8 e 10 raumloſen und allzu internationalen Zuſtand auf die Linie deutſchen Weſens und dure Her⸗ ſtellung eines echten einigen deutſchen Turn⸗ und a een wieder eine deutſche Leibes⸗ übung zu ſchaffen im Sinne des Altvaters Jahn und nach dem Willen unſeres Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler und deſſen Be⸗ auftragten, Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten. 10555 Von dieſem Streben wollen wir, wie im ganzen deulſchen Valer⸗ land, ſo auch hier im Gau Heſſen⸗Naſſau und in Heſſen und ganz be⸗ ſonders in Darmſtadt beſeell ſein, um dadurch mithelfen zu können beim Wiederaufbau unſeres deulſchen Valerlandes. 5 So und nicht anders als auf dieſer Grund⸗ lage werden wir uns verſtehen und unſere Ar⸗ beiten und Maßnahmen ſchätzen lernen, durch einen echten deutſchen Willen zur Tat kommen und dadurch zur treuen und brauchbaren Ge⸗ folgſchaft unſeres Führers Adolf Hitler. Wenn wir im Vorſtehenden feſtgeſtellt haben, wie ſehr das deutſche Turn⸗ und Sportweſen ſich techniſch geiſtig und kulturell voneinander entfernt hat und nunmehr wieder durch eine geſünde organiſche Entwicklung vereinigt wer⸗ den muß, dann müſſen beide die deutſche Turn⸗ und Sportwelt zunächſt einmal aus ihrer noch vielfach örtlich hier und da vorhandenen poli⸗ tiſchen Indifferenz, politiſcher Verſtocktheit und Unfähigkeit herausgeriſſen werden, um die ſo geläufige und ſehr wohl noch bekannte ſoge⸗ nannte politiſche Neutralität während des früheren Syſtems zu erſetzen durch eine aktin. Politik eine gemeinſame echte nationale un e weltanſchauliche Gefinnung im völkiſchen iſte. In Offenheit und durch innerliche Charakter⸗ ſtärke e ſollten daher alle Vorſtände der derzeitigen Turn⸗ und Sportvereine und ⸗Ge⸗ meinden ſich ſelbſt prüfen, ob ſie die Voraus⸗ ſetzung 1 55 noch erfüllen und in dieſem neuen deutſchen Geiſte arbeiten und wirken können. Wenn nicht, dann iſt es in einem ſolchen Falle ebenſo nationale Pflicht, daß der hiervon Be⸗ troffene unter Rückſetzung des perſönlichen Pre⸗ ſtigegelüſtes eine geſunde und im Intereſſe der Allgemeinheit liegende Willensſtärke dadurch beweiſt, daß er die Konſequenz zieht und durch Heranziehung geeigneter oder jüngerer Kräfte im Sinne des wahren Führerprinzips handelt. Durch eine ſolche Haltung zeigt ſich der echte deutſche Turn⸗ und Sportgeiſt, und ehrt jeden, der in dieſem Geiſte handelt. Wir müſſen be⸗ denken, daß, wenn der Reichsſportführer in ſo eindringlicher Weiſe im allgemeinen die Richt⸗ linien und Richtung bekanntgibt, die die Ent⸗ wicklung der deutſchen Leibesübungen vor dem Volke und der ganzen Welt zu nehmen hat, dann iſt es unſere Aufgabe als Anterbeauf⸗ tragte, als Vereinsleiter und Mitglieder der deutſchen Turn⸗ und Sportwelt, hiernach die praktiſche Arbeit zu leiſten. „Mithin die Maßnahmen des Reichsſport⸗ führers in die Tat umzuſetzen, heißt zunächſt: Hierzu die beſten und die geeignetſten Kräfte an die richtige Stelle bringen. Das haben wir bisher hier zum Teil, wie ich glaube ſagen zu dürfen, nicht nur hundert⸗ prozentig durchgeführt, ſondern in richtiger Vor⸗ ausſchauung bereits vorbereitet. Ich ermahne daher auch hier an die Worte des Reichsſport⸗ führers. Für uns beſteht heute das Beſtreben e und Zuſammenarbeit. 5 ereinliches Eigenleben hat nach dem Sinne der Ausführungen des Reichsſportführers auf⸗ ie Vereine haben ihrem Denken, Han⸗ B 1 deln und Tun einen gleichen Sinn zu geben nach dem Grundſatz: „Alles für Deutſchland“. In e Begriff haben wir alle einig zu gehen, einig zu ſein und einig zu bleiben. In dieſem Sinne wollen wir hier in Darmſtadt aufbauen, um ſolches Streben alsdann auf ganz Heſſen zu übertragen und dadurch vorbildlich nach dem Willen des Führers und Reichskanz⸗ lers ſowie des Reichsſportführers auf dem Ge⸗ biete der Leibesübungen mitwirken zu können beim Aufbau des neuen Deutſchlands. Es mag 50 daher jeder zunächſt frei 7 von eng⸗ tirniger Vereinstaktik, um ebenfalls ein brauch⸗ bares Mitglied zu werden bei Gründung eines neuen deutſchen Turn⸗ und Sportgeiſtes, der neuen deutſchen Leibesübung auch hier in Darmſtadt. Wir können daher dankbar ſein, daß unter der Führung unſeres Führers und Reichskanz⸗ lers und der weiſen Vorausſchauung unſeres Reichsſportführers die Dinge ihren Lauf dahin genommen haben, daß wir heute in der Lage ind, das Gute, das ſich ſeither in der deutſchen urn⸗ und Sportſache 280 1055. zu vereinige ein. ſt ock e Geiste aud Willens 88 iſt 5 1 8225 zu allen Zeiten der Geſchichte, und gerade Alt⸗ vater Jahn verſuchte, auf den Trümmern nach 1813 dieſelbe Feſtigung des deutſchen friedlichen Kampfgeiſtes und die Erziehung des deutſchen Menſchen zu ſichern und dadurch die Sicherheit unſeres deutſchen Vaterlandes für alle Zukun!. zu garantieren. Das ſind heute die Gedanken, die uns deut⸗ ſche Turn⸗ und Sportmenſchen erfüllen, und wir müſſen daher in Aufrichtigkeit unſere Treue dem heutigen 9 85 des deutſchen Vaterlandes zollen. Es muß aber erreicht werden gerade in der deutſchen Turn⸗ und Sportwelt— und hier⸗ bei lege ich als Unterbeauftragter ganz beſon⸗ deren Wert—, daß hier in Darmſtadt die Treuekundgebungen der Turner und Sportle nicht nur zu einem Lippenbekenntnis werden, ſondern zur innerſten Ueberzeugung. Neben der Reichswehr und den Wehrorgani⸗ ſationen ſteht mit in vorderſter Front die deutſche Jugend in ihren Leibesübungsbeſtre⸗ bungen. Es muß ſich daher jeder deutſche Tur⸗ ner und Sportler in Aufrichtigkeit zu ſich ſelbſt, zu ſeiner Familie, zu ſeinem Vaterland geiſtig derartig durchbilden, daß er mit jeder Faſer ſeines Herzens ah deutſchen je läßt und Taten vollbringt. D 0 derlich, daß, wie ich bereits zuvor erwühnt habe, an der Spitze der Vereine und Ausſchüſſe nur Männer ſtehen, die hundertprozentig den neuen deutſchen Geiſt erfaßt und ihr Eigenleben und ihren Innenmenſchen gänzlich darnach umge⸗ formt haben. Andernfalls würde es ein Ver⸗ brechen an Volk und Staat und nicht nur am deutſchen Turn⸗ und Sportweſen ſein, wenn noch längerhin derartige Fremdkörper an ſos⸗ chen maßgebenden und verantwortlichen Stellen als Leiter wirken wollten. So iſt es daher auch e Turn⸗ und Sportvereine hier in Darmſtadt und im geſam⸗ ten Gau Heſſen am 19. Auguft nicht nur die ſelbſtverſtändliche Wahlpflicht, ſondern eine Frühwahl vollziehen. Dem Führer haben wir es zu e wenn in Nulſchland eute auch die Turn⸗ und Sportſache in dem Sammelbegriff der Leibesübung neue 7 0 und Geſtalt an⸗ nimmt und dadurch vor dem ſicheren Untergang bewahrt wurde. Unſerem Führer haben wir daher am Sonn⸗ tag, den 19. ſt, den Beweis zu liefern, daß er ſich in dem deutſchen Turner und Sportler nicht getäuſcht hat, indem nicht ein einziger von uns ſeine Pflicht hier vor ſich und dem deutſchen Volke vergißt. In echter deutſcher Volksverbun⸗ denheit ſteht heute alles wie ein Mann, als ein geſchloſſenes Volk hinter dem Führer und 1 re ſich auch die Burner und Sportler für jetzt und immer die Hand und treten mit heilig⸗ 15 Schwur am 19. Auguſt an die Urne, um damit vor der 905 en Welt zu zeigen, daß bis⸗ her alle ausländiſchen Intriguen nichts ver⸗ mochten an dem einheitlichen und einzigen Willen Deutſchlands. Unſere unerſchütterliche Treue 8 10 unſerem Führer Adolf Hitler werden wir aber am 19. Auguſt 9 eine Frühwahl beſonders unter Beweis ſtellen. Dieſer unverbrüchlichen Treue verleihen wir auch heute Ausdruck, indem wir ausrufen, un⸗ 1 15 Mache and Reichskanzler Adelf Sitler ein dre 8 Sieg Seil! Im Schlußwort gab Verwaltungsdirektor Löwer bekannt, daß die Darmſtädter Turn⸗ und Sportvereine als erſte gemeinſame Arbeit nach der Abſtimmung die Werbewoche:„Darmſtädter Leibesübung“ ins Leben rufen werden, um der Oeffentlichkeit zu zeigen, daß in Darmſtadt auf turneriſchem und ſportlichem Gebiet ſich eine neue geiſtige Wandlung gebildet hat. Die Richtlinien und Durchführung der Werbewoche werden alsbald bekanntgegeben. Pg. Löwer ſprach die ids ſührun Hoff⸗ nung aus, daß ſeine heutigen Ausführungen das gemeinſame Verſtändnis fördern werden. Mit geeigneten Vereinsleitern und Mitarbeitern Püldliche in. Darmſtadt erſprießliche und vor⸗ bildliche Arbeit 55 0 werden. Mit dem Deutſchlandlied und dem Horſt⸗ Weſſel⸗Lied gab die Verſammlung das Gelöbnis ab, ſich durch ihr Bekenntnis am Sonntag, und durch die weitere Arbeit auch Schiel e ſich würdig zu erweiſen, daß uns das ickſal einen Führer wie Adolf Hitler geſandt hat. Beg ung neu⸗ eiſte zu chen c in 115 wirken Dies macht erfor⸗ Freiw. Feuerwehr 7 Einladung! 5 4 N Am Samstag, den 1. Sept findet um 8,30 Uhr 2 8 abends im Luftſchutzraum des R B,, Hügelſtraße eine außerordentliche Mit- gliederverſammlung ſtatt, wozu alle Aktiven, Mu- ſik und Spielleute und die Mitglieder der Son⸗ derklaſſe zu erſcheinen haben. Tagesordnung: Feuerſchutzwoche Wir appellieren an das Pflichtbewußtſein ſämtlicher Kameraden im Hinblick auf dieſe wicht⸗ ige Angelegenheit, ſich reſtlos einzuſetzen. Das Kommando. Tabak stangen un d Rahmen 2 N.G.⸗Hagb⸗Vortrag August Hanf „Die Hausfrau als Trägerin der Darlehen Wirtſchaft im neuen Staat“ zu 5¼0% für Entſchuldungen, Anſchaffungen, Feriengelder, Ausſteuern, geg. ein⸗ fache Sicherheiten(Möbel, Bürgen ete) auf 1—4 Jahre unkündbar durch angeſehene Württ. Zweckſpar⸗ Genoſſenſchaft. Geſchäftsſtelle: R. Gottschlich, Mannheim Büro: K 2, No. 23 Tl. ſollte. Heute Mittwoch abend ½9 Uhr ſpricht im Gaſthaus zum „Fürſt Alexander“ Pg. von Foullon über dieſes Thema, das ſich jede Hausfrau, aber auch jeder Geſchäftsinhaber anhören Für Mitglieder iſt es Pflicht, zu erſcheinen und an dieſem Abend die Mitgliedskarten in Empfang zu nehmen. Wir laden die verehrlichen Hausfrauen, die Geſchäftsinhaber und Handwerker hierzu freundlichſt ein. Die Ortsamtsleitung der NS⸗Hago. Eintritt frei! Schnell an den Mann ge- Aufruf! Die N. S. Volkswohlfahrt wirbt in der Woche vom 25. Auguſt bis 3. September 1934 um die Mitgliedſchaft aller Volksgenoſſen. Die N. S. Volkswohlfahrt iſt die vom Führer geſchaffene Fürſorge⸗Organiſation und iſt dem Amt für Volkswohlfahrt bei der oberſten Leitung der P. O. unterſtellt. Wie bei dem großen Winterhilfswerk, ſo iſt auch für alle weitere Fürſorge und Betreuung unſerer unverſchuldet in Not geratenen Volksgenoſſen die Hilfe des geſamten Volkes notwen⸗ dig und nur mit Hilfe aller Volksgenoſſen können wir die großen Ziele unſerer Idee verwirklichen. Der Führer ſagt:„Wer ſein Volk liebt, beweiſt es ein⸗ zig und allein durch Opfer, die er für dieſes zu bringen bereit iſt“. Wir appellieren deshalb an Alle! Wir appellieren vor allen Dingen an Menſchen mit gutem Herzen und helfender Hand, wir appellieren an Menſchen von anſtändiger Geſinnung. dem großen Führer durch die Tat zu folgen. nicht dem Rufe der N. S. Volkswohlfahrt: Werdet Sozialiſten der Tat, tretet ein in die N. S. VB. Heil Hitler! gez. Haug, Gauamtsleiter des Amtes für Volkswohlfahrt, Heſſen⸗Naſſau. Mitglied im Reichgs-Cuftſchutzbund Erweiſt Euch alle als Nationalſozialiſten, die gewillt ſind Verſchließt Euch Barum Eltern, besucht dle. Ausblld ungskurse, welche ah September bracht ist alles, zeigt wird. verkaufen! einerlei was es auch ſein mag, wenn es in der Zeitung ange⸗ In wenigen Stun⸗ den wiſſen es Tauſende. Zeitungs⸗ Anzeigen helfen kaufen und Helle Werhkſtatt möglichſt in Mitte des Ortes, zu mieten geſucht. Gefl. Zuſchriften an Ruprechtſtraße 5. Willi Raml, Mannheim Druckſachen aller Art, werden ſchnell, ſauber u. billig angefertigt in der Druckerei des Uiernheimer Anzeiger (Parteiamtliche Veröffentlichungen f der Ortsgruppe Viernheim der N. S. D. AP., NS⸗Formationen und der NS. Gliederungen) 5 0 Blockleiterl Ich erwarte nunmehr umgehende Abrechnung des Monats Auguſt. Wer bis 31. Auguſt nicht abgeliefert hat, muß nach meiner Anweiſung als ſäumig weitergemeldet werden. Heil Hitler! Schweigert, Kaſſenwart. S BO- DAF Achtung Rheinfahrt nach St. Goar. Der Schlußtermin für die Anmeldung an obiger Fahrt iſt der 30. Auguſt 1934. Ab- fahrt am 16. 9. 1934 vorausſichtlich 6 Uhr am Staatsbahnhof nach Weinheim, ab Wein⸗ heim Sonderzug bis Mainz. Von hier ab Rheinfahrt.— Ich möchte noch ausdrücklich bemerken, daß für die Teilnehmer an der Fahrt um 5 Uhr eine beſonders eingelegte hl. Meſſe in der Zwölfapoſtel⸗Kirche gehalten wird. Heil Hitler! N. S. Gem.„Kraft durch Freude, gez. Braun, Ortswalter N. S. Bago. Heute Mittwoch, den 29. Aug. abends 8½½ Uhr ſpricht im Gaſthaus zum Fürſt Alexander Pg. von Foullon über das Thema„Die Hausfrau als Trägerin der Wirtſchaft im neuen Staat“. Dieſen Vortrag ſollte ſich jede deutſche Frau anhören. Für unſere Mitglieder iſt es Pflicht, zu erſcheinen und an dieſem Abend die Mit⸗ gliedskarten in Empfang zu nehmen. Heil Hitler! Wunderle. NS. Frauenschaft Der Heimabend heute abend fällt aus. Dafür beteiligen ſich alle Frauenſchaftsmitglieder an der um ½9 Uhr im„Fürſt Alexander“ ſtattfindenden Verſammlung der N. S. Hago. Es ſpricht Pg. Foullon über das Thema:„Die Hausfrau im neuen Reich“. Heil Hitler! Die Leiterin. 3 DUM—- BDI Jungmädel-Gruppe. Heute Mittwoch um 5 Uhr erſcheinen alle J. M. am O. C. G.⸗ Bahnhof, da ein Gruppenheimnachmittag ſtatt⸗ findet. Erſcheinen iſt Pflicht. Heil Hitler! Grete Franzke. Vereins⸗Anzeiger Turnverein von 1893 E. V. Handball: Allen Spielern gilt die Mahnung unbedingt an dem jeweils Mittwochs abends 6 Uhr an⸗ geſetzten Training teilzunehmen. Freitag, abends ½9 Uhr Generalappell für alle Handballer.(Kl. Saal Freiſchütz). Betr. Kontrolle und Neuausgabe iſt ſämtliche vereinseigene Sport⸗Kleidung dortſelbſt vorzu⸗ legen bzw. abzuliefern und wünſche daß dies keiner beſonderen Aufforderung bedarf. An⸗ meldungen zu den Verbandſpielen werden noch entgegengenommen. Sonntag, Freundſchaftsſpiele gegen Rchsb. Spv. Mannheim der 1. und 2. Schüler⸗ mannſchaft, Spielzeiten und Abfahrt wird am Freitag Abend bekanntgegeben. Der Spielwart. Bekanntmachung Betr.: Feldbereinigung; hier: Auszüge aus dem 5 Gütergeſchoß. f Zur Entgegennahme der Auszüge aus den Gütergeſchoſſen wird als äußerſter Termin Donnerstag, den 30. Auguſt geſetzt. Wer an genanntem Tage bis 15 Uhr ſeine Auszüge hier auf der Bürgermeiſterei nicht abgeholt hat, er⸗ hält dieſe gegen Entrichtung einer Zuſtellungs⸗ gebühr von 20 Pfg. ausgehändigt. Viernheim, den 29. Auguſt 1934. Bürgermeiſterei Viernheim Bechtel . Laden neu Beginnen! Anmeldung und Auskunft: H. L. B., Rensgasse 10 Holonlal- Waren- lederzeit entgegengeno 11 55 Beſtellungen auf den Viernheimer Anzeiger werden von den Austrägern geschäft zu vermieten. Wo, ſagt Verlag Jewohnt Uornneimor realen aan b k erben alt getan! Wer seine Kinder schon trüb zur Sparsamkeit anhält, braucht sich über ihre Zukunft nicht zu sor- gen. Sie finden den richtigen Weg im Leben. ö Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ 1,40 Mk. frei ins Haus gebracht. und Feiertage.— Bezugspreis monatl. —. Gratis-Beilagen: wöchentlich den„Illuſtrierten Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchaftsſtdle e bei den Boten Aelteſte Tageszeitung am Platze— Erfolgreiches Inſertionsorgan Fernſprecher 117.— Telegr.: Ne Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt am Main, Verantwortlich für Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtell en Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim. 45 e 5 Pfg., Samstags⸗Aus gabe 10 Pfg. (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig, bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim Donnerstag, den 30. Auguſt 1934 1 Jahrgang Der Bauer kauft wieder Das Land als Arbeitsfaktor. In dem Maße, wie in den letzten Monaten die Ausfuhrſchwierigkeiten gewachſen ſind, gewinnen immer wieder alle Beſchäftigungs⸗ möglichkeiten, die dem Zugriff der den Na⸗ tionalſozialismus des deutſchen Volkes ver⸗ neinenden Machtfaktoren entzogen ſind, er⸗ höhte Bedeutung. Dr. Schacht hat in ſeinen Ausführungen anläßlich der Leipziger Meſ⸗ ſen eindeutig erklärt, daß Deutſchland in je⸗ der Beziehung bereit iſt, mit dem Aus⸗ land zuſammenzuarbeiten. Andererſeits hat Dr. Schacht keinen Zweifel darüber gelaſſen, daß Deutſchland alles tun werde, um auch bei einer weiteren Sperre des Auslandes gegen deutſche Waren ſeine aufbauende national— ſozialiſtiſche Wirtſchaftspolitik weiterzuführen, die darin gipfelt, allen Volksgenoſſen ge— funde Lebens möglichkeiten zu ſchaffen. Es wird nicht verkannt, daß für die Uebergangszeit auch eine ſpäterhin erfolgrei— che Entwicklung zunächſt Opfer fordert, wie ſie jetzt in der Beſchränkungszeit in der Tex⸗ tilinduſtrie zum Ausdruck kommen. In ſol— chen Augenblicken lenkt ſich unwillkürlich die Aufmerkſamkeit auf denjenigen Wirtſchafts— faktor, auf dem internationale Einflüſſe am eheſten ausgeſchaltet werden können, auf das Land. Der Bericht über die Arbeitsloſigkeit im Juli läßt erkennen, daß auch hier wieder alle Hoffnungen erfüllt worden ſind. Die Land⸗ wirtſchaft konnte die erwarteten Neuein⸗ ſtellungen von Arbeitskräften für die Einbringung der Körnerernte vornehmen. Die Arbeitsloſenzahl der Landwirtſchaft iſt nunmehr unter 50 000 geſunken und damit um rund 50 Prozent niedriger als Ende Ju⸗ 11933. Wenn auch die Zahl der Arbeitsloſen insgeſamt im letzten Monat von 15,6 Prozent auf 14,9 Prozent der von der Deutſchen Ar⸗ beitsfront erfaßten Mitglieder zurückgegan— gen iſt, und wenn auch die nichtlandwirt⸗ ſchaftlichen Berufsgruppen gegenüber dem Stand vor einem Jahr Rückgänge der Ar⸗ beitsloſenziffern zwiſchen 36,4 und 61.2 Pro⸗ zent melden können, ſo bildet doch die Tat⸗ ſache, daß die Arbeitsloſenzahl in der Landwirtſchaft abſolut auf boote den niedrigſten Stand gebracht werden konnte, einen erneuten Beweis für die Richtigkeit nationalſozialiſtiſcher Wirt⸗ ſchaftspolitik, die bewußt auf der Geſundung der Bauernwirtſchaft aufbaut. Es wäre denk⸗ bar geweſen, daß etwa eine liberaliſtiſche Wirtſchaftspolitik mit irgendwelchen Hilfsmit⸗ teln, insbeſondere unter Opferung des Bau⸗ erntums, zunächſt auf induſtriellem Gebiet ioch ſtärkere Arbeitseinſtellungen hätte vor⸗ iehmen können. Das hätte aber nur gelingen können mit ausländiſcher Hilfe, für deren Dauer nach den Erfahrungen der Ver⸗ gangenheit keinerlei Gewähr beſteht; insbe⸗ ſondere müßte ſich dann eine aus irgendwee⸗ chen Gründen einſetzende Boykottbewegung lataſtrophal auswirken. In einem ſolchen Falle wäre z. B. bei Rohſtoffſchwierigkeiten ein viel größerer Teil von ſchaffenden Volks⸗ genoſſen arbeitslos geworden, als es jetzt der Fall iſt, da die zielbewußt durchge⸗ führte Bauernpolitſik von vornher⸗ ein ein vom Auslande nicht zu verletzendes feſtes Rückgrat der Binnen wirtſchaft darſtellt. Zahlenmäßige Beiſpiele für den Einftuß der bäuerlichen Kaufkraftſtärkung auf die Ab⸗ ſatzentwicklung der gewerblichen Wirtſchaft und die Entwicklung der Arbeitsloſenzifſern in den vorwiegend ländlichen Bezirken ſind in letzter Zeit ſchon mehrfach gebracht wor⸗ den. Gerade in dieſen Tagen wurde wieder bekanntgegeben, daß die Beſchäftigtenziffern der in den Jahren der Bauernnot beſonders darniederliegenden Landmaſchinenin⸗ duſtrie in den erſten fünf Monaten 1934 bereits 60 Prozent erreicht hat, während der deutſche Maſchinenbau im allgemeinen nur 58 Prozent verzeichnet. Im Juni und Juli ſind dieſe Ziffern weiter auf 61 Prozent der Normalbeſchäftigung bei der Landmaſchinen⸗ induſtrie und auf 59 Prozent beim Maſchi⸗ nenbau geſtiegen. Die Rückwirkungen der bäuerlichen Kaufkraftbewegung auf Hand⸗ werk und gewerblichen Mittel⸗ ſtand ſind zahlenmäßig nur ſchwer zu er⸗ faſſen. Ueberall zeigt ſich aber die Tatſache: Bauen ö t wieder. ie Parade der deutſchen Flotte Glänzender Verlauf der Uebungen unſerer Kriegsmarine in der Oltſee Kiel, 30. Auguſt. Die geſamte deutſche Flotte iſt kurz nach, Mitternacht bei der Rückkehr von der gro— ßen Flottenſchau in der Oſtſee zwiſchen Warnemünde und Kiel, nach Vorführung einer Nachtſchlacht in den Kieler Hafen ein⸗ gelaufen und hat dort feſtgemacht. Die Flottenſchau in der Oſtſee hat einen prächtigen Verlauf genommen. Etwa 10 000 Volksgenoſſen aus allen Teilen des Reiches waren auf den großen Dampfern der Ham— burg⸗Süd„Monte Pascual“, der„Monte Olivia“ ſowie dem Urlauberſchiff der NSG Kraft durch Freude„Der Deutſche“, ſowie zahlreichen kleineren Schiffen auf dem Schauplatz erſchienen. Die geſamte deutſche Flotte außer dem Panzerſchiff„Deutſch⸗ land“, dem Kreuzer„Köln“ und den Mi— nenſucherverbänden glitt in Kiellinie vor den Zuſchauerdampfern langſam vorüber. In Führung lag der Kreuzer„Königsberg“. Es folgte der Kreuzer„Leipzig“. Ueberall ſtanden die Beſatzungen in Paradeaufſtellung nach Steuerbord zu den Dampfern ausge— richtet in leuchtendem Weiß auf Deck. Hin— ter der„Leipzig“ folgten die Torpedoboote, dann die maſſigen Linienſchiffe, die„Vete⸗ ranen“ der Flotte:„Schleſien“,„Heſ— ſen“ und„Schleswig Holſtein“. Das Flot⸗— tenflaggſchiff„Schleswig Holſtein“ hatte den Flottenchef, Vizeadmiral Förſter, an Bord. Den Abſchluß bildeten die flinken vier kleinen Schnellboote der Reichsmarine. In langer Kiellinie zog die Flotte weſt— wärts. Es folgte zunächſt ein Tagge⸗ fecht der Schiffe. Mit großem Intereſſe verfolgte man die ſchnellen Durchbrüche der ſchwarzen Geſellen, der Torpedoboote, durch die eigene Linien⸗ ſchiffskette, ein Manöver, das viel Geſchick— lichkeit verlangt. Bald richten ſich alle Glä⸗ ſer auf eine künſtlich erzeugte Nebelbank, unter deren Schutz ſich die flinken Torpedo⸗ vor den Rohren der Linienſchiffe bergen. Von Bord des Flottentenders„Hela“ gab der Sonderberichterſtatter des Deutſchen Nachrichtenbüros einen anſchaulichen richt über das anſchließende Nachtgefecht auf der Oſtſee. Hierin heißt es: Die Schiffe ſind nördlich der Inſel Fehmarn vorübergefahren und haben die Kieler Bucht erreicht. Bald ſind die mit abgeblendeten Lichtern fahrenden Schiffe den Augen ganz entſchwunden. Nur die Poſitionslaternen der Linienſchiffe und die zahlreichen Lichter der Zuſchauerdamp⸗ fer leuchten. Nachtgefecht! Angriffe der Schnellboote, der Torpedoboote und Kreu⸗ zer auf die Linienſchiffe! Kaum iſt das Zeichen zum Gefechksbeginn gegeben worden, da ſpielen die Scheinwer⸗ fer der Linienſchiffe über die weite Waſſer⸗ fläche. Zunächſt iſt der Feind nicht ſichtbar. Doch da trifft ein Lichtkegel ein heranpir⸗ ſchendes Schiff, aus dem Scheinwerferlicht aufleuchtend. Im Nu blitzt es aus den Rohrmündern der Linjenſchiffe. Donnergrollen erfüllt die Luft. Ueberall wird es jetzt lebendig, auf allen Seiten greifen die ſchnellen Torpedoboote an. Für den Zuſchauer entwickelt ſich das Bild eines Rieſenfeuerwerks., Leuchtra⸗ Der Vergleich der deutſchen Lebens⸗ haltungskoſten mit dem Auslande, nach dem Deutſchland mit einem Index von 79,6 weit hinter Frankreich, Italien, Bel⸗ gien, England und Holland zurückſteht, läßt erkennen, daß die Kaufkraftſteigerung kei⸗ neswegs auf Koſten der Verbraucherſchichten erfolgt iſt, ſondern in erſter Linie der durch die Reichsnährſtandsgeſetzgebung eingeleite⸗ ten organiſchen Marktordnung zu verdanken iſt. Da dieſe außerdem die Zuſammenarbeit mit dem Ausland erleichtert und ſomit der deutſchen Ausfu 0 zugute kommt, ht auch in dieſer Richtung mittelbar vom Bauerntum ein günſtiger Einfluß aus. 1 über die von ihr getroffenen gerichtet Be⸗ keten in grünen und roten Farben, die die Schüſſe der gegneriſchen Torpedoboote kennzeichnen, blitzen auf, Leuchigranalen verlaſſen ſurrend die Rohre der Linienſchif⸗ fe und gehen viele Seemeilen entfernt, grell aufflammend, auf die See nieder. Ueber eine Stunde lang ſind Ohren und Augen in kaleidoſkopartigem Wechſel der Eindrücke gefangen genommen. Dann wird auf Kom— mando das Feuer eingeſtellt. Das Gefecht, das von den vielen Zuſchauerdampfern aus genau verfolgt werden konnte, hat ſein En— de erreicht. Am folgenden Tag ſtand der Kieler Ha— fen im Zeichen des traditionellen großen Flottenwettruderns, bei dem in Gegenwart des Flottenchefs, Vizeadmiral Förſter, die Kutter, Jollen und Dingis und andere Boo— te der Reichsmarine um wertvolle Preiſe kämpften. Der Südamerika⸗Luftdienſt Starke Zunahme des Zeppelinverkehrs. Aus einer von der Linie veröffentlichten Fahrten des Luftſchiffs Statiſtik „Graf über die Hamburg⸗Amerika⸗ Zeppelin“ zwiſchen Europa und Südamerika geht her⸗ vor, daß die Zahl der Fahrgäſte gegenüber dem Vorjahre um 50 v. H. geſtiegen iſt. Das bedeutet im Durchſchnitt eine etwa 70“ prozenlige Ausnutzung der angebotenen Plätze, ein im überſeeiſchen Perſonenver— kehr außergewöhnlich hoher Hundertſatz. Die Frachtmengen haben ſich gegenüber dem Vorjahr nahezu verdreifacht. Die Poſt konnte eine Zunahme von etwa 40 v. H. verzeichnen. Dieſe Zahlen beweiſen das wachſende Vertrauen zum Zeppelin. Der Zeppelin hat bei allen angeſetzten Fahrten die vorgeſehene Fahrtdauer von 72 Stunden, teilweiſe recht erheblich unterbo— ten und damit den Benutzern dieſer erſten transozeaniſchen Luftverbindung die Mög— lichkeit einer 75 prozentigen Zeiterſparnis gegenüber den bisherigen Verbindungen nach Südamerika gegeben. Die nächſten Fahrten des Zeppelin am 1., 15. und 29. September werden wahrſchein— lich ausverkauft werden. Vorausſichtlich wird dieſer erſte Deutſche Luftdienſt nach Südamerika eine weſentliche Erweiterung durch die für das kommende Frühjahr ge— plante Einſtellung des neuen Luftſchiffes bot Die unzulängliche Verordnungspolitik der Saarregierung Saarbrücken, 30. Auguſt. Der Landesrat des Saargebiets trat zur Begutachtung der neuen Verordnungsent— würfe der Regierungskommiſſion über das Freiwilligen Verbot der Einrichtungen des Arbeitsdienſtes im Saargebiet und über den Schutz der Staatsoberhäupter vor Be⸗ ſchimpfungen in der Preſſe zuſammen. In einer Ausſchußſitzung war von der Fraktion im Saargebiet künftig der Deutſchen Front eine Reihe von Fragen an die Regierungskommiſſion Maßnahmen worden, die die Regierungskom⸗ miſſion ſchriftlich beantwortet hat. Im Na⸗ men der Deutſchen Front lehnt der Abge⸗ Vorlage der folgenden ordnete Schweig die rungskommiſſion aus ſchärfſtens ab: Regie⸗ 1. Weil ſie eine finanzielle Belaſtung für den Haushalt des Saargebietes und der ſaarländiſchen Gemeinden bedeutet; 2. weil ſie die Lage auf dem verſchlechtert; 3. weil ſie ſchaffen; Der unerwünſchte Partner Kein„Ja“ der Schweiz für Sowjelrußlands Aufnahme in den Völkerbund. Bern, 30. Auguſt. Der„Berner Bund“ ſchwächt die Mel⸗ dungen anderer Blätter ab, wonach be— ſtimmt zu erwarten ſei, daß ſich der Bundes— rat in der kommenden Woche für ein „Nein“ der Schweiz in der Frage der Aufnahme Sowjetrußlands in den Völker— bund entſcheiden werde. Das Blatt beſtä⸗ tigt, daß in der kommenden Woche Beſpre⸗ chungen zwiſchen der Völkerbundsabordnung und der bundesrätlichen Abordnung für au⸗ ßenpolitiſche Angelegenheiten in Bern ſtatt⸗ finden und daß dann der Bundesrat der ſchweizeriſchen Abordnung die Anweiſungen geben werde. Ein Ja der Schweiz kom⸗ me nicht in Frage. Es ſei aber nach keine Entſcheidung gefallen, ob eine Stimm⸗ enthaltung ſtattfinde oder ein Nein ausge⸗ ſprochen werden ſolle. Der Bundesrat wer⸗ de die Wirkung ſeines Beſchluſſes auf das Schweizer Volk beſtimmt in Erwägung zie⸗ hen, doch dürfe man von ihm nicht verlan⸗ Si daß er ſeine Politik rein nach der Stimmung im Volke richtet. 4. weil ſie, aufs Ganze geſehen, Gründen nung der Regierungs 0 die Fraktion der Deutſchen Arbeitsmarkt eine geeignet iſt, Unruheherde zu be die Deutſche Front nichts dagegen. 4 allen In⸗ zuwiderläuft iſt, das Gegenteil von gabe der ſein tereſſen der Bevölkerung und nur geeigne dem zu bewirlk Regierungskommiſſion ſoll. beabſichtigt Der Redner gab der Ueberzeugung Aus druck, daß die deutſche Jugend des bietes auch ohne Werbung und Meldeſtellen erhoehen eerst den Weg zum deutſchen finden werde. Es kommt hier jedoch darauf an, vor der Oeffentlichkeit den Geiſt und die Un⸗ zulänglichkeit zu kennzeichnen, aus denen heraus ſolche Verbotsverordnungen von der Regierungskommiſſion gemacht werden. Die Verantwortung wird von der gewähl— ten Vertretung der Deutſchen Front aus— drücklich abgelehnt. Zu der zweiten Verord— ommiſſion erklärte Front: Wenn die Regierungskommiſſion glaube, ſie habe Ergänzung zur Verordnung zum Schutze von Staatsoberhäuptern nötig, ha— Noktest N. ten Ein ſonderbares Ausländiſche Kommuniſten verhaftet, Berlin, 30. Auguſt. Die„Times“ hatte ſich von ihrem Berli⸗ ner Korreſpondenten melden laſſen, daß ei⸗ ne Anzahl Ausländer verhaftet worden ſei, als ſie in der Nähe von Berlin badeten. Hierzu wird von unterrichteter Seite mit⸗ geteilt, daß es ſich bei dieſen Feſtgenomme⸗ nen um ausländiſche Kommuniſten handelt. Sie ſind einſtweilen in Polizeigewahrſam gebracht worden. Dieſe Ausländer— vier Engländer, zwei Franzoſen und drei Spa⸗ nier— waren nach Berlin gekommen, um Thälmann zu beſuchen. Dies wäre aller⸗ dings kein Grund zu ihrer Feſtnahme ge⸗ weſen; ſie hatten aber in ihren Koffern Werbeplakate und kommuniſtiſche Schriften mitgebracht und die Gelegenheit beim Ba⸗ den benutzt, eine Anzahl dieſer Plakate an den Väumen im Grunewald aufzuhängen. Ein Teil dieſer Plakate trug das Bild von Thälmann und war unterzeichnet:„Befrei⸗ ungskomitee für Thälmann“ uw. Italienische Preſſehetze Heftige Ausfälle gegen Deulſchland. Rom, 30. Auguſt. Nachdem die italieniſche Preſſe in den letzten Wochen ihre Mißſtimmung in erſter Linie durch deutſchfeindliche Zitate auslän⸗ diſcher Meldungen genährt hatte, hat nun⸗ mehr eine neue direkte Stimmungsmache gegen Deutſchland eingeſetzt. Dieſer ſoll vor allem eine Reihe von Artikeln dienen, die das kulturelle Programm des Nationalſo— zialismus lächerlich zu machen verſuchen. Unter der Ueberſchrift„Im Reiche Wo⸗ tans“ nem anonymen Artikel, der mit Beſchimp⸗ fungen und üblen Verleumdungen gegen nationalſozialiſtiſche Führer durchſetzt iſt, zunächſt einmal ſeinen Zorn gegen die Kri⸗ tik ab, die die italieniſchen Herbſtmanöver in einem Berliner Blatt gefunden hatten. Von dort aus leitet er zu übelwollenden Aeußerungen über die SS und SA über, um dann deutſche juriſtiſche Aeußerungen über die Ereigniſſe vom 30. Juni zu zer⸗ pflücken. Ohne ſich überhaupt mit Rechts⸗ fragen tiefer auseinanderzuſetzen, verſucht er dann weiter, ein lächerliches Bild vom „germaniſchen Führertum“ zu entwerfen, wobei er es einen Irrtum nennt, zu glau— ben, daß das Wort„Führer“ die Ueberſet— zung von„Duce“ ſei. Der Führer in Deutſchland ſeit heute etwa dasſelbe wie frü— her einmal Arioviſt oder Arminius. Unter dem Begriff„Staat“ verſtehe der National— ſozialismus nur eine raſſiſche Gefolgſchaft, die lediglich dem Führer gehorche. Das paßt dem Schreiber durchaus nicht, denn all das ſei„nicht nur antirömiſch und anti— abendländiſch, es ſei auch antichriſtlich“. Kardinal Faulhaber habe vollkommen recht, wmenn or die Stunde für agtaommon orachte wenn er die Stunde für gerommen erachte, die Wache auf dem Oelberg aufzuziehen. Der zweite Artikel, der aus der Feder des Berliner Berichterſtatters des„Lavoro Faſciſta“ ſtammt, iſt im Ton weniger ausfallend. Aber auch er bezweckt, die na— tionalſozialiſtiſche Kulturauffaſſung ins Lä— cherliche zu ziehen. Als Italiener ſcheint er ſich beſonders berufen zu fühlen, auf„ge— ſchichtliche Irrtümer“ in der deutſchen Ge— ſchichtsauffaſſung hinzuweiſen. Als Maß— ſtab ſeiner Beurteilung der deutſchen Kul— turauffaſſung gilt ihm aber nicht ſo ſehr das heutige Italien als das alte heidniſche Rom.„Gott verzeihe es den armen Deut— ſchen, daß ſie ſich überhaupt auf dieſes Ge— biet begeben, denn bis jetzt verband man mit den Begriffen Kultur und Ziviliſation Ideen, Einrichtungen und fruchtbare Prin— zipien, aus denen heraus dann religiöſe und philoſophiſche Anſchauungen, Sozialge— ſetze, moraliſche Bindungen, künſtleriſche Ideen uſw. entſprangen. Danach urteilt man, ob ein Volk Kultur habe oder nicht, ob es barbariſch war oder nicht. Die Deut— ſchen von heute ſind aber modern und Barbaren.“ In dieſem Stile geht der Ge— ſchichtsunterricht des Berliner Vertreters des„Lavoro Faſciſta“ zu Ende. Woraus auch die Deutſchen offenbar den reuemüti— gen Schluß ziehen ſollten, daß ſie ihre gan— ze Kultur lediglich Italien zu verdanken und ſich gefälligſt danach zu richten hätten. Eine Stimme der Vernunft Neuyork. 30. Auguſt. Gegenüber ungünſtigen fran zöſiſchen Preſſeäußerungen zur Hitler-Rede auf dem Ehrenbreitſtein erklärt„Neuyork Herald Tribune“ in einem Leitartikel, frühere Aeußerungen des Führers, insbeſondere ſein Buch„Mein Kampf“ rechtfertigen kei— neswegs die franzöſiſche Auffaſſung, daß von deutſcher Seite Frankreichs Vernich— tung angeſtrebt werde. Die Aeußerungen des Führers traten vielmehr einer ſolchen Abſicht ausdrücklich entgegen, ſo daß ſich der reagiert der„Meſſagero“ in ei⸗ Thorn, 30. Auguſt. Das Thorner Burggericht hat aufgrund des Artikels 170 des Ceed(Oeffentliche Verbreitung falſcher Nachrichten, die öffent⸗ liche Beunruhigung hervorrufen können) eine Reihe von deutſchen Büchern beſchlagnahmen und verbieten laſſen. An der Spitze dieſer Liſte ſteht das beſte Buch über den Führer Mit Hitler an die Macht“ von Dr. Otto Dietrich, dem Reichspreſſechef der NSDAP. In Polen ſtehen ſchon ſeit einiger Zeit Hitlers „Mein Kampf“ und„Der Mythos des 20. Jahrhunderts“ von Alfred 1 15 auf der Verbotsliſte. Das Urteil des Thorner Burggerichts wird im Zeichen der deutſch-polniſchen Verſtändi⸗ gung in Deutſchland einiges Kopfſchütteln her⸗ vorrufen. Es kann jedenfalls feſtgeſtellt wer⸗ den, daß in Deutſchland keine Bücher über Marſchall Pilſudſki verboten ſind. Das gelüſtete Geheimnis Der Gaſtredner der Kommuniſten. Saarbrücken, 30. Auguſt. „Die„Saarbrücker Landes⸗Zeitung“ befaßt ſich in einem Kommentar mit der von den Separatiſten und Marxiſten veranſtalteten „Gegenkundgebung“ in Sulzbach, deren Teilnehmerzahl in der undeutſchen Preſſe mit jedem Tage des Abſtandes von dem „Ereignis“ zu wachſen ſcheint. Was uns veranlaßt— ſo fährt das Blatt fort— uns mit der Sulzbacher Kundgebung zu befaſ— ſen, das iſt allerdings nicht dieſes Spiel mit Zahlen, ſondern etwas ganz anderes. Die große Attraktion von Sulzbach war be⸗ kanntlich ein„katholiſcher Geiſtlicher“ Es handelt ſich um einen in Köllertal wohnhaf⸗ ten Ordensgeiſtlichen namens Dörr. Herr Dörr iſt, wie feſtgeſtellt werden muß, we⸗ der der Diözeſe Trier noch der von Speyer zugehörig und unterſteht alſo auch nicht den biſchöflichen Behörden der beiden Diözeſen. Er iſt auch nicht etwa ein im Saargebiet amtierender Seelſorger; vielmehr gehört er einem Miſſionsorden an und befindet ſich zurzeit außerhalb der Ordensgemeinſchaft. An ſeinem jetzigen Aufenthaltsorte hat er ſchon ſeit längerer Zeit durch ſeine franko— phile Einſtellung den Unwillen der Bevöl— kerung erregt. Für ſein aus kirchlichen und religiöſen Gründen unqualifizierbares Auftreten können alſo weder unſere kirchlichen Behörden noch Bi cherverbote i Polen jeine Ordensoberen noch die ſaarland Pfarrgeiſtlichkeit veranktworklich gemachl werden. Sowohl der Inhalt ſeiner Rede als auch die Tatſache, daß er wegen ſeines Gei⸗ ſteszuſtandes bereits einige Jeit in einer Heilanſtalt verbringen mußte, laſſen es als zweifelhaft erſcheinen, daß er der Tragweite ſeiner Handlung voll bewußt geweſen iſt. Wir wollen aber feſtſtellen, daß ſein Auf. treten in den Reihen der kommuniſtiſch⸗ marxiſtiſchen Gottloſigkeit von den ſaarlän⸗ diſchen Katholiken als ſchwerſtes Aer ⸗ gernis empfunden wird und überall die ſtärkſte Empörung ausgelöſt hat. Bilanz der Funkausſtellung Die Ausſteller ſind ſehr zufrieden. Nach einer dreitägigen Verlängerung wurden die Tore der 11. Großen Deutſchen Funkausſtellung endgültig geſchloſſen. Die Ausſtellung hat den ſtärkſten Beſuch aller bisherigen Funk sſtellungen gehabt. Ueber 300 000 Beſucher konnten gezählt werden. 108 Sonderzüge, überwiegend vom Reichs⸗ verband Deutſche Rundfunkteilnehmer or⸗ aniſiert, und me: ee hundert Geſellſchafts⸗ ahrten mit Bahn und Omnibus brachten die Ausſtellungsbeſucher aus allen Teilen des Reiches nach Berlin Auch die Ausſtel⸗ ler ſind mit ihren geſc itlichen Erfolgen ſehr zufrieden. Einzelne Firmen haben ei⸗ nen Auftragsbeſtand für ein ganzes Jahr hereingenommen. Schuſchnigg euftatlet Bericht Wien, 30. Auguſt. Nach längerer Pauſe trat ein öſterreichi⸗ ſcher Miniſterrat zuſammen. Wie man hört, hal Bundeskanzler Dr. Schuſchnigg über die Verhandlungen in Florenz Bericht erſtattet. Amtlich wird mitgeteilt, daß eine Reihe lau⸗ fender Angelegenheiten beſprochen wurde. Sodann wurde eine Reihe von Geſetzen be⸗ ſchloſſen. Eines dieſer Geſetze betrifft die Reorganiſation des Betriebes der Amtli⸗ chen Wiener Zeitung und eines ſieht die Neuregelung der Auswahl der Schöffen und Geſchworenen vor. Ferner wurde u. a. beſchloſſen, die Winterhilfe nach den Grund⸗ ſätzen des Vorjahres auch in dieſem Jahre durchzuführen. Neues Kerkerurkeil in Klagenfurk. In Klagenfurt ging ein Militärgerichts⸗ prozeß gegen den Großbauern Huber aus Heute letzter Tag! für die Einſendung des Antrages auf Eintragung in die Liſte der Saar-Abſtimmungsberechtigken. Volksabſtimmung des Saargebietes. Antrag auf Eintragung in bie Eiſte der Abſtimmungsberechtigten. An den OGemeintbeaasſcuß Reels melee 1% fate 1. Name. L. Name und Vorname des Ehemannes: 8. Jezſiget Beruf: Straße 4 Gewöhnlicher Aufenthalt m Deitpunkte ded Antrages Mn de beſſen Betelch die Gemeinde belle lernt den Antrag auf Eintragung in die Siſte det Abſtimmmmgöberechtſgten des Abſtimmungsobeztekes, enceh em 8 gum 1010 batte Z. Deburtodatum: Tag Monat liegt, wo ich die Einwohner ⸗ erntet Abet Machyrnfun gen) Jahr 6. Oeburtgort: Sirnig in K an der Spitze der Ar zwei Maſchinengewehre g ren, die Schutzkorpsabteil n Griffen entwaffnet und ſpäter gegen den Gurktaler Heimatſchutz ein ſchweres Feuer⸗ gefecht geliefert, bei dem es auf beiden Sei⸗ ten zahlreiche Tote gab. Nach dem Mißlin⸗ gen des Aufſtandes wurde er auf einer Alm verhaftet. Huber wurde zu 14 Jah- ren ſchweren Kerkers verurteilt. A conto Kriegsſchulden Der patkriokiſche Verkehrsſünder. Paris, 30. Auguſt. Ein Amerikaner, der mit ſeinem Kraftwagen von Cabourg nach Paris fuhr wurde von einem franzöſiſchen Polizeibeam⸗ ten wegen Ueberſchreitung der höchſtzuläſ. ſigen Geſchwindigkeit angehalten und ſollte eine Strafe von über 100 Franken zah⸗ len. Er weigerte ſich mit der Begründung daß er an eine Regierung, die die Kriegs ſchulden an Amerika nicht begleiche keine Zahlung leiſten könne. Vor Gericht erklärte er ſich bereit, die 100 Franken Bu⸗ ße an den amerikaniſchen Schatzſekretär Morgenthau zu entrichten, und zwar zur Gutſchrift auf das franzöſiſche Schuldenkon⸗ to in USA. Dies geſchah. Der Scheck des Amerikaners iſt nun nach Amerika unter⸗ wegs. Die Anrede im 3 A⸗Dienſt München, 30. Auguſt. Der Chef des Sta⸗ bes der SA, Lutze, ſieht ſich veranlaßt, unter Bezug auf eine Verfügung, die be⸗ reits am 7. Juli 1934 veröffentlicht worden iſt, der breiten Oeffentlichkeit folgendes be⸗ kanntzugeben: „Inn Sz⸗Dienſt dürfen für ſämtliche Su- Führer nur die Dienſtanreden der SA ver⸗ wendet werden, z. B.„Sturmführer“,„Bri⸗ gadeführer“,„Gruppenführer“ uſw. Das bisher bei Anſprechen der Dienſtgrade vom Gruppenführer einſchließlich aufwärts vor⸗ zuſetzende Wort„Mein“ fällt weg. Ebenſo entfällt nach wie vor bei allen Dienſtgraden die Anrede„Herr“. Die Anrede an den Oberſten SA⸗Führer lautet wie bisher „Mein Führer“. Meine Dienſtbezeichnung iſt:„Der Chef des Stabes“, die Anrede lau— tet:„Stabschef“.“ Neue Jugend! Der Reichsjugendführer an die deutſchen Eltern. Berlin, 30. Auguſt. Der Jugendführer des Deutſchen Reiches, Baldur von Schirach, wandte ſich am Mitt⸗ wochabend im Deutſchen Rundfunk an die deutſchen Eltern. Er führte u. a. aus: Vor wenigen Tagen erlebten wird den Abſchluß des in der Nähe von Murnau ge⸗ iegenen Hochlandlagers der Hitler-Jugend. 5000 Jungen im Alter von 10 bis 18 Jah⸗ cen haben dort vier Wochen lang ein Jun⸗ genleben geführt, wie es ſich ſchöner und beglückender nicht denken läßt. Ungefähr um die gleiche Zeit gingen nun alle großen Ferienlager der Jugend ihrem Ende entge⸗ zen. Allein im Monat Juli waren rund eine Million Jungen unter dem Zeltdach; im Auguſt wuchs dieſe Zahl noch um ein Beträchtliches. Auch fanden große Mädel⸗ portlager in allen Teilen des Reiches ſtatt. Wenn ich heute die Gelegenheit wahr⸗ gehme, um über alle deutſchen Sender zu Euch, Ihr Eltern unſerer Jungvolk⸗ bünde, BDM⸗Mädels und Hitlerjugend zu ſprechen, ſo geſchieht dies, weil ich das Be⸗ dürfnis habe, Euch meine Dankbarkeit für das große Vertrauen, das die deutſche El⸗ ternſchaft der Hitlerjugend entgegenbringt, auszuſprechen. Ich weiß, daß die Arbeit der Hitlerjugend Was iſt Hausfriedensbruch? Eine Störung des Hausfriedens durch vor ſätzliches oder widerrechtliches Eindringen oder Verweilen in der Wohnung eines anderen kann rechtlich Beſtrafung nach ſich ziehen, wenn Strafantrag erfolgt. Das deutſche Reichs⸗ ſtrafgeſetzbuch unterſcheidet einfachen Hausfrie⸗ densbruch und qualifizierten oder ſchweren, öf⸗ fentlichen Hausfriedensbruch. Ein widerrecht⸗ liches Eindringen liegt ſtets da vor, wo der Eindringling kein ſtärkeres Recht hat. Eines Hausfriedensbruchs macht ſich jeder ſchuldig, der auf die erſte Aufforderung, das fremde Haus, die Wohnung oder das Anweſen zu verlaſſen, nicht geht. Eine einmalige, klare, Unzweideutige Aufforderung genügt bereits. Dieſem Geſetz ſind ſelbſt die Vermieter ihrem Mieter gegenüber unterworfen. Ein Erſchwerungsgrund iſt es, wenn die Handlung von mehreren gemeinſchaftlich oder von einer mit Waffen verſehenen Perſon be⸗ gangen wurde. In dieſem Falle liegt qua⸗ lifizierter oder ſchwerer, öffentlicher Hausfrie⸗ densbruch vor, wenn ſich eine Menſchenmenge öffentlich zuſammenrottet in der Abſicht, Ge⸗ walttätigkeiten gegen Perſonen oder Sachen zu begehen und in die Wohnung oder in die Geſchäftsräume widerrechtlich eindringt. Auch vor den Uebergriffen(Uebertretungen) durch Beamte bei Ausführung ihres Dienſtes gewährt das Geſetz dem Wohnungsinhaber Schutz.— In dieſem Zusammenhang müſſen auch die Vorſchriften des deutſchen Strafgeſetz⸗ buches über Haus⸗ und Nachſchlüſſel genannt werden, die ebenfalls einen Schutz und ein Recht des Hausherrn darſtellen. Ein jeder Mie⸗ ter hat ein Recht auf alle Schlüſſel ſeiner Woh⸗ mung, doch darf eine jegliche Anfertigung von Schlüſſeln des Hauſes ohne Erlaubnis des Vermieters nicht erfolgen. Selbſt Schloſſer können beſtraft werden, wenn ſie ohne Geneh⸗ migung des Inhabers einer Wohnung Schlüf⸗ ſel zu Zimmern oder Behältniſſen anfertigen oder Schlöſſer öffnen. Gehen Schlüſſel ver⸗ loren, ſo haftet der Mieter für ſeinen ver⸗ lorenen Schlüſſel dem Hausherrn, dem Ver⸗ mieter, gegenüber für jeglichen Schaden, der durch dieſen Verluſt entſteht, auch für jeg⸗ lichen Mißbrauch durch Diebſtahl uſw. Auch Garten und Hof, Aeg Weiden und Schonungen ſind geſetzlich vor Uebertretungen geſchützt, nicht allein durch das deutſche Strafgeſetz, ſondern auch durch die einzelnen Landesgeſetze und durch die Forſt⸗ und Flurverordnungen. Wirt und Gaſt. Schon öfter iſt die Frage erörtert wor⸗ den, ob ein Gaſtwirt verpflichtet iſt, jeden Gaſt bedienen zu müſſen, und ob der Gaſt, falls er nicht bedient wird, klage gegen den Wirt anſtrengen kann! Ein Gaſtwirt iſt nicht verpflichtet, jedem Gaſt Speiſen und Getränke zu verabfolgen. Da⸗ bei iſt es grundſätzlich gleich, ob das Ver⸗ halten des Gaſtes zu Beanſtandungen An⸗ laß gibt. Es ſteht im freien Ermeſſen des Wirtes, ob er den Gaſt aufnehmen und be⸗ wirten will oder nicht. Es darf natürlich die Aufnahme oder Bewirtung nicht in einer für den Gaſt beleidigenden Form abgelehnt werden. dies muß vielmehr unauffällig und ſehr vorſichtig geſchehen, da der Gaſt zunächſt annehmen muß, daß er in dem be⸗ treffenden Vetrieb Aufnahme findet. Wenn dieſe Form gewahrt iſt, kann der Gaſt eine Beleidigungsklage gegen den Wirt nicht an⸗ ſtrengen. Auch das Reichsgericht hat ausdrücklich ausgeſprochen, daß ein Wirt allein verfü⸗ Beleidigungs⸗ gungsberechtigt über ſein Haus iſt und zu⸗ laſſen oder ausſchließen kann, wen er will. Wenn der Gaſt bereits aufgenommen wur⸗ de bzw. ihm Speiſen und Getränke verab⸗ reicht wurden, ſo beſteht alsdann ein Ver tragspverhältnis zwiſchen ihm und dem Wirt, das einſeitig nur dann wieder gelöſt werden kann, wenn in dem Verhalten des Gaſtes 1605 beſondere Veranlaſſung hierzu gegeben iſt. Preußische Könige als Sparer Die Bedeutung des Sparens wird in der ganzen Welt anerkannt. Beſonders in Deutſch⸗ land ſteht das Sparkaſſenweſen in Blüte. Man ſucht durch weitgehende Aufklärung immer wei⸗ tere Volkskreiſe von dem Werte des Sparens zu überzeugen. Zwei preußiſche Könige waren es, die es beſonders ernſt mit dem Sparen nahmen: Friedrich Wilhelm J. und ſein gro⸗ zer Sohn Friedrich II. Von Friedrich Wilhelm 1. wird geſagt, daß bei ihm jeder Taler ſeinen vorher be⸗ ſtimmten Platz hatte. So füllte er nicht nur das ererbte Schuldenloch, ſondern mit der Zeit nannte er einen mehr als ſtattlichen Schatz ſein eigen, der die wirtſchaftliche Kraftquelle für die großen ſtaatspolitiſchen Unternehmun⸗ gen ſeines Sohnes wurde. Der König hat ſeinen Staat„großgeſpart“. Friedrich des Großen Genie überſtrahlt die preußiſche Ge— ſchichte nicht nur politiſch und ſtrategiſch, ſon⸗ dern auch wirtſchaftlich. Er hat durch die zähe Mühe der Entwäſſerung eine„Pro⸗ vinz im Frieden gewonnen“, das Oder⸗, Netze⸗, Warthebruch. Das iſt aber eine Kleinigkeit gegen die gigantiſche Leiſtung, aus der furcht⸗ baren Wüſte ſeines Landes nach dem ſieben⸗ jährigen Kriege wieder blühende, wogende, wohlhabende Heimat zu ſchaffen. Man möchte an Zauberei glauben, wenn nicht Dokumente die großzügig⸗ſparſamſte, ſorgengequälte, aber immer hoffnungsbelebte Arbeit uns ſchilder— ten. Daß er perſönlich anſpruchslos ſein mußte, da ſeinem Volke der wirtſchaftliche Atem aus⸗ zugehen drohte, war ihm eine Selbſtverſtänd— lichkeit. Den 25. Teil verbrauchte er für ſich von dem, was ſeine Gegnerin Maria The⸗ reſia für ihren Hof benötigte. „Ein verſchwenderiſcher Fürſt iſt wie ein Straßenräuber“, ſo lautete ſeine Ueberzeu⸗ gung. Er gab ſeinen Mitarbeitern das Pro⸗ gramm:„Wir wollen uns beeifern, meine Antertanen die doppelte Kunſt zu lehren, Geld zu verdienen und ihr Geld zu ſparen.“ Auf wirtſchaftliche Wertmehrung kommt es Fried⸗ rich an.„Größer als jeder Feldherr iſt mir derjenige Mann, der macht, daß dort, wo eine Aehre wuchs, ihrer zwei ſtehen.“ Den Zuſammenhang zwiſchen geſunder Wirtſchaft und erfolgreicher Politik erfuhr Friedrich zum erſten Male, als er mit dem aufgeſpeicherten Schatz ſeines Vaters in den Kampf um Schle⸗ ſten zog. Ohne dieſe Vorausſetzung wäre der Feldzug nicht möglich geweſen. In dieſer Er⸗ kenntnis äußerte er:„Derjenige wird ſiegen, der den letzten Taler in der Taſche hat.“ In ſpäteren Friedensjahren hat er ſtreng nach dieſer Einſicht gehandelt. Seinem Nachfolger hinterließ Friedrich noch einen wohlgerundeten Staatsſchatz. Ein Wun⸗ der an Sparſamkeit muß er vollbracht haben, wenn man bedenkt, was ſeine Kriege gekoſtet haben, welche Summen der Wiederaufbau ver⸗ ſchlungen hat, wieviel Geld er in die Neu⸗ erſchließung von Ländereien ſteckte. Nie waren Staatsgedanke und Spargedanke ſo innig in⸗ einander verwoben, wie zur Zeit dieſer beiden preußiſchen Könige. Leinzig, die Meſſeſtadt Zweimal im 10 0 ladet Leipzig die Ge⸗ ſchäftswelt zur Meſſe ein. Es handelt ſich dabet um weit mehr, als nur um eine Wa⸗ renbörſe. Die„Meſſe“ iſt das große Tref⸗ fen der Männer der Wrirtſchaft aus allen Ländern, iſt vor allem das Barometer der Wirtſchaft, beſonders natürlich der deutſchen. Nach der Beſchickung der Meſſe, dem Beſuch aus anderen Staaten, den Abſchlüſſen, die dort getätigt werden, dem Intereſſe, das die Warengruppen bei den Sachverſtändigen fin⸗ den, laſſen ſich ſichere Schlüſſe für die Zu⸗ kunft der einzelnen Wirtſchaftszweige ziehen und entſprechende Dispoſitionen treffen. So iſt es begreiflich, daß die Leipziger Meſſe auch ſtärkſte Beachtung in der Preſſe findet und mit Spannung der Auftakt jedes Mal von den Preſſevertretern erwartet wird. Auch die Reichsregierung benutzt gern die Gelegen⸗ heit, von dem weit ſichtbaren Podium der Meſſe aus Erklärungen auf dem Gebiete der Wirtſchaft abzugeben. Iſt es nur die günſtige Lage der Stadt, die Leipzig zur Meſſeſtadt, zum Hauptſitz des deutſchen Buchhandels gemacht hat, desglei⸗ chen zum Sammelplatz des internationalen Pelzhandels, oder ſind dabei auch noch andere Faktoren maßgebend? Eine Frage, die ſich ſchon gewiß mancher Meſſebeſucher ge⸗ ſtellt haben wird. Es iſt nicht ein beſon⸗ ders ſtark ausgeprägtes Organiſationstalent, das den Leipziger über die anderen Volks⸗ genoſſen erhebt, es iſt vor allem ſein Fleiß und ſein unabläſſiges Bemühen, ſeinen Ge⸗ ſchäftsfreunden die Wünſche ſozuſagen von den Lippen abzuleſen. In dieſer emſigen Stadt ſetzt ſich niemand zur Ruhe, wenn er glaubt von den Zinſen ſeines erarbeiteten i S leh Fönnen Fart hergibt unn Kapitals leben zu tonnen, dort übergibt noch der Vater das Geſchäft ſeinem Sohn meiſt erſt in der Sterbeſtunde. Der Bruder Studio, der vielleicht von einer der idylliſchen Uni⸗ verſitäten unſeres Vaterlandes kommt, muß ſich in Leipzig ſehr an die Bücher halten, um nicht den Anſchluß zu verlieren. Dieſer Fleiß, dieſe gewiſſenhafte Durchfüh⸗ rung auch der ſcheinbar nebenſächlichſten Funk⸗ tionen iſt es, die Leipzig zur Zentrale des Weltbuchhandels gemacht hat. Die Organiſation des Buchhandels ſetzt ſich zum größten Teil aus Kleinarbeit zuſammen. Dieſe wird den Verlegern durch die Leipziger Orga⸗ niſation ſoweit überhaupt nur möglich, ab⸗ genommen, dadurch erſt gewinnen die Ver⸗ lagsfirmen die Bewegungsfreiheit zu den gro— zen Aufgaben, die ihrer Erfüllung harren. Ebenſo iſt es beim Pelzhandel und alle Ver⸗ ſuche des Auslandes, ſich von Leipzig zu eman⸗ zipieren, ſind jedes Mal kläglich geſcheitert. Damit iſt auch die Erklärung dafür gege⸗ ben, daß Leipzig zur großen induſtriellen und wirtſchaſtlichen Meſſeſtadt beſonders geeignet erſcheinen läßt.— Doch das iſt bloß die eine Seite der ſchönen Pleißeſtadt, Leipzig hat auch als Kunſtſtadt einen guten Klang. Es braucht nur das Gewandhaus mit ſeinen berühmten Konzerten erwähnt zu werden. Die Werke Bachs und Wagners, die hier geboren wurden, werden beſonders liebevoll gepflegt; zu ihren Lebzeiten hat man die beiden Genies nicht gerade verwöhnt, aber zunächſt verkannt zu werden, iſt das Los faſt aller Großen. Eine Anziehungskraft übt für die Fremden das Völkerſchlachtdenk⸗ mal aus. Es iſt mit ſeinen wunderbaren Anlagen für große Kundgebungen ausgezeich— net geeignet. Trotz aller Geſchäftigkeit weiß der Leipziger auch die Gemütlichkeit zu ſchätzen, er müßte ſonſt kein Sachſe ſein, und ſeine Gaſtſtätten kommen dieſem Hang be⸗ kaum die Speiſen an. Gemejinſam ſetzten ſie ſich an den Tiſch— und rührten Er ging aus dem Hauſe, ohne Wort. reitwillig entgegen. Käme heuſe Goethe wieder, er würde ſtaunen über die gewaltige Entwicklung der Stadt, die längſt nicht mehr den Ehrgeiz hat, ein Klein⸗Paris zu ſe! Nur weniges würde er wiedererkennen und ſinnend über den Wandel der Zeiten Auer⸗ bachs Keller zuſtreben, der Unſterblichteit durch ihn erlangt hat. Vadiſche Gauliga⸗Tetmine 2. September: 15 reiburger FC.— 08 Mannheim Ae FV.— Germania Karlsdorf 9. September: 08 Mannheim— Karlsruher JV. Germania Karlsdorf— Vf. Neckarau 15. September: 08 Mannheim— SV. Waldhof September: ü 1. FC. Pforzheim— Pf. Neckarau Phönix Karlsruhe— Freiburger FC. VfR. Mannheim— VfB. Mühlburg September: 8 VfR. Mannheim— 08 Mannheim September: 8 Germania Karlsdorf— Freiburger FC. Phönix Karlsruhe— Karlsruher FV. Vf. Neckarau— VfB. Mühlburg September: VfL. Neckarau— Phönix Karlsruhe VfB. Mühlburg— 08 Mannheim . September: SV. Waldhof— Germania Karlsdorf Freiburger F.— VfR. Mannheim Karlsruher FV.— 1. FC. Pforzheim 7. Oktober: 5 VfR. Mannheim— SV. Waldhof Freiburger Fc.— 1. FC. Pforzheim VfB. Mühlburg— Phönix Karlsruhe . Oktober: SV. Waldhof— Phönix Karlsruhe Karlsruher FV.— BfR. Mannheim 1. FC. Pforzheim— VfB. Mühlburg Freiburger FC.— VfL. Neckarau 8 Mannheim— Germania Karlsdorf Oktober: VfL. Neckarau— 08 Mannheim SV. Waldhof— Freiburger FC. Germ. Karlsdorf— 1. FC. Pforzheim VfB. Mühlburg— Karlsruher FV. November: VfL Neckarau— S Waldhof Phönix Karlsruhe— 08 Mannheim 1. FC Pforzheim— VfR. Mannheim VfB. Mühlburg— Germ. Karlsdorf November: Karlsruher FV.— SV. Waldhof Freiburger Fc.— VfB Mühlburg Germ. Karlsdorf— Phönix Karlsruh! VfR. Mannheim— VfL. Neckarau 08 Mannheim— 1. FC Pforzheim November: SV Waldhof— VfB. Mühlburg Germania Karlsdorf— VfR. Mannheim VfL. Neckarau— Karlsruher FV. Phönix Karlsruhe— 1. FC. Pforzheim 2. Dezember: VfR. Mannheim— Phönix Karlsruhe Karlsruher FV— Freiburger FC. 1. FC. Pforzheim— SV. Waldhof durch das Haus, die Ställe und um die Felder ging. Als ihr der Bauer ihren Wirkungskreis erſchloß. Gruß, ohne ein einziges, liebes, verſöhnendes Dann fand ſie weder Schlaf noch Troſt und weinte mit— unter die halbe Nacht, bis ſie endlich, zaghaft und ſcheu— ſie glaubte ja, der Mann an ihrer Seite ſchliefe—, ſich ihres Schwurs erinnerte und den Mund auf ſeine Lippen drückte. Im Augenblick war aller Kummer und alles Herzeleid vergeſſen. Ihr Mann hatte ſich nur ſchlafend Sie fand ſich gut darin zurecht. Beim erſten Futter— ſchütten war ſie ſchon im Stall. Molk mit den Mägden dann das Vieh und fütterte das Jungvieh ab. Das war ein Spaß, wenn ſie die Kälber an die Muttertiere brachte. Wenn ſie ſich ſatt und wieder durſtig tranken und ihre Nüſtern dann mit ihrer warmen Zunge leckten. Nun brachte ſie das Frühſtück auf den Tiſch. Und immer in der Sonntagsrede Frankreich gegenüber eingenommene Standpunkt durchaus mit N gad . früheren Aeußerungen Huters decke. J Nane und Vornamen bezeugen Werzen, weiche über much em 28. Jud 1910 bie bätetlche e 0 undenkbar iſt ohne den Verkrauensbeweis der deutſchen Eltern, die, indem ſie ihre Kin⸗ der der Hitlerjugend anvertrauen, ihren koſtbarſten Beſitz in die Hand der Jugend. führer und Jugendführerinnen legen. Drei große Faktoren müſſen an der Ge⸗ 5 doe 7. Naum und Vornamen des Batezt(wers urchelich, Manne und Barnamen bet Nultei): Eindrücke ans Oeſterreith een de met. on cds us adadauen beter en m 90m Ein bemerkenswerter polniſcher Bericht. 1015 VON HR HEN GAS EN. Urbeberrechtsschutz: Fünf Türme⸗Verlag, Halle(Saale) Lodz, 30. Auguſt. Der Chefredakteur der Lodzer„Republi⸗ za“ weilte in dieſen Tagen in Oeſterreich and hat als Ergebnis dieſes Beſuches einen Leitartikel geſchrieben, in dem es u. a. heißt: Heute hat ſich Oeſterreich Italien zugeneigt. Bundeskanzler Schuſchnigg gleicht einem Vaſall, der ſeinem Souverän— Muſſoli⸗ ni— huldigt. Aber der Kanzler und die ganze Regierung, die ganze Diplomatie, die, Politiker und der Klerus— das iſt noch nicht Oeſterreich. Trotz der neuen Verſfaſ— ung und Orientierung, trotz der ganzen Strenge des Geſetzes hat Oeſterreich nicht zufgehört hitleriſch zu ſein. Beſonderer Sympathien erfreute ſich Hitler-Deutſchland unter der Jugend. Vor einigen Tagen wur⸗ den zwei Burſchen wegen bewaffneter Teil— gahme an der Revolte zum Tode verurteilt. In dem Artikel wird der Hergang der Hin⸗ kichtung eingehend geſchildert. Es hätten ſich Ohnmachtsanfälle ereignet. Zum Schluß heißt es:„Gefängnisprieſter, Soldaten und Poliziſten ſind keine empfindſamen Men⸗ ſchen. Sie haben wiederholt den Tod geſe⸗ hen. Man kann aber ermeſſen, daß ſie im Grunde ihrer Seele mehr Sympathie für die Verurteilten empfinden als für die Ge⸗ cichte, da ſie dieſen Verurteilten näher ſind. Ob nicht das an den Galgen gehängt wurde, was die Verkörperung ihrer tiefſten und ge⸗ heimſten Wünſche war? Und deshalb glau⸗ ben wir nicht an Oeſterreich.“ Damilienſtandes nach dielem Datum) 9. Hemllenwame, den die Ehefrau am 58. Jum 1019 trug(im Falle emer Beränbttung des U. Bewelsſtuke:(gegebenenfalls) a) liegen bel, nämlich: 10. Beruf an 28. Jum 1019(im alle emer Berufs änderung nach-dieſem Datu): 6 j e bed wache Iffuutchen Dirndl find ſie hinterlegt! 1 12. Knſchriſt tba Gaarheblet, unter welcher Mitteilungen zuzulenden ſind: Ort: Unterschrift des Antragſtellers: der Gemeindeautſauß wird den Empfang beſtützgen. der Auna muß ber ders I. Secptenber 1686 an denſenigen Gemwetabeanbſchuß eogeteich werden, in deſſen Bereich die cemetade diegt. wo der Antraggeller die Einwobnereigenfchaft em 28. Fun 1910 gehabt zu haben beanfpruchl. * negede l emorderlich tat Oerle new, die an 20 Jan ii acer eber eatm in bect watra Der Antrag muß ſpäteſtens am 31. Auguſt bei dem zuſtändigen Gemeindeausſchuß im Saargebiet eingegangen ſein. Wer dieſen Antrag noch nicht geſtellt, begebe ſich ſo⸗ fort zu ſeinem zuſtändigen Polizeibüro, laſſe ſich dort ein Antragsformular geben und ſtelle es noch dort aus. Denn heute muß Ihr Lutrag zur Poſt gegeben ſein! ſtaltung der jungen Generation in kamerad⸗ ſchaftlicher Verbundenheit mitarbeiten, Elternhaus, Schule und Hitlerſugend Hitlerjugend hat nicht die Aufgabe, die Ju⸗ gendlichen dem Elternhaus zu ent⸗ fremden und ſie in Gegenſatz zur Schule zu bringen. Der Hitlerjugendfüh⸗ rer erzieht ſeine Jugend nicht gegen ſon⸗ dern für den Begriff der feſten Autorität Indem die Hitlerjugend die jungen Deut⸗ ſchen lehrt, daß ſie von früheſter Jugend an nicht ſich ſelbſt, ſondern ihrem Vol; ke gehören und ihre eigenen Wünſche den Wohl oder Wehe der großen Geſamtheit un⸗ terzuordnen haben, unterbaut ſie die Erzie⸗ hungsarbeit der Familie und ſchafft die Vorausſetzung für eine in höchſtem Sinne ſozialiſtiſche Nation. Die Hitlerjugend haf bei allen Fehlern, die menſchliche Einrich⸗ tungen immer aufzuweiſen haben und die gerade ich als Jugendführer des Deutſchen Reiches deutlicher und unerbittlicher ſehe als mancher andere, eine Tugend, die alles Mangelhafte und Fehlerhafte überſieht: Das iſt ihre Einigkeit. Wo früher junge Marxiſten oder andere Jugendgruppen aller möglichen Färbungen ſtanden, ſteht heute die einige und einmütige Jugendbewegung Adolf Hitlers. Noch vor wenigen Tagen konnte ich in einer langen Unterredung mit dem Führer e eee „Es iſt ein winziges Geſchenk, das du mir immer wieder, wenn es dir irgend möglich iſt, aufs neue dar⸗ bringen und ſchenken ſollſt. Und nichts entbindet dich davon. Nicht Streit, nicht Schmollen, nicht Krankheit, Alter— allein der Tod.“ „Sag es mir doch!“ „Es ſoll dir niemals eine Laſt ſein. Es ſoll an jedem Tage ein neues, frohes Schenken ſein.“ „Sag es mir doch!“ „Es iſt— ein Kuß, den du mir jeden Tag freiwillig und froh geben ſollſt.“ „.. und nur ein Kuß?! ſprechen richtig zu bedenken. nte und war mitunter untröſtlich Ein einziger, ein lieber Kuß?!“ Sie bot dem Burſchen immer wieder ihren Mund. Bot ihn ſo ausgiebig, daß er dies als Vorauszahlung für einen Monat ruhig hätte annehmen können. Er aber blieb auffallend ernſt.„Es. und nicht Spielerei.“ Er bat ſie noch einmal, ſich ihr Ver⸗ Und dann, als ſie auch weiterhin ſo froh und gebefreudig blieb, ließ er ſich, ganz regelrecht und formgemäß, den Kuß an jedem Tage frei⸗ willig und ihr Leben lang von ihr beſchwören. 1 Die Lindenhofbäuerin lächelte glücklich vor ſich hin. Der Kuß hatte ihr viel Glück gebracht. Getreulich hatte ſie ihren Schwur gehalten. Auch wenn der Alltag ſich mit ſeinem Aerger, mit ſeinem Kleinkram zwiſchen ſie und ihren Mann geſtellt hatte. Denn es kamen natürlich auch Tage, an denen der Bauer hart und kantig war; ſie 19 geſtellt, nahm ſie in ſeine Arme, herzte und küßte ſie voll Liebe. Kinder. ſund!“ iſt nicht Laune geworden. Das Glück Es kamen ſpäter auch immer mehr Sorgen um die Es kam der Krieg, der ſie grauſam auseinander riß. Da fand ſie immer ſo viel Zeit, dem Manne an jedem Tage ihren Gruß zu ſenden. ihres Herzſchlags, den ſie bis in die Hölle der Schützen— gräben und des Menſchenmordens ſandte:„Ich denke jeden Tag an dich! Bleib du am Leben! Bleib du ge— Es kam die Zeit der ſchweren Not, in der ſie, jeder an ſeinem Platz, an jedem Tage in Sorgen und in Arbeit ſteckten, daß ſie kaum Zeit fanden, ein paar ruhige und gute Worte zu wechſeln. Eine Zeit, in der der Bauer von früh bis ſpät auf ſeinem Felde ſtand und in der ihre Hände die Arbeit in Haus und Hof nicht zu meiſtern ver⸗ mochten— in der ſie, oft erſt vor dem Schlafengehen, einen Augenblick der Sammlung und der Ruhe fanden, da einer die Hand des anderen ſuchte, um ſich immer wieder zu vergewiſſern:„Wir beide! ſammen! Wir beide! Wir halten durch!“ Und ſomit war jener Kuß zum Schlüſſel ihres Glücks Frau Agnes dachte darüber nach. Das Glück war Arbeit und Mühe, war Sorge und Not geweſen. Aber— das Glück war auch bei ihr zu Hauſe! So dachte ſie jetzt an jenen Tag, als ſie als Lindenhofbäuerin zum erſten Male den Lindenhof betrat, zu können. Das war der Rhythmus Wir ſtehen zu⸗ Als ſie mit ihrem Manne ſchmeckte es dem Bauer und den Arbeitsleuten. Es war ſchon ein großes Glück für eine Frau, Hungrige ſättigen Dann ging der Bauer mit den Leuten auf das Feld. Ihr blieb die Arbeit im Hauſe und am Herd, im Garten und die Pflege des Viehs überlaſſen. Das war wahr— haftig nicht zu wenig. Aber es war doch eine Freude, auf dem großen Hofe zu wirtſchaften. Es war ein Glück, durch die Ställe zu gehen und das Vieh zu betreuen, dieſe ſtummen und dankbaren Kreaturen, die auf ihre Art ihre Zutraulichkeit und Dankbarkeit bekundeten, für ein Büſchel Heu den buſchigen Kopf an ihr ſcheuerten, für eine Hand⸗ voll Körner mutwillig die Nüſtern Kikeriki aus vollem Halſe krähten. Ja, das Leben war reich, das Leben war ſchön! Und dann am Mittag: wie ſchmeckte es allen, dem Bauer und dem Geſinde, wenn ſie hungrig und müde von den Feldern kamen. Fuder Korn hochbeladen in die Scheuer fuhr, die Pferde ſich in den Sielen dehnten und der Bauer die treuen Tiere auf den dampfenden Hals und die zitternden Flanken klopfte, als ob er ſagen wollte:„Das habt ihr gut ge— macht! Ich bin heute ſehr zufrieden!“ Sein Mund lachte, und ſeine Augen ſtrahlten, trotzdem ihm der Schweiß das Hemd auf den Rücken feſtklebte. b Da griff er wohl ein Büſchel der prallen Aehren mit den ſeiſten Körnern, wie ſie nun einmal nur auf dem Lindenhof wuchſen:„Da— ſchau! Das iſt eine Ernte! Das iſt eine Pracht!“ blähten oder ihr Und am Abend, wenn das letzte (JFortſetzung folgt.) Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale) Nachdruck verboten. Roſemarie aber hatte ein wenig überlegen gelächelt. Sie fühlte ganz feſt, daß ſie ihren Weg gehen würde. In ihrer Seele trug ſie das Erbe ihrer großen Mutter, das zur Entfaltung drängte und ſie vorwärts trieb. Aber ſie wußte es nicht. 15** Heiligabend... Das war der Tag, dem ſie ſchon ſeit Wochen mit heimlicher Angſt entgegenſah. Am Nachmittag hatte es noch eine Kindervorſtellung gegeben, bei der die Statiſterie vollzählig mitgewirkt hatte. Sie hatten unter der Maske von Teufelchen, Zwergen und allerlei phanta— ſtiſchen Tieren ſo tollen Unfug getrieben, daß die kind⸗ lichen Zuhörer im Zuſchauerraum gequiekt hatten vor Be— geiſterung, und des Tobens und Beifallklatſchens kein Ende geweſen war. Zum Schluß war im Hintergrund der übliche Weih— nachtsbaum erſchienen, unter dem Roſemarie mit vielen anderen als Engel verkleidet geſtanden hatte. Die kleinen Zuſchauer waren minutenlang von dem ſtrahlenden Glanz der Kerzen geblendet geweſen und hatten nicht gemuckſt, als das Orcheſter zu dem wunderſchönen Bild die uralte, ewig neue Weiſe„Stille Nacht, heilige Nacht“ ſpielte. Roſemaries Gedanken waren in die Heimat geeilt. In heißer Sehnſucht lauſchte ſie der lieben vertrauten Weiſe. Hätte ſie vor einem Jahre geahnt, daß ihr nächſter Weih— nachtsbaum im Großen Berliner Schauſpielhauſe ſtehen würde? In ihre Augen trat ein feuchter Glanz. Die Kolleginnen blinkten ſich zu. Die Bergmann ſah ja faſt unirdiſch ſchön aus in dieſem Koſtüm. Aber noch ein anderer hatte ſie beobachtet: der„Alte“, wie ihn das Bühnenvolk nannte, der Intendant. Einſam und unbemerkt hatte er in ſeiner Loge geſeſſen und ſich an dem friſchen Zuſammenſpiel ſeines Perſonals und der kindlichen Zuhörer ergötzt. Das waren eutſchieden die dankbarſten Theaterbeſucher. Für die gab es nur eine Kritik, und die hieß: Knorke war das! Ja, er hatte ſeine Erfahrungen hinter ſich, der Alte. Andere Zeiten als dieſe hatte er erlebt. Gewiß, ſeine Be— ſetzung, war erſtklaſſig. Die Schauſpieler wurden ver— himmelt. Aber— es fehlte dem Berliner Schauſpiel doch wieder einmal ein ganz großer Könner— einer, der die Kaſſen füllte, das Publikum in Scharen ins Theater zog. „Helga Bergmann! Zu früh haſt du deiner glänzenden Laufbahn entſagt. Nie wieder hat eine die Kunſt ſo ſehr zur göttlichen Kunſt gemacht wie du, Begnadete. Dein Name auf dem Programm wirkte wie ein Magnet. Einen ſolchen Beifallsrauſch haben wir nicht wieder hier erlebt. Dieſes Klatſchen und Trampeln vom Parkett hinauf bis in die Galerie...“ Der alte Herr lächelte in Erinnerung. Plötzlich wurden ſeine Augen ſtarr. Narrte ihn ein Trugbild? Da ſtand ſie ja mitten unter dem„Volk“, die göttliche Bergmann. Das war der Ausdruck ſchmerzlicher Verſonnen— heit in ihren Augen. Das waren ihre großen und doch ſo weiſe beſchränkten Bewegungen. Wieder ſuchte ſein Blick das Geſicht. Und ihr Mund— ihr wundervoller Mund, wie er in ſchmerzlicher Wehmut lächelte. „Bergmann!“ Der Intendant ſagte es faſt rauh. War er denn verrückt geworden? Die Toten ſtanden nicht wieder auf. Und es gab wohl wieder ganz Große, aber dieſelbe, dieſelbe Bergmann gab es niemals wieder. Und doch! Dort ſtand ſie ja unter dem Baum. Herr- lich fielen ihre golden ſchimmernden Locken um das ſchmale, ſchöne Geſicht. Doktor Brunnenrandt war erregt. Dieſe kleine Statiſtin, die der großen Bergmann wie aus den Augen geſchnitten war, ſollte nachher in ſein Büro kommen. Wenn ſie ihn enttäuſchte, wenn ſich Dummheit und künſtle— riſche Unfähigkeit hinter ihrer Schönheit verbargen, dann flog ſie unbarmherzig. Das war ſein feſter Entſchluß. Er hätte es nicht ertragen lönnen, dieſes Trugbild Helga Bergmanns dauernd hier herumwandeln zu ſehen. Sofort mußte er nachher beim Bühnenmeiſter ihren Namen erfahren und ſie zu ſich bitten laſſen. Donner— wetter! Wenn das Mädel wirklich was in ſich hatte, ſollte ſie ſchon Karriere machen. Von ihm war noch kein wirk⸗ liches Talent gegangen, ohne daß er deſſen Ausbildung in die Hand genommen hatte.„Der Kunſt dienen mit allem, was ich beſitze!“, das war ſein oberſter Wahlſpruch. Aber heute war Heiligabend. Nein, mochte es ſein, wie es wollte mit dieſer Statiſtin. Er würde ihr heute noch eine Benachrichtigung mitgeben laſſen, daß er ſie ſprechen wolle. Aber nicht vor dem Feſt. Nein, am dritten Feiertag. Heute wollte er nur den beſeligenden Wahn mit heimnehmen, daß Helga Bergmann wieder lebte, daß ſie den Ruhm deutſcher Schauſpielkunſt aufs neue hinaus⸗ trug über die Grenzen des Vaterlandes. 1 4„. Als Roſemarie die Mitteilung der Intendanz in den Händen hielt, lähmte ſie ein eiſiger Schreck. Was konnte das ſein? War es durch einen böſen Zufall bekannt geworden, weshalb ſie aus der Heimat entfloben war? Oder war es aufgefallen, daß ſie den Namen ihrer Mutter trug? Man hatte Verdacht geſchöpft und gewiß geforſcht, weshalb ſie ſich ihres wahren Namens ſchämte. Nun mußte ſie auch hier wieder fort. Alle Träume waren ausgeträumt, ehe ſie überhaupt den erſten Schritt hatte tun können, ſie zu verwirklichen. Und ſie war ſo töricht geweſen, wirklich noch einmal den Traum aller Jugend von Glanz und Ruhm zu träumen? Jetzt war es ihr klar: über ihrem Leben ſtand ein unſeliger Stern. Sie konnte fliehen, wohin ſie wollte— überall erreichten ſie ſeine vernichtenden Strahlen. „Es hat keinen Sinn mehr. Ich ſchaffe es nicht“, dachte ſie in müder Verzweiflung. Zu Hauſe war es totenſtill. Die Wirtsleute hatten ihr auf einem Zettel mitgeteilt, daß ſie noch Beſorgungen zu machen hätten. Morgen kämen doch die Enkelchen und da müßte es ſelbſtverſtändlich eine kleine Beſcherung geben. Ueberall ſorgende Liebe. Nur ſie war allein. Allein in der rieſigen Stadt, die voll pulſierenden Lebens und lachender Freude war. Roſemarie machte kein Licht. Vom gegenüberliegenden Hauſe drang ein matter Lichtſchein in die Küche. Es war gleich ſechs Uhr. Jeden Augenblick konnten die Glocken ertönen. Sie öffnete das Fenſter und lauſchte hinaus; aber ein kalter Wind trieb ihr ſo ſcharfen Schnee ins Geſicht, daß ſie es ſchnell wieder ſchließen mußte. Sie fror und war müde, ſo müde, daß ſie am liebſten nicht wieder aufgewacht wäre. Einen ſchönen heißen Kaffee wollte ſie ſich machen. Vielleicht ſchaffte der wieder etwas Lebenskraft. Aber wozu eigentlich— wozu? Immer weiterſtampfen auf dem Wege der Ausgeſtoßenen, nie mehr die Hand aus⸗ ſtrecken dürfen nach ſchöneren Zielen? Und das alles nur, weil ein Makel an ihr haftete, für deſſen Daſein ſie ſchuld— los war? Roſemarie ſuchte im Halbdunkel ein Kochgefäß, ging mit ſchweren Schritten zur Leitung und ließ Waſſer hinein⸗ fließen. Dann trat ſie an den kleinen Gasherd und hantierte mit dem Feueranzünder. Aber es wollte nicht gelingen, das Gas anzuzünden. Tückiſch legten ſich die Gaſe auf ihr Denken. Wie das rauſchte und rauſchte... Roſemarie ſtellte, wie unter fremdem Zwang, den Waſſertopf auf den Tiſch und ließ ſich auf einen Stuhl ſinken. Süß war es, ſo einzuſchlafen. Dann war alles vorbei. Gewiß läuteten draußen ſchon die Glocken. Nun würde für ſie auch Weihnacht ſein. Ihre Gedanken glitten weit zurück. Kein Gedanke an Tante Berta war mehr in ihr, der ſie das Liebſte nahm, wenn ſie jetzt nicht die Kraft fand, aufzuſtehen. Auch Wangenheims Bild verblaßte. Nur ihre Mutter ſtand mit einem Male bei ihr. Ihre wunderſchöne Mutter. Da ſtreckte ſie ihr mit einem glück⸗ lichen, erlöſten Lächeln die Hände hin. .. d Die Feiertage waren vorüber. Zwiſchen zehn und elf Uhr ſollte Roſemarie in der Intendanz ſein. Aber ſie war nicht gekommen. Der Intendant wurde ungeduldig. Was waren das für Manieren? Das hatte er wahrhaftig noch nicht erlebt. So ein junges Ding kam einfach nicht, wenn er, der Ge⸗ waltige, ſie beſtellte? Aber ſchließlich beruhigte ſich Brunnenrandt. Es konnte ja irgendeine Sache eingetreten ſein, die das Mäd⸗ chen wirklich verhindert hatte, zu ihm zu kommen. Ja, das konnte ſchon ſein. Doch war ihm damit geholfen? Die ganzen Feiertage über hatte er ſich auf den heutigen Morgen gefreut. Hatte die Gedanken immer wieder unterdrückt, die ihm zuflüſterten, daß ihn nur ein Trug genarrt habe. Für ihn ſtand es feſt: ſie ſah aus wie die Bergmann, ſo mußte ſie auch ſpielen wie die Bergmann. Fertig! Die Koſten der Ausbildung würde er gern beſtreiten. Ja, aber ſie war nicht gekommen. Und wenn ſie nun morgen auch nicht kam? Nie mehr vielleicht? Sie konnte ja nicht wiſſen, worum es ging. Da faßte der alte, reſolute Herr einen ſchnellen Ent⸗ ſchluß. Er würde jetzt ſofort einfach ſeinen Wagen vor⸗ fahren laſſen und würde ſie ganz perſönlich in der Darwinſtraße aufſuchen. Da konnte er gleich ſehen, wie die Dinge lagen, was los war und weshalb ſie nicht kam. Der Wagen fuhr vor. Geſchickt und ſchnell lenkte ihn der geübte Chauffeur durch den gewaltigen Verkehr, und nicht lange darauf ſtand er vor einem hohen Hauſe im Arme⸗Leute⸗Viertel, Darwinſtraße ſechs. Brunnenrandt fand ſich fabelhaft ſchnell zurecht und ſtand bald vor der niedrigen Korridortür, un der eine angeheftete Karte den Namen Roſemarie Bergmann trug. Die alten Heinemanns ſtaunten nicht ſchlecht, als ein ſo vornehmer Herr das Fräulein Bergmann ſprechen wollte. Dicke Tränen kollerten der alten Frau über die welken Wangen, als ſie berichtete, daß das liebe Heiligabend einen Verſuch gemacht habe, ſich mit vergiften. Mühe war es endlich gelungen, die bereits ſchwer Ver⸗ giftete wieder ins Leben zurückzurufen. Aber im Leben vergeſſe ſie nicht das Entſetzen in den Augen und die Worte:„Ach, warum habt ihr mich nicht ſchlafen laſſen? Ich war doch ſo furchtbar müde!“ Jetzt gehe es ihr etwas beſſer. Brunnenhardt hatte intereſſiert gehorcht. Was war denn mit dem Mädel? Vielleicht ſtimmte etwas nicht, und ſie war ſchon auf der ſchiefen Ebene. Dann hatte es allerdings gar keinen Zweck für ihn, ſie aufzuſuchen. Aber nun war er einmal hier, und ſehen wollte er ſie. Roſemarie hob den Kopf aus den Kiſſen und ſah mit grenzenloſem Erſtaunen auf die vornehme Erſcheinung des Intendanten. In ängſtlicher Abwehr hielt ſie die Hände vor die Bruſt. Da kamen ſie ſchon. Jetzt drangen ſie ſchon in den Frieden ihres kleinen Zimmers, die grauſamen Menſchen, vor denen ſie hatte fliehen wollen, und die ſie gewaltſam zurückgeholt hatten in ein armes, ſonnenloſes Leben. Brunnenrandt blickte in tiefer Ergriffenheit in Roſe⸗ maries große blaue Augen. „Keine Angſt, Kindchen, ich will Sie doch nicht ängſtigen. Kennen Sie mich?“ Roſemaries Beklemmung löſte ſich langſam. Ob ſte ihn kannte? Den„Alten“, den„Gewaltigen“? Nur zu gut. Doktor Brunnenrandt verſuchte, Roſemarie den Grund ſeines Kommens klar zu machen. Roſemarie ſtaunte. Eine Aehnlichkeit ſollte ſie haben mit der großen Bergmann? Eine überraſchende Aehnlich⸗ keit? Vielleicht habe ſie auch Talent. Er würde ihr gern ol, 5 Da wurde Roſemarie warm. In ihr blaſſes Geſicht trat die Farbe zarter Roſen, während ſie ihm mit leuchten⸗ den Augen von ihrem heimlichen Studium und ihrem Drang zur Bühne erzählte. Alle Angſt war gewichen. Zum erſten Male, ſeit ſie im großen Berlin war, fühlte ſie ſich nicht mehr einſam. Ein Menſch ſaß neben ihr, den Hunderte fürchteten, aber auch aufs höchſte reſpektierten, und dieſer große, bedeutende Mann ſaß hier in ihrem dürftigen kleinen Zimmer an ihrem Bett und horchte auf ihre dummen, kleinen Plaude⸗ reien? 0 Roſemarie merkte kaum, wie der Mann neben ihr ſie vorſichtig ausfragte, und wie ſie dem Fremden ihr Herz öffnete und das böſe, ängſtlich gehütete Geheimnis preisgab. „Ich glaube an Ihre Unſchuld, Roſemarie!“ hörte ſie eine gute, warme Stimme ſagen.„Ein Menſch wie Sie kann nicht ſchlecht ſein. Ich fürchte, Sie ſind mit Ihrer Schönheit das Opfer einer ganz böſen Intrige geworden.“ War das Wirklichkeit? Gab es noch einen Menſchen auf der Welt, der ſie nicht verſtieß— der, ohne ſie zu kennen, an ſie glaubte?! Roſemarie wußte nicht, wie ſehr Doktor Brunnen⸗ randts Gedanken bei der anderen waren, die er ſo innig verehrt hatte und deren Namen ſie durch ſeltſamen Zufall trug. Wie lange mochte er da geſeſſen haben?! Wie zwei Freunde, die ſich nach jahrelanger Trennung glücklich wiedergefunden hatten, ſo erging es den beiden fremden und im Alter durch ſo piele Jahre getrennten Menſchen. „Armes Kind! Ich verſtehe: Sie wußten keinen anderen Ausweg mehr.“ Brunnenrandts Stimme wurde ſchwankend. Doch er wollte ſie nicht in den Trübſinn zurückgleiten laſſen, und ſo ſagte er heiter: „Sie ſollen ſehen, Roſemarie, wie ähnlich Sie der göttlichen Bergmann ſind. Ich habe eine der letzten Auf⸗ nahmen, die von ihr gemacht wurden, immer bei mir. Nicht wieder gutzumachen, daß ſie der Neuß uns ſo ſchnell entführte...“ „Ehrenhard Neuß...“ Roſemarie ſagte es zu ſich ſelbſt, während ſie das Bild der großen Schauſpielerin auſchaute. Plötzlich wurde ſie blaß: „Das iſt ja meine Mutter!“ Ihre Worte waren ein unterdrückter Schrei. Doktor Brunnenrandt, der bei dem Namen Ehrenhard Neuß ſchon geſtutzt hatte und Roſemarie eben fragen wollte, ob ſie eine kleine Gedankenleſerin ſei, weil es i ſächlich der Name von Helga Bergmanns Mann war, ſchaute ſie fragend an. ö „Ihre Mutter? Wieſo?“ Roſemarie nahm das kleine Handtäſchchen, das immer auf ihrem Nachttiſch lag, und entnahm ihm ein Bild, das ihre Mutter zeigte. „Ja, das war Helga Bergmann. Kein Zweifel mög⸗ lich— und Ihr Vater hieß?“ „Ehrenhard Neuß!“ „Kind! Kind!“ Doktor Brunnenrandt fuhr ſich ein paarmal mit der Hand über Stirn und Augen. Und Roſemarie erfuhr in dieſer Stunde das Geheim⸗ nis, das Tante Berta ſo ſtreng vor ihr gehütet hatte. Des Erzählens ſchien kein Ende zu ſein. Mit andächtigem Staunen hörte Roſemarie Doktor Brunnenrandt von der toten Mutter erzählen. Als er gegangen war, wußte ſie, daß ſie nun einen Freund hatte, der ihr helfen würde— vorwärts und auf⸗ wärts. Doktor Brunnenrandt aber gelobte ſich, Roſemaries Leben ſchützend in ſeine Hände zu nehmen. Er wollte ihren Lebensweg ebnen und ihr die toten Eltern erſetzen, mochte ſie nun Talent haben oder nicht. So hatte das Glück in zwei einſame Herzen über⸗ raſchend ſchnell Einzug gehalten. * 4 (Fortſetzung folgt,) äulein am b nit Gas zu Zum Glück ſeien ſie etwas früher heim⸗ gekommen und hätten zum Arzt geſchickt. Mit vieler, vieler f und diffamieren, mich für tot treu ſteht Führer. Lohales Reichskanzler feſtſteuen, datz das Prinzip der Freiwilligkeit ö der Zugehörigkeit zur Hitlerjugend nie⸗ preisgegeben werden wird. Wer zur Hitlerjugend kommt, ſoll aus freiem Antrieb, ohne jeden Zwang in unſere Gemeinſchaft eintreten. Der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Jugend kommt es darauf mals gan, auch dadurch im Sinne einer Ausle⸗ ſe zu wirken, daß nur ſolche zu ihr kommen, die das innere Herzensbedürfnis haben, an den Werken der Hitlerjugend ſelbſtlos mit⸗ zuarbeiten. Anſere Arbeit in der Zukunft gilt vor allem der Geſundheit der Jugend, ber Freizeit des Jungarbeiters und der Er⸗ tüchtigung und Kräftigung aller in der Hit⸗ lerſugend zuſammengeſchloſſenen jungen 10 Deutſchen. So ſoll im Jahre 1935 auf den Erfahrungen der großen Lager dieſes Jah⸗ res weitergebaut werden und jeder Hitler⸗ lunge und jedes Hitlermädel einen mehrwö⸗ chigen Aufenthalt draußen in der Natur, in Zeltſtädten oder Jugendherbergen bekom⸗ men. Ganz Deutſchland muß mithelfen. Wenn einige ausländiſche Sender und Zeitungen meinen, ſie können das Aufbauwerk der deutſchen Jugend dadurch ſtören, daß ſie mich verleumden erklären und als Millionendieb bezeichnen, ſollen ſie es tun. Ich brauche für meine Arbeit nicht die Zuſtimmung der fremden Journaille, ſon- dern die Juſtimmung meines Führers, und die habe ich. Nach ſeiner Weiſung werde ich weiter arbeiten und ihm ſo wie in den ver- gangenen 10 Jahren auch in Zukunft die / ß ſchen Eltern und der deutſchen Schule wird bie Hitlerſugend weiterarbeiten. Tapfer und die junge Nation hinter ihrem Deutſche Eltern! Eure Kinder ſind der 1 höchſte Stolz des neuen Staates. Das Deut- ſche Reich iſt ewig durch die deutſche Ju- gend! S.- dehannmachungen 1(Parteiamtliche Veröffentlichungen der Ortsgruppe Viernheim der N. S. D. A. P., NS⸗Formationen und der NS-Gliederungen.) 1. Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 NSDAP ⸗Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr NSDAP⸗Kaſſenverwaltung: Jeden Donnerstag 20—22 Uhr Amt für Beamte und RDB: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr NSKOV(Kriegsopfer⸗Verſorgung): Jeden Dienstag und Donnerstag 19—21 Uhr NS⸗Hago: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr 2. Geſchäftsſtelle Lorſcherſtraße 4: NS und Deutſche Arbeitsfront: 5 5 Jeden Montag, Mittwoch und Freitag 19—21 Uhr 3. Geſchäftsſtelle Saarſtraße 9(Freiſchütz) NS-Funk⸗Ortsgruppe Viernheim: Jeden Dienstag und Freitag 18— 20 Uhr. P 0 . Blockleiterl Ich erwarte nunmehr umgehende Abrechnung des Monats Auguſt. Wer bis 31. Auguſt nicht abgeliefert hat, muß nach meiner Anweiſung als ſäumig weitergemeldet werden. Heil Hitler! Schweigert, Kaſſenwart. Viernheim, 30. Auguſt Sterbetafel. Heute Nacht 4 Uhr wurde 5 Herr Bäckermeiſter Johann Kühlwein 9. Wilheimſtraße 12, im Alter von 56 Jahren in die ewige Heimat abgerufen. Herr Kühlwein erfreute ſich hier eines guten Anſehens und wird dein allzufrühes Hinſcheiden lebhaftes Bedauern Fauslöſen. 1 ip s 4 Uhr vom Trauerhauſe aus ſtatt. Die Beerdigung findet am Samstag 20 Maurer geſucht. Für nach Frei⸗ burg i. B. werden per ſofort 20 Maurer geſucht. 1 Meldungen werden bis morgen früh 8 Uhr bei Per Arbeitsamtsnebenſtelle hier entgegengenommen. „Louftſchutzübung! Sonntag, den 2. eptember 1934 hat die Bevölkerung Gelegen⸗ heit ſich von der dringenden Notwendigkeit eines ut organſierten Luftſchutzes zu überzeugen. Auf dem Stadion am Lorſcherweg werden 2 Häuſer errichtet von welchen eins unter dem Schutze des 5 uſtſchutzes ſteht, während das andere der Luft⸗ cchutzgemeinſchaft nicht angeſchloſſen iſt. In beide häuſer werden Brandſätze gelegt werden. Der Mannheimer Lehrtrupp wird bei dieſer Uebung mitwirken. ebung. Der Neubau der Bezirksſpar⸗ naſſe iſt vollendet. Ein ſtattlicher Ban, eine Zierde fär Viernheim, wurde in der Schul⸗ kraße erſtellt. Der Neubau dieſer Zweigſtelle in Viernheim wird nunmehr am kommenden Sams⸗ Ganz Viernheim erſcheint zu dieſer tag nachm. 4 Uhr ſeiner Beſtimmung übergeben. 1 Die Geſchäftsſtelle der hieſigen Zweigſtelle bleibt am Samstag wegen Umzug geſchloſſen. * Sportkundgebung in Viern⸗ heim. Wie wir kurz vor Redaktionsſchluß er⸗ fahren ſpricht am kommenden Samstag Abend der Unkerbeauftragte des Reichsſportführers für Heſſen Pg. Löwer ⸗Darmſtadt in Viernheim in einer großen Kundgebung der Viernheimer Sportler. Näheres folgt noch. Die Beiträge der Allgem. Orts- krankenkasse Heppenheim konnten ab 1. September ds. Is. wiederum herabgeſetzt werden, und zwar auf 6¼⁰%. Insgeſamt iſt damit innerhalb dieſes Jahres eine Beitragsſenkung von über 10% und eine Erhöhung der Leiſtungen erfolgt. Schritt für Schritt vollzieht ſich damit die Geſundung eines Inſtituts, das bei der Machtübernahme durch den Nationalſozialismus infolge Verſchuldung und mangelhafter Organiſation dem Zuſammenbruch nahe war und zuſammen mit noch 2 Kaſſen den höchſten Beitragsſatz von den 33 heſſiſchen Orts- krankenkaſſen hatte.— Die Weiterarbeit ſteht unter dem Leitſatz:„Größtmöglichſte Leiſtungen bei einem Mindeſtmaß an Beiträgen.“ Alle Beteiligten, insbeſondere die Arbeitgeber und Verſicherten haben es in der Hand, dabei durch pünktliche Beitragszahlung und Bekämpfung des Simulantentums mitzuarbeiten, damit die Leiſtungsfähigkeit der Kaſſe weiter geſteigert werden kann. Schon heute ſteht feſt, daß die Beiträge noch weſentlich geſenkt werden könnten, wenn zukünftig die Beitragszahlung allgemein pünktlicher erfolgte. Ortsmeiſterſchaften 1934 Eigentlich konnte man die diesjährigen Orts⸗ meiſterſchaften als ſolche gar nicht bezeichnen, da die teilnehmenden Sportler faſt ausſchließlich aus dem Lager des Turnvereius von 1893 waren. Wenn von über 100 Meldungen nahezu die Hälfte ausfielen— und das faſt ausnahmslos die Sporttreibenden außerhalb des Turnvereins waren— fo iſt das unſportliche Verhalten der Letzteren leider bedauerlich. Zumindeſt kommt ein Sportler ſeiner Meldung, wenn er eine ſolche getätigt hat, am Start nach und bleibt nicht ohne jeglichen Grund vom Wettkampf fern. Demzu⸗ folge war der in unſerer Gemeinde ſo beliebt gewordenen tradionellen ſportlichen Veranſtaltung Alle Aner- zum Teil der Reiz entnommen. kennung trotzdem dem Turnverein von 1893 für die wohlgelungene Organiſation und Durch- führung der diesjährigen Meiſterſchaften. Vom ſchönſten Wetter begünſtigt wurden im Laufe des Sonntags ſämtliche Ortsmeiſter ermittelt. Ein⸗ geleitet wurden die Meiſterſchaftskämpfe durch einen Fünfkampf der hieſigen S. A. am Sams- tag Abend. Dem Verlauf der Hauptwettkämpfe am Samstag wurde leider auch nicht das allge⸗ meine Intereſſe zuteil, wie das in den früheren Jahren der Fall war. Den Abſchluß des Mei- ſterſchaftstages bildete die Sieger⸗Ehrung mit Schauturnen am Abend in der großen Zuſchauer⸗ halle auf dem Waldſportplatz. Nach Stunden angenehmſter und gemütlicher Unterhaltung konnte zum Abſchluß des Tages die Sieger⸗Ehrung vor- genommen werden, die folgendes Bild aufweiſt: Senioren: 100 m⸗Lauf: 1. Sieger S. Schmitt 11,8 Sek.; 2. A. Helfrich, 12; Schüßler Karl, 12,2. 200 m⸗Lauf: 1. Sieger S. Schmitt 24,9 2. A. Helfrich 25,4 2. H. Kühlwein 25,4; 3. Schüßler K. 25,6. 400 m-⸗Lauf: 1. Sieger E. Hoock 58,2; 2. H. Kühlwein 59,4; 3. P. Mandel 59,5. 800 m⸗Lauf: 1. Sieger H. Kühlwein 2.274; 2. N. Martin 2.28; 3. E. Hoock 231. 1500 m-Lauf: 1. Sieger E. Hoock 5 Min. 2. Joſ. Martin 5.2; 3. N. Martin 5.6. 10000 m-Lauf: 1. Sieger V. Reinhardt, 2. J. Martin. 1 Hochſprung: 1. J. Werle 167 m; 2. W. Effler 1.47 m; 3. H. Kühlwein 1.48 m. Weitſprung: 1. A. Helfrich 5.73; 2. M. Winkenbach 5.52; 2. G. Beckenbach 5.52; 3. L. Kuhn 5.19. a Stabhochſprung: 1. M. Ringhof 3.00; 2. Pet. Helbig 2.90; 3. A. Helfrich 2 70. Kugelſtoßen: 1. K. Trapp 11.90; 2. J. Werle 10.90; 3. S Schmitt 9.79 Steinſtoßen: 1. K. Trapp 7.57; 2. M. Träger 7.18; 3. J. Werle 7.00. Diskus: J. K. Trapp 29 85; Ringhof 29.55; 3. A. Helfrich 27 65. Speerwerfen: 1. A. Helfrich 42.30; 2. M. Ringhof 40.45; 3. P. Helbig 37.45. Schleuder ball: 1. K. Trapp 58.80; 2. M. Ringhof 52.80; 3. A. Helfrich 48.45. Keulenweitwurf: 1. A Kühlwein 58.00; 2. S. Schmitt 57.70; 3. K. Trapp 56.00. 5 Fünftampf: 1. A. Helfrich 251 P. 2. M. 2. J. Werle 234 P.; 3. M. Winkenbach 220 PH 3. K. Schüßler 220 P.; 208 P. S A.⸗ Fünfkampf: 1. L. Kuhn 217 P. 2. H. Kühlwein 180 P; 3. P.; 4. H. Herſchel 155 P. 1. 4. K. Trapp J. Schadt 178 Jugend A: 100 m-Lauf: 1. H. Buſalt 13,2; 2. E. Helfrich 13.4; 3. H. Richter 14. 200 m⸗Lauf: 1. H. Buſalt 27.2 2. A. Klee 27.8; 3. E. Helfrich 28.6. 1000 m⸗Lauf: 1. H. Bnſalt 3.22.4; 2. A Klee 3.22.5. 3000 m-Lauf: 1. E. Helfrich. Hochſprung: 1. O. Schmitt 1.48; 2. P. Schüßler 1.33. Weitſprung: P. Schüßler 4.56. Kugelſtoßen: 1. O. Schmitt 9.75; 2. H. Richter 8.75; 3. H. Buſalt 8 35. Keulenweitwurf: 1. O. Schmitt 44.50; 2. H. Buſalt 40: P. Schüßler 37.15. Dreikampf: 1. H. Buſalt 198 P. 2. O. Schmitt 194 P.; 3. E. Helfrich 187 P. * 1. H. Buſalt 4.97; 2. Jugend B: 75 m-Lauf: 2. K. Mandel 10.1; 1. G. Kühlwein 10 Sek. 3. A. Beckenbach 10.2. 100 m.Lauf: 1. G Kühlwein 12.8; 2. K. Mandel, 13; 3. A. Beckenbach 13.2. 1000 m. Lauf: 1. Gg. Kühlwein, 3:2 2,4 2. Ad. Beckenbach 3:23, 3. J. Kühlwein, 3:24. Hochſprung: 1. Ad. Beckenbach 1,53; 2. H. Kempf 1,48; 3. K. Kiß 1,28. Weitſprung: 1. Gg. Kühlwein 5,47; 2. Ad. Beckenbach 5,26; 3. K. Mandel 5,03. Kugelſtoßen: 1. Gg. Kühlwein 10,90; 2. K. Mandel 10,60; 3. Ad. Beckenbach 10,28, Ballweitwurf: 1. G. Kühlwein 82,90; 2. H. Kempf 76,45; 3. J. Kühlwein 67,10. Dreikampf: 1. Gg. Kühlwein 233 P. 2. K. Mandel 221 P.; 3. A. Beckenbach 220 P. * A.⸗H.: 100 m-Lauf: 1. M. Träger 12,6; 2. Bechtold 13; 2. Gg. Helfrich 13. Hochſprung: 1. M. Träger 1,53; 2. Gg. Bechtold 1,48. Weitſprung: 1. Gg. Bechtold 5,25; 2. Math. Träger 5,25; 3. Helfrich 4.98. Schleuderball: 1. M. Träger 48,20; 2. Gg. Bechtold 43,60; 3. V. Lang 42,70. Kugelſtoßen: 1. M. Träger 10,72; 2. Gg. Bechtold 9,65; 3. V. Lang 9,49. Aus der Heimat AN Wrocunuagte 30. Auguſt' 1856 Der Nordpolforſcher John Roß in Lon— don geſtorben. 1870 Schlacht bei Beaumont. 1884 Gründung deutſcher Kolonien. 1928 Der Maler und Bildhauer Franz von Stuck in München geſtorben. Prot.: Benjamin— Kath.: Roſa Sonnenaufg. 5.06 Sonnenunterg. 18.55 Mondaufg. 20.32 Mondunterg. 12.49 Ihr glücklichen Augen, Was je ihr geſehen, Es ſei, wie es wolle, Es war doch ſo ſchön! J. W. von Goethe. Vorſicht vor dem Strahlen pitz! Eine Landwirtsfrau in Wallau(Kr. Kaſ⸗ ſel) hatte beim Dreſchen eine Aehre in den Mund genommen; bald darnach machte ſich eine ſtarke Schwellung im Geſicht bemerkbar. Die Frau wurde ſofort der Univerſitätsklinik in Marburg an der Lahn zugeführt; doch konnte ihr auch ein operativer Eingriff nicht mehr helfen, da die Strahlenpilze bereits den ganzen Körper vergiftet hatten. Der tragiſche Ausgang des oben berichteten Falles läßt erkennen, wie notwendig es iſt, das Wiſſen um die Entſtehungsurſache der Strahlenpilzkrankheit in weiteſte Volkskreiſe hineinzutragen. Dieſes für Menſchen ebenſo wie für Tiere lebensbedrohliche Leiden gehört zu den Infektionskrankheiten. Sein Erreger iſt der ſogenannte Strahlenpilz. Er gelangt in den menſchlichen Organismus nur ſelten durch Berührung mit entſprechend erkrankten Tieren, von denen beſonders Rinder und Pferde befallen werden. In der Regel kommt es beim Menſchen zu dieſer Infektion durch die weitverbreitete Unſitte des Kauens an Gräſern, Getreidehalmen oder Blumenſten⸗ geln, denen der Strahlenpilz ſehr oft anhaf— tet und von wo er ſeinen Eingang in die menſchliche Mundhöhle findet. Hier erzeugt er Entzündungen, die auf mannigfache Ge⸗ webe uno Organe übergehen können und in ſchweren Fällen den Tod des Patienten her⸗ beiführen. Wenn die Krankheit rechtzeitig er⸗ kannt und behandelt wird, iſt ihre Heilung — meiſtens durch chirurgiſche Eingriffe— zu erreichen. . ** Verurteilte Schwarzhörer. Im Viertel⸗ jahr April⸗Juni 1934 ſind wegen der Er⸗ richtung und des Betriebs nichtgenehmigter Funkanlagen 183 Perſonen verurteilt wor⸗ den. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres wa⸗ ren es 245. In 180 Fällen wurde auf eine Geldſtrafe bis zu 150 Rm. und in zwei Fällen auf Gefängnisſtrafe(14 und 5 Tage) erkannt. Eine Perſon wurde wegen Beihilfe verurteilt Bauernregeln für den September: Iſt's am 1. September warm und rein, wirds den ganzen Monat ſo ſein.— Septemberdonner drophezeit viel Schnee für Winterszeit.— Nach Septembergewittern muß man im Winter vor Kälte zittern.— Wenn St. Aegid(1.) bläſt ins Horn, heißt es, Bauer ſä' dein Korn.— An Mariä Geburt(8.) ziehen die Schwalben furt.— Wie Matthäus(21.) es treibt, das Wetter vier Wochen bleibt.— Nebelts am Kleophas(25.), wird der ganze Winter naß.— Sind Zugvögel nach Mi⸗ chaelis(29.) noch hier, haben bis Weihnach⸗ ten mildes Wetter wir.— Viel Eicheln im September, viel Schnee im Dezember. 0 8—— 1 f 1 74885* 5 1 5 „Organiſation die Verbot der Verbreitung von Flugſchrif⸗ cen. Der Miniſter des Innern hat ſich ge⸗ nötigt geſehen, ſeine Anordnung über das Ver⸗ bot der Verbreitung von Flugblättern politi⸗ ſchen und religiöſen Inhalts vom 28. Juni 1934 dahin zu erweitern, daß auch Flugſchrif⸗ ten unter das Verbot fallen. Es iſt in den letzten Wochen unmittelbar nach dem Verbot aufgefallen, daß verſucht wurde, das Verbot dadurch zu umgehen, daß anſtelle von Flug⸗ blättern kleine Broſchüren religiöſen oder poli⸗ tiſchen Inhalts unentgeltlich oder gegen ge— ringes Entgelt verbreitet wurden. Die Erwei⸗ terung des Verbots verhindert derartige Ver— ſuche. Der zuläſſige Ladenſchluß Jeſtſtellungen der Haupkgemeinſchaft des Einzelhandels. Berlin, 29. Auguſt. Die Hauptgemeinſchaft des Deutſchen Einzelhandels hatte kürzlich den Reichsarbeitsminiſter darauf hingewieſen, daß in verſchiedenen Orten verſucht werde, den Einzelhandel zu einem früheren als dem geſetzlich zuläſſigen Ladenſchluß zu beſtimmen. Teilweiſe ſeien dabei Mittel angewandt worden, die beim einzelnen Einzelhändler den Eindruck er⸗ wecken konnten, als handele es ſich um für ihn verbindliche Regelungen. Die Hauptge⸗ meinſchaft hatte daher um eindeutige Beſtä— tigung der Tatſache gebeten, daß ein frühe— rer als der jetzt geſetzlich zugelaſſene 7 Uhr⸗ Ladenſchluß dem einzelnen Geſchäftsmann nicht durch Verfügungen oder Vereinbarun— gen vorgeſchrieben werden könne, ſondern in ſeinem freien Ermeſſen liege. Der Reichs arbeitsminiſter hat der Hauptgemeinſchaft beſtätigt, daß eine Verpflichtung des Einzel— händlers zu einem früheren als dem geſetz— lich vorgeſchriebenen Ladenſchluß nicht be— ſteht, ſondern nur durch formale Aenderung der geſetzlichen Vorſchriften begründet wer— den könnte. Nachdem jetzt in dem Mitteilungsblatt einer an der Ladenſchlußfrage intereſſierten Ueberzeugung geäußert wurde, daß die Verſuche mit dem 6-Uhr⸗ Ladenſchluß die Probe ausgezeichnet beſte— hen und daß daher in einiger Zeit der Laden— ſchluß für das ganze Reich vorverlegt wer— den könne, nimmt die Hauptgemein⸗ ſchaft des Einzelhandels noch be⸗ ſonders Stellung zu dieſem Problem. Sie meint, wenn dem Frühſchluß an einigen Or— ten ſolche vorgefaßten Abſichten zugrunde lägen, dann müſſe die Hauptgemeinſchaft freilich dem Einzelhandel von der Fortſet— zung dieſer Experimente abraten. Dann handele es ſich nämlich nicht mehr um eine vorurteilsfreie Prüfung, ſondern eher um das Beſtreben,„vollendete Tatſachen“ zu ſchaffen. Ausführlich wird dann dargelegt, daß die Ladenzeiten des Einzelhändlers auch die Pflicht enthielten, allen Bepö ke— rungskreiſen ausreichende Gelegenheit zum Einkauf zu bieten und daß die Kaufgewohn— heiten örtlich und fachlich verſchieden ſeien Vörſen und Märkte vom 29. Auguſt 1934. Frankfurter Getreidegroßmarkt. Weizen 77 bis 78 Kilo Feſtpreisgebiet W 9 197, W 13 201, W 14 205; Roggen 72 bis 73 Kilo Feſtpreisgebiet R 9 157, R 13 161, R 15 165; Futtergerſte 58 bis 59 Kilo Feſtpreisgebiet G 9 159, G 11 162, G 12 164; Hafer 47 bis 48 Kilo Feſtpreisgebiet H 13 157, H 14 159; Weizenmehl Type 790 Feſtpreisgebiet W 13 26.90, 16 26.90, jeweils plus 50 Pfennig Frachtausgleich; Rog⸗ 9 8 Type 997 Feſtpreisgebiek R 9 23; 13 23.35, R 15 23.75 je plus 50 Pfennig Frachtausgleich; Soyaſchrot 15.80, Palmkuchen! 15.70, Erdnußkuchen 17.20, Treber 17, Heu 11, Stroh gepreßt 3, dito gebündelt 3.