Bekanntmachung. e e Auf Grund des Artikels 3 Abſ. 4 des Heſſiſchen Sparkaſſengeſetzes vom 8. ach A hiermit bekannt gemacht, daß in der Zeit vom 9. bis 9 5 28. Auguſt 1934 die Einrichtung und Geſchäftsführung der Bezirksſparkaſſe Lorſch, nebſt ihren Zweigſtellen Lampertheim und Viernheim einer eingehenden Prüfung durch dem Reviſor des Heſſiſchen Sparkaſſen⸗ und Giroverbandes unterworfen wurde. Die Reviſion hat ſich auf alle Teile der Geſchäfte der Sparkaſſe erſtreckt, insbeſondere auf die Prüfung des Kaſſenbeſtandes, des Wechſel, der Bankgut⸗ haben, der Wertpapiere und der Kundendepots, ſowie der für die Ausleihungen beſtellten Sicherheiten und der Uebereinſtimmung des Aktiv- und Paſſivverkehrs mit dem Sollbeſtand. f f N Beanſtaudungen, die die geſetzliche oder ſatzungsmäßige Sicherheit beeinträchtigen könnten, wurden nicht erhoben. Lor ſch, den 28. Auguſt 1934. Der Reviſor des Heſſiſchen Sparkaſſen⸗ und Giroverbandes Machol dt, Rev.⸗Direktor. 1 Es ladet frdl. ein P. Jochim. dri“ Morgen Sonntag „Wiernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Bezirksſparkaſſe Lorſch(Biernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Dr. Brauns, Direktor. Aktiva Bilanz am 31. Dezember 1933 e,, ͤ,. 31505 02 39 864 93 40 732 31 Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis 240 Mt fe ins Haus gebracht.— Gratis-Beilagen: wöchentlich 1055 0 Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Aelteſte Tageszeitung am Platze— Erfolgreiches Inſertionsorgan Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig, bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt am Main, Verantwortlich für den Anzeigenteil:. 0 i enn 5 Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme Einzel⸗Vertauf der Zeitung von der Gef chäftsſte ile 8 e Sun a gad 10 10 N an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Paſſiva ,. 3894 255 43 105 050— 352 37445 4475 29 f Al. 729 //ͤ Guthaben bei Noten- und Abrechnungsbanken Wechſel, darunter 5253,54 RM. Inkaſſo-Wechſel Guthaben bei Banken und Sparkaſſen Termingee s Debitoren in laufender Rechnung. Darlehen: Spareinlagen. 1 ,,, Kreditoren in laufender Rechnung Banken Rücklage Ende 1932 Zugang 1933 Es ladet ein: Der Wirt Mich. Froſchauer Die Kapelle. 1 eee 324 887 50 000 15 Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim 50 374 887 324 581 122 370 15 066 137436 82 Nr. 203 Montag, den 3. September 1934 Hypdiheleen Hypotheken-Zins-Stundun Gemeinden, Kirchnnn en? Schuldſcheine an Landeskommunalbank Giro— zentrale für Heſſen und Darmſtadte. Landeskommunalbank Girozentrale (Ge⸗ ſchäftsanteilnl 77). 1 79 45 22 2093 613 6 469 269 055 102 794 1400 116 794 Schuldſcheine an Private Rückſtändige Zinſen Ankwertung Aufwertung Mobilien Abſchreibung 68 390 73176 1045519 2 389 2 388 Immobilien Abſchreibung 20 197 11 197 Davon: Immobilien Konto! Verwaltungsgebäude in Lorſch tet Immobilien Konto ll ſonſtige Grundſtücke 9000 7000— 2000— Summe Lorſch, den 31. Januar 1934. 99 4493 591 ö 0 1 0 1 0 ö Summe Bezirksſparkaſſe Lorſch Der Direktor: Dr. Brauns, Oberamtsrichter. 4493591 99 55 Der Rechner: Degen. . Qarantie far: . 28T antes 187 Brennen und Backen m. Sparbrenner neueste Kon- struktion, auch bequemste Teilzahlung MANNHEIM E 4, 4.6 das deutsche Fachgeschäft zugelassen für Ehestandsdar- lehen, Gaswerle ö Benumtenbank Guterhaltene Unzige Kittel, Hoſen, Schuhe, Leder ⸗ jacken, Mäntel Hochzelts- anzuge, auch leihweiſe Lederol⸗Män⸗ tel Feldſtecher, Uhren, Muſik⸗ inſtrumente. —— 222 l- Un Verkau II, 20Mannhelm Kavalierhaus rein ariſches Geſchäft. enen Gebrauchte für 18 Mark zu verkaufen Welnnelmersts!“ aer Oel: uc fte S d ντν,iu um CEOSSFEUERSTIN ALEX ANDEA ulis o Jr H- w Foul Mνννν Jof. Memo. S Sl ·& Ste Dies erſtkl. Spitzen⸗Tonfilmwerk dieſe Woche im Central-Film-Palast Anfang 8 Uhr ab 9 Uhr nochmals alles zu ſehen Untererhebſtelle. Am nächſten Montag und Mittwoch kann das 2. Ziel Kirchenſteuer und 3. Ziel Landes⸗ ſteuer 1934 noch ohne Mahnkoſten bezahlt werden. Gleichzeitig geben wir bekannt, daß die monatlichen Rückzahlungen der Eheſtandsdarlehen bei der Untererhebſtelle erfolgen können. Kirchner. Zi egensBHMpn/ uguoseBAasUοαν˖“Rwteis nuehduie Bunudenzed efleanzeu uesldle zog II Suglaisuefesqde N use hend seisuνν,õ,ou usuD!um de¹νE’jip̃ pun ueuo pn 404 Bekanntmachung. Betr.: Gewährung von Rezeßbauvergütungen. Bezugsberechtigte Ortsbürger und Orts- bürgerswitwen welche Anſpruch auf Bau- und Reparaturholz bezw. Vergütungen hierfür für 1935 ſtellen zu können glauben, wollen ihren Anſpruch bis zum 15. September 1934 auf dem Baubüro melden. Viernheim, den 30. Auguſt 1934. Bürgermeiſterei Viernheim Bechtel zu bedienen. Georg Aalen die Jeelon 7 wenn Sie für beſondere Gelegenheiten ein Personen- Auto brauchen.— Durch Anſchaffung eines größeren und modernen Wagens bin ich in der Lage, Sie bei Hoch⸗ zeiten ete. und ſonſtigem Bedarf ſchnell und billig Wunder 6. Fahrzeuge und Nähmaschinen Kuto- Vermietung Tankstelle „ Maria feinghof Georg Babylon Verlobſe Viernheim, den 2. 9. 34 M gehen Wir am Sonntag und Montag hin? uf zur Nirchwein nach Lorsch m Küche und Keller bieten das Beste! ndeck““ Morgen Sonn⸗ tag nachmittag ab 3 Uhr großes Es ladet freundlichſt ein: Der Wirt. Freiw. Feuerwehr Einladung! Am Samstag, den 1. n Sept. findet um 8,30 Uhr dbends im Luftſchutzraum n des R. L. B., Hügelſtraße eine außerordentliche Mit⸗ gliederverſammlung ſtatt, wozu alle Aktiven, Mu⸗ ſit und Spielleute und die Mitglieder der Son⸗ derklaſſe zu erſcheinen haben. Tagesordnung: Feuerſchutzwoche ige Angelegenheit, ſich reſtlos einzuſetzen. 5 s Kommando. Eusb el Betten F der d Ku. Wir appellieren an das Pflichtbewußtſein ſämtlicher Kameraden im Hinblick auf dieſe wicht⸗ Selene delegsnhel! Schlalzimmer von 169. RM an Herrenzimmer von 190. RM an Spolsezimmer von 280 RM an Matratzen in Kapok, Roßhaar Wolle und Seegras ztürige Spiegelſchränke sowie 1, und Ttürige Schränke und Einzelmöbel in grober Auswahl icbelnaus dunner Mannheim, Qu 5, 16 Bedarfsdeckungsscheine wer- den in Zahlung genommen. legematratzen an alle, Teilz. Katral. f. Eisen Möbelfabrik Suhl, Th. —— an den Mann ge- bracht iat alles, einerlei was es auch ſein mag, wenn es in der Zeitung ange⸗ zeigt wird. In wenigen Stun⸗ Anzeigen helfen kaufen und Druckſachen aller Art, werden ſchnell, ſauber u. billig angefertigt in der Druckerei des Uiernheimer Anzeiger Schönes Einleg- schwein zu verkaufen. Von wem, ſagt der Verlag. Zu mieten geſucht Ammer der Verlag — eue wants; 25 Liter 50 Liter 100 Liter. 6.50 1.50 „„ 45.— Mannheim f 4. 9 Mob) Abgabe a. Wallſtadt: Amorp 3.% fJelefon 53203 den wiſſen es Tauſende. Zeitungs⸗ verkaufen! i Bekanntmachung Die ganze Bevölkerung von Viernheim wird hiermit auf⸗ 1 gefordert, zu der am Sonntag, den 2. September 1934, abends 8 Uhr, auf dem Stadion am Lorſcherweg ſtattfindenden großen Nuſſhubn (ausgeführt vom R L. B Viernheim und Lehrtrupp Mannheim i zu erſcheinen. Deutſchland braucht Luftſchutz! Viernheimer Bevölkerung zeige, daß Du Deine Heimat liebſ. daß Du mithelfen willſt an der Sicherheit Deines Vaterlandes. Deshalb erſcheint reſtlos. Bullmann Bürgermeiſterei Bechtel Heil Hitler! Polizeiamt Viernheim N. S. D. A. P. Franzke Reichsluftſchutz bund 10 Mo 31 N —— ä— 426———— un Huch von jg. Ehepaar Von wem, ſagt 85 1 51. Jahrgang Neue Stenerſenkungen Jedermann kann ſeine Steuerſchuld vermin⸗ dern. Im Zuſammen ang mit der Leipziger Herbſtmete ſpr Staatsſekretär Rein ⸗ hardt im Rune unk über die ſteuerpoliti⸗ ſchen Maßnahmen, die für die kommende Apbeitsſchlacht im Herbſt und Winter durchgeführt werden. Er wies auf das neue Cinkommenſteuer⸗ geſetz hin, das am 1. Januar 1935 in Kraft tritt und bereits auf diejenigen Ein⸗ kommen Anwendung findet, die im Früh⸗ jahr 1935 für das Jahr 1934 zu veranlagen ſein werden. Der Entwurf des neuen Ein⸗ kommenſteuergeſetzes enthält eine Beſtim⸗ mung, durch die das Geſetz über Steuer⸗ freiheit für Erſatzbeſchaffun⸗ gen weſentlich erweitert wird. Dieſe Be⸗ ſtimmung erſtreckt ſich auf jegliche beweg⸗ liche Gegenſtände des gewerblichen oder landwirtſchaftlichen Anlagekapitals, deren betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer erfah— rungsgemäß 10 Jahre nicht überſteigt. Sie erſtreckt ſich nicht nur auf Erſatzbeſchaffun⸗ gen, ſondern auch auf Neuanſchaf⸗ fungen, nicht nur auf Erneuerungen, ſondern auch auf Erweiterungen des gewerblichen oder landwirtſchaftlichen A n⸗ lagekapitals inſoweit, als es ſich um kurzlebige Gegenſtände handelt. Als kurzle⸗ big gilt jeder gewerbliche Gegenſtand des gewerblichen oder landwirtſchaftlichen An⸗ lagekapitals, deſſen betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer erfahrungsgemäß 10 Jahre nicht überſteigt. Die Aufwendungen für alle dieſe Gegen— ſtände können vom Gewinn des Jahres 1934 voll abgezogen werden, wenn die Anſchaffung oder Herſtellung bis zum Schluß des Wirtſchaftsjahres 1934, in den meiſten Fällen alſo bis ſpäteſtens 31. De⸗ zember 1934, erfolgt. Alle diejenigen Ge⸗ werbetreibenden und Landwirte, die die Vergünſtigung für das Jahr 1934 erlangen wollen, müſſen die Aufträge ſo rechtzeitig erteilen, daß die Lieferung noch vor Schluß des Wirtſchaftsjahres 1934 erfolgt. Die Steuerermäßigung beträgt je nach der Lage des einzelnen Falles 10 bis 45 v. H. für den in Betracht kommen⸗ den Gegenſtand. Die nächſte Einkommenſteuererklärung iſt im Februar 1935 für das Kalenderjahr 1934 abzugeben. Jeder Gewerbetreibende und jeder Landwirt hat die Möglichkeit, ſein zu verſteuerndes Einkommen nach Belieben niedrig erſcheinen zu laſſen. Es kann ſich für das Jahr 1934 ſogar einkommen⸗ oder körperſchaftsſteuerfrei geſtalten. Er braucht nur entſprechend ho⸗ he Summen für Anſchaffung oder Herſtel⸗ lung von kurtzlebigen Anlagen, Gegenſtän⸗ den oder für die Erſatzbeſchaffung kurzlebi⸗ ger Gegenſtände ſowie für die Zwecke des zivilen Luftſchutzes oder Sanitätsdienſtes oder Inſtandſetzung und Ergänzung für Gebäude aufzuwenden. Die gleiche Möglich⸗ keit hat ſeder Gebäude eigentümer, auch wenn er nicht Gewerbetreibender iſt, hinſichtlich der Aufwendungen zu Zwecken des zivilen Luftſchutzes und des zivilen Sa⸗ nitätsdienſtes und bei Inſtandſetzungen an ſeinem Gebäude. Eine weitere bedeutſame 0 Maßnahme iſt das Geſetz zur Förde⸗ rung der Eheſchließungen. Dieſe Tatſache wird zu immer größerer Nachfra⸗ ge nach Möbeln und Hausgeräten und, da die jungen Ehepaare Wohnungen brauchen, nach Kleinwohnungen führen. Jett ſoll auch durch allgemeine Steuerſenkungen die Nach⸗ frage nach Leiſtungen und Gütern geför⸗ dert werden, ohne Bindungen daran zu knüpfen. Nach dem neuen Einkommenſteu⸗ ergeſetz werden die Familienväter eine weitere Entlaſtung erfahren. Der Familienvater ſoll für ſeine Familie einen größeren Betrag als bisher für die Lebens⸗ haltungskoſten zur Verfügung haben. Durch die allgemeinen Steuerſenkungen ſoll ins⸗ beſondere die Verbrauchsgüter in du⸗ ſt 1 n ee Es 1 in 1 aller Maßnahmen auch notwendig, der Bin 9 andel wieder zur ö bergeht 5 Zu dem ahſteuer ge⸗ Januar 1935 finanzpolitiſche Franzöſiſche 8 jarſorgen Die Saardenlſchrift Varthous— Frankreich will vermeintliche Nechte wahren— Die Nückgliederung der Saar zum Neich wird in Nechnung geſtellt Paris, 1. September. In gut unterrichteten politiſchen Kreiſen verlautet, daß ſich die Saardenkſchrift des franzöſiſchen Außenminiſters in der Haupt⸗ ſache auf wirtſchaftliche und finanzielle Fra⸗ gen bezieht. Sie ſoll etwa 15 Schreibmaſchi⸗ nenſeiten umfaſſen und von einem Ausſchuß ausgearbeitet worden ſein, dem außer dem franzöſiſchen Außenminiſter auch der Mini⸗ ſter für öffentliche Arbeiten und der Finanz— miniſter angehörten. Einen ausführlichen Bericht über die Be⸗ handlung der Saarfrage durch den franzöſi⸗ ſchen Miniſterrat bringt der„Excelſior“. Das Blatt leitet ſeinen Artikel mit dem Hin⸗ weis ein, daß Frankreich zugleich ſein eige— nes Recht und das Selbſtbeſtimmungsrecht der Saarbevölkerung wahren wolle. Es nennt als Iragen, die noch zu regeln ſind: 1. Das Schickſal der franzöſiſchen Staats- angehörigen und den Schutz ihrer Perſon und ihres Eigentums. 2. Die künftige Stellung der Saargru⸗ ben. 3. Die künftigen franzöſiſch⸗ſaarländiſchen Handelsbeziehungen. Dieſe ſeien eine wich⸗ tige Frage, wenn man bedenke, daß die Saar der viertbeſte Abnehmer des franzöſi⸗ ſchen Außenhandels ſei. in Kraft treten wird, die Umſatzſteuer für den Binnengroßhandel einheitlich auf 0,5 v. H. feſtgeſetzt werden. Bisher betrug die Um⸗ ſatzſteuer für den lagerhaltenden Großhan— del 2 v. H.. Es gibt alſo für jeden Geverbetreibenden, Landwirt und Gebäudeeigentünder reichlich Möglichkeiten, ſich einzureihen in die Front der Kämpfer um die Verminderung der Ar⸗ N Jeder, der entſprechend han⸗ beitsloſigkeit. Motor⸗ A und Nö ſeſbſtändige Einheit Berlin, 1. Sept. Der„Kraftfahrpreſſedienſt“ veröffentlicht folgenden Befehl des Führers: Der Führer und Reichskanzler. Berlin, 1. Sept. Jührerbefehl! Das Nsgiß zuſammen mik den Einhei⸗ ten der Molor-SA werden von nun ab zu einer Einheit„Nationalſozialiſtiſche Kraft- fahrkorps“ zuſammengefaßk. Es iſt mir un⸗ mittelbar unkerſtellt. Seine Führung über trage ich dem Chef des Kraftfahrweſens der SA, Obergruppenführer Hühnlein. Die Aufgabengebiete des Nationalſoziali⸗ ſtiſchen Kraftfahrkorps und ſeine Zuſam⸗ menarbeit mit den verſchiedenen Gliede⸗ rungen der Bewegung werden geſondert geregelt. Adolf Hitler. Der Reichsführer des NSS, Hühn⸗ lein, veröffentlicht dazu folgenden Tages⸗ befehl: Tagesbefehl! An Molor-S A und NSAR. Mg und NS- Männer! Mit Erlaß vom 23. Auguſt 1934 hal der Führer als eine für die Weiterentwicklung ich ergebende Nolwendigkeit die Juſammen⸗ ſaung von Motor-SA und NS Sf zu ei⸗ ner geſchlofſenen Einheit verfügt und mich zu ihrem Reichsführer ernannt. Die neue Einheit— das„Nationalſoziali⸗ ſtiſche Kraftfahrkorps“— iſt unmittelbar dem Führer unterſtellt und bildet damit gleich Su und SS von nun ab einen ſelbſtändigen Beſtandteil der Bewegung. ſeiner Familie zu 4. Eintreibung der 1200 bis 1500 Millio⸗ nen Goldfrank, die im Falle einer Rückglie⸗ derung des Saargebietes an das Reich in unkonventierbare Papiermark nicht umge— wandelt werden dürften. Hoffentlich lenke die franzöſiſche Denk⸗ ſchrift, ſo ſagt das Blatt weiter, die Auf— merkſamkeit des Völkerbundsrates auch auf die Bedeutung der Eingliederung des Saar— gebietes in das Reich in Bezug auf das künftige Militärſtatut im Saargebiet, das ſtrategiſch von höchſter Wichtigkeit ſei. Jede Nachläſſigkeit in dieſer Hinſicht könne ernſte Rückwirkungen haben auf die Aufrechterhaltung des Friedens. Auch ſei Frankreich an der Polizeifrage intereſſiert. Ebenſo ſei die Frage der Minderheiten(ö) und der Sicherheitsbürgſchaften, die für dieſe Minderheiten geſchaffen werden müß— ten, zu behandeln. Denn ſonſt würde wohl die Gefahr beſtehen, daß die anders den⸗ kende Bevölkerung in die Nachbargebiete flute und dort das Elend der Flüchtlinge und der Arbeitsloſigkeit teile. Von beſonderem Intereſſe ſind unter den übrigen Preſſeſtimmen zwei neue Enthül⸗ lungen: einmal daß in der Denkſchrift die an⸗ gebliche Möglichkeit eines Wunſches der Ab⸗ delt, dient der Volksgemeinſchaft. Für je⸗ den Arbeitnehmer, insbeſondere für jeden Familienvater, wird ſich durch kung der Abgaben und Beiträge eine im⸗ mer größere Möglichkeit ergeben, die Auf⸗ wendungen für die Lebenshaltungskoſten erhöhen und auf dieſe Weiſe zur Belebung der Verbrauchsgüter beizutragen. S 1 Sen⸗ 9 Für mich und das geſamte Korps bedeutet dieſer Beweis des Vertrauens unſeres Führers größte Anerkennung und höchſten Anſporn zugleich. Wenn wir auch nunmehr aus dem Ver— bande der SA ausſcheiden um als ſelbſtän— dige Gliederung fortzubeſtehen, ſo wird das NS nicht neben ihr, ſondern wie bisher in treueſter Kameradſchaft ſtets mit ihr ſein. Eine Kameradſchaft, in Not und Kampf ge— feſtigt, vermag nichts zu ſcheiden. Mögen Sa und NSͤK von nun ab auch auf getrennten Wegen marſchieren, der ge⸗ meinſame Quell ihrer Kraft, der Geiſt, der ſie verbindet, wird ſtets der gleiche bleiben: der alte ſtolze SA⸗Geiſt! Weitere Befehle über die im Rahmen der neuen Gliederung zu treffenden organiſa⸗ toriſchen Maßnahmen folgen. Der Reichsführer des Nationalſozialiſti⸗ ſchen Kraftfahrkorps gez. Hühnlein. die Gefahr aus der Luft Was Militärfachverſtändige sagen. General Vandeputte ſchreibt im „Bulletin Belge des Sciences Militaires“, 12. Jahrgang, Bd. 2, Nr. 5 u. a. folgendes: „Muß man feindliche Luftangriffe als eine Möglichkeit betrachten, oder muß man mit ihnen wie mit etwas Beſtimmtem rech⸗ nen? Man darf nicht mehr im mindeſten an der Unabwendbarkeit dieſer Gefahr zwei⸗ feln. Die Geſamtheit der bedeutendſten mi⸗ über ſtimmungsberechtigten, die endgültige Ent⸗ ſcheidung über die Staatszugehörigkeit des Saargebiets einem ſpäteren Zeit⸗ punkt vorzubehalten(), erwähnt werde, und zweitens gewiſſe Vorſchläge für die Re— gelung des politiſchen Regimes im Saarge— biet, falls eine Mehrheit für den ſtatus quo zuſtandekommen ſollte(9. Das„Petit Journal“ will wiſſen, daß im Miniſterrat die Frage angeſchnitten wor⸗ den ſei, wie man zu etwaigen neuen Anre— gungen Stellung nehmen ſollte, die hinſicht— lich der Möglichkeit einer ſpäteren Befra— gung der Bevölkerung(nach Abſtim⸗ mung vom 13. Januar) gemacht werden könnten, Anregungen, für die ſich die Mar— xiſten im Saargebiet intereſſierten. Frank— reich habe dazu nicht von ſich aus Stellung zu nehmen. Vielmehr dürfte das ein Pro— blem ſein, das allein der Völkerbund zu entſcheiden habe. der Kritiſch behandelt das„Echo de Paris“ die Denkſchrift. Nach Annahme des Blattes ſtelle man in gewiſſen Beziehung ein Vorurteil den Ausfall der Wahlen auf. wenn man franzöſiſcherſeits bereits heute die Frage des Rückkaufes der Gruben und die Umſtellung der Währung anſchneide. geindſeligkeiten künftig mit maſſen⸗ aften Fliegerangriffen beginnen unter verbreiten, bie Mobilmachung und den Aufmarſch des Dieſe Angriffe werden anſtreben, der Bevölkerung Schrecken zu 7 1 Heeres zu verwirren und die Verteidigungs- mittel des Landes einſchließlich aller dem Nachſchub dienenden Anlagen möglichſt gründlich zu zerſtören. Letzten Endes werden ſolche Angriffe die Stellung der Regierung untergraben. Das Volk wird durch den Schrecken und durch die Umtriebe feindlicher Agenten zum Aeußerſten gebracht werden. Die Luftangriffe werden beſonders dann eine entſcheidende Rolle ſpielen, wenn die Luftſchutzeinrichtungen einer der beiden Parteien ausgeſprochen unzulänglich ſind.“ Aehnlich äußert ſich der engliſche Major Paul Murphy in„The Army, Navy and Air Force Gazette“ Nr. 3863 über die Un⸗ möglichkeit einer Abwehr aus dem Stegreif. „Man darf wohl annehmen, daß Senfgas ader ähnliche Stoffe im allgemeinen den Kernpunkt des chemiſchen Krieges in der nächſten Zukunft bilden werden. Es iſt gleichfalls als ziemlich ſicher anzunehmen, daß die Anwendung hauptſächlich aus der Luft erfolgen wird. Aus dieſem Grunde muß jede Angriffsmöglichkeit dieſer Art ſorgfältig unterſucht werden; ebenſo müſſen Abwehrmaßregeln im einzelnen ausgearbei⸗ tet werden. Hoffentlich wird dabei der Luftſchutz der Jivilbevölkerung beſondere Beachkung fin⸗ den. Dadurch wird man vielen ernſtlichen Schwierigkeiten vorbeugen. Im Falle eines überraſchenden Angriffs laſſen ſich Abwehr mittel nicht aus dem Stegreif ſchaffen.“ Dieſe Feſtſtellungen ausländiſcher Militär⸗ ſachverſtändiger müſſen jedem deutſchen Volksgenoſſen die Augen öffnen über die Wichtigkeit des uns verbliebenen zivilen Luftſchutzes und der Aufgaben des Neichs⸗ luftſchutzbundes. Beſucht die Aufklärungsvor träge und Schulungslehrgänge des Reich i utzbun⸗ des! Werdet Mitglieder Curer Oelsgruppen! Melioration und Siedlung Die Beratungen der Landesbauernführer in Darmſtadt. i Darmſtadt, 2. September. Sämtliche Landesbauernführer des Rei⸗ ches bzw. ihrer Stellvertreter und die Refe⸗ renten für Förderung landwirtſchaftlicher Grundſtückszuſammenlegung aller Länder⸗ miniſterien traten in Darmſtadt zuſammen. Im Namen der heſſiſchen Regierung hieß Staatsminiſter Jung die Anweſenden will⸗ kommen. Darauf nahm Landesbauernführer Dr. Wagner das Wort. Er unterſtrich, daß der Begriff Melioration nächſtens eine noch viel größere Bedeutung in Deutſchland bekommen werde. Die Devi⸗— ſenknappheit zwinge uns dazu, die Selbſt⸗ verſorgung auf jeden Fall ſi⸗ cherzuſtellen. Vorausſetzung für den Erfolg ſei allerdings, daß die Umlegungs— verfahren auf ganze Provinzen geplant würden, um jede ſpätere Flickarbeit auszu— ſchalten. In Heſſen habe man daher mit der Landesplanung angefangen und ſei dann ſchrittweiſe weitergegangen. Landeskulturrat Reich gab dann einen Ueberblick in das Werden der Meliorations. und Siedlungsarbeiten in Heſſen. Der Mitarbeit des Arbeitsdienſtes am Enk⸗ wäſſerungswerk ſei es zu danken, daß heute ein Feldbereini⸗ gungsverfahren, für das man früher 8 bis 12 Jahre gebraucht habe, nur noch 2 bis 3 Jahre dauere. Mit Ausnahme der Drainage und der Pumpwerke würden die Koſten durch eine 7,5prozentige Landabgabe der Bauern gedeckt. Durch dieſe Landabgaben werde gleichzeitig Siedlung und Anlieger— ſiedlung, Erhöhung des Beſitzes auf Erbhof größe uſw. ermöglicht. Durch die Meliora— tionen trete eine Wert- und Ertragserhö, hung um rund 25 v. H. ein. Eine Anordnung Or. Leys Berlin, 1. September. Der Stabsleiter der PO. und Führer der Deutſchen Arbeitsfront, Dr. Robert Ley, hat folgende Anordnung erlaſſen: Unter Bezugnahme auf die Verfügung oom 31. Mai 1934, die der Stellvertreter des Führers, Pg. Rudolf Heß, und der Unter— zeichnete herausgegeben haben und in der es heißt, daß der Aufbau der Arbeitsfront all— mählich zu geſchehen hat, wird angeordnet daß die Reichsberufsgruppen der Angeſtell— ten erſt dann in die Ortsgruppen der Deut— ſchn Arbe front eingeordnet werden, wenn die Ortsgranpen der Arbeitsfront ſoweit ge— bildet und durchorganiſiert ſind, daß die Uebernahme der Mitglieder der Reichsbe⸗ cufsgruppen der Angeſtellten unter Ge— währleiſtung der erworbenen Rechte und Sicherung der wirtſchaftlichen Einrichtungen ceibungslos vor ſich gehen kann. Die Uebernahme der Reichsberufsgruppen der Angeſtellten erfolgt auf meine Anord— nung über den Pg. Forſter. Bis zu dieſem Zeitpunkt iſt jegliche Einmiſchung in die Reichsberufsgruppen der Angeſtellten ver— boten. Ich verlange, daß alle Stellen der Arbeitsfront in kameradſchaftlicher Weiſe hinſichtlich des Aufbaues zuſammen arbeiten. gez. Dr. Ley. gchuthaftentlaſſungen Auflöſung des Konzenkrakionslagers Ora- nienburg. Berlin, 1. Seplember. Der preußiſche Miniſterpräſident Göring hat nunmehr die vom Führer und Reichs- kanzler angeordnete Nachprüfung aller Schutzhaftfälle zu Ende führen laſſen. Auf ſeine Anordnung werden zum 1. Sepkember 1934 weitere 742 Schutzhäfklinge aus der Haft enklaſſen. Das ſind weit über die Hälfte der in Preußen insgeſamt ein- ſitzenden Schutzhäfklinge. Es handelt ſich zu⸗ meift um ehemalige Angehörige der 5D. und KPD. Die Großzügigkeit, mit der die Amneſtie des Führers und Reichskanzlers durchge- führt worden iſt, hal die Auflöſung des Kon⸗ zentralionslagers Oranienburg zur Jolge, das für die Unterbringung von Schutzhäft⸗ lingen nicht mehr benötigt wird. Bei der Nachprüfung iſt mit größtem Wohlwollen verfahren worden, Die Feſtſet⸗ zung in Schutzhaft wird im übrigen ſehr ſtark eingeſchränkt und nur noch in Fällen dringender Gefahr für die Staaksſicherheit verhängt. Alle Perſonen, die mit dem Ge⸗ ſetz in Konflikt geraten, werden unverzüg— lich den Gerichten überwieſen. Unter den Entlaſſenen befindet ſich der ehemalige Oberbürgermeiſter von Magde⸗ burg, Reuter. Deutſche Tagesſchan Zunahme der Ehen und Geburten. Die amtlichen Feſtſtellungen über die wichtigſten Zahlen der Bevölkerungspolitik liegen nunmehr abſchließend für das erſte Quartal 1934 vor. Sie geben ein erfreu⸗ liches Bild der Aufwärtsbewegung. Die Zahl der Eheſchließungen betrug im erſten Quartal 1934 138 438 gegenüber 94686 im erſten Quartal 1933. Es ſind alſo in der Berichtszeit faſt 44000 Ehen mehr zuſtande⸗ gerommen als im gieichen Sefrkaum des Vorjahres. Auch die Geburtenzahl hat ſich erhöht, und zwar auf 281024 lebend Ge⸗ borene gegenüber 246 915. Pflegliche Behandlung der Rohſtoffe. Staatsſekretär Poſſe vom Reichswirt⸗ ſchaftsminiſterium hat zum Einhunderttage⸗ kampf gegen die Materialvergeudung ein Geleitwort der Geſellſchaft für Organiſation e. V. als Veranſtalterin zur Verfügung ge⸗ ſtellt in dem es heißt:„Ich bin überzeugt, daß die Weltwirtſchaftskriſe in erſter Linie von der kaufmänniſchen Seite beſeitigt wer⸗ den wird. Solange aber Deutſchland, das nur ſo viel einführen will, als es tatſächlich bezahlen kann, zu einer immer größeren Verminderung ſeiner Rohſtoffeinfuhr genö⸗ tigt wird, muß es ganz beſonders unſere Aufgabe ſein, das aus ausländiſchen Roh⸗ ſtoffen hergeſtellte Material im Inlande pfleglich zu behandeln.“ Die Führung der Orkskrankenkaſſen. Bekanntlich hat der Reichsarbeitsminiſter durch Erlaß vom 25. Auguſt 1934 den im vorigen Jahr an Direktor Brucker erteilten Auftrag zur Führung des Reichsverbandes der Ortskrankenkaſſen Berlin e. V. und ſon⸗ ſtige Kaſſenvereinigungen und Geſellſchaf— ten widerrufen. Der Reichsarbeitsminiſter hat nunmehr dieſen Auftrag dem Regie⸗ rungsrat Martin im Reichsarbeitsminiſte⸗ rium übertragen. Diplomaten in Nürnberg Die ausländiſchen Gäſte des Führers. Berlin, 2. Sept. Der Führer hat auch in dieſem Jahre die Chefs der ausländiſchen Miſſionen als ſeine perſönlichen Gäſte zur Teilnahme am Par⸗ teitage eingeladen. Ihr Erſcheinen haben zugeſagt: der kaiſerlich-japaniſche Botſchaf⸗ ter Exzellenz Nagai, der türkiſche Botſchaf⸗ ter Exzellenz Hamdi Bey, der Geſandte von Venezuela Exzellenz Dr. Dagnino Penny, der bolivianiſche Geſandte Exzellenz Dr. Anze⸗Soria, der königlich-ägyptiſche Ge⸗ ſandte Exzellenz Profeſſor Dr. Nachat Pa⸗ ſcha, der Geſandte Exzellenz Rizo⸗Rangabe, der polniſche Geſandte Exzellenz von Lipfki, der chineſiſche Geſandte Exzellenz Liu, der kaiſerlich-perſiſche Geſandte Exzellenz Nadjm, der mexikaniſche Geſandte Exzellenz Dr. Ortiz, der Geſchäftsträger von Guate⸗ mala Herr Diaz, der Geſchäftsträger von Panama Dr. Villalaz, der Geſchäftsträger von Uruguay Legationsſekretär Dupuy, der königlich⸗-afghaniſche Geſchäftsträger Lega⸗ tionsſekretär Ismail Khan, der Geſchäfts⸗ träger von Nicaragua Dr. Aſenjo Garcia, der portugieſiſche Geſchäftsträger Legations⸗ ſekretär Dr. Lapo Simeao, der großherzog⸗ lich luxemburgiſche Geſchäftsträger Lega⸗ tionsrat Dr. Nickels, der königlich bulgari⸗ ſche Geſchäftsträger Legationsſekretär Da⸗ phinoff, der litauiſche Geſchäftsträger Lega⸗ tionsrat Dymſa, ſowie Oberſtleutnant Bela von Miklos als Vertreter des erkrankten königlich⸗ungariſchen Geſandten. Den Diplomaten wird ein Schlafwagen⸗ ſonderzug zur Verfügung geſtellt, der ſie am Donnerstag, den 6. September ds. JIs., abends, zunächſt zu einer Beſichtigung der Bauarbeiten auf der deutſchen Alpenſtraße nach Brechtesgaden führt, wo ihnen der Generalinſpektor des deutſchen Straßenwe— ſens, Dr. Todt, den Stand der Arbeiten zeigt. Am Samstag, den 8. September, werden die Ehrengäſte in Nürnberg eintref⸗ fen und bei den größeren Veranſtaltungen des Reichsparteitages zugegen ſein. Der Sonderzug kehrt am Dienstag, den 11. Sep⸗ tember, morgens, wieder nach Berlin zu— rück. Auf der Reiſe werden die Diplomaten von dem Chef des Protokolls, Geſandten Graf von Baſſewitz und ſeinem Stellvertre— ter, Legationsſekretär von Mumm, ſowie von einer aus ſprachkundigen SS-Männern beſtehenden Mannſchaft begleitet werden. Zum Kommandanten des Zuges iſt SS⸗ Standartenführer General von Maſſow be⸗ ſtimmt worden. Dank an die Bauern Der Führer an Reichsbauernführer Darre. i Berlin, 3. Sept. Der Führer hat an den Reichsbauernführer Darre folgendes Schreiben gerichtet: Lieber Parteigenoſſe Darre! Die Wahl vom 19. Auguſt hat erneut be⸗ wieſen, daß das deutſche Baueentum in ſeiner überwältigenden Mehrheit einmütig zum na⸗ tionalſozialiſtiſchen Staat ſteht. Dies iſt mit in erſter Linie Ihrer Arbeet zuzuſchreiben. In⸗ dem ich Ihnen dafür danke, danke ich den Millionen deutſcher Bauern, die nicht nue mir, ſondern der ganzen Nation durch ihre Treue und Standhaftigkeit eine beſſere Zu⸗ kunft ſichern helfen. Mit deutſchem Gruß Ihr Adolf Hitler. Saar und Arbeitsdienst Der Brief des Herrn Knox an den Völker⸗ bund. Genf, 3. Sept. Das Völkerbundsſekretariat veröffentlicht einen Brief des Präſidenten der Regierungs⸗ kommiſſion der Saar an den Generalſekrekär des Völkerbundes vom 17. Auguſt 1934, in dem Einzelheiten über das Ergebnis der Prüfung der im Büro des Freiwilligen Arbeitsdienſtes gefundenen Akten mitgeteilt werden. Verſchtedene Schriftſtuge, ſo vehaup⸗ tet Herr Knox, hätten bewieſen, daß Beamte worden der Regierungskommiſſion verführt ſeien, Handlungen zu begehen oder von der Verfolgung auß aner Handlungen Abſtand zu nehmen, und zwar auf Grund einer Ein⸗ flußnahme, die als Korruption oder Druck⸗ verſuch bezeichnet werden müßte. Aus anderen Dokumenten gehe hervor, daß Organiſation und Agenten der Deutſchen Front ſtändig Ver⸗ bindung mit den verſchiedenſten Behörden im Reich unterhielten und ihre Einmiſchung in die Saarfrage erleichterten. Es ſei auch der Beweis für zahlreiche Verletzungen der Straf⸗ geſetze erbracht, die allerdings zum größten Teil durch die von der Regierungskommiſſion am 11. Jum gewährte Amneſtie erledigt ſeien. Das wichtigſte Dokument ſei ein Brief vom 6. Oktober 1933, aus dem hervorgehe, daß 10000 junge Saarländer in den Frei⸗ willigen Arbeitsdienſtlagern in Deutſchland eine beſondere Ausbildung für den Saarkampf erhalten ſollten.: Herr Knox will dann weiter aus dieſen Do⸗ kumenten ſchließen können, daß dieſen jungen Leuten eine milttäriſche Ausbildung ge⸗ geben werden ſollte. Die Zahl 10 000, die in jenem Brief genannt worden ſei, ſcheine frei⸗ lich längſt überſchritten zu ſein. Die Saar⸗ regierung ſchätze die Zahl der in den Arbeits⸗ dienſtlagern in Deutſchland ausgebildeten jun⸗ gen Saarländer auf mehr als 16 000. Knox ſchließt mit dem Wunſche, daß dieſe Dokumente genügen müßten, um den Rat von dem Ernſt der Lage im Saargebiet zu überzeugen. Unter dieſen Amſtänden müſſe die Re⸗ gierungskommiſſton umſo mehr erwarten, aß der Völlerbundsrat nicht zögere, ſich bei ſei⸗ nen Mitgliederſtaaten für die Rekrutierung von Poliziſten und Gendarmen einzuſetzen, wie es in der Eniſchließung des Nates vom 4. Juni vorgeſehen ſei. Der Bericht des Herrn Knox, der übrigens von den Saarzeitungen als Auflagenachricht veröffentlicht werden mußte, bevor er noch in Genf bekannt war, enthält längſt wider⸗ legte Klagen über den Freiwilligen Arbeits⸗ dienſt. Die Kirchenkonferenz Entſchließung zur kirchlichen Lage in Deutſch⸗ land und eine Erwiderung. Kopenhagen, 3. Sept. Die kirchliche Weltkonferenz auf der Inſel ö Fanö nahm zum Abſchluß ihrer Beratungen eine Entſchließung an, in der es u. a. heißt: Der Rat ſei von herzlichem Wohlwollen gegenüber dem deutſchen Volk und tiefer Dankbarkeit für den nicht genügend zu würdigenden Beitrag der deutſchen evange⸗ liſchen Kirche zum Leben und theologiſchen Denken der Chriſtenheit erfüllt, wobei er alle politiſchen Motive zurückweiſe und mit Ver⸗ ſtändnis den beſonderen Schwierigkeiten einer Revolutionszeit gegenüberſtehe. Der ökume⸗ niſche Rat müſſe jedoch der Ueberzeugung Ausdruck geben, daß eine kirchliche Al- leinherrſchaft, beſonders wenn ſie dem Gewiſſen in Form eines feierlichen Eides auf⸗ erlegt werde, ſowie die Anwendung von Ge⸗ waltmethoden und Unterdrückung der Aeuße⸗ rungsfreiheit mit dem wahren Weſen der chriſtlichen Kirche unvereinbar ſeien. Er bitte daher im Namen des Evangeliums für ſeine deutſchen Brüder in der deutſchen evangeli⸗ ſchen Kirche um die Freiheit ſowohl des ge⸗ druckten Wortes als auch von Verſammlun⸗ gen im Dienſte der chriſtlichen Gemeinde, und Freiheit der Kirche zur Unterweiſung ihrer Jugend in den Grundſätzen des Chriſtentums und Schutz dagegen, daß ihr eine Lebensanſchauung aufgezwungen werde, 1 im Widerſpruch zum chriſtlichen Glauben ſtehe. Dieſer Entſchließung iſt eine Gegener⸗ klärung der deutſchen Abordnung beigelegt worden. Sie lege auf Grund ihrer dem Nat zugegangenen eingehenden Darſtellungen be⸗ ſonders gegen folgende Punkte Verwah⸗ rung ein: Sie weiſe zunächſt die Auffaſſung zurück, als ob es in der»deutſchen evangeliſchen Kirche eine„kirchliche Alleinherrſchaft“ gebe. Es handele ſich hier eher um eine Zuſammen⸗ faſſung der kirchlichen Führung und um Maß⸗ nahmen bezüglich der Kirchenordnung. Die deutſche Abordnung beſtreite weiter die Anſicht, daß die Verbreitung des Evange⸗ liums in Wort und Schrift gefährdet ſei und die Jugend keine chriſtliche Erziehung erhalte. Sie belenne vielmehr, daß die allgemeinen Verhältniſſe in Deutſchland der Gegenwart der Verkündung des Evangeliums weit mehr Möglichkeiten böten als früher. Die deutſche Abordnung weiſe ſchließlich die einſeitige Hervorhebung einer beſtimmten deut⸗ ſchen kirchlichen Gruppe zurück, und ferner, daß der Rat ſich dieſer theologiſchen Sondermei⸗ nung anſchließe. Zu der Entſchließung der kirchlichen Welt⸗ konferenz wird kirchlicherſeits eine Mit⸗ teilung veröffentlicht, in der es u. a. heißt. Warum hat der ökumeniſche Rat nicht in Deutſchland getagt, um ſich ſelbſt ein freies, ungetrübtes Urteil zu bilden? Seine Ent⸗ ſchließung wäre anders ausgefallen! B Man muß mit Recht erſtaunt ſein und feſt⸗ ſtellen, daß die Bezeichnung„autokratiſches Kirchenregiment“ auf die Leikung der evange⸗ liſchen Kirche nicht zutrifft. Wie kann eine Verſammlung von Männern, die ſich För⸗ derung praktiſchen Chriſtentums zur Aufgabe geſetzt hat, nicht ſehen, was in Deutſchland in den vergangenen anderthalb Jahren In welchem Staate der Welt ſind ſo wirkſame Maßnahmen ergriffen worden, um der Ar⸗ beitsloſigkeit zu ſteuern, wie in dem armen, durch das Verſailler Diktat ausge⸗ powerten Deutſchland? Wo hat man ſo er⸗ folgreich den Kampf aufgenommen gegen Schmutz und Schund? Weiß man nichts vom Hilfswerk für Mutter und Kind, nichts von der Ermöglichung der Ehe⸗ ſchließung durch öffentliche Mittel, von der Begünſtigung kinderreicher Fami- lien, was alles bewirkt, daß nicht hundert⸗ tauſende Kinder wieder im Mutterleib ge⸗ tötet werden? Warum hat man nicht die Stimme in Fanö erhoben, um es als un⸗ chriſtlch und unethetiſch zu brandmarken, wenn das Ausland Zinszahlungen von uns aufgezwungenen Anleihen verlangt, wenn man uns bewußt boykottiert, wenn man die ſchlimmſten Greuelmärchen verbreitet? Was haben die Männer in Fanöb getan, um das Geſpenſt des Bolſcheswismus zu bannen, der das Ende des Chriſtentums iſt? „Tag der 100000“ Baldur von Schirach ſprach in Frankfurt. Frankfurt a. M., 3. Sept. Der Jugendführer wurde im Römer emp⸗ fangen. Reichsſtatthalter Gauleiter Spren⸗ ger richtete im Vorraum das Wort an ihn und betonte, daß die Ausmaße, die der augenblicklich in Frankfurt ſtattfindende Ge⸗ bietsaufmarſch der HJ. aufweiſe, im Vor⸗ jahre nicht geahnt worden wären. Im Kaiſerſaal des Römers entbot dann Oberbürgermeiſter Staatsrat Dr. Krebs dem Reichsjugendführer den Willkommensgruß der Stadt. In ſeinen Dankesworten hob Baldur o. Schirach die beſondere Bedeutung her⸗ bor, die darin liege, daß die deutſche Ju— zend ihren größten Aufmarſch gerade in der 1 abwickeln könne, wo Goethe gelebt habe. Der große Aufmarſch der Hitlerjugend Heſ⸗ ſen⸗Naſſaus fand ſeinen Höhepunkt mit der Kundgevung der 50000 im Stadion. Der Reichsfugendführer, Baldur von Schirach, hielt, eine Rede, in der er u. a. ausführte: Das deutſche Volk hat eine neue Hoffnung bekommen, und Ihr ſeid dieſe Hoffnung! Ein anderes Deutſchland iſt erſtanden, und Ihr ſeid dieſes Deutſchland! Ihr ſteht in ge⸗ waltiger Zahl. Dieſes Schulter an Schulter⸗ ſtehen iſt das Symbol einer beſſeren Zu⸗ kunft. Ein Symbol iſt auch der Wall der Kameradſchaft, des gemeinſamen Blutes und Vertrauens. Immer noch werden wir an⸗ gefeindet und verleum det, wie einſt in den Tagen des harten Kampfes. Was be⸗ deuten dieſe Lügen gegenüber der wunder⸗ baren und herrlichen Tatſache, daß wir alle einig ſind, daß wir eine Jugend und ein Wille ſind. Es mag die kleine, erbärmliche Gruppe dieſer Kläffer verſuchen, unſere heilige Gemeinſchaft anzutaſten. Sie wird uns nicht berühren kön⸗ nen, denn wir ſind ſtark und unermüdlich, durch das Bewußtſein einer Kameradſchaft, die keine Klaſſen kennt. Es gibt in dieſer Ju⸗ gend weder Arm noch Reich, weder Gebildet noch Ungebildet, es gibt nur deutſche Jugend. Mögen ſie von uns ſagen, Ihr ſeid wahnwitzige Idealiſten, was ihr wollt, kann man in dieſer Welt nicht ver⸗ wirklichen. Darauf geben wir nur eine Ant⸗ wort, und ſie wird vor der Geſchichte be⸗ ſtehen und bleiben! Seht auf unſere Hitlerjugend, hier iſt unſet Ideal verwirklicht worden. Nicht mit Ver⸗ ſprechungen iſt dieſe Jugend zufammengelock worden. Wir ſind aneinander gebunden durch gemeinſames Opfer, gemeinſame Entſagung und gemeinſame Pflicht, weil wir es in uns fühlen, wenn wir nicht das Fundament der Treue ſind für das Reich des nächſten Jahr⸗ tauſends, wird wieder zuſammenbrechen, was in hartem Kampf aufgebaut worden iſt. Kameraden, grüßt mit mir die Fahnen des neuen Deutſchlands. Sieg Heil! Wie ein Schwur klang das Lied der Ju⸗ gend gegen den nächtlichen Himmel empor. Nach Abſchluß der Kundgebung formierten ſich die Gruppen zu dem großen Fackel⸗ zung, der durch die Straßen der Stadt zum Lager im Oſtpark führte. Pilot vom Blitz getroffen Er blieb an ſeinem Poſten. . London, 1. Sept. Ein Paſſagierflugzeug wurde mitten über dem Aermelkanal während eines plötzlichen Gewitters vom Blitz getroffen. Das Geſicht des Flugzeugführers, ſein linker Arm und die Hälfte ſeiner Kleidung wurden ver⸗ ſengt, aber der elektriſche Schlag war nicht ſtark genug, um ihn dienſtunfähig zu ma⸗ chen. Er brachte das Flugzeug glücklich bis an ſeinen Beſtimmuengsort. Der Funk⸗ apparat des Flugzeuges wurde zerſtört, offenbar war es dem Fahrperſonal nicht mehr gelungen, den Regeln entſprechend den Funkapparat außer Betrieb zu ſetzen. Wolkenbruch über Wien. Wien, 1. Sept. Ueber Wien ging ein überaus ſtarker Wolkenbruch nieder. Gleich⸗ et entlud ſich ein heftiges. Auf em Kahlenberg wurden zwei Männer ge⸗ tötet und ein Mann und eine Frau durch Blitzſchläge ſchwer verl und Wild Nut Schaden in Flur und Feld. Vielfach verbreitet iſt unter der bäuerlichen Bevölkerung die Anſicht, daß jede Wildart dem Bauern nur Schaden zufüge. Dieſe An⸗ ſicht iſt, jedenfalls bei einigen Wildarten, irrig. Faſt jedes Tier der ganzen Schöpfung iſt in ſeinen Beziehungen zum Menſchen nicht aus⸗ schließlich„schädlich“, d. h. die menſchlichen Belange behindernd, ſondern vielfach auch „nützlich“, d. h. fördernd. Nur die fachliche Abwägung von Nutzen und Schaden kann den Ausſchlag für die Beurteilung geben. Der Faſan. Es iſt richtig, daß der Faſan, dort, wo er in großen Mengen auftritt, einen gewiſſen Schaden an einigen Feldfrüchten anrichten kann.“ Auf friſch eingeſäten Getreideſtücken fin⸗ det er ſich oft in größerer Zahl ein, jedoch nicht auf Roggen. Bei Hafer, Weizen, Gerſte und Mais nimmt er hauptſächlich die beim Scen auf der Oberfläche liegengebliebenen, alſo doch verlorenen Körner auf. Wird etwas tiefer und ſtärker gedrillt, wird das Saatgut mit Corbin gebeizt, ſo kann aber von Schaden kaum mehr geſprochen werden. Schlimm kann es bei reifem, in Garben ſtehenden Weizen werden. Durch rechtzeitiges Einfahren kann man ſich aber gegen dieſen Schaden, der, ſelbſt bei ſehr ſtarkem Faſanenbeſtand, kaum über 10—12 Kilo pro Hektar ausmachen dürfte, ſchützen. Auch an Kartoffeln und Futterrüben kann der Faſan ſich im Herbſte durch Anpik⸗ ken mißliebig machen. Bei den Rüben— es handelt ſich nur um Runkelrüben— pickt er, beſonders an den Rändern der Stücke, die oberirdiſchen Teile der Knolle an. Wenn man ſich mal der Mühe unterzieht, rechneriſch den Schaden feſtzuſtellen, ſo wird man ſich ſeſbſt wundern, daß er fast nie 5 Prozent der Geſamternte überſteigt. Und nun zum Nutzen des Faſans. Wie alle Hühnervögel iſt auch der Faſan kein reiner Körnerfreſſer, er iſt ſogar in der Haupt⸗ ſoche Inſektenvertilger. Kropf und Magen des Faſans enthalten in der Haupt⸗ ſache faſt ſtets graue Ackerſchnecken, Schnell⸗ 5 5(deſſen Larve der Drahtwurm iſt), Aas⸗ „Korbweidenblattkäfer, Knoſpenrüßler, Erlenwürger, Raupen, Rüſſelkäfer und viele andere Inſekten. Vielfach iſt es auch unbe⸗ lannt, daß ſich der Faſan als ſehr geſchickter Mäuſefängeer betätigt. Eine auffallende Erſcheinung iſt nun folgende: In ſolchen Ge⸗ genden, wo jahrelang der Faſan vorgekom⸗ men iſt, verſchwinden allmählich Ackerſchnecke, Drahtwurm, Aaskäfer, Korbweidenkäfer und die anderen Schädlinge vollkommen. Aber mit deren Ausrottung geht auch Hand in Hand die Perminderung des Faſans. Er wandert aus in Gegenden, wo ſich ihm mehr Inſekten⸗ nahrung bietet, und keine Hege und Pflege des Jagdpächters, auch kein Körnerfutter kann ihn halten. Der Nutzen des Faſans über⸗ wiegt ſeinen Schaden. Eine größere Inſekten⸗ oder Schneckenplage iſt bei einem guten Fa⸗ ſanenbeſtand unmöglich. Das Feld⸗ oder Rebhuhn ift ohne Schaden für den Bauern. Es lebt ausſchließlich von Inſekten und Unkrautſäme⸗ veien und verſchmäht ſogar den Weizen. Es bringt nur Nutzen für die Landwirtſchaft und man muß es als eine große Torheit bezeich⸗ nen, wenn der Bauer mit Gras, Ginſter und Dusnen bewachſene Abhänge, Böſchungen und Wegraine aushackt undd abbrennt, weil er dadurch dem Rebhuhn und vielen nützlichen Singvogelarten die Niſtgelegenheiten zerſtört und damit ſeinen beſten Helfern und Freun⸗ den den Stuhl vor die Türe ſetzt N Die Wildente iſt eine ebenfalls nützliche Wildart. Ein Haupt⸗ beſtandteil ihrer Nahrung beſteht in Klein⸗ tieren, die ſie im Schlamm der Gewäſſer fin⸗ det. Vor allem frißt ſie dort die kleine Zwergſchlammſchnecze in großen Mengen. Dieſe Zwergſchlammſchnecke iſt der Zwiſchenwirt des Leberegels, d. h. die Larve dieſes Schäd⸗ lungs findet ihr Fortkommen nur in dieſer kleinen Schnecke, entwickelt in dieſer drei Gene⸗ rationen und gelangt ſchließlich auf eine Pflanze, wo ſie in verkapſeltem Zuſtand von Schafen, Rindern, Eſeln und Schweinen beim Weiden aufgenommen werden und die ge⸗ fürchtete Leberegelſeuche hervorrufen. Haſen. Schaden und Nutzen ſind bei ihm gering und er ſtört den Bauer wenig. Die paar Kleeblättchen, die er nimmt, die einzelnen Rüben, die er annagt, fallen nicht ins Ge⸗ wicht und ſelbſt das Schälen der jungen Obſt⸗ bäume im Winter iſt nicht ſehr ſchlimm, weil es ſich durch Drahtmanſchetten oder Beſtreichen mit entſäuertem Teer verhindern läßt. Viel unangenehmer, ja ſogar ſehr ſchädlich, kann ſein kleiner Vetter, 05 e N Kaninchen, werden, wenn es in Maſſen auftritt. Es mimmt deshalb auch im Geſetz eine Sonder⸗ ſtellung ein, indem es keine Schonzeit ge⸗ nießt. Wo es in Maſſen auftritt und Schä⸗ den anrichtet, wäre daher der Jagdpächter ein⸗ dringlichſt aufzufordern, für vermehrten Ab⸗ ſchuß zu ſorgen. Das Reh. Wenn man von den erhöhten Jagdpreiſen, die eine gute Rehjagd zu bringen pflegt, ab⸗ ſieht, ſo lann man beim Rehwild wohl kaum von einem direkten Nutzen, den es der Land⸗ wirtſchaft bringt, ſprechen. Andererſeits iſt aber auch ſein Schaden ein geringer. Das Reh iſt ein naſchhaftes Tier, der Fein⸗ ſchmecker unter den Wildarten. Junge Wei⸗ zenſaaten verſchmäht das Reh vollkommen, während es wohl auf die Roggenwinterſaa⸗ ten, beſonders im frühen Frühjahre geht. Es nimmt dabei aber niemals das ſogenannte Herz der Roggenpflanze, ſondern nur die Spitze der ſternförmig nach den Seiten wach⸗ ſenden unteren Blättchen. Dieſe Blättchen ſter⸗ ben ohnehin ſpäter ab, ſo daß deren Abbei⸗ zen beſonders bei zu maſtig ſtehendem Rog⸗ gen keinerlei Schaden, eher noch einen Nut⸗ zen bedeutet. Der Schaden an den Rüben⸗ arten oder an Kartoffellaub durch Abbeißen der Blattſpitzen iſt ebenfalls gering und kann mur dort ernſtlich in Frage kommen, wo ſehr große Mengen von Rehwild auftreten. Rotwild(Hirſch) und Schwarzwild(Wild⸗ ſchweine). Dieſe nur in Gegenden mit ausgedehnten Wäldern vorkommenden Wildarten pflegen nachts die anſtoßen en Feldmarken aufzuſuchen und können dabei häufig ſowohl in Getreide⸗ feldern(beſonders im Hafer) als auch in Kartoffelſtücken ſchwere Schäden anrichten. Während die Sauen für den Bauern nur Schaden bringen, nützen ſie dem Forſt⸗ mann durch Vertilgung der Puppen der gefürchteten Nonne, der Forleule und anderer Raupen. Auch lockern ſie den Waldboden, bringen die forſtlichen Sämereien unter den Boden und vermengen den unfruchtbaren Roh⸗ humus dicker Laub- und Nadelſchichten mit dem Mineralboden. Das Schwarzwild ge⸗ nießt keinerlei Schonzeit. Beim Rot⸗ wild(Hirſch) kann man auch nur von einem indirekten Nutzen für den Bauern ſprechen, indem nämlich die Hirſchjagden noch erheb⸗ lich beſſere Preiſe als die Rehjagden einbrin⸗ 5 b Im a 0 it ˖ 1 Tanowirr durch Ge. z gegen Wildſchäden geſichert. a Im Vorſtehenden wurde verſucht, alles Für und Wider des Wildes in ſeiner Beziehung zur Landwirtſchaft, ſachlich abzuwägen mit dem Ergebnis, daß nur einige Wildarten als direkt ſchädlich zu betrachten ſind. Es ſteht feſt, daß die Natur ſtets mit irgend einer großen Plage ſtraft, wenn der Menſch klüger ſein will als ſein Schöpfer, wenn er durch Ausrot⸗ tung irgendeiner Tierart das Gleichgewicht im feinen Räderwerk der Natur zu ſtören verſucht. Ueber die volkswirtſchaftli⸗ chen Werte der Jagd geben folgende Zah⸗ len Aufklärung: Wert der jährlichen Jagd⸗ beute etwas über 28 Millionen, Jagdpacht⸗ einnahmen der Gemeinden etwa 45 Millio⸗ enen, Jagdſcheineinnahmen 8 Millionen, Steu⸗ er und Abgaben 12 Millionen, Pelze und Felle 6 Millionen, Jagdkunde uſw. etwa 5 Millionen, Jagdinduſtrie und Jagdkleidung etwa 76 Millionen jährlich! Das Wirtſchafts⸗ objekt der Jagd beziffert ſich auf 2—2,5 Milliarden Rm. Aus allen dieſen Gründen ſollte der Bauer in ſeinem eigenen Inter⸗ eſſe dem Wilde und der Jagdwirtſchaft Wohl⸗ wollen entgegenbringen. Vermiſchtes Bazillen als Waffe. Während des Welt⸗ krieges gehörte das Märchen von Bazillen, die die böſen Deutſchen auf unglaublich raf⸗ zum eiſernen Beſtand der Lügenpropaganda gegen Deutſchland. Die Frage, ob in einem kommenden Krieg künſtlich durch Bazillen her⸗ vorgerufene Seuchen eine Rolle ſpielen wer⸗ den, iſt natürlich von militäriſcher Seite un⸗ terſucht worden. Man iſt zu dem Ergebnis gekommen, daß alle Befürchtungen nach die⸗ ſer Richtung weit übertrieben werden. Das Vorhandenſein von Bazillen, alſo Krankheits⸗ keimen, genügt noch längſt nicht zur Hervor⸗ rufung von Seuchen, dazu müfſſen noch viele andere Bedingungen vorliegen, um das Aus⸗ brechen einer Seuche zu verwirklichen. Selbſt, wenn das gelingen ſollte, ſo wird es in den meiſten Fällen bei dem heutigen Stand der Seuchenbekämpfung möglich ſein, ſie zu lokali⸗ ſieren und ſchon in ihren erſten Anfängen zu unterdrücken. Die modernen Giftgaſe ſind un⸗ endlich wirkſamere Mittel, einen Gegner zu vernichten, als es Seuchen ſein können. Ein neues Metall. Es beſteht aus einer Legierung von Nickel, Kobalt, Eiſen und Ti— tan. Seine Vorzüge ſind eine außerordentliche Härte und große Zähigkeit ſelbſt ber hohen Temperaturen. Man hofft mit dieſer Legie⸗ rung, die in dem Forſchungsinſtitut der We⸗ ſtinghoͤuſe-Werke in Pittsburg(Amerika) er⸗ funden wurde, einen guten Erſatz für de— ungemein teure Platin gefunden zu haben. In dieſem Zuſammenhang ſei bemerkt, daß die dentſche Technik eine große Anzahl von Eiſen⸗, Nickel⸗, Kupfer- und anderen Legierun— gen benutzt, die zum Teil Metalle, die aus dem Auslande bezogen werden müſſen, bis zu einem gewiſſen Grade entbehrlich machen. Das neue amerikaniſche Metall führt den Namen Konelmetall. Neues aus aller Weit Auko gegen einen Baum geraſt. Die Gat- tin eines Plauener Arztes war mit ihrem Kraftwagen in Begleitungihres Schwa— gers, deſſen Frau und eines Herrn aus Garmiſch-Partenkirchen auf der Fahrt nach Bad Elſter. Auf der naſſen Straße kam der Wagen ins Schlei praute ge⸗ gen einen Baum. Die vier Inſaſſen wür⸗ den auf die Straße geſchleudert und drei von ihnen, ſchwer verletzt. Der Schwager der Fahrerin iſt inzwiſchen ſeinen Verletzungen erlegen. Seine Gattin ſchwebt in Lebensgefahr. finierte Art gegen ihre Feinde verwendeten, Weiner darunter die beiden Damen, Maſſenflucht von Zwangszöglingen. 36 Zöglinge einer auf der Inſel Belle⸗Isle⸗en⸗ Mer weſtlich Lorient gelegenen Strafer⸗ ziehungsanſtalt überwältigten während der Mittagsmahlzeit die Aufſichtsbeamten und ergriffen die Jagd, bei der einige Beamte verletzt wur⸗ den, konnten 50 Zöglinge wieder eingefan⸗ Flucht. Nach aufregender gen werden. Man glaubt, daß es den übri⸗ gen gelungen iſt, mit Booten aus das Feſt⸗ land zu entkommen. Deutſcher Journaliſt im Ijſelmeer ertrun⸗ ken. Nach einer Meldung aus Enkhu⸗ ſien(Nordbrabant) wurde die Leiche eines Deutſchen aus dem Jjſelmeer gezogen, der trotz vorheriger Warnung bei ſtürmiſchem Wetter mit ſeinem Faldboot auf das offene Waſſer hinausgefahren war. Es handelt ſich um einen Journaliſten Hans Becker aus München. Der letzte Bandit von Korſika. Nachdem alle ſeine Anhänger und Freunde von der Polizei verhaftet worden waren, hat ſich nunmehr der letzte Räuber auf der Inſel Korſika, der 28 Jahre alte Bornea, frei⸗ willig der Behörde geſtellt. Seinen Poſten als Gendarm verlor er, als er zu häufig mit der Verbrecherwelt von Toulon in Berüh⸗ rung kam. Seit 1930 führte er ein regel⸗ rechtes Räuberleben wie ſeine Vorfahren und war an einer unzähligen Menge von Mordtaten beteiligt. Berühmie Moſchee geſührdei. In große Gefahr des Zuſammenſturzes geriet die be— rühmte St. Sophien-Moſchee in Konſtan⸗ tinopel. Arbeiter waren mit dem Weg⸗ räumen der Trümmer des gegenüberliegen— den Gerichtsgebäudes beſchäftigt, das vor einigen Monaten einem Großfeuer zum Opfer gefallen war und waren eben daran zwei dicke Mauern niederzulegen, als durch den heftigen Ruck die Säule des erſten Stok⸗ kes zuſammenbrach. Gewaltige Maſſen von Stein und Mauerwerk ſtürzten plötzlich zu⸗ ſammen, wodurch die Fundamente der Mo⸗ ſchee gewaltigen Erſchütterungen ausgeſetzt waren, ſo daß hier und da bedenkliche Riſſe zutage traten. Unglück beim Drachenſteigen. Wie aus dem ſiebenbürgiſchen Bergwerksort Pe⸗ trozſeni gemeldet wird, ließ ein 13 jäh⸗ riger Junge einen Drachen ſteigen, der an einer Drahtſchnur befeſtigt war. Der Draht berührte eine Hochſpannungsleitung. Der Junge und zwei Spielkameraden. die den Draht in den Händen hielten, wurden vom Strom getötet. Sanikätsflugzeug abgeſtürzt. Ein japani⸗ ſches Sanitätsflugzeug iſt auf dem Fluge von Binsjan nach Chärbin abgeſtürzt. In dem Flugzeug befanden ſich zwei ver⸗ wundete Offiziere. Der Flugzeugführer und die beiden Verwundeten fanden den Tod. Grierſon in Labrador. Der engliſche Flieger Grierſon, der auf einem Fluge ins Polargebiet eine Notlandung vornehmen mußte, und erſt nach längerem Suchen von Hilfsexpedition gefunden werden konnte, ſtartete näch mehrtägigem Aufent- halt in Angmagfolik an der Oſtküſte Grön⸗ Fluge nach Labrador. Wie aus Povungnituk an der Weſtküſte gemel⸗ det wird, iſt er dort ietzt gelandet. eee e obi U Jes IIe ON FRITZ HH GLAS ER. Urheberrechtsschutz: Fünf Türme⸗Verlag, Halle(Saale) Licht wurde nicht gebrannt; das Gas war viel zu teuer. Nur Karl Kunze war damit bereits zu Ende; er hatte ſtets den größten Hunger und ſchlang die Nahrung wahl⸗ los hinunter. Sein Mund ſtand aber ſelten ſtill; wenn en nicht gerade beim Eſſen war, dann redete er das un⸗ gereimteſte Zeug zuſammen. Hans Reiner, der von ihm Angeredete, antwortete ihm nicht. „Oder wir ſingen: ‚Willſt du ein bißchen Glück an mich verſchwenden?' und dann: Was fang ich an mit meiner Sehnſucht?. N „Sei ſtill!“ „Nur nicht ſo zimperlich, mein Goldſopran! Du weißt: Ich will nicht wiſſen, wer du biſt...! klingt auch ganz ſchön und findet ſtets Verſtändnis.“ „Gib endlich tragen kann. wie du!“ „Leider! Leider! Dann würden wir wohl nicht ſo weit ſein! Dann hätten wir ſchon lange Sowjet⸗Deutſch⸗ land und gingen nicht auf die Straße betteln! Habt ihr geleſen: Dnzeproſtroj heißt vas Rieſenwerk, das Arbeiter für Arbeiter geſchaffen haben.“ „Nun fange nicht wieder mit deinem kommuniſtiſchen Gemecker an] Du weißt, daß wir uns, wenigſtens in dieſem Punkte, nun einmal nicht verſtehen können. „Geduld! Geduld, mein Junge! Ihr Herren vom auernſtand kommt auch noch zu der Einſicht, daß das g fta einzige Ausweg aus dem fürchterlichen iſt. Oder gibt es bei euch zu Hauſe überhaupt art und Ruhe! Du ſiehſt, daß Hans das nicht ver⸗ 48 i 1 5 e a dem Holz geſchnitzt ſeid! drückender. immer nicht noch keine Sorgen? Dann möchte ich nur wiſſen, weshalb ihr Herren Bauernſöhne zu uns in die Stadt gekommen Allein aus dem Grunde, um das großſtädtiſche Proletarierelend mal am eigenen Leibe auszuprobieren?“ „Sei ſtill! Ich halte es einfach nicht aus! Ich halte es hier nicht mehr aus!“ Hans Reiner das geſagt. Nun hatte er es doch laut und ſtöhnend ausgeſprochen. Aufs neue war die alte Wunde in ihm aufgeriſſen. Was tat er unter den fremden Men- 22 ſchen in der fremden Stadt, in der er weder Verdienſt noch Vorwärtskommen finden konnte? gibt's wohl keine Sorgen?“ Dieſe Worte des Schickſalsgenoſſen troffen. Was mögen die Eltern machen? Wie mag der Vater mit ſeiner Arbeit und ſeinen Sorgen zurecht— kommen? Zu Hauſe gab es alle Hände voll zu tun— und er ſaß hier, zur Untätigkeit verdammt, eingepfercht wie ein Stück Vieh, das man in einen Käfig ſperrt. Er fühlte das Unrecht, das er mit ſeiner Flucht aus dem Eltern- hauſe begangen, fühlte es aufs neue und fühlte es immer Aber er fand nicht den Weg zurück. Noch „Ich gehe auf die Wanderſchaft! Hier halte ich es nicht mehr aus! Ich halte es nicht aus...!“ „Da fängſt du gerade das Richtige an! Sieh ſie dir an, die Helden der Landſtraße! Halbflügge Jungen, her⸗ untergekommene Männer, marode Greiſe. Sogar Weiber und verkommene Frauenzimmer ſind darunter. Sieh ſie dir an, wenn ſie morgens um ſechs Uhr bei der Heils⸗ armee, den Aſylen und Uebernachtungsheimen und— auch bei den Jugendherbergen hinausgeworfen werden! Ve⸗ mitleidenswerte Menſchen, ervarmungswürdige Geſtalten! Hungrig, verkommen und ohne Hoffnung. Sieh dir die Opfer an— und du wendeſt dich mit Grauen von der friſch⸗fröhlichen Wanderſchaft!“ „Abends ſtehen ſie auf den Straßen und betteln ſich die letzten fehlenden Groſchen zum Schlafgeld zuſammen. Selbſt ihnen, den Aermſten, wird eine harte, verlauſte Pritſche nicht umſonſt gegeben. Sie müſſen ſogar, wenn Schon tauſendmal hatte ſich „Bei euch zu Hauſe hatten ihn ge⸗ mit Gas?!“ man das übliche Schlafgeld von drei Groſchen für eine Nacht der Berechnung zugrunde legt, im Jahre die ſtatt⸗ liche Summe von hundert bis hundertzehn Mark auf⸗ bringen! Das iſt eine Schande und grenzt ſchon bald an Wucher! Ein Dach über dem Kopfe und eine Decke auf einer harten Pritſche müßten doch jedem Obdachloſen an jedem Orte werden.“ „Und ein Topf warmes Eſſen dazu! Damit würde un⸗ endlich viel Elend, Verzweiflung und— Schlechtigkeit aus der Welt geſchafft.“ „Da haſt du recht, Kommuniſt! Darin ſtimme ich dir unbedingt zu! Jedem Hungrigen ein Topf Eſſen, mit dem er ſich den Magen füllen kann! Jedem Obdachloſen ein Unterkommen, um wenigſtens die Nacht hier zu ver⸗ ringen— das iſt das wenigſte, was jedem Menſchen werden müßte.“ „Ja, jedem Menſchen! Frauen und Mädchen auf der Landſtraße! Nun iſt die Not doch groß genug!“ „Was ſollen das einmal für Mütter werden?!“ „Ja, was ſollen das für Mütter werden?!“ „Zwanzig Selbſtmorde an jedem Tage! Iſt das nicht fürchterlich?!“ „Keine Woche vergeht, in der ſich nicht wenigſtens ein Menſch vor die Gleiſe der Vorortbahn wirft.“ „Wie viele erhängen ſich?! Wie viele vergiften ſich „Das Vergiften mit Gas nimmt am meiſten überhand. Die Feuerwehrleute, die können erzählen. Sie haben mehr Tote zu bergen als Feuer zu löſchen.“ „Aber das Schlimmſte iſt doch, ſich von der Eiſenbahn überfahren zu laſſen. In der letzten Woche hat ein vierzig⸗ jähriger Familienvater auf der Strecke nach Friedrichsruh erſt wieder ſeinen Kopf auf die Schienen gelegt. Zu Hauſe drei unmündige Kinder und eine kranke Frau. Stellt euch das vor! Was müſſen in der Seele dieſes Menſchen für fürchterliche Kämpfe vorausgegangen ſein, um den Ent⸗ ſchluß zu faſſen, hinauszugehen in die Nacht, den Kopf auf die Schienen zu preſſen, auf denen das Ungeheuer heranbrauſt—— und der Tod!“ Fortſ. folgt. Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale) Nachdruck verboten. Aber da? Wer ſprach es aus? Wer hatte es zuerſt geſagt? Wie eine lodernde, züngelnde Flamme lief die Kunde durch das große Haus, daß dieſe Roſemarie Berg— mann die Tochter der„göttlichen Bergmann“ ſei. War es Wahrheit? War es Dichtung? Keiner wußte, warum er ſo leicht geneigt war, die märchenhafte Kunde zu glauben. Aber jeder glaubte ſie. Immer und immer wieder mußte Roſemarie erſcheinen. Immer und immer wieder umpraſſelten ſie Stürme toſen— den Beifalls. Endlich gab das begeiſterte Publikum Ruhe. Roſemarie war wie benommen. Sie wußte ſelbſt nicht, was an ihrem Spiel war, das die Zuſchauer ſo zum Raſen brachte, aber zum erſten Male fühlte ſie, daß die Kunſt ihr Erſatz ſein konnte für den Einen, den ſie auch in dieſer Stunde nicht vergeſſen konnte. „Erſatz?“ fragte ſie ſich. Da zogen ſich ihre Lippen ſchmerzhaft zuſammen.„Erſatz niemals! Aber Rauſch, Rauſch— um Vergeſſen zu finden!“ Keiner von allen, die der ſchönen jungen Künſtlerin eben noch ſo begeiſtert zujubelten, ahnte, wie wenig ihr innerſtes Herz davon erſchüttert wurde. Keiner wußte, wie gern ſie das alles hingegeben hätte für ein Wort der Liebe von dem einzigen, einzigen Menſchen, dem ihre Seele gehörte. Während ſie noch beim Abſchminken war und unzähl— vare Händedrücke der Kollegen über ſich ergehen laſſen mußte, betraten ihre Garderobe Onkel Brunnenrandt und Tante Berta. „Kind, Roſemie! Wie haſt du das nur gemacht?“ Mit glücklichen Augen lag Roſemarie in Tante Bertas Armen. „Nichts mehr ſagen, Tantchen— nichts mehr! Ich habe doch gar nichts dazu getan. Ich habe doch nur ge— ſpielt, wie ich es gefühlt habe.“ „Ja, wie du gefühlt haſt, Roſemarie!“ ſagte Doktor Brunnenrandt ernſt.„Aber das iſt ja die große Meiſter— ſchaft, in Ton und Empfindung zu legen, was wir fühlen, daß es die Zuſchauer zwingt und mitreißt. Seit deine Mutter hier auftrat, haben wir einen ſolchen Beifallsjubel nicht wieder erlebt. Ich glaube, daß ich dir eine große Zu— kunft prophezeien kann.“ Mit großer Innigkeit ſtrich er über Roſemaries golden ſchimmernde Locken. „Aber nun ſchnell ſertigmachen, Kindchen. Wir wollen die Sache ſelbſtverſtändlich bei Hiller noch ein bißchen feiern.“ Roſemarie war erſtaunt. Sie hatte gedacht, man würde nun ruhig nach Hauſe fahren und daheim noch ein Stünd— chen verplaudern. Nun noch einmal unter fremde Menſchen? Aber ſie fühlte, daß ſie Onkel Brunnenrandt in ſeiner freudigen Stimmung nichts abſchlagen konnte. „Vielleicht ſind Sie ſo gütig und laſſen mich mit Ihrem Wagen ſchnell nach Hauſe bringen, Herr Doktor!“ Tante Berta ſagte es beſcheiden.„Ehe Roſemarie ſo weit iſt, kann der Wagen ſchon wieder zurück ſein.“ „Aber Sie kommen doch ſelbſtverſtändlich mit, Tant— chen. Im Grunde genommen ſind Sie ja übrigens die Hauptperſon. Wo ſollten wir denn heute eine Roſemarie Bergmann hernehmen, wenn Sie uns das Kind nicht ſo wundervoll gehütet hätten?“ Tante Berta wurde rot. Sie dachte daran, daß ſie Roſe— marie nicht hatte hüten können, daß ihr ſchützender Arm nicht ſoweit reichte, ſie damals zurückzuhalten. Aber kein Schmerz war mehr in ihr. „Nein, Herr Doktor, mitkommen kann ich nicht. Was ſollte ich auch dort unter den vielen fremden Menſchen? Ich habe ein dringendes Bedürfnis nach Ruhe. Zu viel habe ich heute abend erlebt. Das muß mein alter Kopf erſt verarbeiten.“ b 9 Doktor Brunnenrandt freute ſich über die feine Art von Frau Bergmann und verſtand, daß ſie ſich in dem Trubel ſo vieler fremder, eleganter Menſchen doch nicht wohl fühlen würde. Er ging hinaus, um ſeinem Chauffeur Be⸗ ſcheid zu ſagen. „Morgen früh komme ich gleich zu dir hinauf, Tant⸗ chen. Da können wir lange plaudern. Ach, du weißt ja nicht, wie glücklich ich bin, daß ich dich jetzt ein paar Tage hier habe. Manchmal dachte ich, ich könnte es vor Sehn⸗ ſucht gar nicht mehr aushalten, und müßte heim. Aber...“ Tante Berta wußte, was Roſemarie ſagen wollte, aber ſie unterbrach ſie ſchnell: „Nicht heute, Liebling. Nicht heute daran denken! Ein⸗ mal wird es daheim doch vergeſſen— und dann kannſt du wiederkommen.“ „Ich kann nicht kommen, Tante, bevor nicht ein Wun⸗ der geſchieht und meine Schuldloſigteit bewieſen wird. Oh, ein Leben lang muß ich mich mit dieſer fremden Schuld herumquälen. Ein Leben lang wird dieſer Makel mir anhängen, und ich kann mich nicht dagegen wehren.“ Wieder überkam der alte Schmerz Roſemarie, aber ſie raffte ſich gewaltſam zuſammen, als ſie in Tante Bertas bleiches Geſicht ſah. „Du haſt recht, Tante. Heute will ich mir den Erfolg nicht verbittern, ſondern ich will ihn hinnehmen in der Hoffnung auf eine beſſere Zukunft!“ ſagte ſie mit abſichtlich heiterem Pathos. Ganz leiſe hatten Roſemarie und ihre Tante dieſes Geſpräch geführt. Die Garderobiere, die ſonſt die Tinius bediente, hatte weit hinten im Zimmer hantiert. Doch ihre Ohren waren geſpannt wie ein Luchs. Kein Wort war ihr entgangen. Etwas Dunkles mußte um die Tochter der Helga Berg— mann ſein. Vielleicht intereſſierte ſich die Tinius dafür. Eine Gelegenheit für ſie, ſich beliebt zu machen. . 9* In einem kleinen Salon bei Hiller waren ſchon ver— ſchiedene Damen und Herren verſammelt, als Roſemarie an der Seite Onkel Brunnenrandts den vornehmen Raum betrat. Sie wurde ſofort umdrängt und umjubelt. Perlend ſchäumte der Sekt in den Gläſern, und immer wieder wurde das Glas erhoben auf ihre glückliche Zukuüſt. Doktor Brunnenrandt wurde ſcherzhaft beſchimpft, weil er keinem von ihnen geſagt hatte, daß die kleine Neuß Helga Bergmanns Tochter ſei, ſondern ſie bis heute abend alle genarrt hatte. Doktor Brunnenrandt proteſtierte heftig gegen dieſe Vorwürfe und verſuchte, alle zu überzeugen, daß er es nur gut gemeint habe. Er ſelbſt ſei von Roſemaries Talent noch gar nicht ſo ſehr überzeugt geweſen. Als er dieſe Aeußerung tat, ging ſie in toſendem Ge— lächter unter, in das auch Roſemarie klingend einſtimmte. An dieſem ganzen Abend ſaß ein ernſter blonder Mann an Roſemaries Seite, die es auch bemerkte, daß ſeine Augen faſt unabläſſig an ihrem zarten Profil hingen. „Fürſt Lueberg!“ hatte er ſich vorgeſtellt. Doktor Brunnenrandt war ſehr gut mit ihm bekannt. Der Fürſt war ein großer Kunſtfreund. Er beſaß in Weſtfalen große Beſitzungen, brachte aber einen großen Teil des Winters in Berlin zu. Er war Ende dreißig, und keine der Damen der Geſellſchaft hätte ſeine Werbung abgelehnt, da er außer ſeinem fürſtlichen Namen auch noch ein bedeutendes Vermögen mit in die Ehe brachte. Roſemarie war offenſichtlich müde und abgeſpannt, trotzdem verſuchte der Fürſt immer wieder, ſie in ein Ge— ſpräch zu verwickeln. In der Geſellſchaft merkte man bereits, daß der Fürſt ſein Intereſſe an Roſemarie nicht verleugnen konnte. Zum erſten Male, daß der ſonſt ſo ſchweigſame Menſch aus ſich herausging; aber auch zum erſten Male, daß er bei einer Frau ſcheinbar auf Widerſtand ſtieß. Roſemarie ſah ſeine bewundernden Blicke kaum, die ihr Bild in ſich hinein⸗ tranken, als wollten ſie es für alle Zeiten im Geiſte feſt⸗ halten. Nach ein Uhr erreichte die Stimmung ihren Höhepunkt. Der Sekt hatte ſeine Schuldigkeit getan. Nur Roſemarie hatte wenig getrunken. Sie war als einzige noch vollkommen nüchtern. Stimmen wurden laut, die nach Muſik verlangten. Es ſollte noch etwas getanzt werden. Ein Lautſprecher wurde angeſchloſſen, und bald erklang eine gedämpfte Tanzmuſik. Der erſte, der Roſemarie um einen Tanz bat, war Fürſt Lueberg. Paar um Paar ſchloß ſich den Tanzenden an. Als ſie wiegenden Schrittes über das Parkett glitten, ſagte Lueberg ganz leiſe: „Für eine Frau wie Sie, Roſemarie, könnte ich alles hingeben. Alles. Meinen Namen und alles, was ich beſitze.“ So unvermittelt klang das, daß Roſemarie erſchrocken zuſammenzuckte. „Vielleicht auch nicht, Fürſt...“, ſagte ſie mit einem herzzerreißend traurigen Lächeln.„Wenn es in Wirklich— keit darauf ankäme...“ Da ſtraffte ſich ſein Geſicht, daß es faſt raubritterhaft wirkte in dieſem Augenblick, und unbeugſame Härte klang aus ſeiner Antwort: „In meiner Familie gibt es Gott ſei Dank noch andere Ehrbegriffe als die heute im allgemeinen üblich ſind. Ein Lueberg hat noch niemals ſein Wort gebrochen. Es ſei denn, er habe ſich ſelbſt gerichtet.“ Wieder durchzuckte Roſemarie bei ſeinen Worten ein jäher Schreck. Warum ſagte dieſer fremde Mann das alles zu ihr? Sie fand keine Antwort. Aber als ſie wieder an ihrem Platze ſaßen, verfiel ſie in tiefes Grübeln. „Wir bleiben immer zuſammen— immer, Roſemarie! klangen ihr Wangenheims Worte ins Ohr. Er hatte ſein Wort gebrochen. Das würde dieſer Mann dort nie⸗ mals tun. f Aber ſie war ja kein Menſch, dem man ein Wort zu halten brauchte. Dieben und Betrügern braucht man kein Ehrenwort zu halten!, fuhr es ihr durch den Sinn. Wieder richtete Fürſt Lueberg das Wort an ſie, doch das Geſpräch blieb einſilbig. Wie gleichgültig war ihr dieſer Mann! Sie griff gierig nach ihrem Seltglaſe und rank in haſtigen Zügen. Immer und immer wieder trank ſie, bis auch ihr ſchweres Blut ein leichter Rauſch überkam. „Sie taut noch einmal auf, unſer Kleinchen!“ ſagte Doktor Brunnenrandt, der Roſemarie den ganzen Abend über immer ſorgenvoll beobachtet hatte. Willenlos überließ ſie ſich dem kleinen Sektrauſch. So wohlig leicht wurden ihre Glieder, und ſelbſt das dumme, dumme Herz hörte auf, weh zu tun. Mit einem Male machte es ſogar Spaß, mit allen Männern hier ein bißchen zu flirten. Und in einer ſo reizenden, kindlichen Art ſcherzte ſie mit dem Fürſten, daß er ganz glückſtrahlende Augen hatte. 5 Langſam drehte er ſeinen ſchweren Wappenring vom Finger und zog ihn wie im Spiel über Roſemaries feinen, zarten Ringfinger. Roſemarie beſchaute das Wappen und ließ ſich die einzelnen Figuren erklären. „Zwei dieſer Ringe gibt es in unſerem Familien⸗ ſchmuck. Einen für den älteſten Sohn des Hauſes— und, den zweiten für ſeine Frau. Gut kleidet der Ring Ihre Hände— möchten Sie ihn tragen, Roſemarie?“ Wieder klang durch ſeine Worte unverkennbarer Ernſt, der Roſemarie ſofort aus ihrer leichten Sektſtimmung riß. Haſtig ſtreifte ſie den Ring ab und legte ihn in Luebergs Hände. Sie war vollkommen nüchtern: „Einer ſo hohen Ehre wäre ich gewiß nicht würdig Fürſt!“ ſagte ſie lächelnd; dann nickte ſie ihm leicht zu und ging zu Doktor Brunnenrandt, ihn zu bitten, heimzu⸗ fahren. Fünftes Kapitel. Rheiniſcher Frohſinn... Rheiniſcher Wein Im Hauſe Wangenheim herrſchte eine ausgelaſſene Stimmung. Wolfgang Wangenheim hatte ſeine Freunde zu einem neiten Herrenabend eingeladen. Man haite ſo⸗ eben auf der Terraſſe fabelhaft ſoupiert, und nun kreiſte unermüdlich der Becher. Fröhliche Stimmen klangen durch die warme Sommernacht. Zu Füßen der frohen Zecher rauſchte der Rhein ſeine uralte, ſelige Melodie, und der Mond, der groß und rot von Zeit zu Zeit hinter den Wolken hervorlugte, ſchmunzelte über das ganze Geſicht, wenn man ihn übermütig anulkte. Bei Wangenheim kam man gern zuſammen. Der Junge hatte ja klotzige Gelder zu verleben, die mußte man doch unbedingt mit durchbringen helfen. a Der Wein erhitzte die Köpfe. Immer kecker flogen Rede und Gegenrede. l Beſonders der Jüngſte in der Geſellſchaft, Günther Beheim, der meiſt nur„Güntherlein“ genannt wurde und der Meinung aller nach eigentlich noch ins Backfiſch⸗ Aquarium gehörte, wurde tüchtig hoch genommen. Aber Günther war ein bildhübſcher Kerl, der bei den kleinen Mädels koloſſales Glück hatte. Er wußte das und renommierte deshalb auch oft vor den„alten Herren“ mit ſeinen feſchen Bekanntſchaften, daß denen die Augen über⸗ gingen. So zog er auch ſoeben wieder bedächtig ſeine Brief— taſche hervor und nahm mit ſpitzen Fingern ein Bildchen heraus, das ſeine letzte Bekanntſchaft, einen ganz ent⸗ zückend raſſigen, kleinen, ſchwarzen Teufel Lottelies, dar⸗ ſtellte.. Aber Lottelies ſchien nicht die einzige zu ſein, die Günther im Herzen trug. Als er die Taſche wieder ein⸗ ſtecken wollte, flatterte noch ein ovales Mädchenbilduis zur Erde, das ſcheinbar ſorgfältig aus einer Zeitſchrift ausgeſchnitten war. „Ach ſo, Kleiner, du ſammelſt wohl ſo alles Erreich⸗ bare an Bildern? Da klebſt du wohl auch Filmdiven und Tänzerinnen in dein Sammelalbum? Na ja, kindlicher Spieltrieb! Vor kurzem haſt du noch Reklamemarken ge⸗ ſammelt, und jetzt ſammelſt du Bildniſſe von der holden Weiblichkeit“, ſpöttelte der lange Menke. „Biſt verrückt!“ antwortete Günther erboſt.„Das Köpfle da hab' ich mir ausgeſchnitten, weil ich etwas ſo Liebliches, Wunderfeines überhaupt noch nicht geſehen hab'. Ich hab' wirklich meine Freude an dieſer hauch⸗ zarten Schönheit. Aber was weißt du ſchon davon! Für dich iſt eben Mädel Mädel.“ i Nun waren aber plötzlich alle intereſſiert an dieſer „hauchzarten Schönheit“, wie Günther ſich ſo poetiſch aus⸗ gedrückt hatte. Alle Köpfe beugten ſich über das kleine ovale Bildnis, als Wangenheim dem Menke das Bildchen haſtig aus der Hand riß. f „Das iſt ja... das iſt ja...“, ſtotterte er bleich. „Die Bergmann iſt's, vom Berliner Schauſpielhauſe“, ergänzte Günther Beheim ſachlich. Wangenheim ſchien es, als habe er ſoeben vor der Tür des Paradieſes geſtanden und ſtürze nun jäh in einen tiefen Abgrund. Das waren doch Roſemaries wundervolle Blauaugen mit den leicht nach oben gebogenen langen Wimpern. Das war das feine Oval ihres Geſichts. Ihre ebenmäßige Naſe und der fein geſchwungene Mund, der immer leicht zu beben ſchien. Und ihre Haare, ihre golden ſchimmernden lockigen Haare, die er ſo oft mit heißen Küſſen bedeckt hatte.. Alles um ihn war verſuünken. Er ſtarrte und ſtarrte mit großen Augen auf das Bildchen, bis Beheim es leiſe ſeinen Fingern entzog. 15 f 5 „Na, Wangenheim, hab' ich nicht recht— ein wunder⸗ volles Köpfle— was? Man merkt, du biſt Kenner und verſtehſt was von ſeltenen„Reklamemarken““. Die anderen lachten ſchallend auf. d f Aber Wangenheim entriß dem Jüngeren das Bildchen faſt knabenhaft⸗ungeſtüm. 1 5 „Du gibſt mir das Bildchen, Günther! Bitte! Ich, hab' wirklich Intereſſe daran.“ Flehend klangen ſeine Worte, daß die anderen verdutzt aufhorchten. 5 „Kannſt du haben, Wolfgang, wenn dir ſoviel daran liegt!“ n 10(Fortſetzung folgt.) Betriebsfunkwarte ſtatt. Baſtelabend jeden Mittwoch um 20.30 Uhr. ſtelle möglichſt viel Gebrauch zu machen, denn nur dadurch kann das Vertrauen zu unſerer Aufbau des deutſchen Rundfunks. Aufklärung über das Teilzahlungsſyſtem erteilt Ihnen die Funkwarteorganiſation. 5 g weldet folgende Anzeigen: die Gewerbeordnung, 1 wegen Vergehen gegen die Fleiſchbeſchauordnung, 1 Bäcker wegen Sonn- Sonntagen. Von 3 auswärts, ſind geſtorben. 19 Eheſchließungen regiſtriert. geliſchen Schulkinder vom 3. bis 8. Schuljahr verſammeln ſich am Dienstag, den 4. September nachmittags/ 2 Uhr im Schulhof der Goethe⸗ cchule zum Singen. ihre Kinder pünktlich zu ſchicken. Gemeinde ſei ſchon heute darauf aufmerkſam ge⸗ macht, daß die Einführung unſeres neuen Herrn Pfarrers am Sonntag, den 9. September vor⸗ mittags 9 Uhr pünktlich durch Herrn Dekan Baubitz Bensheim ſtattfindet. 755 glieder werden ſchon heute zu dieſem Feſtgottes dienſt recht herzlichſt eingeladen. gegner um den Bezirkspokal. Aus en 40 beteiligten Vereinen, welche um die Be⸗ 1 Eirkspokalmeiſterſchaft kämpften, haben ſich nun f überraſchend 07 Mannheim und die hieſige Sport⸗ vereinigung herauskriſtaliſiert, die am kommenden antreten. 07 Mannheim konnte die als Favorit geltenden Kirchheimer geſtern 3:1 ſchlagen. Die Mannheimer treten mit einer verjüngten, außer⸗ ordentlich guten Mannſchaft an. Nampf zu beſtehen haben. P pviel geben, wie es Viernheim ſchon lange nicht eſehen hat. Der Sieger aus dieſem Spiele iſt Pen Gaupokal kämpfen werden. IS.-Nehanntmachungen (Parteiamtliche Veröffentlichungen der Ortsgruppe Viernheim der N. S, D. A. P., NS⸗Formationen und der NS- Gliederungen.) 1. Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 NSDAp⸗Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr NSDAP⸗Kaſſenverwaltung: Jeden Donnerstag 20— 22 Uhr Amt für Beamte und RDB: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr NSKOV(Kriegsopfer⸗Verſorgung): Jeden Dienstag und Donnerstag 19—21 Uhr NS⸗Hago: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr 2. Geſchäftsſtelle Lorſcherſtraße 4: NS und Deutſche Arbeitsfront: Jeden Montag, Mittwoch und Freitag 19—21 Uhr 3. Geſchäftsſtelle Saarſtraße 9(Freiſchütz) NS-Funk⸗Ortsgruppe Viernheim: Jeden Dienstag und Freitag 18— 20 Uhr. Reichs luftſchutzbund, Ortsgruppe Viernheim Die Untergruppenführer und Stellvertreter er- ſcheinen heute abend 8 Uhr auf der Geſchäfts⸗ ſtelle. Heil Hitler! Münkel. Rundfunk Am Mittwoch, den 5. d. Mts. abends 8 Uhr, findet eine Verſammlung aller Sektions- und Alle noch nicht ver- kauften Bücher müſſen abgeliefert werden. Weitere Intereſſenten können hieran noch teil⸗ nehmen. Auch werden alle Mitglieder des R. D. R. ge⸗ beten, von der Einrichtung unſerer Beratungs- Tätigkeit gehoben werden. Die Kritik, daß unſere Mitglieder nur zum Zahlen da ſind, iſt nur dann berechtigt, wenn Mitglieder achtlos beiſeite ſtehen und von unſerer Einrichtung keinen Gebrauch machen. Es ſoll jeder mithelfen am Zum bevorſtehenden Reichsparteitag ergeht der Ruf: „Rundfunk in jedes Haus“ Heil Hitler! gez. Englert, Funkleiter. Lokales Viernheim, 3. Sept. 0 *Der Polizeibericht der letzten Woche. 1 wegen Verſtoß gegen tagsarbeit und 7 Metzger wegen Verkauf an Leben und Tod im Auguſt. Im Monat Auguſt wurden in unſerer Gemeinde 24 Kinder zur Welt gebracht. 16 Perſonen, hier- Weiter wurden »Evangeliſche Gemeinde. Die evan⸗ Die Eltern werden gebeten, Die evangeliſche Die Gemeinde⸗ 07 Mannheim der Endſpiel⸗ Sonntag auf dem Waldſportplatz zum Endſpiel g Die Grünen werden am Sonntag alſo einen äußerſt harten Es wird ein Groß⸗ der Bezirkspokalmeiſter und muß als ſolcher den Bezirk Unterbaden im Kampf um den Gaupokal bertreten. Die beiden Bezirkspokalmeiſter von Ober- und Mittelbaden ſind Sportklub Freiburg nd VfR. Pforzheim die bereits am kommenden Sonntag im Offenburg in der Vorentſcheidung um Turnerhand ball. 8. Großſachſen 1.— T. Viernheim 1. 8.10 ßſachſen 2.— TV. Viernheim 2. 2:8 Lultichutz tut not! e g Die große Luſtſchutzkund⸗ gebung in Viernheim Die außerordentlich rührige Ortsgruppe des Reichsluftſchutzbundes in Viernheim hatte auf geſtern Abend eine Luftſchutzübung arran⸗ giert, die alle getroffenen Erwartungen übertraf. Mehrere 1000 Intereſſenten hatten ſich auf dem Stadion an der Lorſcherſtraße eingefunden, um Zeuge dieſer intereſſanten Vorführung zu ſein. Die N.⸗S.⸗Untergliederungen verſammelten ſich am Rathaus und zogen geſchloſſen zum Stadion. Der Leiter der hieſigen R B.⸗Ortsgruppe Herr Drogiſt P. Moskopp eröffnete die Kund⸗ gebung und hieß die Erſchienenen herzlich will⸗ kommen. Die heutige Veranſtaltung ſoll eine Mahnung an die Bevölkerung ſein, um ſie von der Notwendigkeit des Luftſchutzes zu überzeugen. Wehrlos ſteht das deutſche Volk der Luftgefahr gegenüber. In 14 Minuten kann Viernheim von der Grenze aus mit Kampfflugzeugen er- reicht und vernichtet werden. Eine Gefahr die ich kenne iſt keine Gefahr mehr. Deshalb ſchließt Euch reſtlos zuſammen im Reichsluftſchutzbund der berufen iſt die Bevölkerung aufzuklären und zu ſchuleu. Beſucht die Lehrkurſe. Herr Bürgermeiſter Bechtel ſprach hie⸗ rauf in eindringlichen Worten über die Ziele und Aufgaben des Luftſchutzes. Viele werden ſchon gefragt haben, warum Luftſchutz? Der Völkerbund hat die Anwendung des Giftgaſes doch verboten! Dieſen ſei jedoch geſagt: Warum ſchließt Ihr denn des Nachts Euer Haus zu? Der Strafgeſetzbuch verbietet doch den Einbruch! Vom Völkerbund iſt im Falle einer Gefahr keine Hilfe zu erwarten. Das Verſailler Schand⸗ diktat verbietet Deutſchland der militäriſchen Schutz, hat jedoch lediglich den eivilen Luftſchutz geſtattet! Die früheren Regierungen verſäumten es, den Luftſchutz zu organiſieren. Dieſe verlo⸗ rene koſtbare Zeit müſſen wir nun nachholen. Erſt 1933 hat Miniſterpräſident Göring der Schutzherr des R. L. B. den Luftſchutz organiſiert und den Träger dieſes Gedankens den Reichs⸗ luftſchutzbund geſchaffen. Der Staat iſt im all⸗ gemeinen verpflichtet den Schutz vorzunehmen, jedoch den Selbſtſchutz muß jeder ſelbſt aus üben. Die hieſige Ortsgruppe des R. L. B. gibt ſich redlich Mühe und ſcheut keine Arbeit um die Aufklärung in das Volk zu tragen. Die tätige Mitarbeit der geſamten Bevölkerung, beiderlei Geſchlechts iſt erforderlich. Das ganze Volk muß in Bereitſchaft für den Abwehrkampf ſein. Alle Mann, insbeſondere die Mitglieder der Turn⸗ und Sportvereine, haben ſich reſtlos zu ihrer Ausbildung zur Verfügung zu ſtellen. Der Luftſchutz dient Heimat und Vaterland. Mitarbeit iſt Pflicht jedes Deutſchen zum Wohle und Erhaltung des Vaterlandes. Heil Hitler! Anſchließend wurde der 1. Teil des Lehr⸗ filmes„Luftangriff“ vorgeführt, der außerordent⸗ lich belehrend und aufklärend wirkte. Hiernach trat der Lehrtrupp aus Mannheim in Aktion. In vielſeitiger Weiſe wurde uns das richtige und falſche Verhalten bei Luftgefahr demonſtriert und von einem Sprecher erläutert. Es würde zu weit führen hier nochmals alles anzuführen. Jeder hat die Pflicht ſich im Luftſchutz ausbilden zu laſſen und wird dort alles Notwendige erfahren. Zum Schluſſe ſprach Ogruf Pg. Franzke allen Teilnehmern, insbeſondere dem Mann- heimer Lehrtrupp den herzlichſten Dank aus und beendigte die Kundgebung mit einem drei⸗ fachen Sieg Heil auf Führer und Vaterland. Feierliche Uebergabe des Verwaltungs⸗ gebäudes der Bezirksſparkaſſe Lorſch Zweigſtelle Viernheim Der ſtattliche Neubau der Bezirksſparkaſſe Lorſch Zweigſtelle Viernheim, wurde am Sams- tag Nachmittag durch eine kurze, eindrucksvolle und ſchlichte Feier, ſeiner Beſtimmung übergeben Zu der Feier hatten ſich neben ſämtlichen an der Erſtellung beteiligten Handwerksmeiſtern, die Vertreter der Gemeinde, Parteileitung ſowie an- derer ſtaatlichen Stellen, die Vertreter der Preſſe, die maßgebenden Herren von der Verwaltung der Bezirksſparkaſſe, ſowie ihre Angeſtellten einge⸗ funden. Der Erbauer dieſes ſelten ſchönen Bau- werkes, Herr Architekt Kühlwein, begrüßte die Erſchienenen und betonte in ſeiner Anſprache, daß er, nachdem nun das Werk vollendet ſei, ſeinen Auftrag wieder in die Hände ſeiner Bau⸗ herren zurückgebe. Das geſchaffene Werk ſelbſt ſoll es bezeugen ob es gut geraten ſei. Sein Dank galt der Bezirksſparkaſſe, daß ſie durch Erſtellung dieſes Neubaues weſentlich zur Ar- beitsbeſchaffung beigetragen habe. Zumal der Großteil des aufgewendeten Geldes als Arbeits- lohn verwendet wurde. Seine beſondere Aner- kennung galt den Handwerkern, die alle großes Intereſſe gezeigt und ihr beſtes Können zum guten Gelingen beigetragen haben. Die Gemeinde kann ſtolz darauf ſein, ein ſo ſchönes Gebäude zu haben. Herr Uhrig, Vorſitzender des Verwal- tungsrates, ergriff hinrauf das Wort. Die Be⸗ zirksſparkaſſe Lorſch hat heute einen Tag der Freude, einen Tag der beſagt, welche wirſchaft— liche Entwicklung ſie genommen hat. Die Zweig⸗ ſtelle Viernheim hat ſeit dem Tag ihres Beſte⸗ hens, dem 1. Januar 1930 einen ſolchen Auf- ſchwung genommen, daß die gegebenen Raum⸗ verhältniſſe zu klein waren. Am 15. Septem- ber 1933 hat man den Gedanken aufgegriffen hier ein eigenes Gebäude zu errichten und hat ſich hierbei auch hauptſächlich von dem Gedanken der Arbeitsbeſchaffung leiten laſſen. Dank der raſtloſen Bemühungen des Vorſtandes und der tatkräftigen Unterſtützung des Aufſichts⸗ rates iſt das ſchöne Werk innerhalb von Jahres- friſt gelungen. Beſondere Anerkennung hierfür ſeinem Erbauer, dem Herrn Architekten Kühl- wein der den Neubau in ſachlicher und zweck- mäßiger Weiſe errichtet hat. Das Verwaltungs- gebäude iſt rein äußerlich ſehr ſchön geraten. Wir wollen nun dafür ſorgen, daß ein Geiſt hier waltet wie er dem Sinn und Weſen des 3. Reichs entſpricht. Das Sparkaſſenweſen hatte ſchon immer den Grundſatz: Gemeinnutz geht vor Eigennutz Ein gemeinſchaftliches Kre⸗ ditinſtitut der ſozialen Verhältniſſe. Zwiſchen Sparer, Sparkaſſe und Creditnehmer ſoll dieſer gemeinnützige Geiſt herrſchen und immer wollen wir unſerem Grundſatz treu bleiben: Gemeinnutz geht vor Eigennutz. Der Ortsgruppenleiter Pg. Franzke fand in ſeiner Anſprache Worte der Anerkennung und des Lobes, Er gab ſeiner Freude Ausdruck, daß der Betrieb der Sparkaſſe ſich ſo geſteigert hat, daß ein eigenes Verwaltungsgebäude not⸗ wendig war. Es iſt dem Verwaltungsrat in kurzer Zeit gelungen das Werk zu erſtellen und zu einem Schmuckkäſtchen unſerer Gemeinde zu geſtalten. Die Handwerker aller Stände haben hieran gearbeitet, was ich mit beſonderer Ge— nugtuung feſtſtellen darf. Jeder hat ſein Beſtes hergegeben und der Neubau iſt praktiſch und nach neueſtem Stil erbaut worden. Auch der Luftſchutzkeller ſehlt nicht. Gerne bin ich mit der Politiſchen Leitung Ihrer Einladung gefolgt, da mir Ihr Werk beſondere Freude bereitet hat. So wünſche ich dem Gebäude, der Kaſſe und den Beamten weiteres gutes Gelingen u. neuen Aufſchwung. Herr Bürgermeiſter Bechtel übermittelte namens der Gemeinde ſeine beſten Glückwünſche Die Bezirksſparkaſſe hat vom Vertrauen ihrer Sparer getragen, dieſen ſchönen Neubau errichtet. Der Bezirksſparkaſſe habe ich herzlichen Dank zu ſagen und die beſten Wünſche für ein weite⸗ res Wachſen und Gedeihen zu übermitteln. Nie⸗ mals ſoll das Gebäude eine Zwingburg des Kapitalismus werden. Möge immer über dem Hauſe ungeſchrieben ſtehen der Grundſatz: Niemals mehr herrſchen, Immer nur dienen Möge deutſches Geld! Der Vorſitzende des Verwaltungsrates Herr Uhrig ſchloß hierauf mit kurzen Worten des Dankes und einem dreifachen, kräftig aufgenom- menen Sieg Heil auf den Führer die kurze ein⸗ drucks volle Feier. Anſchließend fand die Beſichtigung ſtatt. Das Kaſſengebäude von außen geſehen bietet einen impoſanten Anblick. In der Innenaus- ſtattung werden wir keineswegs enttäuſcht. Nach einem praktiſchen Eingang mit Windfang finden wir den Kaſſenraum, der die Hälfte des unteren Stockwerks einnimmt. 3 Schalter ſind vorhanden. Zur Feier des Tages ſehen wir überall friſches Grün und das Bild des Führers mit der Schlag⸗ zeile„Durch Sparen zum Wiederaufſtieg“ ver⸗ ſehen. Neben dem Kaſſenraum befindet ſich ein Beratungszimmer. Weiter ſehen wir die Regiſt⸗ ratur, ſowie Waſch⸗ und Toiletteräume, alles ſehr zweckmäßig aneindergereiht. Im Kaſſenraum befindet ſich noch die Telefonzelle. Vom Kaſſen⸗ raum aus führt eine Treppe in den Keller wo ſich neben einem Aufbewahrungsraum die Safe befindet. Mächtig dicke Mauern und eine modern ausgeſtattete ſchwere eiſerne Türe ſchützen hier die aufbewahrten Wertgegenſtände. Beim hinteren [Ausgang zum Hofe führt die Treppe zum Pri⸗ vatkeller, wo wir auch einen vorſchriftsmäßig an⸗ gelegten Luftſchutzkeller ſehen. Im 2. Stock ſehen wir eine 4 Zimmerwohnung mit Bad uſw. eben- falls ſehr ſchön und zweckmäßig gebaut. So ſtellt das Kaſſengebäude der Bezirks- ſparkaſſe Lorſch wirklich eine ſelten ſchöne Zierde für unſeren Ort und ein Schmuckkäſtchen dar. Alle Teilnehmer an der Beſichtigung waren reſt⸗ los befriedigt. Von der vorgeſehenen Feier im„Freiſchütz“ wurde im Sinne des Führers Abſtand genommen und hat die Bezirksſparkaſſe hiefür einen Betrag von 100.— Mk. an die N. S.⸗Volkswohlfahrt hier bezahlt. All den Wünſchen die der Bezirksſparkaſſe Lorſch Zweigſtelle Viernheim anläßlich der Er⸗ ſtellung ihres Neubaues entgegengebracht wurden, ſchließen auch wir uns an und hoffen daß die Kaſſe weiter wächſt, blüht und gedeiht zum Nutzen und Frommen ihrer Sparer und damit der hieſigen Geſchäftswelt. Heil Hitler! Ausfahren des Deutſchen Radſport⸗Jugendabzeichen Am geſtrigen Sonntag war der Radfahrer⸗ Verein Eintracht und Vorwärts als Ortsgruppe des Deutſchen Radfahrer ⸗ Verbandes beauftragt das Deutſche Radſport⸗Jugendabzeichen auszu⸗ fahren. Eine ſtattliche Anzahl Jungradler und -Radlerinnen ſtellten ſich geſtern Früh am Stadion Lorſcherſtraße dem Starter zur Verfügung. In kleinen Trupps, verſehen mit Rennnummern wurden die Jungen Sportler und Sportlerinnen auf die 15 km lange Reiſe geſchickt. An ihren frohen Geſichtern ſah man es Ihnen an, daß dieſe Sportart bei ihnen großes Intereſſe er- weckte. Dieſe Beranſtaltung ſollte den Beweis erbringen, daß auch der Radſport gewillt iſt an der Ertüchtigung der Jugend, für das national⸗ ſozialiſtiſche Deutſchland, mitzuhelfen. Die Er⸗ folge die hierbei erzielt wurden ſind ſeyr beach; tenswert. Nachfolgende Jungradler und Radler⸗ innen haben die Bedingungen erfüllt und konnten ſich das D. R. J. A. erwerben. Radler: Müller Walter 28. Herſchel Hans 12. Weidner Hans 11. Lamberth Karl 20. Werle Rudi 10. Bauer Hans 4. Effler Hugo 10. Kirchner Erich 22. Kempf Hans 19. . Müller Adam 25. Adler Hans 21. . Roos Hans 17. 3. Reinhardt Karl 7 dlerinnen: Erhardt Anna 23. 10. 16 . Bauer Eliſabeth 19. 7. 18 Ehrhardt Marg. 29. 2. 17 . Müller Maria 5. 2 Adler Katharina 18. 6 . Jöſt Sabina 2. 7 1 6 — — 17 30,40 Min. 30,40 17 30,40 21 31 15 2 22,28 22 31,15 21 31,15 21 31,15 20 31,15 18 31¼45 20 31,50 21 32,55 21 33,20 21 35,40 — 8 0 2 0 D e e= E 35,00 Min. 35,30 36,00 18 36,00 18 36, 16 21 36,40 0. 20 36,50 Keßler Luiſe 5 19 38,00 7 Abler Helene 3 = s Viernheimer Tonſilmſchau Heute Montag letzter Tag Maria Jeritza der Welt größte Sängerin in dem Monumental⸗Film „Grossfürstin Alexandra“ Mit Paul Hartmann, Joh. Rieman, Szöke Szakall und Leo Slezak. Seit Freitag zeigt man in obigem Theater das prachtvolle Monumental⸗Tonfilmwerk„Groß- fürſtin Alexandra“ mit der Welt beſter Sängerin Maria Jeritza die Tronerbin Caruſos. Muſik von Franz Lehär. Kampf und Sieg einer großen wahren Liebe. Ein Großtonfilm der reſtlos alle Beſucher befriedigt. Der Jeritza⸗Film iſt zudem ein Paul Hartmann⸗ Leo Slezak- u. Szöke Szakal⸗Film. Die Handlung iſt tragiſch und luſtig, hauptſächlich ſpannend dis auf den letzten Meter. Der erſte Teil ſpielt ſich in Rußland ab, der zweite Teil in Wien. Dieſes Spitzenfilmwerk iſt eine Tonfilm⸗Sehenswürdig⸗ keit erſten Ranges, und hat überall einen aus- nahmsweiſen Erfolg und größte Begeiſterung ge⸗ funden. Ein Beſuch des erſtklaſſigen Monumen⸗ tal⸗Tonfilms im Central iſt allen Filmfreunden zu empfehlen. Heute Montag letzter Tag Weinheimer Schweinemarkt Zugeführt 500 Stück, verkauft 222 Stück. Milch ſchweine das Stück 5—9, Läufer das Stück 12— 24 Mark. Marktverlauf mäßig. Eine Million Streikende? Der Umfang des amerikaniſchen Textil- arbeikerſtreiks. Waſhingkon, 1. September. Die Streikanweiſung iſt jetzt auch an die Arbeiter der Wolle, e e Kunſtſei⸗ deninduſtrie ergangen. Der Streik betrifft in ſeiner Auswirkung tatſächlich die Geſamtheit der Textilinduſtrie. Die verſchiedenen Schät⸗ zungen über die Zahl der betroffenen Ar⸗ beiter gehen weit auseinander, doch werden nach glaubwürdigen Zahlen mehrere hun⸗ derttauſend Arbeiter dem Streikbefehl Fol⸗ ge leiſten. Das Arbeitsminiſterium hat die im Juli in den amerikaniſchen Baumwoll⸗ ſpinnereien beſchäftigten Perſonen auf 407 340 geſchätzt. „Newyork Times“ glaubt, daß über eine Million Arbeiter von dem Streik betroffen werden, wenn alle Arbeiter der Textilindu⸗ ſtrie und der verwandten Induſtrie der Streikparole Folge leiſteten.