650 ſodes-] Anzeig Gott, der Allmächtige, hat heute Nacht meinen lieben Mann, unſeren treuſorgenden Vater, Bruder, Schwager und Onkel 0 Herrnabhannes Hüniüo Bäckermeister nach kurzem, ſchwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, verſehen mit den heiligen Sakramenten, im 56. Lebensjahre in die ewige Heimat abzurufen. Wir bitten, ſeiner Seele im Gebete zu gedenken Viernheim, Heddesheim, den 30. Auguſt 1934 Die trauernd Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet am Samstag nachmi vom Sterbehaus, Ecke Kies⸗ und Wilhelmſtr., aus ſtatt 8 Bekanntmachung Die ganze Bevölkerung von Viernheim wird hiermit auf⸗ gefordert, zu der am Sonntag, den 2. September 1934, abends 8 Uhr, auf dem Stadion am Lorſcherweg ſtattfindenden ger o ß e n Lufiſchutzübung (ausgeführt vom R L. B. Viernheim und Lehrtrupp Mannheim) zu erſcheinen. ttag 4 Uhr Bekanntmachung Betr. Schweinezwiſchenzählung am 4. 9. 1934. Am 4. September 1934, findet eine Schweinezwiſchenzählung zu ſtatiſtiſchen Zwecken ſtatt. Verbunden mit dieſer Zählung iſt die Er⸗ mittelung der nicht beſchaupflichtigen Hausſchlachtungen für die Zeit vom 1. Juni bis 31. Auguſt 1934. Dieſe Ermittelung ſoll dazu dienen, einen Ueberblick über den ſaiſon⸗ mäßigen Verlauf der Geſamtſchlachtungen an Schweinen zu erhalten. Mit der Schweinezwiſchenzählung iſt eine Ermittelung der Abkalbetermine verbunden. Hier iſt die Zahl aller Kälber anzugeben, die in den Monaten Juni, Juli und Auguſt 1934 lebendig oder tot geboren wurden, gleichgültig, ob ſi noch in der Viehhaltung vorhanden, oder bereits geſchlachtet, verkauft oder ſonſtwie weggebracht ſind. Die Zählung wird von ausgeſteuerten Kaufleuten vorgenommen und empſehlen wir deshalb, dieſen richtige Angaben zu machen. Wer vorſätzlich die Angaben, zu denen er bei dieſer Zählung aufgefordert wird, nicht er⸗ ſtattet, oder wer wiſſentlich unvollſtändige An⸗ gaben macht, wird mit Gefängnis bis zu 6 Monaten beer mit Geldſtrafe bis zu 10000 RM beſtraft Auch kann Vieh, deſſen Vor- handenſein verſchwiegen worden iſt, im Urteil für den Staat verfallen erklärt werden. Viernheim, den 27. Auguſt 1934. Bürgermeiſterei Viernheim: Bechtel Bekanntmachung. Betr. Arbeitsbeſchaffung Es werden 20 Maurer nach der Gegend von Freiburg i. B. ſofort geſucht. Der Stun⸗ denlohn beträgt 80 Pfg. Anmeldungen werden bis ſpäteſtens Frei— tag den 31. Aug. vormittags 8 Uhr bei der Arbeitsamtsnebenſtelle hier entgegengenommen. Viernheim, den 30. Auguſt 1934. Bürgermeiſterei Viernheim Bechtel Bekanntmachung. Betr.: Die Ausführung des Reichsimpfgeſetzes hier: die öffentliche Impfung im Jahre 1934. Der diesjährige öffentliche Impftermin für die im vorigen Jahre geborenen Kinder iſt auf Montag, den 3. Sept. 1934 vormittags von 8 bis 12 Uhr, der Nachſchautermin auf Mon⸗ tag, den 10. September 1934 vormittags von 8 bis 10 Uhr feſtgeſetzt. Den Eltern uſw. der Erſtimpflinge werden in den nächſten Tagen die Verhaltungsvor⸗ ſchriften zugeſtellt, auf welcher rückſeitig die ein⸗ zuhaltende Stunde und die zu merkende Liſten⸗ nummer jeweils angegeben iſt. Die nicht in Viernheim geborenen Erſtimpflinge ſind eben⸗ falls zu obigem Termine vorzuführen, auch wenn keine Vorladung erfolgt iſt. Für die Impfung ſolcher Pflichtigen, die im Termin ohne begrün⸗ dete Entſchuldigung nicht erſcheinen, müſſen die Vertreter auf ihre Koſten ſorgen, und wenn der geſetzlichen Friſt nicht bis zum Jahresende genügt wird, treten außerdem die geſetzlichen Nachteile ein. a Viernheim, den 28. Auguſt 1934. Heſſiſches Polizeiamt gez. Bullmann Irauerkleidung 7 Trauerhütte-Trauerschleier stets in grober Auswahl Fischer- Riegel MANNHEIM— Peradeplatz 1 Täglich ſüßen Apfel- most Brennerei Polizeiamt Viernheim Bullmann Bürgermeiſterei Bechtel Deutſchland braucht Luftſchutz! Viernheimer Bevölkerung zeige, daß Du Deine Heimat liebſt, daß Du mithelfen willſt an der Sicherheit Deines Vaterlandes. Deshalb erſcheint reſtlos. Heil Hitler! N. S. D. A. P. Franzke Reichsluftſchutzbund Moskopp Luduig Lambert Guterhaltener Hinder- Wagen zu kauf. geſucht. Von wem, ſagt der Verlag. am Schreibtiſch Rm. 400.— u. mehr mon verd. Angeb. an die Wirt ſchaftshilfe G. m. b. Eiſenach Abt. E. ebene täglich friſch u. billigſt Blumen- kohl, Weiß⸗„Rot⸗ und Wirſing⸗ kraut. Bohnen Pfd. 12 Pfg. Einmachgurken alle Größen 100 St. 50 Pfg. Salatgurken Pfd. 3 Pfg. Zwiebel, Salat, Zwetſchgen 10 Pfd. 70 Pfg. Aepfel, Birnen und la gelbfl. 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Ueltzhöffer ſowie für die ſo zahlreiche Begleitung beim Gange zur letzten Ruheſtätte und die große Kranz⸗ und Blumen⸗ ſpende ſagen wir innigſten Dank. Beſonderen Dank dem Herrn Pfarrer Weber von Lampertheim für die troſtreichen Worte am Grabe, den Schweſtern der Hedwigsklinik Mannheim, den SS⸗Ka⸗ meraden und der Parteileitung für die der Verſtorbenen erwieſene letzte Ehre. Viernheim. den 30. Auguſt 1934 In tiefer Trauer: Eugen Noky Iur Enlenlung: Houes Sauerkraut Pfd. 19 Dürriieisen ¼ Pfd. 20 Pikant einmarinierte Heringe Stück 13 Fellneringe 1 Jom. D. 35 Volsardinen Doſe 20. 23 Umburger Hase/ Pfd. 9 Stets frisch: 1. Molkereibutter/ Pfd. 39 8. Schwelzerkäse/ Pfd. 20 und 3% Nabatt außer Butter 1 Lebensmittelhaus M. Schau! vorm. Goedecke Adolf Hitlerſtraße 38 Stahl- Schlafz., Stahl- Els Holz- Bellen feder- und Auf- legematratzen an alle, Teilz. Katral. f. Eisen möbelfabrik Suhl, Th. — Darlehen Hypoth. Umschuldung Grundstücksbeleihung zu günſt. Bedingungen durch Koll. Vertrag. Langfriſt. 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Dieſe berichtet über die engere Heimat in ſolch ausführlicher Weiſe, daß dem Be⸗ wohner Rechnung getragen iſt. Zeitung bis zum 1. September um ſonſt zugeſtellt. Das Die Zei⸗ Neube⸗ Beſtellungen auf den Viernheimer Anzeiger werden von den Austrägern jederzeit entgegengenommen. Beſtellt den Hepnneimer Anzeiger monatlich nur Ri. 1.40 eee Verkaufs- Anzeigen finden in dieſer Zeitung große Beachtung und dadurch 1115 »(Viernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) —.— Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- 1,40 Mk. frei ins Haus gebracht. n- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. — Gratis⸗Beilagen: wöchentlich den„Illuſtrierten Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Aelteſte Tageszeitung am Platze— Erfolgreiches Inſertionsorgan Fernſprecher 117.— Telegr.: Anbei Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt am Main, Verantwortlich für en Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim. 77 Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg. timer Anzeiger Viernheimer Zeitung (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig, bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim Fre Die Wirtschaftswoche Schachts Leipziger Rede.— Vor einſchnei⸗ denden Maßnahmen im Außenhandel.— Von der Leipziger Meſſe.— Auslandser⸗ folge deutſcher Firmen.— Skeuereingänge 05 und Arbeitsbeſchaffung. Die wirtſchaftspolitiſchen Ausführungen, die der mit der Führung des Reichswirt⸗ ſchaftsminiſteriums beauftragte Reichsbank⸗ präſident Dr. Schacht vor der in- und aus⸗ ländiſchen Preſſe in Leipzig gemacht hat, ha⸗ ben nleh einmal die große Linie aufgezeigt, auf der ſich die deutſche und die internationa— le Wirtſchaftspolitik ſeit Beendigung des Weltkrieges bewegt haben. Vor allen Dingen hat Schacht in überzeugender Weiſe die enge Verbindung zwiſchen der großen Politik und der Wirtſchaftspolitik beleuchtet und nachge⸗ wieſen, daß der Welthandel reſtlos zu Grun— de gehen muß, wenn nicht bald eine Wand— lung der politiſchen Mentalität zugunſten ei— ner vernünftigen Zuſammenarbeit Staatsregierungen aller beteiligten Länder Platz greift. Was nützen ungerechtfertigte Transferfor— derungen und Clearingdrohungen, wenn da— bei die ganze ſogenannte Weltwirtſchaft zu⸗ ſammenbricht. Die Zeit iſt zu ernſt, als daß man ſich gewagte Experimente leiſten könn⸗ te. Die Reichsregierung hat ſich daher zu ei⸗ ner Reihe einſchneidender wirtſchaſtspoliti⸗ ſcher Maßnahmen, wie Deviſenzuteilung, Einkaufsverbote und Ueberwachung für Roh⸗ ſtoffe, entſchließen müſſen, um ſich wenigſtens nicht an der Subſtanz der deutſchen Wirt⸗ ſchaft zu verſündigen. dem beſteht keine Veranlaſſung, ir— 0 bie ſchwarzſeheriſch in die Zukunft zu blicken. Der Führer hat wiederholt darauf hingewieſen, daß Deutſchland letzten Endes aus eigener Kraft die wirtſchaftliche und ſo⸗ ziale Wiedergeſundung erringen wird und muß. Schacht hat ſich zu demſelben Grund— ſatz bekannt und iſt jetzt, nach ſeiner Leipzi⸗ ger Rede zu urteilen, entſchloſſen, der For⸗ derung des Führers zu durchſchlagendem Er— folg zu verhelfen. Er lehnt es mit aller Ent⸗ ſchiedenheit ab, neue Schulden zwecks Sanie⸗ rung des Außenhandels aufzunehmen und dadurch die Schuldenlage Deutſchlands von neuem zu komplizieren. Für Deutſchland bleibt nur der Weg zu einer möglichſt voll⸗ kommenen wirtſchaftlichen Unabhängigkeit vom Ausland. Die Einfuhr muß in Ueber⸗ einſtimmung mit unſeren Zahlungsmöglich⸗ keiten gebracht werden. Die Arbeit an den hierfür notwendigen Methoden iſt in vollem Gange. Schacht kündigte die bevorſtehenden Maßnahmen an, die ſich in erſter Linie auf ein zweckmäßiges Kontrollſyſtem, vernünfti⸗ d Verrechnungsabkommen, Förderung der Herſtellung in ändiſcher Rohſtoffe, Export⸗ förderung mittels des Scrip⸗ und Bondsrück⸗ kaufsverfahrens und Austauſch⸗ und Kom⸗ penſationsgeſchäfte mit den rohſtoffliefernden Ländern beziehen werden. Auf dieſem Wege hofft die nationalſozialiſtiſche Staatsführung, neue Entwicklungsmöglichkeiten für den Welthandel aufzuzeigen und den Stein eines vernünftigen zwiſchenſtaatlichen Wirtſchafts⸗ . verkehrs ins Rollen zu bringen. Die Rede Schachts hat ſowohl bei den Be⸗ ſuchern der Leipziger Meſſe, als auch in der ganzen internationalen Oeffentlichkeit ſtarke Beachtung gefunden. Zu größeren Vorſor⸗ gungskäufen etwa unter der Einwirkung ei⸗ ner falſch verſtandenen Auffaſſung der Aus⸗ führungen Schachts iſt es auf der Leipziger Meſſe nicht gekommen. Zwar iſt, wie der amtliche Meſſebericht mitteilt, vereinzelt der Verſuch gemacht worden, Abſchlüſſe auf weite Sicht für ſolche Erzeugniſſe zu kätigen, für deren Herſtellung in der jetzigen Ausführung unter Verwendung ausländiſcher Rohſtoffe man in der nächſten Zukunft vielleicht ge⸗ wiſſe Erſchwerungen vermutet. Die Anſra⸗ genden haben aber eingeſehen, daß der Ge⸗ meinſchaftsgeiſt unter den heutigen Verhält⸗ niſſen derartig ſelbſtſüchtige Maßnahmen nicht erlaubt und daß darüber hinaus für ſie doch noch die Gefahr beſteht, die über das offenſichtliche Maß des Bedarfs hinaus er⸗ worbene Ware ſchließlich nicht loszuwerden. Unter allen Umſtänden iſt das Vertrauen den Regierungsmaßnahmen groß. Eine 5 Auslondsabſchlüſſe iſt getä⸗ 1 ch auf die verſchiedenen der 1 ordnung erlaſſen worden. zeigen ſich Anſätze Textilmeſſe im 51. Jahrgang Arbeit für die Familienväter Anordnung über den Austausch Jugendlicher gegen ältere Arbeitsfräfte— Ausgleichs⸗ und Wohnungszuſchüſſe der Neichsanſtalt Berlin, 31. Auguſt. 1 N Nachdem der Keichswirkſchaftsminiſter im Einvernehmen mik dem Reichsarbeitsmini-⸗ ſter und dem Stellvertreter des Führers der NSA p durch Verordnung vom 10. Auguſt 1934 beſtimmt hal, daß der Präſident der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung allein ermächtigt iſt, die Verteilung von Arbeitskräften, ins- beſondere ihren Auskauſch zu regeln, und jede Betätigung anderer Stellen auf die⸗ ſem Gebiete verboken und mit bedroht hal, iſt nunmehr von dem Präſi- denken der Reichsanſtalk aufgrund der ihm erteilten Ermächtigung eine An- bis zum 1. Oktober 1934 dem zuſtändigen Arbeitsamt zu melden, wieviel Arbeiter und Angeſtellte über und; unter 25 Jahren bei ihnen tätig find und in welchem Umfange und Zeitraum die Aus— wechſelung Jugendlicher mit älteren Ar— beitskräften vorgenommen werden ſoll. Zu dem Perſonenkreis der jüngeren Arbeiter und Angeſtellten, die Strafe Leitgedanke dieſer Anordnung iſt, die al— tersmäßige Gliederung der in der Betrie— ben und Verwaltungen Beſchäftigten unter Berückſichtigung betriebstechniſcher wirtſchaftlicher Erforderniſſe ſo zu geſtalten, daß ſie den ſtaatspolitiſchen Erforderniſſen der und ta triebe nach bevorzugter Beſchäftigung arbeitsloſer älterer Arbeiter und Angeſtellter, insbeſon— dere kinderreicher Familienväter, Rechnung trägt. Hiervon betroffen en i Bekriebe und Verwalln eine 1 iter ſchriftlich niederzu— us habet F 1 die Führer formularmäßig ä———+j+—ðV»——— meer Geſchäftszweige verteilen. Allenthalben eingeroſteten Auslandsgeſchäftes. Im ein⸗ zelnen kann feſtgeſtellt werden, daß auf der großen und ganzen ein durchaus zufriedenſtellendes Geſchäft zu ver⸗ zeichnen war, das nirgends hinter dem der Frühjahrsmeſſe zurückbleibt. Auf die Tex⸗ tilmeſſe konzentrierte ſich diesmal das Hauptintereſſe, da man allgemein annimmt, daß ſie in der Rohſtoffbelieferung ziemlich ichtunggebend ſein wird. Im übrigen hat die zweſte Hälfte der Leipziger Meſſe nach einem vorübergehenden Nachlaſſen doch wie⸗ der ſteigende Umſätze gebracht. Beſonders lebhaftes Intereſſe fand die Reichserfinder— meſſe. 2 Im Auslandsgeſchäft ſind gerade in den letzten Tagen einige ſchöne Erfolge der deutſchen Induſtrie zu verzeichnen. Deut⸗ ſche Firmen wurden mit einem großen Bahnbau in China beauftragt, und es iſt anzunehmen, daß ſpäter auch das rollende Material zum größten Teil in Deutſchland beſtellt wird. Daß die deutſche Lokomotiv⸗ induſtrie führend in der Welt iſt, zeigen zwei beachtliche Aufträge aus Staaten des britiſchen Reiches. Die ſtaatlichen Süd; afrikaniſchen Eiſenbahnen haben bei den bekannten Werken Henſchel u. Sohn in Kaſſel ſechs große ſechsachſige Lokomotiven von 168 Tonnen in Auftrag gegeben, und die Indiſchen Staatsbah⸗ nen beſtellten für ihre Nordweſtlinien bei der gleichen Firma drei fünfachſige Perſo⸗ nenzuglokomotiven von 40 Tonnen. Man mag daraus erſehen, daß die deut⸗ ſche Qualitätsarbeit trotz aller feindlichen Maßnahmen ſchließlich doch ſich wieder durchſetzen wird. Im Inland beſſert ſich die wirtſchaftliche Lage weiter, wofür auch die Zunahme der Steuereingänge ein klarer Beweis iſt. Im erſten Drittel des neuen Rechnungsjahres hat ſich das Steuerauf⸗ kommen des Reiches gegenüber dem glei⸗ chen Zeitraum des Vorjahres um 372,8 zur Wiederbelebung des in 9 N ekr ausführt, reſtlos erforderlich, um halten von einem ſolchen Auslauſch aus zuneh- men verheiratete ungspflichtige, Lehr⸗ Wehrmachts⸗ Kämpfer NSDAP. gehören Unterhalt linge, ehemalige angehörige, alte Wehrverbände und der Perſonen, die im Arl Landhilfe tätig geweſen ſind. haben ſich mit den darüber ins Benehmen zu ſetzen, daß zur Entlaſſung Kommenden andere Ar! plätze, wie in der Land- und Hauswi im Arbeitsdienſt oder in der Landhilfe Die durch die Entlaſſungen wordenen Arbeitsplätze ſind du den Arbeitsämtern anzufordernde ferner itsdienſt oder in ndeſtens ein Jahr Führer der Be Arbeitsämtern die freige bei Arbeitsloſen wieder zu beſetzen. ö von Glauben, den-, Kunſtſeiden⸗ und Wollinduſtrie dieſem Arbeitsplatzaustauſch in Zukunft Perſonen unker 25 Jahren mur noch mit Zuſtimmung der Arbeitsämter u den von der Anordnung betroffenen Be— ieb und Verwaltungen eingeſtellt wer— 8 Ausnahmen hiervon ſind ledi Lehrlinge, mit denen ein Lehrvertrag u mindeſtens zwei Jahre abgeſchloſſen wird. Bei der Anlernung von Arbeitskräften un— ter 25 Jahren hat der Führer des Betrie⸗ bes verantwortlich zu prüfen und darzule— gen, daß dieſe den Mehrauf Reinl den 0 RM vermehrt. Das kommen iſt, wie Staatsſekretär belaſtungen aus den verſchiedenen Arbeits— beſchaffungsprogrammen uſw. gewachſen ſein. Die Vorbelaſtungen zu Zwecken Arbeitsbeſchaffung ſeien erfolgt in daß die Steuerquellen ſich ent⸗ ſprechend ergiebi entwickeln würden Dieſer Glaube müſſe ſich erfüllen, wenn es nicht an den Mitteln zur Abdeckung der Vorbelaſtung fehlen ſolle. Daß er ſich er— 800000 Mann in lagen der Notwendigkeiten des! fill Ulle, Länder und Gemeinden beteiligt ſind: Betriebes und den ſtaatspolitiſchen Erfor— derniſſen entſpricht. Zu bevorzugter Ver⸗ mittlung iſt hierbei im weſentlichen der gleiche Perſonenkreis zugelaſſen, der von ei— nem Arbeitsplatzaustauſch ausgenommen iſt. Für ältere Angeſtellte über 40 Jahre, die nach längerer Arbeitsloſigkeit infolge Aus— tauſches eingeſtellt werden, ſind zum Ausgleich von Minderleiſtungen Ceiſtungszuſchüſſe bis zur Höhe von 50 RM und K aus Mitteln geſehen. Beſondere neben für die Land- und 4 getroffen. unter 25 Jab rf durch nichtge bs⸗ näßige A n seinrichtungen und ſonſtige S im Auftrage und nach Weiſung des enten der anſtalt erfolgen. wird bei Neu⸗ einſtellungen von verheirateten männlichen Ange 40 Jahre ein Leiſtungsausgleich gewährt. Um die Mehr⸗ einſtellung verheirateter land- und forſt— wirtſchaftlicher Arbeiter zu fördern, ge zährt die Reichsanſtalt vorerſt bei Erſtellung vor Boie Reichs⸗ der ngen ien jähr— ſozialpolitiſch W 111 [Maßnahmen gen wird gegen daher änden ui tern ſonſtiger ſich mit dem angeraten, In wichligen Bnord— nung eingehend zu b eis dafür, daß die volks- tſchaftlichen Betrachtungen, die die sregierung bei der Beſchließung der hiedenen Arbeitsbeſchaffungsprogram— angeſtellt hatte, richtig ſind. Der Staats⸗ ſekretär verweiſt darauf, daß von dem Mehr an Reichsſteuern nur ein Teil dem Reich verbleibe. Gerade diejenigen Steuern ent wickelten ſich am günſtigſten, an denen die die Körperſchaftsſteuer il Einkommensſteuer, die und die Umſatzſteuer. den Stre ern Der große Textilarbeiterſtreil in den Vereinigten Staaten Waſhington, 31. Auguſt. Der Streik einer halben Million Textil- arbeiter erſcheint unvermeidlich, nachdem die Arbeilgebet die Teilnahme an einer Kon⸗ ferenz mik der Schlichtungsbehörde und den Arbeilnehmern mit der Begründung abge- lehnt haben, daß die Streikdrohung einen direkten Zwang auf die Regierung zwecks Abänderung des geſetzlichen Codes darſtelle, ſie öffne ähnlichen„Erpreſſungen“ in ande. ren Induſtriezweigen Tür und Tor. Es iſt anzunehmen, daß die Werke Frei⸗ tag nach Arbeitsſchluß ſtillegen. Ein Sym⸗ pathieſtreik von 300 000 Arbeitern der 105 ſteh noch in Ausſicht, ſo daß insgeſamt 800 000 Mann in den Streik treten dürften. In ei⸗ ner Rundfunkrede erklärte der Präſident des amerikaniſchen Arbeiterverbandes, Green, ſein Einverſtändnis mit dem Streik⸗ plan. Er ſagte, der Ausſtand ſei gerecht, da der Baumwoll⸗Code des Wiederaufbau⸗ programms der Regierung die gehegten Er⸗ wartungen nicht erfüllt habe. Es ſei weder die in Ausſicht genommene Lohnerhöhung noch die erhoffte Zunahme der Zahl der Beſchäftialen zuſtandegekommen. 178 Die Steuerſchuldnern zu herangetrieben. gingen aber mit ihren Herde los und trieben ſie davon. Bei den nun folgenden Schlägereien fielen auch Re⸗ volverſchüſſe. Anſcheinend hatten die Far⸗ widerſpenſtigen Farmer Neue Juſammenſtöße in Irland. Condon, 31. Auguſt. Bei Kill(Grafſchaft Waterford) im iriſchen Freiſtaat kam es wegen der Beſchlagnahme von Vieh bei einem Zuſammenſtoß zwiſchen 200 Farmern und 100 Poliziſten. Die Farmer, von denen viele blaue Hem— den trugen, hatten die Straße mit Varrika— den verſperrt. Während die Poliziſten die Barrikaden wegräumten, wurde plötzlich ei⸗ ne Herde von mehreren hundert Stück Vieh Die Farmer wollten offen⸗ bar, daß die beſchlagnahmten Tiere ſich un⸗ ter die große Herde miſchten. Die Poliziſten Knüppeln auf die mer mehrere Verletzte, die ſie mit ſich nah⸗ men. Später kam es an der Eiſenbahnhal⸗ teſtelle, auf der das Vieh verladen werden ſollte, zu einer neuen Schlägerei, wobei 1 Verhaftungen vorgenommen wur⸗ n. Ein Appell an die Vernunft Dr. Schacht fordert ein mehrjähriges Voll- morgtorium und Rückführung der deutſchen Schulden auf ein erträgliches Maß. Bad Eilſen, 31. Auguſt. Auf der internationalen Konferenz für Agrarwiſſenſchaft ſprach der mit der Jüh⸗ rung des KAeichswirtſchaftsminiſteriums be⸗ auftragte Reichsbankpräſident Dr. Schacht über das internationale Schulden- und Kre⸗ ditproblem. Dr. Schacht wies zunächſt nach, daß der Status der großen Notenbanken die Bahn für einen weltwirtſchaftlichen Aufſchwung nicht verſperre und daß genügend Geld vor— handen ſei, das lediglich auf Nutzbarma⸗ chung warte. Der zu hohe Kapitalzins er⸗ kläre ſich im letzten Grunde nur daraus, daß die Politik jene Atmoſphäre des internatio⸗ nalen Vertrauens, die für langfriſtige An⸗ lagen unentbehrlich ſei, noch immer nicht geſchaffen habe. Die Weltkonjunktur könne nur entſtehen, wenn ſich die Einzelkonjunk— turen vermittels des Welthandels zuſammenfänden. Dr. Schacht gab dann ein Bild von der Geſtaltung der Rohſtoffprei⸗ ſe. Heute werde die Farm- und Plantagen⸗ wirtſchaft faſt aller überſeeiſcher Länder nur durch künſtliche Maßnahmen der Staa— ten notdürftig am Leben erhalten. Der ei— gentliche Zerſtörungsfaktor ſei die politiſche Verſchuldung aus dem Weltkrieg. Das Ver— ſailler Diktat hatte, wie es Adolf Hitler ein— mal knapp, aber erſchöpfend formuliert habe, die Tendenz, Deutſchland die Lebens— möglichkeit zu nehmen. Eingehend ſetzte ſich dann Dr. Schacht mit dem Reparations⸗ ſyſtems und der dann vorgenommenen Berſchleierung des Reparalionsproblems auseinander. Man ſollte ſich den ausſichts— loſen Verſuch ſchenken, das deutſche Trans— ferproblem damit zu erklären, daß Deutſch— land die Auslandskredite falſch verwendet habe. Deutſchland war mit Auslandskapi— tal nicht gedient; ſollte es Reparationen zahlen, ſo brauchte es Abnehmer für ſeine Waren, und dieſe Abnehmer konnten in er— ſter Linie die unenkwickelten Länder ſein. Dr. Schacht wies dann nach, daß Deutſchland im Verlauf von drei Jahren (unter Berückſichtigung der Entwertung ausländiſcher Währungen) 11 Milliarden RM, das iſt mehr als ſeine geſamte unpo— litiſche Verſchuldung abgetragen habe. Heu— te iſt Deutſchlands Transferfähigkeit völlig erſchöpft. Die ungeheure Verſchärfung der Weltkriſe iſt durch den Abruf der Aus— landsgelder aus Deutſchland verurſacht. Die Rolle, die Deutſchland im Welthandel ſpielt, zeigt, daß eine Beendigung der Welt— kriſe ohne Bereinigung der deutſchen Aus— landsverſchuldung höchſt unwahrſcheinlich iſt. Dr. Schacht wandte ſich auch gegen die Vorwürfe, daß Deutſchland ſelbſt nichts oder nicht genug beigetragen habe, um das Auslandsſchuldenproblem zu löſen. Deutſch— land ſei heute gezwungen, mit aller Energie die Ausbeutung ſeiner einheimiſchen Roh— ſtoffquellen zu betreiben, die Verwendung von Erſahftoffen zu for cieren und dergleichen. Grundfalſch ſei es, das in— 1 ternationale Schuldenproblem lediglich vom wirtſchaftlichen Standpunkt zu betrachten. In Deutſchland ſei die Gefahr der Bol— ſchewiſierung vom Nationalſozialis— mus in letzter Stunde abgefangen worden. Man habe im Ausland vielfach nicht daran geglaubt, daß Deutſchland ernſtlich vom Kommunismus bedroht war. Dauere die Kriſe noch länger an, ſo dürfe manches Land aus eigener Erfahrung heraus ſeine Anſichten ändern. Dr Schacht zeichnete dann zwei theoreti— ſche Löſungsmöglichkeiten: 1. die deutſchen Waren werden von allen Erſchwerungen freigeſtellt, 2. die deutſchen Schulden wer— den geſtrichen. Da beide Wege nicht denk— bar ſeien, müſſe der praktiſch mögliche Weg in der Mitte liegen, und zwar in der Richtung, daß die Regierungen der Gläubigerſtaaten in eine erhöhte Abnahme deutſcher Warenlieferun— gen und die Gläubiger in eine Herabſetzung ihrer Schuldforderungen einwilligen. Ein ſolcher Mittelweg hälte noch vor ei⸗ nem oder zwei Jahren allein Erfolg ver- ſprochen. Heute reiche er nicht mehr aus. Deutſchland könne heute ſeinen Schulden⸗ dienſt nur unter einem vergrößerten Welt— handelsvolumen leiſten, in das es aber un⸗ ter dem Druck des internationalen Defla— tionsprozeſſes nicht hineinwachſen könne. Es werde daher nichts anderes übrig blei— ben, als ihm ein mehrſähriges Vollmoralo- rium zur Erholung zu gewähren. Gleich- zeitig werde man die Laſt der Auslandsver⸗ ſchuldung auf ein Maß zurückführen müſſen, das nach Ablauf des Moratoriums auf die Dauer getragen werden könne. Wenn ein internationales Abkommen die— ſe beiden Vorausſetzungen ſicherſtelle, ſo ſei das entſcheidende Hemmnis für eine Welt— handelsbelebung beſeitigt. Es werde ſich dann von ſelbſt ergeben, daß Deutſchland dieſenigen Warenkredite erhalte, die es ihm geſtatten, ſeine normale Kaufkraft auf dem Weltmarkt auszuüben. Solche Warenkredite liquidieren ſich von ſelbſt und ſie waren von jeher die unent⸗ behrliche Brücke im Warenaustauſch der aufrichtiger Freude begrüßt. Dr. Schacht richtete zum Schluß einen ſtarken Appell an die weltwirtſchaftliche Vernunft. Es ſei Deulſchland Pflicht darauf hinzuweiſen, daß feder verlorene Monat ſeine internationale Leiſtungsfähigkeit zwangsläufig verringerk, den Welthandel weiter ſchrumpfen läßt, die Weltkriſe ver⸗ längert und ihre Bereinigung erſchwerk. Volltrelte Todesurteile Vier Hinrichtungen in Dortmund. Dortmund, 31. Auguſt. Die vom Schwurgericht zu Dortmund wegen Raubmordes in drei Fällen, begangen zu Dortmund und Holzwickede an der Witwe Martha Schur aus Hagen-Haſpe, an der Stenotypiſtin Emma Schneider aus Herford und an dem Kaufmann Franz Narowfkt aus Dortmund⸗Hombruch, zum Tode verurteilten Auguſt Scheer und Auguſt Schulte aus Dortmund ſind im Hofe des Gerichtsgefäng⸗ niſſes zu Dortmund durch Enthauptung mit dem Beil hingerichtet worden. Der preußiſche Miniſterpräſident hat von dem Begnadigungs⸗ recht keinen Gebrauch gemacht, weil es ſich um kaltblütig vorbereitete und durchgeführte Raubmorde handelte und die Verurteilten ſo⸗ wohl nach dieſen grauenvollen Verbrechen als auch nach ihrem Vorleben(ſie ſind u. a. wegen Raubes mit 6 bezw. 7 Jahren Zucht⸗ haus vorbeſtraft) als ſchwerſte Verbrecher an⸗ zuſehen ſind, für die ein Gnadenbeweis nicht in Frage kommen könne. Am gleichen Morgen ſind im Gerichtsge⸗ fängnis Dortmund die von dem Sondergericht wegen gemeinſchaftlichen Mordes in Tateinheit mit ſchwerem Landfriedensbruch rechtskräftig zunt Tode und dauernden Verluſt der bürger⸗ lichen Ehrenrechte verurteilten Hans Voit und Friedrich Rapier aus Dortmund hingerichtet worden, weil ſie am 24. Juni 1932 den SA⸗ Mann Ufer niedergemetzelt haben. Der preußi⸗ ſche Miniſterpräſident hat es abgelehnt, von ſeinem Begnadigungsrecht Gebrauch zu machen, da die Tat einen grauenvollen kommuniſtiſchen Mord darſtelle. Die Art und Weiſe, in der die Verurteilten den am Boden liegenden SA— Mann mißhandelt haben, ſpreche von ſolch außerordentlicher Verwilderung und ſo bo— denloſer Feigheit, daß die Verurteilten ſich durch ihr Verbrechen außerhalb der Volks geme! at geſtellt und ihr Leben verwirkt haben. Zwei Briefe Hindenburgs Hindenburg bittet um ſeine Verwendung im Weltkrieg! Berlin, 31. Auguſt. Der„Völkiſche Beobachter“ veröffentlicht im Fakſimile zwei Briefe vom 12. Auguſt 1914 und vom 9. November 1914. die der damalige General der Infanterie von Hindenburg, an den Generalleutnant und Generalquartiermeiſter von Stein gerichtet hat. Die Briefe, die Paſtor von Stein in Quedlinburg, der Sohn des ehe— maligen Generalquartiermeiſters, zur Ver— fügung geſtellt hat, haben folgenden Wort— laut: N Hannover, den 12. Auguſt 1914 Wedekindſtraße 15. Sehr verehrter Herr von Stein! Im Vertrauen auf unſere alte Bekannt⸗ ſchaft kurz eine Bitte: Denken Sie meiner, wenn noch im Laufe der Dinge irgendwo ein höherer Führer gebraucht wird!! Ich bin körperlich und geiſtig durchaus friſch und war daher auch bis vorigen Herbſt trotz meiner Verabſchiedung deſig⸗ niert. Fabeck kann Ihnen darüber Näheres berichten. Mit welchen Gefühlen ich jetzt meine Al⸗ tersgenoſſen ins Feld ziehen ſehe, während ich unverſchuldet zu Hauſe ſitzen muß, kön— nen Sie ſich denken. Ich ſchäme mich über die Straße zu gehen. Antwort auf dieſe Zeiten erwarte ich nicht. Sie haben Wichtigeres zu tun. Ihre Rückkehr in den Generalſtab habe ich mit Gott ſei mit Ihnen. Stets in alter, treuer Kameradſchaft Eu— rer Exzellenz ſehr ergebener von Benneckendorf und von Hindenburg, General der Infanterie a la ſuite des 3. Garderegiments zu Fuß. Abſender: Generaloberſt v. Hindenburg, Oſtheer. 9. 11. 14. Eurer Exzellenz danke ich herzlichſt für Ihre freundlichen Zeilen vom 5. November, die mich heute erreichten. Ich bin Ihnen aufrichtig dankbar dafür, daß Sie mich ausgegraben haben und glück⸗ lich darüber, wieder etwas leiſten zu kön⸗ nen. Ihnen von Herzen alles Gute wün⸗ ſchend in alter treuer Kameradſchaft Eurer Exzellenz aufrichtig ergebener von Hinder deng, Die Abſtimmungspolizei Eine Enkgegnung an den„Berner Bund“ Genf, 31. Auguſt. Der„Berner Bund“, der die Entſendung ſchweizeriſcher Milizen ins Saar gebiet als„Einmiſchung in fremde Händel“ ab⸗ lehnt. meint daß eine freie An wer ⸗ bung von Saarpoliziſten in der Schwei dieſe in keiner Weiſe belaſten und verpflich⸗ ten könnte. Jeder Angeworbene würde für ſich allein die volle Verantwortung tragen, da der Eintritt in dieſes Ordnungskorps einen ganz perſönlichen, ſtaatlich unbeein⸗ flußten Willensakt bedeuten würde. Wenn alſo der Völkerbund zur Erfüllung ſeiner Aufgabe dieſe Anwerbung auch in der Schweiz wünſchen würde, ſo müßte man in aller Loyalität prüfen, ob dies möglich wer⸗ den könne. Der„Bund“ gibt ſich hier einer doppelten Täuſchung hin. 1. würde gegebe⸗ nenfalls doch vom Völkerbund gewünſcht werden, daß die Schweizer Regterung aus⸗ drücklich ihre Genehmigung zu dieſer Wer⸗ bung erteilt und ſie damit begünſtigt, 2 wäre es kaum möglich, daß die Saarbevöl⸗ kerung nicht einen klaren Unterſchied zwi⸗ ſchen freiwillig angeworbenen Poliziſten und ſolchen, die von ſtaatswegen geſchickt werden, macht. Das kommende strafreiht Der Stand der Kommiſſionsarbeiten. Berlin, 31. Auguft. Die im Auftrage des Reichskanzlers be⸗ rufene amtliche Strafrechtskommiſſion hat einen den Anſchauungen des neuen Stages entſprechenden Entwurf eines Strafgeſetz⸗ buches ausgearbeitet. Ueber den gegenwär⸗ tigen Stand der Strafrechtserneuerung be⸗ richtete Reichsjuſtizminiſter Dr. Gürtner bei einem Preſſeempfang im Reichsjuſtiz⸗ miniſterium. Die dringendſten und wichtig⸗ ſten Glieder der Geſamtreform ſeien von der nationalſozialiſtiſchen Regierung durch die Novellengeſetzgebung vorweg genommen, insbeſondere der Kampf gegen die Geweahn⸗ heitsverbrecher ſowie gegen Hochverrat und Landesverrat. Gleichzeitig ſeien die Vor⸗ arbeiten für die Reform des Strafgeſetzbu⸗ ches in Angriff genommen worden. Das neile Strafrecht habe vom Standpunkt der Jemeinſchaft aus orientiert werden müſſen. Der Reichsjuſtizminiſter entwickelte im ein⸗ zelnen die wichtigſten Grundſätze des neuen Strafrechts. Am Ausgangspunkt ſtanden die Lebensrechte, der Rechtsfriede, der Ar⸗ beitsfriede und das Wohl des Volkes. Ve⸗ ſonders ausführlich verbreitete ſich Dr. Gürtner über das Willensſtrafrecht. Das geltende Recht zwinge den Richter, den Verſuch unter allen Umſtänden milder zu beſtrafen als das vollendete Verbrechen. Dieſer Grundſatz finde ſich im kommenden Recht nicht mehr. Es werde die Gegenwir⸗ kung gegen den Verbrecher ſchon eintreten, wenn der verbrecheriſche Wille ſich im An⸗ fang ſeiner Tat offenbare. Der Verſuch ſei grundſätzlich ſo zu beſtrafen wie die Vollen— dung. Die Frage, ob der Verſuch gelungen ſei, könne allerdings bei der Strafbe⸗ meſſung eine Rolle ſpielen. Iſt eine Tat nicht ausdrücklich für ſtraffrei erklärt, aber eine ähnliche Tat im Geſetz mit Strafe be— droht, ſo muß man von der Einengu ng wegkommen, daß der Buchſtabe des Geſetzes erfüllt ſei. Die Kommiſſion ſetzt ſich mit die⸗ ſer Analogie im Strafrecht in bewußten Gegenſatz zu dem geſchriebenen geltenden Recht, aber nicht in Gegenſatz mit dem Rechtsempfinden des Volkes. Staatsſekretär Dr. Freisler ſprach von den verſchiede— nen vergeblichen Verſuchen, die in der ver⸗ floſſenen parlamentariſchen Zeit gemacht worden ſeien, um ein neues Strafrecht zu ſchaffen. Er ſchilderte die umfangreichen Arbeiten, die in der Kommiſſion, die er die Werkſtatt des Rechts nannte, feſtgehalten worden ſeien. Um der Oeffentlichkeit einen Einblick in die bisherigen Arbeiten der amt⸗ lichen Strafrechtskommiſſion zu gewähren, hat der Reichsminiſter der Juſtiz im Verla⸗ ge Franz Vahlen unter Mitwirkung einiger an der Kommiſſionsarbeit Beteiligter einen ausführlichen Bericht„Das kommende deut⸗ ſche Strafrecht“, allgemeiner Teil, erſcheinen laſſen, in dem die wichtigſten Fragen erör⸗ tert werden. Deutsche Tagesſchau Photographieren auf dem Parteitag. Die Organiſationsleitung des Reichspartei⸗ tages teilt mit, daß während des Partei⸗ tages den Bildberichterſtattern der Zeitungen ſowie jedem Fach⸗ und Amaturphotographen, gleichgültig ob In⸗ oder Ausländer, die un⸗ eingeſchränkte Herſtellung eines Photos und Schmalfilmaufnahmen außerhalb der Sperr⸗ grenze ohne beſonderen Ausweis geſtattet ſei. Es ſei lediglich nicht geſtattet, die jeweils ſelbſt gewählten Plätze zu verlaſſen, wenn da⸗ durch die Veranſtaltung geſtört wird. In⸗ nerhalb der Abſperrung lönne nur eine ganz beſchränkte Anzahl von Bildberichterſtattern zu⸗ gelaſſen werden. Antragſteller, die keine Be⸗ nachrichtigung erhalten haben, haben auf Zu⸗ laſſung innerhalb der Sperrgrenze nicht zu zechnen. Die erste straßenbaubilanz Das große Werk der RNeichsaukobahnen. f München, 31. Auguſt. Der Generalinſpektor für das deutſche Straßenweſen, Dr. 19 Fritz Todt, ver⸗ öffenklicht den erſten Jahresbericht über ſei⸗ ne Tätigkeit als Leiter der Oberſten Reichs⸗ behörde für das deutſche Straßenweſen. Der Bericht beginnt mit den großen Bau⸗ vorhaben der Reichsautobahnen. Die erſte — 2—— aroßmaſchige Erſchliekung des Reichsgebie ern Re 6 Juli 1934 ſind der Geſellſchaft„9 bahnen“ zum Bau 1600 Kilomete ben, für weitere 2500 Kilomete Vorentwürfe vor.. i An Aufträgen wurden insgeſamt bis zum 1. Juli vergeben: 110 Milllonen RM. Die ſamtzahl der an der Bauſtelle beſchäftigten Arbeiler erreichte bis zum 5. Juli 1934 den Stand von 38 600 Mann und die Zahl der gelei⸗ ſteten Tagewerke betrug 2,55 Millionen. Es iſt vorgeſehen, bis zum Ende des Bau jahres 1934 bei den Bauarbeiten insgeſamt 300 Millionen Am umzuſetzen und die Be. legſchaft der Bauſtellen auf 80 000 bis 100 000 Mann zu ſteigern. Die Zahl der indirekt(3. B. in Lieferwerken) Beſchäftig⸗ ten iſt nach genauen Erhebungen 1,5 mal ſo groß als die der auf den Bauſtellen tätigen. Es waren ſonach insgeſamt am Stichtage des Berichtes(5. Juli) rund 96 000 beſchäf⸗ kigt und werden bis zum Jahresende 200 000 bis 250 000 Volksgenoſſen durch das Werk 9b Reichsaukobahnen Arbeit und Verdienſt aben. Die Entwurf⸗ und Bauarbeiten ſind ſo vorbereitet, daß in den kommenden fünf Jahren je 1000 bis 1500 Kilometer Auto⸗ bahnen fertiggeſtellt werden können. Es wird angeſtrebt, daß 1935 bis 1937 neben einigen anderen Verbindungen auch die Strecke Frankfurt- Mannheim Karlsruhe—Stuttgart-Ulm nach München— Landesgrenze dem Verkehr zur Verfügung ſteht. Im allgemeinen Straßenbau mußte die Löſung der Hauptaufgaben zu⸗ nächſt darin erblickt werden, bei der verwal⸗ tungsmäßigen Zerſplitterung, welche im deutſchen Straßenbau herrſchte, eine ein⸗ heitliche Ordnung zu ſchaffen. Im Jahre Jahre 1933 waren laufende Arbeiten aus Kraftfahrzeugſteuern der Wegeunterhal⸗ tungspflichtigen im Gange. Dieſe verfügba⸗ ren Mittel beliefen ſich auf Grund der Reichsgarantie auf 160 Millionen RM. Für das Jahr 1934 werden den Wegeunterhal⸗ tungspflichtigen etwa 115 Millionen RM aus der Kraftfahrzeugſteuer zufließen. 35,3 Millionen Tagewerkel Die Arbeiten aus dem Reinhardt Pro- gramm und die Mittel des Jahres 1934 ſchaffen folgende Beſchäftigungsmöglichkei⸗ ken: Tagewerke auf der Bauſtelle 16,5 Mil. lionen; Tagewerke in den Lieferwerken 18,8 Millionen; zuſammen 35,3 Millionen. Bei 200 Arbeitstagen ſind beſchäftigt: auf den Bauſtellen 82 500 Arbeiter; in den Lieferwerken 94000; zuſammen 176 500 Ar⸗ beiter. Durch die eingeleiteten Arbeſten iſt die Straßenbauinduſtrie voll beſchäftigt. Die Arbeiten wurden möglichſt gleichmäßig über ganz Deutſchland verteilt. Zum Schluß enthält der Jahresbericht des Generalinſpektors für das deutſche Straßen⸗ weſen noch beſondere Hinweiſe für die Auf⸗ gaben der nächſten Jahre. 1934 Ge⸗ Traurige Heimlehr Die Nanga Parbat-Expedition kommt zu⸗ rück. London, 31. Auguſt. Sieben Mitglieder der deutſchen Nanga Parbat⸗Expedition trafen am Donnerstag, von Benares kommend, mit vier Trägern in Kalkutta ein. Der Führer F. Bechthold erklärte, daß die Expedition aus Geſund⸗ heitsgründen beabſichtige, nach dem annä⸗ hernd 2000 Meter hochgelegenen Darjeeling in der Nähe des Evereſt zu reiſen. Von dort werde die Reiſe nach Bombay gehen. Die Abfahrt nach Deutſchland zu Schiff ſei für den 6. September geplant. Bechthold habe auch mitgeteilt, daß, falls die Verhandlungen mit der indiſchen Regie · rung zum Abſchluß gelangen, die Expedi⸗ tion in anderthalb Jahren nak Indien zu⸗ rückkehren werde, um einen neuen Verſuch der Erſteigung des Nanga Parbat zu unker⸗ nehmen. Das Wettrüſten zur See Die amerikaniſchen Schiffsbauten. i Waſhington, 31. Auguſt. Der amerikaniſche Marineminiſter Swan⸗ ſon und der Chef für Seeoperationen, Ad⸗ miral Stanley, haben die Empfehlungen des Marineamtes gebilligt, wonach in dem am 1. Juli 1935 beginnenden Finanzſahr 24 neue Kriegsſchiffe auf Stapel gelegt wer⸗ den ſollen. Das Marineminiſterium iſt an⸗ gewieſen worden, Voranſchläge aufzuſtellen, die aber noch der Genehmigung des Präſi⸗ denten und des Haushaltsbüros bedürfen, bevor ſie an den Kongreß gehen. In dem neuen Programm ſind zwei Kreuzer und ein Zerſtörerflotillenführer mehr vorgeſe⸗ hen, als Admiral Stanley urſprünglich an⸗ empfohlen hatte. Nach dem neueſten Pro⸗ gramm ſollen umgebaut werden ein Flug⸗ zeugdepotſchiff von 14500 Tonnen. zwei Kreuzer, die mit 15⸗em⸗Geſchützen beſtückt ſind, drei Flotillenführer von je 1850 Ton⸗ nen und ſechs U⸗ Boote. könne vermieden werden. der Nationalſozialismus der Generalaſſiſtentin, Schweſter 0 chnee in den Bergen. Oberſidorf, 31. Auguſt. Es iſt ein jäher Temperaturſturz eingetreten. Nachdem am vorhergehenden Abend Gewitterregen nie⸗ dergegangen war, fiel das Thermometer in der Nacht bis zum Gefrierpunkt. In den Bergen iſt bis zur Waldgrenze hinab Schnee gefallen. Vverſammlungsfreiheit für Staatsfeinde im 160 Sadargebiet. Sdarbrücken, 31. Auguſt. Die kommuni⸗ ſtiſche„Arbeiterzeitung“ meldet triumphie⸗ rend, daß die Regierungskommiſſion des Saargebietes das am 19. April 1933 ausge⸗ ſprochene Verbot der geſchloſſenen kommu⸗ niſtiſchen Veranſtaltungen aufgehoben ha⸗ he.— Die Regierungskommiſſion iſt ſomit gewillt, der üblen Hetze, die gerade von ſe⸗ paratiſtiſcher Seite ausgeht und die unter allen Umſtänden eine gewaltſame Aende⸗ rung der Verhältniſſe im Saargebiet er⸗ ſtrebt, Tür und Tor zu öffnen. Deutschland und ſeine Nachbarn Eine Unterredung mit dem Danziger Senatspräſidenten. 1 Paris, 31. Auguſt. Das„Petit Journal“ veröffentlicht im Rahmen ſeiner Artikelſerie über das The⸗ ma„Werden wir den Krieg wieder erleben“ eine Unterredung ſeines Sonderberichter⸗ ſtatters mit dem Präſidenten des Danziger 1100 Senhis, Dr. Rauſchning. Auf die Fra⸗ ge, des franzöſiſchen Journaliſten, Ann es igsgefahr bevorſtehe, er widerte, Dr. Rauſchning, daß er keine Kriegs möglichkeiten am Horizont ſehe. Dazu ſei notwendig, daß ſich eine große Koali⸗ tion, gegen eine andere ſtelle. Auch ein der⸗ artiger Zuſtand ſei augenblicklich nicht vor⸗ hanben. Der Krieg ſei kein Mittel um mo⸗ derne Politik zu machen. Eine Kriegsgefahr Das hauptſäch⸗ lichſte Mittel hierzu ſei eine deuſch⸗fran⸗ zöſſche Annäherung. Die Ziele der beiben Regierungen, abgeſehen von der Saar, ſtänden ſich nicht gegenüber. Er könne feierlich erklären, daß das deutſche Volk, das hinter ſeinem Führer ſtehe, in ſei— ner großen Mehrheit eine ſolche Annähe— rung, wünſche. Auf eine Zwiſchenfrage, ob kein Hindernis darſtelle, erwiderte der Senatspräſident, daß er nicht daran glaube Dr. Rauſchning ob eine erifhnbrte ſodann an die merkliche Verbeſſe⸗ rung der Beziehungen Deutſchlands zu Po⸗ len. Auf die Frage des Berichterſtatters, ob er nicht den Wunſch habe, daß Danzig eines Tages wieder dem Reich einverleibt werde, entgegnete Dr. Rauſchning, Danzig ſei deutſch und bleibe deutſch. Die Grenz⸗ frage habe heute nicht mehr dieſelbe Bedeu⸗ tung wie früher. Die Beziehungen Danzigs zum Reich ſeien ſehr eng; ſie ſeien die eines einigen Volkes, und das ſei die Hauptſache. Im Dienſt der Miſſion Katholiſche Miſſionsſchweſtern in den Tro. pen. Die Generaloberin der Miſſionsſchweſtern von Heiligſten Herzen Jeſu, Mutter Electa, hatte ſich im November v. Is. in Begleitung Georgia, auf eine Piſitationsreiſe in die Miſſionen des Auslandes begeben. non der ſie vor 14 Tagen zuruicteyrte. 1 Die Fahrt ging zuern zur Südſee. Von der Hauptſtation, dem Biſchofsſitz Vung⸗Pope aus, beſuchte die Generaloberin alle Miſſionsſtationen. Eine ihrer erſten Fahrten galt der Miſſion St. Paul in den Baininger Bergen, die die Gräber der 5 Märtyrerinnen der Genoſ⸗ ſenſchaft birgt. Am 13. Auguſt ſährte ſich zum 30. Male der Tag ihres Todes. Die Genoſſenſchaft hofft auf einen günſtigen Verlauf des bereits in Rom begonnenen Seligſprechungsprozeſſes. In der Zeit der Anweſenheit der Generalober'in eröffnete die Miſſion auf der Inſel Anelaua eine große Ausſätzigenſtation. Mutter Electa brachte in Begleitung der General⸗ aſſiſtentin die erſten fünf Schweſtern per⸗ ſönlich in dieſe Miſſion. Der fünftägige Aufenthalt unter den Ausſätzigen zeigte ih— nen das tiefe Elend dieſer armen Kranken, aber auch deren große Freude, nun nicht mehr allein ihrem grauſamen Schickſal über⸗ laſſen zu ſein, ſondern heldenmütige, liebe— volle Pflege zu finden und überdies die Gnade des laubens und dadurch Kraft und Leid. Das Gebiet, in dem die Miſſions⸗ ſchweſtern vom Heiligſten Herzen Jeſu apo⸗ ſtoliſch wirken, war früher deutſche Kolonie. Wenn auch jetzt die engliſche Sprache vorherrſcht, ſo iſt doch die deutiche Sprache noch nicht verdrängt, ſie wird dort noch allenthalben geſprochen. Nach neun⸗ wöchigem Aufenthalt in der feuchten Tro⸗ penhitze der Südſee, fuhren die Reiſenden nach dem Feſtland zntralien, und zwar zu ihren Schweſtern in Sydney und Melbour— ne. Nach längerem Aufenthalt in einem in Melbourne von den Miſſionsſchweſtern ge⸗ leiteten Krankenhauſe, das zugleich den Miſ⸗ ſionarinnen der Südſee zur Pflege und Er⸗ holung dient, brachte ein Dampfer die Obe— rin in 30 tägiger Fahrt nach Kaßpſtadt. Mit der Bahn erreichten ſie dann Keetmans— hoop, Biſchofsſitz und Zentrale der Miſſion in dem früher deutſchen Gebiet von Süd⸗— weſtafrika. Auch hier galt ihr Beſuch allen Stationen. Auf mehreren konnten die Schweſtern in den Schulen noch in d deulſchen Sprache unterrichten. Auch dieſes Miſſionsgebiet, wenn ant; arm im Vergleich mit dem in der Vegetation ſo üp⸗ pigen Gebiet der Südſee, entbehrt nicht ſei⸗ ner Naturreize. Hier wie dort erfordert das Miſſionsleben große Opfer, iſt aber aue eine Quelle reichſten Glückes. einem Hilfspunkt. Eine irreführende Auslandsmeldung. Das Preſſepolitiſche Amt der NS DA teilt mit: In einem großen Teil der Auslandspreſſe wurde in großer Aufmachung darüber berichtet, daß in Wiesbaden die italieniſche Staats⸗ angehörige Roſa Labriola gegen ihren Wi! len ſteriliſiert worden ſei. Das zuſtändige Erbgeſundheitsgericht Wiesbaden ſtellt amt⸗ lich feſt, daß gegen die fragliche Italienerin allerdings ein Antrag auf Unfruchtbarmachung geſtellt worden war, daß das Gericht ihn jedoch abgelehnt hat. Boxſport Neue Punktwertung im Amaleurboxen. Die neuen Beſtimmungen der internatio— nalen Punktwertung im Amateurboxen tre— ten am 1. September auch für Deutſch⸗ land in Kraft. Es iſt wichtig, daß ſich Akti⸗ oe und auch die Zuſchauer mit dieſem Sy⸗ ſtem ſchnell vertraut machen. Die wichtigſte Neuregelung iſt die Zählungsart eines zu Boden gegangenen Kämpfers. Der Zeit⸗ nehmer muß den Sekundenabſtand durch Klopfen für den Ringrichter bekanntgeben. Der Gegner wird verwarnt, wenn er nicht ſofort in die neutrale Ecke geht. Zwiſchen dem erſten und dem letzten Gongſchlag gibt es keinen Handſchlag mehr. Es iſt auch wich⸗ tig, daß die Sekundanten den Kampf nicht aufgeben können. Die Vierminutenrunde fällt fort, alle Kämpfe gehen über dreimal drei Minuten oder ſechsmal zwei Minuten. Jede Runde wird mit 20 Punkten bewertet. Ein Unentſchieden gibt es nicht, bei internationalen Kämpfen nur nach Ver— einbarung. Bei Punktgleichheit nach drei Runden muß feſtgeſtellt werden, wer den beſſeren Stil hatte oder mehr Anagriffsgeiſt, gezeigt hat. Dem Gegner wird in Fall ein Punkt von der Geſamtpunktzahl abgezogen. Während jeder Runde wird ge— wertet: Jeder vorſchriftsmäßige Treffer mit Jeder Härtetreffer(falls der Gegner zu Boden geht oder ſichtlich er— ſchüttert iſt) mit zwei Hilfspunkten(einen dieſem Punkt für den Treffer, einen für die Härte.) Für zwei reine Verteidigungen gibt es ei— nen Hilfspunkt. Für jeden in ſich abgeſchloſ— ſenen Nahkampf ohne Berückſichtigung der Treffer ein bis zwei Hilfspunkte. Für jede Verwarnung erhält der Gegner des Ver— warnten drei Hilfspunkte. Die Sireilparole ergangen Arbeltseinſtellung Samskagnacht. Mafhington, 31. Auguſt. Der Streik der Textilarbeiter iſt nunmehr doch unvermeidlich geworden. Die zentrale Ztreikleitung hal die Anweiſung zum Streikbeginn herausgehen laſſen. Die Ar⸗ beſtseinſtellung erfolgt in der Nacht zum Sonntag um 23.00 Uhr bei Schichkwechſel. Es werden zunächſt 1500 Betriebe und 600 000 Arbeiter beiroffen. Außerdem aber arbeitet man an Plänen. um die Arbeiler⸗ ſchaft verwandter Induſteſen zu Sympathie ſtreiks zu veranlaſſen. Vermiſchte⸗ Das Opiumeleno Chinas. Die Mitteilun⸗ gen des Anti-Opium-Nachrichten⸗Büros beim Völkerbund enthüllen von neuem den furcht⸗ baren Umfang des Opium ends. Der Kampf der verſchiedenen Staaten gegen die Erzeu⸗ gung und den Handel von Rauſchgiften hat zur Folge, daß die internationalen Verbrecher des Rauſchgiftſchmuggels in China ſelbſt Un⸗ terſchlupf ſuchen. Im Lande ſelbſt entſtehen Geheimfabriken für Morphium, Heroin und andere Opiumpräparate. Der Schmuggel blühl noch überall, das alte Laſter des Opiumrau⸗ chens wandelt ſich in das weit gefährlichere des Morphinismus. China zählt Millionen Rauſchgiftſüchtige. Der unerlaubte Jahres- verbrauch wird auf 90000 Kilo Morphium und Heroin und 12 000 000 Kilo Opium ge⸗ ſchätzt. Eine Milliarde mexikaniſcher Dollars wird jährlich für dieſe Volksvergiftung ver⸗ ausgabt. Die Zentra! gierung in Nanking iſt noch zu ſchwach, um das Uebel auszurot⸗ ten.— Ein furchtbares Kapitel im Schuld⸗ buch derjenigen Völker, die China dieſes Gift einſt aufgedrängt haben. Künſtliche Sprachen. Die erſte künſtliche Sprache war Volapük, die 1880 von einem deutſchen Geiſtlichen erfunden wurde. Ihre Beſtandteile gehen in der Hauptſache auf das Engliſche zurück. Die erfolgreichſte Kunſtſprache iſt Eſperanto, die 1887 von einem Ruſſen erfunden wurde, in vielen Ländern in den Schulen gelehrt wird und in der es viele Bücher, Grammatiken und dgl. gibt. Die jüngſte der Kunſtſprachen iſt Ido, eine moder- niſierte Form des Eſperanto, die im Jahre 1907 aufkam. vod FR z MRα N GLAS ER. rheberrechtsschutz: Fünf Türme-Verlag. Halle(Saale) Jaa, das war Freude! Das war Glück! Die Bäuerin atmete frei und tief, und ſie ſtreichelte das Fell des zu ihren Füßen liegenden Hundes, der zuſtimmend mit ſeinem Schwanz wedelte.„Haſt recht, Karo! Wir wollen zufrieden ſein und weiterhin unſere Pflicht tun! Und wollen beide fein achtgeben, du auf den Hof, und ich— auf den Bauer. Die haben beide Fürſorge und Wachſamkeit groß nötig.“ Von ihrem Manne wanderten ihre Gedanken zu den Kindern. Sie dachte noch einmal an die Scham und an die Angſt, als ſie damals ihr erſtes Kind geboren hatte. Sie wußte nicht, wie ſich der Bauer zu ihr und zu dem fremden Kinde ſtellen würde. Ruhig kam er damals an ihr Bett, ſtreichelte ihre Hand, und ſeine Augen fragten. „Ein Junge“, ſagte ſie und wagte nicht den Blick zu heben.—„Nun gut, er iſt der Erſtgeborene auf dem Hofe! So ſol er auch den Hof einmal bekommen!“ Und niemand hatte gewußt, und niemand hatte jemals erfahren, daß es nicht ſein eigenes Kind war, das da beranwuchs und gedieh. Dann kamen ſein Junge und ſein Mädel zur Welt. Das war die Zeit, als der Bauer mit jedem Schickſals⸗ ſturm raufte, als ihm keine Mühe zu viel und keine Arbeit iu ſchwer wurde. Als ſeine Augen immer glänzten und er noch laut und fröhlich lachen konnte. Das war die köſt⸗ lichſte und war die ſchönſte Zeit! Das war die Zeit, die ihn ſo froh und lebensſicher machte, daß er unbekümmert und unbeſchwert in den Krieg zog und ſie obendrein noch „Ich bleib' geſund! Ich komme wieder!“ Freude und gab Glück in ihrem Leben! ktröſten kon auch wieder gehen! 1 1 ¶68 080 Gegend verſchrien. Beſuch gewartet. dir beſprechen.“ Bauer die Haustür frei. Trotz alledem.„Und“, ſagte ſie leiſe vor ſich hin,„es wird Wird wieder gehen!“ auf, als hätte ſie keine Zeit und keine Ruhe mehr, als müſſe ſie, auch jetzt noch, dies und jenes beſorgen und 4 ſchaffen; aber— ſie ſank ſogleich mit einem wehen Auf⸗ 5 8 ſchrei zurück. Griff erſchrocken nach ihrem Herzen, das, ,,, nach heftigen Schmerzen, nun plötzlich ſtillzuſtehen drohte. a Ihr Geſicht wurde blaß, und ſelbſt die Lippen ver— färbten ſich. Ja— das Herz! Da war etwas entzwei, 420 war etwas nicht mehr ganz in Ordnung. Sie müßte— ſie müßte wirklich einmal einen Arzt befragen. Unbedingt. Aber— das ging ja nicht. Es— ging— ja— nicht! Sie konnte doch jetzt dem Bauer nicht noch neue Sorgen und noch— neue Koſten machen. Mußte ſtark ſein und ſchweigen! Sie mußte! Sie mußte! Achtes Kapitel. Nach dem vergeblichen Verſuch des Lindenhofbauern, von ſeinem Bruder in Berlin das Geld für die gekündigte Hypothet zu bekommen, blieb ihm nichts anderes übrig, als ſich an den Goldbach⸗Müller um Hilfe zu wenden. Der Müller war als Halsabſchneider in der ganzen Breit und protzig ſtand der Müller in der Tür, als der Lindenhofbauer an einem Sonntagmorgen bei ihm vorfuhr. Es ſah faſt aus, als hätte der Müller auf dieſen „n Tag, Goldbach⸗Müller! Wenn du ein Stündchen Zeit übrig haſt, möchte ich gern etwas Geſchäftliches mii „Für Geſchäfte hab' ich immer Zeit! Auch am Sonntag⸗ morgen, Lindenhofbauer!“ lachte der Müller und gab dem Die Mühle liegt im geſegneten Neiße⸗Tal und wird von Neißewaſſer getrieben. Der Mühlenbach, den man mit Recht auch Goldbach nennt, und der ſein Waſſer ſeit Jahr und Tag über das ſchwere Schaufelrad der Mühle wirft, wird oberhalb der Mühle von der Neiße abgeleitet Die olympiſche Kampf⸗ bahn enkſteht. Der Umbau des frühe⸗ ren Deutſchen Stadions in Berlin zum Olympia⸗ ſtadion ſchreitet rüſtig vorwärts. Sie ſprang Sie mußte ſtark ſein! einem Hof.“ ſpaßen“ „Das geht nicht! liegen tief für das Vieh und für das Getreide. Dazu die Steuern, Zinſen und Abgaben. Ich hab' geſchuftet wie ein Tier. Aber das Geld iſt jetzt nicht aus dem Hof herauszuholen.“ „Ich kann das Geld ſchon zur Verfügung ſtellen. Aber— ich geh' nur auf ganz ſichere Sachen ein. Das weißt du wohl. Nur auf erſte Stelle im Grundbuch. Gold⸗ klauſel. Zehn Prozent Zinſen. wenn Zins und Steuer nicht pünktlich fallen. dir's, Lindenhofbauer! Du weißt, ich laſſe nicht mit mir und unterhalb der Mühle dann der Neiße wieder zu⸗ geführt. Man wußte zwar nicht— hatten die Goldbach⸗ Müller früher einmal nach dem Mühlenbach oder hatte das Waſſer nach den Müllern ſeinen Namen erhalten? Feſt aber ſtand: die Mühle war eine Goldgrube und würde es auch immer bleiben. Das monotone und dumpfe Geräuſch des Mahlens ging durchs ganze Haus. Tag und Nacht drehte ſich das ſchwere Rad, an Wochen- und an Feiertagen. Ununter⸗ brochen floß ein Strom von Körnern in den großen Mühlentrichter, Mühlenwerks. tums, der anſcheinend nicht aufzuhalten war. „Nun, wo drückt der Schuh, Lindenhofbauer?“ Es klang wenig rückſichtsvoll, wie das der Müller ſprach, ohne ſeinem Beſucher auch nur eine Einleitung zu gönnen. Unbeholfen nahm der Lindenhofbauer Platz. Um⸗ ſtändlich legte er ſeinen Hut vor ſich auf die Knie, während ſeine Finger merklich zitterten. „Iſt's eine Hypothek? Wie hoch? An welcher Stelle? Und wann iſt ſie fällig?“ „Fünftauſend Mark ſind's, Goldbach⸗Müller!“ „Und die paar Taler ſind nicht herauszuwirtſchaften aus dem Hof? Dann muß es ja ſchon ſehr ſchlimm mit dir ſtehen. Das müßte doch ein leichtes ſein auf ſolch zwiſchen die mahlenden Steine des Ein Strom des Segens und des Reich- Iſt ganz unmöglich! Die Preiſe Und Fälligteitsklauſet, Ueberleg' Fortſetzung folgt 7 Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale) Nachdruck verboten. f Zweimal war ein Brief Doktor Wangenheims an Roſemarie mit dem Vermerk„Adreſſat unbekannt ver— zogen“ zurückgekommen! Und wie Wangenheim auch grübelte und grübelte, er konnte ſich die Zuſammenhänge beim beſten Willen nicht erklären. Der Zuſtand ſeines Vaters hatte ſich gebeſſert, das heißt, ſoweit man bei ſeinem Alter eben von Beſſerung reden konnte. Jedenfalls aber war der Schlaganfall nicht ſo ſchwer geweſen, wie es für den aufgeregten Direktor im erſten Augenblick den Anſchein gehabt hatte, und ſeine Geſundheit war wenigſtens inſofern wiederhergeſtellt, als man nicht jeden Tag das Schlimmſte befürchten mußte. Da hatte er ſich gewaltſam frei gemacht, nicht, um, wie er daheim vorgab, verſchiedene Angelegenheiten bei Bachſtedt& Co. zu ordnen, ſondern Roſemarie für ſein Verhalten Aufklärung zu geben und ſich ſein Glück durch einen kleinen goldenen Ring für immer zu ſichern. Mit glücklichem Herzen war er der Stadt entgegen— gefahren, die ſo wunderſame Erinnerungen für ihn barg Und nun ſtand er im Privatbüro ſeines Onkels. Ach wieviel Geſpräche mußte er über ſich ergehen laſſen, ehe es die Gelegenheit erlaubte, einmal durch die Büros zu gehen, um von Roſemarie einen flüchtigen Blick zu er— haſchen! Er konnte es nicht erwarten, zu ſehen, wie ſich die Ueberraſchung auf ihrem lieben Geſicht malte. Doktor Wangenheim gab ſich alle Mühe, ſeinem Onkel nicht un— intereſſiert an deſſen geſchäftlichen Berichten zu ſcheinen; aber in ſeinen Füßen zuckte die Ungeduld, und er wäre am liebſten aufgeſprungen und davongeſtürmt. Endlich war es ſo weit. „Du ſcheinſt etwas abgeſpannt zu ſein, Wolfgang!“ ſagte Bachſtedt freundlich.„Gehe hinüber in die Wohnung und ruhe dich aus, lieber Junge! Es iſt gleich Mittag. Ich komme auch bald.“ Wangenheim erhob ſich ſchnell. „Ja, Onkel, ich bin etwas abgeſpannt! Die ganze Nacht hindurch gefahren. Aber ehe ich hinübergehe, möchte ich, wenn du es geſtatteſt, erſt einmal einen kleinen Spaziergang durch den Betrieb machen. Man freut ſich doch, den alten Platz ſeiner Tätigkeit wiederzuſehen.“ „Aber gern, Wolfgang! Veränderungen ſind inzwiſchen nicht vorgenommen worden.“ Wolfgang ging. Ueberall, wo er auftauchte und die Abteilungsvorſteher mit freundlichem Handſchlag begrüßte, wurde ſein Gruß berzlich und reſpektvoll erwidert. Endlich ſtand er vor der Tür der Korreſpondenz— Abteilung. Er mußte ſich ſtark zuſammeünehmen, um ein recht gleichgültiges Geſicht zu machen. Und Roſemarie— würde ſie ſich nicht verraten, wenn er ſo unverhofft ein— trat? Er drückte die Klinke nieder und ſtand im Rahmen der Tür. „Ach, der Herr Doktor!“ Wie elektriſiert ſprang die Lobe von ihrem Stuhl auf. Vor Ueberraſchung wechſelte ſie die Farbe, und ihr Weſen zeigte eine Unſicherheit, die Doktor Wangenheim nicht entging. „Ja, ja, Fräulein Lobe, auch mal wieder im Lande. Allerdings nur vorübergehend noch mal. Dann iſt meine Gaſtrolle in dieſer ſchönen Stadt ausgeſpielt.“ Doktor Wangenheim konnte ſich nicht entſchließen, der Lobe die Hand zu geben wie den anderen Abteilungs— vorſtehern zuvor. Wieder machte ſie auf ihn einen ſo un⸗ günſtigen Eindruck, daß er jede Berührung mit ihr ſcheute. Aber da erklang ſchon ihre Stimme: „Ach, der Herr Doktor leiten dann wohl die Werke des Herrn Vaters? Der Herr Kommerzienrat iſt doch hoffentlich wieder wohler?“ „Ja!“ ſagte Wolfgang kurz und abweſend. Jeder Nerv in ihm bebte. So, nun konnte er ſich nach Roſemarie um⸗ wenden. Sie war inzwiſchen gewiß ihrer Verlegenheit Meiſter geworden. Langſam drehte er ſich um. Doch— er riß die Augen auf. „ Roſemarie war ja nicht mehr hier. An ihrem Platz ſaß eine Fremde. Doktor Wangenheim ſchien wie erſtarrt zu ſein. All ſein Freuen war aus— gelöſcht. Alſo hatte es doch ſeine Bedeutung mit den zurückgegangenen Briefen„Adreſſat unbekannt verzogen“? Ahnte die Lobe, was in ihm vorging? Sie ſah, daß ſein Geſicht bleich war, als er ſich um⸗ wandte, und hörte, daß ſeine Stimme zitterte, als er ge⸗ laſſen fragte: „Nanu! Perſonalveränderungen vor ſich gegangen in der Korreſpondenz?“ In den Augen der Lobe blitzte ein unverkennbarer ge— meiner Triumph: „Ja, die Neuß iſt nicht mehr hier.“ „Die Neuß?“ Wolfgang ging ein Stich durch das Herz. Seine Augen flammten zornige Empörung. Wie konnte dieſe falſche Katze es wagen, ſo reſpektlos von ſeiner künftigen Braut zu ſprechen. „Ja, Herr Doktor, dieſe unverſchämte, ſcheinheilige Perſon iſt an demſelben Tage, als Herr Doktor von hier weggingen, wegen Diebſtahls entlaſſen worden. Sie hat achthundert Mark geſtohlen!“ ö Ah! So tief ſaß es alſo doch noch bei ihm. Oh, wie aut tat es ihr, ihn jetzt ſo zu demütigen. Alle Reue, die ſie manchmal wegen ihrer gemeinen Tat doch empfunden hatte, war in dieſem Augenblick wie weggeblaſen. So, nun gab es keinen Weg mehr zu ihr. Deſſen war ſie ſicher. Doktor Wangenheim konnte es nicht mehr verhindern, daß ſein Geſicht ſich erſchreckend veränderte. Kein Wort kam über ſeine Lippen. Sein Glück hatte er ſich holen wollen? Sein Glück??? Klang von den Wänden herab nicht ein höhniſch gellen— des Lachen? Kein Wort, keinen Blick mehr ſandte er zu der Lobe. Mochten ſie von ihm denken, was ſie wollten! Es war ihm alles ſo gleichgültig. Er kam ja ſowieſo nicht wieder hierher. Mit einem Ruck wandte er ſich zum Gehen. An irgend— einem ſchuldloſen Gegenſtand mußte er ſeinen Schmerz ausraſen. Mit furchtbarem Krach flog die Tür hinter ihm ins Schloß. Auf dem ſchnellſten Wege eilte er auf ſein Zimmer. Was war hier zu tun? Nicht einen Augenblick zweifelte Wangenheim an Roſe— maries Unſchuld. Was hatte das geliebte Mädchen durch— litten? Wie hatte ſie es ertragen? Hatte ſie nicht auch an ihm zweifeln müſſen, als er an jenem Abend zur ver— abredeten Stunde nicht gekommen war? In Wangenheims Bruſt tobte ein Schmerz, wie er ihn in ſeinem Leben nicht gekannt hatte. Er zermarterte ſein Hirn. Wie ſollte er ſie wieder— finden? Und wo? Endlich, nach langem, hoffnungsloſem Grübeln kam ihm ein Gedanke. Er würde ſofort zu ihrer Tante gehen. Die mußte wiſſen, wohin Roſemarie ſich gewendet hatte. Eine ganz, ganz kleine Hoffnung war da, die ihn aber im Augenblick belebte. Als ſein Wagen vor dem Hauſe hielt, das über ſein Schickſal entſcheiden ſollte, griff wieder die Angſt mit würgenden Händen nach ſeinem Herzen. Drei Treppen hinauf! Etwas atemlos ſtand er vor der Tür, die den Namen„Bergmann, Damenſchneiderin“ trug. Vorſichtig klingelte er. Ein junges Mädchen öffnete die Tür und ließ ihn in das kleine Beſuchszimmer eintreten, nachdem ſie nach ſeinem Namen gefragt hatte. Seine Augen überflogen mit unſagbarer Zärtlichkeit die einfache, aber geſchmackvolle Einrichtung. Da, auf dem kleinen Ziertiſch ein Bild von Roſemarie. Haſtig griffen ſeine Hände danach, und ſeine Lippen preßten ſich in heißem Schmerz auf das kühle Glas. Dann ſtellte er das Bild wieder an ſeinen Platz. Endlich kam das junge Mädchen wieder: „Frau Bergmann iſt leider nicht zu ſprechen. Sie iſt außerordentlich ſtark in Anſpruch genommen.“ Doktor Wangenheim hörte die Ablehnung. Aber noch einmal raffte er ſich zuſammen: „Dann möchte ich die gnädige Frau doch herzlich bitten, mir wenigſtens die Adreſſe von Fräulein Roſe— marie Neuß zu geben.“ Das junge Mädchen verſchwand, kam aber ſehr ſchnell zurück: „Die Adreſſe von Fräulein Neuß iſt Frau Bergmann leider unbekannt.“ Da wußte Wangenheim, daß hier für ihn nichts zu hoffen war. Frau Bergmann ließ ſich vor ihm verleug— nen, obwohl ſie ihn aus Roſemaries Erzählungen doch genau kannte. Und Roſemarie hatte doch immer mit ſo herzlicher Liebe von ihr geſprochen und ihm gegenüber oft gerühmt, was für eine wundervolle gütige Frau ihre Tante Berta ſei. Mit einer ſtummen Verbeugung ging er. Als er in derſelben Nacht nach Hauſe zurückfuhr, wußte er, daß er nicht Raſt noch Ruhe finden könnte, bis er ſie wiedergefunden hatte. Das gleichförmige Hämmern der Lokomotive und das Raſſeln der Wagen legte ſich endlich betäubend auf ſein ſchmerzhaft arbeitendes Hirn. Zur Muſik wurden ihm die eintönigen Geräuſche in ſeinem Zuſtand zwiſchen Schlaf und Wachen. Er ſah ſich wieder mit Roſemarie in jenem kleinen, hübſchen Café, hörte plötzlich des fremden Sängers wundervolle, tränen⸗ durchzitterte Stimme: Roſemarie, Roſemarie, ſieben Jahre mein Herz nach dir ſchrie. aber du hörteſt es nie... Er ſchaute Roſemarie neben ſich mit ihren ſchreckhaft geweiteten Augen, die ihm wie die einer Seherin er⸗ ſchienen waren. Plötzlich wußte Doktor Wangenheim in heller Erkennt⸗ nis, daß Roſemaries Seele damals den Dingen in banger Ahnung vorausgeeilt war.. 5 Der D-Zug donnerte durch die Nacht. In Wolfgang Wangenheim wühlte ein grauſamer Schmerz. 5 Am Bahnhof ſtand ſein Wagen. Der Chauffeur hatte ihm eine eruſte Mitteilung zu machen. Aber als er in das fahle, leidverzerrte Geſicht ſeines Herrn ſah, hielt er zurück. Wahrſcheinlich hatte er es ſchon erfahren... Etwa eine Stunde noch ſummte der große, elegante Wagen über die Landſtraßen dem Rhein entlang, an deſſen Ufer die herrliche Beſitzung der Wangenheims lag. Als Wolfgang das Haus betrat, ſchaute er in die blaſſen, verweinten Geſichter des Perſonals. Unheimliche Stille herrſchte in den hohen Räumen. Was war geſchehen? Da trat ihm aus dem Zimmer ſeines Vaters der alte Hausarzt entgegen und drückte ihm in ſtummem Mit⸗ gefühl die Hand. „Der Herr Kommerzienrat... Die Beſſerung ſeines Befindens hat uns getäuſcht...“, ſagte er leiſe und ſtockend. Am Totenbett ſeines Vaters ſank Wangenheim in die Knie. Seine Hände falteten ſich, aber ſeine Lippen fanden keine Worte für das Schickſal, das ihm an einem Tage die beiden liebſten Menſchen genommen hatte. Viertes Kapitel. Zwei Jahre waren vergangen, ſeit Roſemarie an jenem naßkalten Oktoberabend die Heimat verlaſſen hatte, um im großen Berlin ein neues Leben zu beginnen. Eifrig waren die Briefe zwiſchen Tante Berta und Roſemarie hin und her gegangen, aber alle inſtändigen Bitten der alten Dame hatten nicht vermocht, Roſemarie auch nur für wenige Tage nach Hauſe zu holen, wenn auch zwiſchen den Zeilen ihrer Briefe oftmals ſchmerz— liches Heimweh zu leſen geweſen war. Wangenheim war von Roſemarie nicht wieder er⸗ wähnt worden, aber Tante Berta wußte auch, daß Roſe— marie nie wieder Intereſſe für einen anderen Mann ge— habt hatte. Soviel ſie von ihrem„Onkel Brunnenrandt“ zu Geſellſchaften mitgenommen wurde, ſoviel die junge, knoſpenhafte Schönheit Roſemaries die Zielſcheibe heißer, werbender Männerblicke war, es ſchien, als ſei ſie durch ihr erſtes furchtbares Erlebnis vor weiteren Enttäu— ſchungen gefeit. Ihr Herz gehörte der Kunſt. Eifrig widmete ſie ſich ihrem Studium, und Doktor Brunnenrandt, an den ſie einen wahrhaften Vater gefunden hatte, blieb ihr einziger Vertrauter. Und weil Tante Berta das alles mit feinem Verſtäud— nis und einem Herzenstakt, wie er oft ſchlichten Menſchen ſo wundervoll eigen iſt, ahnte, hatte ſie Roſemarie auch von dem damaligen Beſuch Doktor Wangenheims nichts geſchrieben. Wozu dem Kinde das Herz ſchwer machen, das kaum wieder ein wenig Mut zum Leben gewonnen hatte? Wozu Wunden, die kaum ſich geſchloſſen, wieder aufreißen? Oft hatte ſie ſich in einſamen Nächten den alten Nopf zergrübelt und ſich gefragt, ob es recht geweſen war, daß ſie Doktor Wangenheim damals ſo kalt abgewieſen hatte. Aber was hätte er ihr ſchon ſagen wollen? Eine banale Entſchuldigung vielleicht, die war ja billig. Nein, Tante Berta verzieh ihm nicht, daß er an jenen Abend nicht zu Roſemarie gekommen war und ſie dadurch in die tiefſte Verzweiflung getrieben hatte. Zwei Jahre lag das alles zurück. Zwei lange Jahre. Wie ſchwer hatte ſie das Alleinſein getragen, wie bitter hatte ſie Roſemaries ſonniges, ſtrahlendes Weſen ver mißt! „Eigentlich wäre mal wieder ein Briefchen fällig!“ ſagte Tante Berta ſoeben leiſe, während ihre nimmer müden Hände durch ſchwarze raſchelnde Seide glitten. In der Schneiderſtube raſſelten die Nähmaſchinen ihrer beiden jungen Gehilfinnen, die von Frau Bergmaunns Selbſtgeſpräch nichts gehört hatten. In dieſem Augenblick klingelte es. „Der Briefträger!“ ſagte lachend die flinke kleine Grete Wendt, die ſofort an die Tür gelaufen war, und ſchwenkte ein feines zartroſa Brieſchen. Tante Berta lachte, als ſie ihren heimlichen Wunſch ſo blitzhaft ſchnell erfüllt ſah. Sonſt nahm ſie ſich immer Zeit mit Roſemaries Brieſchen, las ſie oft erſt nach dem Mittageſſen in ruhiger Feierſtunde, aber heute, da ſie ſo lange ſchon auf Poſt gewartet hatte, konnte die alte Dame ihre Ungeduld kaum zügeln. Schnell griff ſie nach einer Schere, und ſchon hatte ſie den feinen Umſchlag geöffnet. Plötzlich zerriß ein freudiges Schluchzen das raſſelnde Geräuſch der Nähmaſchinen. Die jungen Mädchen ſchauten verwundert auf. In den gütigen alten Augen ihrer Chefin ſtanden große Tränen. Hatte ſie böſe Nachricht bekommen? Die beiden waren erſt nach Roſemaries plötzlichem Weg gang hierher gekommen und hatten ſie perſönlich nicht mehr gekannt. Aber aus Frau Bergmanns Erzählungen und den Photographien, die ihren Brieſchen oftmals bei⸗ lagen, ſtand ihnen Roſemarie ſchon längſt ſehr nahe, und das feine, ſchöne Mädchen, das einmal eine ganz große Künſtlerin werden ſollte, hatte ihre hellſte Bewunderung. Aber Frau Bergmann ſtillte ſchon die Erwartung: „Denkt nur, ſie hat es erreicht. Am Sonnabend tritt ſie zum erſten Male in Vertretung einer plötzlich erkranl⸗ ten Schauſpielerin im Großen Berliner Schauſpielhaus auf. Oh, das Kind, das liebe Kind! Und ſie bittet mich dringend, dieſer erſten Vorſtellung beizuwohnen. Ich ſoll hier alles ſtehen und liegen laſſen und nach Berlin kommen. Alles hier ſtehen und liegen laſſen? Wie ein⸗ fach ſie ſich das denkt! So leicht geht das doch nicht!“ Aber die jungen Mädchen waren Feuer und Flamme. Ach, gewiß ginge das ſchon. Es wäre doch jetzt ſowieſo nicht ſo ſehr viel zu tun, und allzulange bliebe doch Frau Bergmann nicht weg. Heute ſei Donnerstag; wenn ſie Freitagabend wegführe und Sonntagabend wieder hier ſei, müßte es doch unbedingt gehen.(rartt falat“ in die Seele legen. gend zur ernſten Pflicht erziehen. Eltern iſt es, mitzuhelfen, dieſe Jugend einſt zu deutſchen Männern und Frauen zu machen. und ſtädtiſchen Behörden. die S. A.⸗Führung, Standartenführer Unger, Am Schlußtage der ſo verheißungs vollen Kundgebungen in Darmſtadt machten der Führer des heſſiſchen Sportes Pg. Löwer und Kreis⸗ leiter Pg. Wamboldt bedeutende Ausführungen, die auf eine völlige Umgeſtaltung des geſamten Turn- und Sportlebens ſchließen laſſen. Nach- folgend geben wir die Reden ſowie einen Dank⸗ aufruf wieder: Verwaltungsdirektor Löwer wandte ſich an die Jugend und die Volks- genoſſen: Deutſche Jugend, liebe Volksgenoſſen! Heute nehmen wir im Rahmen der Werbe⸗ woche: Darmſtädter Leibesübungen, hier dieſen Weiheakt vor. Wir haben aus Intereſſe und Liebe zu unſeren Kindern dieſes Werk geſchaffen. zunächſt danke ich dem Herrn Oberbürgermeiſter Wamboldt für ſeine tatkräftige Unterſtützung, daß wir überhaupt in der Lage waren, unſere Gedanken in die Tat umzuſetzen. Das frühere Syſtem lehnte es ab, hierin etwas zu tun. Herr Oberbürgermeiſter Wambold aber hat dem Gedanken größeres Intereſſe entgegengebracht. Weiter danke ich allen Förderern und Helfern. So dem Turner Graf, dem Konſtrukteur und Schöpfer, Turner Schwarz, dem unermündlichen Arbeiter. Weiter noch den Turnern Henß, Ber- ger und Engel, die alle raſtlos gearbeitet haben. Es iſt nicht möglich, alle zu nennen, die hier mithalfen, aber ſie alle haben ſich nach Kräften und im nationalen Bewußtſein für dieſe Sache eingeſetzt. Mit der Erſchaffung dieſes Planſchbeckens wollen wir der Jugend den rechten Volksgeiſt In ungezwungenem Spiel ſoben ſie ſich einander finden, und in der Kraft und Energie ausbilden, daß ſie ſpäter tüchtige Mithelfer auf der Sportbahn werden. Wir wollen ſie in Spiel und Freude heranziehen. Ohne Jugend gibt es keine Zukunft, keine Nation. Kinder ſind die Pfänder, die uns über⸗ geben ſind. Wir wollen ſie nicht nur zur Liebe zu den El⸗ tern erziehen, viel wichtiger iſt uns die Er⸗ ziehung zur Beſtimmung für die Zukunft des Volkes. Es iſt daher erſte Pflicht der Eltern, der Jugend nach und nach, aber ſtetig, den Geiſt in die Bruſt zu legen, daß ſie die Zukunft nicht nur für das Daſein, ſondern auch für ihr Volk zu kämpfen verſtehen. Das iſt der tiefe Gedanke unſeres Werkes. Wir wollen die Ju⸗ Aufgabe der Die Jugend iſt unſere Zukunft und das bedeutet hente für Deutſchland noch mehr als uu allen Zeiten. 5 Deutſchland zu ſchaffen. Es gilt das tauſendjährige So weihe ich dann dieſen Platz und über⸗ gebe ihn ſeiner Beſtimmung. Ich wünſche ihm nach der Vorſehung reichen Segen für unſere Kinder. deutſchen Turn- und Sportſache aber, daß damit Deutſchland einſt Kämpfer erwachſen zum Segen des Vaterlandes. Wir wünſchen hier eine Jugend zu geſtalten, die die Zukunft des deut⸗ ſchen Volkes ſichert. Glück und Freude den Eltern. Der Ich bitte daher die Kleinen, das für ſie 5 f geſchaffene Planſchbecken felbſt zu weihen, indem ſie es mit friſchen Blumen bekränzen. Mit dem Geſang„Ich hab mich ergeben“ . trugen die Kinder Blumen und Girlanden ins Waſſer. Verwaltungsdirektor Lö wer: „Deutſche Turner und Sportler! Deutſche Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen! Mit dem heutigen Tage endet die Werbewoche: 1 Darmſtädter Leibesübungen. Ich glaube, daß ich den Veranſtaltungen und ihren Erfolgen durch Worte nichts mehr hinzufügen muß. Was wir bier in Darmſtadt in kürzeſter Zeit trotz mancher Hemmungen und Bindungen zur Vereinheitlichung des Turn- und Sportgeiſtes getan haben, iſt ein Werk, das, ohne ein Wort noch zu reden, durch grenergiſches Handeln weitergeführt werden muß. J Bunächſt danke ich allen Erſchienenen, vor allen Dingen Herrn Regierungsrat Reiner, 5 der hier als Stellvertreter des Reichsſtatthalters iſt, ſowie allen übrigen Vertretern der ſtaatlichen Ferner begrüße ich ſowie überhaupt die S.A. S. S. und Hitlerju⸗ gend mit Jungvolk und B.d. M., Arbeitsdienſt, Technische Nothilfe, und nicht zuletzt alle Vereine, die ſich heute willig in den Dienſt dieſer Sache geſtellt haben. 5 Wie ich bereits erwähnt habe, hatten wir hier in der Werbewoche die Abſicht, die Verſchieden⸗ artigteit des Sportes zu zeigen und vor allen Dingen zu zeigen, daß es keine vereinliche Grenze n mehr gibt, ſondern, daß alles einheitlich Wer wollte noch ſo vermeſſen ädter Leibesübungen iſt beendet Machtvolle Kundgebung der geeinten Turner und Sportler ſein, wo ſich jetzt im ganzen deutſchen Vaterlande der Gemeinſchaftsgeiſt auf alle Volksgenoſſen ausdehnt, zu glauben, daß es in der Turn- und Sportwelt anders ſei? Sie haben in der Werbe⸗ woche geſehen, was der Turn- und Sportgeiſt hier in Darmſtadt vermag. Wenn wir ihnen zunächſt auch keine Höchſtleiſtungen vor Augen führen, ſo zeigten wir doch das gemeinſchaftliche Zuſammenwirken; zuletzt geſtern die Saartreue⸗ ſtaffel, die hier in Darmſtadt einen Hitlerſtein gefunden hat, der, wie uns übermittelt wurde, vorbildlich geweſen iſt, und wie ihm der Lanf 4 auf ſeinem Wege noch nicht begegnet war; das Sommernachtsfeſt und all das zeigte, was nunmehr hier in Darmſtadt ſeitens der Turner und Sportler in der Oeffentlichkeit geboten werden kann. Es werde heute keine Worte mehr nach der Richtung hin gemacht und ich verkünde Ihnen, daß in wenigen Wochen bereits der Ausſchuß gebil⸗ det wird für das große Turn und Sportfeſt, das wir hier in Darmſtadt hervorrufen werden, und ich hoffe, daß dann die Darmſtädter Be⸗ völkerung ebenſo begeiſtert der Sache gegenüber⸗ ſteht und mithelfen wird, die vielen Tauſenden unterzubringen. Wir werden auch den Winter über unſere Organiſationsarbeit fortſetzen, und verſichern daß wir uns, ſo wie wir uns nun⸗ mehr gefunden haben, nicht mehr entfremden. Der deutſche Turn⸗ und Sportgeiſt iſt uun⸗ mehr unter uns erwacht ebenſo wie im ganzen deutſchen Vaterland der Gemeinſchaftsgeiſt.“ Oberbürgermeiſter Wamboldt: Die Darmſtädter Woche der Leibesübungen iſt mit dieſer Veranſtaltung geſchloſſen. Sie hat uns bewieſen, was Einigkeit und Körperſchulung vermag. Wir danken den Veranſtaltern und insbe⸗ ſondere dem Verwaltungsdirektor Löwer da⸗ für, daß er die Turner und Sportler in dieſer Weiſe zuſammengeführt hat. Ich freue mich beſonders, daß Darmſtadt in dieſer Hinſicht vor- angegangen iſt. Wir ſind es dem Ruf unſerer Stadt ſchuldig, daß wir auf dem beſchrittenen Weg weiterfahren, und daß wir alles unterſtützen, was zu dieſer Gemeinſchaftsarbeit führt. Ich bitte Sie alſo, den Weiſungen Ihrer Führer zu folgen und dadurch unter Beweis zu ſtellen, daß die deutſchen Turner und Sportler in einem Geiſt zuſammenſtehen und zu einem Werk berufen ſind im Dienſte an Volk und Vaterland. Heil Hitler! Verwaltungsinſpektor Löwer dankte hierauf der Landespolizei und vor allem Obermuſikmeiſter Buslau und ſeiner Kapelle für ihre unermüdliche Mitwirkung. Die Woche: Darmſtädter Leibesübungen Unſer Dank Die Woche der Darmſtädter Leibesübungen iſt beendet. Sie hatte den Zweck, 1. für die Sache der Turn⸗ und Sportbewe⸗ gung zu werben und 2. Die vom Reichsſportführer geforderte Zu⸗ ſammenarbeit der Turner und Sportler hier in Darmſtadt in die Wege zu leiten. Wenn wir auf die Veranſtaltung der Woche zurückblicken, ſo können wir die erfreuliche Feſt⸗ ſtellung machen, daß der Zweck dieſer Woche voll und ganz erreicht wurde. Die Vorführungen der einzelnen Tage haben nicht nur für alle Ge⸗ biete der Leibesübungen in vortrefflicher Weiſe geworben ſondern die Darmſtädter Bevölkerung hat durch ihren ſich von Tag zu Tag ſtändig ſteigenden Beſuch bewieſen, daß die Werbung auf einen guten und fruchtbaren Boden gefallen iſt. Die Höhepunkte der ganzen Woche, das Som⸗ mernachtfeſt und die Darbietungen des Sonntags haben Tauſende neue Volksgenoſſen für die Turn- und Sportſache begeiſtert. In erfreulicher Weiſe haben alle Darm- ſtädter Turn⸗ und Sportvereine den Sinn der Veranſtaltung verſtanden und ſich bereit⸗ willigſt zur gemeinſamen Arbeit zuſammen⸗ gefunden. b Alle trennenden Begriffe waren gefallen. Alle haben erkannt, daß es heute nicht mehr um das Wohl der einzelnen Vereine oder um den Be⸗ ſtand der Verbände geht ſondern um die Sache der deutſchen Leibesübungen, und dieſe iſt keine Vereins- oder Verbandsfrage, ſon⸗ dern eine nationale Angelegenheit des ganzen Volkes. Auf dieſer nunmehr gefundenen gemeinſamen Baſis wird das zukünftige Turn⸗ und Sport⸗ leben Darmſtadts aufgebaut werden. Bei all unſerer Freude über das wohlge⸗ lungene Werk haben wir jedoch die Ver⸗ pflichtung, all denen zu danken, die ſich in den Dienſt der Sache ſtellten. Es würde zu weit führen, jeden einzelnen hier an dieſer Stelle zu nennen. In Dankbar⸗ keit erkennen wir jede geleiſtete Arbeit und Un- terſtützung an. Wir werden die beſonderen Leiſtungen und Verdienſte um dieſe Sache in Erinnerung halten und bei Gelegenheit im ein- zelnen darauf zurückkommen. Mögen alle Helfer und Helferinnen, alle beteiligten Körperſchaften und Organiſationen ihren größten Dank aber darin ſehen, daß ſie das Bewußtſein in ſich tragen dürfen, für eine gute Sache erfolgreich gearbeitet zu haben. Mit der Pflege der Leibesübungen iſt die Volksgeſundheit der deutſchen Nation untrenn⸗ bar verbunden. Ihr zu dienen heißt des⸗ halb, ſeine nationale Pflicht zu erfüllen. Heil Hitler! gez. Löwer, Unterbeauftragter des Reichsſportführers. S g.-Aeannimacnungen (Parteiamtliche Veröffentlichungen der Ortsgruppe Viernheim der N. S. D. A. P., NS⸗Formationen und der NS- Gliederungen.) 1. Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 NSDAp⸗Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr NSꝰDAP⸗Kaſſenverwaltung: Jeden Donnerstag 20—22 Uhr Amt für Beamte und RDB: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr NSKO(Kriegsopfer⸗Verſorgung): Jeden Dienstag und Donnerstag 19—21 Uhr NS⸗Hago: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr 2. Geſchäftsſtelle Lorſcherſtraße 4: NS und Deutſche Arbeitsfront: Jeden Montag, Mittwoch und Freitag 19—21 Uhr 3. Geſchäftsſtelle Saarſtraße 9(Freiſchütz) NS-Funk⸗Ortsgruppe Viernheim: Jeden Dienstag und Freitag 18—20 Uhr. P O Blockleiter! Ich erwarte nunmehr umgehende Abrechnung des Monats Auguſt. Wer bis 31. Auguſt nicht abgeliefert hat, muß nach meiner Anweiſung als ſäumig weitergemeldet werden. Heil Hitler! Schweigert, Kaſſenwart. NMS KO Betr. Kameradſchaftsabend der N. S. K. O. V. Zu unſerem am Samstag, den 1. September abends 8¼ Uhr im Saale zum„Deutſchen Kaiſer“ ſtattfindenden Kameradſchaftsabend laden wir unſere Mitglieder herzlichſt ein. Die Ka- meradeu werden gebeten ihre Frauen, und die Hinterbliebenen eins ihrer Angehörigen mitzu⸗ bringen. Heil Hitler! Seelinger 8* Amt für Volkswohlfahrt. Die Block- walter haben am Samstag die Werbebriefe mit anhängendem Anmeldeſchein perſönlich zu- zuſtellen und eine namentliche Liſte mit Straße und Hausnummer zu führen. Hierbei iſt die Armbinde zu tragen. Die Liſten ſind bis Sonn- tag 13 Uhr, ſämtlich an die Zellenwalter und von dieſen bis 14 Uhr an mich abgeliefert. Zelle 2 liefert direkt an mich ab. Da ich die Liſten an die mit der Abholung betrauten Pg. weitergeben muß, erſuche ich um ſaubere und vor allem terminliche Ablieferung.— Am Sonn- tag abend 19.45 Uhr ſind die NS. Amtwalter (ſämtl) an der Sporthalle(Lorſcherſtr.) ver- ſammelt. Heil Hitler! Zöller, Ortsgr.⸗Amtsl. NM I- H/ Jungvolk Jungvolk. Am Freitag fährt das Auf⸗ marſchfähnlein 4, Block 708, zum Gebietsauf⸗ marſch nach Frankfurt. Von Samstag, den 1. September bis Sonntag, den 2. September 24 Uhr iſt für das JV. Uniformverbot. Der Staatsjugendtag am Samstag fällt alſo aus. Für alle Frankfurtfahrer Antreten um 6 Uhr im Hof der Goetheſchule. Heil Hitler! Führer des Fähnleins 6//2/249 l.. W. Schmitt, Igzf. Viernheim, 31. Auguſt * Luftſchutzübung! Sonntag, den 2. September 1934 hat die Bevölkerung Gelegen- heit ſich von der dringenden Notwendigkeit eines gut organiſierten Luftſchutzes zu überzeugen. Auf dem Stadion am Lorſcherweg werden 2 Häuſer errichtet von welchen eins unter dem Schutze des Luftſchutzes ſteht, während das andere der Luft⸗ ſchutzgemeinſchaft nicht angeſchloſſen iſt. In beide Häuſer werden Brandſätze gelegt werden. Der Mannheimer Lehrtrupp wird bei dieſer Uebung mitwirken. Ganz Viernheim erſcheint zu dieſer Uebung. »Die Sportkundgebung verlegt. Die für morgen Samstag angeſagte Kundgebung ſämtlicher Viernheimer Turner und Sportler fiudet wegen techniſcher Schwierigkeiten nicht ſtatt und wird um 14 Tage, nach Beendigung des Reichsparteitages in Nürnberg, verlegt. Sonntagsarbeit im Friſeurge⸗ werbe. Es wird hierdurch wiederholt darauf aufmerkſam gemacht, daß an Sonn- und Feier- tagen nur bis vormittags 10 Uhr in den Fri⸗ ſeurgeſchäften Kundenbedienung vorgenommen werden darf. Auch Kunden, die bereits vor 10 Uhr das Geſchäft betreten haben, dürfen nach 10 Uhr nicht mehr bedient werden. Den Inhabern der Frieſeurgeſchäfte wird anempfohlen, größere Arbeiten wie Haarſchneiden uſw. nur Wochentags auszuführen und bei evtl. Arbeits- überlaſtung Gehilfen einzuſtellen. Wir machen hierdurch das Publikum auf dieſe Vorſchriften aufmerkſam und empfehlen im Intereſſe der Friſeurmeiſter die vorgeſchriebenen Bedienungs- zeiten einzuhalten. Fliegerangriff über Viernheim Welche Panik würde das hervorufen. Was würdeſt Du tun? Wie wärdeſt Du Deine Fa- milie, Dein Haus oder Dich ſelbſt ſchützen? Das zeigt Dir alles die große Luftſchutzübung am kommenden Sonntagabend 8 Uhr auf dem Stadion am Lorſcherweg. Der R. L. B. Viernheim und der vorbildlich ausgebildete Lehrtrupp von Mannheim führen einen markierten Fliegerangriff mit Gas an zwei erſtellten Häuſern vor. Du ſiehſt den durch die Brandſätze entſtandenen Brand, die Löſchung und Entgiftung des vergaſten Geländes und zwar vorſchriftsmäßig und die Wirkung von falſchen Schutzmaßnahmen. Dann noch etwas. Der geringe Eintrittspreis von nur 10 Pfg. kommt der N. S. Volks ⸗ wohlfahrt für die Winterhilfe zu gute. Wer ſollte da abſeits ſtehen und zu Hauſe blei- ben, wo es gilt 2 vaterländiſche Organiſationen zu unterſtützen und ſich ſelbſt durch die Aufklä⸗ rung größten Nutzen zu verſchaffen. Viernheimer Bevölkerung beweiſt die treue Gefolgſchaft die Ihr am 19. Auguſt Eurem Führer durch das„Ja“ gelobt habt, indem Ihr durch Eueren Beſuch mithelft, den zur Lebens- frage des deutſchen Volkes gewordenen Luft⸗ ſchutzgedanken zu fördern. Es iſt Dienſt am Vaterland. Nehmt den Mahnruf ernſt. Aufgaben des Tages von Gauamtsleiter Bürgermeiſter Pg. Haug, Darmſtadt. Der nationalſozialiſtiſche Staat ſteht und fällt mit dem Weg, der zur Löſung der ſozialen Frage beſchritten wird. So wie der deutſche Nationalismus die Grundlage des dritten Reiches bildet, iſt der deutſche Sozialismus das A und O dieſes Staates. Dieſen Sozialismus zu ver- wirklichen iſt mit Sinn und Aufgabe der vom Führer geſchaffenen Organiſation, der national-⸗ ſozialiſtiſchen Volkswohlfahrt. War der liberaliſtiſche Staat von Weimar Wohlfahrtsſtaat im ſchlechten Sinn, ſo muß der nationalſozialiſtiſche Staat Rechte und Pflichten ſeiner Volksgenoſſen ſo verteilen, daß die Volks- gemeinſchaft über allem ſteht. Ruft daher heute die N. S. V. wieder, ſo darf kein verantwortungsbewußter Deutſcher ſich dieſem Ruf verſchließen. Jeder der in Arbeit und Brot ſteht, hat ſein Scherflein beizuſteuern um die Arbeit zu ermöglichen, die uns heute geſtellt iſt. Noch brennt die Not in vielen deutſchen Familien, noch iſt viel unverſchuldete Sorge von den Schultern vieler Volksgenoſſen zu nehmen. So wahr wir Nationalſozialiſten wurden um dieſe Not von Volk und Vaterland zu ſteuern, ſo feſt ſteht unſer Entſchluß den Gedanken des National⸗Sozialismus zu erfüllen. Ihr aber Männer und Frauen des Gaues Heſſen⸗Naſſau, helft uns an dieſer Arbeit, un⸗ terſtützt unſere Bemühungen, werdet Mitglieder der nationalſozialiſtiſchen Volkswohlfahrt. ö Laßt uns wie ſeither nur eine Parole kennen: Ein Führer und ein Reich, in dem ein einiges und ſchickſalverbundenes Volk in Ge⸗ meinſchaft gute und ſchlechte Tage trägt. — Rufen Sie „ lelefon 71 wenn Sie für beſondere Gelegenheiten ein Personen-Auto brauchen.— Durch Anſchaffung eines größeren und modernen Wagens bin ich in der Lage, Sie bei Hoch⸗ zeiten ete, und ſonſtigem Bedarf ſchnell und billig zu bedienen. Georg Wunder 6. Fahrzeuge und Nähmaschinen Auto- Vermietung Tankstelle Freiw. Feuerwehr 8 Einladung! Am Samstag, den 1. Sept. findet um 8,30 Uhr abends im Luftſchutzraum des R.L B., Hügelſtraße eine außerordentliche Mit⸗ „eicberberſauemlung ſtatt, wozu alle Aktiven, Mu- ſik und Spielleute und die Mitglieder der Son- derklaſſe zu erſcheinen haben. Tagesordnung: FTeuerſchutzwoche Wir appellieren an das Pflichtbewußtſein ſämtlicher Kameraden im Hinblick auf dieſe wicht⸗ ige Angelegenheit, ſich reſtlos einzuſetzen. Das Kommando. Bekanntmachung. Die Abſchätzung des Tabaks auf dem Felde im Erntejahr 1934 in der Ge⸗ markung Viernheim. Das Flurbuch, in welchem die durch die Abſchätzungskommiſſion für einen jeden einzelnen Betr.: Gebrauchte Näh- maschine für 18 Mark zu verkaufen Weinheimer str 54 Sneise- Ammer echt eiche, erſt⸗ klaſſige Arbeit beſtehend aus: Büffet mit Vitrinenaufſ. Kredenz, Aus⸗ ziehtiſch mit abgeru. Ecken u. Lederſtühle gebr., faſt neu billig abzugeb. M. Lauher Mannhelm F 3,7 Anahbe Aale vorrätig in der Exp. ds. Blattes Verkauis- Unzeigen finden in dieſer Zeitung große Beachtung und dadurch guten Erfolg! Tabakpflanzer feſtgeſetzten Mindeſtertragmengen ausschneiden! der diesjährigen Tabakernte erſichtlich ſind, liegt[ Guterhaltene auf dem Rathaus— Zimmer Nr. 21— zur Ein- 35 ſicht der Intereſſenten vom 3. bis einſchließlich Unzüge 5. September 1934 offen. Einwendungen gegen Kittel, Hoſen, die Abſchätzungen gem.§ 17 Abſatz 1 der fen Tabakanbauordnung können in dieſer Zeit wäh— Aae nee 8 rend der üblichen Dienſtſtunden bei uns vorge— anzuge, bracht werden. auch leihweiſe Ferner wird darauf aufmerkſam gemacht,[ Lederol-Män⸗ daß nach§ 9 der Tabakanbauordnung die auf Arden w dem Felde vorhandenen Strünke(Stengel) nach inſtehnen e, g beendeter Ernte, ſpäteſtens 14 Tage nach dem An Und Abblatten, vernichtet werden müſſen. Zuwider⸗ 5 handlungen werden beſtraft. Verkauf Viernheim, den 30. Auguſt 1934. II. 20 lannhelm Bürgermeiſterei Viernheim Kavalierhaus Bechtel. rein ariſches Geſchäft. Bekanntmachung. Sie nönnen Betr.: Gewährung von Rezeßbauvergütungen. Bezugsberechtigte Ortsbürger und Orts— bürgerswitwen welche Anſpruch auf Bau- und Reparaturholz bezw. Vergütungen hierfür für 1935 ſtellen zu können glauben, wollen ihren Anſpruch bis zum 15. September 1934 auf dem Baubüro melden. Viernheim, den 30. Auguſt 1934. Bürgermeiſterei Viernheim Bechtel aaagaagagggaagaaaggggggggggagggagggggggaaggagggagga Wer Deutſchland liebt, kommt zu ſeiner Jugend am 1. und 2. September nach Frankfurt am Main Aachgggagggaggggaggaggagggggaggaggggggggghagggggggaggagggag Vereins⸗Anzeiger Odeuwaldklub. Sonntag, den 2. September Wanderung nach Schriesheim zur Einweihung der Schutzhütte. Abmarſch pünktlich 9 Uhr am Bahnübergang Heddesheimer Weg. Zahl reiche Beteiligung wird. erwartet. Friſch aufl Heil Hitler! Der Wanderwart. Sänger Einheit. Sambtag Abend Treffpunkt im„Brauhaus“. Sonntag morgen 10 Uhr Singſtunde. Reſtloſes und pünktliches Er⸗ ſcheinen erwartet. Der Vorſitzende. Geſangverein Liederkranz. Heute Freitag abend ½9 Uhr Singſtunde für Frauen- u. Männer⸗ chor. Niemand fehle! Der Vorſtand. Kaninchen · u. Geflügelzuchtverein 1916. Sams ⸗ tag, den 1. September abends 8½ Uhr Monats- Verſammlung bei Mitglied Mich. Faltermann „Gaſthaus zum neuen Bahnhof“. Wegen einer wichtigen Angelegenheit iſt es Pflicht eines jeden Mitgliedes an dieſer Verſammlung teil⸗ ehen. Der Vorſtand. am Schreibtiſch Rm. 400.— u. mehr mon verd. Angeb. an die Wirt ſchaftshilfe Gem. b. H. Eiſenach Abt. E. Aufruf! Die N. S. Volkswohlfahrt wirbt in der Woche vom 25. Auguſt bis 3. September 1934 um die Mitgliedſchaft aller Volksgenoſſen. Die N. S. Volkswohlfahrt iſt die vom Führer geſchaffene Fürſorge⸗Organiſation und iſt dem Amt für Volkswohlfahrt bei der oberſten Leitung der P. O. unterſtellt. Wie bei dem großen Winterhilfswerk, ſo iſt auch für alle weitere Fürſorge und Betreuung unſerer unverſchuldet in Not geratenen Volksgenoſſen die Hilfe des geſamten Volkes notwen⸗ Bekanntmachung Die ganze Bevölkerung von Viernheim wird hiermit auf- gefordert, zu der am Sonntag, den 2. September 1934, abends 8 Uhr, auf dem Stadion am Lorſcherweg ſtattfindenden großen Lufiſchutzübung dig und nur mit Hilfe aller Volksgenoſſen können wir die (ausgeführt vom R.L. B. Viernheim und Lehrtrupp Mannheim großen Ziele unſerer Idee verwirklichen. Der Führer ſagt:„Wer ſein Volk liebt, beweiſt es ein⸗ zig und allein durch Opfer, die er für dieſes zu bringen bereit iſt“. Wir appellieren deshalb an Alle! Wir appellieren vor allen Dingen an Menſchen mit gutem Herzen und helfender Hand, wir appellieren an Menſchen von zu erſcheinen. nicht dem Rufe der N. S. Volkswohlfahrt: Wer det Sozialiſten der Tat, Polizeiamt Viernheim Deutſchland braucht Luftſchutz! Viernheimer Bevölkerung zeige, daß Du Deine Heimat liebſt, daß Du mithelfen willſt an der Sicherheit Deines Vaterlandes Deshalb erſcheint reſtlos. Heil Hitler! N. S. D. A. p. anſtändiger Geſinnung. Bullmann Franzke Erweiſt Euch alle als Nationalſozialiſten, die gewillt ſind Bürgermeiſterei Reichsluftſchutzbu dem großen Führer durch die Tat zu folgen. Verſchließt Euch i 7 0 0 tretet ein in die N. S. V. Heil Hitler! Frachti⸗ briefe erhältlich im Verlag dieſes gez. Gaug, Gauamtsleiter des Amtes für Volkswohlfahrt, Heſſen⸗Naſſau. Blattes. Neue Weinlässer . 25 Liter... 5.30 50 Liter.. 7.50 100 Liter... 15.— Mannheim N 4, 9(Mo) felefon 33203 Abgabe a. Wallſtadt: Amorb. Sir 2 Frisch eingetroffen: Friſche Süßbücktinge 438 Lachsheringe, Holl. Fett⸗ heringe 10 Stück 75 Pfg. ſowie ſämtliche Marinaden billigſt. 14 Sauerkraut mit Weingärung Pfd. 20 Pfg. anon wiakenbach Liorſcherſtr. 10 Telef. 83 e = * . * 0 G NN Darlehen Hypoth. Umschuldung Grundstücksbeleihung zu günſt. Bedingungen durch Koll. 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