. Manhunt (Parteiamtliche Veröffentlichungen der Ortsgruppe Viernheim der N. S. D. A P., NS⸗Formationen und der NS- Gliederungen.) 1. Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 NSDDAP⸗Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr NSDDAP⸗Kaſſenverwaltung: Jeden Donnerstag 20—22 Uhr Amt für Beamte und RB: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr NSKOV(Kriegsopfer⸗Verſorgung): Jeden Dienstag und Donnerstag 1921 Uhr NS⸗Hago: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr 2. Geſchäftsſtelle Lorſcherſtraße 4: NSgO und Deutſche Arbeitsfront: Jeden Montag, Mittwoch und Freitag 19—21 Uhr 3. Geſchäftsſtelle Saarſtraße 9(Freiſchütz) NS-Funk⸗Ortsgruppe Viernheim: Jeden Dienstag und Freitag 18— 20 Uhr. Achtung! Aufnahme in die 93 Der SS-⸗M.⸗Sturm 7/1/29 nimmt noch Leute im Alter von 17 35 Jahre mit Mindeſtgröße von 1.65 m in die SS auf. Parteimitgliedſchaft nicht erforderlich. Anmeldungen können gemacht werden in Viernheim, Adolf Hitlerſtraße 38. Auskunßt erteilt: SS⸗Truppführer Beyer. N S8 U Amt für Volkswohlfahrt.(Geſchäftsſtelle: Fürſt Alexander). Unſere Beratungs- bezw. Geſchäfts⸗ ſtunden ſind folgende: Dienstags(wöchentlich) 3—4 Uhr Säuglingsberatung; Dienstags(14 tägig) 4— 5 Uhr Mütterberatung; Donnerstags (wöchentlich) 4— 6 Uhr wirtſchaftliche Beratung und Auszahlung. Die Mütterberatung wird je⸗ weils vor dem betreffenden Dienstag bekannt ge⸗ macht.— Beginn diesmal! Heil Hitler! Zöller, Ogruf.⸗Amtsl. N S8 BO— DAF Achtung! Rheinfahrt! Aus techniſchen Gründen muß die Rheinfahrt nochmals verſchoben werden und findet beſtimmt am 23. September ds. Is. ſtatt. Hierdurch werden Nachmeldungen bis zum 15. September noch entgegengenommen. Kinder unter 10 Jahren bezahlen R M. 1.65 Da der Sonderzug erſt ab Weinheim abgeht, iſt noch die Fahrt nach Weinheim(hin u. zurück) zu zahlen. Preis 20 Pfg. Dieſe Karten müſſen von den Fahrtteilnehmern am Staatsbahnhof ſelbſt gelöſt werden. Außerdem wird von jedem Fahrtteilnehmer ein Unkoſtenbeitrag von 10 Pfg. erhoben werden. Näheres über die genaue Ab— fahrtzeit wird noch bekannt gegeben werden. Heil Hitler! gez. Braun, Ortswalter der NS.⸗Gem.„K. d. F.“ NM- H/ Jungvolk Hitlerjugend. Heute Dienstag, den 11. September abends 7¾ Uhr ſteht die ganze Gefolgſchaft ſcharenweiſe im Schillerſchulhof an- getreten. Die Führer treffen ſich/ Stunde vor dem Dienſt zu einer kleinen Beſprechung in der Geſchäftsſtelle. Ich erwarte pünktliches Erſcheinen, und bitte die Eltern und Lehrmeiſter die Jungens rechtzeitig fortzuſchicken, denn es geht nicht, daß Jungens zu ſpät in den Dienſt kommen mit der Erklärung: Wir haben erſt eben Feierabend. Wir ſind Soldaten Adolf Hitlers, als ſolche wollen wir dem Volke dienen, dem Braunhemd Ehre machen und pünktlich den Dienſt beginnen. Heil Hitler! Der Führer der Gefolgſchaft m. d. F. b. Karl Froſchauer, Scharführer. B53 DUNM—- BDI N BDI M. Schar 2(7. Schuljahr) tritt heute ½6 Uhr am Freiſchütz an. Schreibzeug mitbringen! Heil Hitler! Hilde Wunderle. Reichsluftſchutzbund, Ortsgr. Viernheim, Betr.: Aufſtellung eines Lehrtrupps. Jüngere Volkgenoſſen und Volksgenoſſinen welche gewillt ſind unſerem Lehrtrupp beizutreten, wollen ſich ſofort auf unſerer Geſchäftsſtelle, Repsgaſſe 10, melden. Jeder der noch nicht Mitglied des Reichsluftſchutzbundes iſt, wird in den nächſten Tagen durch unſere Amtsträger beſucht, zwecks Beitritt. Jeder Volksgenoſſe muß Mitglied ſein! Heil Hitler! Oe. 6 Bekanntmachung. Die Adolf Hitler Straße iſt wegen Her⸗ ſtellungsarbeiten von der Schul bis zur Sand- ſtraße etwa 3 bis 4 Wochen geſperrt. Viernheim, den 11. September 1934. Heſſiſches Polizeiamt %; ahne, und Ruege an ruhige Leute ſofort zu ver⸗ mieten. Lorscherstr. 5/0 Darlehen v. 800 bis 30000 RM. gibt Zweck⸗ ſpar⸗ u. Kredit⸗ G.m. b. H. Bed. koſtenloſe Ausk. dch. Valentin Konrad, Viern⸗ heim, Wieſenſtr. 21. Anfr. Rückp. Danksagung Für die überaus zahlreichen Beweiſe innigſter An⸗ teilnahme bei dem ſo tragiſchen Heimgange unſeres lieben Verſtorbenen N erm Loan Nocs. i. berndhlung geben be hann /r Hous Martha Dous geb. Seige Dübee K, Ii. Sepiember 1934 Hohelandstr. 20 ſagen wir allen unſeren tiefgefühlten Dank. Ganz beſonderen Dank der Hochw. Geiſtlichkeit, der Gemeindeverwaltung, Herrn Bürgermeiſter Bechtel für den ehrenden Nachruf, Herrn Gemeinderat Riehl, der Freiw. Feuerwehr und deren Kapelle, der N. S.⸗ Bauernſchaſt, dem Kath. Männerverein, dem Männer⸗ geſangverein, dem Geſangverein Liederkranz, dem Gaſt⸗ wirteverband, dem Heſſ. Tabakbauern. Verband, deſſen Vertreter Herrn Dr. Schmitt, ſeinen Altersgenoſſen, und den landw. Arbeiterinnen für die erwieſene letzte Ehre und ferner den Stiftern von Kränzen und heili⸗ gen Seelenmeſſen. Darlehen Hynoth. Umschuldung Grundstücksbeleihung zu günſt. Bedingungen durch Koll. Vertrag. Langfriſt. Amortiſierung durch NMat.-Harlehnskasse Zweckſpar G. m. b. H. in Hamburg koſtenl. Ausk. ert.: Bez⸗Dir. Mann⸗ heim, Windmühlſtr. 26 geg. Rückp. Viernheim, den 11. September 1934 Ih eln aunrnt Mnlerdügbenen Weines Schlafzimmer mit 3tür. Schrank/ für Wäſche für Kleider, ganz modern, ſtatt 295.— Mk. nur 195.— Mk. I dmeoddadll Mhm. E 3 9(Eheſtandsdarlehen) Goscnäfis-Eröſnung und Empfeſiſung Der werten Einwohnerſchaft, insbeſondere Nach barn, Freunden und Bekannten zur Kenntnis, daß ich im Hauſe meiner Eltern, Sand ſtr. 2 ein Doſſter· u. Tapegiergeſcſiaſi eröffnet habe. Meine langjährige prakt. Ausbildung im Polſter⸗ u. Tapeziergewerbe bürgt für gute u.ſaubere Arbeit Um geneigten Zuſpruch bittet: hochachtungsvoll J. G3 Polſterer⸗ und Tapezierer 3 ene Kaiser-Nafron Zur Bereitung efirischender Brause · L/ 7 aueh gegen Sodbrennen, Magens sure Macht d/e Speisen ſejcht verdaulich. Dar in eine Hüche fehlen. Veflangen Sie susdrdchlieh 1 * ech, Kaiser-Netron in grũne/ Origins /- Packung, niemais lose. in den meisten Geschaſten. Herepte giatis. Arnoſd Holste W] l, Bieleſeid. 9 Schnell verkauft ſchnell vermietet ſchnell bekannt gemacht iſt alles, was die große Oeffent⸗ lichkeit wiſſen ſoll.— Der ein⸗ fachſte, billigſte und beſte Weg⸗ weiſer hierzu iſt fagggagggaana — fh das Zeitungsinſerat! 9 Zur gefälligen Beachtung! Reklamationen über unregelmäßige Zuſtellung unſerer Zeitung wollen uns ſofort gemeldet werden, damit wir für deren Abhilfe ſorgen können. Der Verlag. Reichsluftſchutzbund Unsere Amtsträger besuchen Dich und klären Dich auf. Auch Du mußt Mitglied werden. Das ganze Volk eine einzige Abwehrfront! Wegner⸗Halle Europameiſter im Stabhochſprung Aufstellung eines Luftschutz⸗ Lehrtrupps in Oiernbeim Wie in Städten und größeren Landgemeinden ſoll auch hier ein Lehrtrupp zuſammengeſtellt werden. Aus dieſen Lehrtrupps ſollen die Führer des ROB. hervorgehen. Dieſe Trupps werden mit ſämtlichen Ausrüſtungsgegenſtänden verſehen, tragen einheitliche Kleidung und werden beſon⸗ ders geſchult. Zur ſtraffſten Disziplin und Ord⸗ nung müſſen dieſe Leute erzogen werden, da dieſe im Ernſtfalle den Schutz der Bevölkerung darſtellen. Zu dieſen Trupps werden jüngere Leute, auch Mädels, angenommen. Zukünftige Luftſchutzübungen werden von dieſen Trupps aus⸗ geführt. Anmeldungen ab ſofort auf der Geſchäfts- ſtelle des RL B., Repsgaſſe 10. Sonderausbild⸗ ung für dieſen Lehrgang erfolgt ſofort nach Zu- ſammenſtellung. Die rhein⸗mainiſche Wirtſchaft Handelskammerbericht für Auguſt. * Frankfurt a. M., 10. Sept. Nach dem Handelskammerbericht hat ſich die Lage im Bergbau gegenüber dem Vormonat nicht verändert. In der Baſalt⸗ induſtrie iſt die Beſchäftigung der grö⸗ ßeren Baſaltwerke des Weſterwaldes ſchwach eblieben, dagegen hat der Verſand in der kleinbaſaltinduſtrie des Weſter⸗ wi nachmittag ereignete ſich durch die Unvorſichtig⸗ keit eines Autofahrers ein Verkehrsunfall, der noch glücklich abging. Ein Fräulein aus Lud⸗ Weinheimerſtraße und wurde durch ein vorbei⸗ fahrendes Auto, Fahrt die Türe öffnete, vom Rade geſtoßen und erlitt glücklicherweiſe nur leichte Verletzungen. Die Nummer des weiterfahrenden Autos konnte feſtgeſtellt werden, ſodaß der Fahrer mit einem Strafmandat zu rechnen hat. Morgen Mittwoch nachmitt. 3 45 Uhr treffen am Staatsbahnhof 21 Ferienkinder ein, die ſich einige Wochen bei hieſigen gebefreudigen Volks⸗ genoſſen erholen werden. 70 1 19 65 im a Eltern andſtr. 2 ein Polſter- und Tapeziergeſchäft er⸗ N ach f 15 und hält ſich der geſchätzten Einwohner“ 10 8 90 145 ee waldes im Auguſt lebhaft eingeſetzt. Die in den letzten Monaten geringen Vorräte konn⸗ ten nahezu vollſtändig geräumt werden. Die oberheſſiſche Baſaltinduſtrie arbeitet zum Teil auf Lager, da die erteilten Auf⸗ träge abgewickelt ſind. Die Lage in der Marmorinduſtrie weiſt keine weſent⸗ lichen Aenderungen gegenüber dem Vormo⸗ nat auf. Das Geſchäft iſt ruhiger geworden. Die Belegſchaft konnte, zum Teil durch Aus⸗ landsaufträge, gehalten werden. Bei der Ziegelinduſtrie im Limburger Becken und im Taunus ließ die Abfuhr von Ziegel⸗ ſteinen infolge der im Gang befindlichen Erntearbeiten nach, was zu einer Häufung der Vorräte führte. Die Schieferindu⸗ 0 rie berichtet von einer Beſſerung der Ge⸗ chäftslage. Im Tonbergbau hat ſich das Geſchäft befriedigend geſtaltet. Die Na frage nach feuerfeſtem Rohton war lebhaft, die Umſätze ſind zum Teil in den letzten Wochen geſtiegen. Es konnten in geringem Umfange Neueinſtellungen erfolgen. Bei der Stahlin duſtrie hielt die gute 90 0 alt Lokales Viernheim, 11. Sept. * Ein Verkehrsunfall. Am Sonntag gshafen fuhr mit ihrem Fahrrad durch die deſſen Fahrer während der 21 Ferienkinder nach Viernheim. tigung im Inland an. Das Auslandsge wurde durch die bekannten Erſchwerniſſe beeinflußt. die Maſchinenbauindu⸗ ſtrie hatte gegenüber den Vormonaten einen geſteigerten Auftragseingang zu ver⸗ * Aus dem Geſchäftsleben. Herr maſchinengeſchäft, das im Darm ⸗ aft beſtens empfohlen. Siehe Inſerat 0 90 5 will Käufer wieder zu. Im Gegenſatz zum Land⸗ ö nicht die Erwar⸗ tungen erfüllte, waren die Umſätze in Preſſen durch die gute Obſternte bedingt ſehr gut. Im Automobilgeſchäft liegt der mengenmäßige Umſatz über dem des gleichen Vorjahrsmonats. Herdfabrikation hat ſich die tretene Beſſerung noch befeſtigt. Die . Ge⸗ ſchäftslage in der tall⸗ und Schmuckwareninduſtrie verſchärft. gewerbe und Bekleidungs gewerbe war der Auftragseingang gering, während die gute Beſchäftigung in der Textilindu⸗ In der Of fenbacher Lederinduſtrie war eine Unterſchiedliche leichte Belebung zu beachten. In Worms war das Geſchäft ruhig. Der ſtrie weiter angehalten hat. Auslandsabſatz leidet noch. Bei der Kon⸗ ſerveninduſtrie hat der Verſand an Fertigwaren früher als Jahre angefangen. Der Geſchäftsgang in der Mineralbrunneninduſtrie rückgängig. Im Wiesbadener Hotel gewerbe konnte das Geſchäft durch Her⸗ anbringung von Reiſegeſellſchaften teilweiſe 1 0 tetwas belebt werden. Aus der Sternenwelt Intereſſante Zahlen: Zwerg⸗ und Rieſenſter ne 1 1 Von der Sonne kann man, theoretiſch ge- nommen, 1300 000 Kugeln von der Größe der Erde ſchneiden; 1 391 000 Kilometer be⸗ trägt ihr Durchmeſſer, 109 mal ſoviel als der Durchmeſſer der Erde, der 12 761,51 Km. beträgt. Aber es gibt Sternrieſen, gehen die unſere Sonne im Verhältnis noch kle f ner iſt als die Erde zu ihr, Durch den großen Michelſohnſchen Interferometer iſt es mög⸗ N 10 lich geworden, Fixſterndurchmeſſer direkt zu beſtimmen. Es ergab ſich die überraſchende Tatſache, daß etwa 90 Prozent aller Sterne im Mittel die Größe unſerer Sonne beſihen und daß bei den verbleibenden 10 Prozent ganz enorme Abweichungen nach beiden Sei den vorkommen. So gibt es Firſterne, die tauſendmal kleiner ſind als die Sonne. Man nennt ſie Zwergſterne. Sie ſtehen meiſt ſchon 19 erkaltet, knapp an der Grenze, wo ie überhaupt noch geſehen werden können. Andererſeits konnten Sterndurchmeſſer be⸗ ſtimmt werden, die einfach fabelhaft erſchei⸗ nen. So wurde der Durchmeſſer des Ark⸗ turus im Sternbild des Bootes mit 30 Mil⸗ lionen Km. beſtimmt, der feurigrote Antares im Skorpion ſogar mit 255 Millionen Km. Dicke gemeſſen, und für Beteigeuze endlich, dem gelblichrötlichen Hauptſtern im Orion, 1 90 450 Millionen Kn. f 0 wife oͤnnte, ſo groß In der 7 einge f der elektrotechniſchen Induſtrie hat ſich zufriedenſtellend geſtaltet, dagegen hat ſich die Lage in der Edelme⸗ Im Vervielfältigungs⸗ Kͤraft des Reiches. im vergangenen war ländiſche Gläubiger. Im V5 Aheſmer Anzeſger »(VBiernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Er 1,40 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratis-⸗Beilagen: wöchentlich den„Illuſtrierten Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrten 15 den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Aelteſte Tageszeitung am Platze— Erfolgreiches Inſertionsorgan n junzeige Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt en Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim.. am Main, Verantwortlich für —— — Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg. Nr. 211 Viernheimer Zeitung eint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. (Slernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig, bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 86, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim Nürnberger Bilanz Der Nürnberger Parteitag war der Hö— hepunkt des politiſchen Lebens dieſes Som- mers. Die gewaltige Bewegung der NSDAP. hat erneut den Ausdruck ihrer Kraft und Geſchloſſenheit, ihres Siegeswil— lens und vollkommener Diſziplin geboten. Mehr als das: ſie hat erneut bewieſen, daß ſie die einzige politiſche Organi⸗ ſation der deutſchen Gegenwart iſt. Da⸗ mit iſt ſie über das Parteimäßige(im alten Sinne) weit hinausgewachſen. Die Teinah— me der Reichswehr an den Nürnberger Veranſtaltungen gab dieſem Tatbeſtand die äußere Note. Die Begeiſterung der unge⸗ zählten Tauſende, die ſich bei allen Veran— ſtaltungen und Kundgebungen immer wie⸗ der gezeigt hat, war der Ausdruck des Stol— zes darüber, daß Deutſchland ſich in einem Willen geformt ſieht, einem Führer mit unvermindertem Vertrauen folgen darf und durch die Kraft der Einigkeit alle Hinder— niſſe überwinden will. Aus den großen Reden des Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler klang ein⸗ drucksvoll die Mahnung zur Geſchloſſenheit, zur Treue, zur Beſchejdenheit und zur Op⸗ ſerwilligkeit. Eine große Volksbewegung, von dieſen ſittlichen Kräften zu einem Stahlblock zuſammengeſchweißt, muß zu einer Macht werden, die Berge verſetzen kann. Und daß es dem Führer bitterer Ernſt iſt, alles zu tun und zu verantworten, um niederzuwerfen, was gegen die Grund⸗ ſätze verſtößt, das hat er im Laufe dieſes Jahres bewieſen. Der Nationalſozialismus hat den Machtkampf in Deutſchland mit ei⸗ ſerner Konſequenz geführt, hat ihn auf dem Wege der Legalität gewonnen und iſt nicht bereit, ſeine Werke durch deſtruktive Kräfte zerſtören zu laſſen. Die„Schatten“ der Ju⸗ nitage, von denen der Führer in ſeiner knappen, eindringlichen Rede vor den For⸗ mationen der Su und Ss ſprach, ſind vor⸗ über, in unangreifbarer Feſtigkeit zeigt ſich der Nationalſozialismus als die tragende Daran muß ſich auch das Ausland ge⸗ wöhnen. Weder der Haß des Bol ſche⸗ wis mus, noch die diplomatiſche Geſchäf⸗ tigkeit von Paris, noch die taktiſche Um⸗ ſtellung in Rom können an der Feſtſtellung ein Jota abſtreichen, daß das neue Deutſch⸗ land die von ihm eingeſchlagenen Wege mit beharrlicher Klarheit und Feſtigkeit weiter ſchreitet. Es knüpft an das Beſtehende und Geſchehene an, aber es läßt ſein Ziel nicht aus dem Auge. Dieſe Außenpolitik iſt er— füllt von aufrichtigem und warmherzigem Friedenswillen, aber ebenſo getra⸗ gen von dem heißen Bekenntnis zu natio⸗ naler Ehre und Selbſtbehaup⸗ tung. In der Proklamation des Führers und Reichskanzlers, die den Parteitag er⸗ öffnete, iſt das noch einmal unmißverſtänd⸗ lich zum Ausdruck gebracht. Möge die Welt das hören und beherzigen! Ob Rußland in den Völkerbund tritt, oder nicht, ob ſich dieſer oder jener Staat um ei⸗ nen Ratsſitz in Genf bemüht, dieſe oder an⸗ dere Entwicklungen oder gar reinen Preſti⸗ gefragen rühren nicht an die deutſche For- derung nach Gleichberechtigung in der Wehrfrage und nach einer Friedenspolitik, die nicht auf diplomatiſche Fineſſen, ſondern auf gegenſeitiger Anerkennung aufgebaut ſein muß. Die deutſche Note zum Nordoſt⸗ pakt iſt dafür ein neuer Beweis. Innerpolitiſch hat der Parteitag die großen ſozialen und wirtſchaftlichen Probleme anklingen laſſen, er hat ſie durch den Aufmarſch der Kolonnen des Arbeits⸗ dienſtes gewiſſermaßen augenfällig gemacht. Hier liegt der Schwerpunkt aller Mühen und Planungen— dem fungen Ge⸗ ſchlecht das Gefühl der kameradſchaft⸗ lichen Verbundenheit durch den N Hacke und Spaten zu vermitteln, volkswirt— schaftliche Werte zu ſchaffen, ſtatt an Stem pelſtellen auf Unterſtützungen zu warten, das Volk in ſeiner Heimaterde immer ſtärker zu verwurzeln. So, auf der Entwicklung der eigenen Ur⸗ kraft aufbauend und ihre Werte mehrend, wird Deutſchland auch für den Welthandel ein wertvolles Abſatzfeld werden. Das will es ſein, aber nicht nur eine Quelle für aus⸗ Wettbewerb der ird ein hochſtebendes Volk wie das Dienſt mit Share Berlin, 12. Sept. Ueber die vom Reichsbankpräſi⸗ denten bereits angekündigte Neurege— lung der deutſchen Außenwirt⸗ ſchaft machte Miniſterialdirektor Sar⸗ now vor Vertretern der Preſſe bemerkens— werte Ausführungen. Danach ſind die Ar— beiten der zuſtändigen Stellen, die darauf abzielen, die Einfuhr in Uebereinſtimmung mit unſeren Zahlungsmöglichkeiten zu brin— gen, abgeſchloſſen. Die Neuregelung, die ein einheitliches Ganzes darſtellt, iſt in fünf Verordnungen und Erlaſ⸗ ſen niedergelegt. Die Neuregelung ſieht folgendes vor: Zu den bereits beſtehenden Ueberwachungsſtellen kommen 10 neue Ueberwachungsſtellen hinzu. Ferner werden vier Reichsſtellen für landwirtſchaftliche Erzeugniſſe unter Beibehaltung ihrer bisherigen Aufgaben— als Ueberwachungsſtellen beſtimmt, ſo daß die Zahl der Ueberwachungsſtellen ſich nun⸗ mehr auf 25 beläuft. Der ſeit März dieſes Jahres beſchritlene Weg, einen immer größeren Kreis von Ein- fuhrwaren in die Ueberwachung einzubezie⸗ hen, hat mit dieſer Regelung ſeinen Abſchluß gefunden, indem nunmehr alle Einfuhrwa⸗ ren zu„überwachten Waren“ werden. Auf Grund der Verordnung zur Aende⸗ rung der Verordnung über die Deviſenbe— wirtſchaftung werden die Ueberwachungs⸗ ſtellen mit Wirkung vom 25. September ds. Js. ab, ſoweit die Bezahlung der Einfuhr von Waren aus dem Ausland in Frage ſteht, anſtelle der Deviſenſtellen Organe der Deviſenbewirtſchafkung. Die Ueberwachungsſtellen erteilen vom 24. September ds. Is. ab für Einfuhrgeſchäfte Deviſenbeſcheinigungen, die den Zollſtellen bei der Abfertigung der Einfuhr⸗ waren vorzulegen ſind und in Verbindung mit einer von der Zollſtelle auszuſtellenden Beſcheinigung zur Leiſtung von Zahlungen für die Einfuhr berechtigen. Nur wer im Beſitz einer ſolchen Deviſenbeſcheinigung iſt, kann damit rechnen, daß er die Möglichkeit zur Bezahlung der Einfuhr erhält. Die Einfuhr von Waren. 722 7 7 A 7 11 10 er- r:. 7 für die eine Deviſenbeſcheinigung 1. 525 ſich mit den in 1 744 teilt iſt, iſt nicht verboten; jedoch Einführer unter den gegenwärtigen Ver⸗ Kontrolle der Einfuhr— Erhöhung der Zahl e Deyiſenbeſcheinigungen eine Jahlung über die Freigreuze von 10 RM hinaus geieiſtet werben mun bleiben die Debiſenſiclen auch weiterhin für die Et⸗ keilung von Beneyhmig nungen zufländig. In welchem Umfange Deviſenbeicheimi— gungen von den Ueberwachungsſtellen aus: gegeben werden können, wied laufend von dem Reichswirtſchaftsminiſterium und im Reichsminiſterium für Ernährung und Landwirtſchaft— von jedem für ſeinen Ge— ſchäftsbereich— im Einvernehmen mit dem Reichsbankdirektorium feſtgeſtellt werden. Bei der Erteilung der Deviſenbeſcheinigungen für Rohſtoffe und Halbfabrikate wird ober— Unter Frankreichs Vormundſchaft N. 8 7 1 ſter Grundſatz ſein, daß die Verſorgung des Exportes mit den erforderlichen Rohſtoffen und Halbfabrikaten unter allen Umſtänden ſichergeſtellt wird. Zu dieſem Zweck wer— den Anträge, bei denen die einzuführende Ware in verarbeitetem Zuſtande wieder ausgeführt wird, vor allen anderen Anträ— gen berückſichtigt. Alle dieſe Maßnahmen ſollen dazu beitra- gen, daß das größtmögliche Maß an Sicher- heit für die Bezahlung der Einfuhr geſchaf⸗ fen wird. Außerdem bezweckt die Neurege⸗ lung, die kaufmänniſche Inikiakive auf dem Gebiet der Kompenſakionsgeſetze in größe rem Amfange zur Enkfaltung zu bringen. Der bevorſtehende Einzug der 5owjet⸗Anion in den Völkerbund— Auch Polen hat ſeinen Widerſtand aufgegeben Genf, 12. Sept. Die überraſchende Einigung der in Genf vertretenen Mächte über die Zuteilung ei— nes ſtän digen Ratsſitzes an Sow⸗ jet⸗Rußland erfolgte in einer geheimen Ratsſitzung. Alle Ratsmächte mit Ausnah— me Argentiniens und Portugals werden dem ſtändigen Ratsſitz Sowjetrußlands zu— ſtimmen. Aber auch die beiden genannten Staaten werden ſich nur der Stimme ent— halten und damit die Einigkeit nicht gefähr— den. Obgleich der Völkerbundsrat alſo ge— wiſſermaßen ſchon den zweiten Schritt, nämlich die Erteilung eines Ratsſitzes an das erſt aufzunehmende Rußland, erledigt hat, hat er ſich über die Form der Einladung noch nicht einigen können. Hier zeigten ſich auch im Völkerbundsrat ſchon beträchtliche Meinungsverſchiedenheiten. Ueber die Art der Einladung und Aufnahme ſoll nun zwi⸗ ſchen den Abordnungen weiter verhandelt werden, während der Rat ſelbſt dieſe Frage vorläufig nicht mehr behandelt. Aus dem Ergebnis der Ratstagung geht hervor, daß hältniſſen keinesfalls damit rechnen, daß er: die Möglichkeit der Bezahlung in b ß nes ſtändigen Ratsſitzes aufgegeben hat.— daß 2 K geg rer Zeit erhält. Um zu verhindern, Zahlungen unter Verſtoß gegen die Deviſen⸗ beſtimmungen erfolgen, ſind die Zollſtellen angewieſen, Einfuhren ohne Depiſenbeſchei— nigungen der zuſtändigen ſtelle zu melden. Um nach Möglichkeit die geſamte Ei durch die Ueberwachungsſtellen zu erfaſſen, wird die Freigrenze von 50 RM, ſoweit die Bezahlung der Wareneinfuhr in ſteht, auf 10 Rm herabgeſeht. Einſuhr Vollverſammlung ab, da ſich keine genügen— Frage Auf der an- deren Seite iſt für gewiſſe Einfuhren von minderer Bedeutung eine i gelus getroffen worden Soweit in dieſen Fällen 2 eee deutſche ſeinen Pla einnehmen wenn ſeine Erzeugniſſe auch im können, Sonderregelung Völkerbundsrat leherwachungs⸗ e Ueberwachungs mehr geſprochen worden. Polen l Genf anweſenden Groß⸗ mächten und mit Sowjetrußland ſelbſt ge— einigt und ſeinen Widerſtand ſowohl gegen die Aufnahme wie gegen die Erteilung ei— Ueber die Beſchwerde des Prinzen Pleß gegen die ſchon am 11. September drohende Liquidation ſeines Beſitzes iſt im wie man hört, nicht Der Völkerbund hält am Dienstag keine de Anzahl von Rednern gemeldet hatte. Statt deſſen tagten die von der Verſamm— lung eingeſetzten Ausſchüſſe. „Der Nalt mit Beelzebub“ Viel bemerkt wird eine außerordentliche ſcharfe Stellungnahme der Wiener chriſtlich— ſozialen„Reichspoſt Abſatz finden, als Gegenwert für ſolche Roh⸗ beſitzt. Wir ſind das wiſſen wir. ſtoffe, die es ſelbſt nicht nicht allein auf der Welt, 2 ö Wir wollen mit anderen Völkern leben und arbeiten, dieſe aber müſſen uns Raum und Freiheit geben, unſere nationale Zukunft zu geſtalten. * Die Rundfunkarbeit zum Parteitag. Berlin, 12. Sept. Die Reichsſendeleitung teilt mit: Die Teilnahme aller Deutſchen am Reichsparteitag iſt in erſter Linie der vorbildlichen Rundfunkarbeit zu danken. Reichsſendeleiter Eugen Hadamowſky hat in Anerkennung des hier Geleiſteten ſeinen Mitarbeitern Anerkennung und Dank aus— geſprochen. 74* gegen die Aufnah- me Rußlands in den Völkerbund. In einem Auslande mit„Pakt mit dem Beelzebub“ überſchrie⸗ benen Artikel des Pariſer Berichterſtatters wird darauf hingewieſen, daß die Aufnah- me Sowjetrußlands in den Völkerbund eine unmittelbare Gefahr für Europa bedeute. Der Artikel wendet ſich ſcharf ge— gen die Haltung Frankreichs. Die fran⸗ zöſiſche Induſtrie verſpreche ſich jetzt große Aufträge aus Sowjetrußland, und die kom⸗ muniſtiſche„Humanite“ jubele. Das ſollte ſchon an ſich ein bedenkliches Zei⸗ chen ſein. Aber man ſcheine nicht geneigt zu ſein, die Gefahren zu berückſichtigen, die die Aufnahme Sowjetrußlands in den Völ⸗ kerbund für ganz Europa bedeuten. Sowjet⸗ regierung und Kommunismus ſeien heute identiſch. Man wolle jetzt den Teufel mit dem Beelzebub auskreiben. Im Völkerbund müßten ſich ſämtliche Staa— ten verpflichten, die Kultur der Menſchheit, die Ziviliſation und Religion zu ſchützen und zu achten. Jede Handlung und jede Tätigkeit Sowjetrußlands diene nur dem einen Zweck: Weltrevolution und Herr— ſchaft des Antichriſt. Es ſei nicht im minde⸗ ſten daran zu zweifeln, daß die Sowijet⸗ union von ihrer Macht einſt im Völkerbun— de ausgiebig Gebrauch machen werde, um ihren Ideen zum Sieg zu verhelfen. Die britiſche Stellungnahme Die Londoner Preſſe hebt in ihren Kom— mentaren zu dem bevorſtehenden Beitritt Sowjetrußlands zum Völkerbund hervor, daß Polen ſeinen Widerſtand aufgegeben habe. Der Genfer Vertreter der„Morning Poſt“ will wiſſen, daß es Barthou ge— lungen ſei, die Schweizer Abordnung zu überreden, ihre Stimmabgabe in der Ver— ſammlung nicht zu begründen; mit anderen Worten, es ſolle keine Rede gegen Sowjetrußland in der Vollverſamm— lung gehalten werden. Der Genfer Korreſpondent des„Daily Telegraph“ verbucht den Beſchluß für die Zulaſſung der Sowjetunion als einen Er— folg der Diplomatie und der Ueberredungskunſt Simons und Barkthaus. Letzterem ſei es gelungen, den polniſchen Außenminiſter zu überreden, nicht auf ei— nen ſtändigen polniſchen Sitz im Völker— bundsrat zu drängen Bemerkenswerter Weiſe ſpricht der Gen— fer Vertreter der„Daily Mail“ von dem Gefühl der Unzufriedenheit, das durch die Kandidatur der Sowietunion ver— Urſacht worden ſei. In den Wandelgängen des Völkerbundes hätten viele Staatsmän— ner offen die Tatſache beklagt, daß die bri— tiſche Regierung ſich verpflichtet gefühlt ha— be, mit anderen Ländern einen Pakt abzu⸗ ſchließen, um die Zulaſſung einer Nation zu ſichern, die immer wieder ihre internatio— nalen Verpflichtungen als Fetzen Papier behandelt habe. Hochſnannung in Spanien Schwere polikiſche Blukkaten. Madrid, 12. Sept. In San Sebaſtian wurde der aus ſyndi⸗ kaliſtiſchen Kreiſen hervorgegangene frühere Polizeigeneraldirektor des verfloſſenen ſo⸗ zialdemokratiſchen Regimes von Kommuni⸗ ſten wegen angeblichen Verrats an ihrer Sache aus dem Hinterhalt mit Zahlreichen Schüſſen niedergeſtreckt. Kurz drauf wur⸗ de ein faſchiſtiſch eingeſtellter Hotelangeſtell⸗ ter nach längerer Verfolgung erſchoſſen. Gleichzeitig wird aus verſchiedenen Tei⸗ len des Landes eine unverkennbare Erre⸗ gung innerhalb der Arbeiterſchaft gemeldet, die verſuchen will, ihre auf Grund der letz⸗ 10 Ereigniſſe verhafteten Führer zu be⸗ reien. Das Etho der deulſchen Note Törichte franzöſiſche Verdächtigungen. Paris, 12. Sept. Die Antwortnote der Reichsregierung an die europäiſchen Großmächte in der Frage eines Oſtpaktes findet in Paris größte Beachtung. Das„Oeuvre“ erklärt, es hand⸗ le ſich um eine glatte Ablehnung durch Deutſchland. Das„Journal“ iſt der Anſicht, daß Deutſchland nur den Verſuch mache, zu handeln. Das„Echo de Paris“ benutzt die deutſche Antwortnote wieder einmal zu ei⸗ ner maßloſen Hetze gegen Deutſchland und ergeht ſich in den wildeſten Verdächtigungen. Das von den Mächten vorgeſchlagene Sicher⸗ heitsſyſtem könne natürlich nicht die Zu⸗ 9 eines Landes finden, das ſich auf den Krieg vorbereite. Das von Deutſchland vorgeſchlagene Syſtem ſei das ſicherſte Mit⸗ tel, um Frankreich mit ſeinen Verbündeten im Oſten zu überwerfen. Ein erſter Verſuch dieſer Methode würde Frankreich die Freundſchaft Polens koſten. Deutſchland wolle nicht, daß den augenblicklichen Gren— zen eine Kollektivgarantie gegeben werde, weil es nach Gutdünken angreifen wolle. Der Genfer Sonderberichterſtatter der Havas-Agentur behauptet, daß die deutſche Antwort in der Oſtpaktfrage in den Völkerbundskreiſen mit einem gewiſſen Ernſt beurteilt worden ſei. Beſonders falle an der Note die Tat— ſache auf, daß die deutſche Forderung nach Verſtärkung der Streitkräfte reſtlos auf— rechterhalten werde, ferner die Tatſache, daß der Grundſatz des gegenſeitigen Veiſtandes abgelehnt werde. Deutſchland beſtehe ſomit nuf ſeinem Willen nach Aufrüſtung, die es ſeit Monaten unter Mißachtung der Ver— träge verwirkliche. Vor allem werde der von Deutſchland für die Bekanntgabe ſeiner Antwort gewählte Augenblick lebhaft erör— tert. Gerade an dem Tage, an dem der Eintritt Rußlands in den Völkerbund grundſätzlich beſchloſſen werden ſollte, ſei die Ueberreichung der Note erfolgt. Der Wortlaut der deutſchen Note werde mit größter Aufmerkſamkeit geprüft werden. Sollte ſie auch nur die geringſte Möglichkeit für eine Verſtändigung enthalten, dann werde man ſie zweifellos benützen, um eine Formel zu finden, die die deutſche Rückkehr zur internationalen Zuſammenarbeit er— leichtern könnte. * Die Aufnahme in Polen. Warſchau, 12. Sept. Die polniſche Preſſe beſchäftigt ſich mit der deutſchen Antwort— note auf den Oſtpaktvorſchlag und unter— ſtreicht mit beſondorem Nachdruck, daß Deutſchland keinerlei Verpflichtungen auf ſich nehmen wolle, die es im Oſten in einen Konflikt verwickeln könnten. Von einer Stellungnahme ſieht die polniſche Preſſe vorerſt ab. Anerk 9 Die vorzügli chen Leiſtungen der Reichswehr. Der Ausklang des Nürnberger Partei— tages hat in der ausländiſchen Oeffentlich— keit trotz des großen Intereſſes, das ſich den Verhandlungen in Genf zuwendet, ſtarke Beachtung gefunden. In der engliſchen Preſſe haben insbeſondere die Leiſtungen der Reichs wehr große Bewunderung ausgelöſt. Anerkennende Worte findet auch die Größe der organiſatoriſchen Leiſtung. Der Sonderkorreſpondent der„Times“ in Nürnberg ſagt, der Parteitag müſſe als ein⸗ drucksvoller perſönlicher Triumph Hitlers gewertet werden. Die Löſung der Trans— portfrage ſei ein Triumph deutſcher Organi— ationsfähigkeit. der Bericht der„Dailr Mail“ iſt überſchrieben„Hitlers Raſſe von Spartanern“. Der Sonderberichterſtatter ir Nürnberg ſagt, Hitler habe jetzt große Teile der fünf„Armeen“ beſichtiat. in denen da— 1 0 * deutſche Volk„von der Kindheit an bis zu den reifen Mannesjahren eine ſoldatiſche Ausbildung“ erhalten ſolle, nämlich Jung— volk und Hitlerjugend, SA und SS, Ar⸗ beitsdienſt, Politiſche Organiſationen und Reichsheer und Reichsmarine. Das heutige Deutſchland ſei nicht zu verſtehen, wenn man ſich nicht ſtändig vor Augen halte, daß für Millionen von Deutſchen Adolf Hitler ein „Meſſias“ ſei, der ſie aus der Schmach der erlittenen Niederlage erlöſen und zu künf⸗ tigem Ruhm führen werde. Der Sonderbe— richterſtatter des„Daily Telegraph“ ſchreibt u. a., eines habe der Reichspartei⸗ tag klargemacht, nämlich daß Gehorſam ge— genüber Befehlen jetzt ein Beſtandteil des Inſtinktes des deutſchen Volkes ſei. Der alte empfindſame Typ des Deutſchen habe keinen Platz auf dem Kongreß gefunden. Die Pariſer Preſſe beachtet insbeſondere die Vorführungen des Reichsheeres. Die Zuſammengehörigkeit mit dem Dritten Reich und die rückhaltloſe Hin⸗ gabe an ihren oberſten Führer hebt vor al⸗ lem das„Petit Journal“ hervor. Das Heer ſei im Vergleich zum Nationalſozialismus nicht die Sphinx, als die man es in Frank⸗ reich gern hinſtellen wolle. Der„Jour“ will in dem Aufmarſch der Truppen eine „kriegeriſcheupotheoſe“ der Nürnberger Ta⸗ gung erblicken. Dieſe Viſion mache einen verrückt und verfolge einen überall. Die Teilübungen ſeien ſelbſtverſtändlich fehler⸗ frei durchgeführt worden. Auswirkungen der Amneltle Das Ergebnis im Bezirk Groß-Berlin. Berlin, 12. Sept. Die weitgehenden Auswirkungen der Am⸗ neſtie ſind für den Bezirk Groß ⸗ Berlin nunmehr im weſentlichen abgeſchloſſen und haben nach einer Mitteilung der Juſtiz⸗ preſſeſtelle Berlin zu folgendem Ergebnis geführt, das bis auf die Zahlen der Amts⸗ anwaltſchaft Berlin als endgültig zu bezeich⸗ nen iſt: 1. Beim Landgericht Berlin erfolgten: Straferlaſſe 4, Niederſchlagungen 1028. 2. Beim Amtsgericht Berlin: Straferlaſſe 11183, Niederſchlagungen 4634. 3. In Pri⸗ vatanklageſachen: Straferlaſſe 312, Nieder⸗ ſchlagungen 349. 4. Bei der Amtsanwalt⸗ ſchaft Berlin ſind zur Einſtellung gekom⸗ men: 6529 Fälle(Stand bis 1. 9. 1934, da⸗ her bleibt hier eine eventuelle Erweiterung vorbehalten). 5. Bei der Staatsanwalt⸗ ſchaft beim Landgericht Verlin: Strafer⸗ laſſe 4889, Niederſchlagungen 3143. Es ſind ſomit bisher in Groß-Berlin 95 077 Fälle durch Amneſtie erledigt wor⸗ en. Der Gemeindebeamte Schulungspläne für den kommunalen Beamtennachwuchs. Berlin, 2. September. Ueber die bereits ſehr weit gediehenen Vor⸗ arbeiten für eine Schulung des Nachwuch⸗ les der mittleren Gemeindebeamten im Sinne der Anforderungen des nationalſozialiſtiſchen Staates äußert ſich der Hauptreferent im Deutſchen Gemeindetag, Regierungsaſſeſſor a. D. W. Bitter. Er ſtellt u. a. feſt, daß es ſich bei der Ausbildung um eine Selbſtverwal⸗ tungsangelegenheit handele und daß der Deut⸗ ſche Gemeindetag für die fachliche und charak⸗ terliche Ausbildung der Gemeindebeamten allgemeine Ausbildungsgrundſätze aufſtellen werde. An den vorbereitenden Ar— beiten habe auch der Reichsbund der deut⸗ ſchen Beamten(Fachſchaft kommunale Verwal⸗ tungen) eingehend mitgewirkt. Die Ausbil— dungsrichtlinien würden ſchon in kurzer Zeit, nachdem ſie die Zuſtimmung der zuſtändigen Zentralbehörden gefunden haben, veröffent⸗ licht, ſo daß ſie noch für die Geſtaltung der Winterlehrgänge nutzbar gemacht werden könnten. Im einzelnen bemerkt amtlichen Organ„Die Daß in der Schulung den Beamt die beſonderen Pflichten gegen dem na⸗ tionalſozialiſtiſchen und feinen Volks⸗ . r Augen zu führen ſeien. Es wer⸗ gerade auch die ferent in dem Landgem ue de vor allem Staat in den lieineren Gemeinden Schulung erfaßt werden. Nach na⸗ aliſtiſchem Grundſatz richteten ſich und Beförderung einzig und allein 0 er Leiſtung. Jedem bewährten und befähigten Beamten müſſe der Aufſtieg mög⸗ lich ſein. Die Gemeindeverwaltungsſchule müſ⸗ ſe eine oder mehrere öffentlich-rechtliche Kör⸗ perſchaften bezw. einen Zweckverband als Trä⸗ ger haben. In der Einheitslaufbahn gelte als Vorbildung in der Regel die gute mittlere Reife. Aber auch beſonders befähig⸗ te Volksſchüler ſeien als Anwärter für den mittleren Gemeindeverwaltungsdienſt geeignet. Die Ausbildung dauere bei Anwärtern der mittleren Reife fünf Jahre, für Anwärter mit dem Abiturium drei und für Volksſchüler ſieben Jahre. Der Anwärter müſſe den Ar⸗ beitspaß erwerben. 5 Otmanöver in Frankreich „Graf Jeppelin“ über dem Manöverfeld. Paris, 12. Sept. Kriegsminiſter, General Petain, iſt in Val Dahon zur Teilnahme an den großen Manövern eingetroffen, die um Beſancon unter der Oberleitung des Gene⸗ rals Hering begonnen haben. Der franzö⸗ ſiſche Luftfahrtminiſter, General Denain, nimmt ebenfalls an den Oſtmanövern teil, Er traf in einem von ihm ſelbſt geſteuerten Fluazeua ein Her Sonderherichterſtatter nicht bei der ſtaatlichen Polizei in Saarbrücken be⸗ Mid ähnt in ſe mungsbild daß in Augenblie deutſche Militärattache, General thal, mit einem ausländiſchen Kollegen auf dem Manövergelände eintraf, das Luftſchiff „Graf Zeppelin“ in einer Höhe von 300 m vorbeiflog.„Ein Arm erhob ſich zum Zei⸗ chen des Grußes, und anſchließend richteten ſämtliche ausländiſchen und franzöſiſchen Offiziere, Soldaten, Journaliſten und Schlachtenbummler den gleichen ſchweigen⸗ den Gruß an den Rieſen der Lüfte, der ſei⸗ nen Weg gleichgültig fortzuſetzen ſchien.“ Heimkehr von der ſiebenten Südamerika fahrk. Friedrichshaſen, 12. Sept. Das Luftſchiff „Graf Zeppelin“ iſt unter Führung von Ka⸗ pitän Lehmann von ſeiner ſiebenten dies⸗ jährigen Südamerikafahrt nach Friedrichs hafen zurückgekehrt und auf dem Werftge⸗ lände glatt gelandet. Das Luftſchiff führte 23 Fahrgäſte. 150 kg Poſt und 47 kg Fracht mit ſich. Für die diesjährigen Frei⸗ fahrts gewinner ſtartet das Luftſchiff am 27. September vormittags 10 Uhr zu einer Sonderfahrt. Gegen internationale Polizei Die Deutſche Front an den Völkerbundsral. Genf, 12. Sept. Der Landesleiter der Deutſchen Front und die Fraktion Deutſche Front des Lan⸗ desrats des Saargebiets haben an den Völ⸗ kerbundsrat ein Schreiben gerichtet, in dem es heißt: Der Herr Präſident der Regie⸗ rungskommiſſion hat dem Hohen Rat des Völkerbundes berſchiedenltlich berichtet, die Lage im Saargebiet erfordere es dringend, ihm internationale Polizeitruppen zur Auf⸗ rechterhaltung der Ruhe und Ordnung im Saargebiet zur Verfügung zu ſtellen. Die Deutſche Front im Saargebiet hat gegen dieſe Maffnahme ſtets prokeſtiert, da ſie geeignet ſei, Schwierigkeiten zu ſchaffen, die nicht vorhanden ſind. Sodann hat die Deutſche Front auch Einwendungen zu machen gegen die Art, wie die im Saargebiet verfügbaren Polizeikräfte zurzeit verwendet werden. Wenn nach dem eigenen Vericht des Herrn Präſidenten Knox vom 12. März 1934 rund ein Drittel der ſtaatlichen Poltziſten der Stadt Saarbrücken im Bürodienſt ver⸗ wendet wird, ſo müſſen wir dieſe Art der Dienſteinteilung beanſtanden. Auch bei den Landjägern ſind große Abkommandierun⸗ gen zur Lohn- und Verkehrsſteuerkontrolle, als Büroſchreiber, im Ordnungsdienſt, bei den Amts⸗ und Landgerichten und bei an⸗ gebiet deren Behörden zu verzeichnen. Bei einer ganzen Reihe von amtlichen Stellen leiſten Landjäger lediglich Portierdienſte. Es dürfte daher bei einer Umgruppierung ſchwierig ſein, eine ganz erhebliche Zahl von Polizeikräften für den eigentlichen Polizeidienſt freizumachen. Die Schwierigkeiten hinſichtlich der Poli⸗ zei des Saargebiets liegen unſerer Auffaſ⸗ ſung nach nicht darin, daß die Potizeſtrup⸗ pen nicht geeignet wären, ſondern darin, daß vor allen Dingen bei der ſtaatlichen Po⸗ lizei in Saarbrücken ungeeignele Kräfkle mit der Führung a betraut worden ſind. Wir haben mehr als einmal auf die Tatſache hingewieſen, daß Präſident Knox Emigranten wie Machts und Rit⸗ 1 mit maßgebenden Funktionen betraut hat. Uns iſt inzwiſchen die Tatſache bekannt geworden, daß der Emigrankenkommiſſar Machts noch am 9. November 1933 für den franzöſiſchen Spionagedienſt arbeitete und auffallenderweiſe bereits am 1. November borigen Jahres mit ſeiner jetzigen Funktion kraut wurde. Im übrigen ſteht feſt, daß die beiden Emigrantenkommiſſare Machts und Ritzel bei führenden Leuten des franzöſi⸗ ſchen Spionagedienſtes in Forbach heule noch regelmüßig ein- und ausgehen. Hiermit iſt wohl der einwandfreie Nach⸗ weis erbracht. daß die beiden Genannten f Ein Funkbild vom Brand auf„Morro Caſtle“. Dieſes Funkbild aus Neuyork ſchildert den Brand auf dem amerikaniſchen fer„Morro Caſtle“, bei dem 157 Todesopfer zu beklagen 1 — Direktorium des Unterdrückung der deutſchen Ozeandamp⸗ 0 biet chtzuerhalt derſpruch ſtehen. Die ger Elemente i bei der Hausſuchung der Deutſchen Front, auf deren Ungeſetzmä⸗ ßigkeit wir in der erſten Denkſchrift hinwie⸗ ſen, wird dadurch ein merkwürdiges Licht gerückt. Vor einigen Wochen iſt der engliſche Staatsangehörige, Miſter Hemsley, zum Leiter der geſamten Polizeikräfte des Saar⸗ gebietes ernannt worden. Wir haben die Hoffnung, daß durch dieſe Maßnahme eine Beſſerung des Einſatzes der Polizei zu ver⸗ nünftigeren Zwecken herbeigeführt wird. Den Einwand des Herrn Präſidenten Knox, daß die Zahl der Polizeikräfte nicht Hhusreiche, dürften wir mit dem Hinweis beantworten, daß in Luxem⸗ o urg, einem Lande, das über eine ſehr ſtarke Induſtriebevölkerung verfügt und da⸗ her in ungefähr der gleichen Lage iſt wie das Saargebiet, auf 135 Einwohner ein Po⸗ liziſt oder ein Gendarm kommt. während im Saargebiet ſchon auf 133,7 Einwohner ein Mann der ſtaatlichen Polizei oder Gen⸗ darmerie kommt. Hier iſt nicht einbegriffen die kommunale Polizei. Wir bitten daher den Hohen Rat des Völkerbundes. zunächſt alle Maßnahmen veranlaſſen zu wollen, welche geeignet ſind. die vorhandenen Polizeikräfte zweckmäßig zu verwenden, und die Führung auch in den mittleren Polizeiſtellen ſo zu geſtalten, daß das Vertrauen der Bevölkerung und der unterſtellten Beamten zu dieſer Leitung wiederhergeſtellt wird. Einführung des Reichsbiſchofs Am 23. Sepkember. Berlin, 12. Sept. Wie von der amllichen Preſſeſtelle der Reichskirchenregierung mitgeteilt wird, fin⸗ det die Einführung des Keichsbiſchof Lud⸗ wig Müller am Sonnkag, den 23. Septem- ber mitlags 12 Uhr im Berliner Dom ſiatt. Dem feierlichen Gottesdienſt im Dom geht ein Feſtakt der Nationalſynode im Preußen⸗ haus um 10.00 Uhr vormittags voraus. Am Nachmittag verſammeln ſich die hohen kirch⸗ lichen Vertreter unter Führung des Zen⸗ tralausſchuſſes für Innere Miſſion zu einer Gemeinſchaftsfeier im Herrenhaus. Verbot deutſcher Schilder Neue Schikanen im Memelgebiet. Tilſit, 12. Sept. eingeſetzte litauiſche Memelgebietes hat eine Polizeiverordnung erlaſſen,, die eine neue terdr Sprache und gleichzeitig eine ſchwere Belaſtung der me⸗ melländiſchen Geſchäftswelt darſtellt. Nach dieſer Polizeiverordnung müſſen alle öffent⸗ lich ausgeſtellten Aushängeſchilder, Firmen⸗ ſchilder und Bekanntmachungen ſowohl in der Stadt Memel als auch in den Landkrei⸗ ſen an erſter Stelle einen„einwandfreien Text in der litauiſchen Staatsſprache“ tra⸗ gen. Die Verordnung muß bis zum 15. Ok⸗ tober ds. Is. durchgeführt ſein. Durch die Verordnung iſt erneut die Be⸗ ſtimmung des Memelſtatuts, wonach die deutſche und die litauiſche Sprache gleſchbe⸗ rechligt ſind, ſich alſo ſeder Memelländer nach ſeinem eigenen Ermeſſen der ihm zu⸗ ſagenden Skaatsſprache bedienen kann, gröblichſt verletzt worden. Nußland wird eingeladen Litwinow warket ſchon. Genf, 12. Sept. Am Dienstag abend hat ſich eine großze Zahl von Völkerbundsſtaaten auf einen vor⸗ läufigen Einladungstext an Sowſekrußland geeinigt, der, wie man hört, den Sowſet⸗ ruſſen durch franzöſiſche Vermittlung ſchon unterbreitet worden iſt. Litwinow ſoll ſich in der Nähe Genfs auf franzöſiſchem Boden aufhalten. Außerdem befindet ſich ein ſow⸗ jekruſſiſcher Mittelsmann bereits in Genf. Die in dem urſprünglichen Schreiben ent⸗ haltene ausdrückliche Anerkennung der ſow⸗ jetruſſiſchen Eignung für den Völkerbunds⸗ eintritt und der Erfüllung der im Pakte vorgeſchriebenen Bedingungen ſoll in dem jetzigen Text nicht mehr enthallen ſein. Man wartet vielmehr auf die Antwort. Das gan⸗ ze Spiel zeigt die ſhwere Verlegen⸗ heit, in der ſich die Völkerbundsſtaaten befinden.. Anordnung des Treuhänders für das Wirtſchaftsgebiet Heſſen. * Frankfurt a. M., 12. Sept. Der Treuhänder der Arbeit für das Wirt⸗ ſchaftsgebiet Heſſen erläßt folgende Anord⸗ nung: ö 1. Ausdehnung der Jaſerſtoffverordnung. Die Verordnung vom 17. Auguſt 1934 zur Ergänzung der Faſerſtoffverordnung vom 17. Juli 1934 bezieht nunmehr auch Be⸗ triebe, die nicht der Arbeitszeitverordnung unterliegen, in ihren Wirkungsbereich ein. Danach gilt in Zukunft auch für die haus⸗ e werblichen. ſowie r die Heimarbeiter und Heimarbei⸗ ſerwendung derarti⸗ Das widerrechtlich machen, der fluchtartig die hall Balbo bedroht ndliche Demonſiration in Split. g i Belgrad, 12. Sept. In Split(Spalato) hielt der bekannte italieniſche Marſchall Balbo, der mit einer acht eine Reiſe längs der Dalmatiniſchen Küſte unternommen hatte, im italieniſchen Club vor italieniſchen Optanten eine Rede. Zum Schluß kam es im Club, deſſen Fen⸗ ſter offengelaſſen worden waren, zu ſtür⸗ miſchen Kundgebungen. Die Verſammelten riefen:„Es lebe Italien, es lebe das italie⸗ niſche Dalmatien!“ Vor dem Club hatte ſich unterdeſſen eine große Menſchenmenge angeſammelt, die gewaltſam in den Club eindringen wollte. Die Polizei hatte Mühe, einen Weg für den Marſchall Balbo freizu⸗ Stadt verlaſſen mußte. In Südſlawien erregte die Vortragsreiſe des Marſchalls Balbo Unwillen. Man weiſt darauf hin, daß der Beſuch zu einer Zeit, da die italieniſch⸗franzöſiſche Annäherung in Südflawien ſo viel böſes Blut verurſacht hätte, zumindeſt inopportun ſei. Iwiſchenfall am Wiener Heldendenkmal. Wien, 12. Sept. Als Erzherzog Feldmar⸗ ſchall Eugen aus Anlaß der zum erſten Male in Tätigkeit geſetzten Feſtbeleuchtung die Plattform des Heldendenkmals betrat, erloſchen die Scheinwerfer, und aus der Menge ertönten Rufe„Heil Hitler“, Gegen— rufe antworteten„Hoch Habsburg“, ſchließ⸗ lich entſtand eine Schlägerei, der von der Wache ein Ende bereitet wurde. 4 Malitiienes More niche s Anette! Berlin. Der Führer und Reichskanzler iſt wieder in Berlin eingetroffen. Seine Ankunft in der Reichshauptſtadt erfolgte Dienstag früh gegen 8 Uhr. Nürnberg. Miniſterpräſident Göring und Reichsführer der SS, Himmler, haben den Rückflug nach Berlin angetreten. Saarbrücken. Der päpſtliche Delegat für das Saargebiet, Monſignore Panico, iſt in Saarbrücken eingetroffen. Wien. Der Hauptſchriftleiter der nationalen „Wiener Neueſten Nachrichten“, Walter Pet⸗ maidic, und der Wiener Berichterſtatter der Berliner„Germania“, Riedl, beide öſterreichi⸗ ſche Staatsbürger, ſind aus der Haft entlaſſen worden. Sie waren einige Tage nach dem Putſch vom 25. Juli von der Polizei feſt⸗ genommen worden. Wafhington. Der Präſident des deutſchen Roten Kreuzes, Herzog Karl Eduard von Sachſen⸗Koburg und Gotha, überreichte dem Präſidenten des amerikaniſchen Roten Kreuzes und 59 internationaler Rot⸗Kreuz⸗Verbände, John Barton Payne, die höchſte Klaſſe der deutſchen Roten⸗Kreuzmedaille. Er bemerkte dazu, daß dieſe Verleihung einer der letzten Regierungsalſe des verſtorbenen Reichspräſi— denten von Hindenburg geweſen ſei. Anwetterverheerungen Opfer von Hochgebirgsgewittern. Baſel, 12. September. Die Verheerungen, die die letzten ſchweren Unwetter in der Schweiz anrichteten, reichen über die ganze Mittel⸗ und Oſtſchweiz, vom Berner Oberland bis an den Bodenſee. Die Schadensſumme geht in die Millionen. An verſchiedenen Orken wurden Straßenſtrecken und Brücken weggeriſſen. Ueberall haben ſo⸗ fort die Bergungsarbeiten eingeſetzt, zum Teil unter Verwendung von großeren Grup gen eine Reihe von Todesopfern gefordert. Außer drei am Galenſtock tödlich verunglückten Baſeler Touriſten werden am Gletſcherhorn b“ Aidermatt zwei Touriſten vermißt. Im Ge⸗ biet des Klauſenpaſſes iſt ein Touriſt vom Un⸗ wetter überraſcht worden und den ausgeſtan⸗ denen Strapazen erlegen. Der vorgetäuſchte Turmbrant Augsburg, 12. Sept. Zur Einweihung dei für die Caniſtuskirche auf dem Hochfeld be⸗ ſtimmten Glocken hatte ſich eine große Men⸗ ſchenmenge im Hofe der Ulrichskirche eingefun⸗ den. Kurz nach Beginn der kirchlichen Hand. lung machte ſich unter den Anweſenden eine gewiſſe Unruhe bemerkbar und die Köpfe wandten ſich ängſtlich gegen die Höhe 0 Kirchturms. Dort oben zeigten ſich merkwür⸗ dige Wolken, die wie der Rauch eines ſchwelenden Feuers um die Kuppel zo⸗ gen. Man alarmierte ſchließlich die Berufs⸗ Feuerwehr, während einige Leute den Turm erſtiegen. Ueberraſchenderweiſe wurde feſtge⸗ ſtellt, daß um die oberſte Kuppel des Turmes ein rieſiger Schwarm von Eintagsfliegen flog. Zu Miflionen umſchmwärmten ſie die Turm⸗ n f Arbeitsloſer. Bag Anette hat in den Ber⸗ 4 ſpitze. Der Jwiſchenfall erinnert an ein ähn⸗ liches Ereignis während der Confeſſio⸗Feier⸗ lichkeiten in Augsburg. Auch damals wurde die Feuerwehr alarmiert, da man glaubte, das Börſengebäude ſtünde in Flammen. In Wirk⸗ lichkeit hatte es ſich um ein rieſiges Mückenheer gehandelt. Vankbote überfallen Am hellichten Tag niedergeſchlagen und beraubt. Hannover, 12. Sept. Ein Kaſſenbote der Commerz und Privat- bank befand ſich auf dem Wege von der Reichsbank zum Hauſe der Commerz⸗ und Brivatbank in der Theaterſtraße. als ein Mann, der einem Kraftwagen enkſtie⸗ gen war, auf ihn zuſprang, ihm mit einem Totkſchläger über den Nacken ſchlug, ſo daß er blutend zuſammenbrach. und ihm die Banktaſche mit 20 000 Rm in Bargeld taubte. Bevor der Verbrecher feſtgehalten werden konnte, beſtieg er wieder den Kraft. wagen und enkkam. Die Kriminqwolizei wurde ſofort verſtändigt. Die Nummer des Kraftwagens konnte feſtgeſtellt werden. Der Vorbeimarſch der SA vor dem Führer. Eine Aufnahme vom Vorbeimarſch der SA vor ihrem Führer Adolf Hitler auf dem Reichsparteitag in Nürnberg, im Hintergrund die Frauenkirche. Wer war der Brandſtiſter? Die Kataſtrophe der„Morro Caſtle“. Neuyork, 12. Sept. Während die erſten drei Offiziere der „Morro Caſtle“ bei ihrer Vernehmung als Zeugen vor der Unterſuchungskommiſſion die Anſicht ausſprachen, daß der Brand im Rauchſalon mit Hilfe benzingetränkter Ge⸗ genſtände angelegt worden ſei, glaubt der Polizeichef von Havanna an einen kommu⸗ niſtiſchen Anſchlag. Die Feuerwehr hat in den Räumen des ausgebrannten Dampfers die verkohlte Leiche des vor der Kataſtrophe geſtorbenen Kapitän Willmott gefunden. Von den 100 Mitgliedern des Geſangvereins„Concor⸗ dia“, die an der Vergnügungsreiſe an Vord der„Morro Caſtle“ teilgenommen hat⸗ ten, ſind bisher 23 Tote geborgen worden. Fünf Mitglieder werden vermißt. * Frachtdampfer in Brand Panama, 12. Sept. Der amerikaniſche Dampfer„Santa Rita“, der von Kalifor⸗ nien nach Balbao(Panama) unterwegs iſt, hat durch Funkſpruch gemeldet, daß ſein Ve⸗ hälter Nummer 3 in Brand ſteht. Das Schiff hat u. a. Nitrate an Bord. Die Offiziere des Schiffes äußerten die Anſicht, daß das Feuer auf ihrem Schiffe das Werk einer internationalen radikalen Organiſa— tion ſei. Die„Santa Rita“ iſt noch etwa 300 km von Balbao entfernt. Zwei Balkone abgeſtürzt Die Eiſenträger waren verroſtet. Kattowitz, 12. Sept. In Bendzin löſte ſich an einem Hauſe im zweiten sSlock plötzlich ein Balkon von der Mauer, auf dem ſich acht Perſonen befanden und ſtürzle mit ſei⸗ ner ganzen Laſt auf den darunter befindli⸗ chen Balkon, auf dem ſich gleichfalls vler Perſonen aufhielten. Dieſer Balkon hielt dem Anprall nicht ſtand und löſte ſich aus der Verankerung. Die Trümmer der beiden Balkone und die 12 Menſchen ſlüriten auf die Straße. Zwei Perſonen waren ſofort tot. ſieben weitere erlitten ſchwere Verletzungen, drei der Schwerverletzten ſchweben in Lebensge⸗ fahr. Die übrigen drei Verunglückten ka⸗ men mit leichteren Verletzungen davon. Die ſofort eingeleitete Unterſuchuag des Un⸗ glücks hat ergeben, daß die Eiſenträger, auf denen die Balkone ruhten, vollſtändig ver— roſtet waren und ſelbſt eine normale Be⸗ laſtung kaum mehr aushielten. Der Beſit⸗ zer des Hauſes wurde verhaftet. In kurzen Worten In Vertretung des Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht machte Miniſterialdirektor Sar⸗ now vor Vertretern der deutſchen Preſſe grundlegende Ausführungen über die künf— tige Regelung der deutſchen Außenwirt— ſchaft. In der Nähe von Grode erfolgte der er— ſte Spatenſtich zur Reichsautobahn Göttin— gen—Kaſſel. Der päpſtliche Delegat für das Saarge—⸗ biet, Panico, iſt in Saarbrücken eingetrof— fen. 5 Wegen mangelnder Beteiligung von Red— nern fiel die für Dienstagnachinittag ange- ſetzte Völkerbundsverſammiung aus. 27 VON FR HEN ANN GAS EN f Urheberrechtsschutz: Fünf Türme⸗Verlag, Halle(Saale) Und nun noch das Schlimmſte! Sein Mädel! Das Kind, dem er das letzte bißchen Zärtlichkeit und die ganze Liebe ſeines ſo oft enttäuſchten Herzens, die ihm das Leben noch gelaſſen hatte, entgegenbrachte. Sein ganzer Stolz! Sein Glück! Seines Lebens letzte Hoffnung! Sein Mädel— die einzige Tochter des immer korrekten und ſtets untadeligen Lindenhofbauern— entehrt, und des⸗ halb für ihn auch verloren! Es— hat— ja— alles— keinen— Zweck! „Biſt wohl gar ſchon mit deiner Lindenhofbauer?“ wagte ſich endlich die Kretſchamwirtin an den unheimlichen Gaſt heran, um nur irgendein Ge⸗ ſpräch zu beginnen. „Noch lange nicht!“ „Ein richtiges Erntewetter iſt das heute. Unſere Leute holen den letzten Roggen herein. Du haſt den deinen wohl ſchon in der Scheuer?“ „Noch nicht.“ „Wirſt halt ſchon beim Weizenſchneiden angefangen haben, Du biſt doch noch immer der Schrittmacher in der ganzen Umgegend geweſen. Stimmt's?“ „Nicht mehr.“ „Wirſt doch nicht etwa ſchon alt, Man meinte immer, dich könnte rein Kriegen. Ja, ja, die böſe Zeit, die zermürbt den Menſchen.“ Wielleicht, Kretſchamwirtin! Vielleicht!“ 8 Draußen zogen drei Handwerksburſchen auf der en Straße vorüber. Nicht in dem ſonſt üblichen Trott und der gewohnten Zerlumptheit, fondern ſie ſahen alle drei verhältnismäßig ordentlich und ſauber aus. Sie hatten ihre Röcke und Ränzel umgehängt und ihre, wahr— haßftig, ganz ſauberen Hemdärmel bis zu den Ellbogen aufgekrempelt. Dazu hatten ſie ihre Zupfinſtrumente im Arme und ſangen und ſpielten. „Da, ſiehſt's, Lindenhofbauer!— So treiben ſich die jungen Menſchen aus den Städten auf der Walze und auf den Straßen herum. Jetzt, mitten in der Ernte, wo ſie 430[auf den Höfen nicht wiſſen, wo ſie Hände und Arme zum Helfen hernehmen ſollen. Meinſt nicht auch, Lindenhof— bauer, daß das doch endlich einmal anders werden muß?“ „Vielleicht, Kretſchamwirtin! „Biſt wohl heut ein klein wenig außer Rand und Band, Lindenhofbauer? Haſt am End' gar Kummer und Sorgen gehabt? Hab' ich recht geraten, Lindenhofbauer?“ „Kannſt ſchon recht haben, damit bin ich bis heut noch immer fertig geworden. Aber, weißt— das— alles— hat— doch— keinen— Zweck!“ Lindenhofbauer? Wie meinſt du „Wie meinſt du das, Ernte zu Ende, das 25 Charakter war. Lindenhofbauer? gar nichts unter⸗ Aber der Lindenhofbauer antwortete nicht mehr. Er warf ihr ſeine Zeche auf den Tiſch, ſtülpte den Hut auf den Kopf und ging, der verdutzten Kretſchamwirtin einen Gruß zurufend, ſtolpernd und ſchwerfällig aus der Tür. Es hat ja alles keinen Zweck! Dieſe bitter böſe Einſicht kann aus manchen Menſchen einen Säufer und Liedrian oder auch einen Faulenzer und Nichtsnutz machen. Nicht ſo aus dem Lindenhof⸗ bauer, der nun doch ein viel zu gefeſtigter und wertvoller Aber— und das war faſt noch ſchlimmer als das andere: es machte ihn alt und unendlich müde. Er fühlte, das ging ihm diesmal an die Wurzel. Es lähmte ſeine Kraft, hemmte ſeine Energie und nahm ihm den letzten Reſt Lebensluſt und Daſeinsfreude. Es hat ja alles keinen Zweck! Er ging nach ſeinem Feld zurück. Wie hatte er dieſen Acker meloriert und durchgearbeitet. Dort drüben war Vielleicht!“ pflegt. Kretſchamwirtin! Aber noch Sumpfgelände. Er hatte den Boden drainiert un in Kultur gebracht. An anderer Stelle ging ein Sand- rücken quer durch ſein Feld und trug kaum mehr als“ Diſteln und Huflattichblüten. und hatte nicht früher nachgegeben, bis daß der Boden beſſer und tragfähiger wurde; den Sand hatte er zum größten Teil ab- und Mutterboden hatte er hingefahren. Dem Bach mit ſeinem ſumpfigen Ufer hatte er ein feſtes Bett gewieſen und für alle Zeiten ſeinen Lauf beſtimmt. Fruchtbare Wieſen ſäumten ihn. Geſtrüpp und Strauch⸗ werk hatte er ausgerodet, Unkraut vertilt, Schädlinge ausgerottet und vertrieben. Und drinnen lag der Hof. Die Gebäude waren maſſiv und gut inſtand gehalten. Das Vieh war von geſundem Schlag, war gut in Futter und in jeder Beziehung ge— Er hatte nicht eher Ruhe Wahrhaftig, es gab nur wenig Höfe, die halbwegs ſo ordentlich und ſo gepflegt im weiten Lande lagen, wie es der Lindenhof des Reinerbauern war. Er hatte das Erbe ſeiner Väter gut verwaltet und inſtand gehalten. Und wenn nun doch ein Schickſal wollte, daß dieſes Leben der Arbeit und der Treue keinen rechten Sinn und keinen Zweck erfüllen ſollte, ſo— mußte— er— ſich— dem— Schickſal— fügen. Dann hatte nun eben alles keinen Zweck gehabt! In ihm war alles wund und aufgewühlt. ſchmerzte der Kopf. Die Beine wollten ihren Dienſt ver⸗ ſagen. Mehr als zehn Jahre hatte ihn jetzt dieſer eine Tag gealtert. Als er jedoch dann mitten auf dem Hofe plötzlich ſeinem Sohn, der mit ſeinen beiden Wandergefährten von ſeiner mühſeligen Wanderſchaft in der Heimat eingetroffen war, gegenüberſtand, verwandelte ſich der ganze Aerger dieſes Tages, ſeine Enttäuſchung in Zorn und eine grenzenloſe Wut. Alle Spannungen und Verſtimmungen in ihm zogen ſich zu einem gefährlichen Gewitter zuſammen, dem er 5 Luft verſchafſen und das ſich entladen mußte. Ihm (Fortſetzung folgt.) Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale) Nachdruck verboten. Sollte ſie nachgeben? Bei Lueberg waren Sicherheit und Geborgenheit und Ruhe, ſüße lockende Ruhe.. In ſeinen Armen war ſie behütet vor den gefährlichen Nattern des Neides. An ihn wagte ſich keiner heran. Und was winkte ihr? Ewige Angſt, ewiger Kampf. Tante Berta war alt. Wie ſchnell kam der Tod! Und dann war ſie ganz einſam. Ganz heimatlos... Fürſt Lueberg wartete und wartete... Endlich klang Roſemaries Stimme: „Ich kann Ihre Frau nicht werden, Fürſt! Niemals. Ich liebe einen anderen...“ Das war es. Das alſo! Lueberg war unfähig, ein Wort zu ſagen. Ganz tief nur verneigte er ſich vor Roſemarie, ſo daß ſie den Schmerz auf ſeinen Zügen nicht ſehen konnte. Leiſe klappte die Tür hinter ihm ins Schloß. Roſemarie wußte. Nun hatte ſie ſich ſelber des letzten Halts beraubt. Selber hatte ſie die letzte Tür zugeſchlagen, eben hätte führen können Hatte uhren konnen. Sie trat ans Fenſter. Tief hingen Schnee. Der graue Himmel bedrückte ſie. Nirgends, nirgends ein Lichtſtrahl? Und heute abend mußte ſie ſpielen! die Wolken. Neuntes Kapitel. Sechs Uhr morgens... Doktor Wangenheim war eben im Begriff aufzuſtehen. Pünktlich um ſieben Uhr war er täglich in ſeinem Büro. Raſtlos und unermüdlich ſchaffte er. Eiſernes Wollen hatte von ihm Beſitz ergriffen. Die Kriſe ſeiner Werke war zum Stillſtand gekommen; aber langſam, ganz langſam nur ging es wieder auf— wärts. Ein gut Stück Arbeit war noch zu leiſten, wenn die Wangenheimſchen Werke ihre Vormachtſtellung auf dem Weltmarkte wieder einnehmen ſollten. Aber„Wangenheim wird es ſchaffen“! Das war die Meinung aller führenden Perſönlichkeiten der rheiniſchen Großinduſtrie. Doktor Wangenheim hatte es verſtanden, ſich ihre höchſte Achtung zu ſichern. Ein leichtes Frohgefühl war in ihm, als er an dieſem Morgen Toilette machte. Erſt in den letzten Monaten hatte er den Segen harter Arbeit und Pflichterfüllung an ſich erfahren. Aber während Doktor Wangenheim ſich ſeinen Be— trachtungen hingab, raſſelte plötzlich in ſeinem Schlaf— zimmer das Telephon. Ein Ferngeſpräch? So früh? Er war geſpannt. „Hier Juſtizrat Hohl.“ Der Hörer zitterte in Doktor Wangenheims Hand. „Guten Morgen, Herr Juſtizrat! Hier Wangenheim ſelbſt. Was gibt's?“ „Ich habe Roſemarie Neuß gefunden!“ Ganz mechaniſch machte Wangenheim mit der Hand eine Bewegung nach dem Herzen. Setzte ſein Herzſchlag aus? „Und wann... wann werde ich ſie ſehen können?“ Der alte Juſtizrat lachte. Ein fröhliches, zuverſichtliches Lachen!, dachte Wangenheim. Aber da hörte er ſchon ſeine tiefe, freundliche Stimme: „Wann Sie wollen, morgen...“ Stand die Welt ſtill? Herr Doktor! Heute Wangenheim hatte für Sekunden vergeſſen, daß der Juſtizrat auf ſeine Antwort wartete. „Ich bin hier in Berlin. Wenn ſie ſo ſchnell wie mög— lich hierher kommen wollen...“ Wolfgang Wangenheims Stimme überſchlug ſich: „Heute ſofort... ich komme mit dem nächſten Zuge!“ Kaum hörte er noch, daß der Juſtizrat ihm das Hotel „Excelſior“ als Treffpunkt nannte. In überſchäumendem Jubel warf er den Hörer auf die Gabel. Er wußte nur das eine: Hohl hat ſie gefunden! Sie lebt! Sie lebt! Das Dienſtperſonal zweifelte an Wangenheims Ver⸗ tand. In ele fe Eile gab er Anordnungen, ließ Koffer packen, beſtellte ſeinen Wägen. f Ueber Landſtraßen jagte der große elegante Wagen, fraß Kilometer um Kilometer. Als Wangenheim endlich im D-Zug nach Berlin ſaß, kniff er ſich wie ein Schuljunge in den Arm. War es Traum oder Wahrheit? Ganz allein wax er in ſeinem Zweiter⸗Klaſſe-Abteil. Das eintönige Geräuſch ermüdete, und er hatte ſich in den letzten Monaten ſo wenig Ruhe und Schlaf gegönnt. Der Zug brauſte durch den bitter kalten Wintertag. Wangen⸗ heim ſchlief ganz ſeſt. Als er erwachte, war es faſt Mittag, ſo daß er in den Speiſewagen hinübergehen konnte. Die Nachmittagsſtunden ſchlichen. Je mehr ſich der Zug Berlin näherte, um ſo größer wurde ſeine Unruhe. Er würde ſie wiederſehen. Morgen vielleicht ſchon. Aber wie.. und wo! Würde es noch die Roſemarie von damals ſein? Wenn ihr Weg abwärts gegangen wäre aus Not und Verzweiflung? Wäre es nicht möglich im großen, ſündigen Berlin? Endlich... Anhalter Bahnhof! Er hatte kein Auge für den Trubel der Weltſtadt. Minuten ſpäter ſtand er vor dem„Excelſior“. Im Veſtibül kam ihm ſchon der Juſtizrat entgegen. „Sind Sie friſch, lieber Doktor?“ „Aber ja! Ich habe ja ſtundenlang geſchlafen!“ „Alſo dann kurz: Fräulein Neuß iſt am Berliner Schauſpielhauſe beſchäftigt. Gewiß wird ſie heute abend im Theater ſein. Wenn Sie ſich ſchnellſtens umkleiden, können wir es gerade noch ſchaffen. Eine Loge habe ich ſchon gemietet.“ Als im Großen Schauſpielhauſe zum zweiten Male die Klingel den Beginn der Vorſtellung ankündigte, be⸗ trat Wolfgang Wangenheim in Begleitung des Juſtiz⸗ rats die Loge. „Hier, hier alſo iſt ſie gelandet? Dazu ihre wunder- bare Schönheit, um als kleine Statiſtin ihr Brot zu ver⸗ dienen?“ dachte er. Angſt und Schmerz waren in ſeiner Bruſt. Feſt, faſt krampfhaft umſchloſſen ſeine Finger das Opernglas. Sie ſah ihn nicht. Aber er, er würde ſie ſehen, würde jeden Zug ihres Geſichts ſtudieren können. Für ihn genug, um zu wiſſen, welchen Weg ſie ging. Da ſchrillte die Klingel dreimal durch das hohe Haus. Urplötzlich herrſchte Ruhe. * 4* Als der Fürſt die Brunnenrandtiſche Villa verlaſſen hatte, ſtand Roſemarie noch lange am Fenſter und ſah in den wirbelnden Tanz der Flocken. Aber ſeltſam! Je länger ſie ſtand und ſann, um ſo mehr fühlte ſie, wie trotz aller Troſtloſigkeit, mit der die Zukunft ihr entgegenblickte, eine Kraft in ihrer Seele er— wuchs, die ſie wunderbar erſtarkte. Zum erſten Male dachte ſie wieder ganz klar. Trotz und Stolz ſteiften plötzlich ihren Nacken. Acht Tage noch würde ſie im Schauſpielhauſe ſpielen, ehe die Tinius wieder zurückkam. Acht Tage noch.. Aber in dieſen acht Tagen wollte ſie noch einmal alles hergeben, was in ihr war. Protektion! hatte die Tinius geſagt. auch für die Preſſe? Marion Tinius hatte verſucht, alles in den Schmutz zu ziehen, hatte ſelbſt ihre liebe tote Mutter nicht verſchont. Aber Roſemarie drängte in dieſem Augenblick gewalt⸗ ſam alle Gefühle zurück. Es mußte ihr gelingen, noch einmal ſolche Kritiken zu ernten wie damals bei der Premiere zum„Fauſt“. Dann würde es ihr leichter werden, ein gutes Engagement zu bekommen, und ſie waren vor der bitterſten Not geſchützt. „Arme Tante Berta, ach, wäreſt du doch aus deinem ſtillen Frieden nie hierher gekommen! Wer ſein Schickſal an das meine kettet, dem blüht kein Glück.“ Roſemarie hatte nicht bemerkt, daß Tante Berta ins Zimmer getreten war und ihre letzten Worte gehört hatte. „Roſemarie, Herzenskind, warum quälſt du dich mit Vorwürfen? Mach dir um mich nur keine Gedanken! Wenn es auch nicht viel iſt, aber ein paar Notpfennige habe ich noch. Doch das iſt ja alles Nebenſache. Die Hauptſache iſt, daß ich bei dir ſein kann, daß du in deiner Bedrängnis einen Menſchen haſt, der es gut mit dir meint.“ Zärtlich ſchmiegte Roſemarie ſich in Tante Bertas Arme. Sollte ſie der alten Frau ſagen, daß ſich ihr Schick⸗ ſal in dieſer Stunde hätte ändern können, wenn ſie es nur gewollt hätte? Ja, ſie konnte es getroſt wagen. Bei Tante Berta fand ſie Verſtändnis, und wenn es vom Herzen herunter war, ließ ſich alles leichter ertragen. Und ſie erzählte der aufhorchenden Tante von Fürſt Lueberg und ſeinem glänzenden Antrag, den ſie abgelehnt hatte. „Vielleicht war es nicht richtig, Tante. Vielleicht wollte das Schickſal wieder gutmachen, was ich bisher erdulden mußte. Und doch, mag es mein Unglück ſein, daß ich ſo gehandelt habe, verſteh mich, Tantchen, verſteh mich, ich konnte nicht anders handeln. Noch heute iſt meine Liebe zu Wolfgang Wangenheim ebenſo groß wie damals. Ich weiß, daß ich ihn niemals vergeſſen kann. Und hätte ich ein Leben lang mit einem edlen, vornehmen Herzen ein falſches Spiel treiben ſollen, hätte ich Gefühl heucheln ſollen, wo mein Herz kalt blieb? Auf der Bühne bin ich vielleicht eine gute Schau⸗ ſpielerin— im Leben kann ich es niemals ſein. Stimmte das Ach, als ich ihn gehen ſah, ſo ſchmerzerfüllt, am liebſten lich herzliche Freundſchaft für ihn. Es tat mir ſo weh.. Aber, Gott verzeihe mir, ſeine Frau kann ich nicht werden.“ Roſemarie ſprach leidenſchaftlich erregt. Nun ſchwieg ſie und wartete auf ein Wort der Tante. „Eine Krone harrte meiner kleinen Roſemarie? Eine Krone? Kronen bergen viel Leid und Weh.. Er muß ein ſehr, ſehr guter Menſch ſein, der Fürſt. Und er muß hätte ich ihn zurückgerufen; denn ich empfinde eine wirk⸗ ſehr viel Liebe für dich haben... und viel Glauben. Das iſt manchmal noch mehrt«esd. Tante Berta murmelte die Worte. Dann aber blickte ſie zu Roſemarie auf und ſah ſie mit ihren gütigen Augen an:. 0 i „Und doch haſt du recht gehandelt, Roſemarie! Nun, da ich weiß, wie es noch immer um dein Herz ſteht, hätte auch ich dich nicht freiſprechen können von der furchtbaren Schuld, die du auf dich geladen hätteſt, wenn du des Fürſten Gattin geworden wäreſt, um deine Zu⸗ kunft finanziell ſicherzuſtellen.“ ö a Roſemarie atmete erleichtert auf. Sie hatte bei den erſten Worten der Tante gebangt, aber nach und nach war ihr Geſicht immer heller geworden. ö Arm in Arm gingen die beiden Frauen hinauf in Roſemaries trauliches Zimmer. 5 Keine Angſt vor der Zukunft war mehr in ihnen. Und wenn es hart auf hart ginge, ſie würden ſchon durch⸗ kommen. Ehrlich durchkommen! 9 „Ich bin gewiß“, ſagte Roſemarie überzeugt,„wenn Onkel Brunnenrandt ſein plötzliches Ende auch nur kurz vorher geahnt hätte, ein kleines ruhiges Plätzchen für uns beide hätte er uns in ſeinem Hauſe ſichergeſtellt.“ Tante Berta nickte. Es mochte wohl ſein. Und wieder weilten ihre Gedanken bei dem lieben Toten, der in Roſemaries Leben ſo ſchickſalhaft ein⸗ gegriffen hatte, und dem es nicht vergönnt geweſen war, ihr auch weiter ſchützend zur Seite zu ſtehen. Früh brach der Abend herein. Jetzt war es fünf Uhr. Um acht Uhr mußte Roſemarie im Theater ſein. Plötzlich ſchrillte die Klingel durch das ſtille Haus. Es klang unheimlich. Nicht lange danach klopfte der Diener und überreichte Roſemarie einen Brief mit einem Bukett herrlicher Roſen. Einen Augenblick drehte Roſemarie das Kuvert un⸗ ſchlüſſig in der Hand. Sie wußte, wer der Abſender wär. Würde er noch einmal mit ſeiner Frage kommen? Haſtig riß ſie es auf und überflog die Zeilen: „... Wenn es in dieſer Hinſicht noch einen Kompe⸗ rativ gäbe, ſo müßte ich ſagen, daß Sie in meiner Achtung noch höher ſtehen als zuvor. Ich weiß, eine Frau wie Sie liebt nur einmal in ihrem Leben. Daß ich der Auserkorene nicht bin, iſt mein Schickſal. Aber trotz allem, Roſemarie, biete ich Ihnen meine Freundſchaft und Hilfe. Vielleicht ſind Sie doch nicht immer ſtark genug, ſich gegen die Gemeinheit und Intrige zu ſchützen, die Ihrer Schönheit und Reinheit immer drohen, wo es Menſchen gibt, die ſie Ihnen neiden. Ich gebe Ihnen mein Wort, daß vergeſſen ſein ſoll, was heute zwiſchen uns geſprochen worden iſt. Aber Sie würden mich zu größter Dankbarkeit verpflichten, wenn Sie von meiner kameradſchaftlichen Hilfe Ge⸗ brauch machen würden. Ich werde mir erlauben, heute abend mit meinem Wagen am Ausgang des Theaters auf Sie zu warten, und ich danke Ihnen verbindlichſt, wenn Sie die Güte haben würden, zu einem kleinen Souper bei Cojazzi mein Gaſt zu ſein...“ Halblaut hatte Roſemarie den Brief des Fürſten vor⸗ geleſen. Das war kein Liebeswerben mehr, hier bot ein Freund ſeine helfende Hand. Das konnte ſie nicht ab⸗ ſchlagen. f Derſelben Meinung war auch Tante Berta. Süß dufteten die Roſen durch das Zimmer. Liebkoſend ſtrich Roſemarie über die taufriſchen Blüten. Onkel Brunnenrandt hatte den Roſenduft ſo ſehr geliebt. Und in den letzten Wochen vor ſeinem Tode, als das Haus durch die vielen Roſen, die begeiſterte Verehrer ihr ſandten, oft einem Roſenmeer glich, ſagte er oft in ſeiner herzlichen Art: i „Du haſt mein Haus in einen Roſengarten verwandelt, kleine Blumengöttin. Na, umſonſt heißt man aber auch nicht gerade Roſemarie...“ . 0* Mit wenig Intereſſe verfolgte Wangenheim das Spiel. Was kümmerte ihn in dieſem Augenblick das Schickſal Fremder, wo ſein eigenes ſich in jedem Augenblick ent⸗ ſcheiden konnte? g Man gab Schnitzlers„Liebelei“. Wangenheim kannte das Stück noch nicht und erwartete das Erſcheinen von Statiſten. Dann würde er ſie ſehen. Roſemarie— ſeine Roſemarie! Ein paar Szenen gingen vorüber. Da! f f Ganz weit riß er die Augen auf. Der Augenblick kam, in dem„Chriſtine“ die Bühne betrat.. Seine Blicke umſchloſſen die hohe zarte Mädchen⸗ geſtalt. Mit bebenden Händen richtete er das Opernglas auf das feine Oval des Geſichts. 5 Aber ſchon klangen„Chriſtines“ erſte Worte. Wie Muſik drang ihre warme belebende Stimme durch den großen Raum des Theaters. i 5 „Das iſt ſie! Kein Zweifel! flüſterte er erregt dem Juſtizrat zu. Hohl ſchmunzelte bejahend. 5 „Ich denke, ſie iſt Statiſtin!“ Wie ein Hauch kamen die Worte über Wangenheims Lippen. „Na, eine kleine Ueberraſchung durften Sie mir ſchließ⸗ lich auch gönnen!“ gab Juſtizrat Hohl ebenſo leiſe zurück. Doktor Wangenheim achtete nicht auf den Gang der Handlung, achtete nicht auf die Perſonen, die mit und um Roſemarie ſpielten. 8 f Er ſah nur ſie. Sah ihre ſchönen harmoniſchen Be⸗ wegungen, ſah den Ausdruck ihrer wunderbaren leuchten⸗ den Augen. Und er hörte ihre Stimme. Von allen auderen nur ihre Stimme. Jahre ſanken ins Dunkel zurück. Ju ſeinem Herzen erſtand wieder die Zeit ihrer erſten ſcheſen Liebe.(Fortſetzung ſolgt.) Das iſt Roſemarie!“ ee hoe ku Arbeitszeit, ſoweit Rohſtoffe ver⸗ arbeitet werden, die der öffentlichen Bewirt⸗ ſchaftung unterliegen. Ich erwarte von allen Betriebsführern, daß ſie entſprechend dieſer neuen geſetzlichen Regelung an die Hausge⸗ werbetreibenden und Heimarbeiter die Ar⸗ beiten im gleichen Verhältnis ausgeben wie an die Betriebsarbeiter. Es darf in keinem Falle die für die Betriebsarbeiter wegfallen⸗ de Arbeit durch zuſätzliche Heimarbeit oder Hausgewerbe⸗Treibenden⸗Arbeit erſetzt wer⸗ den. 2. Bekriebsordnungen. Bis ſpäteſtens 1. Oktober 1934 muß in allen Betrieben der privaten Wirtſchaft, in denen in der Regel mindeſtens 20 Ar⸗ beiter und Angeſtellte beſchäftigt ſind, eine den Vorſchriften des Geſetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit entſprechende Be⸗ triebsordnung vom Führer des Betriebes nach vorheriger Beratung im Vertrauensrat erlaſſen ſein. Ich weiſe deshalb nochmals auf den beſchleunigten Erlaß der Be⸗ triebsordnungen hin und erſuche, für die un⸗ bedingte Einhaltung der Friſt Sorge zu tra⸗ gen, da ich bei Nichtbefolgung dieſer An⸗ ordnung mit Ablauf des 1. Oktober 1934 ehrengerichtliche oder ſtrafrechtliche Verfol⸗ gung auf Grund des Geſetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit einleiten werde. 3. Einhaltung von Tarifordnungen. In manchen Kreiſen der Betriebsführer iſt noch nicht hinreichend bekannt, daß die Tarifordnungen unbedingt eingehalten wer⸗ den müſſen. In einigen Fällen habe ich feſtſtellen müſſen, daß Firmen glaubten, untertarifliche Entlohnung beibehalten zu können, nur weil die Gefolgſchaftsmitglieder ſich nicht dagegen gewandt haben oder ſogar damit einverſtanden waren. Dieſe Anſicht iſt irrig. Abgeſehen davon, daß die betreffenden Gefolgſchaftsmänner beim den Unterſchiedsbetrag einklagen können, kann auch der Treuhänder der Arbeit von Amts wegen gegen untertarifliche Lohnzah— lungen vorgehen. Ich erwarte von allen Bekriebsführern meines Wirkſchaftsgebietes, daß ſie meine Anordnungen genaueſtens beachken; auch die Vertkrauensmänner ſind angehalten, un- bedingt auf die Einhaltung der beſtehenden oder von mir erlaſſenen Tarifordnungen hinzuwirken. Sowohl mit Rückſicht auf die Gefolg⸗ ſchaftsmitglieder als auch auf die jederzeit tariftreuen Betriebsführer werde ich nicht davor zurückſchrecken, jede mir bekannt werdende untertarifliche Bezahlung oder widertarifliche Behandlung der Gefolg⸗ ſchaftsmitglieder mit allen mir nach dem Geſetze zur Ordnung der nationalen Arbeit zur Verfügung ſtehenden Mitteln zu ver⸗ f gez. Schwarz. 14 folgen. Die Kartoffelpreiſe Frankfurt a. M., 12. Se Der Gebietsbeauftragte für die Abſatzz⸗ regelung von Kartoffeln teilt mit: Der Min⸗ deſtpreis für Kartoffeln innerhalb der Lan⸗ desbauernſchaft Heſſen⸗Naſſau beträgt ab 10. September 1934 2.50 Mark je Zentner ab Hof, bzw. frei Moggon ab Erzeugerſta⸗ tion. Danach wird bezahlt: Für weißflei⸗ ſchige Speiſekortoffeln 2.50 Mark, für gelb⸗ fleiſchige Speiſekartoffeln 2.70 Mark, für Induſtrie und ähnliche Sorten 2.90 Mark. Ich halte daher einen Kleinhandels⸗ preis von 45 bis 48 Pfennig je 10 Pfund gelbfleiſchige Kartoffeln für angebracht. Langſriſtige Gewerbelredite a Wiesbaden, 12. Sept. Die Bank für Deutſche Induſtrie⸗Obligationen hat mit der Naſſauiſchen Landesbank, Wies⸗ baden, verkragliche Vereinbarungen ge⸗ troffen, auf Grund deren die Naſſauiſche Landesbank innerhalb ihres örtlichen Tätig⸗ keitsbereiches an der Ausleihung der lang⸗ riſtigen Gewerbekredite der Induſtriebank, loweit es ſich um Kleinkredite bis zu 15 000 Mark handelt, treuhänderiſch mitwirken wird. Bekanntlich ſtellt die Induſtriebank kleinen und mittleren Betrieben der Indu⸗ ſtrie, des Handwerks und des Handels lang⸗ friſtige, über fünf Jahre laufende Darlehen bis zu Einzelbeträgen von 500 Mark hinab zur Verfügung. Die Darlehen, die auf hupo⸗ thekariſcher Grundlage gewährt werden, die⸗ nien zur Ablöſung überhöhter kurzfriſtiger Berbindlichkeiten, zur Finanzierung langfri⸗ ſtiger Inveſtitionen ſowie zur Verſtärkung der Betriebsmittel. Jubiläumsaufführung im Landestheater Darmſtadt, 12. Sept. Das Heſſiſche Lan⸗ destheater begann ſeine 125. Spielzeit mit einer gediegenen, von Carl Friderich muſika⸗ liſch und Prof. Hofmüller regielich betreuten, feſtlichen Meiſterfinger⸗Aufführung der eine Anſprache des Präftdenten der Reichstheater⸗ kammer, Miniſterialrat Otto Laubinger, würdigen Auftakt gab. Laubinger, im Vogels⸗ erg geboren, hat, wie er eingangs betonte, als Schüler in der Nibelungenſtadk Worms durch Gaſtſpiele der Darmſtädter Bühne ſeine erſten und entſcheidenden Theatereindrücke emp⸗ fangen. Er zeigte an der Darmſtädter Thea⸗ ers d, Weſenszüge des deutlſchen Thea⸗ rhaupt auf. Nach den vergeblichen felheer Jahrzehnte um die Schaf⸗ Arbeitsgericht — ̃— 4 jung eines Volt ö 1 5 1 be g ate etoiſcel 1 em ſicheren Weg, in dem T Geſinnung und völkiſcher Gemeinſchaft das Volk zur Kunſt zu führen. Laubinger, der im Namen und Auftrag des Reichspropagan⸗ daminiſters ſprach, machte ſich zum Schluß die Forderung des Führers zu eigen, daß Kunſt zur Wahrhaftigkeit verpflichte. Seine Ansprache klang in ein Sieg⸗Heil auf den Führer aus. Heſſiſches sondergericht Darmſtadt, 12. Sept. In der Sitzung des Heſſiſchen Sondergerichts hatte ſich zunächſt der 32jährige Johann Joſt aus Birkenau zu verantworten, der in der Trunkenheit kom⸗ muniſtiſche Lieder geſungen hatte. Er wurde auf Grund des Geſetzes über die Streiffrei⸗ heit amneſtiert.— Der 37jährige Jakob Otto Keller aus Groß⸗ Zimmern, der früher Ortsgruppenleiter der Roten Hilfe und des Roten Maſſenſelbſtſchutzes geweſen war, hatte ſich, ohne im Beſitz eines Waffenſcheins zu ſein, Waffen angeſchafft und nicht abgeliefert. Er konnte jedoch nachweiſen, daß die Waffen nach dem 6. März nicht mehr in ſeinem Be⸗ ſiz waren, und fiel deshalb gleichfalls unter die Amneſtie.— Der 66jährige Chriſtian Otto Seſam aus Raunheim a. M. wurde zu drei Monaten und zwei Wochen Gefäng⸗ nus verurteilt, weil er den Kaſſierer eines Arbeiterverbandes bedroht und über die Re⸗ gierung verächtliche Aeußerungen getan hatte, In Anbetracht ſeines hohen Alters und ſeiner bisherigen Anvorbeſtraftheit wurden ihm je⸗ doch fünf Jahre Bewährungsfriſt zugebilligt. — Zu neun Monaten Gefängnis wurde der frühere Reichswehrſoldat Jakob Otto Kony aus Mülheim a. M. verurteilt, der ohne eſitz eines Waffenſcheins zu ſein, zwei Gewehre und drei Piſtolen in ſeinem Garten vergraben hatte. Aus Heſſen und Naſſau Reichsautobahn Kaſſel Göttingen. Göttingen, 12. Sept. Am Dienstag morgen wurde bei Grone der erſte Spatenſtich zur Reichsautobahn Göttingen—Kaſſel getan. Die Strecke von Göttingen nach Kaſſel wird da⸗ durch von 50 auf 30 Kilometer verringert. * * Frankfurt a. M., 12. Sept.(Der alte Bettler.) Theodor iſt 64 Jahre alt und nicht mehr ganz arbeitsfähig. Vor Gericht klagt er, den man wieder beim Bet⸗ teln erwiſcht hat, daß man in ſeinem Alter leine Arbeitsſtelle mehr finde. Außerdem ſei er durch einen Leiſtenbruch gehemmt. Der Angeklagte, der ſich in Haft befindet, iſt wegen Bettelns und Landſtreichens verſchiedentlich be— ſtraft und hat auch ſchon im Arbeitshaus ge⸗ ſeſſen. Es heißt, er ſolle irgendwo in ein Asyl gehen. Soll man ihn wieder dem Ar⸗ beitshaus überweiſen? Der Richter meint, das habe wohl für den 64 Jahre alten Mann leinen Sinn mehr. Und nun kommt die Sprache darauf, ob ſich der Angeklagte nicht freiwillig in den„Roten Hamm“ begeben wolle, wo er gegen Arbeit Unterkunft erhalte. Zuerſt gibt der Angeklagte ausweichende Ant⸗ worten, ſtimmt aber ſchließlich zu. Das Ge— richt ſetzte die Entſcheidung auf acht Tage aus. Der Richter will ſich bemühen, im„Ro⸗ ten Hamm“ eine Unterkunft für den Alten zu erlangen. ** Marburg, 12. Sept.(Zuſammen⸗ ſtoß beim Ueberholen.) In der Nähe von Bernsdorf ſtießen beim Ueberholen zwei Motorradfahrer zuſammen. Einer der Fah⸗ rer trug einen ſchweren Schädelbruch, Knie— verletzungen und einen Schlüſſelbeinbruch da— von. Der andere Fahrer erlitt nur leichtere Bein verletzungen. Vörſen und Märkte vom 11. September. (Ohne Gewähr.) Karlsruher Schlachtviehmarkt. Zufuhr: 26 Ochſen, 51 Bullen, 23 Kühe, 284 Kälber, 143 Färſen, 1019 Schweine. Preiſe: Ochſen: 31 bis 33, 27 bis 31, 25 bis 27, 23 bis 25, 22 bis 23; Bullen: 30 bis 32, 26 bis 30, 24 bis 26, 22 bis 24; Kühe: 24 bis 26, 22 bis 24, 18 bis 22, 12 bis 18; Färſen: 34 bis 36, 32 bis 34, 28 bis 32, 26 bis 28; Kälber: 42 bis 43, 40 bis 42, 35 bis 39; Schweine:—, 51 bis 53, 51 bis 53, 47 bis 50, 43 bis 47. Marktverlauf: Groß⸗ vieh langſam, geringer Ueberſtand, Kälber mittelmäßig, geräumt, Schweine langſam, ge⸗ ringer Ueberſtand. Beſte Qualität über Notiz. Mannheimer Schlachtviehmarkt. Auftrieb: 104 Ochſen, 123 Bullen, 160 Kühe, 294 Färſen, 656 Kälber, 41 Schafe, 2501 Schweine, 2 Ziegen. Preiſe: Ochſen: 33 bis 35, 30 bis 32, 27 bis 29; Bullen: 32 is 34, 29 bis 31, 26 bis 28; Kühe: 28 bis 31, 24 bis 27, 19 bis 23, 14 bis 18; Färſen: 34 bis 36, 31 bis 33, 27 bis 30; Kälber: 46 bis 48, 42 bis 45, 37 bis 41, 33 bis 36; Schafe: nicht notiert; Schweine: 53; 52 bis 58, 51 bis 53, 48 bis 52. Markt⸗ verlauf: Großvieh äußerſt lebhaft, geräumt; Kälber lebhaft, geräumt; Schweine mittel⸗ mäßig, kleiner Ueberſtand. g Mannheimer Pferdemarkt. Auftrieb: 21 Arbeitspferde, 40 Schlacht⸗ pferde, Preiſe: Arbeitspferde 450 bis 1100, i 30 bis 120. Marktverlauf: ruhig. ö f Lette Nachrichten Großflugzeug der Irakluftflotte abgeſtürzt. Bagdad, 12. Sept. Ueber dem Flugplatz Hinaida in der Nähe von Bagdad ſtürzte ein Großflugzeug der Irak⸗Luftflotte ab und ging vollſtändig in Trümmer. Die fünf Mit⸗ glieder der Beſatzung, unter ihnen drei Offi⸗ ziere, kamen ums Leben. Großes Schweizer Hotel eingeäſchert Bern, 12. Sept. Im Regina⸗Palaſthotel in Beatenberg, einem der größten Hotels im Berner Oberland, brach Feuer aus. Das Ho⸗ tel brannte vollſtändig nieder. Vom Mobiliar konnte ſo gut wie nichts gerettet werden. Das Hotel, das 150 Betten aufweiſt, war das ein⸗ zige am Platz, das während der Winterszeit geöffnet war. Das Feſt der Saarſänger 20 000 Sänger haben ſich angeſagt. Trier, 12. Sept. Zu dem infolge des Verbots der Regie- rungskommiſſion von Saarbrücken nach Trier verlegten Sängerfeſt des Gaues Na— he⸗Moſel⸗Saar, das am 15. und 16 Septem- ber abgehalten wird, liegen bis jetzt Anmel— dungen von über 20000 Sängern aus dem Südweſten des Rheinlandes vor. Et⸗ wa 16000 Sänger haben ſich aus dem Saargebiet ſchon angemeldet, trotzdem die Meldungen verſchiedener Vereine und Sängerkreiſe noch ausſtehen. bund Weſtmark mit dem Sitz in Hom⸗ burg(Pfalz) hat für Trier mit 1000 Sän⸗ gern zugeſagt; ihr Erſcheinen ſoll als Sym⸗ pathiekundgebung für die Saarſänger, de— nen eine volksfremde Regierung ein eigenes Feſt auf heimatlichem Boden nicht geſtattet, aufgefaßt werden. 350 Fahnen werden im Feſtzug mitgeführt werden, der zu einem gewaltigen Aufmarſch der Zehntauſende zu werden verſpricht. Der Feſtzug der Sänger ſoll durch Trachtengruppen aus dem Trie— rer und dem Saarland belebt werden und in eine volksdeutſche Kundgebung auf dem Pa— laſtplatz auslaufen. Handel mit Geheimdokumenten Militärattache als Rüſtungsinduſtrieagent. Neuyork, 12. Die vom Senatsausſchuß fortgeſetzten Verhöre über die Rüſtungsinduſtrie brach ten wieder aufſehenerregende Enthüllungen Außer verſchiedenen Beſtechungsverſucher in Bolivien und Braſilien wurde feſtgeſtellt daß der Militärattache und der Marine attache der Vereinigten Staaten von Ameri— ka in Rio de Janeiro im Jahre 1935 nordamerikaniſchen Rüſtungsfirmen beim Waffenverkauf behilflich waren. Das britiſche Kriegsminiſterium bot im März 1934 durch die„Soley Armamen⸗ to Company“ nordamerikaniſcſen Firmen für 30 Millionen Dollar überſchüſſiges Kriegsgerät zur Weiterverſchiffung nach China an. Schließlich kam es ans Tages⸗ licht, daß nordamerikanſſche Firmen im Jahre 1933 125 Flugzeuge nach Südamerika veckauften und daß ge⸗— wiſſe Firmen Geheim dokumente des Kriegsminiſter ams der Vereinigten Staaten über die neusſten Waſſerflugzeug— typen beſaßen und dieie in Auslandsgeſchäf ten verwerteten. S Sept. Der Sänger Der Tag der 9 Aus der Heimat Gedenktage 12. September 5 1829 Der Maler Anſelm Feuerbach in Speyer geboren, 1876 Der Dichter Anaſtaſius Grün in Graz geſtorben. Haſelnüſſe Die neuen Haſelnüſſeſind da— noch micht in allzu großen Mengen, aber doch ſchon ſo, daß man ſie bewundern kann. Es iſt die Zeit, in der der Haſelnußſtrauch, kurzweg die Haſel genannt, zu Ehren gelangt, in der die verſchiedenen Nußarten, von der Lamberts⸗ oder Zellernuß bis zur Halleſchen Rieſennuß, zahlreiche Freunde finden. Erfreulicherweiſe hat man ſeit einigen Jahr⸗ zehnten der Haſelnußkultur auch bei uns grö⸗ ßere Beachtung geſchenkt. Einſt war es ſo, daß die Haſelnüſſe aus deutſchen Wäldern und deutſchen Gärten unſerem Nußbedarf nicht genügten, ſo daß wir große Mengen aus dem Auslande einführen mußten. Dann begann man einzuſehen, daß die Haſelnuß ein ganz ausgezeichnetes und ſehr nahrhaftes Nah⸗ rungsmittel iſt. Enthält ſie doch ebenſoviel Eiweiß wie das beſte Fleiſch und an Fetten ſogar doppelt und dreimal ſo viel. Am beſten ſchmecken die friſchen Nüſſe neuer Ernte, alſo die Nüſſe, wie wir ſie jetzt direkt vom Strauch bekommen. Zu friſch dürfen, die Nüſſe auch nicht ſein. Nüſſe, die im September abgeerntet werden, erhalten ihren ſchönſten Wohlgeſchmack etwa im November und halten ſich dann bis zum Ausgang des Winters unverändert; dann aber verlieren ſie allmählich an Güte. Friſche Nüſſe haben eine hellere Schale, bei älteren Jahrgängen dunkelt die Schale nach. Um dieſes Merkmal zu verwiſchen, mengen ſchlaue Händler nicht ſelten neue und alte Jahrgänge geſchickt durch—⸗ einander, und es ſoll auch mehr als einmal vorgekommen ſein, daß ſie die Schalenfarbe alter Nüſſe durch Schwefelung aufhellten. Im deutſchen Volkslied und i deutſchen Märchen ſpielt die Haſelnuß große Rolle. Es iſt viel Geheimnisvolles um ſie. Man erkennt das ſchon daraus, daß im Volksglauben die Haſelzweige als Wünſchel⸗ ruten große Bedeutung haben. Das Holz des Haſelnußſtrauches iſ Korbmachern zur Herſtellung weißer“ Flechtwaren ſehr beliebt. Die Rutentriebe dienen zu Ausklopfpflöcken, ſtärkere S, geſpalten. zu Faßreifen. Die Kohle des Haſelholzes liefert eine gute Zei⸗ chenkohle und findet auch bei der Bereitung von Schieß rwendung. dem Mandelöl ähnliche, milde blaßgelbe Oel de Nüſſe kennen wir als Speiſeöl. Daß eine ſo vielfach verwendbare Pflanze höchſte erkennung und pflegliche Behandlung verdient, verſteht ſich von pulver V Das An⸗ ſelbſt. * * Beleuchtet Flure und Treppen! Es wird nun ſchon früher dunkel, und da obliegt den Eigentümern von Grundſtücken die Verpflich⸗ tung, die Toreinfahrten, Höfe, Gänge, Haus— fluren und Treppen, ſofern und ſolange ſie jedermann zugänglich ſind, während der Dun— kelheit ſo ausreichend zu beleuchten, daß für die dort verkehrenden Perſonen keine Gefahr beſteht. Dieſe Verpflichtung kann durch Ver— trag auf Hausverwalter, Mieter uſw. über⸗ tragen werden. Dies ſetzt jedoch die über⸗ einſtimmende Willenserklärung beider Par— teien voraus. Eindrücklich mahnen die im⸗ mer wieder vorkommenden Unfälle, die auf ſchlecht⸗ oder unbeleuchtete Treppen zurückzu⸗ führen ſind. Das bißchen Licht, das oft zu Unr geſpart wird, hat ſchon manches Un- 35»vebenbei grobe Koſten verurſacht. und Reichskanzler weiht mit der Blutfahne neue Banner und Standarten. ö