mit den Prokuriſten, die ihm dringend rieten, die Zeche nach Möglichkeit zu er⸗ werben, ließ es ihm geboten erſcheinen, den betreffenden Ort zwecks näherer Orientierung aufzuſuchen. Und ohne auch nur im allergeringſten an ſeine vor kurzem gehegten Abſichten zu denken, trat er die Reiſe an. Er fand ein dunkles, ſchmutziges Induſtriedorf, an dem wohl die Zeche das Bemerkenswerteſte war. Den Gaſthof, den einzigen am Orte, füllten mürriſche, trunkene Arbeiter mit vertrockneten Geſichtern und harten Ge— bärden. In dem einzigen beſſeren Zimmer fand er einige Beamte der Zeche, und von ihnen erfuhr er bald, daß der Verkauf im Auftrage einer namhaften Bank geſchehen ſollte, die große Forderungen an den Hauenſtein-Konzern hatte. Ein Vertreter der betreffenden Bank weilte am Orte, und techniſche Einzelheiten waren durch den Direktor des Bergwerks zu erlangen. Soviel aber erfuhr er ſchon, daß der Betrieb techniſch einwandfrei, wenn auch durch einen in letzter Zeit be⸗ triebenen Raubbau etwas vernachläſſigt war. Nur unter der Arbeiterbevölkerung ſollte eine große, ſoziale Not herrſchen, hervorgerufen durch einige furchtbare Epi⸗ demien und ein paar aufeinanderfolgende Mißernten des an ſich ſchon mageren Ackers, den ein jeder noch bebaute. Trotz alledem entſchloß ſich Fritz Grovenſtahl, das Bergwerk unter allen Umſtänden zu erwerben, und wäh⸗ rend er zur Ruhe ging, beſchäftigten ſich ſeine Gedanken ſchon damit, wie er wohl helfend eingreifen könnte, um den anſcheinend ſehr mißlichen Zuſtänden ein möglichſt ſchnelles Ende zu bereiten. N Elftes Kapitel.“ Am nächſten Morgen ſuchte Fritz Grovenſtahl ſchon früh den Bevollmächtigten der Bank auf. Mit dieſem beſichtigte er den Betrieb der Zeche und fuhr ſpäter auch in den Schacht ein, um ſich über die Zuſtände, die unter Tage herrſchten, zu orientieren. Was er zu ſehen bekam, be— kräftigte ihn nur in ſeinem Entſchluß, das Bergwerk zu erſtehen, obwohl die ihm genannte Kaufſumme ganz be⸗ trächtlich war. Mittags ſchritt er wieder ſeinem Gaſthofe zu. Indeſſen ſchmeckte ihm nach der vielen Bewegung, die er vormittags gehabt hatte, das Mittagsmahl aus⸗ gezeichnet, und ſo bemerkte er erſt ſpät, daß er nicht der einzige Tiſchgaſt war. Als er zufällig einmal die Augen hob, ſah er, daß an dem vor ihm ſtehenden Tiſche eine Dame ſaß. Nur das wundervolle braune Haar und die ſchmalen weißen Hände fielen Fritz Grovenſtahl auf. Er dachte, daß er beides ſchon einmal geſehen haben mußte, aber er konnte ſich nicht ſo recht entſinnen. Es war ja auch gleichgültig. Indeſſen hielt er ſeinen Blick immer noch auf die Dame gerichtet, und es mußte wohl das Zwingende ſeines Willens ſein, das auch ſie den Kopf heben ließ. Die beiden Menſchen ſahen ſich an; ſekundenlang ging ein ſcharfes Nachdenken über ihre Geſichter, dann das Ent⸗ ſpannen und ein Lächeln. Sie hatten ſich erkannt. Beide ſprangen ſie von ihren Stühlen auf und eilten ſich entgegen. „Gerda——?“ fragte Fritz Grovenſtahl noch zögernd. Sie ergriff die dargebotene Hand und nickte ihm zu: „Ja, Fritz Grovenſtahl, ich bin es.“ In dem kahlen Gaſtzimmer ſtanden ſie lange Hand in Hand und blickten ſich in die Augen. Bis Gerda mit einem Male die Röte in die Wangen ſchoß und ihre Augen den ſeinen auswichen. Da fiel auch von ihm der Bann dieſer Minuten, und er gab ihre Hand frei. s. Dann ſaßen ſie zuſammen an einem Tiſch und ſprachen von Vergangenem. Fritz Grovenſtahl hatte eine Flaſche Wein beſtellt und wartete voll Ungeduld darauf, daß die einigermaßen erſtaunte Wirtin den Raum verließ. Als das endlich geſchehen war, hob er Gerda ſein Glas ene gegen: „Es iſt eine lange Zeit vergangen, Gerda, ſeit wir uns das letzte Mal ſahen.“ Sie lächelte ſtill, und ihr Glas klang ſein an das ſeine. „Viele Jahre ſind es her, Herr Grovenſtahl. Ob dieſe Zeit ſeht lang war, mag ich jetzt nicht entſcheiden, denn da ich auf ſie zurückhlicke, ſcheint ſie mir kurz, wenn ich auch weiß, daß ſie damals, da ſie noch Gegenwari war, oft ſehr langſam verging.“ i Fritz Grovenſtahl drehte ſein Glas zwiſchen den Fin⸗ gern und blickte dabei Gerda unverwandt an. „Wie kamen Sie hierher?“ fragte er dann.„Was tun Sie hier in dieſem verlaſſenen Orte?“ „Ich bin hier angeſtellt!“ gab Gerda zur Antwort. „Sind Sie nicht Lehrerin?“ fragte Fritz Grovenſtahl weiter, ohne indeſſen das rechte Intereſſe zu zeigen. Viel⸗ mehr ſchien es, als ob er über etwas Fernes nachſinnen würde, und als Gerda ſeine Frage bejahte, bat er:„Er⸗ zählen Sie von ſich, was alles in dieſer Zeit geſchehen iſt. Ich habe Sie manches Mal bewundert, wie mutig Sie Ihren gewählten Lebensweg gingen.“ Gerda wollte abwehrend mit dem Kopfe ſchütteln und ihm ſagen, daß ſie ſeine Bewunderung nicht verdiene, aber ſie tat es nicht. Sie da ſte daran, ob er wohl dieſe Worte geſprochen haben würde, wenn er geahnt hätte, wie ſchwer und widerwillig ſie dieſen Weg gegangen war, wie oft ſie nahe daran geweſen, die Laſt, die ſie ſich ſelbſt auf⸗ gebürdet hatte, abzuwerſen. Doch ſie ſah ſeinen antwoti⸗ heiſchenden Blick, und ſo begann ſie von ihrem Leben zu berichten. Beinah automatiſch ſprach ſie von ihrer Seminarzekt, von dem Neid und der Mißgunſt der Kolleginnen und meinte wohl damit die Menſchen im allgemeinen. Sie er— zählte von den verſchiedenen Stellungen, die ſie im Laufe der Zeit innegehabt hatte, bis ſie endlich an dieſen ver⸗ laſſenen Ort gekommen war, an dem ſie nun ſchon dret Jahre weilte. „Es iſt ein einſames Leben, das ich hier führe. Die Menſchen ſind hart und verſchloſſen, was ja wohl durch ihre Arbeit bedingt iſt. Sie, die dem Tode täglich ins Auge ſchauen müſſen, ſtehen auch dem Leben erbarmungs⸗ los gegenüber. Ich glaube, daß hier der rechte Platz für ſolche iſt, die auf der Suche nach ſich ſelbſt ſind. Die Ab⸗ geſchloſſenheit hier iſt wie ein uferloſes Alleinſein, das man mit eifrigem Nachdenken ausfüllen muß, um es er⸗ träglich zu geſtalten. Mein einziger Verkehr iſt die Familie des Lehrers und ber Geiſtliche des Ortes, mit dem ich mich zuweilen für eine Unterhaltungsſtunde zu⸗ ſammenfinde. Sie ſehen alſo, ich führe ein Dutzendteben, dem jedwede tiefere Bedeutung fehlt und an dem die Ge— nugtuung der perſönlichen Unabhängigkeit wohl das be— deutſamſte iſt.“ Gerda hielt inne und blickte vor ſich hin auf ihr Glas., „Sie ſind ein tapferes Mädel, Gerda!“ ſagte er zu ihr. Aber ſie ſchüttelte mit dem Kopfe. „Nein, Herr Grovenſtahl! Das ſcheint vielleicht uur ſo. Im Grunde genommen bin ich genau ſo kleinmütig und leicht verzagt wie viele andere, und ich habe mich nur gefügt, weil ich es mußte.“ Fritz Grovenſtahl zuckte mit den Achſeln. „Sie wiſſen ja nicht, ob es bei uns anderen nicht auch ſo iſt. Vielleicht arbeitet der Menſch überhaupt nur, un nicht zu verhungern! Was liegt auch daran! Sollten wir bei dieſem Wiederſehen wirklich von nichts anderem zu reden wiſſen?“ Gerda fragte nach dem Ergehen von Tante Maria und dann nach den Gründen, die Fritz Grovenſtahl gierher geführt hatten. „Ich beabſichtige, das Bergwerk zu kaufen.“ Gerda ſah ihn erſtaunt an. „Gehört es nicht Ihrem Schwager?“ „Ja!“ war ſeine kurze Antwort. „Und Ihr Bruder Klaus? Wie geht es ihm?“ „Gut! Er iſt verheiratet mit Mary Regenhardt.“ Gerda merkte auf und forſchte in Fritz Grovenſtahls Geſicht; aber das blieb gleichmütig. „Wieviel Arbeiter zählt jetzt das Werk?“ „Dreißigtauſend!“ ſagte Fritz Grovenſtahl und begann unter Gerdas bewundernden Augen näher von ſeiner Arbeit und ſeinen Zielen zu ſprechen. Die Aufmerkſam⸗ keit, mit der ſie ſeinen Ausführungen folgte, tat ihm wohl, und er ſtellte, während er weiterſprach, Vergleiche zwiſchen Liſa Roſchwitz und ihr an. So kam es ihm bald zum Be⸗ wußtſein, daß Liſa kaum die rechte Frau für ihn ſei. Viel⸗ leicht war ſie zu ſelbſtändig, um ſich an ihn anzulehnen. „Ich glaubte, Sie ſeien längſt verheiratet, Gerdal!“ Sie ſah ihn groß an und ſchüttelte mit dem Kopfe. „Ich?— Nein!— Warum auch? Ich habe nie dieſe Abſicht gehabt!“ Fritz Grovenſtahl mochte jetzt nicht weiterfragen. Er dachte an das letzte Zuſammentreffenemit Gerda und al die Karte, die einen ſo entſcheidenden Einfluß auf ihn ausgeübt hatte. Er war dieſe Zeit über ein Narr geweſen. Hätte er dieſes Mädchen nicht ſchon lange um ſich haben können? War es wirklich notwendig geweſen, daß er ein einſames Leben führte? i Als er einmal auf die Uhr ſah, merkte er, daß die Zeit, die ihm zur Verfügung ſtand, abgelaufen war. Es fehlte nicht viel, und er hätte den Beginn der Nachmittagsver⸗ handlungen verſäumt. Vor dieſer Erkenntnis trat alles andere zurück. Aus ſeinem Geſicht verſchwand der warne Zug, der zuletzt darauf gelegen hatte, und es ſpannte ſich wieder zu ſtraffer Gleichmäßigkeit.(Schluß folgt reitſtehen to und entkamen unerkannt. Einen Geldſack mit 29 000 Dollar Inhalt lie. ßen ſie 1 zurück. Die Polizei nahm die Verfolgung der Banditen mit 20 Kraftwagen auf. gturmſchäden in England Flugzeuge und Schiffe in Gefahr. London, 21. Auguſt. Heftiger Sturmwind richtete in vielen [Teilen Englands großen Schaden an. Eine Perſon wurde getötet und viele verletzt. In Blackpool wurde eine Frau, die mit ihrem Mann und Freunden ſpazieren ging, von einem durch den Wind abgeriſſenen Re⸗ klameſchild getötet. 5 0 der neuerrichtete Luftdienſt zwiſchen einer Anzahl wichtiger britiſcher Städte litt unter dem ſchlechten Wetter. An der Küſte von Weſtcork wurde eine Bacht vom Sturm gegen die Klippen geſchleudert. Die Inſaſſen wurden von einem Rettungs— boot geborgen. Zwei Vergnügungsdampfer, die mit 300 bzw. 500 Paſſagieren Liverpool verlaſſen hatten, mußten wegen des Stur⸗ mes umkehren. In Morecambe wurde ein im Freien ſtehendes Flugzeug vom Wind in die Höhe gehoben und gegen eine Mauer ge— ſchleudert, ſo daß es zerbrach. Außerdem wurden in vielen Teilen des Landes Fen⸗ ſterſcheiben von Häuſern uſw. zerbrochen. Hunderte von Telegraphen⸗ und Telephon⸗ drähten wurden zerriſſen. Der Profſeſſor in der Stratosphäre Die Eriebniſſe der Höhenflüeger.— Coſyns ſtieg vor der Landung aus.— Das vergeſſene ö Portemonnaie. Ueber die Landung der Stratoſphärenflie⸗ ger berichtet die„Prawda“ neue Einzeilheiten. Danach blieb Profeſſor Coſyns bei der Lan⸗ i dung nicht in der Gondel, ſondern er ſprang aus einer Höhe von 800 Metern mit dem Fallſchirm ab. Journaliſten er⸗ klärte er, daß er den Sprung gewagt habe, Num bei der Landung des Ballons, die be⸗ reits in der Dunkelheit erfolgte, behilflich zu ſein. Ueber den Flug ſelbſt erzählte er, daß ihm das Verſagen ſeines Funkapparates große Sorgen bereitet habe. Außerdem ſeien er und van der Elat plötzlich von einer ſolchen Müdigkeit überwältigt worden, daß ſie nur mit Aufbietung aller Kräfte einen Ohnmachtsanfall bekämpfen konn⸗ ten. Sie hätten ſich daraufhin zur Landung 5. entſchloſſen. Der Ballon iſt bereits abmontiert worden und befindet ſich mit den Inſtrumenten unter⸗ wegs nach Belgien. Bei der Abfertigung der Fracht ſtellte ſich übrigens heraus, daß die bei⸗ den Stratoſphärenflieger vergeſſen hatten, Geld in die Luft mit⸗ zunehmen. Sie mußten ſich ſchleunigſt vom belgiſchen Konſul in Agram auſ telefoniſchem Wege 2000 Dinar(110 Mark) anweiſen laſſen, um ihre Auslagen decken und die Fahrkarten nach Agram kaufen zu können, wo ſie die für die Rückfahrt nach Brüſſel nötige Summe erhal⸗ ten werden. Ein 9N⸗Ehrenzeichen a Berlin, 22. Auguſt. Die Preſſeſtelle der Reichsjugendführung teilt mit: Der Reichsjugendführer verleiht den Ju⸗ gendgenoſſen, die vor dem 2. Oktober 1932 der HJ, D, NSS, BdM angehörten und heute noch Mitglied oder Mitglied der NSD.⸗ AP. ſind, ein HJ⸗Ehrenzeichen. ö Die Antragsformulare auf Erlangung eines HJ ⸗Ehrenzeichens können bei den zuständigen Bannführungen der HJ angefordert werden. Hitlerjugend und Sportjugend In der letzten Zeit ſind in Kreiſen der Turn⸗ und Sportvereine, ſowie bei den El⸗ tern der Turn⸗ und Sportjugend ſtarke Be⸗ unruhigungen über das Verhältnis und die Zuſammenarbeit Sportjugend einerſeits und der Hitlerjugend andererſeits aufgetreten. Ich weiſe deshalb nochmals auf die Verein⸗ zwiſchen der Turn⸗ und barung zwischen dem Reichsſportführer v. Tſchammer⸗Oſten und dem Reichsjugendführer Baldur v. Schirach hin, die bereits in der ge⸗ ſamten deutſchen Preſſe veröffentlicht wurde. Nach ragraph 12 diefer Vereinbarung hält der Reichsjugendfühter die Mitgliedſchaft der Mitglieder der Hitlerjugend in den Turn⸗ und Sportvereinen für erwünſcht. Irgendwelche Aufforderungen zum Austritt aus den Turn⸗ und Sportvereinen, die nicht mur von Anterführern der Hitlerujgend, ſon⸗ dern ſogar von Lehrern aufgeſtellt werden, haben deshalb als unerwünſcht zu unterbleiben. Ueber die zukünftige Zuſammenarbeit zwi⸗ ſchen der Hitlerjugend und der Turn⸗ und Sportjugend werden in den nächſten Tagen vom Reichsſportführer im Einvernehmen mit dem Reichsjugendführer die Durchführungsbe⸗ stimmungen herausgegeben. . gez.: Löwer, Unterbeauftragter des Reichsſportführers ür die Heſſiſchen Teile des Gaues 13. und Sportpflicht er Beamten Darmſtadt, 22. Aug. Das Staatliche Turn⸗ und Sportamt richtet folgende Mitteilung an alle Turn⸗ und Sportvereine: Die Verfügung des heſſiſchen Staatsmini⸗ ſters vom 20. Mai 1934 über die Turn⸗ und Sportpflicht der Beamten bezw. die Aus⸗ führungsbeſtimmungen hierzu haben in der geſamten Sportpreſſe und bei allen Turn⸗ und Sportvereinen eine freudige Aufnahme gefunden. Bedauerlicherweiſe wurde jedoch in letzter Zeit die Wahrnehmung gemacht, daß einzelne Vereine(im vorliegenden Falle Wan⸗ dervereine) verſuchen, aus der Turn⸗ und Sportpflicht der Beamten für ſich materielle Vorteile herauszuſchlagen und Mitglieder zu fangen, indem ſie beſonders günſtige Eintritts⸗ bedingungen anbieten. Hierdurch wird den Beamten ein Weg gezeigt, wie ſie auf ange⸗ nehme Art die Turn⸗ und Sportpflicht um⸗ gehen können. Abgeſehen von dem unmorali⸗ ſchen Verhalten eines ſolchen Vereins gegen⸗ über einer miniſteriellen Maßnahme geht es auch in ſachlicher Beziehung fehl, wenn man im Großen Woog ertrunken. annimmt, daß einmaliges Wandern im Mo— nat als Turn⸗ und Sportpflicht im Sinne der obigen Verfügung genügen würde. Es wird daher nochmals darauf hingewie⸗ ſen, daß mit den ſtrengſten Maßnahmen gegen diejenigen Vereine vorgegangen wird, die ver⸗ ſuchen, auf ſolch ungehörige Art und in ſo geſchmackloſer Weiſe zu werben und hierdurch falſche Auffaſſungen über die Turn- und Sportpflicht der Beamten zu verbreiten. gez.: Löwer. Aus Heſſen und Naſſau Zehnte Baugeld⸗Zuteilung der Oeffentlichen Bauſparkaſſe. Darmſtadt, 22. Aug. Die Zehnte Bau⸗ geld⸗Zuteilung der Oeffentlichen Bauſparkaſſe (Abteilung der Landeskommunalbank— Giro⸗ zentrale für Heſſen) in Darmſtadt, findet am Dienstag, den 2. Oktober, vormittags 10 Uhr im Sitzungssaal der Bank, Peter-Gemeinder⸗ ſtraße 14, ſtatt. Zuteilungsberecht'gt ſind ſämt⸗ liche Bausparer, deren Vertrag ſpäteſtens am 1. Juli 1934(für Tarif 18 ſpäteſtens am 1. Juni 1934) begonnen hat, und die mit Einzahlungen nicht im Rückſtand ſind. Jeder Bauſparer, der ſich als ſolcher ausweiſt, kann der Zuteilungshandlung beiwohnen. ** Frankfurt a. M., 22. Aug.(Ernbre⸗ cher geſtellt.) Zwei 18jährige Burſchen aus Frankfurt entwendeten aus einem Neu⸗ bau in Hofheim im Taunus zwei Handbade⸗ duſchen und von einem Privathaus zwei Ha⸗ kenkreuzͤfahnen. Die Täter wurden vor Höchſt geſtellt und der Polizei übergeben. Das Die⸗ besgut konnte den Geſchädigten wieder aus⸗ geliefert werden. ** Frankfurt a. M., 22. Aug.(Für 3000 Rm. Schmuckſachen erbeutet.) Diebe brachen in ein Wohnhaus in der Töp⸗ litzerſtraße ein und erbeuteten Schmuckſachen im Werte von etwa 3000 Rm., darunter goldene mit Edelſteinen beſetzte Ringe, eine goldene mit Brillanten beſetzte Vorſtecknadel und eine goldene Krawattennadel. Die Täter konnten unerkannt entkommen. Bis jetzt fehlt von ihnen jede Spur. Die Ermittlungen der Polize dauern an. Frankfurt a. M., 22. Aug.(Poſt⸗ wertzeichen dieb.) Der 62jährige Hugo Thaut aus Hanau fertigte ſich von Meſſing⸗ platten goldähnliche Stücke nach Gewicht und Stellen. Größe eines 0,10 Rpfg.⸗Stückes an, fuhr hier⸗ mit nach Frankfurt a. M. und benutzte dieſe als Einwuürfſtücke bei Poſtwertzeichenappara⸗ ten am Hauptbahnhof, Hauptpoſt und anderen Hierbei wurde er von einem Kri⸗ minal⸗ und Poſtbeamten beobachtet und feſt⸗ genommen. In ſeinem Beſitze wurden noch 51 Stücke ſolcher Meſſingſtücke gefunden. Er will angeblich 80 Stücke nach Frankfurt a. M. gebracht und bis auf 51 Stück verbraucht haben. Bei ſeiner Vernehmung gab er zu, bereits im Juli d. J. gleiche Straftaten verübt zu haben. Die ſo den Apparaten entnommenen Poſtwertzeichen will er zu Ein⸗ käufen verwendet haben. Gleiche Stücke, wie von Th. verwandt, wurden in Apparaten in Höchſt, Bad Homburg, Zeilsheim, Offenbach a. M., Seligenſtadt und Hanau vorgefunden. Th. beſtreitet, hierfür als Täter in Frage zu kommen. nannten Orten Poſtwertzeichen als Zahlungs- mittel angenommen haben, tun gut, ſich bei ihrer zuſtändigen Polizeibehörde zu melden. Darmſtadt, 22. Aug.(Ein Kind im Woog ertrunken.) Ein viereinhalbjäh⸗ riger Knabe aus Darmſtadt iſt beim Baden Offenbach, 22. Aug.(Vom Auto über⸗ fahren und getötet.) In der Nacht wur⸗ de in der Mühlheimerſtraße ein Fußgänger ö ö ö ö — wahrſcheinlich beim Ueberqueren der Stra⸗ ße— von einem Perſonenkraftwagen erfaßt und tödlich verletzt. Groß⸗Gerau, 22. Aug. pilze— als Arbeitskräfte zum Einmachen.) Von der Bevölkerung Groß— Geraus und der umliegenden Ortſchaften wur⸗ den derart viele Steinpilze geſammelt und der Helvetia⸗Konſervenfabrik angeliefert, daß die Verarbeitung der Pilze infolge der großen Menge auf Schwierigkeiten ſtößt. Die Hel— vetia bittet Frauen und Mädchen, die beim Schneiden der Pilze und Einfüllen in Doſen behilflich ſein können, ſich bei ihr zu melden. Stockſtadt, 22. Aug.(Gefährlicher Sturz einer Radfahrerin.) Ein 18⸗ jähriges Mädchen von hier, Anfängerin im Radfahren, kam bei einer Spazierfahrt in der Nähe von Hahn zu Fall, gerade vor ein entgegenkommendes Motorrad. Die Radfah— (Mehr Stein⸗ rerin wurde vom Kotflügel des Motorrades, erfaßt und am Kopf verletzt. In bewußt— loſem Zuſtand wurde ſie in das Darmſtädter Krankenhaus gebracht. Mainz, 22. Aug.(Selbſtmordver⸗ ſuch eines Geiſteskranken.) Morgens wollte ſich ein junger, nur mit einem Hemd bekleideter Mann in den Rhein ſtürzen, wurde jedoch von zwei Schiffern gerettet. Es handelte ſich um einen Geiſteskranken, der aus dem Städtiſchen Krankenhaus entſprungen und un— bemerkt auf einem Laſtauto bis an den Rhein gekommen war. Worms, 22. Aug. pelle auf dem Backfiſchfeſt.) Zum Backfiſchfeſt am 8. und 9. September wird auch eine Saarkapelle, und zwar die Werks— kapelle Röchling aus Völklingen in ihrer Berg— mannsuniform, kommen. Die Verbundenheit mit unſeren Brüdern und Schweſtern im Saar— land ſoll durch dieſes zweitägige Gaſtſpiel zum Ausdruck gebracht werden. Die Kapelle ſpielt unter Leitung des Muſikdirektors Ri chard Pfanner. Friedberg, 22. Aug. pen geraten.) In dem Kreisorte Ober— rosbach wurde der 46jährige Invalide Paul Waſcha von einem Schwarm Weſpen überfal— len und durch Stiche am Kopfe ſchwer ver— letzt. Der bedauernswerte Mann mußte der Chirurgiſchen Klinik in Gießen zugeführt wer den. (Erne Saarka⸗ . Erich Metze Steher⸗Weltmeiſter. In der Weltmeiſterſchaft der Berufs⸗Dauerfahrer über 100 Kilometer in Leip itte) vor dem blner eiſter ſiegte der Dortmunder Erich Metze ( rewer(rechts mit Kranz). Zwi⸗ ſchen den beiden den en Fahrern ſehen wir in 5 Alt Sawall. ivil der Geſchäftsmnhaber, die an den ge⸗ (Unter die Weſ⸗ Aus der Heimat Gedenktage 22. Auguſt. 1850 Der Dichter Nikolaus Lenau in Ober⸗ döbling geſtorben. 1929 Der General der Kavallerie und Kai⸗ ſerlich Osmaniſcher Marſchall Otto Liman v. Sanders in München geſtor⸗ ben. Sonnenaufg. 4,52 Sonnenunterg. 19,12 Mondaufg. 18,09 Mondunterg. 0,59 * Ihr glücklichen Augen, Was je ihr geſehn, Es ſei, wie es wolle, Es war doch ſo ſchön! J. W. von Goethe. * Schäfer und Schafe Schäfer und Schafe ziehen über Trift und Heide. Die koſtbaren Wolltiere weiden im würzigen Kraut. Auf die Schäferſchippe ge⸗ ſtützt, ſchaut der Hirt im blauen Schäferhemd ins ſpätſommerliche, ſchon leicht herbſtlich ge⸗ färbte Land. Der treue Hund umkreiſt die äſende Herde. Weiter drüben ſteht der tags leere, nachts gedrängt volle Pferch. Einſam, verlaſſen träumt der breitgebaute Schäferkar⸗ ren zwiſchen Stoppel und Thymianblüte. Der Schäfer beobachtet die Tiere. Alte Wetter⸗ prüchlein fallen ihm ein:„Wenn die Schafe pringen hoch, kriegen wir gutes Wetter noch“. „Wenn die Lämmer recht munter ſein, folgt eine Woche voll Sonnenſchein, freſſen ſie aber mächtig Gras, werden die Tage trüb und naß“. Seit altersher gelten weidende Schafe durch ihr Verhalten als ziemlich ſichere Wet⸗ terpropheten und nicht zu unrecht hört der Bauer auf die Wettervorausſage alter, erfah— rener Schäfer. * Vorſicht beim Obſternten. Das Früh⸗ obſt lockt zur frohen Ernte. Auf Aſt und Leiter heimſen Alt und Jung köſtliche Aepfel und ſchmackhafte Birnen. Auch reife Pflau⸗ men, Zwetſchgen und andere Steinobſtarten werden gepflückt. Tag für Tag kommt die große Obſternte näher. Mit dem Herbſte mehren ſich aber auch die Unfälle. Prüfe jeder ſorgſam Baum und Aſtwerk vor dem Beſte:- gen! Vorſicht iſt geboten bei älteren, vor allem hohlen Bäumen, bei dünnem oder mor— ſchem Aſtwerk. Sehe daher jeder ſeinen Baum genau an. Leitern aber müſſen geſichert wer⸗ den. Beſondere Vorſicht mit Leitern iſt an Steilhalden und Straßengehänge geboten. Auf der Landſtraße Leitern aufſtellen, iſt ver⸗ kehrswidrig und direkt lebensgefährlich. * Deutſchlands Ueberſee-Auswanderung im Jum. Die deutſche überſeeiſche Auswande⸗ rung im Jum 1934 über deutſche Häfen be⸗ lief ſich nach Mitteilungen der Reichsſtelle für das Auswanderungsweſen auf 893 Perſonen gegen 1113 im Mat und 947 im April 1934. 449 Auswanderer reiſten über Hamburg, 444 über Bremen. Beſonders ſtarke Auswande⸗ rungsziffern weiſen auf die Provinz Rhein⸗ land 107, Stadt Berlin 80, Bayern 134, Baden und Hamburg je 66, Württemberg 59, Provinz Heſſen-Naſſau 63 und Hannover 54. Auguſt. Die verehrlichen Jungen, welche heuer Meine Aepfel und Birnen zu ſtehlen gedenken, Erſuche ich höflichſt bei dieſem Vergnügen Womöglich inſoweit ſich zu beſchränken, Daß ſie daneben auf den Beeten Mir die Wurze Erbſen nicht zertreten * WVeltervorherſage: Meiſt heiter und trocken. Vörſen und Mürkte Vom 21. Auguſt. (Ohne Gewähr.) Mannheimer Schlachtviehmarkt. Auftrieb: 283 Ochſen, 268 Bullen, 447 Kühe, 505 Färſen, 758 Kälber, 47 Schafe, 2361 Schweine. Preiſe: Ochſen 29 bis 32, 25 bis 28, 22 bis 24; Bullen 28 bis 31, 25 bis 27, 21 bis 24; Kühe 26 bis 28, 21 bis 25, 15 bis 20, 10 bis 14; Färſen 31 bis 34, 28 bis 30, 23 bis 27; Kälber 43 bis 46, 38 bis 42, 33 bis 37, 29 bis 32; Schweine 52 bis 53, 51 bis 53, 51 bis 53, 47 bis 51. — Marktverlauf: Großvieh mittel, gute Ware geſucht; Kälber und Schweine lebhaft. Karlsruher Schlachtviehmarkt. Zufuhr: 20 Ochſen, 61 Bullen, 39 Kühe, 264 Kälber, 839 Schweine, 133 Färſen. Be⸗ zahlt wurden pro 50 Kilogramm Lebendge⸗ wicht: Ochſen 31 bis 33, 27 bis 31, 25 bis 27, 23 bis 25, 22 bis 23; Bullen 30 bis 32, 26 bis 30, 24 bis 26, 22 bis 24; Kühe 24 bis 26, 22 bis 24, 18 bis 22, 12 bis 183 Färſen 34 bis 36, 32 bis 34, 28 bis 32, 26 bis 28; Kälber 42 bis 43, 40 bis 42, 35 bis 39; Schweine—, 51 bis 54, 51 bis 54, 47 bis 51, 41 bis 47,—, 32 bis 36.— Markt⸗ verlauf: Großvieh mittelmäßig, geringer Ueberſtand; Kälber mittelmäßig, geräumt; Schweine mittelmäßig, 91 09 5 Ueberſtand. 110 allen Gattungen beſte Qualität über otiz. 5 f 50 998